Schoeps CMIT 5U User manual

CMIT 5 U
Rohr-Richtmikrofon Interference-Tube ”Shotgun” Microphone
Bedienungsanleitung User Guide
Inhaltsverzeichnis
Seite Charakteristika / Zubehör 2 Einsatzbereiche 4 Filter 5 Inbetriebnahme 6 Phantomspeisung 7 Vermeidung von Störungen 8 Pflege und Wartung 10 Technische Daten 11 Blockschaltbild 12 Garantie 13
Table of Contents page 15
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Rohr-Richtmikrofon CMIT 5 U
2
Deutsch
Sehr geehrter Kunde,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entschei dung für das Rohr-Richtmikrofon CMIT 5 U von SCHOEPS.
Damit es einwandfrei arbeiten kann, sollten einige Punkte beachtet werden. Diese finden Sie auf den nächsten Seiten, gefolgt von Hinweisen zu den Themen Wind und Über­steuerungen sowie zur Pflege. Im Anhang finden Sie die technischen Daten.
Charakteristika des CMIT 5 U
Das CMIT 5 U ist ein klassisches Konden sa tor ­mikrofon (Druckgradientenempfänger), dem ein akustisches Interferenzrohr vorangestellt ist. Dieses bewirkt bei mittleren und hohen Fre ­quenzen, dass seitlich der Mikrofon achse ein­fallender Schall noch weiter unterdrückt wird als bei Supernieren, den am stärksten richten­den “kurzen” Richtmikrofonen. Hierdurch ent steht ein keulenförmiges Richt diagramm.
Das CMIT 5 U zeichnet sich aus durch: – ein Interferenzrohr, das schon ab einer rela-
tiv niedrigen Frequenz wirkt, ohne dass die
Richt keule bei hohen Frequenzen zu schmal
wird, – eine hervorragende Klangqualität (daher ist
es universell einsetzbar, z.B. auch als Stütz -
mikrofon bei Musik auf nah men), – sein geringes Gewicht, – seine geringe Windempfindlichkeit, – gleiche Richtwirkung in der Horizontalen und
Vertikalen (rotationssymmetrische Richt keule), – drei zuschaltbare Filter, – einen symmetrischen, niederohmigen, über-
tragerfreien Ausgang, der den störungsfreien
Betrieb auch an langen Kabeln erlaubt.
Rycote 12cm “Softie”
Rycote “Softie Lyre Mount”; erhältlich ab 06/09
Fellüberzug WJ CMIT (“Windjammer”) für WSR CMIT U
Connbox
Lieferumfang:
Zusätzlich erhältliches Zubehör:
Für Mono:
Windschutzkorb WSR CMIT LU (Ø 100mm;
beinhaltet: elastische Aufhängung, Pistolen ­griff, Kabel und Connbox
Windjammer WJ CMIT
Nur in Deutschland bei SCHOEPS erhältlich:
WSR CMIT U
W 140
SG 20
Holz-Etui
WSR MS CMIT U mit Windjammer WJ CMIT
Connbox
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Zubehör
3
Deutsch
Für MS-Stereo:
Windschutzkorb WSR MS CMIT LU (Ø 100mm;
beinhaltet: elastische Aufhängung, Pistolen ­griff, Kabel und Connbox), Doppelklammer KMSC (siehe Seiten 3 und 5),
Windjammer WJ CMIT (muss separat bestellt
werden) Ferner wird ein Mikrofon mit Acht-Charak te r is ­tik benötigt, das CCM 8Lg.
Connbox
Windschutzkorb WSR MS CMIT LU
Windschutzkorb WSR DMS CMIT LU
Für Surround nach dem Doppel-MS­Aufnah meverfahren:
Windschutzkorb WSR DMS CMIT LU (Ø 150mm;
beinhaltet: elastische Aufhängung mit Pisto ­lengriff und Connbox), 2× Klammer KMSC,
Windjammer WJ DMS CMIT (muss separat
bestellt werden)
Ferner werden folgende Mikrofon benötigt: 1× ”Niere” CCM 4Lg, 1× ”Acht” CCM 8Lg.
WSR DMS CMIT LU mit Windjammer WJ DMS/ORTF
Einsatzbereiche des CMIT 5 U
Das CMIT 5 U ist das ideale Mikrofon für Repor­tagen, Inter views oder Dialoge bei Film- und Fern seh auf nah men.
Wie kaum ein anderes Rohr-Richtmikrofon kommt es auf Grund des ausgeglichenen Fre ­quenzgangs und der nur mäßigen Frequenz ab ­hän gig keit des Polardiagramms (vergleichsweise geringe Unter schiede zwischen tiefen und hohen Frequen zen) auch für den Einsatz als Stützmikrofon bei Musik auf nahmen in Frage.
Die Besprechung erfolgt in Richtung seiner Achse:
Bitte achten Sie darauf, dass alle Schall ein tritts­öff nungen (Schlitze) des Mikrofons im Betrieb frei sind. Das gilt es insbesondere beim Ein satz in Windschutzkörben, bei MS oder Doppel-MS zu beachten, wo eine oder mehrere Klammern im Einsatz sind.
Das Verdecken von Schlitzen kann zu einer Ver änderung des Klangs und der Richt wir kung führen.
Hier sind einige wissenswerte Aspekte zu Rohr­Richt mikrofonen im Allgemeinen und zum CMIT 5 U im Besonderen:
1. Rohr-Richtmikrofone können bei vorgege be ­ner Länge entweder hinsichtlich der Richt wir ­kung oder in Bezug auf den Klang optimiert werden. Beim CMIT 5 U gab SCHOEPS dem Klang Priori tät.
2.1 Reflektionen und Nachhall tragen zur Aus ­prägung der Klangfarbe einer Schallquelle bei. Weil bei hohen Frequenzen der Raumbereich, aus dem Schall aufgenommen wird, im Ver ­gleich zu tiefen Frequenzen kleiner ist (abfal len ­der Diffusfeld-Frequenzgang), kann ein dump­fer Klangeindruck entstehen, der bei Einsatz eines Wind schutzes durch dessen Dämp fung der hohen Fre quen zen noch verstärkt wird. Dem kann beim CMIT 5 U durch Zuschalten
eines Filter mit Höhen anhebung entgegen ­gewirkt werden. Dies kommt auch der Sprach ­ver ständ lichkeit zugute.
2.2 Häufig finden sich im Polardiagramm von Rohr-Richt mikrofonen schmale Nebenkeulen, die in Räumen bei Bewegungen der Schall ­quelle oder des Mikrofons störende, kammfil­terähnliche Effekte bewirken können. Beim SCHOEPS Rohr-Richtmikrofon CMIT 5 U sind die Nebenkeulen besonders bedämpft.
2.3 Da außerhalb der Achse auftreffender Schall weniger brillant aufgenommen wird als auf der Achse, muss das Mikrofon stets exakt nachgeführt werden, was z.B. bei schnellen Bewegungen eines Schau spielers nicht immer einfach ist. Auch bei optimaler Nach führung werden benachbarte Akteure und auch die Umgebungsgeräusche weniger brillant aufge­nommen.
3. Da Rohr-Richtmikrofone häufig im Freien und an Angeln betrieben werden, sollten sie – wie das CMIT 5 U – über eine Tiefenabsenkung verfügen, mit der sich Wind- und Greifgeräu ­sche unterdrücken lassen.
Wenn ein richtendes Mikrofon nahe einer Schall quelle positioniert wird, werden die tiefen Frequenzen und die unteren Mitten angehoben. Um eine übertriebene Bass wiedergabe zu ver ­meiden, sollte ein Rohr- Richt mikro fon deshalb ebenso ein Filter zur Kom pen sa tion des Nah ­besprechungseffekts haben. Diese beiden Anforderun gen betreffen jedoch unterschied ­liche Frequenz berei che und Filterkurven, wes ­halb ein einzel nes Tiefenfilter bestenfalls ein Kompromiss sein kann. Das SCHOEPS CMIT 5 U verfügt deshalb über ein schaltbares Tiefen ­filter mit zwei unterschied lichen Charak teris ti ­ken: eines mit steilem Abfall zur Unterdrückung von dröhnenden Raumgeräuschen sowie von Wind- oder Greifgeräuschen und ein langsamer abfallendes, das in der Frequenz weiter hinauf reicht, um den Nahheitseffekt zu kompensieren.
4. Auch wenn sie den Hallradius (s.S. 11) für höhere Fre quen zen vergrößern, ist der Einsatz von Rohr-Richt mikro fo nen vor allem innerhalb
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Einsatzbereiche / Eigenschaften
4
Deutsch
des Hallradius' sinnvoll. Im Freien ist dieser sehr groß und daher unkritisch oder gar nicht vorhanden (keine Reflektionen). In Räumen sollte sich das Mikrofon nah an der Schall ­quelle befinden.
5. Für stereofone Aufnahmen sind Rohr-Richt ­mikrofone nur bedingt zu empfehlen, weil ihr Richtdiagramm bei hohen Frequenzen anders ist als bei tiefen. Daher können XY-Aufnah men nicht empfohlen werden. MS-Aufnahmen mit dem CMIT 5 U und einem kleinen aufgeklipsten Acht-Mikrofon (CCM 8 KOMPAKTMIKROFON oder Mikrofonkapsel MK 8) hingegen können sehr gut sein.
Bei der Montage eines Mikrofons (CCM 8) bzw. Kapsel mit Achtcharakteristik (MK 8) auf einem Rohr-Richtmikrofon sollte man sich ver­gewissern, dass ihre Membranen direkt über­einander angeordnet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Membran eines Rohr­Richtmikrofons am Anfang des Interferenz ­rohrs liegt, nicht an dessen vorderen Ende:
Filter
Das CMIT 5 U verfügt über drei zuschaltbare Filter. Sie werden jeweils durch Antippen eines Tasters ein- bzw. aus geschaltet. Mit ihnen kön­nen die Tiefen abgesenkt, bzw. die Höhen angehoben werden.
Die beiden Tiefenfilter setzen bei 80 Hz bzw. 300 Hz ein. Aber auch wenn beide aus­geschal tet sind, ist ein weiteres ab 40Hz aktiv mit einer Steil heit von 6 dB/Okt. Das steilflan­kige Filter ab 80Hz (18dB/Okt.) ist zum Schutz vor nieder frequenten Wind geräuschen und Körper schall vorgesehen. Das Filter ab 300Hz (6dB/Okt.) setzt weich ein und dient der Kom ­pen sa tion des Nah bespre chungs effekts (Anhe ­bung der Tiefen bei Besprechung von richten­den Mikrofonen aus geringem Abstand). Die Tiefenfilter dienen auch als Schutz vor stören ­dem, unhör barem (Infra-) Schall, der durch Lüftungs an la gen, Schienen fahrzeuge oder Wind entstehen kann. Das Tückische ist: Obgleich er selbst nicht wahrgenommen wird, kann Infra ­schall durch die Übersteuerung z.B. des Ein ­gangs des angeschlossenen Geräts starke, hör­bare Verzer run gen ver ursa chen. Damit wäre eine brauchbare Aufnahme nicht möglich.
Mittels der Höhenanhebung lässt sich die Höhenabsorption von Windschutzen kompen ­sieren und die Sprach verständlichkeit verbessern.
LEDs neben jedem Taster zeigen den Betriebs ­zustand der Filter an. Grün bedeutet ”Filter aus”, also konstanter Frequenzgang. Rot bedeu­tet: ”Achtung, das Filter ist eingeschaltet.”
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Filter
5
Deutsch
80Hz, 18dB/Okt.
300Hz, 6dB/Okt.
+5dB bei 10kHz
MS mit Rohr-Richtmikrofon (hier: CMIT 5 U mit CCM 8 und Klammer KMSC). Die Membranen der beiden Mikrofone müssen exakt übereinander liegen. Die Linie im Bild oben zeigt ihre Position.
*Hallradius: Wenn man eine Schallquelle in einem Raum betrachtet, hat man sowohl einen Pegel des Direktschalls, der mit dem Abstand zur Schallquelle stark abnimmt als auch einen Pegel des Diffusschalls, der sich durch (wiederholte) Reflektionen des Direkt ­schalls an akustischen Hinder nis sen (vor allem den Wänden den Raums) ergibt. Der Diffus schallpegel ist weniger stark vom Abstand der Schallquelle abhän gig als der Direkt schall, im Grenzfall sogar völlig unab­hängig (idealer Hallraum). Der Abstand, wo der direkte und der reflektierte Schall gleichen Pegel haben, wird Hallradius genannt. Man spricht von einem Radius, da man von einer Punkt schallquelle mit kreisförmiger Schallausbreitung aus geht.
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Inbetriebnahme
6
Deutsch
Inbetriebnahme / Phantomspeisung
Das CMIT 5 U besteht im Wesentlichen aus zwei Kom ponenten – dem akustischen Wand ler (der “Kapsel”) und dem Mikro fon ver stär ker. Die Kondensatorkapsel wandelt Schallwellen in eine ent sprechende elektrische Spannung. Sie bestimmt nicht nur die Richtcharakteristik, son dern prägt fast ausschließlich die klangli­chen Eigenschaften des Mikrofons. Der Ver stär ­ker des CMIT 5 U verfügt über eine Schaltung zum Laden (Pola ri sie ren) der Kondensator kap ­sel. Durch ihn wird ihr Sig nal praktisch nicht beeinflusst, denn er verstärkt es nur, macht es niederohmig (so dass es durch ein Kabel über ­tragen werden kann). Der Ausgang ist elek trisch symme trisch aufgebaut, damit elektro mag ne ­tische Einstreuun gen in das Kabel nicht stören können. Z.B. das so genannte “Netzbrummen” wird hierdurch verhindert. Filter verhindern das Eindringen von Hochfrequenz (z.B. von Handys), die ins Kabel eingestreut wurde.
Der Mikrofonverstärker des CMIT 5 U arbei tet mit einer über tra ger- und kon den sa tor freien Aus gangs stufe im AB-Betrieb. Das führt zu der niedrigen Aus gangs impe danz, geringen Ver ­zer run gen und kleinen Abmes sungen.
Inbetriebnahme
Das CMIT 5 U ist elektrisch aktiv und muss des­halb mit Strom versorgt werden. Dies überneh ­men meist die Mikrofoneingänge des Misch ­pults, Mikrofon-Vorverstärkers (z.B. SCHOEPS VMS 5 U) oder Rekor ders, wenn eine entpre­chende Spei sung eingebaut ist.
Wie die meisten professionellen Konden sa tor­mikrofone erfordert auch das CMIT 5 U den Betrieb an einer genorm ten, so genannten 48V­Phantom speisung wie sie von den Aufnahme ­geräten üblicherweise zur Verfügung gestellt wird.
Das CMIT 5 U wurde mit einer norm gerech­ten Spei sun g entwickelt und getestet. Wir kön nen das ein wandfreie Funk tionieren mit abweichen den Speisungen nicht garantieren. Diese kön nen – besonders bei hohen Schall ­druckpegeln oder starken Wind geräuschen – Be triebs pro bleme ver ur sa chen (Verzerrungen und sogar Signal unter brechun gen), deren Grund oft un er kannt bleibt.
+ Phase
- Phase
2 (4)
3 (5)
Mikrofon
1
Schirm
Kabel
Speisung
R
S
U
S
Eingang
R
S
P48: US= 48 V ± 4 V; RS= 6,8 kW*, I
max.
= 10 mA
P12: U
S
= 12V ± 1V; RS= 680 W*, I
max.
= 15 mA
I/2
I/2
I
Abbildung 1
Eingang mit Übertrager (oder symmetrischer, erd­freier, eisenloser Eingang)
XLR-3­Stecker
* Toleranz: ±20%, aber: Paarungstoleranz: ±27 Ohm
Der zuletzt gewählte Zustand der Filter (ein / aus) wird gespeichert und ist beim Ein schalten wie­der aktiv.
Durch die LEDs neben den Tastern ist auch bei schlechten Licht verhältnissen und selbst im Dunkeln erkennbar, ob das Mikrofon in Betrieb ist und welche Filter aktiv sind.
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Phantomspeisung
7
Deutsch
Phan tom spei sung nach DIN EN 61938
(früher DIN 45 596)
Die ”Phantom-”Speisung ist die Standard spei ­sung für Kondensatormikrofone. Sie arbeitet mit einem zweiadrigen, geschirmten Kabel. Auf beiden Adern liegt die gleiche Span nung und es fließen exakt gleiche Ströme in ihnen. Abb. 1 zeigt die ein zig gültige 48V-Phan tom ­spei sung (kurz P48). Sie wird mit ohm schen Wider ständen re a li siert. Diese Abbildung ent­spricht der Norm EN 61938 von 1997.
Die zulässige To le ranz des Wertes der Spei se­wider stände ist ± 20%. Hingegen darf die Differenz zwischen ihnen nicht größer als 0,4% sein (das sind 27 Ohm). Nur so ist eine ausreichende Impedanz-Symmetrie gegeben. Ansonsten könnte es zu einem Differenzstrom kommen, der bei einem Eingangsübertrager zu einer ver ringerten Aus steuer bar keit bzw. Ver zerrun gen führen würde.
Der ma xi ma le Strom, den ein Mikrofon nach Norm an einer 48V Phan tomspeisung aufnehmen darf, beträgt 10mA. Das SCHOEPS CMIT 5 U benötigt 4,4mA. Damit liegt es weit unter dieser Grenze.
Obwohl die Phantomspeisung nicht aufwän­dig oder kompliziert ist, gibt es leider vor allem bei älteren, aber verein zelt auch bei neuen Vor verstär kern und Misch pul ten Spei sun gen, die nicht der Norm entsprechen und dadurch nicht aus rei chend Strom zur Ver fü gung stellen können. Im Zweifels fall sollte deshalb über ­prüft werden, ob bei dem vor lie gen den Gerät das profes sio nelle Arbei ten über haupt mög lich ist. Auf Seite 12 wird beschrie ben, wie Sie eine Prü fung einfach und schnell durch führen können.
Unsymmetrischer Betrieb
Manchmal stellt sich das Problem, dass sich kein symmetrischer Eingang mit Phantom spei ­sung, sondern nur ein unsymmetrischer Ein ­gang, meist noch ohne Speisung zum Betrieb des Mikrofons findet. Die Versuchung ist groß, doch raten wir vom unsymmetrischen Betrieb des CMIT 5 U ab, da es hierfür nicht vorgese­hen ist, und der Vorteil der Phantomspeisung
(die Störsicherheit) hiermit verloren geht. Statt­des sen sollte ein hochwer ti ger Eingangsüber ­tra ger ver wen det wer den, um aus dem un ­sym me tri schen einen sym me tri schen Eingang zu ma chen. So bleibt das Sig nal auf dem Kabel symmetrisch und die gute Stör un terdrückung erhalten.
Nimmt man den Nachteil der Unsymmetrie in Kauf, so kann der unsymmetrische Betrieb realisiert werden, indem man das Signal an Pin 2 über einen Kon densator auskoppelt (Wert: 100μF, 63V bei R= 22kΩ). An Pin 3 liegt kein Signal an. Die Speisung des Mikro ­fons über alle drei Pins muss natürlich gewähr ­leistet bleiben. Beim CMIT 5 U bleibt der Stör ­span nungs ab stand bei dieser Betriebsart un ­ver än dert.
Gleichzeitiger Betrieb an mehreren Geräten
Soll ein Mikrofon gleichzeitig an mehreren Geräten betrieben werden, empfehlen wir die Verwendung eines aktiven Mikrofonsplitters um die Spezifikationen bzgl. der Last und der Spei ­sung des Mikrofons einzuhalten und einen einwandfreien Betrieb zu gewährleisten.
Ma xi ma le Ka bel län ge
Im üblichen Einsatzgebiet eines Rohr-Richt ­mikro fons, nämlich an der Angel, werden Kabel mit nur einigen Metern Länge eingesetzt. Am CMIT 5 U können Kabel bis zu einer Länge von ca. 300m angeschlossen werden. Die maxi ­male Länge hängt vor allem von der oft nicht be kann ten elek tri schen Ka pa zi tät des Ka bels ab. Je kleiner diese pro Me ter ist, de sto länger darf das Kabel sein. SCHOEPS-Kabel sind beson­ders kapazitäts arm (100 pF/m zwischen den Leitern).
Extrem lange Kabel haben einen Einfluss vor allem auf die Höhen: Der Pegel sinkt auf Grund der elektrischen Kapa zi tät des Kabels gering ­fügig. Die Aussteuer bar keit geht zurück, was sich aber nur bei sehr hohen Schall druck pegeln bemerk bar macht. Außer dem können ver stärkt Stö run gen in das Kabel gelangen.
Hin wei se zur Vermeidung von Stör ­ein streuungen
Das CMIT 5 U ist un empfindlich gegenüber magnetischen, elektri schen und elektromag ­ne tischen Feldern. Auf Grund ihres großen Dyna mik um fangs reichen die kleinsten Signal ­ampli tuden bei Stu dio mikro fonen jedoch bis in den Mikro volt-Bereich (1 µV= 1/1.000.000 Volt!). Ferner sind nicht nur die Eigenschaften des Mikrofons selbst von Bedeutung, sondern auch die Schirmung des Kabels und die Masse füh rung des angeschlossenen Eingangs. Daher kann nicht erwar tet werden, dass Mikro fone unter allen Umstän den völlig frei von Stö run gen sind. Folgende Regeln können jedoch helfen, Störun gen zu vermeiden oder deutlich zu reduzieren:
– Meiden Sie die Nähe sowohl des Mikro fons
als auch seines Anschlusskabels zu Stör quel ­len wie Moni toren, digitalem Equip ment (Rechnern), Sendern (z.B. Handys), Trans ­for ma toren, Stark strom kabeln, Dimmern, Schalt netzteilen etc.
– Verwenden Sie hochwertige Kabel (hoher
Bedeckungsgrad der Schirmung, z.B. SCHOEPS K EMC 5 U) und halten Sie diese so kurz wie möglich.
– Verlegen Sie Mikrofonkabel nie parallel zu
Netzkabeln und kreuzen Sie diese, wenn das unumgänglich ist, stets senkrecht.
– Achten Sie darauf, dass der Kabelschirm am
Mikrofoneingang auf kürzestem Wege mit dem Gehäuse verbunden ist – wenn mög­lich galvanisch, sonst kapazitiv.
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Vermeidung von Störeinstreuungen/ Wind, Vibrationen...
8
Deutsch
Wind, Vibrationen und Übersteuerungen
Windgeräusche und Windschutze
Störgeräuschen, die durch Luftströmungen ver ursacht werden (Wind, Poppen bei gesunge ­nen oder gesprochenen Konsonanten, Bewe ­gungen des Mikrofons an der Angel oder Luft ­strömungen durch Heizungs- oder Lüf tungs ­systeme), sollte, auch wenn sie nicht zur Über ­steuerung führen, in jedem Fall entgegen gewirkt werden, da sie den Klang beeinträch­tigen. Ein Wind- oder Poppschutz sollte ver ­wen det werden. Diesen gilt es, mit Bedacht zu wählen, um die Eigenschaften des Mikro fons nicht unnötig stark zu beeinträchtigen, denn Wind schutze haben allgemein die Nei gung, nicht nur den Wind geräuschpegel herab zu setzen, sondern auch die Richtwirkung und / oder die Höhen wiedergabe. Windschutzkörbe führen vor allem zu einer Welligkeit des Fre ­quenz gangs, während Schaumstoff wind schutze vorwiegend eine Höhenabsenkung bewirken.
Schwingungen / Vibrationen
Wenn Störungen in Form von mechanischen Vibrationen über das Stativ oder die Angel das Mikrofon erreichen können (Greifgeräusche), sollte eine elastische Auf hängung verwendet werden. Dabei sollte das Kabel am Mikrofon in einer Schleife verlegt und angebunden oder angeklemmt werden, so dass es nicht zu einem Nebenweg für Stö run gen wird und auch nicht durch sein Gewicht am Mikrofon zieht. In vie­len Situationen ist es ratsam, sie vorsichtshal­ber einzusetzen.
Übersteuerungen
Wenn man es mit Übersteuerungen zu tun hat, sollte man sich die gesamte Aufnahme kette als eine Reihe von Schaltungs stufen vorstellen. Dann geht es darum herauszufinden, welches die erste übersteuerte Stufe ist, und das Signal genau an deren Eingang zu dämpfen (im Pegel zu reduzieren). Würde die Dämp fung an einer davor liegenden Stufe vorgenommen, würde unnötig Rauschen hinzukommen, während gleiches bei einer späteren Stufe das Problem nicht lösen würde.
In diesem Sinne besteht ein Kondensator -
SCHOEPS GmbH · Spitalstr. 20 · D-76227 Karlsruhe (Durlach) · Tel: +49 721 943 20-0 · Fax: +49 721 943 2050
www.schoeps.de · mailbox@schoeps.de
Wind, Vibrationen und Übersteuerungen
9
Schaumstoffwindschutz W 140 (im Lieferumfang des CMIT 5 U)
Fell-Windschutz “Softie”, Ø 12cm
Windschutzkorb WSR CMIT U mit Connbox; unten: mit Windjammer WJ CMIT (dieser ist separat zu bestellen)
Windschutze für das CMIT 5 U:
Rycote “Softie Lyre Mount” (inklusive 40cm langes XLR-3­Kabel); erhältlich ab 06/09
mi krofon aus zwei Schaltungsstufen – dem Schall wandler (Kap sel) und dem Verstärker. Eine Kap sel wird praktisch kaum je übersteu­ert, außer durch Explosionen oder wenn sie ungeschützt sehr starkem Wind ausgesetzt wird. Der Schall druck pegel, bei dem eine SCHOEPS-Mikro fon kapsel über steuert, ist extrem hoch – ca. 150dB. Die Kapsel wird hierbei in der Regel nicht zerstört. Auch das Anblasen mit dem Mund oder mit Druckluft übersteht sie schadlos. Ein korrekt gespeistes CMIT 5 U kann mehr als 130dB SPL verarbei­ten. Solche Pegel treten bei natürlichen Schall ­quellen kaum auf. Wind in Verbindung mit Druck gradien ten-Emp fängern kann jedoch zu vergleichbaren Signalamplituden führen. Auch sollte eine korrekte Speisung nicht als Selbstverständ lich keit betrachtet werden. Nicht ausreichende oder inkorrekte Mikrofon spei sun­gen stellen erfahrungsgemäß die Ursache vieler mysteriöser ”Übersteuerungsprobleme” dar.
Wenn Wind und Speisungsprobleme als Ursache ausgeschlossen werden können, tre­ten Übersteuerungen häufiger im Mischpult oder der Eingangsstufe des Vorverstärkers als beim Mikrofon selbst auf. Das gilt besonders für Consumer-Audiogeräte, aber es gibt auch heute immer noch professionelles Equip ment, das primär für den Einsatz mit dynamischen oder Kondensatormikrofo nen mit geringer Empfindlichkeit konzipiert ist. Wenn die Vor ­verstärkung eingestellt werden kann, sollte sie so niedrig gewählt werden, dass keine Über­steuerung des Eingangs erfolgt, aber nicht so niedrig, dass Rauschen hinzu gefügt wird, wenngleich ein paar dB zusätzlichen Rauschens dem Risiko einer harten Übersteuerung vorzu­ziehen sind. Leider kann man sich jedoch selbst bei professionellen Geräten nicht immer darauf verlassen, dass die Übersteuerungsanzeige auch die Übersteue rung des Eingangs anzeigt, denn oft ist die Schaltung für die Übersteue­rungsanzeige nur mit einer der nach fol gen den Stufen verbunden.
Wenn Übersteuerungen auftreten, obwohl weder die Speisung, noch hohe Schalldruck ­pegel oder Wind die Ursache sind, und die Vorverstärkung nicht eingestellt werden kann, sollte ein symmetrisches Dämpfungsglied
Deutsch
Loading...
+ 19 hidden pages