Die Informationen in der vorliegenden Dokumentation enthalten allgemeine Beschreibungen und/oder
technische Leistungsmerkmale der hier erwähnten Produkte. Diese Dokumentation dient keinesfalls als
Ersatz für die Ermittlung der Eignung oder Verlässlichkeit dieser Produkte für bestimmte Verwendungsbereiche des Benutzers und darf nicht zu diesem Zweck verwendet werden. Jeder Benutzer oder Integrator
ist verpflichtet, angemessene und vollständige Risikoanalysen, Bewertungen und Tests der Produkte im
Hinblick auf deren jeweils spezifischen Verwendungszweck vorzunehmen. Weder Schneider Electric noch
deren Tochtergesellschaften oder verbundene Unternehmen sind für einen Missbrauch der Informationen
in der vorliegenden Dokumentation verantwortlich oder können diesbezüglich haftbar gemacht werden.
Verbesserungs- und Änderungsvorschlage sowie Hinweise auf angetroffene Fehler werden jederzeit gern
entgegengenommen.
Dieses Dokument darf ohne entsprechende vorhergehende, ausdrückliche und schriftliche Genehmigung
durch Schneider Electric weder in Teilen noch als Ganzes in keiner Form und auf keine Weise, weder
anhand elektronischer noch mechanischer Hilfsmittel, reproduziert oder fotokopiert werden.
Bei der Montage und Verwendung dieses Produkts sind alle zutreffenden staatlichen, landesspezifischen,
regionalen und lokalen Sicherheitsbestimmungen zu beachten. Aus Sicherheitsgründen und um die
Übereinstimmung mit dokumentierten Systemdaten besser zu gewährleisten, sollten Reparaturen an
Komponenten nur vom Hersteller vorgenommen werden.
Beim Einsatz von Geräten für Anwendungen mit technischen Sicherheitsanforderungen sind die
relevanten Anweisungen zu beachten.
Die Verwendung anderer Software als der Schneider Electric-eigenen bzw. einer von Schneider Electric
genehmigten Software in Verbindung mit den Hardwareprodukten von Schneider Electric kann Körperverletzung, Schäden oder einen fehlerhaften Betrieb zur Folge haben.
Lesen Sie sich diese Anweisungen sorgfältig durch und machen Sie sich vor Installation, Betrieb,
Bedienung und Wartung mit dem Gerät vertraut. Die nachstehend aufgeführten Warnhinweise sind in der
gesamten Dokumentation sowie auf dem Gerät selbst zu finden und weisen auf potenzielle Risiken und
Gefahren oder bestimmte Informationen hin, die eine Vorgehensweise verdeutlichen oder vereinfachen.
BITTE BEACHTEN
Elektrische Geräte dürfen nur von Fachpersonal installiert, betrieben, bedient und gewartet werden.
Schneider Electric haftet nicht für Schäden, die durch die Verwendung dieses Materials entstehen.
Als qualifiziertes Fachpersonal gelten Mitarbeiter, die über Fähigkeiten und Kenntnisse hinsichtlich der
Konstruktion und des Betriebs elektrischer Geräte und deren Installation verfügen und eine Schulung zur
Erkennung und Vermeidung möglicher Gefahren absolviert haben.
Qualifikation des Personals
Die Arbeit an und mit diesem Produkt darf nur durch entsprechend geschultes und autorisiertes Personal
erfolgen, das mit dem Inhalt dieses Handbuchs sowie der gesamten zugehörigen Produktdokumentation
vertraut ist. Darüber hinaus muss dieses Personal an einer Sicherheitsschulung zur Erkennung und
Vermeidung der Gefahren teilgenommen haben, die mit der Verwendung dieses Produkts verbunden sind.
Das Personal muss über eine ausreichende technische Ausbildung sowie über Know-how und Erfahrung
verfügen und in der Lage sein, potenzielle Gefahren vorauszusehen und zu identifizieren, die durch die
Verwendung des Produkts, die Änderung von Einstellungen sowie die mechanische, elektrische und
elektronische Ausstattung des gesamten Systems entstehen können. Sämtliches Personal, das an und mit
dem Produkt arbeitet, muss mit allen anwendbaren Standards, Richtlinien und Vorschriften zur Unfallverhütung vertraut sein.
NVE50469 01/20175
Vorgesehene Verwendung
Dieses Produkt ist ein Umrichter für dreiphasige Synchron-, Asynchronmotoren und für den industriellen
Einsatz entsprechend den Spezifikationen und Anweisungen in dieser Anleitung konzipiert. Bei der
Nutzung des Produkts sind alle einschlägigen Sicherheitsvorschriften und Richtlinien sowie die
spezifizierten Anforderungen und die technischen Daten einzuhalten. Das Produkt muss außerhalb der
ATEX-Zone installiert werden. Vor der Nutzung muss eine Risikoanalyse im Hinblick auf die vorgesehene
Anwendung durchgeführt werden. Basierend auf den Resultaten dieser Analyse sind geeignete
Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren. Da das Produkt als Komponente eines Gesamtsystems
verwendet wird, ist die Personensicherheit durch eine entsprechende Ausführung des Gesamtsystems
(zum Beispiel eine entsprechende Maschinenkonstruktion) zu gewährleisten. Jede andere als die
ausdrücklich zugelassene Verwendung ist untersagt und kann Gefahren bergen. Elektrische Geräte
dürfen nur von Fachpersonal installiert, betrieben, bedient und gewartet werden.
Produktbezogene Informationen
Lesen Sie diese Anweisungen gründlich durch, bevor Sie Arbeiten an und mit diesem Frequenzumrichter
vornehmen.
GEFAHR EINES ELEKTRISCHEN SCHLAGS, EINER EXPLOSION ODER EINES LICHTBOGENS
Die Arbeit an und mit diesem Antriebssystem darf nur durch entsprechend geschultes und
autorisiertes Personal erfolgen, das mit dem Inhalt dieses Handbuchs sowie der gesamten
zugehörigen Produktdokumentation vertraut ist und eine Sicherheitsschulung zur Erkennung und
Vermeidung der involvierten Gefahren absolviert hat. Installation, Einstellung, Reparatur und Wartung
müssen von Fachpersonal durchgeführt werden.
Der Systemintegrator ist für die Einhaltung aller relevanten lokalen und nationalen elektrotechnischen
Anforderungen sowie aller anderen geltenden Bestimmungen bezüglich der Schutzerdung sämtlicher
Geräte verantwortlich.
Zahlreiche Bauteile des Produkts, einschließlich der gedruckten Schaltungen, werden über die
Netzspannung versorgt. Nicht berühren!
Verwenden Sie ausschließlich elektrisch isolierte Werkzeuge und Messgeräte mit der korrekten
Bemessungsspannung
Berühren Sie bei angelegter Spannung keine ungeschirmten Bauteile oder Klemmen.
Motoren können Spannung erzeugen, wenn die Welle gedreht wird. Sichern Sie vor jeglichen Arbeiten
am Antriebssystem die Motorwelle gegen Fremdantrieb.
Bei Wechselspannung kann Spannung an nicht verwendete Leiter im Motorkabel ausgekoppelt
werden. Isolieren Sie nicht verwendete Leiter im Motorkabel an beiden Enden.
Schließen Sie die DC-Bus-Klemmen, die DC-Bus-Kondensatoren oder die Bremswider-
standsklemmen nicht kurz.
Vor der Durchführung von Arbeiten am Antriebssystem:
Trennen Sie jegliche Spannungsversorgung, gegebenenfalls auch die externe Spannung des
Steuerteils.
Bringen Sie ein Schild mit der Aufschrift NICHT EINSCHALTEN an allen mit dem Umrichtersystem
verbundenen Leistungsschaltern an.
Verriegeln Sie alle Leistungsschalter in der geöffneten Stellung.
Warten Sie 15 Minuten, damit sich die DC-Bus-Kondensatoren entladen können.
Befolgen Sie die Anweisungen im Abschnitt „Prüfung auf Spannungsfreiheit“ in der Installationsan-
leitung des Produkts.
Vor Einschalten der Spannungsversorgung des Umrichtersystems:
Vergewissern Sie sich, dass die Arbeiten abgeschlossen sind und keinerlei Gefahren von der
Installation ausgehen.
Falls die Netzeingangsklemmen und die Motorausgangsklemmen geerdet und kurzgeschlossen
sind, heben Sie die Erdung und die Kurzschlüsse an den Netzeingangsklemmen und den
Motorausgangsklemmen auf.
Vergewissern Sie sich, dass sämtliches Geräts ordnungsgemäß geerdet ist.
Vergewissern Sie sich, dass alle Schutzvorrichtungen wie Abdeckungen, Türen und Gitter
installiert bzw. geschlossen sind.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.
GEFAHR
6NVE50469 01/2017
Umrichtersysteme können durch falsche Verdrahtung, falsche Einstellungen, falsche Daten oder aufgrund
anderer Fehler unerwartete Bewegungen verursachen.
WARNUNG
UNERWARTETER BETRIEB DER AUSRÜSTUNG
Bei der Verdrahtung sind alle EMV-Anforderungen strikt einzuhalten.
Das Produkt darf nicht mit unbekannten oder ungeeigneten Einstellungen oder Daten betrieben
werden.
Führen Sie eine umfassende Inbetriebnahmeprüfung durch.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge
haben.
Beschädigte Produkte und Zubehör können einen elektrischen Schlag oder einen unerwarteten Betrieb
der Ausrüstung verursachen.
GEFAHR
ELEKTRISCHER SCHLAG ODER UNERWARTETER BETRIEB DER AUSRÜSTUNG
Beschädigte Produkte oder Zubehörprodukte dürfen nicht verwendet werden.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.
Wenden Sie sich im Fall von Beschädigungen an Ihre lokale Vertriebsvertretung von Schneider Electric.
WARNUNG
STEUERUNGSVERLUST
Bei der Entwicklung eines Steuerungsplans müssen mögliche Fehlerzustände der Steuerpfade
berücksichtigt und für bestimmte kritische Steuerfunktionen Mittel bereitgestellt werden, durch die
nach dem Ausfall eines Pfads ein sicherer Zustand erreicht werden kann. Beispiele kritischer
Steuerfunktionen sind Notabschaltung (Not-Aus), Nachlaufstopp, Ausfall der Spannungsversorgung
und Neustart.
Für kritische Steuerfunktionen müssen separate oder redundante Steuerpfade bereitgestellt werden.
Systemsteuerpfade können Kommunikationsverbindungen einschließen. Dabei müssen die
Auswirkungen unvorhergesehener Übertragungsverzögerungen oder Verbindungsstörungen
berücksichtigt werden.
Alle Vorschriften zur Unfallverhütung und lokale Sicherheitsbestimmungen (1) müssen beachtet
werden.
Jede Implementierung des Produkts muss einzeln und sorgfältig auf einwandfreien Betrieb getestet
werden, bevor sie in Betrieb genommen wird.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge
haben.
(1) Für die USA: Weitere Informationen finden Sie in NEMA ICS 1.1 (neueste Ausgabe), Safety Guidelines
for the Application, Installation, and Maintenance of Solid State Control, und in NEMA ICS 7.1 (neueste
Ausgabe), Safety Standards for Construction and Guide for Selection, Installation and Operation of
Adjustable-Speed Drive Systems.
HINWEIS
ZERSTÖRUNG DURCH FALSCHE NETZSPANNUNG
Vor dem Einschalten und Konfigurieren des Produkts ist sicherzustellen, dass es für die vorliegende
Netzspannung zugelassen ist.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Sachschäden zur Folge haben.
NVE50469 01/20177
Die in dieser Anleitung beschriebenen Produkte können im Betrieb über 80 °C heiß werden.
WARNUNG
HEISSE OBERFLÄCHEN
Vermeiden Sie jeglichen Kontakt mit heißen Oberflächen.
Halten Sie brennbare oder hitzeempfindliche Teile aus der unmittelbaren Umgebung heißer Flächen
fern.
Warten Sie vor der Handhabung, bis sich das Produkt ausreichend abgekühlt hat.
Stellen Sie sicher, dass eine ausreichende Wärmeableitung gegeben ist, indem Sie einen Prüflauf bei
maximaler Last durchführen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge
haben.
Das Produkt ist für den Einsatz außerhalb von Gefahrenbereichen zugelassen. Installieren Sie das Gerät
nur in Bereichen, die frei von gefährlichen Atmosphären sind.
GEFAHR
EXPLOSIONSGEFAHR
Installieren und verwenden Sie dieses Gerät nur außerhalb von Gefahrenbereichen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.
8NVE50469 01/2017
Über dieses Buch
Auf einen Blick
Ziel dieses Dokuments
Der Zweck dieses Dokument ist Informationen über die Sicherheitsfunktionen in Altivar 320 bereitzustellen. Diese Funktionen ermöglichen Ihnen, Anwendungen zu entwickeln, die sich am Schutz von
Mensch und Maschine orientieren.
FDT/DTM (Field Device Tool/Device Type Manager) ist eine neue Technologie, die bereits von
verschiedenen Unternehmen in der Automationsbranche übernommen wurde.
Für die Installation des Altivar 32 DTM können Sie unser FDT herunterladen und installieren: SoMove lite
on www.schneiderelectric.com. Altivar 320 DTM ist enthalten.
Der Inhalt dieses Handbuchs ist auch über die Online-Hilfe des ATV320 DTM zugänglich.
Gültigkeitsbereich
Original-Anweisungen und -Informationen aus dieser Anleitung wurden in Englisch geschrieben (vor einer
optionalen Übersetzung).
Diese Dokumentation gilt für die Altivar 320 Antriebe (ATV320•••••B) und nur die STO Funktion für
ATV320•••••C.
Die technischen Merkmale der hier beschriebenen Geräte sind auch online abrufbar. So greifen Sie auf
diese Informationen online zu:
SchrittAktion
1Gehen Sie zur Homepage von Schneider Electric.
2Geben Sie im Feld Search die Referenz eines Produkts oder den Namen einer Produktreihe ein.
3Wenn Sie eine Referenz eingegeben haben, gehen Sie zu den Suchergebnissen für technische
4Wenn mehrere Referenzen in den Suchergebnissen unter Products angezeigt werden, klicken Sie auf die
5Je nach der Größe der Anzeige müssen Sie ggf. durch die technischen Daten scrollen, um sie vollständig
6Um ein Datenblatt als PDF-Datei zu speichern oder zu drucken, klicken Sie auf Download XXX product
Die Referenz bzw. der Name der Produktreihe darf keine Leerstellen enthalten.
Wenn Sie nach Informationen zu verschiedenen vergleichbaren Modulen suchen, können Sie
*
Sternchen (
Produktdatenblätter (Product Datasheets) und klicken Sie auf die Referenz, über die Sie mehr erfahren
möchten.
Wenn Sie den Namen einer Produktreihe eingegeben haben, gehen Sie zu den Suchergebnissen Product
Ranges und klicken Sie auf die Reihe, über die Sie mehr erfahren möchten.
gewünschte Referenz.
einzusehen.
datasheet.
) verwenden.
www.schneider-electric.com
.
Die in diesem Handbuch vorgestellten Merkmale sollten denen entsprechen, die online angezeigt werden.
Im Rahmen unserer Bemühungen um eine ständige Verbesserung werden Inhalte im Laufe der Zeit
möglicherweise überarbeitet, um deren Verständlichkeit und Genauigkeit zu verbessern. Sollten Sie einen
Unterschied zwischen den Informationen im Handbuch und denen online feststellen, nutzen Sie die
Online-Informationen als Referenz.
NVE50469 01/20179
Weiterführende Dokumentation
Verwenden Sie Ihren Tablet-PC oder Ihren PC, um schnell auf die detaillierten und umfangreichen
Informationen bei allen Ihren Produkten unter www.schneider-electric-com zuzugreifen.
Das Internet liefert die Informationen, die Sie für Produkte und Lösungen benötigen.
Der Gesamtkatalog für detaillierte Eigenschaften und Auswahlhilfen
Die CAD-Dateien, um Ihnen bei der Planung Ihrer Installation zu helfen, verfügbar in über 20
verschiedenen Dateiformaten
Die gesamte Software und Firmware, um Ihre Installation auf dem neuesten Stand zu halten
Eine große Anzahl an Whitepapers, Umweltdokumenten, Anwendungslösungen, Spezifikationen... Um
ein besseres Verständnis unserer elektrischen Systeme und Geräte bzw. unserer Automation zu
erlangen.
Und letztlich alle unten aufgeführten Benutzerhandbücher in Verbindung mit Ihrem Antrieb:
Titel der DokumentationReferenz-Nummer
Altivar 320 Erste Schritte
Altivar 320 Getting Started Annex (SCCR)
Altivar 320 Installationshandbuch
Diese technischen Veröffentlichungen sowie andere technische Informationen stehen auf unserer Website
http://www.schneider-electric.com/en/download zum Download bereit.
Terminologie
Die Fachbegriffe, die Terminologie und die entsprechenden Beschreibungen in diesem Handbuch sind an
die Begriffe und Definitionen der einschlägigen Richtlinien angelehnt.
Die technischen Begriffe, die Terminologie und die Beschreibungen entsprechen in der Regel den
Begriffen oder Definitionen in den jeweiligen Normen und Standards.
Es gelten u. a. folgende Richtlinien:
IEC 61800 Serie: „Elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer Drehzahl“
IEC 61508 Version 2 Serie: Funktionale Sicherheit von elektrischen/elektronischen/programmierbaren
Sicherheitssystemen
EN 954-1 Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen
EN ISO 13849-1 & 2 Sicherheit von Maschinen – Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen
IEC 61158 Serie: Industrielle Kommunikationsnetzwerke – Feldbusse
IEC 61784 Serie: Industrielle Kommunikationsnetzwerke – Profile
IEC 60204-1: Sicherheit von Maschinen: Elektrische Ausrüstungen von Maschinen – Teil 1 Allgemeine
Anforderungen
Darüber hinaus wird der BegriffBetriebszone in Verbindung mit der Beschreibung von bestimmten
Gefahren verwendet, und ist wird so für eineeinen Gefahrenbereich oder Gefahrenzone im EG-Richtlinie
Maschinen (2006/42/EC) und in der ISO 12100-1 definiert.
Die in den ATV320 integrierten Sicherheitsfunktionen dienen dazu, den sicheren Zustand der Installation
aufrechtzuerhalten oder das Auftreten gefährlicher Zustände in der Installation zu verhindern. In manchen
Fällen können weitere sicherheitsrelevante, vom Frequenzumrichter separate Systeme (z. B. eine
mechanische Bremse) erforderlich sein, um den sicheren Zustand aufrechtzuerhalten, nachdem die
Stromversorgung unterbrochen wurde.
Die Sicherheitsfunktionen werden mit der SoMove-Software konfiguriert.
Die integrierten Sicherheitsfunktionen bieten folgende Vorteile:
Zusätzliche richtlinienkonforme Sicherheitsfunktionen
Keine externen Sicherheitseinrichtungen erforderlich
Reduzierter Verdrahtungsaufwand und Platzbedarf
Geringere Kosten
Die ATV320 Frequenzumrichter entsprechen den Anforderungen der Normen für die Implementierung der
Sicherheitsfunktionen.
Es wird keine Leistung auf den Motor übertragen, die eine Drehung oder Krafteinwirkung zur Folge haben
kann.
Die SLS-Funktion verhindert, dass die Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert überschreitet. Wenn
die Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert überschreitet, wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert.
Initiiert und überwacht die Motorauslaufrate innerhalb festgelegter Grenzen, um den Motor zu
stoppen.
Leitet die Funktion „Sicherer Betriebsstopp“ ein, wenn die Motordrehzahl unter den vorgegebenen
Grenzwert fällt.
Nicht gemäß IEC 61800-5-2 definierte Sicherheitsfunktionen
Definitionen
KürzelBeschreibung
SMSSichere maximale Drehzahl
GDLSchutztürverriegelung
Die SMS-Funktion verhindert, dass die Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert überschreitet. Wenn
die Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert überschreitet, wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert.
Die Funktion SMS kann nur mit der Inbetriebnahmesoftware aktiviert bzw. deaktiviert werden. Wenn die
Funktion aktiviert ist, überwacht sie unabhängig von der Betriebsart kontinuierlich die Statorfrequenz.
Die Funktion GDL ermöglicht die Entriegelung der Schutztür bei abgeschaltetem Motor.
Schreibweisen
Die Menüs des Grafikterminals (separat zu bestellen – Best.-Nr. VW3A1101) werden in eckigen Klammern
angezeigt.
Die Menüs der integrierten 7-stelligen Segment-Anzeige werden in runden Klammern dargestellt.
Die Parameternamen werden am Grafikterminal in eckigen Klammern angezeigt.
Die Parametercodes werden auf der integrierten 7-Segment-Anzeige in runden Klammern dargestellt.
12NVE50469 01/2017
Zertifizierungen
EG-Konformitätserklärung
Die EG-Konformitätserklärung für die EMV-Richtlinie ist verfügbar unter www.schneider-electric.com.
ATEX-Zertifizierung
Das ATEX-Zertifikat ist verfügbar unter www.schneider-electric.com.
Zertifizierung für funktionale Sicherheit
Die integrierten Sicherheitsfunktionen sind mit folgender Richtlinie konform und gemäß dieser zertifiziert:
IEC 61800-5-2 Ausg. 1 „Elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer Drehzahl“ ‒ Teil 5-2:
Anforderungen an die Sicherheit – Funktionale Sicherheit.
IEC 61800-5-2 als Produktrichtlinie legt sicherheitsrelevante Aspekte für Leistungsantriebssysteme mit
integrierten Sicherheitsfunktionen (PDS (SR)) im Rahmen der Richtlinienreihe IEC 61508 Ausg. 2 fest.
Die Konformität der im Folgenden beschriebenen Sicherheitsfunktionen mit der Richtlinie IEC 61800-5-2
vereinfacht die Integration eines PDS (SR) (für sicherheitsrelevante Anwendungen geeignetes Leistungsantriebssystem) in ein sicherheitsbezogenes Steuerungssystem unter Verwendung der Prinzipien von
IEC 61508 oder IEC 13849-1 sowie von IEC 62061 für Prozesssysteme und Maschinen.
Die definierten Sicherheitsfunktionen sind:
SIL 2- und SIL 3-Fähigkeit unter Einhaltung der Richtlinien IEC 61800-5-2 und IEC 61508 Ausg. 2
Leistungsstufe d und e unter Einhaltung von IEC 13849-1
Konformität mit Kategorie 3 und 4 der europäischen Richtlinie IEC 13849-1 (EN 954-1)
Siehe auch „Leistungsmerkmale von Sicherheitsfunktionen“.
Der Betriebsmodus Sicherheitsanforderung wird gemäß Richtlinie IEC 61800-5-2 bei hoher oder
kontinuierlicher Beanspruchung berücksichtigt.
Das Zertifikat für funktionale Sicherheit ist verfügbar unter www.schneider-electric.com.
NVE50469 01/201713
Grundlagen
Funktionssicherheit
Automation und Sicherheitstechnik sind zwei Bereiche, die in der Vergangenheit vollkommen voneinander
getrennt waren, in jüngster Zeit jedoch zunehmend miteinander integriert werden.
Die Entwicklung und Installation komplexer Automationslösungen wird durch integrierte Sicherheitsfunktionen deutlich vereinfacht.
Die Anforderungen an Sicherheitstechnik sind in der Regel anwendungsabhängig.
Der Anforderungs-Level richtet sich nach dem Risiko- und Gefahrenpotenzial der spezifischen
Anwendung.
Richtlinie IEC 61508
Die Richtlinie IEC 61508 „Funktionale Sicherheit von elektrischen/elektronischen/programmierbaren
Sicherheitssystemen“ deckt die sicherheitsbezogenen Funktionen ab.
Anstelle einer Einzelkomponente wird eine vollständige Funktionskette (z. B. von einem Sensor über die
logischen Verarbeitungseinheiten zum Aktuator) als Einheit betrachtet.
Diese Funktionskette muss die Anforderungen des spezifischen Sicherheits-Integritätslevels als Ganzes
erfüllen.
Eine solche Basis ermöglicht die Entwicklung von Systemen und Komponenten, die in verschiedenen
Sicherheitsanwendungen mit vergleichbaren Risikostufen eingesetzt werden können.
SIL – Sicherheits-Integritätslevel
Die Richtlinie IEC 61508 definiert vier Sicherheits-Integritätslevel (SIL) für Sicherheitsfunktionen.
SIL1 ist der niedrigste und SIL4 der höchste Level.
Als Grundlage für die Bestimmung des erforderlichen Sicherheits-Integritätslevels dient eine Gefahren-
und Risikoanalyse.
Anhand dieser Analyse wird entschieden, ob die relevante Funktionskette als Sicherheitsfunktion
betrachtet werden kann und welches Gefahrenpotenzial sie abdecken muss.
PFH – Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls pro Stunde
Zur Aufrechterhaltung der Sicherheitsfunktion schreibt die Richtlinie IEC 61508 je nach erforderlichem
Sicherheits-Integritätslevel Maßnahmen unterschiedlichen Umfangs zur Vermeidung und Kontrolle
festgestellter Fehler vor.
Alle Komponenten einer Sicherheitsfunktion müssen einer Wahrscheinlichkeitsbewertung unterzogen
werden, um die Effektivität der Maßnahmen zur Kontrolle festgestellter Fehler zu bestimmen.
Diese Bewertung entscheidet über die PFH (mittlere Häufigkeit eines gefährlichen Ausfalls) eines
Sicherheitssystems.
Dabei handelt es sich um die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Sicherheitssystem ein gefährlicher Ausfall
auftritt und die Sicherheitsfunktion nicht korrekt ausgeführt werden kann.
Je nach SIL darf der PFH-Wert gewisse Werte für das gesamte Sicherheitssystem nicht überschreiten.
Hierzu werden die einzelnen PFH-Werte einer Funktionskette addiert. Das Resultat darf nicht die in der
Performance-LevelMittlere Häufigkeit eines gefährlichen Ausfalls (PFH) bei hoher oder kontinuierlicher
Beanspruchung
4
3
2
1
14NVE50469 01/2017
PL – Leistungsstufe (Performance Level)
Die Richtlinie ISO 13849-1 definiert fünf Leistungsstufen (PL) für Sicherheitsfunktionen.
„a“ ist die niedrigste und „e“ die höchste Stufe.
Die fünf Stufen (a, b, c, d und e) entsprechen verschiedenen Werten für die mittlere Häufigkeit eines
gefährlichen Ausfalls.
Performance-LevelWahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls pro Stunde
e
Je nach geltendem SIL für das Sicherheitssystem erfordert die Richtlinie IEC 61508 eine spezifische
Toleranz für festgestellte Hardware-Fehler (HFT) in Verbindung mit einem spezifischen Anteil sicherer
Ausfälle (Safe Failure Fraction, SFF).
Die Hardwarefehlertoleranz beschreibt die Fähigkeit des Systems, trotz eines oder mehrerer festgestellter
Hardware-Fehler die erforderliche Sicherheitsfunktion auszuführen.
Der Anteil sicherer Ausfälle (SFF) ist als Rate der sicheren Ausfälle und der erkannten gefährlichen
Zustände im Verhältnis zur Gesamtausfallrate des Systems definiert.
SFF = (Σλ
+ ΣλDd)/(Σλs + ΣλDd + ΣλDu)
s
Laut IEC 61508 wird der maximal erreichbare Sicherheits-Integritätslevel eines Systems teilweise durch
die Hardwarefehlertoleranz (HFT) und den Anteil sicherer Ausfälle (SFF) des Systems bestimmt.
Die Richtlinie IEC 61508 unterscheidet zwei Typen von Subsystemen (Typ-A-Subsystem, Typ-BSubsystem).
Die Spezifizierung dieser Typen erfolgt auf der Basis von Kriterien, die von der Richtlinie für die sicherheitsrelevanten Komponenten definiert werden.
SFFHFT Typ-A-SubsystemHFT Typ-B-Subsystem
012012
SIL1SIL2SIL3----SIL1SIL2
SIL2SIL3SIL4SIL1SIL2SIL3
SIL3SIL4SIL4SIL2SIL3SIL4
SIL3SIL4SIL4SIL3SIL4SIL4
NVE50469 01/201715
PFD - Wahrscheinlichkeit eines Versagens bei Anforderung
Die Richtlinie IEC 61508 definiert den SIL anhand von Anforderungen, die in zwei Hauptkategorien
aufgeteilt sind: Sicherheitsintegrität der Hardware und systematische Sicherheitsintegrität. Ein Gerät oder
System muss die Anforderungen beider Kategorien erfüllen, um einen gegebenen SIL zu erreichen.
Die SIL-Anforderungen für die Sicherheitsintegrität der Hardware basieren auf einer Wahrscheinlichkeitsanalyse des Geräts. Zur Erreichung eines gegebenen SIL muss das Gerät die Vorgaben hinsichtlich der
maximalen Wahrscheinlichkeit gefährlicher Ausfälle und des minimalen Anteils sicherer Ausfälle einhalten.
Das Konzept des gefährlichen Ausfalls muss für das betreffende System streng definiert werden. Dies
geschieht normalerweise in Form einschränkender Anforderungen, deren Integrität während der
gesamten Systementwicklung geprüft wird. Die erforderlichen Zielwerte variieren je nach Wahrscheinlichkeit einer Anforderung, der Komplexität des bzw. der Geräte und des verwendeten Redundanztyps.
Die PFD-Werte (Ausfallwahrscheinlichkeit bei Anforderung) und die RRF-Werte (Risikoreduktionsfaktor)
bei Betrieb mit geringer Beanspruchung für verschiedene SIL sind wie folgt in der Richtlinie IEC 61508
definiert:
SILPFDPFD (Leistung)RRF
10,1 - 0,01
20,01 - 0,001
30,001 - 0,0001
40,0001 - 0,00001
Für hohe Beanspruchung oder Dauerbetrieb gelten folgende Werte:
SILPFHPFH (Leistung)RRF
10,00001 - 0,000001
20,000001 - 0,0000001
30,0000001 - 0,00000001
40,00000001 - 0,000000001
10
10
10
10
10
10
10
10
-1
-2
-3
-4
-5
-6
-7
-8
- 10
- 10
- 10
- 10
- 10
- 10
- 10
- 10
-2
-3
-4
-5
-6
-7
-8
-9
10 - 100
100 - 1000
1000 - 10.000
10.000 - 100.000
100.000 - 1.000.000
1.000.000 - 10.000.000
1000 - 10.000
100.000.000 - 1.000.0000.000
Die Gefahren eines Steuerungssystems müssen identifiziert und im Rahmen einer Risikoanalyse bewertet
werden. Die Reduzierung dieser Risiken ist fortzuführen, bis ihr Gesamtbeitrag zur Gefahr als akzeptabel
betrachtet wird. Der zulässige Level dieser Risiken wird als Sicherheitsanforderung in Form eines
Zielwerts für die „Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen Ausfalls in einem gegebenen Zeitraum“
angegeben: eines diskreten SIL.
Maßnahmen zur Fehlervermeidung
Systematische Fehler in den Spezifikationen, in der Hardware und der Software, sowie Fehler bei Betrieb
und Wartung des Sicherheitssystems sind in höchstmöglichem Maße zu vermeiden. Damit diese
Anforderungen eingehalten werden, spezifiziert die Richtlinie IEC 61508 je nach erforderlichem SIL eine
Reihe von Maßnahmen zur Fehlervermeidung, die implementiert werden müssen. Diese Maßnahmen zur
Fehlervermeidung müssen den gesamten Lebensdauerzyklus des Sicherheitssystems von der
Entwicklung bis hin zur Außerbetriebnahme abdecken.
Die Sicherheitsfunktion ST (Safe Torque Off - sicher abgeschalteter Moment) versetzt den DC-Bus nicht
in den Standby-Modus. Die Sicherheitsfunktion STO setzt nur den Motor in den Standby-Modus. Die DCBus-Spannung und die Netzspannung zum Antrieb sind immer noch vorhanden.
GEFAHR
GEFAHR EINES ELEKTRISCHEN SCHLAGS
Nutzen Sie die Sicherheitsfunktion STO nicht für einen anderen Zweck als für seine vorgesehene
Funktion.
Verwenden Sie einen passenden Schalter, der zum Stromkreise der Sicherheitsfunktion STO gehört,
um den Antrieb von der Netzspannungsversorgung zu trennen.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen führt zu Tod oder schweren Verletzungen.
Wenn die Sicherheitsfunktion STO ausgelöst wird, wird die Leistungsstufe sofort deaktiviert. Im Falle von
vertikalen Anwendungen oder äußeren Kräften, die auf die Antriebswelle einwirken, müssen Sie unter
Umständen zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um den Motor zum Stillstand zu bringen und um ihn im
Stillstand zu halten, wenn die Sicherheitsfunktion STO verwendet wird, z.B., indem Sie Betriebsbremse
betätigen.
WARNUNG
UNZULÄNGLICHE DEKLARATION OR UNBEABSICHTIGTE ANLAGENBEDIENUNG
Stellen Sie sicher, dass die Nutzung der Funktion STO nicht zu unsicheren Bedingungen führt.
Wenn Stillstand bei Ihrer Anwendung erforderlich ist, vergewissern Sie sich, dass der Motor zu einem
sicheren Stillstand kommt, wenn die Sicherheitsfunktion STO verwendet wird.
Die Nichtbeachtung dieser Anweisungen kann Tod, schwere Verletzungen oder Sachschäden zur Folge
haben.
Diese Funktion bringt den Motor sicher in einen Zustand ohne Drehmoment und/oder verhindert ein
unerwartetes Starten des Motors.
Die Funktion „Sicher abgeschaltetes Drehmoment“ (STO) dient dazu, ein unerwartetes Starten des Motors
effektiv zu verhindern. Dies sorgt für eine sichere Abschaltung, da nur die Leistungsübertragung an den
Motor unterbrochen wird, während die Hauptschaltkreise des Frequenzumrichters weiterhin versorgt
werden.
Die Prinzipien und Anforderungen zur Vermeidung eines unerwarteten Motorstarts sind in der Richtlinie
EN 1037:1995+A1 (deutsche Fassung: DIN EN 1037:2008-11) beschrieben.
Der STO-Logikeingang ist dieser Sicherheitsfunktion zugeordnet und kann nicht geändert werden.
Wenn die Auslösung der Sicherheitsfunktion STO eine zweikanalige Ansteuerung erfordert, kann die
Funktion auch über die sicherheitsbezogenen Logikeingänge aktiviert werden.
Die Sicherheitsfunktion STO wird mit der Inbetriebnahmesoftware konfiguriert.
Der Status der Sicherheitsfunktion STO kann mit der HMI am Frequenzumrichter oder mit der Inbetrieb-
nahmesoftware angezeigt werden.
18NVE50469 01/2017
Referenzrichtlinien für die Sicherheitsfunktion STO
Die Sicherheitsfunktion STO ist in Abschnitt 4.2.2.2 der Richtlinie IEC 61800-5-2 (Version 1.0 2007.07)
wie folgt definiert:
Es wird keine Leistung auf den Motor übertragen, die eine Drehung (bzw. eine Bewegung bei
Linearmotoren) bewirken kann. Das PDS (SR) (für sicherheitsrelevante Anwendungen geeignetes
Leistungsantriebssystem) sendet keine Energie an den Motor, die Drehmoment (bzw. Kraft bei
Linearmotoren) erzeugen kann.
HINWEIS 1: Diese Sicherheitsfunktion entspricht einem unkontrollierten Stopp der Kategorie 0 gemäß
IEC 60204-1.
HINWEIS 2: Diese Sicherheitsfunktion bietet sich an, wenn eine Trennung der Stromversorgung
erforderlich ist, um einen unerwarteten Start zu verhindern.
HINWEIS 3: Situationen, in denen externe Einflüsse (z. B. das Abstürzen hängender Lasten)
vorhanden sind, erfordern ggf. zusätzliche Maßnahmen (z. B. mechanische Bremsen).
HINWEIS 4: Elektronische Mittel und Schütze sind nicht zum Schutz vor elektrischen Schlägen
geeignet. Eventuell sind zusätzliche Isolierungsmaßnahmen erforderlich.
Sicherheitsfunktionslevel (SF) der Sicherheitsfunktion STO
Notfallfunktionen
Konfiguration SIL
Sicherheitsintegritätslevel gemäß
IEC 61508
STO mit oder ohne Sicherheitsmodul SIL 2PL d
STO und LI3 mit oder ohne
Sicherheitsmodul
LI3 und LI4 SIL 2PL d
LI5 und LI6 SIL 2PL d
SIL 3PL e
PL
Leistungsstufe gemäß ISO 138491
Die Richtlinie IEC 60204-1 beschreibt zwei Notfallfunktionen:
Not-Aus-Einrichtung:
Für diese Funktion sind externe Schaltkomponenten erforderlich. Sie kann mit frequenzumrichterbasierten Funktionen wie „Sicher abgeschaltetes Drehmoment“ (STO) nicht umgesetzt werden.
Not-Halt-Einrichtung:
Eine Not-Halt-Einrichtung muss so arbeiten, dass bei ihrer Aktivierung die gefährliche Bewegung der
Maschine gestoppt wird und die Maschine unter keinen Umständen wieder anlaufen kann, auch dann
nicht, wenn der Not-Halt aufgehoben wird.
Eine Not-Halt-Einrichtung muss als Stopp der Kategorie 0 oder 1 ausgelegt sein.
Ein Stopp der Kategorie 0 bedeutet, dass die an den Motor übertragene Leistung sofort abgeschaltet
wird. Ein Stopp der Kategorie 0 entspricht der Funktion „Sicher abgeschaltetes Drehmoment“ (STO)
gemäß der Definition in Richtlinie EN 61800-5-2.
Neben den Anforderungen für das Anhalten (siehe IEC 60204-1, Abschnitt 9.2.5.3) gelten für die NotHalt-Einrichtung folgende Bestimmungen:
Sie muss in allen Betriebsarten Vorrang vor allen anderen Funktionen haben.
Eine Rücksetzung darf nur durch eine manuelle Aktion an der Stelle, an der der Befehl initiiert wurde,
möglich sein. Durch die Rücksetzung des Befehls darf die Maschine nicht direkt wieder anlaufen,
sondern lediglich ein Neustart ermöglicht werden.
Bezüglich der Maschinenumgebung (IEC 60204-1 und Maschinenrichtlinie) darf bei Verwendung der
Sicherheitsfunktion STO zur Verwaltung einer Notabschaltung der Kategorie 0 der Motor nicht
automatisch wieder anlaufen, wenn die Sicherheitsfunktion STO ausgelöst und deaktiviert wurde
(mit oder ohne Aus- und Einschalten der Stromversorgung). Aus diesem Grund ist ein zusätzliches
Sicherheitsmodul erforderlich, wenn die Maschine automatisch wieder anläuft, nachdem die
Sicherheitsfunktion STO deaktiviert wurde.
Die Sicherheitsfunktion „Sicherer Stopp 1“ (SS1) überwacht den Auslauf gemäß einer spezifischen
Auslauframpe und schaltet das Drehmoment sicher ab, nachdem der Stillstand erreicht wurde.
Wenn die Sicherheitsfunktion SS1 aktiviert wird, erhält sie in allen Betriebsarten Vorrang vor allen anderen
Funktionen (außer der STO-Funktion, die höchste Priorität hat).
Die SS1-Auslauframpe wird in der Einheit Hz/s angegeben. Die Einstellung der Rampe erfolgt anhand von
zwei Parametern:
[SS1-Rampeneinheit] SSrU (Hz/s) zur Festlegung der Einheit für die Rampe in 1 Hz/s, 10 Hz/s und
100 Hz/s
[SS1-Rampenwert] SSrt (0,1) zur Festlegung des Werts für die Rampe
Berechnung der Rampe:
Rampe = SSrU x SSrt
Beispiel: Für SSrU = 10 Hz/s und SSrt = 5,0 lautet der Wert der Auslauframpe 50 Hz/s.
Die Sicherheitsfunktion SS1 wird mit der Inbetriebnahmesoftware konfiguriert. Für weitere Informationen
siehe Commissioning
Der Status der Sicherheitsfunktion SS1 kann mit der HMI am Frequenzumrichter oder mit der Inbetrieb-
nahmesoftware angezeigt werden.
Verhalten bei Aktivierung der SS1-Funktion
Wenn die Sicherheitsfunktion SS1 aktiviert wird, überwacht sie den Auslauf des Motors gemäß der
festgelegten Auslauframpe, bis der Stillstand erreicht ist, und gewährleistet, dass die Motordrehzahl nicht
über einem überwachten Grenzwert liegt, der von der festgelegten Auslauframpe und dem Parameter
[SS1-Abschaltwert] SStt bestimmt wird.
Wenn der festgelegte Grenzwert überschritten wird:
Wird ein Fehler ausgelöst und der Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF angezeigt
Wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert
Sobald der [Stillstandswert] SSSL erreicht wurde, wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert.
Die SS1-Funktion bleibt weiterhin aktiv, wenn die Anforderung aufgehoben wird, bevor der Stillstand
erreicht wurde.
HINWEIS: Die Fehlererkennung ist von der [Statorfrequenz] StFr abhängig.
Geben Sie nach einem SS1-Stopp einen neuen Fahrbefehl aus (auch wenn der Fahrbefehl als Level
gesetzt ist).
SS1-Referenzrichtlinien
Die SS1-Funktion ist wie folgt in Abschnitt 4.2.2.2 der Norm IEC 61800-5-2 definiert:
Das PDS (SR) (für sicherheitsrelevante Anwendungen geeignetes Leistungsantriebssystem) führt
folgende Aktionen aus:
Es initiiert und steuert die Motorauslaufrate innerhalb festgelegter Grenzen, um den Motor zu stoppen,
und leitet die STO-Funktion (siehe 4.2.2.2) ein, wenn die Motordrehzahl unter einen festgelegten
Grenzwert fällt.
Oder es initiiert und überwacht die Motorauslaufrate innerhalb festgelegter Grenzen, um den Motor zu
stoppen, und leitet die STO-Funktion ein, wenn die Motordrehzahl unter einen festgelegten Grenzwert
fällt.
Oder es initiiert den Motorauslauf und leitet nach Ablauf einer anwendungsspezifischen Zeitverzö-
gerung die STO-Funktion ein.
HINWEIS: Diese Sicherheitsfunktion entspricht einem kontrollierten Stopp der Stoppkategorie 1 gemäß
IEC 60204-1.
Sicherheitsfunktionslevel (SF) der Sicherheitsfunktion SS1
Not-Halt Kategorie 1
FunktionKonfiguration SIL
Sicherheitsintegritätslevel ge
mäß IEC 61508
SS1 Typ CSTO mit Preventa-Modul SIL2PL d
STO und LI3 mit Preventa-ModulSIL 3PL e
SS1 Typ BLI3 und LI4 SIL 2PL d
LI5 und LI6 SIL 2PL d
PL
Leistungsstufe gemäß ISO
13849-1
Eine Not-Halt-Einrichtung muss so arbeiten, dass bei ihrer Aktivierung die gefährliche Bewegung der
Maschine gestoppt wird und die Maschine unter keinen Umständen wieder anlaufen kann, auch dann
nicht, wenn der Not-Halt aufgehoben wird.
Eine Not-Halt-Einrichtung muss als Stopp der Kategorie 0 oder 1 ausgelegt sein.
Ein Stopp der Kategorie 1 ist eine kontrollierte Abschaltung, bei der die Energieversorgung des Motors zur
Ausführung des Abschaltvorgangs aufrechterhalten und erst unterbrochen wird, wenn dieser
abgeschlossen ist.
Ein Stopp der Kategorie 1 entspricht der Funktion [Sicherer Stopp 1] SS1 gemäß der Definition in
Richtlinie EN 61800-5-2.
Neben den Anforderungen für das Anhalten (siehe IEC 60204-1, Abschnitt 9.2.5.3) gelten für die Not-HaltEinrichtung folgende Bestimmungen:
Sie muss in allen Betriebsarten Vorrang vor allen anderen Funktionen haben.
Eine Rücksetzung darf nur durch eine manuelle Aktion an der Stelle, an der der Befehl initiiert wurde,
möglich sein. Durch die Rücksetzung des Befehls darf die Maschine nicht direkt wieder anlaufen,
sondern lediglich ein Neustart ermöglicht werden.
Bezüglich der Maschinenumgebung (IEC 60204-1 und Maschinenrichtlinie) darf bei Verwendung der
Sicherheitsfunktion SS1 zur Verwaltung einer Notabschaltung der Kategorie 1 der Motor nicht automatisch
wieder anlaufen, wenn die Sicherheitsfunktion SS1 ausgelöst und deaktiviert wurde (mit oder ohne Ausund Einschalten der Stromversorgung). Aus diesem Grund ist ein zusätzliches Sicherheitsmodul
erforderlich, wenn die Maschine automatisch wieder anläuft, nachdem die Sicherheitsfunktion SS1
deaktiviert wurde.
Diese Funktion dient zum Begrenzen der Drehzahl eines Motors.
Es werden sechs Typen von SLS-Funktionen unterschieden:
SLS-Typ 1: Begrenzt die Motordrehzahl auf die Ist-Drehzahl.
SLS-Typ 2: Begrenzt die Motordrehzahl auf einen mithilfe eines Parameters eingestellten Wert.
SLS-Typ 3: Entspricht Typ 2, jedoch mit spezifischem Verhalten, wenn die Motordrehzahl den mithilfe
eines Parameters eingestellten Schwellwert übersteigt.
SLS-Typ 4: Begrenzt die Motordrehzahl auf einen mithilfe eines Parameters eingestellten Wert. Die
Drehrichtung kann geändert werden, während die Sicherheitsfunktion aktiv ist.
SLS-Typ 5: Entspricht Typ 4, jedoch mit spezifischem Verhalten, wenn die Motordrehzahl den mithilfe
eines Parameters eingestellten Schwellwert übersteigt.
SLS-Typ 6: Entspricht Typ 4, jedoch mit spezifischem Verhalten, wenn die Motordrehzahl den mithilfe
eines Parameters eingestellten Schwellwert übersteigt.
HINWEIS: Die SLS-Typen 2 und 3 nutzen den Parameter [SLS-Verzögerung] (SLwt), sodass der Motor
für einen bestimmten Zeitraum unter dem [Stillstandswert ] SSSL laufen kann, nachdem die Sicherheits-
funktion SLS aktiviert wurde.
Die Sicherheitsfunktion SLS wird mit der Inbetriebnahmesoftware konfiguriert. Für weitere Informationen
siehe Inbetriebnahme
(siehe Seite 83)
Der Status der Sicherheitsfunktion SLS kann mit der HMI des Frequenzumrichters oder mit der Inbetriebnahmesoftware angezeigt werden.
Verhalten bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SLS Typ 1
STO-Funktion aktiviert, : SS1-Auslauframpe (dV/dT), : Zeitraum, den die [Statorfrequenz] StFr
zum Übersteigen des SSSL benötigt
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt über dem [Sollwert] SLSP.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt zwischen [Stillstandswert] SSSL und [Sollwert] SLSP.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt unter dem [Stillstandswert] SSSL und der [SLS-Verzögerung]
(SLwt) ≠ 0.
Wenn die Funktion aktiviert wird:
Wenn die [Statorfrequenz ] StFr über dem [Sollwert] SLSP liegt, verzögert der Frequenzumrichter
gemäß der SS1-Auslauframpe, bis der [Sollwert] SLSP erreicht ist (siehe Fall A).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr unter dem SLSP liegt, wird der aktuelle Referenzwert nicht
verändert, sondern lediglich auf den [Sollwert] SLSP begrenzt (siehe Fall B).
We nn die [Statorfrequenz] StFr noch immer unter dem [Stillstandswert] SSSL der Frequenz liegt,
nachdem die [SLS-Verzögerung] (SLwt) abgelaufen ist, wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert
(siehe Fall C).
Während die Funktion aktiviert ist:
Der Referenzfrequenzwert kann nur zwischen dem [Sollwert] SLSP und dem Stillstandswert SSSL
variieren.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr sinkt und den [Stillstandswert] SSSL der Frequenz erreicht, wird
die Sicherheitsfunktion STO aktiviert.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr steigt und den [SLS-Toleranzwert] SLtt erreicht, wird die
Sicherheitsfunktion STO aktiviert und ein Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF wird
ausgelöst.
NVE50469 01/201723
Verhalten bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SLS Typ 3
SLS-Typ 3 weist dasselbe Verhalten wie SLS-Typ 2 auf, mit folgender Ausnahme: Wenn die
[Statorfrequenz] StFr über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt liegt, wird anstelle einer Verzögerung auf
den [Sollwert] SLSP die Sicherheitsfunktion SS1 aktiviert (siehe Fall A).
STO-Funktion aktiviert, : SS1-Auslauframpe (dV/dT), : Zeitraum, den die [Statorfrequenz] StFr
zum Übersteigen des SSSL benötigt
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt zwischen [Sollwert] SLSP und [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt zwischen [Stillstandswert] SSSL und [Sollwert] SLSP.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt unter dem [Stillstandswert] SSSL und der [SLS-Verzögerung]
(SLwt) ≠ 0.
Wenn die Funktion aktiviert wird:
Wenn die [Statorfrequenz] StFr über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt liegt, wird die Sicherheits-
funktion SS1 aktiviert (siehe Fall A).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr zwischen [SLS-Toleranzwert] SLtt und [Sollwert] SLSP liegt,
verzögert der Frequenzumrichter gemäß der SS1-Auslauframpe, bis der [Sollwert] SLSP erreicht
wurde (siehe Fall B).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr unter dem [Sollwert] SLSP liegt, wird der aktuelle Referenzwert
nicht verändert, sondern lediglich auf den [Sollwert] SLSP begrenzt (siehe Fall C).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr noch immer unter dem [Stillstandswert] SSSL der Frequenz liegt,
nachdem die [SLS-Verzögerung] SLwt abgelaufen ist, wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert (siehe
Fall D).
Während die Funktion aktiviert ist:
Der Referenzfrequenzwert kann nur zwischen dem [Sollwert] SLSP und dem [Stillstandswert]
SSSL variieren.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr sinkt und den [Stillstandswert] SSSL der Frequenz erreicht, wird
die Sicherheitsfunktion STO aktiviert.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr steigt und den [SLS-Toleranzwert] SLtt erreicht, wird die
Sicherheitsfunktion STO aktiviert und ein Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF wird
ausgelöst.
24NVE50469 01/2017
Verhalten bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SLS Typ 4
Fehler und STO-Funktion ausgelöst, SS1-Abschaltwert, SS1-Auslauframpe (dV/dT),
Oberer Referenzgrenzwert
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt zwischen [Sollwert] SLSP und [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt unter dem [Sollwert] SLSP.
HINWEIS: Wenn SLTT ≤ SLSP für SLS-Typ 4, wird ein SAFF-Fehler ausgelöst.
Wenn die Funktion aktiviert wird:
Wenn die [Statorfrequenz] StFr über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt liegt, werden die Sicherheits-
funktion STO und der Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF aktiviert (siehe Fall A).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr zwischen [SLS-Toleranzwert] SLtt und [Sollwert] SLSP liegt,
verzögert der Frequenzumrichter gemäß der SS1-Auslauframpe, bis der [Sollwert] SLSP erreicht
wurde (siehe Fall B).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr unter dem [Sollwert] SLSP liegt, wird der aktuelle Referenzwert
nicht verändert, sondern lediglich auf den [Sollwert] SLSP begrenzt (siehe Fall C).
Während die Funktion aktiviert ist:
Der Referenzfrequenzwert kann zwischen dem [Sollwert] SLSP in beide Richtungen variieren.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr steigt und den [SLS-Toleranzwert] SLtt erreicht, wird die
Sicherheitsfunktion STO aktiviert und ein Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF wird
ausgelöst.
NVE50469 01/201725
Verhalten bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SLS Typ 5
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt zwischen [Sollwert] SLSP und [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt unter dem [Sollwert] SLSP.
Wenn die Funktion aktiviert wird:
Wenn die [Statorfrequenz] StFr über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt liegt, verzögert der
Frequenzumrichter gemäß der SS1-Auslauframpe, bis der [Sollwert] SLSP erreicht wurde (siehe
Fall A).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr zwischen [SLS-Toleranzwert] SLtt und [Sollwert] SLSP liegt,
verzögert der Frequenzumrichter gemäß der SS1-Auslauframpe, bis der [Sollwert] SLSP erreicht
wurde (siehe Fall B).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr unter dem [Sollwert] SLSP liegt, wird der aktuelle Referenzwert
nicht verändert, sondern lediglich auf den [Sollwert] SLSP begrenzt (siehe Fall C).
Während die Funktion aktiviert ist:
Der Referenzfrequenzwert kann zwischen dem [Sollwert] SLSP in beide Richtungen variieren.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr steigt und den [SLS-Toleranzwert] SLtt erreicht, wird die
Sicherheitsfunktion STO aktiviert und ein Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF wird
ausgelöst.
26NVE50469 01/2017
Verhalten bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SLS Typ 6
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt zwischen [Sollwert] SLSP und [SLS-Toleranzwert] SLtt.
: Die [Statorfrequenz] StFr liegt unter dem [Sollwert] SLSP.
Wenn die Funktion aktiviert wird:
Wenn die [Statorfrequenz] StFr über dem [SLS-Toleranzwert] SLtt liegt, verzögert der
Frequenzumrichter gemäß der SS1-Auslauframpe, bis ein Wert von 0 Hz erreicht wurde (siehe Fall A).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr zwischen [SLS-Toleranzwert] SLtt und [Sollwert] SLSP liegt,
verzögert der Frequenzumrichter gemäß der SS1-Auslauframpe, bis der [Sollwert] SLSP erreicht
wurde (siehe Fall B).
Wenn die [Statorfrequenz] StFr unter dem [Sollwert] SLSP liegt, wird der aktuelle Referenzwert
nicht verändert, sondern lediglich auf den [Sollwert] SLSP begrenzt (siehe Fall C).
Während die Funktion aktiviert ist:
Der Referenzfrequenzwert kann zwischen dem [Sollwert] SLSP in beide Richtungen variieren.
Wenn die [Statorfrequenz] StFr steigt und den [SLS-Toleranzwert] SLtt erreicht, wird die
Sicherheitsfunktion STO aktiviert und ein Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF wird
ausgelöst.
NVE50469 01/201727
Verhalten bei Deaktivierung der Sicherheitsfunktion SLS für alle SLS-Typen
Wenn...Dann...
der Frequenzumrichter bei Deaktivierung der Funktion noch in
Betrieb ist,
die Sicherheitsfunktion STO aktiviert wurde und der
Frequenzumrichter sich nicht in einem Fehlerzustand
befindet,
die Sicherheitsfunktion SLS Typ 2, 3, 4 deaktiviert ist,
während der Frequenzumrichter gemäß SS1-Auslauframpe
auf den [Sollwert] SLSP verzögert,
die Sicherheitsfunktion SLS Typ 3 deaktiviert ist, während die
Sicherheitsfunktion SS1 aktiviert wird,
ein Haltebefehl angewendet wird,bleibt die Sicherheitsfunktion SLS aktiviert und der
ein Fehler festgestellt wird,bleibt die Sicherheitsfunktion SLS aktiv und der
wird der Frequenzsollwert des aktiven Kanals
angewandt.
muss ein neuer Fahrbefehl angewandt werden.
bleibt die Sicherheitsfunktion SLS aktiviert, bis der
[Sollwert] SLSP erreicht wurde.
wird STO aktiviert, wenn der [Stillstandswert] SSSL
erreicht ist, und ein neuer Fahrbefehl muss angewandt
werden.
Frequenzumrichter verzögert, bis der Stillstand
erreicht ist.
wird für SLS-Typ 1, 2 oder 3 die STO-Funktion
aktiviert, wenn die [Statorfrequenz] StFr sinkt und
den [Stillstandswert] SSSL der Frequenz erreicht.
Frequenzumrichter läuft gemäß der konfigurierten
Fehlerantwort aus.
wird für SLS-Typ 1, 2 oder 3 die STO-Funktion
aktiviert, nachdem der [Stillstandswert] SSSL der
Frequenz erreicht wurde. Der Frequenzumrichter
kann zurückgesetzt werden, nachdem die Ursache
behoben wurde.
SLS-Referenzrichtlinien
Die Sicherheitsfunktion SLS ist in Abschnitt 4.2.3.4 der Norm IEC 61800-5-2 wie folgt definiert: Die SLSFunktion hilft zu verhindern, dass die Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert überschreitet.
Sicherheitsfunktionslevel (SF) der Sicherheitsfunktion SLS
Konfiguration SIL
Sicherheitsintegritätslevel gemäß IEC 61508PLLeistungsstufe gemäß ISO 13849-1
LI3 und LI4 SIL 2PL d
LI5 und LI6 SIL 2PL d
Diese Funktion verhindert, dass die Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert für die sichere maximale
Drehzahl überschreitet.
Die Sicherheitsfunktion SMS wird mithilfe der Inbetriebnahmesoftware konfiguriert; siehe Inbetriebnahme
(siehe Seite 83)
Der Parameter [SMS-Aktivierung] SMSA dient zur Aktivierung bzw. Deaktivierung der SMS-Funktion.
Mit den folgenden Parametern können zwei Drehzahlgrenzwerte festgelegt werden:
[SMS-Untergrenze] SMLL: Dient zur Auswahl der Drehzahl-Untergrenze.
[SMS-Obergrenze] SMLH: Dient zur Auswahl der Drehzahl-Obergrenze.
Je nach Einstellung von [SMS-Zuweisung] SMLS gilt [SMS-Untergrenze] SMLL oder [SMSObergrenze] SMLH als Grenzwert für die sichere maximale Drehzahl.
Wenn [SMS-Zuweisung] SMLS auf L34 oder L56 gesetzt ist (Logikeingang 3 und 4 oder Logikeingang 5
und 6), gilt Folgendes:
Wenn sich die Logikeingänge im Low-Status (0) befinden, gilt [SMS-Untergrenze] SMLL als
Grenzwert für die sichere maximale Drehzahl.
Wenn sich die Logikeingänge im High-Status (1) befinden, gilt [SMS-Obergrenze] SMLH als
Grenzwert für die sichere maximale Drehzahl.
Wenn [SMS-Zuweisung] SMLS auf NEIN gesetzt ist, gilt [SMS-Untergrenze] SMLL als Grenzwert für
die sichere maximale Drehzahl.
HINWEIS:
Die SMS-Funktion dient nicht zur Einstellung des Drehzahlsollwerts.
Die Einstellung des Drehzahlsollwerts sollte über einen aktiven Drehzahlsollwert-Kanal entsprechend
der Einstellung für [SMS-Untergrenze] SMLL bzw. [SMS-Obergrenze] SMLH erfolgen.
Der Status der Sicherheitsfunktion SMS wird am Grafikterminal des Frequenzumrichters sowie in der
Registerkarte Überwachung der Inbetriebnahmesoftware angezeigt.
für Details.
NVE50469 01/201729
Verhalten bei Aktivierung der Sicherheitsfunktion SMS
Fehler und STO-Funktion ausgelöst
Während die Funktion aktiviert ist, gilt Folgendes:
Wenn sich die Logikeingänge (LIx und LIy) im Low-Status (0) befinden und die [Statorfrequenz] StFR
ansteigt und die [SMS-Untergrenze] SMLL erreicht, wird die Funktion STO ausgelöst und es wird ein
Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF angezeigt.
Wenn sich die Logikeingänge (LIx und LIy) im High-Status (1) befinden und die [Statorfrequenz]
StFR ansteigt und die [SMS-Obergrenze] SMLH erreicht, wird die Funktion STO ausgelöst und es
wird ein Fehler mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF angezeigt.
Wenn die Logikeingänge (LIx und LIy) nicht zugewiesen sind und die [Statorfrequenz] StFR ansteigt
und die [SMS-Untergrenze] SMLL erreicht, wird die Funktion STO ausgelöst und es wird ein Fehler
mit dem Fehlercode [Sicherheitsfehler] SAFF angezeigt.
Referenzrichtlinien für die Funktion SMS
Die Sicherheitsfunktion SMS ist nicht in der Richtlinie IEC 61800-5-2 definiert. Die Funktion SMS
verhindert, dass die Motordrehzahl die vorgegebene Drehzahlgrenze überschreitet. Wenn die
Motordrehzahl den festgelegten Grenzwert überschreitet, wird die Sicherheitsfunktion STO aktiviert. Die
Funktion SMS kann nur mit der Inbetriebnahmesoftware aktiviert bzw. deaktiviert werden. Wenn die
Funktion aktiviert ist, überwacht sie unabhängig von der Betriebsart kontinuierlich die Statorfrequenz.
Sicherheitsfunktionslevel (SF) der Sicherheitsfunktion SMS
KonfigurationSicherheitsintegritätslevel (SIL) gemäß IEC 61508Leistungsstufe (PL) gemäß ISO 13849-1
LI3 und LI4SIL 2PL d
LI5 und LI6SIL 2PL d
NeinSIL 2PL d
30NVE50469 01/2017
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