Behringer DSP9024 User Manual [de]

Bedienungsanleitung
PRO DSP9024
®
DEUTSCH
Version 1.1 Dezember 2001
ULTRA-DYNE
www.behringer.com
SICHERHEITSHINWEISE
ACHTUNG: Um eine Gefährdung durch Stromschlag auszuschlie-
ßen, darf die Geräteabdeckung bzw. Geräterückwand nicht abgenommen werden. Im Innern des Geräts befinden sich keine vom Benutzer reparierbaren Teile. Reparaturarbeiten dürfen nur von qualifiziertem Personal ausgeführt werden.
WARNUNG: Um eine Gefährdung durch Feuer bzw. Stromschlag auszuschließen, darf dieses Gerät nicht Regen
oder Feuchtigkeit ausgesetzt werden. Dieses Symbol verweist auf das Vorhan-
densein einer nicht isolierten und gefähr­lichen Spannung im Innern des Gehäuses und auf eine Gefährdung durch Stromschlag.
SICHERHEITSHINWEISE IM EINZELNEN:
Vor Inbetriebnahme des Gerätes sind alle Sicherheits- und Bedienungshinweise sorgfältig zu lesen.
Aufbewahrung:
Bewahren Sie die Sicherheits- und Bedienungshinweise für zukünftige Fragen auf.
Beachten von Warnhinweisen:
Bitte beachten Sie alle Warnhinweise, die auf das Gerät aufgedruckt bzw. in der Bedienungsanleitung angegeben sind.
Beachten der Bedienungshinweise:
Bitte beachten Sie alle Bedienungs- und Anwendungshinweise.
Wasser und Feuchtigkeit:
Das Gerät darf nicht in der Nähe von Wasser (z.B. Badewanne, Wasch- und Spülbecken, Waschmaschine, Schwimm­becken, usw.) betrieben werden.
Belüftung:
Das Gerät muss so aufgestellt werden, dass eine einwandfreie Belüftung gewährleistet ist. Beispielsweise sollte es nicht auf einem Bett, Sofa oder auf einer anderen Unterlage aufgestellt werden, wo Belüftungsschlitze verdeckt werden könnten. Gleiches gilt für die Festmontage z.B. in einem Bücherregal oder Schrank, wo eine ungehinderte Belüftung nicht gewährleistet ist.
Wärme:
Das Gerät darf nicht in der Nähe von Wärmequellen, wie z.B. Heizkörpern, Herden oder anderen wärmeerzeugenden Geräten (auch Verstärker), aufgestellt werden.
Stromversorgung:
Das Gerät darf nur an die auf dem Gerät bzw. in der Bedienungsanleitung angegebene Stromversorgung ange­schlossen werden.
Erdung:
Die einwandfreie Erdung des Gerätes ist zu gewährleisten.
Netzkabel:
Das Netzkabel muss so verlegt werden, dass es nicht durch Personen oder darauf abgestellte Gegenstände beschädigt werden kann. Bitte achten Sie hierbei besonders auf Kabel und Stecker, Verteiler sowie die Austrittsstelle des Kabels aus dem Gehäuse.
Reinigung:
Das Gerät darf nur wie vom Hersteller empfohlen gereinigt werden.
Nichtgebrauch:
Bitte ziehen Sie den Netzstecker, wenn Sie das Gerät längere Zeit nicht benutzen.
Eindringen von Gegenständen und Flüssigkeit in das Geräteinnere:
Bitte achten Sie darauf, dass durch die Öffnungen keine Gegenstände oder Flüssigkeit in das Geräteinnere gelangen können.
Schäden und Reparaturen:
Das Gerät muss durch qualifiziertes Personal repariert werden, wenn:
- das Netzkabel oder der Netzstecker beschädigt worden sind,
- Gegenstände oder Flüssigkeit in das Geräteinnere gelangt sind,
- das Gerät Regen oder Feuchtigkeit ausgesetzt worden ist,
- das Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert oder eine deutliche Funktionsabweichung aufweist
- das Gerät auf den Boden gefallen bzw. das Gehäuse beschädigt worden ist.
Wartung:
Alle vom Anwender auszuführenden Wartungsarbeiten sind in der Bedienungsanleitung beschrieben. Darüber hin­ausgehende Wartungsarbeiten dürfen nur durch qualifiziertes Reparaturpersonal ausgeführt werden.
Dieses Symbol verweist auf wichtige Bedienungs- und Wartungshinweise in der Begleitdokumentation. Bitte lesen Sie in der Bedienungsanleitung nach.
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UL TRA-DYNE PRO DSP9024
VORWORT
Lieber Kunde, willkommen im Team der ULTRA-DYNE PRO-Anwender und herzlichen Dank für das Vertrauen, das Sie uns
mit dem Kauf dieses Gerätes entgegengebracht haben. Es ist eine meiner schönsten Aufgaben, dieses Vorwort für Sie zu schreiben, da unsere Ingenieure nach mehrmonatiger, harter Arbeit ein hochgestecktes Ziel erreicht haben: Ein hervorragendes Gerät zu präsentieren, das durch seine Flexibilität sowohl in Studios und bei P.A.-Verleihern als auch in Diskotheken und Clubs zum Einsatz kommen kann. Die Aufgabe, unseren neuen ULTRA-DYNE PRO zu entwickeln, bedeutete dabei natürlich eine große Verantwortung. Bei der Entwicklung standen immer Sie, der anspruchsvolle Anwender und Musiker, im Vordergrund. Diesem Anspruch gerecht zu werden, hat uns viel Mühe und Nachtarbeit gekostet, aber auch viel Spaß bereitet. Eine solche Entwicklung bringt immer sehr viele Menschen zusammen und wie schön ist es dann, wenn alle Beteiligten stolz auf das Ergebnis sein können.
Sie an unserer Freude teilhaben zu lassen, ist unsere Philosophie. Denn Sie sind der wichtigste Teil unseres Teams. Durch Ihre kompetenten Anregungen und Produktvorschläge haben Sie unsere Firma mitgestaltet und zum Erfolg geführt. Dafür garantieren wir Ihnen kompromisslose Qualität (hergestellt unter ISO9000 zertifiziertem Management-System), hervorragende klangliche und technische Eigenschaften und einen extrem günstigen Preis. All dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Kreativität maximal zu entfalten, ohne dass Ihnen der Preis im Wege steht.
Wir werden oft gefragt, wie wir es schaffen, Geräte dieser Qualität zu solch unglaublich günstigen Preisen herstellen zu können. Die Antwort ist sehr einfach: Sie machen es möglich! Viele zufriedene Kunden bedeuten große Stückzahlen. Große Stückzahlen bedeuten für uns günstigere Einkaufskonditionen für Bauteile etc. Ist es dann nicht fair, diesen Preisvorteil an Sie weiterzugeben? Denn wir wissen, dass Ihr Erfolg auch unser Erfolg ist!
Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die den ULTRA-DYNE PRO erst möglich gemacht haben. Alle haben ihren persönlichen Beitrag geleistet, angefangen bei den Entwicklern über die vielen anderen Mitarbeiter in unserer Firma bis zu Ihnen, dem BEHRINGER-Anwender.
Freunde, es hat sich gelohnt!
Herzlichen Dank,
Uli Behringer
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ULTRA-DYNE® PRO
Digitaler 24-Bit Dual-DSP 6-Band Dynamikprozessor
V
Digitaler Mainframe mit zwei 24-Bit Signalprozessoren
V
6-Band Kompressor/Limiter mit Gate und Peak Limiter
V
Hochwertige 24-Bit A/D- und D/A-Wandler von Crystal
DSP9024
DSP9024DSP9024
DSP9024DSP9024
V
ULTRAMIZER®-Funktion für optimalen Ausgangspegel und Signaldichte
V
VIRTUOSO®-Funktion für programmoptimierte Kompression
V
3-Band-Exciter mit einstellbarem Verhältnis zwischen gerad- und ungeradzahligen Harmonischen
V
Röhrensimulation mit einer Auswahl bekannter Röhrentypen
V
“True RMS”-Stereokopplung wählbar
V
Hochauflösendes LCD-Grafik-Display mit Hintergrundbeleuchtung
V
Wählbarer Arbeitspegel
V
100 frei belegbare Speicherplätze
V
Umfangreiche MIDI-Implementation
V
Servo-symmetrierte Ein- und Ausgänge mit XLR- und Klinkenanschlüssen
V
Relaisgesteuerte Hard Bypass-Funktion
V
Offene Architektur erlaubt Software Upgrades
V
Kostenloser Windows®-Editor unter www.behringer.com erhältlich
V
AES/EBU-Schnittstelle für digitale Einbindung optional erhältlich
V
Gefertigt unter ISO9000 zertifiziertem Management-System
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UL TRA-DYNE PRO DSP9024
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINFÜHRUNG.........................................................................................................................7
1.1 Das Konzept................................................................................................................................... 7
1.2 Bevor Sie beginnen ......................................................................................................................... 8
1.3 Bedienungselemente....................................................................................................................... 8
2. BEDIENUNG .........................................................................................................................10
2.1 Das Bedienkonzept des ULTRA-DYNE PRO................................................................................. 10
2.1.1 Die Programmebene ............................................................................................................11
2.1.2 Die Editierebene ..................................................................................................................11
2.1.3 Die Meterebene ...................................................................................................................11
2.1.4 Die Setup-Ebene ..................................................................................................................11
2.2 Betriebsart “PROCESS”.................................................................................................................11
2.2.1 Parametereditierung ............................................................................................................ 12
2.2.2 Programmverwaltung ........................................................................................................... 12
2.2.3 Programm laden ................................................................................................................. 13
2.2.4 Programm speichern ........................................................................................................... 13
2.2.5 VIRTUOSO aktivieren .......................................................................................................... 13
2.2.6 Bänderspezifisch editieren .................................................................................................. 14
2.2.7 Röhrensimulation ................................................................................................................ 15
2.3 Betriebsart “METER” ..................................................................................................................... 15
2.3.1 Die Detailpegelanzeige........................................................................................................ 16
2.3.2 Editieren im “METER”-Modus.............................................................................................. 17
2.4 Setup-Ebene 1 .............................................................................................................................. 17
2.4.1 Ein- und Ausgangsmenü ..................................................................................................... 17
2.4.2 Bändermenü ....................................................................................................................... 18
2.5 Setup-Ebene 2 .............................................................................................................................. 19
2.5.1 Global-Setup ....................................................................................................................... 20
2.5.2 MIDI-Setup .......................................................................................................................... 21
3. ANWENDUNGEN ..................................................................................................................21
3.1 Kompression/Leveling/Limiting/Clipping ......................................................................................... 22
3.2 Gate-Sektion................................................................................................................................. 23
3.2.1 Unterdrücken von Übersprechen in der Mehrkanaltechnik.................................................... 23
3.2.2 Grundeinstellung der Gate-Sektion...................................................................................... 24
3.2.3 Verminderung von Übersprechen bei Bühnenmikrofonen...................................................... 25
3.2.4 Verminderung der Rückkopplung von Bühnenmikrofonen ..................................................... 25
3.2.5 Entrauschen von Effektwegen ............................................................................................. 25
3.2.6 Der kreative Einsatz der Gate-Sektion ................................................................................ 25
3.3 Kompressorsektion ....................................................................................................................... 25
3.3.1 Grundeinstellung der Kompressorsektion ............................................................................ 27
3.3.2 Der ULTRA-DYNE PRO als Klangeffektgerät....................................................................... 27
3.3.3 Der “dumpfe” Klang von Kompressoren ............................................................................... 28
3.4 VIRTUOSO-Funktion ..................................................................................................................... 28
3.5 ULTRAMIZER-Funktion ................................................................................................................. 29
3.6 Peak Limiter-Sektion..................................................................................................................... 29
3.6.1 Grundeinstellung der Peak Limiter-Sektion.......................................................................... 30
3.7 Röhrensimulation .......................................................................................................................... 30
3.7.1 Einsatz ............................................................................................................................... 30
3.8 Exciter-Funktion............................................................................................................................ 31
3.8.1 Klangverbesserung im Kopiervorgang .................................................................................. 31
3.8.2 Klangverbesserung von Instrumenten .................................................................................. 31
3.8.3 Klangverbesserung einer P.A.-Anlage.................................................................................. 31
3.9 Der ULTRA-DYNE PRO im Aufnahme- und Kopierbereich ............................................................. 32
3.9.1 Der ULTRA-DYNE PRO bei digitalen Aufnahmen und beim Sampling.................................. 32
3.9.2 Der ULTRA-DYNE PRO im Mastering ................................................................................. 32
5
3.10 Der ULTRA-DYNE PRO als Schutzeinrichtung im Beschallungsbereich....................................... 33
3.10.1Schutz einer Anlage mit passiver Frequenzweiche .............................................................. 33
3.10.2Schutz einer Anlage mit aktiver Frequenzweiche................................................................. 34
3.10.3Klangverbesserung einer Prozessoranlage .......................................................................... 34
3.11 Der Einsatz des ULTRA-DYNE PRO in V erbindung mit Mehrspurmaschinen................................ 34
3.12 Der UL TRA-DYNE PRO im Rundfunk- und Fernsehbereich .......................................................... 34
3.12.1 Der Einsatz des UL TRA-DYNE PRO im Rundfunk- und TV -Bereich.................................... 35
3.12.2 Der Einsatz des UL TRA-DYNE PRO in T elefon- und Sendeleitungen.................................. 35
4. TECHNISCHER HINTERGRUND ........................................................................................36
4.1 Audiodynamik ............................................................................................................................... 36
4.1.1 Das Rauschen als physikalisches Phänomen ..................................................................... 36
4.1.2 Der Begriff der Dynamik ...................................................................................................... 36
4.1.3 Kompressoren/Limiter ......................................................................................................... 38
4.1.4 Expander/Noise Gates ........................................................................................................ 38
4.2 Digitale Audioverarbeitung ............................................................................................................. 39
4.2.1 Die Standards AES/EBU und S/PDIF.................................................................................. 40
4.3 Künstliche Obertonerzeugung ....................................................................................................... 41
4.4 Röhrentechnologie ........................................................................................................................ 42
4.5 Das Prinzip des UL TRA-DYNE PRO ............................................................................................. 43
5. INSTALLATION .....................................................................................................................43
5.1 Einbau in ein Rack........................................................................................................................ 44
5.2 Netzspannung ............................................................................................................................... 44
5.3 Analoge Audioverbindungen ........................................................................................................... 44
5.4 Digitale Audioverbindung über AES/EBU (Option) .......................................................................... 45
5.5 MIDI-Anschlüsse ........................................................................................................................... 46
6. ANHANG ................................................................................................................................46
6.1 AES8024 ...................................................................................................................................... 46
6.2 Betriebs-Software .......................................................................................................................... 47
6.3 Wechsel der S peicherbatterie ....................................................................................................... 47
6.5 MIDI Implementation ..................................................................................................................... 48
7. TECHNISCHE DATEN ..........................................................................................................49
8. GARANTIE .............................................................................................................................51
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UL TRA-DYNE PRO DSP9024
1. EINFÜHRUNG
Mit dem BEHRINGER ULTRA-DYNE PRO haben Sie ein volldigitales Tonbearbeitungsgerät auf DSP-Basis mit integrierten 24-Bit A/D- und D/A-Wandlern erworben. Die verwendeten Hochleistungs-DSPs sind in der Lage, alle nur erdenklichen Operationen in Sekundenbruchteilen durchzuführen, wobei allein die Software über die Art der Bearbeitung entscheidet.
Der BEHRINGER ULTRA-DYNE PRO verfügt über zwei Kanäle, die entweder unabhängig voneinander oder softwaregekoppelt betrieben werden können.
Die folgende Anleitung soll Sie zuerst mit den verwendeten Spezialbegriffen vertraut machen,
damit Sie das Gerät in allen Funktionen kennenlernen. Nachdem Sie die Anleitung sorgfältig gelesen haben, bewahren Sie sie bitte auf, um bei Bedarf immer wieder nachlesen zu können.
1.1 Das Konzept
Im Gegensatz zur analogen Technik, die nur begrenzt schnell auf eine Amplitudenveränderung reagieren kann, ermöglicht es die digitale Signalverarbeitung durch eine Vorverzögerung des Signals bereits im voraus Amplitudenveränderungen zu erkennen. Je größer die Vorverzögerung ist, desto intelligenter kann die Regelung vorgenommen werden. Doch selbst ein sogenanntes “Look Ahead” von wenigen Samples reicht aus, um einen Dynamikprozess – wie z. B. bei Limitern, die eine absolut zuverlässige Signalobergrenze gewährleisten – ohne zu clippen intelligent ablaufen zu lassen.
Die Signalverzögerung kann im Live-Betrieb durch die Mischung von direktem und verzögertem Schall negativ auffallen. Daher sind dort nur sehr kurze Verzögerungszeiten ratsam!
Bestimmt kennen Sie den Effekt, dass in einer Abmischung bei einem Bass Drum-Schlag oder einem kräftigen E-Bass-Impuls das Soloinstrument oder die Gesangsstimme kurzfristig “verschluckt” wird. Hier handelt es sich um ein typisches Problem von Breitbandkompressoren bzw. Limitern. Die energiereichen, tiefen Frequenzen bestimmen meist den Pegel des gesamten Frequenzspektrums. Übersteigen diese hohen Amplituden die Arbeitsschwelle des Kompressors, setzt der Kompressionsvorgang ein, wobei die hohen Frequenzen gleichzeitig mit abgeschwächt werden und das Klangbild dumpf wirkt. Dieses Problem tritt in der Mehrbandtechnik nicht auf, da die Regelung der tiefen Frequenzen unabhängig von den anderen Frequenzbereichen erfolgt, wodurch eine gegenseitige Beeinflussung ausgeschlossen wird. Im Gegensatz zu Breitbandgeräten wird im Mehrband­betrieb das Programmmaterial in mehrere Frequenzbänder aufgeteilt, wobei jedes einzelne Band über einen individuellen Kompressor bzw. Limiter verfügt. Hinter den Regelungseinheiten werden die einzelnen Frequenzbereiche wieder zusammengefügt.
Der ULTRA-DYNE PRO teilt das Klangspektrum in sechs Frequenzbänder und erlaubt dadurch eine “unhörbare”, aber extrem effektive Kompression. Ein völlig neues und intuitives Bedienkonzept lässt Sie ganz leicht Parameter für jedes einzelne Band oder aber global verändern. Zusätzlich bietet Ihnen der ULTRA-DYNE PRO ein in umfangreichen Parametern zu editierendes Gate, einen blitzschnellen Peak Limiter, eine Röhren­simulation und einen Exciter. Weiterhin erhalten Sie mit dem ULTRA-DYNE PRO die VIRTUOSO- und ULTRAMIZER-Funktionen, die Ihnen durch die Analyse des Programmmaterials Ihre Arbeit erleichtern und die Kompressorparameter schnell und automatisch an Ihr Audiomaterial anpassen.
Die Firmenphilosophie von BEHRINGER garantiert ein vollständig durchdachtes Schaltungskonzept und eine kompromisslose Wahl an Komponenten. Als Herz des BEHRINGER ULTRA-DYNE PRO werden 24-Bit AD/DA­Wandler verwendet, die aufgrund ihrer hervorragenden, technischen Daten und ihrem exzellenten, klanglichen Verhalten zu den besten Bausteinen zählen. Hinzu kommen die hervorragenden 24-Bit DSPs, die eine präzise Berechnung der aufwendigen Algorithmen garantieren. Daneben kommen engtolerierte Widerstände und Kondensatoren, hochwertige integrierte Schaltungen sowie weitere selektierte Komponenten zur Anwendung.
Der ULTRA-DYNE PRO DSP9024 wurde auf der Basis von SMD-Technologie (Surface Mounted Device) hergestellt. Die Verwendung der aus der Raumfahrt bekannten Subminiaturbausteine erlaubt nicht nur eine extreme Packungsdichte, sondern sorgt auch für eine erhöhte Zuverlässigkeit des Gerätes. Das Gerät wurde zudem unter ISO9000 zertifiziertem Management-System hergestellt.
In das Konzept des ULTRA-DYNE PRO wurden sogenannte Sicherheits-Relais integriert, die das Gerät bei einem eventuellen Stromausfall oder einem Defekt in der Stromversorgung automatisch in den Bypass-Modus umschalten. Zudem dienen diese Relais als Einschaltverzögerung, um eventuelle Knackgeräusche im Einschaltvorgang zu unterdrücken.
1. EINFÜHRUNG
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1.2 Bevor Sie beginnen
Der ULTRA-DYNE PRO wurde im Werk sorgfältig verpackt, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Weist der Karton trotzdem Beschädigungen auf, überprüfen Sie bitte sofort das Gerät auf äußere Schäden.
Schicken Sie das Gerät bei eventuellen Beschädigungen NICHT an uns zurück, sondern
benachrichtigen Sie unbedingt zuerst den Händler und das Transportunternehmen, da sonst jeglicher Schadensersatzanspruch erlischt.
Der BEHRINGER ULTRA-DYNE PRO benötigt zwei Höheneinheiten (2 HE) für den Einbau in ein 19-Zoll-Rack. Bitte beachten Sie, dass Sie zusätzlich ca. 10 cm Einbautiefe für die rückwärtigen Anschlüsse freilassen.
Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr und stellen Sie den ULTRA-DYNE PRO z. B. nicht auf eine Endstufe, um eine Überhitzung des Gerätes zu vermeiden.
Bevor Sie den ULTRA-DYNE PRO mit dem Stromnetz verbinden, überprüfen Sie bitte sorgfältig
ob Ihr Gerät auf die richtige Versorgungsspannung eingestellt ist!
Die Netzverbindung erfolgt über das mitgelieferte Netzkabel mit Kaltgeräteanschluss. Sie entspricht den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen.
Beachten Sie bitte, dass alle Geräte unbedingt geerdet sein müssen. Zu Ihrem eigenen Schutz
sollten Sie in keinem Fall die Erdung der Geräte bzw. der Netzkabel entfernen oder unwirksam machen.
Der BEHRINGER ULTRA-DYNE PRO verfügt standardmäßig über elektronisch servo-symmetrierte Ein- und Ausgänge. Das Schaltungskonzept weist eine automatische Brummunterdrückung bei symmetrischen Signalen auf und ermöglicht einen problemlosen Betrieb selbst bei höchsten Pegeln. Extern induziertes Netzbrummen etc. wird so wirkungsvoll unterdrückt. Die ebenfalls automatisch arbeitende Servofunktion erkennt den Anschluss von unsymmetrischen Steckerbelegungen und stellt den Nominalpegel intern um, damit kein Pegelunterschied zwischen Ein- und Ausgangssignal auftritt (6 dB-Korrektur).
Die digitalen Ein- und Ausgänge (AES/EBU-Schnittstelle) sind erdfrei symmetrisch ausgeführt. Die Verwendung hochwertiger Übertrager garantiert eine störungs- und potenzialfreie Signalführung. Die MIDI-Anschlüsse (IN/ OUT/THRU) werden über standardisierte DIN-Steckverbindungen vorgenommen. Die Datenübertragung erfolgt ebenfalls potentialfrei über Optokoppler.
1.3 Bedienungselemente
Abb. 1.1: Frontseite des UL TRA-DYNE PRO
Der ULTRA-DYNE PRO verfügt über vier Modustasten, vier Softkeys, vier Cursor-Tasten und eine MIDI-Kontoll­LED. Sämtliche Informationen erhalten Sie über das LED-beleuchtete 240 x 64 Punkte-Display.
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1. EINFÜHRUNG
UL TRA-DYNE PRO DSP9024
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Abb. 1.2: Frontseitige Bedienungselemente
Durch Druck auf den PROCESS-Taster erreichen Sie schnell und bequem alle wichtigen Programmfunktionen über virtuelle Schieberegler. Hier können Sie einfach und übersichtlich Programme aufrufen, abspeichern und editieren. Die Werks-Presets des ULTRA-DYNE PRO geben Ihnen bereits eine gute Ausgangsposition für verschiedenste Anwendungen. In Verbindung mit den Automatikfunktionen VIRTUOSO und ULTRAMIZER können Sie diese sehr komfortabel auf Ihr Audiomaterial anpassen. Für manuelle Einstellungen haben Sie dabei in der ersten Process-Ebene globalen Zugriff auf die Parameter aller Bänder gleichzeitig und in der zweiten auf die bandselektiv wirkenden Regler. Hier finden Sie auch eine Seite zur Bearbeitung der Röhren- und Exciter-Funtionen (TUBE).
Nach Betätigung des METER-Tasters wird im Display eine Mehrfachpegelanzeige dargestellt, die die Pegel der einzelnen Bänder sowie des Eingangs- bzw. Ausgangssignals darstellt. Außerdem werden jeweils die Pegelveränderungen in Relation zum Ursprungssignal angezeigt.
Beim Wechsel von der PROCESS- in die METER-Betriebsart bleibt der zuletzt benutzte
Schieberegler aktiv. Der betreffende Parameter kann weiter mit den vertikalen Cursor-Tasten verändert werden, wobei der Effekt auf die Signalbearbeitung an der entsprechenden Anzeige verfolgt werden kann.
Durch Druck des IN/OUT-Tasters wird der ULTRA-DYNE PRO in den Signalweg geschaltet (LED leuchtet grün) oder aus dem Signalweg herausgenommen (Bypass, LED bleibt dunkel). Rotes Flackern der LED signalisiert einen Overflow (Rechenüberlauf) im DSP und dient als Übersteuerungsanzeige. Die LED spricht auch dann an, wenn Ein- und Ausgangspegel völlig in Ordnung sind, aber intern im Prozessor ein Overflow auftritt. Leuchtet diese LED häufig rot auf, sollten Sie den Eingangspegel reduzieren.
Über den SETUP-Taster gelangt man in die beiden SETUP-Ebenen, die für diejenigen gedacht sind, die jeden Parameter einzeln numerisch editieren wollen. Ein kurzer Druck des SETUP-Tasters ermöglicht den Zugang zur ersten SETUP-Ebene, in der Sie alle verfügbaren Parameter des ULTRA-DYNE PRO im kompletten Wertebereich editieren können (vgl. Kapitel 2.1.4).
Durch einen ca. zwei Sekunden langen Druck des SETUP-Tasters kommen Sie in die zweite SETUP­Ebene. Dort finden Sie alle Grundeinstellungen des Gerätes wie Auswahl der Eingangssignalquelle, Abtastfrequenz, Passwortschutz, MIDI-Konfiguration etc.
Links neben dem Display befinden sich untereinander vier sogenannte SOFTKEYS mit der Bezeichnung A, B, C und D. Die Funktion dieser Taster wird durch die Benutzer-Software definiert und jeweils rechts neben dem entsprechenden Taster durch ein Piktogramm oder Text im Display dargestellt. Die einzelnen Piktogramme und die dazugehörigen Funktionen werden im Kapitel 2 ausführlich erklärt.
Auf der Gerätefront befindet sich als Herzstück das LED-beleuchtete 240 x 64 Punkte-DISPLAY. Rechts neben dem Display befindet sich die MIDI-LED, die den Eingang von MIDI-Daten anzeigt. Rechts vom Display befinden sich die CURSOR-TASTEN. Diese dienen unter anderem zur Auswahl
(horizontal) und zum Betätigen (vertikal) der im Display dargestellten Schieberegler. Zum anderen kann man mit ihnen die Parameterfelder im SETUP-Menü auswählen.
In allen Fällen bewirkt ein zusätzliches Drücken der gegenüberliegenden Cursor-Taste eine
beschleunigte Wirkung der zuerst betätigten Taste.
1. EINFÜHRUNG
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Abb. 1.3: Rückseitige Elemente des UL TRA-DYNE PRO
SICHERUNGSHALTER / SPANNUNGSWAHL. Bevor Sie das Gerät mit dem Netz verbinden, überprüfen
Sie bitte, ob die Spannungsanzeige mit Ihrer lokalen Netzspannung übereinstimmt. Beim Ersetzen der Sicherung sollten Sie unbedingt den gleichen Typ verwenden. Bei manchen Geräten kann der Sicherungshalter in zwei Positionen eingesetzt werden, um zwischen 230 V und 115 V umzuschalten. Beachten Sie bitte, dass ein größerer Sicherungswert eingesetzt werden muss, wenn Sie ein Gerät außerhalb Europas auf 115 V betreiben wollen (siehe Kapitel 5 “INSTALLATION”).
Mit dem POWER-Schalter nehmen Sie Ihren ULTRA-DYNE PRO in Betrieb. NETZANSCHLUSS. Benutzen Sie ausschließlich das beigefügte Netzkabel, um das Gerät an das
Spannungsnetz anzuschließen. Beachten Sie bitte auch, dass der Schutz- oder Erdleiter an der Steckdose vorhanden ist. Dieser darf zum Vermeiden von Brummschleifen NICHT unterbrochen werden. Verwenden Sie bei solchen Problemen besser DI-Boxen, wie die BEHRINGER ULTRA-DI PRO DI4000, damit die Schutzfunktion erhalten bleibt.
ANALOG INPUTS. Die analogen Eingänge des ULTRA-DYNE PRO sind als symmetrische XLR- und Klinkenbuchsen ausgeführt und vertragen bis zu +22 dBu Line-Pegel. Mikrofonsignale müssen also zunächst (z. B. über ein Mischpult) vorverstärkt werden.
ANALOG OUTPUTS. Die analogen Ausgänge des ULTRA-DYNE PRO sind ebenfalls als symmetrische XLR- und Klinkenbuchsen vorhanden. Der maximale Ausgangspegel, der am internen, digitalen Maxi­mum (DIGIMAX) ausgegeben wird, beträgt hier +16 dBu.
AES/EBU INPUTS (optional). Hier kann eine optional erhältliche, als XLR-Female-Buchse ausgeführte, digitale Schnittstelle installiert werden.
AES/EBU OUTPUTS (optional). Hier wird der Ausgang der Digitalschnittstelle als XLR-Male-Buchse installiert. Die AES/EBU-Option überträgt 24-Bit breite Datenworte mit 32, 44,1 oder 48 kHz.
MIDI IN, OUT und THRU. Diese Anschlüsse erlauben die MIDI-Fernsteuerung des ULTRA-DYNE PRO. SERIENNUMMER. Nehmen Sie sich bitte die Zeit und senden Sie uns die komplett ausgefüllte Garantie-
karte innerhalb von 14 Tagen nach Kaufdatum zu, da Sie sonst Ihren erweiterten Garantieanspruch verlieren. Alternativ ist auch eine Online-Registrierung über unsere Internet-Seite (www.behringer.com) möglich.
2. BEDIENUNG
2.1 Das Bedienkonzept des ULTRA-DYNE PRO
Aufgrund der komplexen Parametereinstellungen wurde für den ULTRA-DYNE PRO ein neues Bedienkonzept entwickelt, das es sowohl gestattet mit wenigen und einfachen Schritten die wesentlichen Parameter zu verändern als auch jeden einzelnen Parameter fein zu justieren und optimal an das Programmmaterial anzupassen.
Die Bedienung des ULTRA-DYNE PRO kann auf vier unterschiedlichen Ebenen vorgenommen werden: 10
2. BEDIENUNG
UL TRA-DYNE PRO DSP9024
1. In der Programmebene, durch das Auswählen und Anpassen von Presets.
2. In der Editierebene, die es erlaubt, fast alle Parameter komfortabel zu editieren.
3. Im METER-Menü, in dem neben der grafischen Pegeldarstellung auch die Möglichkeit besteht, zu editieren.
4. Im SETUP-Menü, wo auf mehreren Textseiten alle globalen und bandspezifischen Parameter der sechs Frequenzbänder je Kanal zugänglich sind.
2.1.1 Die Programmebene
Der ULTRA-DYNE PRO verfügt über 100 Programmspeicher, von denen ein Teil mit werksseitig erstellten Programmen belegt ist. In diesen Programmen befindet sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Grundeinstellungen, die einen weiten Bereich denkbarer Anwendungen abdecken. Diese Programme können sehr schnell abgerufen werden und liefern in der Praxis in den meisten Fällen bereits gute Ergebnisse. Selbst erstellte Einstellungen können selbstverständlich beliebig abgespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgerufen werden.
2.1.2 Die Editierebene
Die Editierebene dient zur Anpassung der Werksprogramme an das verwendete Programmmaterial. Im Editierfenster werden acht Schieberegler dargestellt, mit denen die Programme verändert werden können.
Das Besondere hierbei ist, dass die Schieberegler keine absolute, sondern eine relative Parameterveränderung bewirken und dass der Regelbereich auf sinnvolle Einstellungen begrenzt ist. (Die Begrenzung gilt nur bei den Werksprogrammen und bei Programmen, die auf der Basis von Werksprogrammen erstellt wurden).
2.1.3 Die Meterebene
In der Meterebene werden Ihnen alle Ein- und Ausgangspegel der einzelnen sechs Bänder angezeigt. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, Parameter zu editieren und die Auswirkung Ihrer Veränderung direkt anhand der Meter zu überwachen.
2.1.4 Die Setup-Ebene
In der Setup-Ebene können alle verfügbaren Parameter des ULTRA-DYNE PRO im kompletten Wertebereich editiert werden. Das Ergebnis kann dementsprechend von “merkwürdig” über “erstaunlich” bis “genial” ausfallen. Es können auch vollkommen neue Anwendungen kreiert werden. Deshalb ist die Setup-Ebene gedacht für Experten und Experimentierfreudige.
Die Programme und die Parameter der Editierebene werden durch Druck auf den PROCESS-Taster erreicht.
2.2 Betriebsart “PROCESS”
Nach dem Einschalten befindet sich der ULTRA-DYNE PRO in der Betriebsart “PROCESS”.
Abb. 2.1: Menü <PROCESS>
In diesem Modus können Sie das Menü <MEMORY> aufrufen, wo Sie Programme laden bzw. speichern können. Weiterhin haben Sie einen direkten Zugriff auf die wichtigsten Parameter der einzelnen Funktionen des ULTRA-DYNE PRO. Sie können auch die VIRTUOSO-Funktion direkt vom Menü <PROCESS> aus aktivieren. Bei dieser Funktion analysiert der ULTRA-DYNE PRO das Programmmaterial und passt auto­matisch die Kompressorparameter an. Beim Betätigen eines Schiebereglers erscheint ein Informationsfenster, dass Sie über die genaue Bezeichnung und den Wert des ausgewählten Parameters informiert. Über Softkey
2. BEDIENUNG
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C (EDIT) gelangen Sie in die bänderspezifische Editierebene, in der Sie die Gate- und Kompressorparameter für alle sechs Bänder separat einstellen können. Softkey D (TUBE) ermöglicht Ihnen den Zugriff auf die Parameter der Röhrensimulation und des Exciters.
2.2.1 Parametereditierung
Die Einteilung der Parameter und die Bedeutung der Abkürzungen entnehmen Sie bitte der Tabelle 2.1.
Display-Anzeige Funktion Parameter Regelbereich Default-Werte
GTH Gate Threshold -90 bis -40 dB, OFF OFF CTH Threshold -70 bis 0 dB, OFF OFF CRA Ratio 1:1 bis 88:1, INF:0 1:1 CAT Attack Time 0 bis 250 ms 0 ms CRT Release Time 0,05 bis 5 s 5 s
ULT Ultramizer Process 0 bis 100 0
OUT Outgain Gain -24 bis +24 dB 0 dB
LTH Limiter Threshold -36 bis 0 dB, OFF 0 dB
Compressor
T ab. 2.1: Funktionen der Regler im “PROCESS”-Modus
Die ersten fünf Parameter im Menü <PROCESS> sind in allen sechs Bändern vorhanden. Dagegen betreffen die letzen drei Einträge den kompletten Frequenzbereich. Die Definitionen der Parameter erhalten Sie in den Kapiteln 2.4.1 und 2.4.2.
Wenn Sie im Menü <PROCESS> Änderungen von Parametern vornehmen, wirken sich diese
global auf alle sechs Bänder aus.
2.2.2 Programmverwaltung
In einem Programm werden alle Einstellungen der signalbeeinflussenden Parameter abgelegt. Nicht gespeichert werden globale Geräteeinstellungen wie die Konfiguration der Eingänge und der MIDI-Schnittstelle, also alle Einstellungen, die in der Setup-Ebene 2 vorgenommen werden. Der ULTRA-DYNE PRO verfügt über 100 Programmplätze, die sowohl Werks-Presets als auch freie Plätze für Ihre eigenen Kreationen enthalten.
Abb. 2.2: Menü <MEMORY>
Nach Betätigen des Softkeys B (Memory) im Menü <PROCESS> gelangen Sie ins Menü <MEMORY>. In diesem Menü haben Sie bereits die Möglichkeit, mit den Up- und Down-Cursor-Tasten Programme auszuwählen und vorzuhören. Sobald Sie eine der Cursor-Tasten betätigen, erscheint ein Informationsfenster, das Ihnen das ausgewählte Programm anzeigt. Gleichzeitig hören Sie automatisch das angezeigte Preset und können es mittels Softkey D (A/B) mit dem gerade editierten Programm vergleichen. Das momentan aktive Programm wird durch einen hervorgehobenen Buchstaben im Piktogramm angezeigt: A entspricht dem schon editierten und B dem neu ausgewählten Programm. Um das Programm zu laden, drücken Sie Softkey A (LOAD) und folgen den Anweisungen im Kapitel 2.2.3. Softkey C (CLEAR) bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihr aktuelles Programm im Speicher zu löschen und ein Default-Preset zu laden.
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2. BEDIENUNG
UL TRA-DYNE PRO DSP9024
Bei Betätigen des Softkeys C (CLEAR) erscheint die Sicherheitsabfrage “CLEAR WORKSPACE”.
Wenn Sie diese mit “OK” bestätigen, werden alle aktuellen Parameter auf Anfangswerte (Default) zurückgesetzt. Speichern Sie zur Sicherheit Ihr editiertes Programm vorher ab.
2.2.3 Programm laden
Abb. 2.3: Menü <LOAD>
Über den Softkey A (Load) im Menü <PROCESS> kommen Sie ins Menü <LOAD>. Im Bereich der Schiebe­regler erscheint ein Informationsfenster wie sonst beim Betätigen eines Reglers. Dort können Sie über die Up­und Down-Cursor-Tasten ein Programm auswählen und mit dem Softkey D (LISTEN) vorhören. Die Vorhör­funktion wird durch ein hervorgehobenes “LISTEN” im Piktogramm signalisiert. Anschließend wählen Sie entweder mit Softkey A (OK) das gewünschte Programm aus oder kehren mit Softkey B (CANCEL) zum Menü <PROCESS> zurück.
2.2.4 Programm speichern
Abb. 2.4: Menü <STORE>
Über den Softkey B erreichen Sie das Menü <STORE>. Hier erscheint ebenfalls ein Informationsfenster, in dem Sie über die Up- und Down-Cursor-Tasten einen Programmplatz zur Speicherung Ihrer eigenen Kreation auswählen und mit dem Softkey A (OK) zur Programmbenennung gelangen oder mit dem Softkey B (CANCEL) die Speicherung abbrechen können und zurück zum Menü <PROCESS> gelangen. Wenn ein Programmplatz bereits belegt ist, erscheint die Sicherheitsabfrage “OVERWRITE PROGRAM?”.
Nochmaliges Drücken von Softkey A (OK) führt Sie dann zur Benennung des Programms. Im Display erscheint nun ein Fenster mit der Zeichenauswahl. Mit den Cursor-Tasten wird das gewünschte Zeichen ausgewählt, dieses erscheint an der blinkenden Stelle des Namensfeldes. Mit den Pfeiltasten auf den Softkeys B und C wird die Positionsmarkierung im Namensfeld bewegt. Softkey D (CLEAR) löscht alle Zeichen. Der zu vergebende Name kann maximal 12 Zeichen lang sein. Ist der Name vollständig eingegeben, gelangen Sie mit Softkey A (OK) zurück in das Menü <PROCESS>.
2.2.5 VIRTUOSO aktivieren
Die VIRTUOSO-Funktion kann Ihnen sehr viel Einstellarbeit abnehmen, indem sie nach Analyse des Audiomaterials die Kompressionspunkte selbstständig ermittelt. Wenn Sie im Menü <PROCESS> oder im Menü <METER> den Softkey A drücken, aktivieren Sie die VIRTUOSO-Funktion. Danach kommen Sie ins Menü <VIRTUOSO>, wo Sie den Grad der Komprimierung anhand der vier Softkeys auswählen können.
2. BEDIENUNG
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Abb. 2.5: Menü <VIRTUOSO>
Nun beginnt der ULTRA-DYNE PRO, das Audiomaterial zu analysieren, bis Sie mit Softkey C (OK) die Analyse beenden oder mit Softkey D (CANCEL) abbrechen. Signalisiert wird die Analyse durch ein Blinken des “VIRTUOSO”-Piktogramms.
Abb. 2.6: Analysefenster vom VIRTUOSO
Danach passt der ULTRA-DYNE PRO automatisch die Threshold-Parameter aller sechs Kompressoren in den einzelnen Bändern an das Audiomaterial an, so dass Sie eine optimale und effektive Kompression erreichen (vgl. Kapitel 3.4 VIRTUOSO-Funktion). Die Kompression lässt sich auch noch nachträglich, durch Verändern des INGAIN-Parameters im Setup-Menü, korrigieren. Ist sie zu stark, können Sie den INGAIN-Wert verringern und umgekehrt.
2.2.6 Bänderspezifisch editieren
Abb. 2.7: Menü <EDIT>
Mit dem Betätigen des Softkeys C (EDIT) im Menü <PROCESS> erreichen Sie das Menü <EDIT>, in dem Sie bänderspezifisch Parameter mittels der Schieberegler editieren können. Mit dem Softkey B wählen Sie eins der sechs Bänder an. Das Piktogramm zeigt das gerade angewählte Band an. Durch einmaligen Druck auf die Taste wird auf das jeweils höhere Band umgeschaltet.
Die ersten sechs Parameter (1 x Gate, 4 x Kompressor, 1 x Outgain) sind in jedem Band vorhanden, wogegen die letzten zwei Parameter (1 x Ultramizer, 1 x Limiter) auf den gesamten Frequenzbereich wirken.
Um die Bänder einzeln zu editieren, müssen Sie die BANDLINK-Funktion ausschalten.
Mit dem Softkey D (A/B) können Sie die aktuelle Einstellung mit dem zuletzt geladenen Programm vergleichen. Wenn Sie an einem geladenen Programm Änderungen vornehmen, wird das B im Piktogramm hervorgehoben. Wenn Ihnen die vorgenommene Einstellung nicht gefällt, können Sie zum Originalprogramm mit einem nochmaligen Druck auf den Softkey D zurückkehren und von dort aus eine neue Einstellung probieren. Sobald Sie nun einen Wert verändern, wird das B im Piktogramm wieder hervorgehoben. Nach dem Laden eines neuen Programms wird weder A noch B im Piktogramm hervorgehoben, solange keine Änderungen vorgenommen wurden.
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2. BEDIENUNG
UL TRA-DYNE PRO DSP9024
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Mit dem Softkey A (CLONE) werden die Parameter des gerade selektierten Frequenzbandes auf ein anderes oder sämtliche Bänder des betreffenden Kanals kopiert. Im Stereomodus (Setup-Ebene 2) wird die Einstellung auch auf alle Bänder des anderen Kanals übertragen. Es erscheint die Anzeige “COPY BAND X TO ALL BANDS”. Mit Hilfe der Up- und Down-Cursor-Tasten können Sie nun auswählen, ob die Parameter des aktuellen Bands auf alle anderen Bänder (ALL BANDS) oder auf ein bestimmtes Band (BAND X) kopiert werden sollen.
2.2.7 Röhrensimulation
Mit dem Druck auf den Softkey D (TUBE) im Menü <PROCESS> erreichen Sie das Menü <TUBE>.
Abb. 2.8: Menü <TUBE>
Hier können Sie Einstellungen bezüglich des Exciters und der Röhrensimulation vornehmen. Die Einteilung und die Bedeutung der Abkürzungen sind aus Tabelle 2.2 ersichtlich. Mit dem Softkey D (A/B) können Sie die aktuelle Einstellung mit dem zuletzt geladenen Programm vergleichen. Wenn Sie an einem geladenen Programm Änderungen vornehmen, wird das B im Piktogramm hervorgehoben. Wenn Ihnen die vorgenommene Einstellung nicht gefällt, können Sie zum Originalprogramm mit einem nochmaligen Druck auf den Softkey D zurückkehren und von dort aus eine neue Einstellung probieren. Sobald Sie nun einen Wert verändern, wird das B im Piktogramm wieder hervorgehoben. Nach dem Laden eines neuen Programms wird weder A noch B im Piktogramm hervorgehoben, solange keine Änderungen vorgenommen wurden.
Reglernummer Display-Anzeige Funktion Parameter Regelbereich Default-Wert
1 EXC Exciter Process 0 bis 100 0 2 O/E Exciter Odd/Even 1:19 bis 19:1 10:10 3 PRC Tube Process 0 bis 100 0 4 TYP Tube Type 12AX7, 12AY7, EL34, EL84 12AX7
T ab. 2.2: Funktionen der Regler im Menü <TUBE>
2.3 Betriebsart “METER”
Nach Betätigen des Meter-Tasters befinden Sie sich im Modus “METER”.
Abb. 2.9: Betriebsart “METER”
In diesem Modus werden die Ein- bzw. Ausgangspegel in sämtlichen Frequenzbändern (aufsteigend von links nach rechts) und die Gesamtpegel der beiden Kanäle angezeigt. Zusätzlich erhalten Sie Informationen über die vom ULTRA-DYNE PRO vorgenommene Pegelanhebung und -absenkung. Pegelabsenkungen werden als kleiner Balken von der 0 dB-Marke nach unten angezeigt. Mit dem Softkey A haben Sie die Möglichkeit, in der “METER”-Betriebsart die VIRTUOSO-Funktion zu aktivieren (vgl. 3.4). Softkey D schaltet zwischen der Anzeige der Eingangs- und Ausgangspegel um. Zur Verdeutlichung wird jeweils “IN” oder “OUT” hervorgehoben.
2. BEDIENUNG
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2.3.1 Die Detailpegelanzeige
Durch Druck auf den Softkey B (SINGLE) erreichen Sie die Detailpegelanzeige.
Abb. 2.10: Detailpegelanzeige
Anhand der Detailpegelanzeige können Sie den Ein- und Ausgangspegel des ULTRA-DYNE PRO kontrollieren. Durch die Balkenanzeige werden gleichzeitig der Effektivwert (RMS) – repräsentiert durch den massiven Balken – und der Spitzenwert (Peak) – dargestellt durch die durchbrochenen Segmente – angezeigt. Die Spitzenwertanzeige hat eine Rücklaufzeit von ca. 20 dB/s zur optischen Beruhigung der Darstellung. Mit dem Softkey A (CLEAR) löschen Sie den Speicher der Maximalwertanzeige. Softkey B wechselt zwischen der Anzeige der einzelnen Bänder (BAND 1 bis 6) und des Gesamtkanals (MASTER). Die aktuelle Auswahl wird im Piktogramm angezeigt. Softkey D (IN/OUT) ermöglicht die Umschaltung der Darstellung zwischen Eingangs­und Ausgangspegel. Eine Aktivität des Peak Limiters wird durch die Anzeige “LIM” im Display signalisiert. Mit Softkey C können Sie zwischen drei Skalen mit unterschiedlichen Referenzpegeln wählen. Der Referenzpegel wird durch den dicken Skalenstrich dargestellt. Gleichzeitig ändert sich auch die numerische Anzeige.
DIGMAX bezieht sich auf das digitale Maximum. Dieser Pegel darf bei einem Digitalgerät auf keinen Fall überschritten werden. Eine Überschreitung hat eine sofortige Verzerrung zur Folge, wobei diese Verzerrung deutlich schneller und unangenehmer hörbar wird als bei der Übersteuerung von analogen Audiogeräten.
+4 dBu bezieht sich auf den im professionellen Bereich üblichen Bezugspegel am analogen Ein- bzw. Ausgang.
-10 dBV bezieht sich auf den im Homerecording-Bereich oft zu findenden Bezugspegel (unsymmetrische
Anschlüsse, meistens mit RCA-Cinchbuchsen ausgeführt). Bei der Aussteuerung von Digitalgeräten – also für den internen Pegel oder die Verwendung der optionalen
AES/EBU-Schnittstelle – ist ausschließlich die Spitzenwertanzeige der “DIGMAX”-Skala maßgeblich. Die “+4 dBu” und die “-10 dBV”-Skala dient zur Pegelüberwachung der analogen Ein- und Ausgänge des ULTRA-DYNE PRO. Bitte beachten Sie, dass bei technischen Datenblättern für Analoggeräte, wie z. B. die Angabe der Eingangsempfindlichkeit von Endstufen, der Effektivwert (RMS) verwendet wird.
Der Effektivwert liegt immer unter dem Spitzenwert. Die Differenz ist abhängig von der
Signalstruktur. Bei einem statischen Sinussignal beträgt der Effektivwert etwa 71 % vom Spitzenwert, entsprechend einer Differenz von 3 dB.
Natürlich hat der “DIGMAX”-Wert auch eine Bedeutung für die analogen Ein- und Ausgänge, da 0 dB DIGMAX den maximalen Ausgangspegel des ULTRA-DYNE PRO darstellt.
Als Beispiel für die Verhältnisse zwischen den verschiedenen Skalierungen soll deshalb hier ein Sinuston mit dem höchstmöglichen Pegel dienen:
Skalierung
DIGMAX -3 dB 0 dB
+4 dBu +9 dB +12 dB
-10 dBV +21 dB +24 dB
Absolutwert: +16 dBu
RMS PEAK
Ablesung
T ab. 2.3: Verhältnis zwischen Anzeige und Ausgangspegel
Wie aus der Tabelle ersichtlich kann der ULTRA-DYNE PRO an den analogen Ausgängen einen maximalen Pegel von +16 dBu abgeben. Am analogen Eingang verkraftet der ULTRA-DYNE PRO maximal +22 dBu.
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2. BEDIENUNG
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