STEINBERG Nuendo 3 User Manual [de]

Benutzerhandbuch
Originalfassung des Handbuchs: Synkron Überarbeitung und Qualitätskontrolle für Nuendo 3: Ashley Shepherd, Cristina Bachmann, Heiko Bischoff, Sabine Pfeifer, Claudia Schomburg Unterstützung: Bryce Atcheson, Georg Bruns
Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen können ohne Vorankündigung geän­dert werden und stellen keine Verpflichtung seitens der Steinberg Media Technologies GmbH dar. Die Software, die in diesem Dokument beschrieben ist, wird unter einer Lizenzvereinbarung zur Verfügung gestellt und darf ausschließlich nach Maßgabe der Be­dingungen der Vereinbarung (Sicherheitskopie) kopiert werden. Ohne ausdrückliche schriftliche Erlaubnis durch die Steinberg Media Technologies GmbH darf kein Teil dieses Handbuchs für irgendwelche Zwecke oder in irgendeiner Form mit irgendwelchen Mitteln reproduziert oder übertragen werden.
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© Steinberg Media Technologies GmbH, 2005. Alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis

9 Einleitung
10 Willkommen!
13 VST-Verbindungen:
Einrichten von Ein­und Ausgangsbussen
14 Einleitung 15 Einrichten von Bussen 25 Arbeiten mit Bussen 30 Einrichten von Gruppen-
und Effektkanälen
31 Der Audition-Bus
35 Wiedergabe und das
Transportfeld
36 Einleitung 40 Bearbeitungsvorgänge 45 Optionen und Einstellungen
49 Aufnehmen
50 Einleitung 51 Aufnahmeverfahren 57 Aufnehmen von
Audiomaterial
80 Aufnehmen von MIDI-
Material
94 Optionen und Einstellungen
101 Das Projekt-Fenster
102 Einleitung 105 Fenster-Übersicht 122 Bearbeitungsvorgänge 173 Optionen
179 Die Projektstruktur-
spur
180 Einleitung 181 Einrichten der Projektstruk-
turspur
182 Erstellen einer Projekt-
struktur
186 Wiedergeben der Projekt-
struktur
187 Umrechnen der Projekt-
struktur
189 Ordnerspuren
190 Einleitung 191 Arbeiten mit Ordnerspuren 193 Arbeiten mit Ordner-Parts
197 Verwenden von
Markern
198 Einleitung 198 Das Marker-Fenster 202 Verwenden der Markerspur 207 Tastaturbefehle für Marker 208 Bearbeiten von Markern im
Projekt-Browser
209 Fades, Crossfades
und Hüllkurven
210 Erstellen von Fades 214 Die Fade-Editoren 218 Erstellen von Crossfades 220 Der Crossfade-Editor 229 Auto-Fades und Crossfades 231 Event-Hüllkurven
NUENDO
4 Inhaltsverzeichnis
233 Der Mixer
363 Automation
234 Einleitung 235 Übersicht 239 Konfigurieren des Mixers 248 Die Audiokanalzüge 250 Die MIDI-Kanalzüge 251 Das allgemeine Bedienfeld 252 Die Eingangs- und
Ausgangskanäle
253 Grundlegende Verfahren
beim Mischen
265 Audiospezifische Bearbei-
tungsvorgänge
284 MIDI-spezifische Bearbei-
tungsvorgänge
286 Sonstige Funktionen
293 Audioeffekte
294 Einleitung 294 Übersicht 297 Insert-Effekte 310 Send-Effekte 323 Verwenden von externen
Effekten
327 Vornehmen von Effektein-
stellungen
331 Installieren und Verwalten
von Effekt-PlugIns
339 Surround-Sound
340 Einleitung 344 Fenster-Übersicht 346 Bearbeitungsvorgänge
364 Einleitung 367 Arbeiten mit Automations-
unterspuren
375 Verwenden der Write- und
Read-Funktionen
382 Arbeiten mit Automations-
kurven
389 Allgemeine Bearbeitungs-
methoden und Tipps
390 Optionen und Einstellungen
391 Fernbedienung des
Mixers
392 Einleitung 392 Einrichten 395 Bearbeitungsvorgänge 397 Andere Fernbedienungs-
geräte
403 Audiobearbeitung
und Audiofunktionen
404 Einleitung 405 Bearbeiten von Audiomate-
rial
429 Anwenden von PlugIns 432 Der Prozessliste-Dialog 434 Stapelbearbeitung 438 Der Befehl »Audioprozesse
festsetzen…«
439 Stille suchen 442 Die Spektralanalyse 445 Statistik
Inhaltsverzeichnis 5
NUENDO
447 Der Sample-Editor
448 Einleitung 448 Öffnen des Sample-Editors 449 Fenster-Übersicht 454 Bearbeitungsvorgänge 467 Optionen und Einstellungen
469 Der Audio-Part-Editor
470 Einleitung 470 Öffnen des Audio-Part-
Editors
471 Fenster-Übersicht 474 Bearbeitungsvorgänge 478 Allgemeine Bearbeitungs-
methoden
480 Optionen und Einstellungen
481 Echtzeitbearbeitung
mit den Audio-Warp-
Funktionen
482 Einleitung 483 Das Werkzeug »Audio-
tempo-Definition«
491 Warp-Anker und das Werk-
zeug »Samples manipulieren«
498 Audio quantisieren 501 Echtzeit-Tonhöhenände-
rung von Audio-Events
502 Festsetzen der Echtzeit-
bearbeitung
505 Hitpoints und Slices
506 Einleitung 507 Verwenden von Hitpoints 511 Bearbeiten von Hitpoints 518 Q-Punkte 519 Erstellen von Slices
520 Erstellen von Maps zur
Groove-Quantisierung
521 Weitere Hitpoint-Funktionen
525 Der Pool
526 Einleitung 528 Fenster-Übersicht 533 Bearbeitungsvorgänge 556 Optionen und Einstellungen
557 Arbeiten mit der
Tempospur
558 Einleitung 559 Der Tempospur-Editor –
Fenster-Übersicht
562 Bearbeitungsvorgänge 568 Tempo berechnen 569 Optionen und Einstellungen 570 Der Befehl
»Tempo errechnen…«
572 Erzeugen einer Tempospur
aus MIDI-Noten
573 Das Time-Warp-Werkzeug
585 Der Projekt-Browser
586 Einleitung 586 Öffnen des Projekt-
Browsers
586 Fenster-Übersicht 587 Bewegen innerhalb des
Projekt-Browsers
588 Individuelles Einstellen der
Projekt-Browser-Darstellung
588 Die Option »Auswahl folgt
Projektauswahl«
589 Bearbeiten von Audiospuren 591 Bearbeiten von MIDI-Spuren 595 Bearbeiten von Automations-
spuren
NUENDO
6 Inhaltsverzeichnis
596 Bearbeiten der Videospur 596 Bearbeiten der Markerspur 597 Bearbeiten der Tempospur 598 Bearbeiten von Taktarten 598 Löschen von Events
599 Das Track-Sheet
600 Übersicht 604 Drucken von Track-Sheets
605 Exportieren eines
Audio-Mixdowns
606 Einleitung 608 Zusammenmischen in eine
Audiodatei
611 Dateiformate
699 ReWire
700 Einleitung 701 Starten und Beenden 702 Einschalten von ReWire-
Kanälen
703 Transportfunktionen und
Tempoeinstellungen
704 ReWire-Kanäle in Nuendo 705 Weiterleiten von MIDI-Daten
über ReWire2
706 Überlegungen und
Einschränkungen
707 Arbeiten mit Dateien
708 Bearbeiten von Dateien 742 Optionen und Einstellungen
631 Synchronisation
632 Einleitung 641 Fenster-Übersicht 642 Bearbeitungsvorgänge 659 Optionen
663 VST System Link
664 Einleitung 665 Vorbereitungen 671 Einschalten von VST System
Link
678 Anwendungsbeispiele
683 Video
684 Einleitung 685 Bearbeitungsvorgänge 695 Optionen 696 Der Bearbeitungsmodus
745 Individuelle
Einstellungen
746 Einleitung 747 Arbeitsbereiche 751 Individuelles Anpassen des
Transportfelds
754 Individuelles Anpassen der
Werkzeugzeile
756 Anpassen der Spurbedien-
elemente
762 Konfiguration der Einträge
in den Hauptmenüs
765 Programmeinstellungen-
Presets
767 Darstellung 769 Anwenden von Spur- und
Event-Farben
772 Wo werden die
Einstellungen gespeichert?
NUENDO
Inhaltsverzeichnis 7
775 Tastaturbefehle
776 Hintergrundinformationen 777 Einrichten von Tastatur-
befehlen
792 Zuweisen von Werkzeug-
Sondertasten
793 Stichwortverzeichnis
NUENDO
8 Inhaltsverzeichnis
1

Einleitung

Willkommen!

Dies ist das Benutzerhandbuch für Nuendo 3 von Steinberg. Hier fin­den Sie ausführliche Informationen zu den Funktionen des Programms.
Die Handbücher und die Hilfe
Wie man mit einem Handbuch arbeitet, ist vom Benutzer und der je­weiligen Situation abhängig. Manche suchen die genaue Beschrei­bung eines bestimmten Verfahrens oder versuchen, eine bestimmte Funktion im Programm zu finden, dann wieder wird die Erklärung einer Programmfunktion gesucht – und manche möchten einfach alles über die Arbeit mit dem Programm lernen!
Aus diesem Grund gibt es mehrere Möglichkeiten, auf die Dokumen­tation zuzugreifen und Hilfe zu erhalten:
Suchen Sie im Inhaltsverzeichnis des Handbuchs oder der Hilfe nach dem Thema, über das Sie mehr erfahren möchten.
In der PDF-Version des Benutzerhandbuchs (und in der Hilfe) können Sie direkt auf ein Kapitel bzw. einen Abschnitt klicken.
Verwenden Sie das Stichwortverzeichnis (Index), um eine Beschrei­bung zu bestimmten Verfahren und Funktionen zu erhalten.
In der PDF-Version und in der Hilfe können Sie auch hier direkt auf den Seitenverweis eines Eintrags bzw. auf einen Hilfeeintrag klicken, um den entsprechenden Text aufzu­rufen. In der Hilfe haben Sie darüber hinaus die Möglichkeit, auch nach bestimmten Wörtern zu suchen.
Die meisten Dialoge im Programm enthalten Hilfe-Schalter. Klicken Sie darauf, um eine Beschreibung des jeweiligen Dialogs zu erhalten.
Sie können auch die [F1]-Taste drücken, um Informationen über das geöffnete Fenster zu erhalten.
Informationen über bestimmte Menüeinträge finden Sie im Menübe­schreibungen-Abschnitt in der Hilfe.
Hier werden die Einträge aller Hauptmenüs aufgeführt und beschrieben.
Lesen Sie die Handbücher von vorne bis hinten durch.
Eine Beschreibung der einzelnen Elemente der Nuendo-Dokumentation finden Sie weiter unten.
NUENDO
1 – 10 Einleitung
Weitere Dokumente
Neben dem Benutzerhandbuch und der Hilfe stehen Ihnen die folgen­den Dokumente in Nuendo zur Verfügung:
Einführung
Das Einführung-Handbuch (das auch im PDF-Format vorliegt) enthält Folgendes:
Systemvoraussetzungen, Installation und Einrichten des Systems.
Grundbegriffe und Nuendo-Terminologie.
Grundlegende Bearbeitungsverfahren – d.h. Einstellen von Werten, Verwen­den von Werkzeugen und Menüs.
Eine Liste der Standardtastaturbefehle.
Eine Reihe von Lehrgängen, die Ihnen den Einstieg in die Arbeit mit Nuendo erleichtern.
Audioeffekte und VST-Instrumente
In diesem PDF-Dokument wird Folgendes beschrieben:
Die mitgelieferten VST-Audio-Effekt-PlugIns.
Die mitgelieferten VST-Instrumente.
Arbeiten mit MIDI
In diesem PDF-Dokument wird Folgendes beschrieben:
Die MIDI-Bearbeitungsfunktionen.
Die MIDI-Editoren.
Das Arbeiten mit Effekten und die mitgelieferten MIDI-Effekt-PlugIns.
Das Einrichten und Verwalten der MIDI-Geräte und ihrer Bedienoberflächen in Nuendo.
Das Bearbeiten von MIDI-SysEx-Befehlen.
Der Logical-Editor und der Eingangsumwandler.
Netzwerkfunktionen
In diesem PDF-Dokument werden die Netzwerkfunktionen von Nuendo be­schrieben, mit denen mehreren Nuendo-Benutzer gleichzeitig an einem Pro­jekt in einem TCP/IP-basierten P2P-Netzwerk arbeiten können.
NUENDO
Einleitung 1 – 11
Fernbedienungsgeräte
Hier wird das Einrichten und Verwenden der unterstützten MIDI-Fern­bedienungsgeräte für die Arbeit mit Nuendo beschrieben.
Notenbearbeitung und -druck
Hier werden die Funktionen des Noten-Editors von Nuendo beschrie­ben.
Arbeiten mit Nuendo und der DSP Factory (nur Windows)
Hier wird das Einrichten und Verwenden einer Yamaha DSP Factory­Audiokarte für die Arbeit mit Nuendo beschrieben.
Alle PDF-Dokumente können über das Hilfe-Menü im Programm geöffnet werden. Unter Windows können Sie diese Dokumente auch über den Do­kumentation-Ordner von Nuendo im Startmenü öffnen. Unter Mac OS X befinden sich die PDF-Dokumente im Ordner »Library/Documentation/ Nuendo 3«.
NUENDO
1 – 12 Einleitung
2
VST-Verbindungen: Einrichten
von Ein- und Ausgangsbussen

Einleitung

Wie im Einführung-Handbuch beschrieben, geschieht die Übertragung von Audiomaterial zwischen der Audio-Hardware und Nuendo über ein
System von Eingangs- und Ausgangsbussen.
Eingangsbusse dienen zum Weiterleiten von Audiomaterial von den Eingängen Ihrer Audio-Hardware an das Programm. Wenn Sie Audiomaterial aufnehmen, verwenden Sie also immer einen bzw. mehrere Eingangsbusse.
Ausgangsbusse dienen zum Weiterleiten von Audiomaterial vom Programm an die Ausgänge Ihrer Audio-Hardware. Wenn Sie Audiomaterial wiederge­ben, verwenden Sie also immer einen bzw. mehrere Ausgangsbusse.
Der Audition-Ausgangsbus bietet einen speziellen Audioweg zum Mithören Ih­res Mixes, zum Vorhören beim Importieren, beim Bearbeiten im Sample-Editor und für den speziellen Listen-Modus im Mixer, der einen Solo-Bus für die AFL/ PFL-Funktion zur Verfügung stellt. Es gibt nur einen Audition-Bus – dieser ermöglicht jedoch jede Kanalkonfiguration von Mono bis hin zu 10.2-Surround. Leiten Sie den Audition-Bus an Ihr Monitoring-System.
Der Audition-Bus ist eine neue Funktion in Nuendo 3. Wenn Sie bereits mit früheren Nuendo-Versionen vertraut sind, sollten Sie beim Einrich­ten Ihres Systems besonderes Augenmerk auf diese Funktion richten, da diese das Mithören von Audiomaterial in Nuendo beeinflusst. Der Au­dition-Bus sollte an Ihr Monitoring-System geleitet werden.
Die Eingangs- und Ausgangsbusse sind zum Arbeiten in Nuendo von grundlegender Bedeutung. Dieses Thema wird daher am Anfang des Benutzerhandbuchs erläutert. Wenn Sie das System einmal verstanden und Ihre Busse eingerichtet haben, sind das Aufnehmen, Wiedergeben, Mischen und das Arbeiten mit den Surround-Funktionen wesentlich einfacher.
NUENDO
2 – 14 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen

Einrichten von Bussen

Grundlegende Vorgehensweisen
In Nuendo können Sie eine beliebige Anzahl von Bussen in fast allen Kanalkonfigurationen – Mono, Stereo oder Surround einrichten.
Die Bus-Konfiguration wird zusammen mit dem Projekt gespeichert – daher ist es sinnvoll, die benötigten Busse einzurichten und ein Projekt als Vorlage zu speichern (siehe Seite 712).
Wenn Sie ein neues Projekt erstellen, wird die gespeicherte Vorlage geöffnet. Auf diese Weise erhalten Sie immer die von Ihnen als Standard eingestellte Bus-Konfigu­ration und müssen nicht für jedes Projekt neue Bus-Einstellungen vornehmen. Wenn Sie unterschiedliche Bus-Konfigurationen für verschiedene Projekte benötigen, kön­nen Sie entweder mehrere Vorlagen erstellen oder die Konfigurationen als Presets speichern (siehe Seite 24). Die Vorlagen können natürlich auch andere von Ihnen häu­fig verwendete Einstellungen beinhalten, z.B. die Samplerate, das Aufnahmeformat und das grundlegende Spur-Layout.
Welche Art von Bussen Sie benötigen, ist abhängig von Ihrer Audio­Hardware, dem allgemeinen Audioaufbau (z.B. den Einstellungen für die Surround-Lautsprecher) und der Art des Projekts. Ein Beispiel:
Wenn Sie eine Audio-Hardware mit acht analogen Ein- und Ausgängen und digitalen Stereoanschlüssen (insgesamt 10 Ein- und Ausgänge) verwenden und mit einer Lautsprecher-Konfiguration im Surround-For­mat 5.1 arbeiten, benötigen Sie folgende Busse:
Eingangsbusse
Sie benötigen vermutlich mindestens einen Stereoeingangsbus, der an ein analoges Eingangspaar weitergeleitet wird. So können Sie Stereomaterial aufnehmen. Wenn Sie auch von anderen analogen Eingangspaaren in Stereo aufnehmen möchten, können Sie für diese weitere Stereoeingangsbusse hin­zufügen.
Desweiteren sollten Sie einen speziellen Monoeingangsbus hinzufügen (anstatt einen Kanal des Stereoeingangs zum Aufnehmen von Monospuren zu verwen­den). Der Monoeingangsbus kann an einen analogen Eingang weitergeleitet werden, den Sie z.B. an einen speziellen Mikrofon-Vorverstärker anschließen. Es ist auch möglich, mehrere unterschiedliche Monobusse hinzuzufügen.
Fügen Sie für digitale Übertragungen einen speziellen Stereoeingangsbus hinzu und leiten Sie diesen an die digitalen Stereoeingänge.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 15
Wenn Sie Surround-Material direkt an eine Surround-Spur leiten möchten (z.B. von Aufnahme-Equipment in Surround-Konfiguration), sollten Sie einen Eingangsbus im entsprechenden Surround-Format hinzufügen (in diesem Beispiel ein 5.1-Eingangsbus).
Ausgangsbusse
Fügen Sie einen bzw. mehrere Stereoausgangsbusse für das Routing des Stereo-Mixes an Masterrecorder oder andere Ziele hinzu.
Fügen Sie für digitale Übertragungen einen Stereoausgangsbus hinzu und leiten Sie diesen an den digitalen Stereoausgang.
Fügen Sie einen Surround-Ausgangsbus im Format Ihrer Lautsprecher-Konfi­guration (in diesem Beispiel wäre das ein 5.1-Bus) hinzu und leiten Sie die­sen an die entsprechenden Ausgänge (die wiederum an die entsprechenden Lautsprecher angeschlossen sind).
Eventuell benötigen Sie noch zusätzliche Surround-Busse zum Arbeiten mit unterschiedlichen Surround-Formaten.
Der Audition-Bus ist ein besonderer Ausgangsbus zum Mithören Ihres Mixes, zum Vorhören von importierten Material, zum Anhören von Audio-Exportvorgän­gen in Echtzeit und für die Listen-Funktion, die für die Mixerkanäle standardmä­ßig einen Solo-Bus für die AFL/PFL-Funktion zur Verfügung stellt. Jedes Projekt enthält einen Audition-Bus, den Sie im Dialog »VST-Verbindungen« auf der Stu­dio-Registerkarte einrichten. Der Audition-Bus sollte an Ihr Monitoring-System geleitet werden.
Unterschiedliche Busse können dieselben Ein-/Ausgänge Ihrer Audio­Hardware verwenden. Wenn Sie den Audition-Bus an dieselben Aus­gänge leiten wie den Standard-Bus, kann es aufgrund des besonderen Verhältnisses dieser beiden Busse zu Clipping kommen. Standardmä­ßig ist das Audiomaterial, das durch den Standard-Bus geleitet wird, auch über den Audition-Bus hörbar. Wenn diese Busse an denselben ASIO-Ausgang geleitet werden, werden die Signale in der Audiokarte addiert und der Pegel um 6dB erhöht. Dies kann zu Clipping an den Ausgängen des D/A-Wandlers führen, siehe Seite 22.
NUENDO
2 – 16 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
Vorbereitungen
Bevor Sie die Busse einrichten, sollten Sie die Ein- und Ausgänge Ihrer Audio-Hardware benennen. Wenn Sie z.B. eine Lautsprecher-Konfigu­ration im Surround-Format 5.1 verwenden, sollten Sie die Ausgänge den angeschlossenen Lautsprechern entsprechend benennen (Links, Rechts, Center usw.).
Dies erleichtert den Austausch von Projekten zwischen verschiede­nen Computern und Konfigurationen. Wenn Sie z.B. Ihr Projekt in ei­nem anderen Studio bearbeiten möchten, steht Ihnen dort vermutlich eine andere Audio-Hardware zur Verfügung. Wenn Sie und der Nut­zer des anderen Studios jedoch die Ein- und Ausgänge entsprechend der Surround-Konfiguration (und nicht der Audio-Hardware) benannt haben, erkennt Nuendo automatisch die richtigen Ein- und Ausgänge für Ihre Busse und Sie können wiedergeben und aufnehmen, ohne neue Einstellungen vornehmen zu müssen.
Im Dialog »Geräte konfigurieren« können Sie die Ein- und Ausgänge Ihrer Audio-Hardware benennen:
1.
Öffnen Sie den Dialog »Geräte konfigurieren« über das Geräte-Menü.
2.
Wählen Sie in der Liste links im Fenster den Eintrag »VST-Ausgänge«.
Die verfügbaren Ausgangsanschlüsse Ihrer Audio-Hardware werden hier aufgelistet.
3.
Klicken Sie zum Umbenennen eines Anschlusses auf den entspre­chenden Namen in der Liste und geben Sie einen neuen ein.
Gegebenenfalls können Sie auch Ausgänge ausschalten, indem Sie in die Sichtbar-Spalte klicken (so dass dort »Nein« angezeigt wird).
Ausgeschaltete Anschlüsse werden nicht im Dialog »VST-Verbindungen« angezeigt, wenn Sie dort Buseinstellungen vornehmen. Wenn Sie versuchen, einen Anschluss auszuschalten, der von einem Bus verwendet wird, wird eine Warnmeldung angezeigt. Wenn Sie diesen Anschluss dennoch ausschalten, wird die Bus-/Anschluss-Zuwei­sung aufgehoben.
4.
Wählen Sie nun »VST-Eingänge« und gehen Sie genauso vor.
5.
Klicken Sie auf »OK«, um den Dialog »Geräte konfigurieren« zu schließen.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 17
Wenn Sie ein Projekt öffnen, das auf einem anderen Computer erstellt wurde und die Namen nicht übereinstimmen (bzw. die Anschlusskonfi­guration nicht dieselbe ist – das Projekt z.B. für ein System mit Mehrka­nal-Ein-/Ausgängen erstellt wurde und Sie es auf einem Stereo-Ein-/ Ausgangssystem öffnen), wird der Dialog »Nicht wiederherstellbare Ver­bindungen« angezeigt.
Hier können Sie die im Projekt verwendeten Anschlüsse manuell den in Ihrem System verfügbaren Anschlüssen zuweisen.
Das Fenster »VST-Verbindungen«
Im Fenster »VST-Verbindungen«, das Sie über das Geräte-Menü öff­nen, können Sie Busse hinzufügen und einrichten.
In diesem Fenster stehen Ihnen fünf Registerkarten zur Verfügung:
Auf der Eingänge- bzw. der Ausgänge-Registerkarte werden die verfügbaren Eingangs- bzw. Ausgangsbusse angezeigt.
Auf der Registerkarte »Gruppen/Effekte« können Sie Gruppen- und Effektka­näle bzw. -spuren erzeugen und Ausgangseinstellungen dafür vornehmen (siehe Seite 30).
Auf der Registerkarte »Externe Effekte« können Sie Send- und Return-Busse für externe Effektgeräte einrichten. Diese können Sie dann über die Effekt­Einblendmenüs im Programm auswählen. Eine Beschreibung der Verwen­dung von externen Effekten finden Sie auf Seite 323.
NUENDO
2 – 18 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
Auf der Studio-Registerkarte können Sie Einstellungen für den Audition-Bus einrichten. Hierbei handelt es sich um einen besonderen Ausgangbus zum Mit­hören Ihres Mixes, zum Vorhören beim Importieren, beim Bearbeiten im Sample­Editor, Exportieren in Echtzeit, für die Listen-Funktion usw. (siehe Seite 31).
Im Folgenden soll das Einrichten der Eingangs- und Ausgangsbusse genauer beschrieben werden.
Je nachdem, welche Registerkarte Sie auswählen, werden die Ein­stellungen der aktuellen Eingangs- bzw. Ausgangsbusse in den fol­genden Spalten angezeigt:
Spalte Beschreibung
Busname Hier werden die Busse aufgelistet. Klicken Sie auf einen Bus in der
Spalte, um ihn auszuwählen und umzubenennen.
Lautsprecher Hier wird die Lautsprecher-Konfiguration (Mono, Stereo, Surround-
Formate) der einzelnen Busse angezeigt.
Audiogerät Hier wird der ausgewählte Master-ASIO-Treiber angezeigt.
Geräte-Port Wenn Sie einen Bus »geöffnet« haben (durch Klicken auf das Pluszei-
chen in der Busname-Spalte), zeigt diese Spalte an, welche physikali­schen Ein-/Ausgänge Ihrer Audio-Hardware der Bus verwendet.
Hinzufügen von Bussen
1.
Klicken Sie auf die Eingänge- bzw. Ausgänge-Registerkarte, je nach­dem, was für einen Bus Sie hinzufügen möchten.
2. Klicken Sie auf den Schalter »Bus hinzufügen«.
Ein Dialog wird angezeigt.
3. Wählen Sie die gewünschte Konfiguration.
Das Einblendmenü enthält Optionen für Mono und Stereo sowie für die gebräuch­lichsten Surround-Formate. Wenn Sie ein anderes Surround-Format verwenden möchten, öffnen Sie das Untermenü »Mehr…«.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 19
Sie können auch mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter
[Ctrl]-Taste (Mac) in das Fenster »VST-Verbindungen« klicken und direkt im angezeigten Kontextmenü einen Bus mit dem gewünschten Format auswählen.
Der neue Bus und die entsprechenden Anschlüsse werden angezeigt.
4. Klicken Sie in die Spalte »Geräte-Port«, um einen Eingangs- bzw.
Ausgangsanschluss für einen Kanal im Bus auszuwählen.
Im angezeigten Einblendmenü werden die Anschlüsse mit den Namen aufgelistet, die Sie im Dialog »Geräte konfigurieren« vergeben haben. Wiederholen Sie diesen Vor­gang für alle Kanäle im Bus.
Hinzufügen von Sub-Bussen
Ein Surround-Bus ist eigentlich eine Zusammenstellung mehrerer Mo­nokanäle. So besteht das 5.1-Format z.B. aus 6 Monokanälen. Sie können eine Monospur in Ihrem Projekt einfach an einen separaten Lautsprecherkanal im Bus weiterleiten (bzw. an den ganzen Sur­round-Bus und die Position im Surround-Bild anschließend mit dem SurroundPan-PlugIn einstellen). Was aber, wenn Sie eine Stereospur an ein Stereokanalpaar im Bus weiterleiten möchten (z.B. Links und Rechts bzw. Links-Surround und Rechts-Surround)? Hierfür benöti­gen Sie einen Sub-Bus:
1. Wählen Sie den Surround-Bus in der Liste aus und klicken Sie mit der
rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) darauf.
Ein Einblendmenü wird angezeigt.
NUENDO
2 – 20 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
2. Wählen Sie im Untermenü »Sub-Bus hinzufügen« eine Kanalkonfigu­ration aus.
Sie können z.B. Stereo-Sub-Busse auswählen (die an unterschiedliche Lautsprecher­kanalpaare im Surround-Bus weitergeleitet werden) oder andere Surround-Formate (die weniger Kanäle haben als der übergeordnete Bus).
Der erstellte Sub-Bus ist nun innerhalb des übergeordneten Surround­Busses zum direkten Weiterleiten im Mixer verfügbar. Für den Sub-Bus steht Ihnen kein separater Kanalzug zur Verfügung.
Sub-Busse werden normalerweise hauptsächlich für Ausgangsbusse verwendet, Sie können aber auch Sub-Busse für Surround-Eingangs­busse erstellen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie z.B. ein Stereokanalpaar (z.B. den linken und rechten Front-Lautsprecher) im Surround-Bus auf eine separate Stereospur aufnehmen möchten.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 21
Einrichten des Standard-Ausgangsbusses
Der Standard-Bus ist der Ausgangsbus, an den jeder neu erzeugte Mixerkanal geleitet wird. Dieser Bus ist normalerweise der Haupt­Mixerbus, in dem alle Signale zusammengeführt werden.
Sie können jeden beliebigen Ausgangsbus im Fenster »VST-Verbin­dungen« als Standard-Bus einrichten. Klicken Sie dazu einfach mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf den Namen eines Ausgangsbusses und schalten Sie die Option »Standard-Bus« ein. Der Standard-Bus wird durch ein orangefarbe­nes Lautsprechersymbol links neben dem Namen gekennzeichnet.
Einrichten des Standard-Busses im Fenster »VST-Verbindungen«.
Der Standard-Bus und der Audition-Bus stehen in einem besonderen Verhältnis zueinander. Der Aux-Send #1 des Standard-Busses wird automatisch an den Audition-Bus geleitet. Dieser Aux-Send ist zwar eingeschaltet, sein Pegel ist jedoch auf -∞ dB eingestellt. Je nachdem, wie Sie Ihr System einrichten möchten, kann es vorkommen, dass Sie folgende Änderungen vornehmen müssen, um den Audition-Bus und die AFL/PFL-Funktion voll ausnutzen zu können:
NUENDO
2 – 22 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
1. Stellen Sie den Pegel von Aux-Send #1 (Ziel: Audition-Bus) Ihres Standard-Busses auf 0,00 dB ein. So wird das vollständige Mix-Sig­nal vom Standard-Bus an den Audition-Bus geleitet. Wenn Sie mit mehr als einem Ausgangsbus arbeiten, müssen Sie evtl. noch weitere Aux-Sends (in der ersten Schnittstelle) erzeugen und an den Audi­tion-Bus leiten. Diese müssen auch auf 0,00 dB eingestellt werden.
2. Beachten Sie, dass der Standard-Bus UND der Audition-Bus an den ASIO-Ausgangsanschluss 1/2 geleitet werden. Wenn Sie also (wie oben beschrieben) die Send-Pegel auf 0,00 dB eingestellt haben, werden die Pegel des Standard-Busses und des Audition-Busses addiert, so dass es am Ausgang zu einem Pegelanstieg von 6 dB kommt. Normalerweise werden Sie den Standard-Bus vom ASIO­Ausgang trennen oder den Audition-Bus an separate ASIO-Aus­gänge leiten, die Sie nur zum Mithören verwenden.
Zum Mithören Ihres Mixes wird das Signal des Aux-Send #1 Ihres Standard-Busses an den Audition-Bus geleitet, der wiederum an Ihr Monitoring-System geleitet wird.
Der Grund für diese ungewöhnliche Verbindung ist die Listen-Funktion im Mixer. Die Listen-Funktion stellt Ihrem Monitoring-System einen Solo-Bus für die Pre-Fader-Listen- (PFL) und After-Fader Listen-Funk­tion (AFL) zur Verfügung. Wenn Sie die Listen-Funktion für einen Mi­xerkanal einschalten, wird dieses Signal (das je nach Einstellung Pre­oder Post-Fader abgegriffen wird) direkt an den Audition-Bus geleitet (die Verbindung zwischen Ihrem Mix-Signal (Standard-Bus) und dem Audition-Bus wird zeitweise unterbrochen). So können Sie den Kanal, für den die Listen-Funktion eingeschaltet ist, separat anhören, ohne den Signalfluss zum Standard-Bus unterbrechen zu müssen. Wenn Sie den Listen-Modus für alle Kanäle deaktivieren, wird der Pfad von Aux-Send #1 vom Standard-Bus zum Audition-Bus aktiviert und der gesamte Mix wird an Ihr Monitoring-System geleitet.
Wenn Sie den Standard-Bus und den Audition-Bus an dasselbe ASIO­Ausgangspaar Ihrer Audiokarte leiten und den Pegel von Aux-Send #1 (Standard-Ausgangsbus an Audition-Bus) auf 0,00 dB einstellen, kann dies zu Clipping in den D/A-Wandlern Ihrer Audiokarte führen, da die Si­gnale addierten werden und dies zu einem Pegelanstieg führt.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 23
Wenn Sie neue Audio-, Gruppen- oder FX-Kanäle im Mixer erstellen, werden diese automatisch an den Standard-Bus geleitet, es sei denn, die Kanalkonfiguration entspricht exakt der eines anderen Ausgangs­busses. Angenommen der Standard-Ausgangsbus ist Stereo und Sie haben einen zusätzlichen 5.1-Ausgangsbus erzeugt: Wenn Sie nun eine 5.1-Audiospur hinzufügen, wird diese direkt an den 5.1-Aus­gangsbus geleitet.
Der Standard-Bus ist im Fenster »VST-Verbindungen« durch ein orange­farbenes Lautsprechersymbol neben dem Namen gekennzeichnet.
Weitere Buseinstellungen
Wenn Sie die Ausgangszuweisung für einen Bus verändern möchten,
gehen Sie so vor, wie beim Hinzufügen des Busses. Lassen Sie die Kanäle anzeigen (indem Sie auf das Pluszeichen neben dem Bus bzw. auf das übergeordnete Pluszeichen oben im Fenster klicken) und wäh­len Sie in der Spalte »Geräte-Port« die gewünschten Anschlüsse aus.
Wenn Sie einen nicht benötigten Bus entfernen möchten, wählen Sie
ihn in der Liste aus, klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) und wählen Sie im angezeigten Ein­blendmenü den Befehl »Bus entfernen« oder drücken Sie die [Rücktaste].
Im Presets-Bereich oben im Fenster können Sie Bus-Presets spei-
chern, löschen und wieder aufrufen.
Klicken Sie zum Speichern der aktuellen Konfiguration auf den Speichern-Schalter (das Pluszeichen) und geben Sie einen Namen für das Preset ein. Sie können die ge­speicherte Konfiguration jederzeit direkt im Presets-Einblendmenü auswählen. Wenn Sie ein gespeichertes Preset entfernen möchten, wählen Sie es aus und klicken Sie auf den Löschen-Schalter (das Minuszeichen).
NUENDO
2 – 24 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen

Arbeiten mit Bussen

In den folgenden Abschnitten wird das Arbeiten mit den Eingangs­und Ausgangsbussen kurz erläutert. Eine detaillierte Beschreibung finden Sie in den Kapiteln »Aufnehmen« und »Der Mixer«.
Routing
Wenn Sie eine Audiospur wiedergeben (bzw. einen beliebigen anderen Audiokanal im Mixer – VST-Instrumentkanäle, ReWire-Kanäle usw.), müssen Sie diese an einen Ausgangsbus weiterleiten. Ebenso müssen Sie beim Aufnehmen auf eine Audiospur festlegen, von welchem Ein­gangsbus das Audiomaterial gesendet werden soll.
Sie können die Eingangs- und Ausgangsbusse im Eingang- (»in:«) bzw. Ausgang-Einblendmenü (»out:«) des Inspectors auswählen.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 25
Wenn es sich bei der ausgewählten Kanalart nicht um einen Audiokanal handelt (z.B. VST-Instrumentkanal, Effektkanal), ist nur das Ausgang­Einblendmenü (»out:«) verfügbar. In diesem Fall müssen Sie eine der Automationsspuren in der Spurliste auswählen, um auf das Ausgang­Einblendmenü im Inspector zugreifen zu können.
Sie können die Busse auch im Bereich mit den Eingangs-/Ausgangs-
einstellungen oberhalb der einzelnen Kanalzüge im Mixer auswählen.
Bei VST-Instrumentkanälen, ReWire-Kanälen, Gruppen- und Effektkanälen können Sie hier nur die Ausgangbusse auswählen.
Wenn Sie die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt halten und einen Ein-
gangs- oder Ausgangsbus auswählen, wird dieser für alle ausgewähl­ten Kanäle eingestellt.
Auf diese Weise können Sie einfach und schnell denselben Eingang bzw. Ausgang für mehrere ausgewählte Kanäle einstellen. Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten und einen Eingangs- bzw. Ausgangsbus wählen, werden für die folgenden ausgewähl­ten Kanäle die folgenden Busse in aufsteigender Reihenfolge ausgewählt, d.h. der zweite ausgewählte Kanal wird an den zweiten, der dritte an den dritten Bus geleitet usw.
Wenn der Bereich mit den Eingangs-/Ausgangseinstellungen ausge­blendet ist, klicken Sie auf die obere Sektion des Diagramms links un­ten im Mixer.
Sie können für eine Spur nur Eingangsbusse auswählen, die der Kanal­konfiguration der Spur entsprechen. Dabei gilt Folgendes:
Monospuren können an Monobusse oder an einzelne Kanäle eines Stereo­bzw. Surround-Busses geleitet werden (Eingang oder Ausgang). Sie können eine Monospur auch an den »gesamten« Stereo- bzw. Surround-Ausgangsbus leiten. In diesem Fall können Sie den Klang mit einem Panoramaregler (Stereo­Panoramaregler bzw. SurroundPan-PlugIn) im Klangfeld positionieren.
NUENDO
2 – 26 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
•Stereospuren können an Stereobusse oder Stereo-Sub-Busse eines Surround­Busses, an Surround-Busse oder an Mono-Busse weitergeleitet werden.
Surround-Spuren können an Busse weitergeleitet werden, die dieselbe Anzahl an Lautsprecherkanälen wie die Spur selbst haben (bzw. an die entsprechen­den Sub-Busse innerhalb eines übergeordneten Surround-Busses). Wenn eine Surround-Spur an einen Bus mit einer anderen Kanalanzahl geleitet wird, wer­den die Panoramaregler durch das Mixconvert-PlugIn ersetzt. Weitere Informa­tionen über das Mixconvert-PlugIn erhalten Sie im separaten PDF-Dokument »Audioeffekte und VST-Instrumente«.
Ein- und Ausblenden von Bussen im Mixer
Im Mixer werden Busse durch Eingangs- und Ausgangskanäle darge­stellt (in den separaten Fensterflächen links und rechts). Sie können diese unabhängig voneinander ein- bzw. ausblenden, indem Sie auf die Schalter »Eingangskanäle ausblenden« bzw. »Ausgangskanäle ausblenden« im allgemeinen Bedienfeld des Mixers klicken:
Eingangskanäle ausblenden
Ausgangskanäle ausblenden
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 27
Eingangskanäle
Die Eingangskanäle werden links im Mixer angezeigt. Jeder Eingangs­kanal ähnelt einem regulären Mixer-Kanalzug. Hier können Sie folgende Einstellungen vornehmen:
Überprüfen und Anpassen des Aufnahmepegels mit den Eingangsverstärkung­Drehreglern und/oder dem Pegelregler.
Siehe Seite 62.
Verändern der Phase des Eingangssignals.
Klicken Sie hierzu auf den Eingangsphase-Schalter neben dem Eingangsverstärkung­Drehregler.
Hinzufügen von Effekten oder EQ zum Eingangsbus.
Ein Beispiel zum Hinzufügen von Effekten zu Ihrer Aufnahme auf der Ebene der Ein­gangsbusse finden Sie auf Seite 76.
Die im Eingangskanalzug vorgenommenen Einstellungen werden Ihrer aufgenommenen Audiodatei dauerhaft in hinzugefügt!
NUENDO
2 – 28 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
Ausgangskanäle
Die Ausgangskanäle werden rechts im Mixer angezeigt. Hier können Sie folgende Einstellungen vornehmen:
Anpassen des gesamten Ausgangspegels für die Busse mit den Schiebe­reglern.
Hinzufügen von Effekten oder EQ.
Diese betreffen den gesamten Bus. Beispiele für geeignete Effekte sind z.B. Kompres­sor-, Limiter- und Dither-PlugIns (siehe Seite 304).
Das Verwenden von Sends, das Leiten unterschiedlicher Signalanteile eines Ausgangsbusses an einen beliebigen anderen Ausgangsbus, der sich rechts vom ausgewählten Ausgangsbus im Mixer befindet.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 29

Einrichten von Gruppen- und Effektkanälen

Auf der Registerkarte »Gruppen/Effekte« im Fenster »VST-Verbindun­gen« werden alle Gruppen- und Effektkanäle eines Projekts angezeigt. Sie können weitere Gruppen- bzw. Effektkanäle hinzufügen, indem Sie auf den entsprechenden Schalter klicken. Dabei geschieht dasselbe wie beim Erzeugen von Gruppen- bzw. Effektkanalspuren im Projekt­Fenster (weitere Informationen finden Sie auf Seite 280 und Seite 311).
Im Fenster »VST-Verbindungen« können Sie jedoch zusätzlich Sub­Busse für Gruppen und Effektkanäle hinzuzufügen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie z.B. mit Gruppen oder Effektkanälen im Surround-Format arbeiten und Stereokanäle an bestimmte Surround-Kanalpaare leiten möchten.
Wenn Sie einen Sub-Bus für einen Gruppen- oder Effektkanal hinzu­fügen möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie das Fenster »VST-Verbindungen« und wählen Sie die Re-
gisterkarte »Gruppen/Effekte«.
2. Wählen Sie in der Liste einen Gruppen- bzw. einen Effektkanal aus
und klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) darauf.
3. Wählen Sie im Untermenü »Sub-Bus hinzufügen« eine Kanal-Konfigu-
ration aus.
Der hinzugefügte Sub-Bus ist jetzt für das direkte Routing im Mixer verfügbar. Er ist Teil des übergeordneten Gruppen- bzw. Effektkanals, d.h. es ist kein separaten Kanalzug für den Sub-Bus verfügbar.
NUENDO
2 – 30 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen

Der Audition-Bus

Der Audition-Bus wurde speziell für das direkte Mithören konzipiert. Die Konfiguration sollte der Ihres Monitoring-Systems entsprechen, z.B. Stereo oder 5.1 Surround.
Bei Vorgängen wie dem Importieren von Audiodateien, dem Arbeiten im Sample-Editor oder dem Exportieren von Audiomaterial mit einge­schalteter Option »Echtzeit-Export« wird der Audition-Bus zum Mithö­ren verwendet. Natürlich wird auch der Haupt-Mix über den Audition­Bus wiedergegeben.
Die Einstellungen für den Audition-Bus werden im Fenster »VST-Ver­bindungen« auf der Studio-Registerkarte vorgenommen. Dabei gehen Sie genauso vor wie beim Einrichten der anderen Ausgangsbusse. Der Audition-Bus kann an einen beliebigen Geräte-Port geleitet werden. Leiten Sie Audition-Bus jedoch nicht an denselben Geräte-Port wie den Standard-Bus, siehe Seite 22.
Der Audition-Bus kann nicht entfernt werden. Sie können jedoch die Kanal-Konfiguration für diesen Bus ändern, indem Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf den Bus klicken und die gewünschte Konfiguration im Untermenü »Bus wech­seln« auswählen.
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 31
Einstellen des Pegels für den Audition-Bus
Im Mixer wird für den Audition-Bus ein Kanalzug im Ausgang-Bereich (rechts neben den normalen Kanalzügen) angezeigt. Dieser Kanalzug verfügt nur über eine Pre/Post-Fader-Statusanzeige, einen Stumm­schalten-Schalter und einen Pegelregler.
Wenn Sie im Sample-Editor Audiomaterial mithören oder die Scrub­ben-Funktion verwenden, können Sie den Ausgangspegel des Audition-Bus mit dem kleinen Regler in der Werkzeugzeile einstellen. Sie können diesen auch als Monitoring-Pegelregler verwenden.
NUENDO
2 – 32 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
Einstellen des Pre- oder Post-Fader-Status
Neben dem Pegelregler des Audition-Kanals gibt es einen Schalter, mit dem Sie den Pre-/Post-Fader-Status des Solo-Busses im Listen­Modus regeln können. Wenn für einen Mixerkanalzug für die Listen­Funktion eingeschaltet ist, wird das Signal direkt an den Audition-Bus geleitet. Wenn der Audition-Bus im Pre-Fader-Modus ist, wird das Si­gnal direkt vor dem Fader (und dem Panoramaregler) in diesem Kanal abgegriffen. Wenn der Audition-Bus auf Post-Fader eingestellt ist, wird das Signal nach dem Fader (und dem Panoramaregler) abgegrif­fen und ermöglicht ein AFL-Solo mit Panorama. Standardmäßig ist der Pre-Fader-Status eingestellt.
Der Signalfluss
Der Audition-Bus stellt die Listen-Funktion durch Dopplung der Signale im Standard-Bus zur Verfügung. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die Ausgangsbusse in Nuendo andere Ausgangsbusse als Send-Ziele haben können. Dieses neue Konzept führt eine Unterscheidung zwi­schen dem zusammengemischten Material und dem abgehörten Signal ein (siehe Abbildung unten).
NUENDO
VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen 2 – 33
NUENDO
2 – 34 VST-Verbindungen: Einrichten von Ein- und Ausgangsbussen
3
Wiedergabe und das
Transportfeld

Einleitung

)
In diesem Kapitel werden die verschiedenen Verfahren zum Steuern der Wiedergabe und der Transportfunktionen in Nuendo beschrieben.
Das Transportfeld
Im Folgenden finden Sie eine kurze Beschreibung der einzelnen Ele­mente des Transportfelds.
Sie haben die Möglichkeit, das Transportfeld nach Ihren Vorstellungen einzurichten, indem Sie die Anordnung der Elemente ändern und nicht benötigte Elemente ausblenden (siehe Seite 751).
Die folgenden Abbildungen zeigen alle Elemente des Transportfelds in der Standard­anordnung. Das Transportfeld ist von links nach rechts in Abschnitte eingeteilt.
Aufnahmemodus-Einblendmenü
Cycle-Aufnahmemodus-Einblendmenü
Auto-Quantisierung ein/aus
Anzeigen für CPU- und Festplatten-Cache-Auslastung
Linker Locator: Startpunkt für Aufnahme und Punch-In und Cycle-Anfang
Punch-In ein/aus
Punch-Out ein/aus
Rechter Locator: Punch-Out­Punkt und Cycle-Ende
NUENDO
3 – 36 Wiedergabe und das Transportfeld
Preroll (Einstellung und Ein/Aus-Schalter
Kicker +/- 1 Frame
Jog-Wheel Shuttle-Geschwindigkeit
Postroll (Einstellung und Ein/Aus-Schalter)
Primäre Zeitanzeige und Format-
)
Einblendmenü
Schritt vor/ zurück
Zeitformate tauschen
Sekundäre Zeitanzeige und Format-Einblendmenü
Positionsregler
Zum vorherigen Marker bzw. zum Projektanfang
Projektstruktur-Schalter
Rücklauf
Schneller Vorlauf
MIDI-In-/ MIDI-Out-Aktivität
Cycle ein/aus
Zum nächsten Marker oder Projektende
Metronom-Click ein/aus
Tempo folgt Tempospur ein/aus
Vorzähler ein/aus
Synchronisation ein/aus Tempo- und Taktartanzeige
Pegelregler (Ausgangsbus 1
Audioaktivität (Ausgangsbus 1)Audioaktivität (Eingangsbus 1)
Stop
Markerfenster öffnen
Aufnahme
Wiedergabe
Zu Marker springen
Die wichtigsten Transportfunktionen (Start/Stop/Cycle/Aufnahme)
können Sie auch in der Werkzeugzeile anzeigen.
Zusätzlich finden Sie noch verschiedene Wiedergabeoptionen im Transport-Menü.
NUENDO
Wiedergabe und das Transportfeld 3 – 37
Ein- und Ausblenden des Transportfelds
Wenn Sie ein neues Projekt öffnen, wird standardmäßig das Trans­portfeld angezeigt. Wenn Sie das Transportfeld ein- bzw. ausblenden möchten, wählen Sie im Transport-Menü die Transportfeld-Option (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl – standardmäßig [F2]).
Preroll und Postroll
Diese Parameter werden im Aufnahme-Kapitel beschrieben (siehe
Seite 95).
Verändern der Darstellung des Transportfelds
Wenn Sie die Darstellung des Transportfelds ändern möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf das Transportfeld und wählen Sie im angezeigten Einblend­menü die entsprechenden Optionen aus.
Im oberen Bereich des Einblendmenüs können Sie durch Ein- oder Ausschal­ten der entsprechenden Optionen bestimmte Bedienelemente des Transport­felds ein- bzw. ausblenden.
Wählen Sie »Alle einblenden«, wenn alle Elemente angezeigt werden sollen.
NUENDO
3 – 38 Wiedergabe und das Transportfeld
Wählen Sie »Standard«, wenn alle Elemente an ihren Standardpositionen an­gezeigt werden sollen.
Im dritten Bereich von oben werden die Voreinstellungen (Presets) für die Konfiguration des Transportfelds angezeigt. Hier können Sie ein werkseitiges oder ein von Ihnen erstelltes Preset auswählen.
Wählen Sie »Einstellungen«, wenn Sie bestimmte Elemente ein- oder ausblen­den, die Anordnung im Transportfeld ändern oder bestimmte Konfigurationen als Presets speichern möchten.
Weitere Informationen zur individuellen Einrichtung des Transportfelds finden Sie auf Seite 751.
Der Zahlenblock der Computertastatur
Standardmäßig sind die unterschiedlichen Transportfeldfunktionen bestimmten Tasten auf dem Zahlenblock der Computertastatur zuge­wiesen.
Taste Funktion
[Enter] Wiedergabe
[+] Vorlauf ein/aus
[-] Rücklauf ein/aus
[*] Aufnahme
[÷] (Win) bzw. [/] (Mac) Cycle ein/aus
[,] Zurück auf Null
[0] Stop
[1] Zum linken Locator
[2] Zum rechten Locator
[3 - 9] Zu den Markerpositionen 3-9
NUENDO
Wiedergabe und das Transportfeld 3 – 39

Bearbeitungsvorgänge

Einstellen des Positionszeigers
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Positionszeiger zu verschieben:
Mit den Transportfeldfunktionen »Vorlauf« und »Rücklauf«.
Mit den Elementen »Jog/Shuttle« im Transportfeld, siehe Seite 44.
Durch Ziehen des Positionszeigers im unteren Teil des Lineals.
Durch Klicken im Lineal.
Wenn Sie im Lineal doppelklicken, werden der Positionszeiger verschoben und die Wiedergabe gestartet bzw. gestoppt.
Wenn im Programmeinstellungen-Dialog auf der Transport-Seite die Option »Positionieren beim Klicken ins Leere« eingeschaltet ist, können Sie im Pro­jekt-Fenster an eine beliebige Stelle in einem leeren Bereich klicken, um den Positionszeiger zu bewegen.
Durch Ändern des Werts in einer Positionsanzeige des Transportfelds.
Mit dem Positionsregler (im Transportfeld über den Transportschaltern).
Der Reglerbereich wird im Projekteinstellungen-Dialog durch den Länge-Wert be­stimmt. Sie gelangen zum Ende des Projekts, wenn Sie den Regler ganz nach rechts ziehen.
Mit Hilfe von Markern (siehe Seite 206).
Mit den Wiedergabefunktionen (siehe Seite 46).
Mit den Projektstruktur-Schaltern (siehe Seite 180).
Mit den Funktionen im Transport-Menü.
Folgende Funktionen sind verfügbar:
Funktion Beschreibung
Zum Anfang der Auswahl positionieren/Zum Ende der Auswahl positionie­ren
Zum nächsten/vorigen Marker positionieren
Zum nächsten/vorigen Event positionieren
NUENDO
3 – 40 Wiedergabe und das Transportfeld
Der Positionszeiger wird an den Anfang bzw. Ende der Aus­wahl verschoben. Damit diese Funktion verfügbar ist, müssen Sie ein oder mehrere Events ausgewählt oder einen Auswahl­bereich definiert haben.
Der Positionszeiger wird an den nächsten/vorigen Marker verschoben (siehe Seite 197).
Der Positionszeiger wird nach rechts bzw. links verschoben, und zwar an das nächste Ende oder den nächsten Anfang ei­nes beliebigen Events auf der ausgewählten Spur.
Wenn Sie den Positionszeiger an eine andere Position ziehen und die Rasterfunktion eingeschaltet ist, wird der Rasterwert berücksichtigt. So können Sie den Positionszeiger schnell an genaue Positionen verschie­ben.
Es steht eine Reihe von Tastaturbefehlen zum Verschieben des Positions­zeigers zur Verfügung (im Tastaturbefehle-Dialog in der Transport-Kate­gorie).
Sie können z.B. Tastaturbefehle für die Funktionen »Einen Takt vor« und »Einen Takt zurück« festlegen, mit denen Sie den Positionszeiger taktweise vorwärts bzw. rück­wärts verschieben können.
Die Anzeigeformate im Transportfeld
Die primäre (links) und die sekundäre (rechts) Zeitanzeige.
Das auf dem Lineal angezeigte Zeitformat kann sich vom Zeitformat im Transportfeld unterscheiden. Sie können z.B. in der Positionsanzeige des Transportfelds Timecode anzeigen lassen und im Lineal Takte und Zählzeiten. Außerdem finden Sie rechts neben der primären Zeit­anzeige eine ebenfalls unabhängige sekundäre Zeitanzeige, so dass Sie insgesamt drei Anzeigen mit drei verschiedenen Formaten gleich­zeitig nutzen können. Beachten Sie, dass Sie im Projekt-Fenster zu­sätzliche Linealspuren erzeugen können (siehe Seite 120).
Dabei gilt Folgendes:
Wenn Sie das Format in der primären Zeitanzeige im Transportfeld ändern, wird dieses Format auch im Lineal verwendet.
Dies gilt auch für das Ändern des Anzeigeformats im Projekteinstellungen-Dialog. Wenn Sie also verschiedene Anzeigeformate im Lineal und in der primären Zeitanzeige verwenden möchten, müssen Sie das Format im Lineal ändern.
NUENDO
Wiedergabe und das Transportfeld 3 – 41
Das Format der primären Zeitanzeige wird im Einblendmenü rechts
neben der Anzeige ausgewählt.
Diese Einstellung bestimmt auch das für den linken und rechten Loca-
tor angezeigte Zeitformat.
Die sekundäre Zeitanzeige ist völlig unabhängig und ihr Format wird
über das Einblendmenü rechts neben der sekundären Zeitanzeige eingestellt.
Sie können die in der primären und der sekundären Zeitanzeige ver-
wendeten Formate tauschen, indem Sie auf den Pfeilschalter zwischen den Anzeigen klicken.
Der linke und rechte Locator
Bei den Locatoren handelt es sich um zwei Positionsmarker Sie be­stimmen die Punch-In- und Punch-Out-Position während der Auf­nahme und die Anfangs- und Endpunkte der Loop im Projekt-Fenster.
Wenn im Transportfeld der Cycle-Modus eingeschaltet ist, wird der durch den linken und den rechten Locator begrenzte Bereich bei der Wiedergabe fortlaufend wiederholt.
Beachten Sie, dass Sie den rechten Locator auch vor dem linken Locator positionieren können, was wie ein »Jump« oder »Skip-Modus« wirkt. Wenn der Positionszeiger bei der Wiedergabe den rechten Locator erreicht, springt er weiter zur Position des linken Locators und gibt das Projekt ab dieser Position wieder.
NUENDO
3 – 42 Wiedergabe und das Transportfeld
Die Locator-Positionen können folgendermaßen eingestellt werden:
Wenn Sie den linken Locator setzen möchten, halten Sie die [Strg]-
Taste/[Befehlstaste] gedrückt und klicken Sie an der gewünschten Position im Lineal.
Der rechte Locator wird entsprechend mit gedrückter [Alt]-Taste/[Wahltaste] gesetzt. Sie können auch die »Griffe« der Locatoren im Lineal an neue Positionen ziehen.
Die Locatoren werden durch die weißen »Griffe« gekennzeichnet. Der Bereich zwi­schen den Locatoren wird im Lineal und im Projekt-Fenster markiert (siehe Seite
767). Wenn der rechte Locator vor den linken Locator gesetzt wird, wird der Be-
reich zwischen den Locatoren im Lineal rot markiert.
Klicken und ziehen Sie in der oberen Hälfte des Lineals, um einen Lo-
cator-Bereich zu »zeichnen«.
Wenn Sie auf einen Locator-Bereich klicken und ziehen, verschieben Sie den Bereich.
Wenn Sie die [Strg]-Taste/[Befehlstaste] gedrückt halten und die
Tasten [1] oder [2] des Zahlenblocks drücken, werden der rechte bzw. der linke Locator an den Positionszeiger verschoben.
Wenn Sie die Tasten [1] oder [2] des Zahlenblocks (ohne gleichzeitig gedrückte [Strg]-Taste/[Befehlstaste]) drücken, wird der Positionszeiger an die Position des lin­ken bzw. rechten Locators verschoben. Beachten Sie, dass Sie diese Tastaturbefehle jederzeit ändern können.
Mit Loop-Markern können Sie eine beliebige Anzahl von Positionen
für den linken und rechten Locator speichern und durch Doppelklick auf den entsprechenden Marker aufrufen (siehe Seite 202).
Mit der Option »Locatoren zur Auswahl setzen« im Transport-Menü
(Tastaturbefehl: [P]) werden die Locatoren an den Anfangs- und End­punkt des Auswahlbereichs gesetzt.
Die Option ist verfügbar, wenn Sie ein oder mehrere Events ausgewählt oder einen Auswahlbereich aufgezogen haben.
Sie können die Locator-Positionen auch als Zahlenwerte im Trans-
portfeld eingeben.
Wenn Sie auf die L- oder R-Schalter im Transportfeld klicken, wird der Positionszeiger an den entsprechenden Locator verschoben. Wenn Sie dabei die [Alt]-Taste/[Wahl­taste] gedrückt halten, wird der entsprechende Locator an den Positionszeiger gesetzt.
NUENDO
Wiedergabe und das Transportfeld 3 – 43
Der Regler für die Shuttle-Geschwindigkeit
Mit dem Regler für die Shuttle-Geschwindigkeit (der äußere Ring im Jog/Scrub-Bereich des Transportfelds) können Sie das Projekt mit beliebiger Geschwindigkeit vorwärts oder rückwärts abspielen. Damit können Sie eine bestimmte Position im Projekt schnell auffinden.
Bewegen Sie den Shuttle-Regler nach rechts, um die Wiedergabe zu starten.
Je weiter Sie den Regler nach rechts ziehen, desto schneller ist die Wiedergabege­schwindigkeit.
Wenn Sie den Regler nach links bewegen, wird das Projekt rückwärts wiedergegeben.
Die Wiedergabegeschwindigkeit richtet sich wieder danach, wie weit Sie den Regler nach links bewegen.
Scrubbing – das Jog-Wheel
Der innere Ring im Jog/Scrub-Bereich des Transportfelds wird als Jog-Wheel verwendet. Klicken und ziehen Sie das Jog-Wheel nach links oder rechts, um den Postionszeiger vorwärts oder rückwärts zu bewegen, wie beim Scrubbing mit einem Tape-Deck. Damit können Sie eine bestimmte Position im Projekt schnell auffinden.
Das Jog-Wheel ist ein »Endlosregler«, d.h. Sie können es immer wei­ter drehen, bis Sie die gewünschte Position erreicht haben.
Je schneller Sie den Regler bewegen, desto höher die Wiedergabegeschwindigkeit.
Wenn Sie bei laufender Wiedergabe auf das Jog-Wheel klicken, wird die Wiedergabe automatisch gestoppt.
NUENDO
3 – 44 Wiedergabe und das Transportfeld
Die Kicker-Schalter
Mit den Schaltern »+«- und »–« in der Mitte des Jog/Shuttle-Bereichs können Sie den Positionszeiger um 1 Frame nach links bzw. rechts verschieben.

Optionen und Einstellungen

Die Option »Bei Stop zur Startposition zurückspringen«
Sie finden diese Option im Programmeinstellungen-Dialog auf der Transport-Seite. (Unter Windows wird dieser Dialog über das Datei­Menü und unter Mac OS X über das Nuendo-Menü geöffnet.)
Wenn »Bei Stop zur Startposition zurückspringen« eingeschaltet ist
und Sie die Wiedergabe anhalten, springt der Positionszeiger auto­matisch an die Position, an der Aufnahme oder Wiedergabe zuletzt gestartet wurden.
Wenn »Bei Stop zur Startposition zurückspringen« ausgeschaltet ist,
bleibt der Positionszeiger an der aktuellen Position, wenn Sie die Wiedergabe anhalten.
Wenn Sie nochmals auf »Stop« klicken, springt der Positionszeiger an die Position, an der Aufnahme oder Wiedergabe zuletzt gestartet wurden.
Ein-/Ausschalten von Spuren
Im Spur-Kontextmenü für Audiospuren finden Sie den Befehl »Spur ausschalten«. Anders als beim Stummschalten von Spuren, bei dem nur die Ausgangslautstärke für eine Spur ausgeschaltet wird, wird für eine Spur keine Prozessorleistung mehr beansprucht, wenn Sie sie ausschalten. Wenn Sie z.B. eine Aufnahme mehrmals in verschiede­nen Varianten wiederholen, sammeln sich schnell viele verschiedene Versionen auf verschiedenen Spuren an, die beim Abspielen von der Festplatte »wiedergegeben« werden, auch wenn die entsprechenden Spuren stummgeschaltet sind. Diese unnötige Belastung Ihrer Fest­platte vermeiden Sie, wenn Sie nicht verwendeter Spuren ausschalten.
Wiedergabe und das Transportfeld 3 – 45
NUENDO
Wählen Sie den Befehl »Spur ausschalten« für Spuren, die Sie zu ei­nem bestimmten Zeitpunkt nicht wiedergeben, aber auf jeden Fall im Projekt behalten möchten.
Wenn Sie die ausgeschaltete Spur wieder einschalten möchten, wählen Sie im Spur­Kontextmenü den Befehl »Spur einschalten«.
Wiedergabefunktionen
Neben den Haupttransportfunktionen auf dem Transportfeld stehen Ih­nen im Transport-Menü weitere Funktionen zum Steuern der Wieder­gabe zur Verfügung. Diese sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Option Beschreibung
Postroll ab Auswahl­anfang/-ende
Preroll ab Auswahl­anfang/-ende
Wiedergabe ab Beginn/ Ende der Auswahl
Wiedergabe bis zum Be­ginn/Ende der Auswahl
Wiedergabe bis zum nächsten Marker
Auswahlbereich wiedergeben
Auswahl geloopt wiedergeben
Die Wiedergabe wird ab dem Anfang bzw. dem Ende des aktuellen Auswahlbereiches gestartet und nach Ablauf der im Postroll-Feld festgelegten Zeit angehalten.
Die Wiedergabe wird vor dem Anfang bzw. dem Ende des aktuellen Auswahlbereiches gestartet und nach dem Anfang bzw. dem Ende des aktuellen Auswahlbereiches angehal­ten. Sie können die Wiedergabestartposition im Preroll-Feld des Transportfelds festlegen.
Die Wiedergabe wird ab dem Beginn/Ende des Auswahlbe­reichs gestartet.
Die Wiedergabe wird zwei Sekunden vor Beginn/Ende des Auswahlbereichs gestartet und am Beginn/Ende des Aus­wahlbereichs angehalten.
Die Wiedergabe wird am Positionszeiger gestartet und am nächsten Marker beendet.
Die Wiedergabe wird am Anfang des Auswahlbereichs ge­startet und am Ende des Auswahlbereichs angehalten.
Die Wiedergabe wird am Anfang des Auswahlbereichs ge­startet und beginnt bei Erreichen des Auswahlbereichs er­neut.
Die oben genannten Funktionen (mit Ausnahme der Funktion »Wieder­gabe bis zum nächsten Marker«) sind nur verfügbar, wenn Sie ein oder mehrere Events ausgewählt oder einen Auswahlbereich definiert haben.
NUENDO
3 – 46 Wiedergabe und das Transportfeld
Events verfolgen
Die Funktion »Events verfolgen« stellt sicher, dass Ihre MIDI-Instru­mente richtig klingen, wenn Sie den Positionszeiger an eine neue Po­sition bewegen und die Wiedergabe starten, indem das Programm eine Reihe von MIDI-Befehlen an Ihre Instrumente überträgt. Dadurch werden bei allen MIDI-Geräten die richtigen Einstellungen für Pro­grammwechsel, Controller-Befehle (wie MIDI-Lautstärke) usw. vorge­nommen. Dies soll anhand eines Beispiels erläutert werden:
Angenommen Sie haben eine MIDI-Spur mit einem Programmwech­selbefehl am Anfang. Durch diesen Befehl schaltet ein Synthesizer auf einen Klavier-Sound um. Am Anfang des ersten Refrains gibt es einen weiteren Programmwechselbefehl, der den gleichen Synthesizer auf einen Streicher-Sound umschaltet. Starten Sie jetzt die Wiedergabe. Sie beginnt mit dem Klavier-Sound und schaltet dann auf den Strei­cher-Sound um. In der Mitte des Refrains halten Sie die Wiedergabe an und gehen an eine Stelle zwischen dem Anfang und dem zweiten Programmwechsel zurück. Vom Synthesizer wird immer noch der Streicher-Sound gespielt, obwohl Sie einen Klavier-Sound wollten!
Mit der Funktion »Events verfolgen« wird dieses Problem behoben! Wenn diese Option beim Zurückspulen eingeschaltet ist, verfolgt Nu­endo die Musik bis zum Anfang zurück und findet den ersten Pro­grammwechsel. Dann sendet es diesen Programmwechselbefehl, so dass der Synthesizer auf das richtige Programm eingestellt wird.
Dasselbe Verfahren kann auch auf andere Event-Arten angewendet werden. Im Programmeinstellungen-Dialog (MIDI-Seite) legen Sie fest, welche Event-Arten verfolgt werden, wenn Sie zu einer neuen Position springen und die Wiedergabe starten.
Die Event-Arten, die hier eingeschaltet sind, werden verfolgt.
NUENDO
Wiedergabe und das Transportfeld 3 – 47
NUENDO
3 – 48 Wiedergabe und das Transportfeld
4

Aufnehmen

Einleitung

In diesem Kapitel werden die unterschiedlichen Aufnahmemethoden beschrieben, die Ihnen in Nuendo zur Verfügung stehen. Sie können in Nuendo sowohl Audio- als auch MIDI-Material aufnehmen. Beide Aufnahmeverfahren werden in diesem Kapitel behandelt.
Vorbereitungen
In diesem Kapitel wird davon ausgegangen, dass Sie mit den grundle­genden Arbeitsabläufen bei der Aufnahme vertraut sind und folgende
Vorbereitungen getroffen haben:
Sie haben Ihre Audio-Hardware richtig eingerichtet, angeschlossen und kalibriert.
Weitere Informationen dazu finden Sie im Einführung-Handbuch.
Sie haben ein Projekt geöffnet und die gewünschten Projekteinstel­lungen vorgenommen.
Im Projekteinstellungen-Dialog werden Aufnahmeformat, Samplerate, Länge des Pro­jekts usw. festgelegt. Diese Einstellungen beeinflussen die Audioaufnahmen, die Sie im Rahmen eines Projekts erstellen (siehe Seite 123).
Wenn Sie MIDI-Material aufnehmen möchten, muss Ihr MIDI-Gerät richtig angeschlossen und eingestellt sein.
Weitere Informationen dazu finden Sie im Einführung-Handbuch.
NUENDO
4 – 50 Aufnehmen

Aufnahmeverfahren

In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Verfahren zum Erstellen von Aufnahmen beschrieben. Je nachdem, ob Sie Audio- oder MIDI­Material aufnehmen möchten, müssen Sie zusätzlich spezifische Ein­stellungen vornehmen. Lesen Sie die entsprechenden Abschnitte (siehe Seite 57 und Seite 80), bevor Sie mit der Aufnahme beginnen.
Aktivieren des Aufnahmemodus für eine Spur
In Nuendo können Sie auf einzelne oder auf mehrere Spuren (Audio und/oder MIDI) gleichzeitig aufnehmen. Klicken Sie auf den Schalter »Aufnahme aktivieren« einer Spur (in der Spurliste, im Inspector oder im Mixer), um den Aufnahmemodus für diese Spur zu aktivieren. Wenn der Aufnahmemodus eingeschaltet ist, ist dieser Schalter rot.
Der Schalter »Aufnahme aktivieren« im Inspector, in der Spurliste und im Mixer.
Wenn Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der Bearbeitungsoptio­nen-Seite »Aufnahme aktivieren, wenn Spur ausgewählt« einschalten, wird der Aufnahmemodus für eine Spur automatisch eingeschaltet, so­bald Sie die Spur in der Spurliste auswählen.
Die genaue Anzahl der Audiospuren, die Sie gleichzeitig aufnehmen können, hängt von der Prozessorleistung Ihres Computers und der Leis­tung Ihrer Festplatte ab.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 51
Manuelles Starten der Aufnahme
Sie können mit der Aufnahme beginnen, indem Sie auf den Auf­nahme-Schalter im Transportfeld oder in der Werkzeugzeile klicken oder den entsprechenden Tastaturbefehl eingeben (standardmäßig die [x]-Taste auf dem Zahlenblock der Tastatur).
Die Aufnahme kann vom Stop-Modus aus (ab dem Positionszeiger oder dem linken Locator) oder bei laufender Wiedergabe gestartet werden:
Wenn Sie die Aufnahme vom Stop-Modus aus starten und im Transport­Menü die Option »Aufnahmestart ab linkem Locator« eingeschaltet ist, be­ginnt die Aufnahme am linken Locator.
Es werden die Einstellungen für den Vorlauf (Preroll) oder für den Metronom-Vorzähler angewandt (siehe Seite 95).
Wenn Sie die Aufnahme vom Stop-Modus aus starten und im Transport­Menü die Option »Aufnahmestart ab linkem Locator« ausgeschaltet ist, be­ginnt die Aufnahme am Positionszeiger.
Wenn Sie die Aufnahme während der Wiedergabe starten, schaltet Nuendo sofort in den Aufnahmemodus. Die Aufnahme beginnt am Positionszeiger.
Dies wird auch als »manueller Punch-In« bezeichnet.
Starten der Aufnahme im Sync-Modus
Wenn Sie Nuendo zu externen Geräten synchronisieren (der Sync­Schalter auf dem Transportfeld ist eingeschaltet) und Sie die Auf­nahme starten, schaltet das Programm in den Aufnahmemodus (der Aufnahme-Schalter auf dem Transportfeld leuchtet auf). Die Auf­nahme beginnt, wenn ein zulässiges Timecode-Signal empfangen wird (oder wenn Sie auf den Wiedergabe-Schalter klicken). Weitere Informationen zur Synchronisation finden Sie auf Seite 632.
NUENDO
4 – 52 Aufnehmen
Automatisches Starten der Aufnahme
Nuendo kann bei Erreichen einer bestimmten Position automatisch vom Wiedergabe- in den Aufnahmemodus umgeschaltet werden. Dies wird auch als »automatischer Punch-In« bezeichnet und ist ins­besondere dann von Vorteil, wenn Sie einen Bereich Ihrer Aufnahme ersetzen möchten und das Audiomaterial bis zu dem Einsatzpunkt für die Aufnahme anhören möchten.
1. Setzen Sie den linken Locator an die Position, an der die Aufnahme
beginnen soll.
2. Klicken Sie im Transportfeld auf den Punch-In-Schalter.
Punch-In ist eingeschaltet.
3. Starten Sie die Wiedergabe von einer beliebigen Stelle vor dem linken
Locator.
Wenn der Positionszeiger den linken Locator erreicht, wird die Aufnahme automatisch gestartet.
Beenden der Aufnahme
Sie können die Aufnahme automatisch oder manuell beenden.
Wenn Sie auf den Stop-Schalter im Transportfeld klicken (bzw. den
Tastaturbefehl verwenden – standardmäßig die [0]-Taste des Zahlen­blocks), wird die Aufnahme unterbrochen und Nuendo schaltet in den Stop-Modus.
Wenn Sie auf den Aufnahme-Schalter klicken (oder einen Tastaturbe-
fehl verwenden – standardmäßig die [x]-Taste des Zahlenblocks), wird die Aufnahme unterbrochen. Die Wiedergabe wird jedoch fortgesetzt.
Dies wird auch als »manueller Punch-Out« bezeichnet.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 53
Wenn Punch-Out im Transportfeld eingeschaltet ist, wird die Aufnahme beendet, sobald der Positionszeiger den rechten Locator erreicht.
Dies wird auch als »automatischer Punch-Out« bezeichnet. In Kombination mit dem automatischen Punch-In können Sie einen Bereich bestimmen, der aufgenommen werden soll. Dies empfiehlt sich insbesondere beim Ersetzen von bestimmten Berei­chen einer Aufnahme (siehe auch Seite 94).
Punch-In und -Out sind eingeschaltet.
Aufnehmen im Cycle-Modus
In Nuendo können Sie im Cycle-Modus wiedergeben und aufnehmen. Mit den Locatoren legen Sie fest, wo der Cycle beginnen und enden soll. Wenn der Cycle-Modus eingeschaltet ist, wird der ausgewählte Bereich so lange wiederholt, bis Sie auf den Stop-Schalter klicken oder den Cycle-Schalter ausschalten.
Klicken Sie auf den Cycle-Schalter im Transportfeld, um den Cycle­Modus einzuschalten.
Wenn Sie nun die Wiedergabe starten, wird der Bereich zwischen dem linken und rechten Locator wiederholt, bis Sie auf den Stop-Schalter klicken.
Der Cycle-Modus ist eingeschaltet.
Wenn Sie im Cycle-Modus aufnehmen möchten, können Sie die Auf­nahme sowohl im Stop-Modus als auch während der Wiedergabe vom linken Locator, von einer Position vor den Locatoren oder von einer Po­sition innerhalb des Cycles aus starten.
Wenn der Positionszeiger den rechten Locator erreicht, springt er zum linken Locator zurück und fährt mit der Aufnahme eines neuen Durchlaufs fort.
Die Ergebnisse Ihrer Aufnahmen im Cycle-Modus hängen vom ausge­wählten Cycle-Aufnahmemodus ab und sind unterschiedlich für Audio (siehe Seite 69) und MIDI (siehe Seite 86).
NUENDO
4 – 54 Aufnehmen
Audio-Pre-Record
Mit dieser Funktion können Sie »nachträglich« bis zu 10 Minuten des im Stop-Modus oder während der Wiedergabe eingegangenen Audiomaterials wiederherstellen. Dies ist möglich, weil Nuendo das eingehende Audiomaterial auch dann im Zwischenspeicher ablegt, wenn die Aufnahme nicht eingeschaltet ist.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Öffnen Sie den Programmeinstellungen-Dialog über das Datei-Menü.
2. Wählen Sie in der Liste auf der linken Seite den Eintrag »Aufnahme«,
um die Aufnahme-Seite zu öffnen.
3. Wählen Sie im Einblendmenü »Audio Pre-Record (Sekunden)« die
Dauer (bis zu 600 Sekunden).
Der Zwischenspeicher für den Audioeingang wird aktiviert.
4. Stellen Sie sicher, dass der Aufnahmemodus für eine Audiospur akti-
viert ist, und dass diese Audiomaterial von der Signalquelle empfängt.
5. Wenn Sie (entweder im Stop-Modus oder während der Wiedergabe)
gespieltes Audiomaterial nachträglich wiederherstellen möchten, kli­cken Sie auf den Aufnahme-Schalter.
6. Stoppen Sie die Aufnahme nach einigen Sekunden (es sei denn, Sie
möchten die Aufnahme fortführen).
Ein Audio-Event wird ab der Position erzeugt, an der sich der Positionszeiger beim Ak­tivieren der Aufnahme befand. Wenn zuvor der Stop-Modus aktiviert und der Positions­zeiger am Projektanfang war, müssen Sie im nächsten Schritt das Event nach rechts verschieben. Wenn Sie Ihr Audiomaterial während der Wiedergabe des Projekts ein­gespielt haben, müssen Sie das Event nicht verschieben.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 55
7. Bewegen Sie das Pfeil-Werkzeug auf die untere linke Ecke des Events, so dass ein Doppelpfeil angezeigt wird, klicken Sie und ziehen Sie nach links.
Das Event wird nun erweitert und das Audiomaterial, das Sie gespielt haben, bevor Sie die Aufnahme eingeschaltet haben, wird eingefügt. Wenn Sie während der Wieder­gabe gespielt haben, wird das wiedergestellte Material genau an der Position einge­fügt, an der Sie es gespielt haben.
Die Aufnahme wurde hier am Anfang von Takt 9 aktiviert. Dies wird durch eine blaue Linie im Audio-Event angezeigt.
NUENDO
4 – 56 Aufnehmen

Aufnehmen von Audiomaterial

Auswählen eines Dateiformats für die Aufnahme
Das Format der aufgenommenen Dateien wird im Projekt-Menü über die Option »Projekteinstellungen…« festgelegt. Im Projekteinstellun­gen-Dialog stehen dazu drei Parameter zur Verfügung: Samplerate, Aufnahmeformat und Aufnahme-Dateityp. Die Samplerate wird zu Be­ginn eines neuen Projekts endgültig festgelegt, während Aufnahme­format und Dateityp jederzeit geändert werden können.
Aufnahme-Dateityp
Mit der Einstellung für den Aufnahme-Dateityp legen Sie fest, welches Dateiformat für aufgenommene Dateien verwendet wird:
Dateityp Beschreibung
Wave-Datei Wave-Dateien haben die Dateinamenerweiterung ».wav«. Sie sind das
gebräuchlichste Dateiformat auf PCs.
Wave64­Datei
Broadcast­Wave-Datei
AIFF-Datei Das »Audio Interchange File Format« ist ein von Apple Computer Inc. defi-
Wave64 ist ein von Sonic Foundry Inc. entwickeltes Format. Bezüglich des Audiomaterials entspricht es dem Wave-Format, jedoch können Sie mit Wave64 aufgrund der internen Dateistruktur auch sehr viel größere Dateien verwenden. Dies ist z.B. bei langen Live-Aufnahmen im Surround­Format sinnvoll, da dort riesige Audiodateien entstehen können.
Bezüglich des Audiomaterials entsprechen diese Dateien den herkömm­lichen Wave-Dateien. Zusätzlich sind weitere Informationen über die Da­tei als Text enthalten (siehe unten).
niertes Standardformat. AIFF-Dateien haben die Dateinamenerweiterung ».aif« und werden auf den meisten Plattformen verwendet. Wie Broadcast­Wave-Dateien können auch AIFF-Dateien weitere Informationen über die Datei als Text enthalten (siehe unten).
Wenn Sie Broadcast-Wave-Datei oder AIFF-Datei auswählen, kön-
nen Sie weitere Informationen wie Autor, Beschreibung und Referenz eingeben und zusammen mit der aufgenommenen Datei speichern.
Diese Einstellungen können Sie im Programmeinstellungen-Dialog unter »Aufnahme– Broadcast Wave« vornehmen.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 57
Aufnahmeformat (Bit-Auflösung)
Sie können hier eine Bit-Auflösung von 16 Bit, 24 Bit oder 32-Bit­Float einstellen. Beachten Sie dabei Folgendes:
In der Regel sollten Sie das Aufnahmeformat entsprechend der Bit-Auflösung einstellen, die von Ihrer Audio-Hardware geliefert wird.
Wenn Ihre Audio-Hardware z.B. mit 20 Bit A/D-Wandlern (Eingängen) arbeitet, kön­nen Sie mit einer Auflösung von 24 Bit aufnehmen, um die Bit-Tiefe voll auszunutzen. Andererseits sollten Sie, wenn Ihre Hardware 16-Bit-Eingänge aufweist, keine höhere Auflösung für Aufnahmen einstellen, da dadurch lediglich größere Audiodateien erzeugt werden, ohne dass die Aufnahmequalität verbessert wird. Die einzige Ausnahme ist die Aufnahme mit Effekten (siehe Seite 74).
Eine höhere Bit-Auflösung führt zu größeren Dateien und zu einer größeren Belastung der Festplatte.
Falls das auf Ihrem System zu Problemen führt, sollten Sie eine niedrigere Einstellung für das Aufnahmeformat wählen.
Einrichten einer Spur
Erzeugen einer Spur und Auswählen der Kanalkonfiguration
Audio-Spuren können als Mono-, Stereo- oder Surround-Spuren fast jeder Kanalkonfiguration (LRCS, 5.1, 7.1, 10.2 usw.) konfiguriert wer­den. So können Sie mehrkanalige Dateien aufnehmen oder importie­ren, die Sie als Einheit behandeln können und nicht z.B. in mehrere Mono-Dateien teilen müssen. Der Signalpfad für eine Audio-Spur be­hält die Kanalkonfiguration bei, vom Eingangsbus über EQ, Pegel und andere Mixer-Einstellungen bis hin zum Ausgangsbus.
Die Kanalkonfiguration einer Spur wird beim Erzeugen festgelegt:
1. Wählen Sie im Spurlisten-Kontextmenü oder im Projekt-Menü »Spur hinzufügen: Audio« (oder doppelklicken Sie in einen leeren Spurlis­tenbereich wenn eine Audio-Spur ausgewählt ist – wenn eine MIDI­Spur ausgewählt ist, wird durch Doppelklicken eine neue MIDI-Spur erzeugt).
Ein Dialog mit einem Konfiguration-Einblendmenü wird angezeigt.
2. Wählen Sie im Einblendmenü das gewünschte Format aus.
Die gebräuchlichsten Formate werden direkt im Einblendmenü angezeigt. Weitere Sur­round-Formate finden Sie im Untermenü »Mehr…«. Eine Liste der verfügbaren Surround­Formate finden Sie auf Seite 346.
NUENDO
4 – 58 Aufnehmen
3. Klicken Sie auf »OK«.
Eine Spur mit der ausgewählten Kanalkonfiguration wird der Spurliste hinzugefügt. Im Mixer wird ein entsprechender Kanalzug angezeigt. Sie können die Kanalkonfiguration für eine Spur nicht verändern.
Wählen eines Eingangsbusses für eine Spur
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass Sie die notwendigen Eingangsbusse hinzugefügt und eingerichtet haben (siehe Seite 15). Vor der Aufnahme müssen Sie festlegen, von welchem Eingangsbus die Spur aufnehmen soll. Diese Einstellung können Sie im Inspector und im Mixer vornehmen:
Im Inspector wählen Sie den Eingangsbus aus dem Eingang-Einblend-
menü (»in:«) im obersten Inspector-Bereich.
Wie auf Seite 107 beschrieben, werden im Inspector die Einstellungen für die ausge- wählte Spur angezeigt. Sie können den Inspector über den Inspector-Schalter auf der Werkzeugzeile ein- bzw. ausblenden.
Klicken Sie auf diesen Schalter, um den Inspector ein- bzw. auszublenden.
Klicken Sie hier, um einen Eingangs­bus für die Spur auszuwählen.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 59
Im Mixer wählen Sie den Eingangsbus für einen Kanalzug über das Einblendmenü »Eingangs-Routing« im obersten Mixer-Bereich aus.
Wenn dieses Einblendmenü nicht angezeigt wird, klicken Sie im allgemeinen Mixer­Bedienfeld (links im Mixer) auf das Feld »Eingangs-/Ausgangseinstellungen anzeigen«. Weitere Informationen über den Mixer finden Sie auf Seite 235.
Klicken Sie hier, um die Eingangs-/Aus­gangseinstellungen anzuzeigen.
Klicken Sie hier, um einen Eingangsbus für die Spur auszuwählen.
NUENDO
4 – 60 Aufnehmen
Auswählen eines Ordners für die aufgenommenen Audiodateien
Wie im Einführung-Handbuch beschrieben, hat jedes Nuendo-Projekt einen Projektordner, der (unter Anderem) einen Audio-Ordner enthält. Standardmäßig werden in diesem Ordner die aufgenommenen Audio­dateien gespeichert. Sie können jedoch auch für jede Audiospur ei­nen eigenen Aufnahmeordner einstellen:
1. Wenn Sie für mehrere Audio-Spuren denselben Audio-Ordner aus-
wählen möchten, wählen Sie sie mit Hilfe der [Umschalttaste] oder der [Strg]-Taste/[Befehlstaste] in der Spurliste aus.
2. Klicken Sie der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-
Taste (Mac) in die Spurliste für eine der Spuren, um das Kontextmenü zu öffnen.
3. Wählen Sie »Aufnahmeordner definieren«.
4. Wählen Sie im angezeigten Dialog den gewünschten Ordner aus
(oder erzeugen Sie mit dem Erzeugen-Schalter einen neuen).
Hinweis: Wenn Sie unterschiedliche Ordner für unterschiedliches Material haben möchten (Stimmen, Ambient-Sounds, Musik usw.) können Sie im Audio-Ordner des Projekts Unterordner erzeugen und die unterschiedlichen Spuren den entsprechenden Unterordnern zuweisen. Auf diese Weise bleiben alle Audiodateien im Projektordner, so dass Sie das Projekt einfacher verwalten können.
Sie können verschiedene Spuren in unterschiedlichen Ordnern und
sogar auf unterschiedlichen Festplatten speichern. Wenn Sie das Projekt dann jedoch verschieben oder archiveren möchten, besteht das Risiko, dass einige der Dateien nicht berücksichtigt werden. Um dies zu vermeiden, sollten Sie die Funktion »Archivierung vorberei­ten…« im Pool verwenden, um alle externen Dateien zuerst in den Projekt-Ordner zu verschieben (siehe Seite 552).
NUENDO
Aufnehmen 4 – 61
Einstellen der Eingangspegel
Wenn Sie digitale Sounds aufnehmen, ist es wichtig, die Eingangspe­gel richtig einzustellen – laut genug, um ein möglichst geringes Rau­schen und eine hohe Audioqualität zu gewährleisten, jedoch nicht so laut, dass Clipping (digitale Verzerrung) auftritt.
Clipping tritt in der Regel in der Audio-Hardware auf, wenn ein zu lau­tes analoges Eingangssignal von den A/D-Wandlern der Hardware in ein digitales Format umgewandelt wird.
Clipping kann auch auftreten, wenn das Signal des Eingangsbusses in eine Datei auf Ihrer Festplatte geschrieben wird.
Das liegt daran, dass Sie in Nuendo Einstellungen für den Eingangsbus vornehmen und so während der Aufnahme z.B. EQ oder Effekte zum Signal hinzufügen können. Dadurch kann sich der Signalpegel so erhöhen, dass Clipping in der aufgenommenen Audiodatei auftritt.
Wenn Sie den Pegel des unbearbeiteten Signals, das an Ihre Audio­Hardware geleitet wird, überprüfen möchten, müssen Sie die Pegel­anzeigen auf »Eingangs-Anzeige« einstellen. In diesem Modus zeigen die Pegelregler des Eingangskanals den Signalpegel am Eingang des Busses an, bevor Eingangsverstärkung, EQ, Effekte, Pegel oder Pan angepasst werden:
1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]­Taste (Mac) in das Mixer-Fenster.
Das Mixer-Kontextmenü wird geöffnet.
2. Öffnen Sie das Untermenü »Globale Anzeigen-Einstellungen« und stel­len Sie sicher, dass die Option »Eingangs-Anzeige« eingeschaltet ist.
NUENDO
4 – 62 Aufnehmen
3. Geben Sie das Audiomaterial wieder und überprüfen Sie die Pegelan-
zeige für den Eingangskanal.
Das Signal sollte so laut wie möglich sein, ohne dabei 0dB zu überschreiten (die Clip­Anzeige für den Eingangsbus sollte nicht aufleuchten).
Die Clip-Anzeige.
4. Passen Sie den Eingangspegel ggf. folgendermaßen an:
Passen Sie den Ausgangspegel der Soundquelle oder des externen
Mischpults an.
Verwenden Sie – falls vorhanden – das Konfigurationsprogramm Ihrer
Audio-Hardware, um die Eingangspegel einzustellen.
Nähere Informationen dazu finden Sie in der Dokumentation zu Ihrer Audio-Hardware.
Wenn Ihre Audio-Hardware über ein ASIO-Bedienfeld verfügt, können
Sie die Eingangspegel ggf. auch hierüber einstellen.
Öffnen Sie dazu über das Geräte-Menü den Dialog »Geräte konfigurieren«, wählen Sie in der Geräte-Liste unter »VST Audiobay« den Eintrag für Ihr ASIO-Gerät aus und kli­cken Sie rechts im Fenster auf den Schalter »Einstellungen…«.
Als Nächstes müssen Sie den Pegel des Audiomaterials überprüfen, das in eine Datei auf Ihrer Festplatte geschrieben wird. Dies ist nötig, wenn Sie Anpassungen am Eingangskanal vorgenommen haben (z.B. den Pegel verändert oder EQ oder Insert-Effekte hinzugefügt haben). Beachten Sie auch Folgendes:
Wenn Sie im 32-Bit-Float-Format aufnehmen, wird die Bit-Auflösung
nicht reduziert – was bedeutet, dass hier kein Clipping-Risiko besteht.
Außerdem bleibt hier die Signalqualität erhalten. Sie sollten daher das 32-Bit-Float­Format verwenden, wenn Sie mit Effekten aufnehmen (siehe Seite 74).
Wenn Sie im 16- oder 24-Bit-Format aufnehmen, ist weniger Head-
room verfügbar, d.h. bei zu lauten Signalen kann Clipping auftreten.
Um dies zu vermeiden, sollten Sie den Signalpegel folgendermaßen einstellen:
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Aufnehmen 4 – 63
1. Öffnen Sie das Mixer-Kontextmenü und wählen Sie im Untermenü »Globale Anzeigen-Einstellungen« die Option »Post-Fader-Anzeige«.
2. Richten Sie den Eingangskanal ein und fügen Sie ggf. EQ oder Effekte hinzu.
Bei einigen Effekten sollten Sie den Pegel des Signals, das in den Effekt geleitet wird, anpassen – verwenden Sie dazu den Drehregler für die Eingangsverstärkung. (Beach­ten Sie, dass Sie die [Umschalttaste] oder die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt halten müssen, um die Eingangsverstärkung anzupassen.)
3. Geben Sie das Audiomaterial wieder und überprüfen Sie die Pegelan­zeige für den Eingangskanal.
Das Signal sollte relativ laut sein, ohne jedoch 0dB zu erreichen (die Clip-Anzeige für den Eingangsbus sollte nicht aufleuchten).
4. Passen Sie ggf. den Signalpegel mit dem Pegelregler für den Ein­gangskanal an.
Mithören
Unter Mithören (oder Monitoring) wird hier das Anhören des Ein­gangssignals während der Aufnahme verstanden. Sie haben dazu drei unterschiedliche Möglichkeiten: über Nuendo, über ein externes Ge­rät (durch Anhören des Signals, bevor es Nuendo erreicht) oder direkt über ASIO (dabei handelt es sich um eine Kombination der beiden ersten Methoden, siehe Seite 66).
Mithören über Nuendo
Wenn Sie über Nuendo mithören, wird das Eingangssignal zur Audio­wiedergabe gemischt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Sie Pegel und Panorama des mitgehörten Signals im Mixer einstellen können. Darüber hinaus können Sie wie bei der Wiedergabe Effekte und EQ zum Signal hinzufügen (über den Kanalzug für die Spur – nicht über den Eingangsbus!).
NUENDO
4 – 64 Aufnehmen
Der Nachteil beim Mithören über Nuendo liegt darin, dass das mitge­hörte Signal entsprechend dem Latenzwert (der von Ihrer Audio-Hard­ware und den Treibern abhängt) verzögert wiedergegeben wird. Beim Mithören über Nuendo benötigen Sie also eine Audio-Hardware-Konfi­guration mit einem geringerem Latenzwert (siehe Einführung-Hand­buch). Sie können die Latenz Ihrer Audio-Hardware im Dialog »Geräte konfigurieren« auf der Seite »VST Audiobay« überprüfen.
Wenn Sie PlugIn-Effekte mit langer Ansprechverzögerung verwenden, wird diese Latenz durch die automatische Funktion zur Kompensierung von Ansprechverzögerungen von Nuendo noch verlängert.
Wenn es dadurch zu Problemen kommt, können Sie während einer Aufnahme die Funktion »Verzögerungsausgleich einschränken« verwenden (siehe das Kapitel »VST­Instrumente« im separaten PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI«).
Sie können im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite zwi­schen vier Optionen zum Mithören über Nuendo wählen:
Manuell
Wenn Sie diese Option ausgewählt haben, können Sie das Mithören des Eingangssi­gnals ein- bzw. ausschalten, in dem Sie auf den Monitor-Schalter in der Spurliste, im Inspector oder im Mixer klicken.
Wenn Aufnahme aktiviert ist
Mit dieser Option können Sie das Signal der an den Eingangskanal angeschlossenen Audioquelle mithören, sobald der Aufnahmemodus für eine Spur aktiviert wird.
Während der Aufnahme
Wenn Sie diese Option eingeschaltet haben, können Sie das Eingangssignal nur bei laufender Aufnahme mithören.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 65
Bandmaschinenmodus
Wenn Sie diese Option auswählen, können Sie das Eingangssignal wie bei einer Bandmaschine im Stop-Modus und während der Aufnahme, aber nicht während der Wiedergabe mithören.
Externes Mithören
Für das externe Mithören (Anhören des Eingangssignals, bevor es Nuendo erreicht) benötigen Sie ein Mischpult, um die Audiowieder­gabe in das Eingangssignal zu mischen. Dies kann entweder ein ei­genständiges Mischpult oder eine Mixer-Anwendung für Ihre Audio­Hardware sein, sofern diese über einen Modus verfügt, mit dem das Audioeingangssignal wieder aus der Anwendung herausgeleitet wer­den kann (der normalerweise »Thru«, »Direct Thru« o.Ä. heißt).
Beim externen Mithören können Sie den Pegel des mitgehörten Sig­nals nicht über Nuendo einstellen. Sie können dem Signal auch keine VST-Effekte oder EQ hinzufügen. Bei dieser Methode hat der Latenz­wert der Konfiguration Ihrer Audio-Hardware keinen Einfluss auf das mitgehörte Signal.
Wenn Sie extern mithören möchten, darf das Mithören über Nuendo nicht ebenfalls eingeschaltet sein.
Wählen Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite die Manuell-Option und achten Sie darauf, dass die Monitor-Schalter ausgeschaltet sind.
Direktes Mithören über ASIO
Wenn Ihre Audio-Hardware ASIO-2.0-kompatibel ist, unterstützt sie wahrscheinlich das direkte Mithören über ASIO. Bei dieser Methode geschieht das eigentliche Mithören über die Audio-Hardware, indem das Eingangssignal wieder nach außen geleitet wird. Gesteuert wird das Mithören jedoch über Nuendo, d.h. dass Nuendo die Funktion der Audio-Hardware zum direkten Mithören automatisch ein- bzw. aus­schalten kann, genau wie beim Mithören über Nuendo.
Öffnen Sie über das Geräte-Menü den Dialog »Geräte konfigurieren« und schalten Sie auf der Seite »VST Audiobay« die Option »Direktes Mithören« ein.
Wenn diese Option nicht verfügbar ist, unterstützt Ihre Audio-Hardware (oder der ak­tuelle Treiber) kein direktes Mithören über ASIO. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Hersteller Ihrer Audio-Hardware.
NUENDO
4 – 66 Aufnehmen
Wenn Sie die Option »Direktes Mithören« eingeschaltet haben, kön-
nen Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der VST-Seite eine Option zum automatischen Mithören auswählen, ähnlich wie beim Mithören über Nuendo (siehe Seite 64).
Je nach der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware können Sie auch
Pegel und Panorama des mitgehörten Signals im Mixer einstellen.
Lesen Sie gegebenenfalls in der Dokumentation Ihrer Audio-Hardware nach.
VST-Effekte und EQ können bei dieser Methode nicht auf das mitge-
hörte Signal angewandt werden, da es nicht durch Nuendo geleitet wird.
Je nach der von Ihnen verwendeten Audio-Hardware können Sie evtl.
nur bestimmte Audioausgänge zum direkten Mithören verwenden.
Nähere Informationen dazu entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Audio-Hard­ware.
Beim direkten Mithören über ASIO hat die Latenz Ihrer Audio-Hard-
ware keinen Einfluss auf das mitgehörte Signal.
Aufnahme
Sie können zum Aufnehmen eine der beschriebenen Aufnahmeme­thoden verwenden (siehe Seite 51). Nach Beenden der Aufnahme wird die Audiodatei im Audio-Ordner des Projektordners gespeichert. Im Pool wird für die Audiodatei ein Audio-Clip erstellt. Auf der Aufnah­mespur wird ein Audio-Event angezeigt, das den ganzen Clip wieder­gibt. Schließlich wird eine Wellenformdarstellung für das Audio-Event berechnet, was bei langen Aufnahmen einige Zeit dauern kann.
Wenn im Programmeinstellungen-Dialog auf der Aufnahme-Seite die Op­tion »Während der Aufnahme Audio-Images erzeugen« eingeschaltet ist, wird die Wellenform während der Aufnahme berechnet und angezeigt.
Diese Echtzeit-Bearbeitungsfunktion benötigt sehr viel Rechenleistung – wenn Sie einen langsamen Prozessor haben oder an einem rechenintensiven Projekt arbeiten, sollten Sie diese Option ausschalten.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 67
Rückgängigmachen der Aufnahme
Wenn Sie mit Ihrer Aufnahme nicht zufrieden sind, können Sie sie rückgängig machen, indem Sie im Bearbeiten-Menü den Rückgängig­Befehl wählen. Dabei geschieht Folgendes:
Die gerade aufgenommenen Events werden aus dem Projekt-Fenster entfernt.
Der/die Audio-Clip(s) im Pool werden in den Papierkorb verschoben.
Aufgenommene Audiodateien werden jedoch nicht von der Festplatte gelöscht.
Da die entsprechenden Clips in den Papierkorb verschoben wurden, können Sie die Dateien löschen, indem Sie den Pool öffnen und im Pool-Menü den Befehl »Papier­korb leeren« wählen.
Aufnehmen überlappender Events
Die grundlegende Regel für Audiospuren ist, dass eine Audiospur je­weils nur ein Event gleichzeitig wiedergeben kann. Wenn also zwei oder mehr Events einander überlappen, wird nur eines dieser Events zu hören sein.
Was passiert, wenn Sie überlappende Events aufnehmen (d.h. wenn Sie in einem Bereich aufnehmen, der bereits Events auf den Spuren enthält) hängt von der Einstellung für den Linearen Aufnahmemodus auf dem Transportfeld ab:
Wenn Sie hier »Normal« oder »Mischen« ausgewählt haben und auf-
nehmen, wo bereits Events vorhanden sind, wird ein neues Audio­Event erzeugt, das die vorhandenen Events überlappt.
Wenn Sie Audiomaterial aufnehmen, besteht zwischen den Modi »Normal« und »Mi­schen« kein Unterschied – Unterschiede treten nur bei der Aufnahme von MIDI-Mate­rial auf (siehe Seite 85).
NUENDO
4 – 68 Aufnehmen
Wenn Sie hier »Ersetzen« ausgewählt haben, werden die vorliegen­den Events (oder Teile dieser Events), die mit den neu erzeugten Events überlappen, entfernt.
Wenn Sie also einen Bereich in der Mitte einer längeren Aufnahme aufnehmen, wird das ursprüngliche Event in zwei Events geteilt und in der Mitte wird das neue Event eingefügt.
Welches Event wird wiedergegeben?
Wenn zwei oder mehr Events einander überlappen, hören Sie nur die Events (oder die Bereiche von Events) die Sie auch sehen. Verdeckte Events oder Event-Bereiche werden nicht wiedergegeben.
Die Optionen »In den Vordergrund« und »In den Hintergrund« im Bear­beiten-Menü im Verschieben-Untermenü (siehe Seite 150) sowie die Funktion »In den Vordergrund« aus dem Quick-Kontextmenü (siehe weiter unten) sind hilfreich beim Arbeiten mit überlappenden Events.
Aufnehmen von Audiomaterial im Cycle-Modus
Wenn Sie im Cycle-Modus aufnehmen, hängt das Ergebnis von zwei Faktoren ab:
Der Einstellung für den Cycle-Aufnahmemodus im Transportfeld.
Der Einstellung unter »Cycle-Aufnahmemodus für Audio« im Pro-
grammeinstellungen-Dialog (auf der Aufnahme-Seite).
NUENDO
Aufnehmen 4 – 69
Cycle-Aufnahmemodi auf dem Transportfeld
Auf dem Transportfeld können Sie zwischen fünf Modi auswählen, wobei die Unterschiede zwischen zwei dieser Modi nur für MIDI-Ma­terial gelten. Für Audioaufnahmen im Cycle-Modus gilt Folgendes:
Wenn der Modus »Keep Last« ausgewählt ist, wird der letzte vollstän-
dige Take (der letzte vollständig aufgenommene Durchlauf) als Audio­Event beibehalten.
In Wirklichkeit werden alle Durchläufe, die Sie aufnehmen, in einer Audiodatei gespei­chert, die in Regionen aufgeteilt ist – eine je Take. Sie können einfach einen älteren Take für die Wiedergabe auswählen – hier gilt dasselbe wie bei der Aufnahme im Mo­dus »Regionen erzeugen« (siehe Seite 72).
Wenn der Stacked-Modus ausgewählt ist, wird jedes Take als Event
auf einer separaten Ebene der Spur angezeigt.
Dies ist sinnvoll, wenn Sie die unterschiedlichen Takes anzeigen und bearbeiten und diese eventuell zu einer Aufnahme zusammenstellen möchten. In diesem Modus spielt es keine Rolle, welchen Cycle-Aufnahmemodus für Audio Sie im Programmeinstellun­gen-Dialog ausgewählt haben. »Stacked 2« entspricht dem Stacked-Modus, es sind jedoch alle Durchläufe hörbar (siehe Seite 74).
Wenn einer der anderen Cycle-Aufnahmemodi ausgewählt ist, hängt
das Ergebnis allein von der Einstellung im Einblendmenü »Cycle-Auf­nahmemodus für Audio« im Programmeinstellungen-Dialog (auf der Aufnahme-Seite) ab.
Diese Optionen werden im Folgenden beschrieben.
NUENDO
4 – 70 Aufnehmen
Der Modus »Events erzeugen« (Programmeinstellungen)
Wenn im Einblendmenü »Cycle-Aufnahmemodus für Audio« (im Pro­grammeinstellungen-Dialog auf der Aufnahme-Seite) »Events erzeu­gen« ausgewählt ist, geschieht bei der Aufnahme im Cycle-Modus Folgendes:
Bei der Aufnahme wird eine fortlaufende Audiodatei erstellt.
Für jeden aufgenommenen Cycle-Durchlauf wird ein Audio-Event erstellt.
Die Events erhalten den Namen der Audiodatei, mit dem Zusatz »Take*«. Dabei steht »*« für die Nummer des jeweiligen Durchlaufs.
Der letzte Take (der zuletzt aufgenommene Durchlauf) wird zuoberst angeord­net, d.h. Sie hören diesen Durchlauf, wenn Sie die Wiedergabe einschalten.
Wenn Sie einen anderen Durchlauf für die Wiedergabe auswählen möchten, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf das Event und wählen Sie im angezeigten Kon­textmenü die Option »In den Vordergrund«.
Ein Untermenü mit allen weiteren (verdeckten) Events wird angezeigt.
2. Wählen Sie den gewünschten Take aus.
Das entsprechende Event wird in den Vordergrund gestellt.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 71
Auf diese Weise können Sie schnell die besten Abschnitte jedes Durchlaufs kombinieren. Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Schneiden Sie das Event mit dem Schere-Werkzeug in mehrere Be-
reiche, einen für jeden Abschnitt im Take.
Wenn Sie z.B. vier Gesangsphrasen aufgenommen haben (in jedem Take), sollten Sie die Events so zerschneiden, dass für jede Phrase ein eigenes Event entsteht.
Die Events nach dem Zerschneiden. Da die Take-Events übereinander liegen, müssen Sie nur einmal mit dem Schere-Werkzeug klicken, um alle Events an derselben Stelle zu zerschneiden.
2. Verwenden Sie die Funktion »In den Vordergrund«, um für jeden Be-
reich den jeweils besten Take in den Vordergrund zu stellen.
Auf diese Weise können Sie die besten Teile aller Takes zusammenfügen, so dass die erste Gesangsphrase aus einem Durchlauf stammt, die zweite aus einem anderen usw.
Sie können auch den Audio-Part-Editor verwenden, um einen »perfek­ten« Take zusammenzustellen (siehe Seite 478).
Der Modus »Regionen erzeugen« (Programmeinstellungen)
Wenn Sie im Einblendmenü »Cycle-Aufnahmemodus für Audio« die Option »Regionen erzeugen« ausgewählt haben, geschieht Folgen­des, wenn Sie Audiomaterial im Cycle-Modus aufnehmen:
Eine fortlaufende Audiodatei wird während der Aufnahme erzeugt.
Das Audio-Event im Projekt-Fenster zeigt den Namen der Audiodatei an mit dem Zusatz »Take*«. Dabei steht »*« für die Nummer des zuletzt aufgenomme­nen Durchlaufs.
Wenn Sie das aufgenommene Event wiedergeben, ist nur der zuletzt aufge­nommene Durchlauf hörbar.
Die in den vorigen Durchläufen aufgenommenen »Takes« sind jedoch verfügbar.
NUENDO
4 – 72 Aufnehmen
Audio-Clips werden in Regionen (mit der Bezeichnung »Take«) aufgeteilt. Da­bei stellt jeder aufgenommene Durchlauf eine Region dar.
Wenn Sie im Pool auf das Pluszeichen neben der aufgenommenen Audiodatei klicken, werden die erstellten Regionen angezeigt. Für jeden kompletten Durchlauf, der wäh­rend der Aufnahme erstellt wurde, wird eine Region angezeigt.
Verschiedene »Takes« im Pool.
Gehen Sie folgendermaßen vor, um die verschiedenen Takes wieder­zugeben:
1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste (Win) bzw. mit gedrückter [Ctrl]-Taste (Mac) auf das Event, das während der Cycle-Aufnahme erstellt wurde.
Das Quick-Kontextmenü wird angezeigt.
2. Wählen Sie »Region zuweisen«.
Ein Untermenü mit den Namen der während der Cycle-Aufnahme erzeugten Takes wird angezeigt.
3. Sie können nun einen beliebigen Take aus dem Untermenü auswäh­len und so das vorherige Take-Event im Projekt-Fenster ersetzen.
Auf diese Weise können Sie die Takes nacheinander anhören und den besten auswählen. Sie haben auch die Möglichkeit, die besten Teile jedes Takes auszuschneiden und so eine »perfekte« Aufnahme zusammenzustellen (siehe Seite 478).
NUENDO
Aufnehmen 4 – 73
Der Modus »Events + Regionen erzeugen« (Programmeinstellungen)
In diesem Modus werden Events und Regionen erzeugt. Sie können die Events beliebig bearbeiten (z.B. zerschneiden, siehe Seite 71). Wenn Sie die ursprünglichen Takes wiederherstellen möchten, ste­hen diese als Regionen immer noch zur Verfügung (über das Unter­menü »Region zuweisen« im Pool oder im Sample-Editor).
Aufnehmen von Audiomaterial im Stacked-Modus
Wenn Sie Audiomaterial im Cycle-Modus aufnehmen und im Trans­portfeld der Stacked-Modus ausgewählt ist, geschieht Folgendes:
Jeder vollständige Cycle-Durchlauf wird in ein separates Audio-Event umge­wandelt.
Die Spur wird in »Ebenen« aufgeteilt, wobei jede Ebene einen Cycle-Durch­lauf enthält.
Die Events werden auf unterschiedlichen Ebenen übereinander »gestapelt« (engl.: stacked).
So können Sie ganz einfach eine »perfekte Aufnahme« zusammenstel­len, indem Sie die besten Teile der unterschiedlichen Cycle-Durch­läufe kombinieren:
1. Vergrößern Sie die Darstellung, so dass Sie bequem mit den überein­ander »gestapelten« Events arbeiten können.
Wenn Sie den aufgenommenen Bereich wiedergeben, hören Sie nur den untersten (letzten) Take.
NUENDO
4 – 74 Aufnehmen
2. Wenn Sie einen anderen Take hören möchten, schalten Sie den/die
unteren Take(s) mit dem Stummschalten-Werkzeug stumm oder ver­schieben Sie die Takes zwischen den Ebenen.
Sie können Takes auf eine andere Ebene ziehen und sie dort ablegen oder die Funk­tion »Nächste Ebene/Vorherige Ebene« aus dem Verschieben-Untermenü des Quick­Kontextmenüs bzw. des Bearbeiten-Menüs verwenden.
3. Bearbeiten Sie die Takes, so dass nur noch die gewünschten Berei-
che zu hören sind.
Sie können die Events mit dem Schere-Werkzeug zerschneiden, ihre Größe verän­dern, sie stummschalten bzw. sie löschen.
Die zu hörenden Bereiche sind hier grün dargestellt.
4. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, wählen Sie alle Events auf
allen Ebenen aus und wählen Sie im Audio-Menü aus dem Erweitert­Untermenü den Befehl »Keine Event-Überlappungen«.
Dadurch werden alle Events auf eine einzige Ebene verschoben und ihre Größe so an­gepasst, dass die Überlappungsbereiche gelöscht werden.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 75
5. Wenn Sie die Anzeige von Ebenen für diese Spur ausschalten möchten, klicken Sie auf den Schalter »Ebenen-Darstellungsart« in der Spurliste und wählen Sie »Ebenen aus«.
Wenn dieser Schalter nicht angezeigt wird, können Sie ihn mit Hilfe des Spurbedien­elemente-Dialogs anzeigen lassen (siehe Seite 756).
Der Schalter »Ebenen-Darstellungsart«.
Aufnehmen mit Effekten
Normalerweise nehmen Sie die Audiosignale »dry« auf und fügen die Effekte in einem nicht-destruktiven Vorgang während der Wiedergabe hinzu, wie im Kapitel »Audioeffekte« beschrieben. Mit Nuendo können Sie jedoch auch Effekte (und/oder EQ) während der Aufnahme hinzu­fügen. Dies können Sie tun, indem Sie dem Eingangskanal im Mixer Insert-Effekte hinzufügen oder EQ-Einstellungen für diesen Kanal vor­nehmen. Beachten Sie dabei Folgendes:
Auf diese Weise werden die Effekte mit in der Audiodatei gespeichert. Sie können die Effekteinstellungen nach der Aufnahme nicht mehr ändern.
Das Aufnahmeformat
Wenn Sie mit Effekten aufnehmen, sollten Sie 32-Bit-Float als Auf­nahmeformat (Bit-Auflösung) wählen. Dies können Sie im Projektein­stellungen-Dialog (den Sie über das Projekt-Menü öffnen) einstellen. Dies ist jedoch keine Voraussetzung für die Aufnahme mit Effekten – Sie können auch das 24- oder 16-Bit-Format auswählen. Zwei Dinge sprechen jedoch für das 32-Bit-Float-Format:
Wenn Sie das 32-Bit-Float-Format für die Aufnahme verwenden, tritt kein Clipping (digitale Verzerrung) in den aufgenommenen Dateien auf.
Das kann natürlich auch bei 24- oder 16-Bit-Aufnahmen vermieden werden, erfordert jedoch eine genaue Einstellung der Pegel.
NUENDO
4 – 76 Aufnehmen
Nuendo verarbeitet Audiomaterial intern im 32-Bit-Float-Format –
wenn Sie dasselbe Format für die Aufnahme verwenden, bleibt die hohe Audioqualität erhalten.
Der Grund ist, dass die Effektverarbeitung im Eingangskanal (und die EQ-Einstellun­gen, die Sie vornehmen) im 32-Bit-Float-Format vorgenommen werden. Wenn Sie mit 16 oder 24 Bit aufnehmen, wird das Audiomaterial beim Schreiben in die Datei in eine niedrigere Auflösung umgewandelt – dabei kann die Qualität der Signale beeinträch­tigt werden.
Dabei ist es nicht wichtig, mit welcher Auflösung Ihre Audio-Hard­ware arbeitet. Auch wenn die Hardware Signale in 16-Bit-Auflösung liefert, werden diese nach dem Hinzufügen von Effekten im Eingangs­kanal in der Auflösung 32-Bit-Float vorliegen.
Ein Beispiel
In diesem Beispiel soll der DaTube-Effekt während der Aufnahme angewandt werden. Der DaTube-Effekt emuliert die Röhrensättigung eines Röhrenverstärkers und verleiht der Aufnahme eine gewisse »Wärme«. Dies ist natürlich nur ein möglicher Anwendungsfall – Sie können jeden beliebigen Effekt (oder auch eine Kombination von Ef­fekten) auf diese Weise verwenden.
1. Richten Sie eine Audiospur für die Aufnahme ein und wählen Sie den
gewünschten Eingangsbus aus.
Darüber hinaus sollten Sie auch die Mithörfunktion einschalten, da Sie so Ihre Einstel­lungen anhören und überprüfen können, bevor Sie mit der eigentlichen Aufnahme be­ginnen. Informationen zum Mithören über Nuendo finden Sie auf Seite 64.
2. Öffnen Sie den Mixer und stellen Sie sicher, dass der erweiterte Mixer-
Bereich angezeigt wird.
Klicken Sie hier, um den erweiterten Mixer-Bereich anzuzeigen.
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Aufnehmen 4 – 77
3. Wählen Sie den Eingangskanal (Bus) aus, von dem Sie aufnehmen.
Wenn die Eingangskanäle ausgeblendet sind, klicken Sie auf den Schalter zum Ein-/ Ausblenden der Eingangskanäle im allgemeinen Bedienfeld des Mixers.
4. Überprüfen Sie den Eingangspegel (des Signals, das an Ihre Audio­Hardware geleitet wird, siehe Seite 62) und passen Sie ggf. den Pe­gel des Quellmaterials an.
5. Öffnen Sie das Einblendmenü mit den Darstellungsoptionen für den Eingangskanal und wählen Sie die Option »Insert-Effekte«.
Sie öffnen das Einblendmenü mit den Darstellungsoptionen durch Klicken auf den Pfeilschalter zwischen dem normalen und dem erweiterten Bedienfeld des Mixers.
NUENDO
4 – 78 Aufnehmen
Im erweiterten Mixer-Bedienfeld für den Eingangskanal werden nun die Insert-Effektschnittstellen angezeigt.
6. Klicken Sie in eine Schnittstelle und wählen Sie im angezeigten Ein-
blendmenü den gewünschten Effekt aus.
Wie Sie sehen, sind die verfügbaren Effekte in Untermenüs angeordnet – das DaTube­PlugIn befindet sich im Distortion-Untermenü.
Der Effekt wird geladen und eingeschaltet und das Effekt-Bedienfeld wird automatisch geöffnet.
7. Passen Sie den Drive- (die Vorverstärkung des »Verstärkers« – höhere
Werte erzeugen eine stärkere Verzerrung) und den Balance-Parameter (steuert die Balance zwischen dem unbearbeiteten (Dry) Signal und dem Effektausgang) Ihren Wünschen entsprechend an.
8. Wenn Sie die gewünschten Effekteinstellungen vorgenommen haben,
überprüfen Sie den Pegel des Eingangskanals (indem Sie die Anzeige auf »Post-Fader« einstellen, siehe Seite 62).
Passen Sie den Pegel gegebenenfalls mit dem Eingangskanal-Regler an.
9. Starten Sie die Aufnahme.
10.Anschließend können Sie die aufgenommene Spur wiedergeben.
Wie Sie hören ist der Effekt nun zu einem Teil der Audiodatei geworden.
11.Wenn Sie keine weiteren Aufnahmen mit diesem PlugIn machen
möchten, sollten Sie es deaktivieren, indem Sie in die Schnittstelle klicken und »Kein Effekt« auswählen.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 79

Aufnehmen von MIDI-Material

Einstellen von MIDI Thru
Wie im Einführung-Handbuch beschrieben, sollte zum Arbeiten mit MIDI-Material »MIDI-Thru aktiv« in Nuendo eingeschaltet und das MIDI-Instrument auf »Local Off« eingestellt sein. So wird alles, was Sie während der Aufnahme spielen, wieder an den MIDI-Ausgang und
-Kanal zurückgesendet, die für die Aufnahmespur ausgewählt sind.
1. Stellen Sie sicher, dass im Programmeinstellungen-Dialog auf der MIDI-Seite die Option »MIDI-Thru aktiv« eingeschaltet ist.
2. Schalten Sie den Aufnahmemodus für die Spur(en) ein, auf die Sie aufnehmen möchten (mit Hilfe des Schalters »Aufnahme aktivieren«)
Das eingehende MIDI-Signal wird nun wieder nach außen geleitet, und zwar für alle MIDI-Spuren, die in den Aufnahmemodus versetzt wurden.
Schalter »Aufnahme aktivieren« Monitor-Schalter
Wenn Sie die MIDI-Thru-Funktion für eine MIDI-Spur einschalten möch­ten, ohne aufzunehmen, schalten Sie einfach den Monitor-Schalter ein.
Dies ist nützlich, wenn Sie z.B. verschiedene Klänge ausprobieren oder ein VST-Instru­ment in Echtzeit spielen möchten, ohne das Gespielte aufzunehmen.
Einstellen von MIDI-Kanal, MIDI-Eingang und MIDI-Ausgang
Einstellen des MIDI-Kanals am Instrument
Die meisten MIDI-Synthesizer können mehrere Signale auf unter­schiedlichen MIDI-Kanälen gleichzeitig wiedergeben. Dadurch wird die Wiedergabe verschiedener Sounds (Bass, Klavier usw.) von ei­nem einzigen Instrument überhaupt erst möglich. Einige Geräte (z.B. Klangerzeuger, die mit dem General-MIDI-Standard kompatibel sind) empfangen immer auf allen 16 MIDI-Kanälen. Wenn Sie über ein sol­ches Instrument verfügen, müssen Sie am Instrument keine speziellen Einstellungen vornehmen. Bei anderen Instrumenten müssen Sie im
NUENDO
4 – 80 Aufnehmen
Bedienfeld eine Reihe von »Parts«, »Timbres« o.Ä. einstellen, damit diese auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen Daten empfangen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Dokumentation zu Ihrem In­strument.
Benennen von MIDI-Ports in Nuendo
MIDI-Eingänge und -Ausgänge werden oft mit langen und umständli­chen Namen angezeigt. Wenn Sie möchten, können Sie den MIDI­Anschlüssen sinnvollere Namen zuweisen:
1. Wählen Sie im Geräte-Menü den Befehl »Geräte konfigurieren…«.
2. Wählen Sie in der Geräte-Liste den Eintrag »Windows MIDI« oder
»DirectMusic« (Win) bzw. »MIDI System« (Mac) aus.
Die verfügbaren MIDI-Eingänge und -Ausgänge werden angezeigt. Welches Gerät Sie auswählen müssen, hängt unter Windows von Ihrem System ab.
3. Wenn Sie den Namen eines MIDI-Anschlusses ändern möchten, kli-
cken Sie in der Gerät-Spalte auf den Namen und geben einen neuen Namen ein.
Wenn Sie den Dialog geschlossen haben, werden die neuen Namen in den Einblend­menüs für MIDI-Eingang (»in:«) und -Ausgang (»out:«) angezeigt.
Einstellen des MIDI-Eingangs im Inspector
Die MIDI-Eingänge für Spuren werden im Inspector eingestellt, dem Bereich links von der Spurliste im Projekt-Fenster:
1. Wenn der Inspector nicht angezeigt wird, klicken Sie auf den Schalter
»Inspector anzeigen« in der Werkzeugzeile.
2. Klicken Sie auf die gewünschte(n) Spur(en) in der Spurliste, um sie
auszuwählen.
Wenn Sie mehrere Spuren auswählen möchten, halten Sie beim Klicken die [Um­schalttaste] oder die [Strg]-Taste/[Befehlstaste] gedrückt. Im Inspector werden alle Einstellungen für die erste ausgewählte Spur angezeigt (siehe Seite 107).
NUENDO
Aufnehmen 4 – 81
3. Klicken Sie auf den Namen der Spur im im Inspector, um die oberste Registerkarte zu öffnen.
4. Öffnen Sie das Eingang-Einblendmenü (»in:«) und wählen Sie einen Eingang aus.
Im Einblendmenü sind alle verfügbaren MIDI-Eingänge aufgeführt. Welche Optionen hier verfügbar sind, hängt von der verwendeten Hardware usw. ab.
Wenn Sie die Option »All MIDI Inputs« auswählen, empfängt die Spur MIDI-Daten über alle verfügbaren MIDI-Eingänge.
Wenn Sie die [Alt]-Taste/[Wahltaste] gedrückt halten und einen MIDI­Eingang auswählen, gilt diese Auswahl für alle MIDI-Spuren.
Wenn Sie die [Umschalttaste] gedrückt halten und einen MIDI-Eingang auswählen, gilt diese Auswahl für alle ausgewählten MIDI-Spuren.
Wenn Sie einen MIDI-Eingang auswählen und dabei die [Strg]-Taste/ [Befehlstaste] gedrückt halten, gilt diese Auswahl für alle MIDI-Spuren derselben Ordnerspur (siehe Seite 113).
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4 – 82 Aufnehmen
Einstellen des MIDI-Kanals und MIDI-Ausgangs
Die Einstellungen für MIDI-Kanal und MIDI-Ausgang bestimmen, wo­hin das aufgenommene MIDI-Material während der Wiedergabe ge­leitet wird. Bei Nuendo sind diese Einstellungen auch für MIDI-Thru relevant. Kanal und Ausgang können in der Spurliste oder im Inspec­tor eingestellt werden. Im Folgenden werden die Einstellungen für den Inspector beschrieben, in der Spurliste ist der Vorgang aber nahezu identisch.
1. Gehen Sie wie oben beschrieben vor, um die gewünschten Spuren
auszuwählen und die Einstellungen im Inspector anzuzeigen.
2. Öffnen Sie das Ausgang-Einblendmenü (»out:«) und wählen Sie einen
Ausgang aus.
Im Einblendmenü sind alle verfügbaren MIDI-Ausgänge aufgeführt. Die Optionen sind von der verwendeten Hardware usw. abhängig.
Wenn Sie einen MIDI-Ausgang auswählen und dabei die [Alt]-Taste/[Wahl­taste] gedrückt halten, gilt diese Auswahl für alle MIDI-Spuren.
Wenn Sie einen MIDI-Ausgang auswählen und dabei die [Umschalttaste] gedrückt halten, gilt diese Auswahl für alle ausgewählten MIDI-Spuren.
•Wenn Sie einen MIDI-Ausgang auswählen und dabei die [Strg]-Taste/[Befehls­taste] gedrückt halten, gilt diese Auswahl für alle MIDI-Spuren derselben Ord­nerspur (siehe Seite 113).
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Aufnehmen 4 – 83
3. Öffnen Sie das Kanal-Einblendmenü (»chn:«) und wählen Sie einen
MIDI-Kanal für die Spur aus.
Wenn Sie für eine Spur die MIDI-Kanaleinstellung »Alle« wählen, wer-
den alle MIDI-Events der Spur auf dem Kanal gesendet, der im Event gespeichert ist.
Das MIDI-Signal wird also auf den Kanälen gesendet, die von Ihrer MIDI-Eingangsquelle (dem MIDI-Instrument, das Sie während der Aufnahme spielen) verwendet werden.
Auswählen eines Sounds
Sie können Sounds von Nuendo aus auswählen, indem Sie das Pro­gramm anweisen, Programmwechsel- und Bankauswahlbefehle an Ihr MIDI-Instrument zu senden. Verwenden Sie dazu die Eingabefelder »prg:« und »bnk:« im Inspector oder in der Spurliste.
Programmwechselbefehle ermöglichen den Zugriff auf 128 unter­schiedliche Programme. Wenn Ihr MIDI-Instrument über mehr als 128 Programme verfügt, können Sie mit Hilfe von Bankauswahlbefehlen (die im Wertefeld »bnk:« eingestellt werden) unterschiedliche Bänke mit jeweils 128 Programmen auswählen.
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4 – 84 Aufnehmen
Bankauswahlbefehle werden von unterschiedlichen MIDI-Instrumenten unterschiedlich verarbeitet. Darüber hinaus können die Strukturen und die Anzahl der Bänke variieren. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Dokumentation zu Ihren MIDI-Instrument.
Sie können Sounds auch nach Namen auswählen. Eine Beschreibung hierzu finden Sie im Kapitel »MIDI-Geräte« im separaten PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI«.
Aufnehmen
Sie können MIDI-Material mit den beschriebenen Aufnahmemethoden aufnehmen (siehe Seite 51). Wenn Sie die Aufnahme beenden, wird im Projekt-Fenster automatisch ein Part erstellt, der MIDI-Events enthält.
Überlappende Parts und die Einstellung für den linearen Aufnahmemodus
In Bezug auf überlappende Parts unterscheiden sich MIDI-Spuren von Audiospuren:
Es werden immer alle Events in den überlappenden Parts wiedergegeben.
Wenn Sie mehrere Parts an derselben Position aufnehmen (oder Parts verschieben, so dass sie andere Parts überlappen), werden alle Events in allen Parts wiedergege­ben, auch wenn einige Parts im Projekt-Fenster durch andere Parts verdeckt werden.
Bei der Aufnahme von überlappenden Parts hängt das Ergebnis von der Einstellung für den linearen Aufnahmemodus im Transportfeld ab:
Wenn der Normal-Modus eingestellt ist, wird ein Overdub wie auf einer Audiospur aufgenommen, d.h. wenn Sie an einer Stelle aufnehmen, an der bereits etwas aufgenommen wurde, wird ein neuer Part erzeugt, der den vor­handenen Part überlappt.
Wenn der Mischen-Modus eingestellt ist, werden als Overdub aufgenom­mene Events dem vorhandenen Part hinzugefügt.
Wenn der Ersetzen-Modus ausgewählt ist, ersetzt die neue Aufnahme die in dem aufgenommenen Bereich auf der Spur vorliegenden Events.
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Aufnehmen 4 – 85
Punch-In und Punch-Out auf MIDI-Spuren
Ein manueller bzw. automatischer Punch-In/-Out wird für MIDI-Spu­ren genauso wie für Audiospuren ausgeführt und eingestellt. Dabei gibt es jedoch folgende Besonderheit:
Ein Punch-In/-Out bei Aufnahmen mit Pitchbend- oder Controller-
Daten (Modulationsrad, Haltepedal, Lautstärke usw.) kann zu un­erwünschten Effekten führen (z.B. Notenhängern, anhaltendem Vibrato).
Verwenden Sie in diesem Fall im MIDI-Menü den Zurücksetzen-Befehl, siehe Seite 90.
Quantisierung während der Aufnahme
Wenn Sie auf dem Transportfeld den Schalter »Auto Q« einschalten, werden Noten während der Aufnahme entsprechend den aktuellen Quantisierungseinstellungen automatisch quantisiert. Weitere Informa­tionen zur Quantisierung finden Sie im Kapitel »MIDI-Bearbeitung und Quantisierung« im separaten PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI«.
Aufnehmen von MIDI-Material im Cycle-Modus
Wenn Sie MIDI-Material im Cycle-Modus aufnehmen, ist das Ergeb­nis von der Einstellung für den Cycle-Aufnahmemodus auf dem Transportfeld abhängig:
Cycle-Aufnahmemodus: Mix (MIDI)
Bei jedem vollständigen Durchlauf wird Ihre Aufnahme zur vorherigen Aufnahme in dem Part hinzugefügt. Mit dieser Funktion können Sie z.B. Rhythmusfiguren erzeugen. Nehmen Sie z.B. einen HiHat-Part im ers­ten Durchlauf auf, einen Bass-Drum-Part im zweiten Durchlauf usw.
Cycle-Aufnahmemodus: Overwrite (MIDI)
Sobald Sie eine MIDI-Note spielen (oder einen beliebigen MIDI-Be­fehl senden), werden alle MIDI-Daten, die Sie in vorherigen Durchläu­fen aufgenommen haben, überschrieben – ab diesem Punkt im Part. Ein Beispiel:
1. Sie starten die Aufnahme in einem Cycle mit acht Takten.
2. Der erste Take (Durchlauf) war nicht gut genug – Sie beginnen direkt
mit einem neuen Durchlauf und überschreiben den ersten Take.
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4 – 86 Aufnehmen
3. Nach der Aufnahme des zweiten Takes hören Sie sich die Aufnahme an, ohne etwas zu spielen.
Sie stellen fest, dass die Aufnahme bis zu Takt 7 gelungen ist.
4. Warten Sie im nächsten Durchlauf bis zu Takt 7 und beginnen Sie dann, etwas zu spielen.
Auf diese Weise überschreiben Sie nur die letzten beiden Takte.
5. Achten Sie darauf, mit dem Spielen aufzuhören, bevor ein neuer Cycle­Durchlauf beginnt – sonst überschreiben Sie den gesamten Take.
Cycle-Aufnahmemodus: Keep Last
Jeder vollständige Durchlauf ersetzt den zuvor aufgenommenen Durchlauf. Beachten Sie Folgendes:
Der Cycle-Durchlauf muss vollständig sein – wenn Sie die Aufnahme beenden oder auf den Stop-Schalter klicken, bevor der Positionszei­ger der rechten Locator erreicht, bleibt der zuvor aufgenommene Take erhalten.
Wenn Sie während eines Durchlaufs keine MIDI-Daten spielen oder eingeben, geschieht nichts (d.h. der vorhandene Take bleibt erhalten).
Cycle-Aufnahmemodus: Stacked/Stacked 2 (No Mute)
In diesem Modus geschieht Folgendes:
Jeder aufgenommene Cycle-Durchlauf wird in einen separaten MIDI-Part um­gewandelt.
Die Spur wird in Ebenen unterteilt, wobei für jeden Cycle-Durchlauf eine Ebene erstellt wird.
Die Parts werden übereinander auf separaten Ebenen »gestapelt«.
Im Stacked-Modus werden alle Durchläufe mit Ausnahme des letzten stumm­geschaltet.
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Aufnehmen 4 – 87
Wenn Sie »Stacked 2« ausgewählt haben, wird keiner der Durchläufe stumm­geschaltet.
So können Sie ganz einfach eine »perfekte Aufnahme« zusammenstel­len, indem Sie die besten Abschnitte von verschiedenen Cycle-Durch­läufen kombinieren. Sie können die Parts im entweder Projekt-Fenster bearbeiten (indem Sie sie zerschneiden, ihre Größe verändern bzw. sie löschen) oder wie im folgenden Beispiel einen MIDI-Editor verwenden:
1. Heben Sie die Stummschaltung aller Durchläufe auf, indem Sie mit dem Stummschalten-Werkzeug auf die Parts klicken.
2. Wählen Sie alle Durchläufe (Parts) aus und öffnen Sie sie z.B. im Key­Editor.
3. Verwenden Sie das Einblendmenü »Part-Liste« in der Werkzeugzeile, um auszuwählen, welchen Part Sie bearbeiten möchten.
Siehe das Kapitel »Die MIDI-Editoren« im separaten PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI«.
4. Löschen bzw. bearbeiten Sie die Noten wie gewünscht.
5. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, schließen Sie den Editor.
6. Wenn Sie alles in einen einzigen MIDI-Part umwandeln möchten (der
Ihre »perfekte Aufnahme« enthält), wählen Sie alle Parts aus und wäh­len Sie aus dem MIDI-Menü den Befehl »MIDI in Loop mischen«.
7. Schalten Sie im angezeigten Dialog die Option »Ziel löschen« ein und klicken Sie auf »OK«.
Die verbleibenden Events in den Parts werden zu einem einzigen Part zusammengefügt.
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4 – 88 Aufnehmen
Aufnehmen verschiedener MIDI-Befehle
Sie können mit Hilfe der MIDI-Filter genau festlegen, welche Event-Ar­ten aufgenommen werden sollen (siehe Seite 93).
Noten
Wenn Sie beim Arbeiten mit MIDI-Material eine Taste auf Ihrem Synthe­sizer oder einem anderen MIDI-Keyboard anschlagen und wieder los­lassen, werden ein Note-On-Befehl (Taste angeschlagen) und ein Note-Off-Befehl (Taste losgelassen) gesendet. Der MIDI-Noten-Befehl enthält außerdem Informationen über den verwendeten MIDI-Kanal. Normalerweise wird diese Information durch die MIDI-Kanaleinstellung der Spur überschrieben. Wenn Sie jedoch für die Spur die MIDI-Kanal­einstellung »Alle« wählen, wird der ursprüngliche Kanal für die Wieder­gabe der Noten verwendet.
Kontinuierliche Daten
Pitchbend, Aftertouch und Controller-Daten (z.B. Modulationsrad, Haltepedal oder Lautstärke) werden im MIDI-Standard als kontinuierli­che Events bezeichnet (im Gegensatz zu Events wie »Note On« oder »Note Off«). Wenn Sie bei der Aufnahme am Tonhöhenrad (Pitchbend) Ihres Synthesizers drehen, wird diese Veränderung zusammen mit dem Tastenanschlag (»Note On« und »Note Off«) aufgezeichnet, genauso wie Sie es erwarten. Die kontinuierlichen Daten können allerdings auch in einem separaten Arbeitsgang aufgenommen werden, nachdem die Noten aufgezeichnet wurden (oder sogar vorher). Sie können sie auch unabhängig von den Noten, auf die sie sich beziehen, auf eigene Spu­ren aufnehmen.
Angenommen Sie nehmen einen oder mehrere Bass-Parts auf Spur 2 auf. Wenn Sie jetzt eine andere Spur, z.B. Spur 55, auf denselben Ausgang und MIDI-Kanal wie Spur 2 einstellen, können Sie auf diese Spur die Tonhöhenrad-Einstellungen (Pitchbend) für die Bass-Parts aufnehmen. Schalten Sie dazu einfach die Aufnahme ein und bewe­gen Sie nur das Tonhöhenrad während der Aufnahme. Wenn bei bei­den Spuren die Einstellungen für Ausgang und MIDI-Kanal gleich sind, klingt das Ergebnis so, als ob die beiden Aufnahmen gleichzeitig erzeugt wurden.
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Aufnehmen 4 – 89
Programmwechselbefehle
Wenn Sie auf Ihrem Keyboard (oder einer anderen Aufnahmequelle) von einem Programm auf ein anderes umschalten, wird normalerweise über MIDI mit dem Programm eine bestimmte Zahl als Programmwech­selbefehl gesendet. Dieser Programmwechselbefehl kann zusammen mit der Musik oder später auf eine andere Spur aufgenommen bzw. ma­nuell im Key- oder Listen-Editor eingegeben werden.
Systemexklusive Daten
Systemexklusive Daten (SysEx-Daten) sind spezielle MIDI-Befehle zur Übermittlung gerätespezifischer Daten. Alle namhaften Hersteller von MIDI-Geräten verfügen über eine eigene SysEx-Kennung, die Bestand­teil fast aller SysEx-Befehle ist. Mit SysEx-Daten kann eine Liste von Zahlen, die zur Einstellung eines oder mehrerer Sounds in einem Syn­thesizer benötigt werden, übermittelt werden. Weitere Informationen zur Darstellung und Bearbeitung von SysEx-Daten finden Sie im Kapitel »Arbeiten mit SysEx-Befehlen« im separaten PDF-Dokument »Arbeiten mit MIDI«.
Der Zurücksetzen-Befehl
Der Zurücksetzen-Befehl im MIDI-Menü sendet Note-Off-Befehle und setzt Controller-Daten auf allen MIDI-Kanälen zurück. Dies ist erfor­derlich, wenn unerwünschte Effekte (z.B. Notenhänger oder anhalten­des Vibrato) auftreten.
Nuendo kann MIDI-Daten auch automatisch während der Wieder­gabe (am Ende jedes Parts) und/oder im Stop-Modus zurücksetzen.
Sie können diese Optionen im Programmeinstellungen-Dialog auf der MIDI-Seite ein­bzw. ausschalten.
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4 – 90 Aufnehmen
Rückwirkende Aufnahme
Mit dieser Funktion können Sie MIDI-Noten, die Sie im Stop-Modus oder während der Wiedergabe spielen, wiederherstellen und nach­träglich (»rückwirkend«) in einem MIDI-Part speichern. Dies ist mög­lich, da Nuendo eingehende MIDI-Daten puffern kann, auch wenn die Aufnahme nicht gestartet wurde.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Schalten Sie im Programmeinstellungen-Dialog (auf der Aufnahme-
Seite) die Option »Rückwirkende Aufnahme« ein.
Auf diese Weise wird die Puffer-Funktion für die MIDI-Eingangsdaten eingeschaltet und so die rückwirkende Aufnahme ermöglicht.
2. Stellen Sie sicher, dass die Aufnahme für die MIDI-Spur aktiviert ist.
3. Wenn Sie MIDI-Material gespielt haben und wiederherstellen möchten
(im Stop-Modus oder während der Wiedergabe), wählen Sie im Trans­port-Menü den Befehl »Rückwirkende Aufnahme« (oder verwenden Sie einen Tastaturbefehl, standardmäßig [Umschalttaste]-[Num*]).
Der Inhalt des MIDI-Puffers (d.h. das, was Sie gerade gespielt haben) wird in einem MIDI-Part auf der Spur gespeichert, für die die Aufnahme aktiviert war. Der Part wird an der Position eingefügt, an der sich der Positionszeiger befand, als Sie mit dem Spielen begonnen haben – d.h. wenn Sie die Wiedergabe »begleitet« haben, werden die erzeugten No­ten genau dort angeordnet, wo Sie sie im Projekt gespielt haben.
Mit dem Parameter »Puffergröße für rückwirkende Aufnahme« im Pro-
grammeinstellungen-Dialog (auf der Aufnahme-Seite) legen Sie die Datenmenge fest, die auf diese Weise wiederhergestellt werden kann.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 91
MIDI-Programmeinstellungen
Die folgenden Optionen und Einstellungen im Programmeinstellun­gen-Dialog wirken sich auf die Aufnahme und Wiedergabe von MIDI­Material aus:
MIDI-Seite
Längenanpassung
Mit dieser Funktion wird die Länge der Noten angepasst, so dass sich immer ein klei­ner Abstand zwischen dem Ende einer Note und dem Beginn der darauf folgenden Note (derselben Tonhöhe auf demselben MIDI-Kanal) befindet. Dieser Wert wird in Ticks eingestellt. Standardmäßig entsprechen hier 120 Ticks einer 1/16-Note, Sie können die Auflösung jedoch mit dem Parameter »MIDI-Darstellungsauflösung« auf derselben Seite anpassen.
Aufnahme-Seite
MIDI-Parts auf Taktgrenzen vergrößern
Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden der Anfang und das Ende der aufge­nommenen MIDI-Parts automatisch bis zum nächsten Taktende verlängert. Wenn Sie mit dem Zeitformat »Takte+Zählzeiten« arbeiten, wird auf diese Weise die Bearbeitung (Verschieben, Kopieren, Wiederholen usw.) einfacher gestaltet.
Aufnahme in MIDI-Editoren auf Solo schalten
Wenn diese Option eingeschaltet ist und Sie einen Part zum Bearbeiten in einem MIDI-Editor öffnen, wird der Schalter »Aufnahme aktiveren« für diese Spur automatisch eingeschaltet. Solange dieser MIDI-Editor geöffnet ist, ist der Schalter »Aufnahme ak­tivieren« für alle anderen MIDI-Spuren ausgeschaltet. Dadurch wird es einfacher, MIDI-Daten in einem bestimmten Part aufzunehmen, da die Aufnahme nicht auf einer anderen Spur erfolgen kann.
MIDI-Aufnahmebereich in ms
Wenn Sie mit einer Aufnahme am linken Locator beginnen, können Sie mit dieser Op­tion sicherstellen, dass die Aufnahme wirklich alle gespielten Noten enthält. Immer wieder passiert es, dass in einer ansonsten perfekten MIDI-Aufnahme die erste Note fehlt, weil Sie etwas zu früh mit dem Spielen eingesetzt haben! Wenn Sie den Aufnah­mebereich vergrößern, nimmt Nuendo auch die Events unmittelbar vor dem Beginn der Aufnahme auf, so dass der Anfang nicht abgeschnitten wird.
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4 – 92 Aufnehmen
MIDI-Filter
Wenn Sie im Programmeinstellungen-Dialog unter MIDI–MIDI Filter bestimmte Optionen einschalten, werden die entsprechenden MIDI­Befehle nicht aufgenommen und/oder »weitergeleitet« (durch MIDI­Thru wieder nach außen geleitet).
Der Dialog ist in vier Bereiche aufgeteilt:
Bereich Beschreibung
Aufnahme Schalten Sie die entsprechende Option ein, um zu verhindern, dass diese
Arten von MIDI-Befehlen aufgenommen werden. Sie werden jedoch weiter­geleitet und, wenn sie bereits aufgenommen sind, normal wiedergegeben.
Thru Wählen Sie eine Option aus, um zu verhindern, dass bestimmte Arten von
MIDI-Befehlen weitergeleitet werden. Diese werden jedoch aufgenommen und normal wiedergegeben.
Kanäle Wenn Sie einen der Kanal-Schalter auswählen, werden über diesen MIDI-
Kanal keine MIDI-Befehle aufgenommen oder weitergeleitet. Bereits auf­genommene MIDI-Befehle werden jedoch normal wiedergegeben.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 93
Bereich Beschreibung
Controller Wählen Sie hier die MIDI-Controller-Daten aus, die Sie nicht aufnehmen
oder weiterleiten möchten. Wählen Sie im Eingabefeld oben im Bereich die Controller-Art aus, die Sie herausfiltern möchten, und klicken Sie auf den Einfügen-Schalter. Die Controller-Art wird in der Liste unten angezeigt. Um eine Controller-Art aus der Liste zu löschen (und so das Aufnehmen und Weiterleiten zu ermöglichen), wählen Sie sie in der Liste aus und kli­cken Sie auf den Entfernen-Schalter.

Optionen und Einstellungen

Programmeinstellungen für die Aufnahme
Einige der Optionen im Programmeinstellungen-Dialog auf der Trans­port-Seite sind für Aufnahmen relevant. Stellen Sie diese Ihrer Arbeits­weise entsprechend ein:
Punch-In bei Stop deaktivieren
Wenn diese Option eingeschaltet ist, wird Punch-In auf dem Trans­portfeld automatisch ausgeschaltet, wenn Sie auf den Stop-Schalter klicken.
Nach automatischem Punch-Out anhalten
Wenn diese Option eingeschaltet ist, wird die Wiedergabe nach ei­nem automatischen Punch-Out angehalten (wenn der Positionszeiger den rechten Locator erreicht und Punch-Out im Transportfeld einge­schaltet ist). Wenn der Wert für den Nachlauf (Postroll) im Transport­feld nicht auf null eingestellt ist, wird die Wiedergabe für die Dauer des eingestellten Werts fortgesetzt (siehe unten).
NUENDO
4 – 94 Aufnehmen
Preroll und Postroll
Preroll-Wertefeld und Ein/Aus-Schalter
Postroll-Wertefeld und Ein/Aus-Schalter
Die Eingabefelder für Preroll (Vorlauf) und Postroll (Nachlauf), die sich auf dem Transportfeld unterhalb der Positionsfelder für den rechten bzw. linken Locator befinden, haben folgende Funktionen:
Wenn Sie einen Preroll-Wert eingeben, läuft Nuendo beim Starten der Wie­dergabe automatisch ein kurzes Stück zurück.
Dies geschieht bei jedem Start der Wiedergabe, ist jedoch besonders wichtig, wenn Sie vom linken Locator aus aufnehmen (Punch-In im Transportfeld eingeschaltet), siehe unten.
Wenn Sie einen Postroll-Wert eingeben, läuft die Wiedergabe in Nuendo nach dem automatischen Punch-Out etwas weiter, bevor sie angehalten wird.
Dies ist nur relevant, wenn Punch-Out im Transportfeld aktiviert ist und im Programm­einstellungen-Dialog auf der Transport-Seite die Option »Nach automatischem Punch­Out anhalten« eingeschaltet ist.
Sie können die Funktionen »Preroll« und »Postroll« ein- bzw. ausschalten, indem Sie auf den entsprechenden Schalter auf dem Transportfeld klicken (neben den Werten für Pre- bzw. Postroll) oder die Befehle »Pre-Roll verwenden« bzw. »Post-Roll verwenden« im Transport-Menü wählen.
Ein Beispiel:
1. Setzen Sie die Locatoren an die Positionen, wo die Aufnahme begin­nen bzw. enden soll.
2. Schalten Sie Punch-In und Punch-Out auf dem Transportfeld ein.
3. Schalten Sie im Programmeinstellungen-Dialog auf der Transport-
Seite die Option »Nach automatischem Punch-Out anhalten« ein.
4. Geben Sie im Preroll- und Postroll-Feld auf dem Transportfeld die ge­wünschten Werte ein.
5. Schaltern Sie die Pre- und Postroll-Schalter auf dem Transportfeld ein, so dass sie aufleuchten.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 95
6. Starten Sie die Aufnahme.
Der Positionszeiger wird entsprechend dem eingegebenen Preroll-Wert nach links verschoben und die Wiedergabe beginnt. Wenn der Positionszeiger den linken Loca­tor erreicht, wird die Aufnahme automatisch eingeschaltet. Wenn der Positionszeiger den rechten Locator erreicht, wird die Aufnahme unterbrochen, die Wiedergabe läuft jedoch noch um den eingegebenen Postroll-Wert weiter.
Verwenden des Metronoms
Der Metronom-Click kann als Referenz für das Timing verwendet wer­den. Die beiden Parameter, die das Timing des Metronoms bestimmen, sind Tempo und Taktart. Diese werden im Tempospur-Fenster einge­stellt (siehe Seite 562).
Sie können das Metronom verwenden, um einen Click während der Aufnahme und/oder der Wiedergabe zu erzeugen oder für einen Vor­zähler (Precount), der zu hören ist, wenn Sie die Aufnahme aus dem Stop-Modus heraus starten. Sie können den Metronom-Click und den Vorzähler separat einstellen:
Wenn Sie das Metronom einschalten möchten, klicken Sie auf den Click­Schalter auf dem Transportfeld.
Sie können stattdessen auch im Transport-Menü die Option »Metronom ein« einschal­ten oder den entsprechenden Tastaturbefehl verwenden (standardmäßig [C]).
Wenn Sie den Vorzähler einschalten möchten, klicken Sie auf den entspre­chenden Schalter auf dem Transportfeld.
Sie können stattdessen auch im Transport-Menü die Option »Vorzähler ein« einschal­ten oder einen Tastaturbefehl für diese Funktion einrichten.
Metronom­Click ein/aus
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4 – 96 Aufnehmen
Vorzähler ein/aus
Metronomeinstellungen
Das Metronom wird über den Metronomeinstellungen-Dialog einge­richtet, der über das Transport-Menü geöffnet wird.
Das Metronom kann entweder einen Audio-Click über die Audio­Hardware wiedergeben oder MIDI-Daten an ein angeschlossenes MIDI-Instrument senden und den Click von diesem Instrument wie­dergeben lassen oder beides.
NUENDO
Aufnehmen 4 – 97
Die folgenden Metronomeinstellungen können in diesem Dialog vor­genommen werden:
Metronomoptionen Beschreibung
Metronom bei Aufnahme/Wiedergabe
Click-Notenlänge Wenn Sie diese Option einschalten, wird rechts daneben ein
Vorzähler-Optionen Beschreibung
Vorzähler (Takte) Hier legen Sie fest, wie viele Takte vor dem Beginn der Auf-
Taktart von Positionszeiger
Taktart verwenden Wenn diese Option eingeschaltet ist, können Sie eine Taktart
Hier können Sie festlegen, ob das Metronom bei der Wieder­gabe, der Aufnahme oder bei beidem zu hören sein soll (wenn der Click-Schalter auf dem Transportfeld eingeschaltet ist).
Feld angezeigt, in dem Sie den »Rhythmus« des Metronoms festlegen können. Normalerweise gibt das Metronom einen Click pro Zählzeit wieder, wenn Sie hier jedoch z.B. einen Wert von »1/8« einstellen, erhalten Sie Achtelnoten – zwei Clicks pro Zählzeit. Sie können auch ungewöhnliche Metro­nom-Rhythmen wie z.B. Triolen usw. festlegen.
nahme vorgezählt wird (wenn der Vorzähler auf dem Transport­feld eingeschaltet ist).
Wenn diese Option eingeschaltet ist, richtet sich der Vorzähler nach der Taktvorgabe der Tempospur. Darüber hinaus werden jegliche Tempoänderungen der Tempospur während des Vor­zählers angewandt.
für den Vorzähler festlegen. In diesem Modus beeinflussen die Tempoänderungen in der Tempospur den Vorzähler nicht.
MIDI-Click Beschreibung
MIDI-Click aktivieren Schalten Sie diese Option ein, wenn der Click über MIDI wie-
dergegeben werden soll.
MIDI-Port/Kanal Wählen Sie hier einen MIDI-Port und -Kanal für den Metro-
nom-Click aus.
Hi Note/AnschlagstärkeHier können Sie die MIDI-Notennummer und -Anschlagstärke
für die »Hi Note« (die erste Zählzeit in einem Takt) festlegen.
Lo Note/Anschlag­stärke
NUENDO
4 – 98 Aufnehmen
Hier können Sie die MIDI-Notennummer und -Anschlagstärke für die »Lo Note« (die anderen Zählzeiten).
Audio-Click Beschreibung
Audio-Click aktivieren Schalten Sie diese Option ein, wenn der Click über Audio-
Hardware wiedergegeben werden soll.
Beeps Wenn diese Option eingeschaltet ist, werden im Programm
generierte »Beeps« als Audio-Click ausgegeben. Mit den Schiebereglern unten, können Sie die Tonhöhe und den Pegel für betonte (erste) Zählzeit und die unbetonten Zählzeiten im Takt mit den Schiebereglern anpassen.
Sounds Wenn diese Option eingeschaltet ist, können Sie in die Klang-
Felder unten klicken, um für die betonte (»Hi«) und die unbe­tonten (»Lo«) Zählzeiten beliebigen Audiodatei zu verwenden. Mit den Schiebereglern können Sie den Pegel des Audio­Clicks einstellen.
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Aufnehmen 4 – 99
NUENDO
4 – 100 Aufnehmen
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