Objektiv betrachtet ...
Allgemeines
Wenn man sich überlegt, dass ein Objektiv im
Wesentlichen aus ein paar Linsen besteht, die in
einem Gehäuse untergebracht sind, kann man
sich über die teilweise hohen Preise wundern.
Bei modernen Objektiven handelt es sich jedoch
um Präzisionsteile, die mit 15 oder mehr hochwertigen Linsen und einer komplizierten Feinmechanik bestückt sein können.
Elemente eines Objektivs
Objektivöffnung
In einem Zoom-Objektiv zum Beispiel müssen sowohl bei der Änderung der Brennweite als auch
der Entfernungseinstellung gleich mehrere Linsengruppen mit hoher Genauigkeit in komplizierten Bewegungen gegeneinander verstellt werden.
Funktionen wie Autofokus und Vibrations-Reduktion runden das High-Tech-Produkt ab.
Natürlich gibt es auch Qualitätsunterschiede, die
Sie bei einer Anschaffung berücksichtigen sollten. Näheres hierzu fi nden Sie im nachfolgenden
Text.
Fokussierring
Anschlussgewinde /
Bajonett
HC 91667 – Stand: 11.03.2011
Lichtstärke
Zoomring
Schalter für Autofokus /
manuellem Fokus
Filtergewinde (Durchmesser)
Beschriftungen am Objektiv
b) Autofokus
Silent Wave
a) VibrationsReduktion
c) Zoombereich
a) Vibrations-Reduktion
Hier ist ein Bildstabilisator gemeint. Er sollte bei
Objektiven mit einer Brennweite1) von über 70mm
vorhanden sein. Bei der Aufnahme von weit entfernten Objekten kann man leicht verwackeln.
Hier hilft ein fl exibel gegen Erschütterungen ge-
schütztes Objektiv mit optischem Bildstabilisator.
Sie werden sich vielleicht wundern
tiertes Objektiv innen lose erscheint, aber genau
diese Eigenschaft verhindert das Verwackeln.
Für die Bildstabilisatoren existieren je nach Kamerahersteller diverse Namen: z. B. VR, IS, ED,
L, IS oder USM.
1)
Brennweite
Die Brennweite eines Objektivs wird in Millimeter angegeben.
Je größer die Brennweite, desto näher erscheint das Motiv und desto kleiner wird der
Blickwinkel.
Je kleiner die Brennweite, desto weiter entfernt erscheint das Objektiv und desto größer
wird der Blickwinkel.
Aufgenommen mit einem Objektiv mit kleiner Brennweite,
z.B. 18 mm
b) Autofocus
Wie scharf Bilder werden, hängt in erster Linie
von der richtigen Fokussierung des Objektivs ab.
Die AF-Funktion übernimmt die Scharfeinstellung
automatisch, sobald Sie den Auslöser etwas herunterdrücken.
Bei unserem Beispiel-Objektiv bedeutet der Zusatz „S“: „Silent Wave“ Motor, ein Ultraschallmo-
d) Lichtstärke
e) ohne
Blendenring
, dass ein mon-
Aufgenommen mit einem Objektiv mit großer Brennweite,
z.B. 105 mm
tor, der sehr leise, präzise und schnell fokussiert.
Zwei Varianten sollten Sie bei der Autofocus-
Funktion kennen:
1. AF-Single: Das Objektiv fokussiert und verändert danach die eingestellte Entfernung nicht
mehr. Sie können nicht auslösen, solange die
Scharfstellung nicht erfolgreich war.
2. AF-Continuous: Das Objektiv arbeitet mit einer
Schärfennachführung für bewegte Objekte. Bei
halbgedrücktem Auslöser fokussiert die Kamera
laufend nach, wenn sich das Objekt bewegt.
Bei hochwertigen Kameras können Sie zwischen
beiden AF-Varianten umschalten.
c) Zoombereich
Mit der Zoom-Funktion können Sie die Brennweite des Objektivs verändern. Die Zoombereich-Angabe auf dem Objektiv gibt die kleinste
einstellbare Brennweite (z.B. 18 mm) und größte einstellbare Brennweite (z.B. 55 mm) an. Die
Brennweite lässt sich mit dem Zoomring stufenlos verändern.
Mit einem Zoomobjektiv haben Sie also die Möglichkeit, sowohl weit entfernte als auch nahe Objekte formatfüllend zu fotografi eren.
d) Lichtstärke
Die Lichtstärke eines Objektivs gibt über die
größtmögliche Blendenöffnung Auskunft. Bei einem Objektiv mit der Lichtstärke 1:2,8 ist Blende
2,8 die größtmögliche Blendenöffnung.
Für die Praxis bedeutet dies, dass Sie mit einem lichtstarken Objektiv in dunkler Umgebung
bessere Ergebnisse erzielen als mit einem lichtschwachen. Weiterhin hat die große Blendenöffnung gestalterische Vorteile, wenn man eine geringe Schärfentiefe wünscht.
Der größtmögliche Durchmesser der Blendenöffnung ist von der Brennweite des Objektivs
abhängig. Er ergibt sich aus dem Verhältnis von
Brennweite zu Lichtstärke. Ein 50 mm Objektiv
mit der Lichtstärke von 1:2,0 hat eine maximale
Blendenöffnung von 25 mm (Brennweite : Lichtstärke = 50 mm : 2,0 = 25 mm).
Bei einem 200 mm Teleobjektiv mit einer Lichtstärke von 1:2,0 beträgt die Blendenöffnung bereits 100 mm (200 mm / 2,0 = 100 mm). Dementsprechend groß muss auch die Frontlinse sein,
was sich wiederum im Preis des Objektivs wiederspiegelt.
Zoomobjektive haben einen Lichtstärkenbereich. Unser Beispiel-Objektiv hat im Nahbereich
(18 mm) eine Lichtstärke von 1:3,5 und im Telebereich (55 mm) eine Lichtstärke von 1:5,6.