BN 3035/90.87 bis 90.89
Softwareversion 7.20
Bedienungsanleitung
7
BN 3035/98.17
Page 2
Wenn Sie Fragen haben, wenden
Sie sich bitte an die zuständige
Wavetek Wandel Goltermann-Vertriebsgesellschaft. Die Adressen finden Sie am
Schluss dieses Handbuchs.
Copyrights
Dieses Produkt oder Teile davon basieren auf Empfehlungen und/oder Standards des Standardisierungssektors der Internationalen Fernmeldeunion - ITU-T und/
oder des Europäischen Instituts für Telekommunikationsnormen - ETSI. Diese Empfehlungen und Standards
unterliegen Schutzrechten dieser Organisationen. Ohne
schriftliche Zustimmung von ITU-T und/oder ETSI ist es
nicht gestattet, ITU-T-Empfehlungen oder ETSI-Standards ganz oder in Teilen zu kopieren und/oder Dritten
zugänglich zu machen.
Mit den Jitteroptionen BN 3035/90.81 bis 90.84 bietet der ANT-20 Advanced Networ k Tester in
kompakter Weise die Möglichkeit, Jitter zu generieren und zu messen. Jittergenerator und Jitteranalysator sind im ANT-20 integriert. Zusätzliche Geräte sind für die Messungen nicht erforderlich.
Jittergenerator und Jitteranalysator erfüllen bzw. übertref fen die ITU-T-Empfehlung O.17 2 zum
Nachweis der Jitteranforderungen nach ITU-T-, Bellcore- und ANSI-Empfehlungen für elektrische und optische Signale bis 622 Mbit/s.
Mit der Option BN 3035/90.88 kann an der optischen 2488-Mbit/s-Schnittstelle Jitter generiert
und analysiert werden. Nähere Einzelheiten dazu finden Sie in Kap. 9, Seite E-6 und in den
Technische Daten Jitter (2488-Mbit/s-Schnittstelle).
Jittermessungen werden durchgeführt
• bei der Installation von Netzelementen,
• bei der Fehlersuche im Störungsfall und
• bei routinemäßigen Wartungsarbeiten.
1Jittergenerator
Mit dem Jittergenerator im ANT-20 (BN 3035/90.81) werden die PDH-/DS1-3- und
SDH-/SONET-Sendesignale bis 155 Mbit/s moduliert.
Die Option BN 3035/90.83 erweitert den Bitratenbereich auf 622 Mbit/s.
Der interne Modulationsgenerator erlaubt die Erzeug ung von sinusförmigem Jitter im Frequenzbereich von 0,1 Hz bis 5 MHz.
2Jitteranalysator
Mit dem eingebauten Jitteranalysator (BN 3035/90.82) bestimmt der ANT- 20 den Jitter an
PDH-/DS1-3- und SDH-/SONET-Schnittstellen bis 155 Mbit/s .
Mit der Option BN 3035/90.84 wird die Jittermessung auf die Bitrate 622 Mbit/s erweitert.
Der Jitteranalysator enthält Hoch- und Tiefpaßfilter nach der ITU-T-Empfehlung O.172. Gemessen werden die momentanen Jitterspitzenwerte. Dar über hina us wird d ie m aximale Jitter am plitude gespeichert, die innerhalb eines Meßintervalls aufgetreten ist. Zusätzlich kann der
Effektivwert des Jitters (RMS) gemessen werden.
Am Demodulatorausgang [31] kann das demodulierte Jittersignal abgenommen und weiterverarbeitet werden (z.B.: spektrale Analyse).
Mit der Einführung von SDH-/SONET-Netzen läßt sich eine neue Art von Jitter in den Übertragungsnetzen feststellen. Der Jitter wird verursacht durch Pointeroperationen und durch das
Mappen der Zubringersignale (Combined Jitter).
Der ANT-20 mißt den “Combined Jitter” auf der Zubringer-Ebene mit ho her Genauigkeit. Diese
Genauigkeit wird erreicht durch die exakte Einhaltung de r in der ITU-T O.172 definierten Hochpaßfiltercharakteristik und durch eine hohe Verträglichkeit des Jitteranalysators gegenüber Jitterspitzen, die durch Pointeroperationen verursacht werden.
EinführungE-1
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O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
3Jitterverträglichkeitstests
Die Jitterverträglichkeit einer Systemkomponente gibt an, bis zu welcher Jitteramplitude des
Datensignals die Übertragung noch fehlerfrei ist. Für verschiedene Jitterfrequenzen ergeben
sich dabei unterschiedliche Amplituden.
Die Jitterverträglichkeit ist eine wichtige Meßgröße bei Abnahmeprüfungen , da sie Aufschluß
über die Toleranz gegenüber auftretendem Jitter gibt. Die bei der Abnahme prüfung ermitte lten
Jitterwerte dienen gleichzeitig als Referenzwerte für spätere Betriebsmessungen. Routinemäßige Vergleichsmessungen mit den Referenzwerten lassen frühzeitige Veränderungen erkennen. So können Baugruppen getauscht werden, bevor es zu Störungen in der Übertragung
kommt.
In ANT-20 stehen zwei automatische Meßabläufe für die Jitterverträglich keitsmessung zur Ve rfügung.
Maximum Tolerable Jitter (MTJ-Messung)
Bei Verwendung eines sinusförmigen Modulationssignals und einer Quasizufallsfolge als Prüfmuster wird bei gegebener Frequenz die Amplitude des Jittersignals nach der Me thode der Intervallhalbierung so lange erhöht, bis am Ausgang des Meßobjekts Fe hler auftreten.
Die dann am Jittergenerator eingestellte Amplitude ist der verträgliche Eingangsjitter des Prüflings. Die Ergebnisse werden grafisch oder tabellarisch dargestellt.
Fast Maximum Tolerable Jitter (F-MTJ-Messung)
Der Prüfling wird mit vorgegebenen Jitteramplituden beaufschlagt und auf Fehler überwacht.
Diese Methode ist wesentlich schneller, da kein Amplitudensuchlauf stattfinden muß. Als Ergebnisse werden die Statusmeldungen “Ok” oder “Failed” ausgegeben.
4Jitterübertragungsfunktion
Die Jitterübertragungsfunktion einer digitalen Übertragungsba ugruppe gibt an, in welchem Maß
ein Eingangsjitter an den Ausgang weitergegeben wird. Der Jitter wird beim Durchgang durch
den Prüfling eventuell verstärkt oder abgeschwächt.
Ist das Eingangssignal einer Übertragungsbaugruppe mit einem Jitter behaftet, so wird im allgemeinen an seinem Ausgang ein Restjitter auftreten.
Wenn die Signale die Baugruppe durchlaufen, wird meistens der hochfrequente Anteil des Jitters unterdrückt, der niederfrequente Anteil erscheint jedoch ohne Abschwächung am Ausgang. Es kommt sogar vor, daß der Eingangsjitter in der Baugruppe noch leicht verstärkt wird.
Dies führt zu Schwierigkeiten, wenn mehrere gleichartige Komponenten, z.B. Regeneratoren,
hintereinander geschaltet sind. Bereits kleinste Jitterverstä rkungen können sich zu hohen Werten akkumulieren. Ab einem bestimmten Punkt im Leitungszug wird die Eingangsjitterverträglichkeit der nachgeschalteten Baugruppe überschritten. Dies macht sich durch eine starke
Erhöhung der Bitfehlerhäufigkeit in dieser Baugruppe bemerkbar.
Im ANT-20 wird die Jitterübertragungsfunktion selektiv gemessen. Bei der selektiven Messung
wird die bestmöglichste Meßgenauigkeit durch eine hohe Störunterdrückung erreicht.
E-2Einführung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
5Phasehits
Als Phasehit bezeichnet man das Überschreiten einer bestimmten vorgegebenen Jitterschwelle. Dieses Ereignis wird mit einem Zähler gezählt. Der aktuelle Zählerstand gibt an, wie
oft die Phasehit-Schwelle seit dem Start der Messung überschritten wurde.
Mit dem ANT-20-Jitteranalysator können unabhängig voneinander positive und negative
Schwellwertüberschreitungen gezählt werden (Positive Cou nt, Negative Count). Die Schwellen
für positive und negative Überschreitungen sind getrennt einstellbar.
6Wander-Messung
Langsame periodische und nicht-periodische Phasenänderunge n im Bereich von 0 bis 10 Hz
werden als “Wander” bezeichnet.
Da Phasenänderungen beliebig langsam a blaufen können, erforde rt eine Wander-Messung immer einen Referenztakt.
Der ANT-20 erlaubt Wander-Messungen bei allen Bitraten entsprechend der Konfigu ration des
Grundgeräts. Als Referenz können wahlweise Taktfrequenzen von 1,544 MHz, 2,048 MHz,
5 MHz oder 10 MHz oder Datensignale mit 1,544 Mbit/s oder 2,048 Mbit/s verwendet werden.
Zusätzlich zum Jitteranalysator (BN 3035/90.82) wird die Optio n “Wan der an alysat or” BN 3035 /
90.86 benötigt.
Wanderanalysator: Option BN 3035/90.89
Mit der zusätzlichen Option BN 3035/90.89 “Wanderanalysator” können Wan dereigenschaften
auch an optischen 2488-Mbit/s-Schnittstellen (OC-48/STM-16) gemessen werden.
Als Referenztakt können wahlweise 1,544 MHz, 2,048 MHz, 5 MHz oder 10 MHz verwendet
werden.
MTIE/TDEV Analysis: Option BN 3035/95.21
Für den ANT-20 ist zusätzlich die Option BN 3035/95.21 “MTIE/TDEV Analysis” erhältlich. Mit
dieser Software berechnen und analysieren Sie aus den Wandermessungen des ANT-20 den
“Maximum Time Interval Error” (MTIE) und die “Time Deviation” (TDEV).
EinführungE-3
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O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
7Wandergenerator
Mit der zusätzlichen Option BN 3035/90.85 (in Verbindung mit der Option BN 3035 /90.81) können Sie einen sinusförmigen Wander im Frequenzbereich von 10 µHz bis 10 Hz mit einer Amplitude von bis zu 200000 UI erzeugen.
Mit der Option BN 3035/90.87 (in Verbindung mit den Optionen BN 3035/90.81 und BN 3035/
90.88) können Sie den Wandergenerator auch an der 2488-Mbit/s-Schnittstelle einsetzen.
Maximum Tolerable Wander (MTW)
In Verbindung mit dem Wandergenerator steht der automatische Meßablauf MTW (Maximum
Tolerable Wander) zur Verfügung.
Ähnlich wie bei der F-MTJ-Messung wird ein Prüfling mit Kombinationen von Wanderamplituden und -frequenzen beaufschlagt und auf Fehler im Ausgangssignal überwacht. Die Wanderamplituden und -frequenzen (Meßpunkte) sind vom Anwender wählbar.
E-4Einführung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
8Anschlußseite
8.1O.172 JITTER ANALYZER/GENERATOR
Bild E-1Anschlußseite des O.172 JITTER ANALYZER/GENERATOR
EinführungE-5
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O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
9Optionen BN 3035/90.87, BN 3035/90.88 und BN 3035/90.89
Mit dem Jittergenerator/Jitteranalysator (BN 3035/90.88) kann an der optischen 2488-Mbit/s-
Schnittstelle Jitter generiert und analysiert werden. Dazu wird außerdem die optische Schnittstelle OC-48/STM-16 (BN 3035/90.50 bis BN 3035/90.54 oder BN 3035/90.59, bzw. BN 3035/
91.53, BN 3035/91.54 oder BN 3035/91.59) benötigt.
Hinweis: Der Jittergenerator/Jitteranalysator (BN 3035/90.88), der Wanderanalysator (BN
3035/90.89) und der Wandergenerator (BN 3035/90.87) können nur im ANT-20E
eingesetzt werden.
Der Jittergenerator/Jitteranalysator erfüllt die Anforderungen der ITU-T-Empfehlung O.17 2 für
die “Synchrone Digitale Hierarchie”.
9.1Jittergenerator
Der Jitter (bis 800 UIpp) wird mit einem internen Modulationsgenerator erzeugt, der eine sinusförmige Modulation im Frequenzbereich von 0,1 Hz bis 20 MHz erlaubt.
Eine externe Modulationsspannung im gleichen Frequenzbereich ka nn an Buchse [50] zugeführt werden.
9.2Jitteranalysator
Der Jittermeßbereich ist auf 32 UIpp erweitert. Das demodulierte Jittersignal kann an der
Buchse [51] entnommen werden.
Das nächste Bild zeigt die Steckposition des “O.172 JITTER ANALYZER/
GENERATOR 2488 Mbit/s” im ANT-20E zusammen mit dem “OC-48/STM-16 MODULE”.
Zum Betrieb sind die zwei dargestellten Kabelverbindungen zwischen dem Jittermodul und dem
OC-48/STM-16-Modul erforderlich (im Lieferumfang enthalten).
Die Stecker der Kabelverbindung müssen mit der Dre hmomentbegrenzung 1 Nm angeschraubt
werden (z.B. mit dem Drehmomentschlüssel 74Z-0-0-21 der Firma Suhner).
Hinweis: Bei nachträglichem Einsatz des “O.172 JITTER ANALYZER/GENERATOR
2488 Mbit/s ” in den ANT-20E ist zur Gewährleistu ng der Meßgenauigkeit ein Abgleich erforderlich. Ihr nächstliegendes Wavetek Wandel Goltermann Service Center führt diesen Abgleich durch.
E-6Einführung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
.
Bild E-2ANT-20E mit “O.172 JITTER ANALYZER/GENERATOR 2488 Mbit/s”
Mit dem VI "O.172 Jitter Generator/Analyzer" erzeugen und messe n Sie Jitter und Wander. Sie
führen automatische Messungen wie “Maximum Tolerable Jitter” und “Jitter T ransfer Functio n”
durch. Darüberhinaus ermöglicht das VI in der Stand ardeinstellung auch Phasehit-M essungen
(P-P PH) und Jittereffektivwert-Messungen (P-P RMS).
Menü - und Symbolleiste
Parametereinstellung:
Jitter/Wander Generator: Amplitude/Frequenz
Jitter Analysator: Meßbereich/Hoch- u. Tiefpass
Hinweis: Wenn Sie mit der linken Maustaste auf eines der dargestellten Ergebnisse klicken,
wird ein zusätzliches Ergebnisfenster geöf fnet. In diesem Fenster ist das angeklickte
Einzelergebnis vergrößert dargestellt.
Wenn Sie mit der linken Maustaste auf das zusätzliche Ergebnisfenster klicken, wird
das Fenster vergrößert. Durch mehrmaliges Klicken auf das zusätzliche Ergebn isfenster können Sie das Fenster in mehreren Stufen vergößern. Wenn Sie mit der
rechten Maustaste auf das Ergebnisfenster klicken, wird das Fenster verkleinert.
2Laufende und maximale Jitterwerte, Jitter RMS bzw. Phase
Hits
Mit der Funktion “P-P RMS” (siehe obige Symboltaste) schalten Sie das VI auf nichtautomatische Messungen, mit der Sie folgende Ergebnisse darstellen können:
• Laufende Jitterwerte: Current Values; numerische Darstellung (siehe Bild B-2)
Laufende Jitterwerte: Current Values; grafische Darstellung (siehe Bild B-4)
2) Anzeige nach Starten der Messung (VI “Application Manager”)
Bild B-2Ergebnisdarstellung bei “nichtautomatischen” Messungen (numerische Darstellung)
Mit der Funktion “P-P PH” (siehe obige Symboltaste) schalten Sie das VI auf nichtautomatische
Messungen, mit der Sie folgende Ergebnisse darstellen können:
• Laufende Jitterwerte: Current Values; numerische Darstellung ( siehe Bild B-3)
Laufende Jitterwerte: Current Values; grafische Darstellung (siehe Bild B-4)
• Maximale Jitterwerte: Max. Values
• Anzahl der Überschreitungen von Jitterschwellen: Phase Hits
Werte oder Jittereffektivwert (wenn P-P RMS gewählt ist)
Tabelle B-2Bedeutung der Menübefehle und Symboltasten
B-4Bedienung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
3Taktjitter
3.1Jitter- und Wandermessung an Takten
Der Jitteranalysator im ANT-20 kann Jitter und Wander von Taktsignalen messen (am Eingang
[14]), wenn im Dialog “Interface” des VIs “Signal Structure” folgende Einstellungen unter RX getroffen wurden:
1. Code: “CMI”-Code (Listenfeld “Code”). Dabei sind für den zu messenden Takt die CMI-Pegelspezifikationen des Grundgerätes gültig.
2. Empfindlichkeit: “ITU-T” oder “PMP” (Listenfeld “Sensitivity”), abhängig vom Empfangspegel.
Tip: Verwenden Sie ein externes Dämpfungsglied, wenn der Pegel größer ist als 1 V
nach Einstellung (Framed, Unfram.; SDH, SONET) können in dieser Betriebsart unterschiedliche Alarme angezeigt werden. Diese sind mit Ausnahme von “LOS” für die Messung des Taktjitters unerheblich und können ignoriert werden.
3.2Erzeugung von Taktjitter und Taktwander
Der Jittergenerator im ANT-20/ANT-20E kann be i PDH-/DS1-3-Bitraten Ta ktjitter und Taktwander erzeugen (am Ausgang [15]), wenn be stimmte Einstellungen im VI “Signal Str ucture” vorgenommen werden.
Einstellungen im Dialog “Edit Signal Structure - TX (RX)”
1. Stellen Sie die TX-Bitrate auf PDH bzw. DS1, DS2 oder DS3 ein.
2. Wählen Sie “unframed”.
3. Wählen Sie Testmuster “DW”.
4. Stellen Sie das Testmuster “Dauernull” ein.
Einstellung im Dialog “Interface”
⇒ Wählen Sie den Code “CMI”.
Für den gesendeten Takt gelten die CMI-Pegelspezifikationen.
Tip: Verwenden Sie ein externes Dämpfungsglied, wenn Sie ein Taktsignal <1 V
Mit der Funktion “Fast-MTJ-Messung” (vgl. Symboltaste) schalten Sie auf schnelle Messung
der Jitterverträglichkeit. Bei einer Fast-MTJ-Messung werden Jitter sig nale erzeugt (Kombinationen aus Jitter-Frequenzen und -Amplituden), die auf den von der ITU-T vorgegebene n
Grenzkurven liegen. Bei einem Bitratenwechsel werden die Wertepaare autom atisch auf ihre
Default-Werte gesetzt. Im Dialog “FMTJ-Settings” können Sie diese Werte editieren.
Dabei besteht die Möglichkeit, die Werte für Frequenz und Amplitude getrennt in einem erweiterten Dialog “Scan Frequency/Amplitude” einzustellen (Dopp elklick auf ein beliebiges Feld).
Die Frequenzwerte können in beliebiger Reihenfolge eingege ben werden. Bei der Eingabe werden die Werte auf ihre Zulässigkeit hin überprüft und ggf. verworfen.
Bild B-5Ergebnisdarstellung bei “Fast Maximum Tolerable Jitter”
4.2MTJ-Messung
Mit der Funktion “MTJ” schalten Sie auf Messung der Jitterverträglichkeit. Bei Verwendung eines sinusförmigen Modulationssignals und einer Quasizufallsfolge als Prüfmuster wird bei gegebener Frequenz die Amplitude des Jittersignals nach der Metho de der Intervallhalbi erung so
lange erhöht, bis am Ausgang des Meßobjekts Fehler auftreten. Die dann am Jittergenerator
eingestellte Amplitude ist der verträgliche Eingangsjitter des Prüflings. Ne ben maximal 20 wählbaren Jitterfrequenzen und einer einstellbaren Fehl erschwelle kann auch die Einschwingzeit
des Prüflings berücksichtigt werden.
Einstellung der Default-Werte automatisch bei
Bitratenwechsel.
Werte für Jitterfrequenz und Jitteramplitude im
Dialog “MTJ Settings” editierbar.
Ergebnisanzeige
B-6Bedienung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Die Ergebnisse werden wahlweise tabellarisch oder grafisch dargestellt.
Ergebnisanzeige:
Gültige Meßwerte
> 64.000 Ji tterverträglichkeit höher
als max. Prüfwert
!
Jitterverträglichkeit verletzt die
Toleranzmaske
Bild B-6Tabellarische Ergebnisdarstellung (Table)
Ergebnisanzeige:
Bild B-7Grafische Ergebnisdarstellung (Diagram)
+ Gültige Meßwerte
∆ Jitterverträglichkeit höher als max. Prüfwert
In der Darstellung “Diagram” wird in die Grafik die Norm-Toleranzmaske eingeblendet. Eine
“Default”-Taste ermöglicht die Einstellung der bitratenab hängigen Normwerte der Jittermeßfrequenzen.
BedienungB-7
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O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
4.3Unterschied zwischen MTJ-Messung und F-MTJ-Messung
Bei einer MTJ-Messung ist das Ergebnis ein UI-Wert für jede eingestellte Jitterfrequenz, der die
tatsächliche Jitterverträglichkeit des Prüflings angibt. Dagegen werden bei einer Fast-MTJMessung Jittersignale erzeugt (Kombinationen aus Jitter-Frequen zen und -Amplituden), die auf
den von der ITU- T vorgegebenen Grenzkurven liegen.
Beispiel
Bei einer F-MTJ-Messung werden z.B. die Jitterfrequenzen f1, f2, f3, f4 un d f5 mit d en zugeh örigen Jitteramplituden A1, A2 und A3 eingestellt.
Jitteramplitude
UI
pp
MTJ-Messung: tatsächliche
A1
Jitterverträglichkeit eines Prüflings
A2
A3
f1f5
f2
Bild B-8Unterschied zwischen MTJ-Messung und F-MTJ-Messung
f3f4
F-MTJ-Messung
Ergebnis “OK”
Jitterfrequenz
in kHz
Sie können prinzipiell bis zu 10 Kombinationen aus Jitterfrequenzwerten und Jitteramplitudenwerten vorgeben.
B-8Bedienung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
5Jitterübertragungsfunktion (Jitter Transfer Function)
Mit “JTF” schalten Sie die Messung der Jitterübertragungsfunktion, kur z JTF-Messung ein. Die
Jitterübertragungsfunktion wird gemessen, indem man bei verschiedenen Frequenzen ein Jittersignal mit bekannter Amplitude an den Eingang des Pr üflings anlegt und die üb ertragene Jitteramplitude am Ausgang mißt. Zur Messung wird dabei ein selektive s Filter verwendet, so daß
Störsignale weitgehend ausgeblendet werden.
Die Ergebnisse werden wahlweise tabellarisch oder grafisch dargestellt. Dabei wird in die Grafik die Norm-Toleranzmaske eingeblendet. Eine “Default”-Taste ermöglicht die Einstellung der
bitratenabhängigen Normwerte der Jittermeßfrequenzen und -amplituden.
Statusanzeige:
“CALIBRATING” (während des Kalibriervorgangs)
“RUNNING” (während der Messung mit dem Prüfling)
Ergebnisanzeige:
Meßwerte
! Ergebnisse außerhalb Toleranzgrenze
Bild B-9Tabellarische Ergebnisdarstellung “Table”
Statusanzeige:
“CALIBRATING” (während des Kalibriervorgangs)
“RUNNING” (während der Messung mit dem Prüfling)
Statusanzeige nach Ablauf der Messung:
“Variable Amplitude” bzw. “Fixed Ampl.: ... UI”
Ergebnisanzeige:
+ Meßwerte
bzw.
Bild B-10Grafische Ergebnisdarstellung “Diagram”
Meßwert liegt außerhalb des Diagramms
BedienungB-9
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O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
Jitterübertragungsfunktion
Der Jitteranalysator mißt für verschiedene Frequenzen des Sendejitters die resultierende Jitteramplitude am Ausgang des Prüflings. Aus dem logarithmischen Verhältnis von Ausgangs- zu
Eingangsjitteramplitude ergibt sich die Jitterverstärkung oder -dämpfun g.
Die Jitterübertragungsfunktion ist folgendermaßen definiert:
Jitterübertragungsfunktion
Zur Messung der Jitterübertragungsfunktion stehe n maximal 20 wäh lbar e Jitter freq uenzen zu r
Verfügung. Außerdem kann für jede gewählte Jitterfrequenz eine Jitter amplitude vorgegeben
werden.
Bei der JTF-Messung ist für eine hohe Meßgenauigkeit eine Kalibriermessung erforde rlich.
Dazu besteht die Möglichkeit, die Kalibriermessung entweder vor jeder einzelnen JTF-Messung
durchzuführen (empfohlen) oder die Kalibrierung abzuspeicher n und für mehrere Messungen
zu verwenden.
Die Kalibrierungsmessung wird ohne Prüfling, d.h. durch Kurzschließen von Sender und Empfänger durchgeführt. In der Ergebnisanzeige erscheinen temporäre Meßwerte der Kalibrierungsmessung (dB), sobald die Taste “OK” gedrückt wird.
Nach Abschluß der Kalibrierungsmessung (Calibration measurement done ...) fügen Sie den
Prüfling zwischen Sender und Empfänger ein und bestä tigen den Kalibrie rvorgang über die Taste “OK”. In der Ergebnisanzeige erscheinen jetzt die Meßwerte des Prüflings.
Wenn Sie mit einer abgespeicherten Kalibriermessun g arb eiten wollen, füg en Sie den Pr üfling
vor dem Start einer Messung ein.
Hinweis: Um eine größtmögliche Meßgenauigkeit zu erreichen, wird empfohlen, eine An-
wärmzeit des ANT-20 von mindestens einer halben Stunde abzuwarten, be vor eine
JTF-Messung bzw. Kalibriermessung du rc hg eführt wird.
Weiterhin empfiehlt es sich, die Umgebungsbedingungen zwischen Kalilbriermessung und JTF-Messung mit dem Prüfling möglichst konstant zu h alten. Beachten Sie
hierzu auch die Angaben in den “Technischen Daten”.
Übernahme von Ergebnissen der MTJ-Messung
Diese Funktion erlaubt Ihnen die Übernahme von Ergebnissen einer zuvor durchgeführten
MTJ-Messung (Frequenzen und Amplituden) als Meß pun kte der JTF -Me ssu ng. Dabei we rden
die MTJ-Ergebnisse automatisch an die zulässigen Bereiche (Meßbereich, Frequenzbereich)
des Jittermessers angepaßt.
Diese Funktion stellt sicher, daß der Prüfling bei der JTF-Messung in keinem Fall mit zu hohen
Jitteramplituden beaufschlagt wird, bei denen Fehler oder Alarme auftreten können.
B-10Bedienung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
6Wander-Messung (TIE/MTIE)
Mit der Funktion “TIE” schalten Sie die Wandermessung ein. Als “Wander” oder “Maximum
Time Interval Error” werden langsame periodische und nicht-periodische Phasenänderungen
im Bereich von 0 bis 10 Hz bezeichnet. Da Phasenänderungen beliebig langsam a blaufen können, erfordert eine Wander-Messung immer einen Referenztakt.
Das Gerät erlaubt Wander-Messungen bei allen Bitraten entsprechend der Kon figuration des
Grundgeräts. Als Referenztakt könn en wahlweise 1,544 MHz, 2,048 MHz, 5 MHz oder 10 MHz
verwendet werden. Weiterhin können auch Datensignale mit Bitraten von 1,544 Mbit/s oder
2,048 Mbit/s als Referenzsignal angelegt werden.
Aufruf der “MTIE/TDEV Analysis”
Symboltasten “View”
Ergebnisanzeige:
numerisch
grafisch
Cursor
Bild B-11Ergebnisdarstellung bei “TIE”
Befehle im Menü “View”SymboltasteFunktion
t-ZoomAuflösung der Zeitachse vergrößern/verkleinern
y-ZoomAuflösung der y-Achse vergrößern/verkleinern
Cursor - First/LastCursor an den Anfang/ans Ende der Zeitachse setzen
Cursor - Prev/NextCursor um eine Bildbreite nach links/rechts bewegen
CursorCursor um einen Meßwert nach links/rechts bewegen
Cursor - PositionDetaillierte Darstellung des TIE-Meßwerts
MTIE/TDEV AnalysisAufruf der MTIE/TDEV Analysis (Option BN 3035/95.21)
Tabelle B-3Bedeutung der Menübefehle und Symboltasten
BedienungB-11
Page 28
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
6.1Meßgrößen Time Interval Error (TIE) und Maximum Time Interval Error (MTIE)
Meßgrößen bei den Wander-Messungen sind TIE (Time Interval Error) und MTIE (Maximum
Time Interval Error).
Die analoge Phasen-Zeitfunktion wird mit einer wählbaren Ab tastr ate ermittelt, mit d er entspr echende Tiefpaß-Filter gekoppelt sind.
Bild B-12Beispiel: Wander-Messung über der Meßzeit
Folgende Abtastraten/Filterkombinationen sind wählbar:
voraussichtlich benötigter Speicherplatz auf der
Festplatte des ANT-20 bei der Messung
Die Meßgrößen TIE und MTIE werden als aktuelle Werte numerisch angezeigt.
Die Meßgröße TIE wird außerdem über der Zeit aufgezeichnet und grafisch da rgestellt (entsprechend der ausgewählten Abtastrate).
Nach dem Start einer Messung werden die beiden Größen TIE und MTIE auf “0” gesetzt.
Wenn der ANT-20 nach einem Synchronisationsverlust, z.B. durch den Ausfall des Referenztakts oder bei einem Netzausfall, neu synchronisiert, werden beide Meßgrö ßen ebenfalls auf “0”
gesetzt. Die Meßwerte werden auf der Festplatte des ANT-20 in der Datei “WANDMSEC.BIN”
gespeichert.
Hinweis: Überprüfen Sie vor dem Start einer Langzeit- Wander- Messung die verfüg bare Spei-
cherkapazität Ihrer Festplatte. Die Software des ANT-20 errechnet anhand der gewählten Gate-Time und der gewählten Abtastrate den zu erwartenden Platzbedarf
auf der Festplatte (sieheTab. B-4). Wenn nicht genügend Speicherplatz vorhanden
ist, wird eine Warnmeldung ausgegeben.
B-12Bedienung
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ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
6.2Datensignal als Referenz bei 2488 Mbit/s
Steht am Meßort kein Referenztakt zur Netzsynchronisation zur Verfügung, dafür aber ein Datensignal (2 Mbit/s oder 1,5 Mbit/s), so kann eine Wander-Messung bei 2488 Mbit/s folgendermaßen durchgeführt werden.
Führen Sie folgende Schritte aus:
1. Verbinden Sie die Buchse [26] mit Buchse [54].
2. Wählen Sie die Wander-Referenzfrequenz “2048 kHz” im Fenster “Wander Settings”.
3. Wählen Sie im Menü “Trigger” des Fensters “Signal Structure ” den Be fehl “Input/Output …” .
Es öffnet sich das Fenster “Trigger Input/Output [26]”.
4. Wählen Sie hier den Listeneintrag “Ref. Clock (2048 kH z) Ou tp ut ”.
5. Schalten Sie auf “Trigger On”.
6. Klicken Sie auf “OK”.
7. Wählen Sie im Menü “Interface” des Fensters “Signal Structure” den Befehl “Settings …”
Es öffnet sich das Fenster “Interface”.
8. Wählen Sie hier im Bereich “TX Interface” unter “Clock Source” den Listeneintrag
“Ext. Data 2M/E1 [25]” oder “Ext. Data 1.5/DS1 [25]” aus.
9. Klicken Sie auf “OK”.
10.Starten Sie die Wander-Messung im Fenster “ANT-20 - <Application Title>”
– oder –
drücken Sie die Taste “F5” MEASUREMENT START.
2,048-MHz-Takt
Trigger (out)Wander Ref.-Clock (in)
[25]
2-Mbit/s- oder
1,5-Mbit/s-Datensignal
[Referenz]
Bild B-13Wander-Messung mit einem 2-Mbit/s- oder 1,5-Mbit/s-Datensignal als Referenz
[26][54]
[44]
ANT-20
2488-Mbit/s-Datensignal
[Meßsignal]
Tip: In dieser Betriebsart ist der Sender des ANT-20 auf das zugeführte Referenzsignal an
Buchse [25] synchronisiert.
Beachten Sie bei dieser Meßapplikation auch die “Technische Daten”, Kap. “REF
CLOCK IN [25]” des Grundgeräts.
Mit der Funktion “MTW” (Maximum Tolerable Wander) schalten Sie die Messung der Wanderverträglichkeit ein.
Hinweis: Die Funktion “MTW” kann nur einschaltet werden, wenn Sie zuvor den Generator auf
Wander eingestellt haben (TX WAN).
Wenn Sie nach einer “MTW”-Messung andere automatische Jittermeßfunktionen
(MTJ, F-MTJ, JTF) durchführen wollen, müssen Sie dazu den Sender wieder auf Jitter einstellen (TX JIT).
Bei der “MTW”-Messung werden Wandersignale erzeugt (Kombinationen aus Wanderfrequenzen und -amplituden), die auf den vorgegebenen Grenzkurven der veschiedenen Empfehlungen liegen. Bei der Messung werden nacheinander die verschiedenen Frequenz-AmplitudeKombinationen eingestellt. Das Empfangssignal wird dabei auf Fehler und Alarme kontrolliert.
Abhängig davon wird das Ergebniss “OK” oder “Failed” ausgegeben.
Bei einem Bitratenwechsel werden die Wertepaare automatisch auf ihre De fault-Werte gesetzt.
Diese Werte können Sie im Dialog “MTW”-Settings editieren.
Dabei besteht die Möglichkeit, die Werte für Frequenz und Amplitude getrennt in einem erweiterten Dialog “Scan Frequency/Amplitude” einzustellen (Dopp elklick auf ein beliebiges Feld).
Die Frequenzwerte können in beliebiger Reihenfolge eingege ben werden. Bei der Eingabe werden die Werte auf ihre Zulässigkeit hin überprüft und ggf. verworfen.
Einstellung der Default-Werte automatisch bei
Bitratenwechsel.
Werte für Wanderfrequenz und Wanderamplitude im
Dialog “MTW Settings” editierbar.
Ergebnisanzeige
Bild B-14Ergebnisdarstellung bei “MTW”
B-14Bedienung
Page 31
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Applikationen
1Maximum Tolerable Jitter (MTJ)
nach G.823, G.825, G.958, O.172
1.1Meßaufbau und Beschreibung
Bild A-1Meßaufbau für MTJ-Messungen
Interfaces
• electrical balancedRx : [12]Tx : [13]
• electrical unbalancedRx : [14]Tx : [15]
• optical 52, 155, 622 Mbit/sRx : [17]Tx : [18]
• optical 2,5 Gbit/sRx : [44] Tx : [47]
Die Messung dient zur Überprüfung der maximalen Jitterverträglichkeit von elektrischen und
optischen Line- und Tributary-Eingängen.
Bei der Verwendung eines sinusförmigen Modulationssignals und einer Quasizufallsfolge als
Prüfmuster wird bei gegebener Frequenz die Amplitude des Jittersignals nach der Methode de r
Intervallhalbierung solange erhöht, bis am Ausgang des Meßobjekts Fehler auftreten.
1.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein. Ihr
Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (siehe Bild A-2).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
Bild A-2Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
ApplikationenA-1
Page 32
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
1.3Messung
Settings
✓ Das Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Menü “Mode” den Befehl “MTJ”
– oder –
klicken Sie im “Toolbar” auf das entsprechende Sym bo l.
2. Wählen Sie die Fehlerquelle (z.B. TSE, Test Sequence Error) im Listenfeld “Error Source”.
3. Geben Sie die Fehlerschwelle in das Feld “Error Threshold” ein, die als Entscheidungskriterium für den Suchalgorithmus dient.
Die Eingabe einer Fehlerschwelle ist nicht möglich, wenn im Feld “Error Source” ein Alarm
gewählt wurde.
4. Geben Sie eine Verzögerungszeit für die einzelnen Messungen im Feld “Settling Time” ein,
um das Einschwingverhalten des Prüflings zu berücksichtigen.
5. Geben Sie die Gate-Zeit im Feld “Gate Time” ein.
6. Wählen Sie im Menü “Settings” die Auswahl “MTJ...”
– oder –
klicken Sie auf das Symbol “SET”.
Der Dialog “Settings” wird geöffnet.
Bild A-3Dialog “MTJ Settings”
Sie finden hier die Meßfrequenzen für die MTJ-Messung und die Kenndaten für die Tole ranzmaske.
7. Wählen Sie bei Bedarf eigene Scan-Frequenzen und geänderte Toleranzmasken-Werte.
8. Bestätigen Sie die Eingabe mit “OK”.
Der Dialog “Settings” wird geschlossen.
9. Starten Sie die Messung mit “Start”. Die Messung stoppt nach Ablauf automatisch oder
durch Klicken auf “Stop”.
A-2Applikationen
Page 33
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Analyse
Bei einer MTJ-Messung sind Default-Werte für die Scan-Frequenz und die Toleranzmaske im
Fenster “MTJ Settings” abhängig von der Bitrate eingestellt. Die Default-Werte ändern sich automatisch bei einem Bitratenwechsel.
Für die Darstellung der Meßergebnisse stehen Ihnen zwei Fenster zur Verfügung
(siehe Bild A-4).
Tabellarische Darstellung
• Meßergebnisse werden in der Tabelle unter “UI” eingetragen.
• Meßergebnisse, bei denen die Jitterverträglichkeit des Prüflings höher ist als die maximal
einstellbare Amplitude des Jittergenerators, we rden in der Ta belle dur ch ein “>” dar gestellt.
(z.B. >64 UI).
• Meßergebnisse, die die Toleranzmaske unterschreiten, werden in der Tabelle durch ein
“!”-Zeichen markiert.
Grafische Darstellung
• Meßergebnisse werden in der Grafik durch ein “+”-Zeichen dargestellt.
• Meßergebnisse, bei denen die Jitterverträglichkeit des Prüflings höher ist als die maximal
einstellbare Amplitude des Jittergenerators, werden in der Grafik durch ein “∆”-Zeichen
(statt “+”-Zeichen) dargestellt.
Bild A-4MTJ-Messungen: Ergebnisdarstellung tabellarisch (links) und grafisch (rechts)
ApplikationenA-3
Page 34
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
2Fast Maximum Tolerable Jitter (F-MTJ)
2.1Meßaufbau und Beschreibung
Bild A-5Meßaufbau für Fast-MTJ-Messungen
Interfaces
• electrical balancedRx : [12]Tx : [13]
• electrical unbalancedRx : [14]Tx : [15]
• optical 52, 155, 622 Mbit/sRx : [17]Tx : [18]
• optical 2,5 Gbit/sRx : [44] Tx : [47]
Bei einer Fast-MTJ-Messung werden vorgegebene Kombinationen von Jitter frequenzen
und Jitteramplituden am Jittergenerator eingestellt, die auf den von ANSI vorgegebenen
Grenzkurven liegen.
Für jeden einzelnen Meßpunkt wird als Ergebnis “OK” oder “Failed” ausgegeben. Das Ergebnis
sagt aus, ob der Prüfling die Grenzkurve einhält oder nicht.
2.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein. Ihr
Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (siehe Bild A-6).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
Bild A-6Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
A-4Applikationen
Page 35
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
2.3Messung
Settings
✓ Das Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Menü “Mode” den Befehl “Fast MTJ”
– oder –
klicken Sie im “Toolbar” auf das entsprechende Symbol.
2. Wählen Sie die Fehlerquelle (z.B. TSE, Test Sequence Error) im Listenfeld “Error Source”.
3. Geben Sie die Fehlerschwelle in das Feld “ Error Threshold” ein, ab der das Meßergebnis mit
“Failed” bewertet wird.
Die Eingabe einer Fehlerschwelle ist nicht möglich, wenn im Feld “Error Source” ein Alarm
gewählt wurde.
4. Geben Sie eine Verzögerungszeit für die einzelnen Messungen im Feld “ Settling Time” e in,
um das Einschwingverhalten des Prüflings zu berücksichtigen.
5. Wählen Sie im Menü “Settings” die Auswahl “MTJ...”
– oder –
klicken Sie auf das Symbol “SET”.
Der Dialog “Settings” wird geöffnet.
Bild A-7Dialog “FMTJ Settings”
6. Wählen Sie bei Bedarf eigene Frequenz-Amplituden-Kombinationen aus, mit denen die
Messung durchgeführt werden soll.
7. Bestätigen Sie die Eingabe mit “OK”.
Der Dialog “Settings” wird geschlossen.
ApplikationenA-5
Page 36
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
8. Starten Sie die Messung mit “Start”. Die Messung stoppt nach Ablauf automatisch oder
durch Klicken auf “Stop”.
Bild A-8Fenster bei Fast-MTJ-Messungen
Analyse
• Die Tabelle (siehe Bild A-8) enthält vom Anwender vorgegebene Kombinationen bzw. Defaultwerte von Jitterfrequenzen und Jitteramplituden. Diese werden nach dem Start der
Messung in der Reihenfolge der Tabelleneinträge eingestellt.
• Nach der Verzögerungszeit “Settling Time” wird überprüft, ob im Eingangssignal Alarme
oder Fehler vorhanden sind.
• Abhängig vom Ergebnis wird die jeweilige Einstellung mit “OK” oder “Failed” gekennzeichnet.
• Die Messung endet automatisch, wenn der letzte Meßpunkt abgearbeitet ist oder durch Klikken auf “Stop”.
A-6Applikationen
Page 37
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
3Jitter Transfer Function (JTF)
nach G.958, G.823, O.172
3.1Meßaufbau und Beschreibung
TX
2.
1.
DUT
RX
Bild A-9Meßaufbau für Jitter Transfer Function-Messungen
Die Messung der Jitterübertragungsfunktion ist besonders bei Regenera toren wichtig. Nachg ewiesen wird, ob die Jitterverstärkung eines Regenerators unter einem vordefinierten Wert
bleibt. Ist dies nicht der Fall, akkumuliert sich der Jitter über mehrere Regeneratoren.
Die Jitterübertragungsfunktion (JTF) wird gemessen, indem man am Eingang des DUT ein Signal anlegt, dessen Jitterwert über der Frequenz ko nstant ist. Die Amplitude des Jitter s wird so
gewählt, daß sie das DUT bei hohen Frequenzen verarbeiten kann.
Der Jitteranalysator mißt für verschiedene Frequenzen des Sendejitters die resultierende
Jitteramplitude am Ausgang des DUT. Aus dem logarithmischen Verhältnis ergibt sich die
Jitterverstärkung oder -dämpfung.
Tip: Um die größtmögliche Genauigkeit zu erzielen, empfiehlt es sich, vor jeder JTF-Messung
eine Kalibrierungsmessung durchzuführen (siehe Bild A-9).
ApplikationenA-7
Page 38
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
3.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein. Ihr
Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (siehe Bild A-10).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
Bild A-10Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
3.3Messung
Settings
✓ Das Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Menü “Mode” den Befehl “JTF”
– oder –
klicken Sie im “Toolbar” auf das entsprechende Sym bo l.
2. Wählen Sie im Feld “RX: Range” den geeigneten Meßbereich (1,6 UI oder 20 UI; bei
STM-16/OC-48 ist der Meßbereich voreingestellt).
3. Geben Sie eine Verzögerungszeit für die einzelnen Messungen im Feld “Settling Time” ein,
um das Einschwingverhalten des DUT zu berücksichtigen.
Bild A-1 1Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” bei JTF-Messung
A-8Applikationen
Page 39
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Dialog “JTF Settings”
Bild A-12Dialog “JTF Settings”
Sie finden hier die Meßfrequenzen für die JTF-Messung und die Kenndaten für die Toleranzmaske.
1. Wählen Sie im Menü “Settings” die Auswahl “JTF...”
– oder –
klicken Sie auf das “SET”-Symbol.
Der Dialog “JTF Settings” wird geöffnet.
2. Wählen Sie bei Bedarf eigene Scan-Frequenze n und Amplituden sowie geänderte To leranzmasken-Werte.
3. Wenn Sie die Messung mit einer für alle Scan-Frequenzen konstanten Amplitude wünschen,
markieren Sie das Kontrollfeld “Fixed Amplitude”, und geben Sie im darunterliegenden Eingabefeld die gewünschte Amplitude ein.
4. Wenn Sie die Übernahme der Ergebnisse einer zuvo r durchge führten MTJ- Messung für di e
Scan-Frequenzen und Amplituden wünschen, klicken Sie auf die Schaltfläche “MTJ Adaptation”. Dabei werden die MTJ-Ergebnisse automatisch an die zulässigen Bereiche (Meßbereich, Frequenzbereich) des Jittermessers angepaßt. Wenn keine MTJ-Ergebnisse
vorliegen, ist diese Schaltfläche nicht aktiviert.
5. Wählen Sie aus, ob Sie vor jeder Messung eine Kalibrie rmessung durchf ühren wollen, oder
ob Sie eine einmalig durchgeführte Kalibr iermessung (intern abgespeichert) ve rwenden wollen. Um die größtmögliche Meßgenauigkeit zu erreichen, empfiehlt sich eine Kalibriermessung vor jeder JTF-Messung.
6. Starten Sie die Messung mit “Start”. Die Messung stoppt nach Ablauf automatisch oder
durch Klicken auf “Stop”.
ApplikationenA-9
Page 40
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
Analyse
Die Darstellung der Meßergebnisse erfolgt in drei verschieden en Fenstern. Im Fenster mit der
tabellarischen Darstellung (siehe Bild A-13) sind die Default-Werte für die Scan-Frequenz eingestellt.
• Die Default-Werte sind abhä ngig von der Bitra te und änder n sich automatisch b ei einem Bitratenwechsel.
• Meßergebnisse werden in der Tabelle unter “dB” eingetragen.
• Meßergebnisse, die außerhalb der Toleranzmaske(n) lieg en, werden in der Tabelle durch
ein “!”-Zeichen gekennzeichnet.
Für die grafische Darstellung stehen zwei Fenster zur Verfügung. Das rechte hat dabei die
höhere Auflösung der y-Achse. Die Meßwerte werden in der Grafik durch ein “+”-Zeichen
dargestellt.
Bild A-14JTF-Messungen: Grafische Ergebnisdarstellung bei verschiedener Auflösung
Als Phasehits bezeichnet man das Überschreiten einer bestimmten vorgegebenen Jitterschwelle. Dieses Ereignis wird mit einem Zähler ermittelt. Der aktuelle Zählerstand gib t an, wie
oft die Phasehit-Schwelle seit dem Start der Messung überschritten wurde.
Mit dem Jitteranalysator können unabhängig voneinander positive und negative Schwellwertüberschreitungen gezählt werden (Positive Count, Negative Count).
4.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein.
Ihr Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (sieheBild A-16).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
Bild A-16Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
ApplikationenA-11
Page 42
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
4.3Messung
Settings
1. Wählen Sie im Menü “Mode” den Befehl “PP+PH”
– oder –
klicken Sie im “Toolbar” auf das entsprechende Sym bo l.
Es öffnet sich das Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer”.
Bild A-17Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” mit der Anzeige der Phasehits
2. Klicken Sie im Menü “Settings” auf den Befehl “General...”
– oder –
klicken Sie im “Toolbar” auf das entsprechende Sym bo l.
Es öffnet sich das Fenster “Jitter - General Settings”.
Bild A-18Dialog “Jitter - General Settings”
3. Geben Sie hier unter “Hit Threshold” die gewünschten Schwellwerte mit Hilfe der Listenfelder ein.
4. Bestätigen Sie die Eingabe mit “OK”.
5. Starten Sie die Messung,
– indem Sie die Funktionstaste F5 betätigen, oder
– das Symbol “grüne Ampel” im Application Manager drücken.
Die “Hit Threshold” können Sie auch wahlweise üb er die Tastatur oder das Fenster “Keyboard ”
eingeben.
A-12Applikationen
Page 43
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Analyse
Aktuelle Anzeige der gezählten
Schwellenüberschreitungen
Eine Phasehit-Messung wird unterbrochen, wenn
die Synchronisation oder die Netzspannung ausfällt. Die Zähler werden für die Dauer des Ausfalls
gestoppt. Nach Ende der Unterbrechung und
nachdem sich der Jitteranalysator neu
synchronisiert hat, wird die Zählung fortgesetzt.
Das gelbe Warnzeichen zeigt die
Unterbrechung des Meßvorgangs an.
Bild A-19Phasehit-Messung
ApplikationenA-13
Page 44
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
5Wandergenerator
Mit Hilfe des Wandergenerators können manuelle Messungen der Wanderverträglichkeit gemäß ITU-T G.823, G.824, G.825, O.172 sowie ETSI EN302084 durchgeführt werden.
5.1Meßaufbau und Beschreibung
Bild A-20Meßaufbau für Wanderverträglichkeitsmessungen
Interfaces
• electrical balancedRx : [12]Tx : [13]
• electrical unbalancedRx : [14]Tx : [15]
• optical 52, 155, 622 Mbit/sRx : [17]Tx : [18]
• optical 2,5 Gbit/sRx : [44] Tx : [47]
• Ref Clock in[25]Synchronisationseingang des Senders;
5.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
• Anomaly/Defect Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein. Ihr
Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (siehe Bild A-21).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
3. Klicken Sie auf die Schaltfläche rechts neben “JIT”, um das Fenster “Anomaly/De fect Analyzer” zu öffnen.
Takt- oder Datensignal (2 Mbit/s oder 1,5 Mbit/s)
Bild A-21Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
A-14Applikationen
Page 45
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
5.3Messung
Settings
✓ Das Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” ist geöffnet.
1. Wählen Sie im Fenster “Signal Structure” im Menü “Interface” den Befehl “Settings ...”.
Es öffnet sich der Dialog “Interface”.
Bild A-22Dialog “Interface”
2. Wählen Sie auf der TX-Seite im Listenfeld “Clock Source” entsprechend der Taktfrequenz
am Eingang [25] die Taktquelle.
3. Wählen Sie im Fenster “O.172 Jitter Genera to r/Analyzer” im Menü “TX” den Befehl
“Wander”.
4. Stellen Sie die TX-Amplitude und -Frequenz gemäß der Toleranzmasken der entsprechenden Normen ein.
5. Wählen Sie im Menü “TX” den Befehl “On”.
Bild A-23Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” mit eingeschaltetem Wandergenerator
ApplikationenA-15
Page 46
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
6. Wählen Sie im Application Manager im Menü “Measurement” den Befehl “Settings ...”.
Es öffnet sich der Dialog “Measurement Settings”.
Bild A-24Dialog “Measurement Settings”
7. Geben Sie hier die gewünschte Gate-Zeit ein.
Berücksichtigen Sie bei der Einstellung der Gate-Zeit, daß je nach gewählter Wanderfrequenz sehr lange Periodendauern entstehen können. Wähle n Sie die Gate- Zeit so , daß sie
1
------------- -
mindestens einer Periodendauer der Wandermodulation entspricht.
()
f
mod
8. Starten Sie die Messung,
– indem Sie die Funktionstaste F5 betätigen, oder
– das Symbol “grüne Ampel” im Application Manager drücken.
Analyse
Im Fenster “Anomaly/Defect Analyzer” wird angezeigt, ab welcher Wanderfrequenz bzw.
Wanderamplitude Fehler oder Alarme auftreten.
Bild A-25Fenster “Anomaly/Defect Analyzer”
A-16Applikationen
Page 47
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
6Wander-Analyse bis 2,5 Gbit/s
nach G.811, G.812, G.813, G.823, G.824, G.825, O.172
Jedes SDH-Netzelement greift auf eine interne Taktquelle (SEC-SDH Equipment Clock) zu-
rück. Diese Taktquelle wird in der beschriebenen Applikation d urch eine SSU (Synchro nization
Supply Unit) über eine 2,048-MHz- Taktleitung synchronisiert. Um die Qualität der internen
Taktquelle zu testen, wird die Taktstabilität der Referenzquelle (SSU) mit der Taktstabilität des
gesendeten Datensignals verglichen. Die Abweichungen werden als Wander bezeichnet.
Der ANT-20 erlaubt Messungen an allen Schnittstellen, welche im Gerät zur Verfügung stehen.
ApplikationenA-17
Page 48
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
6.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein.
Ihr Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (siehe Bild A-27).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
Bild A-27Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
6.3Messung
Settings
1. Wählen Sie im Menü “Mode” den Befehl “TIE”
– oder –
klicken Sie auf die Schaltfläche “TIE” im “Toolbar”.
Es öffnet sich die Wander-Anzeige im Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer”.
Bild A-28Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” mit Wander-Anzeige
2. Wählen Sie im Menü “Settings” den Befehl “Wander ...”
– oder –
klicken Sie auf das Symbol “SET” im “Toolbar”.
Der Dialog “Wander Settings” wird geöffnet.
A-18Applikationen
Page 49
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Bild A-29Dialog “Wander Settings”
3. Stellen Sie im Dialog “Wander Settings” die Frequenz bzw. die Bitrate (nicht bei
2488 Mbit/s) des Referenzsignals ein.
4. Wählen Sie den gewünschten Eingang (BAL [34] oder UNBAL [35]) für das Referenzsignal
(nicht bei 2488 Mbit/s).
5. Wählen Sie die gewünschte Samplerate. Dabei ändert sich das Tiefpaßfilter automatisch.
6. Bestätigen Sie mit “OK”.
7. Starten Sie die Messung,
– indem Sie die Funktionstaste F5 betätigen, oder
– das Symbol “grüne Ampel” im Application Manager drücken.
Wander-Analyse
Die Wander-Analysen sind ausgesprochene Langzeitme ssungen. Mit dem ANT-20 ist es möglich ein Meßintervall von bis zu 99 Tagen zu wählen.
Die Anzeige der gemessenen Werte erfolgt im Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” grafisch als Kurve der TIE-Werte und numerisch in den darüberliegenden Feldern für MTIE und
TIE.
1. Klicken Sie auf die Schaltfläche “CSR” im “Toolbar”.
Es öffnet sich ein Fenster mit der Bezeichnung “Cursor Position”. Sie erhalten eine Übersicht über die Momentanwerte der aufgezeichneten Kurve.
Bild A-30Fenster “Cursor Position”
Ergebnisse speichern
1. Wählen Sie im Menü “Print” den Befehl “Export...”
Der Dialog “Save as” wird geöffnet.
2. Wählen Sie neben dem Zielverzeichnis das Format “CSV”, in dem die Datei gespeichert
wird.
3. Drücken Sie “OK”, um den Exportvorgang zu starten.
ApplikationenA-19
Page 50
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
Analyse MTIE und TDEV (BN 3035/95.21)
Zur genauen zeitlichen Analyse von MTIE und TDEV steht Ihnen die Software “MTIE/TDEV
Analysis” (Option BN 3035/95.21) zur Verfügung. Das Programm kann direkt aus dem “O.172
Jitter Generator/Analyzer” oder auch außerhalb der ANT -20 Software gestartet werden. Mit d iesem Programm können Sie TIE-Werte auswerten, welche vom ANT-20 zuvor gemessen wurden. Die Auswertungen erfolgen nach ETSI ETS 300462, EN 302084, ITU-T G.811, G.812,
G.813 und ANSI T1.101 und beinhalten die Masken für die verschiedenen Signalquellen.
Programm “MTIE/TDEV Analysis” aus dem “O.172 Jitter Generator/Analyzer” starten
1. Klicken Sie im Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” (Wand erseite) auf die Schaltfläche
“TDEV”.
Das Programm wird gestartet und die TIE-Daten einer zu vor ausgeführte n Messung werden
automatisch geladen (gespeicher t in der D at ei “WANDMSEC.BIN”).
Die TIE-Daten werden im Grafikfeld des Fensters “TIE analysis” angezeigt.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “MTIE/TDEV ...”.
Es öffnet sich das Fenster “MTIE analysis” (siehe Bild A-31).
3. Klicken Sie hier auf die Schaltfläche “Analysis”.
Die Werte werden berechnet und angezeigt.
Programm “MTIE/TDEV Analysis” aus dem Startmenü von Windows 95 starten
1. Klicken Sie im “Startmenü” von Windows 95 auf den entsprechenden Eintrag.
Das Programm wird gestartet.
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “Load”.
Es öffnet sich der Dialog “Load data file”.
3. Wählen Sie die Datei “WANDMSEC.BIN” im Verzeichnis “C:\ANT-20\RESULTS”
– oder –
wählen Sie eine zuvor exportierte Datei im CSV-Format.
Die TIE-Daten werden im Grafikfeld des Fensters “TIE analysis” angezeigt.
4. Klicken Sie auf die Schaltfläche “MTIE/TDEV ...”.
Es öffnet sich das Fenster “MTIE analysis” (siehe Bild A-31).
5. Klicken Sie hier auf die Schaltfläche “Analysis”.
Die Werte werden berechnet und angezeigt.
Auswertemöglichkeiten
• Mit den Kontrollkästchen links unten im Fenster “MTIE anal ysis” wä hlen Sie di e Werte a us,
die Sie anzeigen wollen.
• Sie können die Anzahl der Meßpunkte beschränken, die darge stellt werden sollen, indem
Sie einen Bereich in den Textfeldern “Analysis range” eingeben.
• Im Listenfeld “Masks” können Sie unterschiedliche Toleranzmasken auswählen, um eine
schnelle Übersicht zu bekommen, ob Ihre Meßwerte innerhalb der Forderungen liegen.
• Die angezeigte Grafik kann ausgedruckt (Schaltfläche “Print”) und exportiert (Men ü “Export)
werden.
A-20Applikationen
Page 51
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
MTIE-Werte
TDEV-Werte
Passed/Failed:
erfüllt oder nicht erfüllt
Bild A-31Analyse MTIE und TDEV
ApplikationenA-21
Page 52
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
7Maximum Tolerable Wander (MTW)
Mit Hilfe der Funktion Maximum Tolerable Wander (MTW) können automatische Messungen
der Wanderverträglichkeit gemäß ITU-T G.823, G.824, G.825, O.172 sowie ETSI EN302084
durchgeführt werden.
7.1Meßaufbau und Beschreibung
Bild A-32Meßaufbau für Wanderverträglichkeitsmessungen
Interfaces
• electrical balancedRx : [12]Tx : [13]
• electrical unbalancedRx : [14]Tx : [15]
• optical 52, 155, 622 Mbit/sRx : [17]Tx : [18]
• optical 2,5 Gbit/sRx : [44] Tx : [47]
• Ref Clock in[25]Synchronisationseingang des Senders;
7.2Applikationseinstellung
Benötigte VIs
• Signal Structure
• O.172 Jitter Generator/Analyzer
1. Fügen Sie im Application Manager die benötigten VIs in die Liste der benutzten VIs ein. Ihr
Application Manager enthält mindestens folgende Instrumente (siehe Bild A-33).
2. Klicken Sie auf die Schaltfläche “JIT”, um das Fenster für den “O.172 Jitter Generator/
Analyzer” zu öffnen.
Takt- oder Datensignal (2 Mbit/s oder 1,5 Mbit/s)
Bild A-33Minibar (Application Manager) nach Auswahl der VIs
A-22Applikationen
Page 53
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
7.3Messung
Settings
✓ Das Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer” ist geöffnet.
Einstellungen im Dialog “Interface” des Fensters “Signal Structure”
1. Wählen Sie im Fenster “Signal Structure” im Menü “Interface” den Befehl “Settings ...”.
Es öffnet sich der Dialog “Interface”.
Bild A-34Dialog “Interface”
2. Wählen Sie auf der TX-Seite im Listenfeld “Clock Source” entsprechend der Taktfrequenz
am Eingang [25] die Taktquelle.
Einstellungen im Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyzer”
1. Wählen Sie im Fenster “O.172 Jitter Genera to r/Analyzer” im Menü “TX” den Befehl
“Wander”
– oder –
klicken Sie auf das Symbol “TX WAN” im “Toolbar”.
2. Wählen Sie im Menü “Mode” den Befehl “MTW”
– oder –
klicken Sie auf das Symbol “MTW” im “Toolbar”.
Hinweis: Die Funktion “MTW” kann nur einschaltet werden, wenn Sie zuvor den Generator auf
Wander eingestellt haben (TX WAN).
Wenn Sie nach einer “MTW”-Messung andere automatische Jittermeßfunktionen
(MTJ, F-MTJ, JTF) durchführen wollen, müssen Sie dazu den Sender wieder auf Jitter einstellen (TX JIT).
3. Wählen Sie die Fehlerquelle (z.B. TSE, Test Sequence Error) im Listenfeld “Error Source”.
4. Geben Sie die Fehlerschwelle in das Feld “ Error Threshold” ein, ab der das Meßergebnis mit
“Failed” bewertet wird.
Die Eingabe einer Fehlerschwelle ist nicht möglich, wenn im Feld “Error Source” ein Alarm
gewählt wurde.
5. Geben Sie eine Verzögerungszeit zwischen den einzelnen Meßpunkten im Feld “Settling
Time” ein.
6. Wählen Sie im Menü “Settings” den Befehl “MTW”
– oder –
klicken Sie auf das Symbol “SET” im “Toolbar”.
ApplikationenA-23
Page 54
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
Bild A-35Dialog “MTW Settings”
7. Wählen Sie bei Bedarf eigene Frequenz-Amplituden-Kombinationen aus, mit denen die
Messung durchgeführt werden soll.
8. Bestätigen Sie die Eingabe mit “OK”.
Der Dialog “MTW Settings” wird geschlossen.
9. Starten Sie die Messung mit “Start”. Die Messung stoppt nach Ablauf automatisch oder
durch Klicken auf “Stop”.
Hinweis: Abhängig von der Frequenz sind u. U. sehr lange Meßzeiten möglich.
Bild A-36Fenster “O.172 Jitter Generator/Analyer” bei MTW-Messung
Analyse
• Die Tabelle (siehe Bild A-36) enthält vom Anwender vorgegebene Kombinationen bzw. Defaultwerte von Wanderfrequenzen und Wanderamplituden. Diese werden na ch dem Start
der Messung in der Reihenfolge der Tabelleneinträge eingestellt.
• Nach der Verzögerungszeit “Settling Time” wird für eine Periode der jeweiligen Frequenz
das Ausgangssignal des ANT-20 moduliert und dabei überprüft, ob im Eingangssignal
Alarme oder Fehler vorhanden sind.
• Abhängig vom Ergebnis wird die jeweilige Einstellung mit “OK” oder “Failed” gekennzeichnet.
• Die Messung endet automatisch, wenn der letzte Meßpunkt abgearbeitet ist oder durch Klikken auf “Stop”.
A-24Applikationen
Page 55
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Diese technische Daten umfassen die Optionen:
• 3035/90.81O.172 Jittergenerator
• 3035/90.82O.172 Jitteranalysator
• 3035/90.83Erweiterung O.172 Jittergenerator bis 622 Mbit/s
• 3035/90.84Erweiterung O.172 Jitteranalysator bis 622 Mbit/s
• 3035/90.85O.172 Wandergenerator
• 3035/90.86O.172 Wanderanalysator
Die Zahlen in eckigen Klammern […] entsprechen denen, die am Gerät aufgeführt sind.
Kalibrierte Kenndaten sind mit *** markiert.
Normen
Die Jitter- und Wander-Erzeugung und -Messung erfolgt in Übereinstimmung mit folgenden
Normen:
• ITU-T G.823, G.824, G.825, O.172
• Bellcore GR-253, GR-499
• ANSI T1.101, T1.102, T1.105.03
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-1
Page 56
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
1Jittergenerator
erfüllt bzw. übertrifft die Forderungen nach ITU-T O.172
Das Überschreiten der Modulationsspannung von 2,0 Vpp wird angezeigt durch:
Warning: External [30] Modulation Exceeded!
Hinweis: Um größtmögliche Genauigkeit zu erzielen, wird empfohlen, eine möglichst hohe
Eingangsspannung (max. 2,0 V
ten Wert einzustellen.
Bei sehr niedrigen Eingangsspannungen und sehr großen eingestellten Amp lituden
muß mit verringerter Genauigkeit bzw. erhöhtem Eigenjitter gerechnet werden.
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-3
Page 58
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
1.4Fehlergrenzen
Die Fehlergrenzen erfüllen bzw. übertreffen die Anforderungen nach ITU-T O.172.
1.4.1Amplitudenfehler ***
Der Amplitudenfehler beschreibt die Abweichung von der eingestellten Amplitude bei sinusförmiger Modulation.
Maximale Abweichung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ±Q % de s Ei nst ellw er te s ± 0,02 UI
Der Wert Q (Variable Error) ergibt sich aus folgender Tabelle:
Bitrate in k/bits Q (Variable Error) in % Frequenzbereich in kHz
154480,002 bis 40
204880,01 bis 100
631280,002 bis 60
844880,02 bis 400
3436880,1 bis 500
12500 bis 800
4473680,002 bis 400
5184080,3 bis 400
13926480,1 bis 500
12500 bis 2000
152000 bis 3500
15552080,5 bis 500
pp
12500 bis 1300
62208081 bis 500
12500 bis 2000
152000 bis 5000
Unterhalb des jeweils angegebenen Frequenzbereichs gilt: Q = 12%,
oberhalb gilt: Q = 15%
Tabelle TD-2Wert Q bei verschiedenen Bitraten und Modulationsfrequenzen
TD-4Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Page 59
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
1.4.2Intrinsic Jitter
Der Intrinsic Jitter gibt den maximalen Ausgangsjitter des ANT-20 b ei einer eingestellten Amplitude von 0 UI an. Dabei wird eine Bandbreite zwischen den Filtern HP1 und LP (siehe
Tab.TD-7, SeiteTD-8) zugrunde gelegt.
Tip: Es wird empfohlen, Jitter- und Wandermessungen mit Kabeln durchzuführen, die nicht
länger als 10 m sind. Längere Kabel können durch frequenzabhän giges Dämpfungsverhalten Musterjitter verursachen und somit di e Meß ge n au igkeit beinträchtigen.
1 In den Meßbereichen 200 UI bzw. 800 UI sind nur Hochpaßfilter im Bereich von 0,1 bis 10 Hz einstellbar.
2 Das 1-kHz-Tiefpaßfilter ist nur in den Meßbereichen 200 UI bzw. 800 UI vorhanden (Für diesen Meßbereich ist kein
Hinweis: Wenn als Hochpaßfilter 0,1 Hz, 2 Hz oder 4 Hz eingestellt sind, können nach dem
Einschalten des kalten Geräts bis zu drei Minuten vergehen, bevor der Jitteranalysator gültige Meßergebnisse liefert. Dies gilt nicht beim Wiedereinschalten des betriebswarmen Gerätes.
TD-8Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
1 Nachgewiesen ohne Modulation
2 Nach ≥30 min Aufwärmzeit des Geräts, nachweisbar nur mit Signalquellen hoher Taktstabilität
3 Keine Meßmöglichkeit von Taktsignalen an den optischen Schnittstellen
1
1
1
1
0,050,07
0,050,07
0,050,07
0,050,07
2
2
2
2
Tabelle TD-10 Wert W (Fixed Error) für Taktsignale
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-11
Bitrate in kbit/sZusätzlicher FehlerFrequenzbereich1 in kHz
1544±4%0,01 bis 1
±2%1 bis 40
2048±2%0,02 bis 100
6312±4%0,01 bis 1
±2%1 bis 60
8448±2%0,02 bis 300
±3%300 bis 400
34368±2%0,1 bis 300
±3%300 bis 800
44736±4%0,01 bis 0,2
±2%0,2 bis 300
±3%300 bis 400
139264±2%0,2 bis 300
±3%300 bis 1000
±5%1000 bis 3000
±10%3000 bis 3500
1 Unterhalb des angegebenen Frequenzbereichs wird der dort jeweils gültige
Fehler fortgeschrieben
Tabelle TD-12 Frequenzgangfehler für PDH-/Tributary-Signale
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-13
Page 68
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
2.7Übersteuerungsfestigkeit bei Pointerjitter
Die folgende Tabelle zeigt Kombinationen von Jitteramplituden und -frequenzen, die bei dem
jeweils angebenenen Hochpaßfilter (und darüber) ohne Übersteuerung im 1,6-UI-Bereich gemessen werden können. Es wird dabei eine sinusförmige Jitter-Modulation gemäß
ITU-T O.172, Abschnitt 9.2.4 , Tabelle 6 vorausgesetzt (stellvertretend für Worst-Case-Pointerjitter).
Bitrate in kbit/sHP-Filter (Hz)Amplitude in UIFrequenz in Hz
Tabelle TD-16 Einstellwerte der Jitterfrequenz und der Jitteramplitude bei der Fast-MTJ-Messung
Die Voreinstellungen in der Tabelle stellen die Eckpunkte der in den ITU-T-Empfehlungen
G.823 und G.825 bzw. Bellcore GR-499 angegebenen Grenzkurven dar.
TD-16Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Page 71
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
3.2Maximum Tolerable Jitter (MTJ)
nur mit Option BN 3035/90.81 möglich
Nach Start der Messung wird die Jitteramplitude des Digitalsignals so lange geändert, bis der
Bitfehlermesser die Überschreitung einer vorgegebenen Schwelle erkennt. Es wird derjenige
Meßpunkt als Jitterverträglichkeitswert ausgegeben, der um ein Suchinkrement niedriger liegt.
Die Jitterfrequenzen (Scan-Frequenzen) können vom Benutzer in Form von bis zu 20 frei programmierbaren Frequenzen im Bereich von 0,1 Hz bis 5 MHz definiert werden (abhängig von
der Bitrate).
TD-18Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Page 73
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
4Messung der Jitterübertragungsfunktion
4.1Jitter Transfer Function (JTF)
nur mit Option BN 3035/90.81 und BN 3035/90.82 möglich
Nach dem Start einer Messung wird nacheinander bei den vorgewählten Jitterfrequenze n eine
vom Benutzer wählbare Amplitude eingestellt. Der Jitteranalysator ermittelt dazu den vom Pr üfling übertragenen Jitter. Der Jitter wird selektiv gemessen, d.h. mit einem auf die Modulationsfrequenz abgestimmten Bandpaßfilter. Damit wird sichergestellt, daß Störfrequenzen, die
außerhalb der Bandbreite des Bandpaßfilters liegen, das Meßergebnis nicht beeinträchtigen.
Aus dem logarithmischen Verhältnis von Ausgangs- zu Eingangsjitter wird punktweise die Jitterübertragungsfunktion berechnet:
Jitterübertragungsfunktion
Durch eine Kalibrierungsmessung, die entweder vor jeder Messu ng durchgeführt wir d (empfohlen) oder die abgespeichert werden kann, wird eine größtmögliche Meßgenauigkeit erreicht.
Dazu wird während einer Schleifenmessung (Verbindung TX - RX) der Eigenfehler des Analysators bei jeder gewählten Scanfrequenz ermittelt. Bei der anschließenden Messung des Prüflings werden die Ergebnisse um den Eigenfehler korrigiert.
Die Jitterfrequenzen (Scan-Frequenzen) können vom Benutzer in Form von bis zu 20 frei programmierbaren Frequenzen im Bereich von 10 Hz bis 5 MHz definiert werden (abhängig von
der Bitrate).
Die voreingestellten Scan-Frequenzen und -Amplituden liegen auf bzw. unter halb der in den je-
weiligen Normen angegebenen Grenzkurven der Jitterverträglichkeit. Dadurch wird gewährleistet, daß die JTF-Messung nicht mit unzulässig hohem Jitter durchge führt wird.
Die voreingestellte untere Toleranzmaske (min. dB) ist in allen Fällen -99,9 dB und ist in der
Grafik nicht sichtbar.
TD-20Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Page 75
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
4.2Meßfehler (typisch)
Der Gesamtfehler F
setzt sich aus den Teilfehlern F1 + F2 + F3 zusammen.
Gesamt
F1 und F2 sind abhängig von der gesendete n Jitteramplitude (F1) und von der gemessenen Jitteramplitude (F2). Sie lassen sich aus den nachfolgenden Diagrammen ab lesen.
F3 ist bis zu einem Maximalwert abhängig von der gemessenen Jitterdämpfung D (in dB) und
einer bitratenabhängigen Konstante k.
F3D k
=
Es gilt:
Hinweis: Der Wert F3 kann maximal so groß werden wie der Wert F3
BitratekF3
≤ 140 Mbit/s0,0350,5 dB
155 Mbit/s0,051 dB
622 Mbit/s0,13 dB
Tabelle TD-21 Faktor k und Maximalwert F3
⋅
.
MAX
MAX
in Abhängigkeit von der Bitrate
MAX
Bild TD-3Meßunsicherheit für Bitraten bis 155 Mbit/s
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-21
Page 76
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
Bild TD-4Meßunsicherheit bei 622 Mbit/s
Alle Angaben gelten unter folgenden Bedingungen:
• Nominalpegel und Standardleitungscode
• Temperatur: 20 °C bis 26 °C
• Integrationszeit:5 s
• Einschwingzeit (Settling Time):1 s
• Warm-Up für das Gesamtgerät:30 Minuten
Zusätzlich muß bei den “optischen” Bitraten (155 Mbit/s und 622 Mbit/s) die jeweilige Bitrate
für mindestens fünf Minuten eingeschaltet sein.
• Kalibrierung unmittelbar vor der Messung
• Jitteramplitude am Jittermesser und Meßbereich:
bis 155 Mbit/s:1 mUI bis 1,5 UIBereich 1,6 UI
bei 622 Mbit/s:4 mUI bis 4 UIBereich 6,4 UI
TD-22Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Page 77
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
Beispiel
Bei einer Bitrate von 34 Mbit/s und einer Sendeampl itu de vo n 1000 mUIpp wird eine Jitterüber-
tragung von -21 dB gemessen.
Um den Gesamtfehler zu berechnen, werden die Fehler F1 und F2 aus Bild TD-3 abgelesen.
Der Fehler F3 wird nach oben stehender Formel berechnet (k wird aus der TabelleTD-21 entnommen).
F1 = 0,011 dB (aus Bild TD-3)
Aus der Jitterübertragungsfunktio n
Hfj() 20 lg
gemessener Jitter
-----------------------------------------------2 0 lg
gesendeter Jitter
x
------------------------- --21 dB===
1000 mUI
errechnet sich ein gemessener Jitter von ca. 90 mUI.
Mit diesem Wert kann F2 aus Bild TD-3 abgelesen werden.
F2 = 0,05 dB (aus Bild TD-3)
F321 dB 0,035 0,735 dB=⋅=
Der Wert für F3 ist größer als der Wert F3
F3
= 0,5 dB für F3 verwendet.
MAX
F
= 0,011 dB + 0,05 dB + 0,5 dB = 0,561 dB
Gesamt
aus TabelleTD-21 (0,5 dB). Daher wird der Wert
MAX
F1F2 F3
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-23
Page 78
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
5Phasehits
Wenn das demodulierte Jittersignal eine einstellbare positive Schwelle üb erschreitet oder eine
negative Schwelle unterschreitet, so wird dies als Ereignis gezählt. Die Ereignisse werden
durch getrennte Zähler erfaßt. Der Zählerstand gibt die aktuelle Anzahl der Schwellenüber- und
Während eines Alarms werden die Zähler gestoppt. Die Zählung wird fortgesetzt, wenn der
Alarm beendet ist und die Gate-Zeit noch nicht abgelaufen ist. Das Auftre ten eines Alarms wird
durch ein gelbes Warnzeichen vor dem Meßergebnis angezeigt. Das Warnzeichen wird g elöscht, wenn eine neue Messung gestartet wird.
Der Intrinsic Jitter/Wander gibt den maximalen Ausgangsjitter/-wander des ANT-20 bei einer
eingestellten Amplitude von 0 UI an. Dabei wird eine Bandbreite zwischen den Filtern HP1 und
LP (siehe Tab.TD-7, SeiteTD-8) zugrunde gelegt.
In der Betriebsart Wandergenerator wird der Sender des ANT-20 üblicherweise extern synchr onisiert. Dazu schließen Sie an Buchse [25] ein entsprechendes Referenzsignal an. Beachten
Sie hierzu auch die “Technischen Daten” des Grundgeräts.
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-27
Page 82
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
7Wander-Messung
nur mit Option BN 3035/90.82 und BN 3035/90.86 möglich
Der Wanderfrequenzbereich wird nach oben hin durch ein Tiefpaßfilter erster Ordnung begrenzt. Das Tiefpaßfilter wird in Abhängigkeit von der gewählten Abtastrate automatisch umgeschaltet.
AbtastrateTiefpaßfilter/f
1/s0,1 Hz
30/s10 Hz
60/s20 Hz
300/s100 Hz
Tabelle TD-26 Tiefpaßfilter in Abhängigkeit von der Abtastrate
Bild TD-6Beispiel: Wander-Messung über der Meßzeit
7.5Genauigkeit***
Der angegebene Meßfehler gilt nach einer Anwärmzeit des ANT-20 von minde stens 30 Minuten
und unter einer maximalen Umgebungstemperaturänderung von 5 K.
TIE-Gesamtfehler für jede TIE-Messung
über ein Beobachtungsintervall
TD-30Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Page 85
ANT-20/ANT-20EO.172 Jitter/Wander
7.6Speicherplatzbedarf
Überprüfen Sie vor dem Start einer Langzeit-Wander-Me ssung die verfügbare Speich erkapazität Ihrer Festplatte. Die Software des ANT-20 errechnet anhand der ge wählten Gate-Time und
der gewählten Abtastrate den zu erwartende n Platzbedarf auf der F estplatte. Wenn nicht g enügend Speicherplatz vorhanden ist, wird eine Warnmeldung ausgegeben.
Tabelle TD-28 Speicherplatzbedarf in Abhängigkeit von der Abtastrate
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-31
Page 86
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
8Messung der Wanderverträglichkeit
nur mit Option BN 3035/90.81 und BN 3035/90.85 möglich
8.1Maximum Tolerable Wander (MTW)
Hinweis: In der Betriebsart MTW wird der Sender des ANT-20 üblicherweise extern synchro-
nisiert. Dazu schließen Sie an Buchse [25] ein entsprechendes Referenzsignal an.
Beachten Sie hierzug die “Technischen Daten” des Grundgerätes.
Wird bei der MTW-Messung die interne Taktquelle verwendet, so wir d beim Start der
MTW-Messung eine entsprechende Meldung ausg egeben.
Nach Start der Messung werden einstellbare Kombinationen von Wander amplitude n und Wanderfrequenzen eingestellt. Das Ausgangssignal wird dabei für jeweils eine Periode der Wanderfrequenz moduliert. Der Meßpunkt wird anschließend mit “OK” (keine Alarme und Bitfehler)
oder “Failed” (Alarme oder Bitfehler) gekennzeichnet.
Tabelle TD-29 Einstellwerte der Wanderfrequenz und der Wanderramplitude bei der MTW-Messung
f1 / A1
in Hz/UI
f2 / A2
in Hz/UI
f3 / A3
in Hz/UI
f4 / A4
in Hz/UI
f5 / A5
in Hz/UI
f6 / A6
in Hz/UI
relevante
Normen
(Option 1)
(Option 1)
(Option 1)
Hinweis: Die Masken in den angegebenen Normen beginnen i.a. bei tieferen Frequenzen
(z.B. 12 µHz). Diese tieferen Wanderfrequenzen setzen z.T. sehr lange Meßzeiten
voraus. Um die Meßzeiten zu verkürzen, sind deshalb die unteren Frequenzpunkte
weggelassen. Wenn Sie trotzdem an diesen Meßpunkten messen wollen, ändern
Sie die entsprechenden Default-Einstellungen.
Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/sTD-33
Page 88
O.172 Jitter/WanderANT-20/ANT-20E
Notizen:
TD-34Technische Daten O.172 Jitter/Wander bis 622 Mbit/s
Der Intrinsic Jitter gibt den maximalen Ausgangsjitter des ANT-20 bei einer eingestellten Amplitude von 0 UI an. Dabei wird eine Bandbreite zwischen den Filtern HP1 und LP (siehe
Tab.TD-33, SeiteTD-40) zugrunde gelegt.
Wenn das demodulierte Jittersignal eine einstellbare positive Schwelle üb erschreitet oder eine
negative Schwelle unterschreitet, so wird dies als Ereignis gezählt. Die Ereignisse werden
durch getrennte Zähler erfaßt. Der Zählerstand gibt die aktuelle Anzahl der Schwellenüber- und
Während eines Alarms werden die Zähler gestoppt. Die Zählung wird fortge setzt, wenn der
Alarm beendet ist und die Gate-Zeit noch nicht abgelaufen ist. Das Auftreten eines Alar ms wird
durch ein gelbes Warnzeichen vor dem Meßergebnis angezeigt. Das Warnzeichen wird gelöscht, wenn eine neue Messung gestartet wird.
Nach Start der Messung werden einstellbare Kombinatio nen von Jitte ramplitud en un d Jitterfre-
quenzen eingestellt. Der Meßpunkt wird anschließend mit “OK” (keine Alarme und Bitfehler)
oder “Failed” (Alarme oder Bitfehler) gekennzeichnet. Die Voreinstellungen in der Tabelle stellen die Eckpunkte der in den ITU-T-Empfehlungen angegebenen Grenzkurven dar.
Nach Start der Messung wird die Jitteramplitude des Digitalsignals so lange geändert, bis der
Bitfehlermesser die Überschreitung einer vorgegebe nen Schwelle erkennt. Es wird derjenige
Meßpunkt als Jitterverträglichkeitswert ausgegeben, der um ein Such inkrement niedriger liegt.
Die Jitterfrequenzen (Scan-Frequenzen) können vom Benutzer in Form von bis zu 20 frei programmierbaren Frequenzen im Bereich von 0,1 Hz bis 20 MHz definiert werde n.