McIntosh C-42 Brochure [de]

40
HOMEelectronic 1/2002
Audio Test: High-End-Röhrenendstufe
Es gibt Audio-
Legenden aus den
60er Jahren, die
das goldene HiFi-
Zeitalter geprägt
Nimbus ungebro-
chen bis heute
weiterlebt. Dazu
gehört McIntosh,
deren jüngster
Röhrenamp naht-
los an Traditionen
anknüpft, klang-
lich jedoch für fri-
schen Wind sorgt.
Von Martin Freund
Bereits vor ein paar Jahren
versuchte sich der amerikani­sche Traditionshersteller mit ei­nem Röhrenrevival und brachte die legendären Röhren-Vor- und Endstufen C22/MC275 als Repli-
ca in einer begrenzten Stückzahl auf den Markt. Bei grundlegend gleicher Schaltung kam beim In­nenaufbau jedoch moderne Pla­tinen-Fertigungstechnik zum Einsatz. Klanglich erfüllte die Kombination denn auch die «Vintage»-Erwartungen und bot
einen nostalgisch runden Röh­rensound mit viel Charme und Ambiente. Doch damit nicht ge­nug: Die amerikanische High­End-Schmiede raffte sich zu ei­nem ambitionierten Projekt auf und entwickelte unter der Ägide des McIntosh-«Urgesteins» Sid
Corderman einen ultimativen Röhrenendverstärker nach neu­sten Konstruktionsprinzipien un­ter Berücksichtigung grundle­gender McIntosh-Erfindungen wie der patentierten «Unity Coupled»-Ausgangstrafos. Aus diesem ehrgeizigen Projekt ent-
Jubilate, exu
HOMEelectronic 1/2002
41
stand der MC-2000-Endverstär­ker, der zu einem sündhaften Preis in geringer Stückzahl nach Europa kam. Das bereits damals abgegebene Versprechen, eine bezahlbare, leicht abgespeckte Variante auf den Markt zu brin­gen, wurde nun eingelöst: Der
MC2102 basiert auf dem teure­ren Bruder, kostet aber nur etwa die Hälfte.
Imposantes Erscheinungsbild
Satte 40 kg bringt ein MC­2102 auf die Waage. Inklusive aufwendiger Verpackung sogar
deren 55. Grund genug, die An­lieferung und das Auspacken ge­trost dem Fachmann zu überlas­sen. Sodann offenbart der MC2102 ein klassisches Erschei­nungsbild. Gekapselte Netz­und Ausgangstransformatoren sowie nach dem Abnehmen des Schutzgitters offen einsehbare Röhren auf einer Chromplatte geben dieser Endstufe ein nostal­gisches, nichtsdestotrotz exklusi­ves Erscheinungsbild. McIntosh­typisch finden sich auf der Front­platte zwei Wattmeter in Form schöner Zeigerinstrumente, die im Vergleich zu den McIntosh­Transistor-Endstufen allerdings etwas kleiner ausfallen mussten. Grund: In die Frontplatte ist ein breites Glasfenster eingelassen, damit man auch bei montiertem Schutzgitter noch etwas von den glimmenden Röhrenkolben wahrnimmt. Hauptunterschied zu früheren McIntosh-Klassikern sind die seitlichen Metallkanten, die nicht mehr aus Chrom, son­dern aus mattscheinendem Alu­minium bestehen. Der linke Drehsteller erlaubt das Abschal­ten der Hintergrundbeleuchtung der Wattmeter und das Anhalten der Zeigerinstrumente am Spit­zenausschlag, während auf der rechten Seite zwischen manuel-
lem oder automatischem Ein­schalten gewählt werden kann. Via Schaltimpuls über ein Da­tenkabel lässt sich der MC2102 nämlich per Vorstufe fernein­schalten.
Universell einsetzbar
Die Geräterückseite erstrahlt in makellosem Chrom und offe­riert wahlweise Lautsprecheran­schlüsse für 2, 4 oder 8 Ohm so­wie symmetrische und Cinch­Eingänge. Die Stereoendstufe lässt sich für Monobetrieb in Brücken- bzw. Parallelschaltung betreiben und offeriert dann die doppelte Ausgangsleistung, nämlich 200 Watt Sinus an ver­schiedensten Impedanzen (1 bis 16 Ohm, je nach Abgriff). Die grosszügig dimensionierten An­schlussklemmen nehmen so­wohl Bananenstecker, Litzen wie auch Kabelschuhe auf.
Üppige Abmessungen und eine ansehnliche Hitzeentwick­lung empfehlen eine freie Auf­stellung beispielsweise auf ei­nem speziellen Endstufenstän­der, wo die opulente Optik des
ltate!
Steckbrief
hervorragend
Klang
hervorragend
gut
hervorragend
Urteil
Verarbeitung Handling
Steckbrief
Hersteller
Typ Preis bei Test (Paar) Info
Ausstattung
Ausgangsleistung 8/4/2 Ohm Eingangsempfindlichkeit Abmessungen (BxHxT)
Testergebnisse
Plus/Minus
McIntosh
MC2102 12 900 Franken 01-209 83 33, www.efco.ch
2 x 100 Watt 5 V (20 kOhm) 44,5 x 17,9 x 50,8 cm
+
super Design
+
Top-Klang
+
angemessener Preis
-
anspruchsvoll bezüglich Quellen und Lautsprecherkabel
Bilder: Hans Jürg Baum, Hersteller
Loading...
+ 2 hidden pages