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Tester in Aktion – Hier gehts
zur Foto strecke im Online beitrag. Auch zu finden auf:
www.bm-online.de
(Suchwort „GOF 1250“)
/ Ob freihändig oder auf Schiene: Die Bosch Oberfräse GOF 1250 LCE hat keine Einsatzvorlieben. Sie ist im breiten Mittelfeld
des Schreiner- und Tischleralltags zu Hause. Das Systemzubehör ergänzt Möglichkeiten in der Werkstatt und auf Montage.
BM Lesertest: Oberfräse Bosch GOF 1250 LCE
Leuchtender Pionier
Sie hat ein neuartiges Verstellsystem, bringt endlich Licht ins Dunkel und kann
die Frästiefe digital anzeigen. 20 BM-Tester unterzogen die aktuelle BoschOberfräse noch vor Marktstart dem Praxistest.
I
Mit der GOF 1250 LCE bietet Bosch jetzt
eine neue Oberfräse an. Sie vereint ausreichend Leistung für den Alltag mit niedrigem
Gewicht und durchdachten Extras, die im
Profibereich bislang „ihresgleichen suchen“.
Pionierarbeit leisteten auch die 20 BMTester, indem sie den neuartigen Allrounder
noch vor Marktstart mit vielen Aufgaben
konfrontierten.
Das Testpaket enthielt neben neu entwickelten Fräsern auch das Systemzubehör FSN OFA
32 Kit 800 Professional, was den Einsatzbereich der Fräse deutlich erweitert. Dass die
Entwickler ihren Job gut gemacht haben,
belegt die Note 1,7 auf der Zufriedenheitsskala der Schreiner und Tischler. „Wer mit dieser Maschine öfter arbeitet, weiß ihre Vorteile
zu schätzen und will darauf nicht mehr verzichten“, begeisterte sich Tischler Jürgen Heid.
Top-5 der Testerbewertungen
Die enge Spitze dieser angesprochenen
Vorteile bilden folgende Features:
Es gewinnt die Afterlock-Feineinstellung
·
(Note 1,2), mit der sich die gewählte Frästiefe
auch in eingetauchtem bzw. arretiertem
Zustand noch im Zehntel-Millimeter-Bereich
nachjustieren lässt. „Das ist das beste an der
Maschine und das Kaufargument schlechthin“, erklärt Heid seinen Eindruck.
Im Zusammenspiel mit der Digitalanzeige
wird die GOF 1250 LCE zum Präzisionswerkzeug – nicht nur beim Falzen und Nuten:
Fräser auf Oberfläche stellen, Tiefe mittels
Anzeige zehntelgenau einstellen und bedenkenlos eintauchen. „Endlich keine ungenaue
Skala mehr und ewiges Probefräsen“ lobt
Stephan Lomnitzer. Seine Kollegen vergeben
hierfür eine 1,7 und den Tipp, den leichtgängi-
BM-READKTEUR MARC HILDEBRAND
gen Batteriedeckel der Anzeige mit Klebeband
zu sichern – doch das hat Bosch inzwischen
selbst gemerkt und entsprechend geändert.
·
einfachen Werkzeugwechsel (Note 1,3). Hätte
Bosch noch einen Sicherheitsschalter verbaut,
der das Anlaufen in Parkposition verhindert,
wäre die „glatte Eins“ zum Greifen nah.
·
ringförmige LED-Beleuchtung. Buchstäblich
„ein absolutes High-Light“, wie nicht nur
Joachim Wölfel meldete. Sie bringt Licht ins
Dunkel, hilft zusammen mit der transparenten Gleitplatte den Riss zu verfolgen und
erleichtert präzises einstellen. Punktabzug
gab´s hier für Dauerbeleuchtung ab einstecken der Maschine – auch am Staubsauger.
·
Motoranlauf (1250 W) landen punktgleich auf
Platz 2 erreicht die Spindelarretierung zum
Ebenfalls Silber gibt’s mit einer 1,3 für die
Die konstante Leistung und der sanfte
/ Foto: Christian Liebing
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/ BM-Foto: Marc Hildebrand
/ Foto: Peter Winklhofer
/ Zur Maschine gehört im Basis-Set der Parallelanschlag, die Kopierhülse mit
Zentrierstift und ein Schraubenschlüssel. Optional: L-Boxx und weiteres Zubehör.
/ Durch einen gefederten Hebel (li.) lässt sich die Tiefenverstellung per Daumendruck entriegeln. Zum Arretieren lässt man diesen los.
/ Hände frei zum Werkzeugtausch: Dank abgeflachtem Gehäuse bleibt die
Maschine stabil auf dem Kopf stehen. Ein Hebel arretiert das Futter in Parkposition.
/ Foto: Christian Liebing
/ Gratwanderung bestanden: Diese Nut, zur Aufnahme von Maschinenzwingen,
wurde in mehreren Arbeits gängen mit dem Parallelanschlag gefräst.
/ Foto: Christian Liebing
Platz vier bzw. fünf (beide Note 1,4). Nur bei
„schweren Nutarbeiten in Hartholz fällt die
Leistung ab“, stellte Lisa Schottman fest.
Peter Winkelhofer, der mit seiner Schulklasse
testete, präzisiert: „Drehzahlabfall bei 14 mm
Nutfräser und 15 mm Frästiefe in Kiefer“.
Pluspunkte sammelte der verzögerte Anlauf,
der „kein so großes Drehmoment verursacht
und somit die Kraft um die Maschine zu kontrollieren reduziert“, freut sich Montage schreiner Wolfgang Glöckner.
Ergonomisch mit neuartiger Tiefenverstellung
Lob in puncto Ergonomie und Einhand bedienung heimste die Griffposition der
neuen Gerätegeometrie ein – allerdings
auch den Hinweis, „nicht für Linkshänder
bedienbar zu sein“ (Note 1,5).
Eine wichtige Rolle bei der Gerätegeometrie
spielt auch die neuartige Tiefenverstellung
(Note 2,0): Durch einen gefederten Hebel an
der linken Seite lässt sich diese per Daumendruck entriegeln und arretiert sich automatisch, wenn der Hebel in die Ausgangsposition gelangt. Dies empfand Möbelschreiner
Thorsten Rose anfangs als gewöhnungsbedürftig, später als praktisch. Die meisten
seiner Kollegen pflichteten ihm bei – auch
wenn sich einige wie z. B. Jan Biskup „einen
längeren Daumen“ wünschten, um den Entriegelungsweg besser zu bewältigen. Auch die
Bedienung in horizontaler Maschinenlage ist
Testerangaben zufolge etwas beschwerlich.
Als allgemeine Note für das Handling vergeben die Tester insgesamt eine 1,8.
Erwähnenswert in Sachen Tiefenverstellung
ist zudem, dass die Arretierung nur an der
linken Säule greift. Das hat zur Folge, dass
„die Maschine auf der Schalterseite unter festem Führungsdruck noch leicht nachgibt bzw.
sich bei Entlastung zurückstellt. Die Resultat:
unsaubere Taschengründe und z. B. bei hinterschnittenen Fräsern leichte Absätze in der
Fräsoberfläche“. Dies fiel nicht nur Tischler
Karsten Kriese auf. Doch er hat auch gleich die
Lösung parat: „unter Belastung mit Untermaß
fräsen, dann per Afterlock zwei bis drei
Zehntel nachstellen und ohne Maschinen belastung nachfräsen.“
Ohne Belastung heißt bei der GOF 1250 LCE
mit dem Eigengewicht von 3,6 kg fahren. Was
dem (oder der) einen bei längerem Arbeiten
vielleicht schwer vorkommen mag, ist für
diese Maschinenklasse ein Leichtgewicht am
Markt. Außerdem ist es „gut für Beschlagfräsarbeiten oder Gratleisten, da das Gewicht
auch für Laufruhe sorgt“, wie Schreiner meister Biskup weiß. Note Gewicht: 1,7.
Die maximale Frästiefe von 60 mm reicht für
die allermeisten Anwendungen der Möbelund Bauschreiner völlig aus (Note 1,5). Als
„Nice-to-have“ wurde die stufenlose Dreh-
-1
zahlverstellung (10 000 bis 24 000 min
) zwar
gewürdigt, gefahren wurde aber meist auf
Vollgas (Note 1,8).
Hier zeigten die beigelegten Nut-, Bündigund Rundungsfräser „Expert for Wood“, was
sie können. Laut Bosch stellt diese Serie eine
völlig neuen Qualitätsstandard des Herstellers dar – und überzeugte die Tester: Note 1,5
in Sachen Qualität und 1,6 bei der Standzeit.
Gut verstaut ist halb gewonnen
Dass auch die Verpackung zählt, beweist die
viel kommentierte Frage nach der Unterbringung von Maschine und Zubehör in der
L-Boxx. Kurzum: Es passt alles rein, von der
Maschine bis zum Zubehöradapter FSN OFA.
Nur die Alu-Schiene muss draußen bleiben.
Die hier beinahe befriedigende Note 2,4
hängt von der individuellen Nutzung ab. Der
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