Folgende Betriebsbedingungen und Einsatzumgebungen sind vorauszusetzen:
lt. Bedienungsanleitung
B.Nier, Geschäftsführerin Willich, den 01.10.1998
Name, Anschrift, Datum und Unterschrift des rechtsverbindlich Verantwortlichen
2
Vorwort
Lieber Kunde,
willkommen im Team der VIRTUALIZER PRO-Anwender und herzlichen Dank für das Vertrauen, das Sie
uns mit dem Kauf dieses Gerätes entgegengebracht haben. Es ist eine meiner schönsten Aufgaben, dieses
Vorwort für Sie zu schreiben, da unsere Ingenieure nach mehrmonatiger harter Arbeit ein hochgestecktes
Ziel erreicht haben: Ein hervorragendes Gerät noch besser zu machen. Der VIRTUALIZER zählt schon
lange zur Standardausstattung unzähliger Studios und PA-Verleiher. Eines unserer meistverkauften Geräte
weiterzuentwickeln bedeutete dabei natürlich eine große Verantwortung. Bei der Weiterentwicklung standen
immer Sie, der anspruchsvolle Anwender und Musiker, im Vordergrund. Diesem Anspruch gerecht zu werden,
hat uns viel Mühe und Nachtarbeit gekostet, aber auch viel Spaß bereitet. Eine solche Entwicklung bringt
immer sehr viele Menschen zusammen und wie schön ist es dann, wenn alle Beteiligten stolz auf das Ergebnis
sein können.
Sie an unserer Freude teilhaben zu lassen, ist unsere Philosophie. Denn Sie sind der wichtigste Teil unseres
Teams. Durch Ihre kompetenten Anregungen und Produktvorschläge haben Sie unsere Firma mitgestaltet
und zum Erfolg geführt. Dafür garantieren wir Ihnen kompromißlose Qualität (hergestellt unter ISO9000
zertifiziertem Management-System), hervorragende klangliche und technische Eigenschaften und einen extrem
günstigen Preis. All dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Kreativität maximal zu entfalten, ohne daß Ihnen der Preis
im Wege steht.
Wir werden oft gefragt, wie wir es schaffen, Geräte dieser Qualität zu solch unglaublich günstigen Preisen
herstellen zu können. Die Antwort ist sehr einfach: Sie machen es möglich! Viele zufriedene Kunden bedeuten
große Stückzahlen. Große Stückzahlen bedeuten für uns günstigere Einkaufskonditionen für Bauteile etc.
Ist es dann nicht fair, diesen Preisvorteil an Sie weiterzugeben? Denn wir wissen, daß Ihr Erfolg auch unser
Erfolg ist!
D
Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die den VIRTUALIZER PRO erst möglich gemacht haben. Alle
haben ihren persönlichen Beitrag geleistet, angefangen bei den Entwicklern über die vielen anderen Mitarbeiter
in unserer Firma bis zu Ihnen, dem BEHRINGER-Anwender.
Freunde, es hat sich gelohnt!
Herzlichen Dank,
Uli Behringer
3
VIRTUALIZER PRO
Hochleistungsfähiger digitaler Multieffekt-Prozessor, basierend auf einem 24-Bit High-Speed Digital Signal Prozessor (DSP).
DSP1000P
s
Wave Adaptive Virtual Room Hall-Algorithmen, denen präzise mathematische Modelle von echten
Räumen zugrundeliegen, um Ihnen absolut natürliche Hall-Effekte zu bieten.
s
32 Hochleistungs-Algorithmen für Chorus, Flanger, Delay, Pitch Shifter, Vocoder, Rotary Speaker und
mehr.
s
Mehr als 700 Effekt-Variationen plus zwei einstellbare Parameter und separate EQ LO- und EQ HISektionen.
s
Zwei digitale Recheneinheiten bieten Ihnen unterschiedliche oder gekoppelte Einstellmöglichkeiten für
den rechten und den linken Kanal.
s
Echt-Stereo-Bearbeitung erlaubt die Separation von linkem und rechtem Kanal im Stereobild zur optimalen
Ausnutzung der Klangquellen.
s VIRTUALIZER-Software (kostenlos) ermöglicht die vollständige Fernsteuerung durch einen PC (erhältlich
im Internet unter www.behringer.de).
s
20-Bit A/D- und D/A-Wandler mit 64/128-fachem Oversampling für extremen Headroom und präzise
Detailauflösung.
s Interne 24-Bit-Verarbeitung mit einer professionellen Sample-Rate von 46 kHz.
s
Servo-symmetrierte Ein- und Ausgänge als XLR- und Klinken-Buchsen.
s
100 Benutzerprogramme zur Abspeicherung eigener Programme zum sofortigen Abruf.
s Hochgenaue 8-Segment LED-Aussteuerungsanzeigen vereinfachen die Pegeleinstellung für optimale
Performance.
s
Zukunftssicher durch updatebare Software-Architektur.
s
Volle MIDI-Funktionen erlauben die Steuerung der Parameter über Controller sowie Programmwechsel.
s
Hochwertige Bauteile und absolut stabile Konstruktion garantieren Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.
Mit dem BEHRINGER VIRTUALIZER PRO haben Sie ein äußerst leistungsfähiges Multieffektgerät erworben,
das neben erstklassigen Hall-Sounds mit einer Vielzahl von weiteren Algorithmen ausgestattet ist. Trotz der
großen Zahl von 32 neuentwickelten Effekttypen (in über 700 Variationen!) ist der DSP1000P dank seiner
logisch strukturierten Bedienungsoberfläche einfach und intuitiv bedienbar.
Um einen äußerst natürlichen Nachhall zu generieren, entwickelten wir bei BEHRINGER neuartige Algorithmen
der virtuellen Akustik, mit deren Hilfe alle Raum- und Hall-Parameter in absolut professioneller Qualität und
Natürlichkeit berechnet werden können.
Trotz dieser umfangreichen und rechenintensiven Arbeit, die im DSP1000P von einem 24-Bit-Prozessor
übernommen wird, ist der VIRTUALIZER PRO sehr bequem und einfach zu bedienen. Alle
Parameterveränderungen können Sie ganz unkompliziert mit dem Jog Wheel (Drehregler) vornehmen. Für
Ihre eigenen Programme stehen 100 Presets bereit.
Der DSP1000P begeistert durch exzellente Hall- und Delay-Programme, darüber hinaus bietet er noch einiges
mehr. Neben den klassischen Plattenhallsimulationen überzeugt der VIRTUALIZER PRO durch hervorragende
Modulations-Effekte (wie Chorus und Flanger), die um besondere Varianten, wie ein musikalischer PitchShifter, eine Tremolo- und eine Rotary Speaker-Simulation erweitert wurden. Mit den Effektprogrammen
Vocoder und Vocal Distortion liefern wir Ihnen zwei absolut zeitgemäße Spezialeffekte, die der DSP1000P
mit hoher Qualität generiert.
Ein besonderes Feature stellen die frei editierbaren High-Low-Filter dar. Diese sind in jedem Preset direkt
anwählbar. Sie können mit Hilfe der Filter die Klangcharakteristik Ihrer Presets direkt auf jede gewünschte
Raumcharakteristik abstimmen, was vor allem im hektischem Live-Betrieb Zeit spart. Außerdem verfügt der
DSP1000P nun über erweiterte Delayzeiten bis zu maximal 5,1 Sekunden im Stereobetrieb. Der
VIRTUALIZERPRO überzeugt nicht nur durch seine logische und einfache Bedienbarkeit, auch die technische
Ausstattung des DSP1000P ist beeindruckend. Folgende Punkte garantieren eine Signalverarbeitung auf
professionellem Niveau:
s Extrem rauscharme und exakte 20-Bit-AD/DA-Wandler.
s Eine professionelle Samplerate von 46 kHz garantiert eine hohe Signalauflösung bei einem Frequenzgang
von 20 Hz bis 20 kHz.
s Der 24-Bit-Prozessor verfügt über zwei Sektionen (Dual-Engine-Software), die jeweils unabhängig einen
Audiokanal bearbeiten.
s Wie bei allen BEHRINGER-Produkten ist die Qualität der verwendeten Bauteile und Schaltungen absolut
überzeugend.
Durch die umfangreiche MIDI-Implementation ist der DSP1000P in praktisch jedem MIDI-Setup einsetzbar.
Darüber hinaus können Sie via MIDI den VIRTUALIZER PRO auch mit einer Editor-Software von Ihrem PC
aus programmieren. Selbstverständlich lassen sich auch Controller-Daten und SysEx-Daten mit Hilfe der
MIDI-Schnittstelle aus dem DSP1000P senden und abspeichern, so können Sie z.B. Ihre sämtlichen Presets
und Einstellungen mit einem SysEx-Dump auf Ihrem Sequenzer sichern und gegebenenfalls wieder laden.
+Die folgende Anleitung soll Sie zuerst mit den verwendeten Spezialbegriffen vertraut machen,
damit Sie das Gerät in allen Funktionen kennenlernen. Nachdem Sie die Anleitung sorgfältig
gelesen haben, bewahren Sie sie bitte auf, um bei Bedarf immer wieder nachlesen zu können.
1.1Das Konzept
Die Firmenphilosophie von BEHRINGER garantiert ein perfekt durchdachtes Schaltungskonzept und eine
kompromißlose Auswahl der Komponenten. Als Herz des BEHRINGER VIRTUALIZER PRO wird ein 24Bit-DSP verwendet, der aufgrund seiner hervorragenden technischen Daten zu den besten Bausteinen zählt.
Hinzu kommen die hervorragenden 20-Bit-AD/DA-Wandler, die eine präzise Umsetzung der Signale
garantieren. Daneben finden engtolerierte Widerstände und Kondensatoren, hochwertige Schalter sowie
weitere selektierte Komponenten Anwendung.
6
1. EINFÜHRUNG
Der VIRTUALIZER PRO wurde auf der Basis von SMD-Technologie (Surface Mounted Device) hergestellt.
Die Verwendung der aus der Raumfahrt bekannten Subminiaturbausteine erlaubt nicht nur eine extreme
Packungsdichte, sondern sorgt auch für eine erhöhte Zuverlässigkeit des Gerätes. Das Gerät wurde zudem
unter dem ISO9000 zertifizierten Management-System hergestellt.
1.2Bevor Sie beginnen
Der VIRTUALIZER PRO wurde im Werk sorgfältig verpackt, um einen sicheren Transport zu gewährleisten.
Weist der Karton trotzdem Beschädigungen auf, überprüfen Sie bitte sofort das Gerät auf äußere Schäden.
+Schicken Sie das Gerät bei eventuellen Beschädigungen NICHT an uns zurück, sondern
benachrichtigen Sie unbedingt zuerst den Händler und das Transportunternehmen, da sonst
jeglicher Schadensersatzanspruch erlöschen kann.
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO benötigt eine Höheneinheit (1 HE) für den Einbau in ein 19-Zoll-Rack.
Bitte beachten Sie, daß Sie zusätzlich ca. 10 cm Einbautiefe für die rückwärtigen Anschlüsse frei lassen.
Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr und stellen Sie den VIRTUALIZER PRO z.B. nicht auf eine
Endstufe, um eine Überhitzung des Gerätes zu vermeiden.
+Bevor Sie den VIRTUALIZER PRO mit dem Stromnetz verbinden, überprüfen Sie bitte sorgfältig,
ob Ihr Gerät auf die richtige Versorgungsspannung eingestellt ist!
Die Netzverbindung erfolgt über ein Netzkabel mit Kaltgeräteanschluß. Sie entspricht den erforderlichen
Sicherheitsbestimmungen.
D
+Beachten Sie bitte, daß alle Geräte unbedingt geerdet sein müssen. Zu Ihrem eigenen Schutz
sollten Sie in keinem Fall die Erdung der Geräte bzw. der Netzkabel entfernen oder unwirksam
machen.
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 5 Installation.
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO verfügt standardmäßig über elektronisch servo-symmetrierte Einund Ausgänge. Das Schaltungskonzept weist eine automatische Brummunterdrückung bei symmetrischen
Signalen auf und ermöglicht einen problemlosen Betrieb selbst bei höchsten Pegeln. Extern induziertes
Netzbrummen etc. wird so wirkungsvoll unterdrückt. Die ebenfalls automatisch arbeitende Servofunktion
erkennt den Anschluß von unsymmetrischen Steckerbelegungen und stellt den Nominalpegel intern um,
damit kein Pegelunterschied zwischen Ein- und Ausgangssignal auftritt (6 dB-Korrektur).
Die MIDI-Anschlüsse (IN/OUT/THRU) werden über standardisierte DIN-Steckverbindungen vorgenommen.
Die Datenübertragung erfolgt potentialfrei über Optokoppler.
1.3Bedienelemente
Abb. 1.1: Die Frontseite des VIRTUALIZER PRO
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO verfügt auf der Frontseite über zehn Parameter-Taster, ein Jog Wheel
(Drehregler) ein LED-Display und einen Netzschalter. Jeder der beiden Kanäle kann in der Aussteuerung mit
einer achtstelligen LED-Kette überwacht werden.
1. EINFÜHRUNG
7
Abb. 1.2: Die Anzeigen-Sektion des VIRTUALIZER PRO
1
Die beiden LED-Ketten zeigen die Stärke des Eingangssignals in dB bezogen auf Nominalpegel an,
der mit dem +4 dBu / -10 dBV Schalter auf der Rückseite gewählt wurde.
2
Die Effekt-Tabelle gewährt Ihnen einen Überblick auf die 32 verschiedenen Effektalgorithmen.
3
Auf dem LED-Display können Sie nach Einschalten des Gerätes die Nummer des zuletzt benutzten
Presets ablesen. Das Display verfügt über eine gut ablesbare, zweieinhalbstellige, numerische Anzeige
und zeigt die absoluten Werte der Parameter an, die Sie verändern.
Abb. 1.3: Die Eingabetaster und das Jog Wheel
4
Mit Hilfe des Jog Wheels, einem Endlos-Drehregler, können Sie die angewählten Parameter stufenlos
verändern. Drehen Sie das Rad im Uhrzeigersinn, erhöhen sich die Werte. Gegen den Uhrzeigersinn
gedreht verkleinern sich die Werte.
Wenn keine der Editierfunktionen rechts vom Jog Wheel ausgewählt ist, kann man mit dem Jog
Wheel direkt ein Programm auswählen. Daraufhin leuchtet ein Punkt im Display. Solange der Punkt
leuchtet, kann ein Programm ausgewählt werden, ohne daß die entsprechenden Einstellungen sofort
hörbar werden. Wenn das Jog Wheel eine Sekunde nicht gedreht wird, erlischt der Punkt im Display
und das Programm wird geladen.
5
Ein Druck auf den EFFECT-Taster ermöglicht es, einen der 32 Grundeffekt-Algorithmen mit dem Jog
Wheel auszuwählen.
+Mit dem Auswählen eines neuen Algorithmus werden alle Parameter auf sogenannte Default-
Werte zurückgesetzt (vgl. Tabelle 6.5 im Anhang).
6
Der VARIATION-Taster erlaubt es Ihnen, zu jedem Effekt-Algorithmus je einen weiteren sinnvollen
abgestimmten Effekt-Parameter anzuwählen. Dadurch können Sie noch umfangreicher in das
Klanggeschehen eingreifen.
8
1. EINFÜHRUNG
7
Mit dem ENGINE L-Taster wählen Sie für die True-Stereo-Effekte den linken Audio-Kanal an. Bei
vielen Effekten können die Parameter, die sich hinter EDIT-A und EDIT-B verbergen in Engine L und
R unterschiedlich sein und evt. auch für beide Kanäle gelten. Welcher Parameter wo zugänglich ist,
geht aus der Parameterliste auf der Gehäuseoberseite hervor.
8
Mit dem ENGINE R-Taster wählen Sie, sinngemäß wie unter beschrieben, den rechten AudioKanal an. Falls Sie eine gleichzeitige Bearbeitung des linken und des rechten Audio-Kanals wünschen
(Couple-Betrieb), drücken Sie gleichzeitig beide Engine-Taster. Der Couple-Betrieb wird durch das
Leuchten beider Engine-LEDs angezeigt. Falls Sie eine Editierung in einem der beiden Audio-Kanäle
vornehmen und danach in den Couple-Betrieb wechseln, so werden die Parameter des aktiven Kanals
auf den anderen Kanal kopiert. Drücken Sie z.B. ENGINE L vor ENGINE R so wird links auf rechts
kopiert. Bei Effekt-Algorithmen, in denen einige der Parameter nicht für rechts und links getrennt
einstellbar sind, wird bei Anwahl der entsprechenden Parameter automatisch in den Couple-Betrieb
gewechselt.
9
In jedem Preset können Sie neben der Variation mindestens zwei Parameter editieren. Mit dem EDITA-
Taster wählen Sie den ersten Parameter an. Die genaue Bedeutung entnehmen Sie bitte der
Parameterliste auf dem Gehäusedeckel.
10
Der EDIT B-Taster gestattet es Ihnen, einen zweiten Parameter nach Ihren Wünschen zu verändern.
11
Um Programme in ihrem Klang abzurunden, ist der VIRTUALIZER PRO mit zwei Filtern ausgestattet.
Der EQ-HI-Taster aktiviert ein Filter, das die Höhenanteile eines Presets anhebt oder abschwächt.
12
Mit dem EQ-LO-Taster können Sie die Baßanteile des jeweiligen Effektprogramms anheben oder
absenken.
D
13
Mit dem IN/OUT-Taster können Sie das Gerät auf Bypass schalten. Die grüne LED zeigt an, daß der
VIRTUALIZER PRO aktiviert ist. Abhängig vom aktuellen Mix-Modus (s.u.), kann mit dieser Taste
statt des Bypass-Modus auch eine Mute-Funktion aktiviert werden. Außerdem zeigt ein Flackern der
LED das Eintreffen von relevanten MIDI-Daten an.
14
Mit Hilfe des STORE-Tasters können Sie die von Ihnen vorgenommen Änderungen in ein User-Preset
abspeichern, dessen Programmnummer im Display angezeigt wird. Der VIRTUALIZER PRO verfügt
über 100 User-Presets.
Nach dem ersten Druck des STORE-Tasters kann man einen Speicherplatz (Nummer) auswählen
und mit erneutem Druck bestätigen.
15
Mit dem POWER-Schalter nehmen Sie den VIRTUALIZER PRO in Betrieb.
Tastenkombinationen
Um eine unabsichtliche Fehlbedienung zu vermeiden, wurden drei wichtige Editier-Befehle als
Tastenkombinationen realisiert. So ist es im normalen Betrieb z.B. nicht möglich, die Presets ohne weiteres
wieder in die ursprüngliche Werkseinstellung zu versetzen. Dadurch sind Ihre selbst erstellten Programme
optimal geschützt. Falls Sie die Werkseinstellung der Presets initialisieren möchten:
s
Halten Sie vor dem Einschalten des VIRTUALIZER PRO den EFFECT- und den STORE-Taster
zusammen gedrückt. Schalten Sie den DSP1000P ein und halten dabei die Tasten noch ca. zwei Sekunden
lang gedrückt. Die Programmnummern werden hochgezählt und wieder in die ursprüngliche
Werkseinstellung zurückversetzt.
Der VIRTUALIZER PRO bietet Ihnen zwei Möglichkeiten (Mix Extern- und Mix Intern-Modus), das
Eingangssignal mit dem Effektsignal zu mischen. Möchten Sie den DSP1000P in Verbindung mit einem
Mischpult betreiben, dann sollten Sie den Mix Extern-Modus benutzen. In dieser Betriebsart sind alle Presets
immer mit 100% Effektanteil versehen. Das heißt, Sie können über die Aux-Return-Wege des Mischpultes
soviel Effekt dem Originalsignal zumischen, wie Sie es möchten. Der IN/OUT-Taster erfüllt in diesem
Betriebsmodus die Funktion eines Bypass-Tasters. So gelangen Sie in den Mix Extern-Modus:
s
Drücken Sie bei eingeschaltetem Gerät gleichzeitig die Taster der Mix-Kombination, d.h. den EQ HI- und
den EQ LO-Taster. Der VIRTUALIZER PRO wechselt daraufhin in den Mix-Modus. Wenn im Display
zwei Striche angezeigt werden, dann befindet sich der DSP1000P bereits im Mix Extern-Modus. Wenn
eine Zahl angezeigt wird, so befindet sich das Gerät im Mix Intern-Modus. Um zwischen den Modi zu
wechseln, müssen Sie einfach nur die beiden EQ-Taster ca. zwei Sekunden lang zusammen drücken.
1. EINFÜHRUNG
9
Im Mix Intern-Modus ist der Effektanteil für jedes Preset mit dem Jog Wheel von 0-100% frei einstellbar. Das
ist zum Beispiel sinnvoll, falls Sie den DSP1000P in Verbindung mit einem Gitarrenverstärker (im seriellen
Einschleifweg) benutzen wollen. In der Regel erzielen Sie gute Resultate mit einen Effektanteil zwischen 20
und 50%.
Um in den MIDI-Modus zu gelangen, ist es ebenfalls erforderlich eine Tastenkombination auszuführen. Bei
eingeschaltetem VIRTUALIZER PRO gehen Sie wie folgt vor:
s
Halten Sie die Taster IN/OUT und STORE zusammen gedrückt. Der DSP1000P schaltet dann automatisch
in den MIDI-Modus. Mit der In/Out-Taste können Sie dann die jeweiligen MIDI-Parameter durchschalten.
Drücken Sie eine andere Taste, so verlassen Sie den MIDI-Modus.
Abb. 1.4: Die Anschlüsse und Bedienelemente auf der Rückseite
16
Mit dem OPERATING LEVEL-Schalter können Sie den DSP1000P optimal an verschiedene
Arbeitspegel anpassen, d.h., Sie sind in der Lage, zwischen dem Homerecording-Pegel (-10 dBV) und
dem professionellen Studio-Pegel (+4 dBu) zu wählen. Durch diese Anpassung werden die PegelAnzeigen automatisch auf den jeweiligen Nominalpegel umgestellt und der VIRTUALIZER PRO im
optimalen Arbeitsbereich betrieben.
17
Dies sind die symmetrischen EINGÄNGE des DSP1000P, die sowohl als 6,3 mm Klinken-, wie als
XLR-Buchsen ausgeführt sind.
18
Die beiden AUSGÄNGE des VIRTUALIZER PRO liegen ebenfalls als symmetrische Klinken- und
XLR-Buchsen vor.
19
SERIEN-NUMMER. Nehmen Sie sich bitte die Zeit und senden Sie uns die Garantiekarte vom
Fachhändler komplett ausgefüllt innerhalb von 14 Tagen nach Kaufdatum zu, da Sie sonst Ihren
erweiterten Garantieanspruch verlieren.
20
Der DSP1000P verfügt über eine weitreichende MIDI-Implementation. Neben den obligatorischen
MIDI-IN und MIDI-OUT-Anschlüssen ist für die Weitergabe von MIDI-Befehlen noch ein MIDI-THRU-
Anschluß vorhanden.
21
Die Netzverbindung erfolgt über eine ICE-Kaltgerätebuchse. Ein passendes Netzkabel gehört zum
Lieferumfang.
1.4Effekt-Algorithmen
Alle Effekt-Presets eines digitalen Effektgerätes basieren auf verschiedenen Algorithmen, die von einem
oder mehreren DSPs abgearbeitet werden. Wie funktioniert das? Ein digitaler Signal-Prozessor (DSP) ist in
der Lage, eine enorme Anzahl von binären Rechenvorgängen in minimaler Zeit durchzuführen. Ein Algorithmus
ist eine Arbeits- oder Rechenvorschrift, die für jeden Effekt-Typ genau festgelegt ist. So ist ein Algorithmus
für einen Halleffekt anders programmiert als z.B. ein Chorus-Algorithmus. Vereinfacht ausgedrückt: Jeder
Effekt hat einen bestimmten Algorithmus mit dem das digitalisierte Eingangssignal bearbeitet wird. Die
Bearbeitung findet innerhalb des DSPs statt. Nachdem der Effekt erzeugt und dem Eingangssignal zugemischt
wurde, wird das digitale Musiksignal wieder mit einem D/A-Wandler in ein analoges Signal zurückgewandelt.
Die Effekte des VIRTUALIZER PRO erlauben es, teilweise bis zu fünf Größen (Parameter) zu verändern, die
auf unterschiedliche Art den Klang beeinflussen. Für manche Algorithmen werden deshalb mit Engine-L
und -R verschiedene Parameter vorgegeben. In diesen Fällen bedeutet die Umschaltung mit Engine-L und
-R nur, daß Sie ein bis zwei weitere Parameter mit EDIT-A und -B einstellen können, diese aber grundsätzlich
für beide Audiokanäle gelten.
10
1. EINFÜHRUNG
Die einzige Ausnahme dazu sind die DUAL-MONO (PARALLEL)-Effekte, die im linken Kanal einen anderen
Effekt erzeugen als im Rechten.
Im folgenden bedeutet z.B. EDITB-L oder EDITB-R, daß Sie EDITB und die linke bzw. rechte Engine
auswählen. Ist nur von z.B. EDITB die Rede, so bedeutet dies, daß die Anwahl der Engine keine Rolle spielt,
weil der Parameter für beide Seiten eingestellt wird.
Bei einem Raumsimulationseffekt (wie Programm 1) bedeutet z.B. EDITB-R nicht, daß der rechte Audiokanal
bearbeitet wird, sondern daß damit der zweite Edit B-Parameter (bei Programm die Brillanz) eingestellt wird.
1.4.1 Hall-und Delay-Algorithmen
Cathedral: Ein sehr dichter und langer Hall einer großen Kathedrale, der sich gut für Soloinstrumente
oder Stimmen in langsamen Stücken eignet. Die Variation ändert die Nachhallzeit, über EDITA läßt
sich der Unterschied zwischen ebenen und verwinkelten Wänden einstellen (Diffusion) während
EDITB-L die Erstreflexionen und EDITB-R die Brillanz (High Multiply) des Hallsignals regelt.
Plate: Der Sound der früher genutzten Hallfolien bzw. Hallplatten. Ein Klassiker für das Verhallen von
Schlagzeug (Snare) und Gesang. Die Nachhallzeit läßt sich von 0 s bis zu 9 s über die Variation
einstellen. Die Verzögerung, ehe der Hall einsetzt, (Predelay) wird durch EDITA bestimmt, was den
Eindruck der Raumgröße bestimmt. EDITB-L verbreitert das Stereobild, und EDITB-R verändert die
Brillanz des Raumes.
Small Hall: Simulation eines kleinen, lebendigen (sprich stark reflektierenden) Saales, der sich mit
einer kurzen Hallzeit (Variation) gut für Schlagzeug eignet und mit einer mittleren Hallzeit häufig für
Blasinstrumente eingesetzt wird. EDITA regelt die Diffusion, EDITB-L über die Erstreflektionen die
Raumgröße und EDITB-R die Stereobreite. Gerade der letzte Parameter bestimmt, ob Sie akustisch
vor der geöffneten Tür des Raumes oder in dessen Mitte stehen.
D
Room: Man hört deutlich die Wände dieses Raumes, deren Beschaffenheit man mittels EDITB von
stark reflektierend (Kacheln, Marmor) bis zu stark absorbierend (Teppich, Vorhänge) verändern kann.
Unter Zuhilfenahme der Variation (Hallzeit/Raumgröße) kann man vom winzigen Abstellraum bis
zum komfortablen Wohnzimmer alle möglichen Räume erzeugen. Edit A bestimmt über das PreDelay die Tiefe und Ausdehnung. Dieses Programm eignet sich besonders gut für Hall, der nicht als
deutlicher Effekt auffallen soll (Rap, Hip Hop-Gesang) oder um Instrumenten, die trocken aufgenommen
wurden, ihre Natürlichkeit wiederzugeben.
Studio: Mittlere bis größere Räume, die man in puncto Wandbeschaffenheit EDITB-R, Erstreflexionen
EDITB-L, Entfernung zur Schallquelle (= Pre Delay: EDITA) und Größe (Variation) gestalten kann.
Die Raumsimulation klingt sehr natürlich und ist vielseitig einsetzbar.
Concert: Hier wählen Sie zwischen einem kleinen Theater oder einem großen Konzertsaal (Variation
= Hallzeit), bestimmen die Entfernung zur Bühne (EDITA = Pre Delay), kreieren akustisch die
nächstgelegenen Wände (EDITB-L = Early Reflections) und deren Beschaffenheit (EDITB-R = Diffusion). Verglichen mit dem STUDIO-Hallprogramm ist dieses lebendiger und höhenreicher.
Stage: Ein sehr schöner Hall, um beispielsweise den Klang einer Keyboardfläche oder einer akustischen
Gitarre in die Breite zu ziehen (EDIT B-R = Stereobreite) und aufzufrischen (EDITB-L = Lebendigkeit/
Live-Charakter). Außerdem können Sie mit Variation die Nachhallzeit und unter EDIT A die Diffusion
einstellen.
Vocal: Sehr voller, dichter Hall mit mittleren Längen (einstellbar über Variation) der Gesang oder
andere Solostimmen veredelt und in den Mix integriert. EDITA regelt das Predelay, EDITB-L die
Erstreflexionen und EDITB-R die Brillanz (High Multiply).
Percussion: Sehr stark ausgeprägte Erstreflexionen charakterisieren diesen dichten Hall und
prädestinieren ihn für dynamische Signale (Schlagzeug, Percussion, Slapbaß usw.). Neben Diffusion
(EDITA) und der Hallzeit (Variation) ergeben sich sehr interessante Einstellungen durch die getrennt
einstellbare Ausklingzeit der hohen Frequenzanteile (EDITB = High Frequency Decay), die den Effekt
mehr oder weniger deutlich machen.
1. EINFÜHRUNG
11
Stereo Delay: Eine Verzögerung des Eingangssignals um bis zu 5,1 s. Unter Variation wird die grobe
Einstellung der Delay-Zeit vorgenommen. Mit EDITA läßt sich die Zeit im Millisekundenbereich von
Variation 1 bis 10 in Schritten von jeweils 5 ms, danach (Variation 11 bis 32) in 10-ms-Schritten fein
justieren. Während der Delay-Bereich der ersten 4 Variationen (0 bis 1275ms) für den linken und
rechten Kanal gleich eingestellt werden, sind die folgenden Variationen so angelegt, daß im rechten
Kanal größere Delay-Zeiten als im Linken eingestellt werden. Damit lassen sich z.B. links Achtel- und
rechts Viertelnoten-Delays erreichen. (Bitte entnehmen Sie die genauen Bereiche der Tabelle 6.2im Anhang.)EDITB bestimmt das Feedback, also den Anteil des Effektsignals der dem Effekt erneut
zugeführt wird (vgl. Tabelle 6.1 im Anhang). Hiermit erreicht man, daß das Eingangssignal mit
abnehmender Intensität mehrmals wiederholt wird. Der Maximalwert des Feedbacks wurde begrenzt,
um eine Endlossschleife (100% Rückkopplung) zu vermeiden.
Stereo Ping-Pong Echo: Genau wie der Stereo-Delayeffekt ist das Echo eine verzögerte Wiederholung
des Eingangssignals, allerdings mit dem Unterschied, daß die Wiederholungen zusehends weniger
Höhenanteil haben (vgl. Tabelle 6.1 im Anhang). Dies simuliert das Verhalten eines Bandechos, wie
es vor der digitalen Ära eingesetzt wurde, liegt also im Trend der Vintage Sounds. Außerdem werden
die Reflexionen abwechselnd auf dem linken und rechten Kanal ausgegeben, also quasi ein
Stereoeffekt erzeugt. Die Delay-Zeiten können Sie genau wie bei Effekt10 einstellen (vgl. Tabelle 6.2
im Anhang).
Gated Reverb: Berühmt geworden ist dieser Effekt, ein Hall der künstlich abgeschnitten wird, durch
den Song In the air tonight von Phil Collins. Mit Variation bestimmen Sie die Länge der Hallfahne,
mit EDITA die Intensität des Halls und mit EDITB den Schwellwert, ab dem der Hall anspricht. Dies
entspricht einem Noise Gate vor dem Ausgang, welches vom Hall-Eingang gesteuert wird. Tip: Bei
rythmischem Einsatz (Snare) die Länge so einstellen, daß der Hall vor dem nächsten Viertel
abgeschnitten wird (z.B. bpm = 120, 1/4 Note = 0,5 s, Hallänge weniger als 0,5 s).
Reverse Reverb: Ein Hall, bei dem die Hüllkurve umgedreht wird, d.h. der Hall ist zunächst leise und
wird dann lauter. Die Variation regelt die Länge des Signals, EDITA die Vorverzögerung und EDITB
den Schwellwert, ab dem der Effekt anspricht.
1.4.2 Spezielle Effekte
Vocal Distortion: Ein absolut zeitgemäßer Effekt für Gesang oder Drumloops, der kombiniert ist mit
einem Delay. Über Variation regeln Sie den Grad der Verzerrung in 32 Stufen, mit EDITA die
Verzögerung des linken Kanals von 0 bis 630 ms. Der rechte Kanal ist mit dem linken gekoppelt und
wird von 0 bis 420 ms verzögert. EDITB bestimmt den Mischungsanteil des Delays. Als kleines Bon-
bon hat der Verzerrer noch einen LFO-gesteuerten Notchfilter mit an Bord, der ab Variation 24
hinzugemischt wird.
Rotary Speaker: Die Simulation des klassischen Orgeleffektes schlechthin, der normalerweise mit
einem höllisch schweren Gehäuse mit langsam oder schnell rotierenden Lautsprechern erzeugt wird.
Dabei wird das physikalische Prinzip des Dopplereffektes zur Modulation des Signals ausgenutzt. Die
Variation verändert den Frequenzverlauf (höherer Wert = weniger Höhen), wobei ab Variation 24
zusätzlich die Röhrenverzerrung des ursprünglichen Effektes aus den Siebzigern nachempfunden
wird. EDITA regelt die Geschwindigkeits des Horns (für die hohen Frequenzen) und EDITB die
Geschwindigkeit des Rotors (tiefe Frequenzen).
Vocoder: Auch ein alter Bekannter, der im Zuge der Disco-Renaissance der letzten Jahre wieder zum
Zuge kommt (Around the World von Daft Punk oder California von TuPac). Dabei wird ein
Steuersignal (zumeist eine Stimme) im rechten Kanal benutzt, um ein anderes Signal, welches auf
dem linken Kanal anliegt (z.B. einen Synthesizersound) zu modulieren. Das klingt dann so, als spreche
der Synthesizer (Roboterstimme). Variation bestimmt den Vocodertyp, EDITA den Grad der Verzerrung
und EDITB die Empfindlichkeit des Effektes.
12
1. EINFÜHRUNG
1.4.3 Modulations- und Pitch Shifter-Effekte
Pitch: Dieser Effekt verändert die Tonhöhe des Eingangssignales unter EDITA in kleinen Schritten
(Cents), was zu einem leichten Schwebungseffekt führt, bzw. in Halbtonschritten unter EDITB, wobei
Sie bis zu einer Oktave herauf- und herunterstimmen können. Die Einstellungen können für beide
Kanäle abhängig voneinander gemacht werden. Damit erzeugt man musikalische Intervalle und
Harmonien oder schlicht eine Verbreiterung einer einzelnen Stimme. Eine kräftige Verstimmung um
mehrere Halbtöne nach oben verfremdet Stimmen, wie wir es von Comic-Figuren her kennen.
Flanger: Mit einem LFO wird die Tonhöhe des Effektsignals in konstantem Tempo um wenige Cent
auf und ab moduliert. Die Geschwindigkeit des LFOs wird über die Variation bestimmt. Wie stark die
Tonhöhe variiert, bestimmen Sie mit Depth (EDITA), den Anteil des Effektsignals, der dem Effektblock
nochmals zugeführt wird (Feedback), bestimmen Sie mit EDITB. Modulationstiefe und Feedback
können Sie übrigens kanalspezifisch bestimmen, was sehr komplexe Möglichkeiten eröffnet. Dies
wird häufig für Gitarren und E-Pianos eingesetzt, aber die möglichen Anwendungen sind vielfältig:
Stimmen, Becken, Bass, Remix, usw.
Chorus: Ähnlich dem Flanger, aber mit einer Verzögerungsfunktion statt Feedback. Dies erzeugt in
Verbindung mit der Tonhöhenvariation einen angenehmen Schwebungseffekt. Variation verändert
die Modulationsfrequenz, EDITA bestimmt die Verzögerung und EDITB die Modulationstiefe. Dieser
Effekt wird so häufig und vielfältig zur Verbreiterung von Signalen eingesetzt, daß jede Empfehlung
einer Einschränkung gleichkäme.
D
1.4.4 Die Effekt-Algorithmus-Kombinationen (Multieffektprogramme)
Die Effekt-Algorithmen 20 bis 24 sind Multieffekt-Algorithmen, d.h. verschiedene Effekttypen werden mit z.B.
einem Hallalgorithmus zusammengefaßt und können daher auch gleichzeitig benutzt werden. So können
Sie zum Beispiel durch Effekt 24 eine Solo-Gitarre mit dem Chorus breiter machen und gleichzeitig mit dem
Reverb-Algorithmus einen Raumhall hinzufügen (siehe Abb. 2.1 serielle Effekt-Kombinationen).
Tremolo & Delay: Spätestens seit Trip Hop ist dieser ursprünglich in Gitarrenverstärkern zu findende
Effekt wieder voll im Trend. Eine mehr oder weniger schnelle, intensive Variation der Lautstärke, die
hier zusätzlich mit einem Panoramaeffekt versehen ist. Die Geschwindigkeit der Modulation bestimmen
Sie mit Variation, die Intensität durch EDITA-L und den Panningrhythmus unter EDITB-L. Dieser
Algorithmus gehört zur Gruppe der Multieffektprogramme und ist kombiniert mit einem Delay, das Sie
unter EDITA-R in der Verzögerungszeit von 0 bis 630ms (Schrittweite 10ms) und unter EDITB-R im
Feedback einstellen können.
Delay & Reverb: Delay und Hall: die wohl geläufigste Kombination für Gesang, Sologitarren, usw. Mit
der EDITA-L stellen Sie die Verzögerungszeit (0 bis 630 ms in Schritten von 10 ms) und unter EDITB-L
das Feedback ein. Mit EDITA-R können Sie die Nachhallzeit und mit EDITB-R den Mischanteil des
Halls regeln. Der benutzte Hall ist ein Bright Room, ein höhenreicher Raum, der sehr vielseitig einsetzbar
ist.Variation ändert den Delay Mix Anteil.
Pitch & Reverb: Hier regeln Sie mit EDITB-L die Verstimmung des Pitch-Shifters in Halbton-Schritten,
EDITA-L in Cent-Schritten. Den Hall (Bright Room) regeln Sie wiederum mit EDITA-R in der Zeit undmit EDITB-R im Mischungsverhältnis.
Flanger & Reverb: Der Flanger ist in der Modulationstiefe (EDITA-L) und im Feedback (EDITB-L),
der Hall in der Nachhallzeit (EDITA-R) und im Mischanteil (EDITB-R) regelbar. Die
Modulationsfrequenz ist über VARIATION einstellbar.
Chorus & Reverb: Dieser Algorithmus kombiniert den beliebten Choruseffekt, regelbar in der
Modulationsfrequenz (VARIATION), Modulation Delay (EDITA-L) und in der Modulationstiefe
(EDITB-L) mit einem Bright Room-Effekt wie in Algorithmus 21 bis 23.
1. EINFÜHRUNG
13
1.4.5 Die Dual-Mode-Effekt-Algorithmen
Im Gegensatz zu den Multieffektprogrammen sind die Dual-Mode-Effektprogramme (Nr.25 bis 32) auf die
beiden Audiokanäle aufgeteilt (siehe Abb. 2.1 parallele Effekt-Kombinationen). Daher können Sie z.B. auf
dem linken Kanal des VIRTUALIZER PRO einen Flanger und auf dem rechten Kanal einen Hall erzeugen
(Effekt 26). So haben Sie die Möglichkeit, den DSP1000P aufgrund seines Dual-Engine-Prinzips wie zwei
getrennte Mono-Effektgeräte zu benutzen.
Pitch/Reverb: Auf dem linken Kanal (Engine L) befindet sich ein Pitch-Shifter mit Transposition in
Centschritten (EDITA-L) und in Halbtonschritten (EDITB-L). Rechts finden Sie einen Hall, der in
der Länge (EDITA-R) und im Höhenanteil (EDITB-R) regelbar ist.
Flanger/Reverb: Links ein Flanger mit der Modulationsfrequenz (Variation), der Modulationstiefe
(EDITA-L) und dem Feedback (EDITB-L). Rechts ein Hall mit der Hallzeit (EDITA-R) und der Brillanz
(EDITB-R).
Chorus/Reverb: Links ein Chorus-Effekt mit der Modulationsfrequenz (Variation), dem
Modulationsdelay (EDITA-L) und der Tiefe (EDITB-L). Rechts ein Hall mit der Hallzeit (EDITA-R)
und der Brillanz (EDITB-R).
Tremolo/Reverb: Links ein Tremolo mit der Modulationsfrequenz (Variation), dem Delay (EDITA-L)
und dem Feedback (EDITB-L). Die Delay-Zeit ist von 0 - 630 ms einstellbar. Rechts ein Hall mit der
Hallzeit (EDITA-R) und der Brillanz (EDITB-R).
Delay/Reverb: Links ein normales Delay, dessen Delay-Zeit (EDITA-L) von 0 - 630 ms in Schritten
von 10 ms wählbar ist und dessen Feedback mit EDITB-L eingestellt wird. Rechts ein Halleffekt, der
mit EDITA-R in der Zeit und mit EDITB-R in der Brillanz geregelt wird.
Pitch/Echo: Auf dem linken Kanal (Engine L) befindet sich ein Pitch-Shifter mit Transposition in
Centschritten (EDITA-L) und in Halbtonschritten (EDITB-L). Rechts ein Echo-Effekt mit der DelayZeit (EDITA-R) und dem Echo-Feedback (EDITB-R). Die Delay-Zeit ist von 0 - 630 ms in Schritten
von 10 ms wählbar.
Flanger/Echo: Links ein Flanger mit der Modulationsfrequenz (Variation), der Modulationstiefe
(EDITA-L) und dem Feedback (EDITB-L). Rechts ein Echo-Effekt mit der Delay-Zeit (EDITA-R) und
dem Echo-Feedback (EDITB-R). Die Delay-Zeit ist von 0 - 630 ms in Schritten von 10 ms wählbar.
Chorus/Echo: Links ein Chorus mit der Modulationsfrequenz (Variation), dem Modulationsdelay
(EDITA-L) und der Modulationstiefe (EDITB-L). Rechts ein Echo-Effekt mit der Delay-Zeit (EDITA-R)
und dem Echo-Feedback (EDITB-R). Die Delay-Zeit ist von 0 - 630 ms in Schritten von 10 ms wählbar.
+Eine Übersicht über die in den einzelnen Programmen verfügbaren Parameter entnehmen Sie
bitte der Tabelle 6.1 im Anhang.
14
1. EINFÜHRUNG
2. BEDIENUNG
2.1Effekt-Aufbau
Algorithmus-TypEffektaufbau
Hall
Delay, Echo,
Flanger, Pitch
Vocoder
Rotary Speaker
Vocal Distortion
In
L
+
R
In
L
R
In
L
R
In
L
+
R
In
L
+
R
Early
Refl.
Delay
Delay
Vocoder
Rotary
Speak.
Dist.
Rev.
Stereo
Phaser
Flang.
+
Delay
Out
Out
Out
Out
Out
L
R
D
L
R
L
R
L
R
L
R
Serielle EffektKombinationen
Parallele Effekt-
In
L
+
R
In
L
Effekt1Effekt
2
Effekt 1
Out
L
R
Out
L
Kombinationen
R
Effekt 2
R
Abb. 2.1: Zeichnung zum Effektaufbau
2.2Aufrufen von Presets
Der VIRTUALIZER PRO besitzt 100 überschreibbare Presets. Nach dem Einschalten des Gerätes wird
automatisch das zuletzt benutzte Preset wiederhergestellt. Um ein anderes Preset aufzurufen, wählen Sie
mit Hilfe des Jog Wheels die gewünschte Preset-Nummer an. Drehen Sie das Jog Wheel im Uhrzeigersinn
und die Presets erscheinen in numerisch aufsteigender Reihenfolge. Gegen den Uhrzeigersinn können Sie
die Programme in numerisch absteigender Reihenfolge anwählen.
2. BEDIENUNG
15
+Bitte beachten Sie, daß der VIRTUALIZER PRO jedes neu angewählte Preset erst nach ca. einer
Sekunde aktiviert. Dieser Vorgang wird durch einen Punkt rechts unten im Display angezeigt.
Nachdem die Daten geladen sind, gibt der VIRTUALIZER PRO das Preset frei und der Punkt
erlischt. Diese kurze Signalunterdrückung hat den Sinn, daß bei der schnellen Durchwahl von
Presets mit dem Jog Wheel nicht direkt jedes Preset aktiviert wird. Es würde sonst die Gefahr
bestehen, daß am Audio-Ausgang des DSP1000P teilweise Parameterfetzen von
verschiedenen Presets anliegen. Der VIRTUALIZER PRO gibt Ihnen daher die Sicherheit, daß
nicht unabsichtlich ungewünschte Programme geladen werden. Darüber hinaus können Sie
das Jog Wheel schnell drehen und haben dennoch genug Zeit, zielgenau ein bestimmtes Preset anzuwählen, ohne daß dabei Nachbarprogramme aktiviert werden.
+Bitte beachten Sie bei dem Wechsel der Presets, daß die verschiedenen Effekt-Algorithmen
teilweise unterschiedliche Lautstärken aufweisen können. Reduzieren Sie deshalb bitte beim
Auswählen eines neuen Presets die Abhörlautstärke.
2.3Editieren von Programmen
Das Editieren von Programmen ist mit dem DSP1000P einfach und schnell durchzuführen. Grundsätzlich
können Sie alle wichtigen Parameter direkt über die jeweiligen Taster anwählen und mit dem Jog Wheel
verändern. Die Tabelle links neben dem Display gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen
Effektalgorithmen, die der VIRTUALIZER PRO generieren kann. Mit einem Druck auf den EFFECT-Taster
sind diese Grundalgorithmen aufrufbar und können mit dem Jog Wheel direkt angewählt werden. Mit der
Aktivierung des VARIATION-Tasters ist es möglich, den angewählten Effekt entscheidend zu modifizieren,
da die Variation nicht immer nur aus einem Parameter besteht, sondern oft aus einer Verkettung von vielen.
Somit können Sie durch die unterschiedlichen Variationen umfangreich in das Klanggeschehen eines
Effektprogramms eingreifen. Die EDIT A- und EDIT B-Taster gestatten es Ihnen, für das jeweilige
Effektprogramm gezielt wichtige Einzelparameter zu editieren. Mit den EQ-HI- und EQ-LO-Taster haben Sie
die Möglichkeit, Ihre selbst erstellten Presets schnell an verschiedene Arten von Raumakustiken oder
Klangwünsche anzupassen.
Mit den ENGINE-L- und ENGINE-R-Tastern bestimmen Sie bei den Einzeleffekten, ob die Editierung nur für
den linken bzw. rechten Audio-Kanal gültig ist. Natürlich können Sie mit dem Couple-Modus die Editierung
auch beiden Kanälen gleichzeitig zuweisen. Bei der Aktivierung des Couple-Modus werden die Parameter
des zuletzt aktivierten Kanals auf den anderen kopiert, so daß beide identisch sind. Abschließend können
Sie die vorgenommenen Änderungen auch abspeichern.
2.4Abspeichern von Programmen
Um die in Kapitel 2.3 beschriebene Preset-Editierung abzuspeichern, benötigen Sie den STORE-Taster.
Grundsätzlich können alle Veränderungen von Parametern des DSP1000P abgespeichert werden. Wenn
Sie Veränderungen in einem Preset vornehmen, wird das durch ein Blinken des STORE-Tasters angezeigt.
Das bedeutet, daß Sie die vorgenommenen Veränderungen nur in das Preset übernehmen können, wenn
Sie das mit dem STORE-Taste zweimal bestätigen. Ein Beispiel:
s
Sie rufen ein Programm auf, um es zu editieren. Mit den Funktionstastern und dem Jog Wheel verändern
Sie das Preset nach Ihrem Vorstellungen. Bei diesem Vorgang zeigt das Blinken des STORE-Tasters an,
daß Sie die Einstellungen des Presets verändert haben. Es wurde jedoch noch nichts abgespeichert.
Drücken Sie nun einmal den STORE-Taster. Die Display-Anzeige zeigt darauf die aktuelle Preset-Nummer
und beginnt zu blinken. Falls Sie das originale Preset erhalten möchten, wählen Sie jetzt mit dem Jog
Wheel ein anderes Preset an, das Sie überschreiben wollen. Drücken Sie daraufhin noch einmal den
STORE-Taster und die Editierung wird in das angewählte Preset gespeichert. Falls Sie das OriginalPreset überschreiben wollen, dann drücken Sie (nach der Editierung) einfach zweimal kurz den STORETaster um alle Veränderungen abzuspeichern.
16
2. BEDIENUNG
+Wenn Sie Veränderungen in einem Preset vorgenommen haben, anschließend den STORE-
Taster zweimal betätigen, werden alle vorherigen Einstellungen dieses Presets überschrieben
und die neuen Parameter gespeichert. Falls Sie das alte Preset jedoch erhalten möchten, dann
müssen Sie vor dem zweiten Drücken des STORE-Tasters mit dem Jog Wheel ein anderes
Preset anwählen.
2.5MIDI-Steuerung
Um die von Ihnen gewünschten MIDI-Parameter einzustellen, müssen Sie die MIDI-Tasten-Kombination
benutzen. Halten Sie dazu den IN/OUT- und den STORE-Taster zusammen gedrückt. Alle Parameter sind
dann mit dem Jog Wheel und mit Hilfe dieser beiden Taster zu editieren. Die MIDI-Editierung besteht aus
insgesamt sechs Seiten (Pages), die Sie mit dem IN/OUT- nach oben und mit dem STORE-Taster nach
unten durchblättern können.
Auf der ersten Seite können Sie den MIDI-Kanal einstellen. Im Display erscheint dann rechts ein kleines c
für Channel. Mit dem Jog Wheel ist der Kanal von 1 bis 16 einstellbar. Wählen Sie die 0 (im Display erscheint
-), dann ist die MIDI-Funktion ausgeschaltet.
Die zweite Seite gibt Ihnen Zugriff auf den Omni-Mode, das Gerät empfängt in diesem Fall auf allen 16 MIDIKanälen. Im Display erscheint rechts ein O für Omni. Mit dem Jog Wheel können Sie nun 0 für die
Deaktivierungen und 1 für die Aktivierung des Omni-Modus wählen.
Auf der dritten Seite können Sie die Controller-Befehle konfigurieren. Im Display erscheint auf der rechten
Seite ein großes C für Controller. Mit dem Jog Wheel können Sie nun folgende vier Controller-Modi
bestimmen:
D
DisplayModus
0Kein Cont roll er wird ges endet
1Controller werden empfangen, aber nic ht ges endet
2Controller werden gesendet , aber nicht empfangen
3Controller werden gesendet und empfangen
Tab. 2.1: Die Controller-Einstellungen
Zu den Controller-Funktionen s. Tab. 6.4 im Anhang.
Über die vierte Seite gelangen Sie in das Setup für die Programm-Changes (Programmwechsel). Im Display
erscheint rechts ein großes P (Programm). Dann stehen Ihnen wiederum vier Modi zur Auswahl, die ebenfalls
mit dem Jog Wheel angewählt werden können. Folgende Betriebsarten sind einstellbar:
DisplayModus
0Keine Program Changes werden gesendet
1Program Changes werden empfangen, aber nic ht gesendet
2Program Changes werden ges endet , aber nicht empfangen
3Program Changes werden ges endet und empfangen
Tab. 2.2: Die Program Change-Einstellungen
Mit der fünften Seite können Sie den Store Enable-Modus wählen. Im Display erscheint rechts ein großes
S (Store), der Wert kann 0 oder 1 sein. Im Modus 1 empfängt der VIRTUALIZER PRO einen Controller 28
als direkten Speicherbefehl, d.h. die aktuellen Einstellungen werden auf dem Controllerwert entsprechenden
Programmplatz abgespeichert, ohne auf eine Bestätigung zu warten. Im Modus 0 dagegen wird ein
eintreffender Controller 28 ignoriert.
+ACHTUNG! Der Store Enable-Modus ist dazu gedacht, möglichst einfach mehrere Presets auf
einmal von einem externen PC an den VIRTUALIZER PRO zu übertragen (siehe auch Kapitel
3.6). In diesem Modus können Sie sich durch unbeabsichtigtes Senden von Controller 28-
2. BEDIENUNG
17
Werten an den DSP1000P Ihre Programmplätze sehr leicht überschreiben! Es wird daher
dringend empfohlen, diesen Modus direkt nach Benutzung wieder abzuschalten. Beim
Einschalten des Gerätes wird dieser Modus automatisch ausgeschaltet (Modus 0).
Mit der sechsten und vorläufig letzten Seite wählen Sie den System Exclusive-Modus, erkennbar an dem
kleinen d für dump. Links auf der Anzeige steht eine Null, wenn keine SysEx-Daten gesendet oder empfangen
werden können. Gehen Sie auf Modus 1, so empfängt der DSP1000P SysEx-Daten. Bei Modus 2 ist der
DSP1000P bereit, seinen kompletten Speicherinhalt mit sämtlichen Einstellungen auf einen MIDI-Datenträger
zu dumpen, sprich zu übertragen. Starten Sie Ihren Sequenzer und drücken Sie auf den STORE-Taster.
Um diese Daten wiederum einzuladen, wählen Sie Modus 1, starten Sie Ihren Sequenzer und schon haben
Sie sämtliche Einstellungen wieder in Ihrem VIRTUALIZER PRO.
Wenn Sie in der sechsten Seite nochmals den IN/OUT-Taster betätigen, verlassen Sie das MIDI-Setup.
Ansonsten können Sie durch Drücken eines beliebig anderen Tasters das MIDI-Setup jederzeit verlassen.
Durch die vollständige Implementierung der MIDI-Schnittstelle ist es ohne weiteres möglich, den
VIRTUALIZERPRO in ein MIDI-Sytem einzubinden.
s
MIDI IN
Alle MIDI-Befehle, die an den DSP1000P gesendet werden (Sequencer, MIDI-Fußleiste), werden über die
MIDIIN-Buchse empfangen. Falls Sie z.B. den DSP1000P als Effektgerät in einem Gitarren-Rack benutzen
möchten, können Sie an die MIDI IN-Buchse eine MIDI-Fußleiste anschließen, mit deren Hilfe Sie die
Programm-Presets umschalten können. Wenn Sie gleichzeitig ein weiteres MIDI-fähiges Gerät betreiben,
können Sie die Steuerbefehle der MIDI-Fußleiste durch die MIDI THRU-Buchse des VIRTUALIZER PRO
weiterleiten.
s
MIDI THRU
Die MIDI THRU-Buchse dient zum Weiterleiten ankommender MIDI-Befehle. Das heißt, alle Steuerbefehle,
die durch die MIDI IN-Buchse des VIRTUALIZER PRO in das Gerät gelangen, können mit der MIDI THRUBuchse an andere MIDI-fähige Geräte/Instrumente weitergegeben werden.
s
MIDI OUT
Mit der MIDI OUT-Buchse ist es generell möglich, MIDI-Daten aus dem DSP1000P zu senden. Derzeit
arbeiten wir an einer Editor-Software, die es ermöglicht, interne Daten des DSP1000P extern von Ihrem PC
aus zu steuern. Umgekehrt steuert der VIRTUALIZER PRO den Editor, so daß beide interaktiv miteinander
kommunizieren. Genauere Hinweise über die PC-Steuerung können Sie über die BEHRINGER-Hotline (Tel.:
02154-920666) und/oder über unsere Internet-Verbindung (http://www.behringer.de) erhalten.
3. ANWENDUNGEN
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO ist ein äußerst flexibles Gerät, das in vielen Anwendungsgebieten
einsetzbar ist. Nach dem Hinweis zur optimalen Aussteuerung des DSP1000P werden einige Einsatzbereiche
beschrieben und vorgestellt.
3.1Aussteuerung
Achten Sie auf eine korrekte Aussteuerung des DSP1000P! Durch zu niedrige Pegel verliert die Musik an
Dynamik, das Ergebnis ist ein kraftloser und verrauschter Sound, der sich schlecht durchsetzt. Auch zu hohe
Pegel, die die Wandler des VIRTUALIZER PRO übersteuern, sollten unbedingt vermieden werden. Digitale
Verzerrungen sind (im Gegensatz zu analogen) äußerst unangenehm, da die Verzerrungen nicht allmählich,
sondern abrupt auftreten.
Benutzen Sie die Eingangspegel-Aussteuerungsanzeige des DSP1000P. Die Clip-LED sollte möglichst nicht
aufflackern. Vermeiden Sie unbedingt, daß die Clip-LEDs ständig leuchten.
3.2Der VIRTUALIZER PRO im Aux-Weg
Die Verwendung des DSP1000P in einem Aux-Weg gibt Ihnen die Möglichkeit, Kanalsignale von einem,
mehreren oder sogar allen Mischpult-Kanälen ihres Pultes in den VIRTUALIZER PRO einzuspeisen. Das
heißt, Sie können z.B. die Hallanteile für einen Schlagzeug-Sound mit Hilfe der Aux-Wege unabhängig für
18
2. BEDIENUNG
jeden Kanal bestimmen. Das ist sinnvoll, um z.B. der Snare einen stärkeren Hallanteil zuweisen zu können
als z.B. den Toms. Die Verkabelung des VIRTUALIZER PRO in den Aux-Wegen wird folgendermaßen
durchgeführt:
D
Abb. 3.1: Verkabelung über Aux-Wege
Verbinden Sie die beiden Input-Klinkenbuchsen mit den Aux-Send-Ausgängen Ihres Mischers. Die OutputBuchsen des DSP1000P verbinden Sie mit den Aux-Return-Eingängen Ihres Mixers. Falls Sie den
BEHRINGER VIRTUALIZER PRO nur Mono oder im Dual-Mode betreiben möchten, verbinden Sie
entsprechend jeweils einen Audiokanal (links oder rechts) mit einem Aux-Weg.
+Um Beschädigungen an den Geräten zu vermeiden, drehen Sie die Lautstärke an Ihrem
Verstärker zurück. Die Geräte, die Sie miteinander verbinden möchten, sollten Sie so lange
ausgeschaltet lassen, bis alle Steckverbindungen ordnungsgemäß hergestellt sind.
Nehmen wir an, Sie möchten den DSP1000P in einer Live-Situation in Verbindung mit einem Mischpult
betreiben. Als Effekt soll ein Chorus einer Gitarre etwas mehr Fülle verleihen.
Verkabeln Sie den VIRTUALIZER PRO mit den Aux-Wegen ihres Mischers (Abb. 3.1). Stellen Sie die
Netzverbindung her und korrigieren Sie gegebenenfalls den Arbeitspegel. Schalten Sie den DSP1000P ein
und steuern Sie diesen entsprechend aus. Drücken Sie die Mix-Kombination, um sicherzugehen, daß der
Mix-Extern-Betrieb aktiviert ist. Drücken Sie den Effect-Taster und wählen Sie mit dem Jog Wheel die Nr.19
für den Chorus-Effekt an. Der Chorus-Effekt wird damit aktiviert. Drehen Sie langsam die Aux-Wege auf, bis
Sie den gewünschten Effektanteil dem Gitarrensignal zugemischt haben. Daraufhin können Sie die nötigen
Feinabstimmungen vornehmen. Nehmen wir an, der Chorus soll in seiner Modulationsfrequenz verändert
werden. Drücken Sie den Variation-Taster und bestimmen Sie mit dem Jog Wheel die Frequenz der Modulation. Um die Verzögerung einzustellen, in der die Modulation nach dem Originalsignal einsetzt, drücken Sie
den Edit A-Taster. Ein Druck auf den Edit B-Taster und Sie können die Modulationstiefe für den Chorus
einstellen. Wenn alle Parameter nach Ihrem Geschmack verändert worden sind, dann können Sie die
Veränderungen in das ursprüngliche (oder ein anderes) Preset abspeichern.
3.3Der VIRTUALIZER PRO im Insert-Weg
Generell können Sie den DSP1000P auch in einen Mischpultkanal oder eine Subgruppe einschleifen.
Verwenden Sie dazu ein Insert-Kabel. Die Verwendung im Kanal-Insert ist sinnvoll, wenn Sie nur ganz gezielt
Signale (z.B. Gesang) mit dem VIRTUALIZER PRO bearbeiten möchten oder falls alle anderen Möglichkeiten
zum Einschleifen des DSP1000P schon durch andere Geräte belegt sind.
3. ANWENDUNGEN
19
Abb. 3.2: VIRTUALIZER PRO-Verkabelung im Insert-Weg
Bei einigen besonderen Effekten ist das Einschleifen des DSP1000P in den Kanal-Inserts sogar sinnvoller
als die Verwendung im Aux-Weg. Ein solcher Sonderfall ergibt sich z.B. beim Einsatz eines Vocoders. Der
Vocodereffekt des VIRTUALIZER PRO funktioniert folgendermaßen: In den linken Audio-Kanal speisen Sie
das Signal ein, aus dem der Vocoder-Sound erzeugt werden soll (z.B. ein Keyboardsound). Mit dem rechten
Audiokanal (Keysignal) können Sie dieses Signal kontrollieren und verändern. Verbinden Sie die linken Audio-Kanäle über ein Insert-Kabel mit einem Kanal-Insert Ihres Mixers (Abb. 3.2). Über den normalen
Kanaleingang (XLR/Klinke) schließen Sie die Signalquelle (z.B. Keyboard) an ihren Mixer an, die mit dem
Vocoder-Effekt bearbeitet werden soll. An den rechten Audiokanal des VIRTUALIZER PRO legen Sie das
Keysignal, das Sie z.B. vom Direct Out eines Mikrofonkanals abgreifen. Sprechen Sie jetzt in das Mikrophon
und der Keyboardsound wird von Ihrer Stimme kontrolliert, d.h. alles, was Sie in das Mikrophon singen oder
sprechen, erklingt mit dem Keyboardsound.
3.4Der VIRTUALIZER PRO als Instrumental-Effektgerät
Durch die MIDI-Implementation des DSP1000P kann der VIRTUALIZER PRO auch als Multieffekt z.B. in
einem Gitarren-Rack verwendet werden. Natürlich kann der VIRTUALIZER PRO sowohl mono als auch
stereo verkabelt werden. Folgende Anregungen zeigen, wie Sie den DSP1000P zusammen mit einem GitarrenSetup nutzen können.
20
3. ANWENDUNGEN
Abb. 3.3: VIRTUALIZER PRO-Verkabelung mit einem Gitarrenamp (Send/Return-Mono)
Grundsätzlich gilt: Der VIRTUALIZER PRO sollte zwischen Vor- und Endstufe Ihres Amps eingeschleift
werden. Dazu bietet fast jeder Gitarrenverstärker einen Einschleifweg (Effect-Loop), mit dem das
Vorstufensignal Ihres Verstärkers abgegriffen wird, um es an den Audio-Eingang des DSP1000P
weiterzugeben. Im VIRTUALIZERPRO wird daraufhin das Vorstufensignal bearbeitet und über den ReturnWeg (Poweramp-In) Ihres Verstärkers in dessen Endstufe zurückgeschickt. Falls Sie ein Stereo-Rack-System zur Verstärkung nutzen, dann können Sie den VIRTUALIZER PRO auch stereo verkabeln. Verbinden
Sie die Vorstufe mit den Audio-Eingängen des DSP1000P. Die Audio-Ausgänge (links/rechts) verbinden Sie
jeweils mit einem Kanal (links/rechts) Ihrer Endstufe.
+Da die meisten Gitarrenverstärker nur einen seriellen Einschleifweg besitzen, sollten Sie
überprüfen, ob der VIRTUALIZER PRO im Mix Intern-Modus arbeitet. Im Mix Intern-Modus haben
Sie die Möglichkeit, den Effektanteil zu regeln, den Ihr Gitarrensignal erhalten soll. Verfügt Ihr
Verstärker jedoch über einen parallelen Einschleifweg, mit dem Sie den Effektanteil zumischen
können (ähnlich einem Aux-Weg in einem Mixer), dann sollten Sie den Mix Extern-Modus am
VIRTUALIZER PRO aktivieren. Der Effektanteil am Ausgang des DSP1000P beträgt dann 100%.
D
Die MIDI-Implementation bietet dem Instrumentalisten einige Vorteile. Mit einer MIDI-Fußleiste können Sie
z.B. Programm-Changes via MIDI durchführen. Verbinden Sie die MIDI-Out-Buchse Ihrer Fußleiste mit dem
MIDI-In-Anschluß des VIRTUALIZER PRO. Sollte der DSP1000P nicht auf die Programm-Changes Ihrer
Fußleiste reagieren, überprüfen Sie die Einstellung der MIDI-Kanäle. Schlagen Sie in der Bedienungsanleitung
Ihrer MIDI-Fußleiste nach, auf welchem Kanal die Programm-Changes gesendet werden (meistens im OmniMode). Nehmen Sie eine Angleichung der MIDI-Kanäle im MIDI-Modus des VIRTUALIZER PRO vor und
schalten Sie den Programm-Change-Empfangsmodus ein.
Falls Ihre MIDI-Fußleiste über einen Controller verfügt, bzw. über Anschlüsse für Controller-Pedale, dann
haben Sie über MIDI sogar die Möglichkeit, Parameter während des Spielens zu verändern. Sie können z.B.
den Effektanteil von 0%-100% stufenlos mit dem Controller während des Spielens verändern. Stellen Sie
den Controller auf die Mix Intern-Funktion ein (Contr. 30, Wert 1) und erhöhen Sie mit dem Controller den
Effektanteil (Contr.27, Wert 0-100). In dieser Weise kann man ein Gitarrensolo mit Chorus und Delay breiter
klingen lassen und für einen trockeneren Rhythmus-Sound den Effektanteil wieder stufenlos zurücknehmen.
Sie können z.B. auch die Funktion des In/Out-Tasters mit Ihrem Controller steuern (Contr. 29, Wert 0=OUT,
1=IN). Der Bypass des VIRTUALIZER PRO kann so aktiviert werden, falls Sie ein unbearbeitetes Signal
benötigen. Diese Vorgehensweisen können Sie generell mit allen MIDI-fähigen Geräten durchführen, die
Controller-Befehle senden können (z.B. Keyboards/Sequenzer usw.).
Der DSP1000P kann auch zwischen den Ausgängen Ihres Keyboards und den Eingängen Ihres Mixers
benutzt werden. Nehmen Sie bei Bedarf eine Pegelangleichung mit dem Operating-Level-Schalter vor.
3. ANWENDUNGEN
21
3.5Der VIRTUALIZER PRO im MIDI-Setup
Dank der integrierten MIDI-Schnittstelle können Sie den DSP1000P in ein MIDI-Setup einbinden. Der
VIRTUALIZER PRO kann sowohl Programm-Changes als auch Controller-Changes empfangen und senden.
Daher können Sie z.B. Programmwechsel via MIDI mit einem Sequenzer oder einem anderen MIDI-fähigen
Gerät durchführen. Verkabeln sie den DSP1000P z.B. wie folgt:
Abb. 3.4: VIRTUALIZER PRO in MIDI-Verbindung mit einem Sequencer (Computer) und einem Keyboard
3.6Datensicherung über MIDI
Falls Sie zur Sicherheit die Daten einzelner Presets außerhalb des VIRTUALIZER PRO ablegen möchten,
so können Sie das über einen MIDI-Controller-Dump tun. Gehen Sie wie folgt vor:
Verbinden Sie die MIDI-Out-Buchse des VIRTUALIZER PRO mit der MIDI-In-Buchse eines Gerätes, das
MIDI-Befehle aufzeichnen kann (z.B. Sequenzer). Drücken Sie gleichzeitig den STORE- und den IN/OUTTaster, um in den MIDI-Modus des DSP1000P zu gelangen. Stellen sie den Programm Change-Modus auf
0 und den Controller Change-Modus auf 3. Verlassen Sie z.B. mit einem Druck auf den EFFECT-Taster den
MIDI-Modus. Wählen Sie nun mit dem Jog Wheel das Preset an, dessen Daten Sie sichern wollen. Etwa 1 s
nachdem das Preset angewählt wurde, erlischt die blinkende LED im Display, und das Preset wird aktiviert.
Dabei werden die Parameter des Presets als Controller-Daten-Set gesendet, und können daher z.B. von
einem Sequencer aufgezeichnet werden. Wiederholen Sie diesen Vorgang so oft, bis Sie alle Presets, die
Sie sichern wollen, aufgezeichnet haben.
Um die so aufgezeichneten Daten wieder in den DSP1000P zu laden, müssen Sie im MIDI-Modus den
Controller-Empfang einschalten. Starten Sie nun Ihren MIDI-Sequencer und die Daten des Presets werden
automatisch in den DSP1000P geladen. Um diese abzuspeichern, müssen Sie noch den STORE-Taster
drücken, einen Programm-Platz wählen und dann nochmals mit dem STORE-Taster bestätigen. Zur
Automatisierung des Abspeicherns können Sie im MIDI-Menü auch den STORE-Enable Modus einschalten.
In diesem Modus wird ein zuvor vom MIDI-Sequencer aufgezeichnetes Preset beim Empfang automatisch
wieder auf seinen alten Platz abgespeichert und zwar ohne jede Bestätigung (siehe auch Kapitel 2.5!).
Um alle Presets mit einem Vorgang abzuspeichern, können Sie sich einer besonderen Form der MIDIKommunikation bedienen: System Exclusive-Daten. Hier teilt Ihr VIRTUALIZER PRO dem Sequenzer oder
MIDI-File-Recorder mit, von welchem Hersteller er stammt, welchen Gerätetyp er hat und sämtliche
Parametereinstellungen für sämtliche Presets. Um diese, sehr praktische Funktion zu aktivieren, gehen Sie
in den MIDI-Modus durch gleichzeitiges Drücken des IN/OUT- und STORE-Tasters. Wählen Sie anschließend
den dump-Modus durch 5-maliges Drücken des IN/OUT-Tasters. Sie sollten jetzt im Display rechts ein
kleines d sehen. Der Statusanzeige 0 entspricht einer Deaktivierung der SysEx-Funktion, bei der Anzeige
1 ist der DSP1000P bereit, System Exclusive-Nachrichten zu empfangen, die Sie nunmehr von Ihrem
22
3. ANWENDUNGEN
MIDI-Sequenzer o.ä. aus schicken können. Um Ihre Einstellungen abzuspeichern, wählen Sie mit dem
JogWheel die Statusanzeige 2 und Ihr VIRTUALIZER PRO ist bereit, seine System Exclusive-Daten zu
übertragen. Wählen Sie eine Spur auf Ihrem MIDI-Sequenzer, versetzen Sie sie in Aufnahmebereitschaft,
starten Sie die Aufnahme und drücken dann auf den STORE-Taster.
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
4.1Grundlagen digitaler Signalverarbeitung
Zur Umsetzung kontinuierlicher, analoger Signale in digitale Datenworte werden sogenannte Analog/DigitalWandler (engl. Analog/Digital-Converter, ADC) eingesetzt. Solche Wandler messen den Verlauf eines Signals in konstanten, zeitlichen Abständen und geben die augenblickliche Signalamplitude als Zahlenwert
wieder. Die wiederholte Messung in zeitgleichen Abständen nennt man Abtastung, die Umsetzung der Amplitude in Zahlenwerte Quantisierung. Beides zusammengefaßt wird als Digitalisierung bezeichnet.
Für den umgekehrten Fall, d.h. die Wandlung eines digitalen Signals in seine ursprüngliche, analoge Form,
werden Digital/Analog-Converter (DAC) eingesetzt.
In beiden Fällen wird die Häufigkeit, mit der die Umsetzung vorgenommen wird, durch die Abtastrate (engl.
sampling rate) vorgegeben. Mit der Abtastrate wird die nutzbare Signalbandbreite (Frequenzbereich) festgelegt.
Die Abtastrate muß mindestens doppelt so hoch sein wie die höchste Nutzfrequenz im Signal. Daher liegt
z.B. die Abtastrate von 44,1 kHz bei CD´s etwas über dem Doppelten der höchsten wiederzugebenden
Frequenz (20 kHz). Die Genauigkeit der Quantisierung hängt maßgeblich von der Präzision der Wandler ab.
Die Wortbreite eines Wandlers, angegeben in Bit, ist ein Maß für den theoretisch möglichen Signal/RauschAbstand.
D
Man kann die Anzahl der Bits als Anzahl von Nachkommastellen betrachten: Je mehr Nachkommastellen,
desto exakter die Darstellung eines Abtastwertes als digitales Datenwort. Jedes zusätzliche Bit ergibt
theoretisch eine Verbesserung des Signal/Rausch-Abstandes um 6 dB. Leider gibt es eine Reihe weiterer
Einflüsse, die das Erreichen des theoretischen Optimums verhindern.
Wenn Sie sich eine analoge Schwingung als Kurve vorstellen, dann können Sie sich die Abtastung als Gitter
vorstellen, das über die Kurve gelegt wird. Je größer Abtastfrequenz und Abtastgenauigkeit (=Wortbreite in
Bit) sind, desto engmaschiger wird das Gitter. Die analoge Schwingung beschreibt eine kontinuierliche Linie,
die nur an wenigen Punkten genau auf den Kreuzungspunkten des Gitters liegt, alle anderen Punkte auf
dieser Linie sind mehr oder weniger weit von den Kreuzungspunkten entfernt. Diese Entfernungen entsprechen
dem Fehler, der sich durch die endliche Feinheit des Gitters ergibt, und genau dieser Fehler erzeugt das
sogenannte Quantisierungsrauschen bei der Wandlung. Das Quantisierungsrauschen hat leider die
Eigenschaft, daß es sich hoch verstärkt sehr viel unangenehmer anhört als natürliches, analoges Rauschen.
Innerhalb eines digitalen Signalprozessors (wie z. B. im VIRTUALIZER PRO) werden Datenworte nach der
Umsetzung auf vielfältige Weise verändert, d.h. es werden die verschiedensten Rechenoperationen mit
ihnen durchgeführt, um die gewünschte Klangbearbeitung zu erzielen.
Dabei ergibt sich das Problem, daß bei diesen Rechenoperationen Rundungsfehler auftreten, die sich
wiederum als Rauschen bemerkbar machen. Um diese Rundungsfehler zu minimieren, müssen die
Rechenoperationen mit einer größeren Wortbreite durchgeführt werden als der Wortbreite der Audiodaten
(vergleichbar mit einem Taschenrechner, der intern mit mehr Nachkommastellen rechnet als angezeigt werden
können). Der DSP im VIRTUALIZER PRO rechnet mit 24-Bit-Datenworten. Hierdurch erreichen wir eine
ausreichende Rechengenauigkeit, um das Quantisierungsrauschen auf ein in der Regel unhörbares Maß zu
begrenzen. Bei extremen Equalizer-Einstellungen sind dennoch Situationen möglich, in denen das
Quantisierungsrauschen hörbar wird.
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
23
Quantisierungs-Stufen
Quantisierungs-Fehler
(Rauschen)
1000
Abb. 4.1: Der Quantisierungsfehler beim Sampling
-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2
1101
1011
1010
1001
Datenworte
U (Spannung)
0000
1111
1110
1100
8
7
6
5
4
0011
3
0010
0001
1 2 3 4 5 6 7 8
-1
-2
-3
-4
-5
-6
-7
-8
0110
0101
0100
0111
analogen Signals
Abtast-Zeitpunkte
Verlauf des
t (Zeit)
Die digitale Abtastung hat eine weitere, in ihrer Auswirkung äußerst unangenehme Folge: Die höhere
Übersteuerungsempfindlichkeit.
Als Beispiel soll uns hier eine einfache Sinusschwingung dienen. Wenn ein analoges Signal übersteuert
wird, so hat dies zur Folge, daß die Schwingung in ihrer Amplitude begrenzt wird. Bei einem Sinussignal
werden die Spitzen gekappt, und je mehr von den Spitzen gekappt wird, desto mehr Obertöne = Verzerrungen
treten auf. Dies ist ein kontinuierlicher Verlauf.
Ganz anders bei der digitalen Übersteuerung (ein stark vereinfachtes Beispiel): Wenn bei einem 4-BitDatenwort der positive Maximalwert von 0111 erreicht ist, bewirkt die Addition des kleinstmöglichen Wertes
von 0001 (was der geringstmöglichen Amplitudenerhöhung entsprechen würde), daß als Resultat 1000
herauskommt, entsprechend dem negativen Maximum. Der Wert kippt also um. In der Praxis macht sich
das im schlagartigen Einsetzen von Verzerrungen bemerkbar.
4.2Reflexionen
Bevor man das Phänomen des Halls bzw. der Hallreflexionen nachahmen kann, ist es notwendig, das
Entstehen von Hall (engl. reverb) und dessen Aufnahme durch das menschliche Gehör zu analysieren.
Bei einem Konzertbesuch hören Sie immer einen Klang, der sich aus den Quellensignalen (z.B. P.A.-Signale)
und aus den Tausenden von Reflexionen dieser Primärsignale zusammensetzt. Diese Signale werden von
Boden, Decke und Wänden zurückgeworfen und gelangen so zeitversetzt an Ihr Ohr. Man kann sich diese
Reflexionen als viele tausend einzelne Echos des Direktsignals vorstellen, die aufgrund ihrer Vielzahl nicht
als einzelne Echos, sondern als Hall wahrgenommen werden. Die reflektierten Signalanteile gelangen immer
nach dem Quellensignal an das Ohr. Da die Reflexionen aus anderen Richtungen kommen als das direkte
Signal (siehe Abb. 4.2), ist es überhaupt erst möglich, einen räumlichen Höreindruck zu empfinden.
24
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
Bühne
Erst-Reflexionen
Abb. 4.2: Direktschall und Reflektionen
Der räumliche Höreindruck ist für den Menschen ein wichtiges Mittel der Orientierung, da wir unser Gehör
auch dazu brauchen, Positionen von Geräuschen zu ermitteln. Diese Fähigkeit kann in manchen Situationen
sehr nützlich oder sogar lebenswichtig sein. Wie weit dieser Sinn beim Menschen ausgeprägt ist, kann man
daran erkennen, daß wir in der Lage sind, nur mit Hilfe unseres Gehörs zu erkennen, wie groß ein Raum ist.
Dabei können wir (zumindest unbewußt) durch die Klangcharakteristik eines Raumes etwas über seine
Beschaffenheit aussagen. Hohe, große Räume mit glatten Wänden haben grundsätzlich einen dichten und
langen Raumhall, kleine Räume mit viel Inventar (Möbel, Teppich, usw.) haben einen sehr kurzen Hall, der
meist gar nicht bewußt wahrgenommen wird. Trotzdem ist dieser äußerst kurze Hall existent. Aus diesem
Grund werden von vielen Herstellern von Hallgeräten (wie bei uns für den DSP1000P) einige Grundhallarten
mit diversen Raumarten bezeichnet. Sie können sich zum Beispiel vorstellen, daß ein Hall-Preset mit dem
Namen Cathedral einen langen und sehr dichten Hall beschreibt, und daß ein Preset, das als Room
bezeichnet wird, einen kleineren Raumhall charakterisiert.
Direktschall
Erst-Reflexionen
Zuhörer
Diffuse Reflexionen
D
Neben der Fähigkeit des menschlichen Gehörs, die Richtung von Klangphänomenen bestimmen zu können,
ist es dem Mensch ebenfalls möglich, Modulationen in Klangereignissen herauszuhören. Wichtig ist in diesem
Zusammenhang die Frequenz der modulierten Signale. Sind Frequenzmodulationen unterhalb von 100 Hz
so gut wie nicht hörbar, treten sie um so deutlicher in den Mittenfrequenzen zum Vorschein. Der Grund dafür
liegt in der Feinfühligkeit des menschlichen Gehörs. Auf Veränderungen in den Mittenfrequenzen reagiert
das Ohr sofort, wogegen Frequenzmodulationen bei extrem tiefen Tönen unkritischer sind.
Frequenzmodulationen lassen sich auch positiv verwerten. Der beliebte Chorus-Effekt setzt sich im Grunde
aus mehreren Frequenzmodulationen zusammen. Das Originalsignal wird im Chorus-Algorithmus kurz
verzögert, zugemischt und mit Hilfe eines Ozillators moduliert. Das Originalsignal wird danach mit
modulierenden Frequenzen (in unterschiedlichen Tonhöhen) versehen, was im Endeffekt den bekannten,
schwebenden Klang des Chorus hervorruft. Grundsätzlich lassen sich alle Chorus-Effekte auf diese Art von
Frequenz-Modulationen zurückführen. Falls man bei diesem Vorgang auf die Modulation des Originalsignals
verzichtet und nur das verzögerte Signal zumischt, dann hören Sie einen Delay-Effekt. Da die
Zeitverzögerungen bei einem Chorus jedoch sehr kurz sind, tritt der Delay-Effekt jedoch in den Hintergrund.
Erhöht man dagegen die Verzögerungszeit, erhält man eine deutliche Abstufung zum Originalsignal und die
Verzögerung wird als ein Delay wahrgenommen. Einen sehr intensiven Effekt können Sie mit der Kombination
von Hall/Delay-Programmen mit Modulationseffekten erzielen. Deshalb verfügt der BEHRINGER
VIRTUALIZER PRO auch über Multieffektprogramme, in denen Sie einen Hall oder ein Delay z.B. mit einem
Chorus kombinieren können.
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
25
Neben den Multieffekt-Programmen und den Spezial-Effekten besteht der überwiegende Teil der
Effektprogramme des DSP1000P aus reinen Hallprogrammen, da der Hall immer noch der wichtigste
Effekt in einer Abmischung oder bei einem Live-Event darstellt. Daher ist es uns bei BEHRINGER wichtig,
Ihnen eine Vielzahl von verschiedensten Hallprogammen anbieten zu können, damit Sie in jeder Situation
ein passendes Preset parat haben.
Für die Erzeugung eines Hallphänomens ist es sinnvoll, einmal die wichtigsten Parameter eines natürlichen
Nachhalls zu bestimmen, um diese später in einen Algorithmus zu transformieren. Der BEHRINGER
VIRTUALIZER PRO profitiert von dem neu entwickelten Virtual Acoustics-Algorithmus, der im Gegensatz zu
vielen traditionellen Umsetzungen von Hallphänomenen in Algorithmen die wichtigsten Parameter
charakteristischer Hallräume detaillierter und vor allem natürlicher generiert.
4.2.1 Hallräume
Den natürlichsten Hall bietet der Hallraum. Grundsätzlich hat jeder Raum seine eigene Akustik, die nicht nur
von der Größe, sondern auch von der Formgebung (Architektur) und der baulich verwendeten Materialien
beeinflusst wird. Daher gibt es auch spezielle Bauakustiker, die einen Raum (Konzertsaal,
Studioaufnahmeraum usw.) in der Weise konstruieren, daß er einen ganz gezielten Klang und einen
gewünschten Raumhall erhält.
Es ist auch heute noch üblich, daß fast alle Klassikproduktionen und ein Großteil von Jazz-Aufnahmen in
einem entsprechenden Raum aufgezeichnet werden. Auch in großen, professionellen Studios gibt unter
anderem spezielle auf Hall und Klang abgestimmte Räume. Diese können ganz aus Holz, Keramik oder aus
Naturstein gebaut sein, um einen bestimmten Sound auf natürliche Art und Weise zu generieren. In einigen
High-End-Studios gibt es sogar die Möglichkeit, ganze Wände und Decken so zu verstellen, daß dadurch ein
bestimmter Hall bzw. Klang erzeugt wird.
Doch die Kosten für solch ein Unternehmen sind enorm und werden in den seltensten Fällen bei einem
Studiobau umgesetzt. Es ist offensichtlich, daß kein Hallgerät einen natürlicheren Nachhall bietet als ein
natürlicher Hallraum. Die Arbeit mit Hallräumen hat jedoch drei entscheidende Nachteile:
s Der Hall kann (bis auf die Ausnahmelösung mit verschiebaren Decken und Wänden) nicht manipuliert
werden. Das heißt, falls man mit natürlichem Raumhall arbeiten möchte, ist es nicht möglich, diesen z.B.
in seiner Länge oder in seiner Intensität nach eigenen Wünschen zu konfigurieren.
s Mit natürlichem Raumhall können keine surrealen Hallphänomene erzeugt werden. So kann man z.B.
keine extrem lange Hallzeit erzeugen oder einen Hall invertieren (reverse reverb).
s Hallräume sind nicht portabel! Wenn Sie ein und denselben Raumhall wieder verwenden möchten, dann
müssen Sie auch wieder in diesem Raum aufnehmen. Ein natürlicher Hallraum ist in seiner Art immer
einzigartig.
4.2.2 Feder- und Plattenhall
Aufgrund der in Punkt 4.2.1 aufgeführten Nachteile der natürlichen Hallräume wurden in den 50er und 60er
Jahren zwei neue Verfahren zu Hallgenerierung entwickelt bzw. eingesetzt. Mit der Verwendung eines Plattenoder Federhalls gab es erstmals die Möglichkeit, Hall künstlich zu erzeugen. Die Hallplatte besteht aus einer
dünnen Stahlplatte oder einer robusten Metallfolie mit einer Goldlegierung, die von einem elektromagnetischen
Erreger in Biegeschwingungen versetzt wird. Der Sender wird dabei mit dem zu verhallenden Signal
angesteuert. Hörbar wird der Halleffekt dadurch, daß an einer anderen Stelle auf der Platte das Signal mit
einem Tonabnehmer abgenommen und dem Originalsignal zugemischt wird. Mit einer Platte ist ein relativ
natürlicher Nachhall erzeugbar, da die Schwingungen der Platte sich ähnlich der Schwingungen im einem
(Hall-) Raum verhalten. Das heißt, die Schwingungen auf einer Hallplatte breiten sich nach allen Seiten aus,
werden an den Rändern reflektiert und sind daher prinzipiell auch in Early Reflections und in längere Reflexionen
unterscheidbar. Das Ergebnis ist ein annähernd natürlich klingender Raumhall, der aber in bezug auf die
Hallänge nicht variabel ist.
26
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
HallraumHallplatte
Lautsprecher
Sender
Mikrofon
Empfänger
Abb.4.3: Schallreflexionen in einem Hallraum und auf einer Hallplatte
Der Federhall funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip. Die Hallqualität ist jedoch im Vergleich mit einer gut
justierten Platte schlechter. Besonders dynamische Signale, wie z.B. Schlagzeug, klingen über einen Federhall
sehr komprimiert und flach. Der Federhall findet sich dennoch bis heute in einigen Gitarrenverstärkern
wieder. Aufgrund der Lautsprecherbestückung von Gitarrenverstärkern bzw. -boxen brauchen keine besonders
hohen Frequenzanteile verhallt zu werden, was die geringere Hallqualität (gerade auch in bezug auf die
geringen Anschaffungskosten) als eine adäquate Alternative für Gitarristen darstellt. Außerdem hat der
Federhall weitere Nachteile, die seinen professionellen Einsatz einschränken:
s Der Federhall kann nicht verändert oder in irgendeiner Weise editiert werden. Um verschieden lange
Hallzeiten zu erzeugen, müßten die Federn in ihrer Beschaffenheit jeweils verändert werden.
s Gefürchtet ist das Scheppern von Hallspiralen vor allem bei Live-Events. Durch starke Erschütterungen
kann es vorkommen, daß die Hallspirale an ihr Gehäuse schlägt. Die Folge ist ein schepperndes Geräusch,
das entfernt an einen Donner erinnert.
s Der Federhall ist qualitativ minderwertiger, besonders perkussive Signale klingen mit einem Federhall
nicht besonders überzeugend, was vor allem seine Verwendung in einem Aufnahme-Studio einschränkt.
4.2.3 Digitaler Hall
D
Mit der Entwicklung digitaler Hallgeräte sind Federhall und Hallplatten fast ganz aus den Tonstudios
verschwunden. Digitale Geräte bieten im direkten Vergleich erhebliche Vorteile:
s Die Hallqualität ist sehr gut.
s Durch die Produktion großer Stückzahlen sind digitale Hallgeräte kostengünstig.
s Viele Parameter können beeinflußt und auch abgespeichert werden.
s Durch kompakte Bauweise sind Digitalgeräte äußerst mobil.
s Digitale Geräte brauchen in der Regel nicht gewartet zu werden und die Anfälligkeit gegen Störeinflüsse
ist sehr gering.
Digitaler Hall ist grundsätzlich der Versuch einer virtuellen Nachahmung von realen (für Sonderfälle auch
von surrealen) Hallphänomenen mit Hilfe von Rechenvorschriften. Die Qualität dieser Nachahmung hängt
zum großen Teil von der Software (Algorithmen), der Leistungsfähigkeit des verwendeten Prozessors und
der Qualität der AD/DA-Wandler ab. Da natürlicher Nachhall aus vielen tausend einzelnen Echos besteht, ist
es wichtig, einen schnellen Prozessor für die komplexen Berechnungen eines Halls zu verwenden. Um einen
natürlichen Klang der Hallprogramme zu erreichen, müssen mit einer geeigneten Software die wichtigsten
Parameter eines Hallereignisses erfaßt werden. So müssen zum Beispiel die Streuung des Signals,
Reflexionen von verschieden Materialien, Phasenverschiebungen und Raumresonanzen berechnet werden.
Dementsprechend gibt es im Vergleich zum Feder- bzw. Plattenhall auch einige Parameter mehr, die Sie
beeinflussen können. Fast jedes digitales Hallgerät bietet (mindestens) folgende Parameter:
s Pre-Delay-(Time): Mit diesem Parameter stellen Sie die Zeitspanne zwischen dem Originalsignal und
dem Erscheinen der ersten Reflexionen ein.
s Decay oder Reverb Time (Nachhallzeit): Bestimmt die Dauer des Nachhalls in Sekunden.
s High-Damp: Beschreibt eine Möglichkeit, den Hallklang in den höheren Frequenzen zu entzerren. Möchten
Sie zum Beispiel den Hallklang eines stark schallabsorbierenden Raumes simulieren, dann ist es sinnvoll,
die Höhenanteile im Hall zurückzunehmen.
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
27
5. INSTALLATION
Der VIRTUALIZER PRO wurde im Werk sorgfältig verpackt, um einen sicheren Transport zu gewährleisten.
Weist der Karton trotzdem Beschädigungen auf, überprüfen Sie bitte sofort das Gerät auf äußere Schäden.
+Schicken Sie das Gerät bei eventuellen Beschädigungen NICHT an uns zurück, sondern
benachrichtigen Sie unbedingt zuerst den Händler und das Transportunternehmen, da sonst
jeglicher Schadensersatzanspruch erlöschen kann.
5.1Einbau in eine Rack
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO benötigt eine Höheneinheit (1 HE) für den Einbau in ein 19-Zoll-Rack.
Bitte beachten Sie, daß Sie zusätzlich ca. 10 cm Einbautiefe für die rückwärtigen Anschlüsse frei lassen.
Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr und stellen Sie den VIRTUALIZER PRO z.B. nicht auf eine
Endstufe, um eine Überhitzung des Gerätes zu vermeiden.
5.2Netzspannung
Bevor Sie den VIRTUALIZER PRO mit dem Stromnetz verbinden, überprüfen Sie bitte sorgfältig ob
Ihr Gerät auf die richtige Versorgungsspannung eingestellt ist! Der Sicherungshalter an der
Netzanschlußbuchse weist 3 dreieckige Markierungen auf. Zwei dieser Dreiecke stehen sich gegenüber.
Der VIRTUALIZER PRO ist auf die neben diesen Markierungen stehende Betriebsspannung eingestellt und
kann durch eine 180° Drehung des Sicherungshalters umgestellt werden. ACHTUNG: Dies gilt nicht für
Export-Modelle, die z.B. nur für eine Netzspannung von 115 V konzipiert wurden!
Die Netzverbindung erfolgt über ein Netzkabel mit Kaltgeräteanschluß. Sie entspricht den erforderlichen
Sicherheitsbestimmungen.
+Beachten Sie bitte, daß alle Geräte unbedingt geerdet sein müssen. Zu Ihrem eigenen Schutz
sollten Sie in keinem Fall die Erdung der Geräte bzw. der Netzkabel entfernen oder unwirksam
machen.
5.3Audioverbindungen
Die Audio-Ein- und Ausgänge des BEHRINGER VIRTUALIZER PRO sind vollständig symmetriert aufgebaut.
Wenn Sie die Möglichkeit haben mit anderen Geräten eine symmetrische Signalführung aufzubauen, sollten
Sie davon Gebrauch machen, um eine maximale Störsignalkompensation zu erreichen.
KabelEingangAusgang
Pin 1
Pin 2 = (+) Signal
Pin 3 = (-) Signal
21
3
Schirm
(+) Signal + Störung
(-) Signal + Störung
12
3
Masse
Positiv
Negativ
(+)Störung + Signal
(-)Störung + Signal
28
Störeinstrahlung
Abb. 5.1: Kompensation von Störungen bei symmetrischem Betrieb
5. INSTALLATION
2 x Signal
= Signal + 6 dB
+Achten Sie unbedingt darauf, daß die Installation und Bedienung des Gerätes nur von
sachverständigen Personen ausgeführt wird. Während und nach der Installation ist immer auf
eine ausreichende Erdung der handhabenden Person(en) zu achten, da es ansonsten durch
elektrostatische Entladungen o.ä. zu einer Beeinträchtigung der Betriebseigenschaften kommen
kann.
Unsymmetrischer Betrieb
mit Mono-Klinkenstecker
Spitze =
Signal
Schaft =
Masse / Schirm
Spitze
Schaft
Zugentlastung
Symmetrischer Betrieb mit XLR-Verbindungen
Symmetrische Betriebsart
mit Stereo-Klinkenstecker
Spitze =
heiss (+)
Ring =
kalt (-)
Schaft =
Masse / Schirm
Spitze
Ring
Schaft
Zugentlastung
Beim Übergang von symmetrischer zu unsymmetrischer Betriebsart müssen Ring und Schaft
des Stereo-Klinkensteckers gebrückt werden.
D
21
3
Eingang
Bei unsymmetrischem Betrieb müssen Pin 1 und Pin 3 gebrückt werden.
1=Masse/Schirm
2=heiss(+)
3=kalt(-)
12
3
Ausgang
Abb. 5.2: Die verschiedenen Steckertypen im Vergleich
5.4MIDI-Anschlüsse
Anfang der achtziger Jahre wurde der MIDI-Standard (Musical Instruments Digital Interface) entwickelt, um
die Kommunikation von elektronischen Musikinstrumenten unterschiedlicher Hersteller untereinander zu
ermöglichen. Im Laufe der Jahre hat sich der Anwendungsbereich der MIDI-Schnittstelle immer mehr
verbreitert; so ist es heute eine Selbstverständlichkeit geworden, ganze Tonstudios über MIDI zu vernetzen.
Im Zentrum dieses Netzes steht ein Computer mit einer Sequenzersoftware, der nicht nur sämtliche Keyboards, sondern auch Effekt- und andere Peripheriegeräte ansteuern kann. In einem solchen Studio können
Sie dann den VIRTUALIZER PRO vom Computer in Echtzeit steuern lassen.
Die MIDI-Anschlüsse auf der Geräterückseite sind mit den international genormten 5-Pol DIN-Buchsen
ausgestattet. Zur Verbindung des VIRTUALIZER PRO mit anderen MIDI-Geräten benötigen Sie ein MIDIKabel. In der Regel werden handelsübliche vorkonfektionierte Kabel verwendet. Mit zweiadrig geschirmtem
5. INSTALLATION
29
Kabel (z.B. Mikrofonkabel) und zwei möglichst stabilen 180-Grad DIN-Steckern können Sie sich aber auch
selbst ein MIDI-Kabel löten: Pin 2 (Mitte) = Schirm, Pin 4 und 5 (rechts und links von Pin 2) = Innenleiter, Pin
1 und 3 (die beiden außen liegenden) bleiben frei. MIDI-Kabel sollten nicht länger als 15 Meter sein.
MIDI-IN: dient zum Empfang der MIDI-Steuerdaten. Der Empfangskanal wird im SETUP-Menü eingestellt.
MIDI-THRU: An der MIDI-THRU-Buchse kann das ankommende MIDI-Signal unverändert abgegriffen werden.
Mehrere VIRTUALIZER PRO können so verkettet werden.
MIDI-OUT: Über MIDI-OUT können Daten an einen angeschlossenen Computer oder an andere
VIRTUALIZERPRO geschickt werden. Übertragen werden Programmdaten, sowie Statusinformationen zur
Signalverarbeitung.
5.5Wahl des Arbeitspegels
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO erlaubt es, über den auf der Rückseite des Gerätes angebrachten
Schalter Operating Level den internen Arbeitspegel umzuschalten. Damit können Sie den
VIRTUALIZERPRO optimal an verschiedene Arbeitspegel anpassen, d.h. zwischen dem HomerecordingPegel (-10 dBV) und dem Studio-Pegel (+4 dBu) wählen. Durch diese Anpassung wird der VIRTUALIZERPRO
im optimalen Arbeitsbereich betrieben. Die LED-Aussteuerungsanzeigen auf der Frontplatte helfen Ihnen
dabei, den optimalen Bereich zu finden.
30
5. INSTALLATION
6. ANHANG
PLATE
Wall Damp
PERCUSSION
REVERSE REVERB
ROTARY SPEAKER
Cent
CHORUS
Mod. Depth
TREMOLO & DELAY
DELAY & REVERB
CHORUS & REVERB
FLANGER / REVERB
CHORUS / REVERB
DELAY / REVERB
FLANGER / ECHO
CHORUS / ECHO
6.1Parametertabelle
D
ENGINE LENGINE R
ENGINE L
Reverb TimePre DelayStereo WidthHigh Multiply
Semi ToneSemi Tone
Del. Time (x 10 ms)Reverb Time Delay FeedbackHigh Multiply
Reverb TimeDiffusionHigh Frequency Decay
Gate TimePre DelayGate Threshold
Rotary TypeHorn SpeedRotor Speed
Mod. Frequency Mod. DelayMod. Delay Mod. Depth
Mod. Frequency Mod. DepthDel. Time (x 10 ms) PanningDelay Feedback
Del. MixDel. Time (x 10 ms)Reverb Time FeedbackReverb Mix
Mod. Frequency Mod. DepthReverb Time Mod. Feedback Reverb Mix
Mod. Frequency Mod. DelayReverb Time Mod. DepthReverb Mix
Mod. Frequency Mod. DepthReverb Time Mod. Feedback High Multiply
Mod. Frequency Mod. DelayReverb Time Mod. DepthHigh Multiply
Mod. Frequency Mod. DepthDel. Time (x 10 ms) Mod. Feedback Delay Feedback
Mod. Frequency Mod. DelayDel. Time (x 10 ms) Mod. DepthDelay Feedback
DELAYDel. CoarseDelay Time Delay Time Feedback Feedback 11ECHODel. CoarseDelay Time Delay Time Feedback Feedback 12GATED REVERBGate TimeDensityGate Threshold
9
10
6. ANHANG
13
VOCAL DISTORTION Distortion TypeDelay Time (x 10 ms)Delay Mix
Mix Extern/Intern0..100 / --300,1
(1) wenn der Effekt eine Cent-F unk t ion hat (z . B . P it ch)
(2) wenn der Effekt eine Semitone-Funktion hat (z.B . Pitc h)
10Delay124302430
11Echo137303730
12Gat ed Reverb55021-13Reverse Reverb86321-14V ocal Di stort i on121516-15Rota ry S peaker141814-16Vocoder41056-17Pitch-+0+0+0+0
18Flanger1656656
19Chorus132633263
20Tremolo & Delay19636300
21Dela y & Re verb216395756
22Pitch & Reverb-+ 6+05052
23Flanger & Reverb463633238
24Chorus & Reverb620306343
25Pit c h / Reverb-+ 0+02140
26F l anger / Reverb463632140
27Chorus / Reverb127602140
28Tremolo / Reverb17002140
29Delay / Reverb-55202140
30Pitch / Echo-+0+04023
31Flanger / E cho18606316
32Chorus / E cho134403123
34
Tab. 6.5: Default-Werte der Parameter in den verschiedenen Effekt-Algorithmen
6. ANHANG
6.5Technische Daten
AUDIO-EINGÄNGE
AnschlüsseXLR- und 6,3 mm Stereoklinkenanschluß
TypHF-entstörter, servo-symmetrierter Eingang
Eingangs-Impedanz60 kOhm symmetrisch, 30 kOhm unsymmetrisch
Nominaler Eingangspegel-10 dBV bis +4 dBu (einstellbar)
Max. Eingangspegel+16 dBu bei +4 dBu Nominalpegel, +2 dBV bei -10 dBV Nominalpegel
AUDIO-AUSGÄNGE
AnschlüsseXLR- und 6,3 mm Stereoklinkenanschluß
Typelektronisch gesteuerter, servo-symmetrierter Ausgang
Ausgangs-Impedanz60 Ohm symmetrisch, 30 Ohm unsymmetrisch
Max. Ausgangspegel+16 dBu bei +4 dBu Nominalpegel, +2 dBV bei -10 dBV Nominalpegel
SYSTEMDATEN
Frequenzgang20 Hz bis 20 kHz, +/- 3 dB
Rauschabstand> 94 dB, ungewichtet, 20 Hz bis 20 kHz
THD0,0075 % typ. @ +4 dBu, 1 kHz, Verstärkung 1
Übersprechen< -76 dB
U.K./Australia~ 240 V AC, 50 Hz
Europe~ 230 V AC, 50 Hz
Generelles Export Modell ~ 100-120 V AC, ~ 200-240 V AC, 50-60 Hz
Leistungsaufnahme10 W
Sicherung100-120 V AC: 125 mA Typ T (träge)
200-240 V AC: 63 mA Typ T (träge)
NetzanschlußStandard-Kaltgeräteanschluß
ABMESSUNGEN/GEWICHT
Abmessungen (H * B * T)1 3/4 (44,5 mm) x 19 (482,6 mm) x 7 1/2 (190,5 mm)
Gewichtca. 2 kg
Transportgewichtca. 3 kg
Die Fa. BEHRINGER ist stets bemüht, den höchsten Qualitätsstandard zu sichern. Erforderliche Modifikationen werden ohne vorherige
Ankündigung vorgenommen. Technische Daten und Erscheinungsbild des Gerätes können daher von den genannten Angaben oder
Abbildungen abweichen.
6. ANHANG
35
7. GARANTIE
§ 1 GARANTIEKARTE
Zum Erwerb des Garantieanspruchs muß der Käufer die
Garantiekarte innerhalb von 14 Tagen nach dem Kaufdatum
komplett ausgefüllt und vom Fachhändler abgestempelt an die
Fa. BEHRINGER INTERNATIONAL unter der in § 3 Ziffer 2
genannten Adresse zurücksenden. Es gilt das Datum des
Poststempels. Wird die Karte nicht oder verspätet eingesandt,
besteht kein erweiterter Garantieanspruch.
§ 2 GARANTIELEISTUNG
1. Die Firma BEHRINGER INTERNATIONAL gewährt für
mechanische und elektronische Bauteile des Produktes, nach
Maßgabe der hier beschriebenen Bedingungen, eine Garantie
von einem Jahr gerechnet ab dem Erwerb des Produktes durch
den Käufer. Treten innerhalb dieser Garantiefrist Mängel auf, die
nicht auf normalem Verschleiß oder unsachgemäßer Benutzung
beruhen, so werden diese nach Wahl der Firma BEHRINGER
INTERNATIONAL durch Reparatur oder Ersatz des Gerätes
behoben.
2. Bei berechtigten Garantieansprüchen wird das Produkt
innerhalb Deutschlands frachtfrei zurückgesandt. Außerhalb
Deutschlands erfolgt die Rücksendung des Gerätes zu Lasten
der Kunden.
3. Andere als die vorgenannten Garantieleistungen werden nicht
gewährt.
§ 3 REPARATURNUMMER
1. Um die Berechtigung zur Garantiereparatur vorab überprüfen
zu können, setzt die Garantieleistung voraus, daß der Käufer
BEHRINGER INTERNATIONAL VOR Einsendung des Gerätes
zu den üblichen Geschäftszeiten anruft (Tel. 0 21 54 / 92 06 66)
und über den aufgetretenen Mangel unterrichtet. Der Käufer erhält
dabei eine Reparaturnummer.
2. Das Gerät muß sodann zusammen mit der Reparaturnummer
im Originalkarton an folgende Adresse versandt werden:
BEHRINGER INTERNATIONAL GmbH
Serviceabteilung
Hanns-Martin-Schleyer-Str. 36-38
D-47877 Willich-Münchheide
3. Unfreie Sendungen werden nicht akzeptiert.
§ 4 GARANTIEBESTIMMUNGEN
1. Garantieleistungen werden nur erbracht, wenn zusammen mit
dem Gerät Originalrechnung bzw. der Kassenbeleg, den der
Händler ausgestellt hat, vorgelegt wird. Liegt ein Garantiefall vor,
wird das Produkt innerhalb von spätestens 30 Tagen nach
Wareneingang bei BEHRINGER INTERNATIONAL repariert oder
ersetzt.
2. Falls das Produkt verändert oder angepaßt werden muß, um
den geltenden nationalen oder örtlichen technischen oder
sicherheitstechnischen Anforderungen des Landes zu
entsprechen, das nicht das Land ist, für das das Produkt
ursprünglich konzipiert und hergestellt worden ist, gilt das nicht
als Material- oder Herstellungsfehler. Die Garantie umfaßt im
übrigen nicht die Vornahme solcher Veränderungen oder
Anpassungen unabhängig davon, ob diese ordnungsgemäß
durchgeführt worden sind oder nicht.
BEHRINGER INTERNATIONAL übernimmt im Rahmen dieser
Garantie für derartige Veränderungen auch keine Kosten.
3. Die Garantie berechtigt nicht zur kostenlosen Inspektion oder
Wartung bzw. zur Reparatur des Gerätes, insbesondere wenn
die Defekte auf unsachgemäße Benutzung zurückzuführen sind.
Ebenfalls nicht vom Garantieanspruch erfaßt sind Defekte an
Verschleißteilen, die auf normalen Verschleiß zurückzuführen
sind. Verschleißteile sind insbesondere Fader, Potis, Tasten und
ähnliche Teile.
4. Auf dem Garantiewege nicht behoben werden desweiteren
Schäden an dem Gerät, die verursacht worden sind durch:
s
Mißbrauch oder Fehlgebrauch des Gerätes für einen anderen
als seinen normalen Zweck unter Nichtbeachtung der
Bedienungs- und Wartungsanleitungen der Firma
BEHRINGER INTERNATIONAL;
s
den Anschluss oder Gebrauch des Produkts in einer Weise,
die den geltenden technischen oder sicherheitstechnischen
Anforderungen in dem Land, in dem das Gerät gebraucht
wird, nicht entspricht;
s
Schäden, die durch höhere Gewalt oder andere von
BEHRINGER INTERNATIONAL nicht zu vertretende
Ursachen bedingt sind.
5. Die Garantieberechtigung erlischt, wenn das Produkt durch
eine nicht authorisierte Werkstatt repariert wurde.
6. Produkte ohne Garantieberechtigung werden nur gegen
Kostenübernahmen durch den Käufer repariert. Bei fehlender
Garantieberechtigung wird BEHRINGER INTERNATIONAL den
Käufer über die fehlende Garantieberechtigung informieren. Wird
auf diese Mitteilung innerhalb von 4 Wochen kein schriftlicher
Reparaturauftrag gegen Übernahmen der Kosten erteilt, so wird
BEHRINGER INTERNATIONAL das übersandte Gerät an den
Käufer zurücksenden. Die Kosten für Fracht und Verpackung
werden dabei gesondert in Rechnung gestellt und per Nachnahme
erhoben. Wird ein Repararturauftrag gegen Kostenübernahme
erteilt, so werden die Kosten für Fracht und Verpackung zusätzlich,
ebenfalls gesondert, in Rechnung gestellt.
§ 5 ÜBERTRAGUNGSGARANTIE
Die Garantie wird ausschließlich für die ursprünglichen Käufer
(Kunden des Vertragshändlers) geleistet und ist nicht übertragbar.
Außer BEHRINGER INTERNATIONAL ist kein Dritter (Händler
etc.) berechtigt, Garantieversprechen für die Firma BEHRINGER
INTERNATIONAL abzugeben.
§ 6 SCHADENERSATZANSPRÜCHE
Wegen Schlechtleistung der Garantie stehen dem Käufer keine
Schadensersatzansprüche zu, insbesondere auch nicht wegen
Folgeschäden. Die Haftung der Firma BEHRINGER
INTERNATIONAL beschränkt sich in allen Fällen auf den
Warenwert des Produktes.
§ 7 VERHÄLTNIS ZU ANDEREN
GEWÄHRLEISTUNGSRECHTEN
Durch diese Garantie werden die gesetzlichen Rechte des Käufers
nach dem jeweils geltenden nationalen Recht, insbesondere die
Rechte des Käufers gegen den Verkäufer aus dem geschlossenen
Kaufvertrag, nicht ausgeschlossen oder eingeschränkt.
Diese Anleitung ist urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung, bzw. jeder Nachdruck, auch auszugsweise, und jede
Wiedergabe der Abbildungen, auch in verändertem Zustand, ist nur mit schriftlicher Zustimmung der Firma BEHRINGER gestattet.