Hinweis: Mit Erwerb dieses Gerätes wird unter keinem Patent von Oridion Medical Ltd. und
Nellcor Puritan Bennett eine explizite oder implizite Erlaubnis zum Einsatz des Gerätes mit einem
Sensor gegeben, der nicht von Oridion Medical 1987 Ltd. hergestellt oder autorisiert wurde.
Microstream und FilterLine sind eingetragene Warenzeichen von
Oridion Medical 1987 Ltd.
Oxiband, Durasensor, OxiCliq, Dura-Y und OXIMAX sind eingetragene Warenzeichen von Nellcor
Puritan Bennett.
Kapnographie – Geschützt durch eines oder mehrere der folgenden US-amerikanischen Patente
und entsprechende Patente in anderen Ländern: 4,755,675; 5,063,275; 5,300,859; 5,657,750.
Pulsoxymetrie – Geschützt durch eines oder mehrere der folgenden US-amerikanischen
Patente und entsprechende Patente in anderen Ländern: 4,621,643; 4,653,498;
4,700,708; 4,770,179; Re.35,122; 4,802,486; 4,869,254; 4,928,692; 4,934,372; 5,078,136;
5,351,685; 5,368,026; 5,485,847; 5,533,507; 5,662,106; 5,853,364; 5,865,736; 6,083,172;
und 5,803,910.
Damit ein ordnungsgemäßer und gefahrloser Betrieb des tragbaren Kapnograph/Pulsoximeter-Überwachungsgerätes gewährleistet werden kann, sind dieses
Bedienerhandbuch und die Gebrauchsanweisung für die SpO2-Sensoren und die
Microstream-EtCO2-Verbrauchsmaterialien sorgfältig zu lesen. Für den Einsatz
des Überwachungsgerätes sind gründliches Verständnis und strikte Beachtung der
Anweisungen, der Sicherheitshinweise (fett gedruckt) und der technischen Daten
erforderlich.
WARNUNGEN
Allgemein
WARNUNG: Wenn Sie Gründe haben, die Genauigkeit einer Messung
anzuzweifeln, untersuchen Sie zunächst die Vitalfunktionen des Patienten
auf andere Weise. Anschließend sollten Sie die Funktionsfähigkeit des
Überwachungsgerätes überprüfen.
WARNUNG: Um eine Gefährdung des Patienten auszuschließen, stellen
Sie das Überwachungsgerät so auf, dass er nicht auf den Patienten fallen
kann.
WARNUNG: Die Verbindungskabel zum Patienten (SpO2-Sensor und
FilterLine) sind so anzulegen, dass der Patient sich nicht darin verfangen
kann.
WARNUNG: Das Überwachungsgerät darf nicht am SpO2-Sensorkabel
oder an der FilterLine angehoben werden; diese Teile könnten sich vom
Überwachungsgerät lösen, sodass das Gerät möglicherweise auf den
Patienten fällt.
WARNUNG: Zur Gewährleistung der vollen Leistungsfähigkeit und zum
Vermeiden von Gerätefehlfunktionen darf das Überwachungsgerät keiner
extremen Feuchtigkeit (z. B. Regen) ausgesetzt werden.
WARNUNG: Bestimmte Umgebungsbedingungen, Fehler bei der Sensorapplikation sowie bestimmte Patientenzustände können die CO2-Werte, die
Atemfrequenz, die Pulsoximetrie-Werte und das Pulssignal beeinflussen.
Achtung: Das Überwachungsgerät ist ein verschreibungspflichtiges Gerät
und darf nur von medizinisch qualifiziertem Personal bedient werden.
1
SICHERHEITSHINWEISE
Kernspintomographie
WARNUNG: Die Oximetrie-Sensoren von Nellcor dürfen nicht während
der Kernspintomographie verwendet werden, da der Patient
Verbrennungen erleiden könnte.
Achtung: Während einer Kernspintomographie muss das
Überwachungsgerät außerhalb des Kernspintomographieraums
positioniert werden. Wird das Überwachungsgerät außerhalb des
Tomographieraums verwendet, kann die EtCO2-Überwachung mithilfe
von FilterLine XL durchgeführt werden. (Siehe Kernspintomographie, Seite
46.)
Alarme
WARNUNG: Der akustische Alarm darf nicht stumm geschaltet werden,
wenn der Patient dadurch gefährdet werden kann.
WARNUNG: Bei einem Systemalarm ist sofortiges Eingreifen erforderlich,
da bestimmte Alarmzustände die Patientenüberwachung unterbrechen.
WARNUNG: Vor jedem Einsatz des Gerätes ist sicherzustellen, dass die
gewählten Alarmgrenzwerte für den betreffenden Patienten geeignet sind.
WARNUNG: Überprüfen Sie die Alarmstummschaltungsdauer, bevor Sie
die akustischen Alarme vorübergehend stumm schalten.
Achtung: Stellen Sie vor jeder Verwendung des Überwachungsgerätes
sicher, dass die Standardalarmeinstellungen für den jeweiligen Patienten
geeignet sind.
Brandgefahr
WARNUNG: Wird das Überwachungsgerät in einer Arbeitsumgebung mit
leicht entzündlichen Gasen oder Anästhetika verwendet, beispielsweise mit
hohen Konzentrationen von Sauerstoff oder Lachgas, sind die
Gasauslassöffnungen an ein Gasabsaugsystem anzuschließen.
2
SICHERHEITSHINWEISE
Elektrizität
WARNUNG: Stromschlaggefahr. Das Gehäuse des Überwachungsgerätes
darf nur von qualifiziertem Servicepersonal geöffnet werden. Im Gerät
befinden sich keine Bauteile, die vom Benutzer gewartet werden könnten.
WARNUNG: Um eine Gefährdung des Patienten durch einen elektrischen
Schlag auszuschließen, darf das Überwachungsgerät nur an Geräte
angeschlossen werden, die ebenfalls elektrisch isoliert sind.
WARNUNG: Verwenden Sie ausschließlich das für medizinische Zwecke
geeignete Netzteil des Herstellers. Wenn die Funktionstüchtigkeit des
Netzanschlusses nicht gewährleistet werden kann, ist das
Überwachungsgerät mit dem internen Akku zu betreiben.
WARNUNG: Das Überwachungsgerät darf nur mit dem herstellereigenen
Datenübertragungsadapter (optional erhältlich) an einen Drucker oder
einen PC angeschlossen werden. Drucker oder PC (wenn mit dem
Patienten über den Datenübertragungsadapter verbunden) müssen
mindestens 1,5 m vom Patienten entfernt sein.
Elektromagnetische Verträglichkeit
WARNUNG: Dieses Gerät wurde gründlich getestet. Es entspricht den
Grenzwerten für medizinische Geräte gemäß den Normen EN60601-12/2001. Diese Grenzwerte sollen einen ausreichenden Schutz vor
schädlichen Interferenzen in einer üblichen medizinischen Umgebung
gewährleisten. Durch die starke Verbreitung von Geräten, die Strahlungen
im Hochfrequenzbereich aussenden, und anderen Quellen elektrischen
Rauschens im Krankenhausbereich ebenso wie in der häuslichen Pflege
(beispielsweise Mobiltelefone, mobile Funkgeräte, Elektrogeräte) ist es
möglich, dass starke Interferenzen aufgrund der Nähe oder der hohen
Intensität einer solchen Quelle zu einer Betriebsstörung dieses Gerätes
führen.
3
SICHERHEITSHINWEISE
SYMBOLE
Auf dem Überwachungsgerät und dem LCD-Display (der
Flüssigkristallanzeige) finden Sie die folgenden Symbole:
Gebrauchsanweisung beachten
Gasauslass
SpO
2
EtCO2
SpO2 %
Defibrillator-beständiges Gerät des
Schutztyps BF (Patient elektrisch isoliert)
Akustische Alarme Aus
Zeichen für Netzstrom
Akkusymbol
Endexpiratorischer Kohlendioxidwert
Sättigungswert für Sauerstoff
Gleichspannungseingang
RS-232-Schnittstelle
4
EINFÜHRUNG
Funktionen des Überwachungsgerätes
In dieser Gebrauchsanweisung finden Sie Anleitungen zur Inbetriebnahme und für
den Betrieb des tragbaren Kapnographen.
Das Überwachungsgerät ist ein tragbarer Kapnograph bzw. ein Pulsoximeter, mit
dem kontinuierlich die exspiratorische Kohlendioxidkonzentration (EtCO2), die
Atemfrequenz (RR), die inspiratorische Kohlendioxidkonzentration (FiCO2), die
Sauerstoffsättigung (SpO2) und die Pulsfrequenz gemessen werden können. Die
Einheit ist nur zur Patientenüberwachung bestimmt und darf nur unter ständiger
Aufsicht medizinisch qualifizierten Personals bedient werden. Das Gerät ist für den
Einsatz an Orten ausgelegt, an denen die ununterbrochene nichtinvasive
Überwachung dieser Parameter angezeigt ist, beispielsweise im Krankenhaus und
in der häuslichen Pflege (unter der Bedingung, dass das Gerät vor übermäßiger
Feuchtigkeit wie direktem Regen geschützt wird).
Das Überwachungsgerät ist für Patienten im Erwachsenen- und Kindesalter sowie
für Kleinkinder und Neugeborene geeignet.
FUNKTIONEN DES ÜBERWACHUNGSGERÄTES
• Kombiniertes Gerät für Kapnographie und Pulsoximetrie; klein, tragbar,
leicht.
• Messung und Anzeige von EtCO
, FiCO2, Atemfrequenz, SpO2 und
2
Pulsfrequenz in einem grafischen und zwei digitalen Anzeigefeldern.
• Anzeige von Kurven und Trends für CO
• Verwendung einer breiten Palette von Microstream-EtCO
Verbrauchsmaterialien sowie Nellcor SpO
und SpO2.
2
-Sensoren für alle
2
-
2
Anwendungsbereiche.
• Betrieb mit Netzstrom oder wiederaufladbaren Nickel-Metallhydrid-
Akkumulatoren (NiMH-Batteriesatz).
• Verwendung von akustischen und optischen Alarmmeldungen für
Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Schwedisch, Norwegisch und
Portugiesisch.
• Anzeige der EtCO
- und FiCO2-Werte in mmHg, kPa oder Vol%.
2
• Anschlüsse für Drucker, PC und Digital-Analog-Wandler.
5
ÜBERBLICK
Arbeitsweise
Anzeigen, Bedienungselemente und Anschlüsse
Das Überwachungsgerät vereint die Microstream-Kapnographie-Technik von
Oridion mit der Pulsoximetrie-Technik von Nellcor.
ARBEITSWEISE
Kapnographie
Bei dem Überwachungsgerät wird die nichtdispergierende MicrostreamInfrarotspektroskopie (NDIR) zur kontinuierlichen Messung des CO
bei jedem Atemzug, des CO
(EtCO
) und während der Inspiration (FiCO2) sowie der Atemfrequenz benutzt.
2
-Gehalts am Schluss der Exspirationsphase
2
Mit der Infrarot-Spektroskopie wird die Konzentration der Moleküle gemessen,
die infrarotes Licht absorbieren. Da die Absorption proportional zur
Konzentration des absorbierenden Moleküls ist, kann die Konzentration durch
Vergleich der Absorption der Probe mit einem bekannten Standard ermittelt
werden.
-Gehalts
2
Mit den Microstream-EtCO
-Verbrauchsmaterialien wird eine Probe des
2
inspirierten und des exspirierten Gases aus dem Schlauchsystem des
Beatmungsgerätes oder auch direkt vom Patienten (über eine Oral/Nasalkanüle) zum Überwachungsgerät geführt; hier erfolgt die Messung des
CO
-Gehaltes. Feuchtigkeit und Sekrete vom Patienten werden aus der Probe
2
entfernt. Die Form der CO
-Kurve wird hiervon nicht beeinflusst.
2
Durch den geringen Fluss bei der Probenentnahme (50 ml/min) wird die
Ansammlung von Flüssigkeit und Sekreten im Probenweg auf ein Minimum
reduziert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass selbst in Intensivstationen
mit hoher Luftfeuchtigkeit keine Blockierungen im Probengasschlauch auftreten
können.
Nach Eintritt in den Microstream-CO
-Sensor wird die Atemluftprobe durch ein
2
Mikro-Probenelement (15 Mikroliter) geführt. Dieses extrem geringe Volumen
wird sehr schnell gespült, sodass selbst bei hohen Atemfrequenzen eine kurze
Anstiegszeit und eine große Genauigkeit bei der CO
-Messung erzielt werden.
2
Die Mikrostrahlen-Infrarotquelle bestrahlt die Mikro-Probenzelle und die
Referenzzelle. Diese patentierte Infrarot-Lichtquelle erzeugt ausschließlich die
spezifischen, für das CO
-Absorptionsspektrum charakteristischen
2
7
ÜBERBLICK
Wellenlängen. Deshalb ist bei unterschiedlichen Konzentrationen von N2O, O2,
Anästhetika und Wasserdampf in der inspirierten bzw. exspirierten Atemluft
eine Kompensation nicht erforderlich. Das IR-Licht, das die Mikro-Probenzelle
durchdringt, wird ebenso wie das IR-Licht, das durch die Referenzzelle geht,
von den IR-Detektoren gemessen.
Der Mikrocomputer im Überwachungsgerät berechnet dann die CO
-
2
Konzentration durch Vergleich der von den beiden Kanälen empfangenen
Signale.
Microstream-EtCO
-Verbrauchsmaterialien
2
Die Microstream-EtCO2-Verbrauchsmaterialien bestehen aus den folgenden
Komponenten:
Intubation
• FilterLine-Satz (für Umgebungen ohne hohe Luftfeuchtigkeit) und
FilterLine H-Satz (für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit).
Keine Intubation
• Oral-/Nasalkanüle Smart CapnoLine - zur Verwendung bei
Sedierungsverfahren. Auch mit O
-Zufuhr erhältlich.
2
• CapnoLine H - zur Verwendung bei Intensivpatienten, die Sauerstoff mit
hohem Flow über eine Maske erhalten oder langfristig mit CPAP bzw. BiPAP beatmet werden. Auch mit O2-Zufuhr erhältlich.
• NIV-Line - zur Verwendung unter Sauerstoff-CPAP-, Bi-PAP- oder NPPV-
Masken und zur Vermeidung der Intubation während eines
Notfalltransports.
FilterLines für Spezialverfahren
• FilterLine XL - die verlängerte Form sorgt für eine sichere Verwendung des
Überwachungsgerätes während der Kernspintomographie. (Siehe
Kernspintomographie, Seite 46)
Hinweis: Der in diesem Handbuch verwendete Oberbegriff „FilterLine“
steht für alle Microstream-EtCO
FilterLine
Die fünf Bestandteile der FilterLine bieten in ihrem Zusammenwirken eine
Lösung für die Probleme, die bislang die Kapnographie in der Intensivpflege,
im Notfall und während des Transportes des Patienten erschwerten. Im
Folgenden werden diese Elemente näher beschrieben.
8
-Verbrauchsmaterialien.
2
ÜBERBLICK
* Hydrophober Filter
Der hydrophobe Filter befindet sich in der Probenleitung, direkt am
Kapnograph. Dieser Filter entfernt den Wasserdampf aus der
Atemluftprobe und erhält gleichzeitig die laminare Strömung der Atemluft
aufrecht. Durch diese Strömung wird die Verzerrung der CO
-Kurvenform
2
auf ein Mindestmaß reduziert.
Dieser Filter besteht aus 0,45 µ dünnem, hydrophobem und porösem
Material, mit dem biologische Schadstoffe reduziert werden.
* Trockenelement
Das Trockenelement ist ein Schlauch aus synthetischem Material (Nafion),
das chemisch extrem beständig ist und einen hohen Wasserabsorptionsgrad
aufweist. Dieses Material ermöglicht dem Wasserdampf, aus dem Schlauch
zu entweichen, sodass sich der Feuchtigkeitsgehalt innerhalb der FilterLine
an den der Umgebungsluft anpasst.
* Probenleitung
Durch den geringen Innendurchmesser weist die Probenleitung nur einen
kleinen Totraum auf. Dies führt zu klarer Kurvenform und genauer CO
Messung, auch bei einer hohen Atemfrequenz pro Minute. Die
Probengasleitung wird von Gasen und Anästhetika in der OP-Umgebung
nicht beeinflusst.
* FilterLine-Erkennung
Beim Anschließen der FilterLine an das Überwachungsgerät wird die
Pumpe automatisch über die FilterLine-Erkennung aktiviert, und die
Messung kann beginnen.
* Atemwegadapter
Der Atemwegadapter bietet mehrere Kanäle für die als Probe aus dem
Atemweg entnommene Atemluft. Auf diese Weise wird die Gefahr des
Eindringens von Wasser und der Leitungsblockierung auf ein Minimum
reduziert. Mithilfe der Kanäle ist die ununterbrochene Überwachung bei
allen Adapterstellungen und für alle Anwendungsbereiche gegeben. Der
Atemwegadapter bietet optimale Leistung in jeder Lage und wird nur selten
durch Sekrete oder Flüssigkeiten in seiner Leistungsfähigkeit
beeinträchtigt.
-
2
9
ÜBERBLICK
Pulsoximetrie
Funktionsprinzip
Die Pulsoximetrie beruht auf zwei Prinzipien. Zum Einen unterscheiden sich
Oxyhämoglobin und Desoxyhämoglobin in ihrer Fähigkeit, Rot- und
Infrarotlicht zu absorbieren (Spektrophotometrie), und zum Anderen verändert
sich die Menge von arteriellem Blut im Gewebe (und daher auch die
Lichtabsorption durch dieses Blut) während des Pulses (Plethysmographie). Ein
Pulsoximeter bestimmt den SpO
-Wert, indem es Rot- und Infrarotlicht in ein
2
arterioläres Bett sendet und die Veränderungen in der Lichtabsorption während
des Pulszyklus misst. Rot- und Infrarotlicht ausstrahlende NiederspannungsLeuchtdioden (LEDs) im Sensor des Oximeters dienen als Lichtquellen, eine
Fotodiode als Fotodetektor.
Da Oxyhämoglobin und Desoxyhämoglobin ein unterschiedliches
Absorptionsverhalten aufweisen, steht die Menge des durch das Blut
absorbierten Rot- und Infrarotlichtes in direkter Beziehung zur
Sauerstoffsättigung des Hämoglobins. Um die Sauerstoffsättigung des
arteriellen Hämoglobins bestimmen zu können, nutzt die Technik des
Überwachungsgerätes das Pulsieren des arteriellen Blutflusses. Während der
Systole gelangt frisches arterielles Blut in das vaskuläre Bett, und das
Blutvolumen sowie die Lichtabsorption steigen an. Während der Diastole fallen
Blutvolumen und Lichtabsorption dagegen auf den jeweils niedrigsten Wert ab.
Die SpO
-Messungen des Überwachungsgerätes basieren auf dem Unterschied
2
zwischen maximaler und minimaler Absorption (Messungen während Systole
und Diastole). Da die Lichtabsorption ausschließlich für pulsierendes arterielles
Blut gemessen wird, werden die Auswirkungen von nichtpulsierenden,
absorbierenden Stoffen (Gewebe, Knochen und venöses Blut) aufgehoben.
Automatische Kalibrierung
Da die Lichtabsorption des Hämoglobins von der Wellenlänge abhängt und die
mittlere Wellenlänge der LEDs unterschiedlich sein kann, muss ein Oximeter in
der Lage sein, die mittlere Wellenlänge der Rotlicht-LED am Sensor zu
erkennen, um den Wert für SpO
genau messen zu können.
2
Während der Messungen wählt die Software des Gerätes Koeffizienten, die für
die Wellenlänge der Rotlicht-LED dieses speziellen Sensors geeignet sind.
Mithilfe dieser Koeffizienten wird der SpO
-Wert bestimmt.
2
Außerdem wird zur Kompensation unterschiedlicher Gewebestärken die
Helligkeit der Sensor-LEDs automatisch angepasst
10
.
ÜBERBLICK
Funktionelle Sättigung gegenüber fraktioneller Sättigung
Das Überwachungsgerät misst die funktionelle Sättigung, d. h. den Anteil (in
Prozent) des oxygenierten Hämoglobins am Gesamten zum Sauerstofftransport
fähigen Hämoglobin. Das Gerät misst nicht erhöhte Werte von dysfunktionalem
Hämoglobin wie Carboxyhämoglobin oder Methämoglobin. Im Gegensatz dazu
messen Labor-Hämoximeter die fraktionelle Sättigung, d. h. den Anteil (in
Prozent) des oxygenierten Hämoglobins am insgesamt gemessenen
Hämoglobin, einschließlich des gemessenen dysfunktionalen Hämoglobins.
Zum Vergleich von Messungen der funktionellen Sättigung mit Werten von
einem Gerät, das die fraktionelle Sättigung misst, sind die Werte der
fraktionellen Messungen wie folgt umzurechnen:
=saturation functional×
saturation fractional
Gemessene Sättigung gegenüber berechneter Sättigung
Wird die Sättigung auf der Grundlage des Blutgases (PO
Unterschiede zwischen berechnetem Wert und SpO
) berechnet, können
2
-Messung mit einem
2
Pulsoximeter auftreten. Der Grund hierfür liegt in der Regel darin, dass der
berechnete Sättigungswert nicht korrekt hinsichtlich der Auswirkungen von
Variablen korrigiert wurde, die das Verhältnis zwischen PO
und Sättigung
2
beeinflussen können: pH-Wert, Temperatur, Partialdruck von Kohlendioxyd
(PCO2), 2,3-DPG sowie fetales Hämoglobin.
100
bin)methemoglo %+oglobincarboxyhem (%-100
11
ÜBERBLICK
ANZEIGEN, BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE
Abb. 1: Vorderansicht Überwachungsgerät
Die nummerierten Funktionen/Tasten in Abb. 1 werden nachfolgend erklärt.
1. SpO
-Anschluss 9. Akku
2
2. Ein-/Ausschalter 10. Eingang von der FilterLine
3. Alarmleiste 11. Gasauslass
4. Digitale Anzeige für SpO
12. Digitale Anzeige für EtCO2
2
5. Grafische Anzeige 13. Fotowiderstand
6. Taste zur Änderung von Einheiten
14. Anzeige Alarmstummschaltung
und des Kontrastes
7. Taste Alarmstummschaltung/Alarmmenü
15. Anschluss für Netzteil und
Datenübertragungsadapter
Die nummerierten Funktionen/Tasten in Abb. 2 werden nachfolgend erklärt.
1. Eingang der FilterLine
4. Aufkleber mit der
Seriennummer
2. Öffnung für Haltebügel 5. Akku-Entriegelungsknopf
3. Platz für Aufkleber mit
Kurzanleitung
6. Akku
7. SpO
2
-Anschlussbügel
13
ERSTE INBETRIEBNAHME
Anforderungen hinsichtlich Stromversorgung
Auspacken und Überprüfen
Start und Selbsttest
Optionen für die Einzelparameter-Einstellung
Messmodus
Kurzanleitung
ANFORDERUNGEN HINSICHTLICH STROMVERSORGUNG
Das Überwachungsgerät kann mit einem Akku oder mit Netzstrom
(Wechselstrom) betrieben werden. Im Lieferumfang ist ein wiederaufladbarer
Nickel-Metallhydrid-Akku enthalten. Wenn eine Netzsteckdose zur Verfügung
steht, sollten Sie den mitgelieferten, für medizinische Zwecke geeigneten
Netzadapter verwenden.
Bevor Sie das Überwachungsgerät das erste Mal mit dem Akku in Betrieb
nehmen, stellen Sie sicher, dass dieser vollständig geladen ist. (Prüfen Sie dazu
im Messmodus, ob das Akkusymbol rechts im grafischen Anzeigefeld voll
ausgefüllt ist.)
Hinweis: Wenn der Akku nicht vollständig aufgeladen ist, wird das Symbol
zunächst voll ausgefüllt angezeigt, zeigt später aber den
tatsächlichen Ladezustand an.
Mit einem vollständig aufgeladenen Akku kann das Gerät vier bis sieben
Stunden betrieben werden, je nach eingestelltem Energiesparmodus (in Tabelle
7 finden Sie eine Beschreibung der Optionen im Energiesparmodus).
WARNUNG: Verwenden Sie ausschließlich das für medizinische Zwecke
geeignete Netzteil des Herstellers. Wenn die Funktionstüchtigkeit des
Stromanschlusses nicht gewährleistet werden kann, ist das
Überwachungsgerät mit dem internen Akku zu betreiben.
WARNUNG: Um eine Gefährdung des Patienten durch einen elektrischen
Schlag auszuschließen, darf das Überwachungsgerät nur an Geräte
angeschlossen werden, die ebenfalls elektrisch isoliert sind.
15
ERSTE INBETRIEBNAHME
Stromversorgung über Akku
Bei Netzausfall während des Betriebes mit Netzstrom schaltet das Gerät
automatisch auf Stromversorgung über den internen Akku um.
Wenn das Überwachungsgerät mit einer externen Stromversorgung betrieben
wird und der Akku vollständig aufgeladen ist, wird am rechten unteren Rand
des grafischen Anzeigefeldes ein Symbol in Form eines Netzsteckers
angezeigt. Im Akkubetrieb erscheint das Symbol einer Batterie. Das
Akkusymbol zeigt den ungefähren Ladezustand des Akkus an. Der Hinweis
Battery ! erscheint, wenn noch etwa 40 Minuten Batteriespannung verbleiben.
Die Warnmeldung
Battery !! erscheint, wenn noch etwa für 15 Minuten
Batteriespannung vorhanden ist.
Während der Akku an eine Netzsteckdose angeschlossen ist, kann er
ausgewechselt werden, ohne dass dabei die Überwachung unterbrochen wird.
Akku
Bevor Sie einen neuen Akku das erste Mal benutzen, sollten Sie den Akku
dreimal auf- und wieder entladen, um sicherzustellen, dass die volle
Ladekapazität erreicht wird. Für die Lade- und Entladevorgänge empfehlen wir
die Verwendung des Microstream Kapnograph-Batterieladegerätes (weitere
Informationen finden Sie in der Gebrauchsanleitung zum Microstream Kapnograph-Batterieladegerät).
Interne Ladefunktion
Achtung: Der Akku darf nicht demontiert werden. Es handelt sich um eine
geschlossene Einheit, die im Inneren keine bedienerseitig zu wartenden
Teile aufweist.
Beim Anschluss des Überwachungsgerätes an eine externe Stromquelle wird der
Akku automatisch aufgeladen (auch wenn das Überwachungsgerät ausgeschaltet
ist). Bei eingeschaltetem Gerät wird während des Ladevorgangs das AkkuSymbol nach und nach „aufgefüllt“. Das Aufladen eines vollständig entleerten
Akkus dauert etwa 4,5 Stunden. Zusätzliche Akkus sind bei Ihrer lokalen
Vertretung erhältlich.
Die empfohlene Umgebungstemperatur für das Aufladen des Akkus liegt
zwischen 5ºC und 45ºC.
Wichtig! Die folgenden Informationen betreffen den gefahrlosen Umgang
mit dem Akku sowie seine Lagerung und Entsorgung.
16
ERSTE INBETRIEBNAHME
Akkutest
Der Ladezustand des Akkus muss vor jedem Einsatz durch Kontrolle des AkkuSymbols (nach dem Selbsttest) überprüft werden. Um einen korrekten Wert
abzulesen, warten Sie bis zur Stabilisierung des angezeigten Ladezustands.
Ersetzen Sie den Akku (oder laden Sie ihn auf), wenn die Meldung Battery
im Display erscheint (siehe Abschnitt Fehlerbehebung).
Umgang
• Der Akku darf nicht in Wasser eingetaucht werden, da dies zu
Fehlfunktionen führen kann.
• Um eine Erwärmung, ein Entflammen oder eine Beschädigung des Akkus zu
vermeiden, laden Sie ihn direkt im Überwachungsgerät auf, oder verwenden
Sie zum Aufladen das Microstream Kapnograph-Batterieladegerät.
Lagerung
• Kurzfristige Lagerung (bis zu einem Monat): Der Akku entlädt sich
automatisch. Die Akkuladung muss regelmäßig überprüft werden.
!
• Langfristige Lagerung (länger als sechs Monate): Der Akku ist kühl und
trocken zu lagern. Die Akkuladung nimmt mit der Zeit ab. Zur
Wiederherstellung der vollständigen Ladung muss der Akku daher vor der
Wiederverwendung dreimal aufgeladen und wieder entladen werden. Eine
langfristige Lagerung ohne Aufladen kann die Akkukapazität verringern.
Entsorgung
• Der Akku darf nicht in offenes Feuer geworfen werden (Explosionsgefahr).
• Befolgen Sie bei Entsorgung oder Recycling des Akkus die im jeweiligen
Land geltenden rechtlichen Bestimmungen und Recycling-Anweisungen.
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