NH-Sicherungseinsätze 45Sicherungseinsätze von 2 A bis 1250 A
für den selektiven Leitungsschutz und
den Anlagenschutz im Zweckbau, in
der Industrie und in Energieversorgungsunternehmen.
IEC 60269-1, -2;
EN 60269-1;
DIN VDE 0636-2;
CSA 16325 - 1422-02
✓✓✓
Wohnbau
Industrie
NH-Signalmelder
NH-Sicherungsunterteile und
Zubehör
Halbleiterschutzsicherungen SITOR
Bauform NH78Sicherungseinsätze der Bauform NH in
Bauform Zylindersicherungen
68Signalmelder für den Sicherungsfall für
alle NH-Sicherungseinsätze mit Kombioder Stirnmeldern mit spannungsführenden Grifflaschen.
Und das umfangreiche Zubehör, das
man für NH-Sicherungen braucht.
69Unterteile für Schraub- oder Schnapp-
befestigung auf Hutschiene in 1-poliger
oder 3-poliger Ausführung.
vielen Bauvarianten für sehr viele
Anwendungen von 500 V bis 1500 V
und 150 A bis 1600 A.
Sicherungen mit geschlitzten Messerkontakten, Anschraublaschen oder
Innengewinde, Sonderbauformen.
147Sicherungseinsätze, Sicherungshalter –
als Sicherungslasttrennschalter
einsetzbar und Sicherungsunterteile
bis AC 600/690 V und DC 400/700 V
von 1 A bis 100 A in den Baugrößen
10 × 38 mm, 14 × 51 mm und
22 × 58 mm.
--✓✓✓
IEC 60269-1, -2;
EN 60269-1;
DIN VDE 0636-2
UL 4248-1,
File-Nr. E171267-IZLT2
(nur hinter dem
Abzweigschutz)
CSA C22.2
No. 4248.1-07
UL 4248-13, File-Nr.
E167357-JFHR2
Sicherungseinsätze:
UL 4248-13, File-Nr.
E167357-JFHR2
CSA 248170, 1422-30
Sicherungshalter:
UL 4248-1, File-Nr.
E171267- IZLT
CSA 248170, 6225-01
✓✓✓
----✓
----✓
Bauform NEOZED, DIAZED
Photovoltaik-Sicherungen
PV-Zylindersicherungen186Sicherungen mit einer Bemessungs-
PV-Summensicherungen
168Sicherungseinsätze NEOZED für
AC 400 V und DC 250 V und DIAZED
für AC 500 V und DC 500 V.
spannung DC 1000 V und der
Betriebsklasse gPV zum Schutz von
Photovoltaik-Modulen, deren
Anschlussleitungen und weiterer
Komponenten.
191Sicherungen mit einer Bemessungs-
spannung DC 1000 V und 1500 V,
einem Bemessungsstrom von 63 A bis
630 A und der Betriebsklasse gPV zum
Schutz von Anschlussleitungen und
weiterer Komponenten.
------✓
IEC 60269-6 ✓✓✓
IEC60269-6✓✓✓
Siemens · 10/2015
3
Sicherungssysteme
Einführung
■
Übersicht
Bemessungsspannung U
Die Bemessungsspannung ist die Spannung, mit der die
Sicherung bezeichnet ist und nach der die Prüfbedingungen
und die Betriebsspannungsgrenzen festgelegt werden.
Bei NH- und bei Sicherungseinsätzen SITOR ist die
Bemessungsspannung immer der Effektivwert einer Wechselspannung.
Für Windkraftlagen und manche industrielle Applikationen ist
eine höhere Spannungstoleranz der NH- und SITOR-Sicherungen gefordert, als die in der Norm festgelegte Toleranz von
+5 %. Eine Herstellererklärung für die Bemessungsspannung
690 V +10 % erhalten Sie auf Anfrage.
Bei den Sicherungseinsätzen NEOZED und DIAZED unterscheidet man in Wechsel- und Gleichspannungswerte.
Bemessungsstrom I
Der Bemessungsstrom eines Sicherungseinsatzes ist der Strom,
mit dem der Sicherungseinsatz bezeichnet ist und mit dem er
unter vorgeschriebenen Bedingungen ohne nachteilige Veränderungen dauernd belastet werden kann.
Bemessungsfrequenz
Die Bemessungsfrequenz ist die Frequenz, für die der Sicherungseinsatz hinsichtlich Leistungsabgabe, Strom, Spannung,
Kennlinienverlauf und Ausschaltvermögen bemessen ist.
Selektivität
In einer Anlage sind in der Regel mehrere Sicherungen in Reihe
geschaltet. Selektivität sorgt im Ernstfall dafür, dass in einer
Anlage auch nur der gestörte Stromkreis abgeschaltet wird und
nicht der gesamte Betriebsablauf.
Siemens-Sicherungen der Betriebsklasse gG sind bei einer
Betriebsspannung bis AC 400 V im Verhältnis 1:1,25 untereinander selektiv, d. h. von Bemessungsstromstufe zu
Bemessungsstromstufe. Erreicht wird dies durch die wesentlich
geringeren Streubänder von ±5 % der Zeit/Strom-Kennlinie. Hier
wird die Forderung der Norm mit einem Verhältnis von 1:1,6
deutlich übertroffen.
Die Leitungsquerschnitte können so durch die geringeren
Bemessungsströme kleiner dimensioniert werden.
Ausschaltvermögen
Das Bemessungsausschaltvermögen gibt den höchsten
unbeeinflussten (prospektiven) Kurzschlussstrom I
Sicherungseinsatz unter vorgeschriebenen Bedingungen ausschalten kann.
Die Sicherungen zeichnen sich durch ein hohes Bemessungsausschaltvermögen bei kleinsten Raumvolumen aus. Die grundsätzlichen Anforderungen sowie die Stromkreisdaten für die
Prüfungen – Spannung, Leistungsfaktor, Schaltwinkel usw. –
sind in den nationalen (DIN VDE 0636) und internationalen
(IEC 60269) Bestimmungen festgeschrieben.
Für gleichbleibend sicheres Ausschaltvermögen vom kleinsten
unzulässigen Überlaststrom bis zum höchsten Kurzschlussstrom sind jedoch bei der Konstruktion und Fertigung von Sicherungseinsätzen viele Qualitätsmerkmale zu beachten. So sind
beispielsweise neben der Auslegung des Schmelzleiters bezüglich Abmessungen und Stanzbildform und dessen Lage im
Sicherungskörper auch die Druckfestigkeit und Temperaturwechselbeständigkeit des Körpers sowie die chemische
Reinheit, die Korngröße und die Dichte des Quarzsandes von
entscheidender Bedeutung.
Das Bemessungsausschaltvermögen beträgt bei Wechselspannung 50 kA für NEOZED und den größten Teil der Sicherungen DIAZED, bei NH-Sicherungen sogar 120 kA. Die verschiedenen Typenreihen Halbleiterschutzsicherungen SITOR
haben unterschiedliches Schaltvermögen im Bereich von 50 bis
100 kA.
.
Schneller Lichtbogenaufbau und exakte Löschung sind die Voraussetzungen eines sicheren Ausschaltvermögens.
Betriebsklassen
Sicherungen sind entsprechend ihrer Funktion nach Betriebsklassen unterteilt. Dabei gibt der erste Buchstabe die
Funktionsklasse an, der zweite das zu schützende Objekt:
1. Buchstabe
a = Teilbereichsschutz
Sicherungseinsätze, die mindestens Ströme bis zu ihrem angegebenen Bemessungsstrom dauernd führen und Ströme oberhalb eines bestimmten Vielfachen des Bemessungsstromes bis
zum Bemessungsausschaltstrom schalten können.
g = Ganzbereichsschutz
Sicherungseinsätze, die mindestens Ströme bis zu ihrem angegebenen Bemessungsstrom dauernd führen und Ströme vom
niedrigsten Schmelzstrom bis zum Ausschaltstrom schalten
können. Überlast- und Kurzschlussschutz.
2. Buchstabe
G = Kabel- und Leitungsschutz
M = Schaltgeräteschutz in Motorenstromkreisen
R, S= Halbleiterschutz/Thyristorschutz
L = Kabel- und Leitungsschutz
B = Bergbauanlagenschutz
Tr = Transformatorenschutz
Weiterhin gibt es bei Sicherungen DIAZED die Kennzeichnun-
gen "träg" und "flink". Diese sind in IEC/CEE/DIN VDE definiert.
In der Charakteristik "flink" schaltet die Sicherung im Kurz-
schlussbereich schneller aus als die der Betriebsklasse gG.
Bei den Sicherungseinsätzen DIAZED für Gleichstrom-Bahnan-
lagenschutz ist die Charakteristik "träg" speziell für das Ausschalten von Gleichströmen mit großer Induktivität geeignet.
Beide Charakteristiken sind auch zum Schutz von Kabeln und
Leitungen geeignet.
Ganzbereichs-Sicherungen (gG, gR, gS, flink, träg) schalten sowohl bei unzulässiger Überlast als auch bei Kurzschlussströmen
sicher aus.
Teilbereichs-Sicherungen (aM, aR) dienen ausschließlich dem
Kurzschlussschutz.
Folgende Betriebsklassen sind im Programm:
gG (DIN VDE/IEC) = Ganzbereichs-Kabel- und Leitungsschutz
aM (DIN VDE/IEC) = Teilbereichs-Schaltgeräteschutz
aR (DIN VDE/IEC) = Teilbereichs-Halbleiterschutz
gR (DIN VDE/IEC) = Ganzbereichs-Halbleiterschutz
gS (DIN VDE/IEC) = Ganzbereichs-Halbleiterschutz und
Kabel- und Leitungsschutz
flink (DIN VDE/IEC/CEE) = Ganzbereichs-Kabel- und
Leitungsschutz
träg (DIN VDE) = Ganzbereichs-Kabel- und Leitungsschutz
Kennlinien (Zeit-/Strom-Kennlinien)
Die Zeit-/Strom-Kennlinie gibt für bestimmte Betriebsbedingungen die virtuelle Zeit (z. B. die Schmelzzeit) als Funktion des
unbeeinflussten (prospektiven) Stromes an.
Schmelzzeiten von Sicherungseinsätzen werden in Zeit-StromDiagrammen mit logarithmischer Teilung und in Abhängigkeit
ihrer Ströme dargestellt. Die Schmelzzeit-Kennlinie verläuft vom
kleinsten Schmelzstrom, bei dem der Schmelzleiter gerade noch
abschmilzt, asymptotisch zu der I
wärmewerte im Bereich hoher Kurzschlussströme, die den
konstanten Schmelzwärmewert I
Kennlinien-Diagrammen wird einfachheitshalber auf die Angabe
2
der I
t-Geraden (c) verzichtet.
9
10
[s]
t
5
10
10
a
1
c
2
t-Geraden gleicher Strom-
2
t angibt. In den Zeit-/Strom-
b
Sicherungssysteme
Einführung
Virtuelle Zeit t
Die virtuelle Zeit ist die Zeitspanne, die man erhält, wenn man
2
einen I
tiven) Stromes dividiert:
In der Zeit-/Strom-Kennlinie werden der unbeeinflusste (prospektive) Strom I
Unbeeinflusster (prospektiver) Kurzschlussstrom I
Der unbeeinflusste (prospektive) Kurzschlussstrom ist der Effektivwert der netzfrequenten Wechselstromkomponente oder der
Wert des Gleichstromes, der im Falle eines nach der Sicherung
auftretenden Kurzschlusses zu erwarten ist, wenn man sich die
Sicherung durch ein Glied vernachlässigbarer Impedanz ersetzt
denkt.
Durchlassstrom-Kennlinien
Die Durchlassstrom-Kennlinie gibt bei 50 Hz den Wert des
Durchlassstromes als Funktion des unbeeinflussten (prospektiven) Stromes an.
Der Durchlassstrom I
Stromes, der während des Schaltvorganges einer Sicherung
erreicht wird.
Die Schmelzleiter der Sicherungseinsätze schmelzen bei sehr
hohen Strömen so rasch ab, dass der Stoß-Kurzschlussstrom I
nicht mehr auftreten kann. Der höchste Augenblickswert des
Stromes, der während des Ausschaltvorgangs erreicht wird,
heißt Durchlassstrom I
Strombegrenzungs-Diagrammen, im Sprachgebrauch Durchlassstrom-Diagramme, angegeben.
v
t-Wert durch das Quadrat des unbeeinflussten (prospek-
und die virtuelle Schmelzzeit tvs angegeben.
p
p
ist der höchste Augenblickswert des
c
. Die Strombegrenzungen werden in
c
U
p
1234
10101010
min
Allgemeine Darstellung Zeit-/Strom-Kennlinie eines Sicherungseinsatzes
der Betriebsklasse gL/gG
Der Verlauf der Kennlinie hängt von der Wärmeübertragung aus
dem Schmelzleiter nach außen ab. Nach DIN VDE 0636 sind für
die Sicherungskennlinien, toleranzbedingt, Zeit-/Strom-Bereiche
festgelegt, in denen die Kennlinien liegen müssen. In Richtung
Stromachse sind Abweichungen von ± 10 % zulässig. Bei
Siemens-NH-Sicherungseinsätzen der Betriebsklasse gG
betragen die Abweichungen weniger als ± 5 %, ein Zeichen für
höchste Fertigungsgenauigkeit. Die Schmelzzeit-Strom-Kennlinien sind bei Strömen bis ca. 20 I
Kennlinien. Bei höheren Kurzschlussströmen entfernen sich die
gleich den Ausschaltzeit-
n
P
c
Max. Durchlassstrom
:
c
Schmelzzeit
:
t
s
Löschzeit
:
t
L
Stoßkurzschlussstrom
:
P
beiden Kennlinien, beeinflusst durch die jeweilige Löschzeit.
Die Differenz zwischen beiden Linien (= Löschzeit) hängt auch
vom Leistungsfaktor und von der Betriebsspannung sowie dem
Ausschaltstrom ab.
In den Siemens-Kennlinien sind die bei einer Umgebungstemperatur von (20 ± 5) °C aufgenommenen mittleren virtuellen
Schmelzzeit-Kennlinien dargestellt. Sie gelten für nicht vorbelastete Sicherungseinsätze.
Oszillogramm einer Kurzschlussstrom-Abschaltung durch einen
Sicherungseinsatz
Neben einem sicheren Bemessungsausschaltvermögen ist für
die Wirtschaftlichkeit einer Anlage die strombegrenzende
Wirkung eines Sicherungseinsatzes von großer Bedeutung. Bei
einer Kurzschlussabschaltung durch eine Sicherung fließt der
Kurzschlussstrom bis zur Ausschaltung des Sicherungseinsatzes weiter ins Netz. Der Kurzschlussstrom wird lediglich
durch die Netzimpedanz begrenzt.
Durch das gleichzeitige Schmelzen aller Engstellen eines
Schmelzleiters entstehen elektrisch in Reihe liegende Teillichtbögen, die eine schnelle Ausschaltung mit starker Strombegrenzung gewährleisten. Auch die Strombegrenzung wird stark von
der Fertigungsqualität beeinflusst und ist bei Siemens-Sicherungen sehr hoch. Beispielsweise begrenzt ein NH-Sicherungseinsatz Größe 2 (224 A) einen Kurzschlussstrom mit einem möglichen Effektivwert von ca. 50 kA auf einen Durchlassstrom mit
einem Scheitelwert von ca.18 kA. Diese starke Strombegrenzung schützt die Anlage jederzeit vor übermäßigen Belastungen.
c
100 A
50 A
10 A
6 A
Bemessungsleistungsabgabe
Die Bemessungsleistungsabgabe ist die Leistung, die unter
festgelegten Bedingungen in einem mit seinem Bemessungsstrom belasteten Sicherungseinsatz umgesetzt wird.
Die Wirtschaftlichkeit einer Sicherung hängt im hohen Maße von
der Bemessungsleistungsabgabe (Verlustleistung) ab. Diese
sollte möglichst gering sein und eine geringe Eigenerwärmung
aufweisen. Bei der Beurteilung der Eigenverluste einer Sicherung ist aber auch zu beachten, dass eine physikalische Abhängigkeit zwischen Bemessungsausschaltvermögen und der
Bemessungsleistungsabgabe besteht. Die Schmelzleiter sollten
auf der einen Seite sehr dick dimensioniert sein, um einen
möglichst geringen Widerstandswert zu erreichen, während ein
hohes Bemessungsausschaltvermögen möglichst dünne
Schmelzleiter voraussetzt, um eine sichere Lichtbogenlöschung
zu erreichen.
Siemens-Sicherungen haben unter Berücksichtigung einer
großen Ausschaltsicherheit eine so niedrig wie eben mögliche
Bemessungsleistungsabgabe.
Diese Werte liegen dabei weit unter den in den Bestimmungen
angegebenen Grenzwerten. Das bedeutet geringe Erwärmung,
sicheres Ausschaltvermögen und hohe Wirtschaftlichkeit.
I2t-Wert
Der I2t-Wert (Joule-Integral) ist das Integral des Stromquadrates
über ein gegebenes Zeitintervall:
I201_06998a
eff
Strombegrenzungs-Diagramm;
Durchlassstrom-Diagramm von NH-Sicherungseinsätzen Gr. 00,
Betriebsklasse gL/gG,
Bemessungsströme 6 A, 10 A, 50 A, 100 A
Legende
tvs= Virtuelle Schmelzzeit
I
= max. Durchlassstrom
c
I
= Effektivwert des unbeeinflussten Kurzschlussstromes
eff
2
I
ts=Schmelz-I2t-Wert
2
I
ta= Ausschalt-I2t-Wert
I
= Bemessungsstrom
n
P
= Bemessungsleistungsabgabe
v
Δϑ= Erwärmung
k
= Korrekturfaktor für I2t-Wert
A
U
= Wiederkehrende Spannung
w
Û
= Lichtbogenspannung
s
I
= Stoßkurzschlussstrom
p
$ = Stoßkurzschlussstrom mit größtem Gleichstromglied
% = Stoßkurzschlussstrom ohne Gleichstromglied
U = Spannung
i =Strom
t
=Schmelzzeit
s
t
= Löschzeit
L
Es werden die I
den Ausschaltvorgang (I
Schmelz- und Lösch-I
Wert wird auch Gesamt-I
2
t-Werte für den Schmelzvorgang (I2ts) und für
2
tA, entspricht der Summe von
2
t-Wert) angegeben. Der Schmelz-I2t-
2
t-Wert oder Ausschalt-I2t-Wert
genannt und ist insbesondere wichtig bei der Dimensionierung
von Halbleiterschutzsicherungen SITOR. Dieser Wert ist spannungsabhängig und wird bei Bemessungsspannung
angegeben.
Lichtbogenspannung Û
s
Die Lichtbogenspannung ist der Höchstwert der Spannung, der
an den Anschlüssen des Sicherungseinsatzes während der Löschzeit auftritt.
Restwertfaktor RW
Der Restwertfaktor ist ein Reduktionsfaktor zur Bestimmung der
zulässigen Belastungsdauer des Sicherungseinsatzes mit
Strömen, die den zulässigen Laststrom I
Bemessungsstrom I
wendung bei der Dimensionierung von Halbleiterschutzsiche-
) überschreiten. Dieser Faktor findet An-
n
’ (siehe
n
rungen SITOR.
Wechsellastfaktor WL
Der Wechsellastfaktor ist ein Reduktionsfaktor für den Bemessungsstrom bei wechselnden Lastzuständen. Dieser Faktor
findet Anwendung bei der Dimensionierung von Halbleiterschutzsicherungen SITOR.
Wiederkehrende Spannung U
w
Die wiederkehrende Spannung (Effektivwert) ist die Spannung,
die an den Anschlüssen eines Sicherungseinsatzes nach dem
Ausschalten des Stromes auftritt.
6
Siemens · 10/2015
■
20
40
100
120
0
60
80
90
50204060801001200
I201_06648c
Belastbarkeit [%]
Umgebungstemperatur [°C]
Weitere Info
Belastbarkeit bei erhöhter Umgebungstemperatur
Der Verlauf der Zeit-/Stromkennlinie von Sicherungseinsätzen
NEOZED/DIAZED und NH-Sicherungseinsätzen bezieht sich
gemäß DIN VDE 0636 auf die Umgebungstemperatur von
20 °C ±5 °C. Bei Einsatz in einer höheren Umgebungstemperatur
(siehe Diagramm) ist eine geringere Belastbarkeit einzupla-
nen. So ist zum Beispiel bei einer Umgebungstemperatur von
50 °C ein NH-Sicherungseinsatz nur mit 90 % des Bemessungsstromes zu dimensionieren. Das Kurzschlussverhalten wird
durch eine erhöhte Umgebungstemperatur nicht beeinflusst,
wohl aber das Verhalten bei Überlast und Nennbetrieb.
Bei der Zuordnung von Sicherungen gG zum Kabel- und
Leitungsschutz bei Überlast sind gemäß DIN VDE 0100 Teil 430
folgende Bedingungen zu erfüllen:
(1) I
B
= 1,45 × Iz (Auslöseregel)
(2) I
2
: Betriebsstrom des Stromkreises
I
B
: Bemessungsstrom der ausgewählten Schutzeinrichtung
I
n
: zulässige Strombelastbarkeit bei gegebenen Betriebs-
I
z
bedingungen des Kabels oder der Leitung
I
: Auslösestrom der Schutzeinrichtung unter festgelegten
2
Bedingungen ("großer Prüfstrom").
Der Faktor 1,45 ist ein mittlerweile international akzeptierter
Kompromiss zwischen Nutzungs- und Schutzgrad einer Leitung
unter Berücksichtigung des Abschaltverhaltens der möglichen
Schutzeinrichtung (z. B. Sicherungen).
Siemens-Sicherungseinsätze der Betriebsklasse gG erfüllen in
Konformität mit den ergänzenden Vorschriftenteilen der
DIN VDE 0636 die Bedingung:
"Abschalten mit I
unter den besonderen Prüfbedingungen nach den genannten
Ergänzungen der Vorschriftenteile in DIN VDE 0636".
Eine direkte Zuordnung ist somit möglich.
= In = Iz (Nennstromregel)
=1,45 × In in der konventionellen Prüfdauer
2
Sicherungssysteme
Einführung
Einfluss der Umgebungstemperatur auf die Belastbarkeit von Sicherungen NEOZED/DIAZED und NH-Sicherungen der Betriebsklasse gG bei
natürlicher Konvektion im Verteiler.
Siemens · 10/2015
7
Sicherungssysteme
Sicherungssystem NEOZED
Sicherungseinsätze NEOZED
■
Übersicht
Das Sicherungssystem NEOZED wird vorwiegend in der Verteilertechnik und in industriellen Schaltanlagen eingesetzt. Das
System ist laienbedienbar und auch für die Hausinstallation
zugelassen.
Der Lasttrennschalter MINIZED wird bevorzugt im Schaltanlagen- und Steuerungsbau eingesetzt. Er ist zum Schalten
von Lasten und zum sicheren Schalten, auch auf Kurzschlüsse,
zugelassen. Auch im Vorzählerbereich in Haushalten ist der
MINIZED D02 nach den Empfehlungen des VDEW entsprechend TAB 2007 einsetzbar.
Der Sicherungslasttrennschalter MINIZED D01 wird auf Grund
seiner kompakten Bauform bevorzugt im Steuerungsbau eingesetzt.
Die Sicherungssockel NEOZED sind die kostengünstigste
Lösung für die Anwendung der Sicherungen NEOZED. Alle
Sockel NEOZED sind von unten einzuspeisen, damit der
Gewindering spannungsfrei ist, wenn der Sicherungseinsatz
entfernt wird. Die Bauformen und die Klemmen der Sockel
NEOZED sind unterschiedlich ausgeführt, um Installationsgewohnheiten Rechnung zu tragen.
Sicherungssockel D01 mit Klemmenausführung BB
• Zugang Bügelschelle B
• Abgang Bügelschelle B
Sicherungssockel D02 mit Klemmenausführung SS
• Zugang Schellenklemme S
• Abgang Schellenklemme S
Sicherungssockel D02 mit Klemmenausführung KS
• Zugang Kopfkontaktschraube K
• Abgang Schellenklemme S
8
Siemens · 10/2015
■
Technische Daten
Standards
Betriebsklasse
Bemessungsspannung U
Bemessungsstrom I
BemessungsausschaltvermögenAC kA
• feindrähtig, mit Aderendhülsemm
AnzugsdrehmomentNm
1)
Die Prüfung der Schutzart IP20 erfolgt nach Vorschrift mit dem geraden
Prüffinger (von vorne), wobei das Gerät montiert und mit einer Abdeckung,
einem Gehäuse oder einer sonstigen Umhüllung versehen ist.
Das Sicherungssystem DIAZED ist eines der ältesten Sicherungssysteme der Welt. Die Erfindung von Siemens geht auf das
Jahr 1906 zurück. Es wird heute noch in sehr vielen Ländern als
Standard-Sicherungssystem verwendet. Besonders im robusten
Betrieb in industriellen Anwendungen ist es heute noch weit verbreitet.
Es stehen die Baureihen mit Bemessungsspannungen von
500 A bis 750 V zur Verfügung.
Alle Sockel DIAZED sind von unten einzuspeisen, damit der
Gewindering spannungsfrei ist, wenn der Sicherungseinsatz
entfernt wird. Eine sichere Kontaktierung der Sicherungseinsätze ist nur mit den Passschrauben DIAZED gewährleistet.
Die Bauformen und die Klemmen der Sockel DIAZED sind
unterschiedlich ausgeführt, um Installationsgewohnheiten
Rechnung zu tragen.
Eine Besonderheit ist das leistungsfähige Reitersystem EZR für
Schraubbefestigung. Die speziell auf die Reitersockel abgestimmten Sammelschienen sind bei seitlicher Einspeisung bis
150 A belastbar.
Standards
Betriebsklasse nach IEC 60269; DIN VDE 0636
Charakteristiknach DIN VDE 0635
Bemessungsspannung U
Bemessungsstrom I
BemessungsausschaltvermögenAC kA
Überspannungskategorie
Gebrauchslage
Unverwechselbarkeit
Schutzart nach IEC 60529
Klimabeständigkeit°Cbis 45, bei 95 % rel. Feuchte
Umgebungstemperatur°C
1)
Die Prüfung der Schutzart IP20 erfolgt nach Vorschrift mit dem geraden
Prüffinger (von vorne), wobei das Gerät montiert und mit einer Abdeckung,
einem Gehäuse oder einer sonstigen Umhüllung versehen ist.
n
n
AC V500, 690, 750
DC V
A2...100
DC kA
IEC 60269-3; DIN VDE 0635; DIN VDE 0636-3; CEE 16
gG
träg und flink
500, 600, 750
50, 40 bei E16
8, 1,6 bei E16
III
II (Sicherungssockel DIAZED aus Formstoff bei Einsatz bei 690 V AC / 600 V DC)
beliebig, vorzugsweise senkrecht
durch Passschraube oder Passhülsen
IP20, mit angeschlossenen Leitern
Zylindersicherungseinsätze und Zylindersicherungshalter
■
Übersicht
Zylindersicherungen sind in Europa Standard. Es gibt unterschiedliche Zylindersicherungseinsätze und -halter,
entsprechend den Normen IEC 60269-1, -2 und -3. Sie sind
damit für den Einsatz in industriellen Anwendungen geeignet.
In Südwesteuropa sind sie zudem für den Einsatz im Wohnbau
zugelassen.
Die Zylindersicherungshalter sind außerdem nach UL 512
zugelassen. Nach der Schaltgerätenorm IEC 60947-3 sind die
Zylindersicherungshalter als Sicherungstrennschalter geprüft
und zugelassen. Sie sind nicht für das Schalten von Lasten
geeignet.
Zylindersicherungshalter werden mit oder ohne Signalmelder
geliefert. Bei den Geräten mit Signalmelder ist im Einschub
hinter dem Sichtfenster eine Elektronik mit LED untergebracht.
Hat der eingesetzte Sicherungseinsatz ausgelöst, so wird dies
durch Blinken der Leuchtdiode angezeigt.
Durch einen seitlich anbaubaren Hilfsstromschalter ist eine
Weitermeldung des Schaltzustandes des Sicherungshalters und
damit eine Einbindung der Sicherungen in Automatisierungsprozesse möglich.
■
Nutzen
• Die Geräte mit der Polzahl 1P+N sind in nur einer Teilungseinheit ausgeführt. Damit wird 50 % Platz eingespart
• Der Rastschieber bei den Typenreihen 8 × 32 mm und
10 × 38 mm ermöglicht das Herausnehmen einzelner Geräte
aus dem Verbund
• Platz für eine Ersatzsicherung im Einschub ermöglicht einen
schnellen Sicherungswechsel. Das spart Zeit und Geld und
erhöht die Anlagenverfügbarkeit
• Eine blinkende LED signalisiert das Abschalten des Sicherungseinsatzes. Das ermöglicht ein schnelles Erkennen im
Betrieb.
Baugrößemm × mm
Standards
Betriebsklasse
Bemessungsspannungen U
Bemessungsstrom I
Bemessungsausschaltvermögen
• 500 V-VariantenAC kA
• 400 V-VariantenAC kA
Gebrauchslage
Baugrößemm × mm
Standards
Approbationennach UL
Bemessungsspannung U
Bemessungsstrom I
BemessungsausschaltvermögenkA
Schaltvermögen
• GebrauchskategorieAC-20B (Schalten ohne Last) DC-20B
Spannungsloser Wechsel
von Sicherungseinsätzen
Plombierbarkeit
im eingebauten Zustand
Gebrauchslage
Schutzart nach IEC 60529
Klemmen berührungsgeschützt
nach BGV A3 am Zu- und Abgang
Umgebungstemperatur°C
Leiterquerschnitte
•starrmm
• mehrdrähtigmm
• feindrähtig, mit Aderendhülsemm
• AWG (American Wire Gauge)AWG
AnzugsdrehmomentNm
1)
Die Prüfung der Schutzart IP20 erfolgt nach Vorschrift mit dem geraden
Prüffinger (von vorne), wobei das Gerät montiert und mit einer Abdeckung,
einem Gehäuse oder einer sonstigen Umhüllung versehen ist.
2)
Max. Querschnitt 10 mm2 mit Zange K28 von Fa. Klauke.
n
n
nachCSA
n
nach UL/CSAAC V
n
AC V400400 oder 500
A 2...200,5 ... 324...508...1000,5 ... 322...5010 ... 100
AC V400690
AC A 203250100
2
2
2
8×3210 × 3814 × 5122 × 5810 × 3814 × 5122 × 58
IEC 60269-1, -2, -3; NF C 60-200; NF C 63-210, -211; NBN C 63269-2, CEI 32-4, -12
gGaM