Ktm 990 SUPERMOTO User Manual [de]

990 SUPERMOTO
ART. NR. 3211247de
1
Alle enthaltenen Angaben sind unverbindlich. Die KTM-Sportmotorcycle AG behält sich insbesondere das Recht vor, technische Angaben, Preise, Farben, Formen, Materialien, Dienst- und Serviceleistungen, Konstruktionen, Ausstattungen und ähnliches ohne vorheriger Ankündigung und ohne Angabe von Gründen zu ändern bzw. ersatzlos zu streichen, sie an lokale Gegebenheiten anzu­passen sowie die Fertigung eines bestimmten Modells ohne vorherige Ankündigung einzustellen. KTM übernimmt keine Haftung für Liefermöglichkeiten, Abweichungen von Abbildungen und Beschreibungen sowie Druckfehler und Irrtümer. Die abgebildeten Modelle enthalten zum Teil Sonderausstattungen, die nicht zum serienmäßigen Lieferumfang gehören.
© 2007 by KTM-SPORTMOTORCYCLE AG, Mattighofen AUSTRIA; Alle Rechte vorbehalten; Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung von KTM-SPORTMOTORCYCLE AG, Mattighofen
Fahrgestell-Nummer
Motor-Nummer
Schlüssel-Nummer
Händlerstempel
Bitte tragen Sie unten die Seriennummern Ihres Fahrzeuges ein
LIEBER KTM-KUNDE »
Wir möchten Sie recht herzlich zu Ihrer Entscheidung für ein KTM Motorrad beglückwünschen. Sie sind nun Besitzer eines moder­nen sportlichen Motorrades, das Ihnen bestimmt viel Freude bereiten wird, wenn Sie es entsprechend warten und pflegen.
Im Sinne der internationalen Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 wendet KTM Qualitätssicherungsprozesse an, die zu höchstmöglicher Produktqualität führen.
WICHTIGE HINWEISE
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2
EINSATZDEFINITION
Das Modell 990 Supermoto ist so konzipiert und konstruiert, um gängigen Beanspruchungen bei regulärem Straßenbetrieb standzuhalten, jedoch nicht für die Benutzung auf Rennstrecken und abseits asphaltierter Straßen.
BEDIENUNGSANLEITUNG
Lesen Sie diese Bedienungsanleitung genau und vollständig durch, bevor Sie das Motorrad in Betrieb nehmen, auch wenn das Ihre wertvolle Zeit in Anspruch nimmt. Nur so erfahren Sie, wie Sie das Motorrad am Besten handhaben und wie Sie sich vor Verletzungen schützen können. Außerdem enthält die Bedienungsanleitung wichtige Informationen über die Wartung des Motorrades. Beachten Sie in Ihrem eigenen Interesse besonders jene Hinweise, die wie folgt gekennzeichnet sind:
– Werden diese Hinweise nicht befolgt, besteht Gefahr für
Leib und Leben !
– Bei Missachtung dieser Hinweise können Teile des Motor-
rades beschädigt werden, oder das Motorrad ist nicht mehr verkehrssicher.
Die Bedienungsanleitung entsprach zum Zeitpunkt der Drucklegung dem neuesten Stand dieser Baureihe. Kleine Abweichungen, die sich aus der konstruktiven Weiterentwicklung der Motorräder ergeben, sind jedoch nie ganz auszuschließen. Die Bedienungsanleitung ist ein wichtiger Bestandteil des Motorrades und muß beim Weiterverkauf an den neuen Eigentümer übergeben werden.
WARTUNG
Voraussetzung für fehlerfreien Betrieb und die Vermeidung von vorzeitigem Verschleiß sind die Einhaltung der in der Bedienungsanleitung genannten Wartungs-, Pflege-, und Bedienungsvorschriften von Motor und Fahrwerk. Bitte beachten Sie unbedingt die vorgeschrie­benen Einfahrzeiten, Inspektions- und Wartungsintervalle. Deren genaue Einhaltung trägt wesentlich zur Erhöhung der Lebensdauer Ihres Motorrades bei. Die Benutzung der Motorräder unter extremen Einsatzbedingungen, z.B. stark schlammiges und feuchtes Gelände, kann zu über­durchschnittlichem Verschleiß von Komponenten wie etwa Antriebsstrang oder Bremsen führen. Dem zufolge kann eine Wartung bzw. der Austausch von Verschleißteilen bereits vor erreichen der Verschleißgrenze laut Wartungsplan notwendig sein.
WICHTIGE HINWEISE
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GARANTIE
Die in der „Schmier- und Wartungstabelle“ vorgeschriebenen Servicearbeiten müssen unbedingt in einer autorisierten KTM Fachwerkstätte, die entsprechende Schulungen nachweisen kann, durchgeführt werden. Nur dort steht speziell für die 990 Supermoto geschultes Fachpersonal und das nötige Spezialwerkzeug zur Verfügung. Die Servicearbeiten müssen im Kundendienstheft bestätigt werden, da sonst jeglicher Garantieanspruch verloren geht. Bei Schäden und Folgeschäden, die durch Manipulationen und Umbauten am Motorrad verursacht wurden, kann keine Gewährleistung oder Garantie beansprucht werden.
BETRIEBSMITTEL
Es sind die in der Bedienungsanleitung genannten Kraftstoffe, Schmierstoffe und Flüssigkeiten bzw. solche mit gleichwertigen Spezifikationen zu verwenden.
ERSATZTEILE, ZUBEHÖR
Verwenden Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur Ersatzteile und Zubehörprodukte, die von KTM freigegeben sind. Für andere Produkte und daraus entstandene Schäden übernimmt KTM keine Haftung.
UMWELT
Motorradfahren ist ein wunderbarer Sport und wir hoffen natürlich, daß Sie ihn in vollen Zügen genießen können. Jedoch – er birgt Potential für Probleme mit der Umwelt wie auch für Konflikte mit anderen Personen. Verantwortungsvoller Umgang mit dem Motorrad sorgt aber dafür, daß diese Probleme und Konflikte nicht auftauchen müssen. Um die Zukunft des Motorradsports zu sichern ver­sichern Sie sich, daß Sie das Motorrad im Rahmen der Legalität benutzen, zeigen Sie Umweltbewußtsein und respektieren Sie die Rechte anderer.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Fahren !
KTM SPORTMOTORCYCLE AG 5230 MATTIGHOFEN, AUSTRIA
3
INHALTSVERZEICHNIS »
4
LIEBER KTM-KUNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1
WICHTIGE HINWEISE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2
LAGE DER SERIENNUMMERN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Fahrgestell-Nummer, Typenschild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Motor-Nummer, Motor-Typ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
BEDIENUNGSELEMENTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
Kupplungshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
Handbremshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
Kombiinstrument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Kombiinstrument Funktionstasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Kombiinstrument Display . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Temperaturanzeige der Kühlflüssigkeit . . . . . . . . . . . . . . . .12
Drehzahlmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Kontrollampen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Zündschloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Wegfahrsperre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Fahrzeug sichern nach Schlüsselverlust . . . . . . . . . . . . . .15
Schlüssel nachbestellen und programmieren . . . . . . . . . . .15
Kombischalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Not-Aus-Schalter, Startknopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Tankverschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Kraftstoffhähne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Haltegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
Sitzbankschloss, Sitzbank abnehmen . . . . . . . . . . . . . . . .18
Bordwerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Helmschloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Schalthebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Seitenständer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Fußbremshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Sozius-Fußrasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Druckstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21
Zugstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21
Federvorspannung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21
Druckstufendämpfung des Federbeines . . . . . . . . . . . . . . .22
Zugstufendämpfung des Federbeines . . . . . . . . . . . . . . . . .22
ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE
ZUR INBETRIEBNAHME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Hinweise zur ersten Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Einfahren des LC8 Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Zubehör und Zuladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24
FAHRANLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . .25
Motor starten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27
Anfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Schalten, Fahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Abbremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29
Anhalten und Parken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Kraftstoff, tanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31
SCHMIER- UND WARTUNGSTABELLE . . . . . . . . . . . . . . . . .32
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR . . . .36
Gabel und Federbein einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Druckstufendämpfung der Gabel einstellen . . . . . . . . . . . .37
Zugstufendämpfung der Gabel einstellen . . . . . . . . . . . . . .38
Federvorspannung der Gabel einstellen . . . . . . . . . . . . . . .38
Druckstufendämpfung des Federbeines einstellen . . . . . . . .39
Zugstufendämpfung des Federbeines einstellen . . . . . . . . .40
Gabelbeine entlüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Kettenspannung kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41
Kettenspannung korrigieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41
Kettenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42
INHALTSVERZEICHNIS »
5
Kettenverschleiss prüfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42
Grundsätzliche Hinweise zu KTM Scheibenbremsen . . . . . .43
Grundstellung des Handbremshebels ändern . . . . . . . . . . .45
Bremsflüssigkeitsstand vorne prüfen . . . . . . . . . . . . . . . . .45
Bremsklötze vorne kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
Bremsflüssigkeitsstand hinten prüfen . . . . . . . . . . . . . . . .47
Bremsklötze hinten kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47
Vorderrad aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .48
Hinterrad aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
Reifen, Reifenluftdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52
Batterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53
Batterie laden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Starthilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54
Hauptsicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55
Sicherungen für einzelne Stromverbraucher . . . . . . . . . . . .56
Scheinwerferlampen tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57
Leuchtweite des Scheinwerfers einstellen . . . . . . . . . . . . .58
Blinkerlampe tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58
Brems- Rücklichtlampen tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . .59
Kühlsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60
Kühlflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter prüfen . . . . . .62
Kühlflüssigkeitsstand im Kühler prüfen . . . . . . . . . . . . . . .62
Kühlsystem entlüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .63
Grundstellung des Kupplungshebels ändern . . . . . . . . . . .64
Ölstand der hydraulischen Kupplung prüfen . . . . . . . . . . . .64
Motoröl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Motorölstand kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .66
Motoröl nachfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .67
Motoröl und Ölfilter wechseln, Ölsiebe reinigen . . . . . . . . .67
FEHLERSUCHE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70
Blinkcode Kontrolllampe FI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73
Blinkcode Kontrolllampe Wegfahrsperre . . . . . . . . . . . . . . .75
REINIGUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .76
KONSERVIERUNG FÜR DEN WINTERBETRIEB . . . . . . . . . . .77
INBETRIEBNAHME NACH DER STILLLEGUNG . . . . . . . . . . .78
LAGERUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .78
TECHNISCHE DATEN – FAHRGESTELL . . . . . . . . . . . . . . . . .79
TECHNISCHE DATEN – MOTOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .83
Motoröl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .84
STICHWORTVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .85
Fahrgestell-Nummer, Typenschild
Die Fahrgestell-Nummer ist auf der rechten Seite des Steuerkopfrohres eingeschlagen. Notieren Sie sich diese Nummer auf Seite 1. Das Typenschild befindet sich neben der Fahrgestellnummer.
Motor-Nummer, Motor-Typ
Motornummer und Motortyp sind an der linken Motorseite unterhalb des Kettenritzels ein­geprägt. Notieren Sie sich diese Nummer auf Seite 1.
LAGE DER SERIENNUMMERN »
6
Kupplungshebel
Der Kupplungshebel [1] ist am Lenker links angebracht. Mit der Einstellschraube [A] kann die Grundstellung des Kupplungshebels verändert werden (siehe Wartungsarbeiten). Die Kupplung wird hydraulisch betätigt und stellt sich automatisch nach.
Handbremshebel
Der Handbremshebel [3] befindet sich am Lenker rechts und betätigt die Vorderradbremse. Die Grundstellung des Handbremshebels lässt sich in 5 Stufen verändern (siehe Wartungsarbeiten).
BEDIENUNGSELEMENTE »
7
3
A
1
BEDIENUNGSELEMENTE »
8
1
2
Kombiinstrument
Das Kombiinstrument ist in 4 Teile gegliedert. Funktionstasten: wechseln Anzeigemodi und Grundeinstellungen des Displays Drehzahlmesser: zeigt die Motordrehzahl an Kontrollampen: geben zusätzliche Informationen über den Betriebszustand des Motorrades Display: zeigt Geschwindigkeit, Temperatur der Kühlflüssigkeit, Uhrzeit, Umgebungs-
temperatur, zurückgelegte Kilometer (ODO), Tripmaster 1 (TRIP 1), Tripmaster 2 (TRIP 2), zurückgelegte Kilometer seit dem Aufleuchten der Reserve-Warnlampe (TRIP F)
Kombiinstrument Funktionstasten
MODE [1] Wenn Sie die Funktionstaste MODE kurz betätigen, wird im Display in den nächsten Anzeigemodus geschaltet. Mögliche Anzeigemodi sind Umgebungstemperatur, zurückgelegte Kilometer (ODO), Tripmaster 1 (TRIP 1) und Tripmaster 2 (TRIP 2). Geschwindigkeit, Temperatur der Kühlflüssigkeit und Uhrzeit werden immer angezeigt.
SET [2] Wenn Sie die Funktionstaste SET betätigen, wird der Tripmaster 1 oder 2 auf 0 gesetzt.
Die 3. Taste ist funktionslos.
Kombiinstrument Display
TEST Wenn Sie die Zündung einschalten leuchten 1 Sekunde alle Anzeigesegmente zum Funktionstest auf.
LENGTH Die Anzeige wechselt und es wird 1 Sekunde lang der Umfang des Vorderrades in Milimeter angezeigt. 1870 mm entsprechen einem 17” Vorderrad.
Danach wird jener Modus angezeigt, der aktiv war als die Zündung ausgeschaltet wurde.
BEDIENUNGSELEMENTE »
9
1
2
3
GESCHWINDIGKEIT [1] Die Geschwindigkeit kann in Kilometer pro Stunde (km/h) bzw. Meilen pro Stunde (mph) angezeigt werden.
ANZEIGE GESCHWINDIGKEIT UMSCHALTEN KM/H - MPH und MPH - KM/H Zündung einschalten und im Anzeigemodus ODO die Funktionstaste MODE länger als 10 Sekunden drücken.
UHR [2] Die Anzeige UHR erkennen Sie an den blinkenden Punkten zwischen Stunden und Minuten. Die Uhrzeit muss eingestellt werden, wenn die Batterie abgeschlossen wurde bzw. wenn die Sicherung ACC1/CLOCK durchgeschmolzen war.
UHR EINSTELLEN Zündung einschalten, in den Anzeigemodus ODO wechseln und die Funktionstasten MODE und SET gleichzeitig länger als 1 Sekunde drücken. Die Uhrzeit beginnt zu blinken. Mit der Funktionstaste MODE die Stunden einstellen. Mit der Funktionstaste SET die Minuten einstellen. Danach die Funktionstasten MODE und SET gleichzeitig drücken.
UMGEBUNGSTEMPERATUR [3] Die Umgebungstemperatur kann in Grad Celsius (°C) und Grad Fahrenheit (°F) angezeigt werden.
ANZEIGE UMGEBUNGSTEMPERATUR UMSCHALTEN °C - °F und °F - °C Zündung einschalten und im Anzeigemodus Umgebungstemperatur die Funktionstaste MODE länger als 10 Sekunden drücken.
Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
BEDIENUNGSELEMENTE »
10
1
2
FROSTWARNUNG [1] Wenn die Umgebungstemperatur unter 3°C (37,5°F) sinkt, beginnt das Symbol Frost zu blin­ken unabhängig vom Anzeigemodus.
ODO [2] Zeigt die Summe der zurückgelegten Kilometer bzw. Meilen an. Dieser Wert bleibt auch erhalten, wenn die Batterie abgeschlossen wird.
BEDIENUNGSELEMENTE »
11
3
2
1
TRIP 1 [1] Der Tageskilometerzähler 1 läuft immer mit und zählt bis 999,9. Mit ihm kann die Streckenlänge bei Ausfahrten oder die Distanz zwischen 2 Tankstops gemessen werden.
TRIP 1 ZURÜCKSTELLEN Um den Tageskilometerzähler 1 auf Null zu stellen, Zündung einschalten, in den Anzeigemodus TRIP 1 gehen und die Funktionstaste SET länger als 2 Sekunden drücken.
Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
TRIP 2 [2] Der Tageskilometerzähler 2 läuft immer mit und zählt bis 999,9. Er kann wie TRIP 1 ver­wendet werden.
TRIP 2 ZURÜCKSTELLEN Um den Tageskilometerzähler 2 auf Null zu stellen, Zündung einschalten, in den Anzeigemodus TRIP 2 gehen und die Funktionstaste SET länger als 2 drücken.
Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
TRIP F [3] Wenn der Kraftstoffpegel die Reservemarke erreicht, wechselt die Anzeige automatisch auf TRIP F und beginnt zu zählen (egal welcher Anzeigemodus vorher aktiv war). Gleichzeitig beginnt die Kraftstoffwarnleuchte zu leuchten. Der Reservekraftstoff reicht noch für min­destens 30 Kilometer. Nach dem Tanken dauert es ca 3 Minuten bis die Kraftstofflampe erlischt, TRIP F automa­tisch auf 0 stellt und in den vorherigen Anzeigemodus wechselt.
HINWEIS: Wenn Sie die Funktionstaste SET 2 Sekunden drücken erlischt die Kraftstoffwarnlampe sofort.
BEDIENUNGSELEMENTE »
12
Drehzahlmesser
Der Drehzahlmesser [3] zeigt die Motordrehzahl in Umdrehungen pro Minute an. Drehen Sie den Motor maximal bis zur orangen Markierung bei 9500/min. Ab 9600/min beginnt der Drehzahlbegrenzer einzusetzen, dadurch wird die Motorleistung oberhalb dieser Drehzahl stark reduziert.
Temperaturanzeige der Kühlflüssigkeit
Die Temperaturanzeige [1] im Display besteht aus 12 Balken. Je mehr Balken leuchten, desto heißer ist die Kühlflüssigkeit. Beim Aufleuchten des oberen Balkens (ca. 120°C) begin­nen gleichzeitig alle Balken zu blinken und die rote Warnlampe [2] beginnt zu leuchten.
Mögliche Ursachen für den Temperaturanstieg und somit für das Aufleuchten der roten Kühlflüssigkeitstemperatur-Warnlampe:
– Langsame Fahrt und hohe Belastung bei hoher Lufttemperatur – Zu wenig Kühlflüssigkeit im System – Lüfter am Kühler läuft nicht – Unsachgemässer Gebrauch der Kupplung bei langsamer Fahrt
1
2
3
heiß/hot /caldo/chaud/ caliente
normal
normally
normalemente
normalment
normalmente
kalt / cold / freddo / froid / frío
BEDIENUNGSELEMENTE »
13
Kontrollampen
Die grüne Kontrollampe leuchtet bei eingeschaltetem Blinker im Blinkrhythmus. HINWEIS: Wenn ein Blinker ausgefallen ist, blinkt die Kontrollampe schneller.
Die grüne Kontrollampe leuchtet, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist.
Die blaue Kontrollampe leuchtet, wenn das Fernlicht eingeschaltet ist.
Die rote Warnlampe beginnt zu leuchten, wenn die Kühlflüssigkeit ca. 120°C erreicht hat.
Die orange Warnlampe beginnt zu leuchten, wenn der Kraftstoffpegel die Reservemarke erreicht. Gleichzeitig wird im Display auf Anzeige TRIP F umgeschaltet (siehe TRIP F).
Die rote Warnlampe leuchtet wenn die Zündung eingeschaltet ist und der Motor nicht läuft. Wird der Motor gestartet, erlischt die Warnlampe, sobald genügend Öldruck vorhanden ist.
Die orange Warnlampe (fuel injection) leuchtet kurz wenn die Zündung eingeschaltet wird. Sie erlischt sobald genügend Benzindruck vorhanden ist. Wenn diese Warnlampe während der Fahrt zu leuchten beginnt, ist an einem Bauteil des Einspritz-Systems ein Fehler aufgetreten. Durch einen Blinkcode kann der Fehler identifiziert werden (siehe Fehlersuche).
Die rote Warnlampe leuchtet auf, wenn die Spannung im Bordnetz unter 10 Volt abfällt. Suchen Sie sofort eine autorisierte KTM­Fachwerkstätte auf und lassen Sie die elektrische Anlage überprüfen.
Die rote Kontrolllampe leuchtet kurz auf wenn die Zündung eingeschaltet wird und zeigt die Freischaltung der Wegfahrsperre an. Wenn die Zündung ausgeschaltet wird, beginnt diese Kontrolllampe nach einer Minute im 15-Sekunden-Interval zu blinken und zeigt damit die Aktivierung der Wegfahrsperre an. Wenn diese Kontrolllampe schnell blinkt, wird ein Fehler in der Wegfahrsperre erkannt. Durch einen Blinkcode kann der Fehler identifiziert werden (siehe Fehlersuche).
BEDIENUNGSELEMENTE »
14
Zündschloss
Schaltstellung des Zündschlosses:
Zündung aus, (Motor kann nicht gestartet werden)
Zündung ein, Licht ein (Motor kann gestartet werden)
Zündung aus, Lenkung blockiert
Um auf Stellung schalten zu können, den Zündschlüssel in Stellung niederdrücken, Lenkung nach links einschlagen und den Zündschlüssel nach links drehen.
Der Zündschlüssel lässt sich in den Schaltstellungen und abziehen. HINWEIS:
Es dürfen nur die schwarzen Zündschlüssel (Erstschlüssel oder Reserveschlüssel) verwen­det werden. Mit dem orangen Masterschlüssel kann das Fahrzeug nicht gestartet werden – er dient ausschließlich zur Programmierung der Wegfahrsperre. Bewahren Sie den orangen Masterschlüssel und die Keycode-Karte immer an einem siche­ren Ort auf!
1
Wegfahrsperre
Die Wegfahrsperre sichert das Fahrzeug gegen unbefugte Benutzung. Wird die Zündung ausgeschaltet und der Schlüssel abgezogen, beginnt die rote Kontrolllampe [1] nach einer Minute im 15-Sekunden-Intervall zu blinken und zeigt damit die Aktivierung der Wegfahrsperre an. Startanlage, Kraftstoffversorgung und Zündanlage sind nun blockiert.
BEDIENUNGSELEMENTE »
15
2 3
Fahrzeug sichern nach Schlüsselverlust
Ein verlorener Schlüssel kann für dieses Fahrzeug gesperrt werden. VERLUST DES ERSTSCHLÜSSELS, RESERVESCHLÜSSEL VERFÜGBAR
– Zündung mit orangem Masterschlüssel [2] einschalten. Rote Kontrolllampe [1] leuch-
tet. Zündung ausschalten.
– Zündung mit schwarzem Reserveschlüssel [3] einschalten. Rote Kontrolllampe [1] geht
für 0,5 Sekunden aus und wieder an. Zündung ausschalten.
– Zündung erneut mit orangem Masterschlüssel [2] einschalten. Rote Kontrolllampe [1]
geht für 3 Sekunden aus und blinkt anschließend entsprechend der Anzahl der funkti­onsfähigen Schlüssel einschließlich Masterschlüssel – in diesem Fall also zweimal.
Zündung ausschalten. Der verlorene Schlüssel ist nun gesperrt. Der Reserveschlüssel bleibt funktionsfähig. VERLUST BEIDER SCHLÜSSEL
– Zündung mit orangem Masterschlüssel [2] einschalten. Rote Kontrolllampe [1] leuch-
tet. Zündung ausschalten.
– Zündung erneut mit orangem Masterschlüssel [2] ein- und ausschalten.
Nun sind alle Schlüssel für dieses Fahrzeug gesperrt.
Schlüssel nachbestellen und programmieren
Jeder Schlüssel, der für das Fahrzeug verwendet werden soll, muss erst programmiert wer­den, um funktionsfähig zu sein.
– Schlüssel nachbestellen. Die Schlüsselnummer [4] befindet sich auf der Keycode-Karte. – Zündung mit orangem Masterschlüssel [2] einschalten. Rote Kontrolllampe [1] leuch-
tet. Zündung ausschalten.
– Zündung mit schwarzem Schlüssel [3] einschalten. Rote Kontrolllampe [1] geht für 0,5
Sekunden aus und wieder an. Zündung ausschalten.
– Diesen Vorgang mit jedem weiteren Schlüssel wiederholen. – Zündung erneut mit orangem Masterschlüssel [2] einschalten. Rote Kontrolllampe [1]
geht für 3 Sekunden aus und blinkt anschließend entsprechend der Anzahl der funkti-
onsfähigen Schlüssel einschließlich Masterschlüssel. Zündung ausschalten.
HINWEIS: Es können insgesamt 4 Schlüssel pro Fahrzeug programmiert werden.
4
1
Kombischalter
Mit der Schaltwippe [1] wird auf- und abgeblendet.
Fernlicht
Abblendlicht
Mit dem Taster [2] wird das Lichtsignal (Fernlicht) betätigt.
Der Blinkerschalter [3] geht nach dem Schaltvorgang in die Mittelstellung zurück. Zum Ausschalten des Blinkers, den Blinkerschalter zum Schaltergehäuse drücken.
Mit dem Taster [4] wird das Horn betätigt.
4
3
1
1
2
BEDIENUNGSELEMENTE »
16
BEDIENUNGSELEMENTE »
17
Not-Aus-Schalter, Startknopf
Der Not-Aus-Schalter [1] ist für Notsituationen gedacht und sollte nicht zum Abstellen des Motors verwendet werden. In Stellung ist der Motor betriebsbereit (Zündstromkreis und Starterstromkreis sind ein­geschaltet). In Stellung lässt sich der Motor nicht starten (Zündstromkreis und Starterstromkreis sind unterbrochen).
Mit dem Startknopf [2] wird der E-Starter betätigt.
Tankverschluss
Der Tankverschluss [3] ist versperrbar und mit einem Tankbelüftungssystem ausgestattet. Zum Öffnen den Zündschlüssel einstecken, 90° gegen den Uhrzeigersinn drehen und Tankverschluss abheben. Zum Schließen Tankverschluss einsetzen, Zündschlüssel 90° im Uhrzeigersinn drehen und Schlüssel abziehen.
4 4
3
1
2
Kraftstoffhähne
Die beiden Kraftstoffhähne [4] müssen bei Betrieb immer offen sein. Durch einen Verbindungsschlauch wird ein Niveauausgleich in den Kraftstofftanks erzielt. Nur zum Abnehmen des Tanks müssen die Kraftstoffhähne geschlossen werden.
Sitzbankschloss, Sitzbank abnehmen
Das Sitzbankschloss [3] ist mit dem Zündschlüssel sperrbar. Zum Abnehmen der Sitzbank Zündschlüssel einstecken und 45° gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sitzbank hinten anheben, zurückziehen und nach oben abnehmen.
Zum Montieren Sitzbank an den beiden Linsenschrauben [4] einhängen, hinten absenken und gleichzeitig nach vorne schieben. Dabei müssen die beiden Nasen [5] am Rahmen ein­hängen. Verriegelungsbolzen [6] in das Schlossgehäuse einführen und Sitzbank hinten nie­derdrücken, bis der Verriegelungsbolzen mit einem hörbaren Klicken einrastet. Überprüfen Sie abschließend, ob die Sitzbank korrekt montiert ist.
Wenn die Sitzbank nicht korrekt montiert ist, kann sie während der Fahrt verrutschen und dadurch das Motorrad ausser Kontrolle geraten.
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5
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Haltegriffe
Die Haltegriffe [1] dienen zum Rangieren des Motorrades. Im Soziusbetrieb kann sich der Beifahrer während der Fahrt daran festhalten.
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1
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Bordwerkzeug
Im Staufach unter der Sitzbank befindet sich das Bordwerkzeug [1].
Helmschloss
Mit dem Stahlseil [2], das sich in der Bordwerkzeugtasche befindet, kann ein Sturzhelm gesichert werden. Dazu Sitzbank abnehmen, Stahlseil durch den Sturzhelm führen, beide Enden am Haken
[3] einhängen und Sitzbank montieren.
Das Helmschloss ist zum sichern eines Sturzhelmes am geparkten Motorrad vorgesehen. Keinesfalls während der Fahrt einen Sturzhelm oder andere Gegenstände an das Stahlseil hängen. Das Motorrad kann sonst leicht ausser Kontrolle geraten.
Schalthebel
Der Schalthebel ist am Motor links montiert. Die Lage der Gänge ist aus der Abbildung ersicht­lich. Die Neutral- oder Leerlaufstellung befindet sich zwischen dem 1. und 2. Gang.
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2,3,4,5,6
N
2
3
1
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Seitenständer
Seitenständer [1] mit dem Fuß bis zum Anschlag nach vorne schwenken und mit dem Motorrad belasten. Achten Sie auf festen Untergrund und sicheren Stand. Der Seitenständer ist mit dem Sicherheitstartsystem gekoppelt, beachten Sie die Fahranleitung.
Fußbremshebel
Der Fußbremshebel [2] befindet sich vor der rechten Fußraste. Die Grundstellung kann Ihrer Sitzposition entsprechend angepasst werden (siehe Wartungsarbeiten).
Sozius-Fußrasten
Die Fußrasten [3] für den Beifahrer sind aufklappbar.
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2
1
Druckstufendämpfung der Gabel
An der Gabel kann der Dämpfungsgrad beim Einfedern (Druckstufendämpfung) verstellt wer­den. Sie können damit das Dämpfungsverhalten der Gabel auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschrauben [1] befinden sich an den Gabelfäusten. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein abstimmen“.
Zugstufendämpfung der Gabel
An der Gabel kann auch der Dämpfungsgrad beim Ausfedern (Zugstufendämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten der Gabel auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschrauben [2] befinden sich am oberen Ende der Gabelbeine. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein abstimmen“.
Federvorspannung der Gabel
Die Federvorspannung der Gabel kann mit den Einstellschrauben [3] verändert werden. Verwenden Sie dazu einen Gabelschlüssel 24 mm. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.
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Druckstufendämpfung des Federbeines
Am Federbein kann der Dämpfungsgrad beim Einfedern (Druckstufendämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten des Federbeines auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Der Dämpfungsgrad kann im Low- und Highspeed Bereich (Dual Compression Control) ein­gestellt werden. Die Bezeichnung Low- und Highspeed ist auf die Bewegung des Federbeines beim Einfedern bezogen und nicht auf die Fahrtgeschwindigkeit des Motorrades.
Die Einstellschraube [1] für den Lowspeed Bereich kann mit einem Schraubendreher ver­stellt werden.
Die Einstellschraube [2] für den Highspeed Bereich kann mit einem Steckschlüssel 17 mm verstellt werden.
Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.
Zugstufendämpfung des Federbeines
Am Federbein kann auch der Dämpfungsgrad beim Ausfedern (Zugstufendämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten des Federbeines auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschraube [3] befindet sich am Federbein unten. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.
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ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE ZUR INBETRIEBNAHME »
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Hinweise zur ersten Inbetriebnahme
– Vergewissern Sie sich, dass die Arbeiten
der „Auslieferungsinspektion“ von Ihrer KTM Fachwerkstätte durchgeführt wurden. Sie erhalten die AUSLIEFERUNGSUR­KUNDE und das SERVICEHEFT bei der Fahrzeugübergabe.
– Lesen Sie vor der ersten Fahrt die gesamte
Bedienungsanleitung aufmerksam durch.
– Nummern von Fahrgestell, Motor und
Schlüssel auf Seite 1 eintragen.
– Machen Sie sich mit den Bedienungs-
elementen vertraut.
– Stellen Sie den Handbremshebel und
den Fußbremshebel in die für Sie ange­nehmste Stellung.
– Dieses Motorrad ist mit einem geregelten
Katalysator ausgerüstet. Bleihaltiger Kraftstoff zerstört die Katalysatoren. Verwenden Sie daher nur unverbleiten Kraftstoff.
Gewöhnen Sie sich auf einem leeren Parkplatz an das Handling des Motorrades, bevor Sie eine größere Ausfahrt machen. Versuchen Sie auch einmal möglichst lang­sam und im Stehen zu fahren, um mehr Gefühl für das Motorrad zu bekommen.
– Halten Sie während der Fahrt den Lenker
mit beiden Händen fest und lassen Sie die Füße auf den Fußrasten.
– Nehmen Sie den Fuß vom Bremshebel
wenn Sie nicht bremsen wollen. Wird der Fußbremshebel nicht freigegeben, schlei­fen die Bremsklötze ununterbrochen und die Bremse wird überhitzt.
Nehmen Sie keine Veränderungen am
Motorrad vor und verwenden Sie immer
„Original KTM Ersatzteile”. Ersatzteile
von anderen Herstellern können die
Sicherheit des Motorrades beeinträchtigen.
– Neue Reifen haben eine glatte Oberfläche.
Sie müssen daher bei verhaltener
Fahrweise durch Einfahren in wechseln-
den Schräglagen aufgeraut werden. Erst
durch das Einfahren wird die volle Haft-
fähigkeit der Lauffläche erreicht.
– Motorräder reagieren empfindlich auf
Veränderung der Gewichtsverteilung.
Beachten Sie den Abschnitt „Zubehör
und Zuladung“, wenn Sie Gepäck
mitnehmen.
– Beachten Sie die Einfahrvorschriften.
Einfahren des LC8 Motors
Auch noch so fein bearbeitete Flächen an den Motorteilen haben rauhere Oberflächen als Teile, die schon längere Zeit aufeinander gleiten. Jeder Motor muß daher einlaufen, aus diesem Grund darf er während der ersten 1000 Kilometer nicht bis an seine Leistungsgrenze beansprucht werden. Während der ersten 1000 km muß das Fahrzeug mit geringer, wechselnder Belastung eingefahren werden. Die maximale Drehzahl darf 6500 U/min nicht überschreiten. Erst nach 1000 km darf der Motor bis zur oran­gen Markierung des Drehzahlmessers (9500/min) hochgedreht werden. Höhere Drehzahlen als oben angegeben und hohe Drehzahlen bei kaltem Motor wirken sich negativ auf die Lebensdauer aus.
– Ziehen Sie sich für die Fahrt entspre-
chend an. Clevere KTM-Fahrer tragen stets einen Helm, Stiefel, Handschuhe und eine Jacke, egal ob es sich um eine Tagesreise oder nur um eine kurze Ausfahrt handelt. Die Schutzkleidung sollte auf­fällig sein, damit Sie schon früh von ande­ren Verkehrsteilnehmern gesehen werden. Der Beifahrer braucht selbstver­ständlich auch entsprechende
Schutzkleidung. – Fahren Sie nicht nach Alkoholkonsum. –
Bei jeder Fahrt müssen die ersten Kilometer
mit mässiger Geschwindigkeit gefahren
werden, bis die Reifen die nötige Betriebs-
tempera
tur erreicht haben. Erst dann ist
eine optimale Haftung gewährleistet. – Vorder- und Hinterrad dürfen nur mit
Reifen gleichartiger Profilgestaltung bereift
sein.
ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE ZUR INBETRIEBNAHME »
24
– Neue Reifen haben eine glatte Oberfläche
und daher nicht die volle Haftfähigkeit. Die gesamte Lauffläche muss die ersten 200 Kilometer bei gemässigter Fahrweise durch Einfahren in wechselnden Schräg­lagen aufgeraut werden. Erst durch das Einfahren wird die volle Haftfähigkeit des Reifens erreicht.
– Die Reifen müssen für eine geschwin-
digkeit über 240 km/h (Geschwindig­keits-Symbol ZR) ausgelegt sein und müs­sen von KTM freigegeben sein.
– Räder mit anderem Felgendurchmesser
oder anderer Felgenbreite dürfen keines­falls eingebaut werden - das Fahrverhalten ist dadurch nicht mehr sicher.
– Befolgen Sie die Verkehrsvorschriften,
fahren Sie defensiv und vorausschauend um Gefahren möglichst früh zu erkennen.
– Je schneller Sie fahren, desto empfind-
licher reagiert das Motorrad auf Seitenwind und wechselnde Fahrbahnverhältnisse. Bei hohen Geschwindigkeiten kann das Motorrad leichter ausser Kontrolle geraten.
– Passen Sie die Fahrtgeschwindigkeit den
Verhältnissen und Ihrem Fahrkönnen an
– Fahren Sie vorsichtig auf unbekannten
Strassen.
– Erneuern Sie das Helmvisier rechtzeitig,
um in jeder Situation die bestmögliche Sicht zu haben. Bei Gegenlicht ist man mit zerkratztem Visier praktisch blind.
– Ein Beifahrer darf nur mitgenommen wer-
den, wenn die Soziusfußrasten montiert sind.
– Lassen Sie das Motorrad nie unbeauf-
sichtigt solange der Motor läuft.
Zubehör und Zuladung
Zubehörteile und Gepäck können die Fahrstabilität eines Motorrades wesentlich verringern. Beachten Sie daher besonders die unten angeführten Warnhinweise.
– Fahren Sie niemals schneller als 130
km/h, wenn sie Zubehörteile am Motorrad montiert haben. Zubehörteile können besonders im Hochgeschwindigkeits­bereich das Fahrverhalten des Motorrades erheblich verschlechtern.
– Fahren Sie niemals schneller als 130
km/h, wenn Ihr Motorrad mit Koffern bzw. anderem Gepäck beladen ist. Bei höhe­ren Geschwindigkeiten verschlechtert sich das Fahrverhalten des Motorrades und es kann leicht ausser Kontrolle geraten.
– Wenn Sie Koffer montiert haben, darf die
vom Hersteller vorgegebene maximale Zuladung nicht überschritten werden.
– Befestigen Sie das Gepäck möglichst
nahe an der Fahrzeugmitte und verteilen Sie das Gewicht gleichmässig auf Vorderrad und Hinterrad sowie links und rechts.
– Gepäck muss sicher und ausreichend
befestigt werden, loses Gepäck beein-
trächtigt die Fahrsicherheit erheblich. – Hohe Zuladung verändert das Fahr-
verhalten des Motorrades und verlängert
die Bremswege stark, passen Sie die
Fahrgeschwindigkeit entsprechend an. – Überschreiten Sie keinesfalls das höchst-
zulässige Gesamtgewicht und die
Achslasten. Das höchstzulässige Ge-
samtgewicht ergibt sich aus folgenden
Gewichten:
– Motorrad betriebsbereit und voll getankt
– Gepäck
– Fahrer und Beifahrer mit Schutz-
kleidung und Helm
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FAHRANLEITUNG »
Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme
Beim Betrieb muss das Motorrad in technisch einwandfreiem Zustand sein. Im Interesse der Fahrsicherheit sollten Sie sich zur Gewohnheit machen, am Motorrad vor jeder Inbetriebnahme eine allgemeine Überprüfung vorzunehmen.
Folgende Kontrollen sollten dabei durchgeführt werden:
1 KRAFTSTOFF
Kraftstoffmenge im Tank prüfen.
2 KETTE
Spannung und den Zustand der Kette prüfen. Eine lockere Kette kann von den Kettenrädern fallen und eine stark abgenützte Kette kann reißen. In beiden Fällen können andere Teile des Motorrades beschädigt werden und das Motorrad leicht außer Kontrolle geraten. Mit einer zu stark gespannten bzw. ungeschmierten Kette tritt unnötiger Verschleiß an Kette und Kettenräder auf.
3 REIFEN
Reifen auf Beschädigungen prüfen. Reifen mit einem Schnitt oder einer Beule müssen erneuert werden. Die Profiltiefe muss den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Der Luftdruck ist ebenfalls zu prüfen. Wenig Profil und falscher Luftdruck verschlechtern das Fahrverhalten.
4 BREMSEN
Funktion prüfen, Bremsflüssigkeitsstand im Vorratsbehälter prüfen. Die Vorratsbehälter sind so dimensioniert, dass auch bei abgenützten Bremsklötzen kein Nachfüllen erfor­derlich ist. Fällt der Bremsflüssigkeitsstand unter den Minimalwert, deutet dies auf Undichtheiten im Bremssystem bzw. total abgenützte Bremsklötze hin. Lassen Sie das Bremssystem in einer autorisierten KTM-Fachwerkstätte überprüfen, da mit einem Bremsversagen zu rechnen ist. Der Zustand der Bremsschläuche und die Bremsbelagstärke müssen ebenfalls kontrol­liert werden. Leerweg am Handbremshebel und Fußbremshebel kontrollieren.
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FAHRANLEITUNG »
5 SEILZÜGE
Einstellung und Leichtgängigkeit der Gasseilzüge prüfen.
6 KÜHLFLÜSSIGKEIT
Kühlflüssigkeitsstand bei kaltem Motor prüfen.
7 ELEKTRISCHE ANLAGE
Motor starten und Scheinwerfer, Schlusslicht, Bremslicht, Blinker, Kontrolllampe, Horn und Not-Aus-Schalter auf Funktion prüfen.
8 MOTORÖLSTAND KONTROLLIEREN
Zu wenig Motoröl führt zu vorzeitigem Verschleiß und in weiterer Folge zum Motorschaden.
9 GEPÄCK, ZULADUNG
Überschreiten Sie keinesfalls das höchstzulässige Gesamtgewicht (400 kg) und die Radlasten des Motorrades. Das höchstzulässige Gesamtgewicht ergibt sich aus folgen­den Gewichten: – Motorrad betriebsbereit und voll getankt (205 kg) – Gepäck und Zubehör – Fahrer und Beifahrer mit Schutzkleidung und Helm Passen Sie Reifenluftdruck sowie Federvorspannung und Dämpfungseigenschaften von Gabel und Federbein dem Gesamtgewicht an. Vergewissern Sie sich vor jeder Fahrt, dass das Gepäck korrekt befestigt ist.
10 RÜCKSPIEGEL
Auf das Motorrad setzen und Einstellung der Rückspiegel prüfen.
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