Miele G 7782 CD User manual [de]

Gebrauchsanweisung

Reinigungsautomat

G 7782 CD Desinfektor

Lesen Sie unbedingt die Gebrauchsanweisung vor Aufstellung – Installation – Inbetriebnahme. Dadurch schützen Sie sich und vermeiden Schäden an Ihrem Gerät.

P

M.-Nr. 04 060 942

Inhalt

Gerätebeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Sicherheitshinweise und Warnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Sicherheitshinweise und Warnungen (heraustrennbar) . . . . . . . . . . . . . Heftmitte

Gerätedefinition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Wasserenthärtungsanlage einstellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Tür öffnen und schließen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Anwendungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Nachspülmittel einfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

– Nachspülmittel-Dosierung einstellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Desinfektionsund Neutralisationsmittel einfüllen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

Dosiersysteme (flüssig) entlüften / Wartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Reinigungsmittel zugeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Programm wählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Programmübersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Einund Ausschalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

– Programm wählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

– Zusatzprogramm wählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

– Programmablaufanzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

– Programm unterbrechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Sonderfunktionen programmieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Wasserenthärter aufbereiten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Reinigung und Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Wartung Trocknungsaggregat TA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

– Grobfilter austauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

– Schwebstoff-Filter austauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Kleine Störungen beseitigen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Aufstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

Elektroanschluß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

Wasseranschluß. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

Ihr Beitrag zum Umweltschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Technische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

2

Gerätebeschreibung

 

 

°C

 

 

 

 

 

 

 

min

 

I-O

 

 

 

 

 

 

DESIN

 

 

 

 

 

 

vario TD

 

 

 

DOS

 

 

 

DESIN

 

 

 

 

 

 

93°C-3’

15’- 90’

 

 

 

 

 

THERMO-DESINFEKTOR G7782

 

DESIN

CHEM-DESIN

DESIN

 

 

 

60°C-10’

93°C-10’

 

12 3 4

5

6

7

8

9

1

Kontrollampe "Störung Wasser-

 

4

Kontrollampe "Chem. Desinfektions-

 

zulauf / Wasserablauf"

 

 

 

mittel einfüllen"

2

Kontrollampe "Wasserenthärter

 

5

Programmablaufanzeige

 

aufbereiten"

 

 

 

6

Anzeigenfeld

 

 

 

 

 

3

Kontrollampe "DOS"

 

 

 

7

Türöffner

 

"Neutralisationsmittel einfüllen"

 

 

 

 

 

 

und/oder

 

 

 

8

Ein/Aus-Taste (I-0)

 

"Reinigungsmittel (flüssig) einfüllen"

9

Programmtasten

 

 

 

 

 

(DOS-Modul C 60)

(nur bei extern angeschlossenem DOS-Modul -Sonderausstattung-)

3

Gerätebeschreibung

 

10 11 12 13 14

15

16

17

18

19

20

21

10

Vorratsbehälter für Desinfektions-

 

17

Vorratsbehälter für flüssige

 

 

mittel (DESIN -grün-) und

 

 

Nachspülmittel mit Dosierwähler

 

Neutralisationsmittel (DOS 10 -rot-)

 

18

Füllstandsanzeige

 

11

Trocknungsaggregat (TA)

 

19

Sieb-Kombination

 

12

Feinsicherung (Blockierschutz) TA

 

20

Anschlußstutzen für Salzbehälter

13

Betriebszeitzähler TA

 

 

 

(Wasserenthärter)

 

14

Temperaturwähler TA

 

 

21

Anschluß für DOS-Modul C 60 (blau)

15

Service-Klappe

 

 

 

-Rückseite-

 

16Behälter für pulverförmige Reinigungsmittel

4

Sicherheitshinweise und Warnungen

Dieses Gerät entspricht den vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen. Ein unsachgemäßer Gebrauch kann jedoch zu Schäden an Personen und Sachen führen.

Lesen Sie die Gebrauchsanweisung aufmerksam durch, bevor Sie dieses Gerät in Betrieb nehmen. Dadurch schützen Sie sich und vermeiden Schäden an dem Gerät. Bewahren Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig auf!

Bestimmungsgemäße Verwendung

Der Reinigungsautomat ist ausschließlich für die in der Ge-

brauchsanweisung genannten Anwendungsgebiete zugelassen. Jegliche andere Verwendung ist unzulässig und möglicherweise gefährlich.

Die Reinigungsund Desinfektionsverfahren sind nur für Instrumente und Utensilien (Medizinprodukte) konzipiert, die vom Hersteller als wiederaufbereitbar deklariert sind.

Der Hersteller kann nicht für Schäden verantwortlich gemacht werden, die durch nicht bestimmungsgemäße Verwendung oder falsche Bedienung verursacht werden.

Der Einbau und die Montage dieses Gerätes an nichtstationären Aufstel-

lungsorten (z.B. Schiffe) dürfen nur von Fachbetrieben / Fachleuten durchgeführt werden, wenn sie die Voraussetzungen für den sicherheitsgerechten Gebrauch dieses Gerätes sicherstellen.

Beachten Sie folgende Hinweise, um Verletzungsgefahren zu vermeiden!

Das Gerät darf nur durch den MieleKundendienst in Betrieb genommen

und gewartet werden.

Zur bestmöglichen Erfüllung der Medi- zinprodukte-Betreiberverordnung wird der Abschluß eines Miele-Instandhal- tungs-/Wartungsvertrages empfohlen.

Das Gerät darf nicht in explosionsgefährdeten Bereichen aufgestellt

werden.

Die elektrische Sicherheit dieses Gerätes ist nur dann gewährleistet,

wenn es an ein vorschriftsmäßig installiertes Schutzleitersystem angeschlossen wird. Es ist sehr wichtig, daß diese grundlegende Sicherheitsvoraussetzung geprüft und im Zweifelsfall die Hausinstallation durch einen Fachmann überprüft wird.

Der Hersteller kann nicht verantwortlich gemacht werden für Schäden, die durch einen fehlenden oder unterbrochenen Schutzleiter verursacht werden (z.B. elektrischer Schlag).

Ein beschädigtes Gerät kann Ihre Sicherheit gefährden. Gerät sofort

außer Betrieb setzen und den MieleKundendienst informieren.

Reparaturen dürfen nur vom MieleKundendienst durchgeführt wer-

den. Durch unsachgemäße Reparaturen können erhebliche Gefahren für den Benutzer entstehen!

5

Sicherheitshinweise und Warnungen

Die Bedienungspersonen müssen regelmäßig eingewiesen werden.

Nicht eingewiesenem Personal ist der Umgang mit dem Reinigungsautomaten untersagt.

Vorsicht beim Umgang mit flüssigen Hilfsmitteln/Additiven! Es han-

delt sich dabei zum Teil um ätzende und reizende Stoffe. Auf keinen Fall organische Lösemittel verwenden, da u. a. Explosionsgefahr besteht!

Die geltenden Sicherheitsvorschriften beachten! Schutzbrille und Handschuhe benutzen! Bei allen chemischen Hilfsmitteln sind die Sicherheitshinweise der Hersteller zu beachten!

Bei pulverförmigen Reinigungsmitteln Staubinhalation vermeiden!

Werden Spülmittel verschluckt, können sie Verätzungen in Mund und Rachen verursachen oder zum Ersticken führen.

Das Wasser im Spülraum ist kein Trinkwasser!

Stellen oder setzen Sie sich nicht auf die geöffnete Tür, der Reini-

gungsautomat könnte kippen oder beschädigt werden.

Bei stehender Einordnung von scharfen, spitzen Utensilien auf die

Verletzungsgefahr achten und so einsortieren, daß von diesen keine Verletzungen ausgehen können.

Beim Betrieb des Reinigungsautomaten im Bereich von 70 – 95 °C

die hohe Temperatur berücksichtigen. Beim Öffnen der Tür besteht Verbrennungsbzw. Verbrühungsgefahr! Körbe und Einsätze müssen erst abkühlen.

Evtl. heiße Wasserreste aus schöpfenden Teilen in den Spülraum entleeren.

Nach der Trocknung mit dem Trocknungsaggregat zunächst nur

die Tür öffnen, damit sich Utensilien und Einsätze abkühlen können.

Fassen Sie nicht an die Heizkörper wenn Sie nach Programmende die Tür öffnen. Selbst einige Minuten nach

beendetem Programm können Sie sich daran verbrennen.

Der Reinigungsautomat und dessen unmittelbarer Umgebungsbe-

reich darf zur Reinigung nicht abgespritzt werden, z. B. mit einem Wasserschlauch oder Hochdruckreiniger.

Trennen Sie das Gerät vom elektrischen Netz, wenn es gewartet wird

(Gerät ausschalten, dann Netzstecker ziehen, oder die Sicherung herausdrehen bzw. ausschalten).

Beachten Sie folgende Hinweise, um die Qualitätssicherung bei der Aufbereitung zu gewährleisten und um Sachschäden zu vermeiden!

Sofern das Gerät für behördlich angeordnete Entseuchungen einge-

setzt wurde, muß der Dampfkondensator und seine Verbindungen zur Spülkammer und zum Ablauf der Maschine im Falle einer Reparatur oder Austausch desinfinziert werden.

Bei behördlich angeordneten Entseuchungen darf das Programm

nach dem Start nicht durch Ausschalten (I-0 Taste) unterbrochen werden.

6

Sicherheitshinweise und Warnungen

Den Desinfektionsstandard der Desinfektionsverfahren in der Routi-

ne hat der Betreiber sicherzustellen. Das Verfahren sollte regelmäßig mittels Chemo-Indikatoren und periodisch bakteriologisch mittels Bio-Indikatoren dokumentierbar überprüft werden.

Das Desinfektionsprogramm thermische Desinfektion (DESIN 93°C- 3’) – mit 3 min Einwirkzeit – ist nur unter

Beachtung der Erfordernisse jedes einzelnen Anwendungsfalles zur Infekti- ons-Prophylaxe geeignet.

Das Programm "CHEM.-DESIN 60°C-10’" unter Zugabe eines che-

mischen Desinfektionsmittels ist amtlich nicht anerkannt. Die Desinfektionsparameter basieren auf den Gutachten der Desinfektionsmittelhersteller. Die Anwendung des chemo-thermischen Verfahrens ist der Verantwortung des Betreibers überlassen.

Verwenden Sie nur von Miele geprüfte und empfohlene Spülmittel

für Spezial-Spülautomaten. Bei Verwendung anderer Spülmittel besteht die Gefahr einer Beschädigung des Spülgutes und des Reinigungsautomaten.

Vorausgehende Behandlungen (z.B. mit Reinigungsoder Desin-

fektionsmitteln), aber auch bestimmte Anschmutzungen und einige Spülmittel können Schaum verursachen. Schaum kann das Reinigungsund Desinfektionsergebnis beeinträchtigen.

Die anwendungstechnische Empfehlung chemischer Hilfsmittel (wie z. B. Reinigungsmittel) bedeutet nicht,

daß der Gerätehersteller die Einflüsse chemischer Hilfsmittel auf das Material

des Reinigungsgutes verantwortet. Beachten Sie, daß Formulierungsänderungen, Lagerbedingungen usw, welche vom Hersteller der Chemikalien nicht bekanntgegeben wurden, die Qualität des Reinigungsergebnisses beeinträchtigen können.

Achten Sie bei der Verwendung von Reinigungsmitteln und Spezial-

produkten bitte unbedingt auf die Hinweise des Reinigerherstellers. Setzen Sie das jeweilige Reinigungsmittel nur für den vom Hersteller vorgesehenen Anwendungsfall ein um Materialschäden und ggf. heftigste chemische Reaktionen (z.B. Knallgasreaktion) zu vermeiden.

Der Reinigungsautomat ist nur für den Betrieb mit Wasser und additi-

ven Reinigungsmitteln ausgelegt. Das Gerät darf nicht mit organischen Lösemitteln betrieben werden, da u. a. Explosionsgefahr besteht (Anmerkung: Es gibt viele organische Lösemittel, bei denen keine Explosionsgefahr besteht, sondern andere Probleme auftreten können, wie z. B. die Zerstörung von Gummis und Kunststoffen).

Bei kritischen Anwendungen, in denen besonders hohe Anforderun-

gen an die Aufbereitungsqualität gestellt werden, sollten die Verfahrensbedingungen (Reinigungsmittel, Wasserqualität etc.) vorab mit der Miele-An- wendungstechnik abgestimmt werden.

7

Sicherheitshinweise und Warnungen

Wenn an das Reinigungsund Nachspülergebnis besonders

hohe Anforderungen gestellt werden (z. B. chemische Analytik, spezielle industrielle Fertigungen etc.), muß durch den Betreiber eine regelmäßige Qualitätskontrolle zur Absicherung des Aufbereitungsstandards erfolgen.

Die Spezial-Einsätze sind nur bestimmungsgemäß zu verwenden.

Alle schöpfenden Teile müssen vor dem Einordnen entleert werden.

Es dürfen keine nennenswerten Reste von Lösemitteln und Säuren,

insbesondere Salzsäure und chloridhaltige Lösungen mit dem Einbringen des Reinigungsgutes in den Spülraum gelangen. Ebenfalls keine korrodierenden Eisenwerkstoffe!

Lösemittel in Verbindung mit der Anschmutzung dürfen (besonders bei Gefahrenklasse A1) nur in Spuren vorhanden sein.

Achten Sie darauf, daß die Edel- stahl-Außenverkleidung nicht mit salzsäurehaltigen Lösungen/Dämpfen in Kontakt kommt, um Korrosionsschä-

den zu vermeiden.

Beachten Sie die Installationshinweise der Gebrauchsanweisung

und der Installationsanweisung.

Benutzung von Zubehör

Es dürfen nur Miele-Zusatzgeräte für den entsprechenden Verwendungszweck angeschlossen werden.

Die Typbezeichnung der einzelnen Geräte nennt Ihnen die Miele-Anwen- dungstechnik.

Entsorgung des Altgerätes

Ausgediente Geräte unbrauchbar machen. Dazu den Netzstecker

ziehen, und die Anschlußleitung durchtrennen. Entsorgen Sie aus Gründen der Sicherheit und des Umweltschutzes alle Spülmittelreste unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften (Schutzbrille und Handschuhe benutzen!). Heben Sie die Funktion des Türverschlusses auf, damit sich Kinder nicht einschließen können. Dies geschieht am einfachsten durch das Entfernen des Verriegelungsklobens

(2 Schrauben mit Kreuzschlitz oberhalb der Tür). Danach das Gerät einer ordnungsgemäßen Entsorgung zuführen.

Der Hersteller kann nicht für Schäden verantwortlich gemacht werden, die infolge von Nichtbeachtung der Sicherheitshinweise und Warnungen verursacht werden.

8

Gerätedefinition

Der G 7782 CD ist ein Reinigungsund Desinfektionsautomat für die automatische Aufbereitung von Instrumentarium und Zubehör in der Arztpraxis und Klinik.

Für die verschiedenen Einsatzbereiche, z.B. Gynäkologie, Urologie, HNO, Anästhesie und OP gibt es eine Vielzahl an Körben und Einsätzen.

Die Utensilien können thermisch bei 93 °C - 10’ oder 93 °C - 3’ und chemothermisch bei 60 °C - 10’ und Desinfek-

tionsmittelzugabe desinfiziert und gereinigt werden.

Das Desinfektionsprogramm richtet sich nach dem Wirkungsbereich (bakterizid und/oder viruzid) und Thermostabilität der Instrumente.

Prinzipiell ist den rein thermischen Verfahren der Vorzug zu geben (höherer Desinfektionsstandard).

Die kontaminierten Instrumente können ohne Vorbehandlung direkt in den Desinfektor gegeben werden.

Das Bundesgesundheitsamt (BGA), Berlin, hat die "Instrumentendesinfektion in Reinigungsautomaten" mit den Desinfektionsparametern 93 °C, 10 min Einwirkzeit bei Erfassung der Wirkungsbereiche A+B unter der Rubrik 3.2.4. der Liste gemäß § 10c BSeuchG aufgenommen (Reduktion um ~107 bzw. Reduktionsfaktor 7).

Die Desinfektionsparameter 93 °C,

3 min Einwirkzeit entsprechen einer Reduktion um ~105 bzw. Reduktionsfaktor 5.

Die Wirkungsbereiche sind wie folgt definiert:

A = zur Abtötung von vegetativ bakteriellen Keimen einschl. Mykobakterien sowie Pilzen einschl. pilzlicher Sporen geeignet.

B = zur Inaktivierung von Viren geeignet (einschl. HBV und HIV).

Chemo-thermische Desinfektion bei

60 °C, 10 min Einwirkzeit und 1% Desinfektionsmittelkonzentration: Desinfektionsleistung gem. Gutachten der Desinfektionsmittelhersteller.

Für eine Nachspülung mit Brauchoder AD-Wasser ((AD (Aqua destillata) = Rein(st)wasser als vollentsalztes Wasser (VE), H2O pur, demineralisiertes Wasser, Aqua purificata oder destilliertes Wasser)) anwendungstechnisch angemessener Qualität, kann über die "Sonderfunktion" der AD-Wassereinlauf im Nachspülgang programmiert werden.

Der Reinigungsautomat ist serienmäßig mit einem Trocknungsaggregat (TA) und einem Wasserenthärter ausgerüstet.

9

Wasserenthärtungsanlage einstellen

Um Kalkablagerungen an den Spülutensilien und im Spülautomaten zu vermeiden, muß das Wasser zum Spülen enthärtet werden, wenn es härter als

6 °d ist.

Diese Aufgabe kann die eingebaute Wasserenthärtungsanlage nur dann einwandfrei erfüllen, wenn sie:

1.richtig eingestellt ist, und

2.sofort mit Regeneriersalz aufbereitet wird, wenn die Kontrollampe k aufleuchtet.

Bei der ersten Inbetriebnahme muß die Enthärtungsanlage, der Wasserhärte entsprechend, eingestellt werden.

Das zuständige Wasserwerk gibt Auskunft über die bei Ihnen vorhandene Wasserhärte.

Enthärtungsanlage einstellen

Der Härtebereich ist in 18 Zeiteinheiten und eine 0-Stellung aufgeteilt. Ab Werk ist die Enthärtungsanlage auf die Zeitstufe "8" eingestellt. Das entspricht

19 °d.

Ist Ihr Leitungswasser härter oder weicher als 19 °d:

Zeitstufe (siehe Tabelle) über die Tastatur im Bedienungsfeld verändern.

Zeit-

°d

mmol/

° f

°e

ppm

stufe

 

l

 

 

CaCO3

 

 

 

 

 

 

18

6

1,07

10,7

7,5

107

17

7

1,25

12,5

8,8

125

16

8

1,42

14,3

10,0

143

15

9

1,60

16,0

11,3

160

14

10

1,78

17,9

12,5

179

13

11

1,96

19,6

13,8

196

12

12

2,14

21,4

15,0

214

11

13

2,31

23,2

16,3

232

10

15

2,67

26,8

18,8

268

9

17

3,03

30,4

21,3

304

8

19

3,38

33,9

23,8

339

7

22

3,92

39,3

27,5

393

6

24

4,27

42,8

30,0

428

5

28

4,98

50,0

35,0

500

4

32

5,70

57,1

40,0

571

3

38

6,76

67,8

47,6

678

2

48

8,54

85,7

60,1

857

1

71

12,64

126,7

88,9

1267

0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Programmtaste q und c gleichzeitig drücken, festhalten und dabei den Spülautomaten über den Hauptschalter "I-0" einschalten.

Im Anzeigenfeld erscheint der aktuelle Programmstatus "P...".

Taste k drücken, das "P" erlischt, es erscheint immer die Zeitstufe "0" im Anzeigenfeld. Die Zeitstufe "0" kann jetzt den Erfordernissen entsprechend verändert werden. Dazu:

Taste c entsprechend oft drücken bis der gewünschte Wert im Anzeigenfeld erscheint.

Taste h drücken. Es erscheint "SP".

Taste h nochmals drücken. Die Zeitstufe wird abgespeichert. Das Anzeigenfeld erlischt.

Der Spülautomat ist betriebsbereit.

10

Wasserenthärtungsanlage einstellen

Liegt die Wasserhärte Ihres Leitungswassers ständig unter 6 °d:

Zeitstufe "0" einstellen.

Die Kontrollampe k leuchtet dann nicht auf, der Enthärter braucht nicht aufbereitet werden.

Wasserenthärter aufbereiten siehe

Seite 29.

11

Tür öffnen und schließen

Tür öffnen a

Türöffner bis zum Anschlag drücken, gleichzeitig in die Griffleiste fassen und die Tür öffnen.

Während eines Spülprogrammes darf die Tür nur in zwingenden Fällen geöffnet werden, z.B. wenn sich Spülutensilien stark bewegen (siehe "Programm unterbrechen").

Fassen Sie nicht an die Heizkörper wenn Sie nach Programmende die Tür öffnen. Selbst einige Minuten nach beendetem Programm können Sie sich daran verbrennen.

Tür schließen

Tür hochklappen und bis zum Einrasten fest andrücken. Den Türöffner dabei nicht drücken.

12

Anwendungstechnik

Der Spülautomat kann mit zwei Grundkörben (Unterkorb und Oberkorb) ausgestattet werden.

Je nach Art und Form der zu reinigenden Utensilien werden sie mit den unterschiedlichsten Einsätzen ausgestattet oder gegen andere SpezialKörbe ausgetauscht.

Die Vielfältigkeit dieser Einsätze und Körbe ist so groß, daß hier nicht jeder abgebildet und im einzelnen auf deren Verwendung eingegangen werden kann. Instrumente mit langen, bzw. engen Hohlräumen müssen direkt von innen mit heißer Flotte durchströmt werden.

Spülgut einordnen

Vorabräumen

Spülgut vor dem Einordnen entleeren (ggf. seuchengesetzliche Bestimmungen beachten).

Reste von Säuren und Lösungsmittel, insbesondere Salzsäure und chloridhaltige Lösungen, dürfen nicht in den Spülraum gelangen.

Instrumentenentsorgung:

Normalerweise wird das Instrumentarium "trocken entsorgt", denn es kann nach der Anwendung am Patienten bis zur Aufbereitung 5-6 Stunden im Desinfektor gelagert werden.

Bitte beachten

Das Spülgut grundsätzlich so einordnen, daß alle Flächen vom Wasser umspült werden können, nur dann kann es sauber werden!

Die Spülutensilien dürfen nicht ineinander liegen und sich gegenseitig abdecken.

Hohlgefäße mit den Öffnungen nach unten in die entsprechenden Einsätze stellen, damit das Wasser ungehindert einund austreten kann.

Teile mit tiefem Boden möglichst schräg einstellen, damit das Wasser ablaufen kann.

Hohe schlanke Hohlgefäße möglichst im mittleren Bereich der Körbe einordnen. Dort werden sie von den Sprühstrahlen besser erreicht.

Wagen oder Körbe mit Adapter müssen richtig ankoppeln (siehe nächste Seite).

Die Spülarme dürfen nicht durch zu hohe oder nach unten durchstehende Teile blockiert werden. Evtl. Drehkontrolle von Hand durchführen.

Um Korrosion zu vermeiden, empfiehlt es sich, nur spültechnisch einwandfreie Instrumente aus Instrumentenstahl zu verwenden.

Thermolabiles Instrumentarium nur im Programm "CHEM-DESIN 60°C- 10’" spülen.

Einweg-Instrumente dürfen auf keinen Fall aufbereitet werden.

Sofort nach Programmende sollte die Tür des Automaten für 10 - 15 min ca. 10 cm geöffnet werden. Wenn Sie erst nach dieser Zeit den Automaten entladen, erreichen Sie eine gute Trocknung durch Eigenwärme und verhindern Korrosion.

13

Anwendungstechnik

Wenn sich mit der Zeit Verfärbungsund Korrosionsflecken auf den Instrumenten, besonders im Gelenkbereich einstellen, kann über die Neutralisationsmitteldosiereinrichtung und einer Umprogrammierung

eine Neutralisationsmittel-Dosierung (Refresh) im Programmabschnitt 4 vorgenommen werden (siehe "Neutralisationsmittel einfüllen" und "Sonderfunktionen programmieren"). Bleibt diese Maßnahme erfolglos, bitte den MIELE-Kundendienst befragen.

Starre Endoskope müssen zur Aufbereitung nach Herstellerangaben zerlegt werden. Die Abnahme von Kappen und Dichtungen und das Öffnen von Hähnen ist notwendig um die Kanäle durchspülen zu können. Endoskopische Instrumente können bis zu einer Gesamtlänge von 50 cm aufbereitet werden. Optiken, Lichtleitkabel und dergleichen dürfen nicht thermisch aufbereitet werden. Im Zweifelsfall empfehlen wir Rücksprache mit den Instrumentenherstellern.

Die dünne Verchromung in den Ohrtrichtern kann sehr empfindlich gegenüber Neutralisationsmitteln sein.

Vernickelte Instrumente und Instrumente mit farbeloxiertem Aluminium sind für die maschinelle Aufbereitung ungeeignet.

Bei Aufbereitung div. Instrumente ist der Einsatz eines Nachspülmittels möglich. Bei chirurgischen Instrumenten sollte die Nachspülung mit vollentsalztem Wasser erfolgen.

Die Dosierung eines maschinellen Instrumentenpflegers ist nicht möglich.

Wichtig:

Der gefederte WasserversorgungsAdapter der Körbe bzw. Injektorwagen muß beim Einschieben in den Spülautomaten richtig ankoppeln, d.h. er muß um 4-5 mm höher als die Wasserzuführung in der Maschine eingestellt sein. Ist das nicht der Fall, verstellbaren Adapter entsprechend anpassen.

Klemmring lösen.

Adapter hochschieben (4-5 mm höher als die Wasserzuführung in der Maschine) und Klemmring festdrehen.

Körbe und Einsätze müssen entsprechend der Aufgabenstellung ausgewählt werden.

Ausstattungsbeispiele siehe nächste Seite

14

Miele G 7782 CD User manual

Anwendungstechnik

Ausstattungsbeispiele:

O 177 Oberkorb/Injektor Mehrzweck

HNO-Kanülen mit Anschlußstück in Silikonaufnahmen stecken.

E 327 OP-Wagen/leer

für Siebschalen in 2 Ebenen

E 416 Einsatz 1/4

für die Aufnahme gyn. Spekula. Beladung entsprechend Abbildung.

E 417 Einsatz 2/5

für die Aufnahme von Nasenund Ohrenspekula.

Beladung entsprechend Abbildung, damit die Spekula geöffnet gespült werden.

15

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