Arturia MiniBrute 2S Operating instructions

BEDIENUNGSANLEITUNG

Danksagungen

PROJEKTMANAGEMENT

Frederic Brun Nicolas Dubois Adrien Courdavault Philippe Vivancos

ENTWICKLUNG

Fred's Lab / Frédéric Meslin (Leitender Entwickler)
Nadine Lantheaume

HANDBUCH

Sebastien Rochard Morgan Perrier Florian Marin Randy Lee

DESIGN

Sebastien Rochard DesignBox Sylvain Missemer Morgan Perrier

SOUNDDESIGN

Victor Morello Jean-Baptiste Arthus Jean-Michel Blanchet

BETATESTER

Chuck Capsis
Terry Mardsen
Marco Correia
Nicolas Dubois
Benjamin Renard
Valentin Lepetit
Pierre-Lin Laneyrie
Adrien Kanter
Jean-Philippe Gross
Ken Flux Pierce
Luc Walrawens
Victor Morello
Bruno Pillet
Thierry Chatelain
Andrew Capon
Gert Braakman
Tom Hall
Yves Usson
Reek Havok
Randy Lee
Simon Gallifet
© ARTURIA SA – 2018 – Alle Rechte vorbehalten. 11 Chemin de la Dhuy 38240 Meylan FRANKREICH www.arturia.com
Für die in diesem Handbuch abgedruckten Informationen sind Änderungen ohne Ankündigung vorbehalten. Die in der Bedienungsanleitung beschriebene Software wird unter den Bedingungen eines Endbenutzer-Lizenzvertrags überlassen. Im Endbenutzer­Lizenzvertrag sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen aufgeführt, die die rechtliche Grundlage für den Umgang mit der Software bilden. Das vorliegende Dokument darf ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis seitens ARTURIA S.A. nicht - auch nicht in Teilen - für andere Zwecke als den persönlichen Gebrauch kopiert oder reproduziert werden.
Alle Produkte, Logos und Markennamen dritter Unternehmen, die in diesem Handbuch erwähnt werden, sind Handelsmarken oder eingetragene Handelsmarken und Eigentum der jeweiligen Unternehmen.
Übersetzung ins Deutsche: Gesa Lankers & Holger Steinbrink @ einfach-erklärt
www.einfach-erklaert.de
Product version: 1.0
Revision date: 7 June 2018

Danke für den Kauf des Arturia MiniBrute 2S!

Dieses Handbuch behandelt die Funktionen und den Betrieb von Arturias MiniBrute 2S.
In diesem Paket finden Sie:
• Den MiniBrute 2S-Serie Analog-Synthesizer mit einer Seriennummer auf der Unterseite. Sie benötigen diese, um Ihren MiniBrute 2S online zu registrieren.
• Ein IEC AC-Netzteil
• Ein Eurorack-Kabelsatz
• Eine Preset-Übersicht
Registrieren Sie Ihren MiniBrute 2S so schnell wie möglich! Auf der Unterseite des Geräts befindet sich ein Aufkleber mit der Seriennummer. Diese benötigen Sie während der Online­Registrierung. Sie können auch ein Foto des Aufklebers machen, für den Fall, das dieser beschädigt wird.
Die Registrierung Ihres MiniBrute 2S-Synthesizers bietet folgende Vorteile:
• Sie können sich das Benutzerhandbuch und die neueste Version der MIDI Control Center-Software herunterladen
• Sie erhalten spezielle Angebote nur für Besitzer von MiniBrute 2-Synthesizern

Wichtige Hinweise

Änderungen vorbehalten:

Die Angaben in dieser Anleitung basieren auf dem zur Zeit der Veröffentlichung vorliegenden Kenntnisstand. Arturia behält sich das Recht vor, jede der Spezifikationen zu jeder Zeit zu ändern. Dies kann ohne Hinweis und ohne eine Verpflichtung zum Update der von Ihnen erworbenen Hardware geschehen.

Warnung vor Hörschäden:

Das Produkt und dessen Software können in Verbindung mit einem Verstärker, Kopfhörern oder Lautsprechern ggf. Lautstärken erzeugen, die zum permanenten Verlust Ihrer Hörfähigkeit führen können. Nutzen Sie das Produkt niemals dauerhaft in Verbindung mit hohen Lautstärken oder Lautstärken, die Ihnen unangenehm sind.
Sollten Sie ein Pfeifen in den Ohren oder eine sonstige Einschränkung Ihrer Hörfähigkeit bemerken, so konsultieren Sie umgehend einen Arzt.

Hinweis zu Defekten:

Schäden, die auf die unsachgemäße Verwendung des Produkts und/ oder auf mangelndes Wissen über dessen Funktionen und Features zurückzuführen sind, sind nicht von der Garantie des Herstellers abgedeckt und liegen in der Verantwortung des Nutzers. Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung sorgfältig und konsultieren Sie Ihren Fachhändler, bevor Sie sich an den Service wenden.

Vorsichtsmaßnahmen:

1. Lesen und beachten Sie alle Anweisungen.
2. Befolgen Sie immer die Anweisungen auf dem Instrument.
3. Bevor Sie das Gerät reinigen, ziehen Sie immer den Netzstecker aus der Steckdose und das Netzkabel sowie das USB-Kabel aus dem Gerät. Verwenden Sie zum Reinigen ein weiches und trockenes Tuch. Verwenden Sie kein Benzin, Alkohol, Aceton, Terpentin oder andere organische Lösungen. Verwenden Sie keinen flüssigen Reiniger, kein Spray oder ein zu nasses Tuch.
4. Verwenden Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wasser oder Feuchtigkeit, wie z. B. in einer Badewanne, einem Waschbecken, einem Schwimmbecken oder an ähnlichen Orten.
5. Bauen Sie das Gerät nicht in einer instabilen Position auf, in der es versehentlich umfallen könnte.
6. Legen Sie keine schweren Gegenstände auf das Gerät. Verschließen Sie keine Öffnungen oder Entlüftungen des Instruments; diese dienen zur Belüftung, um eine Überhitzung des Geräts zu vermeiden. Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wärmequellen oder an Orten mit schlechter Luftzirkulation auf.
7. Verwenden Sie nur das mitgelieferte AC-Netzteil, wie von Arturia angegeben.
8. Stellen Sie sicher, dass die Netzspannung an Ihrem Standort mit der am Netzadapter angegebenen Eingangsspannung übereinstimmt.
9. Öffnen und stecken Sie nichts in das Gerät, da dies zu einem Brand oder Stromschlag führen kann.
10. Verschütten Sie keine Flüssigkeiten auf das Instrument.
11. Im Falle einer Fehlfunktion bringen Sie das Gerät immer zu einem qualifizierten Service-Center. Sie verlieren Ihre Garantie, wenn Sie die Abdeckung öffnen und entfernen. Unsachgemäße Tests können einen elektrischen Schlag oder andere
Fehlfunktionen verursachen.
12. Benutzen Sie das Instrument nicht während eines Gewitters.
13. Setzen Sie das Gerät nicht unmittelbar dem Sonnenlicht aus.
14. Verwenden Sie das Instrument nicht, wenn in der Nähe ein Gasleck auftritt.
15. Arturia haftet nicht für Schäden oder Datenverlust, die durch unsachgemäße Bedienung des Geräts verursacht werden.
16. Arturia empfiehlt die Verwendung von geschirmten Kabeln für Audio (weniger als 3 Meter) und speziellen CV/Gate-Kabeln.

Einführung

Herzlichen Glückwunsch zum Kauf des Arturia MiniBrute 2S!
Der MiniBrute 2S ist ein außergewöhnlich leistungsstarker, moderner Analog-Synthesizer mit klassischer Ausstrahlung.
Die Wurzeln dieses Produkts reichen zurück bis zu den besten Synthesizern aller Zeiten ­gepaart mit Arturias aktuellem Design und modernem Charakter. Die schon jetzt legendären "Brute"-Style-Oszillatoren, gepaart mit den klassischen Klangeigenschaften der Steiner­Parker-Filter, bieten Ihnen eine Fülle von Werkzeugen und einen erstaunlichen Charakter, mit denen Sie Ihre eigenen Sounds erstellen können.
Die MiniBrute 2-Synthesizer bieten viele großartige Features, sowohl klassische als auch neuartige. Aber das Diese Hardware-Matrix ermöglicht es Ihnen, Modulationsquellen an eine endlose Zahl von Zielen zu routen, sowohl innerhalb des MiniBrute 2S als auch zu externen Geräten.
Kombinieren Sie diese außergewöhnlichen Funktionen mit der Musikalität des Sequenzers und des Arpeggiators und Sie erhalten ein Instrument, das einen unverzichtbaren Gewinn für Ihren kreativen Bemühungen sein wird - sei es auf der Bühne oder im Studio.
Wir freuen uns, dass Sie sich für diesen leistungsstarken und erschwinglichen Synthesizer entschieden haben. Es ist der Höhepunkt jahrelanger Forschung und damit die perfekte Kombination unserer Leidenschaft für Synthesizer sowie unserer tiefen Wertschätzung für die Musik, die mit ihnen erschaffen wird.
Besuchen Sie unsere Webseite www.arturia.com für die neueste Firmware, laden Sie sich das MIDI Control Center herunter und schauen Sie auch in unsere Tutorials und FAQs. Entdecken Sie Synthesizer einer anderen Art!
Mit musikalischen Grüßen Ihr Arturia-Team
Aushängeschild
des MiniBrute 2S ist seine flexible 48-Punkte-Patch Bay.

Inhaltsverzeichnis

1. Einführung ........................................................................................................................................................................ 6
2. Installation....................................................................................................................................................................... 6
2.1. Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung ....................................................................................................... 6
2.2. WARNUNG................................................................................................................................................................................. 6
2.3. Registrieren Sie Ihr Instrument.................................................................................................................................. 6
2.4. Verbindung des MiniBrute 2S mit der Außenwelt ........................................................................................... 7
2.5. Aufwärmen und grundsätzliche Stimmung....................................................................................................... 9
3. Schnelleinstieg ............................................................................................................................................................ 10
3.1. Der erste Sound: Das “Basic Patch”........................................................................................................................ 10
3.2. Den zweiten Oszillator hinzufügen.......................................................................................................................... 11
3.3. Filter-Sweep mit einem Pad........................................................................................................................................ 12
3.4. Die LFOs kennenlernen .................................................................................................................................................. 13
3.5. Einführung in die Hüllkurven ...................................................................................................................................... 15
3.6. Der Sequenzer und der Arpeggiator ...................................................................................................................... 17
4. Hardware-Übersicht................................................................................................................................................ 22
4.1. Basisfunktionen ................................................................................................................................................................... 22
4.2. Der Shift-Taster................................................................................................................................................................... 22
4.3. Ein- und Ausgänge ........................................................................................................................................................... 23
4.4. Bedienpanel .......................................................................................................................................................................... 23
4.5. Der Sequenzer-Bereich.................................................................................................................................................. 24
4.6. Geräterückseite................................................................................................................................................................... 27
5. Das Bedienpanel........................................................................................................................................................ 28
5.1. Die LFOs.................................................................................................................................................................................... 28
5.2. VCO 1........................................................................................................................................................................................... 31
5.3. VCO 2 ........................................................................................................................................................................................ 34
5.4. Das Filter ................................................................................................................................................................................. 36
5.5. Der Verstärker-Bereich (AMP).................................................................................................................................. 40
5.6. Der Osc-Mixer ...................................................................................................................................................................... 42
5.7. Legato vs. Retrigger-Noten-Verhalten .................................................................................................................. 47
5.8. Der Patch-Bay-Bereich .................................................................................................................................................. 47
5.9. Sekundäre Shift-Funktionen....................................................................................................................................... 47
6. Grundlagen der Klangsynthese....................................................................................................................... 48
6.1. Analoge Synthesizer-Architektur.............................................................................................................................. 48
7. Die Patch-Bay ............................................................................................................................................................. 60
7.1. Allgemeine Konzepte....................................................................................................................................................... 60
7.2. Der VCO 1-Bereich ............................................................................................................................................................. 65
7.3. Der VCO 2-Bereich.............................................................................................................................................................. 71
7.4. Der EXT IN-Bereich ............................................................................................................................................................ 72
7.5. Der FILTER-Bereich............................................................................................................................................................ 73
7.6. Der AMP-Bereich ................................................................................................................................................................. 74
7.7. Der INVERTER-Bereich..................................................................................................................................................... 74
7.8. Der ADSR-Bereich .............................................................................................................................................................. 75
7.9. Der AD-Bereich ..................................................................................................................................................................... 76
7.10. Der LFO 1&2-Bereich....................................................................................................................................................... 77
7.11. Der VCA-Bereich ................................................................................................................................................................. 78
7.12. Der ATTENUATOR-Bereich............................................................................................................................................ 79
7.13. Sequenzer-Bereich........................................................................................................................................................... 81
7.14. Der MIDI-Bereich ............................................................................................................................................................. 84
8. Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen............................................................................................................. 86
8.1. Timing-Funktionen ............................................................................................................................................................. 86
8.2. Tonhöhe und Transponierung .................................................................................................................................... 87
8.3. Der Transport-Bereich .................................................................................................................................................... 88
8.4. Wiedergabe & Polyphonie........................................................................................................................................... 89
8.5. Synchronisation................................................................................................................................................................. 90
8.6. Metronome (Shift + Sync) ............................................................................................................................................ 92
8.7. Tempo........................................................................................................................................................................................ 92
8.8. Tap............................................................................................................................................................................................... 92
8.9. Time Division ........................................................................................................................................................................ 92
8.10. Swing ...................................................................................................................................................................................... 93
8.11. Gate-Time: Seq vs. Arp................................................................................................................................................... 94
8.12. Wiedergaberichtung / Notenreihenfolge......................................................................................................... 95
8.13. Transport-Bereich............................................................................................................................................................ 96
8.14. Die Skalen-Auswahl........................................................................................................................................................ 98
8.15. Eine Anwender-Skala definieren.......................................................................................................................... 101
9. Sequenzer-Grundlagen ...................................................................................................................................... 102
9.1. Ein Pattern abspielen .................................................................................................................................................... 102
9.2. Ein Pattern aufnehmen ............................................................................................................................................... 104
9.3. Verwalten von Patterns ............................................................................................................................................... 107
9.4. Eine Verkettung erstellen............................................................................................................................................. 112
10. Editieren von Sequenzen.................................................................................................................................. 113
10.1. Spur-Auswahl .................................................................................................................................................................... 113
10.2. Die Spurtypen .................................................................................................................................................................. 114
10.3. Spuren stummschalten .............................................................................................................................................. 119
10.4. Unabhängige Timing Division-Einstellungen............................................................................................. 120
10.5. Echtzeit-Editierungen................................................................................................................................................. 120
10.6. Editieren im Schrittmodus ....................................................................................................................................... 121
10.7. Seiten (Pages) ................................................................................................................................................................. 124
10.8. Die Seitenbearbeitungsansicht............................................................................................................................ 125
10.9. Ein Pattern verlängern............................................................................................................................................... 126
10.10. Unabhängige Laufrichtungen........................................................................................................................... 130
11. Arpeggiator-Grundlagen..................................................................................................................................... 131
11.1. Was ist ein Arpeggiator?............................................................................................................................................. 131
11.2. Arpeggiator-Funktionen............................................................................................................................................... 131
11.3. Grundlegende Funktionen......................................................................................................................................... 132
11.4. Arpeggiator-Modi ............................................................................................................................................................ 135
11.5. Ein Multi-Oktav-Arpeggio erzeugen .................................................................................................................... 138
11.6. Ein Arpeggio pausieren............................................................................................................................................... 139
12. Die Arp/Loop-Funktionen ................................................................................................................................ 140
12.1. Der Looper.......................................................................................................................................................................... 140
12.2. Sequenzer-Spuren und der Arpeggiator ......................................................................................................... 141
13. Einführung in das MIDI Control Center.................................................................................................. 142
13.1. MCC-Grundlagen............................................................................................................................................................. 142
14. Das MIDI Control Center .................................................................................................................................. 146
14.1. Template Browser .......................................................................................................................................................... 146
14.2. Der Gerätespeicher (Device Memories)........................................................................................................... 147
14.3. Local Templates.............................................................................................................................................................. 148
14.4. Store To/Recall From.................................................................................................................................................. 150
14.5. Import/Export von Geräteeinstellungen.......................................................................................................... 151
14.6. Dateneingabe................................................................................................................................................................... 152
14.7. Geräteeinstellungen ..................................................................................................................................................... 153
15. Die Shift-Funktionen ............................................................................................................................................ 164
15.1. Shift-Funktionen-Tabelle............................................................................................................................................. 164
15.2. Shift-Funktionsbeschreibungen ............................................................................................................................ 167
16. KONFORMITÄTSERKLÄRUNGEN................................................................................................................... 172
1. EINFÜHRUNG
Wir gratulieren und sagen herzlichen Dank zum Kauf des Analog-Synthesizers Arturia MiniBrute 2S. Sie verfügen nun über einen Klangerzeuger, den viele Musiker als den am besten klingenden, vielseitigsten und leistungsfähigsten Analogsynthesizer seiner Klasse ansehen.
Die MiniBrute Synthesizer-Serie stellt den Höhepunkt einer langen (und sehr effektiven) Zusammenarbeit zwischen Arturias Entwicklern und dem Analogsynthesizer-Guru Yves Usson dar.
Seit den späten 1990er Jahren wird die französische Firma Arturia sowohl von Musikern als auch von der Fachpresse für ihre Entwicklung modernster Software-Emulationen der legendären Synthesizer der 1960er bis 1980er Jahre gelobt. Vom Modular V aus dem Jahr 2004 bis hin zum Origin, einem 2010 eingeführten modularen System; von Analog Factory Experience, dem weltweit ersten Hybrid-Synthesizer (Debüt 2008), dem Synclavier V (2016) und dem Buchla Easel V (2017), hat unsere Leidenschaft für Synthesizer und puren Klang den anspruchsvollen Musikern die besten Software-Instrumente für professionelle Musikproduktionen mitgegeben.
Nach der Rekonstruktion so vieler legendärer analoger Synthesizer und Übertragung der Eigenschaften dieser Instrumente in leistungsfähige DSP-Algorithmen lag es auf der Hand, dass Arturia einen eigenen analogen Synthesizer entwickelte. Aber Emulationen analoger Schaltkreise sind nicht dasselbe wie die Konstruktion großartig klingender, echter analoger Komponenten. Deshalb haben wir Yves Usson - einen sehr talentierten Schaltungs-Designer und Synthesizer-Enthusiasten mit der Erfahrung von drei Jahrzehnten - als Unterstützung gewinnen können.
Neben seinen Forschungen in der biomolekularen Mikroskopie sind seine Klone der ursprünglich von Dr. Robert Moog entworfenen Module, ebenso wie ARP, EMS und seine eigenen Designs in der "Modularszene" sehr bekannt und werden in Lizenz von vielen Herstellern genutzt.
Darüber hinaus teil er seine enorme Erfahrung immer gerne und gibt sein Wissen so an andere weiter. All seine Schaltpläne bleiben für die Synthesizer-Do-It-Yourself-Community (SDIY) offen. Die meisten seiner Arbeiten sind auf seiner aktuellen Projektwebsite Yusynth zu finden und Usson hat einen langjährigen Einfluss auf die großen Internetforen, die den "Analog-Freaks" gewidmet sind.
Yves Usson und einige seiner Patch-
Freunde
Der analoge Synthesizer MiniBrute 2S verbindet Arturias innovativer Musikinstrumente und das massive Wissen und die Erfahrung von Yves Usson. Die Wurzeln liegen in den 1970ern, kombiniert mit dem Besten des 21. Jahrhunderts.
Know-How
bei der Entwicklung
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Einführung 3
Der Arturia MiniBrute 2S Analogsynthesizer
Wir haben den MiniBrute 2S mit vier Zielvorgaben entwickelt: unvergleichlicher analoger Sound, intuitive Bedienung, erschwinglicher Preis und keine Kompromisse - weder bei den Bauteilen, noch beim Design oder den Anschlüssen.
Vom kleinsten Kondensator über die Regler bis hin zum Gehäuse haben wir die besten Lieferanten ausgewählt, jede Komponente umfassenden Tests unterzogen und das Design für bestmöglichstes Spielerlebnis optimiert.
Außerdem sollte es Spaß machen, eigene Sounds zu erstellen und diese dann auf der Bühne oder im Studio zu nutzen. Es gibt keine Presets - die gesamte Klangformung befindet sich immer im vollständigen Zugriff. Diese Designphilosophie bedeutete auch, dass wir echte analoge Oszillatoren anstelle von digitalen verwenden, um diesen puren Klangcharakter zu erreichen, der so typisch für die analoge Synthese ist.
Aber wir wollten auch, dass Sie in der Lage sind, diesen Klangcharakter so zu verbiegen, wie es die "Schrankwände" können (Sie wissen schon, diese riesigen modularen Synthesizer mit Patchkabeln, die überall hineingesteckt werden können). Neben der leistungsstarken Stimmenarchitektur bietet der MiniBrute 2S eine 48-Punkte-Patch Bay, mit der Sie alle vorverdrahtenten Verbindungen des Signalpfads umgehen können. ie können externe Steuersignale und Audiosignale hineinleiten und in die MiniBrute 2S-Schaltung einspeisen. Diese flexible Herangehensweise an das Sounddesign wird Ihnen klangliche Türen öffnen, von denen Sie bisher gar nicht wussten, dass sie da waren. Wir denken, dass sogar die "Schrankwände" an diese Türen klopfen, um sich dem anzuschließen!
Trotz all seiner Flexibilität liegt der Fokus des MiniBrute 2S auf Musik, Kreativität und der Erfahrung, ein Instrument zu spielen, das in jeder Hinsicht Spaß macht - sowohl haptisch, als auch als Inspiration. Dank seiner kompakten Größe ist der MiniBrute 2S ideal für den mobilen und den Desktop-Musiker. Er liefert nicht nur solide Bässe, interessante Effekte und packende Lead-Lines, sondern auch Sounds, die kein anderer Synthesizer auf diesem Planeten erzeugen kann.
Jeder weiß, dass analoge Synthesizer teuer in der Herstellung sind. Aber was bringt es, einen Synthesizer für alle zu bauen, den sich niemand leisten kann? Also haben wir einfach darauf gehofft, dass das Gerät erfolgreich sein wird – der MiniBrute 2S wurde in einer so großen Stückzahl produziert, die es uns erlaubte, Mengenrabatte auf Bauteile zu bekommen und optimierte Fertigungstechniken zur industriellen Produktion einzusetzen. Das Ergebnis ist eine analoge Synthese ohne Kompromisse.
Der MiniBrute 2S ist ein echtes Musikinstrument. Wir hatten viel Freude bei der Entwicklung, der Produktion und beim Spielen. Und wir hoffen, dass Sie unsere Begeisterung teilen und sich von seinem Klang inspirieren lassen.
4 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Einführung
Hier ein Überblick über die Funktionen, die Ihnen zur Verfügung stehen:
• Vollständig analoger Signalweg
• zwei spannungsgesteuerte Multi-Wellenform-Oszillatoren (VCOs)
• Sägezahn-, Rechteck- und Dreieckwellenformen (VCO 1)
• Ultrasaw, Metalizer und Pulsbreitenmodulation (PWM)
• Sägezahn-, Rechteck- und Sinuswellenformen (VCO 2)
• VCO 2 kann als zusätzlicher LFO verwendet werden
• FM-Modulation zwischen den Oszillatoren
• Zufallsrauschgenerator
• Steiner-Parker-Multimode Filter mit FM und RM (Resonance Modulation)
• 48-Punkte-Patch-Bay
• Hard Sync-Eingang für VCO1
• Separater VCA für Modulationsrouting
• Zwei Hüllkurven: ADSR (Filter) und AD (Amplitude)
• Loopbare AD-Hüllkurve
• Zwei Multi-Waveform-LFOs mit Free-Run- oder Sync-Modus
• Brute Factor: Übersteuert den Filtereingang mit dem Audioausgang
• Externes Audiosignal kann über den Oszillator-Mixer oder direkt zum Ausgang geroutet werden
• Sequenzer und Arpeggiator, synchronisierbar zu einer externen Clock: MIDI, USB oder CLK (1 Step, 1 Pulse, 24/48 ppq)
• MIDI-Eingangs- und Ausgangsanschlüsse
• USB-Anschluss zur Verwendung mit einer DAW
• Audio- und Kopfhörerausgänge
• Nutzung von Arturias MIDI Control Center zur Gerätekonfiguration und Sequenzarchivierung
Aber genug der Aufzählungen - verkabeln Sie Ihren neuen analogen Freund und beginnen Sie die Soundlandschaften zu erforschen!
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Einführung 5
2. INSTALLATION
2.1. Vorsichtsmaßnahmen bei der Verwendung
Der MiniBrute 2S wird mit einem externen Netzteil betrieben. Verwenden Sie bitte keine anderen Netzteile oder Adapter als die von Arturia. Arturia übernimmt keine Verantwortung für Schäden, die durch die Verwendung einer nicht autorisierten Spannungsversorgung verursacht werden.
2.2. WARNUNG
Stellen Sie dieses Produkt nicht an einem Ort oder an einer Stelle auf, an der man über Netzkabel oder Verbindungskabel laufen, darüber stolpern oder etwas darüber rollen könnte.
Die Verwendung eines Verlängerungskabels wird nicht empfohlen. Wenn Sie jedoch eines verwenden müssen, vergewissern Sie sich, dass das Kabel für die maximale Stromstärke geeignet ist, die von diesem Produkt benötigt wird. Wenden Sie sich an einen Elektriker vor Ort, um weitere Informationen zu Ihren Stromanschlüssen zu erhalten.
Dieses Produkt sollte nur mit den von Arturia gelieferten oder empfohlenen Komponenten verwendet werden. Beachten Sie bei der Verwendung von Komponenten alle Sicherheitskennzeichnungen und Anweisungen, die den Zubehörprodukten beiliegen.
2.3. Registrieren Sie Ihr Instrument
Durch die Registrierung Ihres Instruments bestätigen Sie den Kauf des Produkts und sind dann berechtigt, den technischen Support von Arturia zu nutzen und über Aktualisierungen informiert zu werden.
Darüber hinaus können Sie den Arturia-Newsletter abonnieren, um über Arturia-bezogene Neuigkeiten und Werbeangebote informiert zu werden.
Rufen Sie Ihr Arturia-Konto unter folgender URL auf:
https://www.arturia.com/login
Klicken Sie auf “ Eingabe seiner Seriennummer hinzu, wie auf dem Aufkleber auf der Unterseite des Gerätes angegeben.
Register New Product
” und fügen Sie den MiniBrute 2S-Synthesizer durch
6 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Installation
2.4. Verbindung des MiniBrute 2S mit der Außenwelt
Schalten Sie immer alle Audio-Geräte aus, bevor Sie Audioverbindungen herstellen. Andernfalls könnten Ihre Lautsprecher, der MiniBrute 2S-Synthesizer oder andere Geräte beschädigt werden.
Nachdem Sie die Verbindungen hergestellt haben, stellen Sie alle Pegel auf 0. Schalten Sie die Geräte nacheinander ein, zuletzt den Audioverstärker oder das Abhörsystem und erhöhen dann die Lautstärke auf den Ihnen angenehmen Pegel.
Hier eine Übersicht der Anschlüsse des MiniBrute 2S-Synthesizers:
Anschluss Anschlussart
Audioausgang 6.35 mm (1/4'') Mono-Buchse (470 Ω Impedanz / Linepegel)
Kopfhörer
Patch-Bay (hauptsächlich Buchsen)
Patch-Bay (Sync & Clock­Buchsen)
MIDI Eingang & Ausgang Standard MIDI DIN-5
USB Standard USB Typ B
DC Stromanschluss Intern 2.1 mm, extern 5.5 mm
6.35 mm (1/4'') TRS-Buchse (Signal ist mono) 2Ω Impedanz (185mW @ 250Ω / 60mW @ 80Ω / 24mW @ 32Ω)
3.5 mm (1/8'') Mini-Monobuchsen CV Eingänge: Eurorack-Signalpegel, 100kΩ, +/-5Vx (Ausnahme: Pitch CV- Eingänge besitzen 6.8MΩ Impedanz)
CV Ausgänge: Eurorack-Signalpegel, 680Ω, +/-5V Clocks/Gates Eingänge: Eurorack-Signalpegel, 68kΩ, 0V/+5V Clocks/Gates Ausgänge: Eurorack-Signalpegel, 2kR, 0V/+5V
3.5 mm (1/8'') Mini-TRS-Stecker
Clock Eingänge: Eurorack-Signalpegel, 68kΩ, 0V/+5V Clock Ausgänge: Eurorack-Signalpegel, 2kR, 0V/+5V
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Installation 7
2.4.1. Die Anschlüsse auf der Rückseite
Die Rückseite des MiniBrute 2S
8 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Installation
2.4.2. Patch-Bay
MiniBrute 2S Patch-Bay, Modular-Synthesizer und externe Klangquellen
Dies ist nur ein Beispiel für Verbindungen, die zwischen dem MiniBrute 2S und externen Geräten hergestellt werden können. Die Möglichkeiten sind so unendlich wie Ihre Vorstellungskraft!
2.5. Aufwärmen und grundsätzliche Stimmung
Wie alle echten analogen Synthesizern benötigt der MiniBrute 2S nach dem Einschalten eine Aufwärmzeit von etwa fünf bis zehn Minuten. So erreichen Sie eine stabile Betriebstemperatur, die eine exakte Oszillatorstimmung sicherstellt. Die Aufwärmzeit hängt von der Temperatur ab. Eine kältere Umgebung erfordert längere Aufwärmzeiten, während eine wärmere Umgebung entsprechend kürzere Zeiten benötigt. Auch die Luftfeuchtigkeit kann sich auf die Dauer der Aufwärmphase auswirken.
Sobald der Synthesizer seine Betriebstemperatur erreicht hat, stellen Sie ihn auf die gewünschte Stimmung ein. Verwenden Sie einen externen Tuner, um die Stimmung des Instruments zu überprüfen. Nutzen Sie ggf. den Global Tune-Regler, um den MiniBrute 2S auf die gewünschte Stimmung einzustellen.
Der MiniBrute 2S behält seine Stimmung bei, wenn er unter normalen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen bei Temperaturen zwischen 20° C und 32° C in gemäßigten Zonen betrieben wird. In der Praxis bietet der MiniBrute 2S einen stabilen Betrieb über einen viel größeren Temperaturbereich, obwohl extreme Temperaturen oder Fluktuationen zu längeren Stabilisierungszeiten oder Stimmungsschwankungen führen können.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Installation 9
3. SCHNELLEINSTIEG
Dieses Kapitel beinhaltet die notwendigen Grundlagen zur Erstellung Ihrer ersten druckvollen MiniBrute 2S-Sounds. In den nachfolgenden Kapiteln steigen wir tiefer in den Sounddesign-Prozess ein und erstellen animierte und komplexe Sounds.
Dieses Kapitel enthält auch einführende Informationen zum Sequenzer und zum
Arpeggiator [p.17].
3.1. Der erste Sound: Das “Basic Patch”
Sobald Ihr MiniBrute 2S richtig an Ihr Soundsystem angeschlossen wurde, stellen Sie zunächst alle Bedienelemente auf ihre minimalen Einstellungen:
• die Drehregler gegen den Uhrzeigersinn
• die Schieberegler in Minimalstellung
• Mittenposition (12 Uhr) für Regler mit – und + (FM 1 und RM)
• Mittenposition für alle drei Tune-Regler
• Mittenposition für den Master Volume-Regler
Schalten Sie Ihren MiniBrute 2S ein. Während Sie ihn aufwärmen [p.9], stellen Sie die folgenden Parameter auf die empfohlenen Werte ein:
• die LFO 1- und LFO 2 Sync-Schalter auf die Free-Position
• die LFO 1- und LFO 2 Rate-Regler in die Mittenposition
• die VCO 2 Wave [p.28] und Range [p.35]-Schalter in deren oberste Positionen (Sine Wave und Fine)
• den Mode-Regler im FILTER-Bereich auf LP
• die AD ENVELOPE-Schalter in die Gate [p.46]- und Once [p.46]-Positionen
• den Square Wave-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich auf Maximum
• Drehen Sie im FILTER-Bereich den Cutoff-Regler vollständig im Uhrzeigersinn
• Stellen Sie Sync auf Int
: Es sollten noch keine Kabel an die Patch-Bay angeschlossen sein.
Diese Einstellungen sorgen für eine einheitliche Ausgangsbasis für die folgenden Beispiele. Nachfolgend eine visuelle Darstellung des Patches:
Das (Basic)-Patch
Beim Drücken eines beliebigen Pads sollten Sie nun Ihren allerersten MiniBrute 2S Sound hören!
10 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg
Das Ergebnis ist eine fett klingende Rechteckwelle... aber diese ist noch ein bisschen statisch, oder? Wir werden das im Kapitel Grundlagen der Klangsynthese [p.48] noch optimieren. Wenn Sie jedoch weiter auf den Pads spielen möchten, können Sie die Noten mit den Octave
Down oder Up [p.25]-Pads in den von Ihnen bevorzugten Bereich transponieren.
: Sobald sich der MiniBrute 2S aufgewärmt hat, können Sie die Hauptstimmung [p.9] wie im
vorherigen Kapitel beschrieben einstellen.
3.2. Den zweiten Oszillator hinzufügen
Drücken Sie das "Octave +"-Pad, um den MiniBrute 2 S um eine Oktave zu transponieren (Das "Octave +"-Pad befindet sich unterhalb von Regler #15). Drücken und halten Sie nun ein Pad und gehen wie folgt vor:
• Stellen Sie den Osc 2-Regler im OSC MIXER-Bereich auf Maximum.
• Drehen Sie den VCO 2 Tune-Regler gegen den Uhrzeigersinn, bis VCO 2 eine Oktave tiefer klingt als die ursprüngliche Tonhöhe.
• Spielen Sie einige Noten! VCO 2 ist zu einem Sub-Oszillator geworden, der Ihren Sound durch einen zusätzlichen Bassanteil verstärkt.
Nachfolgend ein Überblick über das Patch:
VCO 2 wird als Sub-Oszillator genutzt
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg 11
3.3. Filter-Sweep mit einem Pad
Der einfachste Weg, die Cutoff-Frequenz des Filters zu durchfahren, ist das Bewegen des Cutoff-Reglers. Aber Sie können während dem Spielen auch die Pads dazu benutzen - das wäre die alternative Methode.
Belassen Sie die Bedienkontrollen wie im obigen Beispiel [p.11], machen aber folgende drei Änderungen:
• Stellen Sie den Filter Cutoff-Regler in die minimale Einstellung
• Stellen Sie den Att>Cutoff-Regler auf Maximum
• Schalten Sie VCO 2 auf Sägezahn. Sägezahnwellen besitzen mehr Obertöne, dadurch wird der Filterdurchlauf deutlicher.
Die Parameter in den Abschnitten VCO 2 und Filter sollten nach den Änderungen wie folgt aussehen. Die restlichen Einstellungen sollte immer noch dem Suboszillator [p.11]-Patch ähneln:
VCO 2/Filtereinstellungen für das Beispiel
Filter Sweep
Halten Sie nun ein Pad gedrückt und erhöhen langsam den Druck Ihres Fingers auf dieses Pad. Das Filter öffnet sich, sobald der Druck größer wird.
Die Druckempfindlichkeit der Pads kann zur Steuerung anderer Parameter sowohl im MiniBrute 2S als auch für externe Geräte verwendet werden. Die Patch-Bay [p.60] macht das möglich.
12 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg
3.4. Die LFOs kennenlernen
Der MiniBrute 2S verfügt über zwei unabhängige Low-Frequency-Oszillatoren (LFOs) mit identischen Wellenformen und Reglern. LFOs werden verwendet, um einen Parameter zyklisch "zu modulieren" (d.h. einen Parameter stetig zu ändern). Zum Beispiel kann ein LFO die Tonhöhe eines Oszillators schrittweise nach oben und unten verändern. Diese Form der Modulation wird als "Vibrato" bezeichnet.
In den folgenden Beispielen verwenden wir LFO 1, aber die gleichen Experimente können auch mit LFO 2 durchgeführt werden. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt Der LFO-Bereich
[p.28] im Kapitel Das Bedien-Panel [p.28], um mehr über die LFOs zu erfahren.
3.4.1. Das Filter mit einem LFO durchfahren
Ein LFO kann viel mehr als nur Vibrato [p.14] zum Klang hinzufügen. Er kann zum Beispiel auch den Obertongehalt modulieren. Wir verwenden die Patch-Bay, um diesen Punkt zu veranschaulichen:
• Stellen Sie alle Schieberegler auf Minimum
• Stellen Sie den Schieberegler für die Rechteckwelle (Square) im OSC MIXER­Bereich auf den Maximalwert
• Setzen Sie im FILTER-Bereich die Cutoff- und Resonance-Regler auf ihre Mittelpositionen ("12 Uhr")
• Stellen Sie den FM-Regler im FILTER-Bereich auf die 12-Uhr-Position
• Stellen Sie im FILTER-Bereich auch den Mode-Regler auf BP (Band Pass)
• Stellen Sie den LFO1 Wave-Regler auf Sine und dessen Geschwindigkeit (Rate) auf die 12-Uhr-Position
• Lokalisieren Sie den LFO1 & 2-Bereich auf der Patch-Bay
• Stecken Sie ein Patchkabel in die Out 1-Buchse im LFO1 & 2-Bereich
• Lokalisieren Sie den FILTER-Bereich auf der Patch-Bay
• Verbinden Sie das andere Ende des Patchkabels mit der Cutoff-Buchse im FILTER-Bereich
Es ist wichtig, dass alles richtig eingerichtet ist – dann sollte der Patch wie folgt aussehen:
LFO 1 moduliert Filter Cutoff über die Patch-Bay
Spielen Sie ein Pad. Sie sollten eine periodische Timbre-Änderung, die ein wenig an ein Didgeridoo erinnert, hören; mit einer Geschwindigkeit, die durch die rot blinkende LED im LFO 1-Bereich angezeigt wird. Drehen Sie den Rate-Regler, um diesen Wah-Wah-Effekt zu verlangsamen oder zu beschleunigen und spielen mit der Resonance-Einstellung des Filters, um diesen zu akzentuieren.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg 13
Vielleicht möchten Sie auch die verschiedenen LFO-Wellenformen ausprobieren, die wir im
LFO-Bereich [p.28] des Bedienpanel [p.28]-Kapitels beschreiben.
Bisher haben wir nur ein wenig an der Oberfläche gekratzt! Dank der Patch-Bay kann ein LFO fast jedem Klangparameter eines MiniBrute 2S-Sounds eine zyklische Veränderung hinzufügen. Um mehr zu erfahren, lesen Sie das Kapitel Patch-Bay [p.60].
3.4.2. Vibrato mit dem VCO2 hinzufügen
Es gibt eine schnelle Möglichkeit, Vibrato hinzuzufügen, ohne die Patch-Bay zu verwenden. Und dabei lernen Sie sogar noch ein wenig mehr über VCO 2.
Die Einrichtung ist denkbar einfach. Ausgehend vom vorherigen Beispiel [p.13]:
• entfernen Sie das Patch-Kabel
• schalten Sie die VCO 2-Range auf LFO
Spielen Sie nun ein Pad und drehen Sie den VCO 1 FM-Regler langsam auf - das verleiht dem Sound etwas Vibrato.
Halten Sie das Pad weiterhin gedrückt und drehen den VCO 2 Tune-Regler im Uhrzeigersinn, um die LFO-Geschwindigkeit zu erhöhen. Sie hören dabei die Geschwindigkeitszunahme des Vibratos.
: Die Modulation erfolgt ohne Verwendung von Patchkabeln, da eine vorverdrahtete Verbindung
zwischen VCO 1 und VCO 2 besteht. Dies wird durch die blaue Beschriftung ("VCO 2) unterhalb des VCO 1 FM-Knopfes deutlich. Weitere Informationen zu den vorverdrahteten Verbindungen finden Sie in der ersten Anmerkung () im Abschnitt VCO 1 [p.31] des Kapitels Das Bedien panel [p.28]. : Da VCO 2 standardmäßig der Tonhöhe von VCO 1 folgt, die wiederum standardmäßig vom Transponierungsbereich der Pads anhängt, erhöht oder verringert sich die LFO-Rate, wenn Sie den Oktavbereich der Pads ändern. Wenn Sie möchten, dass die Frequenz von VCO 2 über den gesamten Bereich der Pads konsistent ist, stecken Sie nur eine Seite eines Patch-Kabels in die Pitch 2-Eingangsbuchse in der Patch-Bay. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel Patch-Bay [p.60].
14 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg
3.5. Einführung in die Hüllkurven
Der MiniBrute 2S besitzt zwei unabhängige Hüllkurven (Envelopes): AD und ADSR. Die AD ENVELOPE steuert die Amplitude des Sounds, während die ADSR ENVELOPE dem Filter zugewiesen ist, was den harmonischen Inhalt des Klangs beeinflusst.
3.5.1. Die AD-Hüllkurve
Die Verstärkerhüllkurve eines Sounds bestimmt, wie sich der Pegel zeitlich ändert, wenn Sie eine Note spielen. Bis hierher wurde eine Note nur durch Drücken eines Pads gespielt. Dies klang wie ein "elektronischer Orgel"-Sound ohne Dynamik. Durch Einstellen der AD ENVELOPE-Parameter (Attack, Decay) können wir steuern, wie der Sound ein- und ausgeblendet wird.
Stellen Sie den Attack-Schieberegler im AD-ENVELOPE-Bereich auf die mittlere Position und drücken ein beliebiges Pad. Der Klang steigt nun langsam bis zum Maximalpegel an. Sobald Sie das Pad loslassen, hört der Ton abrupt auf. Regeln Sie den Decay-Schieberegler nach oben und der Ton wird beim Loslassen eines Pads bis zum Mindestpegel ausgeblendet.
Es gibt zwei Schalter innerhalb des AD ENVELOPE-Bereichs (Gate/Trig und Once/Loop [p.46]). Deren Funktionen sind etwas komplexer und werden im Kapitel zum Bedienpanel [p.28] beschrieben.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg 15
3.5.2. Die ADSR-Hüllkurve
Diese Hüllkurve steuert das Filter und bietet mehr Schieberegler als die AD-Hüllkurve. Die ADSR-Hüllkurve ist etwas komplexer zu verwenden, deshalb werden wir hier nur das grundlegende Konzept beschreiben und sie ausführlicher im Kapitel Grundlagen der
Klangsynthese [p.48] behandeln.
Das Drücken eines Pads oder das Senden eines Gate-Signals löst ein sich entwickelndes Modulationssignal mit bis zu vier verschiedenen Stufen aus:
Attack bestimmt, wie lange es dauert, bis die Hüllkurve von Null auf Maximum läuft. Die Attack-Zeit kann im kürzesten Fall 0,5 ms oder im längsten 4 Sekunden betragen.
• Die Decay-Phase beginnt, wenn die Attack-Phase ihren Maximalwert erreicht hat. Sie bestimmt die Zeit, die benötigt wird, um von diesem Maximalwert auf einen stetigen Wert (eingestellt durch den Sustain-Parameter) zu sinken (siehe nächster Punkt). Die Geschwindigkeit dieses Abklingens kann von 0,5 ms bis 4 Sekunden variieren.
• Die Sustain-Phase beginnt mit dem Ende der Decay-Phase und bleibt auf dem Halte-Wert, solange ein Pad gedrückt gehalten oder ein Gate-Signal erzeugt wird. Der Sustain-Level ist variabel zwischen Null (kein Sustain) und dem maximalen Wert der Hüllkurve.
• Zum Schluss wird die Release-Phase beim Loslassen des Pads gestartet und regelt die Zeit, in der die Lautstärke vom Sustain-Pegel auf Null sinkt. Die Release­Zeit kann im kürzesten Fall 0,5 ms oder im längsten 4 Sekunden betragen.
Beispiele der ADSR-Hüllkurve
16 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg
3.6. Der Sequenzer und der Arpeggiator
Als hätte das nicht schon genug Spaß gemacht hat, werfen wir nun noch einen kurzen Blick auf den Sequenzer/Arpeggiator-Bereich. Um mehr über diese Funktionen zu erfahren, empfehlen wir mit dem Einleitungs-Kapitel [p.86] zu beginnen.
: Bevor Sie fortfahren, spielen Sie eine Note um sicherzugehen, dass Sie einen Ton hören. Wenn
nicht, erhöhen Sie den Pegel eines der Wellenform-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich. Wenn das nicht hilft, können Sie im Abschnitt Basis-Patch [p.10] des Handbuchs alle Basis-Einstellungen überprüfen.
3.6.1. Der Sync-Taster
Bevor Sie mit dem Sequencer oder dem Arpeggiator Musik machen können, ist es wichtig, dass der Sync-Taster auf Int (Intern) gestellt wird. Schauen Sie dazu nach einem großen, mit Sync beschrifteten Taster (oberhalb von Regler 7).

Der Sync-Taster

Die vier LEDs rechts neben diesem Taster zeigen die aktive Clock-Quelle für alle zeitbasierten Funktionen des MiniBrute 2S an - für die LFOs, den Sequenzer und den Arpeggiator. Drücken Sie die Sync-Taste so oft, bis die LED neben den Buchstaben "INT" leuchtet. Dies bedeutet, dass Sie die interne Clock ausgewählt haben und sofort mit dem Sequenzer und dem Arpeggiator arbeiten können.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg 17
3.6.2. Der Arpeggiator
Der MiniBrute 2S befindet sich standardmäßig im Sequenzer-Modus. Sie können jedoch schnell in den Arpeggiator-Modus wechseln, indem Sie im Arp/Loop-Bereich des oberen Bedienfelds den On-Taster drücken. Dieser sieht wie folgt aus:
Der Arp/Loop-Bereich
Bevor Sie die Pads spielen, konfigurieren Sie den Arpeggiator so, dass Sie auch alles hören können. Halten Sie hierzu den Shift-Taster gedrückt und
• drücken Sie das "F"-Pad ("1/8")
• drücken Sie das "G#"-Pad ("Chrom")
Halten Sie nun den Arp/Loop On-Taster gedrückt und drehen den Tempo/Value-Regler, bis "Up" im Display erscheint.
Wir erklären diese Einstellungen genauer im Kapitel Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
[p.86].
Halten Sie jetzt mindestens drei Pads gedrückt. Sie sollten die drei entsprechenden Noten in der Reihenfolge von der niedrigsten zur höchsten Note hören. Wenn nichts passiert, überprüfen Sie erneut die Einstellung des Sync-Taster [p.17].
Eine ausführlichere Erklärung zum Arpeggiator finden Sie im Kapitel Arpeggiator-
Grundlagen [p.131]. Wenn Sie sich für die erweiterten Funktionen des Arp/Loop interessieren, klicken Sie hier [p.140].
18 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg
3.6.3. Der Sequenzer
Mit dem MiniBrute 2S können Sie bis zu 64 eigene Patterns aufnehmen. Möglicherweise wollen Sie aber von den vorhandenen Patterns ausgehen, also werden wir diese zunächst anhören. Wir lernen dabei auch, neue Patterns aufzunehmen [p.19].
Wenn der Arp/Loop-Taster leuchtet, drücken Sie diesen einmal, so dass er aufhört zu leuchten. Das bedeutet, dass der Arpeggiator nicht mehr aktiv ist.
Als nächstes halten Sie den Shift-Taster gedrückt und
• drücken das untere C-Pad ("Fwd")
• drücken das F-Pad ("1/8")
• und drücken das G#-Pad ("Chrom")
Wir erklären diese Einstellungen genauer im Kapitel Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
[p.86].
• Drücken Sie den Sync-Taster, bis die INT-LED leuchtet
• Halten Sie den Load-Taster (dieser befindet sich über den Reglern 8 und 9)
Während Sie den Load-Taster gedrückt halten, schauen Sie sich die Pads an. Diese werden verwendet, um das gewünschte Pattern auzuwählen und zu laden. Einige der Pads können leuchten, was bedeutet, dass sie bereits Patterndaten enthalten. Ein blinkendes Pad zeigt an, dass dieses Pattern bereits in den Speicher geladen wurde.
• Wählen Sie ein Pad, das leuchtet
• Drücken Sie die den Play-Taster
Die ausgewählte Sequenz beginnt zu spielen. Wenn Sie nichts hören, richten Sie das Basis-
Patch [p.10] erneut ein.
Um ein anderes Pattern auszuwählen, halten Sie den Load-Taster und drücken dann auf ein anderes Pad.
3.6.3.1. Ein Pattern aufnehmen (Echtzeit)
♪: Hier [p.21] finden Sie ein kurzes Beispiel zur Aufnahme im Step-Modus.
Wenn Sie ein leeres Pattern oder ein Pattern gefunden haben, das Sie nicht behalten möchten, können Sie eine Echtzeitaufnahme machen.
• Aktivieren Sie das Metronom, indem Sie den Shift-Taster gedrückt halten und dann den Sync-Taster drücken. Wenn der Sync-Taster beim Drücken des Shift­Tasters aufleuchtet, ist das Metronom bereits aktiviert.
• Halten Sie den Record-Taster
• Drücken Sie anschliessend den Play-Taster
Sobald Sie Play drücken, leuchtet der Record-Taster blau, das Metronom startet und der Sequenzer beginnt mit der Aufnahme.
: Wenn der Record-Taster blau leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Echtzeit-Aufnahmemodus.
Wenn der Taster rot leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Schritt-Aufnahmemodus.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg 19
Drücken Sie einige Pads, als würden Sie ein Keyboard spielen. Die Standardlänge eines Pattern beträgt einen Takt (16 Schritte), danach beginnt das Pattern von neuem und ersetzt bereits eingespielte Noten.
Sie können den Aufnahmemodus verlassen, indem Sie erneut den Record-Taster drücken. Um das Metronom zu deaktivieren, halten Sie den Shift-Taster und drücken den Sync-Taster, so dass dieser aufhört zu leuchten.
!: Wenn Sie ein Pattern erstellt haben, das Sie behalten möchten, halten Sie den Save-Taster und
drücken Sie dann auf das blinkende Pad. Machen Sie dies, bevor Sie ein anderes Pattern laden, sonst verlieren Sie Ihre Pattern-Daten. Lesen Sie im Kapitel Ein Pattern speichern [p.110], wie Sie ein Pattern
an einen neuen Speicherort kopieren.
Jedes MiniBrute 2S-Pattern besitzt vier parallele Spuren. Zusätzlich zu Notendaten können dort viele andere Arten von Steuerdaten aufgezeichnet werden.
Eine ausführlichere Einführung in den Sequenzer finden Sie im Kapitel Sequenzer-
Grundlagen [p.102]. Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie die Länge eines Patterns ändern,
einzelne Notendaten bearbeiten und Informationen in andere Tracks aufnehmen, lesen Sie das Kapitel Sequenzbearbeitung [p.113].
20 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg
3.6.3.2. Ein Pattern aufnehmen (Schrittmodus)
♪: Hier [p.19] finden Sie ein kurzes Beispiel zur Aufnahme im Echtzeit-Modus.
Wenn Sie ein leeres Pattern gefunden haben oder zumindest ein Pattern, das Sie nicht behalten möchten, sollten wir jetzt eine Aufnahme im Schrittmodus machen.
• Aktivieren Sie das Metronom, indem Sie den Shift-Taster gedrückt halten und dann den Sync-Taster drücken. Wenn der Sync-Taster beim Drücken des Shift­Tasters aufleuchtet, ist das Metronom bereits aktiviert
• Drücken Sie den Record-Taster
• Drücken Sie anschliessend den Play-Taster
Sobald Sie Play drücken, startet das Metronom und der Sequenzer beginnt mit der Aufnahme. Im Gegensatz zum Echtzeit-Aufnahmemodus ist die Aufnahmetaste rot, um den Schrittaufnahmemodus anzuzeigen
: Wenn der Record-Taster rot leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Schritt-Aufnahmemodus.
Wenn der Taster blau leuchtet, befindet sich der MiniBrute 2S im Echtzeit-Aufnahmemodus.
Wenn Sie bereit sind, drücken Sie ein Pad. Dieses leuchtet rot und zeigt damit den Schritt in der Sequenz an. Drücken Sie das Pad erneut, um diesen Schritt auszuschalten. Das Pad hört dann auf zu leuchten.
Die Standardlänge eines Patterns beträgt 1 Takt (16 Schritte), danach führt der Sequenzer einen Loop aus und Sie hören die von Ihnen aktivierten Schritte.
Wenn Sie mit einem leeren Pattern begonnen haben, werden alle Noten mit der gleichen Tonhöhe wiedergegeben. Dies liegt daran, dass die Tonhöhe jedes Schritts unter Verwendung der Regler oberhalb der Pads eingegeben wird.
Um das auszuprobieren, drehen Sie den Regler über einem der beleuchteten Pads um einem Klick. Sie sehen, dass die TEMPO/VALUE-Anzeige vom Tempo zu einem Notennamen wie "C#3" oder "B2" wechselt. Mit dieser Methode können, solange sich das Gerät im Aufnahme-Modus befindet (d.h. der Aufnahme-Taster leuchtet) Noten geändert werden, unabhängig davon, ob der Sequenzer läuft.
Sie können den Aufnahmemodus verlassen, indem Sie erneut den Record-Taster drücken. Um das Metronom zu deaktivieren, halten Sie den Shift-Taster und drücken den Sync-Taster, bis dieser aufhört zu leuchten.
!: Wenn Sie ein Pattern erstellt haben, das Sie behalten möchten, halten Sie den Save-Taster und
drücken auf das blinkende Pad. Machen Sie dies, bevor Sie ein anderes Pattern laden, sonst verlieren Sie Ihre Pattern-Daten. Lesen Sie im Kapitel Ein Pattern speichern [p.110], wie Sie ein Pattern an einen
neuen Speicherort kopieren etc.
Eine ausführlichere Einführung in den Sequenzer finden Sie im Kapitel Sequenzer-
Grundlagen [p.102]. Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie die Länge eines Patterns ändern,
einzelne Notendaten bearbeiten und Informationen in andere Tracks aufnehmen, lesen Sie das Kapitel Sequenzbearbeitung [p.113].
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Schnelleinstieg 21
4. HARDWARE-ÜBERSICHT
4.1. Basisfunktionen
Der MiniBrute 2S besitzt einen mehrspurigen Step-Sequenzer, einen Arpeggiator, einen leistungsstarken analogen Monosynth sowie eine flexible Patch-Bay - alles kombiniert in einem leistungsfähigen Musikproduktionstool. Als Eingabe-Schnittstelle bietet er eine Reihe von Pads, ähnlich denen von Drum-Machines, die in einem pianoartigen Layout angeordnet sind und eine Oktave abdecken. Neben der Möglichkeit Noten zu spielen bieten die Pads zusätzliche Steuerelemente für diverse Ausdrucksmöglichkeiten:
Aftertouch (Pressure) erzeugt ein Signal, das abhängig vom Nachdrücken eines Pads ist. Sie können dieses Signal verwenden, um Vibrato, Filter-Cutoff und andere Parameter zu modulieren.
Velocity entspricht der Dynamik Ihres S piels und kann, ähnlich wie Aftertouch, mehrere Parameter modulieren.
Transposition ermöglicht das Verschieben des Notenbereichs der Pads über sechs Oktaven.
• Ein Arpeggiator automatisiert die Erzeugung sich wiederholender Notenfolgen.
• Mit dem Sequenzer können Sie von Ihnen erstellte musikalische Phrasen wie Melodien, Basslinien oder perkussive Riffs auslösen.
Sie können den Synthesizer auch über MIDI-Steuerung und externe CV/GATE-Signale spielen.
4.2. Der Shift-Taster
Der blau markierte Shift-Taster weist auf die im Sequenzer-Bereich blau aufgedruckten Funktionen hin. Beispielsweise unter dem Tempo-Regler, unter den Tasten und auf den Pads gibt es blaue Bezeichnungen und Zahlen.
Wenn der Shift-Taster gehalten und dann ein entsprechender Taster oder ein Pad gedrückt wird, werden Sekundärfunktionen aktiviert oder umgeschaltet. Zum Beispiel kann die Schrittlänge eines Patterns auf 16tel Noten geändert werden, indem Sie den Shift-Taster halten und dann das F#-Pad drücken.
Eine vollständige Beschreibung der sekundären Shift-Funktionen finden Sie im Kapitel Shift-
Funktionen [p.164].
: Der Shift-Taster steht nicht in Zusammenhang mit den blauen Beschriftungen, die unter den
Synthesizer-Reglern oder innerhalb der Patch-Bay aufgedruckt sind.
22 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Hardware-Übersicht
4.3. Ein- und Ausgänge
Um den MiniBrute 2S hören zu können, muss dessen Audioausgang entweder direkt oder über ein Mischpult mit einem Audioverstärker verbunden sein (oder Sie verwenden den Kopfhörerausgang).
Zur Steuerung kann der MiniBrute 2S Steuerspannungssignale von Geräten wie einem Modular-Synthesizer oder einem MIDI-Controller (z. B. einem MIDI Drum Pad oder einem Wind-Controller) oder sogar Audiosignale einer externen Klangquelle, wie einem Mikrofon oder einer E-Gitarre, empfangen.
Die Möglichkeit, andere Instrumente zu steuern oder von anderen Instrumenten gesteuert zu werden, wird durch die Ein- und Ausgänge wie USB/MIDI, dem externen Audioeingang und den Ein- und Ausgangsanschlüssen der Patch-Bay ermöglicht.
: Es wird empfohlen, einen Vorverstärker zu verwenden. So erhöhen Sie den Pegel einer Audioquelle,
damit diese mit den Pegeln der Line-Eingänge im Ext In-Bereich der Patch-Bay übereinstimmt.
4.4. Bedienpanel
Das Bedienpanel des MiniBrute 2S
Hier finden Sie die Synthesizer-Einheit. Diese bietet so viele Funktionen, dass wir dem
Bedienpanel [p.28] ein eigenes Kapitel gewidmet haben. Auch für die Patch-Bay [p.60] gibt
es ein eigenes Kapitel.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Hardware-Übersicht 23
4.5. Der Sequenzer-Bereich
Hier findet der Kompositionsprozess statt: das Umsetzen von Ideen, deren Verfeinerung und die spontane Improvisation, die Musik vollkommen neuartig erklingen lassen kann.
Jede Zone in diesem Bereich spielt eine wichtige Rolle bei der kreativen Umsetzung. Die Bedienelemente bieten alle grundlegenden Funktionen, die von einem Sequenzer in einem modularen System erwartet werden. Sie werden die Einfachheit und Intuitivität des Workflows nie wieder missen wollen.
Und je öfter Sie mit den Funktionen arbeiten, desto mehr werden Sie erstaunt sein, wie die
Kombinationen
hätten, sie zu brauchen.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung jedes Abschnitts. Die vollständigen Details finden Sie in den folgenden Kapiteln: Seq/Arp: Gemeinsame Funktionen [p.86], Sequenzer-Grundlagen
[p.102] und Editieren von Sequenzen [p.113].
dieser Steuerelemente Dinge ermöglichen, von denen Sie nicht geglaubt
Der Sequenzer-Bereich des MiniBrute 2S
24 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Hardware-Übersicht
1. Arp/Loop (Hold): Aktiviert/deaktiviert den Arpeggiator. Verwenden Sie Shift, um
ein Arpeggio zu halten und auf die in blau aufgedruckten Zweitfunktionen zuzugreifen.
2. a: Der Tempo/Value-Regler stellt das Tempo ein, wählt Bänke aus, aktiviert Funktionen, stellt Swing-Werte ein usw. Mit dem Tap-Taster können Sie das Tempo eingeben. Der Tempowert wird links neben dem Tempo-Regler angezeigt. b: Der Sync-Taster wählt die Clock-Quelle für zeitbasierte Funktionen (Seq/Arp/ LFOs); Shift + Sync aktiviert das Metronom.
3. Pattern Chain / Load (Instant Change): Laden Sie Patterns und verketten diese miteinander; Shift + Load schaltet von sofortigem auf verzögertes Patternladen um.
4. Track Select (Mute): Greifen Sie auf die vier Sequenz-S puren zu. Verwenden Sie Shift, um Spuren stumm zu schalten.
5. Transport-Taster (Real Time, Restart): Standardkontrollen für Aufnahme/Stop/ Wiedergabe/Pause; Shift schaltet Realtime und Step-Aufnahme um, Restart Seq/ Arp
6. Edit (Recall): Patternverwaltung; Speichern/Kopieren/Einfügen/Löschen; verwenden Sie Shift, um ein gespeichertes Pattern aufzurufen.
7. Last Step / Pages 16-64: Definieren Sie die Länge eines Patterns und greifen auf die Schrittseiten längerer Patterns zu. Verwenden Sie Shift + Last Step, um der Songposition zu folgen; verwenden Sie die Shift + Seiten-Taster, um ein Pattern zu erweitern.
8. Step-Regler 1-16 (Zweitfunktionen): Bearbeiten Sie Schrittdaten innerhalb eines Patterns.
9. Pads C – D# (Seq/Arp Direction): zum Spielen von Noten; Shift + Pad stellt die Richtung des Patterns ein.
10. Pads E – G (Seq/Arp Step Size): zum Spielen von Noten; Shift + Pad stellt die
zeitliche Auflösung des Patterns ein.
11. Pads G# – C (Preset Scales): zum S pielen von Noten; Shift + Pad wählt
verschiedene Preset-Skalen aus.
12. Octave/Transpose (Preset/User Scales): Oktav-Transponierung; Transpose + Pad transponiert Patterns; Shift + Pad wählt zusätzliche Preset- und User-Skalen aus.
4.5.1. Die Octave & Transpose-Pads
: Wenn Sie die Oktavierung mit den [Octave -/+]-Pads ändern, erfolgt die Transponierung nur,
nachdem eine Taste gedrückt wurde.
4.5.1.1. Die Octave + / - Pads
Die Octave-Pads transponieren die MiniBrute 2-Pads über einen weiten Tonhöhenbereich.
Pad Range: Drücken Sie einmal auf [Octave -], um die Pads um eine Oktave nach unten zu verschieben. Drücken Sie [Octave -] ein zweites und drittes Mal, um auf tiefere Noten zuzugreifen. Das Pad blinkt, um anzuzeigen, dass der Oktavbereich verschoben wurde. Es blinkt mit einer höheren Frequenz, wenn sich der Bereich weiter von der Mitte entfernt. Um die Pads um eine Oktave nach oben zu verschieben, drücken Sie den [Octave +]-Taster. Die Pads können dreimal nach oben verschoben werden und blinken schneller, wenn sich der Bereich weiter von der Mitte entfernt.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Hardware-Übersicht 25
: Um die Transponierung zurück in die Mitte zu verschieben, drücken Sie beide Pads gleichzeitig.
Patterns: So verschieben Sie den Oktavbereich eines Patterns:
: Eine Oktav-Verschiebung wird mit jedem Pattern gespeichert.
So transponieren Sie ein Pattern während der Wiedergabe:
1. Drücken Sie Play, um das Pattern zu starten
2. Drücken und halten Sie das Transpose-Pad
3. Drücken Sie das Pad mit dem Notennamen, welcher der gewünschten
4. Um das Pattern wieder auf die ursprüngliche Tonhöhe zu setzen, halten Sie
5. Wenn Sie den Octave-Bereich durch Drücken des Transpose-Tasters und der
1. Drücken Sie Play, um das Pattern zu starten
2. Drücken und halten Sie das Transpose-Pad und
3. Drücken Sie das [Octave -]-Pad, um das Pattern im Oktavbereich nach
unten zu verschieben oder
4. Drücken Sie das [Octave +]-Pad, um das Pattern im Oktavbereich
nach oben zu verschieben.
5. Um den Pattern-Bereich umgehend wieder in die Mitte zu verschieben, halten Sie Transpose gedrückt und drücken dann gleichzeitig die [Octave - / +]-Pads.
4.5.1.2. Ein Pattern transponieren
Transposition entspricht. Wenn Sie zum Beispiel das D#-Pad drücken, wird das Pattern um eine kleine Terz nach oben verschoben.
Transpose und drücken das unterste C-Pad.
Octave - / + -Pads geändert haben, müssen Sie auch diese Pads verwenden, um das Pattern wieder auf seine ursprüngliche Tonhöhe zu setzen.
: Durch Transponieren eines Patterns werden nicht die Pads transponiert, sondern lediglich das
Pattern. Die Pads behalten ihre ursprünglichen Tonhöhen.
26 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Hardware-Übersicht
4.6. Geräterückseite
Auf der Rückseite finden Sie verschiedene Anschlüsse. Von links nach rechts gesehen sind das:
4.6.1. Kensington Lock

Die kleine Öffnung über dem Produktnamen ist eine Diebstahlsicherung mit der Bezeichnung Kensington Lock.

4.6.2. Ausgänge
Schließen Sie zum Abhören einen Kopfhörer an die Kopfhörerbuchse an. Verbinden Sie ein 6,25mm "TS" (Tip-Sleeve)-Klinkenkabel mit der Master-Buchse, um das Audiosignal zu einem Mischpult oder externen Verstärker zu leiten.
4.6.3. MIDI
Verbinden Sie zwei klassische 5-polige MIDI-DIN-Kabel mit den MIDI-Ein- und -Ausgängen, um eine Verbindung mit anderen MIDI-Geräten herzustellen. Es können Clock-, Controller­und Notendaten gesendet und empfangen werden. Der Empfang von MIDI-Clock-Signalen ist abhängig von der Sync [p.90]-Einstellung.
4.6.4. USB
Schließen Sie ein Standard-USB-Kabel vom Typ B an den USB-Anschluss für die Verbindung mit einem Computer an. Es können Clock-, Controller- und Notendaten gesendet und empfangen werden. Der Empfang von USB/MIDI-Clock-Signalen ist abhängig von der Sync
[p.90]-Einstellung .
Über den USB-Anschluss wird der MiniBrute 2S mit dem MIDI Control Center von Arturia verbunden. Diese Software kann verwendet werden, um verschiedene Einstellungen des MiniBrute 2S zu konfigurieren.
: Die Synchronisation mit Geräten ohne MIDI erfolgt über einen Anschluss in der Patch-Bay. Eine
vollständige Beschreibung der CLK-Einstellungen und der zu verwendenden Anschlusstypen finden Sie im Abschnitt Synchronisation [p.90].
4.6.5. Netzteil und Netzschalter
Schließen Sie nur das mitgelieferte Netzteil an die Netzteil-Anschluss-Buchse an. Es versorgt die analogen Schaltungen des MiniBrute 2S mit der notwendigen S pannung und Strom: 12V DC (Mittelpin ist positiv) und 2A (Ampere).
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Hardware-Übersicht 27
5. DAS BEDIENPANEL
Dieses Kapitel behandelt die Synthesizer-Funktionen des MiniBrute 2: die Oszillatoren, das Filter, die Hüllkurven usw. Klicken Sie auf die folgenden Links, um die Erklärungen zur
Patch-Bay [p.60], zum Sequenzer [p.19] und zum Arpeggiator [p.18] sowie den Sync [p.90]-Einstellungen zu erhalten.
5.1. Die LFOs
Ein LFO ist ein Niederfrequenzoszillator, der verschiedene Wellenformen im Subaudio­Frequenzbereich (0.0625 Hz bis 100 Hz) erzeugen kann. Der MiniBrute 2 bietet zwei LFOs mit einer Wellenformauswahl für Sinus (Sine), Dreieck (Triangle) , Sägezahn (Sawtooth), Rechteck (Square) und zwei Zufallswellen.
Jeder LFO besitzt seinen eigenen Wellenform-Auswahlregler, eine Gewschwindigkeitseinstellung (Rate) sowie einen Sync-Schalter, der bestimmt, ob der LFO frei läuft (free) oder sich mit der Master-Clock (Seq) synchronisiert.
Der LFO 1-Bereich
: LFO 1 und 2 sind identisch, daher gilt dieser Abschnitt des Handbuchs für beide LFOs.
5.1.1. Wave

Die LFOs bieten verschiedene Arten von Modulationswellenformen. Die Auswahl erfolgt mit dem Wave-Drehregler: Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Random (auch als Sample & Hold bezeichnet) und zufälliges Gleiten (oder geglättete Zufallswellenform).

28 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
Sine (Sinus) steigt und fällt nahtlos zwischen minimalen und maximalen Werten
Triangle (Dreieck) steigt und fällt linear zwischen minimalen und maximalen
Werten
Sawtooth (Sägezahn) fällt linear auf den Minimalwert und steigt dann abrupt auf
den Maximalwert
Square (Rechteck) steigt und fällt abrupt zwischen minimalen und maximalen
Werten
Random stepped (Zufallsschritte) steigt und fällt abrupt zwischen Werten, die
zufällig generiert werden
Random gliding (Zufallsgleiten) steigt und fällt allmählich zwischen Werten, die
zufällig generiert werden
Die Abtastrate der Random-Wellenformen wird mit dem Rate-Drehregler gesteuert, genauso wie die
Geschwindigkeit der anderen LFO-Wellenformen (siehe unten).
5.1.2. Sync
Der Schalter Sync stellt den Betriebsmodus der LFO-Rate ein. Dieser kann an die Sequenzer­/Arpeggiator-Tempo-Clock (Seq) gekoppelt oder auf den Free-Modus eingestellt werden (d.h., die LFO-Rate hängt nur von der Rate-Reglereinstellung ab).
5.1.3. Rate

Der Rate-Drehregler stellt die LFO-Oszillationsfrequenz ein und reicht von sehr langsamen Geschwindigkeiten (einmal alle 16 Sekunden oder 0.0625 Hz) bis hin zu sehr schnellen (100 Hz). Die rote LED in eben dem Regler blinkt im Takt zur Frequenz. Beachten Sie, dass die LFO­Rate durch die Sequenzer/Arpeggiator-Tempo-Clock ersetzt wird, wenn der Schalter Sync auf Seq eingestellt ist (siehe oben).

In der Einstellung Sync ist die LFO-Geschwindigkeit immer ein Vielfaches oder eine Unterteilung des Seq/Arp-Tempos. Wird der LFO Rate-Regler im Uhrzeigersinn gedreht:
• verdoppelt jede Erhöhung der LFO-Rate die Frequenz
• halbiert jede Abnahme der LFO-Rate die Frequenz
Es gibt neun mögliche Geschwindigkeitseinstellungen, wenn ein LFO auf Sync gesetzt ist:

Rate LFO wiederholt sich alle Schwingung

1 8 Takte 8x
2 4 Takte 4x
3 2 Takte 2x
4 1 Takte 1x
5 Halbe Note 0.5x
6 Viertelnote 0.25x
7 Achtenote 0.125x
8 Sechzehntelnote 0.0625x
9 Zweiundreißigstelnote 0.03125x
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 29
5.1.4. Erneutes Auslösen der LFOs
Die LFO Retrigger-Optionen
Für jeden LFO gibt es eine sekundäre Shift-Funktion, mit der Sie entscheiden können, ob ein LFO beim Abspielen einer neuen Note neu gestartet werden soll. Um diese Funktion umzuschalten, halten Sie die Shift-Taste gedrückt und drücken Sie dann die obere F­Keyboard-Taste (LFO 1) oder die obere F#-Keyboard-Taste (LFO 2).
30 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.2. VCO 1
Der VCO 1-Bereich besitzt acht Bedienelemente, welche die Grundlage für den MiniBrute 2-Sound bilden.
Der VCO 1-Bereich
: Viele Regler des Bedienpanels besitzen zusätzlich eine blaue Beschriftung. Dies bedeutet, dass
zwischen diesen Reglern und dem blau beschrifteten Element vorverdrahtete Verbindungen bestehen. Unter dem FM-Regler beispielsweise ist (VCO 2) aufgedruckt. Das bedeutet, dass der zweite spannungsgesteuerte Oszillator (VCO 2) die Standardquelle für die Modulation ist, wenn der FM-Regler im Uhrzeigersinn aufgedreht wird. In ähnlicher Weise ist LFO 2 die Standard-Modulationsquelle für "Ultrasaw Amt". Beachten Sie dies, wenn Sie sich im oberen Bedienpanel nach anderen vorverdrahteten Verbindungen umsehen.
5.2.1. Fine Tune
Mit diesem Regler können Sie die Tonhöhe von VCO 1 exakt einstellen. Der Einstell-Bereich ist in jeder Richtung etwas größer als eine Oktave. Drehen Sie den Regler gegen den Uhrzeigersinn, um die Tonhöhe zu verringern und drehen Sie ihn im Uhrzeigersinn, um die Tonhöhe zu erhöhen.
: Änderungen des Fine Tune-Reglers von VCO 1 haben keinen Einfluss auf die Tonhöhe von VCO 2.
5.2.2. Glide
Glide wird auch als Portamento bezeichnet. Der Glide-Regler bestimmt, wie lange es dauert, bis die Tonhöhe von einer Note zur anderen gleitet, wenn Noten gespielt werden. In Minimalstellung wird kein Gleiten erzeugt und die Tonhöhe wechselt sofort zur nächsten Note. Drehen Sie diesen Knopf im Uhrzeigersinn, um den Portamento-Effekt zu erhöhen. In der maximalen Einstellung dauert es 3 Sekunden, um von der ersten zur zweiten Note zu gleiten, unabhängig vom Tonabstand zwischen den beiden.
: Standardmäßig folgt die Tonhöhe von VCO 2 der Tonhöhe von VCO 1, wenn der Glide-Wert
erhöht wird. Eine Ausnahme dieses Verhaltens wird erzeugt, wenn ein Patch-Kabel an der Pitch
2-Eingangsbuchse [p.71] im VCO 2-Bereich der Patch-Bay [p.60] angeschlossen ist.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 31
5.2.3. Pulse Width (Pulsebreite)
Dieser Regler beeinflusst nur die Rechteckwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die Sägezahn- oder Dreieckswellenformen. Pulse Width verändert die Breite der Rechteckwelle von "rund klingenden" 50% zu zunehmend schmaler klingenden Pulswellen. Eine visuelle Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel
Grundlagen der Klangsynthese [p.48].
Die Pulsbreite kann über den Patch-Bay mit einem LFO oder anderen Quellen moduliert werden. Weitere Informationen und Hinweise zu anderen Kapiteln finden Sie im Abschnitt
PWM [p.33].
: Die Einstellung des Pulse Width-Reglers beeinflusst nicht die Rechteckwelle von VCO 2.
5.2.4. Metalizer

Dieser Regler beeinflusst nur die Dreieckwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die Sägezahn- oder Rechteckwellenformen. Der Metalizer faltet die Spitzen der dreieckigen Grundwellenform nach unten, um sehr komplexe, gezackte Wellenformen zu erzeugen, die reich an Obertönen sind. Eine visuelle Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt

Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel Grundlagen der Klangsynthese [p.48].
5.2.5. FM
FM steht für Frequenzmodulation. Dieser Regler beeinflusst alle drei Wellenformen von VCO 1 gleichzeitig. Standardmäßig ist die FM-Quelle VCO 2, so dass die Frequenz dieses Oszillators die Frequenz (Tonhöhe) von VCO 1 moduliert, wenn der FM-Regler aufgedreht wird.
Wenn der VCO 2 Range-Schalter auf LFO eingestellt ist, klingt die Frequenzmodulation eher wie ein Vibrato. In den Einstellungen Fine oder All ist die Frequenz von VCO 2 so hoch, dass sie eine signifikante Änderung der Wellenformen verursacht, die von VCO 1 erzeugt wird. Der resultierende Ton kann glockenartig bis metallisch-rauschartig sein, abhängig von den beteiligten Frequenzen und Wellenformen.
5.2.6. Ultrasaw Amt
Dieser Regler beeinflusst nur die Sägezahnwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die Rechteck- oder Dreieckwellenformen. Beim Aufdrehen dieses Reglers wird die ursprüngliche Sägezahnwelle mit zwei phasenverschobenen Kopien gemischt, was zu einem fetteren Klang führt. Das Ergebnis ist in seinem Charakter etwas anders als das von verstimmten Sägezahnwellen, die von zwei verschiedenen VCOs erzeugt werden. Eine visuelle Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel
Grundlagen der Klangsynthese [p.48].
32 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.2.7. PWM
Die Pulsbreite der Rechteckwelle kann durch eine Quelle wie z.B. LFO 1 (der voreingestellte Standard) oder über die Patch-Bay [p.60] moduliert werden. Eine visuelle Darstellung der Wellenformen finden Sie im Abschnitt Signalmodifikatoren [p.50] im Kapitel Grundlagen der
Klangsynthese [p.48].
: Dieser Regler beeinflusst nur die Rechteckwelle von VCO 1. Er hat keinen Einfluss auf die Sägezahn-
oder Dreieckwellenformen von VCO 1 oder die Rechteckwelle von VCO 2.
5.2.8. Metal Mod
Der Metal Mod-Regler stellt den Modulationsbereich für den Metalizer-Regler ein. Die Velocity wird standardmäßig zum Metal Mod geleitet, aber die Patch-Bay erlaubt Ihnen auch den Einsatz anderer Modulationsquellen.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 33
5.3. VCO 2
MiniBrute 2 verfügt über zwei unabhängige Oszillatoren: Jeder erzeugt seine eigene Wellenform und Stimmung und kann separat im OSC MIXER-Bereich gemischt werden. Beide teilen sich die Filter- und Verstärkerstufen.
Der VCO 2-Bereich
Es gibt jedoch einige vorverdrahtete Interaktionen zwischen VCO 1 und VCO 2:
• Die Tonhöhe von VCO 2 folgt standardmäßig der von VCO 1. In der Patch-Bay finden Sie einen Eingang, der es der VCO 2-Tonhöhe ermöglicht, einer andere Quelle zu folgen.
• Die Tonhöhe von VCO 1 kann durch die Tonhöhe von VCO 2 über den FM­Regler im VCO 1-Bereich moduliert werden (FM ist die Abkürzung für Frequenzmodulation). Die Patch-Bay bietet einen Eingang, der es ermöglicht, dass die Tonhöhe von VCO 1 von einer anderen Quelle moduliert wird.
Der Ausgangspegel des zweiten Oszillators wird mit dem Osc 2-Schieberegler eingestellt. Durch Herunterziehen wird der Pegel des Signals verringert und durch Bewegen nach oben wird der Pegel erhöht.

Der VCO 2-Bereich beinhaltet einen Tune-Regler und zwei Kippschalter:

5.3.1. Tune

Der Tune-Drehregler bewegt VCO 2 durch den mit dem Range-Schalter eingestellten Frequenz-Bereich (siehe unten). Normalerweise wird durch Setzen auf die mittlere Position die gleiche Tonhöhe wie bei VCO 1 eingestellt, aber eine gewisse Anpassung kann notwendig sein, bis die Oszillatoren warmgelaufen sind.

5.3.2. Wave
Der Wave-Schalter wählt die Wellenform für VCO 2 aus, die entweder eine Sinuswelle (Sine), eine Sägezahnwelle (Sawtooth) oder eine Rechteckwelle (Square) sein kann.
34 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.3.3. Range

Der Range-Schalter setzt VCO 2 in einen von drei Stimmbereichen, die mit dem Tune-Regler eingestellt werden:

Fine: Eine volle Drehung des Tune-Reglers deckt einen Bereich von mehr als einer Oktave ober- und unterhalb der Mittenfrequenz ab.
All: Bei einer vollen Umdrehung des Tune-Reglers wird VCO 2 über den gesamten Frequenzbereich des MiniBrute 2 geregelt.
LFO: VCO 2 kann als zusätzlicher LFO mit einem großen Frequenzbereich (1 Hz bis in den Audiobereich) verwendet werden. Dies ist praktisch, wenn Sie LFO 1 und 2 bereits für andere Modulationen über die Patch-Bay verwenden.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 35
5.4. Das Filter
Das Filter [p.52] verändert die Klangfarbe der Oszillatoren mit den vier nachfolgend beschriebenen Mode-Parametern LP, BP, HP & Notch. Cutoff und Resonanz können manuell eingestellt werden. Cutoff kann auch durch die Tastatur gesteuert und durch verschiedene Modulationsgeneratoren moduliert werden. Das MiniBrute 2-Filter basiert auf der
& Key
-Architektur von Nyle Steiner (entworfen in den 1970er Jahren) und bietet -12 dB/ Oktave-Flankensteilheit im LP- und HP-Modus sowie -6 dB/Oktave-Flankensteilheit im BP­und Notch-Modus.
Der Filter-Bereich
5.4.1. Mode
Wählt einen der vier Filtermodi aus: LP (Tiefpass), BP (Bandpass), HP (Hochpass) und Notch (Bandsperre). Der LP-Modus ist der am häufigsten verwendete und erzeugt Sounds, die voll, fett und rund klingen. Die Modi BP und HP erzeugen dünnere und harschere Sounds. Bei Modulation mit einem LFO klingt der Notch-Filtermodus ähnlich wie ein Phaser-Effektpedal.
Sallen
5.4.2. Cutoff
Dieser Regler stellt die Cutoff-Frequenz des Filters ein. Der Frequenzbereich reicht von unter 20 Hz bei voller Drehung gegen den Uhrzeigersinn bis zu 18 kHz bei voller Drehung im Uhrzeigersinn. Sie können im LP-Modus beispielsweise die Klanghelligkeit einstellen. Nachfolgend eine Übung:
• Stellen Sie alle Regler des OSC MIXER auf 0 (unterste Position)
• Stellen Sie den Schieberegler NOISE auf eine mittlere Einstellung
• Stellen Sie alle Schieberegler für die Filterhüllkurve und die Verstärkerhüllkurve auf 0
• Stellen Sie den Filtermodus auf LP
• Spielen und halten Sie ein Note

• Stellen Sie den Cutoff-Regler ein und achten dabei auf die Klangveränderungen.

: Sie können das gleiche Experiment mit anderen Filtereinstellungen (BP, HP und Notch)
ausprobieren. Da eine Rauschquelle alle Frequenzen enthält, ist ihr Einsatz ein guter Lerneffekt, um zu hören, welche Frequenzen vom jeweiligen Filtertyp weggeschnitten oder verstärkt werden. !: Resonanzfilter können eine Audioschaltung sehr leicht überlasten. Seien Sie also vorsichtig mit den verschiedenen Pegeln (Noise Level, Resonanzanteil, Lautstärkeeinstellungen und Kanaleinstellungen) Ihres Mixers oder Ihrer Lautsprecher. Dies gilt insbesondere, wenn Sie mit Kopfhörern arbeiten!
36 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.4.3. Resonance
Mit diesem Regler können Sie eine Resonanzspitze im Bereich der Cutoff-Frequenz erzeugen. Durch Drehen im Uhrzeigersinn werden die Teiltöne im Bereich dieser Grenzfrequenz betont und der Klang wird aggressiver. Wenn der Regler sein letztes Einstellviertel erreicht, beginnt das Filter selbständig zu oszillieren. Dieses oszillierende Verhalten hängt jedoch von der eingestellten Grenzfrequenz ab. Das MiniBrute 2-Filter oszilliert in einem Bereich von ca. 180 Hz bis ca. 8 kHz. Um den Oszillationsbereich zu erweitern, verwenden Sie den Brute Factor-Regler.
5.4.4. FM-Regler
Mit dem FM-Regler können Sie die Amplitude und Polarität des Hüllkurvensignals steuern, das zum Modulieren der Filtereckfrequenz gesendet wird. In der mittleren Position (12 Uhr) tritt keine Hüllkurvenmodulation auf. Gegen den Uhrzeigersinn (unterhalb der Mitte) gedreht, sendet der FM-Regler einen zunehmenden Anteil der invertierten ADSR-Hüllkurve. Wenn Sie im Uhrzeigersinn (oberhalb der Mitte) drehen, sendet der FM-Regler einen zunehmenden Anteil der normalen, positiven ADSR-Hüllkurve.
: Wenn Sie den Effekt einer negativ laufenden Filterhüllkurve nicht hören, versuchen Sie, die Cutoff-
Frequenz zu erhöhen. Wenn Sie den Effekt einer positiven Filterhüllkurve nicht hören, versuchen Sie, die Cutoff-Frequenz zu verringern.
5.4.4.1. ADSR (Filterhüllkurve)
Die Buchstaben "ADSR" sind unter dem FM 1-Regler in blau aufgedruckt, da diese Verbindung vorverdrahtet ist. Die Verbindung kann jedoch über die Patch-Bay [p.60] umgangen werden. Die ADSR-Hüllkurve [p.57] wird ausführlich im Kapitel Grundlagen der Klangsynthese [p.48] behandelt.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 37
5.4.5. RM (Resonanz-Modulation)
Dieser Parameter moduliert den Resonanzpegel, der bei der Cutoff-Frequenz des Filters auftritt. Er ist mit dem LFO 1 vorverdrahtet, in der Patch-Bay kann aber ein anderer Eingang als Resonanz-Modulationsquelle geroutet werden.
Die Steuerung ist bipolar, was bedeutet, dass die Modulation entweder positiv oder negativ sein kann. Es erfolgt keine Modulation, wenn der Regler auf die mittlere Position eingestellt ist (12 Uhr).
Hier ein Experiment um zu veranschaulichen, was der RM-Parameter bewirkt:
• Stellen Sie alle Regler des OSC MIXER auf 0 (unterste Position)
• Stellen Sie den Schieberegler NOISE auf eine mittlere Einstellung
• Stellen Sie alle Schieberegler für die Filterhüllkurve und die Verstärkerhüllkurve auf 0
• Stellen Sie den Filtermodus auf LP
• Stellen Sie den Cutoff-Regler auf die 10-Uhr-Position
• Stellen Sie den Resonanz-Regler auf die mittlere Position (12 Uhr)
• Stellen Sie die Wellenform von LFO 1 auf Sägezahn und den Rate-Regler auf die 10-Uhr-Position
• Spielen und halten Sie ein Note
• Drehen Sie den RM-Regler langsam im Uhrzeigersinn (positiv). Ungefähr ab der 3-Uhr-Stellung sollten Sie ein abfallendes "Chirp" hören, ähnlich wie einem frühen elektronischen Schlagzeug.
• Drehen Sie den RM-Regler langsam gegen den Uhrzeigersinn (negativ). Etwa in der 9-Uhr-Stellung sollten Sie den gleichen "Chirp" hören – dieser wird aber ansteigen statt abzufallen. Es klingt tatsächlich so, als würde eine Aufnahme derselben "Trommel" rückwärts abgespielt werden.
Hier eine grafische Darstellung unseres RM-Experiments:
Experiment mit RM-Modulation
: Der technisch Interessierte bemerkt sicherlich, dass es eine geringfügige Deformation des RM-
Signals aufgrund der Schwelle in der bipolaren Dämpfungsschaltung gibt.
38 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.4.6. Att 1 > Cutoff
Dieser Parameter bietet eine weitere Methode zur Modulation der Cutoff-Frequenz. Er ist vorverdrahtet, um die Stärke der Druckempfindlichkeit zu steuern, die auf das Filter angewendet wird. Auch hier kann über die Patch-Bay ein anderer Eingang als Modulationsquelle genutzt werden.
Die Benennung "Att 1" steht für "Attenuator 1". In der Patch-Bay gibt es auch einen Bereich mit der Bezeichnung "Attenuators". Wenn eine andere Modulationsquelle ins erste Anschluss­Paar geleitet wird, bildet diese die Modulator-Eingangsquelle, wobei der Att 1> Cutoff-Regler den Modulationsbereich einstellt. Es gibt noch einige weitere information zur Verwendung der Patch-Bay und eines Attenuators [p.79]. Das schauen wir uns im Kapitel zur Patch-Bay
[p.60] an.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 39
5.5. Der Verstärker-Bereich (AMP)
Im Verstärker-Bereich befindet sich der finale Ausgang des MiniBrute 2. Alle Audiosignale, die im Synthesizer erzeugt werden, gelangen durch diesen Bereich, bevor sie die Audioausgänge erreichen.
Der Verstärker-Bereich
5.5.1. Brute Factor

Der Brute Factor ist ein spezielles MiniBrute 2-Feature, inspiriert von einem Sound-Patch, das auf einem berühmten monophonen Vintage-Synthesizer erstellt wurde. Hier wurde der Kopfhörerausgang mit dem externen Audioeingang verbunden. Das Ergebnis war eine Art Rückkopplungsschleife - ideal geeignet für raue und brutale Sounds. Dieser Klangcharakter wurde in den MiniBrute 2 implementiert und wird vom Brute Factor-Regler gesteuert.

Die Standard-Einstellung des Reglers ist voller Linksanschlag, wodurch der Brute Factor deaktiviert wird. Durch Aufdrehen des Reglers wird der Klang allmählich verzerrt. Bei niedrigen Brute Factor-Einstellungen ist die Verzerrung zunächst weich und sanft, wird bei weiterem Aufdrehen aber härter. Bei Einstellungen größer als 75% kann der MiniBrute 2 verrückt spielen und nicht vorhersehbare und abgefahrene Rückkopplungssounds erzeugen.
!: Die Brute-Factor-Funktion ändert die Filtercharakteristik drastisch. Erwarten Sie daher bei extremen
Einstellungen sehr unvorhersehbare Ergebnisse. Sagen Sie später nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt!
5.5.2. Master Volume
Dieser Regler steuert den Gesamtausgangspegel des MiniBrute 2 und damit auch den Sound, der am Master-Eingang in der Patch-Bay ankommt. Das betrifft nur die Ausgänge auf der Rückseite (Master und Kopfhörer).
5.5.3. Global Tune
Sobald sich die Oszillatoren aufgewärmt haben, können Sie mit diesem Regler den MiniBrute 2 auf andere Geräte abstimmen. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt
Aufwärmen und grundlegende Stimmung [p.9] im Kapitel Installation [p.6].
40 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.5.4. Att 2 > Amp
Normalerweise wird der Att 2 > Amp-Regler in die minimale Position eingestellt. Dadurch kann der AD-Hüllkurvengenerator vollständig von Null bis zurück zur Stille geöffnet und geschlossen werden. Es mag jedoch Situationen geben, in denen eine Einstellung dieses Reglers ungleich Null sehr nützlich ist:
• Um einen Klang mit beiden Händen programmieren zu können, da die Amplitude auf einem konstanten Pegel gehalten wird
• Um ein Drone-Patch zu erstellen, das sich ständig weiterentwickelt, da dessen Parameter über die Patch-Bay moduliert werden
• Um ein Patch mit einer unendlichen Decay/Release-Zeit zu erstellen
Das Schöne daran ist es, diese Funktion mit einem Regler zu steuern und nicht mit einem Schalter, der den VCA einfach auf einen unendlichen Maximalpegel bringt. So können Sie den Pegel einstellen, bei dem die Hüllkurve offen bleibt.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 41
5.6. Der Osc-Mixer
Die Oszillatoren bieten die vier Grundwellenformen Sägezahn, Rechteck, Dreieck und Sinus (nur VCO 2). Diese Wellenformen sind über den Oszillator-Mixer zugänglich und ihre jeweiligen Pegel werden mit Schiebereglern eingestellt. Ein zweiter Oszillator ist verfügbar, um den Sound durch Verstimmung oder Einstellen der Tonhöhe auf andere Intervalle anzudicken.
Der Mixer steuert auch den Pegel des Rauschgenerators und eines externen Audiosignals (wenn eine externe Quelle an die Ext-In-Buchse der Patch-Bay angeschlossen ist). Die gemischten Signale speisen dann das Filter. Die Wellenformen von VCO 1 können auch unter Verwendung von Signalenmodifikatoren (Ultrasaw, Pulsbreitenmodulation und Metalizer) modifiziert werden.
Der Oszillator-Mixer-Bereich
5.6.1. Saw / Ultrasaw (VCO 1)
Die Pegel der Saw (Sägezahn) und Ultrasaw-Signale werden durch den Schieberegler mit dem Sägezahnsymbol gesteuert. Wenn Sie diesen ganz herunterregeln, werden die Signale stummgeschaltet, Aufdrehen des Reglers erhöht den Pegel entsprechend. Wenn der Ultrasaw Amt-Regler vollständig zugedreht ist, hören Sie nur das Sägezahnsignal. Wenn Sie den Regler im Uhrzeigersinn aufdrehen, wird der Ultrasaw-Sound mit dem einfachen Sägezahnsignal gemischt.
Das Ultrasaw-Signal besteht aus zwei Kopien der einfachen Sägezahnwelle, die unabhängig voneinander standardmässig durch LFO 2 phasenverschoben werden. Die Phasenverschiebung einer Kopie wird mit einer konstanten Rate (1 Hz) moduliert, während die Phasenverschiebungsmodulationsrate der zweiten Kopie mit dem LFO 2 Rate-Regler gesteuert wird. Geringe Geschwindigkeiten von 0.1 Hz (Minimum) erzeugen eine langsame Bewegung für chorusartige Frequenzeffekte, eine Erhöhung auf bis zu 100 Hz (Maximum) erzeugt Spezialeffektsounds.
Die Form der Phasenverschiebung kann durch Ändern der LFO 2-Wellenform beeinflusst werden.
42 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.6.2. Square / Modulierter Pulse (VCO 1)
Der Pegel der reinen Rechteckwelle und des pulsbreitenmodulierten Signals wird mit dem Schieberegler gesteuert, unter dem das Rechtecksymbol aufgedruckt ist. Wenn Sie diesen ganz herunterziehen, wird die Signalausgabe stummgeschaltet. Aufdrehen erhöht entsprechend den Pegel. Wenn der PWM-Regler und der Pulse Width-Regler vollständig zugedreht sind, ist eine reine Rechteckwelle hörbar. Drehen Sie den Pulse Width-Regler im Uhrzeigersinn auf, so wird die Rechteckwelle in ein asymmetrisches Puls-Signal umgewandelt, dessen Breite um bis zu 98% erhöht werden kann. Dadurch enststeht ein sehr "hohler" Klang (ähnlich einer Oboe).
Die Pulsbreite wird standardmäßig von LFO 1 gesteuert. Die Intensität dieser Pulsbreitenmodulation kann mit dem PWM-Regler im VCO 1-Bereich eingestellt werden. Die Wellenform des LFO kann mit dem LFO 1 Wave-Regler verändert werden.
5.6.3. Triangle / Metalizer (VCO 1)
Der Pegel der Dreieckwelle und des Metalizers wird mit Hilfe des Schiebereglers mit Dreiecksymbol gesteuert. Wenn Sie diesen ganz herunterziehen, wird die Signalausgabe stummgeschaltet. Aufdrehen erhöht den pegel entsprechend. Wenn Sie den Metalizer-Regler bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn aufdrehen, ändert sich der weiche, flötenartige Klang der Dreieckswelle in eine komplexe, metallisch klingende Wellenform.
Das Wave Warping/Faltung wird ebenfalls von einem zusätzlichen Modulator gesteuert: dem Metal Mod-Regler. Die Anschlagstärke wird standardmäßig zum Metal Mod geleitet, aber die Patch-Bay erlaubt auch die Verwendung anderer Modulationsquellen.
: Der Metalizer-Regler stellt die minimale Intensität des Waveshapings ein, während der Metal-
Amt-Regler den Modulationsbereich für zusätzliches Waveshaping bestimmt. Beide Regler "teilen" sich die Gesamtintensität des Warping/Faltungs-Potentials. Wenn also der Metalizer-Regler in der Maximalstellung steht, bleibt nur sehr wenig Spielraum für die Modulation durch die Metal-Amt-Quelle.
5.6.4. Noise
Der Signalmixer bietet auch die Pegel-Steuerung von anderen Signalen, die nicht von den Oszillatoren erzeugt werden. Der Noise-Schieberegler regelt die Lautstärke des Rauschsignals, das an das Filter gesendet wird. Das Hinzumischen eines kleinen Rauschanteils zu den Oszillatorwellenformen klingt "natürlicher" und erzeugt eine zusätzliche Bewegung im Signal. Zum Beispiel ergibt die Mischung der Dreieck-Welle mit einer kleinen Menge an Rauschen einen authentischen Flötenklang. Rauschen ist ebenfalls nützlich, um verschiedene Spezialeffekte oder Naturgeräusche wie Wind, Wellen und Regen sowie perkussive Klänge wie Becken zu erzeugen.
5.6.5. Ext
Mit dem Ext-Schieberegler wird die Lautstärke einer externen Audioquelle geregelt, die über die Buchse Ext im Bereich EXT IN in der Patch Bay [p.60] in den MiniBrute 2-Signalpfad geleitet werden kann. Dies ermöglicht die Bearbeitung eines externen Audiosignals mit Filter und Verstärker.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 43
5.6.6. Osc 2 (VCO 2)
Dieser Schieberegler steuert den Ausgangspegel von VCO 2 in den Amplifier-Bereich. Eine vollständige Beschreibung der Möglichkeiten des zweiten Oszillators finden Sie im Abschnitt
VCO 2 [p.34].
5.6.7. ADSR-Hüllkurvenschieberegler
Diese vier Schieberegler wirken sich standardmäßig auf das Filter aus. Ihre Funktionen sind ausführlich im Kapitel Grundlagen der Klangynthese [p.57] beschrieben.
Der ADSR-Hüllkurvenbereich
: Eine LED zeigt die Hüllkurvenmodulationsintensität an, die an das Filter gesendet wird. Die
Helligkeit der LED hängt von der Amplitude des Hüllkurvensignals ab.
44 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.6.8. AD-Hüllkurvenschieberegler
Diese beiden Schieberegler wirken sich standardmäßig auf den Verstärker aus. Die Funktionen wurden ausführlich hier [p.57] beschrieben, nachfolgend aber eine kurze Übersicht:
• Der Schieberegler Attack legt die Dauer der ersten Hüllkurven-Phase fest. Die Attack-Zeit reicht von 1 ms bis 14 s.
• Mit dem Schieberegler Decay wird die Dauer der Abkling-Phase der AD-Hüllkurve festgelegt. Die Decay-Zeit liegt zwischen 1 ms und 14 s.
Der AD-Hüllkurvenbereich
: Eine LED zeigt die Hüllkurvenmodulationsintensität an, die an den Verstärker gesendet wird. Die
Helligkeit der LED hängt von der Amplitude des Hüllkurvensignals ab.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 45
5.6.9. AD-Hüllkurvenschalter
Normalerweise wird die Verstärkerhüllkurve durch das Spielen einer Note ausgelöst, sie kann aber auch von anderen Quellen über die Patch-Bay getriggert werden. Welche Methode Sie auch immer zum Auslösen der Hüllkurve verwenden, die vier Schaltereinstellungen im AD-Hüllkurven-Bereich bestimmen das Verhalten der Hüllkurve, nachdem sie ausgelöst wurde.
5.6.9.1. Gate/Trig-Schalter
Schaltet die Funktion der AD-Hüllkurve zwischen zwei Einstellungen um: Gate und Trigger.
Gate: Die AD-Hüllkurve startet, wenn eine Note gespielt/getriggert wird und steigt mit der eingestellten Attack-Rate auf den maximalen Pegel. Der Verstärker wird auf dem maximalen Pegel gehalten, bis die Note losgelassen wird. Dann wechselt die Hüllkurve in die Decay-Phase. Sie wird dabei nicht vollständig auf Null zurückgesetzt, wenn eine andere Note vor dem Ende der Decay-Phase ausgelöst wird. Dann wird die Attack-Phase der Amplitudenhüllkurve fortgesetzt und mit der Attack-Rate bis zum maximalen Level fortgefahren.
Trig: Die AD-Hüllkurve startet, wenn eine Note gespielt/getriggert wird. Es gibt keine Haltephase. Die Hüllkurve tritt direkt in die Decay-Phase ein, nachdem die Attack-Zeit abgelaufen ist. Die vollständige Hüllkurve wird durchlaufen, wenn keine andere Note ausgelöst wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die Amplitude auf Null zurückgesetzt und die Hüllkurve beginnt erneut.
: Die AD-Hüllkurve wird normalerweise gleichzeitig mit der ADSR-Hüllkurve ausgelöst, aber in der
Patch-Bay kann eine andere Triggerquelle zur AD-Hüllkurve geleitet werden.
5.6.9.2. Once/Loop-Schalter
Schaltet die Funktion der AD-Hüllkurve zwischen zwei Einstellungen um: Once und Loop.
Once: Wenn eine Note gespielt/getriggert wird, steigt die Amplitude mit der Attack-Rate von Null an und kehrt mit der Decay-Rate auf Null zurück.
Loop: Wenn die Hüllkurve das Ende der Decay-Phase erreicht, beginnt sie von vorne. Es werden weiterhin die Attack- und Decay-Phasen durchlaufen, bis die Note freigegeben oder erneut ausgelöst wird.
Die folgende Tabelle kann beim Verständnis der verschiedenen Kombinationen der beiden Schalter hilfreich sein.
Schalterkombination AD-Hüllkurven-Verhalten
Gate + Once
Gate + Loop
Trig + Once
Trig + Loop
Die Hüllkurve steigt, wenn sie ein Gate-Signal empfängt (Note On). Sie fällt, wenn das Gate-Signal endet (Note Off).
Die Hüllkurve steigt, wenn sie ein Gate-Signal empfängt (Note On) und wiederholt sich, bis das Gate endet (Note Off). Dann fällt sie von ihrer aktuellen Position ab.
Die Hüllkurve spielt einen Attack-Decay-Zyklus, wenn sie einen Trigger empfängt (Note On). Die Hüllkurve wird erneut ausgelöst, wenn sie unabhängig von der aktuellen Position einen neuen Trigger empfängt.
Die Hüllkurve läuft andauernd und wird unabhängig von der aktuellen Position durch einen neuen Trigger (Note On) erneut ausgelöst.
46 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel
5.7. Legato vs. Retrigger-Noten-Verhalten
Die Legato/Retrig Verhalten-Keyboard-
Es gibt eine sekundäre Shift-Funktion, mit der Sie festlegen, wie der MiniBrute 2 beim Spielen von Legato-Noten reagieren soll (d. h. eine zweite Note wird gespielt, bevor die erste gehaltene Note losgelassen wird). Es gibt hierbei zwei mögliche Varianten: In der Legato­Einstellung werden die Noten nicht neu getriggert und in der Retrigger-Einstellung werden die Noten neu ausgelöst.
Der Retrig-Modus startet die Hüllkurven an ihren Attack-Phasen neu, es sei denn, ein Patch­Kabel wird an einen der Trigger-Eingänge in der Patch-Bay angeschlossen.
Um zwischen Legato und Retrigger umzuschalten, halten Sie den Shift-Taster gedrückt und drücken das höchste E auf der Keyboard-Tastatur.
Taste
5.8. Der Patch-Bay-Bereich
Eine Beschreibung der Patch Bay-Funktionen finden Sie im Kapitel Die Patch-Bay [p.60].
5.9. Sekundäre Shift-Funktionen
Es gibt einige sehr nützliche sekundäre Funktionen, die durch Drücken des Shift-Tasters in Kombination mit anderen Tasten/Tastern aktiviert werden. Eine Beschreibung dieser Funktionen finden Sie im Kapitel Die Shift-Funktionen [p.164].
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Das Bedienpanel 47
6. GRUNDLAGEN DER KLANGSYNTHESE
Ihr MiniBrute 2S ist ein echter Analog-Synthesizer, daher werden alle Klänge von analogen elektronischen Schaltungen erzeugt. Bei der Erzeugung, Filterung oder grundlegenden Steuerung des Klangs ist keine digitale Verarbeitung beteiligt. Dies ist einer der Gründe, warum der MiniBrute 2S reichhaltige, bewegte und lebendige elektronische Sounds erzeugt.
6.1. Analoge Synthesizer-Architektur
Die analoge Signalverlaufskette verwendet einen klassischen Ansatz, der subtraktive Synthese genannt wird. Die grundsätzliche Klangerzeugung stellt eine Wellenform mit hohem Obertongehalt zur Verfügung. Eine Filterung "subtrahiert" dann Obertöne, um neue Variationen des ursprünglichen Klanges zu erhalten. Nachfolgende Schaltungen (ein Hüllkurvengenerator in Verbindung mit einem VCA oder spannungsgesteuertem Verstärker) verändern den Pegel präzise, um Dynamik zu erzeugen.
6.1.1. Signalgeneratoren
Die Signalgeneratoren sind die Schaltungen, welche die grundlegenden Wellenformen für die Tonerzeugung bereitstellen. Es gibt hierbei zwei Kategorien: gestimmte und ungestimmte Signalgeneratoren.
6.1.1.1. Gestimmte Signalgeneratoren (Oszillatoren)
Diese Komponente, auch Oszillator genannt, erzeugt ein elektronisches Signal, das durch ein sich wiederholendes, geformtes Muster (Wellenform) gekennzeichnet ist. Die Häufigkeit, mit der sich dieses Muster in einer Sekunde wiederholt, bestimmt die Frequenz des Signals, welche wiederum seine Tonhöhe bestimmt. Zum Beispiel entspricht ein Verlauf, der sich alle 2.27 ms wiederholt, einer Grundfrequenz von 440 Zyklen pro Sekunde oder 440 Hertz (abgekürzt Hz, Maßeinheit für Zyklen pro Sekunde, die nach Heinrich Hertz benannt wurde, der zuerst die Existenz von magnetischen Wellen demonstrierte). Diese Frequenz ist mit der Tonhöhe des mittleren A auf der Keyboardtastatur verbunden. Im Allgemeinen liefern Oszillatoren einige oder alle der folgenden Grundwellenformen: Sinuswelle, Dreieckwelle, Sägezahnwelle, Rechteck- und Pulswellen.
Ein einzelner Zyklus jeder Wellenform: Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck
Wenn diese Wellenformen die gleiche Frequenz haben, ist ihre Tonhöhe äquivalent. Unterschiedliche Wellenformen besitzen jedoch auch unterschiedliche Klangfarben. Zum Beispiel klingt die Sinuswelle dumpf und klar, während eine Sägezahnwelle sehr brillant klingt. Die Rechteckwelle klingt ein wenig wie eine Klarinette und die Pulswelle ähnelt einer Oboe.
Diese komplexen Wellenformen bestehen eigentlich aus mehreren Sinuswellen - einer fundamentalen Sinuswelle, welche die Grundfrequenz bestimmt und Sinuswellen, die höhere Harmonische (auch Obertöne oder Teiltöne genannt) dieser Frequenz darstellen. Zusammengefügt erzeugen sie ein einzigartiges Timbre. Diese Harmonischen sind ein ganzzahliges Vielfaches der Grundfrequenz, d.h., die zweite Harmonische ist das Doppelte der Grundfrequenz, die dritte Harmonische das Dreifache der Grundfrequenz und so weiter.
und Puls
48 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
Die Grundfrequenzen und Oberwellen von Sinus- und
Sägezahnwellenformen
Wichtig ist, dass andere Komponenten einen Oszillator steuern können, um dessen Tonhöhe (Keyboard-Controller) zu ändern, zu modulieren (Vibrato) und die Form der Wellenform zu beeinflussen (PWM, Ultrasaw).
6.1.1.2. Ungestimmte Signalgeneratoren
Anders als bei der vorherigen Kategorie erzeugt ein Signalgenerator, der nicht gestimmt ist (wird auch als Rauschgenerator bezeichnet), kein regelmäßiges, periodisches Muster ­die Amplitude des Signals ändert sich immer zufällig. Daher besitzt er keine Grundfrequenz (und auch keine Tonhöhe) und sein harmonisches Spektrum besteht aus einer nahezu unendlichen Anzahl von Frequenzen, die keine harmonische Beziehung haben.
Das Ausgangssignal eines Zufalls-Rauschgenerators
Solche Signale klingen im Gegensatz zu den gestimmten Signalen komplett anders, vergleichbar mit dem Klang von Wind, einem Wasserstrahl, Dampfaustritt, Regen, einem Wasserfall usw.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese 49
6.1.2. Signalmodifikatoren
Signalmodifikatoren (oder Wave-Shaper) transformieren oder verzerren das Grundsignal des Oszillators, um dessen Oberwellengehalt zu erhöhen und es heller und voller klingen zu lassen. Der MiniBrute 2S bietet drei Signalmodifikatoren:
• Die Ultrasaw erzeugt zwei phasenverschobene Kopien des ursprünglichen Sägezahnsignals. Diese Kopien machen in Bezug zueinander unabhängige und sich ständig ändernde Phasenverschiebungen und werden schließlich mit dem regulären Sägezahnsignal gemischt. Dies ergibt einen lebhaften, satten und strahlenden Ensemble-Effekt, dessen Charakter von den Modulationsraten der phasenverschobenen Kopien abhängt.
Die Erzeugung einer Ultrasaw-Wellenform
• Der Pulse Width Modulator (oder PWM) ändert bei einer Rechteckwelle das Zeitverhältnis zwischen der maximalen und minimalen Auslenkung der Wellenform. Die Rechteckwelle entspricht dabei einer Pulsbreite von 50%. Die Pulsbreite kann in einem weiten Bereich (50% bis 90%) eingestellt werden. Das ermöglicht die Kreation einer Vielzahl von synthetischen Instrumenten, die "schilfartig" klingen oder an Holzbläser erinnern.
Die Pulsbreite einer Rechteckwelle kann moduliert werden
• Der Metalizer krümmt und faltet eine Dreieckwellenform, um sehr komplexe gezackte Wellenformen zu erzeugen, die reich an Obertönen sind. Dies führt zu "metallisch" klingenden Tönen, die ideal für die Emulation von Cembalo­und Clavinet-Sounds sind. Dynamische Modulation (mit LFO oder Hüllkurve) der Warp/Faltung-Parameter ermöglicht die Erzeugung von klirrenden, federhallartigen Klängen.
50 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
Die Spitze einer Dreieckwelle wird vom Metalizer gefaltet
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese 51
6.1.3. Filter
6.1.3.1. Was ist ein Filter?
Im Allgemeinen folgt ein Filter dem Signalgenerator und den Signalmodifikatoren und ändert den spektralen Inhalt des Signals oder der Signale. Dies kann entweder das Abschwächen (Herausfiltern) oder das Hervorheben (Resonieren) bestimmter Obertöne und Teiltöne umfassen. Diese Änderungen können statisch oder dynamisch sein. Filter sind sehr wichtige Schaltungen, deren Design wesentlich zum Klang und Charakter eines Synthesizers beiträgt.
52 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.3.2. Filtertypen: Low-Pass, Band-Pass, High-Pass und Notch
Ein Filter kann auf verschiedene Arten und Weisen arbeiten. Dies wird als Übertragungsfunktion oder Spektralantwort bezeichnet. Im MiniBrute 2S kann das Filter entweder als Tiefpassfilter, als Bandpassfilter, als Hochpassfilter oder als Notchfilter betrieben werden.
Im Tiefpass-Modus bleiben die spektralen Inhalte unterhalb einer eingestellten
Grenzfrequenz
Cutoffs gedämpft werden. Die Dämpfung ist eine Funktion der Frequenz, bei der die Dämpfung umso größer ist, je höher die Teilfrequenz. Mit anderen Worten, der Filtertyp wird deshalb Tiefpass genannt, weil er die tiefen Frequenzen unterhalb der Grenzfrequenz passieren lässt und die hohen Frequenzen oberhalb der Grenzfrequenz reduziert. Diese Korrelation der Dämpfung mit der Frequenz bestimmt die Steigung (Slope) des Filters, die in -dB/Oktave gemessen wird (d.h. die Menge der Dämpfung, die auf einen Teil mit einer Frequenz angewendet wird, die doppelt so hoch ist wie der Cutoff).
(engl. Cutoff Frequency) unverändert, während Teiltöne oberhalb dieses
Wie sich ein Tiefpassfilter auf den Klang auswirkt
Im Bandpass-Modus wird die Grenzfrequenz zur Mittenfrequenz eines Bandes. Obertöne innerhalb dieses Bandes bleiben unverändert, während Obertöne unterhalb oder oberhalb des Bandbereichs stark abgeschwächt werden.
Wie sich ein Bandpassfilter auf den Klang auswirktd
Im Modus Hochpass bleiben die Obertöne oberhalb der Cutoff-Frequenz unverändert, während die Teiltöne unterhalb der Cutoff-Frequenz gedämpft werden.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese 53
Wie sich ein Hochpassfilter auf den Klang auswirkt
Im Notch-Modus (oder Bandsperre) wird die Grenzfrequenz zur Mittenfrequenz eines Bandes; Obertöne innerhalb dieses Bandes werden gedämpft, während Obertöne oberhalb und unterhalb des Bandes unverändert bleiben.
Wie sich eine Bandsperre auf den Klang auswirkt
Die Grenzfrequenz muss nicht statisch sein. Die Steuerung durch andere Komponenten wie Keyboard (Keyboard Tracking) oder LFO, Hüllkurvengenerator oder andere Controller erzeugt dynamisch wechselnde und interessante Klangfarben.
6.1.3.3. Resonanz oder Emphasis
Resonanz ist die Fähigkeit eines Filters, Obertöne zu verstärken oder zu betonen, die nahe im Bereich der Grenzfrequenz liegen, wodurch ein Peak in der Spektralantwort erzeugt wird. Dieser Parameter kann bis zu einem Punkt erhöht werden, an dem die Filter nicht mehr wie ein Filter wirken, sondern selbständig zu schwingen beginnen (Selbstoszillation).
Die Resonanz betont einen bestimmten Frequenzbereich
54 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.4. Verstärker (Amplifier)
Der Verstärker folgt im Allgemeinen nach dem Filter und bestimmt die Gesamtlautstärke des Signals. Die Verstärkung kann über verschiedene Modulationsquellen wie LFO, Hüllkurvengenerator oder eine externe Steuerung (wie ein Fußpedal) gesteuert werden. Der Verstärker ist hauptsächlich dafür verantwortlich, die Dynamik eines Klangs zu beeinflussen.
Der Verstärker ist die letzte Stufe des Signals
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese 55
6.1.5. Modulatoren
Modulatoren liefern Signale, die speziell auf die Steuerung von Oszillatoren, Filtern und Verstärkern abgestimmt sind. Im Gegensatz zu Audio-Oszillatoren sind Modulatoren niederfrequente Signale. Wenn Sie zum Beispiel mit Vibrato singen, "modulieren" Sie Ihre Stimme mit einer niederfrequenten Änderung der Tonhöhe, typischerweise mit etwa 5 Hz. Der Tremolo-Schaltkreis in einem Gitarrenverstärker moduliert wiederum den Pegel des Verstärkers.
Modulatoren sind nützlich, um dynamische Tonhöhenänderungen, Timbre-Sweeps und Pegelvariationen zu erzeugen. Die Hauptmodulatoren sind dabei der LFO (Low Frequency Oscillator) und der Hüllkurvengenerator (Envelope Generator), sie können aber auch durch externe Quellen zur Verfügung gestellt werden, die Modulationen erzeugen und auszuschalten.
Gate
-Signale, um Modulatoren oder Noten ein- und
6.1.5.1. Niederfrequenzoszillatoren (LFOs)
Ein LFO ist ein niederfrequenter Oszillator, der verschiedene Wellenformen im Subaudio­Bereich (0.05 Hz bis 100 Hz) erzeugen kann. Im MiniBrute 2S sind die dafür verfügbaren Wellenformen Sinus, Dreieck, Sägezahn, Rechteck, Zufallsschritte und Zufallswellen. Der Gehalt und die Polarität dieser Wellen (d.h., ob sie positiv oder negativ schwingen) können gesteuert werden, bevor sie den Modulationszielen zugeführt werden.
Steuerspannungs (CV)
-Signale für
Ein Signal kann durch Zufallsschritte oder geglättete Zufallsschritte
modifiziert werden
56 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.5.2. Hüllkurvengeneratoren
Im Gegensatz zu einem LFO liefert ein Hüllkurvengenerator kein sich wiederholendes Muster, sondern wird über die Keyboard-Tastatur oder den Gate-Eingang gesteuert. Die AD ENVELOPE steuert die Amplitude des Sounds, während die ADSR ENVELOPE dem Filter zugeordnet ist und den Obertongehalt des Sounds beeinflusst.
: Die Patch-Bay ermöglicht es, die Hüllkurven an andere Ziele zu leiten und sie von anderen Quellen
auslösen zu lassen.
AD (Attack, Decay)
Die AD-Hüllkurve bestimmt, wie sich der Pegel im Laufe der Zeit verändert, wenn Sie eine Note spielen. Durch Ändern der Parameter (Attack und Decay) lässt sich steuern, wie der Sound ein- und ausgeblendet wird. Wir haben mit der AD-Hüllkurve [p.15] im Kapitel "Schnelleinstieg" experimentiert.
ADSR (Attack, Decay, Sustain, Release)
Die Schieberegler Attack, Decay, Sustain und Release steuern verschiedene Stufen der Filter­Hüllkurve. Nachfolgend ein kurzer Überblick über die einzelnen Phasen.
• Stellen Sie die Schieberegler Attack und Decay für die AD ENVELOPE auf Minimum
• Drehen Sie den FILTER Cutoff auf Minimum
• Stellen Sie im OSC MIXER-Bereich
Die Sägezahnwelle hat mehr harmonischen Inhalt als die Rechteckwelle, was es leichter macht, den Einfluss jeder der ADSR-Stufen auf das Filter zu hören.
den Osc 2-Schieberegler auf Minimumden Osc 1-Rechteckwellen-Schieberegler auf Minimumden Schieberegler Osc 1 Sägezahn auf Maximum
Attack
Spielen Sie eine Note. Der Ton wird leise zu hören sein.
• Drehen Sie den FM1-Regler im FILTER-Bereich im Uhrzeigersinn bis Maximum
• Ziehen Sie den ADSR Attack-Regler auf etwa 3/4 hoch
Jetzt spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der harmonische Inhalt des Sounds wird allmählich erhöht, bis der Sound sehr hell ist. Danach wird er sehr schnell abfallen, da der Decay-Regler auf Minimum eingestellt ist.
Decay
• Stellen Sie den ADSR Attack-Schieberegler auf Minimum
• Spielen Sie mehrfach eine Note und regeln den ADSR Decay-Regler schrittweise nach oben, bis er sich bei einer Einstellung von etwa 3/4 befindet
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese 57
Jetzt spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der Klang beginnt schnell und klingt sehr hell, aber der harmonische Inhalt wird allmählich reduziert, bis der Klang wieder schwächer wird. Die Abklingzeit der Filterhüllkurve trägt wesentlich zum Klangcharakter bei.
Sustain
Die Sustain-Phase definiert einen Pegel, nicht die Zeiteinheit. Sie setzt das Ziel für die Decay­Phase und damit den Haltepunkt für das Abfallen des Obertongehaltes.
• Stellen Sie den Schieberegler ADSR Decay auf die Hälfte ein
• Spielen Sie eine Note und achten auf den Haltepunkt des harmonischen Inhalts
• Regeln Sie den ADSR Sustain-Regler schrittweise nach oben, bis er sich bei einer Einstellung von etwa 2/3 befindet
Jetzt spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der harmonische Inhalt des Sounds klingt nach dem ersten Anschlag schnell ab , wird aber diesmal nicht um den gleichen Wert abnehmen wie beim Sustain-Beispiel. Der Sustain-Pegel weist das Filter an, dass es so lange offen bleiben soll, wie die Note gehalten wird. Dies ermöglicht, dass ein bestimmter Anteil des Obertongehalts hörbar bleibt.
Release
Bis zu diesem Punkt in unserem ADSR-Experiment hat die Filterhülle immer abrupt abgeschnitten, nachdem eine Note losgelassen wurde. Die Release-Phase bestimmt, wie lange es dauert, bis das Filter nach dem Loslassen der Note schliesst.
• Stellen Sie den Schieberegler AD Decay auf etwa 3/4 ein
• Stellen Sie die ADSR Decay- und Sustain-Schieberegler auf etwa 2/3 ein
Spielen Sie die gleiche Note wiederholt und drehen Sie den Regler ADSR Release schrittweise auf. Der harmonische Inhalt der Noten, die Sie spielen hält länger an, wenn die Noten losgelassen werden.
Dieser Teil ist vielleicht etwas schwieriger zu verstehen, solange wir nicht auch das folgende Experiment durchführen.
• Stellen Sie den Schieberegler AD Decay auf Minimum
• Spielen Sie eine Note und lassen diese los. Der Ton wird sofort enden, sobald die Note losgelassen wird.
Spielen Sie jetzt dieselbe Note wiederholt, während Sie den ADSR Release-Regler anheben und absenken. Der Schieber scheint jetzt nichts zu bewirken. Dies liegt daran, dass die AD­Hüllkurve die Amplitude des Sounds steuert. Wenn die Amplitude beim Loslassen deiner Note durch die AD-Decay-Stufe auf Null reduziert wurde, wird die ADSR-Release-Stufe auch nicht mehr gehört, da der Klang ja selbst nicht mehr hörbar ist.
58 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese
6.1.5.3. AD Attack vs. ADSR Attack: Was ist der Unterschied?
Nachdem wir nun alle Phasen jedes Hüllkurventyps durchgegangen sind, nun noch ein kurzes Experiment, um den Unterschied zwischen den Hüllkurventypen zu veranschaulichen.
• Stellen Sie im FILTER-Bereich den Cutoff-Regler auf Minimum und den FM1-Regler auf Maximum (+)
• Stellen Sie im OSC MIXER-Bereich den Sägezahn-Schieberegler auf Maximum und alle anderen Schieberegler auf Minimum
• Setzen Sie in den Bereichen ADSR und AD Envelope alle Schieberegler auf Minimum
• Stellen Sie im Bereich ADSR ENVELOPE die Schieberegler Decay und Sustain auf die Hälfte an
• In der Patch-Bay sollten keine Kabel angeschlossen sein
Hier ein Überblick über das aktuelle Patch um sicherzustellen, dass sie alles richtig gemacht haben:
Ausgangspunkt für das ADSR/Filterhüllkurven-Beispiel
Wenn Sie eine Note spielen, sollte der Sound schnell und brillant beginnen und ebenso schnell ausklingen, wenn die Note losgelassen wird. Während die Note gehalten wird, sollte der harmonische Inhalt etwa 2 Sekunden stabil bleiben, um dann den Sustain-Pegel zu erreichen.
• Stellen Sie den ADSR-Attack-Regler auf die Hälfte ein.
• Spielen Sie eine Note und halten diese gedrückt. Der harmonische Inhalt des Klangs wird allmählich aufgebaut.
• Senken Sie den ADSR Attack-Regler wieder auf Minimum.
• Stellen Sie den AD Attack-Regler auf etwa 3/4 ein.
Spielen Sie jetzt eine Note und halten diese gedrückt, während Sie aufmerksam zuhören. Der Klang wird allmählich verschwinden, aber sein harmonischer Inhalt bleibt während der gesamten Amplitudenänderung konstant.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Grundlagen der Klangsynthese 59
7. DIE PATCH-BAY
Der MiniBrute 2S ist ein beeindruckender Synthesizer mit leistungsstarken analogen Schaltungen. Mit der zusätzlichen Patch-Bay zieht er mit modularen Synthesizern gleich, die um ein Vielfaches größer sind als er.
Die MiniBrute 2S Patch-Bay
Dieses Handbuch konzentriert sich hauptsächlich auf die einzelnen Bereiche der MiniBrute 2S Patch-Bay und deren Beziehung zueinander. Es gibt jedoch viele zusätzliche Möglichkeiten die Patch-Bay zu verwenden, indem kompatible Signale externer Synthesizer eingespeist werden können.
7.1. Allgemeine Konzepte
7.1.1. Patch-Bay-Bereiche
Um einige Gruppierungen von Ein- und Ausgangsbuchsen ist eine weiße Umrandung gezeichnet. Diese zeigt an, welche Verbindungen zu welchen MiniBrute 2S-Komponenten gehören.
Weiße Umrandungen markieren die Bereichsgrenzen in der Patch-Bay
Im oben angeführten Beispiel beziehen sich die ersten drei Buchsen auf der linken Seite auf das Filter, die drei mittleren auf den Verstärker (AMP) und die beiden Buchsen auf der rechten Seite leiten Signale zur bzw. von der Inverter-Schaltung.
60 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
Wir behandeln die Funktion jedes Bereichs der Patch-Bay später in diesem Kapitel.
7.1.2. Patch-Punkte: Eingänge vs. Ausgänge
Die Anschlüsse der MiniBrute 2S Patch-Bay lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen: Eingänge und Ausgänge. Man erkennt leicht, um was es sich jeweils handelt: Die Ausgangsbuchsen sind mit einem weißen Aufdruck mit innenliegendem Text oder Grafiken beschriftet, die Eingangsbuchsen nur mit reiner Textbeschriftung.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen mit
unterschiedlichen Beschriftungen
Verwenden Sie die Ausgangsbuchsen als Quellen für die Eingangsbuchsen und dementsprechend die Eingänge als Ziel für die Ausgänge.
7.1.3. Ausgänge liefern vollen Pegel
Das Signal an den Ausgangsbuchsen ist der direkte Ausgang der entsprechenden Quelle. Zum Beispiel liefern die Wellenform-Ausgangsbuchsen im VCO1-Abschnitt immer die volle Signalstärke. Wenn Sie die Schieberegler im OSC MIXER-Bereich einstellen, wird deren Ausgangspegel nicht geändert.
Direkte Wellenform-Ausgänge
Ein anderes Beispiel sind die Out 1- und Out 2-Buchsen im LFO 1 & 2-Bereich. Wenn das direkte Ausgangssignal eines LFO für das gewünschte Eingangsziel zu stark ist, muss es irgendwie begrenzt werden. Zu diesem Zweck haben wir daher zwei Gruppen von Dämpfungsschaltungen in der Patch-Bay vorgesehen. Wir beschreiben im Abschnitt Der
Attenuator-Bereich [p.79], wie man diese anwendet.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 61
7.1.4. Vorverdrahtete Verbindungen
Viele der Patch-Punkte sind mit blauen Beschriftungen oberhalb der Buchsen markiert. Wenn Sie genau hinsehen, stellen Sie fest, dass es sich hierbei immer um Eingangsbuchsen handelt.
Blaue Beschriftungen zeigen Standard-
Eingangs-Routings an
Wir kümmern uns später um die Bedeutung dieser Beschriftungen, wenn die Bereiche der Patch-Bay genauer erklärt werden. Um an dieser Stelle ein Beispiel aus dem oben abgebildeten Bereich zu zeigen: Die Beschriftung (KBD) bedeutet, dass die Tonhöhe von VCO 1 normalerweise den MiniBrute 2S-Pads (abgekürzt KBD) folgt. Sobald ein Patch-Kabel an die VCO 1 Pitch-Buchse angeschlossen ist, unterbricht es diese Verbindung und teilt dem VCO 1 mit, dass seine Modulationssignale von einer anderen Quelle kommen sollen, beispielsweise einem LFO oder dem Ausgang einer Hüllkurve.
62 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.1.5. Externe Geräte vs. internes Routing
Die meisten Ein- und Ausgangsbuchsen können mit anderen Buchsen innerhalb der Patch­Bay verbunden werden. Einige der Anschlüsse eignen sich jedoch sinnvollerweise für die Verbindung mit einem externen Gerät. Schauen Sie sich zum Beispiel den Sequenzer­Bereich an:
Der Sequenzer-Bereich
der Patch-Bay
Die Clock-Eingangsbuchse kann Signale von einem externen Gerät empfangen, damit der MiniBrute 2S-Sequenzer und der Arpeggiator mit einer externen Clock-Quelle synchronisiert werden.
In ähnlicher Weise kann die Sync-Ausgangsbuchse Signale an ein externes Gerät senden, so dass der MiniBrute 2S als Master-Clock-Quelle für dieses dient.
: Mit der MIDI Control Center-Software können Sie festlegen, welche Arten von Clocks der MiniBrute
2S senden und empfangen soll. Eine breite Palette von Optionen ist verfügbar. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Kapitel MCC [p.146].
7.1.5.1. Steuerspannungseingänge
Einige Beschriftungen zeigen die Standard-Steuerspannungen an, die der MiniBrute 2S intern verwendet:
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 63
Diese Beschriftungen zeigen die interne
Spannung an
Für den CV-Eingang im VCA-Bereich und den ATT 2-Eingang im ATTENUATOR-Bereich ist die vorverdrahtete Steuerung beispielsweise die interne +5V-Quelle des MiniBrute 2S. Sie können hier jedoch eine beliebige andere Steuerspannung in die Patch-Bay leiten (1V, 2V , 5V, 8V usw.).
64 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.2. Der VCO 1-Bereich

Der VCO 1-Bereich

7.2.1. Pitch
Die vorverdrahtete Verbindung in die Tonhöhensteuerung von VCO 1 sind die Pads (KBD). Sobald Sie hier ein Patch-Kabel anschließen, wird diese Verbindung unterbrochen und die neue Quelle steuert die Frequenz von VCO 1.
7.2.2. FM
Wenn ein Patch-Kabel an die FM-Eingangsbuchse angeschlossen ist, wird die vorverdrahtete Verbindung zwischen VCO 1 und VCO 2 unterbrochen. Wie bei VCO 2 wird der Betrag der VCO 1-Frequenzmodulation (FM) durch den FM-Regler im VCO 1-Bereich des Bedienpanels bestimmt. Dieser Regler muss größer als Null eingestellt werden, damit FM stattfinden kann.
7.2.3. Ultrasaw
Normalerweise basiert die Intensität des Ultrasaw [p.50]-Wellenformmodifikators auf den Einstellungen von LFO 2. Sobald diese Verbindung mit einem Patchkabel unterbrochen wird, steuert die neue Quelle die Phasenverschiebungsmodulationsrate der zweiten Kopie der Sägezahnwelle.
Denken Sie daran: Die Höhe der Ultrasaw-Modulation wird vom Ultrasaw Amt-Regler im VCO 1-Bereich des Bedienpanels bestimmt. Dieser Regler muss größer als Null eingestellt werden, damit Ultrasaw gehört werden kann. Der Sägezahn-Schieberegler im OSC MIXER­Bereich muss ebenfalls hoch genug geregelt sein, damit die grundlegende Sägezahnwelle zu hören ist.
7.2.4. PWM
LFO 1 ist standardmäßig die Quelle der Pulsbreitenmodulation (PWM), aber auch eine andere Quelle kann zur Steuerung an diesem Patch-Punkt verwendet werden.
Um PWM zu hören, muss der PWM-Regler im VCO 1-Bereich des Bedien panels auf einen Wert ungleich Null eingestellt sein. Der Rechteckwellen-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich muss ebenfalls hoch genug geregelt sein.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 65
7.2.5. Metal In
Der Metal-In-Patchpunkt "faltet" eine eingehende Quelle in der gleichen Weise wie die Dreieck-Wellenform von VCO 1. Sobald Sie hier ein Patch-Kabel einstecken, umgehen Sie die vorverdrahtete Dreieck-Wellenform von VCO 1.
Um den Metalizer-Effekt auf der Quelle zu hören, müssen der Metalizer-Regler oder der Metal Mod-Regler auf einen Wert ungleich Null eingestellt sein. Der Dreieck-Schieberegler im OSC MIXER-Bereich muss ebenfalls hoch genug geregelt sein.
Denken Sie daran: Die Metalizer- und Metal-Mod-Regler beeinflussen sich gegenseitig. Eine Kombination aus der Metal-Mod-Quelle und der Einstellung des Metal-Mod-Reglers wirkt zusammen auf die Intensität des Metalizer-Effekts.
Die Metal-In-Buchse ist AC-gekoppelt. Diese technische Bezeichnung bedeutet, dass langsame LFOs
oder Hüllkurven möglicherweise nicht wie gewünscht durch die Metal-In-Schaltung gefaltet werden.
7.2.6. Metal Mod
Die Standardquelle des Metal Mod-Parameters ist die Anschlagstärke einer auf den MiniBrute 2S-Pads gespielten Note. Es kann aber auch eine andere Quelle verwendet werden, indem deren Ausgang mit diesem Patchpunkt verbunden wird.
Schliessen Sie beispielsweise ein Patch-Kabel von Out 1 im LFO 1 & 2-Bereich der Patch­Bay an den Metal Mod-Eingang an. Die Intensität der LFO 1-Modulation des Metalizers kann mit dem Metal Mod-Regler eingestellt werden, während die LFO 1-Rate und LFO-Wellenform verwendet werden können, um diese Modulation auf verschiedene Arten zu beeinflussen.
Denken Sie daran: Der Metalizer-Regler stellt die anfängliche Stärke des Metalizer-Effekts ein und der Metal Mod-Regler bestimmt, wie stark die Modulation erfolgt.
66 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.2.7. Sync
Für diesen Eingang gibt es keine vorverdrahtete Verbindung. Er kann verwendet werden, um den klassischen "Hard Sync"-Sound zu erzeugen, indem VCO 1 gezwungen wird, der Tonhöhe von VCO 2 zu folgen.
Nachfolgend ein Beispiel-Patch:
• Stimmen Sie VCO 2 um eine Oktave nach unten
• Stellen Sie VCO 2-Wellenform auf Rechteck und Range auf Fine
• Transponieren Sie den MiniBrute 2 um zwei Oktaven nach unten
• Stellen Sie alle OSC MIXER-Fader auf Minimum außer Sägezahn
• Stellen Sie Fine Tune und FM im Bereich VCO 1 auf etwa 3 Uhr ein
• Wählen Sie LP im Filter-Bereich und stellen FM und RM in die Mittenposition (12 Uhr)
• Setzen Sie Cutoff und Resonance auf Null und Att 1>Cutoff auf 2 Uhr
• Stellen Sie den ADSR Attack und Release auf Null
• Drehen Sie den ADSR Decay und Sustain um 2/3 auf
• Nehmen Sie folgende Verbindungen in der Patch-Bay vor:
Nachfolgend eine Darstellung, wie der Patch aussehen sollte. Wir haben die LFOs und andere unwichtige Einstellungen weggelassen:
MIDI-Bereich: KBD (Out) in VCO 2-Bereich: Pitch 2 (In)VCO 2-Bereich: Out in VCO 1-Bereich: Sync (In)ADSR-Bereich: Out in ATTENUATORS-Bereich: In 1ATTENUATOR-Bereich: Out 1 in VCO 1-Bereich: Pitch (In)
Hard Sync-Beispiel-Patch
Spielen Sie jetzt ein paar tiefe Töne. Sie sollten einen erkennbaren Sync-Sweep hören.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 67
7.2.8. Lin FM
Lineares (Lin) FM fügt dem VCO 1 Obertöne auf andere Weise hinzu als der FM-Regler im VCO 1-Bereich. Eine der Eigenschaften von linearem FM ist, dass die Grundtonhöhe weniger stark beeinflusst wird als bei exponentiellem FM.
Hier ein Experiment, das diesen Unterschied zeigt. Rekonstruieren Sie zuerst das grundlegende Rechteckwellen-Patch [p.10] aus dem Kapitel "Schnelleinstieg" und gehen Sie dann wie folgt vor:
• Erhöhen Sie den Pegel von Osc 2 im OSC MIXER
• Stellen Sie die VCO 2 Range auf All und stimmen Sie VCO 2 eine Oktave höher als VCO 1
• Drehen Sie den Pegel von Osc 2 wieder auf Null, damit Sie nur VCO 1 hören
• Halten Sie eine Note und achten auf die Tonhöhe von VCO 1
• Drehen Sie den VCO 1 FM-Regler langsam von Null auf etwa 4 Uhr
Ergebnis: Wenn sich der FM-Regler oberhalb der 12 Uhr-Position befindet, wird die ursprüngliche Tonhöhe von VCO 1 zunehmend schwerer erkennbar. Versuchen Sie auch, VCO 2 zu sweepen und Sie hören, dass die Beziehung zwischen den beiden Oszillatoren häufig inharmonisch ist. Das ist exponentielles FM.
Wir richten nun einen Patch in der Patch-Bay ein, um die Möglichkeiten von linearem FM zu demonstrieren. Machen Sie die folgenden Verbindungen:
• VCO 2-Bereich: Pitch 2 Out in ATTENUATOR-Bereich: In 1
• ATTENUATOR-Bereich: Out 1 in VCO 1-Bereich: Lin FM (In)
• FILTER-Bereich: Verbinden Sie das Ende eines Kabels mit dem Cutoff-Eingang, um die vorverdrahtete Att 1-Verbindung zu unterbrechen
Die Patch-Bay sollte wie folgt aussehen:
68 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
Lineares FM-Beispiel: Patch-Bay-Verbindungen
Um nun das lineare FM mit dem exponentiellen FM zu vergleichen, gehen Sie folgendermaßen vor:
• Stellen Sie VCO 2 eine Oktave höher ein als VCO 1 und verringern Sie den Pegel auf Null
• Drehen Sie den Att 1>Cutoff-Regler in die 12 Uhr-Position (aber nicht höher; die Ergebnisse sind dann weniger vorhersehbar). Wenn Sie die Patch-Bay­Anschlüsse betrachten, sehen Sie, dass dieser Regler den Pegel von VCO 2 steuert, wenn der an die lineare FM-Eingangsbuchse gesendet wird.
• Spielen Sie eine Note und ändern Sie allmählich die Stimmung von VCO 2. Obwohl das lineare FM den Gesamtklang beeinflusst, ist die ursprüngliche Tonhöhe von VCO 1 leicht zu hören.
• Stellen Sie jetzt den Att 1>Cutoff-Regler auf Null und drehen den FM-Regler im VCO 1-Bereich auf.
• Wie im Beispiel zuvor ändert sich dabei die grundlegende Tonhöhe von VCO 1. Das Ändern der Stimmung von VCO 2 liefert zwar mit exponentiellem FM viele interessante Klänge, aber eben auf Kosten der Grundtonhöhe.
Am Ende bleibt zu bemerken: Es gibt zwei verschiedene Formen von FM (exponentielles und lineares), jedes mit eigenen Stärken und klanglichen Möglichkeiten. Keines eindeutig besser als das andere, aber dennoch geeignet für unterschiedliche Arten von Sounds.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 69
7.2.9. [Sägezahn]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der VCO 1-Sägezahn-Wellenform. Die Einstellung des Sägezahn-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.2.10. [Rechteck]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der VCO 1-Rechteck-Wellenform. Die Einstellung des Rechteck-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.2.11. [Dreieck]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der VCO 1-Dreieck-Wellenform. Die Einstellung des Dreieck-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.2.12. [Rauschen]
Diese Buchse liefert den vollen Pegel des Rauschgenerators. Die Einstellung des Rauschgenerator-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator
[p.79]-Paare.
70 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.3. Der VCO 2-Bereich
Der VCO
2-Bereich
7.3.1. Pitch 2-Eingang
Normalerweise folgt VCO 2 der Tonhöhe von VCO 1. Es ist aber möglich, diese Verbindung zu unterbrechen, indem eine andere Quelle an die obere Buchse im VCO 2-Bereich angeschlossen wird. Damit können Sie beispielsweise die Frequenz von VCO 2 mit dem Ausgabesignal einer Hüllkurve steuern.
7.3.2. VCO 2-Ausgang
Diese Buchse liefert den vollen Pegel der gewählten VCO 2-Wellenform. Die Einstellung des Osc 2-Schiebereglers im OSC MIXER hat keine Auswirkungen auf diesen Ausgang. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie das Signal durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 71
7.4. Der EXT IN-Bereich
Der EXT
IN-
Bereich
7.4.1. Master
Der Master-Eingang ermöglicht es Ihnen, den Audio-Ausgang eines anderen Geräts über diese Buchse direkt an die Ausgänge des MiniBrute 2S zu senden. Dabei passiert das Signal nicht das Filter oder andere Schaltungen. Lediglich der Master Volume-Regler beeinflusst das Signal. Möglicherweise muss die Lautstärkeregelung im Quellgerät verwendet werden, um den Pegel mit dem Level des MiniBrute 2S auszugleichen.
7.4.2. Ext
Der Ext-Eingang leitet das eingehende Signal durch den gesamten Audiosignal-Pfad des MiniBrute 2: Es liegt zunächst im OSC MIXER am Ext-Schieberegler an, durchläuft dann den Filter-Bereich und wird schliesslich vom Verstärker-Bereich bearbeitet. Es kann sich hierbei um beliebige Audiosignale handeln: das eines anderen Synthesizers, ein Mikrofonsignal oder eine musikalische Phrase. Was es auch immer ist, es wird wie einer der internen VCOs behandelt (bitte beachten Sie, dass Sie möglicherweise einen Vorverstärker verwenden müssen, um den Pegel von Eingangssignalen zu erhöhen).
Das bedeutet auch, dass Sie das MiniBrute 2S-Gate öffnen müssen, um das Ext­Eingangssignal zu hören. Dies kann mit einer der drei folgenden Methoden geschehen:
• Spielen Sie eine Note
• Senden Sie einen Trigger an eine der MiniBrute 2-Hüllkurven (AD Trig-Eingang oder ADSR-Trig Eingang)
• Öffnen Sie den Verstärker mit dem Regler Att 2>Amp
72 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.5. Der FILTER-Bereich

Der Filter-Bereich

7.5.1. FM-Eingang
Die ADSR-Hüllkurve ist die vorverdrahtete Modulationsquelle für die Filter-Cutoff-Frequenz­Modulation (FM). Sie können aber auch eine andere Quelle verwenden, indem Sie ein Kabel an diese Buchse anschliessen. Das neue Steuersignal moduliert dann die Cutoff-Frequenz des Filters mit einer Intensität, die mit dem FM-Regler im Filter-Bereich eingestellt wird.
Beachten Sie, dass der FM-Regler auf einen Wert ungleich Null eingestellt werden muss, damit die Filter-Cutoff-Frequenz moduliert werden kann.
7.5.2. RM-Eingang
Standardmäßig wird LFO 1 zum Resonance Modulation-Parameter geroutet. Wenn Sie eine andere Quelle an diese Buchse anschliessen, liefert diese die Modulationsquelle.
Denken Sie daran, dass der RM-Regler auf einen Wert größer Null eingestellt werden muss, damit der Filterresonanzpegel moduliert werden kann.
7.5.3. Cutoff-Eingang
Die Cutoff-Frequenz des Filters kann von jeder Quelle moduliert werden, die in diesen Eingang gepatcht wird. Die Intentsität der Modulation wird durch den Att 1>Cutoff-Regler im Filter-Bereich gesteuert.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 73
7.6. Der AMP-Bereich

Der AMP-Bereich

Wenn Sie für die Ausgangsstufe eine andere Steuerquelle als die AD-Hüllkurve nutzen möchten, patchen Sie diese neue Quelle in die AM-Buchse im AMP-Bereich. Dadurch wird die AD-Hüllkurve übergangen, so dass keine Tonausgabe mehr aus dem MiniBrute 2S erfolgt, bis ein Signal an diesem Anschluss empfangen oder der Att 2>Amp-Regler aufgedreht wird.
7.7. Der INVERTER-Bereich

Der INVERTER-Bereich

Die Funktion dieses Bereichs ist einfach erklärt: Egal welches Signal in die In-Buchse des Inverter-Bereichs geleitet wird, liegt an der Out-Buchse invertiert an.
Wenn Sie also zum Beispiel etwas mit dem LFO 1 modulieren wollen, dessen Sägezahnwelle aber nach oben statt nach unten ansteigt, sollten Sie wie folgt vorgehen:
• Stellen Sie die LFO 1-Wellenform auf Sägezahn
• Schließen Sie ein Kabel an die Out 1-Buchse im LFO 1 & 2-Bereich der Patch-Bay an
• Schließen Sie das andere Ende des Kabels an das gewünschte Ziel an (z. B. den VCO 2 Pitch 2-Eingang)
Anstelle der Tonhöhe von VCO 2, die vom Peak der Sägezahn-LFO-Wellenform nach unten moduliert wird, moduliert diese nun vom Tiefpunkt der LFO-Wellenform nach oben.
: In einigen Fällen, wie auch bei dem aufgeführten Beispiel, möchten Sie vielleicht den Ausgang des
LFO zuerst durch einen der Attenuator leiten. Dies hilft dabei, die Intensität der LFO-Modulation am Ziel zu steuern.
74 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.8. Der ADSR-Bereich

Der ADSR-Bereich

7.8.1. Trig
Normalerweise wird ein Gate-Signal von den Pads des MiniBrute 2S erzeugt, um die ADSR­Hüllkurve auszulösen. Sie können jedoch auch eine andere Quelle verwenden, z. B. das Triggersignal eines modularen Synthesizers. Stecken Sie hierzu die neue Quelle in die ADSR Trig-Eingangsbuchse.
7.8.2. ADSR-Ausgang
Die ADSR-Hüllkurve ist eine flexible Modulationsquelle. Wenn Sie deren Phasen zur Steuerung eines internen Parameters (z. B. VCO 1 FM) verwenden möchten, ziehen Sie ein Kabel von der ADSR Out-Buchse zur Eingangsbuchse des gewünschten Parameters.
Sie können dieses Signal auch an ein externes Gerät senden, z. B. an das Filter eines anderen modularen Synthesizers.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 75
7.9. Der AD-Bereich

Der AD-Bereich

7.9.1. AD Trig
Normalerweise wird die AD-Hüllkurve ausgelöst, wenn die ADSR-Hüllkurve ein Gate-Signal empfängt. Sie können jedoch auch eine andere Quelle verwenden, z. B. ein Triggersignal von einem externen Gerät. Um dieses Routing einzurichten, patchen Sie eine geeignete Quelle in die AD Trig-Eingangsbuchse.
7.9.2. AD Attack
Die Attack-Zeit der AD-Hüllkurve kann durch eine externe Quelle anstatt durch den Attack­Schieberegler der AD-Hüllkurve moduliert werden. Die Quelle kann beispielsweise ein LFO sein. Verbinden Sie dazu ein Patch-Kabel von der neuen Quelle mit diesem Patch-Punkt.
7.9.3. AD Decay
Die Decay-Zeit der AD-Hüllkurve kann durch eine externe Quelle anstelle des Decay­Schiebereglers der AD-Hüllkurve moduliert werden. Diese Quelle kann zum Beispiel das Modulationsrad sein. Verbinden Sie dazu ein Patch-Kabel von der neuen Quelle mit diesem Patch-Punkt.
7.9.4. AD-Ausgang
Die AD-Hüllkurve ist ein vielseitiger Modulator, der in der Lage ist, die Modulation eines Ziels schrittweise (Attack-Zeit) zu erhöhen oder es plötzlich abbrechen zu lassen (Decay-Zeit). Wenn Sie die Phasen zur Steuerung eines bestimmten Ziels (intern oder extern) verwenden möchten, patchen Sie ein Kabel von der Out-Buchse zum gewünschten Eingangsanschluss des Zielparameters.
76 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.10. Der LFO 1&2-Bereich

Der LFO 1&2-Bereich

7.10.1. LFO Out 1
Diese Buchse liefert den vollen Signalpegel der entsprechenden LFO 1-Wellenform. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie ihn durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
7.10.2. LFO Out 2
Diese Buchse liefert den vollen Signalpegel der entsprechenden LFO 2-Wellenform. Um den Pegel zu steuern, leiten Sie ihn durch einen der Attenuator [p.79]-Paare.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 77
7.11. Der VCA-Bereich
Wie schon der externe Eingang [p.72] bietet der VCA-Bereich eine zusätzliche Möglichkeit, interne/externe Signale durch den MiniBrute 2S zu leiten. Diese Signale können an jede Eingangsbuchse gepatcht und zur Modulation verwendet werden.
Im Gegensatz zu Signalen, die über die Ext In-Buchse ankommen, werden Signale, die in den VCA-Bereich gesendet werden, nicht über den Ext-Schieberegler gesteuert. Sie passieren weder das Filter noch den AMP-Bereich. Mit einem Patch-Kabel können sie von der
VCA Out [p.78]-Buchse in die entsprechende Eingangsbuchse an gewünschte Komponenten
gepatcht werden. Die Hauptfunktion besteht jedoch darin, in der Patch-Bay eingehende Steuersignale bereitzustellen.

Der VCA-Bereich

7.11.1. In 1 / In 2
In 1 und In 2 sind in ihrer Funktion identisch. Beide Eingänge dienen dazu, bis zu zwei Signale zu empfangen und zu einem Signal zu kombinieren. Dieses wird über die VCA­Ausgangsbuchse an ein Ziel gesendet.
7.11.2. CV
Die CV-Eingangsbuchse ermöglicht einem internen/externen Signal die Steuerung des Pegels der VCA-Out-Buchse. Das CV-Signal kann ein LFO oder eine andere Steuerspannungsquelle sein.
7.11.3. VCA Out
Diese Buchse gibt die kombinierten Signale der Buchsen In 1 und In 2 mit ihren unbearbeiteten Eingangspegeln aus, sofern sie nicht durch eine Eingangsspannung an der CV-Buchse gesteuert werden.
78 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.12. Der ATTENUATOR-Bereich
Die Attenuator ("Abschwächer") bieten die Möglichkeit, das Ausgangssignal einer Quelle zu "zähmen". Wenn Sie beispielsweise den Ausgang von LFO 2 direkt in den Pitch 2-Eingang von VCO 2 leiten, wird die Tonhöhe von VCO 2 über den gesamten Frequenzbereich moduliert.
Um den Modulationsbereich von LFO 2 einzuschränken, senden Sie stattdessen dessen Ausgang an einen der Attenuator-Buchsen. Patchen Sie dann ein Kabel von der Out-Buchse dieses Attenuators an den Pitch 2-Eingang von VCO 2. Danach können Sie die Modulationsauslenkung mit dem entsprechenden Attenuator-Regler (Att 1>Cutoff oder Att 2>Amp) steuern.

Der Attenuator-Bereich

7.12.1. Einsatz der Attenuator
Es ist wichtig, folgendes zu beachten: Die Attenuator-Regler steuern immer die vorverdrahtete Funktion, es sei denn, Sie unterbrechen diese Verbindung. Dies geschieht, indem ein Patchkabel in die entsprechende Eingangsbuchse gesteckt wird. Um Kabelsalat zu vermeiden, können Sie dafür auch nur einen TS-Stecker verwenden.
Praktischerweise nutzen Sie dasselbe Beispiel, wenn Sie die Ausgabe von LFO 2 in den Pitch 2-Eingang steuern wollen:
• Att 1>Cutoff steuert gleichzeitig den Ausgangspegel von LFO 2 und Filter Cutoff, es sei denn, Sie stecken ein Kabel in die Cutoff-Eingangsbuchse des FILTER­Bereichs der Patch-Bay.
• Att 2>Amp steuert den Ausgangspegel von LFO 2 und erhöht den minimalen Audioausgangspegel des Verstärkers, es sei denn, Sie stecken ein Kabel in die Amp-Eingangsbuchse des AMP-Bereichs der Patch-Bay.
7.12.2. In 1 (Att 1)
Patchen Sie den Ausgang des Signals, das Sie steuern möchten, in die In 1-Buchse und verwenden Sie dann die Out 1>Cutoff-Buchse als Quelle für den gewünschten Zielparameter. Um den Pegel der Modulation zu steuern, verwenden Sie den Att 1>Cutoff-Regler im Filter­Bereich.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 79
7.12.3. Out 1 > Cutoff (Att 1)
Diese Buchse liefert den abgeschwächten Ausgang der Quelle, die mit der In 1-Buchse verbunden ist. Leiten Sie das Signal zum gewünschten Zielparameter und steuern den Betrag der Modulation dann mit dem Att 1>Cutoff-Regler auf dem Bedienpanel.
: Lesen Sie den Abschnitt Einsatz der Attenuator [p.79] für wichtige Informationen zum Weiterleiten
eines Signals durch die Attenuator.
7.12.4. In 2 (Att 2)
Patchen Sie den Ausgang des Signals das Sie steuern möchten, in die In 2-Buchse und verwenden Sie die Out 2>Amp-Buchse als Quelle für den gewünschten Zielparameter. Um den Pegel der Modulation zu steuern, verwenden Sie den Att 2>Amp-Regler im AMP-Bereich.
7.12.5. Out 2 > Amp (Att 2)
Diese Buchse liefert den abgeschwächten Ausgang der Quelle, die mit der In 2-Buchse verbunden ist. Leiten Sie das Signal zum gewünschten Zielparameter und steuern Sie dann den Betrag der Modulation mit dem Att 2>Amp-Regler auf dem Bedienpanel.
: Lesen Sie den Abschnitt Einsatz der Attenuator [p.79] für wichtige Informationen zum Weiterleiten
eines Signals durch die Attenuators.
80 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.13. Sequenzer-Bereich
Der Sequenzer-Bereich
7.13.1. Clock
In diese Buchse können Sie ein Clock-Signal leiten, mit dem sich die tempobasierten Komponenten des MiniBrute 2S synchronisieren lassen. Um eine externe Quelle als Clock zu verwenden, drücken Sie auf den großen Sync-Taster, bis die LED neben dem Aufdruck CLK leuchtet.
Verwenden Sie das MIDI Control Center [p.146], um dem MiniBrute 2S mitzuteilen, welche externe Clock als Synchronisationsreferenz verwendet wird: 1 Step (Gate), 1 Step (Clock), 1 Impuls (Korg), 24 ppq oder 48 ppq.
7.13.2. Reset
Ein über diesen Anschluss empfangener Trigger setzt die aktuell wiedergegebene Sequenz auf Anfang zurück.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 81
7.13.3. Sync & Run
Schauen Sie sich die beiden unteren Buchsen im Sequenzer-Bereich genau an. Zwischen ihnen befindet sich ein kleiner Pfeil:
Sync > Run sind
miteinander verbundene
Buchsen
Der Pfeil zeigt an, dass die Sync- und Run-Buchsen fest miteinander verbunden sind: Wenn der Sequenzer startet, sendet er Clock-Informationen an die Sync-Buchse und eine Triggerspannung an die Run-Buchse.
7.13.3.1. Verwendung eines TRS-Kabels für die Verbindung zwischen zwei Arturia-Produkten
Ein einziges TRS-Kabel genügt, um die Sequenzer von zwei MiniBrute 2-Geräten oder die Sequenzer des MiniBrute 2S und eines anderen Arturia-Produkts wie dem MatrixBrute, dem BeatStep Pro oder dem KeyStep zu synchronisieren. Diese Geräte senden und empfangen ihre Sync- und Startsignale an einer einzigen Buchse. Patchen Sie einfach ein TRS-Patch­Kabel von der Sync-Buchse des Master MiniBrute 2S zum Clock-Eingang des Arturia-Slave­Geräts (oder umgekehrt) und der Slave startet, pausiert, setzt die Wiedergabe fort und startet von Anfang, wann immer der Master es vorgibt.
Denken Sie daran, den Sync des Slave-Geräts auf Ext einzustellen und beide Geräte auf die gleiche Taktrate (zum Beispiel 24 ppq) einzustellen. Halten Sie hierzu beim MiniBrute 2S den Sync-Taster und stellen den Tempo/Value-Regler auf die gewünschte Clock-Rate.
82 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.13.3.2. Verwendung von zwei TS-Kabeln für die Verbindung des MiniBrute 2S mit anderen Geräten
Viele modulare Systeme verwenden keine TRS-Kabel oder -Anschlüsse. Wenn Sie mit solchen Systemen arbeiten, müssen Sie zwei TS-Kabel zwischen dem MiniBrute 2S und dem modularen System verwenden.
MiniBrute 2S als Master: Patchen Sie ein TS-Kabel von der MiniBrute 2S-Sync­Out-Buchse an den Clock-Eingang des Slave-Geräts und ein zweites TS-Kabel von der MiniBrute 2S Run-Ausgangsbuchse an den Run/Reset-Eingang des Slave­Geräts.
MiniBrute 2S als Slave: Patchen Sie ein TS-Kabel vom Clock/Sync-Ausgang des Master-Geräts zur Clock-Eingangsbuchse des MiniBrute 2S (stellen Sie dessen Sync-LED auf CLK) und verbinden dann mit dem zweiten TS-Kabel den Run/ Reset-Ausgang des Master-Geräts mit der Reset-Eingangsbuchse des MiniBrute 2S.
: Stellen Sie sicher, dass die Taktraten zwischen den beiden Geräten übereinstimmen. Halten Sie
hierzu beim MiniBrute 2S den Sync-Taster und stellen den Tempo/Value-Regler auf die gewünschte Clock-Rate.
Wenn die Geräte wie oben beschrieben verbunden und auf den gleichen Synchronisationsstandard eingestellt sind, ist das System perfekt synchronisiert:
• Wenn der Master gestoppt und dann neu gestartet wird, erhält der Reset-Eingang am Slave einen Run/Reset-Trigger und das Gerät spielt seine Sequenz von Anfang an ab.
• Wenn der Master pausiert und die Wiedergabe dann fortgesetzt wird, erhält der Reset-Eingang am Slave keinen Run/Reset-Trigger und das Gerät spielt weiter mitten in seiner Sequenz und nicht von Anfang an.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 83
7.14. Der MIDI-Bereich
Dieser Bereich der Patch-Bay bietet nur Ausgangsbuchsen. Sie können diese lokal mit dem MiniBrute 2S oder extern mit anderen Geräten verbinden.

Der MIDI-Bereich

7.14.1. KBD
Diese Buchse liefert ein Tonhöhenausgangssignal, das seine Spannung basierend auf den gespielten oder empfangenen Noten (via MIDI) ändert.
Wenn Sie beispielsweise möchten, dass die AD-Hüllkurven Decay-Zeit bei höher gespielten Noten zunimmt, können Sie den KBD-Ausgang mit der AD Decay-Eingangsbuchse verbinden.
Je nachdem, wie viel Modulation gewünscht wird, kann es sinnvoll sein, diesen Ausgang über einen der Attenuators zu leiten, um den Modulationsgrad an den gewünschten Notenbereich anzupassen.
7.14.2. Gate
Die Gate-Buchse sendet einen On/Off-Trigger, wenn eine Note gespielt wird. Das Gate bleibt geöffnet, solange die Note gehalten wird und schließt, wenn die Note losgelassen wird.
7.14.3. Velo / Mod 1
Über diesen Ausgang können Sie einen Parameter oder ein externes Modul mit der Anschlagstärke einer gespielten Note steuern.
Wenn Sie beispielsweise durch Erhöhung der Anschlagstärke eine Tonhöhenänderung des VCO erreichen möchten, verbinden Sie den Velo-Ausgang mit der VCO 2/Pitch 2-Eingangsbuchse.
Je nachdem, wie viel Modulation gewünscht wird, kann es sinnvoll sein, diesen Ausgang über einen der Attenuator zu leiten, um den Modulationsgrad an den gewünschten Tonhöhenbereich anzupassen.
84 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay
7.14.4. Press / Mod 2
Die Press/Mod 2-Buchse liefert eine Steuerspannung für das Ziel Ihrer Wahl. Die Quelle für die Steuerspannung ist das Aftertouch (Pressure)-Signal, welches von den Pads generiert wird.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Die Patch-Bay 85
8. SEQ / ARP: GEMEINSAME FUNKTIONEN
Der MiniBrute 2S besitzt einen Sequenzer und einen Arpeggiator. Sie können 64 verschiedene Mehrspur-Sequenzen mit jeweils bis zu 64 Schritten aufnehmen und diese miteinander verketten. Der Arpeggiator erzeugt Noten basierend auf den Pads, die Sie gedrückt haben und spielt sie entsprechend der Einstellungen ab. Der Ausgang des Arpeggiators kann zusätzlich mit dem Sequenzer aufgenommen werden.
Der Sequenzer und der Arpeggiator teilen sich mehrere Funktionen. Auf diese gemeinsamen Funktionen konzentrieren wir uns in diesem Kapitel.
Diese Einheiten besitzen aber auch unterschiedliche Funktionalitäten, daher gibt es dafür auch noch jeweils eigene Kapitel. Weitere Informationen zum Sequenzer finden Sie in den Kapiteln Sequenzer-Grundlagen [p.102] und Editieren von Sequenzen [p.113]. Mehr zum Arpeggiator gibt es in den Kapiteln Arpeggiator-Grundlagen [p.131] und Arp/Loop-Funktionen
[p.140].
8.1. Timing-Funktionen
Der Sequenzer und der Arpeggiator teilen sich Funktionen, die damit zusammenhängen, wie und wann Noten und andere Daten spielen. Es gibt zwei Ausnahmen:
• Der Sequenzer und der Arpeggiator können gleichzeitig in verschiedene Richtungen laufen.
• Es ist nicht möglich, etwas in den Arpeggiator aufzunehmen, aber Sie können ein Arpeggio in ein Sequenzer-Pattern aufnehmen.
Die nachfolgenden zeitbasierten Funktionen werden vom Sequenzer und vom Arpeggiator gemeinsam genutzt. Klicken Sie auf die entsprechenden Links, um mehr über die einzelnen Funktionen zu erfahren.
Gemeinsame Funktionen Beschreibung
Sync [p.90] Interne/Externe Clock-Quellen
Metronome [p.92] Klick während der Aufnahme/Wiedergabe hören
Tempo-Regler [p.92] Schrittweise Einstellung der Wiedergabegeschwindigkeit
Tap Tempo-Taster [p.92] Tempoeingabe durch Ti ppen auf den Taster
Time Division [p.92] (oder Schrittlänge) Seq/Arp-Auflösung (1/4, 1/8, 1/16, 1/32)
Swing [p.93] Shuffle-Feeling
86 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
8.2. Tonhöhe und Transponierung
Ein Sequenzer-Pattern kann während der Wiedergabe oktavweise oder in chromatischen Schritten transponiert werden. Das ist bei einem aktiven Arpeggio nicht möglich. Um ein Arpeggio mit verschiedenen Noten zu erstellen, ändern Sie den Oktavbereich der Pads und spielen die Noten, die das Arpeggio enthalten soll.
: Wenn Sie ein bestimmtes Arpeggio behalten und dieses transponieren möchten, nehmen Sie es in
ein Pattern auf und transponieren dann dieses Pattern.
Die Skala, die Sie für die Pads ausgewählt haben, stellt dem Arpeggiator nur die darin enthaltenen Noten zur Verfügung. Die Skalen-Auswahl wirkt sich auch auf die Noten aus, die von einem gehaltenen Arpeggio gespielt werden.
Nachfolgend zwei Referenztabellen für die tonhöhenbasierten Funktionen des Sequenzers und des Arpeggiators. Die obere Tabelle listet die gemeinsamen, die untere die unabhängigen Funktionen.
Klicken Sie auf die entsprechenden Links, um mehr über die einzelnen Funktionen zu erfahren.
Gemeinsame Funktionen
Skalen (Scales) [p.98]
Unabhängige Funktionen
Octave [p.25]
Transpose [p.26] Ein aktives Arpeggio wird nicht transponiert, wenn Seq transponiert wird
Beschreibung
Die Auswahl einer Skala beeinflusst die Notenzuweisung jedes Pads und die Noten, die Seq und Arp spielen. Sie wirkt sich nicht auf die aufgezeichneten Daten in einem Pattern aus, sondern dient als Filter für diese Daten.
Beschreibung
Unabhängige Transponierung für Seq und Pads; keine spezielle Octave-Shift­Funktion für Arp
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen 87
8.3. Der Transport-Bereich
Der MiniBrute 2S Transport-Bereich
Sequenzer und Arpeggiator teilen sich die Transportfunktionen. Sie spielen, pausieren, stoppen und starten erneut gleichzeitig. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Record-Taster für den Arpeggiator nicht aktiv ist. Sie können aber ein Arpeggio aufnehmen, indem Sie beim Spielen der Pads deren Ausgabe im Sequenzer aufzeichnen.
Nachfolgend zwei Referenztabellen für die transportbasierten Funktionen des Sequenzers und des Arpeggiators. Die obere Tabelle listet die gemeinsamen, die untere die unabhängigen Funktionen.
Klicken Sie auf die entsprechenden Links, um mehr über die einzelnen Funktionen zu erfahren.
Gemeinsame Funktionen
Play/Pause [p.96] Starten und Pausieren von Seq und Arp
Stop [p.96] Stoppen von Seq und Arp; Play startet Seq/Arp von Anfang
Restart (Shift + Play) [p.96]
Unabhängige Funktionen
Schritt-Aufnahme [p.106]
Echtzeitaufnahme [p.104]
Beschreibung
Startet Seq und Arp von Anfang an. Funktioniert unabhängig von der Wiedergabe-, Pause- oder Stop-Funktion.
Beschreibung
Verwenden der Pads zum Aktivieren/Deaktivieren von Schritten (inaktiv für den Arp­Modus)
Spielen der Pads, um Tonhöhe, Lautstärke und Gate-Länge einzugeben (inaktiv für den Arp-Modus)
88 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
8.4. Wiedergabe & Polyphonie
Der MiniBrute 2S ist ein monophoner Synthesizer. Sequenzer und Arpeggiator teilen sich also eine einzige Stimme. Beide können gleichzeitig laufen, aber wenn Sie die Pads spielen, um ein Arpeggio zu erzeugen, werden die vom Sequenzer gespielten Noten überschrieben, bis Sie die Pads loslassen. Dies kann zu einem interessanten Zusammenspiel zwischen den beiden Einheiten führen. Mit anderen Worten: Probieren Sie es aus! Es macht eine Menge Spaß.
Da der MiniBrute 2S die Entscheidung trifft, eine Note gegenüber einer anderen zu bevorzugen, übersetzt er das natürlich in eine Steuerspannung und sendet diese an die Patch-Bay. Das Gleiche gilt für die USB/MIDI-Ausgänge, da diese sich einen einzigen MIDI­Kanal teilen: Eine einzelne Note wird entweder vom Sequenzer oder vom Arpeggiator zu einem bestimmten Zeitpunkt übertragen.
Nachfolgend zwei Referenztabellen für die Wiedergabe-Funktionen des Sequenzers und des Arpeggiators. Die obere Tabelle listet die gemeinsamen, die untere die unabhängigen Funktionen.
Gemeinsame Funktionen
Synthesizer Die monophone Stimme wird geteilt; Arp überschreibt Seq-Schritte
CV/Gate-Ausgänge Die monophone Stimme wird geteilt; Arp überschreibt Seq-Schritte
USB/MIDI-Ausgang
Sequenzer-Spuren Arp-Noten können während der Echtzeitaufnahme aufgenommen werden
Unabhängige Funktionen Beschreibung
Wiedergabe-Richtung [p.95]
Gate Time [p.94] Der Sequenzer besitzt eine G ate-Spur; die Arp-Gate-Zeit ist auf 50% festgelegt
Beschreibung
Arp und Sequenzer teilen sich denselben MIDI-Kanal; es kann immer nur eine Note aktiv sein
Unabhängig: Seq/Arp können in verschiedene Richtungen wiedergegeben werden
Die folgenden Abschnitte beziehen sich auf die bereits beschriebenen Funktionen in diesem Kapitel.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen 89
8.5. Synchronisation
Der MiniBrute 2S kann als Master-Clock für eine Vielzahl von Musikinstrumenten fungieren oder als Slave für eine bis mehrere Quellen dienen. Informationen zu den Anschlussdiagrammen finden Sie im Kapitel zu den Anschlüssen auf der Geräterückseite
[p.27].
Die Sync-Optionen werden mit dem Sync-Taster auf der rechten Seite im Bedienpanel ausgewählt.
Der Sync-Taster
Drücken Sie diesen Taster mehrfach, um zwischen den vier Optionen INT (Intern), USB, MIDI und CLK (Clock) zu wechseln. So konfigurieren Sie den MiniBrute 2S, damit er mit vielen verschiedenen Geräten und Systemen funktioniert.
8.5.1. Als Master
Der MiniBrute 2S erzeugt die Master Clock, wenn die Option INT ausgewählt ist.
Wenn dies der Fall ist,
• steuert der Transport-Bereich den internen Sequenzer und Arpeggiator
• werden MIDI-Clock-Meldungen an den MIDI-Ausgang und via USB-MIDI gesendet
• werden Clock-Signale an den Sync-Ausgang gesendet. Sie können den Clock­Ausgangstyp im MIDI Control Center [p.146] festlegen
• kann das Tempo mit dem Rate-Regler und dem Tap-Taster eingestellt werden
90 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
8.5.2. Als Slave
Der MiniBrute 2S fungiert als Slave zu einer externen Clock, wenn eine der Einstellungen USB, MIDI oder CLK ausgewählt ist.
Wenn sich der MiniBrute 2S im Slave-Modus befindet,
• steuern die Tempo-Kontrollen nicht den internen Sequenzer oder Arpeggiator, während die externe Quelle läuft.
• funktioniert der MiniBrute 2S-Transport-Bereich weiterhin wie gewohnt. Sie können die internen Sequenzen und den Arpeggiator immer noch anhalten, starten und pausieren und weiterhin Sequenzen aufnehmen.
• läuft der MiniBrute 2S entsprechend seiner internen Clock mit dem zuletzt eingestellten Tempo, wenn keine externe Clock empfangen wird.
• übergibt der MiniBrute 2S die Synchronisations-Meldungen, die von einer externen Quelle empfangen werden, an alle drei Clock-Ausgänge und konvertiert alle Clock-Typen in MIDI-Clock für die MIDI- und USB-Ausgänge.
8.5.2.1. Sync In/Out-Typen
Das MIDI Control Center kann zur Konfiguration des MiniBrute 2S verwendet werden, so dass dieser an den Sync-Ein- und Ausgangsanschlüssen eines der folgenden Taktsignale sendet und empfängt:
• 1 Step (Gate)
• 1 Step (Clock)
• 1 Pulse (Korg)
• 24 Pulse pro Viertel-Note (ppq)
• 48 ppq
Die Defaulteinstellung ist 1 Step (Clock).
8.5.2.2. Clock-Anschlüsse
Es gibt verschiedene Arten von Anschlüssen, die sich in den vergangenen Jahren für Synchronisierungszwecke etabliert haben. Nachfolgend eine Tabelle mit den idealerweise zu verwendenden Anschluss-Steckern, wenn Sie ältere Geräte an den MiniBrute 2S anschliessen wollen:
Anschluss-Stecker gesendete(s) Signal(e)
1/8’’ Mono (TS) nur Clock-Pulse
1/8’’ Stereo (TRS) Clock-Pulse und Start/Stop
1/8’’ Stereo (TRS) plus DIN Sync-Adapter (nicht enthalten) Clock-Pulse und Start/Stop
Sie können ein MIDI-Kabel für den Einsatz von Geräten anschließen, welche DIN-Sync­Nachrichten verwenden. Schauen Sie im Benutzerhandbuch des entsprechenden Geräts nach, wenn Sie nicht sicher sind, welche Art von Synchronisierungsfunktionen vorhanden sind.
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen 91
8.6. Metronome (Shift + Sync)
Shift + Sync schaltet das
Metronom um
Unter dem Sync-Taster ist in blauen Buchstaben das Wort "Metronom" aufgedruckt. Das ist eine sekundäre Shift-Funktion, die Sie wahrscheinlich oft verwenden, während Sie Ihre eigenen Sequenzen erstellen. Um das Metronom ein- und auszuschalten, halten Sie den Shift-Taster und drücken dann den Sync-Taster.
8.7. Tempo
Verwenden Sie den Tempo-Regler, um das Tempo der Sequenz oder des Arpeggios einzustellen. Der Tap-Taster kann hierzu ebenfalls verwendet werden. Das Tempo kann zwischen 30 und 240 BPM (Beats pro Minute) eingestellt werden.
Im MIDI Control Center können Sie wählen, wie der Rate-Regler beim Drehen reagiert: Entweder sofort (Jump-Modus) oder nachdem Sie den aktuellen Wert durchlaufen haben (Hook-Modus). Weitere Informationen finden Sie im Kapitel zum MIDI Control Center [p.146].
8.8. Tap
Mit dem Tap-Taster können Sie das Tempo der aktiven Sequenz oder des Arpeggios "on the fly" einstellen. Alles, was Sie tun müssen, ist im Takt zur Musik darauf zu tippen. Die Anzahl der Taps, die zum Einstellen des Tempos benötigt werden, kann im MIDI Control Center
[p.146] festgelegt werden.
8.9. Time Division
Der Time Div-Regler bestimmt die rhythmische Aufteilung der aktiven Sequenz oder des Arpeggios. Vier Einstellungen sind verfügbar, dabei kann jede Spur eine eigene Einstellung besitzen (abhängig von ihrem Typ). Der Arpeggiator-Wert wird mit der Pitch-Spur geteilt.
92 Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen
8.10. Swing
Swing fügt der aktiven Sequenz oder dem Arpeggio ein "Shuffle"-Feeling hinzu. Es stehen zahlreiche verschiedene Einstellungen zur Auswahl, die von 50 bis 75% reichen (in Einerschritten). Um eine Auswahl zu treffen, halten Sie den Shift-Taster und drehen dann den Tempo/Value-Regler.
Die Swing-Einstellung verschiebt das Timing der Noten in einer Sequenz, wodurch die erste Note eines Noten-Paares länger und die zweite Note kürzer wird. Angenommen, die Zeitteilung (Time Divison) ist auf 1/8 eingestellt. Dann passiert folgendes:
• Wenn "Swing" auf "Off" eingestellt ist (50%), erhält jede Note die "gleiche Zeit", was ein "gerades 1/8-Note"-Feeling erzeugt.
• Wenn der Swing-Wert 50% überschreitet, wird die erste 1/8-Note länger gehalten und die zweite später und kürzer gespielt. Sie bemerken dann, dass die Sequenz ein wenig "shuffelt" und vielleicht weniger "mechanisch" klingt.
• Die maximale Swing-Einstellung beträgt 75%. Hier klingen die 1/8-Noten eher nach einer 1/16-Noten-Figur als nach geshuffelten 1/8-Noten.
Nachfolgend eine Grafik, welche die minimalen und maximalen Swing-Werte in einer Notation zeigt:
Die minimale und maximale Swing-
: Die Sequenzer-Pattern und der Arpeggiator nutzen die gleichen Swing-Einstellungen.
Einstellung
8.10.1. Master Swing vs. Time Division
Wie im vorherigen Abschnitt schon erwähnt, muss die Einstellung Time Div gleich oder niedriger als die Master Swing-Einstellung eingestellt sein, damit ein Swing zu hören ist. Bei den Einstellungen Time Div = 1/4 und Master Swing = 1/8 erzeugt der Seq/Arp kein Shuffle­Feeling. Wenn Sie beide auf 1/8 einstellen, hören Sie die oben abgebildete rhythmische Figur.
Die Ergebnisse sind noch interessanter, wenn die Master-Swing-Einstellung größer als die Time-Div-Einstellung ist. In der folgenden Abbildung ist Master Swing auf 1/8 und Time Div auf 1/8, 1/16 und 1/32 eingestellt. Der Swing-Betrag ist jeweils auf 75% gesetzt.
Die drei Time Division-Einstellungen mit Master Swing = 1/8
Arturia - Bedienungsanleitung MiniBrute 2S - Seq / Arp: Gemeinsame Funktionen 93
Technisch gesehen passiert folgendes: Wenn eine kleinere Auflösung gewählt ist, wird die Schwingungsperiode in 2^n Trigger gleicher Länge unterteilt.
Möglicherweise hilft die folgende Grafik zu veranschaulichen, was damit gemeint ist:
Wenn kleinere Auflösungen gewählt werden, wird die
Schwingungsperiode in zwei gleich lange Trigger unterteilt.
: Die kleineren Auflösungen bewirken, dass die Unterteilung sehr schnell erfolgt. Wenn Sie mit
der Interaktion zwischen der Master-Swing-Einstellung und den Time-Division-Einstellungen experimentieren, kann es hilfreich sein, das Master-Tempo vorübergehend auf die Hälfte zu reduzieren.
Die Master Swing-Einstellung kann im MIDI Control Center [p.146] geändert werden.
8.11. Gate-Time: Seq vs. Arp
Die Gate-Time (Gate-Zeit) einer Note wird definiert durch den prozentualen Anteil der Zeit, den diese Note gehalten wird, bevor der nächste Schritt im Pattern auslöst. Wobei hier 1% die kürzeste und 99% die längste Einstellung darstellt.
Es gibt einen Unterschied bei der Gate-Zeit für den Sequenzer und den Arpeggiator :
• Jeder Schritt in einem Sequenzer-Pattern besitzt seine eigene Gate-Time­Einstellung, die in der Gate-Spur gespeichert ist.
• Die Arpeggiator Gate-Time ist fest auf 50% eingestellt.
: Der Sequenzer verfügt über eine einstellbare Gate-Zeit, die Arpeggiator Gate-Einstellung ist jedoch
auf 50% festgelegt.
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