Für die in diesem Handbuch abgedruckten Informationen sind Änderungen ohne
Ankündigung vorbehalten. Die in der Bedienungsanleitung beschriebene Software wird
unter den Bedingungen eines Endbenutzer-Lizenzvertrags überlassen. Im EndbenutzerLizenzvertrag sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgeführt, die die rechtliche
Grundlage für den Umgang mit der Software bilden. Das vorliegende Dokument darf ohne
die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis seitens ARTURIA S.A. nicht - auch nicht in Teilen - für
andere Zwecke als den persönlichen Gebrauch kopiert oder reproduziert werden.
Alle Produkte, Logos und Markennamen dritter Unternehmen, die in diesem Handbuch
erwähnt werden, sind Handelsmarken oder eingetragene Handelsmarken und Eigentum der
jeweiligen Unternehmen.
Übersetzung ins Deutsche: Gesa Lankers & Holger Steinbrink @ einfach-erklärt
www.einfach-erklaert.de
Product version: 1.0
Revision date: 7 June 2018
Danke für den Kauf des Arturia MiniBrute 2S!
Dieses Handbuch behandelt die Funktionen und den Betrieb von Arturias MiniBrute 2S.
In diesem Paket finden Sie:
• Den MiniBrute 2S-Serie Analog-Synthesizer mit einer Seriennummer auf der
Unterseite. Sie benötigen diese, um Ihren MiniBrute 2S online zu registrieren.
• Ein IEC AC-Netzteil
• Ein Eurorack-Kabelsatz
• Eine Preset-Übersicht
Registrieren Sie Ihren MiniBrute 2S so schnell wie möglich! Auf der Unterseite des Geräts
befindet sich ein Aufkleber mit der Seriennummer. Diese benötigen Sie während der OnlineRegistrierung. Sie können auch ein Foto des Aufklebers machen, für den Fall, das dieser
beschädigt wird.
Die Registrierung Ihres MiniBrute 2S-Synthesizers bietet folgende Vorteile:
• Sie können sich das Benutzerhandbuch und die neueste Version der MIDI Control
Center-Software herunterladen
• Sie erhalten spezielle Angebote nur für Besitzer von MiniBrute 2-Synthesizern
Wichtige Hinweise
Änderungen vorbehalten:
Die Angaben in dieser Anleitung basieren auf dem zur Zeit der Veröffentlichung
vorliegenden Kenntnisstand. Arturia behält sich das Recht vor, jede der Spezifikationen zu
jeder Zeit zu ändern. Dies kann ohne Hinweis und ohne eine Verpflichtung zum Update der
von Ihnen erworbenen Hardware geschehen.
Warnung vor Hörschäden:
Das Produkt und dessen Software können in Verbindung mit einem Verstärker, Kopfhörern
oder Lautsprechern ggf. Lautstärken erzeugen, die zum permanenten Verlust Ihrer
Hörfähigkeit führen können. Nutzen Sie das Produkt niemals dauerhaft in Verbindung mit
hohen Lautstärken oder Lautstärken, die Ihnen unangenehm sind.
Sollten Sie ein Pfeifen in den Ohren oder eine sonstige Einschränkung Ihrer Hörfähigkeit
bemerken, so konsultieren Sie umgehend einen Arzt.
Hinweis zu Defekten:
Schäden, die auf die unsachgemäße Verwendung des Produkts und/ oder auf mangelndes
Wissen über dessen Funktionen und Features zurückzuführen sind, sind nicht von der
Garantie des Herstellers abgedeckt und liegen in der Verantwortung des Nutzers. Bitte lesen
Sie diese Bedienungsanleitung sorgfältig und konsultieren Sie Ihren Fachhändler, bevor Sie
sich an den Service wenden.
Vorsichtsmaßnahmen:
1. Lesen und beachten Sie alle Anweisungen.
2. Befolgen Sie immer die Anweisungen auf dem Instrument.
3. Bevor Sie das Gerät reinigen, ziehen Sie immer den Netzstecker aus der
Steckdose und das Netzkabel sowie das USB-Kabel aus dem Gerät. Verwenden
Sie zum Reinigen ein weiches und trockenes Tuch. Verwenden Sie kein Benzin,
Alkohol, Aceton, Terpentin oder andere organische Lösungen. Verwenden Sie
keinen flüssigen Reiniger, kein Spray oder ein zu nasses Tuch.
4. Verwenden Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wasser oder Feuchtigkeit, wie
z. B. in einer Badewanne, einem Waschbecken, einem Schwimmbecken oder an
ähnlichen Orten.
5. Bauen Sie das Gerät nicht in einer instabilen Position auf, in der es versehentlich
umfallen könnte.
6. Legen Sie keine schweren Gegenstände auf das Gerät. Verschließen Sie keine
Öffnungen oder Entlüftungen des Instruments; diese dienen zur Belüftung, um
eine Überhitzung des Geräts zu vermeiden. Stellen Sie das Gerät nicht in der
Nähe von Wärmequellen oder an Orten mit schlechter Luftzirkulation auf.
7. Verwenden Sie nur das mitgelieferte AC-Netzteil, wie von Arturia angegeben.
8. Stellen Sie sicher, dass die Netzspannung an Ihrem Standort mit der am
Netzadapter angegebenen Eingangsspannung übereinstimmt.
9. Öffnen und stecken Sie nichts in das Gerät, da dies zu einem Brand oder
Stromschlag führen kann.
10. Verschütten Sie keine Flüssigkeiten auf das Instrument.
11. Im Falle einer Fehlfunktion bringen Sie das Gerät immer zu einem qualifizierten
Service-Center. Sie verlieren Ihre Garantie, wenn Sie die Abdeckung öffnen und
entfernen. Unsachgemäße Tests können einen elektrischen Schlag oder andere
Fehlfunktionen verursachen.
12. Benutzen Sie das Instrument nicht während eines Gewitters.
13. Setzen Sie das Gerät nicht unmittelbar dem Sonnenlicht aus.
14. Verwenden Sie das Instrument nicht, wenn in der Nähe ein Gasleck auftritt.
15. Arturia haftet nicht für Schäden oder Datenverlust, die durch unsachgemäße
Bedienung des Geräts verursacht werden.
16. Arturia empfiehlt die Verwendung von geschirmten Kabeln für Audio (weniger
als 3 Meter) und speziellen CV/Gate-Kabeln.
Einführung
Herzlichen Glückwunsch zum Kauf des Arturia MiniBrute 2S!
Der MiniBrute 2S ist ein außergewöhnlich leistungsstarker, moderner Analog-Synthesizer mit
klassischer Ausstrahlung.
Die Wurzeln dieses Produkts reichen zurück bis zu den besten Synthesizern aller Zeiten gepaart mit Arturias aktuellem Design und modernem Charakter. Die schon jetzt legendären
"Brute"-Style-Oszillatoren, gepaart mit den klassischen Klangeigenschaften der SteinerParker-Filter, bieten Ihnen eine Fülle von Werkzeugen und einen erstaunlichen Charakter,
mit denen Sie Ihre eigenen Sounds erstellen können.
Die MiniBrute 2-Synthesizer bieten viele großartige Features, sowohl klassische als auch
neuartige. Aber das
Diese Hardware-Matrix ermöglicht es Ihnen, Modulationsquellen an eine endlose Zahl von
Zielen zu routen, sowohl innerhalb des MiniBrute 2S als auch zu externen Geräten.
Kombinieren Sie diese außergewöhnlichen Funktionen mit der Musikalität des Sequenzers
und des Arpeggiators und Sie erhalten ein Instrument, das einen unverzichtbaren Gewinn
für Ihren kreativen Bemühungen sein wird - sei es auf der Bühne oder im Studio.
Wir freuen uns, dass Sie sich für diesen leistungsstarken und erschwinglichen Synthesizer
entschieden haben. Es ist der Höhepunkt jahrelanger Forschung und damit die perfekte
Kombination unserer Leidenschaft für Synthesizer sowie unserer tiefen Wertschätzung für
die Musik, die mit ihnen erschaffen wird.
Besuchen Sie unsere Webseite www.arturia.com für die neueste Firmware, laden Sie sich
das MIDI Control Center herunter und schauen Sie auch in unsere Tutorials und FAQs.
Entdecken Sie Synthesizer einer anderen Art!
Mit musikalischen Grüßen Ihr Arturia-Team
Aushängeschild
des MiniBrute 2S ist seine flexible 48-Punkte-Patch Bay.
2.3. Registrieren Sie Ihr Instrument.................................................................................................................................. 6
2.4. Verbindung des MiniBrute 2S mit der Außenwelt ........................................................................................... 7
2.5. Aufwärmen und grundsätzliche Stimmung....................................................................................................... 9
3.1. Der erste Sound: Das “Basic Patch”........................................................................................................................ 10
3.2. Den zweiten Oszillator hinzufügen.......................................................................................................................... 11
3.3. Filter-Sweep mit einem Pad........................................................................................................................................ 12
3.4. Die LFOs kennenlernen .................................................................................................................................................. 13
3.5. Einführung in die Hüllkurven ...................................................................................................................................... 15
3.6. Der Sequenzer und der Arpeggiator ...................................................................................................................... 17
4.2. Der Shift-Taster................................................................................................................................................................... 22
4.3. Ein- und Ausgänge ........................................................................................................................................................... 23
4.5. Der Sequenzer-Bereich.................................................................................................................................................. 24
5. Das Bedienpanel........................................................................................................................................................ 28
5.1. Die LFOs.................................................................................................................................................................................... 28
5.4. Das Filter ................................................................................................................................................................................. 36
5.5. Der Verstärker-Bereich (AMP).................................................................................................................................. 40
5.6. Der Osc-Mixer ...................................................................................................................................................................... 42
5.7. Legato vs. Retrigger-Noten-Verhalten .................................................................................................................. 47
5.8. Der Patch-Bay-Bereich .................................................................................................................................................. 47
6. Grundlagen der Klangsynthese....................................................................................................................... 48
7. Die Patch-Bay ............................................................................................................................................................. 60
7.2. Der VCO 1-Bereich ............................................................................................................................................................. 65
7.3. Der VCO 2-Bereich.............................................................................................................................................................. 71
7.4. Der EXT IN-Bereich ............................................................................................................................................................ 72
7.5. Der FILTER-Bereich............................................................................................................................................................ 73
7.6. Der AMP-Bereich ................................................................................................................................................................. 74
7.7. Der INVERTER-Bereich..................................................................................................................................................... 74
7.8. Der ADSR-Bereich .............................................................................................................................................................. 75
7.9. Der AD-Bereich ..................................................................................................................................................................... 76
7.10. Der LFO 1&2-Bereich....................................................................................................................................................... 77
7.11. Der VCA-Bereich ................................................................................................................................................................. 78
7.12. Der ATTENUATOR-Bereich............................................................................................................................................ 79
7.14. Der MIDI-Bereich ............................................................................................................................................................. 84
8.2. Tonhöhe und Transponierung .................................................................................................................................... 87
8.3. Der Transport-Bereich .................................................................................................................................................... 88
8.9. Time Division ........................................................................................................................................................................ 92
8.14. Die Skalen-Auswahl........................................................................................................................................................ 98
8.15. Eine Anwender-Skala definieren.......................................................................................................................... 101
9.1. Ein Pattern abspielen .................................................................................................................................................... 102
9.2. Ein Pattern aufnehmen ............................................................................................................................................... 104
9.3. Verwalten von Patterns ............................................................................................................................................... 107
9.4. Eine Verkettung erstellen............................................................................................................................................. 112
10. Editieren von Sequenzen.................................................................................................................................. 113
10.2. Die Spurtypen .................................................................................................................................................................. 114
10.8. Die Seitenbearbeitungsansicht............................................................................................................................ 125
10.9. Ein Pattern verlängern............................................................................................................................................... 126
11.1. Was ist ein Arpeggiator?............................................................................................................................................. 131
11.5. Ein Multi-Oktav-Arpeggio erzeugen .................................................................................................................... 138
11.6. Ein Arpeggio pausieren............................................................................................................................................... 139
12. Die Arp/Loop-Funktionen ................................................................................................................................ 140
12.1. Der Looper.......................................................................................................................................................................... 140
12.2. Sequenzer-Spuren und der Arpeggiator ......................................................................................................... 141
13. Einführung in das MIDI Control Center.................................................................................................. 142
14. Das MIDI Control Center .................................................................................................................................. 146
14.2. Der Gerätespeicher (Device Memories)........................................................................................................... 147
14.3. Local Templates.............................................................................................................................................................. 148
14.4. Store To/Recall From.................................................................................................................................................. 150
14.5. Import/Export von Geräteeinstellungen.......................................................................................................... 151
15. Die Shift-Funktionen ............................................................................................................................................ 164
Wir gratulieren und sagen herzlichen Dank zum Kauf des Analog-Synthesizers Arturia
MiniBrute 2S. Sie verfügen nun über einen Klangerzeuger, den viele Musiker als den am
besten klingenden, vielseitigsten und leistungsfähigsten Analogsynthesizer seiner Klasse
ansehen.
Die MiniBrute Synthesizer-Serie stellt den Höhepunkt einer langen (und sehr effektiven)
Zusammenarbeit zwischen Arturias Entwicklern und dem Analogsynthesizer-Guru Yves
Usson dar.
Seit den späten 1990er Jahren wird die französische Firma Arturia sowohl von Musikern
als auch von der Fachpresse für ihre Entwicklung modernster Software-Emulationen der
legendären Synthesizer der 1960er bis 1980er Jahre gelobt. Vom Modular V aus dem
Jahr 2004 bis hin zum Origin, einem 2010 eingeführten modularen System; von Analog
Factory Experience, dem weltweit ersten Hybrid-Synthesizer (Debüt 2008), dem Synclavier
V (2016) und dem Buchla Easel V (2017), hat unsere Leidenschaft für Synthesizer und puren
Klang den anspruchsvollen Musikern die besten Software-Instrumente für professionelle
Musikproduktionen mitgegeben.
Nach der Rekonstruktion so vieler legendärer analoger Synthesizer und Übertragung der
Eigenschaften dieser Instrumente in leistungsfähige DSP-Algorithmen lag es auf der Hand,
dass Arturia einen eigenen analogen Synthesizer entwickelte. Aber Emulationen analoger
Schaltkreise sind nicht dasselbe wie die Konstruktion großartig klingender, echter analoger
Komponenten. Deshalb haben wir Yves Usson - einen sehr talentierten Schaltungs-Designer
und Synthesizer-Enthusiasten mit der Erfahrung von drei Jahrzehnten - als Unterstützung
gewinnen können.
Neben seinen Forschungen in der biomolekularen Mikroskopie sind seine Klone der
ursprünglich von Dr. Robert Moog entworfenen Module, ebenso wie ARP, EMS und seine
eigenen Designs in der "Modularszene" sehr bekannt und werden in Lizenz von vielen
Herstellern genutzt.
Darüber hinaus teil er seine enorme Erfahrung immer gerne und gibt sein Wissen so an
andere weiter. All seine Schaltpläne bleiben für die Synthesizer-Do-It-Yourself-Community
(SDIY) offen. Die meisten seiner Arbeiten sind auf seiner aktuellen Projektwebsite Yusynth
zu finden und Usson hat einen langjährigen Einfluss auf die großen Internetforen, die den
"Analog-Freaks" gewidmet sind.
Yves Usson und einige seiner Patch-
Freunde
Der analoge Synthesizer MiniBrute 2S verbindet Arturias
innovativer Musikinstrumente und das massive Wissen und die Erfahrung von Yves Usson.
Die Wurzeln liegen in den 1970ern, kombiniert mit dem Besten des 21. Jahrhunderts.
Wir haben den MiniBrute 2S mit vier Zielvorgaben entwickelt: unvergleichlicher analoger
Sound, intuitive Bedienung, erschwinglicher Preis und keine Kompromisse - weder bei den
Bauteilen, noch beim Design oder den Anschlüssen.
Vom kleinsten Kondensator über die Regler bis hin zum Gehäuse haben wir die besten
Lieferanten ausgewählt, jede Komponente umfassenden Tests unterzogen und das Design
für bestmöglichstes Spielerlebnis optimiert.
Außerdem sollte es Spaß machen, eigene Sounds zu erstellen und diese dann auf der Bühne
oder im Studio zu nutzen. Es gibt keine Presets - die gesamte Klangformung befindet sich
immer im vollständigen Zugriff. Diese Designphilosophie bedeutete auch, dass wir echte
analoge Oszillatoren anstelle von digitalen verwenden, um diesen puren Klangcharakter zu
erreichen, der so typisch für die analoge Synthese ist.
Aber wir wollten auch, dass Sie in der Lage sind, diesen Klangcharakter so zu verbiegen,
wie es die "Schrankwände" können (Sie wissen schon, diese riesigen modularen Synthesizer
mit Patchkabeln, die überall hineingesteckt werden können). Neben der leistungsstarken
Stimmenarchitektur bietet der MiniBrute 2S eine 48-Punkte-Patch Bay, mit der Sie alle
vorverdrahtenten Verbindungen des Signalpfads umgehen können. ie können externe
Steuersignale und Audiosignale hineinleiten und in die MiniBrute 2S-Schaltung einspeisen.
Diese flexible Herangehensweise an das Sounddesign wird Ihnen klangliche Türen öffnen,
von denen Sie bisher gar nicht wussten, dass sie da waren. Wir denken, dass sogar die
"Schrankwände" an diese Türen klopfen, um sich dem anzuschließen!
Trotz all seiner Flexibilität liegt der Fokus des MiniBrute 2S auf Musik, Kreativität und der
Erfahrung, ein Instrument zu spielen, das in jeder Hinsicht Spaß macht - sowohl haptisch,
als auch als Inspiration. Dank seiner kompakten Größe ist der MiniBrute 2S ideal für den
mobilen und den Desktop-Musiker. Er liefert nicht nur solide Bässe, interessante Effekte
und packende Lead-Lines, sondern auch Sounds, die kein anderer Synthesizer auf diesem
Planeten erzeugen kann.
Jeder weiß, dass analoge Synthesizer teuer in der Herstellung sind. Aber was bringt es,
einen Synthesizer für alle zu bauen, den sich niemand leisten kann? Also haben wir einfach
darauf gehofft, dass das Gerät erfolgreich sein wird – der MiniBrute 2S wurde in einer so
großen Stückzahl produziert, die es uns erlaubte, Mengenrabatte auf Bauteile zu bekommen
und optimierte Fertigungstechniken zur industriellen Produktion einzusetzen. Das Ergebnis
ist eine analoge Synthese ohne Kompromisse.
Der MiniBrute 2S ist ein echtes Musikinstrument. Wir hatten viel Freude bei der Entwicklung,
der Produktion und beim Spielen. Und wir hoffen, dass Sie unsere Begeisterung teilen und
sich von seinem Klang inspirieren lassen.
Der MiniBrute 2S wird mit einem externen Netzteil betrieben. Verwenden Sie bitte keine
anderen Netzteile oder Adapter als die von Arturia. Arturia übernimmt keine Verantwortung
für Schäden, die durch die Verwendung einer nicht autorisierten Spannungsversorgung
verursacht werden.
2.2. WARNUNG
Stellen Sie dieses Produkt nicht an einem Ort oder an einer Stelle auf, an der man über
Netzkabel oder Verbindungskabel laufen, darüber stolpern oder etwas darüber rollen
könnte.
Die Verwendung eines Verlängerungskabels wird nicht empfohlen. Wenn Sie jedoch eines
verwenden müssen, vergewissern Sie sich, dass das Kabel für die maximale Stromstärke
geeignet ist, die von diesem Produkt benötigt wird. Wenden Sie sich an einen Elektriker vor
Ort, um weitere Informationen zu Ihren Stromanschlüssen zu erhalten.
Dieses Produkt sollte nur mit den von Arturia gelieferten oder empfohlenen Komponenten
verwendet werden. Beachten Sie bei der Verwendung von Komponenten alle
Sicherheitskennzeichnungen und Anweisungen, die den Zubehörprodukten beiliegen.
2.3. Registrieren Sie Ihr Instrument
Durch die Registrierung Ihres Instruments bestätigen Sie den Kauf des Produkts und sind
dann berechtigt, den technischen Support von Arturia zu nutzen und über Aktualisierungen
informiert zu werden.
Darüber hinaus können Sie den Arturia-Newsletter abonnieren, um über Arturia-bezogene
Neuigkeiten und Werbeangebote informiert zu werden.
Rufen Sie Ihr Arturia-Konto unter folgender URL auf:
https://www.arturia.com/login
Klicken Sie auf “
Eingabe seiner Seriennummer hinzu, wie auf dem Aufkleber auf der Unterseite des Gerätes
angegeben.
Register New Product
” und fügen Sie den MiniBrute 2S-Synthesizer durch
2.4. Verbindung des MiniBrute 2S mit der Außenwelt
Schalten Sie immer alle Audio-Geräte aus, bevor Sie Audioverbindungen herstellen.
Andernfalls könnten Ihre Lautsprecher, der MiniBrute 2S-Synthesizer oder andere Geräte
beschädigt werden.
Nachdem Sie die Verbindungen hergestellt haben, stellen Sie alle Pegel auf 0. Schalten
Sie die Geräte nacheinander ein, zuletzt den Audioverstärker oder das Abhörsystem und
erhöhen dann die Lautstärke auf den Ihnen angenehmen Pegel.
Hier eine Übersicht der Anschlüsse des MiniBrute 2S-Synthesizers:
AnschlussAnschlussart
Audioausgang6.35 mm (1/4'') Mono-Buchse (470 Ω Impedanz / Linepegel)
Kopfhörer
Patch-Bay
(hauptsächlich Buchsen)
Patch-Bay (Sync & ClockBuchsen)
MIDI Eingang & AusgangStandard MIDI DIN-5
USBStandard USB Typ B
DC StromanschlussIntern 2.1 mm, extern 5.5 mm
6.35 mm (1/4'') TRS-Buchse (Signal ist mono)
2Ω Impedanz (185mW @ 250Ω / 60mW @ 80Ω / 24mW @ 32Ω)
MiniBrute 2S Patch-Bay, Modular-Synthesizer und externe Klangquellen
Dies ist nur ein Beispiel für Verbindungen, die zwischen dem MiniBrute 2S und externen
Geräten hergestellt werden können. Die Möglichkeiten sind so unendlich wie Ihre
Vorstellungskraft!
2.5. Aufwärmen und grundsätzliche Stimmung
Wie alle echten analogen Synthesizern benötigt der MiniBrute 2S nach dem Einschalten
eine Aufwärmzeit von etwa fünf bis zehn Minuten. So erreichen Sie eine stabile
Betriebstemperatur, die eine exakte Oszillatorstimmung sicherstellt. Die Aufwärmzeit hängt
von der Temperatur ab. Eine kältere Umgebung erfordert längere Aufwärmzeiten, während
eine wärmere Umgebung entsprechend kürzere Zeiten benötigt. Auch die Luftfeuchtigkeit
kann sich auf die Dauer der Aufwärmphase auswirken.
Sobald der Synthesizer seine Betriebstemperatur erreicht hat, stellen Sie ihn auf die
gewünschte Stimmung ein. Verwenden Sie einen externen Tuner, um die Stimmung des
Instruments zu überprüfen. Nutzen Sie ggf. den Global Tune-Regler, um den MiniBrute 2S auf
die gewünschte Stimmung einzustellen.
Der MiniBrute 2S behält seine Stimmung bei, wenn er unter normalen Temperatur- und
Feuchtigkeitsbedingungen bei Temperaturen zwischen 20° C und 32° C in gemäßigten
Zonen betrieben wird. In der Praxis bietet der MiniBrute 2S einen stabilen Betrieb über
einen viel größeren Temperaturbereich, obwohl extreme Temperaturen oder Fluktuationen
zu längeren Stabilisierungszeiten oder Stimmungsschwankungen führen können.
Dieses Kapitel beinhaltet die notwendigen Grundlagen zur Erstellung Ihrer ersten
druckvollen MiniBrute 2S-Sounds. In den nachfolgenden Kapiteln steigen wir tiefer in den
Sounddesign-Prozess ein und erstellen animierte und komplexe Sounds.
Dieses Kapitel enthält auch einführende Informationen zum Sequenzer und zum
Arpeggiator [p.17].
3.1. Der erste Sound: Das “Basic Patch”
Sobald Ihr MiniBrute 2S richtig an Ihr Soundsystem angeschlossen wurde, stellen Sie
zunächst alle Bedienelemente auf ihre minimalen Einstellungen:
• die Drehregler gegen den Uhrzeigersinn
• die Schieberegler in Minimalstellung
• Mittenposition (12 Uhr) für Regler mit – und + (FM 1 und RM)
• Mittenposition für alle drei Tune-Regler
• Mittenposition für den Master Volume-Regler
Schalten Sie Ihren MiniBrute 2S ein. Während Sie ihn aufwärmen [p.9], stellen Sie die
folgenden Parameter auf die empfohlenen Werte ein:
• die LFO 1- und LFO 2 Sync-Schalter auf die Free-Position
• die LFO 1- und LFO 2 Rate-Regler in die Mittenposition
• die VCO 2 Wave [p.28] und Range [p.35]-Schalter in deren oberste Positionen (Sine
Wave und Fine)
• den Mode-Regler im FILTER-Bereich auf LP
• die AD ENVELOPE-Schalter in die Gate [p.46]- und Once [p.46]-Positionen
• den Square Wave-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich auf Maximum
• Drehen Sie im FILTER-Bereich den Cutoff-Regler vollständig im Uhrzeigersinn
• Stellen Sie Sync auf Int
♪: Es sollten noch keine Kabel an die Patch-Bay angeschlossen sein.
Diese Einstellungen sorgen für eine einheitliche Ausgangsbasis für die folgenden Beispiele.
Nachfolgend eine visuelle Darstellung des Patches:
Das (Basic)-Patch
Beim Drücken eines beliebigen Pads sollten Sie nun Ihren allerersten MiniBrute 2S Sound
hören!
Das Ergebnis ist eine fett klingende Rechteckwelle... aber diese ist noch ein bisschen statisch,
oder? Wir werden das im Kapitel Grundlagen der Klangsynthese [p.48] noch optimieren.
Wenn Sie jedoch weiter auf den Pads spielen möchten, können Sie die Noten mit den Octave
Down oder Up [p.25]-Pads in den von Ihnen bevorzugten Bereich transponieren.
♪: Sobald sich der MiniBrute 2S aufgewärmt hat, können Sie die Hauptstimmung [p.9] wie im
vorherigen Kapitel beschrieben einstellen.
3.2. Den zweiten Oszillator hinzufügen
Drücken Sie das "Octave +"-Pad, um den MiniBrute 2 S um eine Oktave zu transponieren (Das
"Octave +"-Pad befindet sich unterhalb von Regler #15). Drücken und halten Sie nun ein Pad
und gehen wie folgt vor:
• Stellen Sie den Osc 2-Regler im OSC MIXER-Bereich auf Maximum.
• Drehen Sie den VCO 2 Tune-Regler gegen den Uhrzeigersinn, bis VCO 2 eine
Oktave tiefer klingt als die ursprüngliche Tonhöhe.
• Spielen Sie einige Noten! VCO 2 ist zu einem Sub-Oszillator geworden, der Ihren
Sound durch einen zusätzlichen Bassanteil verstärkt.
Der einfachste Weg, die Cutoff-Frequenz des Filters zu durchfahren, ist das Bewegen des
Cutoff-Reglers. Aber Sie können während dem Spielen auch die Pads dazu benutzen - das
wäre die alternative Methode.
Belassen Sie die Bedienkontrollen wie im obigen Beispiel [p.11], machen aber folgende drei
Änderungen:
• Stellen Sie den Filter Cutoff-Regler in die minimale Einstellung
• Stellen Sie den Att>Cutoff-Regler auf Maximum
• Schalten Sie VCO 2 auf Sägezahn. Sägezahnwellen besitzen mehr Obertöne,
dadurch wird der Filterdurchlauf deutlicher.
Die Parameter in den Abschnitten VCO 2 und Filter sollten nach den Änderungen wie
folgt aussehen. Die restlichen Einstellungen sollte immer noch dem Suboszillator [p.11]-Patch
ähneln:
VCO 2/Filtereinstellungen für das Beispiel
Filter Sweep
Halten Sie nun ein Pad gedrückt und erhöhen langsam den Druck Ihres Fingers auf dieses
Pad. Das Filter öffnet sich, sobald der Druck größer wird.
Die Druckempfindlichkeit der Pads kann zur Steuerung anderer Parameter sowohl im
MiniBrute 2S als auch für externe Geräte verwendet werden. Die Patch-Bay [p.60] macht das
möglich.
Der MiniBrute 2S verfügt über zwei unabhängige Low-Frequency-Oszillatoren (LFOs) mit
identischen Wellenformen und Reglern. LFOs werden verwendet, um einen Parameter
zyklisch "zu modulieren" (d.h. einen Parameter stetig zu ändern). Zum Beispiel kann ein LFO
die Tonhöhe eines Oszillators schrittweise nach oben und unten verändern. Diese Form der
Modulation wird als "Vibrato" bezeichnet.
In den folgenden Beispielen verwenden wir LFO 1, aber die gleichen Experimente können
auch mit LFO 2 durchgeführt werden. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Der LFO-Bereich
[p.28] im Kapitel Das Bedien-Panel [p.28], um mehr über die LFOs zu erfahren.
3.4.1. Das Filter mit einem LFO durchfahren
Ein LFO kann viel mehr als nur Vibrato [p.14] zum Klang hinzufügen. Er kann zum Beispiel
auch den Obertongehalt modulieren. Wir verwenden die Patch-Bay, um diesen Punkt zu
veranschaulichen:
• Stellen Sie alle Schieberegler auf Minimum
• Stellen Sie den Schieberegler für die Rechteckwelle (Square) im OSC MIXERBereich auf den Maximalwert
• Setzen Sie im FILTER-Bereich die Cutoff- und Resonance-Regler auf ihre
Mittelpositionen ("12 Uhr")
• Stellen Sie den FM-Regler im FILTER-Bereich auf die 12-Uhr-Position
• Stellen Sie im FILTER-Bereich auch den Mode-Regler auf BP (Band Pass)
• Stellen Sie den LFO1 Wave-Regler auf Sine und dessen Geschwindigkeit (Rate)
auf die 12-Uhr-Position
• Lokalisieren Sie den LFO1 & 2-Bereich auf der Patch-Bay
• Stecken Sie ein Patchkabel in die Out 1-Buchse im LFO1 & 2-Bereich
• Lokalisieren Sie den FILTER-Bereich auf der Patch-Bay
• Verbinden Sie das andere Ende des Patchkabels mit der Cutoff-Buchse im
FILTER-Bereich
Es ist wichtig, dass alles richtig eingerichtet ist – dann sollte der Patch wie folgt aussehen:
LFO 1 moduliert Filter Cutoff über die Patch-Bay
Spielen Sie ein Pad. Sie sollten eine periodische Timbre-Änderung, die ein wenig an ein
Didgeridoo erinnert, hören; mit einer Geschwindigkeit, die durch die rot blinkende LED im
LFO 1-Bereich angezeigt wird. Drehen Sie den Rate-Regler, um diesen Wah-Wah-Effekt zu
verlangsamen oder zu beschleunigen und spielen mit der Resonance-Einstellung des Filters,
um diesen zu akzentuieren.
Vielleicht möchten Sie auch die verschiedenen LFO-Wellenformen ausprobieren, die wir im
LFO-Bereich [p.28] des Bedienpanel [p.28]-Kapitels beschreiben.
Bisher haben wir nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt! Dank der Patch-Bay kann ein
LFO fast jedem Klangparameter eines MiniBrute 2S-Sounds eine zyklische Veränderung
hinzufügen. Um mehr zu erfahren, lesen Sie das Kapitel Patch-Bay [p.60].
3.4.2. Vibrato mit dem VCO2 hinzufügen
Es gibt eine schnelle Möglichkeit, Vibrato hinzuzufügen, ohne die Patch-Bay zu verwenden.
Und dabei lernen Sie sogar noch ein wenig mehr über VCO 2.
Die Einrichtung ist denkbar einfach. Ausgehend vom vorherigen Beispiel [p.13]:
• entfernen Sie das Patch-Kabel
• schalten Sie die VCO 2-Range auf LFO
Spielen Sie nun ein Pad und drehen Sie den VCO 1 FM-Regler langsam auf - das verleiht dem
Sound etwas Vibrato.
Halten Sie das Pad weiterhin gedrückt und drehen den VCO 2 Tune-Regler im Uhrzeigersinn,
um die LFO-Geschwindigkeit zu erhöhen. Sie hören dabei die Geschwindigkeitszunahme
des Vibratos.
♪: Die Modulation erfolgt ohne Verwendung von Patchkabeln, da eine vorverdrahtete Verbindung
zwischen VCO 1 und VCO 2 besteht. Dies wird durch die blaue Beschriftung ("VCO 2) unterhalb
des VCO 1 FM-Knopfes deutlich. Weitere Informationen zu den vorverdrahteten Verbindungen finden
Sie in der ersten Anmerkung (♪) im Abschnitt VCO 1 [p.31] des Kapitels Das Bedien panel [p.28]. ♪:
Da VCO 2 standardmäßig der Tonhöhe von VCO 1 folgt, die wiederum standardmäßig vom
Transponierungsbereich der Pads anhängt, erhöht oder verringert sich die LFO-Rate, wenn Sie den
Oktavbereich der Pads ändern. Wenn Sie möchten, dass die Frequenz von VCO 2 über den gesamten
Bereich der Pads konsistent ist, stecken Sie nur eine Seite eines Patch-Kabels in die Pitch
2-Eingangsbuchse in der Patch-Bay. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Patch-Bay [p.60].
Der MiniBrute 2S besitzt zwei unabhängige Hüllkurven (Envelopes): AD und ADSR. Die AD
ENVELOPE steuert die Amplitude des Sounds, während die ADSR ENVELOPE dem Filter
zugewiesen ist, was den harmonischen Inhalt des Klangs beeinflusst.
3.5.1. Die AD-Hüllkurve
Die Verstärkerhüllkurve eines Sounds bestimmt, wie sich der Pegel zeitlich ändert, wenn
Sie eine Note spielen. Bis hierher wurde eine Note nur durch Drücken eines Pads gespielt.
Dies klang wie ein "elektronischer Orgel"-Sound ohne Dynamik. Durch Einstellen der AD
ENVELOPE-Parameter (Attack, Decay) können wir steuern, wie der Sound ein- und
ausgeblendet wird.
Stellen Sie den Attack-Schieberegler im AD-ENVELOPE-Bereich auf die mittlere Position und
drücken ein beliebiges Pad. Der Klang steigt nun langsam bis zum Maximalpegel an. Sobald
Sie das Pad loslassen, hört der Ton abrupt auf. Regeln Sie den Decay-Schieberegler nach
oben und der Ton wird beim Loslassen eines Pads bis zum Mindestpegel ausgeblendet.
Es gibt zwei Schalter innerhalb des AD ENVELOPE-Bereichs (Gate/Trig und Once/Loop [p.46]).
Deren Funktionen sind etwas komplexer und werden im Kapitel zum Bedienpanel [p.28]
beschrieben.
Diese Hüllkurve steuert das Filter und bietet mehr Schieberegler als die AD-Hüllkurve. Die
ADSR-Hüllkurve ist etwas komplexer zu verwenden, deshalb werden wir hier nur das
grundlegende Konzept beschreiben und sie ausführlicher im Kapitel Grundlagen der
Klangsynthese [p.48] behandeln.
Das Drücken eines Pads oder das Senden eines Gate-Signals löst ein sich entwickelndes
Modulationssignal mit bis zu vier verschiedenen Stufen aus:
• Attack bestimmt, wie lange es dauert, bis die Hüllkurve von Null auf Maximum
läuft. Die Attack-Zeit kann im kürzesten Fall 0,5 ms oder im längsten 4 Sekunden
betragen.
• Die Decay-Phase beginnt, wenn die Attack-Phase ihren Maximalwert erreicht
hat. Sie bestimmt die Zeit, die benötigt wird, um von diesem Maximalwert auf
einen stetigen Wert (eingestellt durch den Sustain-Parameter) zu sinken (siehe
nächster Punkt). Die Geschwindigkeit dieses Abklingens kann von 0,5 ms bis 4
Sekunden variieren.
• Die Sustain-Phase beginnt mit dem Ende der Decay-Phase und bleibt auf dem
Halte-Wert, solange ein Pad gedrückt gehalten oder ein Gate-Signal erzeugt wird.
Der Sustain-Level ist variabel zwischen Null (kein Sustain) und dem maximalen
Wert der Hüllkurve.
• Zum Schluss wird die Release-Phase beim Loslassen des Pads gestartet und
regelt die Zeit, in der die Lautstärke vom Sustain-Pegel auf Null sinkt. Die ReleaseZeit kann im kürzesten Fall 0,5 ms oder im längsten 4 Sekunden betragen.
Als hätte das nicht schon genug Spaß gemacht hat, werfen wir nun noch einen kurzen
Blick auf den Sequenzer/Arpeggiator-Bereich. Um mehr über diese Funktionen zu erfahren,
empfehlen wir mit dem Einleitungs-Kapitel [p.86] zu beginnen.
♪: Bevor Sie fortfahren, spielen Sie eine Note um sicherzugehen, dass Sie einen Ton hören. Wenn
nicht, erhöhen Sie den Pegel eines der Wellenform-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich. Wenn das
nicht hilft, können Sie im Abschnitt Basis-Patch [p.10] des Handbuchs alle Basis-Einstellungen
überprüfen.
3.6.1. Der Sync-Taster
Bevor Sie mit dem Sequencer oder dem Arpeggiator Musik machen können, ist es wichtig,
dass der Sync-Taster auf Int (Intern) gestellt wird. Schauen Sie dazu nach einem großen,
mit Sync beschrifteten Taster (oberhalb von Regler 7).
Der Sync-Taster
Die vier LEDs rechts neben diesem Taster zeigen die aktive Clock-Quelle für alle zeitbasierten
Funktionen des MiniBrute 2S an - für die LFOs, den Sequenzer und den Arpeggiator. Drücken
Sie die Sync-Taste so oft, bis die LED neben den Buchstaben "INT" leuchtet. Dies bedeutet,
dass Sie die interne Clock ausgewählt haben und sofort mit dem Sequenzer und dem
Arpeggiator arbeiten können.
Der MiniBrute 2S befindet sich standardmäßig im Sequenzer-Modus. Sie können jedoch
schnell in den Arpeggiator-Modus wechseln, indem Sie im Arp/Loop-Bereich des oberen
Bedienfelds den On-Taster drücken. Dieser sieht wie folgt aus:
Der Arp/Loop-Bereich
Bevor Sie die Pads spielen, konfigurieren Sie den Arpeggiator so, dass Sie auch alles hören
können. Halten Sie hierzu den Shift-Taster gedrückt und
• drücken Sie das "F"-Pad ("1/8")
• drücken Sie das "G#"-Pad ("Chrom")
Halten Sie nun den Arp/Loop On-Taster gedrückt und drehen den Tempo/Value-Regler, bis
"Up" im Display erscheint.
Wir erklären diese Einstellungen genauer im Kapitel Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
[p.86].
Halten Sie jetzt mindestens drei Pads gedrückt. Sie sollten die drei entsprechenden Noten
in der Reihenfolge von der niedrigsten zur höchsten Note hören. Wenn nichts passiert,
überprüfen Sie erneut die Einstellung des Sync-Taster [p.17].
Eine ausführlichere Erklärung zum Arpeggiator finden Sie im Kapitel Arpeggiator-
Grundlagen [p.131]. Wenn Sie sich für die erweiterten Funktionen des Arp/Loop interessieren,
klicken Sie hier [p.140].
Mit dem MiniBrute 2S können Sie bis zu 64 eigene Patterns aufnehmen. Möglicherweise
wollen Sie aber von den vorhandenen Patterns ausgehen, also werden wir diese zunächst
anhören. Wir lernen dabei auch, neue Patterns aufzunehmen [p.19].
Wenn der Arp/Loop-Taster leuchtet, drücken Sie diesen einmal, so dass er aufhört zu
leuchten. Das bedeutet, dass der Arpeggiator nicht mehr aktiv ist.
Als nächstes halten Sie den Shift-Taster gedrückt und
• drücken das untere C-Pad ("Fwd")
• drücken das F-Pad ("1/8")
• und drücken das G#-Pad ("Chrom")
Wir erklären diese Einstellungen genauer im Kapitel Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
[p.86].
• Drücken Sie den Sync-Taster, bis die INT-LED leuchtet
• Halten Sie den Load-Taster (dieser befindet sich über den Reglern 8 und 9)
Während Sie den Load-Taster gedrückt halten, schauen Sie sich die Pads an. Diese werden
verwendet, um das gewünschte Pattern auzuwählen und zu laden. Einige der Pads können
leuchten, was bedeutet, dass sie bereits Patterndaten enthalten. Ein blinkendes Pad zeigt an,
dass dieses Pattern bereits in den Speicher geladen wurde.
• Wählen Sie ein Pad, das leuchtet
• Drücken Sie die den Play-Taster
Die ausgewählte Sequenz beginnt zu spielen. Wenn Sie nichts hören, richten Sie das Basis-
Patch [p.10] erneut ein.
Um ein anderes Pattern auszuwählen, halten Sie den Load-Taster und drücken dann auf ein
anderes Pad.
3.6.3.1. Ein Pattern aufnehmen (Echtzeit)
♪: Hier [p.21] finden Sie ein kurzes Beispiel zur Aufnahme im Step-Modus.
Wenn Sie ein leeres Pattern oder ein Pattern gefunden haben, das Sie nicht behalten
möchten, können Sie eine Echtzeitaufnahme machen.
• Aktivieren Sie das Metronom, indem Sie den Shift-Taster gedrückt halten und
dann den Sync-Taster drücken. Wenn der Sync-Taster beim Drücken des ShiftTasters aufleuchtet, ist das Metronom bereits aktiviert.
• Halten Sie den Record-Taster
• Drücken Sie anschliessend den Play-Taster
Sobald Sie Play drücken, leuchtet der Record-Taster blau, das Metronom startet und der
Sequenzer beginnt mit der Aufnahme.
♪: Wenn der Record-Taster blau leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Echtzeit-Aufnahmemodus.
Wenn der Taster rot leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Schritt-Aufnahmemodus.
Drücken Sie einige Pads, als würden Sie ein Keyboard spielen. Die Standardlänge eines
Pattern beträgt einen Takt (16 Schritte), danach beginnt das Pattern von neuem und ersetzt
bereits eingespielte Noten.
Sie können den Aufnahmemodus verlassen, indem Sie erneut den Record-Taster drücken.
Um das Metronom zu deaktivieren, halten Sie den Shift-Taster und drücken den Sync-Taster,
so dass dieser aufhört zu leuchten.
!: Wenn Sie ein Pattern erstellt haben, das Sie behalten möchten, halten Sie den Save-Taster und
drücken Sie dann auf das blinkende Pad. Machen Sie dies, bevor Sie ein anderes Pattern laden, sonst
verlieren Sie Ihre Pattern-Daten. Lesen Sie im Kapitel Ein Pattern speichern [p.110], wie Sie ein Pattern
an einen neuen Speicherort kopieren.
Jedes MiniBrute 2S-Pattern besitzt vier parallele Spuren. Zusätzlich zu Notendaten können
dort viele andere Arten von Steuerdaten aufgezeichnet werden.
Eine ausführlichere Einführung in den Sequenzer finden Sie im Kapitel Sequenzer-
Grundlagen [p.102]. Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie die Länge eines Patterns ändern,
einzelne Notendaten bearbeiten und Informationen in andere Tracks aufnehmen, lesen Sie
das Kapitel Sequenzbearbeitung [p.113].
♪: Hier [p.19] finden Sie ein kurzes Beispiel zur Aufnahme im Echtzeit-Modus.
Wenn Sie ein leeres Pattern gefunden haben oder zumindest ein Pattern, das Sie nicht
behalten möchten, sollten wir jetzt eine Aufnahme im Schrittmodus machen.
• Aktivieren Sie das Metronom, indem Sie den Shift-Taster gedrückt halten und
dann den Sync-Taster drücken. Wenn der Sync-Taster beim Drücken des ShiftTasters aufleuchtet, ist das Metronom bereits aktiviert
• Drücken Sie den Record-Taster
• Drücken Sie anschliessend den Play-Taster
Sobald Sie Play drücken, startet das Metronom und der Sequenzer beginnt mit der
Aufnahme. Im Gegensatz zum Echtzeit-Aufnahmemodus ist die Aufnahmetaste rot, um den
Schrittaufnahmemodus anzuzeigen
♪: Wenn der Record-Taster rot leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Schritt-Aufnahmemodus.
Wenn der Taster blau leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Echtzeit-Aufnahmemodus.
Wenn Sie bereit sind, drücken Sie ein Pad. Dieses leuchtet rot und zeigt damit den Schritt in
der Sequenz an. Drücken Sie das Pad erneut, um diesen Schritt auszuschalten. Das Pad hört
dann auf zu leuchten.
Die Standardlänge eines Patterns beträgt 1 Takt (16 Schritte), danach führt der Sequenzer
einen Loop aus und Sie hören die von Ihnen aktivierten Schritte.
Wenn Sie mit einem leeren Pattern begonnen haben, werden alle Noten mit der gleichen
Tonhöhe wiedergegeben. Dies liegt daran, dass die Tonhöhe jedes Schritts unter
Verwendung der Regler oberhalb der Pads eingegeben wird.
Um das auszuprobieren, drehen Sie den Regler über einem der beleuchteten Pads um
einem Klick. Sie sehen, dass die TEMPO/VALUE-Anzeige vom Tempo zu einem Notennamen
wie "C#3" oder "B2" wechselt. Mit dieser Methode können, solange sich das Gerät im
Aufnahme-Modus befindet (d.h. der Aufnahme-Taster leuchtet) Noten geändert werden,
unabhängig davon, ob der Sequenzer läuft.
Sie können den Aufnahmemodus verlassen, indem Sie erneut den Record-Taster drücken.
Um das Metronom zu deaktivieren, halten Sie den Shift-Taster und drücken den Sync-Taster,
bis dieser aufhört zu leuchten.
!: Wenn Sie ein Pattern erstellt haben, das Sie behalten möchten, halten Sie den Save-Taster und
drücken auf das blinkende Pad. Machen Sie dies, bevor Sie ein anderes Pattern laden, sonst verlieren
Sie Ihre Pattern-Daten. Lesen Sie im Kapitel Ein Pattern speichern [p.110], wie Sie ein Pattern an einen
neuen Speicherort kopieren etc.
Eine ausführlichere Einführung in den Sequenzer finden Sie im Kapitel Sequenzer-
Grundlagen [p.102]. Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie die Länge eines Patterns ändern,
einzelne Notendaten bearbeiten und Informationen in andere Tracks aufnehmen, lesen Sie
das Kapitel Sequenzbearbeitung [p.113].
Der MiniBrute 2S besitzt einen mehrspurigen Step-Sequenzer, einen Arpeggiator, einen
leistungsstarken analogen Monosynth sowie eine flexible Patch-Bay - alles kombiniert in
einem leistungsfähigen Musikproduktionstool. Als Eingabe-Schnittstelle bietet er eine Reihe
von Pads, ähnlich denen von Drum-Machines, die in einem pianoartigen Layout angeordnet
sind und eine Oktave abdecken. Neben der Möglichkeit Noten zu spielen bieten die Pads
zusätzliche Steuerelemente für diverse Ausdrucksmöglichkeiten:
• Aftertouch (Pressure) erzeugt ein Signal, das abhängig vom Nachdrücken eines
Pads ist. Sie können dieses Signal verwenden, um Vibrato, Filter-Cutoff und
andere Parameter zu modulieren.
• Velocity entspricht der Dynamik Ihres S piels und kann, ähnlich wie Aftertouch,
mehrere Parameter modulieren.
• Transposition ermöglicht das Verschieben des Notenbereichs der Pads über
sechs Oktaven.
• Ein Arpeggiator automatisiert die Erzeugung sich wiederholender Notenfolgen.
• Mit dem Sequenzer können Sie von Ihnen erstellte musikalische Phrasen wie
Melodien, Basslinien oder perkussive Riffs auslösen.
Sie können den Synthesizer auch über MIDI-Steuerung und externe CV/GATE-Signale
spielen.
4.2. Der Shift-Taster
Der blau markierte Shift-Taster weist auf die im Sequenzer-Bereich blau aufgedruckten
Funktionen hin. Beispielsweise unter dem Tempo-Regler, unter den Tasten und auf den Pads
gibt es blaue Bezeichnungen und Zahlen.
Wenn der Shift-Taster gehalten und dann ein entsprechender Taster oder ein Pad gedrückt
wird, werden Sekundärfunktionen aktiviert oder umgeschaltet. Zum Beispiel kann die
Schrittlänge eines Patterns auf 16tel Noten geändert werden, indem Sie den Shift-Taster
halten und dann das F#-Pad drücken.
Eine vollständige Beschreibung der sekundären Shift-Funktionen finden Sie im Kapitel Shift-
Funktionen [p.164].
♪: Der Shift-Taster steht nicht in Zusammenhang mit den blauen Beschriftungen, die unter den
Synthesizer-Reglern oder innerhalb der Patch-Bay aufgedruckt sind.
Um den MiniBrute 2S hören zu können, muss dessen Audioausgang entweder direkt oder
über ein Mischpult mit einem Audioverstärker verbunden sein (oder Sie verwenden den
Kopfhörerausgang).
Zur Steuerung kann der MiniBrute 2S Steuerspannungssignale von Geräten wie einem
Modular-Synthesizer oder einem MIDI-Controller (z. B. einem MIDI Drum Pad oder einem
Wind-Controller) oder sogar Audiosignale einer externen Klangquelle, wie einem Mikrofon
oder einer E-Gitarre, empfangen.
Die Möglichkeit, andere Instrumente zu steuern oder von anderen Instrumenten gesteuert
zu werden, wird durch die Ein- und Ausgänge wie USB/MIDI, dem externen Audioeingang
und den Ein- und Ausgangsanschlüssen der Patch-Bay ermöglicht.
♪: Es wird empfohlen, einen Vorverstärker zu verwenden. So erhöhen Sie den Pegel einer Audioquelle,
damit diese mit den Pegeln der Line-Eingänge im Ext In-Bereich der Patch-Bay übereinstimmt.
4.4. Bedienpanel
Das Bedienpanel des MiniBrute 2S
Hier finden Sie die Synthesizer-Einheit. Diese bietet so viele Funktionen, dass wir dem
Bedienpanel [p.28] ein eigenes Kapitel gewidmet haben. Auch für die Patch-Bay [p.60] gibt
Hier findet der Kompositionsprozess statt: das Umsetzen von Ideen, deren Verfeinerung und
die spontane Improvisation, die Musik vollkommen neuartig erklingen lassen kann.
Jede Zone in diesem Bereich spielt eine wichtige Rolle bei der kreativen Umsetzung. Die
Bedienelemente bieten alle grundlegenden Funktionen, die von einem Sequenzer in einem
modularen System erwartet werden. Sie werden die Einfachheit und Intuitivität des
Workflows nie wieder missen wollen.
Und je öfter Sie mit den Funktionen arbeiten, desto mehr werden Sie erstaunt sein, wie
die
Kombinationen
hätten, sie zu brauchen.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung jedes Abschnitts. Die vollständigen Details finden Sie
in den folgenden Kapiteln: Seq/Arp: Gemeinsame Funktionen [p.86], Sequenzer-Grundlagen
[p.102] und Editieren von Sequenzen [p.113].
dieser Steuerelemente Dinge ermöglichen, von denen Sie nicht geglaubt
1. Arp/Loop (Hold): Aktiviert/deaktiviert den Arpeggiator. Verwenden Sie Shift, um
ein Arpeggio zu halten und auf die in blau aufgedruckten Zweitfunktionen
zuzugreifen.
2. a: Der Tempo/Value-Regler stellt das Tempo ein, wählt Bänke aus, aktiviert
Funktionen, stellt Swing-Werte ein usw. Mit dem Tap-Taster können Sie das
Tempo eingeben. Der Tempowert wird links neben dem Tempo-Regler angezeigt.
b: Der Sync-Taster wählt die Clock-Quelle für zeitbasierte Funktionen (Seq/Arp/
LFOs); Shift + Sync aktiviert das Metronom.
3. Pattern Chain / Load (Instant Change): Laden Sie Patterns und verketten diese
miteinander; Shift + Load schaltet von sofortigem auf verzögertes Patternladen
um.
4. Track Select (Mute): Greifen Sie auf die vier Sequenz-S puren zu. Verwenden Sie
Shift, um Spuren stumm zu schalten.
5. Transport-Taster (Real Time, Restart): Standardkontrollen für Aufnahme/Stop/
Wiedergabe/Pause; Shift schaltet Realtime und Step-Aufnahme um, Restart Seq/
Arp
6. Edit(Recall):Patternverwaltung;Speichern/Kopieren/Einfügen/Löschen;
verwenden Sie Shift, um ein gespeichertes Pattern aufzurufen.
7. Last Step / Pages 16-64: Definieren Sie die Länge eines Patterns und greifen auf
die Schrittseiten längerer Patterns zu. Verwenden Sie Shift + Last Step, um der
Songposition zu folgen; verwenden Sie die Shift + Seiten-Taster, um ein Pattern
zu erweitern.
8. Step-Regler 1-16 (Zweitfunktionen): Bearbeiten Sie Schrittdaten innerhalb eines
Patterns.
9. Pads C – D# (Seq/Arp Direction): zum Spielen von Noten; Shift + Pad stellt die
Richtung des Patterns ein.
10. Pads E – G (Seq/Arp Step Size): zum Spielen von Noten; Shift + Pad stellt die
zeitliche Auflösung des Patterns ein.
11. Pads G# – C (Preset Scales): zum S pielen von Noten; Shift + Pad wählt
verschiedene Preset-Skalen aus.
12. Octave/Transpose (Preset/User Scales): Oktav-Transponierung; Transpose + Pad
transponiert Patterns; Shift + Pad wählt zusätzliche Preset- und User-Skalen aus.
4.5.1. Die Octave & Transpose-Pads
♪: Wenn Sie die Oktavierung mit den [Octave -/+]-Pads ändern, erfolgt die Transponierung nur,
nachdem eine Taste gedrückt wurde.
4.5.1.1. Die Octave + / - Pads
Die Octave-Pads transponieren die MiniBrute 2-Pads über einen weiten Tonhöhenbereich.
• Pad Range: Drücken Sie einmal auf [Octave -], um die Pads um eine Oktave
nach unten zu verschieben. Drücken Sie [Octave -] ein zweites und drittes Mal,
um auf tiefere Noten zuzugreifen. Das Pad blinkt, um anzuzeigen, dass der
Oktavbereich verschoben wurde. Es blinkt mit einer höheren Frequenz, wenn
sich der Bereich weiter von der Mitte entfernt. Um die Pads um eine Oktave nach
oben zu verschieben, drücken Sie den [Octave +]-Taster. Die Pads können dreimal
nach oben verschoben werden und blinken schneller, wenn sich der Bereich
weiter von der Mitte entfernt.
♪: Um die Transponierung zurück in die Mitte zu verschieben, drücken Sie beide Pads gleichzeitig.
• Patterns: So verschieben Sie den Oktavbereich eines Patterns:
♪: Eine Oktav-Verschiebung wird mit jedem Pattern gespeichert.
So transponieren Sie ein Pattern während der Wiedergabe:
1. Drücken Sie Play, um das Pattern zu starten
2. Drücken und halten Sie das Transpose-Pad
3. Drücken Sie das Pad mit dem Notennamen, welcher der gewünschten
4. Um das Pattern wieder auf die ursprüngliche Tonhöhe zu setzen, halten Sie
5. Wenn Sie den Octave-Bereich durch Drücken des Transpose-Tasters und der
1. Drücken Sie Play, um das Pattern zu starten
2. Drücken und halten Sie das Transpose-Pad und
3. Drücken Sie das [Octave -]-Pad, um das Pattern im Oktavbereich nach
unten zu verschieben oder
4. Drücken Sie das [Octave +]-Pad, um das Pattern im Oktavbereich
nach oben zu verschieben.
5. Um den Pattern-Bereich umgehend wieder in die Mitte zu
verschieben, halten Sie Transpose gedrückt und drücken dann
gleichzeitig die [Octave - / +]-Pads.
4.5.1.2. Ein Pattern transponieren
Transposition entspricht. Wenn Sie zum Beispiel das D#-Pad drücken, wird das
Pattern um eine kleine Terz nach oben verschoben.
Transpose und drücken das unterste C-Pad.
Octave - / + -Pads geändert haben, müssen Sie auch diese Pads verwenden, um
das Pattern wieder auf seine ursprüngliche Tonhöhe zu setzen.
♪: Durch Transponieren eines Patterns werden nicht die Pads transponiert, sondern lediglich das
Pattern. Die Pads behalten ihre ursprünglichen Tonhöhen.
Auf der Rückseite finden Sie verschiedene Anschlüsse. Von links nach rechts gesehen sind
das:
4.6.1. Kensington Lock
Die kleine Öffnung über dem Produktnamen ist eine Diebstahlsicherung mit der
Bezeichnung Kensington Lock.
4.6.2. Ausgänge
Schließen Sie zum Abhören einen Kopfhörer an die Kopfhörerbuchse an. Verbinden Sie ein
6,25mm "TS" (Tip-Sleeve)-Klinkenkabel mit der Master-Buchse, um das Audiosignal zu einem
Mischpult oder externen Verstärker zu leiten.
4.6.3. MIDI
Verbinden Sie zwei klassische 5-polige MIDI-DIN-Kabel mit den MIDI-Ein- und -Ausgängen,
um eine Verbindung mit anderen MIDI-Geräten herzustellen. Es können Clock-, Controllerund Notendaten gesendet und empfangen werden. Der Empfang von MIDI-Clock-Signalen
ist abhängig von der Sync [p.90]-Einstellung.
4.6.4. USB
Schließen Sie ein Standard-USB-Kabel vom Typ B an den USB-Anschluss für die Verbindung
mit einem Computer an. Es können Clock-, Controller- und Notendaten gesendet und
empfangen werden. Der Empfang von USB/MIDI-Clock-Signalen ist abhängig von der Sync
[p.90]-Einstellung .
Über den USB-Anschluss wird der MiniBrute 2S mit dem MIDI Control Center von Arturia
verbunden. Diese Software kann verwendet werden, um verschiedene Einstellungen des
MiniBrute 2S zu konfigurieren.
♪: Die Synchronisation mit Geräten ohne MIDI erfolgt über einen Anschluss in der Patch-Bay. Eine
vollständige Beschreibung der CLK-Einstellungen und der zu verwendenden Anschlusstypen finden Sie
im Abschnitt Synchronisation [p.90].
4.6.5. Netzteil und Netzschalter
Schließen Sie nur das mitgelieferte Netzteil an die Netzteil-Anschluss-Buchse an. Es versorgt
die analogen Schaltungen des MiniBrute 2S mit der notwendigen S pannung und Strom: 12V
DC (Mittelpin ist positiv) und 2A (Ampere).
Dieses Kapitel behandelt die Synthesizer-Funktionen des MiniBrute 2: die Oszillatoren, das
Filter, die Hüllkurven usw. Klicken Sie auf die folgenden Links, um die Erklärungen zur
Patch-Bay [p.60], zum Sequenzer [p.19] und zum Arpeggiator [p.18] sowie den Sync
[p.90]-Einstellungen zu erhalten.
5.1. Die LFOs
Ein LFO ist ein Niederfrequenzoszillator, der verschiedene Wellenformen im SubaudioFrequenzbereich (0.0625 Hz bis 100 Hz) erzeugen kann. Der MiniBrute 2 bietet zwei LFOs
mit einer Wellenformauswahl für Sinus (Sine), Dreieck (Triangle) , Sägezahn (Sawtooth),
Rechteck (Square) und zwei Zufallswellen.
JederLFObesitztseineneigenenWellenform-Auswahlregler,eine
Gewschwindigkeitseinstellung (Rate) sowie einen Sync-Schalter, der bestimmt, ob der LFO
frei läuft (free) oder sich mit der Master-Clock (Seq) synchronisiert.
Der LFO 1-Bereich
♪: LFO 1 und 2 sind identisch, daher gilt dieser Abschnitt des Handbuchs für beide LFOs.
5.1.1. Wave
Die LFOs bieten verschiedene Arten von Modulationswellenformen. Die Auswahl erfolgt mit
dem Wave-Drehregler: Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Random (auch als Sample &
Hold bezeichnet) und zufälliges Gleiten (oder geglättete Zufallswellenform).
28Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
• Sine (Sinus) steigt und fällt nahtlos zwischen minimalen und maximalen Werten
• Triangle (Dreieck) steigt und fällt linear zwischen minimalen und maximalen
Werten
• Sawtooth (Sägezahn) fällt linear auf den Minimalwert und steigt dann abrupt auf
den Maximalwert
• Square (Rechteck) steigt und fällt abrupt zwischen minimalen und maximalen
Werten
• Random stepped (Zufallsschritte) steigt und fällt abrupt zwischen Werten, die
zufällig generiert werden
• Random gliding (Zufallsgleiten) steigt und fällt allmählich zwischen Werten, die
zufällig generiert werden
Die Abtastrate der Random-Wellenformen wird mit dem Rate-Drehregler gesteuert, genauso wie die
Geschwindigkeit der anderen LFO-Wellenformen (siehe unten).
5.1.2. Sync
Der Schalter Sync stellt den Betriebsmodus der LFO-Rate ein. Dieser kann an die Sequenzer/Arpeggiator-Tempo-Clock (Seq) gekoppelt oder auf den Free-Modus eingestellt werden (d.h.,
die LFO-Rate hängt nur von der Rate-Reglereinstellung ab).
5.1.3. Rate
Der Rate-Drehregler stellt die LFO-Oszillationsfrequenz ein und reicht von sehr langsamen
Geschwindigkeiten (einmal alle 16 Sekunden oder 0.0625 Hz) bis hin zu sehr schnellen (100
Hz). Die rote LED in eben dem Regler blinkt im Takt zur Frequenz. Beachten Sie, dass die LFORate durch die Sequenzer/Arpeggiator-Tempo-Clock ersetzt wird, wenn der Schalter Sync
auf Seq eingestellt ist (siehe oben).
In der Einstellung Sync ist die LFO-Geschwindigkeit immer ein Vielfaches oder eine
Unterteilung des Seq/Arp-Tempos. Wird der LFO Rate-Regler im Uhrzeigersinn gedreht:
• verdoppelt jede Erhöhung der LFO-Rate die Frequenz
• halbiert jede Abnahme der LFO-Rate die Frequenz
Es gibt neun mögliche Geschwindigkeitseinstellungen, wenn ein LFO auf Sync gesetzt ist:
RateLFO wiederholt sich alleSchwingung
18 Takte8x
24 Takte4x
32 Takte2x
41 Takte1x
5Halbe Note0.5x
6Viertelnote0.25x
7Achtenote0.125x
8Sechzehntelnote0.0625x
9Zweiundreißigstelnote0.03125x
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel29
5.1.4. Erneutes Auslösen der LFOs
Die LFO Retrigger-Optionen
Für jeden LFO gibt es eine sekundäre Shift-Funktion, mit der Sie entscheiden können, ob
ein LFO beim Abspielen einer neuen Note neu gestartet werden soll. Um diese Funktion
umzuschalten, halten Sie die Shift-Taste gedrückt und drücken Sie dann die obere FKeyboard-Taste (LFO 1) oder die obere F#-Keyboard-Taste (LFO 2).
30Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.2. VCO 1
Der VCO 1-Bereich besitzt acht Bedienelemente, welche die Grundlage für den MiniBrute
2-Sound bilden.
Der VCO 1-Bereich
♪: Viele Regler des Bedienpanels besitzen zusätzlich eine blaue Beschriftung. Dies bedeutet, dass
zwischen diesen Reglern und dem blau beschrifteten Element vorverdrahtete Verbindungen bestehen.
Unter dem FM-Regler beispielsweise ist (VCO 2) aufgedruckt. Das bedeutet, dass der zweite
spannungsgesteuerte Oszillator (VCO 2) die Standardquelle für die Modulation ist, wenn der FM-Regler
im Uhrzeigersinn aufgedreht wird. In ähnlicher Weise ist LFO 2 die Standard-Modulationsquelle für
"Ultrasaw Amt". Beachten Sie dies, wenn Sie sich im oberen Bedienpanel nach anderen vorverdrahteten
Verbindungen umsehen.
5.2.1. Fine Tune
Mit diesem Regler können Sie die Tonhöhe von VCO 1 exakt einstellen. Der Einstell-Bereich
ist in jeder Richtung etwas größer als eine Oktave. Drehen Sie den Regler gegen den
Uhrzeigersinn, um die Tonhöhe zu verringern und drehen Sie ihn im Uhrzeigersinn, um die
Tonhöhe zu erhöhen.
♪: Änderungen des Fine Tune-Reglers von VCO 1 haben keinen Einfluss auf die Tonhöhe von VCO 2.
5.2.2. Glide
Glide wird auch als Portamento bezeichnet. Der Glide-Regler bestimmt, wie lange es dauert,
bis die Tonhöhe von einer Note zur anderen gleitet, wenn Noten gespielt werden. In
Minimalstellung wird kein Gleiten erzeugt und die Tonhöhe wechselt sofort zur nächsten
Note. Drehen Sie diesen Knopf im Uhrzeigersinn, um den Portamento-Effekt zu erhöhen. In
der maximalen Einstellung dauert es 3 Sekunden, um von der ersten zur zweiten Note zu
gleiten, unabhängig vom Tonabstand zwischen den beiden.
♪: Standardmäßig folgt die Tonhöhe von VCO 2 der Tonhöhe von VCO 1, wenn der Glide-Wert
erhöht wird. Eine Ausnahme dieses Verhaltens wird erzeugt, wenn ein Patch-Kabel an der Pitch
2-Eingangsbuchse [p.71] im VCO 2-Bereich der Patch-Bay [p.60] angeschlossen ist.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel31
5.2.3. Pulse Width (Pulsebreite)
Dieser Regler beeinflusst nur die Rechteckwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die
Sägezahn- oder Dreieckswellenformen. Pulse Width verändert die Breite der Rechteckwelle
von "rund klingenden" 50% zu zunehmend schmaler klingenden Pulswellen. Eine visuelle
Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel
Grundlagen der Klangsynthese [p.48].
Die Pulsbreite kann über den Patch-Bay mit einem LFO oder anderen Quellen moduliert
werden. Weitere Informationen und Hinweise zu anderen Kapiteln finden Sie im Abschnitt
PWM [p.33].
♪: Die Einstellung des Pulse Width-Reglers beeinflusst nicht die Rechteckwelle von VCO 2.
5.2.4. Metalizer
Dieser Regler beeinflusst nur die Dreieckwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die
Sägezahn- oder Rechteckwellenformen. Der Metalizer faltet die Spitzen der dreieckigen
Grundwellenform nach unten, um sehr komplexe, gezackte Wellenformen zu erzeugen, die
reich an Obertönen sind. Eine visuelle Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt
Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel Grundlagen der Klangsynthese [p.48].
5.2.5. FM
FM steht für Frequenzmodulation. Dieser Regler beeinflusst alle drei Wellenformen von
VCO 1 gleichzeitig. Standardmäßig ist die FM-Quelle VCO 2, so dass die Frequenz dieses
Oszillators die Frequenz (Tonhöhe) von VCO 1 moduliert, wenn der FM-Regler aufgedreht
wird.
Wenn der VCO 2 Range-Schalter auf LFO eingestellt ist, klingt die Frequenzmodulation eher
wie ein Vibrato. In den Einstellungen Fine oder All ist die Frequenz von VCO 2 so hoch, dass
sie eine signifikante Änderung der Wellenformen verursacht, die von VCO 1 erzeugt wird.
Der resultierende Ton kann glockenartig bis metallisch-rauschartig sein, abhängig von den
beteiligten Frequenzen und Wellenformen.
5.2.6. Ultrasaw Amt
Dieser Regler beeinflusst nur die Sägezahnwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die
Rechteck- oder Dreieckwellenformen. Beim Aufdrehen dieses Reglers wird die ursprüngliche
Sägezahnwelle mit zwei phasenverschobenen Kopien gemischt, was zu einem fetteren
Klang führt. Das Ergebnis ist in seinem Charakter etwas anders als das von verstimmten
Sägezahnwellen, die von zwei verschiedenen VCOs erzeugt werden. Eine visuelle
Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel
Grundlagen der Klangsynthese [p.48].
32Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.2.7. PWM
Die Pulsbreite der Rechteckwelle kann durch eine Quelle wie z.B. LFO 1 (der voreingestellte
Standard) oder über die Patch-Bay [p.60] moduliert werden. Eine visuelle Darstellung der
Wellenformen finden Sie im Abschnitt Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel Grundlagen der
Klangsynthese [p.48].
♪: Dieser Regler beeinflusst nur die Rechteckwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die Sägezahn-
oder Dreieckwellenformen von VCO 1 oder die Rechteckwelle von VCO 2.
5.2.8. Metal Mod
Der Metal Mod-Regler stellt den Modulationsbereich für den Metalizer-Regler ein. Die Velocity
wird standardmäßig zum Metal Mod geleitet, aber die Patch-Bay erlaubt Ihnen auch den
Einsatz anderer Modulationsquellen.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel33
5.3. VCO 2
MiniBrute 2 verfügt über zwei unabhängige Oszillatoren: Jeder erzeugt seine eigene
Wellenform und Stimmung und kann separat im OSC MIXER-Bereich gemischt werden.
Beide teilen sich die Filter- und Verstärkerstufen.
Der VCO 2-Bereich
Es gibt jedoch einige vorverdrahtete Interaktionen zwischen VCO 1 und VCO 2:
• Die Tonhöhe von VCO 2 folgt standardmäßig der von VCO 1. In der Patch-Bay
finden Sie einen Eingang, der es der VCO 2-Tonhöhe ermöglicht, einer andere
Quelle zu folgen.
• Die Tonhöhe von VCO 1 kann durch die Tonhöhe von VCO 2 über den FMRegler im VCO 1-Bereich moduliert werden (FM ist die Abkürzung für
Frequenzmodulation). Die Patch-Bay bietet einen Eingang, der es ermöglicht,
dass die Tonhöhe von VCO 1 von einer anderen Quelle moduliert wird.
Der Ausgangspegel des zweiten Oszillators wird mit dem Osc 2-Schieberegler eingestellt.
Durch Herunterziehen wird der Pegel des Signals verringert und durch Bewegen nach oben
wird der Pegel erhöht.
Der VCO 2-Bereich beinhaltet einen Tune-Regler und zwei Kippschalter:
5.3.1. Tune
Der Tune-Drehregler bewegt VCO 2 durch den mit dem Range-Schalter eingestellten
Frequenz-Bereich (siehe unten). Normalerweise wird durch Setzen auf die mittlere Position
die gleiche Tonhöhe wie bei VCO 1 eingestellt, aber eine gewisse Anpassung kann notwendig
sein, bis die Oszillatoren warmgelaufen sind.
5.3.2. Wave
Der Wave-Schalter wählt die Wellenform für VCO 2 aus, die entweder eine Sinuswelle (Sine),
eine Sägezahnwelle (Sawtooth) oder eine Rechteckwelle (Square) sein kann.
34Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.3.3. Range
Der Range-Schalter setzt VCO 2 in einen von drei Stimmbereichen, die mit dem Tune-Regler
eingestellt werden:
• Fine: Eine volle Drehung des Tune-Reglers deckt einen Bereich von mehr als einer
Oktave ober- und unterhalb der Mittenfrequenz ab.
• All: Bei einer vollen Umdrehung des Tune-Reglers wird VCO 2 über den gesamten
Frequenzbereich des MiniBrute 2 geregelt.
• LFO: VCO 2 kann als zusätzlicher LFO mit einem großen Frequenzbereich (1 Hz
bis in den Audiobereich) verwendet werden. Dies ist praktisch, wenn Sie LFO 1
und 2 bereits für andere Modulationen über die Patch-Bay verwenden.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel35
5.4. Das Filter
Das Filter [p.52] verändert die Klangfarbe der Oszillatoren mit den vier nachfolgend
beschriebenen Mode-Parametern LP, BP, HP & Notch. Cutoff und Resonanz können manuell
eingestellt werden. Cutoff kann auch durch die Tastatur gesteuert und durch verschiedene
Modulationsgeneratoren moduliert werden. Das MiniBrute 2-Filter basiert auf der
& Key
-Architektur von Nyle Steiner (entworfen in den 1970er Jahren) und bietet -12 dB/
Oktave-Flankensteilheit im LP- und HP-Modus sowie -6 dB/Oktave-Flankensteilheit im BPund Notch-Modus.
Der Filter-Bereich
5.4.1. Mode
Wählt einen der vier Filtermodi aus: LP (Tiefpass), BP (Bandpass), HP (Hochpass) und Notch
(Bandsperre). Der LP-Modus ist der am häufigsten verwendete und erzeugt Sounds, die voll,
fett und rund klingen. Die Modi BP und HP erzeugen dünnere und harschere Sounds. Bei
Modulation mit einem LFO klingt der Notch-Filtermodus ähnlich wie ein Phaser-Effektpedal.
Sallen
5.4.2. Cutoff
Dieser Regler stellt die Cutoff-Frequenz des Filters ein. Der Frequenzbereich reicht von
unter 20 Hz bei voller Drehung gegen den Uhrzeigersinn bis zu 18 kHz bei voller Drehung
im Uhrzeigersinn. Sie können im LP-Modus beispielsweise die Klanghelligkeit einstellen.
Nachfolgend eine Übung:
• Stellen Sie alle Regler des OSC MIXER auf 0 (unterste Position)
• Stellen Sie den Schieberegler NOISE auf eine mittlere Einstellung
• Stellen Sie alle Schieberegler für die Filterhüllkurve und die Verstärkerhüllkurve
auf 0
• Stellen Sie den Filtermodus auf LP
• Spielen und halten Sie ein Note
• Stellen Sie den Cutoff-Regler ein und achten dabei auf die Klangveränderungen.
♪: Sie können das gleiche Experiment mit anderen Filtereinstellungen (BP, HP und Notch)
ausprobieren. Da eine Rauschquelle alle Frequenzen enthält, ist ihr Einsatz ein guter Lerneffekt, um
zu hören, welche Frequenzen vom jeweiligen Filtertyp weggeschnitten oder verstärkt werden. !:
Resonanzfilter können eine Audioschaltung sehr leicht überlasten. Seien Sie also vorsichtig mit den
verschiedenen Pegeln (Noise Level, Resonanzanteil, Lautstärkeeinstellungen und Kanaleinstellungen)
Ihres Mixers oder Ihrer Lautsprecher. Dies gilt insbesondere, wenn Sie mit Kopfhörern arbeiten!
36Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.4.3. Resonance
Mit diesem Regler können Sie eine Resonanzspitze im Bereich der Cutoff-Frequenz
erzeugen. Durch Drehen im Uhrzeigersinn werden die Teiltöne im Bereich dieser
Grenzfrequenz betont und der Klang wird aggressiver. Wenn der Regler sein letztes
Einstellviertel erreicht, beginnt das Filter selbständig zu oszillieren. Dieses oszillierende
Verhalten hängt jedoch von der eingestellten Grenzfrequenz ab. Das MiniBrute 2-Filter
oszilliert in einem Bereich von ca. 180 Hz bis ca. 8 kHz. Um den Oszillationsbereich zu
erweitern, verwenden Sie den Brute Factor-Regler.
5.4.4. FM-Regler
Mit dem FM-Regler können Sie die Amplitude und Polarität des Hüllkurvensignals steuern,
das zum Modulieren der Filtereckfrequenz gesendet wird. In der mittleren Position (12 Uhr)
tritt keine Hüllkurvenmodulation auf. Gegen den Uhrzeigersinn (unterhalb der Mitte) gedreht,
sendet der FM-Regler einen zunehmenden Anteil der invertierten ADSR-Hüllkurve. Wenn Sie
im Uhrzeigersinn (oberhalb der Mitte) drehen, sendet der FM-Regler einen zunehmenden
Anteil der normalen, positiven ADSR-Hüllkurve.
♪: Wenn Sie den Effekt einer negativ laufenden Filterhüllkurve nicht hören, versuchen Sie, die Cutoff-
Frequenz zu erhöhen. Wenn Sie den Effekt einer positiven Filterhüllkurve nicht hören, versuchen Sie, die
Cutoff-Frequenz zu verringern.
5.4.4.1. ADSR (Filterhüllkurve)
Die Buchstaben "ADSR" sind unter dem FM 1-Regler in blau aufgedruckt, da diese Verbindung
vorverdrahtet ist. Die Verbindung kann jedoch über die Patch-Bay [p.60] umgangen werden.
Die ADSR-Hüllkurve [p.57] wird ausführlich im Kapitel Grundlagen der Klangsynthese [p.48]
behandelt.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel37
5.4.5. RM (Resonanz-Modulation)
Dieser Parameter moduliert den Resonanzpegel, der bei der Cutoff-Frequenz des Filters
auftritt. Er ist mit dem LFO 1 vorverdrahtet, in der Patch-Bay kann aber ein anderer Eingang
als Resonanz-Modulationsquelle geroutet werden.
Die Steuerung ist bipolar, was bedeutet, dass die Modulation entweder positiv oder negativ
sein kann. Es erfolgt keine Modulation, wenn der Regler auf die mittlere Position eingestellt
ist (12 Uhr).
Hier ein Experiment um zu veranschaulichen, was der RM-Parameter bewirkt:
• Stellen Sie alle Regler des OSC MIXER auf 0 (unterste Position)
• Stellen Sie den Schieberegler NOISE auf eine mittlere Einstellung
• Stellen Sie alle Schieberegler für die Filterhüllkurve und die Verstärkerhüllkurve
auf 0
• Stellen Sie den Filtermodus auf LP
• Stellen Sie den Cutoff-Regler auf die 10-Uhr-Position
• Stellen Sie den Resonanz-Regler auf die mittlere Position (12 Uhr)
• Stellen Sie die Wellenform von LFO 1 auf Sägezahn und den Rate-Regler auf die
10-Uhr-Position
• Spielen und halten Sie ein Note
• Drehen Sie den RM-Regler langsam im Uhrzeigersinn (positiv). Ungefähr ab der
3-Uhr-Stellung sollten Sie ein abfallendes "Chirp" hören, ähnlich wie einem frühen
elektronischen Schlagzeug.
• Drehen Sie den RM-Regler langsam gegen den Uhrzeigersinn (negativ). Etwa
in der 9-Uhr-Stellung sollten Sie den gleichen "Chirp" hören – dieser wird aber
ansteigen statt abzufallen. Es klingt tatsächlich so, als würde eine Aufnahme
derselben "Trommel" rückwärts abgespielt werden.
Hier eine grafische Darstellung unseres RM-Experiments:
Experiment mit RM-Modulation
♪: Der technisch Interessierte bemerkt sicherlich, dass es eine geringfügige Deformation des RM-
Signals aufgrund der Schwelle in der bipolaren Dämpfungsschaltung gibt.
38Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.4.6. Att 1 > Cutoff
Dieser Parameter bietet eine weitere Methode zur Modulation der Cutoff-Frequenz. Er ist
vorverdrahtet, um die Stärke der Druckempfindlichkeit zu steuern, die auf das Filter
angewendet wird. Auch hier kann über die Patch-Bay ein anderer Eingang als
Modulationsquelle genutzt werden.
Die Benennung "Att 1" steht für "Attenuator 1". In der Patch-Bay gibt es auch einen Bereich
mit der Bezeichnung "Attenuators". Wenn eine andere Modulationsquelle ins erste AnschlussPaar geleitet wird, bildet diese die Modulator-Eingangsquelle, wobei der Att 1> Cutoff-Regler
den Modulationsbereich einstellt. Es gibt noch einige weitere information zur Verwendung
der Patch-Bay und eines Attenuators [p.79]. Das schauen wir uns im Kapitel zur Patch-Bay
[p.60] an.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel39
5.5. Der Verstärker-Bereich (AMP)
Im Verstärker-Bereich befindet sich der finale Ausgang des MiniBrute 2. Alle Audiosignale,
die im Synthesizer erzeugt werden, gelangen durch diesen Bereich, bevor sie die
Audioausgänge erreichen.
Der Verstärker-Bereich
5.5.1. Brute Factor
Der Brute Factor ist ein spezielles MiniBrute 2-Feature, inspiriert von einem Sound-Patch,
das auf einem berühmten monophonen Vintage-Synthesizer erstellt wurde. Hier wurde der
Kopfhörerausgang mit dem externen Audioeingang verbunden. Das Ergebnis war eine Art
Rückkopplungsschleife - ideal geeignet für raue und brutale Sounds. Dieser Klangcharakter
wurde in den MiniBrute 2 implementiert und wird vom Brute Factor-Regler gesteuert.
Die Standard-Einstellung des Reglers ist voller Linksanschlag, wodurch der Brute Factor
deaktiviert wird. Durch Aufdrehen des Reglers wird der Klang allmählich verzerrt. Bei
niedrigen Brute Factor-Einstellungen ist die Verzerrung zunächst weich und sanft, wird bei
weiterem Aufdrehen aber härter. Bei Einstellungen größer als 75% kann der MiniBrute 2
verrückt spielen und nicht vorhersehbare und abgefahrene Rückkopplungssounds erzeugen.
!: Die Brute-Factor-Funktion ändert die Filtercharakteristik drastisch. Erwarten Sie daher bei extremen
Einstellungen sehr unvorhersehbare Ergebnisse. Sagen Sie später nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!
5.5.2. Master Volume
Dieser Regler steuert den Gesamtausgangspegel des MiniBrute 2 und damit auch den
Sound, der am Master-Eingang in der Patch-Bay ankommt. Das betrifft nur die Ausgänge
auf der Rückseite (Master und Kopfhörer).
5.5.3. Global Tune
Sobald sich die Oszillatoren aufgewärmt haben, können Sie mit diesem Regler den
MiniBrute 2 auf andere Geräte abstimmen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt
Aufwärmen und grundlegende Stimmung [p.9] im Kapitel Installation [p.6].
40Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.5.4. Att 2 > Amp
Normalerweise wird der Att 2 > Amp-Regler in die minimale Position eingestellt. Dadurch
kann der AD-Hüllkurvengenerator vollständig von Null bis zurück zur Stille geöffnet und
geschlossen werden. Es mag jedoch Situationen geben, in denen eine Einstellung dieses
Reglers ungleich Null sehr nützlich ist:
• Um einen Klang mit beiden Händen programmieren zu können, da die Amplitude
auf einem konstanten Pegel gehalten wird
• Um ein Drone-Patch zu erstellen, das sich ständig weiterentwickelt, da dessen
Parameter über die Patch-Bay moduliert werden
• Um ein Patch mit einer unendlichen Decay/Release-Zeit zu erstellen
Das Schöne daran ist es, diese Funktion mit einem Regler zu steuern und nicht mit einem
Schalter, der den VCA einfach auf einen unendlichen Maximalpegel bringt. So können Sie
den Pegel einstellen, bei dem die Hüllkurve offen bleibt.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel41
5.6. Der Osc-Mixer
Die Oszillatoren bieten die vier Grundwellenformen Sägezahn, Rechteck, Dreieck und Sinus
(nur VCO 2). Diese Wellenformen sind über den Oszillator-Mixer zugänglich und ihre
jeweiligen Pegel werden mit Schiebereglern eingestellt. Ein zweiter Oszillator ist verfügbar,
um den Sound durch Verstimmung oder Einstellen der Tonhöhe auf andere Intervalle
anzudicken.
Der Mixer steuert auch den Pegel des Rauschgenerators und eines externen Audiosignals
(wenn eine externe Quelle an die Ext-In-Buchse der Patch-Bay angeschlossen ist). Die
gemischten Signale speisen dann das Filter. Die Wellenformen von VCO 1 können auch unter
Verwendung von Signalenmodifikatoren (Ultrasaw, Pulsbreitenmodulation und Metalizer)
modifiziert werden.
Der Oszillator-Mixer-Bereich
5.6.1. Saw / Ultrasaw (VCO 1)
Die Pegel der Saw (Sägezahn) und Ultrasaw-Signale werden durch den Schieberegler
mit dem Sägezahnsymbol gesteuert. Wenn Sie diesen ganz herunterregeln, werden die
Signale stummgeschaltet, Aufdrehen des Reglers erhöht den Pegel entsprechend. Wenn der
Ultrasaw Amt-Regler vollständig zugedreht ist, hören Sie nur das Sägezahnsignal. Wenn
Sie den Regler im Uhrzeigersinn aufdrehen, wird der Ultrasaw-Sound mit dem einfachen
Sägezahnsignal gemischt.
Das Ultrasaw-Signal besteht aus zwei Kopien der einfachen Sägezahnwelle, die unabhängig
voneinanderstandardmässigdurchLFO2phasenverschobenwerden.Die
Phasenverschiebung einer Kopie wird mit einer konstanten Rate (1 Hz) moduliert, während
die Phasenverschiebungsmodulationsrate der zweiten Kopie mit dem LFO 2 Rate-Regler
gesteuert wird. Geringe Geschwindigkeiten von 0.1 Hz (Minimum) erzeugen eine langsame
Bewegung für chorusartige Frequenzeffekte, eine Erhöhung auf bis zu 100 Hz (Maximum)
erzeugt Spezialeffektsounds.
Die Form der Phasenverschiebung kann durch Ändern der LFO 2-Wellenform beeinflusst
werden.
42Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.6.2. Square / Modulierter Pulse (VCO 1)
Der Pegel der reinen Rechteckwelle und des pulsbreitenmodulierten Signals wird mit dem
Schieberegler gesteuert, unter dem das Rechtecksymbol aufgedruckt ist. Wenn Sie diesen
ganz herunterziehen, wird die Signalausgabe stummgeschaltet. Aufdrehen erhöht
entsprechend den Pegel. Wenn der PWM-Regler und der Pulse Width-Regler vollständig
zugedreht sind, ist eine reine Rechteckwelle hörbar. Drehen Sie den Pulse Width-Regler
im Uhrzeigersinn auf, so wird die Rechteckwelle in ein asymmetrisches Puls-Signal
umgewandelt, dessen Breite um bis zu 98% erhöht werden kann. Dadurch enststeht ein sehr
"hohler" Klang (ähnlich einer Oboe).
Die Pulsbreite wird standardmäßig von LFO 1 gesteuert. Die Intensität dieser
Pulsbreitenmodulation kann mit dem PWM-Regler im VCO 1-Bereich eingestellt werden. Die
Wellenform des LFO kann mit dem LFO 1 Wave-Regler verändert werden.
5.6.3. Triangle / Metalizer (VCO 1)
Der Pegel der Dreieckwelle und des Metalizers wird mit Hilfe des Schiebereglers mit
Dreiecksymbol gesteuert. Wenn Sie diesen ganz herunterziehen, wird die Signalausgabe
stummgeschaltet. Aufdrehen erhöht den pegel entsprechend. Wenn Sie den Metalizer-Regler
bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn aufdrehen, ändert sich der weiche, flötenartige Klang
der Dreieckswelle in eine komplexe, metallisch klingende Wellenform.
Das Wave Warping/Faltung wird ebenfalls von einem zusätzlichen Modulator gesteuert:
dem Metal Mod-Regler. Die Anschlagstärke wird standardmäßig zum Metal Mod geleitet,
aber die Patch-Bay erlaubt auch die Verwendung anderer Modulationsquellen.
♪: Der Metalizer-Regler stellt die minimale Intensität des Waveshapings ein, während der Metal-
Amt-Regler den Modulationsbereich für zusätzliches Waveshaping bestimmt. Beide Regler "teilen" sich
die Gesamtintensität des Warping/Faltungs-Potentials. Wenn also der Metalizer-Regler in der
Maximalstellung steht, bleibt nur sehr wenig Spielraum für die Modulation durch die Metal-Amt-Quelle.
5.6.4. Noise
Der Signalmixer bietet auch die Pegel-Steuerung von anderen Signalen, die nicht von
den Oszillatoren erzeugt werden. Der Noise-Schieberegler regelt die Lautstärke des
Rauschsignals, das an das Filter gesendet wird. Das Hinzumischen eines kleinen
Rauschanteils zu den Oszillatorwellenformen klingt "natürlicher" und erzeugt eine
zusätzliche Bewegung im Signal. Zum Beispiel ergibt die Mischung der Dreieck-Welle mit
einer kleinen Menge an Rauschen einen authentischen Flötenklang. Rauschen ist ebenfalls
nützlich, um verschiedene Spezialeffekte oder Naturgeräusche wie Wind, Wellen und Regen
sowie perkussive Klänge wie Becken zu erzeugen.
5.6.5. Ext
Mit dem Ext-Schieberegler wird die Lautstärke einer externen Audioquelle geregelt, die über
die Buchse Ext im Bereich EXT IN in der Patch Bay [p.60] in den MiniBrute 2-Signalpfad
geleitet werden kann. Dies ermöglicht die Bearbeitung eines externen Audiosignals mit Filter
und Verstärker.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel43
5.6.6. Osc 2 (VCO 2)
Dieser Schieberegler steuert den Ausgangspegel von VCO 2 in den Amplifier-Bereich. Eine
vollständige Beschreibung der Möglichkeiten des zweiten Oszillators finden Sie im Abschnitt
VCO 2 [p.34].
5.6.7. ADSR-Hüllkurvenschieberegler
Diese vier Schieberegler wirken sich standardmäßig auf das Filter aus. Ihre Funktionen sind
ausführlich im Kapitel Grundlagen der Klangynthese [p.57] beschrieben.
Der ADSR-Hüllkurvenbereich
♪: Eine LED zeigt die Hüllkurvenmodulationsintensität an, die an das Filter gesendet wird. Die
Helligkeit der LED hängt von der Amplitude des Hüllkurvensignals ab.
44Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.6.8. AD-Hüllkurvenschieberegler
Diese beiden Schieberegler wirken sich standardmäßig auf den Verstärker aus. Die
Funktionen wurden ausführlich hier [p.57] beschrieben, nachfolgend aber eine kurze
Übersicht:
• Der Schieberegler Attack legt die Dauer der ersten Hüllkurven-Phase fest. Die
Attack-Zeit reicht von 1 ms bis 14 s.
• Mit dem Schieberegler Decay wird die Dauer der Abkling-Phase der AD-Hüllkurve
festgelegt. Die Decay-Zeit liegt zwischen 1 ms und 14 s.
Der AD-Hüllkurvenbereich
♪: Eine LED zeigt die Hüllkurvenmodulationsintensität an, die an den Verstärker gesendet wird. Die
Helligkeit der LED hängt von der Amplitude des Hüllkurvensignals ab.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel45
5.6.9. AD-Hüllkurvenschalter
Normalerweise wird die Verstärkerhüllkurve durch das Spielen einer Note ausgelöst, sie
kann aber auch von anderen Quellen über die Patch-Bay getriggert werden. Welche
Methode Sie auch immer zum Auslösen der Hüllkurve verwenden, die vier
Schaltereinstellungen im AD-Hüllkurven-Bereich bestimmen das Verhalten der Hüllkurve,
nachdem sie ausgelöst wurde.
5.6.9.1. Gate/Trig-Schalter
Schaltet die Funktion der AD-Hüllkurve zwischen zwei Einstellungen um: Gate und Trigger.
• Gate: Die AD-Hüllkurve startet, wenn eine Note gespielt/getriggert wird und steigt
mit der eingestellten Attack-Rate auf den maximalen Pegel. Der Verstärker wird
auf dem maximalen Pegel gehalten, bis die Note losgelassen wird. Dann
wechselt die Hüllkurve in die Decay-Phase. Sie wird dabei nicht vollständig auf
Null zurückgesetzt, wenn eine andere Note vor dem Ende der Decay-Phase
ausgelöst wird. Dann wird die Attack-Phase der Amplitudenhüllkurve fortgesetzt
und mit der Attack-Rate bis zum maximalen Level fortgefahren.
• Trig: Die AD-Hüllkurve startet, wenn eine Note gespielt/getriggert wird. Es gibt
keine Haltephase. Die Hüllkurve tritt direkt in die Decay-Phase ein, nachdem
die Attack-Zeit abgelaufen ist. Die vollständige Hüllkurve wird durchlaufen, wenn
keine andere Note ausgelöst wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die Amplitude auf
Null zurückgesetzt und die Hüllkurve beginnt erneut.
♪: Die AD-Hüllkurve wird normalerweise gleichzeitig mit der ADSR-Hüllkurve ausgelöst, aber in der
Patch-Bay kann eine andere Triggerquelle zur AD-Hüllkurve geleitet werden.
5.6.9.2. Once/Loop-Schalter
Schaltet die Funktion der AD-Hüllkurve zwischen zwei Einstellungen um: Once und Loop.
• Once: Wenn eine Note gespielt/getriggert wird, steigt die Amplitude mit der
Attack-Rate von Null an und kehrt mit der Decay-Rate auf Null zurück.
• Loop: Wenn die Hüllkurve das Ende der Decay-Phase erreicht, beginnt sie von
vorne. Es werden weiterhin die Attack- und Decay-Phasen durchlaufen, bis die
Note freigegeben oder erneut ausgelöst wird.
Die folgende Tabelle kann beim Verständnis der verschiedenen Kombinationen der beiden
Schalter hilfreich sein.
SchalterkombinationAD-Hüllkurven-Verhalten
Gate + Once
Gate + Loop
Trig + Once
Trig + Loop
Die Hüllkurve steigt, wenn sie ein Gate-Signal empfängt (Note On). Sie fällt, wenn das
Gate-Signal endet (Note Off).
Die Hüllkurve steigt, wenn sie ein Gate-Signal empfängt (Note On) und wiederholt
sich, bis das Gate endet (Note Off). Dann fällt sie von ihrer aktuellen Position ab.
Die Hüllkurve spielt einen Attack-Decay-Zyklus, wenn sie einen Trigger empfängt
(Note On). Die Hüllkurve wird erneut ausgelöst, wenn sie unabhängig von der
aktuellen Position einen neuen Trigger empfängt.
Die Hüllkurve läuft andauernd und wird unabhängig von der aktuellen Position durch
einen neuen Trigger (Note On) erneut ausgelöst.
46Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.7. Legato vs. Retrigger-Noten-Verhalten
Die Legato/Retrig Verhalten-Keyboard-
Es gibt eine sekundäre Shift-Funktion, mit der Sie festlegen, wie der MiniBrute 2 beim
Spielen von Legato-Noten reagieren soll (d. h. eine zweite Note wird gespielt, bevor die erste
gehaltene Note losgelassen wird). Es gibt hierbei zwei mögliche Varianten: In der LegatoEinstellung werden die Noten nicht neu getriggert und in der Retrigger-Einstellung werden
die Noten neu ausgelöst.
Der Retrig-Modus startet die Hüllkurven an ihren Attack-Phasen neu, es sei denn, ein PatchKabel wird an einen der Trigger-Eingänge in der Patch-Bay angeschlossen.
Um zwischen Legato und Retrigger umzuschalten, halten Sie den Shift-Taster gedrückt und
drücken das höchste E auf der Keyboard-Tastatur.
Taste
5.8. Der Patch-Bay-Bereich
Eine Beschreibung der Patch Bay-Funktionen finden Sie im Kapitel Die Patch-Bay [p.60].
5.9. Sekundäre Shift-Funktionen
Es gibt einige sehr nützliche sekundäre Funktionen, die durch Drücken des Shift-Tasters
in Kombination mit anderen Tasten/Tastern aktiviert werden. Eine Beschreibung dieser
Funktionen finden Sie im Kapitel Die Shift-Funktionen [p.164].
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel47
6. GRUNDLAGEN DER KLANGSYNTHESE
Ihr MiniBrute 2S ist ein echter Analog-Synthesizer, daher werden alle Klänge von analogen
elektronischen Schaltungen erzeugt. Bei der Erzeugung, Filterung oder grundlegenden
Steuerung des Klangs ist keine digitale Verarbeitung beteiligt. Dies ist einer der Gründe,
warum der MiniBrute 2S reichhaltige, bewegte und lebendige elektronische Sounds erzeugt.
6.1. Analoge Synthesizer-Architektur
Die analoge Signalverlaufskette verwendet einen klassischen Ansatz, der subtraktive
Synthese genannt wird. Die grundsätzliche Klangerzeugung stellt eine Wellenform mit
hohem Obertongehalt zur Verfügung. Eine Filterung "subtrahiert" dann Obertöne, um neue
Variationen des ursprünglichen Klanges zu erhalten. Nachfolgende Schaltungen (ein
Hüllkurvengenerator in Verbindung mit einem VCA oder spannungsgesteuertem Verstärker)
verändern den Pegel präzise, um Dynamik zu erzeugen.
6.1.1. Signalgeneratoren
Die Signalgeneratoren sind die Schaltungen, welche die grundlegenden Wellenformen für
die Tonerzeugung bereitstellen. Es gibt hierbei zwei Kategorien: gestimmte und ungestimmte
Signalgeneratoren.
Diese Komponente, auch Oszillator genannt, erzeugt ein elektronisches Signal, das durch
ein sich wiederholendes, geformtes Muster (Wellenform) gekennzeichnet ist. Die Häufigkeit,
mit der sich dieses Muster in einer Sekunde wiederholt, bestimmt die Frequenz des Signals,
welche wiederum seine Tonhöhe bestimmt. Zum Beispiel entspricht ein Verlauf, der sich
alle 2.27 ms wiederholt, einer Grundfrequenz von 440 Zyklen pro Sekunde oder 440 Hertz
(abgekürzt Hz, Maßeinheit für Zyklen pro Sekunde, die nach Heinrich Hertz benannt wurde,
der zuerst die Existenz von magnetischen Wellen demonstrierte). Diese Frequenz ist mit
der Tonhöhe des mittleren A auf der Keyboardtastatur verbunden. Im Allgemeinen liefern
Oszillatoren einige oder alle der folgenden Grundwellenformen: Sinuswelle, Dreieckwelle,
Sägezahnwelle, Rechteck- und Pulswellen.
Ein einzelner Zyklus jeder Wellenform: Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck
Wenn diese Wellenformen die gleiche Frequenz haben, ist ihre Tonhöhe äquivalent.
Unterschiedliche Wellenformen besitzen jedoch auch unterschiedliche Klangfarben. Zum
Beispiel klingt die Sinuswelle dumpf und klar, während eine Sägezahnwelle sehr brillant
klingt. Die Rechteckwelle klingt ein wenig wie eine Klarinette und die Pulswelle ähnelt einer
Oboe.
Diese komplexen Wellenformen bestehen eigentlich aus mehreren Sinuswellen - einer
fundamentalen Sinuswelle, welche die Grundfrequenz bestimmt und Sinuswellen, die
höhere Harmonische (auch Obertöne oder Teiltöne genannt) dieser Frequenz darstellen.
Zusammengefügt erzeugen sie ein einzigartiges Timbre. Diese Harmonischen sind ein
ganzzahliges Vielfaches der Grundfrequenz, d.h., die zweite Harmonische ist das Doppelte
der Grundfrequenz, die dritte Harmonische das Dreifache der Grundfrequenz und so weiter.
und Puls
48Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
Die Grundfrequenzen und Oberwellen von Sinus- und
Sägezahnwellenformen
Wichtig ist, dass andere Komponenten einen Oszillator steuern können, um dessen Tonhöhe
(Keyboard-Controller) zu ändern, zu modulieren (Vibrato) und die Form der Wellenform zu
beeinflussen (PWM, Ultrasaw).
6.1.1.2. Ungestimmte Signalgeneratoren
Anders als bei der vorherigen Kategorie erzeugt ein Signalgenerator, der nicht gestimmt
ist (wird auch als Rauschgenerator bezeichnet), kein regelmäßiges, periodisches Muster die Amplitude des Signals ändert sich immer zufällig. Daher besitzt er keine Grundfrequenz
(und auch keine Tonhöhe) und sein harmonisches Spektrum besteht aus einer nahezu
unendlichen Anzahl von Frequenzen, die keine harmonische Beziehung haben.
Das Ausgangssignal eines Zufalls-Rauschgenerators
Solche Signale klingen im Gegensatz zu den gestimmten Signalen komplett anders,
vergleichbar mit dem Klang von Wind, einem Wasserstrahl, Dampfaustritt, Regen, einem
Wasserfall usw.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese49
6.1.2. Signalmodifikatoren
Signalmodifikatoren (oder Wave-Shaper) transformieren oder verzerren das Grundsignal
des Oszillators, um dessen Oberwellengehalt zu erhöhen und es heller und voller klingen zu
lassen. Der MiniBrute 2S bietet drei Signalmodifikatoren:
• Die Ultrasaw erzeugt zwei phasenverschobene Kopien des ursprünglichen
Sägezahnsignals. Diese Kopien machen in Bezug zueinander unabhängige und
sich ständig ändernde Phasenverschiebungen und werden schließlich mit dem
regulären Sägezahnsignal gemischt. Dies ergibt einen lebhaften, satten und
strahlenden Ensemble-Effekt, dessen Charakter von den Modulationsraten der
phasenverschobenen Kopien abhängt.
Die Erzeugung einer Ultrasaw-Wellenform
• Der Pulse Width Modulator (oder PWM) ändert bei einer Rechteckwelle das
Zeitverhältnis zwischen der maximalen und minimalen Auslenkung der
Wellenform. Die Rechteckwelle entspricht dabei einer Pulsbreite von 50%. Die
Pulsbreite kann in einem weiten Bereich (50% bis 90%) eingestellt werden.
Das ermöglicht die Kreation einer Vielzahl von synthetischen Instrumenten, die
"schilfartig" klingen oder an Holzbläser erinnern.
Die Pulsbreite einer Rechteckwelle kann moduliert werden
• Der Metalizer krümmt und faltet eine Dreieckwellenform, um sehr komplexe
gezackte Wellenformen zu erzeugen, die reich an Obertönen sind. Dies führt
zu "metallisch" klingenden Tönen, die ideal für die Emulation von Cembalound Clavinet-Sounds sind. Dynamische Modulation (mit LFO oder Hüllkurve)
der Warp/Faltung-Parameter ermöglicht die Erzeugung von klirrenden,
federhallartigen Klängen.
50Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
Die Spitze einer Dreieckwelle wird vom Metalizer gefaltet
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese51
6.1.3. Filter
6.1.3.1. Was ist ein Filter?
Im Allgemeinen folgt ein Filter dem Signalgenerator und den Signalmodifikatoren und
ändert den spektralen Inhalt des Signals oder der Signale. Dies kann entweder das
Abschwächen (Herausfiltern) oder das Hervorheben (Resonieren) bestimmter Obertöne
und Teiltöne umfassen. Diese Änderungen können statisch oder dynamisch sein. Filter
sind sehr wichtige Schaltungen, deren Design wesentlich zum Klang und Charakter eines
Synthesizers beiträgt.
52Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.3.2. Filtertypen: Low-Pass, Band-Pass, High-Pass und Notch
Ein Filter kann auf verschiedene Arten und Weisen arbeiten. Dies wird als
Übertragungsfunktion oder Spektralantwort bezeichnet. Im MiniBrute 2S kann das Filter
entweder als Tiefpassfilter, als Bandpassfilter, als Hochpassfilter oder als Notchfilter
betrieben werden.
Im Tiefpass-Modus bleiben die spektralen Inhalte unterhalb einer eingestellten
Grenzfrequenz
Cutoffs gedämpft werden. Die Dämpfung ist eine Funktion der Frequenz, bei der die
Dämpfung umso größer ist, je höher die Teilfrequenz. Mit anderen Worten, der Filtertyp
wird deshalb Tiefpass genannt, weil er die tiefen Frequenzen unterhalb der Grenzfrequenz
passieren lässt und die hohen Frequenzen oberhalb der Grenzfrequenz reduziert. Diese
Korrelation der Dämpfung mit der Frequenz bestimmt die Steigung (Slope) des Filters, die
in -dB/Oktave gemessen wird (d.h. die Menge der Dämpfung, die auf einen Teil mit einer
Frequenz angewendet wird, die doppelt so hoch ist wie der Cutoff).
(engl. Cutoff Frequency) unverändert, während Teiltöne oberhalb dieses
Wie sich ein Tiefpassfilter auf den Klang auswirkt
Im Bandpass-Modus wird die Grenzfrequenz zur Mittenfrequenz eines Bandes. Obertöne
innerhalb dieses Bandes bleiben unverändert, während Obertöne unterhalb oder oberhalb
des Bandbereichs stark abgeschwächt werden.
Wie sich ein Bandpassfilter auf den Klang auswirktd
Im Modus Hochpass bleiben die Obertöne oberhalb der Cutoff-Frequenz unverändert,
während die Teiltöne unterhalb der Cutoff-Frequenz gedämpft werden.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese53
Wie sich ein Hochpassfilter auf den Klang auswirkt
Im Notch-Modus (oder Bandsperre) wird die Grenzfrequenz zur Mittenfrequenz eines
Bandes; Obertöne innerhalb dieses Bandes werden gedämpft, während Obertöne oberhalb
und unterhalb des Bandes unverändert bleiben.
Wie sich eine Bandsperre auf den Klang auswirkt
Die Grenzfrequenz muss nicht statisch sein. Die Steuerung durch andere Komponenten
wie Keyboard (Keyboard Tracking) oder LFO, Hüllkurvengenerator oder andere Controller
erzeugt dynamisch wechselnde und interessante Klangfarben.
6.1.3.3. Resonanz oder Emphasis
Resonanz ist die Fähigkeit eines Filters, Obertöne zu verstärken oder zu betonen, die nahe
im Bereich der Grenzfrequenz liegen, wodurch ein Peak in der Spektralantwort erzeugt wird.
Dieser Parameter kann bis zu einem Punkt erhöht werden, an dem die Filter nicht mehr wie
ein Filter wirken, sondern selbständig zu schwingen beginnen (Selbstoszillation).
Die Resonanz betont einen bestimmten Frequenzbereich
54Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.4. Verstärker (Amplifier)
Der Verstärker folgt im Allgemeinen nach dem Filter und bestimmt die Gesamtlautstärke
des Signals. Die Verstärkung kann über verschiedene Modulationsquellen wie LFO,
Hüllkurvengenerator oder eine externe Steuerung (wie ein Fußpedal) gesteuert werden.
Der Verstärker ist hauptsächlich dafür verantwortlich, die Dynamik eines Klangs zu
beeinflussen.
Der Verstärker ist die letzte Stufe des Signals
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese55
6.1.5. Modulatoren
Modulatoren liefern Signale, die speziell auf die Steuerung von Oszillatoren, Filtern und
Verstärkern abgestimmt sind. Im Gegensatz zu Audio-Oszillatoren sind Modulatoren
niederfrequente Signale. Wenn Sie zum Beispiel mit Vibrato singen, "modulieren" Sie Ihre
Stimme mit einer niederfrequenten Änderung der Tonhöhe, typischerweise mit etwa 5 Hz.
Der Tremolo-Schaltkreis in einem Gitarrenverstärker moduliert wiederum den Pegel des
Verstärkers.
Modulatoren sind nützlich, um dynamische Tonhöhenänderungen, Timbre-Sweeps und
Pegelvariationen zu erzeugen. Die Hauptmodulatoren sind dabei der LFO (Low Frequency
Oscillator) und der Hüllkurvengenerator (Envelope Generator), sie können aber auch durch
externe Quellen zur Verfügung gestellt werden, die
Modulationen erzeugen und
auszuschalten.
Gate
-Signale, um Modulatoren oder Noten ein- und
6.1.5.1. Niederfrequenzoszillatoren (LFOs)
Ein LFO ist ein niederfrequenter Oszillator, der verschiedene Wellenformen im SubaudioBereich (0.05 Hz bis 100 Hz) erzeugen kann. Im MiniBrute 2S sind die dafür verfügbaren
Wellenformen Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Zufallsschritte und Zufallswellen. Der
Gehalt und die Polarität dieser Wellen (d.h., ob sie positiv oder negativ schwingen) können
gesteuert werden, bevor sie den Modulationszielen zugeführt werden.
Steuerspannungs (CV)
-Signale für
Ein Signal kann durch Zufallsschritte oder geglättete Zufallsschritte
modifiziert werden
56Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.5.2. Hüllkurvengeneratoren
Im Gegensatz zu einem LFO liefert ein Hüllkurvengenerator kein sich wiederholendes
Muster, sondern wird über die Keyboard-Tastatur oder den Gate-Eingang gesteuert. Die
AD ENVELOPE steuert die Amplitude des Sounds, während die ADSR ENVELOPE dem Filter
zugeordnet ist und den Obertongehalt des Sounds beeinflusst.
♪: Die Patch-Bay ermöglicht es, die Hüllkurven an andere Ziele zu leiten und sie von anderen Quellen
auslösen zu lassen.
AD (Attack, Decay)
Die AD-Hüllkurve bestimmt, wie sich der Pegel im Laufe der Zeit verändert, wenn Sie
eine Note spielen. Durch Ändern der Parameter (Attack und Decay) lässt sich steuern, wie
der Sound ein- und ausgeblendet wird. Wir haben mit der AD-Hüllkurve [p.15] im Kapitel
"Schnelleinstieg" experimentiert.
ADSR (Attack, Decay, Sustain, Release)
Die Schieberegler Attack, Decay, Sustain und Release steuern verschiedene Stufen der FilterHüllkurve. Nachfolgend ein kurzer Überblick über die einzelnen Phasen.
• Stellen Sie die Schieberegler Attack und Decay für die AD ENVELOPE auf
Minimum
• Drehen Sie den FILTER Cutoff auf Minimum
• Stellen Sie im OSC MIXER-Bereich
Die Sägezahnwelle hat mehr harmonischen Inhalt als die Rechteckwelle, was es leichter
macht, den Einfluss jeder der ADSR-Stufen auf das Filter zu hören.
◦ den Osc 2-Schieberegler auf Minimum
◦ den Osc 1-Rechteckwellen-Schieberegler auf Minimum
◦ den Schieberegler Osc 1 Sägezahn auf Maximum
Attack
Spielen Sie eine Note. Der Ton wird leise zu hören sein.
• Drehen Sie den FM1-Regler im FILTER-Bereich im Uhrzeigersinn bis Maximum
• Ziehen Sie den ADSR Attack-Regler auf etwa 3/4 hoch
Jetzt spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der harmonische Inhalt des Sounds
wird allmählich erhöht, bis der Sound sehr hell ist. Danach wird er sehr schnell abfallen, da
der Decay-Regler auf Minimum eingestellt ist.
Decay
• Stellen Sie den ADSR Attack-Schieberegler auf Minimum
• Spielen Sie mehrfach eine Note und regeln den ADSR Decay-Regler schrittweise
nach oben, bis er sich bei einer Einstellung von etwa 3/4 befindet
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese57
Jetzt spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der Klang beginnt schnell und klingt
sehr hell, aber der harmonische Inhalt wird allmählich reduziert, bis der Klang wieder
schwächer wird. Die Abklingzeit der Filterhüllkurve trägt wesentlich zum Klangcharakter bei.
Sustain
Die Sustain-Phase definiert einen Pegel, nicht die Zeiteinheit. Sie setzt das Ziel für die DecayPhase und damit den Haltepunkt für das Abfallen des Obertongehaltes.
• Stellen Sie den Schieberegler ADSR Decay auf die Hälfte ein
• Spielen Sie eine Note und achten auf den Haltepunkt des harmonischen Inhalts
• Regeln Sie den ADSR Sustain-Regler schrittweise nach oben, bis er sich bei einer
Einstellung von etwa 2/3 befindet
Jetzt spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der harmonische Inhalt des Sounds
klingt nach dem ersten Anschlag schnell ab , wird aber diesmal nicht um den gleichen Wert
abnehmen wie beim Sustain-Beispiel. Der Sustain-Pegel weist das Filter an, dass es so lange
offen bleiben soll, wie die Note gehalten wird. Dies ermöglicht, dass ein bestimmter Anteil
des Obertongehalts hörbar bleibt.
Release
Bis zu diesem Punkt in unserem ADSR-Experiment hat die Filterhülle immer abrupt
abgeschnitten, nachdem eine Note losgelassen wurde. Die Release-Phase bestimmt, wie
lange es dauert, bis das Filter nach dem Loslassen der Note schliesst.
• Stellen Sie den Schieberegler AD Decay auf etwa 3/4 ein
• Stellen Sie die ADSR Decay- und Sustain-Schieberegler auf etwa 2/3 ein
Spielen Sie die gleiche Note wiederholt und drehen Sie den Regler ADSR Release schrittweise
auf. Der harmonische Inhalt der Noten, die Sie spielen hält länger an, wenn die Noten
losgelassen werden.
Dieser Teil ist vielleicht etwas schwieriger zu verstehen, solange wir nicht auch das folgende
Experiment durchführen.
• Stellen Sie den Schieberegler AD Decay auf Minimum
• Spielen Sie eine Note und lassen diese los. Der Ton wird sofort enden, sobald die
Note losgelassen wird.
Spielen Sie jetzt dieselbe Note wiederholt, während Sie den ADSR Release-Regler anheben
und absenken. Der Schieber scheint jetzt nichts zu bewirken. Dies liegt daran, dass die ADHüllkurve die Amplitude des Sounds steuert. Wenn die Amplitude beim Loslassen deiner
Note durch die AD-Decay-Stufe auf Null reduziert wurde, wird die ADSR-Release-Stufe auch
nicht mehr gehört, da der Klang ja selbst nicht mehr hörbar ist.
58Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.5.3. AD Attack vs. ADSR Attack: Was ist der Unterschied?
Nachdem wir nun alle Phasen jedes Hüllkurventyps durchgegangen sind, nun noch ein
kurzesExperiment,umdenUnterschiedzwischendenHüllkurventypenzu
veranschaulichen.
• Stellen Sie im FILTER-Bereich den Cutoff-Regler auf Minimum und den
FM1-Regler auf Maximum (+)
• Stellen Sie im OSC MIXER-Bereich den Sägezahn-Schieberegler auf Maximum
und alle anderen Schieberegler auf Minimum
• Setzen Sie in den Bereichen ADSR und AD Envelope alle Schieberegler auf
Minimum
• Stellen Sie im Bereich ADSR ENVELOPE die Schieberegler Decay und Sustain auf
die Hälfte an
• In der Patch-Bay sollten keine Kabel angeschlossen sein
Hier ein Überblick über das aktuelle Patch um sicherzustellen, dass sie alles richtig gemacht
haben:
Ausgangspunkt für das ADSR/Filterhüllkurven-Beispiel
Wenn Sie eine Note spielen, sollte der Sound schnell und brillant beginnen und ebenso
schnell ausklingen, wenn die Note losgelassen wird. Während die Note gehalten wird, sollte
der harmonische Inhalt etwa 2 Sekunden stabil bleiben, um dann den Sustain-Pegel zu
erreichen.
• Stellen Sie den ADSR-Attack-Regler auf die Hälfte ein.
• Spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der harmonische Inhalt des
Klangs wird allmählich aufgebaut.
• Senken Sie den ADSR Attack-Regler wieder auf Minimum.
• Stellen Sie den AD Attack-Regler auf etwa 3/4 ein.
Spielen Sie jetzt eine Note und halten diese gedrückt, während Sie aufmerksam zuhören.
Der Klang wird allmählich verschwinden, aber sein harmonischer Inhalt bleibt während der
gesamten Amplitudenänderung konstant.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese59
7. DIE PATCH-BAY
Der MiniBrute 2S ist ein beeindruckender Synthesizer mit leistungsstarken analogen
Schaltungen. Mit der zusätzlichen Patch-Bay zieht er mit modularen Synthesizern gleich, die
um ein Vielfaches größer sind als er.
Die MiniBrute 2S Patch-Bay
Dieses Handbuch konzentriert sich hauptsächlich auf die einzelnen Bereiche der MiniBrute
2S Patch-Bay und deren Beziehung zueinander. Es gibt jedoch viele zusätzliche
Möglichkeiten die Patch-Bay zu verwenden, indem kompatible Signale externer Synthesizer
eingespeist werden können.
7.1. Allgemeine Konzepte
7.1.1. Patch-Bay-Bereiche
Um einige Gruppierungen von Ein- und Ausgangsbuchsen ist eine weiße Umrandung
gezeichnet. Diese zeigt an, welche Verbindungen zu welchen MiniBrute 2S-Komponenten
gehören.
Weiße Umrandungen markieren die Bereichsgrenzen in der Patch-Bay
Im oben angeführten Beispiel beziehen sich die ersten drei Buchsen auf der linken Seite
auf das Filter, die drei mittleren auf den Verstärker (AMP) und die beiden Buchsen auf der
rechten Seite leiten Signale zur bzw. von der Inverter-Schaltung.
60Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
Wir behandeln die Funktion jedes Bereichs der Patch-Bay später in diesem Kapitel.
7.1.2. Patch-Punkte: Eingänge vs. Ausgänge
Die Anschlüsse der MiniBrute 2S Patch-Bay lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen:
Eingänge und Ausgänge. Man erkennt leicht, um was es sich jeweils handelt: Die
Ausgangsbuchsen sind mit einem weißen Aufdruck mit innenliegendem Text oder Grafiken
beschriftet, die Eingangsbuchsen nur mit reiner Textbeschriftung.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen mit
unterschiedlichen Beschriftungen
Verwenden Sie die Ausgangsbuchsen als Quellen für die Eingangsbuchsen und
dementsprechend die Eingänge als Ziel für die Ausgänge.
7.1.3. Ausgänge liefern vollen Pegel
Das Signal an den Ausgangsbuchsen ist der direkte Ausgang der entsprechenden Quelle.
Zum Beispiel liefern die Wellenform-Ausgangsbuchsen im VCO1-Abschnitt immer die volle
Signalstärke. Wenn Sie die Schieberegler im OSC MIXER-Bereich einstellen, wird deren
Ausgangspegel nicht geändert.
Direkte Wellenform-Ausgänge
Ein anderes Beispiel sind die Out 1- und Out 2-Buchsen im LFO 1 & 2-Bereich. Wenn das
direkte Ausgangssignal eines LFO für das gewünschte Eingangsziel zu stark ist, muss
es irgendwie begrenzt werden. Zu diesem Zweck haben wir daher zwei Gruppen von
Dämpfungsschaltungen in der Patch-Bay vorgesehen. Wir beschreiben im Abschnitt Der
Attenuator-Bereich [p.79], wie man diese anwendet.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay61
7.1.4. Vorverdrahtete Verbindungen
Viele der Patch-Punkte sind mit blauen Beschriftungen oberhalb der Buchsen markiert.
Wenn Sie genau hinsehen, stellen Sie fest, dass es sich hierbei immer um Eingangsbuchsen
handelt.
Blaue Beschriftungen zeigen Standard-
Eingangs-Routings an
Wir kümmern uns später um die Bedeutung dieser Beschriftungen, wenn die Bereiche
der Patch-Bay genauer erklärt werden. Um an dieser Stelle ein Beispiel aus dem oben
abgebildeten Bereich zu zeigen: Die Beschriftung (KBD) bedeutet, dass die Tonhöhe von VCO
1 normalerweise den MiniBrute 2S-Pads (abgekürzt KBD) folgt. Sobald ein Patch-Kabel an die
VCO 1 Pitch-Buchse angeschlossen ist, unterbricht es diese Verbindung und teilt dem VCO 1
mit, dass seine Modulationssignale von einer anderen Quelle kommen sollen, beispielsweise
einem LFO oder dem Ausgang einer Hüllkurve.
62Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.1.5. Externe Geräte vs. internes Routing
Die meisten Ein- und Ausgangsbuchsen können mit anderen Buchsen innerhalb der PatchBay verbunden werden. Einige der Anschlüsse eignen sich jedoch sinnvollerweise für die
Verbindung mit einem externen Gerät. Schauen Sie sich zum Beispiel den SequenzerBereich an:
Der Sequenzer-Bereich
der Patch-Bay
Die Clock-Eingangsbuchse kann Signale von einem externen Gerät empfangen, damit der
MiniBrute 2S-Sequenzer und der Arpeggiator mit einer externen Clock-Quelle synchronisiert
werden.
In ähnlicher Weise kann die Sync-Ausgangsbuchse Signale an ein externes Gerät senden,
so dass der MiniBrute 2S als Master-Clock-Quelle für dieses dient.
♪: Mit der MIDI Control Center-Software können Sie festlegen, welche Arten von Clocks der MiniBrute
2S senden und empfangen soll. Eine breite Palette von Optionen ist verfügbar. Weitere Informationen
hierzu finden Sie im Kapitel MCC [p.146].
7.1.5.1. Steuerspannungseingänge
Einige Beschriftungen zeigen die Standard-Steuerspannungen an, die der MiniBrute 2S
intern verwendet:
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay63
Diese Beschriftungen zeigen die interne
Spannung an
Für den CV-Eingang im VCA-Bereich und den ATT 2-Eingang im ATTENUATOR-Bereich ist die
vorverdrahtete Steuerung beispielsweise die interne +5V-Quelle des MiniBrute 2S. Sie können
hier jedoch eine beliebige andere Steuerspannung in die Patch-Bay leiten (1V, 2V , 5V, 8V
usw.).
64Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.2. Der VCO 1-Bereich
Der VCO 1-Bereich
7.2.1. Pitch
Die vorverdrahtete Verbindung in die Tonhöhensteuerung von VCO 1 sind die Pads (KBD).
Sobald Sie hier ein Patch-Kabel anschließen, wird diese Verbindung unterbrochen und die
neue Quelle steuert die Frequenz von VCO 1.
7.2.2. FM
Wenn ein Patch-Kabel an die FM-Eingangsbuchse angeschlossen ist, wird die
vorverdrahtete Verbindung zwischen VCO 1 und VCO 2 unterbrochen. Wie bei VCO 2 wird
der Betrag der VCO 1-Frequenzmodulation (FM) durch den FM-Regler im VCO 1-Bereich des
Bedienpanels bestimmt. Dieser Regler muss größer als Null eingestellt werden, damit FM
stattfinden kann.
7.2.3. Ultrasaw
Normalerweise basiert die Intensität des Ultrasaw [p.50]-Wellenformmodifikators auf den
Einstellungen von LFO 2. Sobald diese Verbindung mit einem Patchkabel unterbrochen wird,
steuert die neue Quelle die Phasenverschiebungsmodulationsrate der zweiten Kopie der
Sägezahnwelle.
Denken Sie daran: Die Höhe der Ultrasaw-Modulation wird vom Ultrasaw Amt-Regler im
VCO 1-Bereich des Bedienpanels bestimmt. Dieser Regler muss größer als Null eingestellt
werden, damit Ultrasaw gehört werden kann. Der Sägezahn-Schieberegler im OSC MIXERBereich muss ebenfalls hoch genug geregelt sein, damit die grundlegende Sägezahnwelle
zu hören ist.
7.2.4. PWM
LFO 1 ist standardmäßig die Quelle der Pulsbreitenmodulation (PWM), aber auch eine
andere Quelle kann zur Steuerung an diesem Patch-Punkt verwendet werden.
Um PWM zu hören, muss der PWM-Regler im VCO 1-Bereich des Bedien panels auf einen
Wert ungleich Null eingestellt sein. Der Rechteckwellen-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich
muss ebenfalls hoch genug geregelt sein.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay65
7.2.5. Metal In
Der Metal-In-Patchpunkt "faltet" eine eingehende Quelle in der gleichen Weise wie die
Dreieck-Wellenform von VCO 1. Sobald Sie hier ein Patch-Kabel einstecken, umgehen Sie die
vorverdrahtete Dreieck-Wellenform von VCO 1.
Um den Metalizer-Effekt auf der Quelle zu hören, müssen der Metalizer-Regler oder der
Metal Mod-Regler auf einen Wert ungleich Null eingestellt sein. Der Dreieck-Schieberegler im
OSC MIXER-Bereich muss ebenfalls hoch genug geregelt sein.
Denken Sie daran: Die Metalizer- und Metal-Mod-Regler beeinflussen sich gegenseitig. Eine
Kombination aus der Metal-Mod-Quelle und der Einstellung des Metal-Mod-Reglers wirkt
zusammen auf die Intensität des Metalizer-Effekts.
Die Metal-In-Buchse ist AC-gekoppelt. Diese technische Bezeichnung bedeutet, dass langsame LFOs
oder Hüllkurven möglicherweise nicht wie gewünscht durch die Metal-In-Schaltung gefaltet werden.
7.2.6. Metal Mod
Die Standardquelle des Metal Mod-Parameters ist die Anschlagstärke einer auf den
MiniBrute 2S-Pads gespielten Note. Es kann aber auch eine andere Quelle verwendet
werden, indem deren Ausgang mit diesem Patchpunkt verbunden wird.
Schliessen Sie beispielsweise ein Patch-Kabel von Out 1 im LFO 1 & 2-Bereich der PatchBay an den Metal Mod-Eingang an. Die Intensität der LFO 1-Modulation des Metalizers kann
mit dem Metal Mod-Regler eingestellt werden, während die LFO 1-Rate und LFO-Wellenform
verwendet werden können, um diese Modulation auf verschiedene Arten zu beeinflussen.
Denken Sie daran: Der Metalizer-Regler stellt die anfängliche Stärke des Metalizer-Effekts ein
und der Metal Mod-Regler bestimmt, wie stark die Modulation erfolgt.
66Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.2.7. Sync
Für diesen Eingang gibt es keine vorverdrahtete Verbindung. Er kann verwendet werden,
um den klassischen "Hard Sync"-Sound zu erzeugen, indem VCO 1 gezwungen wird, der
Tonhöhe von VCO 2 zu folgen.
Nachfolgend ein Beispiel-Patch:
• Stimmen Sie VCO 2 um eine Oktave nach unten
• Stellen Sie VCO 2-Wellenform auf Rechteck und Range auf Fine
• Transponieren Sie den MiniBrute 2 um zwei Oktaven nach unten
• Stellen Sie alle OSC MIXER-Fader auf Minimum außer Sägezahn
• Stellen Sie Fine Tune und FM im Bereich VCO 1 auf etwa 3 Uhr ein
• Wählen Sie LP im Filter-Bereich und stellen FM und RM in die Mittenposition (12
Uhr)
• Setzen Sie Cutoff und Resonance auf Null und Att 1>Cutoff auf 2 Uhr
• Stellen Sie den ADSR Attack und Release auf Null
• Drehen Sie den ADSR Decay und Sustain um 2/3 auf
• Nehmen Sie folgende Verbindungen in der Patch-Bay vor:
Nachfolgend eine Darstellung, wie der Patch aussehen sollte. Wir haben die LFOs und
andere unwichtige Einstellungen weggelassen:
◦ MIDI-Bereich: KBD (Out) in VCO 2-Bereich: Pitch 2 (In)
◦ VCO 2-Bereich: Out in VCO 1-Bereich: Sync (In)
◦ ADSR-Bereich: Out in ATTENUATORS-Bereich: In 1
◦ ATTENUATOR-Bereich: Out 1 in VCO 1-Bereich: Pitch (In)
Hard Sync-Beispiel-Patch
Spielen Sie jetzt ein paar tiefe Töne. Sie sollten einen erkennbaren Sync-Sweep hören.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay67
7.2.8. Lin FM
Lineares (Lin) FM fügt dem VCO 1 Obertöne auf andere Weise hinzu als der FM-Regler im
VCO 1-Bereich. Eine der Eigenschaften von linearem FM ist, dass die Grundtonhöhe weniger
stark beeinflusst wird als bei exponentiellem FM.
Hier ein Experiment, das diesen Unterschied zeigt. Rekonstruieren Sie zuerst das
grundlegende Rechteckwellen-Patch [p.10] aus dem Kapitel "Schnelleinstieg" und gehen Sie
dann wie folgt vor:
• Erhöhen Sie den Pegel von Osc 2 im OSC MIXER
• Stellen Sie die VCO 2 Range auf All und stimmen Sie VCO 2 eine Oktave höher
als VCO 1
• Drehen Sie den Pegel von Osc 2 wieder auf Null, damit Sie nur VCO 1 hören
• Halten Sie eine Note und achten auf die Tonhöhe von VCO 1
• Drehen Sie den VCO 1 FM-Regler langsam von Null auf etwa 4 Uhr
Ergebnis: Wenn sich der FM-Regler oberhalb der 12 Uhr-Position befindet, wird die
ursprüngliche Tonhöhe von VCO 1 zunehmend schwerer erkennbar. Versuchen Sie auch,
VCO 2 zu sweepen und Sie hören, dass die Beziehung zwischen den beiden Oszillatoren
häufig inharmonisch ist. Das ist exponentielles FM.
Wir richten nun einen Patch in der Patch-Bay ein, um die Möglichkeiten von linearem FM zu
demonstrieren. Machen Sie die folgenden Verbindungen:
• VCO 2-Bereich: Pitch 2 Out in ATTENUATOR-Bereich: In 1
• ATTENUATOR-Bereich: Out 1 in VCO 1-Bereich: Lin FM (In)
• FILTER-Bereich: Verbinden Sie das Ende eines Kabels mit dem Cutoff-Eingang,
um die vorverdrahtete Att 1-Verbindung zu unterbrechen
Die Patch-Bay sollte wie folgt aussehen:
68Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
Lineares FM-Beispiel: Patch-Bay-Verbindungen
Um nun das lineare FM mit dem exponentiellen FM zu vergleichen, gehen Sie
folgendermaßen vor:
• Stellen Sie VCO 2 eine Oktave höher ein als VCO 1 und verringern Sie den Pegel
auf Null
• Drehen Sie den Att 1>Cutoff-Regler in die 12 Uhr-Position (aber nicht höher;
die Ergebnisse sind dann weniger vorhersehbar). Wenn Sie die Patch-BayAnschlüsse betrachten, sehen Sie, dass dieser Regler den Pegel von VCO 2
steuert, wenn der an die lineare FM-Eingangsbuchse gesendet wird.
• Spielen Sie eine Note und ändern Sie allmählich die Stimmung von VCO 2.
Obwohl das lineare FM den Gesamtklang beeinflusst, ist die ursprüngliche
Tonhöhe von VCO 1 leicht zu hören.
• Stellen Sie jetzt den Att 1>Cutoff-Regler auf Null und drehen den FM-Regler im
VCO 1-Bereich auf.
• Wie im Beispiel zuvor ändert sich dabei die grundlegende Tonhöhe von VCO 1.
Das Ändern der Stimmung von VCO 2 liefert zwar mit exponentiellem FM viele
interessante Klänge, aber eben auf Kosten der Grundtonhöhe.
Am Ende bleibt zu bemerken: Es gibt zwei verschiedene Formen von FM (exponentielles und
lineares), jedes mit eigenen Stärken und klanglichen Möglichkeiten. Keines eindeutig besser
als das andere, aber dennoch geeignet für unterschiedliche Arten von Sounds.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay69
7.2.9. [Sägezahn]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der VCO 1-Sägezahn-Wellenform. Die Einstellung des
Sägezahn-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um
den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.2.10. [Rechteck]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der VCO 1-Rechteck-Wellenform. Die Einstellung des
Rechteck-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um
den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.2.11. [Dreieck]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der VCO 1-Dreieck-Wellenform. Die Einstellung des
Dreieck-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den
Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.2.12. [Rauschen]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel des Rauschgenerators. Die Einstellung des
Rauschgenerator-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen
Ausgang. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator
[p.79]-Paare.
70Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.3. Der VCO 2-Bereich
Der VCO
2-Bereich
7.3.1. Pitch 2-Eingang
Normalerweise folgt VCO 2 der Tonhöhe von VCO 1. Es ist aber möglich, diese Verbindung
zu unterbrechen, indem eine andere Quelle an die obere Buchse im VCO 2-Bereich
angeschlossen wird. Damit können Sie beispielsweise die Frequenz von VCO 2 mit dem
Ausgabesignal einer Hüllkurve steuern.
7.3.2. VCO 2-Ausgang
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der gewählten VCO 2-Wellenform. Die Einstellung des
Osc 2-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den
Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay71
7.4. Der EXT IN-Bereich
Der EXT
IN-
Bereich
7.4.1. Master
Der Master-Eingang ermöglicht es Ihnen, den Audio-Ausgang eines anderen Geräts über
diese Buchse direkt an die Ausgänge des MiniBrute 2S zu senden. Dabei passiert das Signal
nicht das Filter oder andere Schaltungen. Lediglich der Master Volume-Regler beeinflusst
das Signal. Möglicherweise muss die Lautstärkeregelung im Quellgerät verwendet werden,
um den Pegel mit dem Level des MiniBrute 2S auszugleichen.
7.4.2. Ext
Der Ext-Eingang leitet das eingehende Signal durch den gesamten Audiosignal-Pfad des
MiniBrute 2: Es liegt zunächst im OSC MIXER am Ext-Schieberegler an, durchläuft dann den
Filter-Bereich und wird schliesslich vom Verstärker-Bereich bearbeitet. Es kann sich hierbei
um beliebige Audiosignale handeln: das eines anderen Synthesizers, ein Mikrofonsignal
oder eine musikalische Phrase. Was es auch immer ist, es wird wie einer der internen VCOs
behandelt (bitte beachten Sie, dass Sie möglicherweise einen Vorverstärker verwenden
müssen, um den Pegel von Eingangssignalen zu erhöhen).
Das bedeutet auch, dass Sie das MiniBrute 2S-Gate öffnen müssen, um das ExtEingangssignal zu hören. Dies kann mit einer der drei folgenden Methoden geschehen:
• Spielen Sie eine Note
• Senden Sie einen Trigger an eine der MiniBrute 2-Hüllkurven (AD Trig-Eingang
oder ADSR-Trig Eingang)
• Öffnen Sie den Verstärker mit dem Regler Att 2>Amp
72Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.5. Der FILTER-Bereich
Der Filter-Bereich
7.5.1. FM-Eingang
Die ADSR-Hüllkurve ist die vorverdrahtete Modulationsquelle für die Filter-Cutoff-FrequenzModulation (FM). Sie können aber auch eine andere Quelle verwenden, indem Sie ein Kabel
an diese Buchse anschliessen. Das neue Steuersignal moduliert dann die Cutoff-Frequenz
des Filters mit einer Intensität, die mit dem FM-Regler im Filter-Bereich eingestellt wird.
Beachten Sie, dass der FM-Regler auf einen Wert ungleich Null eingestellt werden muss,
damit die Filter-Cutoff-Frequenz moduliert werden kann.
7.5.2. RM-Eingang
Standardmäßig wird LFO 1 zum Resonance Modulation-Parameter geroutet. Wenn Sie eine
andere Quelle an diese Buchse anschliessen, liefert diese die Modulationsquelle.
Denken Sie daran, dass der RM-Regler auf einen Wert größer Null eingestellt werden muss,
damit der Filterresonanzpegel moduliert werden kann.
7.5.3. Cutoff-Eingang
Die Cutoff-Frequenz des Filters kann von jeder Quelle moduliert werden, die in diesen
Eingang gepatcht wird. Die Intentsität der Modulation wird durch den Att 1>Cutoff-Regler im
Filter-Bereich gesteuert.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay73
7.6. Der AMP-Bereich
Der AMP-Bereich
Wenn Sie für die Ausgangsstufe eine andere Steuerquelle als die AD-Hüllkurve nutzen
möchten, patchen Sie diese neue Quelle in die AM-Buchse im AMP-Bereich. Dadurch wird die
AD-Hüllkurve übergangen, so dass keine Tonausgabe mehr aus dem MiniBrute 2S erfolgt,
bis ein Signal an diesem Anschluss empfangen oder der Att 2>Amp-Regler aufgedreht wird.
7.7. Der INVERTER-Bereich
Der INVERTER-Bereich
Die Funktion dieses Bereichs ist einfach erklärt: Egal welches Signal in die In-Buchse des
Inverter-Bereichs geleitet wird, liegt an der Out-Buchse invertiert an.
Wenn Sie also zum Beispiel etwas mit dem LFO 1 modulieren wollen, dessen Sägezahnwelle
aber nach oben statt nach unten ansteigt, sollten Sie wie folgt vorgehen:
• Stellen Sie die LFO 1-Wellenform auf Sägezahn
• Schließen Sie ein Kabel an die Out 1-Buchse im LFO 1 & 2-Bereich der Patch-Bay
an
• Schließen Sie das andere Ende des Kabels an das gewünschte Ziel an (z. B. den
VCO 2 Pitch 2-Eingang)
Anstelle der Tonhöhe von VCO 2, die vom Peak der Sägezahn-LFO-Wellenform nach unten
moduliert wird, moduliert diese nun vom Tiefpunkt der LFO-Wellenform nach oben.
♪: In einigen Fällen, wie auch bei dem aufgeführten Beispiel, möchten Sie vielleicht den Ausgang des
LFO zuerst durch einen der Attenuator leiten. Dies hilft dabei, die Intensität der LFO-Modulation am Ziel
zu steuern.
74Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.8. Der ADSR-Bereich
Der ADSR-Bereich
7.8.1. Trig
Normalerweise wird ein Gate-Signal von den Pads des MiniBrute 2S erzeugt, um die ADSRHüllkurve auszulösen. Sie können jedoch auch eine andere Quelle verwenden, z. B. das
Triggersignal eines modularen Synthesizers. Stecken Sie hierzu die neue Quelle in die ADSR
Trig-Eingangsbuchse.
7.8.2. ADSR-Ausgang
Die ADSR-Hüllkurve ist eine flexible Modulationsquelle. Wenn Sie deren Phasen zur
Steuerung eines internen Parameters (z. B. VCO 1 FM) verwenden möchten, ziehen Sie ein
Kabel von der ADSR Out-Buchse zur Eingangsbuchse des gewünschten Parameters.
Sie können dieses Signal auch an ein externes Gerät senden, z. B. an das Filter eines
anderen modularen Synthesizers.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay75
7.9. Der AD-Bereich
Der AD-Bereich
7.9.1. AD Trig
Normalerweise wird die AD-Hüllkurve ausgelöst, wenn die ADSR-Hüllkurve ein Gate-Signal
empfängt. Sie können jedoch auch eine andere Quelle verwenden, z. B. ein Triggersignal von
einem externen Gerät. Um dieses Routing einzurichten, patchen Sie eine geeignete Quelle in
die AD Trig-Eingangsbuchse.
7.9.2. AD Attack
Die Attack-Zeit der AD-Hüllkurve kann durch eine externe Quelle anstatt durch den AttackSchieberegler der AD-Hüllkurve moduliert werden. Die Quelle kann beispielsweise ein LFO
sein. Verbinden Sie dazu ein Patch-Kabel von der neuen Quelle mit diesem Patch-Punkt.
7.9.3. AD Decay
Die Decay-Zeit der AD-Hüllkurve kann durch eine externe Quelle anstelle des DecaySchiebereglers der AD-Hüllkurve moduliert werden. Diese Quelle kann zum Beispiel das
Modulationsrad sein. Verbinden Sie dazu ein Patch-Kabel von der neuen Quelle mit diesem
Patch-Punkt.
7.9.4. AD-Ausgang
Die AD-Hüllkurve ist ein vielseitiger Modulator, der in der Lage ist, die Modulation eines Ziels
schrittweise (Attack-Zeit) zu erhöhen oder es plötzlich abbrechen zu lassen (Decay-Zeit).
Wenn Sie die Phasen zur Steuerung eines bestimmten Ziels (intern oder extern) verwenden
möchten, patchen Sie ein Kabel von der Out-Buchse zum gewünschten Eingangsanschluss
des Zielparameters.
76Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.10. Der LFO 1&2-Bereich
Der LFO 1&2-Bereich
7.10.1. LFO Out 1
Diese Buchse liefert den vollen Signalpegel der entsprechenden LFO 1-Wellenform. Um den
Pegel zu steuern, leiten Sie ihn durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.10.2. LFO Out 2
Diese Buchse liefert den vollen Signalpegel der entsprechenden LFO 2-Wellenform. Um den
Pegel zu steuern, leiten Sie ihn durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay77
7.11. Der VCA-Bereich
Wie schon der externe Eingang [p.72] bietet der VCA-Bereich eine zusätzliche Möglichkeit,
interne/externe Signale durch den MiniBrute 2S zu leiten. Diese Signale können an jede
Eingangsbuchse gepatcht und zur Modulation verwendet werden.
Im Gegensatz zu Signalen, die über die Ext In-Buchse ankommen, werden Signale, die
in den VCA-Bereich gesendet werden, nicht über den Ext-Schieberegler gesteuert. Sie
passieren weder das Filter noch den AMP-Bereich. Mit einem Patch-Kabel können sie von der
VCA Out [p.78]-Buchse in die entsprechende Eingangsbuchse an gewünschte Komponenten
gepatcht werden. Die Hauptfunktion besteht jedoch darin, in der Patch-Bay eingehende
Steuersignale bereitzustellen.
Der VCA-Bereich
7.11.1. In 1 / In 2
In 1 und In 2 sind in ihrer Funktion identisch. Beide Eingänge dienen dazu, bis zu zwei
Signale zu empfangen und zu einem Signal zu kombinieren. Dieses wird über die VCAAusgangsbuchse an ein Ziel gesendet.
7.11.2. CV
Die CV-Eingangsbuchse ermöglicht einem internen/externen Signal die Steuerung des
Pegels der VCA-Out-Buchse. Das CV-Signal kann ein LFO oder eine andere
Steuerspannungsquelle sein.
7.11.3. VCA Out
Diese Buchse gibt die kombinierten Signale der Buchsen In 1 und In 2 mit ihren
unbearbeiteten Eingangspegeln aus, sofern sie nicht durch eine Eingangsspannung an der
CV-Buchse gesteuert werden.
78Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.12. Der ATTENUATOR-Bereich
Die Attenuator ("Abschwächer") bieten die Möglichkeit, das Ausgangssignal einer Quelle zu
"zähmen". Wenn Sie beispielsweise den Ausgang von LFO 2 direkt in den Pitch 2-Eingang
von VCO 2 leiten, wird die Tonhöhe von VCO 2 über den gesamten Frequenzbereich
moduliert.
Um den Modulationsbereich von LFO 2 einzuschränken, senden Sie stattdessen dessen
Ausgang an einen der Attenuator-Buchsen. Patchen Sie dann ein Kabel von der Out-Buchse
dieses Attenuators an den Pitch 2-Eingang von VCO 2. Danach können Sie die
Modulationsauslenkung mit dem entsprechenden Attenuator-Regler (Att 1>Cutoff oder Att
2>Amp) steuern.
Der Attenuator-Bereich
7.12.1. Einsatz der Attenuator
Es ist wichtig, folgendes zu beachten: Die Attenuator-Regler steuern immer die
vorverdrahtete Funktion, es sei denn, Sie unterbrechen diese Verbindung. Dies geschieht,
indem ein Patchkabel in die entsprechende Eingangsbuchse gesteckt wird. Um Kabelsalat
zu vermeiden, können Sie dafür auch nur einen TS-Stecker verwenden.
Praktischerweise nutzen Sie dasselbe Beispiel, wenn Sie die Ausgabe von LFO 2 in den Pitch
2-Eingang steuern wollen:
• Att 1>Cutoff steuert gleichzeitig den Ausgangspegel von LFO 2 und Filter Cutoff,
es sei denn, Sie stecken ein Kabel in die Cutoff-Eingangsbuchse des FILTERBereichs der Patch-Bay.
• Att 2>Amp steuert den Ausgangspegel von LFO 2 und erhöht den minimalen
Audioausgangspegel des Verstärkers, es sei denn, Sie stecken ein Kabel in die
Amp-Eingangsbuchse des AMP-Bereichs der Patch-Bay.
7.12.2. In 1 (Att 1)
Patchen Sie den Ausgang des Signals, das Sie steuern möchten, in die In 1-Buchse und
verwenden Sie dann die Out 1>Cutoff-Buchse als Quelle für den gewünschten Zielparameter.
Um den Pegel der Modulation zu steuern, verwenden Sie den Att 1>Cutoff-Regler im FilterBereich.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay79
7.12.3. Out 1 > Cutoff (Att 1)
Diese Buchse liefert den abgeschwächten Ausgang der Quelle, die mit der In 1-Buchse
verbunden ist. Leiten Sie das Signal zum gewünschten Zielparameter und steuern den
Betrag der Modulation dann mit dem Att 1>Cutoff-Regler auf dem Bedienpanel.
♪: Lesen Sie den Abschnitt Einsatz der Attenuator [p.79] für wichtige Informationen zum Weiterleiten
eines Signals durch die Attenuator.
7.12.4. In 2 (Att 2)
Patchen Sie den Ausgang des Signals das Sie steuern möchten, in die In 2-Buchse und
verwenden Sie die Out 2>Amp-Buchse als Quelle für den gewünschten Zielparameter. Um
den Pegel der Modulation zu steuern, verwenden Sie den Att 2>Amp-Regler im AMP-Bereich.
7.12.5. Out 2 > Amp (Att 2)
Diese Buchse liefert den abgeschwächten Ausgang der Quelle, die mit der In 2-Buchse
verbunden ist. Leiten Sie das Signal zum gewünschten Zielparameter und steuern Sie dann
den Betrag der Modulation mit dem Att 2>Amp-Regler auf dem Bedienpanel.
♪: Lesen Sie den Abschnitt Einsatz der Attenuator [p.79] für wichtige Informationen zum Weiterleiten
eines Signals durch die Attenuators.
80Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.13. Sequenzer-Bereich
Der Sequenzer-Bereich
7.13.1. Clock
In diese Buchse können Sie ein Clock-Signal leiten, mit dem sich die tempobasierten
Komponenten des MiniBrute 2S synchronisieren lassen. Um eine externe Quelle als Clock zu
verwenden, drücken Sie auf den großen Sync-Taster, bis die LED neben dem Aufdruck CLK
leuchtet.
Verwenden Sie das MIDI Control Center [p.146], um dem MiniBrute 2S mitzuteilen, welche
externe Clock als Synchronisationsreferenz verwendet wird: 1 Step (Gate), 1 Step (Clock), 1
Impuls (Korg), 24 ppq oder 48 ppq.
7.13.2. Reset
Ein über diesen Anschluss empfangener Trigger setzt die aktuell wiedergegebene Sequenz
auf Anfang zurück.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay81
7.13.3. Sync & Run
Schauen Sie sich die beiden unteren Buchsen im Sequenzer-Bereich genau an. Zwischen
ihnen befindet sich ein kleiner Pfeil:
Sync > Run sind
miteinander verbundene
Buchsen
Der Pfeil zeigt an, dass die Sync- und Run-Buchsen fest miteinander verbunden sind:
Wenn der Sequenzer startet, sendet er Clock-Informationen an die Sync-Buchse und eine
Triggerspannung an die Run-Buchse.
7.13.3.1. Verwendung eines TRS-Kabels für die Verbindung zwischen zwei
Arturia-Produkten
Ein einziges TRS-Kabel genügt, um die Sequenzer von zwei MiniBrute 2-Geräten oder die
Sequenzer des MiniBrute 2S und eines anderen Arturia-Produkts wie dem MatrixBrute, dem
BeatStep Pro oder dem KeyStep zu synchronisieren. Diese Geräte senden und empfangen
ihre Sync- und Startsignale an einer einzigen Buchse. Patchen Sie einfach ein TRS-PatchKabel von der Sync-Buchse des Master MiniBrute 2S zum Clock-Eingang des Arturia-SlaveGeräts (oder umgekehrt) und der Slave startet, pausiert, setzt die Wiedergabe fort und
startet von Anfang, wann immer der Master es vorgibt.
Denken Sie daran, den Sync des Slave-Geräts auf Ext einzustellen und beide Geräte auf die
gleiche Taktrate (zum Beispiel 24 ppq) einzustellen. Halten Sie hierzu beim MiniBrute 2S den
Sync-Taster und stellen den Tempo/Value-Regler auf die gewünschte Clock-Rate.
82Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.13.3.2. Verwendung von zwei TS-Kabeln für die Verbindung des
MiniBrute 2S mit anderen Geräten
Viele modulare Systeme verwenden keine TRS-Kabel oder -Anschlüsse. Wenn Sie mit
solchen Systemen arbeiten, müssen Sie zwei TS-Kabel zwischen dem MiniBrute 2S und dem
modularen System verwenden.
• MiniBrute 2S als Master: Patchen Sie ein TS-Kabel von der MiniBrute 2S-SyncOut-Buchse an den Clock-Eingang des Slave-Geräts und ein zweites TS-Kabel
von der MiniBrute 2S Run-Ausgangsbuchse an den Run/Reset-Eingang des SlaveGeräts.
• MiniBrute 2S als Slave: Patchen Sie ein TS-Kabel vom Clock/Sync-Ausgang des
Master-Geräts zur Clock-Eingangsbuchse des MiniBrute 2S (stellen Sie dessen
Sync-LED auf CLK) und verbinden dann mit dem zweiten TS-Kabel den Run/
Reset-Ausgang des Master-Geräts mit der Reset-Eingangsbuchse des MiniBrute
2S.
♪: Stellen Sie sicher, dass die Taktraten zwischen den beiden Geräten übereinstimmen. Halten Sie
hierzu beim MiniBrute 2S den Sync-Taster und stellen den Tempo/Value-Regler auf die gewünschte
Clock-Rate.
Wenn die Geräte wieoben beschrieben verbunden und auf den gleichen
Synchronisationsstandard eingestellt sind, ist das System perfekt synchronisiert:
• Wenn der Master gestoppt und dann neu gestartet wird, erhält der Reset-Eingang
am Slave einen Run/Reset-Trigger und das Gerät spielt seine Sequenz von
Anfang an ab.
• Wenn der Master pausiert und die Wiedergabe dann fortgesetzt wird, erhält der
Reset-Eingang am Slave keinen Run/Reset-Trigger und das Gerät spielt weiter
mitten in seiner Sequenz und nicht von Anfang an.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay83
7.14. Der MIDI-Bereich
Dieser Bereich der Patch-Bay bietet nur Ausgangsbuchsen. Sie können diese lokal mit dem
MiniBrute 2S oder extern mit anderen Geräten verbinden.
Der MIDI-Bereich
7.14.1. KBD
Diese Buchse liefert ein Tonhöhenausgangssignal, das seine Spannung basierend auf den
gespielten oder empfangenen Noten (via MIDI) ändert.
Wenn Sie beispielsweise möchten, dass die AD-Hüllkurven Decay-Zeit bei höher gespielten
Noten zunimmt, können Sie den KBD-Ausgang mit der AD Decay-Eingangsbuchse
verbinden.
Je nachdem, wie viel Modulation gewünscht wird, kann es sinnvoll sein, diesen Ausgang
über einen der Attenuators zu leiten, um den Modulationsgrad an den gewünschten
Notenbereich anzupassen.
7.14.2. Gate
Die Gate-Buchse sendet einen On/Off-Trigger, wenn eine Note gespielt wird. Das Gate bleibt
geöffnet, solange die Note gehalten wird und schließt, wenn die Note losgelassen wird.
7.14.3. Velo / Mod 1
Über diesen Ausgang können Sie einen Parameter oder ein externes Modul mit der
Anschlagstärke einer gespielten Note steuern.
Wenn Sie beispielsweise durch Erhöhung der Anschlagstärke eine Tonhöhenänderung des
VCO erreichen möchten, verbinden Sie den Velo-Ausgang mit der VCO 2/Pitch
2-Eingangsbuchse.
Je nachdem, wie viel Modulation gewünscht wird, kann es sinnvoll sein, diesen Ausgang
über einen der Attenuator zu leiten, um den Modulationsgrad an den gewünschten
Tonhöhenbereich anzupassen.
84Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.14.4. Press / Mod 2
Die Press/Mod 2-Buchse liefert eine Steuerspannung für das Ziel Ihrer Wahl. Die Quelle für
die Steuerspannung ist das Aftertouch (Pressure)-Signal, welches von den Pads generiert
wird.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay85
8. SEQ / ARP: GEMEINSAME FUNKTIONEN
Der MiniBrute 2S besitzt einen Sequenzer und einen Arpeggiator. Sie können 64
verschiedene Mehrspur-Sequenzen mit jeweils bis zu 64 Schritten aufnehmen und diese
miteinander verketten. Der Arpeggiator erzeugt Noten basierend auf den Pads, die Sie
gedrückt haben und spielt sie entsprechend der Einstellungen ab. Der Ausgang des
Arpeggiators kann zusätzlich mit dem Sequenzer aufgenommen werden.
Der Sequenzer und der Arpeggiator teilen sich mehrere Funktionen. Auf diese gemeinsamen
Funktionen konzentrieren wir uns in diesem Kapitel.
Diese Einheiten besitzen aber auch unterschiedliche Funktionalitäten, daher gibt es dafür
auch noch jeweils eigene Kapitel. Weitere Informationen zum Sequenzer finden Sie in
den Kapiteln Sequenzer-Grundlagen [p.102] und Editieren von Sequenzen [p.113]. Mehr zum
Arpeggiator gibt es in den Kapiteln Arpeggiator-Grundlagen [p.131] und Arp/Loop-Funktionen
[p.140].
8.1. Timing-Funktionen
Der Sequenzer und der Arpeggiator teilen sich Funktionen, die damit zusammenhängen, wie
und wann Noten und andere Daten spielen. Es gibt zwei Ausnahmen:
• Der Sequenzer und der Arpeggiator können gleichzeitig in verschiedene
Richtungen laufen.
• Es ist nicht möglich, etwas in den Arpeggiator aufzunehmen, aber Sie können ein
Arpeggio in ein Sequenzer-Pattern aufnehmen.
Die nachfolgenden zeitbasierten Funktionen werden vom Sequenzer und vom Arpeggiator
gemeinsam genutzt. Klicken Sie auf die entsprechenden Links, um mehr über die einzelnen
Funktionen zu erfahren.
Gemeinsame FunktionenBeschreibung
Sync [p.90]Interne/Externe Clock-Quellen
Metronome [p.92]Klick während der Aufnahme/Wiedergabe hören
Tempo-Regler [p.92]Schrittweise Einstellung der Wiedergabegeschwindigkeit
Tap Tempo-Taster [p.92]Tempoeingabe durch Ti ppen auf den Taster
Time Division [p.92] (oder Schrittlänge)Seq/Arp-Auflösung (1/4, 1/8, 1/16, 1/32)
Ein Sequenzer-Pattern kann während der Wiedergabe oktavweise oder in chromatischen
Schritten transponiert werden. Das ist bei einem aktiven Arpeggio nicht möglich. Um ein
Arpeggio mit verschiedenen Noten zu erstellen, ändern Sie den Oktavbereich der Pads und
spielen die Noten, die das Arpeggio enthalten soll.
♪: Wenn Sie ein bestimmtes Arpeggio behalten und dieses transponieren möchten, nehmen Sie es in
ein Pattern auf und transponieren dann dieses Pattern.
Die Skala, die Sie für die Pads ausgewählt haben, stellt dem Arpeggiator nur die darin
enthaltenen Noten zur Verfügung. Die Skalen-Auswahl wirkt sich auch auf die Noten aus, die
von einem gehaltenen Arpeggio gespielt werden.
Nachfolgend zwei Referenztabellen für die tonhöhenbasierten Funktionen des Sequenzers
und des Arpeggiators. Die obere Tabelle listet die gemeinsamen, die untere die
unabhängigen Funktionen.
Klicken Sie auf die entsprechenden Links, um mehr über die einzelnen Funktionen zu
erfahren.
Gemeinsame
Funktionen
Skalen
(Scales)
[p.98]
Unabhängige
Funktionen
Octave [p.25]
Transpose [p.26]Ein aktives Arpeggio wird nicht transponiert, wenn Seq transponiert wird
Beschreibung
Die Auswahl einer Skala beeinflusst die Notenzuweisung jedes Pads und die Noten, die Seq
und Arp spielen. Sie wirkt sich nicht auf die aufgezeichneten Daten in einem Pattern aus,
sondern dient als Filter für diese Daten.
Beschreibung
Unabhängige Transponierung für Seq und Pads; keine spezielle Octave-ShiftFunktion für Arp
Sequenzer und Arpeggiator teilen sich die Transportfunktionen. Sie spielen, pausieren,
stoppen und starten erneut gleichzeitig. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der
Record-Taster für den Arpeggiator nicht aktiv ist. Sie können aber ein Arpeggio aufnehmen,
indem Sie beim Spielen der Pads deren Ausgabe im Sequenzer aufzeichnen.
Nachfolgend zwei Referenztabellen für die transportbasierten Funktionen des Sequenzers
und des Arpeggiators. Die obere Tabelle listet die gemeinsamen, die untere die
unabhängigen Funktionen.
Klicken Sie auf die entsprechenden Links, um mehr über die einzelnen Funktionen zu
erfahren.
Gemeinsame
Funktionen
Play/Pause [p.96]Starten und Pausieren von Seq und Arp
Stop [p.96]Stoppen von Seq und Arp; Play startet Seq/Arp von Anfang
Restart (Shift +
Play) [p.96]
Unabhängige
Funktionen
Schritt-Aufnahme
[p.106]
Echtzeitaufnahme
[p.104]
Beschreibung
Startet Seq und Arp von Anfang an. Funktioniert unabhängig von der Wiedergabe-,
Pause- oder Stop-Funktion.
Beschreibung
Verwenden der Pads zum Aktivieren/Deaktivieren von Schritten (inaktiv für den ArpModus)
Spielen der Pads, um Tonhöhe, Lautstärke und Gate-Länge einzugeben (inaktiv für
den Arp-Modus)
Der MiniBrute 2S ist ein monophoner Synthesizer. Sequenzer und Arpeggiator teilen sich
also eine einzige Stimme. Beide können gleichzeitig laufen, aber wenn Sie die Pads spielen,
um ein Arpeggio zu erzeugen, werden die vom Sequenzer gespielten Noten überschrieben,
bis Sie die Pads loslassen. Dies kann zu einem interessanten Zusammenspiel zwischen den
beiden Einheiten führen. Mit anderen Worten: Probieren Sie es aus! Es macht eine Menge
Spaß.
Da der MiniBrute 2S die Entscheidung trifft, eine Note gegenüber einer anderen zu
bevorzugen, übersetzt er das natürlich in eine Steuerspannung und sendet diese an die
Patch-Bay. Das Gleiche gilt für die USB/MIDI-Ausgänge, da diese sich einen einzigen MIDIKanal teilen: Eine einzelne Note wird entweder vom Sequenzer oder vom Arpeggiator zu
einem bestimmten Zeitpunkt übertragen.
Nachfolgend zwei Referenztabellen für die Wiedergabe-Funktionen des Sequenzers und
des Arpeggiators. Die obere Tabelle listet die gemeinsamen, die untere die unabhängigen
Funktionen.
Gemeinsame
Funktionen
SynthesizerDie monophone Stimme wird geteilt; Arp überschreibt Seq-Schritte
CV/Gate-AusgängeDie monophone Stimme wird geteilt; Arp überschreibt Seq-Schritte
USB/MIDI-Ausgang
Sequenzer-SpurenArp-Noten können während der Echtzeitaufnahme aufgenommen werden
Unabhängige FunktionenBeschreibung
Wiedergabe-Richtung
[p.95]
Gate Time [p.94]Der Sequenzer besitzt eine G ate-Spur; die Arp-Gate-Zeit ist auf 50% festgelegt
Beschreibung
Arp und Sequenzer teilen sich denselben MIDI-Kanal; es kann immer nur eine Note
aktiv sein
Unabhängig: Seq/Arp können in verschiedene Richtungen wiedergegeben
werden
Die folgenden Abschnitte beziehen sich auf die bereits beschriebenen Funktionen in diesem
Kapitel.
Der MiniBrute 2S kann als Master-Clock für eine Vielzahl von Musikinstrumenten fungieren
oder als Slave für eine bis mehrere Quellen dienen. Informationen zu den
Anschlussdiagrammen finden Sie im Kapitel zu den Anschlüssen auf der Geräterückseite
[p.27].
Die Sync-Optionen werden mit dem Sync-Taster auf der rechten Seite im Bedienpanel
ausgewählt.
Der Sync-Taster
Drücken Sie diesen Taster mehrfach, um zwischen den vier Optionen INT (Intern), USB, MIDI
und CLK (Clock) zu wechseln. So konfigurieren Sie den MiniBrute 2S, damit er mit vielen
verschiedenen Geräten und Systemen funktioniert.
8.5.1. Als Master
Der MiniBrute 2S erzeugt die Master Clock, wenn die Option INT ausgewählt ist.
Wenn dies der Fall ist,
• steuert der Transport-Bereich den internen Sequenzer und Arpeggiator
• werden MIDI-Clock-Meldungen an den MIDI-Ausgang und via USB-MIDI
gesendet
• werden Clock-Signale an den Sync-Ausgang gesendet. Sie können den ClockAusgangstyp im MIDI Control Center [p.146] festlegen
• kann das Tempo mit dem Rate-Regler und dem Tap-Taster eingestellt werden
Der MiniBrute 2S fungiert als Slave zu einer externen Clock, wenn eine der Einstellungen
USB, MIDI oder CLK ausgewählt ist.
Wenn sich der MiniBrute 2S im Slave-Modus befindet,
• steuern die Tempo-Kontrollen nicht den internen Sequenzer oder Arpeggiator,
während die externe Quelle läuft.
• funktioniert der MiniBrute 2S-Transport-Bereich weiterhin wie gewohnt. Sie
können die internen Sequenzen und den Arpeggiator immer noch anhalten,
starten und pausieren und weiterhin Sequenzen aufnehmen.
• läuft der MiniBrute 2S entsprechend seiner internen Clock mit dem zuletzt
eingestellten Tempo, wenn keine externe Clock empfangen wird.
• übergibt der MiniBrute 2S die Synchronisations-Meldungen, die von einer
externen Quelle empfangen werden, an alle drei Clock-Ausgänge und konvertiert
alle Clock-Typen in MIDI-Clock für die MIDI- und USB-Ausgänge.
8.5.2.1. Sync In/Out-Typen
Das MIDI Control Center kann zur Konfiguration des MiniBrute 2S verwendet werden, so
dass dieser an den Sync-Ein- und Ausgangsanschlüssen eines der folgenden Taktsignale
sendet und empfängt:
• 1 Step (Gate)
• 1 Step (Clock)
• 1 Pulse (Korg)
• 24 Pulse pro Viertel-Note (ppq)
• 48 ppq
Die Defaulteinstellung ist 1 Step (Clock).
8.5.2.2. Clock-Anschlüsse
Es gibt verschiedene Arten von Anschlüssen, die sich in den vergangenen Jahren für
Synchronisierungszwecke etabliert haben. Nachfolgend eine Tabelle mit den idealerweise
zu verwendenden Anschluss-Steckern, wenn Sie ältere Geräte an den MiniBrute 2S
anschliessen wollen:
Anschluss-Steckergesendete(s) Signal(e)
1/8’’ Mono (TS)nur Clock-Pulse
1/8’’ Stereo (TRS)Clock-Pulse und Start/Stop
1/8’’ Stereo (TRS) plus DIN Sync-Adapter (nicht enthalten)Clock-Pulse und Start/Stop
Sie können ein MIDI-Kabel für den Einsatz von Geräten anschließen, welche DIN-SyncNachrichten verwenden. Schauen Sie im Benutzerhandbuch des entsprechenden Geräts
nach, wenn Sie nicht sicher sind, welche Art von Synchronisierungsfunktionen vorhanden
sind.
Unter dem Sync-Taster ist in blauen Buchstaben das Wort "Metronom" aufgedruckt. Das
ist eine sekundäre Shift-Funktion, die Sie wahrscheinlich oft verwenden, während Sie Ihre
eigenen Sequenzen erstellen. Um das Metronom ein- und auszuschalten, halten Sie den
Shift-Taster und drücken dann den Sync-Taster.
8.7. Tempo
Verwenden Sie den Tempo-Regler, um das Tempo der Sequenz oder des Arpeggios
einzustellen. Der Tap-Taster kann hierzu ebenfalls verwendet werden. Das Tempo kann
zwischen 30 und 240 BPM (Beats pro Minute) eingestellt werden.
Im MIDI Control Center können Sie wählen, wie der Rate-Regler beim Drehen reagiert:
Entweder sofort (Jump-Modus) oder nachdem Sie den aktuellen Wert durchlaufen haben
(Hook-Modus). Weitere Informationen finden Sie im Kapitel zum MIDI Control Center [p.146].
8.8. Tap
Mit dem Tap-Taster können Sie das Tempo der aktiven Sequenz oder des Arpeggios "on the
fly" einstellen. Alles, was Sie tun müssen, ist im Takt zur Musik darauf zu tippen. Die Anzahl
der Taps, die zum Einstellen des Tempos benötigt werden, kann im MIDI Control Center
[p.146] festgelegt werden.
8.9. Time Division
Der Time Div-Regler bestimmt die rhythmische Aufteilung der aktiven Sequenz oder des
Arpeggios. Vier Einstellungen sind verfügbar, dabei kann jede Spur eine eigene Einstellung
besitzen (abhängig von ihrem Typ). Der Arpeggiator-Wert wird mit der Pitch-Spur geteilt.
Swing fügt der aktiven Sequenz oder dem Arpeggio ein "Shuffle"-Feeling hinzu. Es stehen
zahlreiche verschiedene Einstellungen zur Auswahl, die von 50 bis 75% reichen (in
Einerschritten). Um eine Auswahl zu treffen, halten Sie den Shift-Taster und drehen dann
den Tempo/Value-Regler.
Die Swing-Einstellung verschiebt das Timing der Noten in einer Sequenz, wodurch die
erste Note eines Noten-Paares länger und die zweite Note kürzer wird. Angenommen, die
Zeitteilung (Time Divison) ist auf 1/8 eingestellt. Dann passiert folgendes:
• Wenn "Swing" auf "Off" eingestellt ist (50%), erhält jede Note die "gleiche Zeit", was
ein "gerades 1/8-Note"-Feeling erzeugt.
• Wenn der Swing-Wert 50% überschreitet, wird die erste 1/8-Note länger gehalten
und die zweite später und kürzer gespielt. Sie bemerken dann, dass die Sequenz
ein wenig "shuffelt" und vielleicht weniger "mechanisch" klingt.
• Die maximale Swing-Einstellung beträgt 75%. Hier klingen die 1/8-Noten eher
nach einer 1/16-Noten-Figur als nach geshuffelten 1/8-Noten.
Nachfolgend eine Grafik, welche die minimalen und maximalen Swing-Werte in einer
Notation zeigt:
Die minimale und maximale Swing-
♪: Die Sequenzer-Pattern und der Arpeggiator nutzen die gleichen Swing-Einstellungen.
Einstellung
8.10.1. Master Swing vs. Time Division
Wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt, muss die Einstellung Time Div gleich oder
niedriger als die Master Swing-Einstellung eingestellt sein, damit ein Swing zu hören ist. Bei
den Einstellungen Time Div = 1/4 und Master Swing = 1/8 erzeugt der Seq/Arp kein ShuffleFeeling. Wenn Sie beide auf 1/8 einstellen, hören Sie die oben abgebildete rhythmische Figur.
Die Ergebnisse sind noch interessanter, wenn die Master-Swing-Einstellung größer als die
Time-Div-Einstellung ist. In der folgenden Abbildung ist Master Swing auf 1/8 und Time Div
auf 1/8, 1/16 und 1/32 eingestellt. Der Swing-Betrag ist jeweils auf 75% gesetzt.
Die drei Time Division-Einstellungen mit Master Swing = 1/8
Technisch gesehen passiert folgendes: Wenn eine kleinere Auflösung gewählt ist, wird die
Schwingungsperiode in 2^n Trigger gleicher Länge unterteilt.
Möglicherweise hilft die folgende Grafik zu veranschaulichen, was damit gemeint ist:
Wenn kleinere Auflösungen gewählt werden, wird die
Schwingungsperiode in zwei gleich lange Trigger unterteilt.
♪: Die kleineren Auflösungen bewirken, dass die Unterteilung sehr schnell erfolgt. Wenn Sie mit
der Interaktion zwischen der Master-Swing-Einstellung und den Time-Division-Einstellungen
experimentieren, kann es hilfreich sein, das Master-Tempo vorübergehend auf die Hälfte zu reduzieren.
Die Master Swing-Einstellung kann im MIDI Control Center [p.146] geändert werden.
8.11. Gate-Time: Seq vs. Arp
Die Gate-Time (Gate-Zeit) einer Note wird definiert durch den prozentualen Anteil der Zeit,
den diese Note gehalten wird, bevor der nächste Schritt im Pattern auslöst. Wobei hier 1%
die kürzeste und 99% die längste Einstellung darstellt.
Es gibt einen Unterschied bei der Gate-Zeit für den Sequenzer und den Arpeggiator :
• Jeder Schritt in einem Sequenzer-Pattern besitzt seine eigene Gate-TimeEinstellung, die in der Gate-Spur gespeichert ist.
• Die Arpeggiator Gate-Time ist fest auf 50% eingestellt.
♪: Der Sequenzer verfügt über eine einstellbare Gate-Zeit, die Arpeggiator Gate-Einstellung ist jedoch