Keithley 2000 User guide [de]

Multimeter 2000 Bedienungsanleitung
A
pV
p
aA
P
Inhaltsverzeichnis
ii
Inhaltsverzeichnis
Sicherheitsvorkehrungen
Die folgenden Sicherheitsvorkehrungen sollten vor der Inbetriebnahme des Multimeter 2000 beachtet werden.
Dieses Gerät ist für den Einsatz durch qualifiziertes Bedienungspersonal vorgesehen, das Gefahren durch Elektroschock erkennt und dem die Sicherheitsvorkehrungen vertraut sind, mit denen sich mögliche Verletzungen vermeiden lassen. Bitte lesen Sie das Handbuch sorgfältig durch, ehe Sie dieses Gerät einsetzen.
Gehen Sie äußerst vorsichtig vor, wenn an den Geräteeingängen gefährliche Spannun­gen anstehen. Nach Angaben anerkannter Normen-Institute (ANSI, IEC, VDE) sind alle
30V
Spannungspegel über
oder
eff
Es hat sich als gute Sicherheits-Praxis erwiesen, vor der Messung von jedem unbe­kannten Schaltkreis anzunehmen, daß er gefährliche Spannungen enthält.
als gefährlich anzusehen.
V
42
SS
Inspizieren Sie die Prüfkabel auf möglichen Verschleiß, Risse und Bruchstellen, und zwar vor jedem Einsatz. Sind Beschädigungen festzustellen, ersetzen Sie die Prüfkabel.
Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu erreichen, berühren Sie weder Prüfkabel noch Gerät, solange der zu prüfende Schaltkreis unter Strom steht. Schalten Sie die Stromver­sorgung aus und entladen Sie sämtliche Kondensatoren, ehe Sie das Gerät anschließen oder abklemmen. Entfernen Sie stets alle unbenutzten Prüfkabel vom Gerät.
Berühren Sie keine Gegenstände, die einen Strompfad zur Masse der zu prüfenden Schaltung oder zum Netz-Nulleiter herstellen könnten. Führen Sie Messungen stets mit trockenen Händen durch und stehen Sie dabei auf einer trockenen, isolierenden Oberfläche, die der zu messenden Spannung standzuhalten vermag.
Treffen Sie besonders sorgfältige Sicherheitsvorkehrungen, wenn Sie Hochenergie­Leistungsschaltkreise (Wechselstrom-Netz etc.) testen. Beachten Sie dazu auch die Hinweise im Absatz 2.4.4 Sicherheitsvorkehrungen in Starkstromkreisen.
Überschreiten Sie nie den höchsten erlaubten Eingangswert des Gerätes, der im Datenblatt und in den Betriebsanweisungen spezifiziert ist.
iii
Inhaltsverzeichnis
Garantie
Keithley Instruments garantiert eine einwandfreie Funktion dieses Produkts für drei Jahre ab Rechnungsdatum. Während dieser Zeit werden wir, nach unserer Wahl, ein defektes Gerät kostenlos reparieren oder austauschen.
Senden Sie ein defektes Gerät frachtfrei an Keithley Instruments. Sie erhalten es dann nach erfolgter Reparatur frachtfrei zurück. Für reparierte Geräte besteht der dann noch verbleibende restliche Garantiezeitanspruch, mindestens aber 90 Tage nach erfolgter Reparatur auf die, von der Reparatur betroffenen Teile und Lohnkosten.
Diese Garantie gilt nicht für:
a) Defekte, die aus unerlaubten Änderungen herrühren.
b) Unsachgemäße Behandlung, z.B. durch Überspannung.
c) Mechanische Schäden durch äußere Einwirkung.
d) Sicherungen, Batterien oder Schäden durch ausgelaufene Batterien sowie andere Verschleißmaterialien.
Grenzen der Garantie
Diese Garantie ersetzt alle anderen Garantien und Zusagen.
Eine Garantie für die Eignung eines Produktes für eine bestimmte Anwendung wird nicht übernommen.
Keithley Instruments ist nicht haftbar für indirekte, direkte, spezielle oder folgliche Schäden, die aus der Benutzung dieses Produktes herrühren.
Kalibrierungszusage
Dieses Gerät wurde getestet und kalibriert in Übereinstimmung mit den publizierten Technischen Daten.
Die Genauigkeit und die Kalibrierung dieses Gerätes sind rückführbar auf die Standards des Natinonal Bureau of Standards.
Die Kalibrierung wird durchgeführt mit Geräten, die in regelmäßigen und angemessenen Abständen gegen zertifizierte Normalien verglichen und eingestellt werden.
Sonstiges
Keithley Instruments hat alle Sorgfalt walten lassen, um vollständige und akkurate Informationen in dieser Anleitung unterzubringen. Keithley Instruments übernimmt jedoch keine Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für die Nutzung dieser Informationen. Für die Mitteilung auftretender Fehler ist Keithley Instruments in jedem Fall dankbar. Dies gilt natürlich auch für Anregungen und Kritik.
Übersetzung und Satz: EBB, Dorsten
3. Auflage 1997
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung von Keithley Instruments reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Copyright © 1995 Keithley Instuments GmbH, Germering
iv

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeine Informationen 1-1
1.1 Einleitung 1-2
1.2 Merkmale 1-2
1.3 Garantiehinweise 1-3
1.4 Handbuchergänzungen 1-3
1.5 Sicherheitssymbole und -hinweise 1-4
1.6 Auspacken und Überprüfen 1-4
1.7 Optionen und Zubehör 1-5
1.7.1 Umschalt-Karten 1-5
1.7.2 Meßspitzen für allgemeine Anwendungen 1-5
1.7.3 Thermospannungsarme Meßspitzen 1-6
1.7.4 Kabel und Adapter 1-6
1.7.5 Einbaurahmen 1-7
1.7.6 Tragetasche 1-7
2 Inbetriebnahme 2-1
2.1 Einleitung 2-2
2.2 Beschreibung der Vorderseite 2-3
2.3 Beschreibung der Rückseite 2-6
2.4 Einschalten 2-8
2.4.1 Anschluß an die Netzspannung 2-8
2.4.2 Einstellen der Netzspannung und Austauschen der Netzsicherung 2-10
2.4.3 Der Einschaltvorgang 2-11
2.4.4 Sicherheitsvorkehrungen in Starkstromkreisen 2-11
2.4.5 Einschalt-Voreinstellungen 2-12
2.4.6 GPIB-Adresse 2-15
2.4.7 Aufwärmphase 2-16
2.5 Anzeige 2-16
2.5.1 Status- und Fehlermeldungen 2-16
2.6 Spannungsmessungen 2-16
2.6.1 Anschlüsse 2-17
v
Inhaltsverzeichnis
2.6.2 Crest-Faktor 2-18
2.6.3 Überlegungen bei kleinen Meßgrößen 2-19
2.7 Strommessungen 2-21
2.7.1 Anschlüsse 2-21
2.7.2 Austausch der AMPS-Sicherung 2-22
2.8 Widerstandsmessungen 2-23
2.8.1 Anschlüsse 2-23
2.8.2 Abschirmung 2-25
2.9 Messungen von Frequenz und Periodendauer 2-25
2.9.1 Trigger Level 2-26
2.9.2 Torzeit 2-26
2.9.3 Anschlüsse 2-26
2.10 Temperaturmessungen 2-27
2.10.1Anschlüsse 2-28
2.10.2Konfiguration 2-28
2.11 Mathematische Funktionen 2-29
2.11.1 mX+b 2-30
2.11.2 Prozent 2-31
2.11.3 dBm-Berechnung 2-32
2.11.3 dB-Berechnung 2-33 Konfiguration 2-33
2.12 Durchgangsprüfung 2-34
2.12.1Anschlüsse 2-34
2.12.2Widerstandsschwellwert 2-35
2.13 Diodentest 2-35
2.13.1Anschlüsse 2-35
2.13.2Meßbereich 2-36
3 Meßoptionen 3-1
3.1 Einleitung 3-2
3.2 Konfiguration der Meßfunktionen 3-2
3.2.1 Meßbereich 3-2
3.2.2 Filter 3-3
3.2.3 Relative Meßwertbildung 3-5
3.2.4 Auflösung 3-6
3.2.5 Geschwindigkeit 3-7
3.2.6 Bandbreite 3-8
vi
Inhaltsverzeichnis
3.3 Triggerung 3-9
3.3.1 Trigger-Modell 3-9
3.3.2 Hold-Funktion 3-13
3.3.3 Externe Triggerung 3-13
3.4 Meßwertspeicherung 3-20
3.4.1 Speicherung von Meßwerten 3-20
3.4.2 Abrufen gespeicherter Meßwerte 3-21
3.4.3 Statistische Funktionen 3-22
3.5 Grenzwertprüfung 3-22
3.5.1 Setzen der Grenzwerte 3-23
3.5.2 Einschalten der Grenzwertprüfung 3-23
3.6 Meßstellenumschaltung 3-24
3.6.1 Überblick 3-24
3.6.2 Umschalt-Kontrolle über die Frontplatte 3-25
3.6.3 Die Verwendung der Tasten L und R 3-26
3.6.4 Die Verwendung der Tasten OPEN und CLOSE 3-26
3.6.5 Die Trigger-Modelle beim Umschalten 3-27
3.6.6 Die Umschaltkonfiguration mittels SHIFT-CONFIG 3-29
3.6.7 Umschaltbeispiele 3-30
3.7 Systemfunktionen 3-36
3.7.1 Selbsttest 3-36
3.7.2 Kalibrierung 3-36
4 Fernsteuerbetrieb 4-1
4.1 Einleitung 4-2
4.2 Auswahl eines Interfaces 4-2
4.2.1 RS-232 4-2
4.2.2 GPIB-Bus 4-3
4.3 Auswahl einer Programmiersprache 4-4
4.3.1 SCPI 4-5
4.3.2 Digital Multimeter Modelle 196/199 von Keithley 4-5
4.3.3 Digital Multimeter Modelle 8840A/8842A von Fluke 4-5
4.4 RS-232-Betrieb 4-6
4.4.1 Senden und Empfangen von Daten 4-6
4.4.2 Wählen der Baud-Rate 4-6
4.4.3 Auswahl des Signal-Handshaking (Flußkontrolle) 4-7
4.4.4 Einstellung des End-Zeichens 4-8
4.4.5 RS-232-Anschluß 4-8
vii
Inhaltsverzeichnis
4.5 GPIB-Bus-Operation und Referenz 4-9
4.5.1 Einführung 4-9
4.5.2 GPIB-Bus-Standards 4-10
4.5.3 GPIB-Bus-Anschlüsse 4-10
4.5.4 Auswahl einer primären Adresse 4-12
4.5.5 Programmierung mit QuickBASIC 4.5 4-13
4.5.6 Allgemeine Bus-Befehle 4-15
4.5.7 GPIB-Operation über die Frontplatte 4-19
Anhang A: Spezifikationen A-1
DC Charakteristiken A-2 Berechnungen zur Genauigkeit A-8 Optimierung der Meßgenauigkeit A-11 Optimierung der Meßgeschwindigkeit A-12
viii
Inhaltsverzeichnis
ix
1
Allgemeine Informationen
Allgemeine Informationen
1.1 Einleitung
Dieses Kapitel enthält allgemeine Informationen über das Multimeter 2000. Es ist wie folgt gegliedert:
1.2 Merkmale
1.3 Garantiehinweise
1.4 Handbuchergänzungen
1.5 Sicherheitssymbole und -hinweise
1.6 Spezifikationen
1.7 Auspacken und Überprüfen
1.8 Optionen und Zubehör
Wenn Sie nach der Durchsicht dieses Handbuchs noch Fragen haben sollten, so setzen Sie sich bitte mit Ihrer Keithley Instruments-Niederlassung in Verbindung.
1.2 Merkmale
1-2
Das Multimeter 2000 ist ein Hochgeschwindigkeits-Multimeter mit 6½ Stellen. Es besitzt eine 90 Tage-Grundgenauigkeit von 0,002 % im Gleichspannungsbereich und 0,008 % im Widerstandsbereich. Das Multimeter liefert über den IEEE-488-Bus bis zu 50 getriggerte Meßwerte mit 6½ Stellen pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit wird auf bis zu 200 Meßwerten mit 4½ Stellen gesteigert, wenn die Meßwerte in den internen Speicher geschrieben werden. Darüber hinaus besitzt das Multimeter 2000 große Meßbereiche:
 Gleichspannung von 0,1 µV bis 1000 V
 Wechselspannung (RMS) von 0,1 µV bis 750 V, 1000 V Spitzenwert
 Gleichstrom von 10 nA bis 3 A
 Wechselstrom (RMS) von 1 µA bis 3 A  Zwei- und Vier-Draht-Widerstandsmessung von 100 µ bis 120 M
 Frequenz von 3 Hz bis 500 kHz
 Temperaturen (über Thermoelemente) von -200 ºC bis +1372 ºC
Allgemeine Informationen
Zusätzliche erweiterte Funktionen des Multimeter 2000 sind:
 Weitere Meßfunktionen - Zusätzlich zu den vorher aufgeführten Funktionen
verfügt das Multimeter 2000 über weitere Meßfunktionen wie Periodendauer, dB, dBm, Durchgangsprüfung, Testen von Dioden, mX+b und Prozent-Kalkulation.
 Umschalten (optional) - Als Umschalt-Erweiterungen steht die interne Umschalt-
Karte, Modell 2000-SCAN (eine 10 Kanal Umschalt-Karte für allgemeine Aufga­ben) und die Umschalt-Karte Modell 2001-TCSCAN (eine 9 Kanal Thermoele­ment-Karte mit Temperatur-Referenz) zur Verfügung. Zum externen Umschalten ist das Multimeter 2000 kompatibel mit den Meßstellenumschaltern Modell 7001 und Modell 7002.
 Programmiersprache und Schnittstelle zur Fernbedienung - Das Multimeter 2000
bietet drei Programmiersprachen zur Auswahl an: SCPI, Keithley Modell 196/199 und Fluke 8840A/8842A. Weiterhin existieren zwei Schnittstellen zur Fernbedie­nung: IEEE-488/GPIB und RS-232C.
 Meßwert- und Konfigurationsspeicher - Bis zu 1024 Meßwerte und zwei Konfigu-
rationsprofile (ein hersteller- und ein benutzerdefiniertes) können gespeichert und wieder gelesen werden.
 Kalibrierung mit geschlossenem Gehäuse - Das Multimeter 2000 kann über die
Frontplatte und über eine Schnittstelle kalibriert werden.
1.3 Garantiehinweise
Die Garantiebedingungen sind vorne in diesem Handbuch abgedruckt. Sollte an Ihrem Multimeter 2000 ein Garantiefall eintreten, setzen Sie sich bitte mit Ihrer Keithley Instruments-Niederlassung in Verbindung. Sollten Sie das Gerät zurück­schicken, so füllen Sie bitte das Serviceformular vollständig aus, das Sie hinter dem Anhang im englischsprachigem Users Manual finden.
1.4 Handbuchergänzungen
Alle Ergänzungen oder Änderungen bezüglich dieses Handbuchs oder des Gerätes sind gegebenenfalls als Beilagezettel beigefügt. Bitte beachten Sie diese Erweiterun­gen oder Änderungen an den entsprechenden Stellen in diesem Handbuch.
1-3
Allgemeine Informationen
1.5 Sicherheitssymbole und -hinweise
Die folgenden Sicherheitssymbole und -hinweise sind auf Ihrem Multimeter 2000 zu finden und werden deshalb auch in diesem Handbuch verwendet:
Das Symbol die Betriebshinweise in diesem Handbuch lesen sollte.
Das Symbol Hierbei sollten die entsprechenden Sicherheitsbestimmungen beachten werden, um eine Gefährdung des Anwenders auszuschließen.
Die Kennzeichnung WARNUNG in diesem Handbuch beschreibt Gefahrenquellen, die leibliche Schäden oder den Tod von Personen zur Folge haben können. Lesen Sie die entsprechenden Informationen in diesem Handbuch besonders sorgfältig, bevor Sie einen Arbeitsschritt durchführen, der mit diesem Warnhinweis gekennzeichnet ist.
Die Kennzeichnung VORSICHT in diesem Handbuch beschreibt Gefahrenquellen, die Schäden am Gerät hervorrufen können. Auftretende Schäden dieser Art sind von der Garantie ausgeschlossen.
) auf dem Instrument zeigt an, daß der Anwender zu diesem Thema
- zeigt an, daß ein hohes Potential an den Anschlüssen anliegen kann.
1.6 Auspacken und Überprüfen
Das Multimeter 2000 wurde vor dem Versand sowohl elektrisch als auch mechanisch sorgfältig geprüft. Nach dem Auspacken überprüfen Sie den Lieferumfang auf offensichtliche Anzeichen mechanischer Beschädigungen, die auf dem Transport­weg aufgetreten sein könnten. Wichtig: Melden Sie sämtliche Schäden sofort dem Transportunternehmen, da nur bei sofortiger Reklamation die Transportversiche­rung für die aufgetretenen Schäden aufkommt. Anmerkung: Auf der Display­abdeckung kann sich eine durchsichtige Folie befinden. Diese Folie dient dem Kratzschutz und kann von Ihnen entfernt werden. Heben Sie für spätere (Transport-) Zwecke die Originalverpackung sorgfältig auf. Zum Lieferumfang des Multimeter 2000 gehören folgende Teile:
1-4
 Multimeter 2000 inklusive Netzkabel.
 Meßleitungen Modell 1751
 Dieses deutsche Handbuch und die englischsprachigen Handbücher Users
Manual und Modell 2000 Calibration Manual.
 Eine Diskette mit TestPoint Run-Time-Applikationen, TestPoint Libraries für
GPIB- und RS-232C-Kommunikation und QuickBaisc-Programmbeispiele.
 Bestelltes Zubehör.
Sollten Sie weitere Handbücher benötigen, so setzen Sie sich mit Ihrer Keithley Instruments-Niederlassung in Verbindung.
1.7 Optionen und Zubehör
Für das Multimeter 2000 können bei Keithley folgende Optionen und Zubehörteile bestellt werden:
1.7.1 Umschalt-Karten
Modell 2000-SCAN: Dies ist eine 10-Kanal Meßstellenumschalter-Karte für den Einbau in das Multimeter 2000. Alle Kanäle sind für 2-poligen und für 4-poligen Betrieb konfigurierbar. Mitgeliefert werden zwei Kabelsätze zum Anschluß an die rückseitigen Eingänge des Multimeter 2000 (Keithley-Teile Nr.: CA-109).
Allgemeine Informationen
Modell 2001-TCSCAN: Dies ist eine Thermoelemente-Karte für den Einbau in das Multimeter 2000. Sie stellt neun analoge Kanäle für höchstgenaue Messungen mit hoher Umschaltgeschwindigkeit zur Verfügung. Eine eingebaute Temperaturrefe­renz erlaubt kaltstellenkompensierte Mehrkanal-Temperaturmessungen über Ther­moelemente.
1.7.2 Meßspitzen für allgemeine Anwendungen
Universal Meßkabelsatz Modell 1754: Besteht aus zwei Meßkabeln (0,9 m), zwei Kabelschuhen, zwei Bananenstecker, zwei Haken und zwei Krokodilklemmen.
Modulare Meßkabel Modell 8605: Besteht aus zwei Hochspannungsfesten (1000 V) Meßkabeln. Die Meßkabel besitzen abgeschirmte Bananenstecker.
Modularer Meßkabelsatz Modell 8606: Besteht aus zwei Kabelschuhen, zwei Kro­kodilklemmen und zwei Haken. (Die Kabelschuhe und die Krokodilklemmen sind bis 30 V RMS, 42,4 V Spitzenwert zu verwenden.) Diese Klemmen sind für den Gebrauch mit den Meßkabeln (je einen Bananenstecker am Ende) wie Modell 8605 gedacht.
1-5
Allgemeine Informationen
Die folgenden Meßleitungen und -spitzen sind bis 30 V RMS, 42,4 V Spitzenwert zu verwenden:
Meßkabelsatz mit Kelvin-Spitzen Modell 5805 und 5805-12: Dieser Satz umfaßt zwei Meßkabel mit Kelvin-Spitzen und Bananensteckerabschluß. Dieser Satz ist für die 4-Pol-Messung von Widerständen gedacht. Das Kabel Modell 5805 hat eine Länge von 0,9 m, Modell 5805-12 hat eine Länge von 3,6 m.
Meßkabelsatz mit Kelvin-Klemmen Modell 5806: Dieser Satz umfaßt zwei Meßka­bel mit Kelvin-Klemmen (0,9 m Länge) und Bananensteckerabschluß. Dieser Satz ist für die 4-Pol-Messung von Widerständen gedacht. Ein Satz von acht Ersatz­Gummibändern für das Modell 5806 ist unter der Keithley-Teile Nr.: GA-22 erhält­lich.
SMD-Kabelsatz Modell 8604: Dieser Satz umfaßt zwei Meßkabel (0,9 m) mit abge­schirmten Bananensteckern. An jedem Ende befindet sich ein SMD-Clip.
1.7.3 Thermospannungsarme Meßspitzen
Thermospannungsarmer Kurzschlußstecker Modell 8610: Kurzschlußstecker mit 4 im Quadrat angeordneten Bananensteckern. Erlaubt den Kurzschluß aller Meßein­gänge.
1-6
Thermospannungsarme Anschlußkabel Modell 8611: Besteht aus zwei thermo­spannungsarmen Meßkabeln (0,9 m) mit abgeschirmten Bananensteckern. Diese Meßspitzen verringern die bei anderen Testleitungen auftretenden Thermospannun­gen.
Thermospannungsarme Anschlußkabel Modell 8612: Besteht aus zwei thermo­spannungsarmen Meßkabeln (0,9 m) mit Kabelschuhen und abgeschirmten Bana­nensteckern. Diese Meßspitzen verringern die bei anderen Testleitungen auftreten­den Thermospannungen.
1.7.4 Kabel und Adapter
Geschirmtes GPIB-Kabel Modell 7008-100 und 7008-200: Digitalkabel zum An­schluß des Multimeter 2000 an den GPIB-Bus mit abgeschirmten Leitungen und Steckern zur Verringerung von elektromagnetischen Störungen (EMI). Das Kabel Modell 7008-100 hat eine Länge von 1 m, das Modell 7008-200 hat eine Länge von 2 m.
Trigger Link Kabel Modell 8501-1 und 8501-2: Anschlußkabel zur Verbindung des Multimeter 2000 an ein anderes Gerät mit Trigger Link-Anschlüssen (z.B. Modell 7001 Switch System). Das Kabel Modell 8501-1 hat eine Länge von 1 m, das Modell 8501-2 hat eine Länge von 2 m.
Trigger Link BNC Adapterbox Modell 8502: Erlaubt den Anschluß eines Multimeter 2000 über Trigger Link an andere Geräte, die lediglich Standard BNC (In/Out)­Anschlüsse zur externen Triggerung besitzen.
Trigger Link Kabel DIN nach BNC Modell 8503: Erlaubt den Anschluß des Multi­meter 2000 über Trigger Link Line 1 (Voltmeter Complete) oder 2 (External Trigger) an andere Meßgeräte mit BNC Trigger-Anschlüssen. Dieses Kabel ist 1 m lang.
Allgemeine Informationen
1.7.5 Einbaurahmen
19 Zoll Einbausatz, einfach Modell 4288-1: Erlaubt den Einbau eines Multimeter 2000 in ein 19 Zoll Gehäuse.
19 Zoll Einbausatz, doppelt Modell 4288-2: Erlaubt den Einbau zweier Geräte (Modelle 182, 428, 486, 487, 2000, 2001, 2002, 6517, 7001) nebeneinander in ein 19 Zoll Gehäuse.
19 Zoll Einbausatz, doppelt Modell 4288-3: Erlaubt den Einbau eines Multimeter 2000 und eines Multimeter 199 nebeneinander in ein 19 Zoll Gehäuse.
19 Zoll Einbausatz, doppelt Modell 4288-4: Erlaubt den Einbau eines Multimeter 2000 und eines 5¼-Zoll Gerätes (Modelle 195A, 196, 220, 224, 230, 263, 595, 614, 617, 705, 740, 775, etc.) nebeneinander in ein 19 Zoll Gehäuse.
1.7.6 Tragetasche
Tragetasche Modell 1050: Gepolsterte Tragetasche für das Multimeter 2000, inklusive Tragegriffe und Schultergurt.
1-7
Allgemeine Informationen
1-8
2
Inbetriebnahme
Inbetriebnahme
2.1 Einleitung
Dieses Kapitel enthält einleitende Informationen über die Arbeit mit dem Multimeter
2000. Es ist wie folgt gegliedert:
2.2 Beschreibung der Vorderseite  Dieser Abschnitt enthält eine Abbildung des Geräts und beschreibt alle Tasten und Anschlüsse der Vorderseite und die verschiedenen Anzeigen des Geräts.
2.3 Beschreibung der Rückseite  Dieser Abschnitt enthält eine Abbildung des Geräts und beschreibt alle Anschlüsse der Rückseite.
2.4 Einschalten  In diesem Abschnitt erfahren Sie wie Sie das Multimeter 2000 an die Stromversorgung anschließen, wie Sie das Gerät einschalten, etwas über die Aufwärmphase und über die herstellerseitigen Voreinstellungen.
2.5 Anzeige  Dieser Abschnitt beschreibt das Format der Anzeige und die Meldun­gen, die während der Meßprozesse auf der Anzeige erscheinen können.
2.6 Spannungsmessungen  Dieser Abschnitt beschreibt den Anschluß des Meßge­räts zur Gleich- und Wechselspannungsmessung und Überlegungen zur Mes­sung von sehr kleinen Spannungen.
2.7 Strommessungen  Dieser Abschnitt beschreibt den Anschluß des Meßgeräts zur Gleich- und Wechselstrommessung und den Austausch der Meßkreissiche­rung.
2.8 Widerstandsmessungen  Behandelt 2-Draht- und 4-Draht-Widerstandsmes­sungen und Überlegungen zur Abschirmung.
2.9 Messungen von Frequenz und Periodendauer  Dieser Abschnitt beschreibt den Anschluß des Geräts zur Messung von Frequenzen und der Periodendauer.
2.10 Temperaturmessungen  Dieser Abschnitt behandelt die Verwendung von Thermoelementen zur Messung von Temperaturen.
2.11 Mathematische Funktionen  Dieser Abschnitt schildert die Anwendung der mathematischen Funktionen wie mX+b, Prozent, dBm und dB auf einzelne Meßwerte.
2.12 Durchgangsmessung  Erklärt die Konfiguration und die Durchführung von Durchgangsmessungen.
2.13 Diodentester  Dieser Abschnitt beschreibt das Testen von herkömmlichen und Zener-Dioden.
2-2
2.2 Beschreibung der Vorderseite
Die Vorderseite des Multimeter 2000 ist in Abbildung 2.1 gezeigt. In der Abbildung finden Sie auch Informationen in Kurzform, die Sie vor Verwendung des Meßgeräts lesen sollten.
REM
STEP
SCAN
CH1
CH2
CH3
TALK
5
1 3
SHIFT
LOCAL
POWER
LSTN SRQ SHIFT TIMER
HOLD
TRIG
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
DELAY LIMITS TEST
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS
Abb. 2.1: Die Vorderseite des Multimeter 2000.
CH4
FAST
MED
SLOW
REL
STORE RECALL FILTER REL
SENSE
INPUT
4 WIRE
350V PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
LO
2A 250V
AMPS
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
FILT
AUTO
ERR
RATE
BUFFER
EXIT ENTER
4W
STAT
2000 MULTIMETER
RANGE
AUTO
RANGE
28 47
Inbetriebnahme
1100V PEAK
500V
PEAK
6
1 Funktionstasten (mit und ohne Shift-Funktion)
Wählt die Meßfunktion (Gleich- und Wechselspannung, Gleich- und Wechsel­strom, 2-Draht- und 4-Draht-Widerstände, Frequenz, Periodendauer oder Tem­peratur mit Thermoelementen), die mathematische Funktion (mX+b, %, dBm oder dB) oder spezielle Funktionen (Durchgangsmessung oder Diodentest).
2 Operationstasten
EXT TRIG Wählt die externe Triggerung (über Frontplatte, Bus oder Trigger
Link) als Trigger-Quelle. TRIG Startet die Messung. STORE Schaltet die Meßwertspeicherung ein. RECALL Zeigt die gespeicherten Meßwerte und die Speicherstatistik (Maxi-
mum, Minimum, Durchschnitt und Standardabweichung) an. Ver-
wenden Sie die Tasten O und U um innerhalb des Speichers zu
blättern und die Tasten L und R, um zwischen dem Meßwert und der
Meßwertnummer umzuschalten. FILTER Zeigt den Status des digitalen Filters für die aktuelle Funktion an und
schaltet den Filter ein und aus.
2-3
Inbetriebnahme
REL Schaltet die relative Messungen für die aktuelle Funktion ein und
aus.
L und R Wechselt zwischen Auswahlmöglichkeiten bei Funktionen und
Operationen. Bei installierter Umschalt-Karte schalten diese Tasten zwischen den Kanälen um.
OPEN Öffnet alle Kanäle der internen Umschalt-Karte und stoppt das
Scannen. CLOSE Schließt den gewählten Kanal. STEP Schaltet auf den nächsten Kanal um und sendet nach dem Umschal-
ten einen Trigger-Impuls. SCAN Scannt alle definierten Kanäle ab und sendet nach dem letzten Kanal
einen Trigger-Impuls. DIGITS Stellt die Auflösung der Meßwerte ein. RATE Stellt die Meßgeschwindigkeit ein (fast, medium oder slow). EXIT Bricht eine Auswahl ab und kehrt zur Meßwertanzeige zurück. ENTER Bestätigt eine Auswahl, wechselt dann zur nächsten Auswahl oder
kehrt zur Meßwertanzeige zurück. SHIFT Wählt bei mehrfach belegten Tasten die zweite Funktion (Shift-
Funktion). LOCAL Schaltet den Remote-Modus (über IEEE-488-Bus) ab.
2-4
3 Funktionen die mit der SHIFT-Taste erreicht werden
DELAY Definiert eine Wartezeit zwischen der Triggerung und der Messung. HOLD Hält den Meßwert fest, wenn eine gewählte Anzahl Messungen
innerhalb eines definierten Toleranzbereiches liegen. LIMITS Setzt oberen und unteren Grenzwert für Meßwerte. ON/OFF Schaltet Grenzwerte ein und aus; Schaltet Signalton bei Grenzwert-
über- und -unterschreitung ein und aus. TEST Führt Selbsttest des Geräts, Diagnosefunktionen und Selbsttest des
Displays aus. CAL Leitet die Kalibrierung ein. SAVE Speichert die aktuelle Konfiguration als Einschalt-Voreinstellung. SETUP Stellt die herstellerseitigen oder anwenderspezifischen Voreinstel-
lungen wieder her. CONFIG Definiert den ersten/letzten Umschalt-Kanal, den Timer und die
Meßwertnummern für die Funktionen STEP/SCAN HALT Beendet die Funktionen STEP/SCAN GPIB Schaltet das GPIB-Interface (IEEE-488-Bus) ein/aus und wählt Adres-
se und Sprache.
Inbetriebnahme
RS232 Schaltet das RS-232-Interface ein/aus und wählt Baudrate, Daten-
flußkontrolle und Terminator.
4 Bereichswahltasten
O Wechselt in den nächsthöheren Meßbereich, zur nächsten Auswahl
oder erhöht eine Ziffernstelle.
U Wechselt in den nächstniedrigeren Meßbereich, zur vorherigen Aus-
wahl oder zählt um eine Ziffernstelle zurück.
AUTO Schaltet die automatische Meßbereichswahl ein/aus.
5 Indikatoren
* Meßwerte werden gespeichert.
Das Multimeter 2000 führt eine Diodentest-Funktion durch.
))) Signalton für Durchgangsprüfung oder Grenzwertüberwachung ein-
geschaltet.
Zeigt an, daß weitere Auswahlen möglich sind. 4W Meßwert einer 4-Draht-Widerstandsmessung wird angezeigt. AUTO Automatische Meßbereichswahl eingeschaltet BUFFER Die gespeicherten Meßwerte werden angezeigt. CH 1-10 Der angezeigte interne Kanal ist geschlossen. ERR Der angezeigte Meßwert ist fragwürdig; ungültiger Kalibrierungs-
vorgang. FAST Meßgeschwindigkeit Schnell gewählt. FILT Digitaler Filter eingeschaltet. HOLD Das Meßgerät befindet sich im Hold-Modus. LSTN Das Meßgerät befindet sich im Listen-Modus (über GPIB-Bus). MATH Mathematische Funktion (mX+b, %, dBm oder dB) ist eingeschaltet. MED Meßgeschwindigkeit Mittel gewählt. REAR Die Meßwerte werden von den Anschlüssen an der Rückseite aufge-
nommen. REL Relative Meßwert-Anzeige. REM Das Multimeter 2000 befindet sich im Remote-Modus  Fernsteuer-
modus (über GPIB-Bus). SCAN Das Meßgerät befindet sich im Scan-Modus (Meßwertumschaltung). SHIFT Die Shift-Taste wurde gedrückt um bei einer mehrfach belegten
Taste die Shift-Funktion zu wählen. SLOW Meßgeschwindigkeit Langsam gewählt. SRQ Es wurde ein Service Request über den GPIB-Bus abgesetzt. STAT Zeigt die statistischen Funktionen des Meßwertspeichers an.
2-5
Inbetriebnahme
STEP Das Meßgerät befindet sich im Step-Modus (Meßwertumschal-
tung). TALK Das Meßgerät befindet sich im Talk-Modus (über GPIB-Bus). TIMER Zeitgesteuerte Meßwertumschaltung aktiv TRIG Zeigt an, daß externe Triggerung (über Frontplatte, Bus oder Trig-
ger Link) eingeschaltet ist.
6 Anschlüsse
INPUT HI Diese Anschlüsse werden für Gleich- und Wechselspannungs­und LO und für die 2-Draht-Widerstandsmessungen verwendet.
AMPS Wird zusammen mit INPUT LO für Gleich- und Wechselstrommes-
sungen verwendet. Enthält ebenfalls die Meßkreissicherung für
Strommessungen (3 A, 250 V, flink, 5 x 20 mm). SENSE 4W Wird zusammen mit INPUT HI und LO für 4-Leiter-Widerstands-
HI und LO messungen verwendet.
7 INPUTS
Mit diesem Schalter wählen Sie zwischen den Eingängen auf der
Vorder- und auf der Rückseite.
8 Transportgriff
Ziehen Sie den Griff an den Gelenken etwas heraus und drehen ihn
in die gewünschte Position.
2.3 Beschreibung der Rückseite
Die Rückseite des Multimeter 2000 ist in Abbildung 2.2 gezeigt. In der Abbildung finden Sie auch Informationen in Kurzform, die Sie vor Verwendung des Meßgeräts lesen sollten.
2-6
34 5
Inbetriebnahme
2
HI
350V
PEAK
SENSE
4
1000V PEAK
LO
500V
PEAK
INPUT
W
1
TRIGGER
LINK
VMC12345
6 EXT TRIG
FUSE LINE
250 mAT
(SB)
150 mAT
(SB)
#2 #1
EXTERNAL TRIGGER INPUT
Trigger-Impuls Messung abgeschlossen
TTL HI TTL HI
>2 µs >10 µs
TTL LO TTL LO
VOLTMETER COMPLETE OUTPUT
Abb. 2.2: Rückseite des Multimeter 2000.
100 VAC 120 VAC
220 VAC 240 VAC
RS232
• • • • •
• • • •
MADE IN
U.S.A.
IEEE-488
(CHANGE IEEE ADDRESS
FROM FRONT PANEL)
LINE RATING
50, 60
400 HZ
22 VA MAX
6
1 Slot für Erweiterungskarte
In diesem Slot kann eine Umschalt-Karte (Modell 2000-SCAN oder 2001-TCSCAN) installiert werden.
2 Anschlüsse
INPUT HI Diese Anschlüsse werden für Gleich- und Wechselspannungs­und LO und für die 2-Draht-Widerstandsmessungen verwendet. Hier wird
auch der Meßstellenumschalter angeschlossen.
SENSE 4W Wird zusammen mit INPUT HI und LO für 4-Leiter-Widerstands­HI und LO messungen verwendet. Hier wird auch der Meßstellenumschalter
angeschlossen.
2-7
Inbetriebnahme
3 Trigger Link
Ein 8 Pin Mini-DIN Anschluß zum Senden und Empfangen von Triggersignalen zu bzw. von anderen Geräten. Verwenden Sie dazu ein Trigger Link-Kabel Modell 8501-1, 8501-2, 8502 oder 8503.
4 RS-232
Serieller RS-232-Anschluß. Verwenden Sie zum Anschluß ein 1:1­Kabel mit DB-9-Anschlüssen (kein Nullmodem-Kabel).
5 IEEE-488 Anschluß
Verbindet das Multimeter 2000 mit dem IEEE-488- (GPIB-) Bus. Anmerkung: Nur abgeschirmte IEEE-488-Kabel wie Modell 7008­100 oder 7008-200 verwenden.
6 Netzanschluß
Enthält die Netzanschlußbuchse, die Netzsicherung und den Wahl­schalter für die Eingangsspannung. Das Multimeter 2000 kann für 100 V/120 V/220 V/240 V Wechselspannung mit Frequenzen von 45 bis 66 Hz oder 360 bis 440 Hz konfiguriert werden.
2.4 Einschalten
2.4.1 Anschluß an die Netzspannung
Gehen Sie in der nachfolgend beschriebenen Reihenfolge vor, um das Multimeter 2000 an die Netzspannung anzuschließen:
1. Überprüfen Sie, ob die auf der Rückseite des Geräts gewählte Netzspannung (siehe dazu auch Abbildung 2.3) mit der Netzspannung in Ihrem Lokalbereich übereinstimmt. Falls nicht, lesen Sie bitte im Abschnitt Einstellen der Netzspan­nung und Austauschen der Netzsicherung nach.
Der Betrieb des Multimeter 2000 mit einer falschen Netzspannungsein­stellung kann das Gerät beschädigen und zum Verlust der Gewährlei­stung führen!
2. Bevor Sie das Gerät an die Netzspannung anschließen, stellen Sie sicher, daß der Netzschalter auf der Vorderseite des Geräts auf Off (0) steht.
ACHTUNG
2-8
Inbetriebnahme
3. Stecken Sie die Buchse des Netzkabels in den Netzanschluß auf der Rückseite des Multimeter 2000. Verbinden Sie nun das andere Ende des Netzkabels mit einer geerdeten Schutzkontaktsteckdose
WARNUNG
Das mit dem Multimeter 2000 gelieferte Netzkabel besitzt einen einzel­nen Schutzleiter. Bei korrektem Anschluß ist das Gehäuse des Meßge­räts über diesen Schutzleiter im Netzkabel mit dem Schutzleiter der Schutzkontaktsteckdose verbunden. Ein fehlerhafter Anschluß (zum Beispiel bei Verwendung von nicht geerdeten Steckdosen) kann zu Personenschäden und Tod durch elektrische Schläge führen!
4. Schalten Sie das Multimeter 2000 ein, indem Sie den Netzschalter auf der Vorder­seite des Gerätes betätigen und damit in die Position On (1) bringen.
PEAK
HI
350V
SENSE
W
4
1000V PEAK
LO
500V
PEAK
INPUT
TRIGGER
LINK
VMC12345
6 EXT TRIG
FUSE LINE
250 mAT
(SB)
150 mAT
(SB)
100 VAC 120 VAC
220 VAC 240 VAC
MADE IN
RS232
• • • • •
• • • •
U.S.A.
Sicherung
Netzspannungs-
wähler
Feder
Sicherungshalter
Abb. 2.3: Netzanschluß des Multimeter 2000.
IEEE-488
(CHANGE IEEE ADDRESS
FROM FRONT PANEL)
Sicht­fenster
LINE RATING
50, 60
400 HZ
22 VA MAX
2-9
Inbetriebnahme
2.4.2 Einstellen der Netzspannung und Austauschen der Netzsicherung
Eine Schmelzsicherung auf der Rückseite des Gerätes (neben dem Netzanschluß) schützt den Netzspannungseingang des Geräts. Sollten Sie die Netzspannungsein­stellung verändern oder die Netzsicherung austauschen müssen, gehen Sie bitte wie folgt vor:
WARNUNG
Stellen Sie sicher, daß das Gerät von der Netzspannung und von anderen Geräten getrennt ist, bevor Sie die Netzspannungseinstellung verändern oder die Sicherung austauschen!
1. Drücken Sie mit der Spitze eines Flachschraubenziehers auf die Raste des Netz­spannungsmoduls und drücken diese leicht nach links. Wenn Sie den Schrauben­zieher wegnehmen drückt eine Feder den Sicherungshalter heraus.
2. Ersetzen Sie die Netzsicherung durch eine neue mit in Tabelle 2.1 gezeigten Typ.
ACHTUNG
Verwenden Sie ausschließlich Sicherungen des korrekten Typs zum Austausch, um das Gerät vor Schäden oder Brand zu schützen! Sollte das Meßgerät wiederholt die Sicherung zum Schmelzen bringen, su­chen Sie zuerst die Ursache, bevor Sie eine neue Sicherung einsetzen. Im optionalen Model 2000 Repair Manual können Sie Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung nachlesen.
2-10
3. Möchten Sie das Multimeter 2000 auf eine andere Netzspannung konfigurieren, so entfernen Sie aus dem Sicherungshalter den Stecker für die Netzspannungsein­stellung und drehen ihn in die gewünschte Position. Wenn Sie diesen Stecker wieder einsetzen, erscheint die eingestellte Netzspannung auf dem Kopf stehend im kleinen Sichtfenster.
4. Stecken Sie den Sicherungshalter wieder in das Netzspannungsmodul bis er einrastet.
Netzspannung Netzsicherung Keithley P/N
100/120 V 0,25 A, träge, 5 x 20 mm FU-96-4 220/240 V 0,125 A, träge, 5 x 20 mm FU-91
Tab. 2.1: Mögliche Netzsicherungen.
2.4.3 Der Einschaltvorgang
Nach dem Einschalten führt das Multimeter 2000 einen Selbsttest für das EPROM und das RAM durch und läßt für einen Moment alle Segmente und Indikatoren des Displays aufleuchten. Falls dabei ein Fehler entdeckt wird, erscheint auf dem Display eine Fehlermeldung und der ERR-Indikator leuchtet auf. Anhang B des englischen Users Manual enthält eine Aufstellung der möglichen Fehlermeldungen.
Falls innerhalb der Gewährleistungsfrist ein Fehler auftreten sollte, schicken Sie es zur Überprüfung und ggf. Reparatur an die nächste Keithley Instruments Niederlassung.
Werden die Selbsttests erfolgreich durchgeführt, so wird die Version der Firmware auf dem Display angezeigt. Diese Anzeige sieht zum Beispiel wie folgt aus:
REV: A01 A02REV: A01 A02
REV: A01 A02
REV: A01 A02REV: A01 A02
wobei
A01 die ROM-Version der Hauptplatine und
Inbetriebnahme
HINWEIS
A02 die ROM-Version der Display-Platine darstellt.
2.4.4 Sicherheitsvorkehrungen in Starkstromkreisen
Lesen Sie unbedingt die nachfolgenden Hinweise, um ein höchstes Maß an Sicherheit bei Messungen in Starkstromkreisen zu erreichen.
WARNUNG
Energiereiche und gefährliche Lichtbögen in Starkstromkreisen können Personenschäden oder Tod zur Folge haben. Wird das Multimeter mit Starkstromkreisen verbunden und in Strombereiche, kleine Wider­standsbereiche oder andere Bereiche mit geringer Impedanz geschaltet, ist der Meßkreis annähernd kurzgeschlossen. Es ist ebenso auf die Einhaltung von Sicherheitsabständen zwischen den Potentialen wäh­rend der Spannungsmessung zu achten.
Verwenden Sie für Messungen in Starkstromkreisen nur Meßleitungen, die folgende Anforderungen erfüllen:
 Die Meßleitungen sollten vollständig isoliert sein.
2-11
Inbetriebnahme
 Verwenden Sie nur Meßleitungen, die über Krokodilklemmen oder Kabelschu-
hen berührungsfrei fest mit dem Meßkreis verbunden werden können.
 Verwenden Sie nur Meßleitungen mit ausreichendem Potentialabstand zum
Schutz gegen Funkenbildung und Gefährdung.
Gehen Sie wie nachfolgend beschrieben vor, wenn Sie innerhalb von Starkstromkrei­sen Messungen durchführen:
1. Schalten Sie den Meßkreis spannungsfrei, in dem Sie den Hauptschalter betätigen oder auf andere Weise den Stromkreis unterbrechen.
2. Befestigen Sie die Meßleitungen an dem Meßkreis. Verwenden Sie dazu nur Meßleitungen, welche die entsprechenden Sicherheitsvorschriften erfüllen.
3. Stellen Sie am Multimeter die gewünschte Funktion und den gewünschten Meßbereich ein.
4. Setzen Sie den Meßkreis wieder unter Spannung und führen Ihre Messung durch, ohne das Multimeter vom Meßkreis zu trennen.
5. Schalten Sie nach Beendigung der Messung den Meßkreis nochmals spannungs­frei.
6. Entfernen Sie die Meßleitungen vom Meßkreis.
Die maximale Gleichtaktspannung (Spannung zwischen dem Eingang INPUT LO und dem Chassis) beträgt 500 V (Spitzenwert). Beim Über­schreiten dieses Wertes ist die Isolation nicht ausreichend, das Gehäuse führt Spannung und bedeutet eine Gefahr für den Anwender.
2.4.5 Einschalt-Voreinstellungen
Die Einschalt-Voreinstellungen sind die Einstellungen, die das Gerät besitzt, wenn es eingeschaltet wird. Das Multimeter 2000 besitzt zwei Möglichkeiten für die Ein­schalt-Voreinstellungen: Factory und User. Die Einschalt-Voreinstellungen sind die zuletzt gespeicherten Einstellungen. Mit den Tasten SELECT und SAVE können Sie die Einschalt-Voreinstellungen festlegen.
Gehen Sie wie folgt vor, um die aktuellen Einstellungen als User(Benutzer)-Konfigu­ration zu speichern:
2-12
WARNUNG
Inbetriebnahme
1. Konfigurieren Sie das Multimeter 2000 nach Ihren Vorgaben.
2. Drücken Sie SHIFT und dann SAVE
3. Verwenden Sie die Tasten O und U um YES oder NO auszuwählen, je nachdem ob Sie die Speicherung durchführen wollen oder nicht.
4. Drücken Sie die ENTER-Taste.
Gehen Sie wie folgt vor, um die FACTORY- oder USER-Konfiguration abzurufen:
1. Drücken Sie SHIFT und dann SETUP
2. Verwenden Sie die Tasten O und U um FACTory oder USER auszuwählen.
3. Drücken Sie die ENTER-Taste.
Alle Beispiele zu den Meßfunktionen in diesem Handbuch gehen von den hersteller­seitigen Voreinstellungen (FACTORY) aus. Rufen Sie daher diese Einstellungen ab, wenn Sie die Beispiele Schritt für Schritt nachvollziehen möchten. In Tabelle 2.2 sind die herstellerseitigen Voreinstellungen aufgelistet.
Einstellung Herstellerseitige Voreinstellung
Autozero On BufferNo effect Continuity
Beeper On Digits 4½ Rate Fast (0,1 PLC) Threshold 10 W
Current (AC und DC)
Digits (AC) 5½ Digits (DC) 6½ Filter On
Count 10
Mode Moving average Range Auto Relative Off
Value 0,0 Rate (AC) Medium * Rate (DC) Medium (1 PLC)
Diode test
Digits
2-13
Inbetriebnahme
Einstellung Herstellerseitige Voreinstellung
Range 1 mA Rate Medium (1 PLC)
Frequency and Period
Digits 6½ Range 10 V Relative Off
Value 0,0
Rate Slow (1 sec) Function DCV GPIB No effect
Address 16 (voreingestellt)
Language SCPI (voreingestellt) Limits Off
Beeper Never
High limit +1
Low limit -1 mX+bOff
Scale factor 1,0
Offset 0,0 Percent Off
Reference 1,0 Resistance (2-Draht und 4-Draht)
Digits
Filter On
Count 10
Mode Moving average Range Auto Relative Off
Value 0,0 Rate Medium (1 PLC)
RS-232 Off
Baud No effect Flow No effect Tx term No effect
Scanning Off
Channels 1  10 Mode Internal
Temperature
Digits 5½ Filter On
Count 10
2-14
Einstellung Herstellerseitige Voreinstellung
Mode Moving average
Junction Simulated
Temperature 23 C
Relative Off
Value 0,0 Rate Medium (1 PLC) Thermocouple J Units C
Triggers
Continuous On Delay Auto Source Immediate
Voltage (AC und DC)
dB reference No effect dBm reference 75 W Digits (AC) 5½ Digits (DC) 6½ Filter On
Count 10
Mode Moving average Range Auto Relative Off
Value 0,0 Rate (AC) Medium * Rate (DC) Medium (1 PLC)
Inbetriebnahme
* = DETector:BANDwidth 30
Tab. 2.2: Herstellerseitige Voreinstellungen (FACTORY).
2.4.6 GPIB-Adresse
Die am Gerät eingestellte GPIB-Adresse muß mit der Adressierung in der Program­miersprache übereinstimmen. Die voreingestellte GPIB-Adresse des Multimeter 2000 ist 16. Sie können allerdings auch jede Adresse zwischen 0 und 30 einstellen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
1. Drücken Sie die Tasten SHIFT und dann GPIB.
2. Wählen Sie mit den Tasten O und U den Menüpunkt ADDRess. Durch drücken der ENTER-Taste gelangen Sie auch automatisch zur Adressenauswahl.
2-15
Inbetriebnahme
2.4.7 Aufwärmphase
3. Durch die Tasten L und R schalten Sie vom ADDRess-Menü auf die numerische Eingabe um.
4. Mit den Tasten O und U können Sie jetzt die gewünschte GPIB-Adresse einstellen.
5. Drücken Sie anschließend die ENTER-Taste.
Weitere Informationen zum Betrieb des Multimeter 2000 über den GPIB-Bus enthält Kapitel 4.
Das Multimeter 2000 ist betriebsbereit, sobald der Einschaltvorgang (inklusive Selbsttest) abgeschlossen wurde. Um die bestmögliche Genauigkeit zu erreichen, geben Sie dem eingeschalteten Meßgerät 1 Stunde Zeit zum Aufwärmen. Unterliegt das Multimeter 2000 extremen Temperaturschwankungen (z.B. nach Transport im Kfz) verlängern Sie die Zeit der Aufwärmphase entsprechend. So kann sich die Temperatur aller Baugruppen im Multimeter 2000 stabilisieren und das Meßgerät exakt arbeiten.
2.5 Anzeige
Die Anzeige (Display) des Multimeter 2000 stellt in der Regel die Meßwerte, die Einheiten und die Art der Messung dar. Weiterhin befinden sich Indikatoren ober­halb, unterhalb und rechts und links von den Meßwerten oder angezeigten Meldun­gen. Diese Indikatoren zeigen verschiedene Betriebszustände an. Abbildung 2.1 enthält eine komplette Auflistung der Indikatoren.
2.5.1 Status- und Fehlermeldungen
Status- und Fehlermeldungen werden kurzzeitig im Moment ihres Auftretens ange­zeigt. Beim Betrieb und bei der Programmierung des Multimeter 2000 werden eine Reihe von Meldungen auf dem Display angezeigt. Typische Status- und Fehlermel­dungen sind im Anhang B des englischen Users Manual aufgelistet.
2.6 Spannungsmessungen
Das Multimeter 2000 kann Gleichspannungsmessungen im Bereich von 0,1 µV bis 1000 V und Wechselspannungsmessungen im Bereich von 0,1 µV bis 750 V RMS, bzw. 1000 V Spitzenwert durchführen.
2-16
2.6.1 Anschlüsse
Ausgehend von den herstellerseitigen Voreinstellungen, gestaltet sich der Meßvor­gang wie folgt:
1. Verbinden Sie die Meßleitungen mit den Anschlüssen INPUT HI und LO. Sie können dabei die Anschlüsse auf der Vorder- oder Rückseite verwenden. Stellen Sie den INPUTS-Schalter in die richtige Position.
2. Wählen Sie die richtige Meßfunktion durch drücken der Taste DCV oder ACV aus.
3. Mit der Taste AUTO schalten Sie die automatische Meßbereichswahl ein. Der AUTO-Indikator in der Anzeige leuchtet dann auf. Möchten Sie den Meßbereich manuell wählen, verwenden Sie die Tasten RANGE O und RANGE U, um den Meßbereich auf den erwarteten Spannungswert einzustellen.
4. Verbinden Sie die Meßleitungen mit der zu messenden Spannungsquelle wie in Abbildung 2.4 dargestellt.
Inbetriebnahme
ACHTUNG
Geben Sie nie mehr als 1000 V (Spitzenwert) auf die Eingänge des Multimeter 2000! Das Gerät wird sonst beschädigt. Der Höchstwert der Eingangsspannung ergibt sich aus dem Produkt
7
810
וVHz
.
5. Beobachten Sie die Anzeige. Sollte die MELDUNG OVERFLOW erscheinen, wählen Sie solange einen höheren Meßbereich, bis ein normaler Meßwert ange­zeigt wird. (Oder drücken Sie die AUTO-Taste für die automatische Meßbereichs­wahl.) Verwenden Sie den kleinstmöglichen Meßbereich, um die bestmögliche Genauigkeit zu erreichen.
6. Lesen Sie den Meßwert von der Anzeige ab.
2-17
Inbetriebnahme
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
STEP
REM
SCAN
CH1
CH2
TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
LOCAL
POWER
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
SLOW
REL
FILT
AUTO
4W
ERR
BUFFER
STAT
2000 MULTIMETER
RANGE
AUTO
RANGE
350V PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
1100V PEAK
LO
500V
PEAK
2A 250V
AMPS
Gleichspannungs­quelle
Eingangswiderstand = 10 M im 1000 V- und 100 V-Meßbereich
> 10 G im 10 V-, 1 V- und 100 mV-Meßbereich
Achtung: Maximale Eingangsspannung = 1000 V (Spitzenwert)
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
STEP
REM
SCAN
CH1
CH2
TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
LOCAL
POWER
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
SLOW
REL
FILT
AUTO
4W
ERR
BUFFER
STAT
2000 MULTIMETER
RANGE
AUTO
RANGE
350V PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
1100V PEAK
LO
500V
PEAK
2A 250V
AMPS
Wechselspannungs­quelle
2.6.2 Crest-Faktor
2-18
Eingangsimpedanz = 1 M parallel zu < 100 pF
Achtung: Maximale Eingangsspannung = 750 V (RMS),
1000 V (Spitzenwert),
7
810
וVHz
Abb. 2.4: Gleich- und Wechselspannungsmessungen.
Die Genauigkeit von Wechselspannungs- und Wechselstrommessungen hängt vom Crest-Faktor (Scheitel-Faktor) der Kurvenform ab. Der Crest-Faktor gibt das Verhält­nis des Spitzenwertes zum RMS(Effektiv)-Wert an. Tabelle 2.3 zeigt die gebräuchlich­sten Frequenzen zusammen mit dem für genaue Messungen noch zulässigen Crest­Faktor.
Crest-Faktor Frequenz
2 50 kHz 3 3 kHz 4 5 1 kHz
Tab. 2.3: Grenzwerte des zulässigen Crest-Faktors.
2.6.3 Überlegungen bei kleinen Meßgrößen
Bei der Messung kleiner Größen bestimmen auch externe Gegebenheiten neben dem Multimeter 2000 die Genauigkeit. Nicht erkennbare Effekte beim Messen linearer Spannungen gewinnen im Microvolt-Bereich an Bedeutung. Da das Multimeter 2000 das Eingangssignal an dessen Eingangsklemmen verarbeitet, ist es wichtig, daß das Signal von der Quelle ohne Verfälschungen zum Meßgerät übertragen wird. Die folgenden Abschnitte beschreiben die äußeren Faktoren, die sich auf die Genauigkeit auswirken wie thermische Offsetspannungen und Störstrahlungen.
Abschirmung
Sehr große Wechselspannungen verglichen mit dem zu messenden Gleichspan­nungssignal rufen einen fehlerhaften Meßwert hervor. Um die Wechselspannungs­interferenzen zu minimieren, sollten die Meßleitungen abgeschirmt werden, wobei die Abschirmung mit dem Anschluß INPUT LO des Multimeters 2000 verbunden wird (speziell für kleine Meßgrößen). Eine fehlende oder falsche Abschirmung kann beim Multimeter 2000 folgende Auswirkungen haben:
Inbetriebnahme
 Unerwartete Offsetspannungen
 Widersprüchliche Meßwerte bei Wechsel des Meßbereichs
 Plötzliches wandern der Meßwerte
Um den Einfluß von Störstrahlungen zu minimieren sollten Sie die Meßquelle und das Multimeter 2000 fern von starken Wechselstrom-Magnetfeldern halten. Die durch einen magnetischen Fluß induzierte Spannung ist proportional zur Kreisflä­che, die durch die Meßleitungen gebildet wird. Sie sollten also die Kreisfläche der Meßleitungen minimieren und jedes Meßsignal an nur einem Punkt abgreifen.
Thermische EMFs
Thermische EMFs (thermoelektrische Potentiale) entstehen durch Temperaturunter­schiede an elektrischen Verbindungen oder Kontaktstellen mit unterschiedlichen
2-19
Inbetriebnahme
Materialien (Metallen). Im Verhältnis zu den meßbaren Größen des Multimeter 2000 können diese unerwünschten Potentiale recht groß sein. Thermische EMFs können folgende Auswirkungen haben:
 Instabilität des Meßwerts oder verschobener Nullpunkt.
 Der Meßwert ist temperaturabhängig und reagiert entsprechend auf Temperatur-
schwankungen. Dieser Effekt kann durch Berühren des Meßkreises mit der Hand, oder durch Nahebringen einer Wärmequelle beobachtet werden. Der Meßwert reagiert auf äußere thermische Effekte wie Anspringen der Heizung, der Klima­anlage oder einfach auf Veränderung des einfallenden Sonnenlichts.
Um diesen Drifteffekt durch thermische EMFs zu minimieren, verwenden Sie Kup­fermeßleitungen zum Anschluß des Meßkreises an das Multimeter 2000. Ein Bana­nenstecker erzeugt einige Mikrovolt. Eine Verbindung mit sauberen Kupfersteckern ist für diese Anwendung ideal. Je nach Bedarf können die Meßleitungen offen oder abgeschirmt sein. Lesen Sie dazu einen der vorherigen Abschnitte Abschirmung.
Starke Temperaturschwankungen innerhalb des Meßkreises können ebenfalls ther­mische EMFs begünstigen. Sie sollten deshalb beim Messen an größeren Systemen Temperaturschwankungen in einem Teil des Meßsystems verhindern. Ein über den Meßkreis gestülpter Karton kann Luftströme verringern und damit thermische EMFs herabsetzen.
Offsetwechselspannung
2-20
Mit der REL-Funktion können Sie konstante Offsetspannungen aus der Messung eliminieren.
Beachten Sie, daß weitere thermische EMFs durch den optionalen Meßstellenum­schalter (Steckkarte) hervorgerufen werden können.
Das Multimeter 2000 zeigt bei der Wechselspannungsmessung mit einer Auflösung von 5½ Stellen und bei kurzgeschlossenen Eingängen typischerweise 1,0 mV Offset­spannung an. Diese Offsetspannung wird von dem TRMS-Konverter hervorgerufen und beeinflußt spätere Meßgenauigkeiten in keinster Weise! Sie sollten diese Offset­spannung deshalb nicht mit der REL-Funktion auf Null setzen. Die folgende Glei­chung zeigt wie die Offsetspannung (
V
OFFSET
) zur Eingangsspannung (
V
IN
) hinzu-
addiert wird:
Inbetriebnahme
2
Angezeigter Meßwert =
Beispiel: Meßbereich = 1 VAC
Offset = 1,0 mV Eingang = 100 mV RMS
Angezeigter Meßwert =
Angezeigter Meßwert = 0,100005
Die Offsetspannung macht sich lediglich in der letzten Stelle (die nicht mehr ange­zeigt wird) bemerkbar. Somit kann der Offset vernachlässigt werden. Wenn Sie die REL-Funktion zum Nullen des Displays verwendet hätten, würden die 1,0 mV stets vom Meßwert abgezogen und so ständig für einen Fehler von 1,0 mV sorgen.
In Kapitel 3 Meßoptionen finden Sie weitere Informationen zum Konfigurieren des Multimeter 2000 zur Messung von Gleich- und Wechselspannungen.
2.7 Strommessungen
22
VV
+
()( )
IN OFFSET
2
100 1 0
()()
001 1 10
,V
()
=
+
mV mV
,
6
()
Das Multimeter kann Gleichstrommesungen im Bereich von 10 nA bis 3 A und Wechselstrommessungen im Bereich von 1 µA bis 3 A RMS durchführen.
2.7.1 Anschlüsse
Ausgehend von den herstellerseitigen Voreinstellungen, gestaltet sich der Meßvor­gang wie folgt:
1. Stecken Sie die Meßleitungen in die Anschlüsse AMPS und INPUT LO des Multimeter 2000. Dazu können Sie die Anschlüsse auf der Vorder- oder auf der Rückseite verwenden. Achten Sie dabei auf die richtige Position des INPUTS­Schalters (Frontseite).
HINWEIS
Beachten Sie besonders die Überlegungen zum Crest-Faktor, da er bei der Messung von Wechselspannung eine große Rolle spielt.
2-21
Inbetriebnahme
2. Wählen Sie die richtige Meßfunktion mit der Taste DCI oder ACI.
3. Mit der Taste AUTO schalten Sie die automatische Meßbereichswahl ein. Der AUTO-Indikator in der Anzeige leuchtet dann auf. Möchten Sie den Meßbereich manuell wählen, verwenden Sie die Tasten RANGE O und RANGE U, um den Meßbereich auf den erwarteten Stromwert einzustellen.
4. Verbinden Sie die Meßleitungen mit der zu messenden Stromquelle wie in Abbildung 2.5 dargestellt.
ACHTUNG
Verwenden Sie den Meßeingang AMPS nur bis 3 A, 250 V, da sonst die Meßkreissicherung schmilzt.
5. Beobachten Sie die Anzeige. Sollte die MELDUNG OVERFLOW erscheinen, wählen Sie solange einen höheren Meßbereich, bis ein normaler Meßwert ange­zeigt wird. (Oder drücken Sie die AUTO-Taste für die automatische Meßbereichs­wahl.) Verwenden Sie den kleinstmöglichen Meßbereich, um die bestmögliche Genauigkeit zu erreichen.
6. Lesen Sie den Meßwert von der Anzeige ab.
KEITHLEY
SHIFT
LOCAL
POWER
STEP
REM
SCAN
TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
DELAY LIMITS TEST
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
Abb. 2.5: Gleich- und Wechselstrommessungen.
2.7.2 Austausch der AMPS-Sicherung
Vergewissern Sie sich, daß das Meßgerät nicht an der Netzspannung oder an andere Geräte angeschlossen ist, bevor Sie die AMPS-Sicherung austauschen.
2-22
Modell 2000
CH1
CH2
CH3
CH4
CH5
CH6
FAST
MED
STORE RECALL FILTER REL
CH7
SLOW
REL
FILT
ERR
AUTO
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
BUFFER
STAT
)
)
)
4W
2000 MULTIMETER
RANGE
RANGE
350V
PEAK
FR
AUTO
WARNUNG
SENSE
4 WIRE
INPUTS
FRONT/REAR
INPUT
HI
1100V PEAK
LO
500V PEAK
2A 250V
AMPS
Inbetriebnahme
1. Schalten Sie das Meßgerät aus und trennen Sie die Verbindung zur Netzspannung und zum Meßkreis.
2. Drücken Sie bei der Sicherung auf der Vorderseite den Sicherungshalter mit Ihrem Daumen leicht nach innen und drehen ihn vorsichtig eine viertel Umdrehung entgegen dem Uhrzeigersinn. Wenn Sie Ihren Daumen nun wegnehmen, drückt eine eingebaute Feder den Sicherungshalter aus dem Gehäuse.
3. Entfernen Sie die defekte Sicherung und tauschen Sie gegen eine neue Sicherung gleichen Typs (3 A, 250 V, flink, 5 x 20 mm) aus. Die Keithley-Teile-Nr. für die Sicherung ist FU-99-1.
ACHTUNG
Verwenden Sie niemals eine Sicherung höherer Stromstärke um Schä­den am Gerät zu vermeiden. Sollte das Meßgerät wiederholt Sicherun­gen zum Schmelzen bringen, suchen Sie zuerst die Ursache, bevor Sie eine neue Sicherung einsetzen. Im englischen Model 2000 Repair manual können Sie Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung nachlesen.
In Kapitel 3 Meßoptionen finden Sie weitere Informationen zum Konfigurieren des Multimeter 2000 zur Messung von Gleich- und Wechselströmen.
2.8 Widerstandsmessungen
Das Multimeter 2000 kann 2-Draht- und 4-Draht-Widerstandsmessungen im Bereich von 100 µ bis 120 M durchführen.
2.8.1 Anschlüsse
Ausgehend von den herstellerseitigen Voreinstellungen, gestaltet sich der Meßvor­gang wie folgt:
1. Stecken Sie wie folgt aufgeführt die Meßleitungen in die Eingänge des Multime­ters 2000:
A. Für 2-Draht-Widerstände verwenden Sie die Eingänge INPUT HI und LO.
B. Für 4-Draht-Widerstände verwenden Sie die Eingänge INPUT HI und LO,
sowie SENSE W4 WIRE HI und LO. Die Modelle 5805 und 5806 enthalten die benötigten Kelvin-Klemmen. Dazu können Sie wahlweise die Eingänge auf der Vorder- und auf der Rückseite verwenden; Sie müssen lediglich den INPUTS-Knopf in die richtige Stellung bringen.
2-23
Inbetriebnahme
2. Wählen Sie die richtige Meßfunktion mit den Tasten 2 oder Ω4.
3. Mit der Taste AUTO schalten Sie die automatische Meßbereichswahl ein. Der AUTO-Indikator in der Anzeige leuchtet dann auf. Möchten Sie den Meßbereich manuell wählen, verwenden Sie die Tasten RANGE O und RANGE U, um den Meßbereich auf den erwarteten Widerstandswert einzustellen.
4. Verbinden Sie die Meßleitungen wie in Abbildung 2.6 dargestellt mit dem zu messenden Widerstand.
ACHTUNG
Achten Sie darauf, daß die Spannung zwischen INPUT HI und LO nicht über 1000 V (Spitzenwert) ansteigt, sonst wird das Multimeter beschä­digt.
5. Beobachten Sie die Anzeige. Sollte die MELDUNG OVERFLOW erscheinen, wählen Sie solange einen höheren Meßbereich, bis ein normaler Meßwert ange­zeigt wird. (Oder drücken Sie die AUTO-Taste für die automatische Meßbereichs­wahl.) Verwenden Sie den kleinstmöglichen Meßbereich, um die bestmögliche Genauigkeit zu erreichen.
6. Lesen Sie den Meßwert von der Anzeige ab.
2-24
5. Beobachten Sie die Anzeige. Sollte die MELDUNG OVERFLOW erscheinen, wählen Sie solange einen höheren Meßbereich, bis ein normaler Meßwert ange­zeigt wird. (Oder drücken Sie die AUTO-Taste für die automatische Meßbereichs­wahl.) Verwenden Sie den kleinstmöglichen Meßbereich, um die bestmögliche Genauigkeit zu erreichen.
6. Lesen Sie den Meßwert von der Anzeige ab.
STEP
REM
SCAN
CH1
CH2
TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
HOLD ON/OFF CAL
LOCAL
EXTRIG
TRIG
POWER
POWER
SHIFT
LOCAL
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
REM
SCAN
CH1
CH2
STEP TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
DELAY LIMITS TEST
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
SLOW
REL
FILT
4W
ERR
BUFFER
STAT
AUTO
2000 MULTIMETER
RANGE
RANGE
HI
350V
1100V
PEAK
PEAK
LO
500V
INPUTS
PEAK
FR
AUTO
FRONT/REAR
2A 250V
AMPS
Hinweis: Der Meßstrom fließt von INPUT HI nach INPUT LO
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
SLOW
REL
FILT
4W
ERR
BUFFER
STAT
AUTO
2000 MULTIMETER
RANGE
RANGE
Hinweis: Der Meßstrom fließt von INPUT HI nach INPUT LO
HI
350V
1100V
PEAK
PEAK
LO
500V
INPUTS
PEAK
FR
AUTO
FRONT/REAR
2A 250V
AMPS
Inbetriebnahme
Abb. 2.6: 2-Draht- und 4-Draht-Widerstandsmessungen.
2.8.2 Abschirmung
Sie sollten Widerstände größer 100 k abschirmen, um stabile Meßwerte zu erhalten. Setzen Sie den zu messenden Widerstand in ein abgeschirmtes Gehäuse und verbin­den das Gehäuse elektrisch mit dem Eingang INPUT LO des Multimeter 2000.
In Kapitel 3 Meßoptionen finden Sie weitere Informationen zum Konfigurieren des Multimeter 2000 zur Messung von 2-Draht- und 4-Draht-Widerständen.
2.9 Messungen von Frequenz und Periodendauer
Das Multimeter 2000 kann Frequenzen im Bereich von 3 Hz bis 500 kHz bei Spannungsbereichen von 100 mV, 1 V, 10 V, 100 V und 750 V durchführen. Messun­gen der Periodendauer können bei gleichen Spannungen im Bereich von 2 µs bis 333 ms durchgeführt werden.
2-25
Inbetriebnahme
2.9.1 Trigger Level
2.9.2 Torzeit
Das Multimeter verwendet die Spannungseingänge zur Frequenzmessung. Der Wechselspannungsbereich kann mit den Tasten RANGE O und U festgelegt werden. Die (frequenz-) zu messende Spannung muß größer als 10% des gewählten (Span­nungs-) Meßbereichs sein.
ACHTUNG
Die maximale Eingangsspannung wird durch das Produkt begrenzt!
Bei Messungen der Frequenz und der Periodendauer wird der Nulldurchgang der Meßgröße zur Triggerung verwendet. Dies bedeutet, daß dann weitergezählt wird, wenn die Meßgröße die Nullinie kreuzt. Das Multimeter 2000 verwendet eine reziproke Zähltechnik zur Messung von Frequenz und Periodendauer. Dieses Ver­fahren erzeugt eine einheitliche Auflösung für jede Eingangsfrequenz. Der Wechsel­spannungsmessungen durchführende Teil des Multimeter 2000 ist für die Verarbei­tung des Eingangssignals verantwortlich.
7
ו
VHz
810
2.9.3 Anschlüsse
2-26
Die Torzeit ist die Zeit, in der das Multimeter 2000 die Frequenz oder Periodendauer mißt, bevor dann daraus der richtige Einheitenwert (Hz bei Frequenz und s bei der Periodendauer) berechnet wird. Bei allen Werten für den Parameter RATE (FAST, MEDium oder SLOW) beträgt die Torzeit 1 Sekunde.
Das Multimeter 2000 beendet eine Frequenzmessung, beim ersten Nulldurchgang nachdem die Torzeit abgelaufen ist. Mit anderen Worten: Der Meßvorgang ist spätestens ½ Periode nach Ablaufen der Torzeit beendet. Bei einer Torzeit von 1 s und einer zu messenden Frequenz von 3 Hz müssen Sie bis zu 3 s warten, bevor das Multimeter 2000 einen Meßwert liefert
Ausgehend von den herstellerseitigen Voreinstellungen, gestaltet sich der Meßvor­gang wie folgt:
1. Stecken Sie die Meßleitungen in die Anschlüsse mit den Bezeichnungen INPUT HI und LO. Dazu können die Anschlüsse auf der Frontplatte sowie auf der Rückseite verwendet werden. Der Schalter INPUTS muß in die richtige Position gebracht werden.
Inbetriebnahme
2. Wählen Sie die FREQ- oder die PERIOD-Funktion.
3. Verbinden Sie die Meßleitungen mit dem Meßkreis wie in Abbildung 2.7 gezeigt.
ACHTUNG
Achten Sie darauf, daß die Spannung zwischen INPUT HI und LO nicht über 1000 V (Spitzenwert) ansteigt, sonst wird das Multimeter beschä­digt.
4. Lesen Sie den Meßwert vom Display ab.
In Kapitel 3 Meßoptionen finden Sie weitere Informationen zum Konfigurieren des Multimeter 2000 zur Messung von Frequenz und Periodendauer.
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
REM
SCAN
CH1
CH2
STEP TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
LOCAL
POWER
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
SLOW
REL
FILT
AUTO
4W
ERR
BUFFER
STAT
2000 MULTIMETER
RANGE
AUTO
RANGE
350V PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
1100V PEAK
LO
500V PEAK
2A 250V
AMPS
Wechselspannungs­quelle
Eingangsimpedanz = 1 M parallel zu < 100 pF
Achtung: Maximale Eingangsspannung = 1000 V (Spitzenwert),
Abb. 2.7: Messungen von Frequenz und Periodendauer.
2.10 Temperaturmessungen
Das Multimeter 2000 mißt Temperaturen mit Hilfe von Thermoelementen. Die Temperatur-Meßbereiche hängen dabei von der Art der verwendeten Thermoele­mente ab.
Die Thermoelemente können an die optionale Erweiterungskarte Modell 2001­TCSCAN (die im Erweiterungsschacht des Multimeter 2000 installiert wird) oder an externe Thermoelemente-Karten, wie die Modelle 7057A, 7402 oder 7014 angeschlos­sen werden. Externe Thermoelemete-Karten benötigen zum Beispiel einen Scanner der Modelle 7001/7002.
7
810
וVHz
2-27
Inbetriebnahme
2.10.1 Anschlüsse
2001-TCSCAN
REM
SCAN
CH1
CH2
STEP TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
HOLD ON/OFF CAL
LOCAL
EXTRIG
TRIG
POWER
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
Hinweis:
Modell 2000
CH3
CH4
CH5
SLOW
REL
FILT
Diese Thermoelemente­Karte muß in ein Keithley Modell 2000 eingesetzt werden.
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)))
4W
ERR
BUFFER
STAT
AUTO
2000 MULTIMETER
RANGE AUTO RANGE
SENSE
4 WIRE
350V
PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
INPUT
HI
LO
2A 250V
AMPS
Input HI
1100V PEAK
500V PEAK
Input LO
Hinweis: Die Eingänge der Vorder- und Rückseite können verwendet werden.
Abb. 2.8: Temperaturmessungen mit Thermoelementen.
CH 2
+
-
OUT A HI OUT A LO
2.10.2 Konfiguration
2-28
Dieser Abschnitt beschreibt die Konfigurationsoptionen für Temperaturmessungen. Konfigurieren Sie die Messungen über Thermoelemente wie folgt:
Drücken Sie die Tasten SHIFT und TCOUPL. Daraufhin sind drei Möglichkeiten über die Tasten O und U anwählbar:
 UNITS  C, K, F (Grad Celsius, Kelvin und Fahrenheit). Dieser Parameter legt die
Einheit für die angezeigten Meßwerte fest.
 TYPE  J, K, T (Art des Thermoelements).
 JUNC  SIM, CH1 (SIMuliert oder über Kanal 1). Normalerweise verwendet eine
Thermoelemente-Karte einen Referenzpunkt. Das Multimeter 2000 kann diesen Referenzpunkt simulieren oder den echten Referenzpunkt einer Meßstellen­umschalter-Karte verwenden. Typische Temperaturen für Referenzpunkte sind 0 und 23 ºC.
Eine simulierte Referenztemperatur ist die Temperatur des Punktes, bei der die Thermoelemente-Spannung erzeugt wird. Es ist die Raumtemperatur, sofern das Thermoelement über Bananenstecker korrekt an das Multimeter 2000 angeschlossen ist. Die Genauigkeit von Temperaturmessungen hängt von der Genauigkeit des Referenzpunkts ab.
2.11 Mathematische Funktionen
Die mathematischen Funktionen des Multimeter 2000 sind in vier Kategorien unter­teilt:
Inbetriebnahme
 mX+b und Prozent
 Berechnungen von dBm und dB
 Statistische Funktionen der gespeicherten Meßwerte
 Prüfen auf Grenzwerte
Die ersten beiden Kategorien werden an dieser Stelle behandelt. Die anderen beiden Kategorien  Statistische Funktionen der gespeicherten Meßwerte und das Prüfen auf Grenzwertüberschreitung  werden im Kapitel 3 Meßoptionen beschrieben.
Die Prozedur, eine mathematische Funktion auszuwählen und zu konfigurieren, kann wie folgt zusammengefaßt werden:
1. Drücken Sie SHIFT und anschließend die Taste der gewünschten mathematischen Funktion.
2. Konfigurieren Sie die Parameter für die gewählte mathematische Funktion. Drücken Sie danach die ENTER-Taste. (Mit SHIFT und der entsprechenden Taste für die gewählte mathematische Funktion können Sie diese wieder ausschalten.)
2-29
Inbetriebnahme
2.11.1 mX+b
Konfiguration
HINWEISE
Haben Sie die mathematischen Berechnungen mX+b und Prozent für eine Meßfunktion eingeschaltet, bleiben sie auch aktiv, wenn Sie die Meßfunktion umschalten.
Das Multimeter 2000 verwendet bei mathematischen Berechnungen das IEEE-754- Fließkommaformat.
Diese mathematische Funktion erlaubt Ihnen, den angezeigten Meßwert (X) nach folgender Formel zu verändern:
=+
YmXb
wobei: X der Meßwert
m und b die anwenderspezifischen Konstanten für Skalierfaktor und Offset sind.
Y das angezeigte Ergebnis ist.
2-30
Gehen Sie wie folgt vor, um eine mX+b-Berechnung zu konfigurieren:
1. Drücken Sie SHIFT und anschließend MX+B um den aktuellen Skalierfaktor anzeigen zu lassen:
M: +1.000000 ^M: +1.000000 ^
M: +1.000000 ^
M: +1.000000 ^M: +1.000000 ^
2. Geben Sie einen Wert und eine Einheit ein. Verwenden Sie dabei die Tasten L un d R, um die Dezimalstelle auszuwählen und die Tasten O und U, um die gewählte
Stelle zu verändern.
3. Drücken Sie die ENTER-Taste, um den M-Wert zu bestätigen und den B-Wert anzuzeigen:
B: +00.00000 mB: +00.00000 m
B: +00.00000 m
B: +00.00000 mB: +00.00000 m
4. Geben Sie auch hier (wie unter Punkt 2 beschrieben) einen Wert und eine Einheit ein.
5. Drücken Sie die ENTER-Taste, um den B-Wert zu bestätigen und die UNITS­Bezeichnung anzuzeigen:
MXBMXB
MXB
MXBMXB
6. Ändern Sie die Einheit gemäß Ihren Anforderungen ab und drücken anschließend
Das Multimeter 2000 zeigt nun das Ergebnis der mathematischen Berechnung an.
2.11.2 Prozent
Bei der prozentualen Berechnung können Sie einen Referenzwert für die gemessene Eingangsgröße vereinbaren. Das Multimeter 2000 zeigt von nun an die prozentuale Abweichung des Meßwerts vom eingestellten Referenzwert an. Die prozentuale Berechnung wird nach folgender Formel vorgenommen:
Inbetriebnahme
die ENTER-Taste.
Konfiguration
Meßwert ferenz
PrReozent
wobei: Meßwert die unveränderte Eingangsgröße
Gehen Sie wie folgt vor, um eine prozentuale Berechnung durchzuführen:
1. Drücken Sie SHIFT und anschließend die %-Taste, um den aktuell eingestellten
2. Geben Sie ein Vorzeichen, einen Referenzwert und eine Einheit ein. Verwenden
3. Drücken Sie die ENTER-Taste.
Das Multimeter 2000 zeigt nun das Ergebnis dieser Berechnung an. Das Ergebnis ist positiv, wenn der Meßwert den Referenzwert übersteigt und negativ, wenn der Meßwert kleiner als der Referenzwert ist. Maßeinheiten werden im Wertebereich von 1 Nano bis 1000 Giga verwendet. Außerhalb dieses Bereiches wird die exponentielle Schreibweise verwendet.
=
Referenz die anwenderspezifische Konstante Prozent das angezeigte Ergebnis ist
Referenzwert anzuzeigen:
REF: +1.000000^REF: +1.000000^
REF: +1.000000^
REF: +1.000000^REF: +1.000000^
Sie dabei die Tasten L und R, um die Dezimalstelle auszuwählen und die Tasten O und U, um die gewählte Stelle zu verändern.
Meßwert
×
100%
2-31
Inbetriebnahme
2.11.3 dBm-Berechnung
Die Funktion dBm ist definiert als Dezibel unter bzw. über einer Referenz von 1 mW. Das Multimeter 2000 zeigt 0 dBm an, wenn die gemessene Spannung in einer vom Anwender programmierbaren Referenzimpedanz eine Verlustleistung von 1 mW erzeugt. Die Beziehung zwischen dBm, der Referenzimpedanz und der gemessenen Spannung ist in folgender Formel dargestellt:
2
dBm
V
IN
10
log
1
=
Z
mW
REF
 
Konfiguration
wobei:
V
das gemessene Gleich- oder Wechselspannungssignal
IN
Z
die vom Anwender festgelegte Referenzimpedanz ist.
REF
HINWEIS
Verwechseln Sie Referenzimpedanz nicht mit Eingangsimpedanz. Die Eingangsimpedanz des Multimeter 2000 wird durch den dBm-Parame­ter nicht verändert.
Wenn die REL-Funktion zum Zeitpunkt der dBm-Konfiguration aktiv ist, wird bei den Messungen zuerst der dBm-Wert erzeugt und dann der REL-Wert berücksich­tigt. Wenn REL nach der dBm-Konfiguration gewählt, dann wird zuerst der relative (REL-) Meßwert und damit der dBm-Wert gebildet.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Referenzimpedanz einzustellen:
1. Nach der Auswahl von dBm wird die aktuelle Referenzimpedanz angezeigt (1  9999 ):
REF: 0000REF: 0000
REF: 0000
REF: 0000REF: 0000
2. Um die Referenzimpedanz zu verändern, wählen Sie mit den Tasten L und R die Dezimalstelle aus und verändern mit den Tasten O und U die gewählte Stelle. Denken Sie daran, nach der Änderung die ENTER-Taste zu betätigen.
2-32
HINWEISE
Die dBm-Funktion ist bei positiven und negativen Gleichspannungen möglich.
Die mX+b- oder Prozent-Funktion wird nach der dBm- oder dB-Berech­nung durchgeführt. Dazu ein Beispiel: Ist bei der mX+b-Funktion m=10 und b=0, wird bei einem Meßwert von 1 VDC auf dem Display 10.000 MXB angezeigt. Ist zusätzlich die dBm-Funktion eingeschaltet und eine Referenzimpedanz angezeigt.
2.11.3 dB-Berechnung
Die Angabe von Gleich- oder Wechselspannungswerten in dB ermöglicht es, Werte eines großen Bereiches in einem kleinen Zahlenbereich unterzubringen. Die Bezie­hung zwischen dB und Volt ist durch die folgende Gleichung festgelegt:
=
dB
20log
wobei:
Das Meßgerät zeigt 0 dB an, wenn der gemessene Spannungswert gleich dem festgelegten Referenzwert ist.
V
IN
V
REF
=50Ω
Z
REF
V
IN
V
REF
, dann wird auf dem Display 130MXB
das Gleich- oder Wechselspannungs-Eingangssignal
der festgelegte Spannungsreferenzwert ist
Inbetriebnahme
Konfiguration
Wenn die REL-Funktion zum Zeitpunkt der dB-Konfiguration aktiv ist, wird bei den Messungen zuerst der dB-Wert erzeugt und dann der REL-Wert berücksichtigt. Wird REL nach der dB-Konfiguration gewählt, dann wird zuerst der relative (REL-) Meßwert und damit der dB-Wert gebildet.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Referenzspannung einzustellen:
1. Nach der Auswahl von dB wird die aktuelle Referenzspannung angezeigt:
REF: 0.000000REF: 0.000000
REF: 0.000000
REF: 0.000000REF: 0.000000
2. Um die Referenzspannung zu verändern, wählen Sie mit den Tasten L und R die Dezimalstelle aus und verändern mit den Tasten O und U die gewählte Stelle. Denken Sie daran, nach der Änderung die ENTER-Taste zu betätigen.
2-33
Inbetriebnahme
2.12 Durchgangsprüfung
Das Multimeter 2000 verwendet den 1 k-Meßbereich für die Durchgangsprüfung von Meßkreisen. Nach der Auswahl der Durchgangsprüfung müssen Sie einen Widerstandsschwellwert (1  1000 ) eingeben. Das Meßgerät alarmiert Sie mit einem Signalton, wenn der Meßwert unterhalb des eingestellten Schwellwertes liegt.
Um den Durchgangswiderstand einer Schaltung zu messen, drücken Sie SHIFT und dann CONT, geben einen Widerstandsschwellwert ein und verbinden das Multime­ter 2000 mit der Schaltung.
HINWEISE
Die dB-Berechnung verwendet den Absolut-Wert des Verhältnisses von
V
IN
.
V
REF
Der größte negative dB-Wert ist -160 dB. Dies bedeutet einen Meßwert
V
(
) von 1 µV bei einer Referenzspannung (
IN
V
) von 1000 V.
REF
HINWEIS
Die Durchgangsprüfung verwendet die (nicht veränderbare) Meßge­schwindigkeit FAST (0,1 PLC).
2.12.1 Anschlüsse
2-34
Verbinden Sie die zu testende Schaltung mit den Eingängen INPUT HI und INPUT LO des Multimeter 2000. Der Meßstrom fließt von INPUT HI zu INPUT LO, wie in Abbildung 2.9 angegeben.
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
STEP
REM
SCAN
CH1
CH2
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
LOCAL
POWER
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
SLOW
REL
FILT
CH10
ERR
BUFFER
STAT
AUTO
Hinweis: Der Meßstrom fließt von INPUT HI nach INPUT LO
Abb. 2.9: Durchgangsprüfung
MATH REAR
)
)
)
4W
2000 MULTIMETER
RANGE
RANGE
AUTO
350V PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
1100V PEAK
LO
500V PEAK
2A 250V
AMPS
2.12.2 Widerstandsschwellwert
Sie können als Schwellwert einen Widerstand im Bereich von 1 Ω  1000 festlegen. Die herstellerseitige Voreinstellung ist 10 . Gehen Sie wie folgt vor, um einen Widerstandsschwellwert festzulegen:
1. Drücken Sie die Tasten SHIFT und CONT.
2. Um den angezeigten Widerstandsschwellwert zu verändern, wählen Sie mit den Tasten L und R die Dezimalstelle aus und verändern mit den Tasten O und U die gewählte Stelle. Geben Sie einen Wert im Bereich von 1 bis 1000 an.
3. Drücken Sie die ENTER-Taste, um Ihre Änderungen zu bestätigen.
2.13 Diodentest
Mit dem Multimeter 2000 können Sie den Spannungsabfall einer Diode in Durchlass­richtung und die Zenerspannung einer Zenerdiode messen. Um Dioden zu testen, drücken SHIFT und , definieren den Bereich des Teststroms, schließen die Diode an das Multimeter 2000 an und lesen den Meßwert vom Display ab.
Inbetriebnahme
2.13.1 Anschlüsse
Schließen Sie die zu testende Diode an die Eingänge INPUT HI und LO des Multime­ter 2000 an. Der Teststrom fließt vom Eingang INPUT HI zum Eingang INPUT LO, wie in der Abbildung 2.10 angegeben.
HINWEIS
Die Diodentest-Funktion verwendet die (nicht veränderbare) Meßge­schwindigkeit MEDium (1 PLC).
2-35
Inbetriebnahme
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
STEP
REM
SCAN
CH1
CH2
TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
LOCAL
POWER
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
MATH REAR
)
)
)
SLOW
REL
FILT
AUTO
4W
ERR
BUFFER
STAT
2000 MULTIMETER
RANGE
AUTO
RANGE
350V
PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
1100V PEAK
LO
500V
PEAK
2A 250V
AMPS
Modell 2000
SENSE
INPUT
4 WIRE
REM
SCAN
CH1
CH2
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
CH8*CH9
CH10
STEP TALK LSTN SRQ SHIFT
TRIG
FAST
MED
TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
SHIFT
DELAY LIMITS TEST
LOCAL
POWER
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
STORE RECALL FILTER REL
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
SLOW
REL
FILT
MATH REAR
)
)
)
4W
ERR
BUFFER
STAT
AUTO
2000 MULTIMETER
RANGE
AUTO
RANGE
Hinweis: Der Meßstrom fließt von INPUT HI nach INPUT LO
350V
PEAK
INPUTS
FR
FRONT/REAR
HI
1100V PEAK
LO
500V
PEAK
2A 250V
AMPS
2.13.2 Meßbereich
2-36
Abb. 2.10: Testen von Dioden
Sie können den Bereich des Teststroms von der Frontplatte aus einstellen. Mögliche Bereiche sind 1 mA, 100 µA und 10 µA. Die herstellerseitige Voreinstellung ist 1 mA. Um den Teststrom zu verändern, gehen Sie wie folgt vor:
1. Drücken Sie SHIFT und .
2. Wählen Sie mit den Tasten O und U einen der drei Teststrombereiche aus.
Die Diodentest-Funktion verwendet den 3 V-Meßbereich bei 1 mA Teststrom und den 10 V-Meßbereich bei den Testströmen 100 µA und 10 µA. Liegt der Meßwert höher als 10 V, zeigt das Multimeter 2000 die Meldung OVERFLOW an.
3
Meßoptionen
Meßoptionen
3.1 Einleitung
Dieses Kapitel beschreibt die Bedienung des Multimeter 2000 über die Frontplatte. Meßoptionen, die Sie im Remote-Modus erreichen können, werden in Kapitel 4 Remote-Modus und in Kapitel 4 und 5 des englischen Users Manual behandelt. Dieses Kapitel ist wie folgt gegliedert:
 Konfiguration der Meßfunktionen  Beschreibt Meßbereiche, Filterung, relative
Meßwertbildung, Auflösung und Meßgeschwindigkeit.
 Triggerung  Anhand eines Trigger-Modells werden Triggerarten und -quellen
erklärt.
 Meßwertspeicherung  Beschreibt das Speichern von Meßwerten und die Ausga-
be statischer Funktionen.
 Grenzwertprüfung  Behandelt das Setzen von Grenzwerten und die Prüfung von
Meßwerten auf diese Grenzwerte.
 Meßstellenumschaltung  Dieser Abschnitt beschreibt die Möglichkeiten der
internen und externen Meßstellenumschaltung.
 Systemfunktionen  Enthält Details zum Speichern und Laden des Setups, zur
Wahl des Remote-Interfaces und zu Test- und Kalibrierungsfunktionen.
3.2 Konfiguration der Meßfunktionen
Der folgende Teil beschreibt die Konfiguration des Multimeter 2000 für die Durch­führung der verschiedenen Meßfunktionen. In Anhang A finden Sie weitere Informa­tionen, um das Meßgerät für höchste Genauigkeit oder größte Meßgeschwindigkeit zu konfigurieren.
3.2.1 Meßbereich
Der gewählte Meßbereich beeinflußt bei Messungen sowohl die Anzahl der Dezimal­stellen und damit die Genauigkeit der Messung, sowie den Maximalwert der zu messenden Größe. Der Meßbereich (automatisch oder von Hand gewählt) wird für jede Meßfunktion gespeichert, wenn Sie die Funktion umschalten.
3-2
Größte Meßwerte
Die größtmöglichen Meßwerte in jedem Meßbereich liegen 20 % über dem gewählten Meßbereich, ausgenommen bei den Meßbereichen 1000 VDC, 750 VAC, 3 ADC, 3 AAC und den Meßbereichen zum Testen von Dioden. Höhere Meßwerte führen zur Anzeige OVERFLOW im Display.
Manuelle Meßbereichswahl
Drücken Sie einfach die Tasten RANGE O und U, um einen manuellen Meßbereich zu wählen. Das Multimeter 2000 wechselt pro Tastendruck einen Meßbereich nach oben oder unten. Der gewählte Meßbereich wird für eine Sekunde auf dem Display anzeigt.
Automatische Meßbereichswahl
Mit der Taste AUTO schalten Sie die automatische Meßbereichswahl ein. Wenn eingeschaltet, leuchtet der AUTO-Indikator im Display auf. Die automatische Meß­bereichswahl stellt immer den optimalen Meßbereich für das anliegende Eingangs­signal ein. Sie sollten die automatische Meßebereichswahl ausschalten, wenn die maximale Meßgeschwindigkeit gefordert ist.
Meßoptionen
3.2.2 Filter
Beachten Sie, daß das Multimeter 2000 in den nächsthöheren Meßbereich schaltet, wenn das Eingangssignal 120 % des aktuellen Meßbereichs überschreitet. In den nächstniedrigeren Meßbereich schaltet es, wenn das Eingangssignal 10 % des aktu­ellen Meßbereichs unterschreitet.
Um die automatische Meßbereichswahl auszuschalten, drücken Sie die AUTO-Taste oder einer der Tasten RANGE O oder U. Bei der AUTO-Taste verbleibt das Multime- ter 2000 dabei im aktuellen Meßbereich.
Die AUTO-Taste hat keinerlei Auswirkungen bei Temperaturmessungen, Durch­gangsprüfung und Diodentestfunktionen.
Durch die Filter-Funktion können Sie verrauschte Meßwerte stabilisieren. Das Mul­timeter 2000 verwendet einen auf konvertierten Meßwerten basierenden, digitalen Filter. Der angezeigte, gespeicherte oder übertragene Meßwert ist der Mittelwert einer einstellbaren Anzahl (1 bis 100) von Eingangswerten.
3-3
Meßoptionen
Filterarten
Um einen Filtertyp auszuwählen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Drücken Sie FILTER einmal, wenn der Indikator FLT nicht leuchtet. Sollte FLT leuchten, drücken Sie FILTER zweimal.
2. Geben Sie die Anzahl der Meßwerte ein, die zur Filterung herangezogen werden sollen.
3. Wählen Sie nun die Art des Filters (MOVING, AVERAGE oder REPEAT) und drücken die ENTER-Taste.
Der Indikator FLT leuchtet auf. Wenn die Filterung eingeschaltet ist, tritt die gewählte Konfiguration für die gewählte Meßfunktion in Kraft.
Das erneute Betätigen der Taste FILTER schaltet die Filter-Funktion wieder aus.
Beim MOVING-, AVERAGE-Filter handelt es sich um einen first-in first-out Stack wobei der neueste Meßwert den ältesten ersetzt. Der Durchschnitt der auf dem Stack gespeicherten Einzelwerte ergibt dann den Endmeßwert. Nach der gewählten An­zahl von Meßwerten wird von jedem neu gemessenen Wert ein neuer Mittelwert ausgegeben.
3-4
Ein wiederholender (REPEAT) Filter liest eine festgelegte Anzahl von Meßwerten, mittelt diese und gibt dann einen Endwert aus. Anschließend löscht er den Stack und beginnt von neuem. Wenn Sie diesen Filter in Zusammenhang mit Meßstellenum­schaltungen verwenden, werden immer nur Meßwerte eines Kanals zur Mittelwert­bildung herangezogen.
Meßoptionen
Konvertierung
Konvertierung
#10 #9 #8 #7 #6 #5 #4 #3 #2 #1
Meßwert
#1
Konvertierung
Konvertierung
#11 #10 #9 #8 #7 #6 #5 #4 #3 #2
Meßwert
A. Typ - Average, Meßwerte = 10, Modus - Moving
Konvertierung
Konvertierung
#10 #9 #8 #7 #6 #5 #4 #3 #2 #1
Meßwert
#1
Konvertierung
Konvertierung
#20 #19 #18 #17 #16 #15 #14 #13 #12 #11
Meßwert
B. Typ - Average, Meßwerte = 10, Modus - Repeat
Abb. 3.1: Die Filtertypen MOVING und REPEAT
Konvertierung
#2
Konvertierung
Konvertierung
#2
Konvertierung
#12 #11 #10 #9 #8 #7 #6 #5 #4 #3
#30 #29 #28 #27 #26 #25 #24 #23 #22 #21
Meßwert
#3
Meßwert
#3
Reaktionszeit
Die Filterparameter beeinflussen die Meßgeschwindigkeit und -genauigkeit durch den Zeitbedarf zum Anzeigen, Speichern oder Ausgeben gefilterter Meßwerte. Der Mehrbedarf an Zeit zum Lesen der Meßwerte und zur Bildung des Mittelwertes geht zu Lasten der Genauigkeit und zur Reaktionszeit bei Eingangssignaländerungen.
3.2.3 Relative Meßwertbildung
Die REL- (Relativ) Operation nullt einen Offset oder subtrahiert einen Referenzwert von den aktuellen Meßwerten. Wenn Die REL-Operation eingeschaltet wird, ver­wendet das Meßgerät den aktuellen Meßwert als Referenzwert. Darauf folgende Meßwerte repräsentieren die Differenz zwischen der Eingangsgröße und dem Refe­renzwert.
3-5
Meßoptionen
Ein Referenzwert kann für jede Meßfunktion einzeln festgelegt werden. Wurde für eine Meßfunktion ein Referenzwert festgelegt, so gilt dieser Wert für jeden Meßbe­reich. Ein Referenzwert von 50 V im 100 V-Meßbereich gilt ebenfalls im 1000 V, 10 V, 1 V und 100 mV-Meßbereich.
Wenn Sie mit der REL-Operation eine Nullpunktkorrektur für die Meßfunktionen DVC, Ω2 oder Ω4 vornehmen, wird der angezeigte Offset als Referenzwert übernom- men. Das Subtrahieren des Referenzwertes von der aktuellen Eingangsgröße nullt die Anzeige wie folgt:
Eingangswert  Referenz = Angezeigter Meßwert
Der Referenzwert der relativen Meßwertbildung kann vom Betrag her so groß wie der größte Meßbereich sein.
Paßt der Referenzwert nicht zum aktuellen Meßbereich, bedeutet dies kein Überlauf, erhöht aber auch nicht die maximale Eingangsgröße für diesen Meßbereich. Zum Beispiel erzeugt eine Eingangsspannung von 12 V einen Überlauf im 10 V-Meßbe­reich (auch wenn Sie von der Eingangsgröße 5 V abziehen).
Sie setzen einen Referenzwert, in dem Sie in dem Moment die REL-Taste betätigen, in der der gewünschte Referenzwert angezeigt wird. Der REL-Indikator leuchtet daraufhin auf. Durch nochmaliges Betätigen der REL-Taste schalten Sie die relative Meßwertbildung aus.
3.2.4 Auflösung
3-6
Einen Referenzwert können Sie auch per Handeingabe, mittels der mX+b-Funktion festlegen. Geben Sie für M den Wert 1 und für b den gewünschten Referenzwert ein. Durch drücken der REL-Taste übernehmen Sie den Wert für b als Referenzwert. In Kapitel 2 ist die mX+b-Funktion näher beschrieben.
Die Auflösung der Anzeige des Multimeter 2000 hängt von der Einstellung der Variablen DIGITS ab. Diese Einstellung beeinflußt nicht die Auflösung der Meßwer­te, die über eine gewählte Schnittstelle (zum Beispiel IEEE-488) übertragen werden. Die Anzahl der angezeigten Stellen hat keinen Einfluß auf die Meßgenauigkeit oder die Meßgeschwindigkeit. Diese Merkmale werden durch die Einstellung von RATE bestimmt.
Gehen Sie wie folgt vor, um die Anzeigeauflösung zu bestimmen:
1. Drücken Sie die Taste der gewünschten Meßfunktion.
2. Betätigen Sie anschließend die Taste DIGITS, bis die gewünschte Auflösung angezeigt wird (zwischen 3½ und 6½ Stellen).
Frequenz- und Periodendauermessungen können mit einer Auflösung zwischen 4 und 7 Stellen durchgeführt werden.
3.2.5 Geschwindigkeit
Der Parameter RATE bestimmt die Integrationszeit des A/D-Konverters. Die Inte­grationszeit ist die Zeit, in der das Eingangssignal gemessen wird (auch Apertur genannt). Diese Zeit bestimmt die Auflösung, das Rauschen und die Anzahl Messun­gen, die das Multimeter pro Sekunde durchführen kann. Die Integrationszeit wird durch die Anzahl von Perioden der Netzfrequenz (NPLC) bestimmt. 1 PLC entspricht bei 60 Hz Netzfrequenz einer Zeit von 16,67 ms während 1 PLC bei 50 Hz und 400 Hz Netzfrequenz einer Zeit von 20 ms entspricht.
Meßoptionen
HINWEIS
Ist die Meßgeschwindigkeit äußerst wichtig, so wählen Sie die Integrationszeit FAST (= 0,1 PLC bei der Eingabe über die Frontplatte und 0,01 PLC bei Festlegung über den Bus), wobei allerdings das Rauschen ansteigt und die mögliche Auflösung absinkt. Für das Erreichen höchster Gleichtakt- und Serientaktunterdrückung und genaue­ster Meßwerte, verwenden Sie die längste Integrationszeit (10 PLC). Alle anderen Werte für die Integrationszeit können als Kompromiß zwischen Rauschen und Geschwindigkeit verwendet werden.
Der RATE-Parameter wird über drei mögliche Werte bestimmt:
 Die Einstellung FAST verwendet als Integrationszeit 0,1 PLC. Verwenden Sie
diesen Wert, wenn höchste Meßgeschwindigkeit gefragt ist (auch wenn dabei das Rauschen des Meßwerts steigt und die nutzbare Auflösung sinkt).
 Der Wert MEDium setzt die Integrationszeit auf 1 PLC. Dies bedeutet einen
Kompromiß zwischen Signalrauschen und Meßgeschwindigkeit.
 SLOW bedeutet eine Integrationszeit von 10 PLC. Hierbei wird ein geringes
Rauschen durch niedrige Meßgeschwindigkeit erkauft.
3-7
Meßoptionen
3.2.6 Bandbreite
HINWEIS
Die Integrationszeit kann bei fast jeder Meßfunktion bestimmt werden. Ausnahmen bilden Frequenz-, und Periodendauermessungen, Durch­gangsprüfung (immer FAST) und das Testen von Dioden (immer MEDi­um). Bei Frequenz- und Periodendauermessungen wird diese Zeit als Torzeit oder Apertur bezeichnet.
Bei Wechselstrom- oder Wechselspannungsmessungen hat die Einstellung MEDium und SLOW keinen Einfluß auf die Anzahl der Netzfrequenzperioden (NPLC). Lesen Sie dazu auch den folgenden Abschnitt Bandbreite.
Die Einstellung des Parameters RATE bestimmt bei Wechselstrom- und Wechsel­spannungsmessungen die Bandbreite:
 SLOW  3 Hz bis 300 kHz
 MEDium  30 Hz bis 300 kHz
 FAST  300 Hz bis 300 kHz
3-8
Die Bandbreite definiert die kleinste verarbeitbare Frequenz. Bei den beiden niedri­gen Einstellungen verwendet das Multimeter 2000 eine Sampling-Technik, um RMS­Messungen (RMS = Root Mean Square) durchzuführen. Der A/D-Konverter tastet das Eingangssignal mit einer Frequenz von 1 kHz ab und berechnet dann den RMS­Wert der Wellenform. Bei der Einstellung FAST gelangt das Eingangssignal zuerst auf den RMS-Konverter und wird anschließend vom A/D-Konverter des Multimeter 2000 gemessen.
Tabelle 3.1 zeigt die Integrationszeiten der verschiedenen Meßfunktionen. Die Indi­katoren FAST, MED oder SLOW leuchten nur, wenn die in der Tabelle angegebenen Bedingungen vorliegen.
Meßoptionen
RATE
Funktion FAST MEDium SLOW
DCV, DCI NPLC=0,1 NPLC=1 NPLC=10 ACV, ACI NPLC=1, BW=300 NPLC=X, BW=30 NPLC=X, BW=3 2W, 4W NPLC=0,1 NPLC=1 NPLC=10 FREQ, PERIOD APER=0,01 s APER=0,1 s APER=1 s dB, dBm (ACV) NPLC=1, BW=300 NPLC=X, BW=30 NPLC=X, BW=3 dB, dBm (DCV) NPLC=0,1 NPLC=1 NPLC=10 Durchgangsprüfung NPLC=0,1 N/V N/V Diodentest N/V NPLC=1 N/V
Legende: NPLC = Anzahl der Netzfrequenzperioden BW = Untere Bandbreitengrenze (in Hz) APER = Apertur in Sekunden N/V= Nicht verfügbar X = Einstellung wird ignoriert
Tab. 3.1: Werte der Meßgeschwindigkeiten in Abhängigkeit der Meßfunktion.
3.3 Triggerung
Die folgenden Abschnitte behandeln die Triggerung über die Frontplatte, die pro­grammierbare Triggerverzögerung, die Meßwert-Hold-Funktion und die externe Triggerung.
3.3.1 Trigger-Modell
Das Flußdiagramm in Abbildung 3.2 faßt die Triggerung zusammen, wie Sie von der Frontplatte aus gesehen wird. Es wird als Trigger-Modell bezeichnet, da es durchlau­fen wird, nachdem durch einen SCPI-Befehl die Triggerung bestimmt wurde. Beach­ten Sie, daß das Trigger-Modell bei der Meßstellenumschaltung weitere Blöcke zu durchlaufen hat. Diese Blöcke werden später in diesem Kapitel (Abschnitt Meßstel­lenumschaltung) beschrieben
3-9
Meßoptionen
Abb. 3.2: Triggerung über die Frontplatte ohne Meßstellenumschaltung.
Idle
Das Multimeter 2000 ist so entwickelt, daß es sich immer dann im Idle-Modus befindet, wenn es gerade keine Meß- oder Umschaltoperation durchführt. Von der Frontplatte aus gesteuert, wechselt das Multimeter 2000 nach der letzten Umschalt­operation (der letzte Meßwert wird angezeigt) in den Idle-Modus. Mit der Tasten­kombination SHIFT-HALT können Sie die Triggerung wieder auslösen.
Sobald das Multimeter 2000 aus dem Idle-Modus wechselt, führt es anhand des Flußdiagramms die Meßfunktion durch.
Triggerquelle und Ereigniserkennung
Die Triggerquelle blockiert die Meßfunktion des Multimeter 2000 solange, bis das programmierte Ereignis auftritt und erkannt wird. Die Triggerquellen können wie folgt beschrieben werden:
 Immediate  Bei dieser Triggerquelle ist die Ereigniserkennung immer positiv, so
daß das Multimeter 2000 sofort mit der Meßfunktion fortfahren kann (Endlos­lauf).
 External  Die Ereigniserkennung wird erfüllt wenn:
3-10
Verzögerung
Meßoptionen
 ein Trigger-Impuls über die Trigger Link-Leitung EXT TRIG empfangen wird.
 ein Trigger-Impuls über den Bus (GET oder *TRG) empfangen wird.
 die Taste TRIG auf der Frontplatte betätigt wird. Das Multimeter 2000 muß
zuerst den Fernsteuermodus verlassen (durch die Taste LOCAL, bzw. den Befehl LOCAL 716 über den Bus), bevor es auf die Betätigung dieser Taste reagiert.
Sie können nach der erfolgten Ereigniserkennung eine Verzögerung festlegen. Diese Verzögerung kann manuell oder automatisch gesetzt werden. Bei der automatischen Verzögerung wird die Verzögerungszeit durch die Meßfunktion und den Meßbe­reich bestimmt. Die Zeiten sind in Tabelle 3.2 aufgelistet.
Funktion Meßbereich und Verzögerung
DCV 100 mV 1 V 10 V 100 V 1000 V
1 ms 1 ms 1 ms 5 ms 5 ms
ACV 100 mV 1 V 10 V 100 V 750 V
400 ms 400 ms 400 ms 400 ms 400 ms
FREQ 100 mV 1 V 10 V 100 V 750 V
1 ms 1 ms 1 ms 1 ms 1 ms
DCI 10 mA 100 mA 1 A 3 A
2 ms 2 ms 2 ms 2 ms
ACI 1 A 3 A
400 ms 400 ms
2W, 4W 100 1 k 10 k 100 k 1 M 10 M 100 M
3 ms 3 ms 13 ms 25 ms 100 ms 150 ms 250 ms
Durchgangs- 1 k prüfung
3 ms
Diodentest 1 mA 100 µA 10 µA
1 ms 1 ms 1 ms
Tab. 3.2: Werte der automatischen Triggerverzögerung.
Die Verzögerungsfunktion wird durch die Tastenkombination SHIFT-DELAY auf­gerufen. Die aktuelle Einstellung für die Verzögerung (AUTO oder MANual) wird angezeigt. Verwenden Sie die Tasten O und U zur Auswahl der Verzögerungsart. Wenn Sie die Verzögerungszeit manuell eingeben wollen (MANual), geben Sie anschließend die Verzögerungszeit ein. Die maximale Verzögerungszeit beträgt
99H:99M:99.999S99H:99M:99.999S
99H:99M:99.999S
99H:99M:99.999S99H:99M:99.999S
3-11
Meßoptionen
Gerätefunktionen
Drücken Sie dann die ENTER-Taste, um die Verzögerungszeit zu akzeptieren oder EXIT, um den Wert unverändert zu belassen.
Vereinbaren Sie für eine Meßfunktion die manuelle Zeitverzögerung (MANual), dann gilt diese Einstellung auch für alle anderen Meßfunktionen.
Die primäre Funktion des Multimeter 2000 ist das Messen elektrischer Größen. Darüber hinaus können folgende Funktionen in der primären Funktion Messen eingeschlossen sein:
 Filterung  Ist die wiederholende Filterung eingeschaltet, liest das Gerät eine
bestimmte Anzahl von Meßwerten ein und bildet daraus einen gefilterten Meß­wert. Bei ausgeschalteter Filterung wird nur ein Meßwert erfaßt und angezeigt. Beim MOVING-Filter wird der gefilterte Meßwert nach der programmierten Anzahl von Messungen gebildet. Der gefilterte Meßwert wird daraufhin ange­zeigt.
 Hold  Ist die Hold-Funktion eingeschaltet, liest das Multimeter 2000 zuerst einen
Meßwert (den Initialwert) ein. Das Meßgerät führt nun weiter die programmier­ten (Meß-) Funktion aus und überprüft, ob die folgenden Meßwerte in den gewählten Abweichungsbereich (0,01%, 0,1%, 1%, 10%), bezogen auf den Initial­wert, passen. Weicht der Meßwert vom Initialwert nicht mehr als angegeben ab, führt das Meßgerät weitere Messungen (und Überprüfungen) durch. Diese Wie­derholungen werden solange durchlaufen, bis die angegebene Anzahl (2 bis 200) aufeinanderfolgenden Meßwerte in den spezifizierten Abweichungsbereich vom Initialwert paßt. Weicht nur ein Meßwert vom Toleranzbereich ab, so wird dieser Meßwert zum neuen Initialwert und der Prozeß beginnt von neuem.
Triggerausgang
3-12
 Kanalumschaltung  Bei der Umschaltung von Meßstellen öffnet (wenn geschlos-
sen) der letzte Schritt des Befehlsablaufs den vorherigen Kanal (Meßstelle) und schließt den nächsten Kanal. Bei eingeschalteter Hold-Funktion stellt das Multi­meter 2000 den Relais des Meßstellenumschalters eine Einschwingzeit zur Verfü­gung. Jedes Öffnen oder Schließen der Kanäle startet den Hold-Prozeß von neuem und der Meßwert eines jeden Kanals wird erst nach der gewährten Einschwing­zeit ermittelt.
Nach Abschluß einer Meßfunktion stellt das Multimeter 2000 einen Trigger-Impuls am Trigger Link-Ausgang auf der Rückseite des Geräts zur Verfügung. Dieser Impuls
kann zur Triggerung eines anderen Geräts verwendet werden. So kann ein externer Meßstellenumschalter dadurch angewiesen werden, auf die nächste Meßstelle um­zuschalten.
Zähler
Das Trigger-Modell zur Meßstellenumschaltung enthält weitere Funktionsblöcke zur Zählung der Umschaltvorgänge und Triggerimpulse. Diese Zähler werden im Abschnitt Meßstellenumschaltung später in diesem Kapitel beschrieben.
3.3.2 Hold-Funktion
Wenn bei eingeschalteter Hold-Funktion ein Initialwert eingelesen wird (wie im Abschnitt Gerätefunktionen beschrieben), wird (sofern eingeschaltet) ein Signal­ton ausgegeben. Der eingelesene Initialwert wird als echter Meßwert betrachtet. Dieser Meßwert wird solange auf dem Display angezeigt, bis ein neuer Meßwert nicht innerhalb des Abweichungsfenster liegt und dadurch die Hold-Funktion von neuem startet.
Wird das Meßgerät über den Bus gesteuert oder finden Umschaltvorgänge statt, so liest die Hold-Funktion einen neuen Initialwert ein, wenn der Meßwert stabil genug ist und gibt anschließend diesen Meßwert über den Bus frei. Bei der Steuerung über die Frontplatte wird solange kein neuer Initialwert eingelesen, bis die Hold-Funktion nicht mehr eingehalten wird (Toleranzfenster).
Meßoptionen
Beispiel für die Hold-Funktion
1. Schalten Sie HOLD ein, wählen ein Toleranzwert in Prozent und setzen den Zähler.
2. Verbinden Sie die Meßspitzen mit dem Signal. Sobald das Signal stabil genug für das Toleranzfenster ist, wird der Initialwert eingelesen und das Gerät gibt einen Signalton aus (sofern eingeschaltet).
3. Brechen Sie die Hold-Bedingung ab, indem Sie die Meßspitzen vom Meßsignal entfernen. Die Hold-Funktion sucht sofort wieder nach einem neuen Initialwert.
3.3.3 Externe Triggerung
Die Taste EXT TRIG vereinbart die Triggerung durch eine von zwei möglichen Triggerquellen: Durch Trigger Link oder der Taste TRIG. Sobald Sie die EXT TRIG­Taste betätigen, leuchtet der TRIG-Indikator auf und in der Anzeige des Multimeter
3-13
Meßoptionen
Externe Triggerung
2000 erscheinen Striche um anzuzeigen, daß das Gerät auf einen Trigger-Impuls wartet. Von der Frontplatte aus können Sie durch Drücken der TRIG-Taste das Meßgerät zur Messung eines einzigen Wertes triggern. Durch erneutes Drücken der EXT TRIG-Taste schaltet das Gerät wieder auf kontinuierliche Triggerung um.
Das Multimeter 2000 verwendet zwei Leitungen des Trigger Link-Anschlusses auf der Rückseite als Eingang für die externe Triggerung (EXT TRIG) und Voltmeter Complete-Ausgang (VMC). Die Leitung EXT TRIG erlaubt es anderen Meßgeräten, das Multimeter 2000 zu triggern. Die VMC-Leitung wird dazu verwendet, weitere Geräte durch das Multimeter 2000 zu triggern.
In der Werkseinstellung wird Leitung 1 als VMC und Leitung 2 als EXT TRIG verwendet. (Die Änderung dieser Einstellung wird im optionalen Model 2000 Repair Manual beschrieben) Die Pinbelegung des Anschlusses ist in Abbildung 2.2 dargestellt.
Der EXT TRIG-Eingang benötigt die fallende Flanke eines TTL-kompatiblen Signals mit den in Abbildung 3.3 gezeigten Spezifikationen. Externe Trigger können im Allgemeinen dazu verwendet werden, Meßfunktionen zu steuern. Damit das Multi­meter 2000 auf externe Trigger reagiert, muß es dafür konfiguriert werden.
Voltmeter Complete
3-14
Triggerung auf
führender Flanke
TTL-HIGH (2 V - 5 V)
TTL-LOW (<= 0,8 V)
2 µs
Minimum
Abb. 3.3: Spezifikationen des externen Trigger-Eingang.
Der Voltmeter Complete-Ausgang (VMC) stellt einen TTL-kompatiblen Impuls zur Verfügung, mit dem andere Geräte getriggert werden können. Die Spezifikationen für diesen Impuls sind in Abbildung 3.4 gezeigt. Normalerweise ist es gewünscht,
daß das Multimeter 2000 nach der Einschwingzeit einer jeden Messung einen Trigger-Impuls ausgibt.
Meter
Complete
TTL-HIGH (Typisch 3,4 V)
TTL-LOW (Typisch 0,25 V)
Abb. 3.4: Spezifikationen des externen Trigger-Ausgang VMC.
Beispiel für die externe Triggerung
In einem typischen Testsystem ist es gewünscht, einen Kanal zu schließen und anschließend den am Kanal angeschlossenen DUT mit einem Multimeter zu messen. Solch ein Testsystem ist in Abbildung 3.5 dargestellt. Dort wird ein Multimeter 2000 dazu verwendet, zehn DUTs zu messen, die von einer Multiplexer-Karte Modell 7011 umgeschaltet werden, die in einem Meßstellenumschalter Modell 7001/7002 einge­setzt ist.
Meßoptionen
10 µs
Minimum
3-15
Meßoptionen
DUT #1
DUT #2
1
2
OUTPUT
SHIFT
LOCAL
POWER
REM
SCAN
CH1
CH2
CH3
CH4
CH5
CH6
CH7
TRIG
FAST
MED
STORERECALL FILTER REL
CH8*CH9
SLOW
REL
FILT
ERR
BUFFER
AUTO
STEP TALK LSTN SRQ SHIFT TIMER
HOLD
MX+B % dBm dB CONT PERIOD TCOUPL
DELAY LIMITS TEST
HOLD ON/OFF CAL
EXTRIG
TRIG
SAVE CONFIG GPIB
SETUP HALT RS232
OPEN CLOSE STEP SCAN DIGITS RATE EXIT ENTER
CH10
STAT
MATH REAR
)
)
)
4W
2000 MULTIMETER
SENSE
INPUT
4 WIRE
HI
350V
1100V
PEAK
PEAK
LO
500V
INPUTS
PEAK
FR
RANGE
AUTO
FRONT/REAR
2A 250V
RANGE
AMPS
Modell 2000
DUT #10
Abb. 3.5: DUT-Testsystem.
Die Trigger Link-Verbindungen für dieses Testsystem sind in Abbildung 3.6 zu sehen. Der Trigger Link des Multimeter 2000 ist mit dem Trigger Link (Ein- und Ausgang) des Meßstellenumschalters Modell 7001/7002 verbunden. Beachten Sie, daß bei der Werkseinstellung des Modells 7001/7002 die Leitung 1 als Eingang und die Leitung 2 als Ausgang definiert ist. Diese Einstellung ist mit dem Multimeter 2000 kompatibel.
10
Karte 1
7011 MUX Karte
3-16
Trigger-
Link
Trigger-Link-
Kabel Modell 8501
Modell 7001 oder 7002
Abb. 3.6: Trigger Link-Verbindungen.
Trigger-
Link
2000 MultimeterMeßstellenumschalter
Meßoptionen
In diesem Beispiel sind die Geräte Modell 2000 und 7001/7002 wie folgt konfiguriert:
Modell 2000:
 Werkseinstellung vorgegeben (programmiert über Tastenkombination SHIFT
SETUP)
 Externe Meßstellenumschaltung, Kanäle 1 bis 10, kein Timer, 10 Meßwerte
(programmiert über Tastenkombination SHIFT CONFIG)
 Externe Triggerung (programmiert über Tastenkombination EXT TRIG)
Modell 7001/7002:
 Werkseinstellung vorgegeben
 Scan-Liste = 1!1-1!10
 Anzahl der Scans: 1
 Kanalumschaltung: Trigger Link
Um das Testsystem in Betrieb zu nehmen und die Meßwerte im Multimeter 2000 (für externe Triggerung konfiguriert) zu speichern, drücken Sie STEP oder SCAN. Das Multimeter 2000 wartet (mit leuchtendem Stern-Indikator) auf einen externen Trig­ger-Impuls vom Modell 7001/7002.
Drücken Sie STEP, um das Modell 7001/7002 aus dem Idle-Zustand zu holen und den Scan-Vorgang zu starten. Der Ausgangs-Impuls des Meßstellenumschalters triggert das Multimeter 2000 einen Meßwert zu ermitteln, ihn zu speichern und selbst einen Trigger-Impuls zu senden. Die folgende Beschreibung des Funktionsablaufs stützt sich auf das Ablaufdiagramm in Abbildung 3.7.
3-17
Meßoptionen
7001 oder 7002
Drücken Sie STEP um
den Scan-Vorgang zu
starten
Wartezustand Bereitschaft
Bypass
Warten auf
einen Trigger-
Link-Impuls
2000
Warten auf
einen Trigger-
Link-Impuls
Messung
durchführen
Output Trigger
10 Mess-
ungen durch-
geführt
?
Nein
Nein
Kanal
umschalten
Output
Trigger
10 Kanäle
geschaltet?
Trigger Trigger
Ja Ja
Abb. 3.7: Ablaufdiagramm des Trigger-Beispiels.
A Durch Drücken der Taste EXT TRIG und anschließend STEP oder SCAN des
Multimeter 2000, setzt den Funktionsablauf auf Punkt A im Ablaufdiagramm.
3-18
B Die Betätigung der Taste STEP schaltet das Modell 7001/7002 aus dem Idle-
Zustand und setzt den Funktionsablauf auf Punkt B im Ablaufdiagramm.
C Beim ersten Durchlauf wartet der Meßstellenumschalter nicht am Punkt B auf
einen Trigger-Impuls, sondern schließt den ersten Kanal.
D Nach der Relais-Einschwingzeit gibt das Modell 7001/7002 einen Impuls (Chan-
nel Ready) aus. Ist das Gerät auf das Umschalten von zehn Kanälen programmiert, kehrt die Operation zum Punkt B zurück, um auf einen weiteren Trigger-Impuls zu warten.
E und F Das Multimeter 2000 wartet immer noch an Punkt A auf einen Trigger-
Impuls. Der (Channel Ready) Impuls des Modells 7001/7002 triggert das Multimeter 2000, um DUT #1 (Punkt E) zu messen. Nach der Messung gibt das Multimeter 2000 einen (Fertig) Impuls aus (Punkt F) und kehrt dann zu Punkt A zurück. Dort wartet es auf den nächsten Trigger-Impuls.
Der Trigger-Impuls des Multimeter 2000 an das Modell 7001/7002 schließt den nächsten Kanal im Umschaltvorgang. Dies triggert wieder das Multimeter 2000, den nächsten DUT zu messen. Der Vorgang wird solange wiederholt, bis alle zehn Kanäle einmal geschlossen und der Meßwert eingeholt wurde.
Externe Triggerung über BNC-Anschlüsse
Zur Verbindung des Trigger Links (Micro-DIN) vom Multimeter 2000 mit anderen Geräten, die über BNC-Triggeranschlüsse verfügen, ist ein Adapterkabel erhältlich. Das Triggerkabel Modell 8503 hat einen Micro-DIN-Anschluß an einem Ende und am anderen Ende zwei BNC-Anschlüsse. Die BNC-Anschlüsse sind mit VMC (Trigger Line 1) und EXT TRIG (Trigger Line 2) gekennzeichnet.
Meßoptionen
Abbildung 3.8 zeigt, wie ein Meßstellenumschalter (Keithley Modell 706) mit diesem Adapterkabel an den Trigger Link des Multimeter 2000 angeschlossen wird. Dadurch kann der Umschalter Modell 706 für das Modell 7001/7002 in dem vorherigen Beispiel substituiert werden. Ist das Modell 706 auf externe Triggerung program­miert, wird die Messung durchgeführt, sobald der einfache Umschaltmodus gewählt und gestartet wird.
Wurde die herstellerseitige Trigger-Konfiguration, sprich die Pinbelegung, des Multimeter 2000 verändert, so muß der Adapter Modell 8502 zur Verbindung mit Meßgeräten verwendet werden, die über BNC-Anschlüsse verfügen. Dieses Kabel hat zwei Micro-DIN-Anschlüsse und sechs BNC-Anschlüsse (einen für jede Trigger­Leitung).
3-19
Meßoptionen
DIN/BNC Trigger-Kabel Modell 8504
HI
350V
1000V
PEAK
PEAK
LO
500V PEAK
SENSE
INPUT
4W
TRIGGER
LINK
6 EXT TRIG
MADE IN
U.S.A.
RS232
• • • • •
• • • •
VMC12345
FUSE LINE
250 mAT
100 VAC
(SB)
120 VAC
150 mAT
220 VAC
(SB)
240 VAC
Multimeter 2000
Abb. 3.8: DIN/BNC-Triggerkabel
3.4 Meßwertspeicherung
Das Multimeter 2000 besitzt einen Speicher, um zwischen 2 und 1024 Meßwerten mit Einheiten zu speichern. Es speichert ebenfalls bei Meßstellenumschaltungen die Kanalnummern und Meßwerte mit Bereichsüberlauf. Zusätzlich enthalten aus dem Speicher abgerufene Meßwerte statistische Angaben, wie Maximum, Minimum, Mittelwert und Standardabweichung.
Der Speicher wird mit der angeforderten Anzahl Meßwerten gefüllt und stoppt anschließend. Die Meßwerte werden in den Speicher geschrieben nachdem ggf. vereinbarte, mathematische Berechnungen durchgeführt wurden. Bei jeder neuen Meßwertspeicherung werden die alten Meßwerte im Speicher überschrieben. Der Meßwertspeicher ist ein flüchtiger Speicher; er bleibt nach einem Spannungsausfall nicht erhalten.
IEEE-488
(CHANGE IEEE ADDRESS
FROM FRONT PANEL)
LINE RATING
50, 60 400 HZ
22 VA MAX
Scanner 706
Channel Ready External Trigger
Die folgenden Abschnitte beschreiben die Speicherung und das Abrufen von Meß­werten
3.4.1 Speicherung von Meßwerten
Gehen Sie wie folgt vor, um Meßwerte zu speichern:
1. Stellen Sie am Multimeter 2000 die gewünschte Meßfunktion ein.
2. Drücken Sie die STORE-Taste.
3. Verwenden Sie die Tasten L, R, O und U, um die gewünschte Anzahl der zu speichernden Meßwerte einzustellen.
3-20
4. Drücken Sie nun die ENTER-Taste. Der Stern-Indikator (*) zeigt an, daß im Moment Meßwerte gespeichert werden. Der Indikator erlischt, sobald die Meß­wertspeicherung abgeschlossen ist.
3.4.2 Abrufen gespeicherter Meßwerte
Führen Sie die folgenden Schritte durch, um die gespeicherten Meßwerte und die statistischen Werte zu sehen:
1. Drücken Sie RECALL. Der BUFFER-Indikator zeigt an, daß gespeicherte Meßwer­te auf dem Display angezeigt werden. Der Pfeil-Indikator bedeutet, daß durch Betätigung der Tasten L, R, O und U weitere Meßwerte eingesehen werden können.
2. Wie in Abbildung 3.9 gezeigt, können Sie mit den Cursortasten die Meßwertnum­mern, Meßwerte und statistischen Werte abrufen. Bei allen statistischen Werten (Maximum, Minimum, Mittelwert und Standardabweichung) leuchtet der STAT­Indikator auf.
3. Mit der EXIT-Taste gelangen Sie zur normalen Darstellung zurück.
Meßoptionen
Range Range
RDG RDG RDG RDG RDG RDG RDG RDG RDG RDG STD Average Min Max
NO. NO. NO. NO. NO. NO. NO. NO. NO. NO. DEV
At At
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
XX XX
Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Meßwert Standardabweichung Mittelwert Kleinster Meßwert Größter Meßwert
Abb. 3.9: Die Organisation der gespeicherten Meßwerte
3-21
Meßoptionen
3.4.3 Statistische Funktionen
Die Variablen MAX AT und MIN AT repräsentieren den Maximal- und Minimalwert im Speicher. Die Variable AVERAGE enthält den Mittelwert aller gespeicherten Meßwerte. Der Mittelwert wird nach folgender Formel berechnet:
n
i
1
=
=
y
wobei xi ein gespeicherter Meßwert
Die Standardabweichung der gespeicherten Meßwerte wird als STD DEV abgelegt. Die Standardabweichung wird wie folgt berechnet:
X
i
n
n die Anzahl der gespeicherten Meßwerte ist
n
∑∑
i
=−
=
y
1
2
X
i
n
11
n
1
wobei xi ein gespeicherter Meßwert
n die Anzahl der gespeicherten Meßwerte ist
Für die mathematischen Berechnungen verwendet das Multimeter 2000 das IEEE-754-Format für Fließkommazahlen.
3.5 Grenzwertprüfung
Durch Grenzwertoperationen werden die Werte gesetzt und kontrolliert, die in darauffolgenden Messungen den HI-, IN- und LO-Status der Messungen bestimmen. Grenzwerte können für alle Meßfunktionen außer für die Durchgangsprüfung gesetzt werden. Der Test auf Grenzwerte wird anschließend an die mathematischen Funktionen wie mX+b oder Prozent durchgeführt. Einheitenumrechnungen werden vor dem Grenzwerttest vorgenommen, so zum Beispiel:
 Unterer Grenzwert = -1,0, Oberer Grenzwert = 1,0
Der Meßwert 150 mV wird als 0,15 V (Testergebnis IN) angezeigt
2
n
n
X
i
HINWEIS
3-22
 Unterer Grenzwert = -1,0, Oberer Grenzwert = 1,0
Der Meßwert 0,6 kW wird als 600 W (Testergebnis HI) angezeigt
Sie können das Multimeter 2000 so konfigurieren, daß es einen Signalton ausgibt, wenn der Meßwert innerhalb oder außerhalb der Grenzwerte liegt.
3.5.1 Setzen der Grenzwerte
Führen Sie die folgenden Schritte durch, um die unteren und oberen Grenzwerte einzugeben:
1. Drücken Sie die Tastenkombination SHIFT-LIMITS, um den aktuellen oberen Grenzwert anzuzeigen:
HI:+1.000000 ^HI:+1.000000 ^
HI:+1.000000 ^
HI:+1.000000 ^HI:+1.000000 ^
Diese Angabe repräsentiert den absoluten Wert der Funktion.
2. Verwenden Sie die Tasten L, R, O und U, um den gewünschten Wert einzugeben. Bewegen Sie den Cursor zu der äußerst rechten Position und verändern den Dezimalpunkt mit den Tasten O und U.
Meßoptionen
3. Durch die Betätigung von ENTER rufen Sie den aktuellen unteren Grenzwert auf:
LO:-1.000000 ^LO:-1.000000 ^
LO:-1.000000 ^
LO:-1.000000 ^LO:-1.000000 ^
Diese Angabe repräsentiert den absoluten Wert der Funktion.
4. Geben Sie nun den gewünschten unteren Grenzwert ein. Mit der ENTER-Taste gelangen Sie zur normalen Anzeige zurück.
3.5.2 Einschalten der Grenzwertprüfung
Schalten Sie die Prüfung auf Grenzwerte wie folgt ein:
1. Drücken Sie die Tastenkombination SHIFT-ON/OFF, um den aktuellen Status des Signaltons anzuzeigen:
BEEP: NEVERBEEP: NEVER
BEEP: NEVER
BEEP: NEVERBEEP: NEVER
2. Verändern Sie den Status (NEVER, OUTSIDE, INSIDE) mit den Tasten O und U. Drücken Sie anschließend die ENTER-Taste.
3-23
Meßoptionen
Sobald das Multimeter 2000 zur Normalanzeige zurückkehrt, wird der Meßwert zusammen mit dem HI-, IN- oder LO-Status angezeigt. Sie schalten die Grenzwert­prüfung wieder ab, indem Sie die Tastenkombination SHIFT-ON/OFF erneut drük­ken. Sie können Sie Grenzwertprüfung zum Beispiel dazu verwenden, wie in Abbil­dung 3.10 angedeutet, Widerstände zu sortieren.
LO IN HI
90
LO Limit
Abb. 3.10: Sortieren von 100 Ω (10%) Widerständen mit der Grenzwertprüfung.
3.6 Meßstellenumschaltung
Das Modell 2000 kann mit einer internen Umschalt-Karte (Modell 2000-SCAN oder 2001-TCSCAN) oder mit mehreren externen Umschalt-Karten innerhalb eines Meß­stellenumschalters betrieben werden (Modell 707, 7001 und 7002). In den folgenden Abschnitten finden Sie eine Beschreibung der unterschiedlichen Möglichkeiten, das Multimeter 2000 mit Umschalt-Karten zu verwenden.
3.6.1 Überblick
Ein Umschalter ist dazu da, zwischen mehreren Signalleitungen (Kanäle) umzu­schalten und diese so nacheinander dem Modell 2000 für eine Messung zur Verfü­gung zu stellen. Die Möglichkeiten der Kanal-Steuerung und des Umschaltens hängen davon ab, ob Sie eine interne oder externe Umschalt-Karte verwenden, sowie von den Möglichkeiten der Umschalt-Karte selbst. Detaillierte Informationen zu den Verbindungsmöglichkeiten entnehmen Sie bitte der zur Umschalt-Karte mitgeliefer­ten Dokumentation.
Einsatz einer internen Umschalt-Karte
110
HI Limit
3-24
Die optional erhältliche Umschalt-Karte Modell 2000-SCAN ermöglicht Ihnen das Schalten oder Umschalten zwischen max. zehn zweipoligen oder fünf vierpoligen Kanälen.
Mit dem Modell 2001-TCSCAN, Thermoelemente-/Allgemeine-Umschalt-Karte kön­nen Sie einen von neun zweipoligen oder einen von vier vierpoligen Kanälen multiplexen und das analoge Signal an das Multimeter 2000 weiterreichen. Sie können auch eine beliebige Kombination von zweipoligen und vierpoligen Signalen für den Multiplexer vereinbaren.
Verwenden von externen Umschalt-Karten
Bei Einsatz von externen Umschalt-Karten übernimmt der externe Meßstellenum­schalter das Schließen und Öffnen der Kanäle. Um die Messungen des Modells 2000 mit den Umschaltvorgängen der externen Kanäle zu synchronisieren, verbinden Sie den Trigger Link des Modells 2000 mit den entsprechenden Eingängen des externen Meßstellenumschalters. Sehen Sie dazu auch in den Abschnitt Triggerung in diesem Kapitel um mehr über externe Triggerung zu erfahren.
3.6.2 Umschalt-Kontrolle über die Frontplatte
Zusätzlich zu den Tasten für die externe Triggerung, die Sie bereits kennengelernt haben, enthält die Frontplatte weitere Tasten, die Einfluß auf eine Umschalt-Karte nehmen:
Meßoptionen
L und R  Mit diesen Tasten können Sie manuell zwischen benachbarten Kanälen
der internen Umschalt-Karte wechseln.
 OPEN und CLOSE  Damit können Sie selektiv einzelne Kanäle der internen
Umschalt-Karte öffnen bzw. schließen.
 SHIFT-CONFIG  Wählt internes oder externes Umschalten, verwaltet die Scan-
(Umschalt-) Liste, stellt die Verzögerung zwischen den Umschalt-Vorgängen ein und bestimmt die Anzahl der Meßwerte.
 STEP  Startet die Umschalt-Operation zwischen aufeinanderfolgenden Kanälen,
wobei das Multimeter 2000 jeweils einen Trigger-Impuls ausgibt, sobald ein Kanal geschlossen wurde.
 SCAN  Startet die Umschalt-Operation zwischen aufeinanderfolgenden Kanä-
len, wobei das Multimeter 2000 nach Abarbeitung der Scan-Liste nur einen Trigger-Impuls ausgibt.
 SHIFT-HALT  Stoppt den Umschaltvorgang und stellt das ursprüngliche Trig-
ger-Modell wieder her.
3-25
Meßoptionen
3.6.3 Die Verwendung der Tasten L und R
Die Tasten L und R können verwendet werden, um zwischen den Kanälen einer internen Umschalt-Karte zu wechseln. Sofern Sie eine Umschalt-Karte im Option­Slot Ihres Multimeter 2000 eingebaut haben, erhöht die R-Taste den Kanal um eins und mit der L-Taste wechseln Sie zum nächstniedrigeren Kanal. Dabei leuchtet der Indikator des gewählten Kanals entsprechend auf. Halten Sie eine dieser beiden Tasten fest, so schaltet die Karte kontinuierlich zwischen den Kanälen um. Mit der OPEN-Taste können Sie alle Kanäle gleichzeitig öffnen (vom Meßeingang trennen).
3.6.4 Die Verwendung der Tasten OPEN und CLOSE
Die Tasten OPEN und CLOSE kontrollieren nur die Kanäle einer internen Umschalt­Karte. Mit diesen Tasten können Sie
 einen (oder ein Kananlpaar zur 4-Leiter-Messung von Widerständen) gewünsch-
ten Kanal schließen.
 augenblicklich alle ggf. geschlossenen, internen Kanäle öffnen.
Bei installierter Umschalt-Karte wird folgende Meldung auf dem Display angezeigt, wenn die CLOSE-Taste betätigt wird:
3-26
CLOSE CHAN:01CLOSE CHAN:01
CLOSE CHAN:01
CLOSE CHAN:01CLOSE CHAN:01
Verwenden Sie die Tasten L, R, O und U, um den gewünschten Kanal (1 bis 10) einzustellen und drücken anschließen ENTER. Der Indikator des geschlossenen Kanals wird, zusammen mit einem Meßwert, auf dem Display angezeigt. Sollten Sie einen anderen, als den momentan geschlossenen Kanal wählen, so wird der aktuelle Kanal geöffnet und der Umschalt-Karte eine Einschwingzeit gewährt, bevor sie den gewählten Kanal schließt.
Die Relais der Kanäle werden entsprechend der gewählten Meßfunktion geschlos­sen. Ist die 4-Leiter-Widerstandsmessung eingeschaltet, so wird das Relais des gewählten Kanals und das des korrespondierenden Kanals geschlossen. Korrespon­dierende Relais für 4-Draht-Messungen sind
 1 und 6 (nicht bei der Umschalt-Karte Modell 2001-TCSCAN)  2 und 7  3 und 8  4 und 9  5 und 10
Durch Betätigung der OPEN-Taste wird ein geschlossenes Relais (oder Relais­Pärchen bei 4-Draht-Widerstandsmessungen) sofort geöffnet.
3.6.5 Die Trigger-Modelle beim Umschalten
Wie im Abschnitt Triggerung in diesem Kapitel erwähnt, besitzt das Trigger­Modell weitere Fähigkeiten bei der Einzel- (Stepping) und Reihen- (Scanning) Um­schaltung. Diese Fähigkeiten werden nun beschrieben:
 Timer  Die Ereignis-Erkennung ist beim ersten Durchlauf sofort erfüllt und das
Multimeter 2000 führt die erste Messung durch. Anschließend wird immer dann ein Triggerereignis erkannt, wenn das programmierte Zeitintervall des Timers (bis zu 99 Stunden, 99 Minuten und 99,99 Sekunden) abgelaufen ist.
 Meßwertzähler  Bei beiden Umschaltarten (Stepping und Scanning) kann der
Meßwertzähler durch die Tastenkombination SHIFT-CONFIG konfiguriert wer­den. Dieser Zähler wird vom Bus aus auch als Trigger-Zähler bezeichnet. Der Meßwertzähler kann den Idle-Modus umgehen, so daß wieder auf das program­mierte Triggerereignis gewartet wird.
 Kanalzähler  Bei der Reihenumschaltung (Scanning) wird die Länge der Scan-
Liste (= letzter Kanal - Anfangskanal) dazu verwendet, die Triggerereignis­Erkennung zu umgehen und dadurch eine bestimmte Anzahl von Messungen zu ermöglichen. (Dieser Zähler wird vom Bus aus auch als Sample-Zähler bezeich­net.)
Meßoptionen
Diese Fähigkeiten sind in den Abbildungen 3.11 und 3.12 dargestellt. Die Verwen­dung des Timers, des Meßwertzählers und des Kanalzählers werden später in diesem Abschnitt beschrieben.
3-27
Meßoptionen
Abb. 3.11: Triggerung über die Frontplatte bei der Einzelumschaltung (Stepping).
3-28
Meßoptionen
Abb. 3.10: Triggerung über die Frontplatte bei der Reihenumschaltung (Scanning)
3.6.6 Die Umschaltkonfiguration mittels SHIFT-CONFIG
Mit der Tastenkombination SHIFT-CONFIG gelangen Sie ins Konfigurationsmenü. Dort können Sie zwischen interner und externer Umschaltung wählen, den ersten und letzten Kanal in der Scan-Liste bestimmen, die Zeit zwischen den Umschaltun­gen festlegen und den Meßwertzähler programmieren.
Gehen Sie wie folgt vor, um eine Einzel- oder Reihenumschaltung zu konfigurieren:
1. Wählen Sie die gewünschte Meßfunktion.
2. Betätigen Sie die Tastenkombination SHIFT-CONFIG für das Umschalt-Konfigu­rationsmenü.
3-29
Meßoptionen
3. Wählen Sie mit den Tasten O und U die Art der Umschaltung (INTernal oder EXTernal) und drücken die ENTER-Taste.
4. Bestimmen Sie den ersten Kanal in der Scan-Liste (MINimum CHANnel) mit den Tasten L, R, O und U. Schließen Sie die Auswahl mit ENTER ab.
5. Bestimmen Sie den letzten Kanal in der Scan-Liste (MAXimum CHANnel) mit den Tasten L, R, O und U. Bestätigen Sie die Auswahl mit ENTER.
6. Nun konfigurieren Sie den Timer für Umschaltvorgänge. Dieser Timer kontrol­liert die Ereigniserkennung des Triggers. Hier kann das Zeitintervall zwischen den Umschaltvorgängen programmiert werden. Wenn Sie diesen Timer auswäh­len, fragt Sie das Multimeter 2000 nach dem Zeitintervall:
00H:00M:00.000S00H:00M:00.000S
00H:00M:00.000S
00H:00M:00.000S00H:00M:00.000S
Stellen Sie mit den Tasten L, R, O und U das gewünschte Zeitintervall ein und drücken die ENTER-Taste.
7. Nun haben Sie die Möglichkeit, den Meßwertzähler (RDG CNT) zu programmie­ren. Dieser Zähler kann kleiner, gleich oder größer als die Länge der Scan-Liste sein (bis max. 1024). Dies ist die Anzahl der Meßwerte, die im Speicher abgelegt werden. Die Auswirkungen dieses Zählers werden etwas später in diesem Ab­schnitt (Umschaltbeispiele) beschrieben.
8. Drücken Sie, nachdem Sie alle Einstellungen vorgenommen haben, die ENTER-
3.6.7 Umschaltbeispiele
Die folgenden Beispiele beschreiben den Umgang mit dem Meßwertzähler, dem Umschalt-Zeitintervall, der Verzögerungsfunktion und dem externen Umschalten.
Zähler
Einer der Konfigurationsoptionen bei der Einzel- oder Reihenumschaltung ist der Meßwertzähler. Das Beispiel in Abbildung 3.13 demonstriert, welche unterschiedli­chen Auswirkungen die Einstellungen für RDG CNT in bezug auf das Umschalten haben können:
3-30
Taste. Das Multimeter 2000 kehrt zur normalen Anzeige zurück. Beachten Sie, daß die Meßwerte (maximal bis zur Einstellung von RDG CNT) beim Umschalten im Speicher abgelegt werden.
Meßoptionen
Hinweis:
Dieses Beispiel setzt die herstellerseitigen Voreinstellungen des Multimeter 2000 voraus.
Abb. 3.13: Beispiel für internes Umschalten mit programmiertem Meßwertzähler.
 Ist der Meßwertzähler (0010) gleich der Länge der Scan-Liste (10), so werden bei
der Einzelumschaltung (Stepping) zehn Kanäle nacheinander geschlossen und jeweils nach Schließung eines jeden Kanals ein Trigger-Impuls ausgegeben. Bei der Reihenumschaltung (Scanning) werden ebenfalls alle zehn Kanäle nacheinan­der geschlossen, jedoch wird nur ein Trigger-Impuls nach dem Schließen des letzten Kanals ausgegeben.
 Ist der Meßwertzähler größer (0020) als die Länge der Scan-Liste (10), so werden
bei der Einzelumschaltung (Stepping) 20 Kanäle nacheinander geschlossen und jeweils nach Schließung eines jeden Kanals ein Trigger-Impuls (20 Trigger­Impulse) ausgegeben. Auch bei der Reihenumschaltung wird die Scan-Liste zweimal durchlaufen, jedoch gibt das Multimeter 2000 nur zwei Trigger-Impulse aus (jeweils einen am Ende der Liste).
 Ist der Meßwertzähler (0002) kleiner als die Länge der Scan-Liste (10), so werden
bei der Einzelumschaltung (Stepping) zwei Kanäle nacheinander geschlossen und jeweils nach Schließung eines jeden Kanals ein Trigger-Impuls (2 Trigger­Impulse) ausgegeben. Bei der Reihenumschaltung (Scanning) wird zwar die komplette Scan-Liste abgearbeitet und alle zehn Kanäle nacheinander geschlos­sen und auch am Ende ein Trigger-Impuls ausgegeben, jedoch werden nur zwei Meßwerte im Speicher abgelegt.
3-31
Meßoptionen
Timer
HINWEIS
Läßt sich der Meßwertzähler nicht glatt durch die Länge der Scan-Liste teilen, so wird aufgerundet. So werden zum Beispiel bei einem Meß­wertzähler von 15 und einer Länge der Scan-Liste von 10 bei der Reihenumschaltung zwei Triggerimpulse ausgegeben.
Die Unterschiede zwischen den Meßwertzählern bei der Einzel- und Reihenumschal­tung in bezug auf Bus-Befehle sind in Tabelle 3.3 zusammengefaßt.
Operation :SAMPLe:COUNt :TRIGger:COUNt
STEP 1 Meßwertzähler SCAN Länge der Scan-Liste Meßwertzähler / Länge der Scan-Liste
Tab. 3.3: Parameter der Bus-Befehle der Meßwertzähler bei der Einzel- und Rei­henumschaltung.
Eine weitere Konfigurationsmöglichkeit für Einzel- und Reihenumschaltung ist das Timing des Schließens von Kanälen. Das Beispiel in Abbildung 3.14 zeigt wie unterschiedlich die Einstellungen für TIMER und DELAY die Umschaltungen beein­flussen. Es sind die beiden Timer in den Blöcken Ereignisquelle und Verzöge­rung in den Abbildungen 3.11 und 3.12.
3-32
 Mit der Timer (ON) Einstellung 5 Sekunden und der AUTO Einstellung für
DELAY werden bei der Einzelumschaltung die Kanäle im 5 Sekunden-Rythmus umgeschaltet und jeweils nach der Umschaltung ein Trigger-Impuls ausgegeben. Bei der Reihenumschaltung werden sofort alle zehn Kanäle nacheinander umge­schaltet und am Schluß ein Trigger-Impuls ausgegeben.
 Bei ausgeschaltetem Timer (OFF) und einem MANuellen Wert von 5 Sekunden für
DELAY werden bei der Einzel sowie bei der Reihenumschaltung die Umschalt­vorgänge in exakt der gleichen Zeit durchgeführt. Der einzige Unterschied liegt in der Ausgabe der Trigger-Impulse. Bei der Einzelumschaltung wird ein Trigger­Impuls nach jedem Schaltvorgang und bei der Reihenumschaltung nur ein Trigger-Impuls am Schluß ausgegeben.
Wenn beide Parameter (TIMER und DELAY) mit Werten gesetzt werden, so startet der Timer erst nach Ablauf der DELAY-Zeit. Beträgt zum Beispiel der Wert für TIMER 2 Minuten und der Wert für DELAY zehn Sekunden, so startet der Timer erst zehn Sekunden nachdem Sie die Taste SCAN betätigt haben. Von da ab wird die erste Umschaltung nach 2 Minuten, 10 Sekunden; die zweite Umschaltung nach 4 Minu­ten, 10 Sekunden usw. erfolgen.
Meßoptionen
Ist die gesamte Verzögerungszeit zwischen zwei Umschaltvorgängen (DELAY) größer oder gleich der Einstellung für TIMER, so ist die TIMER-Bedingung immer automatisch erfüllt. Mit anderen Worten: Die Einstellung für TIMER wird ignoriert.
Hinweis:
Dieses Beispiel setzt die herstellerseitigen Voreinstellungen des Multimeter 2000 voraus.
Abb. 3.14: Beispiel für internes Umschalten mit programmierten Optionen TIMER und DELAY.
3-33
Meßoptionen
Externes Umschalten
Das Beispiel in Abbildung 3.15 zeigt die Operationen über die Frontplatte zum externen Umschalten. Die Trigger- und Signalverbindungen wurden bereits im Abschnitt Triggerung in diesem Kapitel beschrieben. Dieses Beispiel setzt bei beiden Geräten (Multimeter 2000 und Meßstellenumschalter) herstellerseitige Vor­einstellungen voraus. Wählen Sie am Multimeter 2000 die gewünschte Meßfunktion.
1 Geben Sie am Meßstellenumschalter Modell 7001 eine Scan-Liste der Kanäle 1 bis
10 der Umschalt-Karte 1 ein.
2 Konfigurieren Sie das Gerät (Modell 7001) auf Triggerung über Trigger Link und
einen Durchlauf der zehn Kanäle.
3 Konfigurieren Sie das Multimeter 2000 auf externes Umschalten und einen
Durchgang mit zehn Kanälen.
4 Schalten Sie beim Multimeter 2000 die externe Triggerung durch Drücken der
Taste EXT TRIG ein. Das Display des Geräts zeigt Striche an.
5 Drücken Sie am Multimeter 2000 nun STEP oder SCAN. Der Stern-Indikator und
einer der Indikatoren STEP oder SCAN leuchten auf.
6 Drücken Sie am Meßstellenumschalter Modell 7001 die Taste STEP, um das
Umschalten der Kanäle zu beginnen.
7 Nach dem Umschaltvorgang können Sie zehn Meßwerte aus dem Speicher des
Multimeter 2000 abrufen.
HINWEIS
Verwenden Sie eine externe Karte für Thermoelemente und darauf Kanal 1 als Temperaturreferenz, so erkennt das Multimeter 2000 Kanal 1 nur dann, wenn eine Einzel- (STEP) oder Reihen- (SCAN) Umschal­tung vorgenommen wurde. Wenn Sie den Kanal 1 über den Meßstellen­umschalter Modell 7001 oder 7002 manuell schließen, so interpretiert das Multimeter 2000 diesen Kanal nicht als Temperaturreferenz.
3-34
Meßoptionen
Modell 7001
(ausgehend vom „Reset-Setup“)
(ausgehend vom „Factory-Setup“)
Modell 2000
Abb. 3.15: Beispiel für externes Umschalten mit dem Meßstellenumschalter Modell
7001.
3-35
Meßoptionen
3.7 Systemfunktionen
Das Multimeter 2000 besitzt noch weitere Operationen, die über die Frontplatte gesteuert werden. Das Speichern und Abrufen von Voreinstellungen (SETUP) ist in Kapitel 2 Inbetriebnahme beschrieben. Das Auswählen des Bussystems und die Programmiersprache ist in Kapitel 4 Fernsteuerbetrieb erläutert.
3.7.1 Selbsttest
Die Auswahl im Menü TEST ermöglicht die Fehlerdiagnose des Multimeter 2000. Informationen über die einzelnen Testprozeduren sind im optional erhältlichen Model 2000 Repair Manual enthalten.
3.7.2 Kalibrierung
Durch die Optionen im CAL-Menü können Sie das letzte und das nächste Kalibrie­rungsdatum einsehen, die Kalibrierung vornehmen und anzeigen lassen, wie oft das Multimeter 2000 bisher kalibriert wurde. Manche der Optionen sind passwortge­schützt, um unbeabsichtigte Änderungen der Kalibrierungskonstanten zu verhindern.
3-36
Um die Kalibrierungsdaten einzusehen, drücken Sie die Tastenkombination SHIFT­CAL und bei der Anzeige DATES die ENTER-Taste. Zuerst wird das Datum ange­zeigt, an dem das Multimeter 2000 zum letzten Mal kalibriert wurde. Unter NDUE wird das Datum angezeigt, an dem das Multimeter 2000 kalibriert werden sollte.
Die Kalibrierung des Multimeter 2000 ist passwortgeschützt. Das Model 2000 Calibration Manual enthält weitere Details zur Kalibrierung.
Drücken Sie bei der Anzeige COUNT die ENTER-Taste um zu sehen, wie oft das Multimeter 2000 bisher kalibriert wurde.
4
Fernsteuerbetrieb
Fernsteuerbetrieb
4.1 Einleitung
Dieses Kapitel beschreibt die Bedienung des Multimeter 2000 im Fernsteuermodus. Dazu gehört
 Auswahl eines Interfaces
 Auswahl einer (Programmier-) Sprache
 RS-232-Betrieb
 Betrieb über den GPIB-Bus (und Referenz der GPIB-Befehle)
4.2 Auswahl eines Interfaces
Das Multimeter 2000 unterstützt zwei integrierte Schnittstellen:
 GPIB-Bus
 RS-232-Interface
Sie können immer nur eine Schnittstelle zur gleichen Zeit verwenden. Die hersteller­seitige Voreinstellung aktiviert den GPIB-Bus. Nur von der Frontplatte ist eine Auswahl der Schnittstelle möglich. Diese Einstellung wird im nicht-flüchtigen Spei­cher des Multimeter 2000 abgelegt. Dies bedeutet, daß die Einstellung erhalten bleibt, selbst wenn das Gerät ausgeschaltet wurde oder über den Fernsteuer-Bus einen Reset-Befehl empfangen hat.
4.2.1 RS-232
4-2
Bevor Sie eine Schnittstelle festlegen, sehen Sie sich die gewünschte Programmier­sprache etwas genauer an. Die Festlegung der Programmiersprache wird ebenfalls in diesem Kapitel beschrieben.
An die RS-232-Schnittstelle des Multimeter 2000 können Sie einen Controller (Fern­steuerbetrieb) anschließen. Folgende Überlegungen spielen bei der Auswahl der RS­232-Schnittstelle eine Rolle:
 Sie müssen die Baud-Rate definieren
 Als Programmiersprache können Sie mit der RS-232-Schnittstelle lediglich SCPI
verwenden.
Gehen Sie wie folgt vor, um RS-232 als Schnittstelle zu aktivieren:
1. Wechseln Sie in das RS-232-Konfigurationsmenü, in dem Sie SHIFT und anschlie-
2. Gehen Sie mit der R-Taste zur ON/OFF-Auswahl.
3. Schalten Sie die RS-232-Schnittstelle durch Druck auf die Taste O oder U ein und
Mit EXIT können Sie das Konfigurationsmenü verlassen.
Der Abschnitt RS-232-Betrieb enthält weitere Details über die Verwendung des Multimeter 2000 mit der RS-232-Schnittstelle.
4.2.2 GPIB-Bus
Der GPIB-Bus wird auch als IEEE-488-Schnittstelle bezeichnet. Bei diesem Bus müssen Sie für das Multimeter 2000 eine eindeutige Adresse definieren. Die aktuelle Adresse wird beim Einschalten des Multimeter 2000 auf dem Display angezeigt. Die herstellerseitige Voreinstellung für die Adresse beträgt 16.
Fernsteuerbetrieb
ßend RS232 drücken.
Ihre Anzeige lautet: RS232: OFF
Die Einstellung OFF blinkt.
betätigen daraufhin ENTER.
Da der GPIB-Bus herstellerseitig aktiviert wurde, brauchen Sie die folgenden Schritte nur dann durchzuführen, wenn Sie vorher RS-232 als Schnittstelle gewählt haben:
1. Wechseln Sie in das GPIB-Konfigurationsmenü, in dem Sie SHIFT und anschlie­ßend GPIB drücken.
Ihre Anzeige lautet: GPIB: OFF
2. Gehen Sie mit der R-Taste zur ON/OFF-Auswahl.
Die Einstellung OFF blinkt.
3. Schalten Sie die GPIB-Schnittstelle durch Druck auf die Taste O oder U ein und betätigen daraufhin ENTER.
Wenn Sie die RS-232-Schnittstelle ausschalten, wird automatisch GPIB als aktive Schnittstelle für den Fernsteuerbetrieb vereinbart.
4-3
Fernsteuerbetrieb
4.3 Auswahl einer Programmiersprache
Wählen Sie eine der drei folgenden Programmiersprachen, um das Multimeter 2000 zu steuern:
 SCPI (Abkürzung für Standard Commands for Programmable Instruments)
 Digital Multimeter Modelle 196/199 von Keithley
 Digital Multimeter Modelle 8840A/8842A von Fluke
Die herstellerseitige Voreinstellung ist SCPI.
Nur von der Frontplatte ist eine Auswahl der Programmiersprache möglich. Die Auswahl der Programmiersprache wird im nicht-flüchtigen Speicher des Multimeter 2000 abgelegt. Dies bedeutet, daß die Einstellung erhalten bleibt, selbst wenn das Gerät ausgeschaltet wurde oder über den Fernsteuer-Bus einen Reset-Befehl empfan­gen hat.
Tabelle 4.1 zeigt die möglichen Programmiersprachen in Abhängigkeit vom ausge­wählten Interface:
4-4
Programmiersprache GPIB RS-232
SCPI Ja Ja Keithley Digital Multimeter 196/199 Ja Nein Fluke Digital Multimeter 8840A/8842A Ja Nein
Tab. 4.1: Unterstützte Programmiersprachen.
Bedenken Sie bei der Auswahl der gewünschten Programmiersprache, daß Sie sich dadurch möglicherweise im Bereich der Gesamtfunktionen einschränken.
Gehen Sie wie folgt vor, um die gewünschte Programmiersprache zu vereinbaren:
1. Wechseln Sie in das GPIB-Konfigurationsmenü, in dem Sie SHIFT und anschlie­ßend GPIB drücken.
Ihre Anzeige lautet: GPIB: ON und GPIB blinkt.
4.3.1 SCPI
Fernsteuerbetrieb
2. Drücken Sie nun zweimal ENTER, um die Programmiersprache auswählen zu können:
Ihre Anzeige lautet: LANG: <Name>
3. Gehen Sie mit der R-Taste zur Programmiersprachen-Auswahl.
4. Drücken Sie die Tasten O oder U bis die gewünschte Programmiersprache erscheint.
Folgende Anzeigen sind möglich: SCPI, 199 (für Keithley Modelle 196/199) und 8842 (für Fluke Modelle 8840A/8842A).
5. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit ENTER. Das Multimeter 2000 kehrt zur Meßbe­reitschaft zurück.
Die Programmiersprache SCPI wird von den Interfaces GPIB und RS-232 voll unterstützt. Sie sollten zum Kalibrieren des Multimeter 2000 ausschließlich die Programmiersprache SCPI verwenden.
4.3.2 Digital Multimeter Modelle 196/199 von Keithley
Das Multimeter 2000 kann alle Befehle der Multimeter 196/199 interpretieren. Ausgenommen sind Befehle zum Selbsttest und zur Kalibrierung. Die Befehle sind in Anhang D des englischen Users Manual aufgeführt.
Die Handbücher der Digitalmultimeter 196/199 enthalten weitere Details zur Ver­wendung dieser Befehle.
4.3.3 Digital Multimeter Modelle 8840A/8842A von Fluke
Das Multimeter 2000 kann alle Befehle der Multimeter 8840A/8842 von Fluke interpretieren. Ausgenommen sind Befehle zum Selbsttest und zur Kalibrierung. Die Befehle sind in Anhang D des englischen Users Manual aufgeführt.
Die Handbücher der Digitalmultimeter 8840A/8842A von Fluke enthalten weitere Details zur Verwendung dieser Befehle.
4-5
Fernsteuerbetrieb
4.4 RS-232-Betrieb
4.4.1 Senden und Empfangen von Daten
Die Datenübertragung über das RS-232-Interface verwendet 8 Datenbit, 1 Stopbit und keine Parität. Vergewissern Sie sich, daß das Gerät, welches Sie an das Multime­ter 2000 anschließen, die gleichen Übertragungsparameter verwendet.
Sie können Die Datenübertragung unterbrechen, in dem Sie das Zeichen ^C oder ^X (^steht für Control bzw. Strg) an das Multimeter senden. Dies beendet jede laufende Operation oder Ausgabe.
4.4.2 Wählen der Baud-Rate
Die Baud-Rate (Baud kann man in diesem Fall mit Bit pro Sekunde gleichsetzen) ist die Geschwindigkeit, mit der das Multimeter 2000 mit dem Datenterminal kommu­niziert. Wählen Sie eine der folgenden Geschwindigkeiten (Baud-Raten):
 19.200  9.600  4.800  2.400  1.200  600  300
4-6
Die herstellerseitig voreingestellte Geschwindigkeit beträgt 4800 Baud.
Wenn Sie eine Geschwindigkeit wählen, vergewissern Sie sich, daß das am Multime­ter 2000 angeschlossene Gerät die gewählte Geschwindigkeit auch unterstützt. Beide Geräte müssen für die gleich Baud-Rate konfiguriert werden. Beim Multimeter 2000 wählen Sie die Baud-Rate wie folgt:
1. Wechseln Sie mit der Tastenkombination SHIFT RS232 in das RS-232-Konfigura­tionsmenü.
Ihre Anzeige lautet: RS232: ON (vorausgesetzt, RS-232 ist aktiviert)
2. Drücken Sie die U-Taste, um zur Geschwindigkeitsauswahl zu gelangen:
Ihre Anzeige lautet: BAUD: <Rate>
3. Durch Drücken der R-Taste gelangen Sie zur Liste der möglichen Geschwindig­keiten. Die aktuelle Einstellung blinkt.
4. Scrollen Sie mit den Tasten U un d O durch die Liste der möglichen Geschwindig­keiten, bis die gewünschte Baud-Rate angezeigt wird.
5. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit ENTER. Das Multimeter gibt Ihnen nun die Möglichkeit, das Signal-Handshaking festzulegen. Die folgenden Abschnitte enthalten Informationen über das Signal-Handshaking. Kehren Sie nun mit EXIT zum Normalmodus zurück.
4.4.3 Auswahl des Signal-Handshaking (Flußkontrolle)
Das Signal-Handshaking zwischen dem Terminal und dem Meßgerät erlaubt beiden Geräten eine Kommunikation untereinander. Jedes Gerät kann so dem anderen mitteilen, ob es bereit ist Daten zu empfangen oder nicht. Das Multimeter 2000 unterstützt kein Hardware-Handshaking (Hardware-Flußkontrolle).
Die Flußkontrolle per Software wird in Form der Sonderzeichen X_ON und X_OFF gesteuert, wenn im RS232-Flow-Menü XonXoff gewählt wurde. Füllt sich der Ein­gangspuffer des Multimeter 2000 um mehr als ¾ der Gesamtkapazität, so sendet das Multimeter 2000 ein X_OFF-Zeichen. Die sendende Stelle (Terminal oder anderes Meßgerät) stoppt sofort die Aussendung neuer Zeichen solange, bis das Multimeter 2000 ein X_ON-Zeichen sendet. Dies geschieht, wenn die Belegung des Eingangspuf­fers unter 50% absinkt. Auch das Multimeter 2000 reagiert auf die X_ON / X_OFF­Zeichen. Bei einem X_OFF stoppt das Multimeter 2000 die Aussendung von Zeichen solange, bis wieder ein X_ON empfangen wird. Empfangene Befehle werden ausge­führt, sobald von der sendenden Stelle ein <CR>-Zeichen (Carriage Return) empfan- gen wurde.
Fernsteuerbetrieb
Wurde als Flußkontrolle die Option NONE gewählt, so wird zwischen dem Multime­ter 2000 und dem Terminal keinerlei Signal-Handshaking betrieben. Dabei gehen gesendete Daten verloren wenn sie auf einen Empfänger treffen, der nicht bereit ist die Daten zu verarbeiten.
Die Flußkontrolle können Sie wie folgt einstellen:
1. Betätigen Sie die Tasten SHIFT und RS232 um ins RS-232-Konfigurationsmenü zu gelangen.
Ihre Anzeige lautet: RS232: ON (vorausgesetzt Sie haben die RS-232-Schnitt­stelle vereinbart)
4-7
Fernsteuerbetrieb
2. Schalten Sie mit der Taste O oder U auf Flußkontrolle um.
Ihre Anzeige lautet: FLOW: <Control>
3. Mit der R-Taste gelangen Sie zur Auswahl der Flußkontrolle. Die Option beginnt zu blinken.
4. Verwenden Sie die Tasten O und U, um die gewünschte Flußkontrolle (NONE oder XonXoFF) einzustellen und drücken anschließend die ENTER-Taste. Dar­aufhin werden Sie aufgefordert, das End-Zeichen festzulegen. Der folgende Abschnitt beschreibt das End-Zeichen. Mit der EXIT-Taste gelangen Sie zum Meßmodus zurück.
4.4.4 Einstellung des End-Zeichens
Das Multimeter 2000 kann Meldungen, die an das Terminal gesendet werden, mit jeglicher Kombination aus den Zeichen <CR> (Carriage Return, zu deutsch Wagen- rücklauf) und <LF> (Line Feed, zu deutsch, Zeilenvorschub) beenden. Die Ein­stellung ist wie folgt::
1. Betätigen Sie die Tasten SHIFT und RS232 um ins RS-232-Konfigurationsmenü zu gelangen.
4.4.5 RS-232-Anschluß
4-8
Ihre Anzeige lautet: RS232: ON (vorausgesetzt Sie haben das RS-232-Interface vereinbart)
2. Schalten Sie mit der Taste O oder U auf End-Zeichen Auswahl um.
Ihre Anzeige lautet: TX TERM: <End-Zeichen>
3. Mit der R-Taste gelangen Sie zur Auswahl der End-Zeichen. Die Option beginnt zu blinken.
4. Verwenden Sie die Tasten O und U, um das gewünschte End-Zeichen (LF, CR oder LFCR) einzustellen und drücken Sie anschließend die ENTER-Taste. Das Multimeter 2000 wechselt zum Meßmodus zurück.
Der serielle RS-232-Anschluß des Multimeter 2000 wird durch ein 1:1-Kabel (beidsei­tig DB-9-Stecker) mit dem seriellen Anschluß eines Terminals (Computer) oder eines Druckers verbunden. Verwenden Sie kein Null-Modem-Kabel mit gedrehten Sende­/Empfangsleitungen! Der Anschluß des Multimeter 2000 verwendet die Leitungen
Fernsteuerbetrieb
Senden (TXD), Empfangen (RXD) und Masse (GND) des RS-232-Standards. Abbildung 4.1 zeigt den seriellen Anschluß auf der Rückseite des Multimeter 2000 und Tabelle 4.2 zeigt die Pinbelegung des Anschlusses.
12345
• • • • •
• • • •
6789
Anschluß auf der Rückseite
Abb. 4.1: Der RS-232-Anschluß.
Pin-Nummer Beschreibung
RS232
1 Nicht angeschlossen 2 TXD, Sendedaten 3 RXD, Empfangsdaten 4 Nicht angeschlossen 5 GND, Masse 6 Nicht angeschlossen 7 CTS, Clear to send (*) 8 RTS, Ready to send (*) 9 Nicht angeschlossen
(*) = CTS und RTS werden nicht ausgewertet!
Tab. 4.2: Pinbelegung des RS-232-Anschlusses.
In Anhang B des englischen Users Manual sind die möglichen RS-232-Fehlermel­dungen aufgelistet.
4.5 GPIB-Bus-Operation und Referenz
4.5.1 Einführung
Dieser Abschnitt behandelt die Kommunikation des Multimeter 2000 über den GPIB­Bus (IEEE-488). Er ist wie folgt gegliedert:
 GPIB-Bus-Standards
 GPIB-Bus-Anschlüsse
 Auswahl einer primären Adresse
4-9
Fernsteuerbetrieb
 Programmierung mit QuickBASIC 4.5
 Allgemeine GPIB-Bus-Befehle
 GPIB-Operation über die Frontplatte
4.5.2 GPIB-Bus-Standards
Ein GPIB-Bus ist der IEEE-488-Datenbus für Meßgeräte, der den ursprünglichen Hardware- und Programmierstandards des IEEE (Institute of Electrical and Electro­nic Engineers) von 1975 entspricht. Das Multimeter 2000 unterstützt die folgenden Standards:
 IEEE-488-1987.1
 IEEE-488-1987.2
Dieser Standard definiert die Syntax zum Senden der Daten vom Meßgerät und zum Meßgerät hin. Weiterhin wird darin festgelegt, wie das Meßgerät die Daten interpre­tiert, welche Register es zur Statusanzeige gibt und es wird ein Satz allgemeiner GPIB­Bus-Befehle definiert.
 SCPI 1991 (Standard Commands for Programmable Instruments)
Dieser Standard ist eine Befehlssprache. Sie geht einen Schritt weiter als IEEE-488-
1987.2 und definiert einen Standard-Befehlssatz, um jede programmierbare Funktion
eines Meßgerätes ansprechen zu können.
4.5.3 GPIB-Bus-Anschlüsse
Um das Multimeter 2000 an den GPIB-Bus anzuschließen, verwenden Sie Kabel mit Standard IEEE-488-Anschlüssen (in Abbildung 4.2 dargestellt).
Abb. 4.2: Der IEEE-488-Anschluß.
4-10
Fernsteuerbetrieb
Sie können die IEEE-488-Stecker übereinander stecken und dadurch mehrere Meßge­räte parallel schalten. An jedem Stecker befinden sich zwei Schrauben, mit denen Sie die Verbindung sichern können. Der aktuelle Standard legt metrische Gewinde für diese Sicherungsschrauben fest. Diese metrischen Schrauben sind an ihrer dunklen Farbe zu erkennen. Frühere Stecker besitzen andere Gewinde, deren Schrauben sind silberfarbig. Verwenden Sie keinesfalls solche älteren Stecker mit dem Multimeter 2000, da dieses Gerät metrische Gewinde besitzt.
In Abbildung 4.3 sehen Sie eine typische Verschaltung mehrerer Meßgeräte
InstrumentInstrumentInstrument
Controller
Abb. 4.3: Verbindung von Meßgeräten über den IEEE-488-Bus.
Um mechanische Beschädigungen zu vermeiden, stecken Sie nicht mehr als drei IEEE-488-Anschlüsse übereinander.
HINWEIS
Verwenden Sie abgeschirmte IEEE-488-Kabel, um Störungen durch elektromagnetische Einflüsse zu vermeiden. Abgeschirmte IEEE-488­Kabel von Keithley sind die Modelle 7008-100 und 7008-200.
Gehen Sie wie folgt vor, um das Multimeter 2000 an den IEEE-488-Bus anzuschließen:
1. Verbinden Sie den Anschluß vom IEEE-488-Kabel mit dem IEEE-488-Anschluß des Multimeter 2000 auf der Rückseite des Geräts. Die Anschlüsse sind so entwickelt, daß eine Verbindung nur in einer Richtung möglich ist. Abbildung 4.4 zeigt die Rückseite des Multimeter 2000 mit dem IEEE-488-Anschluß.
4-11
Loading...