Optimale Verkabelung GT-3 & GT-5 & GT-6
FRAGE
Wie schließe ich das GT-6 oder GT-3 oder GT-5 optimal an meinen Gitarrenverstärker an? Kann ich
auch die Vorstufe meines Verstärkers und die Preamps aus dem Multieffekt abwechselt benutzen?
ANTWORT
Es gibt vier prinzipielle Anschluss-Varianten (bitte auch den abschließenden ACHTUNG-Text lesen!).
Verkabelung 1:
Das GT-3/5/6 wird einfach vor den Amp geschaltet.
Die Gitarre am "INPUT" des GT-3/5/6 anschließen. Den Anschluß "OUTPUT L(MONO)" mit dem
Eingang des Amp verbinden.
Vorteil: Einfache Verkabelung
Nachteil: Der Verzerr-Kanal des Verstärkers kann nicht mehr
genutzt werden, denn Hall und Echo (vom GT-3/5/6)
nachträglich zu verzerren klingt grundsätzlich fürchterlich!
Außerdem verfärbt die Vorstufe (Preamp) des Verstärkers
grundsätzlich die Amp-Simulationen des GT-3/5/6. Wenn der
Amp einen Effekt-Einschleifweg (Loop) hat, dann ist es
besser, die Verkabelung Nr. 2 zu benutzen.
Verkabelung 2:
Das GT-3/5/6 wird vor die Endstufe des Amps geschaltet.
Die Gitarre am "INPUT" des GT-3/5/6 anschließen. Den Ausgang des GT-3/5/6 "OUTPUT L(MONO)"
mit dem "EFFECT RETURN" (wird auch "MAIN IN" genannt) des Amps verbinden.
Vorteil: Die Verkabelung ist einfach, und das
Gitarrensignal durchläuft nicht mehr die Vorstufe des
Amps, welche die Verstärkersimulationen des GT-3/5/6 im
Sound verfälschen kann.
Nachteil: Die Vorstufe (Preamp) des Amps kann nicht
mehr benutzt werden (aber das GT-3/5/6 bietet ja viele
verschiedene Preamp-Simulationen).
Verkabelung 3:
Das GT-3/5/6 wird in den Effekt-Einschleifweg (wird auch als "LOOP" bezeichnet) des Amps
eingeschleift.
Die Gitarre am "INPUT" des Amps anschließen. Den "EFFECT SEND"-Anschluss des Amps mit dem
GT-3/5/6 "INPUT" und den GT-3/5/6 "OUTPUT L(MONO)" mit dem "EFFECT RETURN" des Amps
verbinden. (Bei einigen Amps trägt die Buchse "EFFECT SEND" den Namen "PREAMP OUT" und
der "EFFECT RETURN" heißt "MAIN IN").
Vorteil: Die Vorstufe (Clean- und Zerrsounds) des Amps
können benutzt werden, und die Modulationseffekte sowie
Hall und Echo des GT-3/5/6 sitzen an der richtigen Stelle
(nämlich im Einschleifweg des Amps).
Nachteil: Alle Dynamik-verändernden Effekte des GT-3/5/6
(Compressor, Wah, Overdrive/Distortion, Preamp) können
nicht benutzt werden, da solche Effekte grundsätzlich im
Einschleifweg fehl am Platz sind (sie erzeugen untypische
Änderungen beim Gesamtsound und der Lautstärke).
Wichtig: Sollte der Amp einen Effektweg-Regler haben (regelt den Anteil des Effektsignals von 0-100%), diesen
unbedingt auf 100% stellen, sonst gibt es Anpassungs-Probleme und Phasenverschiebungen (der Sound wird
dünn). Das Verhältnis Direktsignal-Effektsignal wird immer im GT-3/5/6 eingestellt! Wo es Sinn macht, z.B. beim
Echo, sind diese Einstellmöglichkeiten im GT-3/5/6 auch vorhanden.
Verkabelung 4:
Die Vorstufe des Amps wird (als externer Effekt) im GT-3/5/6 eingeschleift!
Das GT-3/5/6 hat einen eigenen Einschleifweg - dieser ist eigentlich nur für Verzerrer-Pedale
gedacht, die dem Benutzer ans Herz gewachsen sind, deshalb findet sich dieser Einschleifweg beim
GT-3 und GT-6 auch unter dem Effekt "Overdrive/Distortion" (beim GT-5 gibt es dafür einen extra
"Loop" Taster). Aber auch die Vorstufen der meisten Amps lassen sich problemlos einschleifen. Der
GT-3/5/6 Einschleifweg muß zunächst aktiviert werden:
GT-3 GT-5 GT-6
1. Am GT-3 den Effekt-Taster
OD/DS (Overdrive/Distortion) sooft
drücken bis das Lämpchen im
Taster dauerhaft leuchtet (Display
zeigt "Overdrive/Dist On")
2. 1x [PARAMETER f] drücken,
und unter "OD/DS Type" mit dem
Value-Rad "EXT OD/DS" wählen
(External Overdrive/Distortion)
Jetzt ist der Einschleifweg bei diesem Patch des GT-3/5/6 aktiv. Zurück zur normalen Displayanzeige geht es mit [EXIT].
Zum Speichern 2x [WRITE] drücken. Eine globale Aktivierung für alle Patches ist nicht möglich.
1. Den [LOOP] Taster sooft
drücken, bis das Lämpchen im
Taster dauerhaft leuchtet (Display
zeigt "Loop On").
1. Am GT-6 den Taster unter dem
Drehregler für die Overdrive/
Distortion-Type sooft drücken bis
das Lämpchen im Taster dauerhaft
leuchtet (Display zeigt "Ovrdrive/Dst
On").
2. 1x [PARAMETER f] drücken,
und unter "Type" mit dem ValueRad "EXTERNAL" wählen (External
Overdrive/Distortion)
Verkabelung: Die Gitarre wird an den "INPUT" des GT-3/5/6 angeschlossen. Den "SEND" des GT3/5/6 mit dem Gitarren-Eingang des Amps verbinden. Dann den "EFFECT SEND" des Amps mit dem
"RETURN" des GT-3/5/6 verkabeln. Zum Abschluß der Kette den "OUTPUT L (MONO)" des GT3/5/6 mit dem "EFFECT RETURN" des Amps verbinden.
Vorteil: Alle Dynamik-verändernden Effekte liegen nun
vor dem Amp, alle Modulationseffekte sowie Hall und
Echo im Einschleifweg des Amps - optimal!
Nachteil: Bei einigen Röhrenamps stimmt die
Anpassung nicht (verrauschte oder zu leise Signale) dann ist diese Verkabelung leider nicht möglich.
ACHTUNG! Je nach Verkabelung (vor dem Amp oder im Einschleifweg, s.o.) kann das GT3/5/6 Frequenzkorrekturen liefern, damit die Verstärker-Simulationen immer optimal klingen.
Es ist also dringend nötig, je nach Verkabelung die richtige OUTPUT-Einstellung zu wählen:
GT-3 und GT-5:
1. Taster [UTILITY] drücken und kurz warten (Display zeigt kurz "1. Global")
2. Bei der Frage "YOUR SETTING?" im Display ist jetzt folgendes einzustellen:
Bei Verkabelung 1: "Line"
Bei Verkabelung 2: "Gt. Amp" (Stack oder Combo, je nachdem, was benutzt wird)
Bei Verkabelung 3: "Line" (denn die Verzerrer/Preamps werden nicht benutzt)
Bei Verkabelung 4: "Power Amp" (Stack oder Combo, je nachdem, was benutzt wird)
3. Zurück gehts mit [EXIT], die Speicherung erfolgt automatisch
(Stack = Topteil mit Box, Combo = Kofferverstärker)
GT-6:
Taster [OUTPUT SELECT] drücken, dann mit dem Value-Rad folgendes einstellen:
Bei Verkabelung 1: "Line (PA)"
Bei Verkabelung 2: "Combo Amp" oder "Stack Amp" (je nachdem, was benutzt wird)
Bei Verkabelung 3: "Line" (denn die Verzerrer/Preamps werden nicht benutzt)
Bei Verkabelung 4: "Combo Return" oder "Stack Return" (je nachdem, was benutzt wird)
Tipp: Die GT-6 Frequenzkorrekturen von Combo Amp, Stack Amp, Combo Return und Stack Return
(entsprechend Gt. Amp und Power Amp, Stack oder Combo, bei GT-3 und GT-5) unterscheiden sich nur in
Nuancen. Hier darf auch mit verschiedenen Einstellungen experimentiert werden, um den persönlichen
Geschmack an Zerrsounds am besten zu treffen!
19.08.2002 harnisch@rolandmusik.de