3B Scientific Magdeburg Plates User Manual [en, de, es, fr, it]

3B SCIENTIFIC® PHYSICS
U45054 Magdeburger Platten
Bedienungsanleitung
7/03 ALF
34
2
5
6
7 8
1
®
1 Schlauch mit T-Stück und Einwegventil
2 Schlauch mit Einwegventil
3 Acrylglasplatte mit Flansch zum Anschluss der
Schlauchverbindung
4 Acrylglasplatte
5 Gummidichtungsringe
6 T-Stück
7 Ersatzschlauchverbinder
8 Handpumpe
Kompletter Gerätesatz zur Durchführung des histori­schen Versuchs von Guericke zur Wirkung des atmos­phärischen Luftdrucks im Demonstrations- und Praktikumsversuch.
1. Sicherheitshinweise
Nicht versuchen die evakuierten Platten mit Werk­zeug auseinander zu hebeln.
Nicht versuchen mit Hilfe von Seilen oder ähnli­chem die Platten zu trennen, da sie, wenn sie sich trennen, zu Geschossen werden können.
Hinter den Personen, die versuchen die Magde­burger Platten zu trennen, sollte genug freier Raum sein.
Beim Herstellen der Schlauchverbindungen keine große Kraft aufwenden. Schlauchverbinder nur mit Fingerdruck zusammenstecken.
Beim Belüften der Platten die Apparatur festhalten, so dass eine Beschädigung durch Herunterfallen der Platten vermieden wird.
Darauf achten, dass die Innenflächen der Platten nicht verkratzt werden.
Zur Reinigung nur warmes Wasser mit etwas Spül­mittel verwenden. Niemals Lösungsmittel.
2. Beschreibung, technische Daten
Der Gerätesatz Magdeburger Platten besteht aus zwei Acrylglasplatten mit Handgriffen und eingelegtem Gummiring, die grobvakuumdicht zusammengesetzt
werden können. Zwei verschieden große Dichtungsrin­ge erlauben den Vergleich der Wirkung des atmosphä­rischen Luftdrucks bei verschieden großen Kontakt­flächen. Eine Platte ist mit einem Flansch zum An­schluss eines Plastikschlauchs zum Evakuieren verse­hen. Die Evakuierung erfolgt durch eine einfache Hand­pumpe. Die Verbindung zur Handpumpe erfolgt über Plastikschläuche mit eingebauten Einwegventilen. Über ein zusätzliches T-Stück lässt sich ein Drucksensors (z.B. U44220) zur Messwertaufnahme mit einem Inter­face (z.B. LabPro U44000) anschließen. Der Vorteil der Magdeburger Platten gegenüber den üblichen im Unterricht benutzten Halbkugeln liegt darin, dass, bedingt durch das flache Design, alle Kräf­te parallel auf die Platten wirken und sich so einfache Berechnungen der Kräfte durchführen lassen.
Acrylglasplatten: 13 mm x 97 mm Ø Dichtungsringe: 5 mm x 85 mm Ø
und 95 mm Ø 5 mm x 50 mm Ø und 60 mm Ø
2.1 Lieferumfang
2 Acrylglasplatten mit Handgriffen 2 Gummidichtungsringe mit verschiedenem Durchmesser 1 Handpumpe in Aufbewahrungsbehälter 1 Schlauch mit Einwegventil 1 Schlauch mit T-Stück und Einwegventil 1 T-Stück 1 Ersatzschlauchverbinder
innen
außen
innen
außen
1
3. Funktionsprinzip
Die Erde ist umgeben von einem Luftmantel, der At­mosphäre. Die Luftmoleküle sind wie alle anderen Stof­fe der Schwerkraft ausgesetzt und konzentrieren des­halb an der Erdoberfläche. Der atmosphärische Druck, der von der Luftmasse ausgeübt wird, ist auf Meeres­höhe am größten und nimmt mit steigender Entfer­nung von der Erdoberfläche ab. Analog zu Flüssigkei­ten wirkt der Luftdruck gleichmäßig von allen Seiten auf einen Körper. In einem offenen Körper besteht immer ein Gleichgewicht zwischen dem Innen- und Außendruck. Ist der Innendruck geringer als der Außen­druck, so wird sich der Gleichgewichtszustand durch Einfließen von Luft wieder herstellen. Auch im umge­kehrten Fall, wenn der Innendruck größer als der Außendruck ist, besteht die gleiche Tendenz durch Austritt von Masse. In einem geschlossenen Körper ist die resultierende Kraft aus der Druckdifferenz zwischen Innen- und Außendruck im ersten Fall auf die Ober­fläche des Körpers gerichtet und wird ihn zusammen­drücken und im zweiten Fall nach außen mit der Ten­denz ihn zur Explosion zu bringen. Der Physiker und Bürgermeister von Magdeburg Otto von Guericke demonstrierte als erster die Wirkung des atmosphärischen Luftdrucks. Seine Vakuumversuche be­gannen um 1650 und fanden ihren Höhepunkt mit ei­nem spektakulären Experiment 1654 in Regensburg vor dem Kaiser Ferdinand III: Die Magdeburger Halbkugeln. Dazu evakuierte von Guericke zwei mit einem in Öl und Wachs getränkten Lederriemen abgedichtete Kupfer­halbkugeln mit einem Durchmesser von 42 cm. Die Luft drückte die Halbkugeln so stark zusammen, dass selbst 16 Pferde nicht im Stande waren diese zu trennen.
4. Bedienung
4.1 Demonstration der Wirkung des atmosphärischen Luftdrucks
Vor dem Versuch Gummidichtungsring und Plat­ten auf Beschädigungen überprüfen.
Schlauchverbindung zwischen Handpumpe 8 und Magdeburger Platte 3 gemäß Abbildung 1 herstellen.
Dazu Schlauchverbinder ineinander stecken und durch Drehen mit leichtem Fingerdruck zusam­menstecken.
Gewünschten Gummidichtungsring auf die Plat­te legen und beide Platten zusammendrücken.
Bei Wahl des Gummirings mit dem kleineren Durchmesser ist es leichter die Platten durch Zug zu trennen. Ein experimenteller Vergleich, bei dem nacheinander beide Gummiringe benutzt werden, demonstriert die Abhängigkeit der Kraft von der Fläche.
Eine zweite Person startet den Evakuierungsvor­gang mit der Handpumpe.
Nach wenigen Pumpvorgängen ist die meiste Luft zwischen den Platten evakuiert.
Wirkung des atmosphärischen Luftdrucks durch Ziehen an den Halbkugeln demonstrieren.
Durch Lösen der Schlauchverbindung an der Magdeburger Platte die Apparatur belüften.
1
8
3
Abb.1
4.2 Quantitative Messung
4.2.1Grobe experimentelle Bestimmung des atmosphärischen Luftdrucks
Geräte wie im Versuch Pkt.4.1 zusammenbauen.
Die Luft zwischen den Platten evakuieren.
Die Person mit den Magdeburger Platten betritt
eine Badezimmerwaage und beobachtet die Ska­la während die zweite Person versucht die Plat­ten zu trennen, indem sie senkrecht nach unten zieht.
Den abgelesenen Waagenwert beim Trennen der Platten notieren.
Zur Berechnung dient die Formel Druck = Kraft/Fläche
Zur Bestimmung der Kraft vom abgelesenen Waagenwert das Körpergewicht und das Gewicht der Magdeburger Platten subtrahieren. Zur Um­wandlung in Newton den Wert in kg mit 9,8 mul­tiplizieren.
Die Kraft, mit der die Platten zusammengedrückt werden entspricht der Kraft, die der Luftdruck auf die vom Gummiring begrenzte Fläche ausübt. Des­halb zur Bestimmung der Fläche den mittleren Durchmesser des Gummirings bestimmen und in m² umwandeln.
1 N/m² entspricht 1 Pa. Da der berechnete Werte sehr groß ist, ist es empfehlenswert das Ergebnis in kPa umzuwandeln.
Es empfiehlt sich ein Vergleich mit dem tatsächli­chen Luftdruck, gemessen mit einem Barometer.
Fehlerquellen mit den Schülern besprechen (z.B. Ungenauigkeiten in der Badezimmerwaage und beim Ablesen, nicht genau senkrechtes Herabzie­hen der Magdeburger Platte, Restmenge von Luft zwischen den Platten).
Zusätzlich erforderlich:
1 Badezimmerwaage
2
2
4.2.2 Bestimmung der Kraft, die auf die Magdeburger Platten wirkt mit einem Datenlogger
Schlauchverbindungen gemäß Abb.2 herstellen.
Den Drucksensor (z.B. U 44220) und ein Barome-
ter (z.B. U 44300) an einen Datenlogger (z.B. U
44000) anschließen.
Die Luft zwischen den Platten evakuieren.
Die Kraft, die auf die Magdeburger Platten wirkt
lässt sich durch die Gleichung Kraft = Druck x Flä­che bestimmen. Dabei ist zu beachten, dass sich zwischen den Platten eine Restmenge Luft befin­det, die dem atmosphärischen Druck entgegen wirkt. Sie ist bei der Bestimmung der Kraft zu be­rücksichtigen: Kraft = (Luftdruck – Restdruck) x Fläche
Mit dem Drucksensor Restdruck zwischen den Platten bestimmen.
Mit dem Barometer den Luftdruck messen.
Zur Bestimmung der Fläche den mittleren Durch-
messer des Gummirings bestimmen und in m² umwandeln.
Berechnung durchführen.
Versuch mit dem anderen Dichtungsring wieder-
holen und Ergebnisse vergleichen.
6
1
8
23
A
B
Abb.2
A: Drucksensor (z.B. U44220) B: Verbindung zum Datenlogger (z.B. LabPro U44000)
Zusätzlich erforderlich:
1 Datenlogger LabPro U44000 1 Drucksensor U44220 1 Barometer U44300
3B Scientific GmbH • Rudorffweg 8 • 21031 Hamburg • Deutschland • www.3bscientific.com • Technische Änderungen vorbehalten
3
3B SCIENTIFIC® PHYSICS
U45054 Magdeburg Plates
Instruction Sheet
7/03 ALF
34
2
5
6
7 8
1
®
1 Hose with T-piece and valve
2 Hose with valve
3 Transparent acrylic plate with flange for hose attachment
4 Transparent acrylic plate
5 Rubber sealing rings
6 T-piece
7 Spare hose connector
8 Hand pump
Complete set of equipment for conducting Guericke’s historical experiment to show the effect of atmospheric pressure. The experiment can be performed as a dem­onstration or as a student practical.
1. Safety Instructions
Do not try to pry the two evacuated hemispheres apart using tools.
Do not try to separate the hemispheres using ropes or similar, because when they do separate they can turn into projectiles.
Ample space should be left behind the persons try­ing to separate the Magdeburg plates
Do not use excessive force when connecting the hose. Do not use any more force than you can gen­erate from your fingers to connect the hose.
When ventilating the hemispheres hold on tight to the apparatus so that you can avoid any damage from the hemispheres falling.
Be careful not to scratch the inner surfaces of the plates.
To clean, only use warm water with a small amount of washing-up liquid. Never use solvents.
Description, technical data
The Magdeburg plates kit consists of two transparent acrylic plates with handles and a rubber sealing ring to be placed between them. They can be pushed to-
gether with a coarse vacuum between them. Sealing rings of two different sizes allow comparison between the effects of atmospheric for two differing contact areas. One plate is equipped with a flange for attach­ing a plastic hose so that a vacuum can be generated. Evacuation is performed using a simple hand pump. This can be connected via a plastic-hose with a built­in valve. An additional T-piece allows a pressure sen­sor (e.g. U44220) to be connected for measuring pres­sure in conjunction with a suitable interface (e.g. LabPro U44000). The advantage of the Magdeburg plates over the hemi­spheres usually used in lessons is that, due to the flat design, all forces act parallel to the plates allowing the forces to be calculated easily.
Transparent acrylic plates: 13 mm x 97 mm Ø Sealing rings: 5 mm x 85 mm Ø
and 95 mm Ø 5 mm x 50 mm Ø and 60 mm Ø
2.1 Scope of delivery
2 Transparent acrylic plates with handles 2 Rubber sealing rings of different diameters 1 Hand pump in storage case 1 Hose with valve 1 Hose with T-piece and valve 1 T-piece 1 Spare hose connector
inside
outside
inside
outside
4
3. Operating principle
A protective mantle of air called the atmosphere sur­rounds the earth. The air molecules like all other ma­terials are subject to the force of gravity and thus be­come concentrated at the earth’s surface. The atmo­spheric pressure, which is exerted by the air mass, is highest at sea level and gradually decreases with in­creasing distance from the earth’s surface. Air pressure like any liquid exerts equal and constant pressure on all sides of an object. In an open object equilibrium always prevails between internal and external pressure. If the internal pressure drops more than the external pressure, the state of equilibrium is reestablished by letting air in. Conversely, if the internal pressure be­comes greater than the prevailing external pressure, there is the same tendency to escape. In an enclosed object the force resulting from the difference between the internal and external pressures affects the object’s surface either causing it to compress or in the latter case causing the object to explode. The physicist and mayor of Magdeburg Otto von Guericke was the first to demonstrate the effect of at­mospheric pressure. His vacuum experiments com­menced around 1650 and reached their zenith in 1654 in a spectacular experiment attended by Kaiser Ferdinand III in the town of Regensburg: the famous Magdeburger hemispheres. To do this von Guericke evacuated the air out of two copper hemispheres of 42 cm diameter and sealed with an oil and wax satu­rated leather lining. The air pressed the hemispheres together with such force that even 16 horses were un­able to pull them apart.
4. Operation
4.1 Demonstration of the effect of atmospheric pressure
Check the sealing ring and the plates for damage before the experiment.
Connect the hose between the hand pump 8 and the Magdeburg plate 3 as shown in Figure 1.
Slip the hose connectors inside one another and push them together by turning lightly with the fingers.
Place the desired sealing ring on one plate and press the plates together.
When the smaller diameter ring is chosen, it is easier to separate the plates by pulling them apart. An experimental comparison can be made using the two rings one after the other to show how force depends on the surface area.
A second person may start the process of evacu­ating the space between the plates.
Most of the air will have been evacuated after a few pumps to form a sufficient vacuum for the experiment.
Demonstrate the effect of atmospheric pressure by attempting to tug the plates apart.
Loosen the hose connection to the Magdeburg plate to let air into the apparatus.
1
8
3
Fig.1
4.2 Quantitative measurement
4.2.1 Approximate determination of atmospheric pressure by experiment
Assemble the equipment as in section 4.1.
Pump out the air between the plates.
The person holding the Magdeburg plates should
step onto some bathroom scales and observed the weight indicated as a second attempts to sepa­rate the plates by pulling the bottom handle ver­tically downwards.
Note the weight indicated by the scales when the plates separate.
The following formula is used for the calculation Pressure = Force/Area
To determine the force, subtract the weight of the Magdeburg plates and the person holding them from the weight shown at separation. To convert the force into Newtons, multiply the weight in ki­lograms by 9.8
The force pressing the plates together corresponds to the atmospheric pressure being exerted on the area encompassed by the sealing ring. Calculate the area in m² from the inner diameter of the ring.
1 N/m² is equivalent to 1 Pa. Since the value will come out to be rather large, you can convert your answer into kilopascals.
It is recommended that the result be compared to the actual atmospheric pressure as measured using a barometer.
Discuss with the students what might be causes for any deviations (e.g. inaccuracies in the scales and the reading of them, not pulling vertically downwards when separating the plates or residual air between them).
Also required:
1 Set of bathroom scales
4.2.2 Determining the force acting on the Magdeburg plates with a data logger
Connect the hoses as in Figure 2.
Connect the pressure sensor (e.g. U 44220) and a
barometer (e.g. U 44300) to a data logger (e.g. U 44000).
2
5
Pump out the air between the plates.
The force acting on the Magdeburg plates can be
determined by the equation Force = Pressure x Area. It should be noted that some residual air remains between the plates that acts against the atmospheric pressure. This should be considered when calculating the force: Force = (Atmospheric pressure – Residual pressure) x Area
Use the pressure sensor to work out the pressure due to the residual air between the plates.
Measure the atmospheric pressure using a barom­eter.
Calculate the area in m² from the inner diameter of the ring.
Perform your calculations.
Repeat the experiment using the second sealing
ring and compare the results.
Also required:
1 Data logger LabPro U44000 1 Pressure sensor U44220 1 Barometer U44300
6
1
23
A
B
Fig.2
A: Pressure sensor (e.g. U44220) B: Connection to data logger (e.g. LabPro U44000)
8
3B Scientific GmbH • Rudorffweg 8 • 21031 Hamburg • Germany • www.3bscientific.com • Technical amendments are possible
6
Loading...
+ 12 hidden pages