Leica R9 Instruction Manual

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LEICA R9
Bedienungsanleitung / Instructions
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English Instructions pages
102 - 203
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1.14
1.15 b
1.15 a
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1.17
1.18
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1.211.221.231.24
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1.31
1.25
1.26a
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1.34 1.33
1.2
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1.35 1.36
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1.51
1.53
1.52
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Die CE-Kennzeichnung unserer Produkte dokumentiert die Einhaltung der grundlegenden Anforde­rungen der jeweils gültigen EU-Richtlinien.
Warnhinweis
Moderne Elektronikbauelemente reagieren empfindlich auf elektrostatische Entladung. Da sich Menschen z.B. beim Laufen über synthetischen Teppichboden leicht auf mehrere 10.000 Volt aufladen können, kann es beim Berühren Ihrer LEICA insbesondere dann, wenn sie auf einer leitfähi­gen Unterlage liegt, zu einer Entladung kommen. Betrifft sie nur das Kameragehäuse, ist diese Entla­dung für die Elektronik völlig ungefährlich. Die nach außen geführten Kontakte, wie Batterie- oder Rückwandkontakte, sollten allerdings - trotz eingebauter zusätzlicher Schutzschaltungen - aus Sicher­heitsgründen möglichst nicht berührt werden. Benutzen Sie bitte für eine eventuelle Reinigung der Kontakte nicht ein Optik-Mikrofasertuch (Synthe­tik), sondern ein Baumwoll- oder Leinentuch! Wenn Sie vorher bewusst an ein Heizungs- oder Wasser­rohr (leitfähiges, mit "Erde" verbundenes Material) fassen, wird Ihre eventuelle elektrostatische Ladung mit Sicherheit abgebaut. Vermeiden Sie bitte Verschmutzung und Oxidation der Kontakte auch durch trockene Lagerung Ihrer LEICA im geschlossenen Zustand!
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Vorwort
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, Leica möchte sich bei Ihnen für den Erwerb der
LEICA R9 bedanken und Sie zu Ihrer Entschei­dung beglückwünschen. Sie haben mit dieser einzigartigen Spiegelreflex-Kamera eine hervor­ragende Wahl getroffen. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg beim Fotografieren mit Ihrer neuen LEICA R9. Eine Vielzahl von Automatikfunktionen und die manuellen Einstellmöglichkeiten bieten Ihnen ein unbeschwertes Fotografieren und zugleich alle Freiheiten der kreativen Bildgestaltung. Hoch­wertige Präzisionsmechanik und Elektronik sor­gen für Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer. Die Kamera wird ergänzt durch ein sinnvoll abge­stimmtes Zubehörprogramm, so dass Sie Ihre fotografischen Wünsche durch eine optimale Ausrüstung realisieren können. Die Bedienung der LEICA R9 ist praxisgerecht ausgelegt, logisch und übersichtlich gestaltet. Trotzdem sollten Sie zunächst sorgfältig diese Anleitung lesen, um alle fotografischen Möglich­keiten Ihrer neuen LEICA R9 optimal nutzen zu können.
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Inhaltsverzeichnis
CE-Warnhinweis................................................u4
Vorwort...............................................................1
Befestigen des Tragriemens................................5
Bezeichnung der Teile.........................................6
Die Anzeigen im Sucher......................................8
Die Anzeigen im Rückwand-Display ..................10
- Einschalten der Display-Beleuchtung ..............11
Die Stromversorgung / Einsetzen und
Auswechseln der Batterien ...............................12
- Automatische Batteriekontrolle ......................13
- Hinweise zur Batteriebenutzung .....................13
Einstellen des Okulars ......................................14
- Der Okularverschluss......................................15
- Wechseln der Augenmuschel..........................15
Einstellen der Schärfe mit der
Universalscheibe...............................................16
Das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad.............17
Das Verschlusszeiten-Einstellrad ......................17
Der Auslöser .....................................................18
Der Belichtungsmessmethoden-Wählhebel.......19
Der Schnellspannhebel .....................................19
Filmwechsel......................................................20
- Öffnen der Kamera .........................................20
- Einlegen des Films..........................................20
- Filmrückspulung..............................................21
Einstellen der Filmempfindlichkeit....................23
Ansetzen und Abnehmen des Objektivs ...........25
- Verwendung vorhandener Objektive und
Zubehör ..........................................................26
- Leica R-Objektive............................................26
- LEICAFLEX SL/SL2-Objektive ohne
R-Steuernocken..............................................27
- VISOFLEX-Objektive an der LEICA R9.............27
Richtiges Halten der Kamera ............................28
Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / - des Belichtungs- Messsystems...29
Die Belichtungsmessung ..................................30
- Die Mehrfeldmessung – ...........................31
- Anpassen des Belichtungsniveaus der
Mehrfeldmessung...........................................32
- Die mittenbetonte Integralmessung – .....34
- Die Selektivmessung – ............................35
- Die Messwertspeicherung ..............................36
- Belichtungskorrekturen ..................................36
- Eingabe und Löschen einer
Belichtungskorrektur ......................................37
- Beispiel für eine Korrektur nach Plus..............38
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- Beispiel für eine Korrektur nach Minus...........38
- Unterschreitung des Messbereichs ................39
- Offenblendenmessung....................................39
- Arbeitsblendenmessung .................................39
- Arbeitsdiagramm des Belichtungsmessers ..40/41
Die Belichtungs-Betriebsarten ..........................42
- Die Variable Programmautomatik – P.............42
- Charakteristik und Anwendung der
variablen Programmautomatik........................44
- Standardeinstellung........................................45
- Wenn eine größere Schärfentiefe und/oder eine längere Verschlusszeit gewünscht wird...45
- Wenn eine kürzere Verschlusszeit und/oder eine geringere Schärfentiefe gewünscht wird ...46
- Programmverläufe bei verschiedenen Verschlusszeit-Einstellungen und mit
verschiedenen Objektiven ..............................47
- Die Zeitautomatik – A .....................................48
- Die Blendenautomatik – T...............................49
- Die manuelle Einstellung von Blende und
Belichtungszeit – m.........................................51
Blitzen mit der LEICA R9...................................52
- Allgemeines zur Verwendung von
Blitzgeräten ....................................................52
- Die Blitzsynchronzeit ......................................52
- Wahl des Synchronzeitpunktes.......................53
- Blitzen über den X-Kontakt.............................55
- Blitzen über die Blitzanschlussbuchse ............55
- Blitzen mit SCA 3000/3002-Standard-Blitz­geräten und SCA 3501/3502M3-Adaptern ...56
- Blitzbereitschafts- und Kontrollanzeigen
(nur mit SCA 3501/3502 M3-Adaptern).........57
- Blitz-Belichtungskorrekturen...........................58
- Einstellung von Blitz-Belichtungskorrekturen
am SCA 3501/3502 M3-Adapter ...................60
- Einstellung von Blitz-Belichtungskorrekturen
an SCA-3002-Standard-Blitzgeräten ...............61
- Einstellung von Blitz-Belichtungskorrekturen an der Kamera in der
Belichtungs-Betriebsart – m............................61
- Die Blitzsteuerung in den vier Belichtungs-Betriebsarten mit
SCA 3501/3502 M3-Adapter ..........................61
- Programmautomatik P und TTL-Blitzbetrieb ....61
a) TTL-Vollblitz bei schlechten Lichtverhältnissen..62 b) Automatische Blitzaufhellung bei
normalen Lichtverhältnissen.......................63
c) Keine Blitzauslösung bei sehr großer
Helligkeit.....................................................63
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- Manuelle Blitz-Belichtungskorrekturen in
der Kamera-Belichtungsbetriebsart P .............64
- Zeitautomatik A und TTL-Blitzbetrieb ..............65
- Blendenautomatik T und TTL-gesteuerte,
variable Blitzaufhellung...................................65
- Manuelle Belichtungssteuerung m und
TTL-gesteuerte, variable Blitzaufhellung..........66
- Blitzen mit der Blitzgeräte-eigenen
Computer-Automatik ......................................66
- Manuelles Blitzen mit konstanter
Blitzleistung ....................................................67
- Zusammenfassende Übersicht zum Blitzen
mit SCA 3501/3502 M3-Adaptern ...........68/69
- Der Linear-Blitzbetrieb....................................70
- Linear-Blitzen mit der Betriebsart M HSS
des Blitzgeräts................................................72
- Linear-Blitzen mit der Betriebsart TTL HSS
des Blitzgeräts................................................73
- Die Bestimmung der Blitzbelichtung ...............74
- Messblitz-Betrieb vor der Aufnahme -
F
..........76
- Stroboskop-Blitzbetrieb mit
SCA 3501/3502 M3-Adapter..........................78
- Warnanzeigen (Fehlercodes) bei Fehl-
einstellungen im Blitzbetrieb...........................80
Der Selbstauslöser............................................81
Spiegelvorauslösung.........................................82
Mehrfachbelichtung..........................................84
Abblendschieber und Schärfentiefe..................85
Tipps zur Werterhaltung Ihrer LEICA R9 und
Objektive ..........................................................86
Stichwortverzeichnis ........................................88
Zubehör zur LEICA R9.......................................90
- Auswechselbare Einstellscheiben...................90
- Große Augenmuschel......................................91
- Korrektionslinsen............................................92
- Winkelsucher..................................................92
- LEICA MOTOR-WINDER R8/R9 ......................93
- LEICA MOTOR-DRIVE R8/R9..........................93
- Taschen ..........................................................94
- Aufnahmefilter................................................94
Technische Daten.............................................95
Leica Akademie ..............................................100
Leica im Internet.............................................100
Leica Infodienst ..............................................101
Leica Kundendienst.........................................101
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Befestigen des Tragriemens
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Bezeichnung der Teile
Vorderansicht
1.1 Objektiv-Entriegelungsknopf
1.2 Batteriefach
1.3 Abblendschieber
1.4 Tragriemenösen
1.5 Selbstauslöser-Leuchtdiode
1.6 Spiegelvorauslöser-Wählhebel
1.7
Wählhebel für den Synchronisierungs-Zeit­punkt (auf den 1. oder 2. Verschlussvorhang)
1.8 Blitzanschlussbuchse
Ansicht von oben
1.9 Rückspulkurbel
1.10 Entriegelungsknopf für Belichtungsbe­triebsarten-Wählrad
1.11 Belichtungsbetriebsarten-Wählrad
1.12 Blendenring
1.13 Fester Ring mit Schärfentiefe-Skala und Indexpunkt für Objektivwechsel
1.14 Entfernungs-Einstellring
1.15 a Belichtungsmessmethoden-Wählhebel mit b Entriegelungstaste
1.16 Verschlusszeiten-Einstellrad
1.17 Auslöser
1.18 Gewinde für Drahtauslöser
1.19 Mehrfach-Belichtungshebel
1.20 Rückspul-Entriegelungsknopf
1.21 Schnellspannhebel
1.22 Bildzählwerk
1.23 Mitten- und Steuerkontakte für Blitzbetrieb
1.24 Blitzgeräteschuh
Rückansicht
1.25 Filmpatronen-Sichtfenster
1.26 a Einstellhebel für Belichtungskorrekturen mit b Entriegelungsschieber
1.27 Okular-Einstellrad
1.28 Augenmuschel
1.29 Suchereinblick
1.30 Augenmuschel-Entriegelungsschieber
1.31 Okular-Verschlusshebel
1.32 Filmtransport-Kontrollfenster
1.33 Abdeckklappe über den Rückwand-Tasten
1.34 Rückwand-Display
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Ansicht bei geöffneter Abdeckklappe über den Rückwand-Tasten
1.35 +/- Tastenpaar zur Einstellung der Film­empfindlichkeit, bzw. Wahl der Art der Einstellung / zur Einstellung einer Belichtungskorrektur zur Niveau­Anpassung der Mehrfeld-Messung
1.36 2 s/12s Tastenpaar zur Einstellung des Selbstauslösers, bzw. der Selbstauslöser­Vorlaufzeit / zur Einschaltung der Rückwand-Displaybeleuchtung.
Ansicht von unten
1.37 Entriegelungsschieber für Batteriefachdeckel
1.38 Passlöcher für Führungsstifte der motorischen Antriebe
1.39 Kupplung für motorischen Filmtransport
1.40 Stativgewinde
1.41 Passloch für Verdrehsicherung
1.42 Kupplung für motorische Filmrückspulung
1.43 Steuerungskontakte für ansetzbare motorische Antriebe
Ansicht von links
1.44 Rückwand-Entriegelungsschieber
1.45 Entriegelungstaste für Rückwand-Entriege­lungsschieber
Ansicht bei geöffneter Rückwand
1.46 Filmpatronenkammer
1.47 DX-Kontaktleiste
1.48 Film-Führungsschienen
1.49 Kontaktleisten für Funktionsübertragung von Rückwand
1.50 Filmtransportwalze
1.51 Filmandruckwelle
1.52 Rote Markierung für Filmanfang
1.53 Filmfang- und Aufwickelspule
1.54 Antriebswelle für Filmtransportanzeige
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Die Anzeigen im Sucher
2.1 Warnsymbol bei Messbereichs­unterschreitung
2.2 Hinweis für a eine Belichtungskorrektur und/oder b eine vom DX-Wert abweichende,
manuelle Empfindlichkeitseinstellung
2.3 Messmethodensymbol a = Mehrfeldmessung b = Mittenbetonte Integralmessung c = Selektivmessung Verlöschen nach Druckpunktnahme bei Selektiv- und Integralmessung = Messwertspeicherung
2.4 Blitzsymbol
a Blinken = Blitz lädt auf, keine
Blitzbereitschaft
b Leuchten = Blitzbereitschaft
2.5 Plus oder Minus = Hinweis für eingestellte Blitz-Belichtungskorrektur
2.6 Belichtungs-Betriebsart a = manuelle Einstellung von
Verschlusszeit und Blende b = Zeitautomatik c = variable Programmautomatik d = Blendenautomatik e = Messblitz-Betrieb Blinken von oder = nicht einge­stellte kleinste Blende des Objektivs
2.7 Blende, manuell eingestellter Wert bei und , automatisch gesteuerter Wert bei und ; Anzeige in halben Stufen
2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10
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2.8 Lichtwaage zur Anzeige von a manuellen Belichtungsabgleich
(kleine Markierung jeweils
1
/2EV-Stufe,
große Markierung jeweils 1 EV-Stufe)
b Belichtungskorrektur-Einstellung bei den
Automatik-Betriebsarten
c Einstellung der automatischen
Belichtungsreihe (Bracketing, nur mit Motor-Drive R8/R9 möglich.)
d Belichtungsabgleich beim Messblitzbe-
trieb
2.9 Verschluss (= Belichtungs) -zeit a manuell eingestellter Wert bei und
,
automatisch gesteuerter Wert bei
und ;
Anzeige in halben Stufen, oder
b (high) oder (low) für Über- oder
Unterbelichtung bei den Automatik­Betriebsarten und durch Blitzlicht,
c =
B
– Einstellung für Langzeit-
belichtung,
d = High Speed Synchronisation für
Linearblitz-Betrieb (abwechselnd mit dem Zeitwert)
e bei nicht ausführbaren Kamera-
Einstellungen
2.10 Bildzählwerk für a Anzeige der Bildnummer b Blinken beider Ziffern = Mehrfachbelichtung c Blinken der Ziffern in folgender Reihen-
folge: linke / rechte / beide = erste / zweite / dritte Aufnahme einer automatischen Belichtungsreihe (Bracketing, nur mit Motor-Drive R8/R9 möglich.)
d Blinken von = Film nicht richtig ein-
gelegt oder komplett zurückgespult (Nur bei Verwendung mit Motor-Winder R8/R9 und Motor-Drive R8/R9.)
Hinweis:
Die Sucher-LCD ist bei bestromter Kamera (siehe dazu "Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik /- des Belichtungs- Messsystems", S. 29) grundsätzlich beleuchtet. Die Helligkeit dieser Beleuchtung wird zwecks optimaler Ablesbarkeit automatisch der Außenhelligkeit angepasst. So wird sowohl die Erkennbarkeit der Angaben gewährleistet – bei großer Außenhelligkeit, wie auch Überstrahlungen bei knappem Licht vermie­den.
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Die Anzeigen im Rückwand-Display
3.1 Hinweis für a eingestellte Belichtungskorrektur b vom DX-Wert abweichende, manuelle
Empfindlichkeitseinstellung
3.2 Hinweis für Selbstauslöserbetrieb
3.3 Filmempfindlichkeits-Einstellung a = manuelle Empfindlichkeits-
einstellung
b = automatische DX-Abtastung
3.4 Batterie-Zustandsanzeige a und andere Anzeigen =
Batteriekapazität ausreichend
b und andere Anzeigen = Batterien
müssen bald ausgewechselt werden
c , keine andere Anzeigen =
Batterien leer, keine Auslösung möglich
3.5 Blitzsymbol a Blinken = Blitz lädt auf, keine
Blitzbereitschaft
b Leuchten = Blitzbereitschaft
3.6 Plus/Minus- und Ziffernanzeige für a Belichtungskorrekturwert mit Vorzeichen b Filmempfindlichkeit c Belichtungsabgleich beim Messblitz-
Betrieb
d abgelaufene Belichtungszeit bei
B
– Einstellung
e (High) oder (Low) für Über- oder
Unterbelichtung durch Blitzlicht
f für ausgeschalteten Selbstauslöser
(nur kurzzeitig nach Einstellung) g Selbstauslöser-Restlaufzeit h bei nicht ausführbaren Kamera-
Einstellungen
3.1 3.2 3.3 3.4
3.5 3.6 3.7
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3.7 Bildzählwerk für a Anzeige der Bildnummer b Blinken beider Ziffern =
Mehrfachbelichtung
c Blinken der Ziffern in folgender Reihen-
folge: linke / rechte / beide = erste / zweite / dritte Aufnahme einer automatischen Belichtungsreihe (Bracketing, nur mit Motor-Drive R8/R9 möglich.)
d Blinken von = Film nicht richtig ein-
gelegt oder komplett zurückgespult (Nur bei Verwendung mit Motor-Winder R8/R9 und Motor-Drive R8/R9.)
Einschalten der Display-Beleuchtung
Das Rückwand-Display der LEICA R9 kann blau hinterleuchtet werden zwecks optimaler Ables­barkeit selbst bei Dunkelheit. Zum Einschalten dieser Beleuchtung werden bei gespannter und bestromter Kamera (siehe dazu "Der Schnell­spannhebel", S.19 und "Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / - des Belichtungs­Messsystems", S. 29) beide Tasten zur Wahl der
Selbstauslöser-Vorlaufzeit (1.36) gleichzeitig kurz gedrückt. Danach erscheinen im Display kurz­fristig (3.2) und (3.6f) – unabhängig davon, ob bereits eine Selbstauslöser-Vorlaufzeit eingegeben war oder nicht. Falls der Selbstauslöser danach verwendet wer­den soll, muss also die gewünschte Vorlaufzeit erneut eingegeben werden. Die Beleuchtung wird anschließend zusammen mit den Anzeigen bei jedem Bestromen der Kamera durch Antippen des Auslösers (1.17) eingeschaltet und erlischt mit ihnen nach Ablauf der Haltezeit. Zum Aus­schalten werden die beiden Tasten nochmals kurz gedrückt. Jedes Abschalten der Kamera durch Drehen des Belichtungsbetriebsarten-Wählrades (1.11) in die OFF – Stellung schaltet die Beleuchtung auf Dauer aus. Infolgedessen muss sie bei erneuter Inbetriebnahme der Kamera grundsätzlich wie oben beschrieben wieder eingeschaltet werden.
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Die Stromversorgung / Einsetzen und Auswechseln der Batterien
Die LEICA R9 benötigt 2 Lithiumzellen des Typs "CR 2" (Ø 15,6 mm x 27mm), die in einem ab­nehmbaren Batteriefach (1.2) untergebracht wer­den, das gleichzeitig als Handgriff dient. Zum Abnehmen des Batteriefachs wird der Entriege­lungsschieber (1.37) auf der Unterseite in Pfeil­richtung gedrückt. Dann kann das Batteriefach nach unten abgezogen werden.
Wichtig:
Das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) sollte vorher auf OFF gestellt werden.
Zum Ansetzen wird das Batteriefach von unten aufgeschoben. Es muss deutlich einrasten. Motor-Winder R8/R9 und Motor-Drive R8/R9 sind jeweils mit eigenem Batteriefach ausgestattet und werden komplett mit diesem an die Kamera angesetzt. Das Batteriefach der Kamera ist dazu vorher abzunehmen.
Hinweis:
Die Kapazitäten der Batterien unterschiedlicher Hersteller sind sehr verschieden. Angaben über die Anzahl von Aufnahmen pro Batteriesatz sind daher nicht machbar.
1.37
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Automatische Batteriekontrolle
Die zur Verfügung stehende Batteriekapazität wird von der Kamera automatisch überwacht und durch das zweigeteilte Batteriesymbol (3.4) auf dem Rückwanddisplay (1.34) angezeigt:
• Volles Batteriesymbol ( ) und die normalen Anzeigen leuchten: Batterien sind in Ordnung.
• Halbes Batteriesymbol ( ) und die normalen Anzeigen leuchten: Neue Batterien bereithalten!
• Halbes Batteriesymbol ( ) leuchtet, alle anderen Anzeigen nicht: Batterien sind leer, keine Auslösung möglich.
Hinweise zur Batteriebenutzung
• Batterien sind kühl und trocken zu lagern.
• Es sollten keine neuen und gebrauchten Batte­rien zusammen verwendet, oder Batterien ver­schiedener Fabrikate oder Typen kombiniert werden.
• Wenn die Kamera längere Zeit nicht benutzt wird, sollten die Batterien herausgenommen werden.
• Verbrauchte Batterien bitte nicht in den nor­malen Abfall werfen (sie enthalten oftmals gif­tige, umweltbelastende Substanzen), sondern einer geregelten Entsorgung zuführen.
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Einstellen des Okulars
Um die Möglichkeiten der LEICA R9 und die hohe Leistung der Leica R-Objektive voll nutzen zu können, muss das Sucherbild optimal scharf gesehen werden. Das Okular (1.29) lässt sich deshalb um ca. ±2 Dioptrien verstellen, um es auf das eigene Auge exakt abstimmen zu kön­nen. Dazu wird das Rädchen (1.27) links neben dem Okular
1. etwas herausgezogen, um es zu entriegeln, und
2. während der Beobachtung des Sucherbildes solange gedreht, bis die Begrenzung des selektiven Messfeldes scharf und kontrast­reich gesehen wird.
Hinweis:
Es ist empfehlenswert, die Einstellung ohne Objektiv vorzunehmen oder das Objektiv auf kürzeste Entfernung einzustellen und die Kamera gegen ein gleichmäßig helles Motiv (z.B. Himmel) zu richten.
3. Nach der Einstellung wird das Rädchen wieder eingeschoben, um die gewählte Okular-Einstel­lung zu verriegeln.
Anhand der Markierungen lässt sich eine einmal gefundene Einstellung immer wieder reproduzie­ren. Sollte der Bereich der Okularverstellung für eine optimale Einstellung nicht ausreichen, stehen zusätzlich Korrektionslinsen (s. Abschnitt "Korrektionslinsen", S. 92) zur Verfügung.
1.27
1.28 1.29
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15
Der Okularverschluss
Die Silizium-Fotodioden des Belichtungsmessers der LEICA R9 befinden sich an lichtgeschützter Stelle. Deshalb kann durch das Okular einfallen­des Licht das Messergebnis nur in extremen Fäl­len beeinflussen, z.B. wenn der Benutzer bei Auf­nahmen vom Stativ nicht durch den Sucher blickt und von hinten direktes Sonnenlicht oder starkes Scheinwerferlicht in das Okular treffen. Für diesen Fall ist rechts vom Sucher der Okular­verschlusshebel (1.31), mit dem das Okular ver­schlossen werden kann. Die eingeschwenkte Abdeckung ist rot gefärbt.
Wechseln der Augenmuschel
Die serienmäßige Augenmuschel (1.28) der LEICA R9 kann gegen eine größere ausgewech­selt werden, die insbesondere Brillenträger noch besser gegen störendes Seitenlicht schützt (siehe "Große Augenmuschel", S. 91). Zum Abnehmen einer Augenmuschel muss
1. der Entriegelungsschieber (1.30) nach links in Richtung Okular gedrückt werden, und dann
2. die Augenmuschel gerade nach oben abgezo-
gen werden. Zum Aufsetzen wird sie gerade von oben in die Führung des Okulars geschoben, bis sie hörbar einrastet.
1.311.30
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Einstellen der Schärfe mit der Universalscheibe
Die LEICA R9 wird serienmäßig mit der Universal­scheibe geliefert, die für die häufigsten fotografi­schen Anwendungsgebiete benutzt werden kann und drei verschiedene Möglichkeiten zum Scharf­einstellen bietet:
1. Bei nicht exakt eingestellter Schärfe sind im waagerechten Schnittkeil des Suchers die Kan­ten und Linien des Objekts gegeneinander ver­schoben.
2. Um den zentralen Schnittkeil ist ein Ring mit Prismenraster angeordnet, der zum Scharfein­stellen von konturenschwachen Objekten dient. Ein deutliches Flimmern zeigt Unschärfe an.
3. Das Umfeld ist mattiert. Es dient zur Beurtei­lung der Schärfe im ganzen Bildfeld und ist insbesondere beim Arbeiten mit längeren Brennweiten und im Makrobereich vorteilhaft.
Als Zubehör stehen weitere Einstellscheiben zur Verfügung, die je nach Anwendungsgebiet opti­male Einstellbedingungen bieten und leicht zu wechseln sind (s. Abschnitt "Auswechselbare Einstellscheiben", S. 90).
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Das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad
Das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) der LEICA R9 dient gleichzeitig als Hauptschalter. Es besitzt 6 Raststellungen, die zusätzlich gegen ver­sehentliches Verstellen gesichert sind. Zum Ver­stellen muss immer der Entriegelungsknopf (1.10) gedrückt werden. Die Positionen im Einzelnen:
OFF In dieser Stellung sind alle Funktionen und
Anzeigen der Kamera abgeschaltet (s. S. 29).
m Manuelle Einstellung von Belichtungszeit
und Blende (s. S. 51).
A Zeitautomatik mit Blendenvorwahl (s. S. 48). P Variable Programmautomatik (s. S. 42). T Blendenautomatik mit Zeitvorwahl (s. S. 49). F
Messblitz-Betrieb vor der Aufnahme
(s. S. 76)
.
Das Verschlusszeiten-Einstellrad
In den Betriebsarten m (manuelles Einstellen von Verschluss-/Belichtungszeit und Blende) und
T
(Blendenautomatik) wird die Belichtungszeit manuell mit dem Verschlusszeitenrad (1.16) ein­gestellt. Es stehen Zeiten von 16s bis 1/8000s zur Verfügung, wobei auch halbe Zeitstufen ein­gestellt werden können.
1.10
1.11
1.15a 1.15 b 1.16 1.17
1.18
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18
In der Betriebsart P (Programmautomatik) be­stimmen Sie mit der manuell eingestellten Be­lichtungszeit den Charakter der entstehenden Aufnahmen durch Beeinflussung der automatisch gesteuerten Verschlusszeit-/Blenden-Kombination. Beim Arbeiten mit A (Zeitautomatik) kann das Verschlusszeitenrad auf jeden beliebigen Wert außer B oder X gestellt werden. Bei der Verwendung von nicht systemkonformen Blitzgeräten wird die Einstellung X (kürzeste Blitz­synchronzeit = 1/250s) empfohlen. Langzeitbelichtungen von beliebiger Dauer wer­den mit der Stellung B ausgeführt.
Der Auslöser
Die LEICA R9 besitzt einen dreistufigen Auslöser (1.17):
1. Ein kurzes Antippen aktiviert das Messsystem und startet eine evtl. vorgewählte Selbstaus­löser-Vorlaufzeit.
2. Durch Niederdrücken bis zum Druckpunkt und Halten in dieser Stellung wird der Messwert bei Selektiv- und Integralmessung in den Auto­matik-Betriebsarten gespeichert.
3. Beim Weiterdrücken löst die Kamera aus.
Steht das Verschlusszeitenrad auf B, bleibt der Ver­schluss offen, solange der Auslöser gedrückt ist. Im Sucher erscheint die Anzeige (2.9 c) und im Rückwanddisplay (1.34) ist die ablaufende Belichtungszeit (3.6d) ablesbar. Diese Anzeige arbeitet bis 19 min. 59 s. Wird die Stellung B und eine zusätzliche Selbstauslöser-Vorlaufzeit gewählt, öffnet sich der Verschluss erst nach Ablauf des Selbstauslösers und bleibt solange offen, bis der Auslöser (oder ein anderes elektrisches Bedienteil der Kamera) wieder angetippt wird. Da der Auslö­seknopf in diesem Fall nicht permanent gedrückt gehalten werden muss, sind verwacklungsfreie Langzeitaufnahmen möglich. In der Mitte des Aus­lösers befindet sich das Gewinde (1.18) zum Anschluss von handelsüblichen Drahtauslösern.
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19
Der Belichtungsmessmethoden-Wählhebel
Die LEICA R9 bietet – unabhängig von der ge­wählten Betriebsart – drei verschiedene Belich­tungs-Messmethoden, mit denen eine Anpassung an die verschiedensten Situationen und Arbeits­weisen möglich ist. Der Messmethoden-Wähl­hebel (1.15) befindet sich unterhalb des Verschluss­zeiten-Einstellrades, so dass er bequem mit dem Zeigefinger und mit der Kamera am Auge bedient werden kann. Zum Einstellen einer der Messmethoden wird die in der Mitte vorstehende Entriegelungstaste (1.15b) gedrückt und der Wählhebel (1.15a) nach links bzw. rechts verschoben.
Mittenbetonte Integralmessung (Wählhebel nach rechts)
Mehrfeldmessung (Wählhebel in der Mitte)
Selektivmessung (Wählhebel nach links, Richtung Objektiv)
Der Schnellspannhebel
Der Schnellspannhebel (1.21) transportiert den Film und spannt den Verschluss. Im herausge­klappten Zustand (Bereitschaftsstellung) kann der Daumen hinter den Schnellspannhebel grei­fen und dadurch die Kamera sicher abstützen. Direkt nach erfolgter Belichtung sollte der Film um ein Bild weitertransportiert werden, um sofort wieder aufnahmebereit zu sein. Wenn einer der beiden motorischen Antriebe ange­setzt ist – Motor-Winder-R8/R9 oder Motor-Drive R8/R9 – dient der Schnellspannhebel gleichzeitig als deren Hauptschalter. Solange er ausgeklappt ist, sind die Motoren ausgeschaltet, ist er dagegen eingeklappt, wird der Film nach jeder Aufnahme motorisch weiter transportiert.
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Filmwechsel
Überzeugen Sie sich immer erst durch einen Blick auf das Filmtransport-Kontrollfenster (1.32), ob nicht bereits ein Film eingelegt ist. Falls ja, verfahren Sie wie unter "Filmrückspulung", S. 21 beschrieben.
Öffnen der Kamera
Zum Öffnen der Rückwand
1. die Entriegelungstaste (1.45) drücken, und währenddessen
2. den Rückwand-Entriegelungsschieber (1.44) nach oben schieben. Dadurch springt die Rückwand auf und kann vollständig geöffnet werden.
Einlegen des Films
3. Legen Sie die Filmpatrone in die leere Filmpa­tronenkammer (1.46) und
4. ziehen Sie den Filmanfang bis zur roten Markierung (1.52) auf die gegenüberliegende Aufwickelspule (1.53). Der Film muss flach zwi­schen den Führungsschienen (1.48) liegen und die Zahnräder der Transportwalze (1.50) müssen in die Perforationslöcher des Films greifen.
5. Anschliessend die Rückwand wieder schließen, d.h. andrücken bis sie hör- und fühlbar einrastet.
6. Transportieren Sie schließlich den Film entwe­der manuell mit dem Schnellspannhebel, oder, mit angesetztem Motor, durch drücken des Auslösers bis Bild Nr. 1. Dabei wird der Film automatisch eingefädelt.
1.44
1.45
1.52
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Im Filmtransport-Kontrollfenster (1.32) ist zu erkennen, ob der Film ordnungsgemäß transpor­tiert wird: Die Streifen bewegen sich von oben nach unten. Wenn dies nicht der Fall ist, bzw. wenn bei der Verwendung eines Motors in den Bildzählwerken (1.22, 2.10, 3.7) die blinkt, ist der Film nicht ordnungsgemäß eingelegt. Dann bitte die Rück­wand nochmals öffnen und die Filmlage korrigie­ren.
Hinweis:
Für die automatische Filmeinfädelung ist es wichtig, dass die Aufwickelspule nicht ver­schmutzt ist. Sie sollte bei Bedarf mit einem leicht angefeuchteten Tuch gereinigt werden.
Filmrückspulung
Ist der Film bis zur letzten Aufnahme belichtet, lässt sich der Schnellspannhebel nicht mehr betätigen, bzw. schaltet sich ein angesetzter Motor aus. Vor der Entnahme muss der Film in die Filmpatrone zurückgespult werden. Dazu
1. den Rückspul-Entriegelungsknopf (1.20) drücken,
2. die Rückspulkurbel (1.9) ausklappen, und
3. durch Drehen in Pfeilrichtung (im Uhrzeiger­sinn) den Film zurückspulen.
Sobald die Streifen im Filmtransportfenster still­stehen, ist der Film bis auf den Vorspann zurück­gespult. Wenn Sie den Film vollständig in die Patrone spulen möchten (z.B. um ihn eindeutig als belichtet zu kennzeichnen), sollten Sie mit der
1.20
21
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22
Kurbel einige Umdrehungen weiterdrehen, bis Sie am deutlich geringeren Widerstand spüren, dass der Filmvorspann vollständig in die Patrone gespult ist. Mit angesetztem Motor-Winder R8/R9 oder Motor-Drive R8/R9 kann die Rückspulung auch motorisch erfolgen. Auch mit den Motoren kön­nen Sie entscheiden, ob der Vorspann in die Filmpatrone gespult werden soll oder nicht. Nach erfolgter motorischer Rückspulung blinkt im Bild­zählwerk die , die Kamera kann dann geöffnet und der Film entnommen werden. Näheres zum Betrieb der Motoren entnehmen Sie bitte den jeweiligen Anleitungen.
Wichtig:
Zum Zurückspulen darf nur der Knopf zur Rück­spulfreigabe gedrückt und nicht der Mehrfach­Belichtungshebel (1.19, Filmbremse!) eingeschwenkt werden.
Achtung:
Ragt nach der Rückspulung der Filmanfang noch aus der Filmkassette, darf der Auslöser nicht betätigt werden, da der Filmanfang evtl. den Ver­schluss beschädigen kann.
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Einstellen der Filmempfindlichkeit
Die LEICA R9 erlaubt sowohl automatische wie auch manuelle Einstellung der Filmempfindlich­keit. Die automatische Einstellung DX-gekenn­zeichneter Filme erfolgt im Bereich von ISO 25/15° bis 5000/38° (ISO ist die internationale Bezeichnung für die Filmempfindlichkeit). Manu­ell können Empfindlichkeiten zwischen ISO 6/9° und 12500/42° eingestellt werden.
Hinweis:
Durch zusätzlich eingestellte Belichtungskorrek­turen (bis zu ±3 EV) steht insgesamt ein Einstell­bereich von ISO 0,8/0° bis 100000/51° zur Ver­fügung.
Zur Wahl der Art der gewünschten Einstellung, bzw. zur Einstellung selbst,
1. schalten Sie zunächst die Kamera mit dem
Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) ein (siehe auch "Das Belichtungsbetriebsarten­Wählrad", S. 17), und
2. bestromen sie durch Antippen des Auslösers (1.17) (siehe auch "Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / - des Belichtungs­Messsystems", S. 29).
Erscheint nach dem Bestromen der Kamera auf dem Rückwand-Display (1.34) die Anzeige (3.3 b), so ist die Kamera auf DX-Abtastung ein­gestellt. Zur Bestätigung der korrekten Funktion wird in diesem Fall grundsätzlich auch der abge­lesene ISO-Wert angezeigt (3.6 b). Erscheint dagegen (3.3a), war der Empfindlichkeits­wert vorher manuell eingestellt. Bei bestromter Kamera kann durch einen kurzen Tastendruck auf eine der beiden Einstelltasten (1.35) der momentan eingestellte Wert abgelesen werden.
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Dann
3. die durch einen Magnet gehaltene Abdeck­klappe über den Rückwand-Tasten (1.33) nach unten öffnen.
4. Mit der Plus- bzw. Minustaste (1.35) werden auf die folgende Art sowohl die Einstellart gewählt als auch die Empfindlichkeit manuell eingestellt:
Drücken der linken Minus-Taste verringert die ISO-Werte, drücken der rechten Plus-Taste vergrößert sie, bzw. stellt die Kamera im Anschluss an den höchsten ISO-Wert (12500) auf automatischen DX-Betrieb ein. Kurzes Drücken der Tasten verändert die Werte um jeweils eine Stufe, längeres Drücken lässt die Werte bis zu den jeweiligen Endwerten, bzw. in die -Stellung durchlaufen.
Wird in der -Stellung ein Film ohne, bzw. mit beschädigter, und damit unlesbarer DX-Kenn­zeichnung verwendet, oder ist kein Film einge­legt, arbeitet die Kamera mit ISO 100/21°. Bei einem anschließend eingelegten Film mit DX­Kennzeichnung ist die automatische Abtastung wieder aktiv.
Wenn für eine bewusste Über- oder Unterbelich­tung des gesamten Films ein von der DX-gekenn­zeichneten Empfindlichkeit abweichender ISO­Wert manuell eingestellt wird, erscheinen im Rückwanddisplay , sowie zusätzlich dort und im Sucherdisplay die –Warnanzeigen (3.1,
2.2). Der manuell eingestellte Wert ist in diesem Fall der gültige. Ein manuell eingestellter ISO-Wert bleibt auch nach dem Filmwechsel erhalten, selbst wenn der neue DX-kodierte Film eine andere Empfindlich­keit aufweist. Aus Schutzgründen, und um ein versehentliches Verstellen der Werte zu verhindern, sollte die Abdeckklappe der Kamerarückwand beim Foto­grafieren immer geschlossen sein.
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Ansetzen und Abnehmen des Objektivs
An die LEICA R9 können alle Objektive und Zubehörteile mit Steuernocken für Leica R-Kame­ras angesetzt werden, d.h. es stehen Objektive von 15mm bis 800 mm Brennweite zur Verfügung (siehe "Verwendung vorhandener Objektive und Zubehör", S. 26). Die LEICA R9 besitzt bajonett­seitig - wie auch die meisten aktuellen Leica R-Objektive - eine Kontaktleiste. Dadurch wird zusätzlich zur mechanischen eine elektronische Belichtungskontrolle erreicht, und Objektivdaten, wie z.B. die Brennweite, werden zur Kamera übertragen.
Die Leica R-Objektive werden unabhängig von der Entfernungs- und Blendeneinstellung wie folgt eingesetzt:
1. Objektiv am festen Ring (1.13) fassen.
2. Roten Punkt an der Objektivfassung der Taste der Bajonettentriegelung (1.1) am Kamera­gehäuse gegenüberstellen.
3. Objektiv in dieser Stellung gerade einsetzen.
4. Eine kurze Rechtsdrehung lässt das Objektiv hörbar und fühlbar einrasten.
Zum Abnehmen des Objektivs wird
1. der Entriegelungsknopf gedrückt,
2. das Objektiv durch eine kurze Linksdrehung entriegelt, und
3. gerade abgenommen.
1.1 1.13
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Verwendung vorhandener Objektive und Zubehör
Leica R-Objektive
Alle Objektive und das Objektiv-Zubehör des Leica R-Programms passen ohne Umbau an die LEICA R9. Einige frühere Objektive ohne Springblende sowie verschiedenes Zubehör ohne Springblen­denübertragung lassen sich nur bei Zeitautomatik oder manueller Einstellung benutzen (siehe "Arbeitsblendenmessung", S. 39).
Die meisten Leica R-Objektive können nachträg­lich mit einer elektrischen Kontaktleiste zur Datenübertragung und zum elektronischen Be­lichtungsabgleich ausgerüstet werden. Dazu müssen jedoch die LEICAFLEX SL/SL2 – Steuer­kurven entfernt werden, d.h. diese Objektive sind dann nur an den Leica R-Modellen einsetzbar (ab Modell LEICA R3).
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R-Nocken (a) und Leicaflex-Steuerkurven (b)
R-Nocken (a) und elektrische Kontakte (c)
a a
c
b
b
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LEICAFLEX SL/SL2-Objektive ohne R-Steuernocken
Objektive und Zubehör der Leicaflex-Modelle (ohne R-Steuernocken) dürfen nicht in die LEICA R9 eingesetzt werden, da sonst die Kamera beschä­digt werden kann. Sollen sie an der LEICA R9 bzw. an anderen Leica R-Kameras (ab dem Modell LEICA R3) benutzt werden, müssen sie nachträg­lich mit dem R-Steuernocken versehen werden. Ein Umbau solcher Objektive ist im allgemeinen möglich, der Customer Service der Leica Camera AG berät Sie gerne darüber (für Adresse, s. S.101). Soweit die LEICAFLEX SL/SL2-Steuerkurven erhalten bleiben, wird die Verwendungsmöglich­keit umgebauter Objektive und Zubehör an allen Leicaflex Modellen voll erhalten. Kontaktleisten zur Datenübertragung an die LEICA R9 können dann nicht zusätzlich angebracht werden.
VISOFLEX-Objektive an der LEICA R9
Alle zum VISOFLEX-Ansatz passenden Objektive aus dem Leica M-Programm können mit dem Adapter Bestell.-Nr. 14167 auch an der LEICA R9 verwendet werden. Die Arbeitsbedingungen, z.B. Aufnahme-Abstand und erreichbare Objektfeld­größe, sind dann die gleichen, wie bei der Benut­zung dieser Objektive am VISOFLEX. Eine auto­matische Springblende ist nicht vorhanden, so dass die Belichtungszeit mit der Arbeitsblende gemessen wird.
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Richtiges Halten der Kamera
Zur sicheren Dreipunkthaltung fasst die rechte Hand die Kamera. Der Zeigefinger liegt auf dem Auslöseknopf, der Daumen hinter dem Schnell­spannhebel. Die linke Hand stützt das Objektiv von unten ab. Bei Aufnahmen im Hochformat
wird die Kamera einfach gedreht. Die Hände blei­ben in der gleichen Stellung wie bei Aufnahmen im Querformat, bereit zum Weiterschalten des Films und zum Scharfeinstellen.
28
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Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / - des Belichtungs- Messsystems
Die LEICA R9 wird mit dem Belichtungsbetriebs­arten-Wählrad (1.11) ein- und ausgeschaltet. In der OFF-Position sind zwecks Sicherung gegen versehentliche Auslösung und unnötigen Strom­verbrauch die Kameraelektronik und alle Displays ausgeschaltet. Mit der Wahl einer der Belich­tungs-Betriebsarten wird die Kamera in einen Bereitschaftszustand gebracht (siehe dazu auch "Das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad", S. 17). Durch Antippen des Auslösers an der Kamera (1.17), einer der beiden am Motor-Drive R8/R9 oder an einer Fernbedienung wird das Belich­tungs-Messsystem eingeschaltet. Die Anzeigen in den LC-Displays im Sucher, auf der Deckkappe (1.22) und der Rückwand (1.34) leuchten auf. Bei gespanntem Verschluss leuchten sie nach Freige­ben des Auslösers noch ca.14 Sekunden nach, bei abgelaufenem Verschluss verlöschen sie sofort nach dem Loslassen.
Hinweise:
Im ausgeschalteten Zustand ist der Energiebe­darf der LEICA R9 am geringsten, d.h. nochmal deutlich niedriger als beim oben beschriebenen Bereitschaftszustand (nach Erlöschen der Anzei­gen). Daher sollten Sie es sich zur Gewohnheit machen, das Wählrad grundsätzlich bei längerem Nichtgebrauch auf OFF zu stellen. Vergewissern Sie sich dabei, dass die Rückwand geschlossen ist, da sonst ebenfalls ein erhöhter Stromver­brauch erfolgt. Durch Ausschalten der Kamera werden laufende Funktionen, wie Langzeit-Belichtungen und die Spiegelvorauslösung (siehe "Spiegelvorauslösung”, S. 82) abgebrochen. Der Selbstauslöser-Betrieb (siehe "Der Selbstauslöser”, S. 81) wird dagegen nur unterbrochen. Beim Ausschalten der Kamera erlischt das Zähl­werk auf der Deckkappe erst nach einer kurzen Verzögerung.
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Die Belichtungsmessung
Um den verschiedenen Lichtsituationen und Reflexionseigenschaften der Motive gerecht zu werden, besitzt die LEICA R9 eine Belichtungs­messung durch das Objektiv mit drei verschiede­nen Messmethoden: Mehrfeldmessung, Mittenbe­tonte Integralmessung und Selektivmessung. Für diese TTL-Messverfahren (Through The Lens =
durch das Aufnahme-Objektiv) besitzt die Kamera zwei verschiedene Fotodioden: eine runde Diode auf dem Reflektor hinter dem teildurchlässigen Schwingspiegel mit einem exakt begrenzten Messfeld, und eine Diode mit 5 Messfeldern an streulichtgeschützter Stelle im Kameraboden. Je nach gewünschter Messmethode werden die Messwerte dieser sechs Felder ausgewertet.
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Strahlengang bei Mehrfeld- und mittenbetonter Messung
Strahlengang bei Selektivmessung
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Die Mehrfeldmessung
Diese Messmethode beruht auf der Erfassung von 6 Messwerten – die der 5 Felder der Mehr­feld-Messzelle und die der Selektiv-Messzelle. Es werden häufig vorkommende, schwierige Lichtverhältnisse und Kontraste wie z.B. Reflexe, Gegenlicht, großer Himmelsanteil bei Landschaf­ten usw. automatisch analysiert und die Hellig­keits-Verteilungsmuster zu abgespeicherten, typi­schen Motiven zugeordnet. Der Mikroprozessor ermittelt dann die Belichtung.
Die Mehrfeldmessung stellt damit eine außeror­dentlich komfortable, universelle und sichere Art der Belichtungsmessung für die überwiegende Mehrzahl aller Aufnahmen dar, und zwar unab­hängig vom Helligkeitsniveau und davon, ob Sie Ihr Hauptmotiv in der Bildmitte anordnen oder nicht. Sie eignet sich daher besonders für schnelle Schnappschüsse und die gemeinsame Verwendung mit der Programmautomatik.
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Anpassen des Belichtungsniveaus der Mehr­feldmessung
Zusätzlich können Sie an der LEICA R9 das Belichtungsniveau der Mehrfeldmessung in sehr feiner Abstufung Ihren individuellen Gegebenhei­ten anpassen. Sinnvoll kann diese Belichtungs­korrektur, eine dauerhafte "Übersteuerung" der Automatik, aus den folgenden Gründen sein: Trotz der Treffsicherheit der Mehrfeldmessung gibt es bei Motiven mit großen Kontrasten immer auch Bereiche, die durch diese "optimierte Kom­promiss-Belichtung" vernachlässigt, d.h. über­oder unterbelichtet werden. Darüber hinaus kann das System auch nicht berücksichtigen, ob Sie mit Dia- oder Farbnegativ-Material fotografieren und für welchen Zweck die Aufnahmen verwen­det werden sollen, wie z.B. für Abzüge, Projekti­on oder Druck.
Hinweise:
Eine Korrektur der Mehrfeldmessung kann nur erfolgen, wenn diese Messmethode auch einge­stellt ist. Diese Korrektur beinflusst ausschließlich die Mehrfeldmessung, so dass beim Umschalten die beiden anderen Messmethoden weiterhin in der Grundeinstellung zur Verfügung stehen, z.B. für gezieltes Abstimmen der Belichtung auf wichtige Motivbereiche. Auch Blitzbelichtungen bleiben von dieser Korrektur unberührt. Wenn sowohl eine Korrektur der Mehrfeldmes­sung als auch eine "normale" Belichtungskorrek­tur eingestellt werden, addieren sich die Werte. Zum Beispiel ergibt eine Mehrfeld-Korrektur von – 0,5 EV zusammen mit einer Belichtungskorrek­tur von –1 EV für die Mehrfeldmessung insgesamt eine Korrektur von –1,5 EV (siehe auch "Belich­tungskorrekturen", S. 36):
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Zur Einstellung wird bei eingeschalteter und bestromter Kamera (siehe dazu "Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / - des Belich­tungs- Messsystems", S. 29)
1. das +/- Tastenpaar (beide!) zur Einstellung der Filmempfindlichkeit (1.35) mit zwei Fingern der rechten Hand ca. 3s gedrückt, bis im Rückwand-Display (1.34) die Ziffernanzeige
(3.6a) blinkt.
2. Während die beiden Tasten weiter gedrückt
gehalten werden, wird der Entriegelungsschie­ber des Einstellhebels für Belichtungskorrektu­ren (1.26b) mit dem linken Daumen zunächst zur Entriegelung nach rechts geschoben und dann zusammen mit dem Hebel (1.26a) nach
oben oder unten bewegt (für eine Verstellung nach Plus oder Minus). Jede Bewegung des Hebels führt zu einer Korrektur um 0,1 EV. Sobald die +/- Tasten freigegeben werden, ist die Korrektur gespeichert.
Im Rückwand-Display wird der eingestellte Wert angezeigt. Einstellbar sind Werte von maximal ±
0,7 EV. Ein einmal eingestellter Korrekturwert bleibt auch bei Abschaltung der Kamera erhalten. Um eine Korrektur von z.B. + 0,4EV wieder auf Null zu setzen, wird der Hebel entweder 4 mal nach unten bewegt, oder in der unteren Stellung für ca. 2 s festgehalten. Zum Löschen eines Minus­Korrekturwertes wird der Hebel entsprechend nach oben bewegt.
Hinweis:
Zur Rückstellung einer Korrektur der Mehrfeld­messung muss grundsätzlich wie beschrieben vorgegangen werden. Dies erfolgt nicht gleichzei­tig bei der Rückstellung einer "normalen" Belich­tungskorrektur.
1.35
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Die mittenbetonte Integralmessung
Auch bei der mittenbetont arbeitenden Integral­messung werden alle Messwerte herangezogen, jedoch anders gewichtet. Diese Messmethode berücksichtigt ebenfalls das gesamte Bildfeld, die in der Mitte erfassten Motivteile bestimmen jedoch sehr viel stärker als die Randbereiche die Berechnung des Belichtungswerts.
Sie ist dann geeignet, wenn im Motiv keine besonders hohen Kontraste auftreten, die unter­schiedlich hellen Details gleichmäßig verteilt sind und/oder Ihr Hauptmotiv in der Bildmitte ange­ordnet werden soll. Sie bietet sich insbesondere dann an, wenn Sie bequem arbeiten und dabei dennoch die Belichtung kontrollieren und evtl. auch gezielt beeinflussen möchten, z.B. in Ver­bindung mit einer Belichtungskorrektur (siehe dazu "Belichtungskorrekturen", S. 36) oder mit der Messwert-Speicherung (siehe dazu "Die Messwertspeicherung", S. 36).
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-1 EV
-2EV
-3EV
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Die Selektivmessung
Für die Selektivmessung wird lediglich der Mess­wert der runden Messzelle auf dem Reflektor genutzt. Diese Methode wird immer dann gewählt, wenn im Gesamtmotiv kritische Helligkeitsunterschie­de herrschen und die Belichtung auf ein bildwich­tiges Detail abgestimmt werden soll. Da das exakt begrenzte Messfeld im Sucher durch den großen zentralen Kreis mit 7mm Durchmesser angezeigt wird, lässt sich das Motivteil, bzw. ein
Bereich, dessen Helligkeit dem mittleren Grau­wert entspricht, gezielt anmessen. Sollen solche Bereiche jedoch nicht in der Bildmitte angeord­net werden, ist die Verwendung der Mess­wertspeicherung empfehlenswert. Bei allen Objektivbrennweiten ist das Messfeld im Verhältnis zum gesamten Bildfeld gleich groß und bei allen Einstellscheiben klar im Sucher erkennbar.
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Die Messwertspeicherung
Immer wenn 1. mit einer der drei automatischen Belichtungs-Betriebsarten gearbeitet wird, und 2. bei einer einzelnen Aufnahme das Hauptmotiv, bzw. der angemessene mittelgraue Bereich aus gestalterischen Gründen nicht in der Bildmitte angeordnet werden soll, erweist sich die Mess­wertspeicherung als eine sehr einfache und nütz­liche Funktion. Sie steht sowohl mit der Integral­wie auch mit der Selektivmessung zur Verfügung. Die Anwendung:
1. Den anzumessenden Bereich mit dem 7mm­Kreis im Sucher anvisieren.
2. Den Auslöser (1.17) bis zum 2. Druckpunkt niederdrücken. Solange der Finger diesen Druckpunkt hält, bleibt die Speicherung erhal­ten. Als sichtbares Zeichen dafür erlischt das jeweilige Messmethoden-Symbol (2.3). Wer­den während dieser Zeit noch Blende oder Belichtungszeit verändert, so passt sich der jeweils andere Wert entsprechend an und wird angezeigt.
3. Während der Druckpunkt gehalten wird, den endgültigen Bildausschnitt bestimmen, und
4. auslösen.
Die Speicherung wird aufgehoben, wenn der Fin­ger vom Auslöser-Druckpunkt genommen wird.
Belichtungskorrekturen
Belichtungsmesser sind auf einen mittleren Grau­wert geeicht (18% Reflexion), der der Helligkeit eines normalen fotografischen Motivs entspricht. Nicht selten erfüllt das angemessene Motiv(-teil) diese Voraussetzungen nicht, bzw. die Aufnah­men sollen aus bestimmten Gründen (z.B. wegen unterschiedlicher Nutzung oder persönlichem Geschmack) gezielt knapper oder reichlicher belichtet werden. Wenn dies für eine ganze Reihe aufeinander folgender Aufnahmen oder für einen ganzen Film gilt, ist eine entsprechende Belich­tungskorrektur der Messwertspeicherung vorzu­ziehen, die immer nur für eine Aufnahme durch­geführt werden kann.
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37
Eingabe und Löschen einer Belichtungs­korrektur
Zur Einstellung wird bei eingeschalteter und be­stromter Kamera (siehe dazu "Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / des Belich­tungs- Messsystems" auf S. 29) der Entriege­lungsschieber des Einstellhebels für Belichtungs­korrekturen (1.26b) mit dem linken Daumen zunächst zur Entriegelung nach rechts gescho­ben und dann zusammen mit dem Hebel (1.26a) nach oben oder unten bewegt (für eine Verstel­lung nach Plus oder Minus). Jede Bewegung des Hebels führt zu einer Korrektur um 0,5 EV. Ein­stellbar sind Werte von ±3EV.
Sobald eine Belichtungskorrektur eingegeben ist, erscheint im Sucher das entsprechende Warn­symbol (2.2), und bei den Automatik-Betriebs­arten
A, T
und Pist gleichzeitig auf der Lichtwaa­ge (2.8) die Einstellung ablesbar. Auf dem Rück­wanddisplay erscheint bei allen Betriebsarten das Warnsymbol (3.1) und der eingestellte Wert (3.6a). Ein einmal eingestellter Korrekturwert bleibt auch bei Abschaltung der Kamera erhalten. Um eine Belichtungskorrektur von z.B. + 2 EV wie­der auf Null zu setzen, wird der Hebel entweder 4 mal nach unten bewegt, oder in der unteren Stellung für ca. 2 s festgehalten. Zum Löschen eines Minus-Korrekturwertes wird der Hebel ent­sprechend nach oben bewegt.
Wichtig:
Eine an der Kamera eingestellte Belichtungs­korrektur beeinflusst sowohl die Messung des vorhandenen Lichtes als auch die des Blitzlichts.
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Beispiel für eine Korrektur nach Plus
Bei sehr hellen Motiven, wie z.B. Schnee oder Strand, wird der Belichtungsmesser wegen der großen Helligkeit eine relativ kurze Belichtungs­zeit angeben. Der Schnee wird dadurch in einem mittleren Grau wiedergegeben, vorhandene Per­sonen sind zu dunkel: Unterbelichtung! Als Abhilfe muss die Belichtungszeit verlängert bzw. die Blende weiter geöffnet werden, d.h. eine Korrektur-Einstellung von z.B. + 2 vorgenommen werden.
Beispiel für eine Korrektur nach Minus
Bei sehr dunklen Motiven, die wenig Licht reflek­tieren, wird der Belichtungsmesser eine zu lange Belichtungszeit angeben. Aus einem schwarzen wird ein graues Auto: Überbelichtung! Die Belichtungszeit muss verkürzt, d.h. eine Korrektur-Einstellung von z.B. -1 vorgenommen werden.
38
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Unterschreitung des Messbereichs
Wird der Messbereich der Kamera unterschrit­ten, ist eine exakte Belichtungsmessung nicht möglich. Die dann eventuell noch im Sucher angezeigten Messwerte können zu falschen Be­lichtungsergebnissen führen. Deshalb erscheint bei unterschrittenem Messbereich grundsätzlich das Warnsignal (2.1) im Sucher. Das Messsystem der LEICA R9 ist insbesondere für die gezielte Selektivmessung mit einer sehr hohen Empfindlichkeit ausgestattet. Falls die Warnanzeige bei eingestellter Integral- oder Mehrfeldmessung aufleuchtet, kann daher oft noch mit Selektivmessung gearbeitet werden.
Offenblendenmessung
Die meisten Leica R-Objektive sind mit automati­scher Springblende ausgestattet. Das bedeutet, dass das Sucherbild immer bei voll geöffneter Blende und damit größter Sucherhelligkeit be­trachtet werden kann, und die Belichtungsmes­sung bei offener Blende erfolgt. Erst unmittelbar vor der Aufnahme bzw. nach der Spiegelvoraus­lösung oder beim Niederdrücken des Abblend­schiebers schließt sich die Objektivblende auf den vorgewählten Wert.
Arbeitsblendenmessung
Das Objektiv PC-Super-Angulon-R 1:2,8/28mm, einige frühere Leica R-Objektive und verschiede­ne Zubehörteile besitzen keine automatische Springblende. Die Belichtung muss bei diesen Geräten mit der jeweils eingestellten Objektiv­blende, also mit der Arbeitsblende, gemessen werden. In diesem Fall erhalten die Messzellen der LEICA R9 durch Verändern der Objektivblen­de mehr oder weniger Licht. Mit Objektiven und Zubehörteilen ohne automatische Springblende können nur die Betriebsarten
A
oder mbenutzt werden. Die Arbeitsblende kann von der Kamera nicht angezeigt werden.
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Arbeitsdiagramm des Belichtungsmessers
In der folgenden Darstellung werden die Zu­sammenhänge zwischen Filmempfindlichkeit (SV = Speed value) und Leuchtdichte/ Helligkeit (BV = Brightness value) einerseits und zwischen Belichtungszeit (TV = Time value) und Blenden­wert (AV = Aperture value) andererseits erkenn­bar, jeweils mit den sich daraus ergebenden Belichtungswerten (EV = Exposure value). Dazu dienen zwei Diagramme, die durch diagonale Linien, entsprechend den EV-Werten, miteinan­der in Bezug gebracht werden. Ein Beispiel (gestrichelte Linie) zeigt die Zusam­menhänge der einzelnen Werte zueinander: Von der eingestellten Filmempfindlichkeit (hier: ISO 100/21°) verfolgt man die senkrechte Linie bis zum Schnittpunkt mit der waagerechten Linie der gegebenen Leuchtdichte (hier: 2 000 cd/m
2
). Die durch diesen Schnittpunkt laufende Diagonale führt zu dem zugehörigen Belichtungswert (EV 14). Dieser EV-Wert lässt sich in verschiedene Kombi­nationen von Blendenwert und Belichtungszeit umsetzen, d.h. in den Arbeitsbereich der Kamera übertragen.
Die Schnittpunkte aus senkrechten AV- und waa­gerechten TV-Linien müssen für eine richtige Belichtung auf der EV-Diagonalen liegen, z.B. Blende 16 und 1/60s (Fall A), oder Blende 8 und 1/250s (Fall B) oder Blende 4 mit 1/1000 s (Fall C). Jede dieser Kombinationen ergibt eine korrekte Belichtung. Bei Zeit- und Blendenautomatik wird jeweils einer dieser Werte vorgegeben, der zweite bildet sich automatisch. In der Programmautomatik bilden sich beide Werte automatisch.
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Arbeitsdiagramm des Belichtungsmessers
Verschlusszeit /s.
Blende
ISO
Lichtwert
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Die Belichtungs-Betriebsarten
Die LEICA R9 bietet Ihnen vier Belichtungs­Betriebsarten zur Wahl, mit denen Sie die Kame­ra optimal auf Ihre bevorzugte Arbeitsweise oder auf das jeweilige Motiv einstellen können.
Die Variable Programmautomatik –
P
Die richtige Betriebsart, um immer aufnahme­bereit zu sein. Optimal für unbeschwertes Foto­grafieren, da sich Blende und Belichtungszeit automatisch bilden. Als Schnappschusseinstellung sind folgende Ein­stellungen vorzunehmen bzw. empfehlenswert:
1. Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) auf
Stellung P,
2.
Blende ganz schließen, d.h. den Blendenring (1.12) auf den größten Wert drehen (z.B. 16 oder 22),
3. Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16) auf 30 P, und
4. Belichtungsmessmethoden-Wählhebel (1.15) auf Mehrfeldmessung .
Belichtungszeit und Objektivblende bilden sich dann automatisch entsprechend dem vorhande­nen Licht und stufenlos zwischen zwischen 1/8000 s und 32 s, bzw. zwischen offener- und Kleinstblende des jeweiligen Objektivs (bzw. der eingestellten kleinsten Blende, siehe unten).
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Im Sucher erscheinen
für die gewählte Belichtungs-Betriebsart (2.6c),
• das Symbol für die gewählte Messmethode (2.3), sowie
• die automatisch eingesteuerten Zeit- und Blendenwerte (2.9a, 2.7).
Die Betriebsart
P
funktioniert mit allen Leica R-Objektiven mit automatischer Springblende. Über die Stellung des Verschlusszeiten-Einstell­rades kann auf die automatisch gebildete Zeit/Blenden-Kombination jederzeit Einfluss genommen werden (siehe dazu "Charakteristik und Anwendung der variablen Programmauto­matik", S. 44).
Wichtig:
Am Objektiv muss die kleinste Blende (16 bzw.
22) eingestellt werden, damit der gesamte Blen­denbereich für die automatische Steuerung zur Verfügung steht. Ist dies nicht der Fall, blinkt im Sucher die Anzeige (2.6c). Wird ausgelöst, bildet die Kamera trotzdem automatisch eine richtige Zeit-Blenden-Kombination. Der Regelbe­reich der Blende wird in solchen Fällen allerdings auf den Bereich zwischen Offenblende und ein­gestelltem Blendenwert begrenzt.
Hinweise:
Bei einigen älteren Objektiven blinkt die Anzeige
, auch wenn ganz abgeblendet wurde, die rich­tige Blende wird dennoch automatisch gebildet. Bei sehr wenig Licht oder extremer Helligkeit kann es vorkommen, dass der verfügbare Zeit/ Blenden-Bereich nicht mehr ausreicht. Dann erscheint im Sucher (2.9b) für Unterbelich­tung (evtl. auch der Warnhinweis für Messbe­reichs-Unterschreitung (2.1), siehe dazu "Unterschreitung des Messbereichs", S. 39) oder
(2.9b) für Überbelichtung.
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Charakteristik und Anwendung der variablen Programmautomatik
Die variable Programmautomatik der LEICA R9 verbindet die Sicherheit und Schnelligkeit der vollautomatischen Belichtungssteuerung mit der Möglichkeit, jederzeit die von der Kamera ge­wählte Zeit/Blenden-Kombination den eigenen Vorstellungen entsprechend variieren zu können. Dazu dient das Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16). Will man z.B. bei Sportaufnahmen bevorzugt mit schnellen Zeiten und offener Blende arbeiten, wird eine kurze Zeit vorgewählt. Legt man dage­gen mehr Wert auf große Schärfentiefe (ge­schlossene Blende) und akzeptiert die dadurch notwendigen, längeren Zeiten, wird eine längere Verschlusszeit eingestellt (z.B. bei Landschafts­aufnahmen). Die Gesamtbelichtung, d.h. die Hel­ligkeit des Bildes, bleibt dabei unverändert.
Die Arbeitsweise der Programmautomatik ist ganz allgemein wie folgt: Geht man von sehr niedriger Helligkeit aus, so verkürzt sich mit zunehmender Helligkeit nur die Belichtungszeit stufenlos automatisch bis zum eingestellten Zeit­wert, während das Objektiv voll aufgeblendet bleibt. Ab der eingestellten Belichtungszeit wer­den Zeit und Blende automatisch verändert, d.h. die Zeit stufenlos verkürzt und das Objektiv stu­fenlos abgeblendet. Ist aufgrund des Programms die kleinste Blende erreicht, verkürzt sich bei weiter zunehmender Helligkeit nur die Zeit, bis zur 1/8 000 s. Ist dagegen 1/8000s vor der Kleinstblende des jeweiligen Objektivs erreicht, so wird ab dieser Belichtungszeit nur noch die Blende verkleinert.
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Standardeinstellung (Beispiel A)
Verschlusszeiten-Einstellrad auf 60. Besonders geeignet
•bei normalen Motiven und unkritischen Licht­verhältnissen, sowie
•bei Brennweiten zwischen 35mm und 90mm.
Es wird ein Objektiv mit der Lichtstärke 4 einge­setzt (z.B. Vario-Elmar-R 1:4/35-70 mm). Am Ver­schlusszeiten-Einstellrad ist 1/60s eingestellt. Es ergibt sich ein Verlauf entsprechend der Linie A. Liegt z.B. ein Belichtungswert von EV 14 vor, führt diese Programmeinstellung zu einer Belich­tung von 1/250s bei Blende 8.
Wenn eine größere Schärfentiefe und/oder eine längere Verschlusszeit gewünscht wird (Beispiel B)
Verschlusszeiten-Einstellrad zwischen 16s und 1/15s. Ergibt eine Tendenz zu stärker abgeblen­detem Objektiv mit längeren Belichtungszeiten. Besonders geeignet
•bei guten Lichtverhältnissen und kurzen Brenn­weiten, und
•bei statischen Motiven, z.B. Landschaftsauf­nahmen.
Achtung:
Erhöhte Verwacklungsgefahr durch längere Be­lichtungszeiten!
Es wird ein Objektiv mit der Lichtstärke 2,8 ein­gesetzt (z.B. Elmarit-R 1:2,8/19mm). Am Ver­schlusszeiten-Einstellrad ist 1/2s eingestellt. Es ergibt sich ein Verlauf entsprechend der Linie B. Beim gleichen Lichtwert EV 14, ergibt dieses Pro­gramm eine Belichtung mit 1/60s bei Blende 16.
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Wenn eine kürzere Verschlusszeit und/oder eine geringere Schärfentiefe gewünscht wird (Beispiel C)
Verschlusszeiten-Einstellrad zwischen 1/60 s bis 1/8000 s. Ergibt eine Tendenz zu kürzeren Belichtungszei­ten bei geringerer Schärfentiefe (größere Blen­denöffnungen). Besonders geeignet
•bei schlechten Lichtverhältnissen oder langen Brennweiten, und
•bei bewegten Objekten, z.B. Sportaufnahmen.
Achtung:
Geringere Schärfentiefe!
Es wird ein Objektiv mit der Lichtstärke 2 einge­setzt (z.B. Apo-Summicron-R 1:2/180mm). Am Verschlusszeiten-Einstellrad ist 1/250s einge­stellt. Es ergibt sich ein Verlauf entsprechend der Linie C. Beim gleichen Beispiel von EV 14 ergibt dieses Programm eine Belichtung von 1/1 000 s bei Blende 4.
Faustregel:
Um Verwacklungsunschärfen bei Freihandauf­nahmen zu vermeiden, sollte man als längste Belichtungszeit einen Wert anstreben, der sich aus 1 : Brennweite (mm) ergibt. Verwendet man z.B. ein Objektiv der Brennweite 180mm, sollten Belichtungszeiten nicht länger als 1/180s benutzt werden. Am Verschlusszei­ten-Einstellrad sollte dafür z.B. 250 eingestellt werden.
46
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Programmverläufe bei verschiedenen Verschlusszeit-Einstellungen und mit verschiedenen Objektiven
32
Verschlusszeit /s
16
8
4
2
1
1/2
1/4
1/8
1/15
1/30
1/60
1/125
1/250
1/500
1/1000
1/2000
1/4000
1/8000
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3
4
5
6
7
8
9
10
11 12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
1,4 2 2,8 4 5,6
Blende
8111622
EV
B
A
C
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Die Zeitautomatik –
A
Diese Betriebsart eignet sich besonders dann, wenn die Schärfentiefe wesentliches Gestal­tungselement ist.
Dafür ist
1. das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11)
auf A zu stellen.
2. Das Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16) darf auf
jedem beliebigen Wert außer X oder B stehen.
3. Die Blende, und damit auch der Bereich der Schärfentiefe, wird mit dem Blendenring (1.12) festgelegt.
Die Belichtungszeit bildet sich dann automatisch entsprechend dem vorhandenen Licht und stu­fenlos zwischen 1/8000 s und 32 s.
Im Sucher erscheinen
(Aperture priority) für die gewählte Belich­tungs-Betriebsart (2.6b),
das Symbol für die gewählte Messmethode (2.3),
• der manuell eingestellte Blendenwert (2.7), sowie
• der automatische eingesteuerte Zeitwert (2.9a, nächstliegender halber oder voller Wert).
Diese Betriebsart funktioniert mit allen Leica R-Objektiven und Zusatzgeräten, wie Adaptern, Balgeneinstellgerät, usw., d.h. unabhängig davon, ob diese nur Arbeitsblendenmessung erlauben oder dank automatischer Springblende die Offen­blendenmessung.
48
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49
Hinweise:
Bei extremer Helligkeit kann es vorkommen, dass der Verschlusszeitenbereich für die vorgewählte Blende nicht mehr ausreicht. Im Sucher er­scheint dann (2.9 b). Zur Abhilfe kann - falls möglich - eine kleinere Blende gewählt werden. Leuchtet bei sehr schlechten Lichtverhältnissen im Sucher die Anzeige (2.9b), sollte eine größere Blende gewählt werden, da sich sonst eine Unterbelichtung ergibt. Im Falle einer Messbereichs-Unterschreitung leuchtet zusätzlich der entsprechende Warnhin­weis (2.1). Dann ist eine korrekte Belich­tungsmessung nicht mehr möglich.
Die Blendenautomatik –
T
Diese Betriebsart wird vor allem bei bewegten Objekten eingesetzt, bei denen die Belichtungs­zeit gestaltendes Mittel ist. Dies gilt z.B. für Bewegungsabläufe, Sportaufnahmen, Aufnahmen von unruhigem Kamerastandpunkt, sowie bei Aufnahmen mit längeren Brennweiten.
Dafür ist
1. das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11)
auf T zu stellen.
2.
Blende ganz schließen, d.h. den Blendenring (1.12) auf den größten Wert drehen (z.B. 16 oder 22), und
3. die gewünschte Belichtungszeit zwischen 1/8000 s bis 16 s am Verschlusszeiten­Einstellrad (1.16) vorgewählt.
Die Objektivblende bildet sich dann automatisch entsprechend dem vorhandenen Licht und stu­fenlos zwischen offener- und Kleinstblende des jeweiligen Objektivs (bzw. der eingestellten klein­sten Blende, siehe unten).
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Im Sucher erscheinen
(Time priority) für die gewählte Belichtungs­Betriebsart (2.6d),
• das Symbol für die gewählte Messmethode (2.3),
• der manuell eingestellte Zeitwert (2.9a), sowie
der automatische eingesteuerte Blendenwert (2.7).
Die Betriebsart Tfunktioniert mit allen Leica R-Objektiven mit automatischer Springblende.
Wichtig:
Am Objektiv muss die kleinste Blende (16 bzw. 22) eingestellt werden, damit der gesamte Blenden­bereich für die automatische Steuerung zur Ver­fügung steht. Ist dies nicht der Fall, blinkt im Sucher die Anzeige (2.6d). Wird ausgelöst, bildet die Kamera trotzdem automatisch eine richtige Zeit-Blenden-Kombination. Der Regelbe­reich der Blende wird in solchen Fällen allerdings auf den Bereich zwischen Offenblende und ein­gestelltem Blendenwert begrenzt.
Hinweise:
Bei einigen älteren Objektiven blinkt die Anzeige
, auch wenn ganz abgeblendet wurde, die rich­tige Blende wird dennoch automatisch gebildet. Bei sehr wenig Licht oder extremer Helligkeit kann es vorkommen, dass der verfügbare Blen­denbereich des verwendeten Objektivs für die vorgewählte Belichtungszeit nicht mehr aus­reicht. Auch in diesem Fall erfolgt jedoch eine korrekte Belichtung durch automatische Einstel­lung der passenden Verschlusszeit, d.h. durch eine "Übersteuerung" der manuellen Vorwahl. Bei Unterbelichtung erscheint (2.9b) (evtl. auch der Warnhinweis für Messbereichs-Unter­schreitung (2.1), siehe dazu den Abschnitt "Unterschreitung des Messbereichs", S. 39) oder
(2.9b) für Überbelichtung.
50
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51
Die manuelle Einstellung von Blende und Belichtungszeit -
m
Bei vielen interessanten Aufnahmesituationen und Bildgestaltungs-Vorstellungen würde keine der automatischen Belichtungs-Betriebsarten die gewünschten Ergebnisse liefern. In solchen Fällen ist die gezielte Handeinstellung von Belich­tungszeit und Blende die Lösung.
Dafür ist
1. das Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11)
auf m, und
2. der Blendenring- (1.12), das Verschlusszeit-Ein­stellrad (1.16) und der Belichtungsmessmetho­den-Wählhebel (1.15) auf die gewünschten Werte, bzw. Messmethode zu stellen.
Im Sucher erscheinen
für die gewählte Belichtungs-Betriebsart (2.6a),
• das Symbol für die gewählte Messmethode (2.3),
• die manuell eingestellten Zeit- und Blenden-
werte (2.9a, 2.7), sowie
• eine Lichtwaage (2.8), mit deren Hilfe der
Belichtungsabgleich erfolgt.
Die Lichtwaage zeigt die Abweichung der jeweils gerade eingestellten Zeit-/Blenden-Kombination vom korrekten Belichtungswert an. Im Bereich von -2,5 EV bis +2,5EV erfolgt die Anzeige ein­deutig in 0,5 EV-Stufen. Größere Abweichungen werden durch das Aufleuchten aller Markierun­gen auf der Plus- oder Minusseite der Lichtwaage angezeigt. Blende und/oder Zeit sind für eine korrekte Belichtung gemäß Belichtungsmesser-Angabe solange zu verändern, bis nur die Null-Markie­rung der Lichtwaage leuchtet. Diese Betriebsart funktioniert mit allen Leica R-Objektiven und Zusatzgeräten, wie Adaptern, Balgeneinstellgerät, usw., d.h. unabhängig davon, ob diese nur Arbeitsblendenmessung erlauben oder dank automatischer Springblende die Offen­blendenmessung.
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Blitzen mit der LEICA R9 Allgemeines zur Verwendung von Blitzgeräten
An die LEICA R9 können alle Blitzgeräte und Stu­dioblitzanlagen angeschlossen werden, die der aktuell gültigen ISO-Norm 10330 sowie der älte­ren DIN 19014 entsprechen (positive Polarität am X-Kontakt)
1
. Die vielfältigsten Möglichkeiten bieten Elektronenblitzgeräte, die über die techni­schen Voraussetzungen einer System-Camera­Adaption (SCA) des Systems 3000/3002 verfü­gen und über den Adapter SCA 3501 oder SCA 3502M3 an die LEICA R9 angeschlossen werden. Andere Aufsatzblitzgeräte
2
mit Normblitzschuh können ebenfalls benutzt und über den Mitten­kontakt (X-Kontakt) gezündet werden. Studioblitzanlagen und andere Blitzgeräte mit Blitzkabel und Normblitzstecker lassen sich über die Blitzanschlussbuchse (1.8) anschließen.
1
Möchten Sie z.B. eine Studioblitzanlage an die LEICA R9 anschließen, die der ISO-Norm nicht entspricht, wenden Sie sich bitte an den Customer Service der Leica Camera AG oder den Kundendienst einer Leica Vertretung.
2
Die Verwendung von Systemblitzgeräten anderer Kameraher­steller sowie von SCA-Adaptern für andere Kamerasysteme wird nicht empfohlen, da deren unterschiedliche Kontaktlage und -Belegung zu Fehlfunktionen oder sogar zu Schäden führen können.
Neben der Auslösung und Belichtungssteuerung von Blitzgeräten während der Aufnahme bietet die LEICA R9 auch die Möglichkeit, die Blitzlei­stung vor der Aufnahme selektiv zu messen und damit die einzustellende Blende zu bestimmen (siehe dazu "Messblitz-Betrieb vor der Aufnahme - F"
,
S. 76).
Die Blitzsynchronzeit
Die Blitzsynchronzeit der LEICA R9 beträgt bei herkömmlicher Blitztechnik 1/250s. Insbesonde­re Studioblitzanlagen haben oft Leuchtzeiten, die wesentlich länger sind. Um die Lichtmenge die­ser Blitzgeräte voll nutzen zu können, sind längere Zeiten, wie z.B. 1/180s oder 1/125s, empfehlenswert. Die LEICA R9 erlaubt zusammen mit Blitzgeräten des SCA 3002-Standards, die über die
HSS -
Betriebsart (High-Speed Synchronisation) verfü­gen, und dem SCA-Adapter 3502M3 auch den Einsatz sämtlicher kürzerer Verschlusszeiten bis 1/8000 s (siehe "Der Linear-Blitzbetrieb", S. 70).
52
Page 59
53
Wahl des Synchronzeitpunktes
Die Belichtung von Blitzaufnahmen erfolgt durch zwei Lichtquellen, dem vorhandenen – und dem Blitzlicht. Die ausschließlich oder überwiegend vom Blitzlicht ausgeleuchteten Motivteile werden dabei durch den extrem kurzen Lichtimpuls fast immer (bei korrekter Scharfeinstellung) gestochen scharf wiedergegeben. Dagegen werden alle anderen Motivteile – nämlich die, die ausreichend vom vor­handenen Licht ausgeleuchtet sind, bzw. selbst leuchten - im gleichen Bild unterschiedlich scharf abgebildet.
Ob diese Motivteile scharf oder "verwischt" wieder­gegeben werden, wie auch der Grad der "Verwi­schung", wird durch zwei – voneinander abhängige ­Faktoren bestimmt,
1. die Länge der Belichtungszeit, d.h. wie lange diese Motivteile auf den Film "einwirken", und
2. wie schnell sich diese Motivteile - oder auch
die Kamera selbst - während der Aufnahme bewegen.
Blitz auf den ersten Vorhang Blitz auf den zweiten Vorhang
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Je länger die Verschluss-/Belichtungszeit, bzw. je schneller die Bewegung ist, desto deutlicher kön­nen sich die beiden - sich überlagernden - Teilbil­der unterscheiden. Beim herkömmlichen Zeitpunkt der Blitz-Zündung zu Beginn der Belichtung, d.h. sofort nachdem der 1. Verschlussvorhang das Bildfenster voll­ständig geöffnet hat, kann das sogar zu schein­baren Widersprüchen führen, wie z.B. beim Bild des Motorrades (S. 53 links), das von seinen eigenen Lichtspuren überholt wird. Die LEICA R9 erlaubt Ihnen die Wahl zwischen diesem herkömmlichen Blitz-Zündzeitpunkt und der Synchronisation auf das Ende der Belichtung, d.h. unmittelbar bevor der 2. Verschlussvorhang beginnt, das Bildfenster wieder zu schließen. Das scharfe Bild befindet sich in dem Fall am Ende der Bewegung. Diese Blitztechnik vermittelt im Foto (S. 53 rechts) einen natürlicheren Ein­druck von Bewegung und Dynamik.
Der Blitzzeitpunkt wird am Wählhebel für den Synchronisierungs-Zeitpunkt (1.7) vorgegeben:
• Stellung I: Blitzauslösung nach dem
1. Verschlussvorhang
• Stellung II: Blitzauslösung vor dem
2. Verschlussvorhang
Hinweise:
Beim Blitzen mit der Synchron- und kürzeren Ver­schlusszeiten ergibt sich kaum, bzw. nur bei schnellen Bewegungen ein bildmäßiger Unter­schied zwischen den beiden Blitzzeitpunkten. Die Wahl auf den 2. Verschlussvorhang ist bei Stroboskop-Blitzbetrieb unwirksam.
54
1.7
1.8
Page 61
55
Blitzen über den X-Kontakt
Beim Anschluss über den Zubehörschuh (1.24) ohne den Adapter SCA 3501/3502M3 kann der Blitz wahlweise auf den ersten oder zweiten Ver­schlussvorhang vorgewählt und gezündet wer­den. Da aber keine Informationen vom Blitzgerät übertragen werden, kann die Kamera ein ange­schlossenes Blitzgerät "nicht erkennen" und ver­hält sich so, als wäre kein Blitzgerät angeschlos­sen. Die Belichtungszeit ist manuell auf die Blitz­synchronzeit X = 1/250 s oder auf längere Zeiten einzustellen; eine automatische Umschaltung fin­det nicht statt. Die Blitzbereitschafts- und Kon­trollanzeigen sind nicht aktiv. Falls das Blitzgerät dafür geeignet ist, kann die Lichtsteuerung mittels Computerblende, d.h. über den Sensor am Blitzgerät, oder manuell durch die Wahl entsprechender Teillicht-Leistungsstufen er­folgen (s. Anleitung zum Blitzgerät).
Blitzen über die Blitzanschlussbuchse
Über die Blitzanschlussbuchse (1.8) können Blitz­geräte und große Studioblitzanlagen mit genorm­tem Blitzstecker angeschlossen werden. Die Kamera zündet den Blitz wahlweise auf den ersten oder zweiten Verschlussvorhang. Da aber keine Blitzinformationen übertragen werden, ver­hält sich die Kamera wie ohne Blitz. Die Belich­tungszeit ist manuell auf die Blitzsynchronzeit X = 1/250 s oder auf längere Zeiten einzustellen; eine automatische Umschaltung findet nicht statt. Sehr leistungsstarke Blitzgeräte und insbesonde­re Studioblitzanlagen haben oft Leuchtzeiten, die länger sind. Um die Lichtmenge dieser Blitzgerä­te voll nutzen zu können, sind längere Zeiten, wie z.B. 1/180s oder 1/125s, empfehlenswert. Die Blitzbereitschafts- und Kontrollanzeigen sind nicht aktiv.
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Blitzen mit SCA 3000/3002-Standard-Blitz­geräten und SCA Adaptern 3501/3502M3
Beim Anschluss eines geeigneten Blitzgerätes mit­tels Adapter SCA 3501/3502M3 bietet die LEICA R9 in vielen Anwendungsfällen entscheidende Vorteile und verhilft zu gelungenen Blitzaufnahmen. Abhän­gig von der gewählten Betriebsart führt die Kamera verschiedene Funktionen automatisch aus bzw. lässt den nötigen, kreativen Spielraum, um Blitzauf­nahmen den Anforderungen entsprechend gestal­ten zu können:
• Blitzbelichtungsmessung während der Aufnah­me durch das Objektiv (TTL-Messung). Diese Blitzbelichtungsmessung empfiehlt sich z.B. in der Makrofotografie, bei Filtereinsatz oder bei Vario- und Tele-Objektiven.
• Alle Informationen über Blitzladezustand und Blitz-Über- oder Unterbelichtung im Sucher und im Rückwanddisplay.
• Automatische Umschaltung auf die Blitzsyn­chronzeit (je nach Betriebsart).
• Blitz-Belichtungskorrekturen, d.h. gezielte Über­oder Unterdosierung ausschließlich des Blitz­lichtes, um unabhängig vom vorhandenen Licht im Vordergrund Schatten aufzuhellen oder bei Gegenlichtaufnahmen eine bessere Lichtvertei­lung zu erhalten (Nur am Adapter, bzw. Blitz­gerät, siehe S. 60).
• Übertragung der Objektiv-Brennweite zur auto­matischen Reflektoranpassung des Blitzgerä­tes (nur bei Objektiven mit elektrischen Kon­takten).
• Übertragung der eingestellten Objektivblende zur Steuerung der Computer-Automatik des Blitzgerätes (nur bei Objektiven mit elektri­schen Kontakten).
• Anzeige von Blenden-Zwischenwerten bei der Verwendung von Zoomobjektiven veränder­licher Lichtstärke (nur bei Objektiven mit elek­trischen Kontakten).
• Übertragung der Filmempfindlichkeit und Belichtungskorrekturen der Kamera zur Steue­rung des Blitzgerätes.
• Automatische Umschaltung auf längere Zeiten bei Stroboskopblitz.
• Automatische Blitz-Belichtungsreihen (nur bei entsprechend ausgestatteten Blitzgeräten).
56
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57
Die TTL-Blitzbelichtungsmessung erfolgt integral über separat angeordnete Silizium-Fotodioden, die sich neben der Messzelle für die Mehrfeld­Belichtungsmessung an streulichtgeschützter Stelle im Kameraboden befinden. Mit Hilfe von entsprechenden Adaptern (im Handel erhältlich) können auch mehrere Blitzgeräte gleichzeitig gezündet oder die TTL-Steuerung drahtlos ausge­führt werden.
Blitzbereitschafts- und Kontrollanzeige (nur mit SCA 3501/3502M3-Adaptern)
Bei bestromter Kamera (siehe "Einschalten der Kamera / Aktivieren der Elektronik / - des Belich­tungs- Messsystems", S. 29) und Benutzung des SCA 3501/3502M3 zeigt das Blitzsymbol (
1
, 2.4) im Sucher und auf dem Rückwanddisplay (3.5) den jeweiligen Ladungszustand des Blitzgerätes und damit die Blitzbereitschaft an:
• Blinken des Blitzsymbols: Das Blitzgerät lädt
gerade auf. Da die Blitzbereitschaft noch nicht gegeben ist, verhält sich die Kamera wie ohne Blitz und arbeitet in der eingestellten Betriebs­art. Wird ausgelöst, zündet der Blitz nicht.
Strahlengang bei TTL-Blitzbelichtungsmessung
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• Konstantes Leuchten des Blitzsymbols: Blitzbe­reitschaft ist gegeben.
War das Blitzlicht bei TTL-Steuerung oder Compu­ter-Automatik für eine korrekte Belichtung nicht ausreichend (Unterbelichtung), so leuchtet auto­matisch nach der Aufnahme die Anzeige (2.9 b) für etwa 4s im Sucher. Bei TTL-Steuerung wird auch eine aufgetretene Überbelichtung durch das Blitzlicht durch die Anzeige (2.9b) für 4 s angezeigt. In diesen Fällen bitte den Arbeits­bereich des Blitzgerätes beachten und die Auf­nahme mit entsprechend geänderter Blende nochmals ausführen.
Hinweis:
Die Anzeigen erfolgen auf der Grundlage normge­rechter Belichtungen. Daher können einzelne Aufnahmen trotz dieser Anzeigen dennoch aus individueller Sicht als akzeptabel bewertet wer­den.
Blitz-Belichtungskorrekturen
Über Schalter am Adapter SCA 3501/3502M3, bzw. am Blitzgerät selbst (bei SCA-3002 Stan­dard-Geräten) kann unabhängig von der Belich­tungskorrektur-Einstellung an der Kamera - die sowohl die Belichtung des vorhandenen - wie auch des Blitzlichts beeinflusst, eine Blitz-Belich­tungskorrektur eingestellt werden, die nur die Blitzbelichtung beeinflusst, um diese bewusst zu verstärken oder abzuschwächen.
58
Ohne Blitzaufhellung
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59
Eine Verstellung nach Minus wird immer dann vorgenommen, wenn der Blitzlicht-Anteil verrin­gert werden soll, z.B. wenn er lediglich zur Auf­hellung dienen soll. In solchen Fällen bleibt die vorhandene Lichtstimmung erhalten, und durch den zusätzlichen Blitz werden lediglich dunkle Motivteile oder Schattenpartien im Vordergrund aufgehellt.
Diese Korrektur ist beim Blitzen mit der Compu­ter-Automatik des Blitzgeräts und bei TTL-Mes­sung der Kamera bei allen Kamera-Belichtungs­Betriebsarten wirksam. In der Programmautoma­tik er
setzt sie die feste Korrektur von –1 2/3EV (Exposure Value – Belichtungswert), die anson­sten beim in Abhängigkeit vom vorhandenen Licht automatisch gesteuerten Aufhellblitzbetrieb vorgegeben wird. Weiteres zu manuellen Blitz­Belichtungskorrekturen in der Kamera-Betriebs­art
P
entnehmen Sie bitte dem entsprechenden
Abschnitt auf S. 64.
Hinweis:
Blitz- Belichtungskorrekturen sind nicht wirksam bei Messblitz-Betrieb
F
und manuellem Blitzbe­trieb, bei denen mit konstanter Leistung geblitzt wird.
Mit Blitzaufhellung
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60
Einstellung von Blitz-Belichtungskorrekturen am SCA 3501/3502M3-Adapter
Die Eingabe und Aktivierung einer Blitz-Belich­tungskorrektur geschieht über drei Schalter (beim SCA 3502M3 sind diese von einer Klappe verdeckt). Am ersten Schalter wird die Blitz­Belichtungskorrektur in ganzen Lichtwerten (EV-
Stufen) eingestellt, also –3 EV, -2 EV, ...., + 3 EV.
Am zweiten Schalter wird die Feinabstufung in
1
/3EV-Werten vorgenommen (–1/3EV, 0 EV oder
+
1
/3EV), so dass sich alle Werte von – 3 1/3EV
bis + 3
1
/3EV in Abstufungen von 1/3EV-Werten einstellen lassen. Um die eingestellten Werte wirksam werden zu lassen, wird der dritte Schal­ter auf ON gestellt.
Als Hinweis auf eine eingestellte Blitz-Belich­tungskorrektur leuchtet außen am Adapter SCA 3501/3502M3 eine rote Leuchtdiode, bzw. bei SCA-3002-Standard Blitzgeräten stattdessen in dessen Displays Vorzeichen und Wert der Korrek­tur. Im Sucher erscheint rechts vom Blitzsymbol ein oder (2.2).
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61
Einstellung von Blitz-Belichtungskorrekturen an SCA-3002 Standard-Blitzgeräten
Mit Blitzgeräten des SCA 3002-Standards müs­sen Blitz-Belichtungskorrekturen direkt am Gerät eingestellt werden. Einzelheiten zur Einstellung sowie zu den entsprechenden Geräte-Anzeigen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Anleitung. Als Hinweis für eine eingestellten Blitz-Belich­tungskorrektur erscheint in allen Fällen im Sucher der Kamera rechts vom Blitzsymbol ein
oder (2.2).
Einstellung von Blitz-Belichtungskorrekturen an der Kamera in der Belichtungs-Betriebsart
m
Die manuelle Einstellung – und damit Fixierung ­von Verschlusszeit und Blende in der Kamera­Betriebsart
m
legt die Belichtung des Umge­bungslichts fest. Infolgedessen beeinflusst eine Belichtungskorrektur mit dem Hebel (1.26) an der Kamera – nach erfolgtem Belichtungsab­gleich - neben der Anzeige der Lichtwaage im Sucher – in diesem Fall nur noch die Blitzbelich­tung.
Die Blitzsteuerung in den vier Belichtungs-Be­triebsarten mit einem SCA 3501/3502M3-Adapter
Programmautomatik Pund TTL-Blitzbetrieb
Die Programmautomatik
P
bietet eine vollauto­matische Abstimmung von vorhandenem Licht und Blitzlicht mit optimierter Steuerung für aus­gewogene Aufnahmen durch situationsabhängig erhöhte Anteile von vorhandenem und verringer­te Anteile von Blitzlicht. Alternativ sind manuelle Blitz-Belichtungskorrekturen (± 3
1
/3EV) möglich.
Für ein unbeschwertes Fotografieren mit Blitz unter allen Bedingungen und eine automatische Blitzaufhellung sind folgende Einstellungen vorzu­nehmen bzw. empfehlenswert:
1. Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) auf
Stellung P,
2. Blende ganz schließen, d.h. den Blendenring
(1.12) auf den kleinsten Wert drehen (z.B.16 oder 22),
3. Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16) z. B. auf 30 P,
4. Belichtungsmessmethoden-Wählhebel (1.15)
vorzugsweise auf Integralmessung , und
5. Blitzgerät mit Adapter SCA 3501/3502M3 auf
Stellung TTL.
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62
Abhängig vom vorhandenen Licht steuert die Kamera die Belichtung des Umgebungs- und Blitzlichts folgendermaßen:
a) TTL-Vollblitz bei schlechten
Lichtverhältnissen
Bei schlechten Lichtverhältnissen, z.B. in dunklen Innenräumen, bei denen in Verbindung mit auto­matisch gesteuerten Verschlusszeiten (in Abhän­gigkeit von der verwendeten Brennweite) und der größten Blende keine richtig belichtete Aufnahme zu erwarten ist, wählt die Kamera automatisch die Blende 5,6 und eine zur verwendeten Brenn­weite passenden Verschlusszeit (nach der Faustregel für unverwackelte Aufnahmen aus der Hand = 1/Brennweite, z.B. 1/60 s mit dem Macro­Elmarit-R 1:2,8/60 mm*) bis zur Synchronzeit 1/250s, und regelt den Blitz als Hauptlicht. Es entsteht dann eine "normale" Blitzaufnahme.
*
Die Brennweiten-angepasste Einstellung der Verschlusszeiten setzt die Verwendung von Objektiven mit Kontaktleiste, d.h. ROM-Ausstattung voraus (siehe dazu "Ansetzen und Abnehmen des Objektivs" und "Verwendung vorhandener Objektive und Zubehör", S. 25 und 26). Bei Objektiven ohne ROM-Ausstat­tung arbeitet die Kamera in den beschriebenen Fällen grundsätzlich mit 1/250s.
Die verwendeten Brenneiten/Verschlusszeit-Kombinationen
Brennweite Längste Verschlusszeit 15mm 1/15s
16-30mm 1/30 s 31-60mm 1/60 s 61-125mm 1/125s Längere Brennweiten, bzw. Obj. ohne ROM 1/250 s
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b) Automatische Blitzaufhellung bei
normalen Lichtverhältnissen
Bei normalen Lichtverhältnissen regelt die Kame­ra die Belichtungszeit automatisch mit einer zur verwendeten Brennweite passenden Verschluss­zeit (siehe oben unter Fall a) und wählt eine Blen­de entsprechend dem vorhandenen Licht, so dass das Motiv – bereits ohne Blitz – richtig belichtet wird. Der Blitz wird jetzt von der Kamera als Aufhel­licht gesteuert (-1
2
/3EV), um z.B. im Vorder­grund dunkle Schatten oder Motive im Gegen­licht aufzuhellen und um insgesamt eine ausge­wogenere Beleuchtung zu erhalten.
Die Anzeigen:
Im Sucher erscheint als Hinweis auf die automa­tische Blitz-Belichtungskorrektur zusätzlich zum Blitzsymbol rechts daneben das Minus-Vor­zeichen ( , 2.5).
c) Keine Blitzauslösung bei sehr großer
Helligkeit
Bei sehr großer Helligkeit, bei der im Blitzbetrieb die 1/250s und selbst die kleinste Blende zu einer Überbelichtung führen würden, löst die Kamera den Blitz nicht aus. Zeit und Blende wer­den normal entsprechend der Programmautoma­tik geregelt und im Sucher angezeigt. Das Blitzsymbol im Sucher (2.4) leuchtet trotz­dem, da der Blitz aufgeladen ist.
Hinweis:
Manuelle Blitz-Belichtungskorrekturen werden auch bei
P
grundsätzlich mit dem eingegebenen Wert durchgeführt. Dies gilt selbst in den Fällen, in denen die Kamera sonst automatisch auf Auf­hellblitzen schalten würde (-1
2
/3EV).
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64
Manuelle Blitz-Belichtungskorrekturen in der Kamera- Belichtungsbetriebsart
P
Die automatische Steuerung des Blitzlichts als Aufhellung, wie oben unter Punkt b beschrieben, ergibt bei der Mehrzahl der Motive einen ange­messen ausgeleuchteten Vordergrund. Für die Fälle, in denen die Motivteile im Vordergrund keine durchschnittliche Helligkeit oder Reflekti­onseigenschaften aufweisen, wie auch für ge­wollte Unter- oder Überbelichtungen durch die Blitzausleuchtung erlaubt die LEICA R9 auch in der Betriebsart
P
eine individuelle Steuerung der Blitzintensität. Die Einstellung erfolgt wie in den Abschnitten unter "Blitz-Belichtungskorrekturen" ab S. 58 beschrieben.
Die Anzeigen:
Im Sucher erscheinen als Hinweis auf die manu­elle Blitz-Belichtungskorrektur zusätzlich zum Blitzsymbol rechts daneben das jeweils zutref­fende Vorzeichen. Bei einem Korrekturwert von 0 erscheint kein Vorzeichen. Im Display von SCA-3002-Standard-Blitzgeräten erscheinen Vorzeichen und Korrekturwert.
Zum Ausschalten einer manuellen Korrektur wird
1. die Blitz-Belichtungskorektur am Adapter oder
am Blitzgerät auf 0 zurückgestellt, und
2. an der Kamera das Belichtungsbetriebsarten-
Wählrad (1.11) aus der Position P auf eine beliebige andere Stellung gedreht, und, zur erneuten Verwendung der automatischen Blitz-Belichtungskorrektur, zurück auf P.
Hinweis:
Falls die Korrektur nicht vor dem Verstellen des Belichtungsbetriebsarten-Wählrads am Adapter oder am Blitzgerät auf 0 zurückgestellt wird, blinkt im Display von SCA-3002-Standard-Blitz­geräten danach noch der vorher manuell einge­gebene, nun jedoch nicht mehr gültige Korrektur­wert (es sei denn, es wäre –1
2
/3EV gewesen, der der automatischen Korrektur entspricht). Durch Wiederholen der Schritte 1 und 2 kann dieses Blinken ausgeschaltet werden.
Page 71
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Zeitautomatik Aund TTL-Blitzbetrieb
Für "normale" Blitzaufnahmen in Innenräumen und allgemein bei schlechten Lichtverhältnissen. Die Blende wird entsprechend dem Arbeitsbe­reich des Blitzgerätes und der gewünschten Schärfentiefe frei gewählt, die Belichtungszeit wird von der Kamera automatisch auf 1/250s gesetzt. Falls diese Kombination aufgrund des vorhandenen Umgebungslichtes zu einer Überbe­lichtung führen würde, blinkt die Zeitanzeige
225500
(2.9a). In diesem Fall sollte eine kleinere Blende gewählt werden.
Blendenautomatik
T
und TTL-gesteuerte,
variable Blitzaufhellung
Für normale Aufnahmen mit vorhandenem Licht und zusätzlicher Blitzaufhellung. Alle Zeiten zwischen 16s und 1/250s sind frei wählbar, die Blende ist manuell auf die Kleinst­blende (z.B. 22) einzustellen. Bei eingestellten kürzeren Zeiten schaltet die Kamera automatisch auf die Blitzsynchronzeit 1/25 s. Die Blende wird von der Kamera entsprechend dem vorhandenen Licht automatisch gesteuert, so dass eine korrek­te Belichtung des Motivs (bereits ohne Blitz) gewährleistet ist. Falls diese Kombination aufgrund des vorhande­nen Umgebungslichtes zu einer Überbelichtung führen würde, blinkt die Zeitanzeige
225500
(2.a) (s. dazu „Wichtig“ und „Hinweise“ auf S. 50). Der Blitz führt TTL-gesteuert zu einer Zusatzbe­leuchtung. Am SCA-Adapter, bzw. am Blitzgerät selbst (bei SCA 3002-Standard-Geräten) kann die Blitzausleuchtung durch eine Belichtungskorrek­tur gezielt reduziert (z.B. – 2 EV) werden, so dass im Vordergrund lediglich Schatten oder Motivteile im Gegenlicht aufgehellt werden. Die natürliche Beleuchtungssituation bleibt dadurch erhalten.
Page 72
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Manuelle Belichtungssteuerung mund TTL­gesteuerte, variable Blitzaufhellung
Die Belichtung mit vorhandenem Licht und der Einfluss des Blitzlichtes können unabhängig von­einander gesteuert werden. Zeit und Blende werden manuell mittels der Lichtwaage (2.8) auf das vorhandene Licht abge­stimmt. Alle Zeiten zwischen 16s und der Blitz­synchronzeit 1/250s können ausgeführt werden. Der Einfluss des vorhandenen Lichtes und damit auch die Helligkeit des Hintergrundes kann so gezielt durch Über- oder Unterbelichtung beein­flusst werden. Die Wirkung des Blitzlichtes kann am SCA Adapter, bzw. am Blitzgerät selbst (bei SCA-3002 Standard-Geräten) geregelt werden. Soll der Blitz nur zur Aufhellung dienen, wird eine entsprechende Blitz-Belichtungskorrektur einge­geben (siehe dazu auch "Einstellung von Blitz­Belichtungskorrekturen an der Kamera in der Belichtungs-Betriebsart
m
", S. 61).
Blitzen mit der Blitzgeräte-eigenen Computer­Automatik
Beim Arbeiten mit der Computer-Automatik der Blitzgeräte und SCA 3501/3502M3 wird die vom Motiv reflektierte Lichtmenge nicht von der Kamera, sondern von einem im Blitzgerät inte­grierten Sensor gemessen und ausgewertet. Wird am Verschlusszeiten-Einstellrad der Kamera (1.16) die Stellung X gewählt, erfolgt die Belich­tung immer mit der Blitzsynchronzeit 1/250 s. Andernfalls laufen die Belichtungs-Betriebsarten prinzipiell in der gleichen Weise wie ohne Blitz ab. Als kürzeste Verschlusszeit wird jedoch die Blitzsynchronzeit 1/250 s ausgeführt. Ergibt sich aus dieser Begrenzung auf die Blitzsynchronzeit eine Überbelichtung, so wird dies durch Blinken der Zeitanzeige
225500
(2.9a) bei den automatischen
Belichtungs-Betriebsarten bzw. bei
m
durch die
Lichtwaage (2.8) im Sucher angezeigt.
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67
Da die Betriebsarten P, Aund Tbereits eine nor­mal belichtete Aufnahme aufgrund des Umge­bungslichtes erzeugen, sollte die Blitzleistung verringert-, d.h. eine Blitz-Belichtungskorrektur von z.B. –1 EV bis –2 EV eingestellt werden. Bei modernen Blitzgeräten wird die am Objektiv ein­gestellte Blende an das Blitzgerät übertragen und automatisch als Computerblende zugrundege­legt. Für die Messung werden die an der Kamera eingestellte Filmempfindlichkeit, sowie ggfs. ein­gestellte Belichtungskorrekturen für das Umge­bungslicht und Blitz berücksichtigt.
Manuelles Blitzen mit konstanter Blitzleistung
Wird das Blitzgerät in der manuellen Blitzbe­triebsart mit voller Leistung oder fester Teillei­stung (soweit am Blitzgerät einstellbar) genutzt, findet keine Steuerung der abgegebenen Blitz­lichtmenge statt. Die Belichtungs-Betriebsarten der Kamera laufen prinzipiell in der gleichen Weise wie ohne Blitz ab, als kürzeste Verschluss­zeit wird jedoch die Blitzsynchronzeit 1/250 s ausgeführt. Ergibt sich aus dieser Begrenzung eine Überbelichtung, so wird dies durch Blinken der Zeitanzeige
225500
(2.9a) bei den automatischen
Belichtungs-Betriebsarten bzw. bei
m
durch die Lichtwaage (2.8) im Sucher angezeigt. Die einzustellende Objektivblende ergibt sich aus Blitzleistung, Filmempfindlichkeit und Motivent­fernung, oder umgekehrt, die einzustellende Blitz-Teillichtleistung aus Blende, Filmempfind­lichkeit, Brennweite und Motiventfernung (s. An­leitung Blitzgerät). Sie kann aber auch durch die Kamera mit einem Messblitz ermittelt werden (siehe "Messblitz-Betrieb vor der Aufnahme -
F
",
S. 76).
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68
Einstellung am Blitzgerät (mit SCA 3501/3502M3):
Kamera- TTL-Automatik Computer-Automatik Manuelles Blitzen Einstellung mit fester Leistung
X oder B
(Betriebsart beliebig)
m
A
T
Die Betriebsarten m, A, T,Psind nicht mehr wirksam, eine Belichtungsmessung für vorhandenes Licht er­folgt nicht. Die Belichtung wird generell mit 1/250 s bei X oder beliebig lange bei B und der manuell ein- gestellten Blende ausgeführt. Das Blitzlicht wird entsprechend der Blitzbetriebsart gesteuert.
In der Betriebsart mkönnen Blitzaufnahmen mit Belichtungszeiten zwischen 1/250s und 16s durchge­führt werden. Das vorhandene Licht wird gemessen und über die Lichtwaage kontrolliert. Das Blitzlicht wird entsprechend der Blitzbetriebsart gesteuert.
Die Zeitautomatik ist abgeschaltet, es wird immer die 1/250s ausge­führt.
Die Blendenautomatik mit Zeitvor­wahl
*)
ist aktiv und führt eine nor­male Aufnahme mit vorhandenem Licht durch. Der zusätzliche Blitz sollte daher mittels Blitz-Override re­duziert werden.
Die jeweilige Automatik-Be­triebsart (AoderT) führt eine normale Aufnahme
*)
mit dem
vorhandenen Licht durch. Der Blitz sollte daher mittels
Blitz-Override reduziert werden.
Die jeweilige Automatik-Be­triebsart (AoderT) führt eine normale Aufnahme
*)
mit dem
vorhandenen Licht durch. Der Blitz kommt mit voller Leis-
tung hinzu.
Zusammenfassende Übersicht zum Blitzen mit SCA-3501/3502M3 - Adaptern
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69
Einstellung am Blitzgerät (mit SCA 3501/3502M3):
Kamera- TTL-Automatik Computer-Automatik Manuelles Blitzen Einstellung mit fester Leistung
P
(bei Dunkel­heit)
P
(bei normalen Lichtver­hältnissen)
P
(bei großer Helligkeit)
Die Umgebungshelligkeit wird bei festste­hender Blende 5,6 durch Wahl entspre­chender Verschlusszeitwerte (bis zur "Freihandgrenze" der verwendeten Brenn­weite = 1 :Brennweite [mit ROM-Objekti­ven, siehe S. 62]) berücksichtigt. Der Blitz wird als Hauptlicht TTL-gesteuert.
Die Umgebungshelligkeit wird durch Wahl entsprechender Blenden- und Verschluss­zeitwerte (bis zur "Freihandgrenze" der verwendeten Brennweite = 1: Brennweite [mit ROM-Objektiven, siehe S. 62) berück­sichtigt. Dazu wird zuerst nur die Blende geöffnet und ab der vollen Öffnung ggfd. die Verschlusszeit verlängert. Der Blitz dient mit einer automatisch verringerten Leistung (-1
2
/3EV) nur
zur Aufhellung.
Alternativ sind manuelle
Blitz-
Belich-
tungskorrekturen (±3
1
/3EV) möglich.
Da bei einer Blitzaufnahme mit der 1/250 s durch das Umgebungslicht immer eine Überbelichtung zustande kommen würde, wird der Blitz nicht ausgelöst. Die Kamera arbeitet mit der normalen Programmautomatik.
Die Betriebsart Pführt eine normale Aufnahme
*)
mit dem
vorhandenen Licht durch. Der Blitz sollte daher mittels
Blitz-Belichtungskorrektur reduziert werden.
Die Betriebsart Pführt eine normale Aufnahme
*)
mit dem
vorhandenen Licht durch. Der Blitz kommt mit voller Leis-
tung hinzu.
*)
Als kürzeste Belichtungszeit wird die Blitzsynchronzeit 1/250s gewählt.
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70
Der Linear-Blitzbetrieb
(Mit entsprechend ausgestatteten Blitzgeräten (mit
HSS
-Betriebsart/-en) und SCA-3502M3 Adapter)
Die LEICA R9 erlaubt neben der beschriebenen Blitzfotografie mit Verschlusszeiten bis zur Syn­chronzeit von 1/250 s auch das Blitzen mit allen kürzeren Verschlusszeiten von 1/350 s bis 1/8000 s. Diese Blitztechnik eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten des Tageslicht-Aufhellblitzens, z.B. wenn bei großer Helligkeit aus bildgestalterischen Gründen trotzdem mit offener Blende fotogra­fiert-, oder eine schnelle Bewegung "eingefroren" werden soll.
Zur Technik:
Bei herkömmlicher Blitztechnik erfolgt die Blitz­belichtung durch die Abgabe eines - geregelten oder ungeregelten – Lichtblitzes, dessen reflek­tiertes Licht bei offenstehendem Verschluss das gesamte Bildfeld belichten kann. Bei Schlitzverschlüssen wie in der LEICA R9 ist das Bildfenster jedoch nur bis zu einer bestimm­ten Zeit – der Synchronzeit – für einen kurzen Moment vollständig geöffnet. Noch kürzere Zeiten können nur gebildet werden, indem der 2. Verschlussvorhang bereits abläuft, bevor der 1. das Bildfenster ganz freigegeben hat. Infolgedessen kann das Bildfenster bei kür­zeren Verschlusszeiten als dieser Synchronzeit zu keinem Zeitpunkt vollständig von einem einzi­gen Lichtblitz erreicht werden. Beim Linear-Blitzbetrieb wird dagegen durch Abga­be mehrerer Blitze in kürzester Folge annähernd die Wirkung einer konstanten Lichtquelle erzeugt und so während des Verschlussablaufs das gesam­te Bildfeld gleichmäßig belichtet. Linear-Blitzen ist wahlweise mit manueller- oder TTL-Blitzsteuerung möglich, sowie mit den Ka­mera-Belichtungsbetriebsarten
m
und A.
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71
Hinweise:
Wegen der Verteilung der verfügbaren Energie auf mehrere, kurz hintereinander erfolgende Blit­ze sind beim Linearblitzen die Leitzahlen, und damit die erzielbaren Reichweiten, deutlich gerin­ger als beim "normalen" Blitzbetrieb. Daher eig­net sich der Linear-Blitzbetrieb vornehmlich für die Aufhellung von Motiven im Vordergrund. Wenn Verschlusszeiten von 1/250s oder länger eingestellt (bei
m
), bzw. eingesteuert (bei A) sind, schaltet die Kamera das Blitzgerät automatisch auf den jeweiligen Betrieb mit normal gesteuer­tem Blitzlicht um. Zu erkennen ist dies auch an den viel größeren Reichweiten im Display des Blitzgeräts. Wenn das Blitzgerät (noch) nicht betriebsbereit, d.h. noch nicht (wieder) aufgeladen ist – die Blitz­symbole in Sucher- (2.4) und Rückwand- (3.5) LCDs blinken – arbeiten die eingestellten Kame­ra-Betriebsarten normal und das Blitzgerät wird nicht ausgelöst.
Der Linear-Blitzbetrieb ist bei aktivierter Spiegel­vorauslösung nicht möglich (siehe den entspre­chenden Abschnitt auf S. 82). In einem solchen Fall schaltet die Kamera selbsttätig auf die Synchronzeit zurück und es erfolgt eine normale TTL-gesteuerte Blitzbelichtung. Weitergehende Informationen entnehmen Sie bitte der jeweiligen Blitzgeräte-Anleitung.
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Linear-Blitzen mit der Betriebsart
M HSS
des
Blitzgeräts
Für die totale Kontrolle über alle Parameter der Belichtung.
Die Einstellungen im Einzelnen:
1. Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) auf
Stellung m,
2. Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16) auf den gewünschten Wert (1/350 oder kürzer),
3. Blendenring (1.12) auf den gewünschten Wert (vorzugsweise große Öffnungen, d.h. kleine Werte),
4. Belichtungsmessmethoden-Wählhebel (1.15) auf die gewünschte Methode,
5. zur Bestromung der Kamera den Auslöser (1.17) antippen, und
6. am Blitzgerät
M HSS
einstellen.
Die Anzeigen:
Abweichend von den normalen Anzeigen in der Kamera-Betriebsart
m
sind im Sucher abwech­selnd die Zeitanzeige und zu sehen (2.9 a/d). Im Display des Blitzgeräts erscheinen M HSS, die jeweils eingestellte Blitz-Leistungsstufe und die sich daraus ergebende Reichweite. Der Abgleich der Belichtung des Umlichts erfolgt
gemäß Lichtwaage der Kamera (siehe "Die manuelle Einstellung von Blende und Belichtungszeit -
m
", S. 51). Die Blitzbelichtung wird – anhand der Anzeige im Blitzgeräte-Display - gemäß Leitzahl­rechnung bestimmt. Dazu muss lediglich die im Display des Blitzgeräts angegebene, jeweilige Reichweite durch Einstellen von Verschlusszeit und/oder Blende und/oder Blitzleistung an die Motiventfernung angepasst werden.
Hinweise:
Beim Belichtungsabgleich für das Umlicht mit Verschlusszeit und Blende gemäß Lichtwaage kann die korrekte Blitzbelichtung für unterschied­liche Motiventfernungen ausschließlich über eine manuelle Anpassung der Blitz-Abgabeleistungan erreicht werden. Durch Einstellung entsprechender Leistungs­stufen sind auch bei
M HSS
-Betrieb Blitz-Belich-
tungskorrekturen möglich.
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73
Linear-Blitzen mit der Betriebsart
TTL HSS
des Blitzgeräts
Für TTL-gesteuerte Aufhell-Blitzbelichtungen (mit vorgegebener –1 2/3EV-Korrektur) in Verbindung mit selektiv gemessenem/n Vorblitz/en.
Hinweis:
Wird die Kamera ohne vorherige/n Vorblitz/e ausgelöst, erfolgt je nach manuell eingestellter oder automatisch eingesteuerter Verschlusszeit entweder überhaupt keine Blitzauslösung - bei kürzeren Zeiten als 1/250 s, oder - innerhalb des normalen Synchronzeiten-Bereichs, eine TTL­Blitzbelichtung anstatt einer Linear-Blitzbelich­tung.
Die Einstellungen im Einzelnen:
1. Belichtungsbetriebsarten-Wählrad (1.11) auf
Stellung m oder A,
2. Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16) bei
m
auf den gewünschten Wert (1/350 oder kürzer), bei
A
ist die Einstellung unwirksam,
3. Blendenring (1.12) auf den gewünschten Wert (vorzugsweise große Öffnungen, d.h. kleine Werte; der größte verfügbare Wert in dieser Betriebsart ist 5,6)
4. Belichtungsmessmethoden-Wählhebel (1.15) auf die gewünschte Methode,
5. zur Bestromung der Kamera den Auslöser (1.17) antippen, und
6. am Blitzgerät
TTL HSS
einstellen.
Die Anzeigen:
Abweichend von normalem Blitzbetrieb erscheint im Sucher rechts neben dem Blitzsymbol das Minus-Vorzeichen (2.5), abwechselnd sind die Zeitanzeige und zu sehen (2.9a/d) und das Symbol für Selektimessung (2.3c) blinkt als Hin­weis darauf, dass zur Ermittlung der Blitzbelich­tung ein Vorblitz ausgelöst werden muss. Im Display des Blitzgeräts wird die jeweils maxi­male Reichweite für diese Blitz-Betriebsart ange­zeigt.
Hinweis:
Werden größere Werte als 5,6 eingestellt, er­scheint wieder die gewählte Belichtungs-Mess­methode statt des blinkenden Selektivpunkts und wechselt nicht mehr mit der Verschluss
­zeit-Anzeige als Hinweis darauf, dass keine Vor­blitz-Auslösung – und damit auch kein
HSS
­Betrieb möglich ist.
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Die Bestimmung der Blitzbelichtung
1. Visieren Sie mit dem Selektivmessfeld der Ein­stellscheibe das entsprechende Motivdetail / das Hauptmotiv an, und
2. lösen Sie durch vollständiges Niederdrücken
des Abblendschiebers (1.3) den Vorblitz aus (je nach Motivhelligkeit und –Entfernung wird die dadurch ausgelöste Anzahl an Vorblitzen automatisch geregelt).
Hinweis:
Zum Auslösen von Vorblitzen muss die Kamera aufgezogen, d.h. der Verschluss gespannt sein.
Die Anzeigen:
Im Sucher wird das blinkende Symbol für Selekti­messung wieder durch das für die eingestellte Messmethode ersetzt. Befindet sich das ange­messene Motivteil außerhalb der Blitzreichweite, d.h. ist es zu nah oder zu weit entfernt, erfolgt für 4s eine / -Warnanzeige (2.9b). Im Display des Blitzgeräts wird daraufhin die für das angemessene Motivteil ermittelte maximale Reichweite angezeigt.
Nach dem/n Vorblitz/en bleibt das Messergeb­nis der Kamera während einer auf 20 s verlänger­ten Haltezeit (d.h. solange die Anzeigen zu sehen sind) unabhängig vom Ergebnis der Umlicht-Mes­sung gespeichert, so dass Sie danach den Bild­ausschnitt frei und in Ruhe wählen können. Unabhängig von der gespeicherten Blitzmessung kann in der Kamera-Betriebsart
A
auch die
Umlichtmessung gespeichert werden.
Wenn anschließend die Kamera ausgelöst wird, erfolgt auf der Grundlage des Messergebnisses des/r TTL-Vorblitze/s eine Leitzahlgesteuerte, d.h. auf die ermittelte Motiventfernung abge­stimmte Aufhell-Blitzbelichtung mit einer auto­matischen Korrektur von –1
2
/3EV. Auch nach der Aufnahme erfolgt die / -Warnanzeige (2.9b) für 4s falls sich das angemessene Motiv­teil außerhalb der Blitzreichweite befand, d.h. es zu nah oder zu weit entfernt war.
Page 81
75
Hinweise:
Es sind beliebig viele Vorblitz-Messungen vor der Aufnahme möglich. Jede neue Messung "über­schreibt" die vorherige. Manuelle Blitzkorrekturen von ± 3
1
/3EV sind
auch im
TTL-HSS
-Betrieb als Alternative zur auto-
matischen –1
2
/3EV Korrektur möglich. Sie wer­den, wie in den Abschnitten "Blitz-Belichtungs­korrekturen" auf S. 58 und "Manuelle Blitz­Belichtungskorrekturen in der Kamera- Belich­tungsbetriebsart
P
" auf S. 64 beschrieben, einge­stellt und ausgeschaltet. Bei manuell eingestellter (
m
) oder automatisch
gesteuerter (
A
) Verschlusszeit von 1/250s und länger erfolgt ohne Vorblitz/en eine normale, TTL-gesteuerte Aufhell-Blitzbelichtung. Mit Vor­blitz/en erfolgt eine leitzahlgesteuerte Aufhell­Blitzbelichtung gemäß ermittelter Motivhelligkeit auf der Grundlage des TTL-Vorblitz-Messergeb­nisses. Für eine Kontrolle der Schärfentiefe ohne Vor­blitz-Auslösung muss das Blitzgerät vorher aus­geschaltet werden.
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76
Messblitz-Betrieb vor der Aufnahme -
F
Die Messblitz-Funktion der LEICA R9 bietet die Möglichkeit, die Lichtenergie von nicht TTL-steu­erbaren Blitzgeräten (z.B. Studio-Blitzanlagen, Blitzgeräte mit fester Leistung) zu messen, um so ohne zusätzlichen Blitzbelichtungsmesser die richtige Blende zu ermitteln. Gegenüber externen Blitzbelichtungsmessern misst die LEICA R9 durch das Objektiv (TTL), was bei Filterverwen­dung, bei Vario-Objektiven veränderlicher Licht­stärke oder im Makrobereich entscheidende Vor­teile bringt. Um bildwichtige Details oder z.B. eine Graukarte gezielt anzumessen, geschieht dies selektiv, entsprechend der Markierung auf den Einstellscheiben. Zur Messung wird das Belichtungsbetriebsarten­Wählrad (1.11) in Stellung F gebracht und mit
dem Selektivmessfeld der Einstellscheibe das entsprechende Motivdetail anvisiert. Das Blitz­gerät wird dann durch vollständiges Nieder­drücken des Abblendschiebers (1.3) gezündet. Nach der Blitzauslösung erscheint im Sucher (Lichtwaage, 2.8d) und im Rückwanddisplay (3.6c) die Belichtungs-Abweichung des Blitzes gegenüber einer korrekten Belichtung im Bereich von - 2,5EV bis + 2,5 EV in 0,5 EV-Stufungen. Ab­weichungen von 3 oder mehr EV-Werten werden nicht mehr differenziert wiedergegeben und machen eine erneute Messung mit geänderter Blendeneinstellung erforderlich. Als kürzeste Belichtungszeit kann die Blitzsyn­chronzeit der LEICA R9 (1/250 s) vorgegeben werden. Sehr leistungsstarke Blitzgeräte und ins­besondere Studioblitzanlagen haben oft Leucht-
Strahlengang bei Vorblitzmessung
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zeiten, die wesentlich länger sind. Um die Licht­menge dieser Blitzgeräte voll nutzen zu können, sind längere Zeiten, wie z.B. 1/180s oder 1/125s, empfehlenswert. Der Messblitz- Betrieb funktio­niert auch in Verbindung mit der Stroboskop-Ein­stellung am Blitzgerät. In diesem Fall wird die Summe der ausgesandten Blitze gemessen und ausgewertet. Diese Messmethode ist vorteilhaft, wenn große Teile des Objektes an gleicher Stelle verharren. Bei vielen Blitzgeräten beziehen sich die Anzeigen über Blende und Reichweite auf einen Einzelblitz. Diese Informationen können vorteilhaft genutzt werden, wenn das Objekt nicht an gleicher Stelle verharrt, sondern sich vor dem Hintergrund bewegt.
77
Anzeigen vor der Messung
Anzeigen nach der Messung
1.3
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78
Stroboskop-Blitzbetrieb mit SCA 3501/3502M3-Adapter
Diese Blitzmethode, bei der mehrere Blitze nach­einander während einer Belichtung abgegeben werden, ist mit den Belichtungs-Betriebsarten manuell
m
und Zeitautomatik Amöglich. Falls die
Kamerabetriebsarten
P
oder Tgewählt wurden, erscheint im Sucher die Fehlermeldung (3.6h, siehe "Fehlercodes", S. 80).
Im manuellen Betrieb werden die Belichtungszeit zwischen 16s und 1/250s und die Blende manu­ell eingestellt; die Lichtwaage dient dabei zur Kontrolle des vorhandenen Lichtes. Falls die benötigte Zeit, die sich aus der gewählten Blitz­anzahl und der Blitzfrequenz des Stroboskopblit­zes ergibt, länger als die eingestellte Belichtungs­zeit ist, wird diese automatisch verlängert. Die Lichtwaage (2.8a) ist weiterhin sichtbar und zeigt an, wieweit sich dadurch eine Überbelichtung durch das vorhandene Licht ergibt. Durch die Blende kann dies wieder korrigiert werden.
Page 85
79
Beim Arbeiten mit der Zeitautomatik bildet die Kamera die notwendige Zeit automatisch, abhän­gig von Blitzanzahl und Blitzfrequenz. Führt dies zu einer Überbelichtung aufgrund des vorhande­nen Lichtes, blinkt die Zeitanzeige. Für eine gelungene Stroboskopaufnahme, bei der z.B. mehrere Phasen eines Bewegungsablaufes auf einem Bild festgehalten werden, sind der Arbeitsbereich des Blitzgerätes, die Blitzanzahl, die Entfernung und natürlich die Blende von ent­scheidender Bedeutung. Informationen dazu fin­den sich in der Anleitung des entsprechenden Blitzgerätes.
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80
Fehler­Code: Ursache: Abhilfe:
Kamera im Meßblitzbetrieb (
F
) und Blitzgerät auf manuell umstellen.
Blitzgerät auf TTL-Steuerung.
Kamera im Meßblitzbetrieb (
F
) und Blitzgerät auf manuell umstellen.
Blitzgerät auf Computer-Automatik.
Stroboskopblitz bei den Kamera- Kamera auf
m
oder Astellen.
betriebsarten
P
oder T.
Kamera im Meßblitzbetrieb (
F
) und Zeiteinstellring auf beliebige Zeit, außer X oder B.
Zeiteinstellring auf X, Blitzgerät im Stroboskop-Betrieb.
Die Filmempfindlichkeit liegt unterhalb Die Meßblitzfunktion ist nur für Empfindlichkeiten von ISO 25/15°. im Bereich von ISO 25/15° bis ISO 400/27° möglich, Die Filmempfindlichkeit liegt oberhalb daher eine andere Empfindlichkeit benutzen. von ISO 400/27°.
Warnanzeigen (Fehlercodes) bei Fehleinstel­lungen im Blitzbetrieb
Das manuelle Bedienungskonzept der Kamera und die vielfältigen Möglichkeiten, insbesondere mit Systemblitzgeräten, lassen auch Einstellun-
gen zu, die nicht sinnvoll sind. In diesen Fällen erscheint im Sucher eine Fehlermeldung z.B.
:
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81
Der Selbstauslöser
Zur Verwendung des Selbstauslösers wird die Abdeckklappe (1.33) der Rückwand geöffnet. Es stehen zwei verschiedene Vorlaufzeiten zur Ver­fügung: 2 s oder 12s. Bei bestromter Kamera wird beim ersten Antippen einer der beiden Tasten (1.36) die Eingabe in Bereitschaft ver­setzt, am Rückwanddisplay (1.34) erscheint das Selbstauslösersymbol (3.2) und OFF (3.6f). Durch erneuten, kurzen Druck auf eine der beiden Tasten wird nun eine der beiden Vorlaufzeiten eingestellt. Nach dem Antippen und Loslassen des Auslöse­knopfes beginnt die Vorlaufzeit. Die jeweils ver­bleibende Zeit bis zur Auslösung wird auf dem Rückwanddisplay angezeigt. Eine optische Anzei-
ge erfolgt durch Blinken der LED auf der Kamera­Vorderseite (1.5). Das langsame Blinken geht ca. 2s vor der Auslösung in schnelles Blinken über. Während der Vorlaufphase kann durch erneutes Drücken einer der beiden Rückwand-Tasten der Vorgang abgebrochen oder durch nochmaligen Druck auf den Auslöser die Vorlaufzeit neu gestartet, also verlängert werden. Eine Vorlaufzeit kann nur bei gespanntem Ver­schluss eingestellt werden. Die Einstellung gilt jeweils nur für eine Aufnahme, danach wird sie automatisch zurückgenommen. Aus Schutzgründen, und um ein versehentliches Verstellen der Werte zu verhindern, sollte die Abdeckklappe der Kamerarückwand beim Foto­grafieren immer geschlossen sein.
Hinweis:
Eine ablaufende Selbstauslöser-Vorlaufzeit wird durch Abschalten der Kamera, d.h. durch Drehen des Belichtungsbetriebsarten-Wählrades (1.11) in die OFF-Position lediglich unterbrochen. Nach erneutem Einschalten der Kamera erfolgt die Aufnahme nach Ablauf der Rest-Laufzeit.
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82
Spiegelvorauslösung
Um die minimalen, restlichen Einflüsse von Spie­gelbewegung und Schließen der Objektivblende auszuschalten, bietet die LEICA R9 die Möglich­keit der Spiegelvorauslösung. Dazu wird der Spiegelvorauslösungs-Wahlhebel (1.6) nach außen bewegt. Beim ersten Betätigen des Auslösers (1.17) klappt dann nur der Spiegel hoch, und die Blende schließt auf den entsprechenden Wert. Der Verschlussablauf und damit die eigentliche Aufnahme erfolgt durch einen zweiten Druck auf den Auslöser. Nach der Belichtung klappt der hochgestellte Spiegel zurück, und die Blende öff­net sich wieder in gewohnter Weise. Wird die nächste Aufnahme wieder ohne Spiegelvorauslö­sung gewünscht, muss der Wahlhebel wieder
zurückgestellt, d.h. nach innen bewegt werden. Die Spiegelvorauslösung lässt sich zusätzlich mit dem Selbstauslöser kombinieren. Dann wird durch Niederdrücken des Auslösers der Spiegel vorausgelöst, gleichzeitig startet mit dem Loslas­sen des Auslösers die Vorlaufzeit. Nach Ablauf der Vorlaufzeit erfolgt die Aufnahme und der Spiegel kehrt in die Normalstellung zurück. Für verwacklungsfreies Fotografieren, z.B. mit langen Brennweiten am Stativ, ist diese Kombination sehr empfehlenswert. Bei Benutzung einer Automatikbetriebsart
A, T
oder Perfolgt die Belichtungsmessung beim ersten Betätigen des Auslösers, d.h. kurz vor der Spiegelvorauslösung. Der Wert wird gespeichert und die Aufnahme mit dieser Belichtung ausge­führt. In der Betriebsart
m
wird die Zeit-Blenden-
Kombination manuell vorgewählt.
1.6
Page 89
83
Nach der Spiegelvorauslösung muss die Aufnah­me innerhalb von ca. 2min. ausgeführt werden, da der Spiegel dann zwecks Batterieschonung automatisch herunterklappt. Ein Bestromen (Aus­löser antippen!) während dieser Wartezeit startet die 2 min. erneut. Vor der nächsten Aufnahme muss der Verschluss wieder neu gespannt wer­den. Um den Transport des Films dabei zu unter­binden, kann der Rückspulknopf vorher gedrückt werden. Ein manuelles Zurücksetzen des hochge­klappten Spiegels ist nicht möglich.
Hinweis:
Ausschalten der Kamera durch Drehen des des Belichtungsbetriebsarten-Wählrades (1.11) in die OFF-Position lässt den Spiegel in seine Aus­gangslage zurückklappen und beendet damit die Funktion. Wird der Hebel jedoch nach erneuter Inbetriebnahme der Kamera und vor der näch­sten Aufnahme nicht wieder nach innen gestellt, läuft die Funktion wie oben beschrieben ab.
Page 90
84
Mehrfachbelichtung
Für Mehrfachbelichtungen wird vor der ersten Aufnahme der Mehrfachbelichtungs-Hebel (1.19) über den Knopf zur Rückspulfreigabe (1.20) bewegt, die Bildzählwerke blinken (1.22, 2.10a,
3.7a). Dadurch wird beim Betätigen des Spann­hebels bzw. beim motorischen Aufzug nach der ersten Belichtung nur der Verschluss gespannt, der Film aber nicht weitertransportiert. Das Film­stück kann jetzt beliebig oft nochmals belichtet werden.
Das Umlegen des Mehrfachbelichtungs-Hebels aktiviert gleichzeitig eine "Filmbremse", so dass der Film exakt im Filmkanal positioniert bleibt. Vor der letzten Auslösung wird der Hebel wieder zurückgeschwenkt. Dann wird nach der Belich­tung der Film mit dem Spannhebel oder moto­risch weitertransportiert.
Hinweis:
Bei der Verwendung der Motoren ist zu beach­ten, dass diese vor der letzten gewünschten Belichtung durch Herausklappen des Schnell­spannhebels (1.21) ausgeschaltet werden müs­sen. Ansonsten würde bei der darauf folgenden Aufnahme erneut das gleiche Filmstück belich­tet. Sofort nach Zurückstellen des Mehrfachbe­lichtungshebels können die Motoren wieder ein­geschaltet- und wie gewohnt bedient werden (siehe dazu auch die jeweiligen Anleitungen).
1.19
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Abblendtaste und Schärfentiefe
Die LEICA R9 misst die Belichtung bei offener Objektivblende. Beim Betätigen des Schärfentie­feschiebers (1.3) schließt sich die Objektivblende und ermöglicht deshalb die visuelle Beurteilung des Schärfe-/Unschärfebereichs im Sucher (die Belichtungsmessung zeigt dabei falsche Werte an!). Das ist besonders bei Nahaufnahmen sehr nützlich. In den Kamera-Betriebsarten Messblitz
F
sowie -
im
TTL HSS
Betrieb des Blitzgeräts - mund
A
wird durch Betätigen der Abblendtaste auch der Blitz ausgelöst. Während des Niederdrückens der Abblendtaste ist die Auslösung blockiert.
Die Schärfentiefeskala der Objektive zeigt den Bereich der Schärfentiefe für den jeweils einge­stellten Objektabstand an. Ist z.B. das Objektiv Summilux-R 1:1,4/50mm auf 5 m eingestellt, so reicht die Schärfentiefe bei Blende 4 etwa von 4m - 8m, bei Blende 11 etwa von 3m - 20 m.
85
11
4
1.3
Page 92
86
Tipps zur Werterhaltung Ihrer LEICA R9 und Objektive
Falls Ihre Leica längere Zeit aufbewahrt werden soll, nehmen Sie bitte die Batterien heraus und sorgen Sie für einen trockenen, ausreichend belüfteten Lagerort. Fototaschen, die im Einsatz nass geworden sind, sollten ausgeräumt werden, um Beschädigungen Ihrer Ausrüstung durch Feuchtigkeit und eventuell frei werdende Leder­gerbmittel-Rückstände auszuschließen. Zum Schutz gegen Pilzbefall (Fungus) beim Einsatz in feucht­heißem Tropenklima sollte die Kameraausrüstung möglichst viel der Sonne und Luft ausgesetzt werden. Ein Aufbewahren in dicht abgeschlosse­nen Behältern oder Taschen ist nur empfehlens­wert, wenn zusätzlich ein Trockenmittel, wie z.B. Silicagel, verwendet wird. Da jede Verschmut­zung gleichzeitig Nährboden für Mikroor­ganismen darstellt, ist die Ausrüstung sorgfältig sauberzuhalten. Alle mechanisch bewegten Lager und Gleit­flächen Ihrer LEICA R9 sind geschmiert. Bitte denken Sie daran, wenn die Kamera längere Zeit nicht benutzt wird: Um einer Verharzung der Schmierstellen vorzubeugen, sollte die Kamera etwa alle drei Monate ohne eingelegten Film mehrfach aufgezogen und mit allen Verschluss-
zeiten ausgelöst werden. Ebenso empfehlens­wert ist wiederholtes Verstellen und Benutzen aller anderen Bedienelemente, wie z.B. Pro­grammwahlschalter und DIN-ASA-Einstellung. Auch die Objektivschnecken (Entfernungseinstel­lung) und Blendeneinstellringe sollten von Zeit zu Zeit bewegt werden. Ein Objektiv wirkt wie ein Brennglas, wenn pral­ler Sonnenschein frontal auf die Kamera ein­wirkt. Die Kamera sollte deshalb auf keinen Fall ohne Schutz vor starker Sonne weggelegt wer­den. Aufgesetzter Objektivdeckel, Kameraunter­bringung im Schatten (oder gleich in der Tasche) helfen, Schäden im Kamerainneren zu vermei­den. Kamera und Objektive werden zur Beseitigung von Flecken und Fingerabdrücken mit einem sau­beren, fusselfreien Tuch abgewischt. Gröbere Verschmutzungen in schwer zugänglichen Ecken des Kameragehäuses lassen sich zweckmäßig mit einer kleinen Bürste beseitigen. Bitte benut­zen Sie zur Säuberung des Gehäuses keine spit­zen oder scharfen Gegenstände – sie könnten die Lackoberfläche der Deckkappe beschädigen. Flüssige Reinigungsmittel sollten ebenfalls nicht eingesetzt werden.
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Staub und Fusseln im Kamerainneren (z.B. auf dem Spiegel oder der Filmführung) werden am besten mit einem weichen Haarpinsel, der wie­derholt in Äther entfettet und getrocknet werden muss, vorsichtig entfernt. Dabei darf die Einstell­scheibe, beispielsweise mit dem Schaft des Pin­sels, nicht beschädigt werden. Auf den Objektivaußenlinsen sollte normalerwei­se Beseitigung von Staub mit dem weichen Haar­pinsel völlig ausreichen. Falls sie jedoch stärker verschmutzt sind, können sie mit einem sehr sauberen, garantiert fremdkörperfreien, weichen Tuch mit kreisförmigen Bewegungen von innen nach außen vorsichtig gereinigt werden. Wir empfehlen Microfasertücher (erhältlich im Foto- und Optikfachhandel), die im Schutzbehäl­ter aufbewahrt werden, und bei Temperaturen bis 40°C waschbar sind (kein Weichspüler, nie­mals bügeln!). Brillenreinigungstücher, die mit chemischen Stoffen imprägniert sind, sollten nicht benutzt werden, weil sie Objektivgläser beschädigen können.
Optimalen Frontlinsenschutz bei ungünstigen Aufnahmebedinungen (z.B. Sand, Salzwasser­spritzer!) erreicht man mit farblosen UVa-Filtern, die aber bei bestimmten Gegenlichtsituationen und großen Kontrasten, wie jedes Filter, uner­wünschte Reflexe verursachen können. Die gene­rell empfehlenswerte Gegenlichtblende schützt das Objektiv ebenfalls vor unbeabsichtigten Fin­gerabdrücken und Regen. Notieren Sie die Fabrikationsnummern Ihrer Kamera (auf der Bodenplatte Ihrer LEICA R9 ein­graviert!) und Objektive, weil sie im Verlustfall außerordentlich wichtig sind.
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Stichwortverzeichnis
Abblendschieber und Schärfentiefe .......................................85
Akademie, Leica...................................................................100
Auslöser, siehe Verschluss und Technische Daten...........18/98
Batterien ................................................................................12
- Automatische Kontrolle........................................................13
- Einlegen ...............................................................................12
- Hinweise zur Nutzung...........................................................13
Belichtung..............................................................................30
- Betriebsarten .......................................................................42
- Blendenautomatik -
T
.........................................................49
- Manuelle Einstellung von Blende und Belichtungszeit -
m
......51
- Variable Programmautomatik -
P
.......................................42
- Charakteristik und Anwendung der variablen
Programmautomatik........................................................44
- Programmverläufe bei verschiedenen Zeitvorgaben .....45/46
- Zeitautomatik -
A
...............................................................48
- Korrekturen..........................................................................36
- Anzeige der Belichtungskorrektur......................................36
- Beispiel für eine Korrektur nach Minus ..............................38
- Beispiel für eine Korrektur nach Plus.................................38
- Der Gesamt-Belichtung......................................................36
- Der Blitzbelichtung.............................................................58
- Eingabe und Löschen.........................................................37
- Messung/Grundsätzliches...................................................30
- Arbeitsdiagramm des Belichtungsmessers ..................40/41
- Arbeitsblendenmessung ....................................................39
- Belichtungsmessung durch das Objektiv (TTL-Messung)....30
- Offenblendenmessung.......................................................39
- Unterschreitung des Messbereichs....................................39
- Inbetriebnahme des Belichtungs-Messsystems .................29
- Messmethoden
- Anpassen des Belichtungsniveaus der
Mehrfeldmessung ..............................................................32
- Mehrfeldmessung ..............................................................31
- Mittenbetonte Integralmessung.........................................34
- Selektivmessung................................................................35
- Wählhebel ..........................................................................19
- Messwertspeicherung........................................................36
Blitzbetrieb.............................................................................52
- Allgemeines zur Verwendung von Blitzgeräten.....................52
- Bereitschafts- und Kontrollanzeigen ..................................57
- Blitzanschlussbuchse.........................................................55
- Blitz-Belichtungskorrekturen..............................................58
- Synchronzeit und Wahl des Synchronzeitpunktes..............53
- X-Kontakt...........................................................................55
- Blitzsteuerung mit SCA 3000/3002 kompatiblen
Blitzgeräten und SCA 3501/3502M3...................................56
- TTL-gesteuerte, automatische Blitzbelichtung....................61
- Blendenautomatik
T
und TTL-gesteuerte,
variable Blitzaufhellung....................................................65
- Manuelle Belichtungssteuerung
m
und
TTL-gesteuerte, variable Blitzaufhellung...........................66
- Programmautomatik
P
und TTL-Blitzbetrieb.....................64
- Übersichtstabelle zum Blitzen mit SCA 3501/3502M3...68/69
- Zeitautomatik
A
u. TTL-Blitzbetrieb..................................65
- Computer-Automatik .........................................................66
- Manuelles Blitzen...............................................................67
- Linearblitzen ........................................................................70
-
M HSS
................................................................................72
-
TTL HSS
.............................................................................73
- Messblitz-Betrieb vor der Aufnahme -
F
................................76
- Stroboskopblitz mit SCA 3501/3502M3..............................78
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CE-Hinweis.............................................................................u4
Einschalten der Kamera / - der Belichtungsmessung ............29
Fehlercodes ...........................................................................80
Film
- Einlegen ...............................................................................20
- Transportieren ...............................................................20/21
- Wechseln .............................................................................20
- Zurückspulen........................................................................21
Filmempfindlichkeit................................................................23
- Einstellen .............................................................................23
- Einstellbereich .....................................................................23
Gehäuse der Kamera .........................................................6/99
Infodienst, Leica ..................................................................101
Kundendienst / Customer Service, Leica ............................101
Linearblitz, siehe unter Blitzbetrieb
Mehrfachbelichtung ...............................................................84
Objektive
- Objektivwechsel...................................................................25
- Verwendung vorhandener Objektive und Zubehör ...............26
- LEICAFLEX SL/SL2- Objektive ohne R-Steuernocken........27
- Leica R-Objektive...............................................................26
- VISOFLEX-Objektive an der LEICA R9 ................................27
Okular, siehe Suchersystem
Pflegetipps für Ihre LEICA R9 und Objektive ..........................86
Richtiges Halten der Kamera..................................................28
Rückwanddisplay....................................................................10
- Einschalten der Beleuchtung ................................................11
Selbstauslöser........................................................................81
Spiegelvorauslösung ..............................................................82
Stromversorgung, siehe Batterien
Suchersystem ...................................................................14-16
- Anzeigen ..............................................................................8
- Augenmuschel wechseln..................................................15
- Okular einstellen..............................................................14
- Okularverschluss .............................................................15
- Schärfe/Entfernung einstellen.........................................16
Technische Daten...................................................................95
Tragriemen anbringen ..............................................................5
Verschluss, siehe Auslöser und Technische Daten...........18/98
Zubehör zur LEICA R9 ............................................................90
- Aufnahmefilter .....................................................................94
- Augenmuschel......................................................................91
- Einstellscheiben...................................................................90
- Korrektionslinsen.................................................................92
- MOTOR-DRIVE R8/R9..........................................................93
- MOTOR-WINDER R8/R9 ......................................................93
- Winkelsucher .......................................................................92
- Taschen................................................................................94
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Zubehör zur LEICA R9
Auswechselbare Einstellscheiben
Besondere Aufgaben erfordern maßgeschneider­te Systeme für ein schnelles und exaktes Arbei­ten. Deshalb gibt es für die LEICA R9 neben der Universalscheibe vier weitere Einstellscheiben:
• Die Vollmattscheibe (Best.-Nr.14344), z.B. für den extremen Nahbereich und sehr lange Brennweiten.
• Die Mikroprismenscheibe (Best.-Nr.14345), z.B. für eine ungestörte Beurteilung des Bildauf­baus.
• Die Vollmattscheibe mit Gitterteilung (Best.-Nr.
14346), z.B. für Architektur-, Panorama- und Reproaufnahmen (besitzt auch Markierungen für die Herstellung von Diapositiven für TV­Wiedergabe).
• Die Klarscheibe (Best.-Nr. 14347) für die wis­senschaftliche Fotografie, z.B. Mikro- oder Astro-Aufnahmen.
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Die Mattscheiben werden einzeln in einem Behäl­ter mit einer Wechselpinzette und einem Staub­pinsel geliefert. Zum Wechseln der Scheiben ist das Objektiv abzunehmen, die Scheibenhalterung nach unten zu klappen und die Einstellscheibe mit der Pinzette herauszunehmen.
Große Augenmuschel
Die flexible Augenmuschel zur Streulichtabschir­mung (Best.-Nr. 14217) hält störendes Licht vom Auge fern. Das Sucherbild wirkt dadurch noch bril­lanter.
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Korrektionslinsen
Um die Okulareinstellung über die eingebaute Ver­stellmöglichkeit von ± 2 Dioptrien hinaus zu ver­ändern, stehen Korrektionslinsen von - 3 bis + 3 Dioptrien (in ganzen Dioptrienschritten) zur Verfü­gung. Zum Einsetzen einer Korrektionslinse wird die Augenmuschel zunächst abgenommen (s. S. 15), die Linse in die Okularaussparung gelegt und die Augenmuschel wieder aufgeschoben. Eine Sicher­heitsraste arretiert beide unverlierbar.
Winkelsucher
Am Repro-Stativ oder für Aufnahmen aus der Froschperspektive erleichtert der Winkelsucher (Best.-Nr. 14300) die Beobachtung des Sucherbil­des. Durch einfaches Umschalten kann zusätzlich eine 2 x-Lupe eingeschaltet werden. Zum Anset­zen des Winkelsuchers ist die Kamera-Augenmu­schel vorher abzunehmen.
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LEICA MOTOR-WINDER R8/R9
Der Motor-Winder R8/R9 wird nach Abnahme des Kamera-Batteriefaches angesetzt und gestattet eine Aufnahmefrequenz von ca. 2 Bilder pro Sekunde und eine motorische Rückspulung. Die Batterien des Motor-Winder R8/R9 (2 x Typ "123") übernehmen dann auch die Stromversor­gung der Kamera. Der Motor-Winder R8/R9 besitzt eine Anschluss­möglichkeit für Fernauslöser, externe Stromver­sorgung und Remote-Control R8/R9 mit ein­gebautem Timer.
LEICA MOTOR-DRIVE R8/R9
Der Motor-Drive R8/R9 wird nach Abnahme des Kamera-Batteriefaches angesetzt. Es sind Auf­nahmen mit Einzelauslösung oder einer Frequenz
von 2 und 4,5 Bilder pro Sekunde möglich. Der Drive kann darüberhinaus zur motorischen Rück­spulung genutzt werden. Zusätzlich bietet der Motor-Drive R8/R9 auch eine Bracketing-Funktion, d.h. es können automatisch immer 3 Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungswerten (jeweils
1
/2oder 1 EV-Wert Abweichung) vorgenommen
werden. Der Akku-Pack des Motor-Drive R8/R9 über­nimmt die Stromversorgung der Kamera. Der Motor-Drive R8/R9 besitzt eine Anschluss mög­lichkeit für Fernauslöser, externe Stromversor­gung und Remote-Control R8/R9 mit eingebau­tem Timer.
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Taschen
Für die LEICA R9 werden Breitschaftstaschen angeboten, die hohen mechanischen Schutz für die Kamera bieten. (Best.-Nr. 14519 für Kamera ohne Motor-Winder R8/R9, Best.-Nr. 14527 für Kamera mit Motor-Winder R8/R9.) Darüber hin­aus stehen für umfangreiche Ausrüstungen mit mehreren Objektiven und Zubehör verschiedene Kombitaschen zur Verfügung.
Aufnahmefilter
Zur Verwendung an den Leica R-Objektiven steht eine Reihe von Farb-, UVa- und Polfilter zur Verfü­gung. Bei einer Belichtungsmessung durch das Objektiv wird die Lichtabsorption durch Filter im allgemei­nen automatisch berücksichtigt. Die verschiede­nen Filme haben aber in den einzelnen spektralen Bereichen eine unterschiedliche Empfindlichkeit. Bei dichteren und extremeren Filtern können des­halb Abweichungen gegenüber der gemessenen Zeit auftreten. So erfordern z.B. Orange-Filter in der Regel eine Verlängerung um einen Blenden­wert, Rot-Filter im Mittel um etwa zwei Blenden­werte. Ein allgemein gültiger Wert lässt sich nicht angeben, da die Rotempfindlichkeit der Schwarz­weiß-Filme sehr verschieden ist. Mit Zirkular-Polarisationsfiltern kann wie bei nor­malen Filtern gemessen und eingestellt werden. Linear-Polarisationsfilter sollten nicht verwendet werden. Bei der Messung können Linear-Polarisa­tionsfilter starke Abweichungen ergeben, da der teildurchlässige Hauptspiegel selbst wie ein Po­larisator wirkt und dadurch je nach Stellung des Filters die Messung stark verfälscht wird.
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