Wir freuen uns über Ihre Investitionsentscheidung für die ROHDE & SCHWARZ Produktionstestplattform R&S TS-PCA3.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass erst die Teilnahme an einem unserer regelmäßigen Seminare bei uns im Hause ein erfolgreiches Arbeiten mit der Produktionstestplattform langfristig ermöglicht.
Bei der Beantwortung eventueller Fragen, die bei der Arbeit mit der Produktionstestplattform auftreten, stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Auf eine gute Zusammenarbeit freut sich Ihre
GmbH & Co. KG
1.2Zugehörige Dokumentation
Damit Sie die Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 effizient nutzen können, gehört
zum Lieferumfang eine ausführliche Dokumentation. Dazu gehören folgende Dokumente:
●
Bedienhandbuch Produktionstestplattform
●
Software User Manuals R&S GTSL, R&S EGTSL und R&S IC-Check
●
Bedienhandbücher für die einzelnen Baugruppen
●
Datenblätter (Data Sheets) für die einzelnen Baugruppen
●
Service Manual
Bei Diskrepanzen zwischen Daten in diesem Handbuch und den technischen Daten
des Datenblatts gelten die Daten des Datenblatts.
1.3Zweck des Bedienhandbuchs
Das Bedienhandbuch liefert die notwendigen Informationen, die für
●
die Inbetriebnahme und
●
die bestimmungsgemäße und sichere Bedienung
der Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 notwendig sind.
9Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
1.4Symbolerklärung
Benutzerinformationen
Symbolerklärung
Dieses Bedienhandbuch muss vom Bediener/Techniker, der mit Arbeiten am R&S TSPCA3 beauftragt ist, vor dem ersten Einschalten aufmerksam gelesen werden.
Neben der Betriebsanleitung und den am Einsatzort geltenden verbindlichen Vorschriften zur Unfallverhütung sind auch die geltenden fachtechnischen Normen und Vorschriften für Sicherheits- und fachgerechtes Arbeiten zu beachten.
Die Betriebsanleitung muss ständig am Einsatzort des R&S TS-PCA3 verfügbar sein.
Die Betriebsanleitung ist vom Betreiber gegebenenfalls um nationale Vorschriften zur
Unfallverhütung und zum Umweltschutz zu ergänzen.
Die Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 wurde nach den allgemein anerkannten
Regeln der Technik und dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik gefertigt.
Dennoch gehen von Geräten Risiken aus, die sich konstruktiv nicht vermeiden lassen.
Um dem mit dem R&S TS-PCA3 arbeitenden Personal ausreichend Sicherheit zu
gewährleisten, werden zusätzlich Sicherheitshinweise gegeben.
Nur wenn diese beachtet werden, ist hinreichende Sicherheit beim Umgang mit dem
R&S TS-PCA3 gewährleistet.
Bestimmte Textstellen sind besonders hervorgehoben. Die so gekennzeichneten Stellen haben folgende Bedeutung:
Nichtbefolgen von Anweisungen kann zu tödlichen Verletzungen von Personen führen!
Nichtbefolgen von Anweisungen kann zu schweren Verletzungen von Personen führen!
Nichtbefolgen von Anweisungen kann zu Verletzungen von Personen führen!
Nichtbefolgen von Anweisungen kann zu Schäden an der Produktionstestplattform
R&S TS-PCA3 und zu Fehlmessungen führen.
10Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Benutzerinformationen
Symbolerklärung
Hebt wichtige Details heraus, die besonders beachtet werden müssen und das Arbeiten erleichtern.
11Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
2Sicherheit
2.1Allgemeines
Sicherheit
Allgemeines
Beim Bedienen der Produktionstestplattform müssen die im Anwenderland geltenden
Sicherheitsvorschriften beachtet werden.
Sicherheitsrisiken, die durch eine Applikation, basierend auf der Produktionstestplattform, entstehen, müssen durch geeignete, zusätzliche Maßnahmen beseitigt werden
(z.B. Einbindung in den Not-Aus-Sicherungskreis).
Werden die für den Betrieb der Produktionstestplattform erforderlichen Sicherheitsvorschriften außer Acht gelassen, erlischt im Schadensfall jeder Gewährleistungs- und
Haftungsanspruch gegenüber der Firma ROHDE & SCHWARZ GmbH & Co. KG.
EMV - Betriebshinweise
Der Compact TSVP ist gemäß CISPR 11 / EN 55011 ein Gerät der Klasse A. Er eignet
sich für den Gebrauch in industrieller Umgebung und solchen Bereichen, die direkt an
ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das (auch) Wohngebäude
versorgt.
Wegen auftretenden leitungsgebundenen als auch gestrahlten Störgrößen gibt es
möglicherweise Schwierigkeiten, die elektromagnetische Verträglichkeit in anderen
Umgebungen (beispielsweise Wohnbereichen) sicherzustellen.
USB und LAN (CAT5e) Kabel, die an den Systemcontroller angeschlossen werden,
müssen doppelt geschirmt sein. Bei allen anderen ist eine einfache Schirmung ausreichend.
12Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 15
R&S®TS-PCA3
2.2Sicherheitshinweise
Sicherheit
Sicherheitshinweise
Gefahr durch elektrische Spannung
Vor Arbeiten am R&S TS-PCA3 ist dieser auszuschalten und von der Spannungsversorgung zu trennen.
Die Produktionstestplattform darf nur von einer Elektrofachkraft mit einer entsprechenden Ausbildung geöffnet werden!
Auch die rückwärtigen Module dürfen nur von einer Elektrofachkraft gewechselt werden.
Es müssen die entsprechenden Vorschriften für das Arbeiten an Elektrogeräten beachtet werden.
Gefahr eines Stromschlags
Die Sicherung ist Teil der Hauptstromversorgung. Daher kann eine Berührung der
Sicherung bei eingeschaltetem Gerät zu einem Stromschlag führen. Vergewissern Sie
sich vor dem Öffnen des Sicherungshalters, dass das Gerät ausgeschaltet und von
jeglicher Stromversorgung getrennt ist.
Verwenden Sie stets Sicherungen von Rohde & Schwarz (als Ersatzteil erhältlich) oder
Sicherungen des entsprechenden Typs und Nennwerts.
Gefahr eines Stromschlags
Die Produktionstestplattformen R&S CompactTSVP und R&S PowerTSVP sind für
Betriebsspannungen bis 125 V ausgelegt. Falls mit hohen Spannungen gearbeitet
wird, können diese am Analogbus-Steckverbinder X2 anliegen. Das Kabel TS-PK01
muss deshalb immer beidseitig mit den Testsystemen R&S CompactTSVP und R&S
PowerTSVP verbunden sein.
An den Analogbus-Steckverbinder X2 darf nur das Kabel R&S TS-PK01 (R&S No.
1166.4147.02) angeschlossen werden.
Messaufbauten mit berührungsgefährlichen Spannungen (über 30 V r.m.s und 42,4 V
peak oder 60 V d.c) dürfen nur von Elektrofachkräften bedient werden. Es müssen die
entsprechenden Normen und Richtlinien berücksichtigt werden.
Die elektrische Ausrüstung des R&S TS-PCA3 ist in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Mängel, wie lose Verbindungen, angeschmorte Leitungen, müssen sofort beseitigt
werden.
Das beiliegende Sicherheitsblatt ist zur Kenntnis zu nehmen.
13Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 16
R&S®TS-PCA3
3Beschreibung
3.1Anwendung
3.1.1Allgemeines
Beschreibung
Anwendung
Die Produktionstestplattform TSVP (aus dem Englischen: Test System Versatile
Platform) ist eine standardisierte, modulare Plattform zum programmgesteuerten Test
von Baugruppen und Endgeräten in der Fertigung oder im Labor. Durch die flexible
Konfiguration und die Verwendung von weltweiten Standards ist eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse des Anwenders möglich.
Aus der Kombination von R&S TS-PCA3 und PowerTSVP (TS-PWA3) lassen sich größere ATE-Systeme (Automatic Test Equipment) realisieren. Die Produktionstestplattform ist für den Einsatz eines Steuerrechners vorgesehen, der mittels PeripherieModule den Test der Prüflinge durchführt. Dieser Steuerrechner wird als Systemkon-troller bezeichnet und befindet sich vorzugsweise im R&S TS-PCA3. Es kann aber
auch ein Standard-PC über ein entsprechendes Interface zur Steuerung verwendet
werden. Der Systemkontroller führt die vom Anwender definierten Ablaufsteuerungen
aus, die die Testprozeduren und Spezifikationsgrenzen vorgeben.
Die in den R&S TS-PCA3 eingesteckten Module können zur Erzeugung von Test- und
Steuersignalen und der messtechnischen Auswertung der Antwort des Prüflings dienen. Sie haben zu diesem Zweck die Möglichkeit, untereinander Signale weiterzureichen oder programmgesteuert Signale auszuwählen und zu externen Mess-Systemen
weiterzuschalten.
Zur schnellen und flexiblen Adaptierung der Peripherie-Module mit den Prüflingen kann
dem R&S TS-PCA3 ein Adapterrahmen vorgesetzt werden, der die Signale verschleißarm und sicher verbindet.
Wenn der Produktionstest Schaltfunktionen mit hoher Kanalanzahl oder das Schalten
von großen Strömen erfordert, kann der R&S TS-PCA3 mit einem PowerTSVP ergänzt
werden. Der Power-TSVP wird hierbei über CAN-Bus des R&S TS-PCA3 vom Systemkontroller gesteuert.
3.1.2Begriffsklärung
Dieses Handbuch verwendet die folgenden Begriffe und Standards:
CompactPCI (in diesem Dokument „cPCI“ abgekürzt) ist ein offener Standard der
PICMG (PCI Industrial Manufacturers Group), der den PCI-Standard für industrielle
Anwendungen adaptiert. Zu diesem Zweck werden hochwertige Verbindungstechniken
und mechanische Komponenten eingesetzt, während die elektrischen Spezifikationen
vom PCI-Standard übernommen werden. Dadurch können preisgünstige Komponenten und bestehende PCI-Entwicklungen auch unter Industriebedingungen eingesetzt
14Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Anwendung
werden. Weitere Merkmale sind hohe Integrationsdichte, die Möglichkeit eines 19“-Einbaus und Schirmung der Einsteck-Module. Bedingt durch die Definition als offener
Standard ist eine große, weltweite Kartenvielfalt verfügbar.
PXI (PCI eXtensions for Instrumentation) ist ein von National Instruments definierter
Standard, der CompactPCI erweitert. Übernommen wurden die mechanischen Spezifikationen und die Anbindung zum Systemkontroller. Bei voller Kompatibilität definiert
der PXI-Standard einige für messtechnische Applikationen nützliche Zusatzsignale,
beispielsweise den PXI-Triggerbus.
PCI-PCI-Brücken dienen zur Verbindung von mehreren cPCI-oder PXI-Segmenten.
Hierdurch wird die Anzahl von Peripherie-Slots in cPCI- oder PXI-Systemen erhöht.
CAN (Controller Area Network) ist ein serielles Bussystem mit hoher System- und Konfigurationsflexibilität, die durch ein inhaltsorientiertes Adressierungsschema erreicht
wird, d.h. es werden nicht die Geräteadressen definiert, sondern sog. Message Identifier. Dadurch können Systeme einem bestehenden Netzwerk hinzugefügt werden,
ohne Hardware- oder Software-Modifizierungen vorzunehmen. Das CAN-Protokoll ist
in ISO 11898 definiert.
Als Rear-I/O wird die Konstruktion bezeichnet, die es ermöglicht, von der Rückseite
einer Backplane auf Eingangs- und Ausgangsleitungen der cPCI-Steckverbinder P1
und P2 zuzugreifen. Beim CompactTSVP und PowerTSVP können dazu einsteckbare
Rear-I/O-Module verwendet werden.
3.1.3Systeminformationen
Die Struktur des R&S TS-PCA3 ist modular ausgeführt. Hierdurch sind verschiedene,
auf die Benutzerbedürfnisse zugeschnittene System-Konfigurationen möglich.
Neben dem Systemkontroller (Slot 1) können bis zu 13 cPCI/PXI-Module gesteckt werden. Ein weiterer Steckplatz (Slot 16) ist für spezielle R&S-Einsteckmodule (ohne J1Steckverbinder) vorgesehen. Die Slots A3, A4 sind serienmäßig mit einem Netzteil
bestückt. In die Slots A1, A2 kann ein optionales Netzteil R&S TS-PCPA oder die optionale Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 gesteckt werden. Die Slots 1 bis 16
ermöglichen Zugang zum Analogbus. Der CAN-Bus ist an den Slots 5 bis16 verfügbar
(ab Backplane Version V4.x auch in Slot 3 und in Slot 4). Bei Einsatz einer optionalen
R&S TS-PXB2 ist der CAN-Bus auch an den Slots A1 und A2 verfügbar. Im rückseitigen Teil des R&S TS-PCA3 ist Platz für Rear- I/O-Module vorgesehen.
In Bild 3-1 ist die Konfiguration des R&S TS-PCA3 dargestellt.
15Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Anwendung
Bild 3-1: Konfiguration des R&S TS-PCA3
Ab Backplane Version V4.x sind einige Detailänderungen vorgenommen worden, die
Inkompatibilitäten mit einigen Fremdmodulen vermeiden. Die Auswirkungen auf die
Konfigurierbarkeit der Module sind in Kapitel 7.2, "Konfigurationshinweise",
auf Seite 60 beschrieben.
Durch die Verwendung von Standard-Industrie-PCs als Systemkontroller kann eine
Vielzahl von Softwarepaketen aus dem PC-Bereich eingesetzt werden.
Tabelle 3-2 fasst einige weitere Eigenschaften des R&S TS-PCA3 zusammen, die für
eine Produktionstestplattform wichtig sind.
Tabelle 3-2: Weitere Eigenschaften
Weitere Eigenschaften
Leistungsfähiges cPCI-Netzteil für 250 W (auf 500 W erweiterbar)
Steuerung über CAN-Bus
Der interne Analogbus ermöglicht die Verteilung von Mess-/Stimuli-Signalen zwischen den cPCI-Einsteckmodulen ohne zusätzlichen Kabelaufwand.
16Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
3.2Ansichten
Beschreibung
Ansichten
Weitere Eigenschaften
Optional: Frontseitige Adapterschnittstelle am R&S TS-PCA3, die über Federkontakte eine schnelle und
hochpolige Kontaktierung zu den Prüflingen ermöglicht (siehe Bild 3-4).
Überwachung der Funktionstüchtigkeit des Systems durch integrierte Selbsttestfähigkeit und System-überwachung (Betriebsspannungen, Temperatur)
Bild 3-2 und Bild 3-3 zeigen den R&S TS-PCA3 mit abgedeckten Steckplätzen.
Bild 3-2: Frontansicht
Bild 3-3: Rückansicht
Der R&S TS-PCA3 kann mit einer Adapterschnittstelle (Option), die frontseitig angeflanscht wird, betrieben werden (siehe Bild 3-4).
17Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 20
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-4: Adapterschnittstelle
3.3Aufbau
3.3.1Gehäuse
Der R&S TS-PCA3 verwendet das Standard-ROHDE & SCHWARZ-Gehäuse der
"Bauweise 2000".
Abmessungen: 19", 4 Höheneinheiten (HE) hoch, Tiefe 430 mm
Verwendung als Tischgerät oder als Rack-Einbaugehäuse
Befestigungsmöglichkeit im 19"-Rack unter Verwendung des seitlichen Teleskopschienensatzes oder auf
Tragschienen
Seitliche Tragegriffe, die auch bei Montage im Rack am Gerät verbleiben.
Rückseitiger Schutz durch vier stabile, abnehmbare Gummifüße
Die Abdeckung nicht benutzter Steckplätze geschieht durch mitgelieferte Teilfrontplatten, wodurch das
Gehäuse HF-dicht bleibt. Hierzu sind zwischen den einzelnen Teilfrontplatten Kontaktfedern angebracht.
Das Gehäuse ist geeignet für Einsteckkarten mit 3 HE.
Der im Gehäuse verbleibende Freiraum kann für die Adaptierung an den Standard-UUT-Steckverbinder
oder zur verdeckten (Quer-) Verkabelung verwendet werden.
19Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
3.3.2Anordnung der Steckplätze
3.3.2.1Draufsicht
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-6: Draufsicht (Beispiel)
20Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
3.3.2.2Seitenansicht
3.3.3Backplanes
Bild 3-7: Seitenansicht
Der R&S TS-PCA3 enthält folgende Backplanes:
●
cPCI-Backplane mit PICMG-Power-Interface und Rear-I/O-Unterstützung
●
Analogbus-Backplane
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-8 zeigt die Backplanes mit den Bussystemen. Die Belegung der Steckverbinder
ist in Kapitel 8, "Schnittstellenbeschreibung", auf Seite 62 detailliert aufgeführt.
Bild 3-8: Backplanes und Bussysteme
3.3.3.1cPCI-Backplane
Die cPCI-Backplane ist wie folgt realisiert:
●
3 HE
●
72 TE
●
32 Bit
21Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 24
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
●
33 MHz
●
V
= 5 V
I/O
Sie erfüllt die Hot-Swap-Fähigkeit gemäß Standard PICMG 2.1 Rev. 2.0 zum Austausch von Mess-und Steuerkarten im laufenden Betrieb. Der 32-bit-Bereich entspricht
PICMG 2.0 Rev. 3.0.
Es ist zu beachten, dass die ROHDE & SCHWARZ-TSVP-Module (R&S TS-XXX) nicht
Hot-Swap-fähig sind.
Der Steckverbinder X0 (P47) dient als Power-Interface für ein Netzteil nach cPCI-Standard. Ein zusätzliches Netzteil kann auf eine optionale Power-Backplane gesteckt werden. Die Verbindung zur cPCI-Backplane erfolgt in diesem Fall über ein ATX-Stromversorgungskabel.
Die Slots 1 bis 8 bilden das erste Bus-Segment. Die Slots 9 bis15 bilden das zweites
Bussegment, das über eine PCI-PCI-Brücke mit dem ersten Bussegment verbunden
ist.
Slot 15 ist mit rückwärtiger Ausleitung der P1-Signale zur Steuerung des Systemmoduls ausgeführt.
Das Rear I/O ist gemäß Standard IEEE 1101.11-1998 realisiert. Die Steckverbinder
P20 an Slot 3 und 4 sind nach Standard cPCI, 32 bit mit Rear I/O ausgeführt. Im RearI/O-Bereich können an vorgegebenen Pins Spannungen bis 125 VDC durchgeführt
werden.
An den Steckverbindern P20 der Slots 5 bis 16 stehen die Signale PXI_TRIG0 ... 7 und
PXI_CLK10 gemäß Standard PXI R2.0 zur Verfügung.
Local-Bus
Der PXI-Local-Bus ist nicht implementiert. Bei Bedarf können die Verdrahtungen zwischen benachbarten Slots durch Aufstecken einer kundenspezifischen Verbindungsplatine (Aufstecken auf die Backplane) hergestellt werden.
CAN-Bus
Als weiterer System-Bus ist neben dem IPMB0 (Slots 3 bis 14), gemäß System
Management Specification PICMG 2.9 R1.0, der CAN-Bus integriert (nach Standard
CAN 2.0b (1Mbit)). Er ist an den Slots 5 bis16 verfügbar (ab Backplane Version V4.x
auch in Slot 3 und in Slot 4). Die Signale CAN_L und CAN_H können am Busende
über Jumper und 120 Ω-Widerstand terminiert werden (Bild 3-9). Alternativ zur Terminierung kann der Bus über den Erweiterungs-Steckverbinder X80 nach außen verlängert werden.
Bei Einsatz der optionalen Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 steht auch auf den
Slots A1 und A2 der CAN-Bus zur Verfügung. Die R&S TS-PXB2 ist über X80 mit der
Haupt-Backplane verbunden. Der Einsatz der Backplane-Erweiterungen führt zu keinen Änderungen am Prinzip der Terminierung.
22Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-9: CAN-Bus-Terminierung
Tabelle 3-4: CAN-Bus
Anzahl LeitungenU
25CAN_H: P20/C1
(VDC)Pin
max
CAN_L: P20/D1
Der CAN-Bus wird in altem Design V1.0 - V3.0 direkt gebusst über die PXI LocalbusLeitungen LBL10 und LBL11 geführt. Im ungünstigsten Fall konnte es hier zu Konflikten mit anderen PXI-Modulen kommen, die diese Leitungen andersartig benutzten.
Im neuen Design V4.0 wird der CAN-Bus geschaltet von der PSYS1 auf Slot 15 zu den
anderen Slots 3-14 geführt. Die beiden Signale werden durch PhotoMOS-Relais auf
der Backplane nur dann auf die Pins eines Slots geschaltet, wenn auch ein CANModul in diesem Slot erkannt wird. Der Schalter verhält sich im andern Fall wie ein
trennendes Relais und beeinflusst die Signale des LBxx nicht. Er kann dabei Spannungen bis zu ±60 V DC trennen.
Auch die PCI-Slots 3 + 4 haben jetzt diesen Schalter in der Backplane und sind damit
CAN-fähig. An Slots 15 + 16 und (optional) an A1 + A2 liegt der CAN-Bus ungeschaltet
ständig an.
Die Erkennung eines CAN-Moduls und die Aktivierung des CAN-Busses erfolgen mittels eines 330 Ω-Pullup-Widerstands zwischen P2/D18 und +5 V auf jedem Modul.
Normale cPCI- oder PXI-Module nach Spezifikation legen diesen Pin auf GND oder
lassen ihn offen. Damit ist sichergestellt, dass der CAN-Bus in keinem Fall einen Konflikt mit Analogspannungen des Localbus verursacht.
23Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 26
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-10: Verschaltung CAN-Bus
Externe Zusatzsignale (AUX)
Zwei zusätzliche, externe Signale (z.B. Versorgungsspannungen) können über J20 an
den Slots 5 bis 16 in ein Modul eingespeist werden. Die Einspeisung der Signale kann
im Bereich des CPCI-Netzteils von der CPCI-Versorgung, einem internen AC/DCModul oder anderen, externen Signalquellen erfolgen. Dies kann z.B. für die Bereitstellung einer Primärspannung zur Erzeugung von lokalen Versorgungsspannungen
(DC/DC-Wandler) genutzt werden.
Tabelle 3-5: Externe Zusatzsignale
Anzahl LeitungenU
2602Einspeisung für ext. Sig-
(VDC)I
max
/Slot (ADC)Pin
max
nale:
J20: AUX1 B20, E19
J20: AUX2 A20, D19
An die Schraubbolzen oberhalb von Slot 4 sind +5-V- und +12-V-Leitungen vom P47Steckverbinder geroutet. Dies ermöglicht eine einfache Verbindung von AUX1 mit +5 V
und AUX2 mit +12 V über Stromschiene oder Kabel (siehe Bild 3-11).
24Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-11: Montierbare Schraubbolzen auf der cPCI-Backplane
An den Slots 5 - 16 sind AUX-Pins belegt, die das Zuführen von zwei Spannungen von
der Stromschiene an der Backplane oben ermöglichen, wenn dort eine Schraube die
Backplanesignale mit der Stromschiene verbindet. Aktuell in Backplanes V1.1 bis V3.0
sind je zwei Pins hart verbunden, um einen höheren Strom zu führen.
In Backplane V4.0 ist dies so geändert worden, dass die beiden Pins im Normalzustand nicht verbunden sind. Dabei ist ein Pin (z.B. AUX1L) auf der Lötseite zur Stromschiene, ein Pin (AUX1R) auf der Bauteilseite zur Stromschiene geführt. Die Verbindung erfolgt erst, wenn man eine Schraube mit Mutter einschraubt und so Stromschiene und die beiden Cu-Ringe im Layout verbindet. Eventuell ist eine Zahnscheibe
zwecks besserem Kontakt einzulegen.
Funktional ist dadurch kein Unterschied zur vorherigen Variante. Die PXI-Spezifikation
wird eingehalten, abgesehen vom fehlenden Localbus-Daisychain. Der volle Strom
darf nur gezogen werden, wenn beide Pins parallel geschaltet sind.
Bild 3-12: Anschluss der Stromschiene an die AUX-Signale
3.3.3.2Analogbus-Backplane
Zur Vereinfachung der Verkabelung ist im R&S TS-PCA3 ein Analogbus mit 8 Signalen
realisiert. Die Analogbus-Backplane befindet sich im Frontbereich oberhalb der cPCIBackplane. Die Anforderungen an hohe Übersprechdämpfung und geringe Kapazität
der Signalleitungen gegenüber GND werden durch ein spezielles Layout erfüllt.
Als Steckverbinder (X1... X16) wird das C-Modul (2-mm-Steckverbinder-System) verwendet. Einsteckmodule ohne Analogbus-Steckverbinder haben über einen 26-poligen
Steckverbinder (X22) und R&S-Schaltmodule Zugang zum Analogbus. Dazu werden
25Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
die Signale IL1_x und IL2_x (Instrument Line) von den Slots 5 bis 16 auf den Steckverbinder X22 geführt.
Die Analogbus-Signale werden vom Steckverbinder X21 zum Steckverbinder X2 auf
der Rückseite des R&S TS-PCA3 geführt (siehe Kapitel 4.4.2, "Anschlüsse an der
Rückseite", auf Seite 47).
Die elektrischen Eigenschaften der Analog-Leitungen sind:
●
Spannung 125 VDC max.
●
Strom 1 A max.
Konzept des Analogbusses
Bild 3-13: Prinzip des Analogbusses
Der Analogbus im R&S TS-PCA3 verbindet programmgesteuert I/O-Kanäle verschiedener Einsteckmodule miteinander. I/O-Kanäle können Anschlüsse von Instrumenten
(Mess- und Stimuligeräte) und Anschlüsse des Prüflings sein. Es sind maximal 8 Signale gleichzeitig verschaltbar (siehe Bild 3-13).
Der Analogbus kann durch die ROHDE & SCHWARZ-spezifischen Einsteckmodule flexibel genutzt werden. Grundsätzlich stehen 8 gleichwertige Leitungen zur Verfügung
(ABa1, ABa2, ABb1, ABb2, ABc1, ABc2, ABd1, ABd2). Externe Messgeräte werden in
der Regel über eine Rear-I/O-Verbindung an den R&S TS-PCA3 angeschlossen. Die
Signale für den Prüfling werden am frontseitigen Steckverbinder der verschiedenen
Einsteckmodule des R&S TS-PCA3 zur Verfügung gestellt.
Der Analogbus kann auf verschiedene Weise verwendet werden:
●
als 1 Bus mit 8 Leitungen
●
in 2 Teilbussen zu je 4 Leitungen
Die Zerlegung des Analogbusses in einzelne Teilbusse ist abhängig von den verwendeten Einsteckmodulen.
Das Analogbuskonzept des R&S TS-PCA3 wird den häufig gestellten Anforderungen
in der Messtechnik gerecht:
●
Wenige Busleitungen zu sehr vielen I/O-Kanälen (z.B. In-Circuit-Test mit 3 bis 6
Leitungen.)
●
Möglichst viele Signale gleichzeitig zu einer mäßigen Anzahl von I/O-Kanälen (z.B.
Funktionstest mit 8 Leitungen zu 50 bis 100 I/O-Kanälen).
●
Paralleltest mit geteiltem Analogbus.
26Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Die Verschaltung von Leitungspfaden oder höherfrequenten Signalen, wird normalerweise über spezielle Schaltmodule lokal und nicht über den Analogbus durchgeführt.
Beispiel für die Nutzung des Analogbusses
Die Verwendung des Analogbusses bzw. der einzelnen Busleitungen wird an verfügbaren R&S-Modulen und Standardmodulen beispielhaft gezeigt (siehe Bild 3-14).
Bild 3-14: Nutzung des Analogbusses im R&S TS-PCA3 (Beispiel)
3.3.3.3
Power-Backplane (Option)
Die Verwendung eines zweiten cPCI-Netzteils in den Slots A1, A2 erfordert die optionale Power-Backplane (gemäß Standard PICMG 2.0). Von der Power-Backplane führt
ein Kabel mit drei Steckverbindern zu einem 24-poligen ATX-Steckverbinder auf der
cPCI-Backplane. Die drei Steckverbinder sind wie folgt ausgeführt (siehe auch Kapi-
tel 8, "Schnittstellenbeschreibung", auf Seite 62):
●
X12, 20-polig
●
X13, 10-polig
●
X16, 4-polig
Das zweite Netzteil kann bei Parallelschaltung zur Leistungserhöhung des StandardNetzteils verwendet werden. Alternativ kann es zur Prüflingsversorgung eingesetzt
werden.
3.3.3.4Backplane Erweiterung R&S TS-PXB2 (Option)
Die Option R&S TS-PXB2 erweitert die Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 um 2
CAN-Bus-Steckplätze (A1 und A2). Sie kann nur ab Werk eingebaut werden.
Die beiden Steckplätze sind für die Optionen R&S TS-PIO3B oder R&S TS-PTR vorgesehen. Die R&S TS-PIO3B ist eine 8-Kanal 8-bit Open Collector Digital I/O-Karte mit
Zusatzfunktionen.
27Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
3.3.4Massekonzept
Beschreibung
Aufbau
Die R&S TS-PTR ist eine passive Durchleitungsplatine. Sie kann verwendet werden,
um bis zu 24 Signale durch das Gerät durchzuschleifen.
Die Ports 5, 6 und 7 der R&S TS-PIO3B in Slot A1 sind auf Steckverbinder X1 an der
Rückwand geführt. Die Ports 5, 6 und 7 der R&S TS-PIO3B in Slot A2 sind auf dem
Steckverbinder DIO am Rear-I/O-Slot A4 verfügbar.
Des weiteren ist der System-CAN-Bus an Steckverbinder CAN am Rear-I/O-Slot A4
verfügbar.
Die Option R&S TS-PXB2 kann nicht in Verbindung mit der Power-Backplane verwendet werden. Die Steckbrücken und Belegung der Steckverbinder im Rear-I/O-Bereich
ist in Kapitel 8.6, "Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 (Option)", auf Seite 84
beschrieben.
Eine elektrisch leitende CHA-GND-Fläche (Chassis-GND) im Montagebereich auf der
c-PCI-Backplane sorgt für eine niederohmige Verbindung zur Gehäusemasse. Über
Schraubanschlüsse und Stromschiene auf der c-PCI-Backplane werden GND und
CHA-GND niederohmig verbunden. Eine sternförmige Verbindung zwischen GND und
CHA-GND durch eine Stromschiene verhindert unerwünschte Masseschleifen.
Die HF-Kopplung zwischen GND und CHA-GND wird an jedem Steckplatz durch einen
Kondensator realisiert. Ein 1-MOhm-Widerstand entlädt die Kondensatoren und leitet
elektrostatische Spannungen ab.
Die 230-VAC-Spannungsversorgung für das cPCI-Netzteil erfolgt auf der c-PCI-Backplane über einen 3-poligen Steckverbinder (an X0).
Die optionale Power-Backplane wird parallel zur c-PCI-Backplane mit AC-Spannung
versorgt.
Der Schutzleiter muss über ein Erdungskabel mit dem Gehäuse verbunden werden.
Das GND-Signal der Analogbus-Backplane wird über Kabel und Schraubanschluss mit
GND der cPCI-Backplane verbunden. Dies verhindert große Induktionsschleifen, die
entstünden, wenn ein Rückleiter über Gehäuse gewählt wird.
Der Masseschirm des Analogbusses zwischen zwei Rahmen wird mit CHA-GND
(Gehäuse) verbunden.
Eine Alternativ-Schirmung kann mit GND realisiert werden. Bessere Schirmeigenschaften werden aber mit der ersten Alternative erreicht.
Im zweiten Rahmen darf CHA-GND nicht mit GND verbunden werden, um Masseschleifen zu verhindern. In Bild 3-15 sind die Zusammenhänge skizziert.
GND-Sense von +5 V und +3,3 V (auch vom zweiten Netzteil) werden am MasseSternpunkt mit GND zusammengeführt.
28Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 31
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Bild 3-15: Massekonzept
3.3.5Geografische Adressierung der Slots mit GA0 ... GA4
Die physikalischen Slot-Adressen werden über die Signale GA0 ... GA4 des P20Steckverbinders codiert (siehe cPCI-Spezifikation). Die Signale werden entweder mit
GND verbunden oder bleiben offen. Um zwei verbundene Rahmen unterscheiden zu
können, wird GA4 durch den Jumper 1 festgelegt. Für den ersten Rahmen ist der Jumper geschlossen (siehe Kapitel 8.1, "Steuer-Backplane", auf Seite 62).
Die Codierung zur Sloterkennung wird mit GA0 ... GA3 wie folgt durchgeführt:
SlotCode
10001
2-
30010
40011
50100
60101
70110
80111
91000
101001
111010
121011
29Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 32
R&S®TS-PCA3
3.3.6CAN-Bus
Beschreibung
Aufbau
SlotCode
131100
141101
151110
161111
Anmerkung:
0: Pin über Widerstand an Masse gelegt
1: Pin offen
Zur Ansteuerung der Module wird im TS-PCA3 und TS-PWA3 der CAN-Bus verwendet. Die CAN-Bus-Nummerierung resultiert aus folgendem Schema:
CANu::v::w::x
u = Board-Nummer
v = Controller-Nummer
w = Geräte-Nummer
x = Slot-Nummer
Board- und Controller-Nummer sind immer 0. Die Geräte-Nummer des Rahmens ergibt
sich aus der Stellung der Jumper auf der Backplane (siehe Kapitel 3.3.7, "Konfiguratio-
nen mit mehreren Rahmen oder Option R&S TS-PXB2", auf Seite 31). Für Rear-I/O-
Module wie R&S TS-PSYS1 und R&S TS-PSYS2 muss zur Gerätenummer eine 4 hinzuaddiert werden.
3.3.7Konfigurationen mit mehreren Rahmen oder Option R&S TS-PXB2
Im nachfolgenden Bild sind die Abschlusswiderstände gelb eingezeichnet:
Bild 3-16: Konfigurationsbeispiel TS-PCA3 und TS-PWA3
CAN1 (System) wird über das Kabel R&S TS-PK02 (Option) zwischen beiden Rahmen
verbunden. Die Terminierung geschieht beidseitig auf den Backplanes. Die Jumper auf
den Systemmodulen R&S TS-PSYS1 und R&S TS-PSYS2 müssen offen bleiben.
Entsprechend Kapitel 3.3, "Aufbau", auf Seite 18 müssen die Jumper zur GeräteAdressierung wie folgt gesetzt werden:
TS-PCA3: J1 gesetzt => Gerät 1
TS-PWA3: J1 nicht gesetzt, J2 gesetzt => Gerät 2
Tabelle 3-7: Geräte-Adressierung für TS-PWA3
J1 (GA4)J2 (GA5)Gerät
gesetztgesetzt1
nicht gesetztgesetzt2
gesetztnicht gesetzt3
nicht gesetztnicht gesetzt4
Die optionale Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 benutzt ebenfalls den CAN-Bus.
Für die dort eingesteckten Module (nur R&S TS-PIO3B oder R&S TS-PTR erlaubt)
kann GA4 und GA5 ebenfalls über Jumper festgelegt werden. Damit verhält sich die
optionale Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 wie ein komplettes Gerät aus Sicht
des CAN-Bus.
Für die optionale Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 gilt Tabelle 3-8:
31Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 34
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Tabelle 3-8: Geräte-Adressierung für R&S TS-PXB2
X11 (GA4)X10 (GA5)Gerät
gesetztgesetzt1
nicht gesetztgesetzt2
gesetztnicht gesetzt3
nicht gesetztnicht gesetzt4
Bei Einsatz der optionalen Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 im R&S TS-PCA3
kann X10 (GA5) gesetzt bleiben und X11 (GA4) gleich wie auf der Haupt-Backplane
gesteckt werden. Dadurch erweitert sich der Adressbereich des CAN-Bus auf die SlotCodes 0000 (Slot A1) und 0001 (Slot A2).
Bei Einsatz der optionalen Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 im R&S PowerTSVP
TS-PWA3 muss die R&S TS-PXB2 als neues "Gerät" gesteckt werden, um Kollisionen
in der Adressierung mit den Slots 1 und 2 zu vermeiden.
3.3.8Schalten des Netzteils
Das Signal PS-ON wird zum Ein- und Ausschalten der Netzteil-Ausgänge benutzt.
Hierzu wird der Jumper 2 entfernt (siehe Kapitel 8.1, "Steuer-Backplane",
auf Seite 62) und durch einen externen Schalter ersetzt. Das Signal PS-ON steht am
Erweiterungs-Steckverbinder X80 zur Verfügung.
3.3.9Systemkontroller
Zum Betrieb des R&S TS-PCA3 ist ein Systemkontroller notwendig. Der Systemkontroller wird in Slot 1 gesteckt. Der R&S TS-PCA3 erlaubt die Verwendung von Standard
cPCI- oder PXI-Systemkontrollern.
Alternativ ist es möglich, die Steuerung mit einem externen PC vorzunehmen. Entsprechende PCI-zu-cPCI-Interfaces sind verfügbar.
3.3.10Netzanschluss und Netzschalter
Netzanschluss und Netzschalter befinden sich auf der Rückseite des R&S TS-PCA3
(siehe Bild 3-3).
3.3.11Lüftung
Der R&S TS-PCA3 besitzt ein leistungsfähiges Lüftungskonzept.
Die Slots im vorderen Bereich (im Rear-I/O-Bereich optional) werden durch einen vertikalen Luftstrom gekühlt. Die vier Lüfter befinden sich oberhalb der Slots und sind über
Reihenkontakt-Steckverbinder mit der Backplane verbunden. Die Lüfterdrehzahl wird
in Abhängigkeit von der Innentemperatur geregelt.
32Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 35
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Aufbau
Für den Rear-I/O-Bereich können bei älteren R&S CompactTSVP Modellen durch die
Option R&S TS-RFAN Lüfter nachgerüstet werden. Die Versorgungsspannung für
diese Lüftereinheit wird an den Schraubbolzen +12V (siehe Bild 3-11) und Masse
(Blechanschluss) abgegriffen.
Die Lüftereinheit R&S TS-RFAN ist insbesondere erforderlich, wenn
●
aus Platzgründen keine Slots zwischen Baugruppen mit DC/DC-Wandlermodul
R&S TS-PDC im Rear-IO-Bereich frei bleiben können oder
●
der R&S TS-PCA3 nicht in normaler horizontaler Gebrauchslage betrieben wird.
Überhitzung des R&S TS-PCA3
Bei nicht ausreichender Luftzuführ kann der R&S TS-PCA3 durch Überhitzung beschädigt werden.
Bei Rackeinbau ist für ausreichenden Freiraum für Lufteintritt und Austritt zu sorgen.
Hierfür ist mindestens jeweils eine halbe Höheneinheit (22 mm) oberhalb und unterhalb des Chassis freizulassen!
Bei Tischaufstellung darf das Gehäuse nicht abgedeckt werden!
3.3.12Option R&S TS-PK04
Falls der optionale Kabelsatz R&S TS-PK04 (1157.9104.02) eingebaut ist, werden
einige Kanäle der geeigneten Schaltkarten (R&S TS-PSM1, R&S TS-PSM3, R&S TSPSM4 und R&S TS-PSM5) an der Rückseite des Grundgerätes über die Anschlussstecker X3 und X4 zugänglich gemacht. Dazu muss das Schaltmodul im Slot 16 eingebaut sein.
Bild 3-17: R&S TS-PSM1 mit R&S TS-PK04 in einem CompactTSVP
Bei eingebauter Option R&S TS-PK04 können die Schaltkarten R&S TS-PMB und TSPSM2 nicht mehr im Slot 16 betrieben werden.
33Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 36
R&S®TS-PCA3
3.4Systemmodul R&S TS-PSYS1
3.4.1Allgemeines
3.4.2Eigenschaften
Beschreibung
Systemmodul R&S TS-PSYS1
Das R&S TS-PSYS1 befindet sich im Rear-I/O-Slot 15 des R&S TS-PCA3.
Systemfunktionen, wie Spannungs- und Temperaturüberwachung, schaltbare Triggersignale und Optokoppler-Interface dienen zur Integration des R&S TS-PCA3 und R&S
TS-PWA3 in ein Gesamtsystem.
Das Modul liegt in zwei Varianten vor:
●
TS-PSYS1 1152.4004.02 (obsolet)
●
TS-PSYS1 1157.9910.10
Tabelle 3-9: Eigenschaften R&S TS-PSYS1
R&S TS-PSYS1
RTM-Ausführung
Systemfunktionen über CAN-Knoten (Microcontroller)
●
Spannungsüberwachung
●
Temperaturmessung (intern)
●
Freigabe der PXI-Triggersignale nach außen
●
4 Optokopplerausgänge
●
4 Optokopplereingänge
●
2 schaltbare, kurzschlussfeste Ausgangsspannungen
●
Systemidentifizierung
Frei verfügbarer CAN Controller (CAN2 User)
Manuelle Auswahl des lokalen oder externen Systemclocks sowie dessen Pufferung über Jumper
3.4.3Blockschaltbild des R&S TS-PSYS1
Bild 3-18 zeigt das Blockschaltbild des R&S TS-PSYS1
34Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 37
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Systemmodul R&S TS-PSYS1
Bild 3-18: Blockschaltbild R&S TS-PSYS1
3.4.4Aufbau des R&S TS-PSYS1
Das R&S TS-PSYS1 hat die Größe eines Standard-cPCI-RTM (Rear Transmission
Module) und wird rückseitig in Slot 15 des TSVP-Chassis eingesteckt.
Über die Steckverbinder X1 und X20 werden die Verbindungen zur Rear-I/O-Seite der
Steuer-Backplane im R&S TS-PCA3 hergestellt.
Der Steckverbinder X30 ist als 44-polige Sub-D-Buchse (High Density) ausgeführt. Auf
der Platine befindet sich das Jumperfeld X40 sowie die Jumper JP2, JP6, JP7 und
JP8.
35Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 38
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Systemmodul R&S TS-PSYS1
Bild 3-19: Steckverbinder und Jumper am R&S TS-PSYS1 1152.4004.02
36Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 39
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Systemmodul R&S TS-PSYS1
Bild 3-20: Jumper R&S TS-PSYS1 1157.9910.10
Tabelle 3-10: Steckverbinder am R&S TS-PSYS1
KurzzeichenVerwendung
X1cPCI Rear I/O (P1)
X20cPCI Rear I/O (P2)
X30Front Connector
X40Jumperfeld Rear-I/O-Signale
3.4.5Funktionsbeschreibung des R&S TS-PSYS1
(siehe hierzu Bild 3-18)
3.4.5.1Steuerung
Das R&S TS-PSYS1 wird über das cPCI-Interface gesteuert.
Die Terminierung der CAN-Leitungen erfolgt manuell durch Jumper auf dem R&S TSPSYS1 (siehe Kapitel 8, "Schnittstellenbeschreibung", auf Seite 62)
3.4.5.2Systemfunktionen
Die Systemfunktionen werden über einen 8-bit-Microcontroller realisiert. Der Microcontroller arbeitet mit dem 10-MHz-Systemtakt. Die Kommunikation mit dem System-
37Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 40
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Systemmodul R&S TS-PSYS1
controller im R&S TS-PCA3 oder PC erfolgt über den CAN1-Port. Es stehen folgende
Funktionen zur Verfügung:
●
8 x Freigabe der PXI Triggersignale nach extern (z.B. PowerTSVP)
●
4 x Optokoppler-Ausgänge (für SPS oder Handlingsysteme)
●
4 x Optokoppler-Eingänge (für SPS oder Handlingsysteme)
●
2 x Enable für Zusatzversorgungsspannungen
●
4 x Messung der cPCI-Versorgungsspannungen
●
1 x Messung der Innentemperatur
PXI-Trigger
Die Ein-/Ausleitung der Triggersignale (X20) wird für jedes Signal getrennt gesteuert.
Ausgangsseitig werden die Signale über Pull-up- Widerstände terminiert und durch
selbstheilende Sicherungen und Klemmdioden geschützt. Die externen Triggerleitungen sind am Steckverbinder X30 verfügbar.
Potenzialfreie Ausgänge
Über einen µC-Port werden 4 PhotoMos-Relais (mit interner Strombegrenzung) angesteuert. Die Signale stehen am Steckverbinder X30 zur Verfügung.
Potenzialfreie Eingänge
Über einen µC-Port wird der Status von 4 Optokoppler-Eingängen (2 x 2-fach) eingelesen. Der Strom an den Eingängen wird begrenzt. Dadurch können Eingangssignale in
einem weiten Spannungsbereich unkonditioniert eingespeist werden. Die Eingänge
sind am Steckverbinder X30 verfügbar.
Ausgangsspannungen
Zwei Spannungsregler mit Output-Enable-Steuerung erzeugen kurzschlussfeste,
schaltbare Spannungen an X30. Diese können zur Versorgung externer Komponenten
verwendet werden (z.B. Signallampen).
Abhänging von der Variante werden folgende Spannungen zur Verfügung gestellt:
Tabelle 3-11: R&S TS-PSYS1 1152.4004.02
X30.204.5 V
X30.2111.5 V
Tabelle 3-12: R&S TS-PSYS1 1157.9910.10
X30.205.0 V
X30.2112.0 V
Messung der cPCI-Versorgungsspannungen
Über die A/D-Ports des µC werden die am Steckverbinder X20 anstehenden Versorgungsspannungen (+3,3 V / +5 V / +12 V / -12 V) gemessen.
38Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 41
R&S®TS-PCA3
3.4.5.3Systemclock
Beschreibung
Systemmodul R&S TS-PSYS1
Temperaturmessung
Über einen A/D-Port des µC wird die Umgebungstemperatur des Einsteckmoduls
gemessen. Als Sensor wird ein Temperatur-zu-Spannung-Wandler verwendet. Die
temperaturproportionale Analogspannung wird zusätzlich am Steckverbinder X30 zu
Überwachungszwecken ausgegeben (TEMP_OUT).
Geographische Adressierung
Jedem Steckplatz ist ein eigener digitaler Slotcode (GA-Code) zugeordnet. Dieser wird
intern für die direkte Adressierung des µC verwendet.
Ein lokaler Quarzoszillator erzeugt den 10-MHz-Systemtakt für das System
(PXI_CLK10). Alternativ kann ein sehr genauer Referenztakt über X30 eingespeist
werden. Mit dem Jumper JP2 kann zwischen interner und externer Taktquelle ausgewählt werden. Die Jumperfunktionen sind im Kapitel 8.4, "Schnittstellen des R&S TS-
PSYS1", auf Seite 79 dargestellt.
3.4.5.4Signaldurchführungen
Es werden mehrere Signalleitungen vom Steckverbinder X30 zum Steckverbinder X20
durchgeschleift. Sie dienen zur Einspeisung/Ausleitung von Rear-I/O-Signalen (z.B.
beim R&S-Schaltmodulen R&S TS-PMB):
Anzahl LeitungenSignalnameStromtragfähigkeit
2AUX1 ... 23 A
4AUX3 ... 61,5 A
3.4.5.5Lokale Ausleitung von Signalen
Mit Hilfe des Jumperfelds X40 können spezielle Signale des R&S TS-PCA3 mit dem
Steckverbinder X20 (Rear I/O) verbunden werden. Die Jumperfunktionen sind in Kapi-
tel 8.4, "Schnittstellen des R&S TS-PSYS1", auf Seite 79 dargestellt.
Jumper nur erlaubt, wenn Systemspannungen < 60 VDC
Anzahl LeitungenSignalnameStromtragfähigkeit
3AUX4 ... 61,5 A
3 (6)IL1 ... 31,5 A
2CAN2
39Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 42
R&S®TS-PCA3
3.4.5.6User CAN Contoller
3.4.6Treibersoftware
Beschreibung
Erlaubte Modulkonfigurationen
Die Busleitungen des CAN2 Controllers stehen an X30 (CAN2_H, CAN2_L) zur Verfügung.
Darüber hinaus können die Leitungen mit Hilfe von Jumpern auf X40 zu einem Frontmodul TS-PMB in Slot 15 geleitet werden, siehe Kapitel 8, "Schnittstellenbeschrei-
bung", auf Seite 62.
Der User CAN Controller kann über das Softwaremodul RSCAN bedient werden.
Die Ansteuerung des lokalen Microcontrollers erfolgt über den CAN1-Bus und dem
R&S-spezifischen Protokoll.
Bei der R&S GTSL Softwareinstallation werden die folgenden Treibermodule installiert:
●
RSCAN
●
RSPSYS
Mit Hilfe der Funktionen in RSCAN kann der CAN2-Bus für kundenspezifische Anwendungen genutzt werden.
3.4.7Selbsttest
Das Modul R&S TS-PSYS1 besitzt keine integrierte Selbsttestfähigkeit. Die Funktion
des internen CAN-Busses kann über den lokalen CAN-Knoten nachgewiesen werden.
3.5Funktionsbeschreibung
Die Funktionalität des R&S TS-PCA3 hängt im wesentlich von den installierten Einsteckmodulen und der zugehörigen Software ab. Generell ist der R&S TS-PCA3 für
alle Arten von Produktionstests geeignet.
Zur schnellen und hochpoligen Adaptierung von Prüflingen lässt sich dem R&S TSPCA3 frontseitig eine Adapterschnittstelle anflanschen (siehe Bild 3-4)
3.6Erlaubte Modulkonfigurationen
Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften von Einsteckmodulen gibt es Einschränkungen in der Nutzbarkeit der Steckplätze.
Bild 3-21 und Bild 3-22 geben einen Überblick, welche Module in welchen Steckplät-
zen betrieben werden dürfen.
40Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 43
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Erlaubte Modulkonfigurationen
Bild 3-21: Modulkonfiguration TS-PCA3 (Backplane Version 2.1 und 3.x)
41Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 44
R&S®TS-PCA3
Beschreibung
Erlaubte Modulkonfigurationen
Bild 3-22: Modulkonfiguration TS-PCA3
In Kapitel A.1, "TS-PCA3 Backplane Versionen", auf Seite 89 sind die Auswirkungen
durch das TS-PCA3 Backplane-Redesign V4.0 im Detail beschrieben.
42Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 45
R&S®TS-PCA3
4Inbetriebnahme
4.1Sicherheitshinweise
4.2Aufstellung
4.2.1Voraussetzungen für reproduzierbare Messungen
Inbetriebnahme
Aufstellung
Bei der Inbetriebnahme der Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 sind die Sicherheitshinweise in Kapitel 2, "Sicherheit", auf Seite 12 zu beachten.
Für den Aufstellungsort einer Produktionstestplattform mit dem R&S TS-PCA3 wird die
Einhaltung der nachfolgend aufgeführten Umgebungsbedingungen empfohlen:
●
Temperaturschwankung innerhalb von 24 Stunden nicht mehr als ca. 3 °C.
●
Maximale Temperaturschwankung innerhalb einer Stunde nicht mehr als ca.
0,5 °C.
●
Extreme Erschütterung durch mechanische oder dynamische Quellen wie z.B.
Pressen und Stanzen unbedingt vermeiden.
●
Vor Beginn der Messungen sollte eine Aufwärmzeit von ca. 15 Minuten eingehalten
werden. Diese Zeit ist abhängig von der Art der Messmodule und kann auch länger
sein.
Diese Richtlinien dienen dazu, genaue und reproduzierbare Messungen zu
gewährleisten.
4.2.2Rack-Montage
Für Rack-Montage ist der von ROHDE & SCHWARZ lieferbare Rack-Einbausatz zu
verwenden.
Es ist ein Mindestabstand von einer halben Höheneinheit oberhalb und unterhalb des
R&S TS-PCA3 einzuhalten!
Dieser Freiraum kann zur Installation von Filtermatten genutzt werden.
Der Einbau erfolgt in sechs Schritten:
1. Die vier Gehäusefüße am Boden abschrauben.
2. Die im Rack-Einbausatz enthaltenen "19-Zoll Winkel" unter die seitlichen Haltegriffe schrauben. Dabei sind die alten Schrauben durch die Verlängerten zu ersetzen.
43Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 46
R&S®TS-PCA3
Inbetriebnahme
Aufstellung
3. Die vier Gummis der Gerätefüße abnehmen.
Hinweis: Nicht die hinteren vier Füße abschrauben, da dadurch der Gehäusetubus
5. Gerät auf vorbereitete Alu-Schienen in das Rack stellen.
6. Den R&S TS-PCA3 durch Anschrauben der seitlichen "19-Zoll Winkel" am Rack
fixieren.
Hinweis: Vor dem Einschieben des R&S TS-PCA3 sollte die Position der Gegenmuttern im Rack kontrolliert werden.
Gegebenenfalls Einschieben und Befestigen von Filtermatten oberhalb und unterhalb
des TSVP.
Optional ist ein Teleskopschienensatz erhältlich. Die Teleskopschienen werden seit-
lich an das Gehäuse „BW 2000“ angebracht. Der R&S TS-PCA3 kann daraufhin in die
vorbereitete Aufnahme im Rack eingeschoben werden.
4.2.3Tischaufstellung
Bei Tischaufstellung wird der Mindestabstand unter dem Gerät durch die Füße des
Gehäuses „BW 2000“ gewährleistet.
Überhitzungsgefahr
Die Lüftungsschlitze auf der Oberseite dürfen nicht abgedeckt werden!
Der Mindestabstand von einer halben Höheneinheit ist einzuhalten!
4.2.4Betriebslage
Die Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 kann in den folgenden Betriebslagen
betrieben werden:
1. normal auf den Gerätefüßen auf der Geräteunterseite stehend
2. auf den hinteren Füßen stehend
3. beliebige Kippwinkel zwischen den beiden obigen Lagen
Für die Betriebslagen 2 und 3 müssen die Hinweise inKapitel 3.3.11, "Lüftung",
auf Seite 32 berücksichtigt werden.
44Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 47
R&S®TS-PCA3
4.3Installation
4.3.1Sicherheitshinweise
Inbetriebnahme
Installation
Gefahr einer elektrostatischen Entladung
Elektrostatische Entladung (ESD) kann zu Schäden an den elektronischen Komponenten in den Modulen und den Testgeräten (DUT) führen.
Elektrostatische Entladung tritt auf beim Verbinden oder Trennen eines Testgeräts
(DUT) von der Testplatform.
Bei Arbeiten an den Einsteckmodulen des R&S TS-PCA3 sind die ESD-Vorschriften
(Electrostatic Discharge) zu beachten.
4.3.2Kompatibilität
Im R&S TS-PCA3 können die folgenden Einsteckmodule verwendet werden:
●
32-bit-Standard-cPCI-Systemkontroller in Slot 1
●
alle 32-bit-Standard-cPCI-Module (ohne J2-Steckverbinder).
●
alle 32-bit-Standard-cPCI-Module (mit/ohne Rear I/O und J2-Steckverbinder) in
Slot 3 und 4.
●
alle 32-bit-PXI-Module an den Slots 5 bis 14. Auf Slot 15 muss die Signalkompatibilität anhand der Schnittstellenbeschreibung (siehe Kapitel 8, "Schnittstellenbe-
schreibung", auf Seite 62) überprüft werden, da nur Teile des PXI-Konzepts unter-
stützt werden (siehe Kapitel 3.3.3, "Backplanes", auf Seite 21).
●
alle neuen ROHDE & SCHWARZ-spezifischen cPCI-Module mit cPCI-Schnittstelle
(mit J1-Steckverbinder) an den Slots 5 bis 15.
●
ROHDE & SCHWARZ-Einsteckmodul nur mit J20-Steckverbindern an den Slots 5
bis 16 (CAN-Modul)
Nicht unterstützt werden Star-Trigger und Local-Bus der PXI-Spezifikation.
Geräteschäden durch nicht vorhandene Signalkompatibilität
Nicht vorhandene Signalkompatibilität kann zu Beschädigungen des Einsteckmoduls
oder des R&S TS-PCA3 führen.
Die Kompatibilität ist anhand der Schnittstellenbeschreibung zu überprüfen.
45Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 48
R&S®TS-PCA3
4.3.3Modulinstallation
Inbetriebnahme
Installation
Zur Installation eines R&S-Einsteckmoduls ist wie folgt vorzugehen:
●
Herunterfahren und Ausschalten des R&S TS-PCA3.
●
Auswahl eines geeigneten Steckplatzes (siehe Kapitel 4.3, "Installation",
auf Seite 45)
●
Entfernen der entsprechenden Teilfrontplatte durch Lösen der Schrauben
Beschädigung der Backplane durch verbogene Pins
Durch verbogene Pins kann die Backplane dauerhaft beschädigt werden.
Die Backplane-Steckverbinder sind auf verbogene Pins zu überprüfen.
Verbogene Pins müssen ausgerichtet werden.
Beim Einschieben des Einsteckmoduls ist dieses mit beiden Händen zu führen und
vorsichtig in die Backplane-Steckverbinder einzudrücken.
●
Einschieben des Einsteckmoduls mit mäßigem Druck
●
Der obere Fangstift des Einsteckmoduls muss in die rechte Bohrung und der
untere in die linke Bohrung am TSVP-Chassis geführt werden
●
Das Einsteckmodul ist richtig eingeschoben, wenn ein deutlicher Anschlag zu spüren ist
Kurzschlussgefahr
Beim Einstecken von kurzen und langen Modulen in benachbarte Slots kann die Frontplatte des kurzen Moduls Kurzschlüsse auf dem langen Modul verursachen.
Bitte auf ausreichenden Abstand achten!
●
Die Schrauben oben und unten an der Frontplatte des Einsteckmoduls festschrauben
Bei der Installation eines Rear-I/O Moduls sind folgende Hinweise zu beachten:
●
Rear-I/O Module wie z.B. R&S TS-PDC müssen besonders vorsichtig eingeschoben werden, damit der Stecker korrekt in die Führung des Steckerbinders in der
Backplane eingeführt wird und nicht beispielsweise versetzt. Die kurzen Leiterplattenführungen allein gewährleisten keine absolut sichere Führung.
●
Mehrere benachbarte R&S TS-PDC Module sollten immer in der Reihenfolge „von
links nach rechts“ eingeschoben und in umgekehrter Reihenfolge herausgezogen
werden. Wegen der Enge ist darauf zu achten, dass keine Bauteile auf der Lötseite
der Baugruppe beschädigt werden.
46Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 49
R&S®TS-PCA3
4.3.4Treiberinstallation
4.4Anschlüsse
4.4.1Netzanschluss
Inbetriebnahme
Anschlüsse
Die Treiber für die R&S Module werden mit der R&S GTSL Software installiert. Der
Installationsprozess ist im Handbuch "Software Description GTSL" beschrieben.
Für Fremdmodule wird auf die Herstellerdokumentation zum jeweiligen Einsteckmodul
verwiesen.
Der R&S TS-PCA3 benötigt eine Spannungsversorgung im Bereich von 110 VAC /
60 Hz oder 230 VAC / 50 Hz. Der benutzte Netzanschluss darf mit maximal 16 A abgesichert sein.
Das im R&S TS-PCA3 verwendetet Netzteil hat eine automatische Spannungsum-schaltung zwischen 100 und 240 Volt Wechselspannung (siehe Kapitel 9, "Technische
Daten", auf Seite 88).
4.4.2Anschlüsse an der Rückseite
Bild 4-1: Anschlüsse Rückseite ohne Optionen
47Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 50
R&S®TS-PCA3
4.4.3Anschlüsse an der Frontseite
Inbetriebnahme
Anschlüsse
1 = Ausbrüche für system- und anwenderspezifische Anschlüsse
2 = Analogbus-Anschluss
3 = Netzanschluss
4 = Steckplätze für Rear-I/O-Module
5 = Systemmodul
In der Grundkonfiguration hat der R&S TS-PCA3 nur den Netzanschluss (3), den Analogbus-Anschluss (2) und den Steckverbinder des Systemmoduls (5). Alle weiteren
Anschlüsse sind system- und anwenderspezifisch.
An der Rückwand des R&S TS-PCA3 können systemspezifische Steckverbinder (z.B.
Sub-D) installiert werden (1). Näheres hierzu finden Sie in Kapitel 4.5, "Verkabelung",
auf Seite 49.
Bild 4-2: Anschlüsse Frontseite
1 = Steckplätze (16 Stück)
An der Frontseite der Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 befinden sich in der
Grundkonfiguration keine Anschlüsse. Die vorhandenen Steckplätze können systemund anwenderspezifisch mit Einsteckmodulen und Anschlüssen bestückt werden.
48Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 51
R&S®TS-PCA3
4.5Verkabelung
4.5.1Konzept
Inbetriebnahme
Verkabelung
Die Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 besitzt umfangreiche Möglichkeiten der
inneren, internen und externen Verkabelung:
●
Innere Verkabelung: Verkabelung durch im R&S TS-PCA3 fest installierte Bussysteme.
–PXI-Triggerbus
–CAN-Bus
–Analogbus auf separater Backplane
●
Interne Verkabelung: Verkabelung innerhalb des Gehäuses des R&S TS-PCA3.
Hierbei werden Einsteckmodule verbunden mit im R&S TS-PCA3-Gehäuse eingesetzten Steckverbindern:
–Verkabelung des Analogbusses
–Verkabelung von cPCI/PXI-Modulen zur Adapterschnittstelle
–Verkabelung von cPCI/PXI-Modulen zu rückseitigen Steckverbindern
–Verkabelung spezieller cPCI/PXI-Modulen untereinander
●
Externe Verkabelung: Verkabelung außerhalb des Gehäuses.
49Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 52
R&S®TS-PCA3
Inbetriebnahme
Verkabelung
Bild 4-3: Innere und interne Verkabelungsvarianten
1 = Verkabelung kurzer cPCI-Module zur Adapterschnittstelle
2 = Verkabelung kurzer cPCI-Module zum Analogbus
3 = Analogbus
4 = Verkabelung kurzer cPCI-Module zu rückseitigen Steckverbindern
5 = Verkabelung Analogbus zu rückseitigen Steckverbindern
6 = PXI Local Bus
7 = Querverdrahtung kurzer cPCI-Module untereinander, frontseitig
Durch die verschiedenen Möglichkeiten der Verkabelung ergeben sich folgende Vorteile:
●
Mittels Trennung der Adapterseite (vorne) und Zuführung externer Geräte (hinten)
ergibt sich ein klares Signalkonzept ohne Querverdrahtung außerhalb des Gehäuses.
●
Sicherheit der Verdrahtung gegen unbeabsichtigte Veränderungen.
●
Wegen des einfachen inneren Verkabelungskonzeptes können Module im Servicefall schnell gewechselt werden. Busverbindungen ersetzen Kabelverbindungen.
50Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 53
R&S®TS-PCA3
4.5.2Analogbus
Inbetriebnahme
Verkabelung
●
An der Rückwand können systemspezifische Steckverbinder (z.B. Sub-D) installiert
werden. Von dort werden Signale zum Analogbus oder zur Adapterschnittstelle
verbunden. Auf diesem Weg können auch HF-Signale geführt werden, da Platz für
geeignete Stecker zur Verfügung steht.
Über eine eigene Backplane steht an allen Steckplätzen des R&S TS-PCA3 der Analogbus zur Verfügung. Der Zugang von Einsteckmodulen ist über die Steckverbinder
X1 ... X16 der jeweiligen Slots realisiert und wird in Abschnitt 3 „Aufbau“ beschrieben.
Zur Verfügung stehen
●
8 busstrukturierte Leitungen für benutzerdefinierte Signalpfade bis maximal 125
VDC (1 A) zwischen ROHDE & SCHWARZ-spezifischen Einsteckmodulen.
Der Analogbus wird direkt nur von Rohde & Schwarz-Einsteckmodulen genutzt. Ein
externer Zugriff auf den Analogbus ist aber über den Analogbus-Steckverbinder auf
der Geräterückseite möglich.
Verbindungen über den Analogbus werden von Matrix- und Relaismodulen verwendet.
Die Aufschaltung der Signale erfolgt im Allgemeinen softwaregesteuert.
4.5.3PXI-Triggerbus
Eine Synchronisation von Einsteckmodulen kann über den PXI-Triggerbus realisiert
werden. Die externe Ausleitung der Signale erfolgt über das Systemmodul.
Folgende Signale stehen zur Verfügung
●
Triggerbus mit 8 Leitungen (PXI_TRIG0 ...7)
4.5.4Interne Verkabelung kurzer cPCI-Module
Auf der Frontseite des R&S TS-PCA3 können entweder kurze oder lange Einsteckmodule gesteckt werden. Die langen Module (Hersteller: ROHDE & SCHWARZ) nutzen
den gesamten Raum zwischen Backplane und Adapterschnittstelle und schließen bündig mit der R&S TS-PCA3-Front ab. Die kurzen Module lassen bis zur Frontblende
einen Verdrahtungsraum frei.
Der Verdrahtungsraum kann wie folgt genutzt werden:
●
Verkabelung zwischen kurzen cPCI-Modulen untereinander
●
Adaptierung der Signale eines kurzen cPCI-Modul auf den Standard-Steckverbinder der Adapterschnittstelle (z.B. eine DIN-Leiste) in demselben Steckplatz. Hierfür
kann entweder eine lose Verdrahtung oder eine Adapterplatine verwendet werden.
●
Übergangskabel oder Stecker von kurzen cPCI-Steckmodulen mit ungeeigneten
Steckern zu testgerechten Schnittstellen.
51Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 54
R&S®TS-PCA3
Inbetriebnahme
Verkabelung
Bild 4-4 zeigt die Anpassung eines kurzen PXI-Moduls an die DIN-Leiste der Adapter-
schnittstelle mit Hilfe loser Verdrahtung.
Bild 4-4: Anpassung eines kurzen PXI-Moduls an die Adapterschnittstelle (Beispiel)
4.5.5Externe Verkabelung
Über die externe Verkabelung werden Mess- und Stimuligeräte, sowie die Prüflinge an
den R&S TS-PCA3 angeschlossen.
Um die externe Verkabelung übersichtlich zu gestalten, sollte das folgende Konzept
eingehalten werden:
●
Die Verkabelung zu den Prüflingen erfolgt an der Frontseite des R&S TSPCA3. Hier befindet sich der Prüflingsadapter; gegebenenfalls kann eine Adapter-
schnittstelle angeflanscht werden.
●
Die Verkabelung zu Mess- und Stimuligeräten erfolgt an der Rückseite des
TSVP. Hierzu können system- und anwenderspezifische Anschlüsse bzw. Steck-
verbindungen in die Rückseite eingebracht werden (vergleiche Bild 4-1 und
Bild 4-2).
Dieses Konzept ermöglicht eine hohe Übersichtlichkeit, eine schnelle Anpassung an
unterschiedliche Prüfaufgaben und lässt einen einfachen Wechsel von Einsteckmodulen zu.
52Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 55
R&S®TS-PCA3
4.5.6Öffnen des Gehäuses
Inbetriebnahme
Verkabelung
Gefahr durch elektrische Spannung!
Vor dem Öffnen des Gehäuses ist der R&S TS-PCA3 auszuschalten und von der Netzspannung zu trennen!
Das Öffnen des Gehäuses der Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 darf nur von
fachkundigem Personal durchgeführt werden!
Beim Öffnen des Gehäuses des R&S TS-PCA3 sind die ESD-Vorschriften (Electrostatic Discharge) zu beachten.
Für die Durchführung der internen Verkabelung ist das Gehäuse des R&S TS-PCA3 zu
öffnen. Dazu sind folgende Arbeitsschritte durchzuführen:
1. Sämtliche Verbindungen an der Front- und an der Rückseite des R&S TS-PCA3
lösen!
2. Die vier Gehäusefüße an der Rückseite des R&S TS-PCA3 abschrauben.
3. Den R&S TS-PCA3 auf die Griffe an der Frontseite stellen und den Gehäusetubus
vorsichtig vom R&S TS-PCA3 herunterziehen.
53Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 56
R&S®TS-PCA3
Inbetriebnahme
Verkabelung
Der R&S TS-PCA3 ist nun von allen Seiten her zugänglich. Das Schließen des Gehäuses erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
54Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 57
R&S®TS-PCA3
5Bedienung
5.1Allgemeines
5.2Ein- und Ausschalten des Geräts
Bedienung
Instrument Soft Panels
Der R&S TS-PCA3 besitzt keine Bedienelemente. Die Bedienung erfolgt komplett über
die eingesetzte Software.
Die Bedienung der eingesetzten Software ist der entsprechenden Dokumentation zu
entnehmen.
Der R&S TS-PCA3 wird am Netzschalter an der Rückseite ein- und ausgeschaltet.
Nach dem Einschalten des R&S TS-PCA3 und vor dem Starten der eingesetzten Software werden die im TSVP eingebauten PCI-Segmente mit ihren Brücken und Einsteckmodulen initialisiert. Diese Aufgabe wird vom BIOS auf dem Systemkontroller
durchgeführt.
5.3Selbstest
Im Rahmen des TSVP-Selbsttests wird ein tiefgehender Test der R&S Module durchgeführt und ein ausführliches Protokoll generiert. Dies geschieht über die "Selbsttest
Support Library".
Das Analoge Stimulus- und Messmodul R&S TS-PSAM wird als Messeinheit im TSVPSelbsttest verwendet. Durch Messungen über den Analogbus wird die Funktion der
Module im System sichergestellt.
Informationen zum Starten des Selbsttests und zur Reihenfolge der notwendigen
Arbeitsschritte sowie eine detaillierte Beschreibung der geprüften Parameter und der
Abläufe befindet sich im "Service Manual R&S CompactTSVP / R&S PowerTSVP".
5.4Instrument Soft Panels
Mit der Applikation „Instrument Soft Panels“ können die R&S Einsteckmodule interaktiv
bedient werden. Zusätzlich stehen in diesem Programm Werkzeuge wie „Pin Location“
und „Create Physical.ini“ zur Verfügung.
Die Dokumentation der Applikation „Instrument Soft Panels“ ist im Handbuch "Software
Description R&S GTSL" zu finden.
55Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 58
R&S®TS-PCA3
6Wartung
6.1Wichtige Benutzerhinweise
6.2Reinigen
Wartung
Reinigen
Die Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 ist wartungsfrei.
Stromschlag
Reinigungsarbeiten nur bei ausgeschaltetem R&S TS-PCA3 durchführen.
Zum Reinigen der Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 werden die folgenden
Geräte und Materialien empfohlen:
●
Staubsauger
●
Pinsel
●
weiche, fusselfreie Putzlappen
Beschädigung der Testplattform
Für die Reinigung des R&S TS-PCA3 dürfen keine aggressiven Reinigungsmittel verwendet werden.
Elektrische Schnittstellen dürfen nicht mit flüssigen Reinigungsmitteln wie z.B. Kontaktspray behandelt werden.
Je nach Umgebungsbedingungen kann es notwendig sein, die einzelnen Einsteckmodule des R&S TS-PCA3 auszubauen und mit einem Staubsauger zu reinigen.
56Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 59
R&S®TS-PCA3
6.3Auswechseln von Sicherungen
Wartung
Auswechseln von Sicherungen
Gefahr einer elektrostatischen Entladung
Elektrostatische Entladung (ESD) kann zu Schäden an den elektronischen Komponenten in den Modulen und den Testgeräten (DUT) führen.
Elektrostatische Entladung tritt auf beim Verbinden oder Trennen eines Testgeräts
(DUT) von der Testplatform.
Bei Arbeiten an den Einsteckmodulen des R&S TS-PCA3 sind die ESD-Vorschriften
(Electrostatic Discharge) zu beachten.
Die Netzversorgung des R&S TS-PCA3 ist durch Schmelzsicherungen gesichert. Die
Sicherungen befinden sich im Einbau-Gerätestecker an der Rückseite des R&S TSPCA3.
Bild 6-1: R&S TS-PCA3 Rückansicht
1 = Einbau-Gerätstecker mit Sicherungen (2 x IEC 127-T6,3H/250V)
Zum Wechseln einer defekten Sicherung sind die folgenden Arbeitsschritte durchzuführen:
1. R&S TS-PCA3 ausschalten.
2. R&S TS-PCA3 von der Netzspannung trennen (Einbau-Gerätestecker).
3. Sicherungshalter aus Einbau-Gerätestecker herausnehmen.
4. Defekte Sicherungen auswechseln.
57Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 60
R&S®TS-PCA3
Wartung
Auswechseln von Sicherungen
Defekte Sicherungen können unter Umständen optisch erkennbar sein. Im Zweifelsfall
ist ein Multimeter zu Klärung zu benutzen.
Gefahr eines Stromschlags
Die Sicherung ist Teil der Hauptstromversorgung. Daher kann eine Berührung der
Sicherung bei eingeschaltetem Gerät zu einem Stromschlag führen. Vergewissern Sie
sich vor dem Öffnen des Sicherungshalters, dass das Gerät ausgeschaltet und von
jeglicher Stromversorgung getrennt ist.
Verwenden Sie stets Sicherungen von Rohde & Schwarz (als Ersatzteil erhältlich) oder
Sicherungen des entsprechenden Typs und Nennwerts.
Die Einbau der Sicherungen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
58Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 61
R&S®TS-PCA3
7Einsteckmodule
7.1Allgemeines
Einsteckmodule
Allgemeines
Der R&S TS-PCA3 ist für eine Vielzahl von Einsteckmodulen geeignet, die auf den
Standards CompactPCI und PXI basieren. Zusätzlich berücksichtigt das Konzept die
besonderen Anforderungen einer modernen Produktionstestplattform. Dazu zählt auch
der Analogbus.
Bild 7-1: Einsteckmodule im R&S TS-PCA3
Es können folgende Arten von Einsteckmodulen verwendet werden:
Zugehörige Steckverbinder und Steckergehäuse DIN 41612, passend zu den Frontsteckverbindern der Einsteckmodule können bezogen werden z.B. von Fa. Siemens
unter der Bezeichnung
59Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Einsteckmodule
Konfigurationshinweise
GehäuseC42334-Z61-C2
Verriegelungshebel linksC42334-Z61-C11
Verriegelungshebel rechtsC42334-Z61-C12
RundkabeleinsatzC42334-Z61-C16
Steckerleiste 96-polig Typ RV42254-B1240-R960 (WireWrap-Stifte)
Weitere Lieferanten sind Fa. Harting (Gehäuse und Steckverbinder), Fa. Erni, Fa. Panduit (nur Steckverbinder).
Bei Adaptionen ist zu beachten, dass die Zählreihenfolge an den Steckverbindern P1
und P20 auf der Rückseite der cPCI-Back- plane in Bezug zur Frontseite gespiegelt
sind.
Die im R&S TS-PCA3 verwendeten Einsteckmodule sind in separaten Dokumentationen beschrieben.
7.2Konfigurationshinweise
●
Bei Mischung von kurzen und langen Modulen sollten nach Möglichkeit die kurzen
in der Nähe des Controllers, die langen weiter rechts konfiguriert werden.
●
Es ist darauf zu achten, dass die EMV-Richtlinien eingehalten werden. Eine ausreichende Schirmung ist nur durch Teilfrontplatten mit Schirmfedern zu erreichen, auf
innerer und äußerer Befestigungsebene.
●
Werden lange Karten neben kurzen eingesteckt, ist sicherzustellen, dass die Teilfrontplatte der kurzen Karte nicht Leitungen des benachbarten Moduls berühren
kann (Kurzschlussgefahr).
●
Die In-Circuit-Messeinheit, bestehend aus R&S TS-PSAM und TS-PICT, ist bevorzugt auf Slots 8 und 9 zu bestücken, da so die gleichmäßigsten Residuen erreicht
werden.
●
Um eine ausgeglichene Wärmeabfuhr zu erreichen, sollten Module mit R&S TSPDC möglichst nicht unmittelbar nebeneinander bestückt werden. Die sehr warm
werdenden R&S TS-PDC werden so besser gekühlt. Die optional erhältliche RearI/O-Lüftereinheit R&S TS-RFAN sorgt für verbesserte Kühlung der R&S TS-PDC
und ist besonders bei nicht horizontaler Einbaulage erforderlich.
●
R&S TS-PSM1, R&S TS-PSM3, R&S TS-PSM4 und R&S TS-PSM5 sollten im Slot
16 betrieben werden, damit die Signale vom Powerstecker an die Rückseite des
R&S TSVP geführt werden können.
Für diesen Zweck steht der optionale Kabelsatz R&S TS-PK04 1157.9104.02 zur
Verfügung.
Ein zweites Modul R&S TS-PSM1 oder R&S TS-PSM4 sollten in Slot 15 betrieben
werden.
Details sind der Dokumentation des jeweiligen Moduls zu entnehmen.
60Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 63
R&S®TS-PCA3
Einsteckmodule
Konfigurationshinweise
Die in Kapitel A.1, "TS-PCA3 Backplane Versionen", auf Seite 89 beschriebenen Auswirkungen durch TS-PCA3 Backplane-Redesign V4.0 sind zu berücksichtigen.
61Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 64
R&S®TS-PCA3
8Schnittstellenbeschreibung
8.1Steuer-Backplane
8.1.1Lage der Schnittstellen
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-1: cPCI-Backplane (Vorderansicht)
Bild 8-2: Steckverbinder P1 und P20 Front (Ansicht: Steckseite)
62Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 65
R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-3: cPCI-Backplane (Rückansicht)
Anmerkung: Die Zählweise ist gegenüber der Frontseite gespiegelt.
8.1.2cPCI-Steckverbinder
8.1.2.1Allgemeines
In den nachfolgenden Tabellen der P20-Steckverbinder sind teilweise doppelte Signalbezeichnungen angegeben. Dabei kennzeichnet die rechte Spalte die R&S-Signalbelegung.
63Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 66
R&S®TS-PCA3
8.1.2.2Slot 1 (System)
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
BPIO = Backpanel I/O
kompatibel zu 32-bit-cPCI-CPUs
Bild 8-4: Backpanel Version 4.0
8.1.2.3Slot 3 und 4 (cPCI-Peripherie)
NP = not populated, BP(I/O) = Backpanel I/O
64Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-5: Belegung Slot 3 und 4
* Backplane V2.x und 3.x: = BPIO
* Backplane ab V4.0:= SWCAN_H_I und SWCAN_L_I (Pins C1 und D1) wirken abgeschaltet wie
BP(I/O); Der CAN-Bus wird mit CAN_EN_I über Pullup zugeschaltet.
CAN_EN_I liegt normal auf GND oder bleibt offen.
8.1.2.4Slot 5 ... 14 (PXI-Peripherie / Rear I/O)
NC = not connected, NP = not populated, BPIO = Backpanel I/O
65Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-6: Belegung Slot 5 ... 14 (Backplane Version 2.0 bis 3.X)
* = Änderung ab Backplane Version 2.1: ±12 V und +5 V vorderseitig entfernt, isoliert
66Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 69
R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-7: Belegung Slot 5 ... 14 (Backplane Version 4.X)
8.1.2.5Slot 15 (PXI-Peripherie / Rear I/O for R&S TS-PSYS1)
NC = not connected, NP = not populated, BPIO = Backpanel I/O
Alle Signale rückseitig ausgeführt. REQ7#, GNT7# und CLK7 zusätzlich auf P1 geführt
und werden von R&S TS-PSYS1 genutzt. AD21 wird von R&S TS-PSYS1 aps IDSEL
genutzt.
67Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-8: Belegung Slot 15 (Backplane Version 2.0 bis 3.X)
* = Änderung ab Backplane Version 2.1: ±12 V und +5 V vorderseitig entfernt, isoliert
68Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-9: Belegung Slot 15 (Backplane Version 4.X)
8.1.2.6Slot 16 (CAN)
NC = not connected, NP = not populated, BPIO = Backpanel I/O
69Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 72
R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
Bild 8-10: Belegung Slot 16
8.1.3Steckverbinder X0 (P47)
Bild 8-11: Steckverbinder X0 (P47)
Tabelle 8-1: Belegung X0 (P47)
12
Pin
1-4MV1V1 Output
5-12MRTNV1 and V2 Return
13-18MV2V2 Output
19MRTNV3 Return
Signal NameDescription
20MV3V3 Output
21MV4V4 Output
22MRTNSignal Return
70Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Steuer-Backplane
12
Pin
Signal NameDescription
23MReservedReserved
24MRTNV4 Return
25M
Reserved
3
26MReservedReserved
27SEN#Enable
28M
Reserved
3
29MNCNot connected
30MV1SENSEV1 Remote Sense
31M
Reserved
3
32NNCNot connected
33MV2SENSEV2 Remote Sense
34MS RTNSense Return
35MV1SHAREV1 Current Share
36MV3SENSEV3 Remote Sense
37M
Reserved
3
38MDEG#Degrade Signal
39MINH#Inhibit
40M
Reserved
3
41MV2SHAREV2 Current Share
42MFAL#Fail Signal
43M
Reserved
3
44MV3SHAREV3 Current Share
45LCGNDChassis Ground
46MCANAC Input Neutral
47MACLAC Input Line
1
Pin number illustrated are of the female backplane connector
Zur Verbindung eines PowerTSVP mit einem CompactTSVP darf an den TS-PSYS2Steckverbinder X30 nur das Kabel TS-PK02 1166.4160.02 angeschlossen werden. Die
Seite mit dem Ferrit muss mit der TS-PSYS1 im CompactTSVP verbunden werden.
Der Analogbus-Steckverbinder X2 befindet sich auf der Rückseite des R&S TS-PCA3
und ist mit dem Analogbus-Steckverbinder X21 auf der Analogbus-Backplane verbunden.
An den Analogbus-Steckverbinder X2 darf nur das Kabel TS-PK01 (R&S No.
1166.4147.02) angeschlossen werden.
Gefahr eines Stromschlags
Die Produktionstestplattformen R&S CompactTSVP und R&S PowerTSVP sind für
Betriebsspannungen bis 125 V ausgelegt. Falls mit hohen Spannungen gearbeitet
wird, können diese am Analogbus-Steckverbinder X2 anliegen. Das Kabel TS-PK01
muss deshalb immer beidseitig mit den Testsystemen R&S CompactTSVP und
R&S PowerTSVP verbunden sein.
Messaufbauten mit berührungsgefährlichen Spannungen (über 30 V r.m.s und 42,4 V
peak oder 60 V d.c) dürfen nur von Elektrofachkräften bedient werden. Es müssen die
entsprechenden Normen und Richtlinien berücksichtigt werden.
X12 : +5 V an Rear-I/O Slot A4 / CAN verfügbar wenn gesteckt
8.6.2Rückwand Slot A4 / CAN
Tabelle 8-16: Typ:9 pol Buchse
PinSignal
2CAN_L
3GND
6GND
7CAN_H
9+5V
84Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 87
R&S®TS-PCA3
8.6.3Rückwand Slot A4 / DIO von Slot A2
Schnittstellenbeschreibung
Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 (Option)
Tabelle 8-17: Typ: 25 pol Buchse
PinSignal
1A2_P5.IO0
2A2_P5.IO2
3A2_P5.IO4
4A2_P5.IO6
5A2_P6.IO0
6A2_P6.IO2
7A2_P6.IO4
8A2_P6.IO6
9A2_P7.IO0
10A2_P7.IO2
11A2_P7.IO4
12A2_P7.IO6
13GND
14A2_P5.IO1
15A2_P5.IO3
16A2_P5.IO5
17A2_P5.IO7
18A2_P6.IO1
19A2_P6.IO3
20A2_P6.IO5
21A2_P6.IO7
22A2_P7.IO1
23A2_P7.IO3
24A2_P7.IO5
25A2_P7.IO7
85Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 88
R&S®TS-PCA3
8.6.4Rückwand X1 von Slot A1
Schnittstellenbeschreibung
Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 (Option)
Tabelle 8-18: Typ: 37 pol Buchse
PinSignal
1A1_P5.IO0
2A1_P5.IO2
3A1_P5.IO4
4A1_P5.IO6
5A1_P6.IO0
6A1_P6.IO2
7A1_P6.IO4
8A1_P6.IO6
9A1_P7.IO0
10A1_P7.IO2
11A1_P7.IO4
12A1_P7.IO6
13GND
14-19nicht verdrahtet
20A1_P5.IO1
21A1_P5.IO3
22A1_P5.IO5
23A1_P5.IO7
24A1_P6.IO1
25A1_P6.IO3
26A1_P6.IO5
27A1_P6.IO7
28A1_P7.IO1
29A1_P7.IO3
86Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 89
R&S®TS-PCA3
Schnittstellenbeschreibung
Backplane-Erweiterung R&S TS-PXB2 (Option)
PinSignal
30A1_P7.IO5
31A1_P7.IO7
32-37nicht verdrahtet
87Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
9Technische Daten
Technische Daten
Die technischen Daten der Produktionstestplattform R&S TS-PCA3 sind in den entsprechenden Datenblättern angegeben. Bei Diskrepanzen zwischen Angaben in diesem Bedienhandbuch und den Werten im Datenblatt gelten die Datenblattwerte.
88Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 91
R&S®TS-PCA3
AAnhang
A.1TS-PCA3 Backplane Versionen
A.1.1Auswirkungen durch TS-PCA3 Backplane-Redesigns
Anhang
TS-PCA3 Backplane Versionen
Anhang
V1.xBasisversion, hat einige Local-Bus-Verbindungen, gebusster 10-MHz-Clock.
Pins und einiger 5-V-Pins vorn bei X20 wie V2.1; Backplane hat Seriennummer;
Serien-Nr. TS-PCA3 100063 und 100077 bis 100108
V4.0Volle Kompatibilität mit Zukaufmodulen bei X20, durch Isolieren ±12 V,+5 V
vorn, Rückseite keine ±12 V mehr;+5 V an anderen unkritischen Pins der
Rückseite; CAN-Bus schaltbar nur für CAN-Module, Fremdmodule können
CAN-Bus auf anderen Slots nicht mehr blockieren; AUX-Signale getrennt;
Local-Bus Pins komplett frei; Slot 3 und 4 auch für CAN/R&S TS-PMB V3
nutzbar;
Ab Serien-Nr. TS-PCA3 100109.
Die Auswirkungen sind im wesentlich auf den Stecker X20 bezogen, der je nach Norm
oder Dokument als J2 oder X20 bezeichnet wird.
A.1.2Auswirkungen durch TS-PCA3 Backplane-Redesign V4.0
A.1.2.1Grund
Inkompatibilität zu einigen neuen PXI-Modulen von Fremdlieferanten mit PXI-LocalBus wurden behoben.
Durch Abweichungen von den PXI- Richtlinien bei Fremdmodulen als auch beim R&S
TS-PCA3 konnte es zu Beschädigungen der Fremdmodule sowie Störung der CANKommunikation zwischen den im Rahmen verbauten R&S TS-PCA3 Modulen kommen.
89Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
Page 92
R&S®TS-PCA3
A.1.2.2Maßnahmen
Anhang
TS-PCA3 Backplane Versionen
Da der R&S TS-PCA3 den PXI-Local-Bus ausdrücklich nicht unterstützt und Fremdmodule die Ausgänge des PXI-Local-Bus nur Freischalten dürfen, wenn eine Unterstützung gewährleistet ist, wurden bei den alten Backplaneversionen die freien Pins für
Versorgungsspannungen (+5 V bzw. ±12 V) intelligenter Rear/IO Module verwendet.
Bei Abweichungen anderer Hersteller von den Richtlinien konnte dies eine Beschädigung der Fremdmodule zur Folge haben. Des weiteren konnte ein Fremdmodul den
CAN-Bus blockieren.
Zur Beseitigung der beschriebenen Inkompatibilität wurden beim Redesign V4.0 der
Backplane die für den Local-Bus verwendeten Pins bei allen zur Verfügung stehenden
PXI-Slots des R&S TS-PCA3 nach vorne komplett isoliert. Somit können keine
Beschädigungen der Fremdmodule durch die Versorgungsspannungen mehr auftreten.
Zur Absicherung der CAN-Kommunikation der R&S TS-PCA3 Module wird der CANBus an den PXI-Slots nur noch aktiviert, wenn ein Steuersignal (Pull-up Widerstand
330 Ω) an Pin X20/D18 auf dem Modul dies freigibt.
A.1.2.3Auswirkungen
Allgemein
Slot 1 und 2
Slot 3 und 4
●
Weiterhin keine Unterstützung des PXI-Local-Bus.
●
Keine ±12-V-Spannung mehr am Stecker X20 (Details siehe Pinbelegung)
●
Keine +5-V-Spannung mehr an der Vorderseite des Stecker X20 nur
noch Rückseitig vorhanden (Details siehe Pinbelegung)
●
Alte R&S TS-PDC V1.0 (Serien-Nr.100000 bis 100192) müssen für
den Betrieb mit der neuen Backplane V4.0 von Hand durch Nachverdrahtung auf den Stand V1.1 gebracht werden, da die +5-V-Versorgungsspannung an der Rückseite der Backplane auf andere Pins
gelegt wurde.
●
Die auf der Backplane vorhandenen AUX-Signale wurden in Einzelsignale zerlegt. Sie können nun einzeln oder zur Erhöhung der Stromtragfähigkeit gepaart benutzt werden. Bei Verwendung paarweiser verbundener AUX-Signale (AUX1L mit AUX1R und AUX2L mit AUX2R),
besteht kein Unterschied zu älteren Backplane-Versionen. Die Verbindung kann an den Pins der Schnittstelle erfolgen und in Verbindung mit
einer Schraube auf der Backplane, mit der die Stromschienen an AUX
gelegt werden.
●
CAN-Bus nur freigeschaltet über Pull-up an X20/D18.
●
Slot 1 und der überdeckte Slot 2 sind weiterhin für Standard-CPUs mit
RIO-Modul geeignet. Ein Umbau alter CPUs wegen Farbfehlern
(„Gelbstich“-Anzeige) ist nicht mehr notwendig.
●
An der Rückseite Slot 1 ist der Einsatz eines R&S TS-PSC0 (RIOModul) möglich; der Rechner frontseitig muss dabei entfernt sein.
●
In Slot 3 und 4 können mit Ausnahme der R&S TS-PSM1 alle CANModule betrieben werden. (Achtung: Berührgefahr der Schirmfedern
der Embedded CPU mit der Modulplatine in Slot 3)
Slot 5 bis 14
●
In den Slots 5 bis 14 können ohne Einschränkungen alle PXI-Module
betrieben werden. Ebenso können alle TSVP-CPCI-Module uneingeschränkt eingesetzt werden. Bei CAN-Modulen R&S TS-PMB und R&S
TS-PSM1 bestehen Einschränkungen (siehe Beschreibung der
Module).
90Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
A.1.3Auswirkungen der Versionen auf einzelne Module
A.1.3.1Ohne Einschränkungen in Slots 5 bis 14 verwendbar
●
Slot 15
Slot 16
Bei Slot 15 wurde oben beschrieben Änderungen nicht durchgeführt so
dass auf den Pins des PXI-Local-Bus weiterhin +5 V und ±12 V sowie
der CAN-Bus verdrahtet sind. Daher dürfen hier nur R&S- Module
betrieben werden. Aus mechanischen Gründen kommen nur Module in
Frage, die kein Rear-I/O-Modul benötigen.
●
Slot 16 ist weiterhin nur für die Verwendung von R&S Schaltmodule mit
CAN Ansteuerung geeignet (R&S TS-PMB, R&S TS-PSM1, R&S TSPSM2, R&S TS-PSM3, R&S TS-PSM4, R&S TS-PSM5). R&S TS-PIO2
und R&S TS-PSU können in diesem Slot nicht verwendet werden, da
hierfür ein Rear-I/O Modul benötigt wird, welches aus mechanischen
Gründen in diesem Slot nicht betrieben werden kann.
R&S TSPSAM (empfohlen Slot 8)
Anhang
TS-PCA3 Backplane Versionen
R&S TS-PICT (empfohlen Slot 9)
R&S TS-PFG
R&S TS-PAM
R&S TS-PDFT
R&S TS-PSU
R&S TS-PSM2
R&S TS-PIO2
A.1.3.2Versionsabhängige Auswirkungen
R&S TS-PDCNur an der Rückseite von dafür vorgesehenen Modulen steckbar.
Alte R&S TS-PDC V1.0 (Serien-Nr. 100001 bis 100192) müssen für den
Betrieb mit der neuen Backplane V4.x von Hand durch Nachverdrahtung
auf den Stand V1.1 gebracht werden, da die +5-V-Versorgungsspannung
an der Rückseite der Backplane auf andere Pins gelegt wurde.
In Backplane V4.x wird CAN-Bus deaktiviert, was sich aber nur bei Sonderanwendung auswirken kann.
R&S TS-PMB V2.x (hat nur einen cPCI-Stecker X20), Serien-Nr. bis 100182
Kann bis Backplane V3.x in Slots 5 bis 16 gesteckt werden.
In V4.0 direkt nur in Slot 15 und 16 steckbar; für den Betrieb in Slot 5 bis14
ist ein Update auf TAZ 2.14 (Nacharbeit) erforderlich und rückseitig ein
Modul R&S TS-PRIO zu stecken.
In Neulieferungen werden nur V3.x geliefert.
R&S TS-PMB V3.x (hat 2 cPCI-Stecker), Serien-Nr. ab 100183
91Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Anhang
TS-PCA3 Backplane Versionen
R&S TS-PSM1In Backplane V1.x bis V3.x auf Slots 3 bis 16 verwendbar.
R&S TS-PIO1In Backplane V1.x bis V3.x auf Slots 5 bis 16 verwendbar. Ab V2.1 ist ±12 V
PXI-FremdmoduleBei Backplane-Version V2.0 liegen Versorgungsspannungen auf einigen
R&S TS-PSC0Ab V2.0 einsetzbar; muss hinten auf Slot 1 stecken, Slot muss vorn frei blei-
R&S TS-PSC3(=CP304) kann in allen Backplane-Versionen eingesetzt werden; darf nur in
Kann in allen Versionen auf Slots 5 bis 16 gesteckt werden; bei V4.x
zusätzlich auch in Slot 3 und 4 (höhere Pinausbauten bei ICT möglich)
In Backplane V4.x auch verwendbar in Slot 3 und 4; (Achtung: Slot 3
Berührgefahr der Schirmfedern der Embedded CPU mit der Modulplatine)
Ab V4.x nur in Slots 15 und 16 verwendbar.
Wegen der Zuführbarkeit externer Signale von der Rückseite wird sowieso
empfohlen, R&S TS-PSM1 auf Slot 16 und eventuell noch in Slot 15 zu
betreiben.
nicht mehr verfügbar.
Ab V4.x nur in Slots 15 und 16 verwendbar. Ab Serien-Nr. 100160 auch in
Slots 5 bis 14 verwendbar, wenn rückseitig R&S TS-PRIO gesteckt wird;
allerdings keine ±12 V vorhanden.
Local-Bus-Leitungen. Hier besteht die potentielle Gefahr einer Zerstörung
des Fremdmoduls.
Bei V2.1 bis 3.x wurden ±12 V und einige +5-V-Pins auf Local-Bus entfernt.
Ab V4.0 auf allen PXI-Slots 5 bis 14 uneingeschränkt einsetzbar, keine Versorgungsspannungen im X20-Stecker.
ben, also kein Controller in den Front Slots.
Slot 1 vorn gesteckt werden. Das zugehörige RIO-Modul zu CP304 darf nur
auf Slot 1 Rückseite gesteckt werden.
R&S TS-PSC4(=CP306) Ab V3.0 einsetzbar;
bei V2.x sind Lötarbeiten auf Rechner und RIO-Board notwendig (Umkonfigurieren von Widerständen). Das zugehörige RIO-Modul zu CP306 darf nur
auf Slot 1 Rückseite gesteckt werden. Die RIO-Module von CP304 und 306
sind nicht austauschbar.
R&S TS-PSC5Ab V4.0 einsetzbar (RIO Module älterer Systemkontroller können nicht
zusammen mit dem R&S TS-PSC5 verwendet werden).
R&S TS-PSC6Ab V4.0 einsetzbar (RIO Module älterer Systemkontroller können nicht
zusammen mit dem R&S TS-PSC6 verwendet werden).
R&S TS-PIO2Kann in alle Versionen auf Slots 5 bis14 gesteckt werden, in Backplane
V4.x auch in Slot 3 und 4.
Vorsicht: Berührgefahr mit Frontplatte Slot 2.
R&S TS-PSUKann in allen Versionen auf Slots 5 bis 14 gesteckt werden, in Backplan
V4.x auch in Slot3 und 4.
Vorsicht: Berührgefahr mit Frontplatte Slot 2. Wegen Kühlung möglichst
nicht mehrere R&S TS-PSU direkt nebeneinander stecken oder neben temperaturempfindlichen Modulen.
R&S TS-PSM2Kann in allen Versionen auf Slots 5 bis 16 gesteckt werden, in Backplan
V4.x auch in Slot 3 und 4.
Vorsicht: Berührgefahr mit Frontplatte Slot 2.
R&S TS-PSM3Kann in allen Versionen auf Slots 5 bis 16 gesteckt werden.
Für den Betrieb in Slot 5 bis14 ist rückseitig ein Modul R&S TS-PRIO zu
stecken.
92Bedienhandbuch 1152.3908.11 ─ 19
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R&S®TS-PCA3
Anhang
TS-PCA3 Backplane Versionen
R&S TS-PSM4Kann in allen Versionen auf Slots 5 bis 16 gesteckt werden.
Für den Betrieb in Slot 5 bis14 ist rückseitig ein Modul R&S TS-PRIO zu
stecken.
R&S TS-PSM5Kann in allen Versionen auf Slots 5 bis 16 gesteckt werden.
Für den Betrieb in Slot 5 bis14 ist rückseitig ein Modul R&S TS-PRIO zu
stecken.
Rear-I/O und kundenspezifische Anpassungen:
Die Backplaneversionen bis 3.x besitzen an der Rückseite des PXI-Busses
(Stecker X2 bzw. X20) auf den Slots 3 bis 14 Versorgungsspannungen +5 V
und ±12 V im Bereich des Local-Bus, die die Gefahr von Konflikten/Beschädigung von PXI-Modulen mit sich führen. Andererseits konnten die Spannungen zur Versorgung von Modulen verwendet werden. Ab V2.1 wurden
auf der Vorderseite ±12 V und ein Teil der 5-V-Pins isoliert.
Ab V4.0 fehlen diese Spannungen vorn an X20 komplett. An der Rückseite
steht nur noch +5 V an anderen, von PXI her unkritischen Pins zur Verfügung. Kundenspezifische Module können hier ein Problem haben, wenn sie
auf die Versorgung von +5 V oder ±12 V zugreifen. +5 V kann man hinten
über zusätzliche Verdrahtung auf dem RIO-Modul zu den neuen Pins erreichen. ±12 V ist aus Sicherheitsgründen an X20 nicht mehr verfügbar. Sie
können aber nach hinten gebracht werden, wenn auf dem frontseitigen
Modul eine Brücke zwischen Stecker X1 und X20 zu den früheren ±12-VPins gelötet wird.
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