Nikon AF-S NIKKOR 28 operation manual

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Objektiv betrachtet ...
Allgemeines
Wenn man sich überlegt, dass ein Objektiv im Wesentlichen aus ein paar Linsen besteht, die in einem Gehäuse untergebracht sind, kann man sich über die teilweise hohen Preise wundern. Bei modernen Objektiven handelt es sich jedoch um Präzisionsteile, die mit 15 oder mehr hoch­wertigen Linsen und einer komplizierten Feinme­chanik bestückt sein können.
Elemente eines Objektivs
Objektivöffnung
In einem Zoom-Objektiv zum Beispiel müssen so­wohl bei der Änderung der Brennweite als auch der Entfernungseinstellung gleich mehrere Lin­sengruppen mit hoher Genauigkeit in komplizier­ten Bewegungen gegeneinander verstellt werden. Funktionen wie Autofokus und Vibrations-Reduk­tion runden das High-Tech-Produkt ab.
Natürlich gibt es auch Qualitätsunterschiede, die Sie bei einer Anschaffung berücksichtigen soll­ten. Näheres hierzu fi nden Sie im nachfolgenden Text.
Fokussierring
Anschlussgewinde / Bajonett
HC 91667 – Stand: 11.03.2011
Lichtstärke
Zoomring
Schalter für Autofokus / manuellem Fokus
Filtergewinde (Durchmesser)
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Beschriftungen am Objektiv
b) Autofokus Silent Wave
a) Vibrations­Reduktion
c) Zoom­bereich
a) Vibrations-Reduktion
Hier ist ein Bildstabilisator gemeint. Er sollte bei Objektiven mit einer Brennweite1) von über 70mm vorhanden sein. Bei der Aufnahme von weit ent­fernten Objekten kann man leicht verwackeln. Hier hilft ein fl exibel gegen Erschütterungen ge- schütztes Objektiv mit optischem Bildstabilisator. Sie werden sich vielleicht wundern tiertes Objektiv innen lose erscheint, aber genau diese Eigenschaft verhindert das Verwackeln.
Für die Bildstabilisatoren existieren je nach Ka­merahersteller diverse Namen: z. B. VR, IS, ED, L, IS oder USM.
1)
Brennweite
Die Brennweite eines Objektivs wird in Milli­meter angegeben. Je größer die Brennweite, desto näher er­scheint das Motiv und desto kleiner wird der Blickwinkel. Je kleiner die Brennweite, desto weiter ent­fernt erscheint das Objektiv und desto größer wird der Blickwinkel.
Aufgenommen mit einem Ob­jektiv mit kleiner Brennweite, z.B. 18 mm
b) Autofocus
Wie scharf Bilder werden, hängt in erster Linie von der richtigen Fokussierung des Objektivs ab. Die AF-Funktion übernimmt die Scharfeinstellung automatisch, sobald Sie den Auslöser etwas he­runterdrücken.
Bei unserem Beispiel-Objektiv bedeutet der Zu­satz „S“: „Silent Wave“ Motor, ein Ultraschallmo-
d) Lichtstärke
e) ohne Blendenring
, dass ein mon-
Aufgenommen mit einem Ob­jektiv mit großer Brennweite, z.B. 105 mm
tor, der sehr leise, präzise und schnell fokussiert. Zwei Varianten sollten Sie bei der Autofocus-
Funktion kennen:
1. AF-Single: Das Objektiv fokussiert und ver­ändert danach die eingestellte Entfernung nicht mehr. Sie können nicht auslösen, solange die Scharfstellung nicht erfolgreich war.
2. AF-Continuous: Das Objektiv arbeitet mit einer Schärfennachführung für bewegte Objekte. Bei halbgedrücktem Auslöser fokussiert die Kamera laufend nach, wenn sich das Objekt bewegt.
Bei hochwertigen Kameras können Sie zwischen beiden AF-Varianten umschalten.
c) Zoombereich
Mit der Zoom-Funktion können Sie die Brenn­weite des Objektivs verändern. Die Zoombe­reich-Angabe auf dem Objektiv gibt die kleinste einstellbare Brennweite (z.B. 18 mm) und größ­te einstellbare Brennweite (z.B. 55 mm) an. Die Brennweite lässt sich mit dem Zoomring stufen­los verändern.
Mit einem Zoomobjektiv haben Sie also die Mög­lichkeit, sowohl weit entfernte als auch nahe Ob­jekte formatfüllend zu fotografi eren.
d) Lichtstärke
Die Lichtstärke eines Objektivs gibt über die größtmögliche Blendenöffnung Auskunft. Bei ei­nem Objektiv mit der Lichtstärke 1:2,8 ist Blende 2,8 die größtmögliche Blendenöffnung.
Für die Praxis bedeutet dies, dass Sie mit ei­nem lichtstarken Objektiv in dunkler Umgebung bessere Ergebnisse erzielen als mit einem licht­schwachen. Weiterhin hat die große Blendenöff­nung gestalterische Vorteile, wenn man eine ge­ringe Schärfentiefe wünscht.
Der größtmögliche Durchmesser der Blenden­öffnung ist von der Brennweite des Objektivs abhängig. Er ergibt sich aus dem Verhältnis von Brennweite zu Lichtstärke. Ein 50 mm Objektiv mit der Lichtstärke von 1:2,0 hat eine maximale Blendenöffnung von 25 mm (Brennweite : Licht­stärke = 50 mm : 2,0 = 25 mm).
Bei einem 200 mm Teleobjektiv mit einer Licht­stärke von 1:2,0 beträgt die Blendenöffnung be­reits 100 mm (200 mm / 2,0 = 100 mm). Dement­sprechend groß muss auch die Frontlinse sein, was sich wiederum im Preis des Objektivs wie­derspiegelt.
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e) Blendeneinstellung
Die Blendeneinstellung wird bei den heutigen Kameras nicht mehr am Objektiv sondern an der Kamera vorgenommen. Mit der Blendeneinstel­lung beeinfl ussen Sie die Schärfentiefe.
Foto-Film und Bildsensor
Was bei herkömmlichen Fotoapparaten der Film ist, ist bei digitalen Kameras der Bildsen­sor (CCD-Chip). Beide können unterschiedliche Abmessungen und damit auch unterschiedliche Bildwinkel haben. Vom Bildwinkel hängt ab, wie­welcher Teil des Bereiches vor der Kamera auf dem Foto zu sehen ist. Je Größer der Film bzw. Bildsensor, desto größer sind Bildwinkel und Bil­dinhalt.
Beispiel: Ein 50mm Objektiv entspricht an einer
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– Kleinbildkamera (Filmformat = 24x36 mm
einem Normalobjektiv.
– Digitalkamera einem leichten Teleobjektiv, da
deren Bildsensor kleiner ist als 24x36 mm
– Mittelformatkamera einem Weitwinkelobjektiv,
da deren Film größer ist als 24x36 mm2.
Das Verhältnis zwischen dem Bildwinkel einer Kleinbildkamera und dem Bildwinkel einer Digi­talkamera nennt man Cropfaktor. Bei vielen di­gitalen Spiegelrefl exkameras (DSLR) liegt er bei ca. 1,5.
Unser 50mm-Objektiv würde an einer digitalen Spiegelrefl exkamera, also einem 75 mm Tele- objektiv entsprechen (50 mm x 1,5 = 75 mm). Das gewohnte Normalobjektiv müsste eine Brennwei­te von ca. 33 mm haben (33 mm x1,5 = 49,5 mm).
Beispiel für Cropfaktor
)
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Altes Objektiv an neuer Kamera?
Einige Objektive alter analoger Spiegelrefl exka- meras passen mechanisch auch an neue digitale Spiegelrefl exkameras desselben Herstellers.
Natürlich stimmen die optischen Eigenschaften nicht mehr, da die Filmgröße und die Sensorgrö­ße voneinander abweichen.
Objektive werden so berechnet, dass das einfal­lende Licht die Fläche des Films bzw. Bildsen­sors optimal abdeckt und die Objekte möglichst wenig verzerrt aufgenommen werden.
Unser Tipp: Immer ein Objektiv verwenden, wel­ches für die entsprechende Kamera berechnet wurde. Es könnten sonst Bildverzerrungen und andere Qualitätsmängel auftraten.
Die verschiedenen Objektiv-Typen
Standardobjektiv
Das mitgelieferte Objektiv ist meist ein Standard­objektiv (Normalobjektiv mit nur leichter Weitwin­kel- oder Tele-Funktion). Es ist gut für Anfänger und Amateurfotografen geeignet, genügt jedoch den Anforderungen professioneller und fortge­schrittener Fotografi e nicht, da der kreative Spiel- raum mit diesen Objektiven sehr begrenzt ist.
Zoom-Objektiv
Bei einem Zoom-Objektiv gibt es einen Brenn­weitenbereich, der durch Verschieben der Lin­sen in dem Objektiv erreicht wird. Ein einfaches Drehen am Einstellring bewegt die Linsengrup­pen im Inneren des Objektivs. Modernen Zoom­Objektive können einen Brennweitenbereich von 18-300 mm abdecken.
Hochwertige Objektive haben viele Linsen mit hoher Güte, die exakt aufeinander abgestimmt sind. Hieraus ergeben sich zum Teil erhebliche Qualitäts- und Preisunterschiede bei den Objek­tiven, die mit den unterschiedlichen Kosten für einfache und hochvergütete Brillengläser ver­gleichbar sind.
50 mm-Objektiv an DSLR (Cropfaktor 1,5)
50 mm-Objektiv an Kleinbildkamera
Teleobjektiv mit fester Brennweite
Diese Objektive kennt man aus der Sportfotogra­ e. Exzellente Lichtstärke bei fester Entfernungs­einstellung gewährleistet eine perfekte Aufnah­me bei kurzer Belichtungszeit, die bei bewegten Motiven zu besten Ergebnissen führt.
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Weitwinkelobjektiv
Weitwinkelobjektive haben eine kürzere Brenn­weite und damit einen größeren Bildwinkel als Normalobjektive. Das bedeutet, dass zwar ein größerer Bereich abgebildet wird, die einzelnen Gegenstände aber kleiner dargestellt werden.
Typische Anwendungsbereiche für Weitwinkel­objektive sind Landschafts- und Architekturfoto­grafi e sowie Innenaufnahmen.
Makroobjektiv
Mit einem Makroobjektiv bzw. einem Objektiv mit Makrofunktion können Sie sehr nah an das Ob­jekt herangehen und einen Abbildungsmaßstab von bis zu 1:1 erreichen. So können auch kleine Objekte wie z.B. Insekten formatfüllend aufge­nommen werden.
Ab einem möglichen Abbildungsmaßstab von ca. 1:4 gelten Objektive als makrofähig. Normale Objektive erzielen maximale Abbildungsmaßstä­be im Bereich von 1:7 bis 1:9.
Pancake und Fixfokus
Bei einem Pancake-Objektiv handelt es sich um ein auf die Bilderfassung des menschlichen Au­ges angepasstes Objektiv. Eine feste Brennweite und eine exzellente Lichtstärke und eine minima­le Bildverzerrung zeichnen dieses Objektiv aus.
Streulichtblende (Sonnenblende)
Eine Streulichtblende wird vorne auf das Objektiv aufgesetzt und verhindert, dass seitlich einfallen­des Licht an Linsen oder
Fassungsteilen refl ektiert wird. Dieses Streulicht kann von Sonnenschein­refl exionen und im Innenbereich durch Strahler entstehen. Durch Streulicht können Bildfehler wie Lichtsäume in der Form von Kreisen oder Ringen verursacht werden. Darüber hinaus wird die Aufnahme leicht fl au und kontrastarm.
Bei Aufnahmen mit direktem Gegenlicht, wie bei­spielsweise bei Sonnenuntergängen, zeigt die Streulichtblende allerdings keine Wirkung.
Anschlussgewinde / -bajonett
Nicht jedes Objektiv passt an jede Kamera. Hier müssen beide Seiten des Anschlusses zusam­menpassen.
Achten Sie auf die Angabe der Kameraempfeh­lung oder rufen im Zweifel Sie unsere Fachbe­rater an.
Haben Sie weitere Fragen? Unsere Experten be­raten Sie gern telefonisch!
Fischauge
Je kürzer die Brennweite eines Objektivs ist, desto größer ist der erfasste Aufnahmebereich, bzw. Bildwinkel. Ein Fischauge hat eine so kur­ze Brennweite, dass es fast einen Winkel von 180 Grad erfassen kann. Da durch die Objektiv­konstruktion die Bildverzerrung nicht korrigiert wird, ähneln die Aufnahmen dem Blick durch ein Fischauge, daher der Name.
Filter für Objektive
Wir empfehlen die Nutzung von Filtern auf hoch­wertigen Objektiven. Zum Einen wird das hoch­wertige Objektiv vor Kratzern geschützt, zum An­deren bringt z.B. ein UV-Filter deutlich bessere Kontraste und Aufnahmequalität bei leicht duns­tiger Luft.
0180 521 22 85
Mo. bis Fr. 7 – 20 Uhr, Sa. 8 – 16 Uhr
(0,14 € / Min. Festnetz / Mobilfunk max. 0,42 € / Min.)
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