Behringer DSP1000P User Manual [de]

Bedienungsanleitung
PRO DSP1000P
®
D
Version 1.0 Oktober 1998
VIRTUALIZER
www.behringer.de
1
nach den Richtlinien
89/336/EWG und 73/23/EWG
Wir, BEHRINGER INTERNATIONAL GmbH
Hanns-Martin-Schleyer-Straße 36-38
D - 47877 Willich
Name und Anschrift des Herstellers oder des in der EU niedergelassenen Inverkehrbringers
erklären in alleiniger Verantwortung, daß das Produkt:
VIRTUALIZER PRO DSP1000P
Typenbezeichnung und ggf. Artikel-Nummer
INTERNATIONAL GmbH
auf das sich diese Erklärung bezieht, mit den folgenden Normen bzw. normativen Dokumenten übereinstimmt:
x EN 60065 x EN 61000-3-2 x EN 55020 x EN 61000-3-3 x EN 55013 x EN 55022
Folgende Betriebsbedingungen und Einsatzumgebungen sind vorauszusetzen:
lt. Bedienungsanleitung
B.Nier, Geschäftsführerin Willich, den 01.10.1998
Name, Anschrift, Datum und Unterschrift des rechtsverbindlich Verantwortlichen
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Vorwort
Lieber Kunde,
willkommen im Team der VIRTUALIZER PRO-Anwender und herzlichen Dank für das Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf dieses Gerätes entgegengebracht haben. Es ist eine meiner schönsten Aufgaben, dieses Vorwort für Sie zu schreiben, da unsere Ingenieure nach mehrmonatiger harter Arbeit ein hochgestecktes Ziel erreicht haben: Ein hervorragendes Gerät noch besser zu machen. Der VIRTUALIZER zählt schon lange zur Standardausstattung unzähliger Studios und PA-Verleiher. Eines unserer meistverkauften Geräte weiterzuentwickeln bedeutete dabei natürlich eine große Verantwortung. Bei der Weiterentwicklung standen immer Sie, der anspruchsvolle Anwender und Musiker, im Vordergrund. Diesem Anspruch gerecht zu werden, hat uns viel Mühe und Nachtarbeit gekostet, aber auch viel Spaß bereitet. Eine solche Entwicklung bringt immer sehr viele Menschen zusammen und wie schön ist es dann, wenn alle Beteiligten stolz auf das Ergebnis sein können.
Sie an unserer Freude teilhaben zu lassen, ist unsere Philosophie. Denn Sie sind der wichtigste Teil unseres Teams. Durch Ihre kompetenten Anregungen und Produktvorschläge haben Sie unsere Firma mitgestaltet und zum Erfolg geführt. Dafür garantieren wir Ihnen kompromißlose Qualität (hergestellt unter ISO9000 zertifiziertem Management-System), hervorragende klangliche und technische Eigenschaften und einen extrem günstigen Preis. All dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Kreativität maximal zu entfalten, ohne daß Ihnen der Preis im Wege steht.
Wir werden oft gefragt, wie wir es schaffen, Geräte dieser Qualität zu solch unglaublich günstigen Preisen herstellen zu können. Die Antwort ist sehr einfach: Sie machen es möglich! Viele zufriedene Kunden bedeuten große Stückzahlen. Große Stückzahlen bedeuten für uns günstigere Einkaufskonditionen für Bauteile etc. Ist es dann nicht fair, diesen Preisvorteil an Sie weiterzugeben? Denn wir wissen, daß Ihr Erfolg auch unser Erfolg ist!
D
Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die den VIRTUALIZER PRO erst möglich gemacht haben. Alle haben ihren persönlichen Beitrag geleistet, angefangen bei den Entwicklern über die vielen anderen Mitarbeiter in unserer Firma bis zu Ihnen, dem BEHRINGER-Anwender.
Freunde, es hat sich gelohnt!
Herzlichen Dank,
Uli Behringer
3
VIRTUALIZER PRO
Hochleistungsfähiger digitaler Multieffekt-Prozessor, basierend auf einem 24-Bit High-Speed Digital Signal Prozessor (DSP).
DSP1000P
s
Wave Adaptive Virtual Room Hall-Algorithmen, denen präzise mathematische Modelle von echten Räumen zugrundeliegen, um Ihnen absolut natürliche Hall-Effekte zu bieten.
s
32 Hochleistungs-Algorithmen für Chorus, Flanger, Delay, Pitch Shifter, Vocoder, Rotary Speaker und mehr.
s
Mehr als 700 Effekt-Variationen plus zwei einstellbare Parameter und separate EQ LO- und EQ HI­Sektionen.
s
Zwei digitale Recheneinheiten bieten Ihnen unterschiedliche oder gekoppelte Einstellmöglichkeiten für
den rechten und den linken Kanal.
s
Echt-Stereo-Bearbeitung erlaubt die Separation von linkem und rechtem Kanal im Stereobild zur optimalen Ausnutzung der Klangquellen.
s VIRTUALIZER-Software (kostenlos) ermöglicht die vollständige Fernsteuerung durch einen PC (erhältlich
im Internet unter www.behringer.de).
s
20-Bit A/D- und D/A-Wandler mit 64/128-fachem Oversampling für extremen Headroom und präzise Detailauflösung.
s Interne 24-Bit-Verarbeitung mit einer professionellen Sample-Rate von 46 kHz.
s
Servo-symmetrierte Ein- und Ausgänge als XLR- und Klinken-Buchsen.
s
100 Benutzerprogramme zur Abspeicherung eigener Programme zum sofortigen Abruf.
s Hochgenaue 8-Segment LED-Aussteuerungsanzeigen vereinfachen die Pegeleinstellung für optimale
Performance.
s
Zukunftssicher durch updatebare Software-Architektur.
s
Volle MIDI-Funktionen erlauben die Steuerung der Parameter über Controller sowie Programmwechsel.
s
Hochwertige Bauteile und absolut stabile Konstruktion garantieren Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.
s
Internes Netzteil für professionelle Anwendungen.
s
Hergestellt unter dem Management-System ISO9000.
4
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINFÜHRUNG..........................................................................................................................6
1.1 Das Konzept................................................................................................................................... 6
1.2 Bevor Sie beginnen ........................................................................................................................ 7
1.3 Bedienelemente ............................................................................................................................. 7
1.4 Effekt-Algorithmen........................................................................................................................ 10
1.4.1 Hall-und Delay-Algorithmen .................................................................................................11
1.4.2 Spezielle Effekte ................................................................................................................. 12
1.4.3 Modulations- und Pitch Shifter-Effekte ............................................................................... 13
1.4.4 Die Effekt-Algorithmus-Kombinationen (Multieffektprogramme) ......................................... 13
1.4.5 Die Dual-Mode-Effekt-Algorithmen ..................................................................................... 14
2. BEDIENUNG ..........................................................................................................................15
2.1 Effekt-Aufbau ............................................................................................................................... 15
2.2 Aufrufen von Presets .................................................................................................................... 15
2.3 Editieren von Programmen ........................................................................................................... 16
2.4 Abspeichern von Programmen ..................................................................................................... 16
2.5 MIDI-Steuerung ............................................................................................................................ 17
3. ANWENDUNGEN .................................................................................................................. 18
3.1 Aussteuerung ............................................................................................................................... 18
3.2 Der VIRTUALIZER PRO im Aux-Weg .......................................................................................... 19
3.3 Der VIRTUALIZER PRO im Insert-Weg ....................................................................................... 20
3.4 Der VIRTUALIZER PRO als Instrumental-Effektgerät .................................................................. 20
3.5 Der VIRTUALIZER PRO im MIDI-Setup ....................................................................................... 22
3.6 Datensicherung über MIDI............................................................................................................ 22
D
4. TECHNISCHER HINTERGRUND ..........................................................................................23
4.1 Grundlagen digitaler Signalverarbeitung ....................................................................................... 23
4.2 Reflexionen .................................................................................................................................. 24
4.2.1 Hallräume ........................................................................................................................... 26
4.2.2 Feder- und Plattenhall ........................................................................................................ 26
4.2.3 Digitaler Hall ....................................................................................................................... 27
5. INSTALLATION ...................................................................................................................... 28
5.1 Einbau in eine Rack ..................................................................................................................... 28
5.2 Netzspannung .............................................................................................................................. 28
5.3 Audioverbindungen....................................................................................................................... 28
5.4 MIDI-Anschlüsse .......................................................................................................................... 29
5.5 Wahl des Arbeitspegels ................................................................................................................ 30
6. ANHANG ................................................................................................................................31
6.1 Parametertabelle .......................................................................................................................... 31
6.2 Delaywerte-Tabelle für die Presets 10 und 11 ............................................................................... 32
6.3 MIDI-Implementation .................................................................................................................... 33
6.4 Default-Werte der Effekt-Algorithmen........................................................................................... 34
6.5 Technische Daten ......................................................................................................................... 34
7. GARANTIE .............................................................................................................................36
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1. EINFÜHRUNG
Mit dem BEHRINGER VIRTUALIZER PRO haben Sie ein äußerst leistungsfähiges Multieffektgerät erworben, das neben erstklassigen Hall-Sounds mit einer Vielzahl von weiteren Algorithmen ausgestattet ist. Trotz der großen Zahl von 32 neuentwickelten Effekttypen (in über 700 Variationen!) ist der DSP1000P dank seiner logisch strukturierten Bedienungsoberfläche einfach und intuitiv bedienbar.
Um einen äußerst natürlichen Nachhall zu generieren, entwickelten wir bei BEHRINGER neuartige Algorithmen der virtuellen Akustik, mit deren Hilfe alle Raum- und Hall-Parameter in absolut professioneller Qualität und Natürlichkeit berechnet werden können.
Trotz dieser umfangreichen und rechenintensiven Arbeit, die im DSP1000P von einem 24-Bit-Prozessor übernommen wird, ist der VIRTUALIZER PRO sehr bequem und einfach zu bedienen. Alle Parameterveränderungen können Sie ganz unkompliziert mit dem Jog Wheel (Drehregler) vornehmen. Für Ihre eigenen Programme stehen 100 Presets bereit.
Der DSP1000P begeistert durch exzellente Hall- und Delay-Programme, darüber hinaus bietet er noch einiges mehr. Neben den klassischen Plattenhallsimulationen überzeugt der VIRTUALIZER PRO durch hervorragende Modulations-Effekte (wie Chorus und Flanger), die um besondere Varianten, wie ein musikalischer Pitch­Shifter, eine Tremolo- und eine Rotary Speaker-Simulation erweitert wurden. Mit den Effektprogrammen Vocoder und Vocal Distortion liefern wir Ihnen zwei absolut zeitgemäße Spezialeffekte, die der DSP1000P mit hoher Qualität generiert.
Ein besonderes Feature stellen die frei editierbaren High-Low-Filter dar. Diese sind in jedem Preset direkt anwählbar. Sie können mit Hilfe der Filter die Klangcharakteristik Ihrer Presets direkt auf jede gewünschte Raumcharakteristik abstimmen, was vor allem im hektischem Live-Betrieb Zeit spart. Außerdem verfügt der DSP1000P nun über erweiterte Delayzeiten bis zu maximal 5,1 Sekunden im Stereobetrieb. Der VIRTUALIZERPRO überzeugt nicht nur durch seine logische und einfache Bedienbarkeit, auch die technische Ausstattung des DSP1000P ist beeindruckend. Folgende Punkte garantieren eine Signalverarbeitung auf professionellem Niveau:
s Extrem rauscharme und exakte 20-Bit-AD/DA-Wandler.
s Eine professionelle Samplerate von 46 kHz garantiert eine hohe Signalauflösung bei einem Frequenzgang
von 20 Hz bis 20 kHz.
s Der 24-Bit-Prozessor verfügt über zwei Sektionen (Dual-Engine-Software), die jeweils unabhängig einen
Audiokanal bearbeiten.
s Wie bei allen BEHRINGER-Produkten ist die Qualität der verwendeten Bauteile und Schaltungen absolut
überzeugend.
Durch die umfangreiche MIDI-Implementation ist der DSP1000P in praktisch jedem MIDI-Setup einsetzbar. Darüber hinaus können Sie via MIDI den VIRTUALIZER PRO auch mit einer Editor-Software von Ihrem PC aus programmieren. Selbstverständlich lassen sich auch Controller-Daten und SysEx-Daten mit Hilfe der MIDI-Schnittstelle aus dem DSP1000P senden und abspeichern, so können Sie z.B. Ihre sämtlichen Presets und Einstellungen mit einem SysEx-Dump auf Ihrem Sequenzer sichern und gegebenenfalls wieder laden.
+ Die folgende Anleitung soll Sie zuerst mit den verwendeten Spezialbegriffen vertraut machen,
damit Sie das Gerät in allen Funktionen kennenlernen. Nachdem Sie die Anleitung sorgfältig gelesen haben, bewahren Sie sie bitte auf, um bei Bedarf immer wieder nachlesen zu können.
1.1 Das Konzept
Die Firmenphilosophie von BEHRINGER garantiert ein perfekt durchdachtes Schaltungskonzept und eine kompromißlose Auswahl der Komponenten. Als Herz des BEHRINGER VIRTUALIZER PRO wird ein 24­Bit-DSP verwendet, der aufgrund seiner hervorragenden technischen Daten zu den besten Bausteinen zählt. Hinzu kommen die hervorragenden 20-Bit-AD/DA-Wandler, die eine präzise Umsetzung der Signale garantieren. Daneben finden engtolerierte Widerstände und Kondensatoren, hochwertige Schalter sowie weitere selektierte Komponenten Anwendung.
6
1. EINFÜHRUNG
Der VIRTUALIZER PRO wurde auf der Basis von SMD-Technologie (Surface Mounted Device) hergestellt. Die Verwendung der aus der Raumfahrt bekannten Subminiaturbausteine erlaubt nicht nur eine extreme Packungsdichte, sondern sorgt auch für eine erhöhte Zuverlässigkeit des Gerätes. Das Gerät wurde zudem unter dem ISO9000 zertifizierten Management-System hergestellt.
1.2 Bevor Sie beginnen
Der VIRTUALIZER PRO wurde im Werk sorgfältig verpackt, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Weist der Karton trotzdem Beschädigungen auf, überprüfen Sie bitte sofort das Gerät auf äußere Schäden.
+ Schicken Sie das Gerät bei eventuellen Beschädigungen NICHT an uns zurück, sondern
benachrichtigen Sie unbedingt zuerst den Händler und das Transportunternehmen, da sonst jeglicher Schadensersatzanspruch erlöschen kann.
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO benötigt eine Höheneinheit (1 HE) für den Einbau in ein 19-Zoll-Rack. Bitte beachten Sie, daß Sie zusätzlich ca. 10 cm Einbautiefe für die rückwärtigen Anschlüsse frei lassen.
Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr und stellen Sie den VIRTUALIZER PRO z.B. nicht auf eine Endstufe, um eine Überhitzung des Gerätes zu vermeiden.
+ Bevor Sie den VIRTUALIZER PRO mit dem Stromnetz verbinden, überprüfen Sie bitte sorgfältig,
ob Ihr Gerät auf die richtige Versorgungsspannung eingestellt ist!
Die Netzverbindung erfolgt über ein Netzkabel mit Kaltgeräteanschluß. Sie entspricht den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen.
D
+ Beachten Sie bitte, daß alle Geräte unbedingt geerdet sein müssen. Zu Ihrem eigenen Schutz
sollten Sie in keinem Fall die Erdung der Geräte bzw. der Netzkabel entfernen oder unwirksam machen.
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 5 Installation.
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO verfügt standardmäßig über elektronisch servo-symmetrierte Ein­und Ausgänge. Das Schaltungskonzept weist eine automatische Brummunterdrückung bei symmetrischen Signalen auf und ermöglicht einen problemlosen Betrieb selbst bei höchsten Pegeln. Extern induziertes Netzbrummen etc. wird so wirkungsvoll unterdrückt. Die ebenfalls automatisch arbeitende Servofunktion erkennt den Anschluß von unsymmetrischen Steckerbelegungen und stellt den Nominalpegel intern um, damit kein Pegelunterschied zwischen Ein- und Ausgangssignal auftritt (6 dB-Korrektur).
Die MIDI-Anschlüsse (IN/OUT/THRU) werden über standardisierte DIN-Steckverbindungen vorgenommen. Die Datenübertragung erfolgt potentialfrei über Optokoppler.
1.3 Bedienelemente
Abb. 1.1: Die Frontseite des VIRTUALIZER PRO
Der BEHRINGER VIRTUALIZER PRO verfügt auf der Frontseite über zehn Parameter-Taster, ein Jog Wheel (Drehregler) ein LED-Display und einen Netzschalter. Jeder der beiden Kanäle kann in der Aussteuerung mit einer achtstelligen LED-Kette überwacht werden.
1. EINFÜHRUNG
7
Abb. 1.2: Die Anzeigen-Sektion des VIRTUALIZER PRO
1
Die beiden LED-Ketten zeigen die Stärke des Eingangssignals in dB bezogen auf Nominalpegel an, der mit dem +4 dBu / -10 dBV Schalter auf der Rückseite gewählt wurde.
2
Die Effekt-Tabelle gewährt Ihnen einen Überblick auf die 32 verschiedenen Effektalgorithmen.
3
Auf dem LED-Display können Sie nach Einschalten des Gerätes die Nummer des zuletzt benutzten Presets ablesen. Das Display verfügt über eine gut ablesbare, zweieinhalbstellige, numerische Anzeige und zeigt die absoluten Werte der Parameter an, die Sie verändern.
Abb. 1.3: Die Eingabetaster und das Jog Wheel
4
Mit Hilfe des Jog Wheels, einem Endlos-Drehregler, können Sie die angewählten Parameter stufenlos verändern. Drehen Sie das Rad im Uhrzeigersinn, erhöhen sich die Werte. Gegen den Uhrzeigersinn gedreht verkleinern sich die Werte.
Wenn keine der Editierfunktionen rechts vom Jog Wheel ausgewählt ist, kann man mit dem Jog Wheel direkt ein Programm auswählen. Daraufhin leuchtet ein Punkt im Display. Solange der Punkt leuchtet, kann ein Programm ausgewählt werden, ohne daß die entsprechenden Einstellungen sofort hörbar werden. Wenn das Jog Wheel eine Sekunde nicht gedreht wird, erlischt der Punkt im Display und das Programm wird geladen.
5
Ein Druck auf den EFFECT-Taster ermöglicht es, einen der 32 Grundeffekt-Algorithmen mit dem Jog Wheel auszuwählen.
+ Mit dem Auswählen eines neuen Algorithmus werden alle Parameter auf sogenannte Default-
Werte zurückgesetzt (vgl. Tabelle 6.5 im Anhang).
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Der VARIATION-Taster erlaubt es Ihnen, zu jedem Effekt-Algorithmus je einen weiteren sinnvollen abgestimmten Effekt-Parameter anzuwählen. Dadurch können Sie noch umfangreicher in das Klanggeschehen eingreifen.
8
1. EINFÜHRUNG
7
Mit dem ENGINE L-Taster wählen Sie für die True-Stereo-Effekte den linken Audio-Kanal an. Bei vielen Effekten können die Parameter, die sich hinter EDIT-A und EDIT-B verbergen in Engine L und R unterschiedlich sein und evt. auch für beide Kanäle gelten. Welcher Parameter wo zugänglich ist, geht aus der Parameterliste auf der Gehäuseoberseite hervor.
8
Mit dem ENGINE R-Taster wählen Sie, sinngemäß wie unter beschrieben, den rechten Audio­Kanal an. Falls Sie eine gleichzeitige Bearbeitung des linken und des rechten Audio-Kanals wünschen (Couple-Betrieb), drücken Sie gleichzeitig beide Engine-Taster. Der Couple-Betrieb wird durch das Leuchten beider Engine-LEDs angezeigt. Falls Sie eine Editierung in einem der beiden Audio-Kanäle vornehmen und danach in den Couple-Betrieb wechseln, so werden die Parameter des aktiven Kanals auf den anderen Kanal kopiert. Drücken Sie z.B. ENGINE L vor ENGINE R so wird links auf rechts kopiert. Bei Effekt-Algorithmen, in denen einige der Parameter nicht für rechts und links getrennt einstellbar sind, wird bei Anwahl der entsprechenden Parameter automatisch in den Couple-Betrieb gewechselt.
9
In jedem Preset können Sie neben der Variation mindestens zwei Parameter editieren. Mit dem EDITA- Taster wählen Sie den ersten Parameter an. Die genaue Bedeutung entnehmen Sie bitte der Parameterliste auf dem Gehäusedeckel.
10
Der EDIT B-Taster gestattet es Ihnen, einen zweiten Parameter nach Ihren Wünschen zu verändern.
11
Um Programme in ihrem Klang abzurunden, ist der VIRTUALIZER PRO mit zwei Filtern ausgestattet. Der EQ-HI-Taster aktiviert ein Filter, das die Höhenanteile eines Presets anhebt oder abschwächt.
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Mit dem EQ-LO-Taster können Sie die Baßanteile des jeweiligen Effektprogramms anheben oder absenken.
D
13
Mit dem IN/OUT-Taster können Sie das Gerät auf Bypass schalten. Die grüne LED zeigt an, daß der VIRTUALIZER PRO aktiviert ist. Abhängig vom aktuellen Mix-Modus (s.u.), kann mit dieser Taste statt des Bypass-Modus auch eine Mute-Funktion aktiviert werden. Außerdem zeigt ein Flackern der LED das Eintreffen von relevanten MIDI-Daten an.
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Mit Hilfe des STORE-Tasters können Sie die von Ihnen vorgenommen Änderungen in ein User-Preset abspeichern, dessen Programmnummer im Display angezeigt wird. Der VIRTUALIZER PRO verfügt über 100 User-Presets.
Nach dem ersten Druck des STORE-Tasters kann man einen Speicherplatz (Nummer) auswählen und mit erneutem Druck bestätigen.
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Mit dem POWER-Schalter nehmen Sie den VIRTUALIZER PRO in Betrieb.
Tastenkombinationen
Um eine unabsichtliche Fehlbedienung zu vermeiden, wurden drei wichtige Editier-Befehle als Tastenkombinationen realisiert. So ist es im normalen Betrieb z.B. nicht möglich, die Presets ohne weiteres wieder in die ursprüngliche Werkseinstellung zu versetzen. Dadurch sind Ihre selbst erstellten Programme optimal geschützt. Falls Sie die Werkseinstellung der Presets initialisieren möchten:
s
Halten Sie vor dem Einschalten des VIRTUALIZER PRO den EFFECT- und den STORE-Taster zusammen gedrückt. Schalten Sie den DSP1000P ein und halten dabei die Tasten noch ca. zwei Sekunden lang gedrückt. Die Programmnummern werden hochgezählt und wieder in die ursprüngliche Werkseinstellung zurückversetzt.
Der VIRTUALIZER PRO bietet Ihnen zwei Möglichkeiten (Mix Extern- und Mix Intern-Modus), das Eingangssignal mit dem Effektsignal zu mischen. Möchten Sie den DSP1000P in Verbindung mit einem Mischpult betreiben, dann sollten Sie den Mix Extern-Modus benutzen. In dieser Betriebsart sind alle Presets immer mit 100% Effektanteil versehen. Das heißt, Sie können über die Aux-Return-Wege des Mischpultes soviel Effekt dem Originalsignal zumischen, wie Sie es möchten. Der IN/OUT-Taster erfüllt in diesem Betriebsmodus die Funktion eines Bypass-Tasters. So gelangen Sie in den Mix Extern-Modus:
s
Drücken Sie bei eingeschaltetem Gerät gleichzeitig die Taster der Mix-Kombination, d.h. den EQ HI- und den EQ LO-Taster. Der VIRTUALIZER PRO wechselt daraufhin in den Mix-Modus. Wenn im Display zwei Striche angezeigt werden, dann befindet sich der DSP1000P bereits im Mix Extern-Modus. Wenn eine Zahl angezeigt wird, so befindet sich das Gerät im Mix Intern-Modus. Um zwischen den Modi zu wechseln, müssen Sie einfach nur die beiden EQ-Taster ca. zwei Sekunden lang zusammen drücken.
1. EINFÜHRUNG
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Im Mix Intern-Modus ist der Effektanteil für jedes Preset mit dem Jog Wheel von 0-100% frei einstellbar. Das ist zum Beispiel sinnvoll, falls Sie den DSP1000P in Verbindung mit einem Gitarrenverstärker (im seriellen Einschleifweg) benutzen wollen. In der Regel erzielen Sie gute Resultate mit einen Effektanteil zwischen 20 und 50%.
Um in den MIDI-Modus zu gelangen, ist es ebenfalls erforderlich eine Tastenkombination auszuführen. Bei eingeschaltetem VIRTUALIZER PRO gehen Sie wie folgt vor:
s
Halten Sie die Taster IN/OUT und STORE zusammen gedrückt. Der DSP1000P schaltet dann automatisch in den MIDI-Modus. Mit der In/Out-Taste können Sie dann die jeweiligen MIDI-Parameter durchschalten. Drücken Sie eine andere Taste, so verlassen Sie den MIDI-Modus.
Abb. 1.4: Die Anschlüsse und Bedienelemente auf der Rückseite
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Mit dem OPERATING LEVEL-Schalter können Sie den DSP1000P optimal an verschiedene Arbeitspegel anpassen, d.h., Sie sind in der Lage, zwischen dem Homerecording-Pegel (-10 dBV) und dem professionellen Studio-Pegel (+4 dBu) zu wählen. Durch diese Anpassung werden die Pegel­Anzeigen automatisch auf den jeweiligen Nominalpegel umgestellt und der VIRTUALIZER PRO im optimalen Arbeitsbereich betrieben.
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Dies sind die symmetrischen EINGÄNGE des DSP1000P, die sowohl als 6,3 mm Klinken-, wie als XLR-Buchsen ausgeführt sind.
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Die beiden AUSGÄNGE des VIRTUALIZER PRO liegen ebenfalls als symmetrische Klinken- und XLR-Buchsen vor.
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SERIEN-NUMMER. Nehmen Sie sich bitte die Zeit und senden Sie uns die Garantiekarte vom Fachhändler komplett ausgefüllt innerhalb von 14 Tagen nach Kaufdatum zu, da Sie sonst Ihren erweiterten Garantieanspruch verlieren.
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Der DSP1000P verfügt über eine weitreichende MIDI-Implementation. Neben den obligatorischen MIDI-IN und MIDI-OUT-Anschlüssen ist für die Weitergabe von MIDI-Befehlen noch ein MIDI-THRU- Anschluß vorhanden.
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Die Netzverbindung erfolgt über eine ICE-Kaltgerätebuchse. Ein passendes Netzkabel gehört zum Lieferumfang.
1.4 Effekt-Algorithmen
Alle Effekt-Presets eines digitalen Effektgerätes basieren auf verschiedenen Algorithmen, die von einem oder mehreren DSPs abgearbeitet werden. Wie funktioniert das? Ein digitaler Signal-Prozessor (DSP) ist in der Lage, eine enorme Anzahl von binären Rechenvorgängen in minimaler Zeit durchzuführen. Ein Algorithmus ist eine Arbeits- oder Rechenvorschrift, die für jeden Effekt-Typ genau festgelegt ist. So ist ein Algorithmus für einen Halleffekt anders programmiert als z.B. ein Chorus-Algorithmus. Vereinfacht ausgedrückt: Jeder Effekt hat einen bestimmten Algorithmus mit dem das digitalisierte Eingangssignal bearbeitet wird. Die Bearbeitung findet innerhalb des DSPs statt. Nachdem der Effekt erzeugt und dem Eingangssignal zugemischt wurde, wird das digitale Musiksignal wieder mit einem D/A-Wandler in ein analoges Signal zurückgewandelt.
Die Effekte des VIRTUALIZER PRO erlauben es, teilweise bis zu fünf Größen (Parameter) zu verändern, die auf unterschiedliche Art den Klang beeinflussen. Für manche Algorithmen werden deshalb mit Engine-L und -R verschiedene Parameter vorgegeben. In diesen Fällen bedeutet die Umschaltung mit Engine-L und
-R nur, daß Sie ein bis zwei weitere Parameter mit EDIT-A und -B einstellen können, diese aber grundsätzlich für beide Audiokanäle gelten.
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1. EINFÜHRUNG
Die einzige Ausnahme dazu sind die DUAL-MONO (PARALLEL)-Effekte, die im linken Kanal einen anderen Effekt erzeugen als im Rechten.
Im folgenden bedeutet z.B. EDITB-L oder EDITB-R, daß Sie EDITB und die linke bzw. rechte Engine auswählen. Ist nur von z.B. EDITB die Rede, so bedeutet dies, daß die Anwahl der Engine keine Rolle spielt, weil der Parameter für beide Seiten eingestellt wird.
Bei einem Raumsimulationseffekt (wie Programm 1) bedeutet z.B. EDITB-R nicht, daß der rechte Audiokanal bearbeitet wird, sondern daß damit der zweite Edit B-Parameter (bei Programm die Brillanz) eingestellt wird.
1.4.1 Hall-und Delay-Algorithmen Cathedral: Ein sehr dichter und langer Hall einer großen Kathedrale, der sich gut für Soloinstrumente
oder Stimmen in langsamen Stücken eignet. Die Variation ändert die Nachhallzeit, über EDITA läßt sich der Unterschied zwischen ebenen und verwinkelten Wänden einstellen (Diffusion) während
EDITB-L die Erstreflexionen und EDITB-R die Brillanz (High Multiply) des Hallsignals regelt.
Plate: Der Sound der früher genutzten Hallfolien bzw. Hallplatten. Ein Klassiker für das Verhallen von
Schlagzeug (Snare) und Gesang. Die Nachhallzeit läßt sich von 0 s bis zu 9 s über die Variation einstellen. Die Verzögerung, ehe der Hall einsetzt, (Predelay) wird durch EDITA bestimmt, was den Eindruck der Raumgröße bestimmt. EDITB-L verbreitert das Stereobild, und EDITB-R verändert die Brillanz des Raumes.
Small Hall: Simulation eines kleinen, lebendigen (sprich stark reflektierenden) Saales, der sich mit einer kurzen Hallzeit (Variation) gut für Schlagzeug eignet und mit einer mittleren Hallzeit häufig für Blasinstrumente eingesetzt wird. EDITA regelt die Diffusion, EDITB-L über die Erstreflektionen die Raumgröße und EDITB-R die Stereobreite. Gerade der letzte Parameter bestimmt, ob Sie akustisch vor der geöffneten Tür des Raumes oder in dessen Mitte stehen.
D
Room: Man hört deutlich die Wände dieses Raumes, deren Beschaffenheit man mittels EDITB von stark reflektierend (Kacheln, Marmor) bis zu stark absorbierend (Teppich, Vorhänge) verändern kann. Unter Zuhilfenahme der Variation (Hallzeit/Raumgröße) kann man vom winzigen Abstellraum bis zum komfortablen Wohnzimmer alle möglichen Räume erzeugen. Edit A bestimmt über das Pre­Delay die Tiefe und Ausdehnung. Dieses Programm eignet sich besonders gut für Hall, der nicht als deutlicher Effekt auffallen soll (Rap, Hip Hop-Gesang) oder um Instrumenten, die trocken aufgenommen wurden, ihre Natürlichkeit wiederzugeben.
Studio: Mittlere bis größere Räume, die man in puncto Wandbeschaffenheit EDITB-R, Erstreflexionen EDITB-L, Entfernung zur Schallquelle (= Pre Delay: EDITA) und Größe (Variation) gestalten kann.
Die Raumsimulation klingt sehr natürlich und ist vielseitig einsetzbar.
Concert: Hier wählen Sie zwischen einem kleinen Theater oder einem großen Konzertsaal (Variation = Hallzeit), bestimmen die Entfernung zur Bühne (EDITA = Pre Delay), kreieren akustisch die nächstgelegenen Wände (EDITB-L = Early Reflections) und deren Beschaffenheit (EDITB-R = Dif­fusion). Verglichen mit dem STUDIO-Hallprogramm ist dieses lebendiger und höhenreicher.
Stage: Ein sehr schöner Hall, um beispielsweise den Klang einer Keyboardfläche oder einer akustischen Gitarre in die Breite zu ziehen (EDIT B-R = Stereobreite) und aufzufrischen (EDITB-L = Lebendigkeit/ Live-Charakter). Außerdem können Sie mit Variation die Nachhallzeit und unter EDIT A die Diffusion einstellen.
Vocal: Sehr voller, dichter Hall mit mittleren Längen (einstellbar über Variation) der Gesang oder andere Solostimmen veredelt und in den Mix integriert. EDITA regelt das Predelay, EDITB-L die Erstreflexionen und EDITB-R die Brillanz (High Multiply).
Percussion: Sehr stark ausgeprägte Erstreflexionen charakterisieren diesen dichten Hall und prädestinieren ihn für dynamische Signale (Schlagzeug, Percussion, Slapbaß usw.). Neben Diffusion (EDITA) und der Hallzeit (Variation) ergeben sich sehr interessante Einstellungen durch die getrennt einstellbare Ausklingzeit der hohen Frequenzanteile (EDITB = High Frequency Decay), die den Effekt mehr oder weniger deutlich machen.
1. EINFÜHRUNG
11
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