Anleitungs- und Instandhaltungsheft
3
D
Wir freuen uns, Sie unter den „Ducatisten“ begrüßen zu
können und beglückwünschen Sie zu Ihrer
ausgezeichneten Wahl. Sicher werden Sie Ihre neue
Ducati nicht nur als normales Fortbewegungsmittel
verwenden, sondern auch für kurze und lange Reisen, bei
denen Ihnen Ducati Motor S.p.A viel Spaß und
Vergnügen wünscht.
Da Ducati Motor S.p.A. dahingehend bemüht ist, ihren
Kunden einen immer besseren Service zu bieten,
empfiehlt sie Ihnen, die einfachen, in dieser
Betriebsanleitung aufgeführten Normen aufmerksam zu
befolgen, dies insbesondere was die Einlaufzeit
anbelangt. So können Sie sicher sein, daß Ihnen Ihre
Ducati immer starke Emotionen schenken wird.
Falls Reparaturen erforderlich werden sollten oder Sie
einfach nur Ratschläge benötigen, wenden Sie sich bitte
an unsere Vertragshändler.
Viel Vergnügen!
Die Ducati Motor S.p.A. trägt keinerlei Verantwortung für
eventuelle Fehler, die bei der Zusammenstellung dieser
Betriebsanleitung entstanden sein könnten. Alle
Informationen verstehen sich als am Tag des Ausdrucks
gültig. Die Ducati Motor S.p.A. behält sich das Recht vor,
jegliche, durch eine Weiterentwicklung der genannten
Produkte bedingte Änderungen anbringen zu können.
Verwenden Sie für Ihre Sicherheit, die Garantie, die
Zuverlässigkeit und den Wert Ihres Ducati-Motorrads nur
originale Ducati-Ersatzteile.
Achtung
Diese Betriebsanleitung ist ein Teil des Motorrads
und muß bei seinem Weiterverkauf dem neuen Besitzer
ausgehändigt werden.
4
D
INHALTSVERZEICHNIS
Allgemeine Hinweise 6
Garantie 6
Symbole 6
Nützliche Informationen für eine sichere Fahrt 7
Fahrten mit voller Ladung 8
Erkennungsdaten 9
Fahrsteuerungen 10
Anordnung der Motorradsteuerungen 10
Instrumentenbrett 11
Schlüssel 12
Zündschalter und Lenkradschloß 12
Linker Umschalter 13
Kupplungshebel 14
Kaltstarter 15
Rechter Umschalter 15
Gasdrehgriff 16
Vorderradbremshebel 16
Pedal für Hinterradbremse 17
Gangschaltpedal 17
Regulierung der Pedalenpostion von Schaltung und
Hinterradbremse 18
Hauptbestandteile und -vorrichtungen 20
Anordnung am Motorrad 20
Kraftstofftankverschluß 21
Sitzbank- und Helmschloß 22
Seitenständer 23
Lenkerdämpfer 24
Einstellvorrichtungen für Vorderradgabel 25
Einstellvorrichtungen für Zentralfederbein 27
Änderung der Motorradtrimmung 28
Gebrauchsnormen 29
Vorsichtsmaßnahmen in der Einfahrzeit 29
Kontrollen vor dem Motoranlaß 30
Motoranlaß 31
Start und Fahrt des Motorrads 33
Bremsen 34
Anhalten 34
Parken 35
Tanken 35
Instandhaltung 36
Mitgeliefertes Zubehör 36
Regelmäßige Instandhaltung 37
5
D
Hauptsächliche Betriebs- und
Instandhaltungsarbeiten 40
Abnahme der Verkleidung 40
Wechsel und Reinigung des Luftfilters 42
Kontrolle des Kühlfüssigkeitspegels 43
Pegelkontrolle des Brems- und Kupplungsflüssigkeit 44
Verschleißkontrolle an den Bremsbelägen 45
Schmieren der Gelenke 46
Regulierung des Gaszugkabels 46
Aufladen der Batterie 47
Änderung der Lenkrohrneigung 48
Kontrolle der Kettenspannung 49
Schmieren der Antriebskette 49
Austausch der Glühbirnen 50
Ausrichten des Scheinwerfers 53
Tubeless-Reifen 54
Kontrolle des Motorölpegels 56
Reinigung und Austausch der Zündkerzen 57
Allgemeine Reinigung 58
Längere Ausserbetriebsetzung 58
Wichtige Hinweise 58
Technische Daten 59
Leistungen 59
Maße 59
Gewichte 59
Betriebsstoffe 60
Motor 61
Ventilsteuerung 61
Zündkerzen 61
Ventilsteuerungsdaten 62
Zünd- und Einspritzsystem 63
Versorgungssystem 64
Schmierung 65
Kühlung 66
Bremsen 67
Antrieb 68
Rahmen 69
Räder 69
Reifen 69
Radaufhängungen 70
Elektrische Anlage 70
Merkblatt für regelmäßige
Instandhaltungsarbeiten 75
6
D
Allgemeine Hinweise
Garantie
Hinsichtlich einer Produktgarantie und -verläßlichkeit,
weisen wir Sie in Ihrem eigenen Interesse eingehend
darauf hin, sich für die Durchführung aller Arbeiten, die
besondere technische Fachkenntnisse erfordern, an
einen Vertragshändler oder an eine Vertragswerkstatt zu
wenden. Unser hochqualifiziertes Personal verfügt über
die für die Ausführung sachgemäßer Eingriffe geeignete
Ausrüstung und verwendet insbesondere nur
Originalersatzteile der Ducati. Ersatzteile, die eine
komplette Austauschbarkeit, einwandfreie
Funktionstüchtigkeit und lange Lebensdauer garantieren.
Alle Ducati-Motorräder sind ist mit einem „Garantieheft“
ausgestattet. Diese Garantie wird jedoch nicht mehr
gewährleistet, wenn Motorräder bei Rennen oder
anderweitigen Sportwettkämpfen eingesetzt werden.
Während der Garantiezeit dürfen an den Bestandteilen
des Motorrads keinerlei Handhabungen bzw. Änderungen
vorgenommen werden und sie dürfen nicht durch
anderweitige Teile, die keine Originalteile sind, ersetzt
werden. Die sofortige Folge wäre in diesem Fall der
Verfall jeglichen Rechts auf Garantie.
Symbole
Ducati Motor S.p.A. bittet Sie, die vorliegende
Betriebsanleitung aufmerksam durchzulesen, um Ihr
Motorrad dabei kennenzulernen. Im Zweifelsfall bitten
wir Sie, sich an einen Vertragshändler oder eine
Vertragswerkstatt zu wenden. Die Informationen, die
Ihnen in dieser Weise übermittelt werden, könnten Ihnen
während Ihren Fahrten, bei denen Ihnen Ducati Motor
S.p.A. viel Freude und Vergnügen wünscht, nützlich sein
und ermöglichen es Ihnen, die Leistungen Ihres
Motorrads über lange Zeit hinweg aufrecht zu erhalten.
Achtung
Ein Nichteinhalten dieser Anleitungen kann
Gefahrensituationen schaffen und zu schweren
Verletzungen und auch zum Tod führen.
Wichtig
Es besteht die Möglichkeit das Motorrad und/oder
seine Bestandteile zu beschädigen.
Hinweis
Weitere Informationen über den laufenden Vorgang.
Alle Angaben in bezug auf rechts oder links beziehen
sich auf die Fahrtrichtung des Motorrads.
7
D
Nützliche Informationen für eine sichere Fahrt
Achtung
Vor dem Einsatz des Motorrads lesen!
Oftmals werden Unfälle aufgrund der geringen Erfahrung
des jeweiligen Motorradfahrers verursacht. Deshalb darf
das Motorrad niemals ohne Führerschein gefahren
werden; um das Motorrad verwenden zu dürfen, muß
man im Besitz eines regulären Führerscheins sein.
Das Motorrad niemals unerfahrenen Fahrern oder
Personen leihen, die über keinen regulären Führerschein
verfügen.
Fahrer und Beifahrer müssen immer einen Schutzhelm
tragen.
Keine herabhängenden Kleidungsstücke oder Zubehör
tragen, welches sich in die Steuerungen verhängen oder
die Sicht behindern könnte.
Den Motor niemals in geschlossenen Räumen anlassen.
Die Abgase sind giftig und könnten schon nach kurzer
Zeit zur Ohnmacht oder gar zum Tod führen.
Sobald sich das Motorrad in Bewegung setzt, müssen
Fahrer und Beifahrer ihre Füße auf den jeweiligen
Fußrasten abstellen.
Um für jede Art von Fahrtrichtungswechsel oder
Änderungen der Fahrbahn bereit zu sein, muß der Fahrer
die Lenkerhälften immer fest mit beiden Händen
umgreifen, während sich der Beifahrer immer mit beiden
Händen am an der Sitzbank vorgesehenen Riemen
festhalten muß.
Die nationalen und örtlichen Gesetze und Regelungen
müssen beachtet werden.
Immer die Geschwindigkeitsbegrenzungen, dort wo
angegeben, einhalten und niemals die Geschwindigkeit,
welche von den Sichtbedingungen, der Fahrbahn und
den Verkehrsverhältnissen gegeben wird, überschreiten.
Immer und rechtzeitig durch Einschalten der jeweiligen
Blinker, jedes Abbiegen oder jeden Fahrbahnwechsel
anzeigen.
Sich gut ersichtlich zeigen und vermeiden im "Toten
Winkel“ der vorausfahrenden Fahrzeuge zu fahren.
Besonders an Kreuzungen, an den Ausfahrten aus Privatoder öffentlichen Parkplätzen und auf den Zufahrten zu
Autobahnen achtgeben.
Beim Tanken stets den Motor abstellen und besonders
darauf achten, daß kein Benzin auf den Motor oder auf
das Auspuffrohr tropft.
Beim Tanken des Motorrads niemals rauchen.
Die Benzindämpfe, die beim Tanken entstehen und
eingeatmet werden können, sind gesundheitsschädlich.
Falls Benzintropfen auf die Haut oder die Kleidung
gelangen sollten, diese sofort mit Wasser und Seife
abwaschen und die Kleidung wechseln.
Immer den Zündschlüssel abziehen, wenn man das
Motorrad unbewacht stehen läßt.
Der Motor, die Auspuffrohre und der Schalldämpfer
bleiben über längere Zeit hinweg heiß.
Das Motorrad so abstellen, daß es nicht umgestoßen
werden kann und dazu den Seitenständer verwenden.
Das Motorrad nie auf schrägem oder weichem Gelände
abstellen, da es hier leicht umfallen kann.
8
D
Fahrten mit voller Ladung
Dieses Motorrad wurde so entworfen, daß man auch auf
langen Fahrtwegen mit voller Ladung vollkommen sicher
reisen kann. Die Verteilung der Lasten am Motorrad ist
sehr wichtig, um diese Sicherheitsstandards aufrecht
erhalten und um Schwierigkeiten bei plötzlichen
Fahrmanövern oder beim Befahren von unebenen
Straßenabschnitten vermeiden zu können.
Information zur Tragfähigkeit
Das Gesamtgewicht des fahrbereiten Motorrads, mit
Fahrer, Beifahrer, Gepäck und Zubehör darf nicht
überschritten werden. Es beträgt: 310 kg.
Das Gepäck oder das Zubehör, welches sich am
schwersten erweist, so tief wie möglich und am besten
in der Mitte des Motorrads ausrichten. Das Gepäck fest
an der Motorradstruktur befestigen: nicht richtig
befestigtes Gepäck kann ein instabiles Motorrad zur
Folge haben.
Keinerlei voluminöse und schwere Elemente am
Lenkkopf oder am vorderen Kotflügel befestigen, da dies
zu einem gefährlichen Stabilitätsverlust des Motorrads
führen könnte.
Niemals Teile in die Freiräume zwischen dem Rahmen
einfügen, da sie mit den Bewegungsorganen des
Motorrads in Kontakt kommen könnten.
Überprüfen, ob die Reifen den auf Seite 54 angegebenen
Druck aufweisen und sich in einem guten Zustand
befinden.
Zubehör
Im Lieferzubehör finden Sie folgendes Material:
Motorradplane, Hinterradständer für Servicearbeiten;
Bausatz "Corsa" mit Auspuffteilen in Kohlefaser und ein
für das Steuergehäuse des Einspritzsystems
vorgesehenes "EPROM".
Wichtig
Für die Montage des Bausatzes "Corsa", bitten wir
Sie, sich an einen Vertragshändler oder eine
Vertragswerkstatt zu wenden. Ein mit diesem Bausatz
ausgestattetes Motorrad darf nicht mehr im normalen
Straßenverkehr verwendet, sondern ausschließlich nur
noch auf geschlossenen Strecken gefahren werden.
Erkennungsdaten
Jedes Ducati-Motorrad ist mit zwei Erkennungsnummern
versehen; eine für den Rahmen (Abb. 1.1) und eine für
den Motor (Abb. 1.2).
Rahmen-Nr.
Motor-Nr.
Hinweis
Diese Nummern kennzeichnen das jeweilige
Motorradmodell und müssen bei Ersatzteilbestellungen
unbedingt angegeben werden.
Dieses Modell wurde aufgrund seiner Exklusivität nur in
einer limitierten Anzahl produziert. Jedes Motorrad kann
anhand eines am Lenkkopf angebrachten Silberschilds,
auf dem die fortlaufende Seriennummer aufgestanzt ist,
identifiziert werden.
9
D
Abb. 1.2
Abb.1.1
10
D
FAHRSTEUERUNGEN
Achtung
Dieses Kapitel zeigt die Anordnung und die
Funktion der Steuerungen, die beim Fahren des
Motorrads erforderlich sind. Vor einem Verwenden der
entsprechenden Steuerungen, müssen daher folgende
Beschreibung aufmerksam durchgelesen werden.
Anordnung der Motorradsteuerungen (Abb. 2)
1) Instrumentenbrett.
2) Zündschalter und Lenkradschloß.
3) Linker Umschalter.
4) Kupplungssteuerhebel.
5) Kaltstarter.
6) Rechter Umschalter.
7) Gasdrehgriff.
8) Vorderradbremshebel.
9) Gangschaltpedal.
10) Hinterradbremspedal.
Abb. 2
D
U
C
A
T
I
C
O
R
S
E
5a
1
c
b
8
3 7 4 2 6
11
D
Instrumentenbrett (Abb. 3)
1) Tachometer (km/h)
Zeigt die Fahrgeschwindigkeit an.
a) Kilometerzähler (km)
Zeigt die insgesamt befahrene Strecke an.
b) Tageskilometerzähler (km)
Zeigt die seit der letzten Rückstellung gefahrene Strecke
an.
c) Rückstellknopf für Tageskilometerzähler
Durch sein Drehen wird der Tageskilometerzählers auf
“0000” zurückgesetzt.
2) Drehzahlmesser (min-1).
Zeigt die Drehzahl des Motors pro Minute an.
3) Grüne Kontrolleuchte N.
Leuchtet auf, wenn sich das Getriebe im Leerlauf
befindet.
4) Gelbe Kontrolleuchte .
Ihr Aufleuchten zeigt an, daß der Tank in Reserve steht
und noch circa 4 Liter Kraftstoff vorhanden sind.
5) Grüne Kontrolleuchte .
Ihr Aufblinken zeigt an, daß ein Blinker eingeschaltet ist.
6) Rote Kontrolleuchte .
Ihr Aufleuchten zeigt einen zu niedrigen Motoröldruck an.
Sie muß aufleuchten, wenn der Zündschalter auf ON
gestellt wird und muß einige Sekunden nach dem Anlaß
wieder erlöschen.
Wichtig
Leuchtet diese Kontrolleuchte (6) weiter auf, darf
man nicht losfahren, da es sonst zu schweren
Motorschäden kommen kann.
Abb. 3
7) Blaue Kontrolleuchte .
Ihr Aufleuchten zeigt an, daß das rechte Fernlicht
eingeschaltet ist.
8) Wassertemperaturanzeige .
Zeigt die Temperatur der Motorkühlflüssigkeit an.
Wichtig
Das Motorrad darf nicht gefahren werden, wenn
der Motor die Höchsttemperatur erreicht hat, da es sonst
zu Motorschäden kommen könnte.
Bei eingeschaltetem Standlicht ist das Instrumentenbrett
beleuchtet.
12
D
Schlüssel (Abb. 4)
Es werden zwei Universalschlüssel, die für den Anlaß
des Motorrads, das Lenkerschloß und das
Sitzbankschloß erforderlich sind, darüber hinaus noch ein
Anhänger (1) mit der Identifikationsnummer dieser
Schlüssel geliefert.
Hinweis
Die Schlüssel voneinander trennen und den
Anhänger an einem sicheren Ort aufbewahren.
Zündschlüsselschalter und Lenkradschloß
(Abb. 5)
Ist vor dem Tank angebracht und kann auf vier Positionen
gestellt werden:
A) ON: befähigt die Funktion von Lichtern und Motor.
B) OFF: schaltet die Funktion von Lichtern und Motor
aus.
C) LOCK: der Lenker ist blockiert.
D) P: Standlichter und Lenkradschloß.
Hinweis
Um den Schlüssel in die beiden letztgenannten
Positionen bringen zu können, muß man ihn eindrücken
und entsprechend ausrichten. In den Positionen (B), (C)
und (D) kann der Schlüssel abgezogen werden.
A
B
C
D
13
D
Linker Umschalter (Abb. 6)
1) Umschalter, Lichtschalter mit drei Positionen:
nach unten = Lichter aus;
Mitte = vorderes und hinters Standlicht,
Kennzeichenbeleuchtung und Beleuchtung des
Instrumentenbretts eingeschaltet.
nach oben = Scheinwerfer, vorderes und hinteres
Standlicht, Kennzeichenbeleuchtung und Beleuchtung
des Instrumentenbretts eingeschaltet.
2) Wechselschalter, Wahl der Beleuchtungsart,
2 Positionen:
Position = Abblendlicht eingeschaltet;
Position = Fernlicht eingeschaltet.
3) Drucktaste = Blinkerschalter mit drei Positionen:
mittlere Position = ausgeschaltet;
Position = Abbiegen nach links;
Position = Abbiegen nach rechts.
Um die jeweilige Blinklichtfunktion ausschalten zu
können, muß der kleine Hebel an der Blinkersteuerung,
nachdem er wieder in die Mitte zurückgesprungen ist,
niedergedrückt werden.
4) Drucktaste = Hupe.
5) Drucktaste = Lichthupe.
14
D
Kupplungshebel (Abb. 7)
Der für das Auskuppeln zuständige Hebel (1) ist mit
einem Regulierknopf (2) ausgestattet, über den sein
Abstand zum Lenkergriff eingestellt werden kann.
Für die Regulierung drückt man den Hebel (1) vollständig
nach vorne, hält ihn so ausgerichtet, betätigt dabei den
Regulierknopf (2) und bringt ihn so in eine der vier
vorgesehenen Positionen. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß:
die Position Nr. 1 dem maximalen Abstand zwischen
Hebel und Griff entspricht, während man in der Position
Nr. 4 den minimalen Abstand erhält.
Wird der Hebel (1) betätigt, kommt es zur Unterbrechung
des Antriebs vom Motor zum Getriebe, d.h. also zum
Antriebsrad. Seine Anwendung ist in allen Fahrphasen
des Motorrads von Bedeutung, insbesondere aber beim
Anfahren.
Achtung
Die Regulierung des Kupplungshebels muß an
einem stehenden Motorrad vorgenommen werden.
Wichtig
Ein korrekter Einsatz dieser Vorrichtung wird die
Lebensdauer des Motors verlängern, da so Schäden an
seinen Antriebsorgangen vermieden werden können.
15
D
Kaltstarter (Abb. 8)
Er befindet sich am Gasdrehgriff. Zum Betätigen muß die
Taste (3) gedrückt werden. Daraufhin dreht sich der
Gasdrehgriff (4) etwas und erhöht dadurch die
Motordrehzahl. Diese Vorrichtung nur bei kaltem Motor
verwenden (Seite 33).
Wichtig
Ist der Motor warm genug, muß die Taste (3), durch
Drehen im Uhrzeigersinn des Gasdrehgriffs (4)
(abdrosseln), auf die Ausgangsposition zurückgestellt
werden. Diese Vorrichtung nicht verwenden, wenn der
Motor warm ist.
Abb. 8
Rechter Umschalter (Abb. 9)
1) Schalter, MOTORSTOP, zwei Positionen:
Position (RUN) = Fahrt.
Position (OFF) = Motorstop.
Achtung
Dieser Schalter dient hauptsächlich in Notfällen, in
denen sich ein schnelles Ausschalten des Motors als
notwendig erweist. Nach einem Halt, muß der Schalter in
seine Position zurückgestellt werden, dann kann der
Zündvorgang erfolgen.
Wichtig
Nach Fahrten mit eingeschalteter Beleuchtung,
wenn der Motor durch Betätigen des Schalters (1)
ausgeschaltet und der Zündschlüssel auf ON gelassen
wird, kann dies den Verbrauch der Batterie verursachen,
da in diesem Fall die Beleuchtung eingeschaltet bleibt.
2) Drucktaste = Motoranlaß.
16
D
Gasdrehgriff (Abb. 9)
Der Gasdrehgriff (3), auf der rechten Seite des Lenkers,
steuert die Öffnung der Ventile des
Drosselklappenkörpers. Bei Loslassen des Griffs kehren
diese automatisch wieder in die Leerlaufstellung zurück.
Vorderradbremshebel (Abb. 9)
Durch Ziehen dieses Hebels (4) an den Gasdrehgriff,
betätigt man die Vorderradbremse. Hierzu reicht schon
ein geringer Kraftaufwand aus, da es sich um eine
hydraulische Funktion handelt.
Der Hebel ist mit einem Regulierknopf (5) zur Einstellung
des Hebelabstands vom Griff zur Lenkerhälfte
ausgestattet.
Achtung
Vor dem Verwenden dieser Steuerungen, die
Anleitungen auf den Seiten 31 und 32 lesen.
17
D
Pedal der Hinterradbremse (Abb. 10)
Zum Betätigen der Hinterradbremse, das Pedal (1) mit
dem Fuß nach unten drücken. Es handelt sich hierbei um
ein hydraulisches Steuerungssystem.
Abb. 10
Gangschaltpedal (Abb. 11)
Das Gangschaltpedal verfügt über eine Ruheposition, die
sich in der Mitte N befindet und in welche das Pedal
automatisch wieder zurückspringt. Es verfügt über zwei
Positionen:
nach unten = wird das Pedal nach unten gedrückt, wird
der 1. Gang eingelegt oder auf niedrigere Gänge herunter
geschaltet. Diese Steuerung führt zum Erlöschen der
sich am Instrumentenbrett befindlichen Kontrolleuchte N.
nach oben = durch Anheben des Pedals kann man den 2.
Gang, danach den 3., den 4., den 5. und den 6. Gang
einlegen. Jede Pedalverstellung entspricht einem
Weiterschalten um einen einzigen Gang.
Abb. 11
18
D
Regulierung der Pedalenpostion von Schaltung
und Hinterradbremse
Um den Fahransprüchen des jeweiligen Fahrers zu
entsprechen, ist ein Anpassen des Schalt- und der
hinteren Bremspedals den entsprechenden Fußrasten
gegenüber möglich.
Zur Änderung der Schaltpedalpositiom, geht man
folgendermaßen vor:
Den Stab (1) blockieren und die Kontermuttern (2) und (3)
lockern.
Hinweis
Die Mutter (2) hat ein linksgängiges Gewinde.
Einen offenen Schlüssel an den Sechskantteil des Stabs
(1) ansetzen und so lange drehen, bis man die
gewünschte Position des Pedals erhalten hat.
Daraufhin die Kontermuttern wieder gegen den Stab
anziehen.
Abb. 11.2
19
D
Für eine Änderung der Bremspedalposition, geht man
folgendermaßen vor:
Die Kontermutter (4) lockern.
Die Schraube (5) für die Einstellung des Pedalhubs so
lange drehen, bis man dessen gewünschte Position
erhalten hat.
Die Kontermutter (4) erneut anziehen.
Durch ein manuelles Betätigen des Pedals kontrollieren,
ob hier ein Spiel von circa 1,5 ÷ 2 mm vor dem
Ansprechen der Bremse verblieben ist.
Sollte dies nicht der Fall sein, muß die Länge des
Steuerstabs des Bremszylinders in der folgenden Weise
geändert werden:
Die Kontermutter (6) des Zylinderstabs lockern.
Den Stab an der Gabel (7) zum Erhöhen des Spiels
anschrauben oder, zum Mindern, lockern.
Die Kontermutter (6) anziehen, dann das Spiel erneut
kontrollieren.
Abb. 11.3
20
D
Anordnung am Motorrad (Abb. 12)
1) Kraftstofftankverschluß.
2) Sattelschloß.
3) Seitenständer.
4) Befestigungshaken für Helmgurt.
5) Lenkerdämpfer.
6) Rückspiegel.
7) Einstellvorrichtungen für Vorderradgabel.
8) Einstellvorrichtungen für hinteres Federbein.
9) Pleuelstange für Einstellung der Motorradtrimmung.
Abb. 12
HAUPTBESTANDTEILE- UND VORRICHTUNGEN
21
D
Kraftstofftankverschluß (Abb. 13)
Öffnen
Den Schutzdeckel (1) anheben, dann den Zündschlüssel
einstecken. Nun um 1/4 Drehung im Uhrzeigersinn
drehen und so das Schloß aufsperren. Der Verschluß
kann abgehoben werden.
Schließen
Den Verschluß mit eingestecktem Schlüssel wieder in
seinen Sitz eindrücken.
Den Schlüssel, gegen den Uhrzeigersinn, in seine
Ausgangsstellung zurückdrehen, dann abziehen. Den
Schutzdeckel (1) des Tankschlosses wieder zuklappen.
Hinweis
Ein Schließen des Tanks ist nur mit eingestecktem
Schlüssel möglich. Dieser kann nur dann abgezogen
werden, wenn der Verschluß abgeschlossen ist.
Achtung
Nach jedem Tankvorgang (siehe Seite 35) muß man
sich immer davon überzeugen, daß der Tankverschluß
auch wieder perfekt ausgerichtet und abgeschlossen
wurde.
22
D
Sitzbank- und Helmschloß
Öffnen (Abb. 14.1)
Den Zündschlüssel in das Schloß (1) einstecken und im
Uhrzeigersinn drehen. Die Sitzbankverkleidung (2) hinten
etwas nach außen ziehen, dann anheben und am Tank
zum Aufliegen bringen. Im hinteren Teil des unter der
Sitzbank vorgesehenen Stauraums befindet sich der
Helmbefestigungsgurt. Den Gurt (A) durch den Helm
ziehen, dann seine Enden über den entsprechenden
Haken legen. Den Helm (Abb. 14.2) heraushängen
lassen, dann zur Absicherung die Sitzbank montieren.
Achtung
Diese Vorrichtung dient der Absicherung des
Helms, wenn das Motorrad geparkt wird. Den Helm beim
Fahren niemals daran eingehängt lassen, da er mit den
Fahrbewegungen interferieren und so den Verlust der
Motorradkontrolle verursachen könnte. Der Gurt muß
von der linken Seite her unter dem Rahmenaufsatz
durchgeführt werden. In anderen Positionen würde der
Gurt am Schließen der Sitzbank hindern.
Schließen
Die Elemente korrekt im Stauraum unter der Sitzbank
unterbringen. Den Sitzbankabschluß bis auf die
waagrechte Position senken, dann solange auf den
hinteren Teil (2) drücken, bis man das Einrasten des
Riegels im Schloß vernehmen kann. Durch ein leichtes
Ziehen nach oben des hinteren Verkleidungsendteils, sich
vom korrekt erfolgten Einhaken überzeugen.
Abb. 14.1
23
D
Seitenständer (Abb. 15)
Wichtig
Vor dem Betätigen des Seitenständers muß man
sich darüber vergewissern, daß die Abstellfläche fest und
eben genug ist.
Weicher Boden, Kies, von der Sonne aufgeweichter
Asphalt, u.ä. können zu einem mit starken Schäden
verbundenem Umfallen des Motorrads führen.
Auf abfallendem Gelände muß das Motorrad immer mit
dem Hinterrad talwärts ausgerichtet abgestellt werden.
Zum Ausklappen des Seitenständers braucht man nur mit
dem Fuß den Schubarm (1) herunterzudrücken (dabei die
Lenkerhälften des Motorrads mit beiden Händen
umfassen) und ihn so in seine maximale
Ausklappstellung zu begleiten. Das Motorrad so lange
neigen, bis der Ständer am Boden zur Auflage kommt.
Achtung
Nicht auf dem Motorrad sitzen bleiben, wenn es
durch den Seitenständer abgestützt wird.
Um den Seitenständer wieder in seine „Ruheposition“
(waagrecht) zu bringen, muß das Motorrad nach rechts
geneigt und gleichzeitig der Schubarm (1) mit dem
Fußrücken nach oben geklappt werden.
Hinweis
Es wird empfohlen, die Funktionstüchtigkeit des
Haltesystems (zwei ineinander geschobene Spannfedern)
und des Sicherheitssensors (2) zu prüfen.
Achtung
Ein Anlassen des Motorrads ist nur bei einem sich
in der „Ruheposition“ befindlichen Seitenständer
möglich, ist dies nicht der Fall, hindert seine
Sicherheitsvorrichtung am Anlaß des Motors.
Abb. 15
24
D
Lenkerdämpfer (Abb. 16)
Er befindet sich vor dem Tank und ist am Rahmen und
am Lenkkopf befestigt.
Seine Wirkung trägt zur erhöhten Lenkgenauigkeit und stabilität bei, was ein besseres Ansprechverhalten des
Motorrads in allen Bedingungen mit sich bringt.
Dreht man den Regulierknopf (1) im Uhrzeigersinn, erhält
man eine härtere Lenkung (2), dreht man ihn gegen den
Uhrzeigersinn, wird sie weicher (3).
Jede Regulierposition ist durch ein "Klicken" erkennbar.
Achtung
Versuchen Sie während der Fahrt niemals die
Position des Regulierknopfs (1) zu ändern, da es dabei
zum Verlust der Motorradkontrolle kommen kann.
Wichtig
Falls der Lenkwinkel geändert wurde, muß auch der
Dämpfer wieder richtig ausgerichtet werden (siehe Seite
48).
Abb. 16