Für die in diesem Handbuch abgedruckten Informationen sind Änderungen ohne
Ankündigung vorbehalten. Die in der Bedienungsanleitung beschriebene Software wird
unter den Bedingungen eines Endbenutzer-Lizenzvertrags überlassen. Im EndbenutzerLizenzvertrag sind die allgemeinen Geschäftsbedingungen enthalten, die die rechtliche
Grundlage für den Umgang mit dem Produkt darstellen. Das vorliegende Dokument darf
ohne die ausdrückliche schriftliche Erlaubnis seitens ARTURIA S.A. nicht - auch nicht in Teilen
- für andere Zwecke als den persönlichen Gebrauch kopiert oder reproduziert werden.
Alle Produkte, Logos und Markennamen dritter Unternehmen, die in diesem Handbuch
erwähnt werden, sind Handelsmarken oder eingetragene Handelsmarken und Eigentum der
jeweiligen Unternehmen.
Übersetzung ins Deutsche:
Christopher Hans @ Tomeso e.K. | Friedrich-König-Straße 3-5 | 68167 Mannheim
www.tomeso.de
Product version: 1.1
Revision date: 23 March 2017
Robert Bocquier
Vivien Henry
Sebastien Rochard
Daniel Vester
Nadine Lantheaume
Pierre-Lin Laneyrie
DesignBox
Frederic Brun
Yves Usson
Nicolas Dubois
Vielen Dank für den Erwerb Ihres Arturia MatrixBrute!
Das vorliegende Handbuch beschreibt die Funktionen und erläutert die Bedienung von
Arturias MatrixBrute, einem analogen Flaggschiff-Synthesizer mit enormem Klangpotenzial.
Im Lieferumfang enthalten sind:
• Der MatrixBrute Analog Synthesizer
• Ein Kaltgerätekabel
• Eine Schnellstart-Anleitung (in englischer Sprache)
• Ein Hinweisblatt mit Konformitätserklärungen und Sicherheitshinweisen (in
englischer Sprache)
• Ein Handbuch (in englischer Sprache)
Am besten registrieren Sie Ihren MatrixBrute sobald wie möglich!
Ihre Seriennummer und Ihren Freischaltcode für die Online-Registrierung erhalten Sie auf
der mitgelieferten Schnellstart-Anleitung. Sie finden diese Angaben außerdem auf einem
Sticker auf der Innenseite des Bodenblechs des Synthesizers. Dieser wird sichtbar, wenn Sie
das Bedien panel des Geräts anheben. Um den Verlust der Daten zu vermeiden, schreiben
Sie diese ab oder machen Sie ein Foto davon.
Nach erfolgter Registrierung haben Sie die Möglichkeit, über den MyArturia-Account
spezielle Angebote für MatrixBrute Besitzer zu erhalten. Laden Sie aus Ihrem Account
außerdem das MIDI Control Center, um auf alle Funktionen Ihres MatrixBrute zugreifen zu
können, sowie um dessen Firmware aktuell zu halten.
Vorgehen für die Produktregistrierung:
Login oder Anlegen eines MyArturia Kontos
Bitte rufen Sie http://www.arturia.com/login auf und loggen Sie sich mit Ihrem
Benutzernamen und Passwort ein. Sollten sie noch keinen MyArturia Account besitzen,
klicken Sie auf „Register“ und füllen Sie das Formular aus.
Registrierung Ihres Produkts
Bei der Registrierung wird Ihr Produkt mit Ihrem MyArturia Konto verknüpft. Hierfür
benötigen Sie die Seriennummer und den Freischaltcode, den Sie beim Kauf erhalten haben.
• Rufen Sie zunächst Ihr MyArturia Konto auf: http://www.arturia.com/myarturia
• Gehen Sie zur Sektion MY PRODUCTS
• Klicken Sie auf die Schaltfläche "Register a new product"
• Wählen Sie Ihr Produkt aus der Liste
• Geben Sie die Seriennummer ein.
• Geben Sie Ihren Freischaltcode ein
• Klicken Sie auf „Register"
Sollte die Nachricht auftauchen „product already registered“, so kontaktieren Sie bitte den
deutschen Arturia-Vertrieb: support@tomeso.de
Wichtige Hinweise
Die Angaben in dieser Anleitung basieren auf dem zur Zeit der Veröffentlichung
vorliegenden Kenntnisstand. Arturia behält sich das Recht vor, jegliche der Spezifikationen
zu jeder Zeit zu ändern. Dies kann ohne Hinweis oder Verpflichtung zum Update der von
Ihnen erworbenen Hardware geschehen.
Das Produkt und dessen Software können in Verbindung mit einem Verstärker, Kopfhörern
oder Lautsprechern ggf. Lautstärken erzeugen, die zum permanenten Verlust Ihrer
Hörfähigkeit führen können. Nutzen Sie das Produkt niemals dauerhaft in Verbindung mit
hohen Lautstärken oder Lautstärken, die Ihnen unangenehm sind. Sollten Sie ein Pfeifen in
den Ohren oder eine sonstige Einschränkung Ihrer Hörfähigkeit bemerken, so konsultieren
Sie umgehend einen Arzt.
Schäden, die auf die unsachgemäße Verwendung des Produkts und/oder auf mangelndes
Wissen über dessen Funktionen und Features zurückzuführen sind, sind nicht von der
Garantie des Herstellers abgedeckt und liegen in der Verantwortung des Nutzers. Bitte lesen
Sie diese Bedienungsanleitung sorgfältig und konsultieren Sie Ihren Fachhändler, bevor Sie
sich an den Service wenden.
Befolgen sie unter anderem folgende Sicherheitsvorkehrungen:
1. Lesen und verstehen Sie alle Bedienhinweise, bevor Sie das Produkt nutzen.
2. Bevor Sie das Instrument reinigen, lösen Sie stets die Stromversorgung. Nutzen
Sie zur Reinigung nur ein weiches und trockenes oder leicht angefeuchtetes Tuch.
Nicht geeignet sind Benzin, Alkohol, Aceton, Terpentin oder andere organische
Lösungen; nutzen Sie keine Flüssigreiniger oder Sprays.
3. Nutzen Sie das Instrument nicht in der Nähe von Wasser oder an feuchten Orten
wie in der Badewanne, in der Nähe eines Waschbeckens, eines Swimmingpools
oder ähnlichen Orten.
4. Sorgen Sie dafür, dass das Instrument stets stabil steht und nicht aus Versehen
umgestoßen werden kann.
5. Belasten Sie das Produkt nicht mit schweren Gegenständen. Versperren Sie nicht
die Lüftungsöffnungen am Gerät. Diese müssen freibleiben, um ein Überhitzen
zu vermeiden. Positionieren Sie das Instrument nicht in unmittelbarer Nähe zu
Heizungen oder anderen Heißluftquellen, insbesondere dann nicht, wenn der
Raum schlecht durchlüftet ist.
6. Öffnen Sie das Instrument nicht und lassen Sie keine Fremdobjekte in das
Gehäuseinnere des Geräts fallen. Diese könnten ein Feuer oder elektrischen
Schläge bzw. einen Kurzschluss verursachen.
7. Schütten Sie keine Flüssigkeit über das Instrument.
8. Bringen Sie das Instrument im Falle eines Defekts ausschließlich zu einem
qualifizierten Fachhändler. Wenn Sie das Produkt selbst öffnen, verlieren Sie
Ihre Garantie. Unsachgemäßer Zusammenbau kann darüberhinaus elektrische
Schläge oder andere Fehlfunktionen zur Folge haben.
9. Nutzen Sie das Instrument nicht bei einem Unwetter mit Donner und Blitz, um
elektrische Schocks zu vermeiden.
10. Setzen Sie das Instrument nicht heißem, direktem Sonnenlicht aus.
11. Nutzen Sie das Instrument nicht, wenn in der Nähe ein Gasleck auftritt.
Arturia ist für keinerlei Schäden oder Datenverluste haftbar, die durch eine unsachgemäße
Verwendung des Instruments hervorgerufen wurden.
Einleitung
Herzlichen Glückwunsch zum Erwerb Ihres Arturia MatrixBrute!
MatrixBrute wurde von uns als äußerst leistungsfähiger Analogsynthesizer entwickelt, und
hat den Anspruch, zu einem modernen Klassiker zu werden.
Mit seinen Wurzeln im Erbe herausragender Synthesizer vergangener Jahrzehnte erweitert
MatrixBrute deren Qualitäten um sinnvolle Features für den modernen Musiker und entfaltet
dabei seinen ganz eigenen Charakter. Arturias beliebte und flexible ‘Brute’-Oszillatoren
werden in MatrixBrute mit dem klassischen Sound sowohl eines Steiner Parker Filters als
auch eines Ladder Filters (Dr. Bob Moog) kombiniert und mit einer eigens entwickelten
analogen Effektsektion abgerundet. Allein damit bietet MatrixBrute schon eine reichhaltige
Fülle an Zutaten für kreatives Sounddesign.
Im Mittelpunkt von MatrixBrute steht jedoch die eindrucksvolle und namensgebende
Modulationsmatrix, die Ihnen die volle Kontrolle über unzählige Modulationsverbindungen
im Synthesizer gibt. Statt sich durch komplizierten Kabelsalat kämpfen zu müssen, behalten
Sie bei MatrixBrute immer die Übersicht und gestalten komplexe Klangwelten im
Handumdrehen. Zusammen mit dem integrierten Sequenzer/Arpeggiator, vielen frei
zuweisbaren Spielhilfen und der umfangreichen CV-Konnektivität erhalten Sie ein
Instrument, das sich in jede Produktionsumgebung integriert und Ihnen neue musikalische
Horizonte eröffnen wird.
Wir sind stolz - und auch ein wenig aufgeregt - Ihnen nun diesen mächtigen Synthesizer
anzuvertrauen. In ihm vereint ist die Summe der Wünsche und Traumvorstellungen unseres
gesamten Entwicklungsteams. Sie werden Klangsynthese auf eine ganz neue Art und Weise
erleben.
Besuchen Sie bitte auch unsere Homepage und laden Sie dort das MIDI Control Center
herunter, mit dem Sie Ihre Firmware auf den neuesten Stand bringen. So stellen Sie sicher,
dass Sie das meiste aus Ihrem MatrixBrute herausholen können.
2. Erste Schritte mit MatrixBrute ............................................................................................................................. 5
2.1. Wichtige Hinweise zur Stimmung.............................................................................................................................. 7
2.2. Grundlagen digital gesteuerter Analogschaltungen ..................................................................................... 8
2.3. Ein Preset laden, spielen und die Lautstärke anpassen............................................................................. 9
3.1. Subtraktive Synthese in MatrixBrute ..................................................................................................................... 10
3.2. Initialisierung eines Presets......................................................................................................................................... 11
3.3.1. Am Anfang war der Oszillator........................................................................................................................................................................... 12
3.3.2. Filtern des Signals mit VCF 1.............................................................................................................................................................................. 13
3.3.3. Formen des Lautstärkeverlaufs mit ENV 2 .............................................................................................................................................. 14
3.3.4. Lebendige Sounds über LFO/Aftertouch/Matrix .................................................................................................................................. 16
3.3.5. Hinzufügen von Analogeffekten...................................................................................................................................................................... 19
4.2. Auslösen von Sonderfunktionen............................................................................................................................... 21
4.6.3. Duo Split ......................................................................................................................................................................................................................... 28
4.8.2. Play Control................................................................................................................................................................................................................... 31
5. Die Matrix........................................................................................................................................................................ 42
5.1.2. Aufrufen von Klangpresets................................................................................................................................................................................. 43
5.1.3. Abspeichern von Klangpresets......................................................................................................................................................................... 43
5.2.1. Herstellen einer Modulationsverbindung................................................................................................................................................... 44
5.2.2. Einstellen der Modulationsintensität............................................................................................................................................................ 45
5.2.4. Liste der MOD-Quellen........................................................................................................................................................................................... 47
5.3.1. Die Step-Parameter ................................................................................................................................................................................................ 50
5.3.2. Die Seq-Transportsektion und das Programmieren von Patterns........................................................................................... 51
6.2. MIDI Control Center Einstellungen ........................................................................................................................ 57
6.3. Spezifikationen der Anschlüsse............................................................................................................................... 59
Panel Release Latch - Mit einem Druck auf diesen Knopf entsperren Sie die Arretierung
des Bedien panels. Heben Sie das Panel vorsichtig an und nutzen Sie den Metallaufsteller
darunter, um die Bedienoberfläche in einem für Sie bequemen Winkel aufzustellen.
1. Master Out - 1/4" unsymmetrische +4dBu Stereo-Line-Level Ausgänge, zum Anschluss an
aktive Lautsprecher, ein Audiointerface oder ein Mischpult. Für den Mono-Betrieb nutzen Sie
ausschließlich den linken Ausgang (L).
2. Insert Send/Return - +4dBu 1/4" TRS-Anschluss, mit dem der Sound des Synths als
Monosignal durch ein einziges Kabel an einen externen Signalprozessor geschickt und
gleichzeitig zurückgeführt werden kann. Das Signal wird dabei direkt vor dem Master Out
abgegriffen. Nutzen Sie ein Insert-Kabel mit folgender Belegung: Tip = Send, Ring = Return,
Sleeve = Ground.
3. CV Ins/Outs - 3.5mm Klinke Ein- und Ausgänge für das Empfangen und Senden von
Steuerspannungen im Verbund mit externen Synthesizern oder Synthmodulen. 12
Parameter stehen zur Verfügung: VCA, LFO 1 Amount, Ladder Filter Cutoff, Steiner Filter
Cutoff, VCO 2 Metal, Pulse Width, Ultra, Pitch; VCO 1 Metal, Pulse Width, Ultra, Pitch. Die CVEingänge tolerieren Spannungen von -15V bis +15V.
4. Input - unsymmetrischer Eingang für die Zuspielung eines externen Audiosignals. Das
anliegende Signal lässt sich über die Mixersektion einem Filter zuweisen ("External").
5. Input Type (Inst/Line) - Wahlschalter für die Impedanz des Audioeingangs: Stellen
Sie diesen auf "Instrument", wenn Sie hochohmige Quellen wie eine elektrische Gitarre
oder einen E-Bass anschließen. Für Line-Level Signale (etwa aus einem Keyboard,
Drumcomputer, Interface o.ä.) schieben Sie den Schalter auf "Line". Line = 68kΩ, Instrument
= 1.1MΩ.
6. Gain - Stellen Sie die Verstärkung des externen Audiosignals ein. Steht Input Type auf Line,
so ist die Vorverstärkung im Bereich 0 bis 20dB regelbar. Steht Input Type auf Instrument,
so sind Gain-Werte von 0 bis 40dB möglich.
7. Audio Gate (Off/On) - Steht Audio Gate auf On, so können Sie mit Hilfe des externen
Audiosignals die Hüllkurve auslösen. Der Schwellwert (Threshold) des Gates ist fest und lässt
sich nur indirekt durch Änderung der Eingangsverstärkung mit Hilfe des Gain-Reglers (siehe
vorheriger Absatz) verschieben.
8. Gate In/Out - Empfängt bzw. sendet ein analoges Triggersignal, meist von einem bzw. an
einen anderen analogen Synthesizer oder analogen Drumcomputer. Sie können auf diesem
Wege MatrixBrute Noten von einem externen Sequenzer spielen lassen.
9. Sync In/Out - Synchronisieren Sie MatrixBrute über die analogen Sync-Buchsen mit präMIDI Instrumenten, die den DIN 24 Sync-Standard unterstützen.
10. Expression 1, 2; Sustain - An Expression 1 und 2 können Sie Schwellpedale anschließen,
die kontinuierliche Werte senden. Der Sustain-Anschluss steht für simple Ein/Aus Fußtaster
bereit (Haltepedal oder Umschalter).
Sollte die Polarität eines Fußtasters oder Schwellpedals umgekehrt sein, so können Sie das
Problem mit Hilfe des MIDI Control Centers von Arturia beheben. Lesen Sie mehr dazu im
Abschnitt "MIDI Control Center Einstellungen" [S.57]. MatrixBrute setzt die Steuersignale der
Pedale in MIDI-Nachrichten um und leitet diese an die MIDI-Ausgänge weiter. Belegung der
Expressionpedalanschlüsse: Tip = pot center tap; Ring = 3.3V; Sleeve = Gnd
11. Memory Protection On/Off - Das Einschalten der Memory Protection unterbindet das
Überschreiben von Soundpatches und Sequenzerpattern.
12. MIDI In/Out/Thru - Das klassische MIDI-Trio mit 5-pin DIN-Anschlüssen. Verbinden Sie
andere MIDI-Instrumente oder MIDI-Interfaces mit MatrixBrute.
13. USB - USB B Anschluss, über den Sie MatrixBrute an Ihren PC oder Mac anschließen
können. Rechner haben für gewöhnlich USB A Anschlüsse; das entsprechende USB-A/BKabel wird manchmal auch "Druckerkabel" genannt. Die USB-Verbindung erlaubt zum einen
die Verwendung des MIDI Control Centers (erhältlich auf www.arturia.com). Darüber hinaus
können über das integrierte MIDI-Interface über USB auch MIDI-Befehle empfangen und
gesendet werden.
14. Ein-/Ausschalter - Schalten Sie das Instrument ein und aus.
15. Stromanschluss Versorgen Sie MatrixBrute über das beiliegende Kaltgerätekabel mit
Stellen Sie MatrixBrute auf einen ebenen Untergrund, drücken Sie den Panel Release Knopf
auf der Rückseite des Geräts und heben Sie das Bedienpanel auf einen für Sie bequemen
Winkel an. Stellen Sie die Metallstütze unter dem Panel auf, um MatrixBrute einen sicheren
Halt zu geben. Sie können zwischen drei angewinkelten Positionen wählen. Beachten Sie,
dass die Metallstütze von alleine zusammenklappen könnte, wenn Sie das Panel später
erneut anheben. Natürlich können Sie das Instrument auch im flachen Zustand ohne
aufgestellte Bedienoberfläche nutzen, wenn Ihnen das lieber ist.
Beispielverkabelungen
Schließen Sie MatrixBrute mit dem beiliegenden Kaltgerätekabel an eine Steckdose an
und verbinden Sie den Master Out per Klinkekabel mit Ihrem Mischpult, Ihren aktiven
Lautsprechern oder Ihrem Audiointerface. Wenn Sie MatrixBrute nur mono nutzen wollen,
so verwenden Sie nur den linken Ausgang. Sorgen Sie immer dafür, dass die Boxen
ausgeschaltet sind bzw. der entsprechende Kanal am Mixer/Interface stummgeschaltet
ist, während Sie die Kabel einstecken. Für das Ausschalten des MatrixBrutes bzw. das
Trennen der Kabel gilt das gleiche. Mit dem Kippschalter hinten links am Gerät schalten Sie
MatrixBrute nach Herstellung aller Verbindungen ein.
5Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Erste Schritte mit MatrixBrute
Sie können auch die Kopfhörerbuchse vorne links am Synthesizer nutzen. Diese hat einen
getrennten Lautstärkeregler, der sich ebenfalls oben rechts auf dem Panel direkt neben dem
Main Volume Regler befindet.
MatrixBrute funktioniert als eigenständiger Klangerzeuger natürlich ganz ohne Zuhilfenahme
externer Geräte. Um sicherzustellen, dass die neueste Firmware auf dem Synthesizer installiert ist,
sollten Sie MatrixBrute jedoch zunächst mit einem USB-Kabel an Ihren PC oder Mac anschließen. Mit
dem Arturia MIDI Control Center (kostenlose Software) können Sie nicht nur die Firmware aktualisieren,
sondern auch eine passgenaue Konfiguration des MatrixBrute für Ihr Musiksetup vornehmen.
MIDI Control Center
Arturia arbeitet kontinuierlich an der Zuverlässigkeit und den Features seiner Instrumente.
Es lohnt sich daher, stets die aktuellste Firmware auf MatrixBrute zu installieren. Das MIDI
Control Center übernimmt diese Aufgabe und ist darüber hinaus ein nützliches Tool zur
tiefergehendenKonfigurationundArchivierungderEinstellungenvonallen
Hardwareprodukten von Arturia. Rufen Sie die MatrixBrute-Produktseite auf unserer
Homepage auf und laden Sie dort das kostenlose MIDI Control Center für Ihr
Betriebssystem herunter.
MIDI: Neben der Tastatur senden auch fast alle Bedienelemente des MatrixBrute-Panels
MIDI-Nachrichten, mit denen sich externe Klangerzeuger bequem ansteuern lassen.
Andersherum können Sie fast alle Klangparameter in MatrixBrute von einem externen Gerät
aus per MIDI kontrollieren. Vor allem in Verbindung mit den Automationsmöglichkeiten
moderner DAWs lässt sich so ein maßgeschneidertes Sounddesign mit genau
abgestimmten Klangverläufen realisieren. Je nach Einsatzszenario können Sie mit Hilfe des
MIDI Control Centers einstellen, ob die MIDI-Daten über USB-MIDI und/oder über die 5-pin
DIN Anschlüsse empfangen bzw. gesendet werden sollen.
Eine detaillierte Übersicht über die MIDI-Parameter, die von den Knobs und Fadern gesendet
bzw. empfangen werden, finden Sie im Abschnitt über die MIDI Continuous Controller
Zuweisungen [S.56].
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Erste Schritte mit MatrixBrute6
2.1. Wichtige Hinweise zur Stimmung
Zusammenfassung: Kbd Track + Panel
löst die automatische Stimmungsroutine in
MatrixBrute aus. Dieses Auto-Tuning sorgt dafür, dass der Fine-Tune Knob oben rechts am
Panel in seiner Mittelstellung einer Stimmung des Instruments auf Kammerton a=440Hz
entspricht. ACHTUNG: Auto-Tuning führt erst dann zum gewünschten Ergebnis, wenn das
Gerät bereits aufgeheizt ist. Warten Sie daher stets mindestens 5 Minuten nach dem
Einschalten, bevor Sie bei Bedarf das Auto-Tuning starten.
Ein Teil der Faszination analoger Synthesizer liegt darin begründet, dass die Komponenten
temperaturabhängig ein wenig "driften", also deren elektrische Werte schwanken. Viele
nehmen die dadurch verursachten Schwebungen im Klang als angenehm organische
Eigenheiten wahr. Weicht die Stimmung allerdings zu stark ab, klingt es "schief" und das
korrekt intonierte Zusammenspiel mit anderen Musikern wird schwierig bis unmöglich.
Achtung: Das hier beschriebene Auto-Tuning (und ein Drehen am Fine-Tune Knob) verschiebt
die Stimmung des Instruments lediglich in seiner Gesamtheit ("pitch-offset"). Dies führt erst
zu einem verwertbaren Ergebnis, wenn die relative Stimmung des Instruments in sich
bereits erfolgt ist. Letztere läuft zwar automatisch ab, benötigt jedoch etwas Zeit.
Der Grund: Bei VCO 1 und 2 in MatrixBrute handelt es sich um exponentielle Oszillatoren,
die nur bei einer bestimmten Temperatur über mehrere Oktaven in sich oktavrein und
gestimmt klingen. Um dies bei schwankender Raumtemperatur gewährleisten zu können,
ist eine Schaltung verbaut, die die VCOs auf eine deutlich über Raumtemperatur liegende
Solltemperatur aufheizt. Je wärmer es in Ihrem Raum ist, desto schneller ist dieser Sollwert
erreicht. Im Durchschnitt sind mindestens fünf Minuten nach dem Einschalten nötig, bis das
Instrument in sich "stimmig" ist.
Bis neben den Oszillatoren wirklich alle klangbeeinflussenden Komponenten des
Synthesizers Betriebstemperatur erreicht haben, vergehen hingegen bis zu 30 Minuten.
Daher kann sich auch nach Aufheizen der exponentiellen Oszillatoren das Gesamttuning
noch verschieben. Drücken Sie bei Bedarf Kbd Track und Panel, um die automatische
Stimmroutine zu starten und Ihren MatrixBrute auf a=440Hz einzustellen.
7Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Erste Schritte mit MatrixBrute
2.2. Grundlagen digital gesteuerter Analogschaltungen
Zusammenfassung:
Die physische Stellung der Dreh- und Schieberegler an MatrixBrute
entspricht nicht unbedingt deren tatsächlich im Hintergrund für den Sound verantwortlichen
Parameterwerten. Über das MIDI Control Center (kostenlose Software) lässt sich einstellen,
wie die Bedienelemente die zugrundeliegenden Werte beeinflussen. In der Werkseinstellung
ist es nötig, ein Bedienelement zunächst bis zum derzeit hinterlegten Parameterwert zu
bewegen, bis ein Parameter tatsächlich beeinflusst wird ("Abholmodus").
Im Gegensatz zu frühen analogen Synthesizern bietet MatrixBrute den Vorteil digitaler
Kontrolle über die analogen Schaltkreise. Sie erhalten so das Beste aus beiden Welten:
Den "warmen" Klang und die schnörkellose Bedienbarkeit echter Analogsynths kombiniert
mit der digitalen Speicherbarkeit von Sounds und Einstellungen - ganz zu schweigen von
der digitalen Matrix-Patchbay, der MIDI-Unterstützung und anderen Vorzügen der digitalen
Welt.
Die Bedienelemente an MatrixBrute beeinflussen die Steuerspannungen also nicht
unmittelbar, wie es bei MiniBrute oder MicroBrute der Fall ist, sondern werden digital
ausgelesen. Daher reflektiert die Stellung der Knobs und Fader an MatrixBrute nicht immer
die Werte, die wirklich dem gerade klingenden Sound zu Grunde liegen.
Im MIDI Control Center können Sie für das Verhalten der Bedienelemente zwischen drei
Modi auswählen. Im "Hook"-Modus müssen Sie einen Knob/Fader zunächst bis zu dem
eigentlichen Wert drehen/schieben, bevor die Änderung hörbar wird. Dies wird auch
Abholmodus genannt und verhindert sprunghafte Parameterveränderungen. Apropos
Sprung: Im "Jump"-Modus ändert sich die Steuerspannung eines Parameters hingegen
sofort auf die physikalische Stellung des Knobs/Faders, wenn dieser bewegt wird. Der
"Scaled"-Modus stellt einen Kompromiss aus den ersten beiden Modi dar. Hier wird die
aktuelle Reglerstellung zunächst einmal als der abgespeicherte Wert interpretiert,
unabhängig davon, wie weit ein Knob tatsächlich aufgedreht ist. Sobald Sie den Regler
bewegen, wird die Werteänderung ohne Sprung in die entsprechende Richtung ausgelöst.
Die "verschobene" Skalierung wird dann bei weiteren Reglerbewegungen nach und nach bis
hin zur normalen, gleichmäßigen Skalierung angepasst.
Sie wollen 1 zu 1 hören, wie die derzeitigen Einstellungen der Bedienelemente klingen? Ein
Druck auf die Taste "Panel" bewirkt genau das. Das aktuelle Preset wird damit umgangen
und alle aktuellen physischen Reglerstellungen am Panel werden ausgelesen und auf die
internen Steuerspannungen übertragen.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Erste Schritte mit MatrixBrute8
2.3. Ein Preset laden, spielen und die Lautstärke anpassen
Tippen Sie auf PRESET. Der PRESET-Button leuchtet nun violett.
Achten Sie darauf, dass die Panel-Taste nicht leuchtet, da ansonsten das im Folgenden ausgewählte
Preset umgangen wird und stattdessen ausschließlich aktuellen Reglerstellungen erklingen.
Drücken Sie auf eine der 256 Tasten der Matrix, um einen Werkssound aufzurufen. Passen
Sie die Haupt-Lautstärke (Master Volume) und/oder die Kopfhörer-Lautstärke (Phones) an,
und stimmen Sie das Instrument bei Bedarf mit Hilfe des Fine Tune Reglers. Lesen Sie
diesbezüglich bitte auch den Abschnitt "Wichtige Hinweise zur Stimmung" [S.7].
In MatrixBrute lassen sich 16 Soundbänke mit je 16 Klangpresets abspeichern (insgesamt
256). Die Bänke sind links der Matrix als Reihen mit den Buchstaben A-P gekennzeichnet, die
Presets innerhalb einer jeden Bank sind als Spalten der Matrix von 1 bis 16 durchnummeriert.
Um beispielsweise Preset B3 aufzurufen, müssen Sie die den Button in der zweiten Reihe
und der dritten Spalte antippen; es erscheint anschließend B03 im numerischen Display.
Die Matrix fungiert ebenfalls als Eingabeinterface für den 64-Step Patternsequenzer/
Arpeggiator (SEQ), sowie für die Modulationspatchbay (MOD). Mehr zu den verschiedenen
Modi lesen Sie im Abschnitt "Die Matrix" [S.42].
9Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Erste Schritte mit MatrixBrute
3. GUIDED TOUR
In diesem Kapitel nehmen wir Sie mit auf eine Tour durch MatrixBrute. Wenn Sie die
Hinweise von Anfang bis Ende an Ihrem Gerät nachvollziehen, sollten Sie anschließend
ein gutes Grundwissen darüber haben, wie MatrixBrute aufgebaut ist und wie Sie mit dem
Synthesizer eigene Klänge gestalten können.
3.1. Subtraktive Synthese in MatrixBrute
MatrixBrute basiert auf analog erzeugter, subtraktiver Klangsynthese. Bei der subtraktiven
Synthese nutzt man - sehr allgemein ausgedrückt - einfache Wellenformen als
Ausgangsmaterial und entfernt (subtrahiert) in mehreren Schritten Bestandteile des Klangs,
um am Ende den gewünschten Sound zu erhalten. Das Vorgehen ist also ein wenig so
wie das eines Bildhauers. Bei MatrixBrute kann neben den vom Synth selbst erzeugten
Schwingungen auch ein externes Audiosignal als Rohmaterial dienen und durch die
Schaltkreise des Synths bearbeitet werden.
• VCOs (voltage-controlled oscillators) [S.23], zu deutsch "spannungsgesteuerte
Oszillatoren", erzeugen diverse Wellenformen wie Sägezahn, Rechteck, Dreieck
usw. In einer Mischersektion werden diese auf die Filter geroutet.
• VCFs (voltage-controlled filters) [S.36], zu deutsch "spannungsgesteuerte Filter",
entfernen Frequenzanteile der durch sie geschickten Wellenformen, können
dabei aber auch vorhandene Frequenzbereiche verstärken. Diese Betonung kann
derart stark sein, dass sie als eigene Tonhöhe wahrgenommen wird - man
spricht dann von einer
• Diverse "Modifier", wie etwa LFOs [S.34] und Envelopes [S.38], verändern die
Parameter der VCOs und VCFs (Tonhöhe, Lautstärke, Filterfrequenz uvm.) im
Laufe der Zeit auf unterschiedlichste Arten und Weisen. Modifier können sich
auch untereinander beeinflussen, um noch komplexere Klangverläufe zu
erhalten.
Die Parameter in einem analogen Synthesizer werden über
Im Englischen kürzt man diese "control voltages" mitCVab. Auf Tonhöhen bezogen nutzt
MatrixBrute den verbreiteten CV-Standard
zwischen den Tönen C3 und C4 (Oktav) ist also 1V, der zwischen C3 und F#3 (Tritonus)
entspricht 0.5V.
MatrixBrute verdankt seinen Namen einem der Hauptfeatures des Instruments, der Matrix.
Die Matrix ist eine elektronische Patchbay, mit der Modulationen im Gerät geroutet werden
können. 16 Modulationsquellen lassen sich hier jedem erdenklichen Modulationsziel in
unterschiedlicher Intensität zuweisen. Manche der Modulationsquellen sind physische
Bedienelemente, wie etwa das Modulationsrad, und werden per Hand eingestellt. Andere
Mod-Quellen, wie etwa die LFOs, durchlaufen ganz automatisch mit einer bestimmten
Frequenz einen Wertebereich und tun dies frei oder auch synchronisiert zu einem internen
oder externen Tempo. Auch die Tastatur und der Sequenzer können als Modifier verwendet
werden und dabei nicht nur die Tonhöhe in MatrixBrute ändern.
Der letzte klangformende Abschnitt im Signalweg des MatrixBrute ist die ebenfalls
vollanaloge Effektsektion, die das Gesamtsignal charakterstark abrundet.
Die im Schema abgebildeten Ausgangslautstärken und das Master Tuning sind der
Synthengine nachgelagert und werden nicht mit Klangpresets abgespeichert.
Selbstoszillation des Filters
1 Volt pro Oktave
.
Steuerspannungen
. Der Spannungsunterschied
geregelt.
3.2. Initialisierung eines Presets
Wir beginnen mit einem sehr simplen Klang, um daraus nach und nach unser eigenes
Preset zu kreieren. Mit der Tastenkombination Panel + Preset lässt sich die Soundengine zu
diesem Zwecke initialisieren. Alle Modulationsroutings werden dann gelöscht und nur ein
einzelner Oszillator aktiviert. Spielen Sie auf der Tastatur - Sie müssten einen brillanten, aber
sehr statischen Sound hören. Falls nicht, so befinden Sie sich vermutlich im Panel-Modus,
bei dem das Preset umgangen wird und stattdessen die aktuellen Reglerstellungen klingen.
Tippen Sie in diesem Falle auf die große Preset-Taste, um in den Preset-Modus zu wechseln.
11Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Guided Tour
3.3. Hands On
Die Module, die wir im Folgenden besprechen, kommen in MatrixBrute jeweils mehrfach vor.
Zum Verständnis reicht es jedoch, dass wir uns zunächst nur mit einem beschäftigen. Für
unseren ersten eigenen Sound benötigen wir einen VCO, einen VCF, einen LFO und einen
Envelope.
3.3.1. Am Anfang war der Oszillator
Drehen Sie in der Mixer-Sektion den Knob VCO 1 ganz auf und alle anderen Regler ganz
zu. Damit wir stellen wir sicher, dass wir auch nur VCO 1 und keine anderen Wellenformen
hören.
Tippen Sie so oft auf die Filter-Taste rechts des Drehreglers, bis nur die LED für den rot
markierten Steiner-Filter leuchtet. Oszillatoren werden nur hörbar, wenn sie auch auf einen
Filter geroutet werden. In diesem Beispiel beschicken wir ausschließlich den Steiner-ParkerFilter mit Sound. Da wir anfangs das Preset initialisiert haben, ist der Filter komplett "offen"
und verändert den Klang (noch) nicht.
Jetzt, da wir VCO1 alleine hören, drehen Sie doch einmal am Coarse-Knob des VCO1 und
hören Sie, wie sich die Tonhöhe in Halbtonschritten ändert.
Die ersten beiden VCOs in MatrixBrute arbeiten mit Mischwellenformen, d.h. Sie können
das Signal eines einzelnen Oszillators aus mehreren Wellenformen zusammenmischen. In
der unteren Reihe der VCO1-Sektion befinden sich rechts neben dem Coarse-Regler die
vier Knobs zur Lautstärkeregelung der Klangbestandteile. Die "Enhancer"-Knobs darüber
wandeln den Charakter der jeweiligen Wellenform zusätzlich ab.
Drehen Sie zunächst einmal alle vier Drehregler komplett zu und danach einzeln auf, um ein
Gefühl für den Soundcharakter der unterschiedlichen Wellenformen zu bekommen. Drehen
Sie auch an den "Enhancer"-Knobs und nehmen Sie wahr, was diese jeweils bewirken.
Für den nächsten Schritt können Sie einfach alle der Regler in 12-Uhr-Stellung belassen, auch
wenn das vielleicht nicht besonders interessant klingt.
Verformen wir den Klang des Oszillators nun mit VCF 1.
Drehen Sie am großen Master Cutoff-Knob, während Sie auf der Tastatur spielen. Der Master
Cutoff steuert die Cutoffs beider Filter parallel. Da wir momentan nur den Steiner-Filter
nutzen, können Sie auch an dessen VCF 1 Cutoff-Knob drehen und erzielen den gleichen
Effekt.
Die Standardeinstellung des Filters ist Tiefpass (Low Pass = LP) und bedeutet, dass hohe
Frequenzen abgeschnitten werden. Cutoff bestimmt die
stattfindet. Sie werden hören, dass das Beschneiden der Obertöne eine drastische Änderung
im Klang bewirkt.
Wenn Sie den Cutoff weit zudrehen, so wird allmählich der gesamte Sound verschluckt. Ein
Filter kann einen Sound also auch "an- und ausschalten" - man ist nicht unbedingt darauf
angewiesen, das über einen Lautstärkeverlauf zu realisieren.
Probieren Sie auch die anderen Regler des Filters aus und versuchen Sie, deren
Wechselwirkungen nachzuvollziehen. Resonance verstärkt die Klanganteile nahe der
Grenzfrequenz, an der ein Sound beschnitten wird und macht ihn damit
durchsetzungfähiger. Bei starker Betonung wird gar eine Selbstoszillation des Filters hörbar
- der Frequenzbereich ist dann so stark angehoben, dass er als eigene Tonhöhe
wahrgenommen wird. Der Brute Factor-Knob und die Drive-Schaltung verleihen dem Sound
eine gewisse Aggressivität.
Env 1 Amount bewirkt erst in Verbindung mit dem später beschriebenen ENV 1 eine
Klangänderung, belassen Sie den Regler daher zunächst in der Mittelstellung. Mit Steiner Out
regeln Sie die Ausgangslautstärke des Filters.
Wenn Sie den Filter nach Ihrem Geschmack eingestellt haben, sind wir bereit für den
nächsten Schritt.
Grenzfrequenz
, ab der die Filterung
13Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Guided Tour
3.3.3. Formen des Lautstärkeverlaufs mit ENV 2
Der momentan eingestellte Sound ist ein "Ein/Aus"-Sound, der sofort auf voller Lautstärke
klingt, sobald Sie eine Taste drücken, und sofort verstummt, wenn Sie diese loslassen. Diese
Einstellung eignet sich gut, um den Lautstärkeverlauf eines Orgelklangs nachzuahmen,
wirkt aber auf Dauer eintönig. Wir wollen uns daher nun mit dem Einsatz von Hüllkurven
(Envelopes) beschäftigen.
Hüllkurven generieren eine Steuerspannung und ändern diese im Laufe von mehreren
Phasen. In der Werkseinstellung wird ein Envelope jedesmal auf's Neue ausgelöst, wenn
Sie eine Taste drücken. Am häufigsten wird die Steuerspannung einer Hüllkurve genutzt, um
einen Lautstärkeverlauf zu kontrollieren.
So auch in MatrixBrute: Obwohl sich ENV 2 über die Matrix auch auf zahlreiche andere
Ziele routen lässt, ist sie standardmäßig immer den VCAs zugewiesen. VCAs sind "voltagecontrolled amplifiers", also
Lautstärke aller Soundquellen, die in der Mischersektion auftauchen, d.h. die Lautstärken
aller drei VCOs, des Rauschgenerators und des externen Soundeingangs. Spielen Sie nun
auf der Tastatur und hören Sie, was passiert, wenn Sie die Schieberegler des ENV 2
bewegen.
• Beginnen wir mit dem Attack-Schieberegler. Ggf. müssen Sie diesen zunächst
über einen bestimmten Wert schieben, bis die Klangänderung erstmals von
MatrixBruteübernommenwird(vgl."Grundlagendigital gesteuerter
Analogschaltungen" [S.8]). Je weiter die Attack aufgedreht ist, desto länger dauert
der Fade-In in den Sound. Man spricht auch von der
den Regler für's Erste auf etwa einem Viertel des Weges nach oben.
• Die beiden mittleren Regler der Hüllkurve, Decay und Sustain, bestimmen, wie
der Lautstärkeverlauf nach abgeschlossener Einschwingphase weitergeht. Das
Decay steuert, wie lange der Klang benötigt, um auf die Lautstärke der SustainPhase abzusinken. Halten Sie eine Taste lange gedrückt, so bleibt die Lautstärke
nach Durchlaufen von Attack und Decay dauerhaft auf dem Level der SustainPhase.
• Die letzte Phase der ADSR-Hüllkurve (Attack/Decay/Sustain/Release) ist die
Release-Phase. Diese kommt zum Tragen, sobald Sie die Taste loslassen. Mit
deren Schieberegler legen Sie fest, wie lange es dauert, bis die Lautstärke des
Sounds auf komplette Stille zurückfällt. Auch hier können Sie den Regler des
Beispiels halber auf etwa 25% belassen.
• Sie haben vielleicht bemerkt, dass es derzeit keinen Einfluss auf die Lautstärke
hat, ob Sie die Tastatur leicht oder fest anschlagen. Der fünfte Schieberegler
(Velo/VCA) bietet Zugriff auf die Intensität, mit der die Anschlagdynamik einer
Note, engl.
Minimalstellung, so erklingen alle Töne gleich laut. Schieben Sie den Regler ganz
nach oben, so müssen Sie die Klaviatur sehr fest anschlagen, um auch einen
lauten Klang auszulösen. Probieren Sie einmal, ob Ihnen ein Wert von 75%
zusagt.
MatrixBrute hat noch zwei weitere Hüllkurven. ENV 1 ist dabei fest mit dem Cutoff der beiden
Filter verbunden. Was wir im obigen Beispiel mit ENV 2 in puncto Lautstärke besprochen
haben, lässt sich bei ENV 1 auf die Grenzfrequenz des Filters übertragen. Wichtig ist dann,
dass Sie beim Steiner-Filter den Regler ENV 1 Amount aus der Mittelposition bewegen
müssen, um die Wirkung des ENV 1 auch zu hören. Probieren Sie es aus!
Velocity
, Einfluss auf die Hüllkurve hat. Ist Velo/VCA in
Einschwingzeit
. Belassen Sie
15Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Guided Tour
3.3.4. Lebendige Sounds über LFO/Aftertouch/Matrix
Als nächstes wollen wir dem noch recht statischen Sound etwas Leben einhauchen und
nutzen dafür die Modulationsroutings in der Matrix.
Eine sehr verbreitete Möglichkeit, einen Sound zu modulieren, ist die Nutzung von Low
Frequency Oscillators (LFOs), also
generieren LFOs bestimmte periodische Wellenformen. Sie schwingen jedoch viel
langsamer als VCOs und liegen damit meist außerhalb des hörbaren Bereichs. Mit den
LFOs 1 & 2 können Sie Bewegung in den Sound bringen, in dem sie deren periodische
Schwingungen nutzen, um die Steuerspannung diverser klangbildender Parameter im
Zeitverlauf zu ändern. VCO 3 hat eine Besonderheit: Er fungiert sowohl als Klangquelle als
auch als LFO.
Tippen Sie auf die große MOD-Taste. Die Matrix wird nun zur elektronischen Patchbay. Bei
herkömmlichen Patchbays haben Sie eine Menge an Buchsen für die Ein- und Ausgänge
und stellen Verbindungen durch das Stecken von Patchkabeln her. Bei MatrixBrute aktivieren
Sie eine Verbindung schlicht per Knopfdruck und können sogar noch die Intensität und
Polung regeln, mit der das Steuersignal übertragen wird. Außerdem können Sie ein und
die selbe Modulationsquelle ohne Sonderkabel gleichzeitig mehreren Modulationszielen
zuweisen.
Aber eins nach dem anderen: Als erstes Modulationsbeispiel routen wir LFO 1 auf die
Tonhöhe (Pitch) von VCO 1. Je nach Einstellung bewirkt erreichen wir damit ein subtiles
Vibrato oder auch wilde Effektsounds.
Wie alle Modifier in MatrixBrute (abgesehen von den fest zugewiesenen Hüllkurven ENV
1 und 2), muss LFO 1 zunächst auf ein Modulationsziel geroutet werden, um etwas zu
bewirken. Die Modulationsquellen sind links der Matrix in 16 Zeilen aufgelistet, die
Modulationsziele als 16 Spalten angelegt.
LFO 1 befindet sich in Zeile 5 und VCO 1 Pitch finden Sie direkt in Spalte 1. Wie bei "Schiffe
versenken" müssen Sie nur die Schnittstelle der beiden suchen und dort die Taste drücken,
um die Verbindung zu aktivieren. Die Matrixtaste leuchtet dann violett, das heißt sie ist
aktiv und ausgewählt. Wenn Sie eine weitere Modulationsverbindung herstellen, leuchten die
aktiven, aber derzeit nicht ausgewählten Schnittstellen blau.
LFO 1 wird die Tonhöhe aber immer noch nicht beeinflussen, solange Sie keine
Modulationsintensität über den Drehregler MOD Amount eingestellt haben. Tun Sie dies nun;
der Effekt sollte schon bei recht geringen Werten hörbar sein.
17Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Guided Tour
Sehen wir uns nun die LFO 1 Bediensektion selbst an. Hier können Sie die Phase und Rate
des LFOs einstellen. Beachten Sie auch hier, dass Sie die Knobs ggf. erst einmal am im
Hintergrund gespeicherten Wert vorbeidrehen müssen, um diesen "abzuholen". Probieren
Sie für die Rate eine Stellung auf etwa 12 Uhr aus, um die Tonhöhenschwankung deutlich
wahrzunehmen.
Erhöhen Sie den MOD Amount auf + oder - 64, und der Sound erinnert Sie vielleicht ein
wenig an Soundtracks von Science Fiction Filmen. Diese Einstellung eignet sich gut, um die
verschiedenen Wellenformen des LFOs mit der Wave-Taste durchzuschalten. Sie werden gut
hören, welchen Verlauf die Tonhöhe nimmt und wie der Phase-Knob den Anfangspunkt der
Schwingung verschiebt.
Für die LFOs in MatrixBrute sind sieben unterschiedliche Wellenformen wählbar. Manche
dieser Wellenformen sind auch in VCO 1 und VCO 2 enthalten. Hören Sie dort doch noch
einmal rein, um zu erfahren, wie die gleiche Wellenform klingt, wenn Sie sehr viel schneller
als in einem LFO schwingt. Nähere Informationen über die unterschiedlichen Wellenformen
lesen Sie im Kapitel "LFOs 1 & 2" [S.34].
Stellen Sie MOD Amount nun wieder auf einen moderaten Wert um die 13.
Die Tastatur in MatrixBrute ist druckempfindlich, unterstützt also sogenannten
im MIDI-Sprech auch "key pressure" genannt. Aftertouch wird ausgelöst, indem Sie nach
Anschlagen einer Taste weiterhin vermehrt Druck auf die Taste ausüben. Wir wollen
Aftertouch nun benutzen, um die Rate von LFO 1 schneller werden zu lassen, wenn wir den
Tastendruck erhöhen.
Die Modulationsquelle Aftertouch finden Sie in Reihe J in der Modulationsmatrix. Die Rate
des LFO 1 ist hingegen keines der 12 fest aufgeführten Modulationsziele. Wir müssen eine
der Spalten 13 - 16 nutzen, mit denen fast jeder Parameter in MatrixBrute als Modulationsziel
verfügbar gemacht werden kann.
• Halten Sie den runden Button 13 unter dem e-ink-Display gedrückt und drehen
Sie dann ein wenig am Regler der LFO 1 Rate. Das Display wird dunkel und
hell - danach erscheint LFO 1 Rate in der entsprechenden Zeile im Display und
bestätigt so die erfolgreiche Zuweisung.
• Tippen Sie nun auf die Matrixtaste J13. Erhöhen Sie den MOD Amount der
Modulationsverbindung auf das Maximum (+ 99).
Spielen Sie nun eine eher tiefe Note und üben Sie Druck auf die Taste aus, sie werden hören,
wie LFO 1 zunehmend schneller läuft, je nachdem wieviel Aftertouch Sie auslösen.
3.3.5. Hinzufügen von Analogeffekten
Die Bedienung der Analogeffekte lesen Sie am besten im entsprechenden Kapitel [S.40]
nach. Für den Moment runden wir unseren Sound ab, indem wir den Dry/Wet-Regler
leicht aufdrehen. Sie erhöhen damit das Mischverhältnis zwischen dem "trockenen" und
dem mit Effekten versehenen Sound. Probieren Sie mit Druck auf die Mode Taste nun die
verschiedenen Effekttypen durch.
Glückwunsch! Sie haben im Laufe dieser Einführung hoffentlich einen ersten Überblick über
den Umgang mit MatrixBrute gewinnen können. Spielen und schrauben Sie nun drauf los
oder lesen Sie bei Bedarf weiterführende Infos in den nächsten Kapiteln.
19Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Guided Tour
4. OPERATION
4.1. Master Controls
Die Master Controls sind stets "so wie sie sind" aktiv. Deren Reglerstellungen können nicht
mit einem Preset abgespeichert werden.
• Master Volume - Stellen Sie hier die Gesamtausgangslautstärke des MatrixBrute
ein. Auch bei Maximalstellung übersteuert die Synthengine selbst nicht. Das
Master Volume dient bei Bedarf vor allem zur Absenkung des Pegels für das
darauffolgende Glied in der Kette, also ein Mischpult, Audiointerface, Verstärker...
• Phones - Die Lautstärke des Kopfhörerausgangs (Buchse vorne links am
MatrixBrute) ist unabhängig vom Master Volume regelbar.
• Fine Tune - Feineinstellung der Stimmung bis maximal ± 1 Halbton. Nutzen Sie die
automatische Stimmungsroutine [S.7] in MatrixBrute, um die Neutralstellung des
Drücken Sie die Panel-Taste gemeinsam mit einem weiteren Button, um eine Reihe nicht auf
dem Chassis beschriftete Sonderfunktionen auslösen.
• Panel + Kbd Track startet die automatische Stimmroutine. Diese Funktion bewirkt
eine Verschiebung der Gesamtstimmung auf den Referenzton a=440 Hz (bei
FineTune in Mittelstellung). ACHTUNG: Warten Sie mindestens fünf Minuten nach
Anschalten des MatrixBrute, bevor Sie Auto-Tuning nutzen. Die automatische
Stimmroutine ergibt erst Sinn, wenn der Synthesizer in sich bereits stimmig
ist. Eine detaillierte Erklärung der Thematik finden Sie im Abschnitt "Wichtige
Hinweise zur Stimmung" [S.7].
• Panel + PRESET setzt das gerade klingende Preset auf einen simplen Sound
zurück ("InitSound"). Das Preset wird dabei jedoch nicht überschrieben. Diese
Initialisierung der Klangerzeugungsparameter ist ein guter Startpunkt zum
Erstellen eines eigenen Sounds. Auch die "Guided Tour" [S.10] in diesem Handbuch
beginnt mit diesem Schritt.
• Panel + MOD setzt alle in der Modulationsmatrix hergestellten Verbindungen
zurück. Die Änderung wird nicht automatisch ins aktuelle Preset gespeichert, es
sei denn, Sie nutzen anschließend die SAVE-Funktion.
• Panel + SEQ initialisiert das Sequenzerpattern, damit Sie Ihr Pattern von neuem
einprogrammieren können. Auch hier erfolgt kein automatisches Speichern. Um
zum originalen Pattern zurückzukehren, rufen Sie einfach das letzte Preset auf.
• Panel + [Macro Knobs, Master Cutoff, MOD Amount] setzt den Wert des jeweiligen
Endlosreglers auf "0" zurück.
• PRESET + [Knobs, Sliders] zeigt den Werteunterschied ("Offset") zwischen der
physischen Position eines Reglers und dem tatsächlich im Hintergrund
gespeicherten Parameterwert an. Eine negative Zahl im Display gibt an, dass
sich der Regler gerade in niedrigerer Stellung befindet, als er sein müsste, um
den Parameterwert korrekt zu repräsentieren. Ein positiver Wert im Display
bedeutet, dass Sie den Regler zurückdrehen müssten, um zum tatsächlich
aktiven Parameterwert zu gelangen.
Abgesehen von der externen Soundquelle, die Sie an MatrixBrute anschließen können,
stammen alle Wellenformen und damit das Ausgangsmaterial zur Erstellung von Sounds
aus vier Oszillatoren: Den drei spannungsgesteuerten Oszillatoren (VCOs) und einem vierten
Oszillator, der keine bestimmte Tonhöhe hat, sondern maximal dynamischen und zufälligen
Sound (Rauschen) generiert.
VCOs 1 und 2 sind exponentielle Oszillatoren, wie sie schon in den legendären
Vintagesynthesizern zum Einsatz kamen. Diese bieten eine gewisse organische Qualität, da
deren Tonhöhe im Laufe der Zeit ein wenig "driftet" und lebendig klingende Schwebungen
im Sound erzeugt. Aus dem gleichen Grund ist es aber auch notwendig, MatrixBrute von Zeit
zu Zeit zu stimmen (vgl. "Wichtige Hinweise zur Stimmung" [S.7]).
VCO 3 ist ein Multifunktionsoszillator, der neben der Verwendung als Klangquelle gleichzeitig
auch als Modulator (LFO 3) verwendet werden kann. Da VCO 3 nicht exponentiell, sondern
linear funktioniert, ist er stimmstabiler als VCO 1 und 2.
4.3.1. VCOs 1 und 2
Der einzige Unterschied zwischen VCO 1 und VCO 2 besteht darin, dass VCO 1 über
die Audiomodulationssektion in MatrixBrute auf VCO 2 geschickt werden kann
(
Frequenzmodulation
sind VCO 1 und VCO 2 hingegen komplett identisch.
Die zwei Reihen an Knobs sind in VCO 1 und 2 so angelegt, dass die untere Reihe jeweils
die grundlegenden Funktionen wie grobe Stimmung und Lautstärke der einzelnen
Wellenformen abdeckt, während die darüberliegenden Knobs dem Regler darunter noch
eine gewisse "Würze" verpassen oder diesen feiner einstellen.
Coarse stellt die Tonhöhe des Oszillators in Halbtonschritten im Bereich ± 2 Oktaven ein. Die
weiße LED leuchtet auf, wenn der Regler in Mittelstellung oder im Oktavabstand ist.
Fine beeinflusst die Stimmung des Oszillators stufenlos im Bereich ± 1 Halbton.
), der umgekehrte Weg jedoch nicht möglich ist. In Aufbau und Klang
Der Suboszillator klingt gemeinsam mit den mischbaren Wellenformen, die im nächsten
Abschnitt behandelt werden. Er schwingt jedoch stets eine Oktave unter deren Tonhöhe.
Sub stellt die Lautstärke des Suboszillators ein.
Der Enhancer-Regler darüber verändert die Wellenform des Subs stufenlos zwischen einer
reinen Sinusschwingung (links) und einer angezerrten Sinusschwingung (rechts), die dem
sonst sehr dunklen Sinuston ein wenig Brillanz verleiht.
4.3.3. Mischbare Wellenformen
In VCO 1 und 2 lassen sich drei grundständige Wellenformen mischen - Sägezahn, Rechteck
und Dreieck. Die Sägezahnschwingung ist die obertonreichste, der Klang einer
Rechteckschwingung wird im Vergleich oft als "hohl" wahrgenommen und die
Dreieckschwingung erinnert an den Klang einer Flöte.
Jeder Regler zur Lautstärke einer Wellenform hat einen Enhancer-Knob darüber, der die
Komplexität der jeweiligen Wellenform erhöht, indem er zeitverzögerte und leicht
modifizierte Schwingungen zum Original hinzufügt. Linksanschlag bedeutet dabei keine
Beeinflussung, Rechtsanschlag ist der Maximalwert.
• Ultrasaw moduliert die Sägezahnschwingung durch Hinzufügung zeitlich
versetzter Kopien ihrer selbst. Da die Sägezahnschwingung bereits sehr
obertonreich ist, ist die Klangänderung hier nicht so eklatant wie bei den zwei
folgenden Reglern.
• Pulse Width, zu deutsch
Verhältnis der Impulsdauer zur Periodendauer. Auf Linksanschlag ist das
Verhältnis 1:2 (50%) und man hört eine simple Rechteckschwingung. Ein recht
verbreiteter Effekt ist, die Pulsweite im Zeitverlauf zu verändern, etwa durch
einen LFO. Man spricht dann von
• Metalizer verleiht der Dreiecksschwingung einen deutlich aggressiveren,
schneidend "metallischen" Charakter. Auch dieser wird durch Vervielfachung der
Schwingung erreicht.
VCO 3 kann sowohl als Soundquelle als auch als Modulationsquelle dienen. Das gleiche
gilt für den Rauschgenerator (Noise), der im nächsten Abschnitt besprochen wird. Hier die
Einstellmöglichkeiten des VCO 3 / LFO 3:
• Coarse stellt die Tonhöhe des Oszillators in Halbtonschritten im Bereich ± 2
Oktaven ein. Die weiße LED leuchtet auf, wenn der Regler in Mittelstellung oder
im Oktavabstand ist.
• Wave wählt die Wellenform aus. Zur Verfügung stehen - sortiert von obertonreich
bis obertonarm - umgekehrter Sägezahn, Rechteck, Dreieck und Sinus.
• LFO Div gibt an, durch welchen Wert die Frequenz des Oszillators geteilt wird,
um die Frequenz des LFOs zu erhalten. Dies kommt nur zum Tragen, wenn Sie
VCO 3 als LFO nutzen. Wählbar sind die Werte 16, 32, 64 oder 128.
• Kbd Track sorgt im eingeschalteten Zustand dafür, dass die Tonhöhe des VCO 3
abhängig von der auf der Tastatur gespielten (oder sequenzierten) Tonhöhe ist ganz so wie es für VCO 1 und VCO 2 der Fall ist. Wird VCO 3 als LFO 3 genutzt, so
erhöht sich auch die LFO-Geschwindigkeit, je höher Sie auf der Tastatur spielen.
Ist Kbd Track hingegen ausgeschaltet, so wird die Tonhöhe des VCO 3 bzw. die
Geschwindigkeit von LFO 3 komplett von der Tastatur entkoppelt.
4.3.5. Rauschgenerator
Rauschen ist ein hochgradig zufälliges und sehr dynamisches Signal, das aufgrund des
chaotischen Charakters auch keine Tonhöhe hat. MatrixBrute bietet vier Sorten Rauschen,
die sich in ihrem Frequenzspektrum voneinander unterscheiden und mit Hilfe der NoiseType-Taste durchgeschaltet werden können.
Blaues Rauschen hat die meiste Energie in hohen Frequenzbereichen und nur wenig
tieffrequente Anteile. Weißes Rauschen hat schon mehr tieffrequente Anteile, gefolgt von
pinkem Rauschen. Rotes Rauschen ist am obertonärmsten und hat nur Energie in den
tieferen Frequenzbereichen.
Neben der offensichtlichen Eignung für Soundeffekte lässt sich Rauschen gut einsetzen,
um einem Klang mehr Dichte oder einen gewissen "Dreck" hinzuzufügen. Weiterhin ist
Rauschen, bedingt durch die enorme Zufälligkeit des Signals, auch sehr effektiv als
Modulationsquelle.
VCO 1 und 3, sowie der Rauschgenerator in MatrixBrute lassen sich nicht nur als
Klangquellen nutzen, sondern können auch als Audiomodulationsquellen fungieren. Mit
Audiomodulation erreichen Sie schnell spannende Klangänderungen und ändern die
Obertonstruktur Ihres Sounds massiv.
Moduliert ein VCO einen anderen VCO, so spricht man von
• VCO 1 > VCO 2 bestimmt, wie stark VCO 1 VCO 2 moduliert. Linksanschlag
entspricht keiner Modulation.
• VCO 1 < VCO 3 > VCO 2 moduliert je nach Drehrichtung VCO 1 oder VCO 2 mit
dem Signal des VCO 3. Die Mittelstellung ist neutral.
• VCF 1 < VCO 3 > VCF 2 moduliert je nach Drehrichtung die Grenzfrequenz des
VCF 1 oder VCF 2 mit dem Signal des VCO 3. Die Mittelstellung ist neutral.
• VCO 1 < Noise > VCF 1 sorgt wahlweise für die Modulation des VCO 1 oder die
Modulation des VCF 1 mit dem Signal des Rauschgenerators. Auch hier entspricht
12 Uhr der Neutralstellung.
Wie wir später im Detail besprechen werden, lassen sich fast alle Regler an MatrixBrute
als Modulationsziele verfügbar machen, indem man den Zuweisungsknopf über einer der
letzten vier Spalten der Matrix gedrückt hält und dann den gewünschten Zielparameter
bewegt. Knob 2, 3 und 4 in der Audio Mod Sektion sind jedoch bipolar, d.h. sie bewirken
unterschiedliche Modulation, abhängig davon, in welche Richtung sie gedreht werden.
Während der Zuweisung in der Modulationsmatrix müssen Sie die Knobs in diesem Falle
in die Richtung drehen, die dem gewünschten Modulationsziel entspricht. Nahe der
Mittelstellung gibt es einen kleinen Totbereich, der die Zuweisung als Modulationsziel
möglich macht, ohne den Wert an sich zu ändern.
Frequenzmodulation
, kurzFM.
4.5. VCO Sync
Ist VCO 2 > VCO 1 eingeschaltet, so folgt VCO 1 der Tonhöhe des VCO 2. Wenn Sie nun am
Coarse Tuning Knob des VCO 1 drehen, erhalten Sie den klassischen harmonischen SyncSweep-Sound.
MatrixBrute bietet neben dem monophonen Voice Modus zwei weitere Voice Modi, die die
Klangmöglichkeiten des Synthesizers deutlich erweitern.
4.6.1. Monophon
Der monophone Voice Modus ist die Standardeinstellung. MatrixBrute lässt sich dabei
ausschließlich einstimmig spielen. Bei jedem Tastendruck (bzw. bei eingehenden MIDI oder
CV Noten) werden alle Oszillatoren gemeinsam zum Klingen gebracht.
4.6.2. Paraphon
Der paraphone Modus erlaubt das Spielen von mehreren Noten gleichzeitig. Der Unterschied
der Paraphonie im Vergleich zu echter Polyphonie besteht darin, dass das Trio der drei
Oszillatoren in MatrixBrute nicht mehrfach vorhanden ist, um exakt gleichklingende
Klangfarben parallel auf mehreren Tonhöhen abbilden zu können. Im paraphonen Modus
des MatrixBrute werden die drei Oszillatoren vielmehr aufgeteilt und reihum einzeln
ausgelöst, um mehrere Noten gleichzeitig spielen zu können. Ein paar Hinweise zur
Aufteilungslogik im paraphonen Modus:
Spielen Sie eine einzelne Note, so klingt nur VCO 1. Halten Sie diese gedrückt und spielen
eine zweite, wird die neue Note von VCO 2 übernommen. Betätigen Sie noch eine Taste, so
spielt VCO 3 deren Tonhöhe. Spielen Sie die vierte Note, so wird diese von dem Oszillator
übernommen, der schon am längsten klingt, in diesem Falle also VCO 1. Die "älteste"
Note verstummt dann. Wenn Sie eine Melodie hingegen nonlegato (also abgesetzt) spielen,
während eine beliebige Anzahl anderer Tasten konstant gedrückt bleibt, so wird die Tonfolge
immer vom selben Oszillator gespielt.
Probieren Sie den paraphonen Modus doch einmal aus, indem Sie jedem der drei VCOs
seine ganz eigene Klangfarbe verpassen. Spielen Sie nun mehrstimmig auf der Tastatur.
Sie können die Oszillatoren nun anhand deren Klang gut auseinanderhalten und deren
paraphone Aufteilung nachvollziehen.
Im Duo-Split-Modus wird die Tastatur in zwei Bereiche aufgeteilt, die komplett separate
Sounds spielen. Die Aufteilung der Klangerzeugung erfolgt wie in der Abbildung:
4.6.3.1. Obere Split-Zone
Alle Signale, die VCF 1 (dem Steiner Filter) zugewiesen sind, lassen sich über die obere SplitZone spielen. ENV 1 steuert dann nur die Filterhüllkurve des VCF 1, nicht die des VCF 2. Auch
ENV 2 ist im Duo-Split-Modus nur dem Lautstärkenverlauf der oberen Zone zugewiesen.
Weiterhin beeinflusst das Pitchbend-Rad lediglich die obere Split-Zone.
4.6.3.2. Untere Split-Zone
Alle Signale, die VCF 2 (dem Ladder Filter) zugewiesen sind, lassen sich über die untere
Split-Zone spielen. ENV 3 ist dann gleichzeitig Lautstärkenhüllkurve für Signale in der unteren
Split-Zone als auch Filterhüllkurve für den Ladder Filter. Achtung: Um den Einfluss von ENV
3 auf den Ladder Filter zu hören, muss Env 1 Amount am Ladder Filter aufgedreht sein (hier
ist die Beschriftung irreführend, da tatsächlich Env 3 Amount gesteuert wird).
Sequenzer und Arpeggiator senden Ihre Notensignale im Duo Split Modus stets nur an den
unteren Split-Bereich. So können Sie mit der linken Hand durch bloßes Drücken einer oder
mehrerer Tasten ein Pattern laufen lassen, während Sie mit der rechten dazu eine freie
Melodie im oberen S plitbereich spielen. Auch Key Hold im Play Control [S.31] Bereich greift
im Duo Split Modus nur auf die untere Split-Zone zu.
4.6.3.3. Setzen des Split-Punkts
Die Grenze zwischen unterem und oberen Split-Bereich setzen Sie, indem Sie die
VOICE-MODE-Taste gedrückt halten und dann die Taste der Klaviatur drücken, die dem
tiefstmöglichen Ton der oberen Split-Zone entsprechen soll.
4.6.3.4. Oktavlage der unteren Split-Zone einstellen
Die Tonhöhe der unteren Split-Zone lässt sich separat in Oktavschritten transponieren,
indem Sie die VOICE-MODE-Taste gedrückt halten und auf die Octave <- -> Tasten über den
Pitch/Modwheels tippen.
4.7. Wheels
• Wheels - Wie bei den meisten Keyboards ist das Pitchwheel bei MatrixBrute mit
einer Feder versehen, die das Rad nach Loslassen in die neutrale Mittelstellung
zurücksetzt. Das Modulationsrad verbleibt hingegen stets in der letzten Stellung.
• Bend Range bestimmt stufenlos die Regelweite des Pitchwheels bis zu ± 12
Halbtönen (also einer Oktave auf- bzw. abwärts). Die beliebte Konfiguration ± 2
Halbtöne erhalten Sie bei Stellung des Knobs auf 9 Uhr.
• Mod Wheel - Diese Taste ermöglicht eine Schnellauswahl für den vom
Modulationsrad gesteuerten Parameter.
Modulationsquelle in der Matrix verfügbar,
Regler zu,
Intensität über das Mod Wheel steuerbar.
• Pitchwheels - Mit dem Pitchrad beeinflussen Sie in Echtzeit die gespielte Tonhöhe
und können so z.B. Pitchbends ähnlich der Spielweise eines Solo-Gitarristen
ausführen.
• Modwheel - Das Modulationsrad dient als besonders leicht erreichbare und
verstellbare Modulationsquelle.
Im vorherigen Absatz "Wheels" [S.29] wird beschrieben, wie Sie die Regelweite des
Pitchbend-Rads und die Belegung des Modulationsrads einstellen.
• Octave <- -> transponiert das gesamte 49-Tasten-Keyboard um ± 1 oder 2
Oktaven.
4.8.1. Glide
• Glide On/Off - bewirkt im eingeschalteten Zustand ein kontinuierliches Gleiten
der Tonhöhe der Oszillatoren von einem zum nächsten Ton, anstatt die Tonhöhe
bei Neuanschlag einer Taste unmittelbar auf einen neuen Wert zu setzen. Dieses
Verhalten wird auch
im Duo-Split Modus, so können Sie gut nachempfinden, wie die
Tonhöhenübergänge einzeln pro Oszillator erfolgen.
• Glide - stellt die Zeit ein, die der fließende Tonhöhenübergang von einer zur
nächsten Note benötigt. Geringe Werte entsprechen einem subtilen GlideVerhalten, während der Tonhöhenübergang bei voll aufgedrehtem Knob je nach
Tonhöhendifferenz weit über 2 Sekunden dauern kann.
Legato - stellt ein, ob Tastenanschläge, die übergebunden gespielt werden, dennoch
jedesmal erneut die Hüllkurve auslösen sollen.
• On schaltet das Legato-Verhalten ein. Wenn Sie Noten nun übergebunden spielen
(d.h. wenn Sie die letzte Note erst loslassen, wenn Sie bereits eine andere
Note neu angeschlagen haben), so werden die Hüllkurven nicht neu ausgelöst.
Stattdessen durchlaufen die Hüllkurven unbeeinflusst ihre Phasen und es ändert
sich lediglich die Tonhöhe. Spielen Sie voneinander abgesetzte Noten, lassen also
die vorherige Taste los, bevor Sie eine neue drücken, so werden die Hüllkurven
bei jedem Anschlag neu getriggert.
• Off schaltet Legato aus. Jede Note, ob übergebunden oder abgesetzt gespielt,
löst die Hüllkurven aus.
• Glide entspricht "On", hat aber eine Besonderheit: Übergebundene Noten lösen
bei dieser Einstellung nicht nur kein erneutes Starten der Hüllkurven aus, sondern
deaktivieren auch den Glide-Effekt (sofern angeschaltet). Ein gleitender
Tonhöhenübergang passiert dann nur, wenn Sie klar voneinander abgesetzte
Noten spielen.
Note Priority – bestimmt, was passiert, wenn Sie mehr Noten spielen, als die
Klangerzeugung im Stande wäre umzusetzen. Im monophonen Modus kann nur einstimmig
gespielt werden, im Duo-Split Modus zweistimmig und im paraphonen Modus dreistimmig.
• Low lässt stets die tiefste(n) Note(n) klingen.
• High lässt stets die höchste(n) Note(n) klingen.
• Last lässt stets die Note(n) klingen, die zuletzt gespielt wurde(n).
Key Hold – hält die zuletzt gespielten Note solange gedrückt, wie Key Hold aktiviert ist. Und
das wohlgemerkt ohne dass Sie dafür einen Gegenstand auf die Tastatur legen müssten.
;-) Key Hold eignet sich gut, um beide Hände für die Bedienung der Klangerzeugung
frei zu haben. Gesteuert wird dabei lediglich das Signal der Tastatur, nicht etwa der
Spannungsverlauf der Hüllkurven. Hat ein Sound also ein Sustain-Level von "0", wird er trotz
Key Hold nach Durchlaufen der Decay-Phase verstummen. Key Hold wird auch genutzt, um
im Arpeggiator Modus gleich mehrere Tasten gedrückt halten zu können.
M1, M2, M3, und M4 sind Endlosdrehregler, die sich als Spielhilfen frei mit beliebigen
Funktionen belegen lassen. Jeder Macro Knob kann mehrere Parameter in MatrixBrute
gleichzeitig und in unterschiedlicher Polung und Intensität steuern. Wie das geht, lesen Sie
im Abschnitt zur Mod Matrix [S.44].
Außerdem senden die Regler MIDI-CC-Befehle (CC#11, 2, 3 und 4).
Mit der Tastenkombination Panel + [M1 - M4] können Sie den jeweiligen Macro-Knob auf die
virtuelle Mittelposition "0" zurücksetzen.
Im Mixer regeln Sie die Lautstärken der fünf möglichen Klangquellen in MatrixBrute - die der
drei VCOs, des Rauschgenerators und des externen Eingangs. Um etwas zu hören, müssen
diese außerdem einem Filter zugewiesen werden.
Alle fünf Eingänge des Mixers haben die gleichen Regelmöglichkeiten:
• Der mit der Soundquelle benannte Drehregler steuert die jeweilige Lautstärke.
• Die Filter-Taste wählt aus, an welche(n) Filter die Klangquelle weitergereicht wird.
Im parallelen Filtermodus (vgl. den Abschnitt "Filter" [S.36]) sind keine, einer oder
beide Filter wählbar, im seriellen Modus kann nur der Steiner Filter beschickt
werden (oder gar keiner). Im Duo-Split [S.28]-Modus entscheidet das Filterrouting
auch darüber, ob die Soundquelle der oberen Split-Zone (Steiner Filter) oder der
unteren Split-Zone (Ladder Filter) zugeordnet ist.
Die beiden LFOs (low frequency oscillators) sind Modulatoren, die sich frei auf alle
möglichen Parameter in MatrixBrute routen lassen, um für Bewegung im Sound zu sorgen.
Diese
niederfrequenten Oszillatoren
langsam oder schnell. In Minimalstellung dauert es etwa 18 Sekunden, bis die gewählte
Wellenform einmal komplett durchlaufen ist und wieder von neuem beginnt. Die Obergrenze
der LFO-Frequenz in MatrixBrute liegt um die 100 Hertz (100 Schwingungen pro Sekunde).
Mit LFOs lassen sich alle möglichen Effekte erzeugen, von einem leichten Vibrato der
Tonhöhe über langsam evolvierende Klangflächen bis hin zu wilden Filter-Sweeps.
Für die LFOs können Sie jeweils aus sieben Wellenformen wählen: Sinus, Dreieck, Rechteck,
umgekehrter Sägezahn, Sägezahn, Sample & Hold und ein tieffrequenter Zufallsgenerator.
Die Abbildungen der Wellenformen entsprechen auch deren Signalverlauf. So springt eine
Rechteckwelle abrupt zwischen ein und aus, während eine Dreieckswelle abwechselnd
linear auf- und absteigt. Die Signalverläufe der Wellenformen sind besonders gut hörbar,
wenn Sie die Rate eher langsam eingestellt haben. Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt
"Lebendige Sounds über LFO/Aftertouch/Matrix" [S.16] im Kapitel "Guided Tour".
schwingen je nach eingestellter Rate unterschiedlich
• Wave Selection: Mit < und > schalten Sie schrittweise durch die verfügbaren
Wellenformen des LFO 1 & 2.
• Phase (nur bei LFO 1) verschiebt von der Neutralposition "0" ausgehend den
Punkt, an dem LFO 1 mit der Wellenform zu schwingen beginnt, wenn er
ausgelöst wird.
• Delay (nur bei LFO 2) verzögert das Schwingen des LFO 2 in Vollausschlag um
die hier eingestellte Delay-Zeit. Das LFO-Signal startet also nicht abrupt, sondern
wird während der laufenden Delay-Zeit graduell eingefadet.
• Rate stellt die Geschwindigkeit des LFOs ein. Die LED links des Drehreglers
blinkt in der gewählten Frequenz. Bei sehr schnellen Frequenzen leuchtet sie
durchgehend.
• Seq-Sync synchronisiert die LFO-Rate mit dem Tempo des Sequenzers, der
wiederum auch über externe Signale getaktet werden kann, vgl. den Abschnitt
zum Sequenzermodus [S.48]. Über den Rate-Knob lassen sich bei aktivierter
Seq-Sync in Stufen verschiedene ganzzahlige Vielfache oder Unterteilungen des
Tempos als LFO-Frequenz einstellen.
• Retrig entscheidet, welche Ereignisse dafür sorgen, dass der LFO von "vorne" zu
schwingen beginnt. Wählbar sind drei Optionen:
◦
Off
- Der LFO schwingt ununterbrochen für sich im Hintergrund und
bleibt unbeeinflusst von jeglichem Tastendruck oder anderen
Triggersignalen.
◦
Single
- Der LFO startet seinen Zyklus bei jedem Tastendruck von
neuem, durchläuft seine Wellenform aber nur ein einziges Mal.
◦
Multi
- Der LFO startet seinen Zyklus bei jedem Tastendruck aufs Neue
Filter entfernen Frequenzanteile des aus dem Mixer ankommenden Audiosignals vgl. "Mixer
Sektion" [S.33] und sind Kernbestandteil eines jeden Synthesizers, der auf substraktiver
Synthese basiert. Jede Filterschaltung hat dabei ihren eigenen charakteristischen Klang.
Eine Modulation der Filterparameter über die Zeit sorgt für spannende Klangverläufe.
MatrixBrute verfügt über gleich zwei Filter, die sich in unterschiedliche Modi versetzen lassen
("
Multimode-Filter
• Der Steiner Filter (VCF 1) wurde von Nyle Steiner in den 70er Jahren erfunden.
• Der Ladder Filter (VCF 2) ist eines der bekanntesten Filterdesigns der
")
Sein spezieller Charakter kommt besonders bei aggressiven Einstellungen
deutlich zum Tragen. Der Steiner Filter war in der jüngeren Vergangenheit
tonangebend für Arturias MiniBrute und MicroBrute und wurde für MatrixBrute
überarbeitet und mit zusätzlichen Optionen sowie wählbarer Flankensteilheit
ausgestattet.
Musikgeschichte und ist für seinen runden, dicken Sound berühmt. Der Ladder
FilterinMatrixBrutehat(imGegensatzzumOriginal)eine
Lautstärkenangleichung, die dafür sorgt, dass die Gesamtlautstärke bei hohen
Resonanzwerten nicht absinkt ("
Filter als Tiefpass-Filter bekannt, Arturia spendiert in MatrixBrute jedoch
zusätzliche Modi und eine wählbare Flankensteilheit (12dB oder 24dB pro
Oktave).
Die meisten verfügbaren Parameter sind die gleichen für beide Filter. Der wichtigste
Parameter ist dabei die Grenzfrequenz, englisch "Cutoff". Mit dieser wird festgelegt, ab
welchem Frequenzbereich der Filter greift. In MatrixBrute passiert die Regelung der CutoffFrequenz in zwei Ebenen:
• Cutoff stellt die Grenzfrequenz des jeweiligen Filters einzeln ein;
• Master Cutoff verschiebt die Grenzfrequenzen beider Filter parallel zueinander.
Die Filter haben unterschiedliche Modi ("
für ganz unterschiedliche Sounds sorgen.
Mit Mode schalten Sie durch die Filtermodi:
• LP (Lowpass) ist der Tiefpass-Modus, bei dem Frequenzen unterhalb der
Grenzfrequenz durchgelassen werden, während der Sound oberhalb der
Grenzfrequenz abgeschnitten wird.
• BP (Bandpass) kombiniert Tiefpass- und Hochpass-Modus zu einem Bandpass-
Filter, der nur ein mittiges Frequenzband durchlässt, während Höhen und Tiefen
begrenzt werden.
• HP (Highpass) ist der Hochpass-Modus, bei dem Frequenzen oberhalb der
Grenzfrequenz durchgelassen werden, während der Sound unterhalb der
Grenzfrequenz abgeschnitten wird.
• Notch (nur beim Steiner Filter) ist ein Kerbfilter, der ein schmales Frequenzband
aus dem Gesamtsound herausfiltert.
Außerdem haben die Filter die folgenden Parameter:
• Slope bestimmt die Flankensteilheit des Filters. Das Abschneiden von
Frequenzanteilen erfolgt bei einem Filter niemals wirklich punktuell an der
Grenzfrequenz. Es werden vielmehr immer benachbarte Frequenzbereiche
graduell beeinflusst. Wie abrupt oder weich dieser Übergang ist, wird durch die
Flankensteilheit geregelt. Möglich sind 12dB oder 24dB pro Oktave.
• Drive erhöht den Eingangspegel des Filters und fährt diesen damit mehr oder
minder subtil in die analoge Sättigung.
• Brute Factor™ ist Arturias Geheimzutat. Mit dem Brute-Faktor lässt sich der
Klang andicken. Möglich ist alles vom Anfetten der unteren Mitten bis hin zu
aufheulenden Klangmonstern. Die exakte Wirkung hängt natürlich auch von der
Einstellung der anderen Parameter ab.
• Resonance betont die Frequenzanteile im Bereich der Grenzfrequenz, indem
diese wieder in die Schaltung zurückgespeist werden. Dreht man die Resonanz
(Betonung der Grenzfrequenz) weit auf, so wird die Grenzfrequenz als eigene
Tonhöhe hörbar (
Tonhöhe über weite Bereich mit der eigentlichen Tonhöhe der Oszillatoren
mitwandern soll, ist mit dem Steiner Filter nicht gut umsetzbar. Nutzen Sie
in solch einem Falle den Ladder Filter, der bauartbedingt ein besseres
tracking"
• Env 1 Amt bestimmt, wie stark ENV 1 (die per Standard dem Filter zugewiesene
Hüllkurve) Einfluss auf die Cutoff-Frequenz nimmt. Es lässt sich dabei sowohl
positive, als auch negative Modulation einstellen.
• Routing schaltet den Signalverlauf zwischen parallelem und seriellem Betrieb hin
und her. Leuchtet die obige LED (parallel), so lassen sich die Klangquellen im
Mixer einzeln auf einen der zwei Filter schicken oder auch auf beide gleichzeitig.
Leuchtet die untere LED (seriell), so durchlaufen die Klangquellen zunächst stets
den Steiner Filter und danach den Ladder Filter.
• Steiner Out / Ladder Out regeln jeweils die Ausgangslautstärke der beiden Filter.
Im parallelem Betrieb lassen sich so die unterschiedlich gefilterten Klanganteile
ausbalancieren.
Hüllkurven sind einstellbare Modulatoren, die, einmal ausgelöst, ihre Steuerspannung im
Verlauf mehrerer Phasen über die Zeit ändern. MatrixBrute hat zwei 4-phasige ADSRHüllkurven (Attack Decay Sustain Release), sowie eine dritte Hüllkurve (ENV 3), die zusätzlich
über eine Delay-Phase vor den ADSR-Phasen verfügt (Erklärung weiter unten). Jede
Hüllkurve hat eine "Gate" LED, die zu Leuchten beginnt, wenn ein Triggersignal empfangen
wird und während der Releasephase erlischt.
Über die Matrix lassen sich die Hüllkurven frei diversen Modulationszielen zuordnen. Für ENV
1 und ENV 2 besteht jedoch eine "Vorverdrahtung".
• ENV 1 (VCF) ist der Master Cutoff Frequenz der VCFs zugewiesen;
• ENV 2 (VCA) ist die Amp-Hüllkurve für den VCA, steuert also den
Gesamtlautstärkenverlauf;
• ENV 3 ist nicht vorverdrahtet und lässt sich frei in der Matrix zuweisen.
• Attack stellt die Zeit ein, die vergeht, bis die Hüllkurve Ihre erste Spannungsspitze
erreicht hat. Die Werte reichen von 2 Millisekunden bis hin zu mehr als 10
Sekunden.
• Decay bestimmt, wie lange es dauert, bis die Spannung von der ersten Spitze auf
Sustainlevel abfällt. Der Regelbereich reicht auch hier von 2ms bis hin zu mehr
als 10 Sekunden.
• Sustain regelt das Spannungslevel der Haltephase. Auf dieses Level fällt die
Hüllkurve nach durchlaufener Decay-Phase zurück und verbleibt dort, bis die
Taste losgelassen wird. Orientiert am Vorbild akustischer Instrumente liegt das
Level des Sustains meist niedriger als das der vorhergehenden Phase. Ist Sustain
maximal eingestellt, findet hingegen kein Abfallen der Spannung von Decay auf
Sustain statt, der Decay-Schieberegler hat dann keinen hörbaren Effekt. In der
Minimalstellung fällt die Spannung nach Durchlaufen der Decayphase auf 0 ab,
egal ob Sie die Taste noch gedrückt halten. Diese Einstellung ist nützlich, wenn
perkussive Sounds entstehen sollen.
• Release gibt an, wie lange es dauert, bis das Spannungslevel nach Loslassen
der Taste bzw. Ausbleiben eines Gatesignals des Sequenzers komplett auf 0
abgesunken ist.
• Velo/VCF bzw. Velo/VCA (nur bei ENV 1 / ENV 2): Für ENV 1 und ENV 2 lässt sich
regeln, inwieweit die Anschlagdynamik der Tastatur Einfluss auf das gesamte
Spannungslevel der Hüllkurve haben soll.
• Velo/VCF (nur bei ENV 1): Befindet sich dieser Regler ganz unten, so hat die
Anschlagdynamik der Tastatur keinen Einfluss auf den Filterverlauf. Steht der
Fader hingegen auf Maximalposition, so müssen Sie die Tastatur sehr stark
anschlagen, um das maximale Spannungslevel auszulösen. Ein leichterer
Anschlag bewirkt, dass sich der gesamte Spannungsverlauf der ADSR-Hüllkurve
auf niedrigerem Level befindet.
• Velo/VCA (nur bei ENV 2) Befindet sich dieser Regler ganz unten, so hat die
Anschlagdynamik der Tastatur keinen Einfluss auf den Lautstärkenverlauf. Steht
der Fader hingegen auf Maximalposition, so müssen Sie die Tastatur sehr stark
anschlagen, um laute Töne zu spielen; leichtere Anschläge werden entsprechend
graduell in andere Lautstärken umgesetzt.
• Delay (nur ENV 3) erlaubt ein verzögertes Auslösen der Hüllkurve ENV 3. Steht
der Fader ganz unten, so ist kein Delay zu hören. In Maximalstellung vergehen
hingegen über 10 Sekunden, bis die Attack-Phase beginnt (und anschließend die
restlichen Phasen der ADSR-Hüllkurve durchlaufen werden).
MatrixBrute verfügt über eine analoge Effektsektion mit fünf Modi, die dem Master Output
vorangeschaltet ist.
Die Effektsektion basiert auf sogenannten
devices" (BBDs). Deren Verzögerungszeiten und Modulationsverschaltung variieren von
Effekttyp zu Effekttyp. Die Parameter werden über die fünf Knobs der Sektion eingestellt.
Diese Drehregler lassen sich wie fast alle Knobs an MatrixBrute auch über die Mod Matrix
als Modulationsziele ansteuern.
Mit der Mode-Taste schalten Sie schrittweise durch die fünf vorhandenen Effekttypen:
• Stereo Delay löst zwei Wiederholungen des Originalsounds aus, zuerst auf dem
linken, dann auf dem rechten Kanal. Steht der Delay Time Knob (siehe weiter
unten) auf 12 Uhr, liegt die Verzögerung bei circa 100ms links und 200ms rechts.
Die Maximalzeit beträgt etwa eine halbe Sekunde.
• Mono Delay löst eine Wiederholung des Originalsounds aus. Diese erfolgt
gleichlaut auf beiden Stereokanälen und wird daher als mono wahrgenommen.
• Chorus ist ein durch einen LFO moduliertes Delay. Die Verzögerung liegt hier bei
5 bis 50ms und führt zu einem angedickten, schwebungsreichen Sound.
• Flanger basiert auf einem noch kürzeren Delay, das ebenfalls moduliert wird.
Die Verzögerung liegt hier bei etwa 0,5 bis 10ms. Der Flanger-Effekt erinnert
manche an Flugzeuggeräusche und schwingt verglichen mit dem Chorus-Effekt
deutlicher ein und aus.
• Reverb ist kein Hochglanzhall, sondern ein charakterstarker Raumklang-Effekt,
der über die Verschaltung der Eimerkettenspeicher mit variierenden Delay-Zeiten
erreicht wird.
Nachfolgend die regelbaren Parameter (5 Drehregler):
Soundwiederholungen in den Höhen zunehmend ausdünnt, um nicht zu stark
vom Originalsignal abzulenken. Im Chorus- und Flange-Modus wird mit Tone/
Rate stattdessen die Frequenz des LFOs gesteuert.
• Width/Depth regelt im Delay/Reverb-Modus die Stereobreite des Effekts. Im
Chorus-undFlange-Moduswirdmit Width/Depthstattdessendie
Modulationstiefe des LFOs gesteuert.
• Dry/Wet fügt dem "trockenen" Synthsound überhau pt erst seinen Effektanteil
hinzu. Ist der Regler auf Linksanschlag, ist die Effektsektion nicht hörbar.
Verschieben Sie das Mischverhältnis Richtung "Wet", wird das trockene Signal
leiser und das effektierte Signal lauter, bis schließlich nur noch der Effekt hörbar
ist.
Die Matrix ist ein Raster aus 16 x 16 (256) beleuchteten Tasten und lässt sich in drei
unterschiedliche Modi versetzen.
PRESET (violett), SEQ (rot), und MOD (blau) sind die drei großen Buttons, über die die Wahl
des Modus erfolgt:
• PRESET ermöglicht das Abrufen und Speichern von 256 Presets in 16 Bänken
(Reihen A-P) à 16 Presets (Spalten 1-16). Die Presets können neben dem Patch an
sich auch jeweils ein Sequenzerpattern beinhalten.
• SEQ bietet Zugriff auf den 64-Step Sequencer, der auch als Arpeggiator betrieben
werden kann.
• MOD steuert die elektronische Patchbay (Modulationsmatrix), von der
MatrixBrute seinen Namen hat. Hier lassen sich 16 Modulationsquellen (Reihen AP) auf 16 Modulationsziele (Spalten 1-16) schicken.
Tipp: Die Dreifachbelegung der Matrix erfordert auch eine dreifache Beschriftung auf dem Chassis.
Die gedruckten Hinweise lassen sich anhand grafischer Details auseinanderzuhalten: Die auf den
Presetmodus bezogene Bedruckung ist mit einem Kreis umrandet; die den Sequenzer betreffende
Bedruckung ist jeweils mit einem weißen Rechteck hinterlegt und die Beschriftung der
Modulationsmatrix ist mit einem rechteckigen Rahmen umzogen.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix42
5.1. PRESET-Modus
5.1.1. Panel
Die Taste Panel entscheidet, ob die physikalischen Reglerstellungen am Panel oder die
digital hinterlegten Parameterwerte des Patches maßgeblich für den Sound des
MatrixBrutes sind.
WICHTIG: Um das gerade geladene Preset auch hören zu können, muss Panel zwingend
ausgeschaltet sein. Wenn Sie hingegen 1 zu 1 erleben möchten, wie sich die aktuellen Reglerstellungen
in Klang umsetzen, ist die Aktivierung von Panel die richtige Wahl.
5.1.2. Aufrufen von Klangpresets
Um einen der 256 internen Klänge aufzurufen, tippen Sie im PRESET-Modus einfach auf
eine der Matrixtasten. Die Klänge sind in 16 Bänken à 16 Presets angeordnet. Um etwa
Preset B3 zu laden, drücken Sie in der zweiten Zeile von oben auf die dritte Matrixtaste
von links. Sie können auch schrittweise durch die Presets navigieren, indem Sie die < und
> Tasten unter dem numerischen Display benutzen. Bitte beachten Sie, dass es jeweils
ein bis zwei Sekunden dauert, bis bei einem Presetwechsel die Umstellung aller internen
Steuerspannungen und Patchverbindungen vorgenommen ist und der Klang hörbar wird.
5.1.3. Abspeichern von Klangpresets
Um den aktuellen Sound abzuspeichern, halten Sie Save gedrückt und tippen Sie auf die
gewünschte Matrixtaste. Lassen Sie Save danach los. Das numerische Display und die
zuvor gedrückte Matrixtaste blinken ein paar Mal auf und bestätigen damit den erfolgten
Speichervorgang. Statt eine Matrixtaste zu drücken, können Sie bei gedrückter Save-Taste
auch mit < und > schrittweise durch die Presets navigieren und beim zu überschreibenden
Preset Save loslassen.
Es wird immer das gerade zu hörende Setup abgespeichert - sei es nun ein modifiziertes
Preset oder - bei aktivierter Panel-Taste - die aktuellen Reglerstellungen.
43Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
5.2. MOD-Modus
Die Modulationsmatrix ist eine elektronische Patchbay, über die sich jede der 16
Modulationsquellen in MatrixBrute einem, mehreren oder sogar allen 16 Modulationszielen
zuweisen lassen.
Die Matrix umgeht den Kabelsalat, der nötig wäre, um derart viele Modulationsverbindungen
über herkömmliche CV-Kabel herzustellen. Dabei lässt sich sogar die Intensität und Polarität
der Modulation einzeln pro virtueller Steckverbindung einstellen.
Die 16 Modulationsquellen sind links neben der Matrix aufgeführt (Reihen A-P), während die
Modulationsziele über der Matrix (Spalte 1-16) ablesbar sind. Die Modulationsziele 1-12 sind
dabei fest zugewiesen, während die Ziele 13-16 frei konfiguriert werden können.
Beachten Sie, dass die Modulationsmatrix ausschließlich Steuerspannungsmodulation
ermöglicht. Für Audiomodulation hat MatrixBrute eine separate Sektion auf dem Bedienfeld,
vgl. hierzu den Abschnitt "Audio Mod" [S.26]
5.2.1. Herstellen einer Modulationsverbindung
Um eine Modulationsquelle einem Modulationsziel zuzuweisen, versetzen Sie die Matrix
zunächst mit Druck auf MOD in den MOD-Modus. Drücken Sie zum Herstellen einer
Modulationsverbindung die Matrixtaste an der Schnittstelle der gewünschten ModquelleZeile und Modziel-Spalte (wie bei "Schiffe versenken").
• Die gerade gewählte Matrixtaste leuchtet violett.
• Alle restlichen aktiven Patchverbindungen leuchten blau. Alle nicht gesetzten
Verknüpfungspunkte bleiben unbeleuchtet.
• Sie können eine Modulationsquelle an bis zu 16 Modulationsziele gleichzeitig
senden. Es lassen sich also alle 16 x 16 Tasten ohne gegenseitige Einschränkung
gleichzeitig aktivieren (wie das klingt, steht auf einem anderen Blatt).
• Die eigentliche Modulation erfolgt erst, wenn Sie die Modulationsintensität einer
Modulationsverbindung über den MOD Amount Regler aufdrehen.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix44
5.2.2. Einstellen der Modulationsintensität
Werfen Sie einmal einen Blick auf den LED-Kranz um den großen MOD Amount Drehregler
neben der MOD-Taste. Im letzten Absatz hatten wir eine neue Patchverbindung hergestellt.
Deren Intensität liegt zunächst noch bei 0, der MOD Amount Regler ist dann in Mittelstellung
und es leuchtet lediglich die rote LED auf 12 Uhr. Drehen Sie MOD Amount im Uhrzeigersinn,
so werden graduell immer mehr weiße LEDs rechts der Mitte aufleuchten. Damit wird
eine positive Modulationsintensität angezeigt. Eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn
hat eine negative Modulationsintensität zur Folge. Der LED-Kranz reagiert entsprechend
gegenteilig.
Der mögliche Wertebereich für die Modulationsintensität liegt zwischen -99 und +99 und
wird im Segment-Display des Presetbereichs angezeigt.
45Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
5.2.3. Frei zuweisbare Modulationsziele
Um einen Parameter über die Matrix anzusteuern, der nicht bereits als mögliches
Modulationsziel vorverdrahtet ist (der also nicht über den Spalten 1-12 abgedruckt ist), sind
die folgenden Schritte nötig:
Sehen Sie sich die vier letzten Spalten der Matrix an. Statt einer Beschriftung haben diese
vier frei zuweisbaren Modulationsziele runde Tasten. Halten Sie eine der Tasten [13, 14, 15oder 16] gedrückt und bewegen Sie dann das Bedienelement am Panel, das dem Parameter
entspricht, der moduliert werden soll. Die Parameterbezeichnung erscheint anschließend im
LC-Display und der Parameter steht zur Modulation bereit.
Auch eine Modulationsintensität kann ihrerseits moduliert werden, in dem sie als
Modulationsziel auf eine dieser frei zuweisbaren Spalten gelegt wird. Halten Sie dafür wie
gehabt eine der Tasten [13, 14, 15, oder 16] gedrückt und tippen Sie dann auf die Matrixtaste,
die der gewünschten Modulationsverbindung entspricht.
Ein Beispiel:
Wenn Sie möchten, dass das Modulationsrad bestimmt, wie stark LFO2 den Metalizer des
VCO1 moduliert, so sind folgende Schritte nötig:
• Zunächst routen wir LFO2 als Modulationsquelle auf den Metalizer von VCO1.
Hierfür reicht ein Druck auf die Matrixtaste F4. Die Modulationsintensität kann
dabei auf 0 bleiben, es sei denn, Sie wollen, dass auch bereits bei Nullposition
des Modulationsrads eine Modulation erfolgt.
• Anschließend wählen Sie F4 als eines der frei konfigurierbaren Modulationsziele
aus. Halten Sie die runde Taste über Spalte 13 gedrückt und betätigen Sie dann
die Matrixtaste F4. Das LC-Display über den Spalten 13-16 aktualisiert sich
entsprechend.
• Jetzt fehlt nur noch die Verlinkung des Modulationsrads mit dem eben erst
verfügbar gemachten Modulationsziel. Aktivieren Sie die Verbindung durch Druck
auf die Matrixtaste H13 und drehen Sie deren Modulationsintensität auf.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix46
5.2.4. Liste der MOD-Quellen
MOD-
#
Quelle
AENV 1Steuerspannungsausgang des Hüllkurvengenerators ENV 1
BENV 2Steuerspannungsausgang des Hüllkurvengenerators ENV 2
CENV 3Steuerspannungsausgang des Hüllkurvengenerators ENV 3
ENV
D
Follow
ELFO 1Signal des ersten LFO. Diese Steuerspannung ist bipolar (außer bei Rechteckwellenform)
FLFO 2Signal des zweiten LFO. Diese Steuerspannung ist bipolar (außer bei Rechteckwellenform)
GLFO 3Signal des dritten LFO. Diese Steuerspannung ist bipolar (außer bei Rechteckwellenform)
Mod
H
Wheel
IKbd/ SeqNotentrigger der Tastatur bzw. des Sequenzers
JAftertouch
KVelocityAnschlagstärke der Tastatur bzw. des Sequenzers
LSeq ModModulations-Spur des Sequenzers
MM1Makro-Knob M1
NM2Makro-Knob M2
OExp 1/M3Summe aus Expressionpedal #1 und Makro-Knob M3
PExp 2/M4Summe aus Expression pedal #2 und Makro-Knob M4
Hinweise
generiert eine Steuerspannung anhand der Amplitude des am externen Audioeingang
anliegenden Signals
Signal des Modulationsrads. Dieses muss der Matrix zugewiesen sein, um hier zur
Verfügung zu stehen (vgl. "Wheels" [S.29])
Üben Sie nach Anschlag einer Taste erhöhten Druck auf diese aus, um Aftertouch
auszulösen.
47Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
5.3. SEQ-Modus
Der 64-Step Sequencer in MatrixBrute hat zwei Modi: Sequenzer und Arpeggiator.
Im Sequenzermodus können Sie einstimmige Notenabfolgen (Patterns) inklusive einer Reihe
von Parametern in MatrixBrute einprogrammieren und diese auf verschiedene Arten und
Weisen wiedergeben (vorwärts. rückwärts, zufällig usw.).
Wählen Sie das Tempo über den dafür vorgesehenen Drehregler oder nutzen Sie dafür
den Tap Tempo Button. Sie können den Sequenzer in MatrixBrute auch mit einer
angeschlossenen externen MIDI-Clock synchronisieren. Binden Sie Steps zu längeren Noten
über, geben Sie Pausen ein, versehen Sie Notenübergänge mit Glissandi und setzen Sie
Akzente.
Bei aktivierter LINK-Funktion wird bei Aufrufen/Speichern eines Klangpresets gleichzeitig
auch das zugehörige Pattern aufgerufen/gespeichert (und umgekehrt). Die Pattern lassen
sich aber auch unabhängig von den 256 Klangpresets laden und speichern (wenn LINK
nicht aktiv ist).
Im Arpeggiator-Modus werden die Noten, die Sie auf der Klaviatur spielen, automatisiert
in einer bestimmten Reihenfolge wiedergegeben. Lesen Sie die Details im Abschnitt
"Arpeggiator-Modus" [S.54].
Drücken Sie Sequencer, um in den Sequenzer-Modus zu wechseln.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix48
Laden/Speichern und Einstellen der Länge eines Sequenzer-Patterns:
• Patterns - Laden Sie ein Sequenzer-Pattern, indem Sie die PATTERNS Taste
gedrückt halten und anschließend eine der 256 Matrixtasten drücken. Wie bei
den Presetklängen sind die Pattern in 16 Bänken (Reihe A-P) à 16 Speicherplätze
(Spalte 1-16) angeordnet. Das Laden eines anderen Patterns ist auch während der
Patternwiedergabe ohne Unterbrechung möglich.
• Link - Ein Sequenzer-Pattern kann auch verknüpft mit einem Presetklang
abgespeichert werden. Aktivieren Sie dafür einfach die LINK-Taste (leuchtet) und
speichern Sie dann das Klangpreset (vgl. "Abspeichern von Klangpresets" [S.43]).
• Save - Halten Sie diese Taste gedrückt und betätigen Sie eine Matrixtaste, um
das Sequenzer-Pattern in einem der 256 Speicherplätze zu hinterlegen. Soll das
Pattern mit dem gerade klingenden Sound verknüpft sein, so müssen Sie Link
aktivieren und das Klangpreset abspeichern. In diesem Falle müssen Sie aber
die Save-Taste im Preset-Bereich nutzen, siehe "Abspeichern von Klangpresets"
[S.43].
• SEQ Length - Mit dieser Taste können Sie die Länge des Sequenzerpatterns
verändern, indem Sie dessen Step-Anzahl kürzen oder verlängern. Halten Sie
SEQ Length gedrückt und ein Balken aus vier übereinanderstehenden LEDs zeigt
an, welcher Step der derzeit letzte des Patterns ist. Tippen Sie an einer beliebigen
Stelle des Patterns, um den Balken zu verschieben. Es ist dabei unerheblich, in
welcher der vier Reihen (MOD/Slide/Accent/Step) Sie die Matrixtaste betätigen.
Spielen Sie das Pattern ab. Es wird nun nur der Notenvorrat wiedergegeben, der
sich vor dem Balken befindet.
49Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
5.3.1. Die Step-Parameter
Die 64 Steps des Sequenzers werden auf der Matrix als 4 x 4 Reihen à 16 Steps dargestellt.
Die zugehörige Beschriftung auf dem Chassis befindet sich rechts der Matrix und ist weiß
unterlegt.
• Die Tasten in der Reihe Step verraten durch rotes Leuchten, ob ein Step aktiviert
ist. Die bequemste Möglichkeit, ein Pattern überhau pt erst einmal einzuspielen,
wird weiter unten im Abschnitt zu Record erklärt. Mit einem Druck auf die
entsprechende Taste in der Reihe Step lassen sich Steps jedoch auch manuell
punktgenau ein- und ausschalten. Sie können auf diese Weise auch mehrere
Steps zu einer einzigen längeren Note überbinden ("tie"). Halten Sie dafür die
Steptaste am gewünschten Startpunkt gedrückt und betätigen Sie dann die
Steptaste am gewünschten Endpunkt. Sie werden sehen, dass übergebundene
Steps ein wenig gedimmt leuchten, während deren erste Steptaste normal hell
ist.
• Die Tasten in der Reihe Accent leuchten automatisch auf, wenn dort Noten
mit einer einen bestimmten Schwellwert übersteigenden Anschlagstärke
aufgenommen werden. Durch Druck auf eine der Tasten lässt sich der Akzent
auch manuell ein- bzw. ausschalten. Der Akzent-Parameter wird von den
VELOCITY Schiebereglern der Hüllkurven 1 und 2 als Anschlagstärke interpretiert
(ENV1 VCF und ENV2 VCA).
• Die Tasten der Reihe Slide erlauben die Aktivierung und Deaktivierung der GLIDEFunktion pro Step. Sie steuern den GLIDE-Schalter bei den Spielhilfen fern und
bewirken imeingeschaltetenZustand jeweilseinenkontinuierlichen
Tonhöhenübergang zum nächsten Step. Vgl. hierzu den Abschnitt über die
Spielhilfen [S.30].
• Die Tasten der Reihe MOD zeigen durch Leuchten an, ob einem Step ein
bestimmter Modulationswert zugewiesen ist. Diese Werte, genannt "Seq Mod",
stehen in der Matrix als Modulationsquelle zur Verfügung und kommen erst
zum Tragen, wenn die Modulationsquelle (Reihe L) in der Matrix einem
Modulationsziel zugewiesen wird (vgl. "Herstellen einer Modulationsverbindung"
[S.44]. Sie können den Seq Mod Wert einstellen, indem Sie eine der vier Tasten
des gewünschten Steps (MOD/Slide/Accent/Step) gedrückt halten und dann am
MOD Amount Regler drehen. Ist einem Step kein Seq Mod Wert zugewiesen, so
wird der Wert des vorher klingenden Steps beibehalten.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix50
5.3.2. Die Seq-Transportsektion und das Programmieren von Patterns
• Mit < und > navigieren Sie schrittweise durch die Steps, wenn die Wiedergabe
gestoppt ist. Dabei wird der angewählte Step wiedergegeben.
• Die Record Taste funktioniert sowohl wenn der Sequenzer gestoppt ist, als auch
wenn ein Pattern abgespielt wird. Ist die Aufnahme aktiv, so leuchtet Record rot.
◦ bei einer Aufnahme im gestoppten Zustand wird die auf der Tastatur
gespielte Note an der Stelle des gerade violett leuchtenden Steps ins
Pattern übernommen. Nachdem eine Note eingegeben wurde, springt
der Cursor eine Position weiter. Sie können mit einem Druck auf eine
beliebige Steptaste auch direkt an die Position navigieren, an der
Noten eingegeben werden sollen.
◦ bei einer Aufnahme bei laufender Wiedergabe (Live-Recording)
werden Eingaben über die Tastatur in Echtzeit in das Pattern
aufgenommen.DabeiwerdenvorhandeneStepsander
Abspielposition überschrieben. Die Aufnahme ist monophon und wird
direkt auf das Stepraster quantisiert, inklusive ggf. Überbindungen
und Akzenten. Wenn Sie während der Echtzeitaufnahme am Mod
Amount Knob drehen, werden auch diese Werte in die Seq Mod Zeile
des Sequenzers übernommen.
• Play from beginning (leuchtet weiß) - Diese Taste funktioniert in jedem Modus
und startet die Wiedergabe des Patterns von Beginn an.
• Play/stop/continue (leuchtet grün) - Die Taste funktioniert in jedem Modus und
pausiert das Pattern bzw. setzt es an der letzten Step-Position fort.
• "Auto-play"Funktion:LeuchtetdieSequencer-Taste,sowirddie
Patternwiedergabe gestartet, sobald Sie eine Taste der Klaviatur spielen.
Während der Auto-Play Wiedergabe leuchtet die Play from beginning Taste.
Lassen Sie die Taste los, so stoppt die Wiedergabe.
Nur wenn Sie das mittlere C der Klaviatur herunterdrücken, spielt das Pattern in der Tonhöhe, die
auch ursprünglich programmiert wurde. Spielen Sie eine andere Note als das mittlere C, so erklingt das
gesamte Pattern um das entsprechende Intervall nach oben oder unten transponiert. Es ergibt daher
Sinn, beim Programmieren von neuen Patterns das C als Grundton zu betrachten.
• Tempo, Rate und Playback Steuerung
Diese Bedienelemente haben in Sequenzer- und Arpeggiatormodus die gleiche Funktionsweise.
51Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
MIDI Sync bewirkt, dass das interne Tempo ignoriert wird und sich Sequenzer und
Arpeggiator stattdessen an einer externen Clock orientieren. Die externe Sync-Quelle kann
wahlweise der 5-pin DIN MIDI-Port, USB-MIDI oder der analoge Sync-Anschluss sein. Die
Optionen sind über das MIDI Control Center erreichbar.
• Gate bestimmt, wie lange die einzelnen Noten eines Steps in Sequenzer und
Arpeggiator ausgelöst werden. Der Wertebereich reicht von 1 bis 99. Steht Gate
auf 99, so dauern die Noten bis zum nächsten Step an. Bitte beachten Sie, dass
insbesondere die Amp-Hüllkurve (VCA) noch großen Einfluss darauf hat, wie die
Noten letztendlich klingen. So kann z.B. trotz enorm kurzer Gate-Länge ein hoher
VCA-Release-Wert dafür sorgen, dass die Noten dennoch übergebunden klingen.
• Swing verschiebt jeden nicht-geradzahligen Step im Timing zunehmend nach
hinten und sorgt damit für einen "geshuffleten" Groove. 50% entspricht dabei
einem "straighten" Abspielen ohne Swing, während 75% der Maximalwert ist. Im
Kontext von Achtelnoten entspricht 50% gleichmäßigen Achtelnoten und je mehr
Sie Swing aufdrehen, desto mehr nähert sich das Pattern einer punktierten Achtel
gefolgt von einer 16tel-Note an.
• Rate bestimmt das interne Tempo. Wählbar sind 30 bis 259.9 Schlägen pro
Minute (bpm). Das Tempo wird im Display angezeigt. Gibt eine externe Clock den
Takt an, so wird deren Tempo analysiert und ebenfalls angezeigt.
• Tap ist die intuitivste Methode, ein Tempo einzugeben. Tippen Sie einfach in der
gewünschten Geschwindigkeit auf den Button und die Sequenzer/Arpeggiator
aktualisiert unmittelbar das Tempo passend dazu. Sie können so auch
schwankende Tempi live mitvollziehen. Achtung: Ihre Eingabe wird immer als der
Notenwert interpretiert, der auch über die Notenwert-Tasten eingestellt ist. Sind
Viertelnoten aktiviert, so müssen Sie auch Viertelnoten "tappen", sind Achteltriolen
aktiviert, so erwartet Tap Tempo auch von Ihnen Achteltriolen usw. usf.
• Fwd - Rev - Fwd/Rev - Rand legen die Abspielrichtung des Sequenzers fest.
Fwd ("vorwärts") bewirkt das Abspielen von Step 1 bis zum festgelegten letzten
Step (vgl. SEQ length). Rev ("rückwärts") spielt vom letzten Step bis Step 1. Fwd/
Rev spielt abwechselnd vorwärts und rückwärts. Ist Rand ("zufällig") gewählt, so
springt der Sequenzer ohne bestimmte Reihenfolge oder Richtung von Step zu
Step.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix52
Notenwert-Tasten
Die Notenwert-Tasten legen fest, welcher Notenwert den einzelnen Steps zugewiesen ist.
Nutzen Sie MatrixBrute alleine, so macht es keinen (hörbaren) Unterschied, ob Sie etwa
Achtelnoten bei 90 bpm abspielen, oder Viertelnoten bei 180 bpm. Spielen Sie jedoch
im Kontext eines größeren Setups, so können Sie mit den Notenwert-Tasten auch live
spannende Variationen in Ihr Pattern bringen, indem Sie einfach die Notenwerte der Steps
ändern.
Die drei oberen Tasten sind mit Noten beschriftet. Von links nach rechts sehen wir eine
"straighte" Note, eine Triole und eine punktierte Note. Deren Grundwerte als Teil eines Taktes
wird über die Buttons darunter festgelegt. In Kombination lassen sich also 12
unterschiedliche Notenwerte einstellen.
53Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
5.4. Arpeggiator Modus
Ein Druck auf die Arpeggiator-Taste bewirkt, dass alle gerade auf der Tastatur gehaltenen
Noten vom Arpeggiator hintereinander abgespielt werden. Sie können soviele Tasten
drücken, wie Sie möchten und sogar Ihre Unterarme auf die Klaviatur legen - für jeden Ton
leuchtet ein roter Button in der Matrix auf. Benutzen Sie auch einmal die Key Hold Taste links
der Tastatur, um eine Notenmenge im Arpeggiator zu behalten, ohne dauerhaft spielen zu
müssen.
In welcher Reihenfolge und über welche Anzahl von Oktaven die gespielten Noten erklingen,
wird mit den oben abgebildeten Tasten bestimmt.
• Up spielt die Töne vom tiefsten bis zum höchsten ab und beginnt wieder von
vorn;
• Dwn spielt die Töne vom höchsten bis zum tiefsten ab und beginnt wieder von
vorn;
• Up/Down spielt abwechselnd aufwärts und abwärts;
• Rand spielt die Töne in zufälliger Reihenfolge;
• Octave > bewirkt eine Wiederholung des Arpeggios in höheren Oktaven (bis zu
drei). Die Taste < entfernt diese Oktavwiederholungen schrittweise.
Die Notenwert-Tasten und die Drehregler Rate, Swing und Gate behalten Ihre Funktion wie
im normalen Sequenzer-Modus.
Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix54
5.5. Matrix Arpeggiator Modus
ACHTUNG: Dieser Modus war in frühen Firmware-Versionen noch deaktiviert. Bitte
aktualisieren Sie Ihren MatrixBrute ggf. mit Hilfe des MIDI Control Centers!
Drücken Sie Sequencer- und die Arpeggiator-Taste gleichzeitig, um den Matrix Arpeggiator
Modus zu aktivieren.
In diesem Modus können Sie bis zu vier Noten betätigen und diese vom Arpeggiator
spielen lassen. Die Besonderheit des Matrix Arpeggiator Modus ist, dass hier keine simple
Logik (aufwärts, abwärts o.ä.) die Reihenfolge bestimmt, sondern die exakte Abfolge und
Oktavlage der Notenrepetitionen in bis zu 16 Schritten ganz nach Ihrem Geschmack
eingestellt werden kann. Sie können dabei auch Steps deaktivieren, um interessante
rhythmische Pattern zu kreieren.
Im Beispiel oben werden die vier Noten Ab-C-E-G im gezeigten Pattern arpeggiert. Mit
den blau leuchtenden Matrixtasten in den unteren drei Vierteln der Matrix lässt sich die
Tonhöhe pro Step wählen, wobei jede Note in drei Oktavlagen repräsentiert ist. Über die rot
leuchtenden Buttons im oberen Viertel der Matrix werden Steps aktiviert und deaktiviert.
Um das Pattern noch spannender zu gestalten, lassen sich über eine Tastenkombination
auch chromatische Annäherungstöne (chromatic approach notes) auslösen:
• Annäherungston von unten: Wenn Sie den < Button unten rechts in der
Transportsektion gedrückt halten, während Sie im Matrix Arpeggiator eine
Tonhöhe setzen (unterer Bereich), so erklingt die gewählte Note einen Halbton
tiefer. Der Button leuchtet dann rot statt blau.
• Annäherungston von oben: Wenn Sie den > Button unten rechts in der
Transportsektion gedrückt halten, während Sie im Matrix Arpeggiator eine
Tonhöhe setzen (unterer Bereich), so erklingt die gewählte Note einen Halbton
höher. Der Button leuchtet dann violett statt blau.
55Arturia - Bedienungsanleitung MatrixBrute - Die Matrix
6. MIDI
Neben der Tastatur senden und empfangen fast alle Bedienelemente des MatrixBrute
(Knobs, Schieberegler, Pitch- und Modwheel) MIDI-Befehle. Auf diese Weise können Sie
von MatrixBrute ausgehend die Parameter virtueller Instrumente fernsteuern oder
Reglerbewegungen bequem in Ihre DAW aufnehmen. In umgekehrter Richtung ist es ein
Leichtes, in Ihrer DAW editierte Automationsbefehle an MatrixBrutes Synthengine zu
schicken, um punktgenau komplexe Klangverläufe zu gestalten.
MIDI kann sowohl über die klassischen 5-pin-DIN-Buchsen gesendet und empfangen
werden, als auch über das in die USB-Verbindung integrierte MIDI-Interface. Die
Konfiguration erfolgt über das frei verfügbare MIDI Control Center, das Sie hier
herunterladen können.
Sequenzer und Arpeggiator des MatrixBrute geben ebenfalls MIDI-Noten an die Ausgänge
weiter, ganz so, als ob Sie auf der Tastatur spielen würden. Sequenzer und Arpeggiator
ordnen sich auf Wunsch einer externen MIDI-Clock unter. Das gleiche gilt für die LFOs
des Instruments. Da sich die LFOs wiederum über die Modulationsmatrix jedem Parameter
zuweisen lassen, können Sie im Grunde Bewegungen aller Klangparameter mit einer MIDIClock in Gleichtakt bringen.
6.1. MIDI Continuous Controller Zuweisungen
In der Grafik oben ist jedes MIDI-fähige Bedienelement an MatrixBrute mit einer Nummer
versehen. Diese entspricht der MIDI-CC-Nummer, die vom Regler gesendet bzw. empfangen
wird. Das Modulationsrad sendet und empfängt etwa auf MIDI CC#1 und der Makro-Knob
1 auf CC#11 (Expression). Die Farbe gibt Aufschluss über die Auflösung des Parameters:
Blau hinterlegte Regler arbeiten mit der herkömmlichen 7-bit MIDI-Auflösung (128 Stufen),
während gelb hinterlegte Regler 14 Bit (16384 Stufen) unterstützen.
Auch wenn das Pitchbend-Rad mit keiner Zahl versehen ist, ist es natürlich aktiv. Pitchbend
ist allerdings ein separater Befehl im Rahmen des MIDI-Protokolls und als solcher keinem
CC zugewiesen. Wenn Sie ein Schwellpedal an einen der Expressionpedal-Anschlüsse an
der Geräterückseite anschließen, so übernimmt dieses die Funktion von Makro-Knob 3 bzw.
Alle MIDI-Einstellungen des MatrixBrute werden innerhalb des Device-Reiters im MIDI
Control Center vorgenommen.
Input MIDI Channels - MIDI-Eingangskanal: All, 1-16, none. MatrixBrute empfängt MIDIBefehle auf einem der 16 möglichen MIDI-Kanäle. "None" unterbindet den Empfang von
MIDI.
Output MIDI Channel - MIDI-Ausgangskanal: 1-16. Wählen Sie einen der 16 MIDI-Kanäle, auf
dem MIDI-Befehle gesendet werden sollen.
MIDI clock source - MIDI-Clock-Quelle: USB, MIDI, Sync. USB bezeichnet das in den USBPort integrierte MIDI-Interface, über das Sie MatrixBrute mit einem Mac oder PC verbinden
können. Die Option "MIDI" steht für den 5-pin-DIN-Eingang.
Sync Clock In/Out Settings - Mit Hilfe des analogen Sync-Anschlusses können Sie auch
prä-MIDI Geräte, wie etwa alte Drummachines von Korg oder Roland mit MatrixBrute in
Gleichtakt bringen. Unterstützt werden die folgenden Clock-Formate: 1 Impuls pro Step
(Werkseinstellung), 2 Impulse pro Viertelnote (Korg Volca), 24 Impulse pro Viertelnote
(Roland DIN), und 48 Impulse pro Viertelnote (DIN).
MIDI param send and receive - MIDI-Parameter senden und empfangen: Schaltet die
MIDI-Aktivität des MatrixBrute-Panels an und aus. Wenn Sie verhindern wollen, dass die
MatrixBrute-Schaltungen auf externe Parameterbefehle reagieren, oder selbst welche
senden, setzen Sie die Option auf "off". Die Tastatur sendet unabhängig von dieser
Einstellung stets MIDI-Noten.
MIDI out select - Wählbar ist Off, USB, MIDI oder MIDI + USB. USB bietet den Vorteil, dass
Sie Ein- und Ausgang über ein einziges Kabel an Mac oder PC anschließen können. Solche
eine Verbindung nennt man "bidirektional", d.h. in beide Richtungen sendend. Gewöhnliche
5-pin-MIDI-Verbindungen benötigen zwar ein Kabel pro Signalrichtung, unterstützen aber
längere Kabelstrecken als USB. Weiterhin kann es lästig sein, dass Interfaceverbindungen
mit DAW-Projekten abgespeichert werden: Öffnen Sie ein Projekt, das einmal erstellt wurde,
als MatrixBrute über USB angeschlossen war, beschwert sich Ihre DAW über ein fehlendes
MIDI-Interface, wenn MatrixBrute einmal nicht mehr angeschlossen ist.
Local control - Local off bedeutet, dass MatrixBrute alle Bedienvorgänge über MIDI an
externe Geräte sendet, die Klangerzeugung des Synths selbst jedoch nicht angesteuert
wird. Dies kann bequem sein, wenn Sie MatrixBrute an eine DAW angeschlossen haben
und dort als Masterkeyboard verwenden: MatrixBrute erklingt dann nur, wenn Sie auch
dessen Track angewählt haben, da ankommende Steuerbefehle nur dann an den Synth
weitergeleitet werden. Haben Sie hingegen eine andere Spur, etwa ein virtuelles Instrument,
angewählt, bleibt MatrixBrute stumm und fungiert lediglich als Noteneingabe für dieses
andere Instrument.
Program Change Receive - Program Change empfangen: MIDI Program Change Befehle
werden genutzt, um an Klangerzeugern von der Ferne aus Soundpresets umzuschalten.
Wenn Sie das Umschalten unterdrücken wollen, setzen Sie die Einstellung auf "Off".
Pedal 1, Pedal 2, Footswitch polarity - Polarität der Fußschalter. Wählbar sind "Normal" und
"Inverted" (umgekehrt). Die Pedale mancher Hersteller sind umgekehrt gepolt. Das SustainPedal wird dann etwa als gehalten erkannt, obwohl es gar nicht getreten ist. Ein Umkehren
der Polarität gleicht das Verhalten aus.
Pot mode - Die meisten Knobs an MatrixBrute sind keine Endlosregler, sondern haben einen
begrenzten Regelbereich. Aufgrund der Speicherbarkeit der Synthenginge stimmen die
sichtbaren Reglerstellungen dabei nicht unbedingt mit den tatsächlich zugrundeliegenden
Werten überein (vgl. hierzu "Grundlagen digital gesteuerter Analogschaltungen" [S.8]). Mit Pot
Mode stellen Sie ein, wie MatrixBrute mit dieser Ungereimtheit umgeht. - Jump bedeutet,
dass ein Parameter unabhängig vom gerade im Hintergrund eingestellten Wert unmittelbar
auf den am Bedienpanel eingestellten Wert springt, sobald Sie an dem Knob drehen.
- Hook bedeutet, dass Sie einen Knob erst an dem im Hintergrund eingestellten Wert
vorbeidrehen müssen, bis überhaupt eine Parameteränderung vorgenommen wird. Dies ist
die Werkseinstellung und verhindert hörbare Parametersprünge. - Scaled bedeutet, dass
die derzeitige physische Stellung des Reglers zunächst einmal als der im Hintergrund
abgespeicherte Wert interpretiert wird. Wenn Sie nach links oder rechts drehen, erfolgt
dann unmittelbar eine Werteänderung ohne Sprung in die entsprechende Richtung. Der
kleinstmögliche und größmögliche Parameterwert bei Links- bww. Rechts-Anschlag bleibt
dennoch gleich. Eventuell wird daher vorübergehend ein großer Wertebereich auf einen
sehr kurzen Regelweg abgebildet oder umgekehrt. Da die Werteskalierung jedoch solange
ständig aktualisiert wird, bis die gewöhnliche, ebenmäßige Skalierung erreicht ist, ist dieser
Nachteil nur von kurzer Dauer.
Velocity Curve - Die Anschlagskurve bestimmt, wie MatrixBrute auf unterschiedliche starke
Tastenanschläge reagiert. - Linear (Standard) bedeutet eine gleichmäßige Zunahme der
Lautstärke bei immer stärkerem Tastenanschlag. - Log sorgt dafür, dass Sie bereits mit
wenig Kraft einen harten Anschlag ohne große Lautstärkenschwankungen auslösen können.
Es wird jedoch schwierig, kontrolliert leise Töne zu spielen. - Exponential bewirkt eine
geringe Schwankung der Lautstärke trotz unterschiedlich starker Tastaturanschläge. Um
wirklich hohe Dynamikwerte zu erreichen, ist dann ein sehr harter Tastaturanschlag nötig.
Sequencer/Arp Sends Notes - Stellen Sie hier ein, ob die vom Sequenzer bzw. Arpeggiator
ausgelösten Noten auch über die MIDI-Ausgänge an andere Geräte weitergesendet werden
sollen.
Enable 14-bit automation - Viele der Regler an MatrixBrute unterstützen die erweiterte 14-bit
MIDI-Auflösung. Sollte Ihre DAW oder ein anderes angeschlossenes Gerät Probleme mit der
Interpretation der Werte haben, können Sie die Option hier deaktivieren.
Load sequence tempo - Steht diese Option auf "Never", so wird beim Laden einer Sequenz
das globale Tempo unabhängig vom dem im Preset hinterlegten Tempo beibehalten. Ist
"Always" ausgewählt, wird das im Preset hinterlegte Tempo stets geladen.
Aftertouch sensitivity - Dieser Parameter stellt die Empfindlichkeit des Aftertouch ein. Die
Werkseinstellung liegt bei 20% und kann erhöht werden, wenn Sie auch schon mit wenig
Druck auf die Tasten hohe Aftertouchwerte erreichen möchten.
6.3. Spezifikationen der Anschlüsse
Stromversorgung
Spannung100V - 240V AC (Wechselstrom)
Leistung45W
Wechselstromfrequenz50-60 Hz
Pedalanschlüsse
ExpressionTip = Pot center tap ; Ring = 3.3V ; Sleeve = Gnd
SustainNormal open
Control Voltages I/O
VCO1 Pitch0 - 10V
VCO1 Ultra Saw+/- 5V
VCO1 Pulse Width+/- 5V
VCO1 Metalizer+/- 5V
VCO2 Pitch0 - 10V
VCO2 Ultra Saw+/- 5V
VCO2 Pulse Width+/- 5V
VCO2 Metalizer+/- 5V
Steiner Cutoff0 - 10V
Ladder Cutoff0 - 10V
LFO 1 amount0 - 10V
VCA0 - 10V
Gate I/O (TS)
Gate (TS)0 – 5V
Sync (TRS)
Gate0 – 5V
Audio I/O LabelJackLevelNote
MasterOut L/RMono TS+4dBu
Audio InMono TSLine=0-20dB, Inst=0-40dB68kΩ 1.1MΩ
InsertTRS: Tip = Send; Ring = Return; Sleeve = Gnd+4dBu
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ERWORBEN HABEN.
Diese Endbenutzer-Lizenzvereinbarung („EULA”) ist eine rechtswirksame Vereinbarung
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nachstehend manchmal „Sie/Ihnen“ oder „Endbenutzer“ genannt und Arturia SA
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zur Verwendung der zusätzlichen (obligatorischen) von Arturia oder Dritten für zahlende
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vorangestellten, in kursiv geschriebenen vierten Absatzes ("Hinweis:...") - keinerlei Bezug auf
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Eigentumsrechte an der Software hält und behält Arturia. Arturia erlaubt Ihnen den
Download, das Kopieren, die Installation und die Nutzung der Software nur unter den in
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Technische Unterstützung, Upgrades und Updates werden von Arturia nur für Endbenutzer
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Veröffentlichung dieser aktuellsten Version, für die vorhergehende Version. Arturia behält
es sich vor, zu jeder Zeit Änderungen an Art und Umfang des Supports (E-Mail, Forum im
Internet etc.) und an Upgrades und Updates vorzunehmen, ohne speziell darauf hinweisen
zu müssen.
Im Rahmen der Produktregistrierung müssen Sie der Speicherung einer Reihe persönlicher
Informationen (Name, E-Mail Adresse, Lizenzdaten) durch Arturia zustimmen. Sie erlauben
Arturia damit auch, diese Daten an direkte Geschäftspartner von Arturia weiterzuleiten,
insbesondere an ausgewählte Distributoren zum Zwecke technischer Unterstützung und der
Berechtigungsverifikation für Upgrades.
5. Keine Auftrennung der Softwarekomponenten
Die Software enthält eine Vielzahl an Dateien, die nur im unveränderten Gesamtverbund
die komplette Funktionalität der Software sicherstellen. Sie dürfen die Einzelkomponenten
der Software nicht voneinander trennen, neu anordnen oder gar modifizieren, insbesondere
nicht, um daraus eine neue Softwareversion oder ein neues Produkt herzustellen.
6. Übertragungsbeschränkungen
Sie dürfen die Lizenz zur Nutzung der Software als Ganzes an eine andere Person bzw.
juristische Person übertragen, mit der Maßgabe, dass
- (a) Sie der anderen Person
- (i) diese Lizenzvereinbarung und
- (ii) das Produkt (gebundelte Hard- und Software inklusive aller Kopien, Upgrades, Updates,
Sicherheitskopien und vorheriger Versionen, die Sie zum Upgrade oder Update auf die
aktuelle Version berechtigt hatten) an die Person übergeben und
- (b) gleichzeitig die Software vollständig von Ihrem Computer bzw. Netzwerk deinstallieren
und dabei jegliche Kopien der Software oder derer Komponenten inkl. aller Upgrades,
Updates, Sicherheitskopien und vorheriger Versionen, die Sie zum Upgrade oder Update auf
die aktuelle Version berechtigt hatten, löschen und
- (c) der Abtretungsempfänger die vorliegende Lizenzvereinbarung akzeptiert und
entsprechend die Produktregistrierung und Produktaktivierung auf seinen Namen bei Arturia
vornimmt.
Die Lizenz zur Nutzung der Software, die als NFR („Nicht für den Wiederverkauf bestimmt”)
gekennzeichnet ist, darf nicht verkauft oder übertragen werden.
7. Upgrades und Updates
Sie müssen im Besitz einer gültigen Lizenz der vorherigen Version der Software sein, um
zum Upgrade oder Update der Software berechtigt zu sein. Es ist nicht möglich, die Lizenz
an der vorherigen Version nach einem Update oder Upgrade der Software an eine andere
Person bzw. juristische Person weiterzugeben, da im Falle eines Upgrades oder einer
Aktualisierung einer vorherigen Version die Lizenz zur Nutzung der vorherigen Version des
jeweiligen Produkts erlischt und durch die Lizenz zur Nutzung der neueren Version ersetzt
wird.
Das Herunterladen eines Upgrades oder Updates allein beinhaltet noch keine Lizenz zur
Nutzung der Software.
8. Eingeschränkte Garantie
Arturia garantiert, dass, sofern die Software auf einem mitverkauften Datenträger (etwa
USB-Stick) ausgeliefert wird, dieser Datenträger bei bestimmungsgemäßem Gebrauch
binnen 30 Tagen nach Kauf im Fachhandel frei von Defekten in Material oder Verarbeitung
ist. Ihr Kaufbeleg ist entscheidend für die Bestimmung des Erwerbsdatums. Nehmen Sie
zur Garantieabwicklung Kontakt zum deutschen Arturia-Vertrieb Tomeso auf, wenn Ihr
Datenträger defekt ist und unter die eingeschränkte Garantie fällt. Ist der Defekt auf einen
von Ihnen oder Dritten verursachten Unfallschaden, unsachgemäße Handhabung oder
sonstige Eingriffe und Modifizierung zurückzuführen, so greift die eingeschränkte Garantie
nicht.
Die Software selbst wird "so wie sie ist" ohne jegliche Garantie zu Funktionalität oder
Performance bereitgestellt.
9. Haftungsbeschränkung
Arturia haftet uneingeschränkt nur entsprechend der Gesetzesbestimmungen für Schäden
des Lizenznehmers, die vorsätzlich oder grob fahrlässig von Arturia oder seinen Vertretern
verursacht wurden. Das Gleiche gilt für Personenschaden und Schäden gemäß dem
deutschen Produkthaftungsgesetz oder vergleichbaren Gesetzen in anderen etwaig
geltenden Gerichtsbarkeiten.
Im Übrigen ist die Haftung von Arturia für Schadenersatzansprüche – gleich aus welchem
Rechtsgrund – nach Maßgabe der folgenden Bedingungen begrenzt, sofern aus einer
ausdrücklichen Garantie von Arturia nichts anderes hervorgeht:
i. Für Schäden, die durch leichte Fahrlässigkeit verursacht wurden, haftet Arturia nur
insoweit, als dass durch sie vertragliche Pflichten (Kardinalpflichten) beeinträchtigt werden.
Kardinalpflichten sind diejenigen vertraglichen Verpflichtungen, die erfüllt sein müssen, um
die ordnungsgemäße Erfüllung des Vertrages sicherzustellen und auf deren Einhaltung der
Nutzer vertrauen können muss. Insoweit Arturia hiernach für leichte Fahrlässigkeit haftbar
ist, ist die Haftbarkeit Arturias auf die üblicherweise vorhersehbaren Schäden begrenzt.
ii. Die Haftung von Arturia für Schäden, die durch Datenverluste und/oder durch leichte
Fahrlässigkeit verlorene Programme verursacht wurden, ist auf die üblichen
Instandsetzungskosten begrenzt, die im Falle regelmäßiger und angemessener
Datensicherung und regelmäßigen und angemessenen Datenschutzes durch den
Lizenznehmer entstanden wären.
iii. Die Bestimmungen des oben stehenden Absatzes gelten entsprechend für die
Schadensbegrenzung für vergebliche Aufwendungen (§ 284 des Bürgerlichen Gesetzbuchs
[BGB]).
Die vorstehenden Haftungsbeschränkungen gelten auch für die Vertreter Arturias.
10. Laufzeit
Diese Vereinbarung können Sie jederzeit beenden, indem Sie jegliche Kopien der Software
oder derer Komponenten inkl. aller Upgrades, Updates und Sicherheitskopien auf Ihren
Rechnern bzw. in Ihrem Netzwerk deinstallieren bzw. löschen. Diese Vereinbarung wird
außerdem umgehend und ohne weitere Ankündigung beendet, wenn Sie gegen eine der in
dieser Vereinbarung genannten Bedingungen verstoßen.
11. Allgemeines
Alle in diesem Dokument verwendeten personenbezogenen Bezeichnungen gelten sowohl
für Personen weiblichen als auch männlichen Geschlechts.
This product, when installed as indicate in the instructions contained in this manual, meets
FCC requirement. Modifications not expressly approved by Arturia may avoid your authority,
granted by the FCC, to use the product.
IMPORTANT:
high quality shielded cables. Cable (s) supplied with this product MUST be used. Follow all
installation instructions. Failure to follow instructions could void your FFC authorization to
use this product in the USA.
NOTE:
Digital device, pursuant to Part 15 of the FCC rules. These limits are designed to provide
a reasonable protection against harmful interference in a residential environment. This
equipment generate, use and radiate radio frequency energy and, if not installed and used
according to the instructions found in the users manual, may cause interferences harmful
to the operation to other electronic devices. Compliance with FCC regulations does not
guarantee that interferences will not occur in all the installations. If this product is found to
be the source of interferences, witch can be determined by turning the unit “OFF” and “ON”,
please try to eliminate the problem by using one of the following measures:
The above statements apply ONLY to those products distributed in the USA.
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Interference-Causing Equipment Regulation.
AVIS
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Europa
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This product has been tested and found to comply with the limit for a Class B
• Relocate either this product or the device that is affected by the interference.
• Use power outlets that are on different branch (circuit breaker or fuse) circuits or
install AC line filter(s).
• In the case of radio or TV interferences, relocate/ reorient the antenna. If the
antenna lead-in is 300 ohm ribbon lead, change the lead-in to coaxial cable.
• If these corrective measures do not bring any satisfied results, please the local
retailer authorized to distribute this type of product. If you cannot locate the
appropriate retailer, please contact Arturia.
This class B digital apparatus meets all the requirements of the Canadian
: Cet appareil numérique de la classe B respecte toutes les exigences du Règlement sur
Das Produkt wird in Übereinstimmung mit der Richtlinie des Europäischen Parlamentes und
des Rates RoHS-konform gefertigt und ist somit frei von Blei, Quecksilber, Cadmium und
sechswertigem Chrom. Dennoch handelt es sich bei der Entsorgung dieses Produktes um
Sondermüll, der nicht über die gewöhnliche Hausmülltonne entsorgt werden darf!
Das Produkt entspricht der Europäischen Direktive 89/336/EEC. Eine hohe elektrostatische
Ladung kann unter Umständen zu einer Fehlfunktion des Produkts führen. Wenn es dazu
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