TC electronic Gold Channel Owner's Manual [de]

BEDIENUNGSANLEITUNG
Gold Channel
DIGITALLY ENHANCED MIC-PREAMP
INHALTSVERZEICHNIS
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Vorwort Willkommen Einleitung Frontseite Rückseite Signalweg Den Gold Channel anschließen Schnelleinstieg Signal-Menü Gain-Menü Level-Menü Recall- und List-Menü Store-Menü Routing- und Layout-Menü Edit-Menü Die Blöcke Utility-Menü MIDI Reset-Menü Selbsttest Technische Daten MIDI Implementationstabelle Fehlerbehebung Zertifikate Liste der Werks-Presets Professionell Aufnehmen
von Bruce Botnick
Über diese Bedienungsanleitung
Funktionen
Schalter, Regler, Controller und weitere Funktionen
Ein- und Ausgänge
Eine Einführung in die Arbeit mit dem Gold Channel
Auswählen der primären Ein- und Ausgänge; Clock, Dither und Insert
Festlegen des Gains für den analogen Eingang
Digital In, Master Out und Analog Out-Pegel
Werks-, Anwender- oder PC Card-Presets aktivieren
Neue Anwender-Presets mit Hilfe der Letterbox speichern und benennen
Eigene Presets erstellen
Blöcke bearbeiten, M/S-Matrix, Delay, Insert, Meter-Menü
Die Parameter der digitalen Signalverarbeitung
Systemparameter und Verwenden von Speicherkarten
von Loren Alldrin
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TC Electronic, Sindalsvej 34, DK-8240 Risskov - tcdk@tcelectronic.com Rev 1.2 - SW - V 1.03
Prod No: 606058011
VORWORT
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Mikrofone und Ohren
von Bruce Botnick
Ich war immer der Meinung, daß Mikrofone die Farben auf der Palette eines Klangmalers seien. Diese Farben helfen uns, die verschiedenen Klänge, die wir aufnehmen, zum Strahlen zu bringen, und sie spielen eine wichtige Rolle beim Strukturieren der Mischung.
Viele Toningenieure haben ihre Lieblingsmikrofone. Dabei verwenden sie für ein und dasselbe Instrument keineswegs in jeder Situation immer das gleiche Mikrofon. Beim Planen der Aufnahme wird ein guter Toningenieur angesichts der Instrumentierung und der vorhandenen Mikrofone seine Entscheidung auf der Grundlage seiner Erfahrungen und dem Klangbild in seinem Kopf treffen.
Die Vorstellungskraft spielt beim professionellen Aufnehmen eine ähnliche Rolle wie bei der musikalischen Improvisation. Man muß sein Handwerkszeug in- und auswendig kennen, um sich davon befreien und dreidimensional, in stereo und Farbe träumen zu können.
In der Hi Fi-Urzeit, als ich noch sehr, sehr jung war, konnte ich auf Mono-Schallplatten Menschen atmen hören. Ich hörte das Kolophonium auf einer Violinensaite, die Fingernägel eines Pianisten auf den Tasten. Auf alten 78er-Schallplatten war mir das nie möglich, denn bis zu den Fünfziger Jahren wurden vornehmlich Bändchenmikrofone verwendet. Beim Radio waren dies in erster Linie die Typen RCA 44 und 77, dazu ein paar Telefunken U47. Auch die verwendeten Pulte entsprachen dem Stand der Zeit: die Mikrofonvorverstärker hatten eingebaute Pre-EQs, um die für Bändchenmikrofone typische Höhenarmut zu kompensieren. Als die Industrie dann die Entwicklung der Kondensatoren vorantrieb, produzierten diese Pulte mit ihren Pre-EQs jenen Klang, mit dem wir aufwuchsen. Die Toningenieure verwendeten jetzt die revolutionären Telefunken/Neuman U47, Km 53, 54 und U67. Das Sony C37 war eine preiswertere und »süßere« Variante des U47 und der mittlerweile berühmten Telefunken ELM-251 und AKG C-12. Aus »Klang« wurde »Hi Fi«. Danach – oder doch vorher? – kamen dynamische Mikrofone. Ich habe erlebt, wie dynamische Mikrofone in den merkwürdigsten Situationen aus nicht nachvollziehbaren Gründen eingesetzt wurden; und sie klangen großartig. Üblich war der Einsatz bei Live-Gesang, lauten verstärkten Instrumenten, Schlagzeug und Percussion. Das war nicht so »hi fi« wie ein Kondensatormikrofon, aber man konnte damit Dinge tun, die mit einem Kondensator nicht möglich waren. Zum Beispiel konnte man ein Shure 56, 57 oder 58 als Hammer verwenden, oder um Nägel in die Bühne zu schlagen – und es dann bedenkenlos einem Sänger für seinen Auftritt zu geben. Oder man schleuderte es in immer größeren Kreisen über dem Kopf, um damit Konzert­Promoter oder Gitarrenverstärker zu treffen… Eigentlich hätte eine solche Behandlung diese zähen Biester zerstören müssen, aber noch immer verrichten sie jeden Tag ihren Dienst. Versuchen Sie das mal mit einem
5.000 Dollar-Kondensatormikro, und Sie werden sehen, was Sie für Ihr Geld erwarten können.
Da Hi Fi etwas so Neues und Interessantes war, stand alles darüber auf den Rückseiten der Hi Fi-Alben – eine beständige Quelle der Inspiration. Wenn ich hörte, wie großartig und bezaubernd es klang, wenn Miles Davis’ Trompete mit einem U47 abgenommen wurde, dann verwendete ich genau dieses Mikrofon, wenn ich das
VORWORT
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nächste Mal einen Jazztrompeter aufnahm. Das menschliche Gedächtnis ist etwas Wunderbares. Wenn ich die Gelegenheit hatte und ein U47 verwenden konnte, klang das Ergebnis wieder so, wie ich es in Erinnerung hatte (ohne Miles Davis, natürlich). Mit der Zeit ist mein Interesse an gedruckten Informationen sowie an Fotos oder Filmdokumenten von Aufnahmesessions gewachsen – am besten lernt man immer noch, wenn man den Meistern des Fachs bei der Arbeit zusieht. So kann man nicht nur sehen und hören, was verwendet wurde, sondern auch, wie hoch und wie weit entfernt vom Instrument die Mikrofone plaziert wurden. Nur das Pult und die EQ- und Dynamikeinstellungen lassen sich so nicht erkennen. Und natürlich darf man nicht vergessen, daß ein meisterhafter Toningenieur oft das Privileg genießt, meisterhafte Musiker aufzunehmen, die ihren Instrumenten großartige Klänge entlocken.
Und nun – die Zukunft! Digitale Mikrofone mit eingebauten A/D-Wandlern, die 96 kHz und 24 Bit Auflösung liefern. Anpassung der EQ-Kurven via Computer für den Ingenieur, der das Mikrofon so klingen lassen kann, wie es seinen Vorstellungen entspricht. Digitale Bearbeitung dieser neuen Signale mit digitalen Mikrofonvor­verstärkern mit EQs und Dynamikfunktionen. Es scheint, daß fast alles in dem Moment, in dem wir es uns vorstellen, auch Wirklichkeit wird. Die Zukunft ist jetzt.
Mikrofone haben bereits heute eine bemerkenswerte Geschichte und sind bei praktisch allen wichtigen musikalischen und politischen Ereignissen des 20. Jahrhunderts eingesetzt worden. Mein Dank geht an all jene, die es sich in den Kopf gesetzt hatten, dreidimensional, in stereo und Farbe zu träumen. Ihnen gilt meine ganze Bewunderung.
Bruce Botnick – Juni 1998
Bruce Botnick ist ein Toningenieur und Produzent, dessen Schaffen die drei letzten Jahrzehnte umfaßt. Obwohl er in erster Linie als Toningenieur und Produzent der legendären Gruppe The Doors in den Sechziger Jahren bekannt wurde, hat er Hunderte inzwischen klassischer Rockhits der Sechziger und Siebziger aufgenommen und produziert. Seine Kundenliste liest sich wie ein »Who is Who« der Rockgeschichte: The Beach Boys, Buffalo Springfield, The Turtles, The Supremes, Marvin Gaye, Stevie Wonder, The 5th Dimension, Bread, MC5, Delaney and Bonnie, Judy Collins, Dave Mason, The Rolling Stones, Joe Cocker, Eddie Money, Kenny Loggins, Steve Perry und viele andere. Bruce gilt als einer der Pioniere der digitalen Aufzeichnung, seit er mit »Star Trek – der Film« als erster Toningenieur einen Soundtrack komplett digital aufzeichnete. Seitdem hat Bruce die Musik für zahllose Filme aufgenommen und produziert, darunter »E.T.«, »Poltergeist I & II«, »Indiana Jones und der Tempel des Todes«, »Rambo«, »Gremlins«, »Die Farbe Lila«, »Caddyshack«, »Star Trek V«, »Blaze«, »Total Recall«, »The Doors«, »Der Feind in meinem Bett«, »Vater der Braut«, »Die Schöne und das Biest«, »Basic Instinct«, »Aladdin», »König der Löwen«, »Pocahontas«, »Waterworld«, »First Knight – Der erste Ritter«, »City Hall«, »L.A. Confidential«, »Der Geist und die Dunkelheit«, »Einsame Entscheidung«, »Airforce One« und »Octalus«. Bruce hat kürzlich die Produktion des The Doors 4-CD Box Sets abgeschlossen und als Toningenieur am neuesten Disney-Zeichentrickfilm »Mulan« gearbeitet.
WILLKOMMEN
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Herzlichen Glückwunsch
… zum Erwerb Ihres neuen Gold Channel. Wir hoffen, daß Sie mit diesem System ebenso viel Freude haben werden wie wir bei seiner Entwicklung.
Der Gold Channel wurde entwickelt, um Ihnen die direkte Aufzeichnung von Musik auf digitale Speichermedien zu ermöglichen. Bei einem solchem Aufnahmevorgang gibt es drei wesentliche Stufen: Die Mikrofonverstärkung, die A/D-Wandlung und eine leistungsstarke Signalbearbeitung. Der Gold Channel vereint all diese Stufen. Dies und die umfangreichen Routing­möglichkeiten im Bearbeitungsbereich sowie die vielseitigen Ein­und Ausgänge werden Ihr Verständnis von Mikrofonvorverstär­kern ändern. Der Gold Channel ist mit 24 Bit AD/DA-Wandlern und digitalen Ein-und Ausgängen in den Formaten AES/EBU, S/PDIF und ADAT/Toslink ausgestattet.
Über diese Anleitung
Viele Menschen im Musikbusiness (und nicht nur dort …) haben eine Abneigung gegen das Studieren langer Bedienungsanleitun­gen – was wir gut verstehen. Wenn Sie also so schnell wie möglich loslegen wollen, lesen Sie einfach nur den Schnelleinstieg auf Seite 11. Wenn Sie später Fragen haben, können Sie jederzeit die Anleitung heranziehen. Wenn Sie jedoch vor dem Experimentieren etwas über die Funktionsweise des Gold Channel erfahren wollen, können Sie in dieser Anleitung Schritt für Schritt alle seine Funktionen kennenlernen. Wenn Sie sich nur für bestimmte Funktionen interessieren, orientieren Sie sich bitte am Inhaltsverzeichnis.
EINLEITUNG
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Allgemeine Einleitung
Der Gold Channel wurde so entwickelt, daß Sie über die Frontseite direkt auf alle Hauptfunktionen zugreifen können: Auswahl des Eingangs, 48 V Phantomspeisung, Gain-Einstellung mit PAD, Lo-Cut, Phaseninvertierung, Mute, Soft Clipper und Anzeigenauswahl. Dies, ein anwenderfreundliches Display sowie die separaten Bypass-Tasten für jeden Block der Signalbearbeitung erlauben – trotz der zahlreichen Funktionen – eine intuitive, schnelle Bedienung des Gold Channel. Der Gold Channel bietet zwei echte Mono-Einheiten mit vier Signalbearbeitungsblöcken in jedem Kanal, die einzeln ausgewählt, geroutet und konfiguriert werden können. Ebenso können Blöcke – wenn sie sich im Routing an derselben Position befinden – für den Stereobetrieb verkoppelt werden. Der Gold Channel bietet drei Betriebsarten: 1) Vier Signalbearbeitungsblöcke in jedem Kanal (44,1 oder 48 kHz)
2) Ein Block pro Kanal bei doppelter Samplerate (88,2 oder 96 kHz)
3) Drei Blöcke in Kanal 1 bei doppelter Samplerate (88,2 oder 96 kHz)
Die Funktionen des Gold Channel:
– Zwei Kanäle Mikrofonvorverstärkung in High End-
Qualität
– Zwei Arten von Expander-/Gate-Algorithmen;
entweder als leicht bedienbares Noisegate oder als
Expander mit zusätzlichen Parametern.
– Zwei Kompressor-Algorithmen, die den warmen,
analogen Klang klassischer Kompressoren
nachempfinden.
– Zwei Arten von EQ-Algorithmen, die auf der – von TC
Electronic entwickelten – SoftSat-Technologie
basieren. »Easy EQ« bildet klassische EQs nach; der
»Advanced EQ« stellt zusätzliche Parameter zur
Verfügung.
– Ein De-Esser zum effektiven Entfernen von
Zischlauten aus Aufnahmen.
– Ein dynamischer EQ – quasi ein De-Esser mit
Frequenzbereichwahl und Funktionen, die auch den
Betrieb als De-Popper ermöglichen.
– Ein Digital Radiance Generator (DRG
), der einen
röhrenartigen Klangcharakter erzeugt.
– R.I.A.A.-Klangbearbeitung ermöglicht den direkten
Anschluß von Plattenspielern an die Mikrofoneingänge.
– M/S Encoding und Decoding sowohl vor als auch
hinter den Signalbearbeitungs-Blöcken ermöglicht
Ihnen, diese seit Jahren im Film- und Rundfunkbereich
eingesetzte Aufnahmetechnik zu verwenden.
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DIE FRONTSEITE
EIN-/AUS-SCHALTER
Zum Einschalten drücken und halten Sie diese Taste, bis das Gold Channel-Logo erscheint, dann lassen Sie sie los.
PC CARD-STECKPLATZ
Verwenden Sie diesen PCMCIA-Steckplatz zum Speichern und Laden von Presets. Sie können PC-Karten vom Typ 1 mit 64 Kilobyte bis 2 MB SRAM verwenden.
KANAL 1 UND 2
Der Gold Channel erlaubt den direkten Zugriff auf alle zentralen Funktionen des Mikrofonvorverstärkers für jeden Kanal. Input Gain-Drehregler: Legt zusammen mit dem PAD-Regler die Verstärkung für den analogen Eingang fest. Jedes Mal, wenn Sie den Eingangspegel ändern, erscheint im Display die Gain-Seite, so daß Sie den exakten Wert ablesen können. Input: Wählen Sie zwischen Mikrofon, Line-Pegel und digitalem Eingang. Wenn Sie den Eingang wechseln, erscheint im Display der Signal-Bereich, in dem Sie die aktiven Ein- und Ausgänge des Systems sehen. Wenn Sie »Digital« wählen, müssen Sie im Signal-Bereich ein Digitalformat wählen. PAD: Dämpft das Signal am Eingang – vor dem analogen Input Gain-Regler – um 0, 20, 40 oder 60 dB. (60 dB wird durch gleichzeitiges Leuchten der LEDs für 20 und 40 dB angezeigt) Anmerkung: Im Utility-Menü können Sie den PAD-Bereich so einstellen, daß auch 60 dB verfügbar sind.
+48V: Aktiviert +48 Volt Phantomspeisung für Kondensatormikrofone. Phase: Dreht die Phase des Eingangssignals um 180
o
Locut: Der digitale Locut-Filter kann auf 60, 80 oder 120 Hz bei -12 dB/Oktave eingestellt oder abgeschaltet werden. Wenn Sie andere Frequenzen dämpfen wollen, verwenden Sie den »Easy Equalizer«. Softclip: Der digitale Softclipper befindet sich zwischen Eingangswahlschalter und Locut-Filter. Wenn die »Active«-LED blinkt, bearbeitet der Soft Clipper gerade das eingehende Signal. Mute: Die Stummschaltungs-Funktion befindet sich direkt vor dem Haupt­Panregler für jeden Kanal. Meter: Schaltet die Anzeige der LED-Kette mit 14 Segmenten zwischen dem Eingang (vor dem Softclip) und dem Ausgang (direkt hinter dem digitalen Hauptausgang) um.
Clip: Leuchtet auf, wenn im Signalweg eine Überlastung auftritt. DYN-Anzeige: Die 2 x 4 LED-Anzeige zeigt die Pegelabsenkung durch den
Expander und den Kompressor an. Bypass: Die Tasten Expander, Compressor, EQ und Tools dienen als Bypass (d.h., zum Abschalten und Umgehen) der entsprechenden Funktionsbereiche. Durch einen Doppelklick auf eine dieser Tasten erhalten Sie Zugriff auf die Parameter dieses Blocks.
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DIE FRONTSEITE
FUNCTION
Mit den vier Function­Tasten erreichen Sie die Hauptanzeigen. Programs:Zum Speichern, Aktivieren und Löschen von Presets. Edit: Anordnung und Konfiguration der Funktionsblöcke, Steuern aller Parameter und Anzeige der Eingangssignale an jedem Block. Setup: Ein- und Ausgänge wählen, Pegel festlegen, Send/Returns einfügen. Utility: Hier werden allgemeine Systemparameter festgelegt, Display­Einstellungen sowie MIDI­und PC Card-bezogene Funktionen.
PFEILTASTEN
In vielen Bereichen können Sie mit den Pfeiltasten zwischen »Menüs« wechseln; im Edit-Bereich beispielsweise zwischen Meter, Edit, Routing und Layout.
PARAMETER-DREHREGLER
Mit dem Parameter-Drehregler ändern Sie die Position des Cursors (Zeigers) in der Anzeige.
VALUE-DREHREGLER
Mit dem Value-Drehregler ändern Sie den Wert eines Parameters.
ENTER, EXIT
Mit der Enter-Taste bestätigen Sie Funktionen oder greifen auf einen Block zu. Wenn Sie etwas bestätigen müssen, blinkt diese Taste. Mit der Exit-Taste verlassen Sie Menüs oder brechen eine Funktion ab.
DIE RÜCKSEITE
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Haupt­Netzschalter
Serien­nummer
MIDI In,Thru,Out
Eingang für externe Steuerung
Mic-/Line-
Eingänge
(XLR
Analoge
Ausgänge
(XLR
symmetrisch)
ADAT und Tos link In/Out
Word Clock­Eingang (Cinch)
Digitale AES/EBU S/PDIF In/Outs
Anmerkungen
Pin 2 ist bei den XLR-Anschlüssen signalführend (entspricht IEC- und AES-Standards).
Zur Nutzung der +48 V Phantomspannung für Kondensatormikrofone müssen Sie symmetrische XLR-XLR­Kabel verwenden.
Am Eingang für externe Steuerung können Sie den TC Master Fader (als Zubehör erhältlich) anschließen, um den Master-Ausgangspegel zu steuern.
Das Netzteil des Gold Channel kann in einem Spannungsbereich von 100 bis 240 Volt bei 50 bis 60 Hz betrieben werden.
XLR – XLR
Pin 1 – Pin 1 (Ground) Pin 2 – Pin 2 (Hot) Pin 3 - Pin 3 (Cold)
Symmetrische XLR-XLR-Kabel:
DER SIGNALWEG
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Auf dieser Seite sehen Sie den Signalweg des Gold Channel in der Übersicht.
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DEN GOLD CHANNEL ANSCHLIESSEN
Aufnahme-Setup
Ein Standard-Setup für Aufnahme oder Tracking, bei dem Sie ein oder zwei Mikrofone direkt an den Gold Channel anschließen und alle Ausgänge gleichzeitig zur Verfügung haben. Ein Beispiel: Verwenden Sie die analogen Ausgänge zum Abhören des Künstlers und verbinden Sie die digitalen Ausgänge direkt mit Ihrem digitalen Aufzeichnungssystem.
Post Recording-Setup
Wenn Sie die Aufnahme abgeschlossen haben und die Spuren nachbearbeiten wollen, können Sie den Ausgang Ihres digitalen Aufnahmegerätes mit den digitalen Eingängen des Gold Channel verbinden, so daß Sie beim Bearbeiten die digitale Ebene nicht verlassen müssen. Das Format für den Digitaleingang wählen Sie im Signal-Bereich. Die analogen Ein- und Ausgänge werden hierbei nicht benötigt und können zum Einschleifen eines analogen Gerätes – beispielsweise eines Röhrenkompressors – verwendet werden. Wählen Sie im Signal-Bereich »Line« als Insert Send/Return und plazieren Sie den Insert-Block per Layout-Menü entweder »Pre« oder »Post Processing«. Dabei müssen die Parameter »Direct Ch. 1« und »Ch. 2« im Insert-Block abgeschaltet sein.
Mixer-Setup
Mit der Insert-Option können Sie den Gold Channel auch in einen Vierkanalmixer mit zwei analogen und zwei digitalen Eingängen verwandeln. Schließen Sie ein oder zwei Mikrofone und ein digitales Gerät – beispielsweise einen zweiten Gold Channel – an und wählen Sie per Signal-Menü für den Insert Return das digitale Eingangsformat. Plazieren Sie den Insert-Block im Layout-Menü entweder »Pre« oder »Post Processing« und verwenden Sie die Gain-, Pan- und Delay-Parameter im Insert-Block zur Feinabstimmung. Bei diesem Setup stehen wiederum alle Ausgänge zur Verfügung.
Aufgrund seiner umfangreichen Anschlußmöglichkeiten kann der Gold Channel in den verschiedensten Setups und Anwendungen betrieben werden. Es folgen einige Vorschläge zum Anschluß des Gold Channel.
SCHNELLEINSTIEG
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Allgemeine Hinweise zur Bedienung
Grundsätzlich bedienen Sie den Gold Channel, indem Sie mit dem Parameter-Drehregler die Position des Cursors (Zeigers) im Display ändern und den ausgewählten Parameter dann mit dem Value-Drehregler ändern. In vielen Bereichen ist es möglich, mit den beiden Pfeiltasten – < und > – zwischen verschiedenen »Menüs« zu wechseln. So können Sie beispielsweise im Edit­Bereich zwischen den Menüs Meter, Edit, Routing und Layout wechseln. Durch Drücken der Enter-Taste führen Sie eine Funktion aus (zum Beispiel das Aktivieren eines Presets).
Presets aktivieren
Drücken Sie die Programs-Taste, wenn sie nicht schon leuchtet. Wählen Sie mit den Pfeiltasten das »Recall«-Menü. Mit dem Value-Drehregler können Sie nun durch die Presets (Bereiche »Factory«, »User« und »Card«) »blättern«. Drücken Sie die Enter-Taste, um ein ausgewähltes Preset zu aktivieren.
Quick Store
Um ein geändertes Preset unter dem gerade angezeigten Namen zu speichern, drücken Sie die Programs-Taste, wechseln mit den Pfeiltasten zum Store-Menü und bestätigen den Vorgang durch Drücken der Enter-Taste. Das Preset wird nun auf dem ersten freien Anwender-Speicherplatz unter dem angegebenen Namen gespeichert. Wenn Sie ein bereits vorhandenes Anwender-Preset bearbeitet haben und speichern, bietet der Gold Channel zunächst den vorherigen Speicherplatz für dieses Preset an. Wenn Sie das ursprüngliche Preset nicht überschreiben wollen, wählen Sie mit dem Value-Drehregler einen anderen User- oder Card-Speicherplatz.
Presets bearbeiten
Drücken Sie die Edit-Taste und wählen Sie mit Hilfe der Pfeiltasten das Edit-Menü aus. Sie haben nun zwei Möglichkeiten, um die Parameter-Anzeige eines Signalbearbeitungs-Blocks aufzurufen: Drücken Sie zwei Mal kurz hintereinander auf die Bypass-Taste des Blocks, den Sie bearbeiten wollen (dieses Verfahren wird auch als »Doppelklicken« bezeichnet), oder wählen Sie mit dem Parameter-Drehregler einen Block im Display aus und drücken Sie dann die Enter-Taste. Um wieder zum Edit-Menü zurückzuwechseln, drücken Sie die Exit-Taste oder doppelklicken die Bypass-Taste des Blocks.
Routing
Die Reihenfolge der Signalbearbeitungs-Blöcke legen Sie im Routing-Menü fest. Drücken Sie die Edit-Taste und wählen Sie mit den Pfeiltasten das Routing-Menü aus. Plazieren Sie den Cursor an der Stelle, an der Sie einen Signalbearbeitungs-Block einfügen wollen, und wählen Sie mit dem Value-Drehregler einen Unter-Algorithmus aus (der Unter-Algorithmus wird in der unteren Textzeile angezeigt). Drücken Sie jetzt die Enter-Taste, um den Signalbearbeitungs-Block einzusetzen. Durch Drücken der Enter-Taste können Sie direkt die Parameter des ausgewählten Blocks aufrufen, und durch Drücken der Exit­Taste kehren Sie zum Routing-Menü zurück.
Ein- und Ausgangspegel
Wenn Sie die analogen Eingänge verwenden, legen Sie die Eingangsverstärkung mit den Input-Reglern (im linken oberen Bereich jedes Channels) fest. Beim Einstellen der Eingangsverstärkung erscheint im Display automatisch die Gain­Anzeige und verschwindet nach ein paar Sekunden wieder. Die Input Regler-Anzeige im Display muß dabei mit der Anzeige auf dem äußeren Ring in Übereinstimmung gebracht werden, die den geltenden Gain-Wert anzeigt, sonst wird die Eingangsverstärkung nicht geändert Um die Pegel für die digitalen Ein- und Ausgänge und die analogen Ausgänge festzulegen, drücken Sie die Setup-Taste und wechseln mit den Pfeiltasten zum Level-Menü. Anmerkung: Die digitalen Master-Ausgangspegel befinden sich vor den analogen Ausgangspegel-Reglern und beeinflussen daher auch den Pegel an den analogen Ausgängen.
SETUP – Signal-Menü
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Das Signal liegt an allen angezeigten Ausgängen an. Die Reihenfolge legt das Status Bit­Format fest.
Eingangsquelle
für Kanal 1 und 2
Samplerate-
Quelle
Anzeige für externe Clock
Dithern an den digitalen Ausgängen
Signal-Menü ausgewählt
Das Signal-Menü
Im Signal-Menü können Sie die Haupt-Eingänge, Insert Send und Return, die Samplerate-Quelle, ADAT oder TOS Link­Ausgangszuordnung einstellen und sich die verfügbaren Ausgänge anzeigen lassen.
Um das Signal-Menü aufzurufen, drücken Sie die Setup-Taste (falls sie nicht bereits leuchtet) und wechseln mit den Pfeiltasten zum Signal­Menü. Grundsätzlich plazieren Sie mit dem Value-Drehregler den Cursor und verändern mit dem Parameter-Drehregler den ausgewählten Parameter.
Wählen Sie für den optischen Ausgang zwischen ADAT,TOS oder THRU
Insert Send und
Return konfigurieren
Das Signal-Menü
Sobald Sie einen der Eingangswahlschalter auf der Frontseite bedienen, erscheint das Signal-Menü und verschwindet nach ein paar Sekunden wieder. Wenn es nicht wieder verschwinden soll, stellen Sie den Parameter »Auto Pages« im Config-Menü (Utility-Bereich) auf »Off«.,
Anmerkung: Diese Funktion betrifft auch das Gain-Menü.
Input
Die Input-Anzeige wird durch die Eingangswahlschalter für jeden Kanal auf der Frontseite gesteuert. Zur Verfügung stehen »Mic«, »Line« oder »Digital«. Bei der Einstellung »Digital« können Sie mit dem Value-Drehregler zwischen den verschiedenen Digitalformaten wählen: AES/EBU, S/PDIF, Tos link und ADAT. Sie können für die Kanäle 1 und 2 keine verschiedenen Digitalformate wählen.
Anmerkung: Diese Einstellung überschreibt die Insert Send/Return-Einstellung. Sie können also den hier ausgewählten Eingang nicht mehr als Insert Return verwenden. Beachten Sie auch, daß die Insert-Option nur zur Verfügung steht, wenn beide Kanäle entweder auf analog oder ein digitales Format eingestellt
sind. Wenn der Insert-Weg nicht mehr zur Verfügung steht, erscheint die Meldung »INSERT OFF«. Wenn er wieder verfügbar ist, erscheint die Meldung »INSERT ON«.
AES/EBU
– Das digitale AES/EBU-Format bietet bis zu 24 Bit Auflösung. Verwenden Sie hierfür die digitalen XLR-Anschlüsse und symmetrische 110 Ohm-Kabel. Die Samplerate des eingehenden Signals wird in der Digital-Anzeige des Signal­Menüs angerzeigt. Wenn kein Clock-Signal anliegt oder der Gold Channel sich nicht synchronisieren kann, blinkt die »Digital«­LED.
S/PDIF
– Das digitale S/PDIF-Format bietet bis zu 20 Bit Auflösung. Verwenden Sie hierfür die Cinch-Anschlüsse und asymmetrische 75 Ohm-Kabel. Die Samplerate des eingehenden Signals wird in der Digital-Anzeige des Signal-Menüs angezeigt. Wenn kein Clock-Signal anliegt oder der Gold Channel sich nicht synchronisieren kann, blinkt die »Digital«-LED.
T
os link
– TOS link verwendet das S/PDIF-Format. Verwenden Sie hierfür den optischen Ein-/Ausgang und Glasfaserkabel. Die Samplerate des eingehenden Signals wird in der Digital-Anzeige
Der Gold Channel kann seiner eigenen internen Clock folgen, während er das Audiosignal von einem digitalen Eingang liest. Sie können den Gold Channel also in einem digitalen Audiosystem als Master Clock verwenden. Beim Wechsel der Eingangsquelle schaltet der Gold Channel automatisch auf die entsprechende Clock um. Wenn Sie also AES/EBU als Eingang auswählen, schaltet der Gold Channel den Clock-Parameter auf »Digital« um. Anmerkung: Der Anschluß für ein externes Sync-Signal erkennt ausschließlich Word Clock im Standardformat mit 32 kHz bis 48 kHz.
Digital External Clock
Wenn der Gold Channel einem externen Clock-Signal folgt, wird in diesem Feld die anliegende Samplerate angezeigt.
Dither
Der Gold Channel kann das Signal am Ausgang von 8 bis 22 Bit dithern, und natürlich ist das Dithering abschaltbar (Einstellung »Off«). Das verwendete Verfahren ist HP-TDF (»High Passed
Triangular probability Density Function«).
Der Gold Channel verwendet 24 Bit AD/DA-Wandler und löst intern mit 24 Bit auf. Sie sollten die Dithering-Funktion daher nur bei Verwendung der digitalen Schnittstellen (z.B. in Verbindung mit einem 16 Bit DAT-Recorder) aktivieren. Außerdem sollte das Dithering erst am Ende der Produktion eingesetzt werden. Wenn Sie also davon ausgehen, daß das Signal im weiteren Verlauf der Produktion noch gedithert wird, sollten Sie die Dither-Funktion des Gold Channel nicht verwenden.
Output
Das Ausgangssignal des Gold Channel liegt an allen verfügbaren Ausgängen gleichzeitig an. Wenn Sie also zum Beispiel für beide Kanäle die Einstellung »Mic« wählen und die Insert-Option abgeschaltet ist, sendet der Gold Channel das Ausgangssignal gleichzeitig an die AES/EBU-, die S/PDIF- und die Tos link­(beziehungsweise ADAT-)Schnittstelle. Die Tos link-Schnittstelle kann auf zwei beliebige ADAT-Kanäle zwischen 1 und 8 umgeschaltet werden. Wenn Sie mit einem ADAT-System arbeiten, wählen Sie im Signal-Menü zunächst mit dem Parameter-Drehregler das »Optical«-Feld und legen dann mit dem Value-Drehregler die Kanalnummer für jeden Kanal fest. Je nachdem, welche Einstellungen Sie für Eingänge und Insertweg gewählt haben, erscheinen im Output-Feld die verfügbaren Ausgänge.
SETUP – Signal-Menü
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des Signal-Menüs angerzeigt. Wenn kein Clock-Signal anliegt oder der Gold Channel sich nicht synchronisieren kann, blinkt die »Digital«-LED.
ADA
T – Wenn Sie mit einem ADAT-System arbeiten, wählen Sie zunächst mit dem Parameter-Drehregler Kanal 1 oder 2 und legen dann mit dem Value-Drehregler die Kanalnummer fest. Sie können auf diese Weise zwei ADAT-Kanäle auswählen, bearbeiten und das bearbeitete Signal dann parallel an zwei verschiedene (oder auch denselben) ADAT-Kanäle senden. Die Samplerate des eingehenden Signals wird in der Digital-Anzeige des Signal-Menüs angezeigt. Wenn kein Clock-Signal anliegt oder der Gold Channel sich nicht synchronisieren kann, blinkt die »Digital«-LED. Anmerkung: Die vier oder sechs nicht ausgewählten Kanäle werden nicht durch den Gold Channel geleitet.
Insert Send und Return
Der Insert Send/Return des Gold Channel entspricht nicht dem normalen Send/Return eines Mischpults, sondern bietet umfassendere Möglichkeiten zur Nutzung der vorhandenen Ein­und Ausgänge. Je nachdem, welchen Eingang Sie als Haupt­Eingang wählen, stehen die meisten verbleibenden Ein- und Ausgänge als Insert-Sends und -Returns zur Verfügung. Die einzige Einschränkung ist, daß zur Nutzung der Send-/Return­Funktion beide Kanäle analog (Mic oder Line) oder digital betrieben werden müssen. Beispiel: Wenn beide Eingänge des Gold Channel mit Mikrofonen verbunden sind, können die AES/EBU-Anschlüsse zum Einbinden eines externen Effektgerätes in den Signalweg verwendet werden. Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten »Den Gold Channel anschließen« (Seiten 11 – 12) und »Edit-Bereich« (Seite
23). Anmerkung: Die Einstellung für den Eingang überschreibt die Insert Send/Return-Einstellung. Sie können also den gewählten Eingang nicht mehr als Insert Return verwenden. Außerdem wird die Insert-Option automatisch abgeschaltet, wenn nicht beide Kanäle analog oder digital belegt sind.
Clock
Der Clock-Parameter legt fest, welche Quelle der Gold Channel für die digitale Synchronisation (Clock) verwendet. Wählen Sie zwischen 44.1 kHz intern, 48 kHz intern, der Samplerate des am gewählten Digitaleingang anliegenden Signals oder einer externen Sync-Quelle (Word Clock).
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