Der Stellantrieb AME 445 wird mit Zwei- und
Drei-Wege-Ventilen der Typen VRB, VRG, VF
und VL bis zu DN 80 Nennweite in industriellen
Anwendungen eingesetzt.
Die Stellantriebe weisen folgende besondere
Eigenschaften auf:
• Automatische Anpassung an den Ventilhub
verkürzt die Dauer der Inbetriebnahme
(Automatische Hubanpassung)
• Funktion zur Anpassung des
Ventildurchflusses; der Durchfluss kann
variabel von linear auf logarithmisch
oder umgekehrt eingestellt werden.
• Die moderne Konstruktion umfasst
eine kraftabhängige Abschaltung zum
Überlastungsschutz von Stellantrieb
und Ventil.
Kombinationen mit anderen Stellventilen
finden Sie unter Zubehör.
Nicht g eeignet für An wendungen im P rivathausha lten,
für Warmwasserbetrieb mit Wärmeübertragern und für
Anwendungen, bei denen ein höherer Geräuschpegel
nicht zulässig ist.
Für die Montage des Stellantriebs auf dem
Ventil ist kein Werkzeug erforderlich. Der
Einbau des Stellantriebs darf nur seitlich
(horizontal) oder nach oben gerichtet
erfolgen. Der Einbau mit nach unten
hängendem Stellantrieb ist nicht zulässig!
Eine Installation des Stellantriebs in
einer explosiven Atmosphäre, bei einer
Umgebungstemperatur unter 0 °C oder bei
einer Umgebungstemperatur über 55 °C ist
nicht zulässig. Er darf nicht mit Dampfstrahlen,
Wasserstrahlen oder tropfender Flüssigkeit in
Berührung kommen.
V0–10 (2–10); [Ri = 95 kΩ]
mA0–20 (4–20); [Ri = 500 Ω]
130
°C
Niederspannungsrichtlinie (LVD) 2014/35/EU:
EN 60730-1, EN 60730-2-14
Richtlinie über die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) 2014/30/EG:
EN 61000-6-2, EN 61000-6-3
①
③
②
⑤
④
Hinweis:
Nach dem Lösen de s Befestigungssystems ist es m öglich, den
Stellantrieb radi al zur Kegelstange um bis zu 360° zu d rehen.
Ziehen Sie die Befestigungsschelle nach der Positionierung
des Stellantrie bs wieder fest.
Elektrisch
Für den Zugang zu den elektrischen
Anschlüssen muss der Gehäusedeckel entfernt
werden. Zwei Kabeleinführungen ohne
Gewinde (Ø 16 und kombiniert Ø 16/Ø 20)
sind für Kabelverschraubungen vorbereitet.
Werksseitig ist eine Gummikabeleinführung
bereits vorhanden.
Hinweis:
Kabel und Kabe lverschraubung dürfe n die Schutzart des
Stellantriebs nic ht beeinträchtigen und müsse n gewährleisten,
dass an den Anschlü ssen eine wirksame Zugentl astung
vorhanden ist.
Die ab Werk gelieferte Gummikabelverschraubung beeinträchtigt
die IP-Schutza rt nicht, bietet aber ke ine vollständige
Zugentlastung gemäß der Niederspannungsrichtlinie.
Bitte beac hten Sie die lokalen Normen u nd Vorschrif ten.
Datenblatt Stellantrieb für modulierende Regelung AME 445
Einstellung Steckbrücke/
DIP-Schalter
Steckbrücke
• U/I – Auswahl der Eingangssignalart
• U-Stellung: Spannungseingang ist ausgewählt
• I-Stellung: Stromeingang ist ausgewählt
DIP-Schalter
• SW 1: Nicht verwendet
• SW 2: Auswahl des Eingangssignalbereichs
• Stellung OFF: Das Eingangssignal liegt im
Bereich von 0 bis 10 V (Spannungseingang)
oder von 0 bis 20 mA (Stromeingang).
• Position ON: Das Eingangssignal liegt im
Bereich von 2 bis 10 V (Spannungseingang)
oder von 4 bis 20 mA (Stromeingang).
• SW 3: Direkte oder entgegengesetzte
(inverse) Wirkrichtung
• In Stellung OFF arbeitet der Stellantrieb
direkt, d. h. die Antriebsstange wird mit
steigender Spannung ausgefahren.
• In der Stellung ON arbeitet der Stellantrieb
in entgegengesetzter Wirkrichtung, d. h.
die Antriebsstange wird mit steigender
Spannung eingefahren.
• SW 4: Nicht verwendet
• SW 5: Nicht verwendet
• SW 6: Nicht verwendet
INV
2…1 0 V
DIR
0…10 V
LOG
SMART
LIN
ACT
• SW 7: Umschaltung zwischen linearer oder
gleichprozentiger Kennlinie
• In Stellung OFF arbeitet das Ventil mit einer
linearen Kennlinie in Abhängigkeit vom
Regelsignal.
• In Stellung ON arbeitet das Ventil mit einer
gleichprozentigen Kennlinie in Abhängigkeit
vom Regelsignal. Dieses Verhältnis ist
einstellbar – siehe Abschnitt „Elektronische Änderung der Ventilkennlinie“
• SW 8: Intelligente Betriebsartenwahltaste
• In Stellung OFF ist die Funkion deaktiviert,
d. h. der Stellantrieb versucht nicht,
Schwingungen in der Anlage auszugleichen.
• In Stellung ON arbeitet der Stellantrieb mit
einem besonderen Algorithmus, der das
Schwingen der Anlage verhindert – siehe
Abschnitt „Anti-Oszillations-Algorithmus“
Elektronische Änderung der Ventilkennlinie
(SW 7 in Position ON)
Der Stellantrieb verfügt über eine spezielle
Funktion zur Einstellung des Ventildurchflusses.
Mit Hilfe des Potentiometers (Drehung mit
oder gegen den Uhrzeigersinn) kann die
Durchflusskennlinie des Ventils stufenlos von
linear auf logarithmisch oder von logarithmisch
wieder zurück auf linear geändert werden. Nähere
Hinweise entnehmen Sie bitte den Anleitungen.
Datenblatt Stellantrieb für modulierende Regelung AME 445
Einstellung Steckbrücke/
DIP-Schalter
(Fortsetzung)
Anti-Oszillations-Algorithmus
(SW 8 in Position ON)
Der Stellantrieb verfügt über einen speziellen
Anti-Oszillations-Algorithmus. Für den Fall,
dass das Regelsignal Y an einem bestimmten
Zeitpunkt schwingt (Abb. 1), beginnt der
Algorithmus, die Verstärkung des Ausgangs
zum Ventil zu verringern. Der Stellantrieb
wechselt von der statischen zur dynamischen
Charakteristik (Abb. 2). In einem bestimmten
Ausgangshubbereich wird somit zu eine neuen
Ventilstellung X-Signal (V)
Funktion OFF
Funktion ON
Abb. 1
Zeit ( s)
Steigung gewechselt (Verstärkung reduziert).
Wenn das Regelsignal nicht mehr schwingt führt
die Aussteuerung des Ventils langsam wieder zur
statische Charakteristik zurück.
Hub
Statische Kennlinie
Punkt A
Dynamikkennlinie
Linearer Bereich
Abb. 2
iMCV, 2. Generation
Harmonische Schwingungen sind hochfrequente
Schwingungen mit kleiner Amplitude, die um
ihren eigenen Gleichgewichtswert und nicht um
den Temperatursollwert schwanken. Sie können
in bis zu 70 % der Regelzeit auftreten, obwohl das
System ordnungsgemäß in Betrieb genommen
wurde. Harmonische Schwingungen wirken
sich negativ auf die Regelstabilität sowie die
Lebensdauer des Ventils und des Stellantriebs aus.
Temperatur
Sollwert
Zeit (24h)Zeit (1h)
Glättungsfunktion
Die in der 2. Generation der AntiOszillationsfunktion implementierte
Glättungsfunktion reduziert harmonische
Schwingungen, wodurch die Raumtemperatur
näher an der (gewünschten) Solltemperatur
liegt. Ein reibungsloserer Betrieb des MCV
verlängert die Lebensdauer von Ventil und
Stellantrieb, spart Energie und reduziert
allgemein die Kosten.
Datenblatt Stellantrieb für modulierende Regelung AME 445
Inbetriebnahme
Nehmen Sie alle mechanischen und elektrischen
Montagen vor, stellen Sie die DIP-Schalter ein
und führen Sie alle notwendigen Tests und
Kontrollen durch:
• Spannung anlegen
Hinweis: Der Stellantrieb führt jetzt die
automatische Hubanpassungsfunktion aus.
• Das entsprechende Regelsignal anlegen
und überprüfen:
• ob die Bewegungsrichtung der Kegelstange
für die Anwendung korrekt ist und
• ob der Stellantrieb das Ventil über die
gesamte Hublänge verfährt
Das Gerät ist jetzt betriebsbereit.
Automatische Hubanpassungsfunktion
Der Stellantrieb passt seinen Hub automatisch
an die Ventilendlagen an:
• wenn erstmals Spannung angelegt
wird oder
• später, wenn die Taste STANDBY/RESET/
LOCK 6–9 Sekunden lang gedrückt
gehalten wird. Die Funktion wird aktiv,
wenn die Taste nach zweimaligem Blinken
der grünen LED losgelassen wird. Bei
aktiviertem LOCK-Modus (angezeigt
durch einmaliges Blinken der roten LED
nach 3 Sek. und zweimaliges Blinken
nach 6 Sek.) bitte die Tastenfunktionen
erst durch Gedrückthalten der Taste für
9–12 Sek. und Loslassen nach dreimaligem
Blinken der grünen LED entsperren.
Die Tastenfunktionen sind nun entsperrt
und der RESET-Modus kann, wie zuvor
erwähnt, aktiviert werden.
Funktionsprüfung über die gesamte
Ventilhublänge
Durch das Schalten von SN an die Klemmen 1
oder 3 kann der Stellantrieb in beide Endlagen
bewegt werden (abhängig vom Ventiltyp).
Datenblatt Stellantrieb für modulierende Regelung AME 445
k
k
LED-Anzeige/
Betriebsarten des
Stellantriebs
Grüne LED blinkt:
Automatische
Hubanpassung =
RES ET-MODUS
(Intervall = jede
Sekunde)
Dauerhaft grün
leuchtende LED:
POSITIONIERUNGSMODUS
Grüne LED blinkt:
Sollwert ist erreicht
(Intervall = alle
sechs Sekunden)
Rote LED blink t:
STANDBY-Modus
(Intervall = alle zwei
Sekunden)
STA NDB Y/RE SET/
LOCK-Taste
ROTES/GRÜNES
LED-LICHT
STANDBY-, RESET- und LOCK-Modus am Stellantrieb AME 445
Start aus der Betriebsart NORMAL
Aktivierter
STAN DBY
1 × Grün2 × Grün3 × Rot
Aktivierter
RESET
Aktivierte
Betriebsart
LOCK
LED-Funktionsanzeige
Keine
Aktivierung
Start aus der Betriebsart LOCK
Betriebsart LOCK ist noch aktiviert
• Betriebsart STANDBY
Durch Drücken der STANDBY/RESET/LOCKDie zweifarbige LED-Funktionsanzeige (grün/rot)
befindet sich auf der Stellantriebs-Abdeckung.
Sie zeigt die Betriebsarten an.
Taste für 3–6 Sek. und Loslassen nach
einmaligem Blinken der grünen LED aktiviert
der Stellantrieb die Betriebsart STANDBY. Der
Stellantrieb reagiert erst auf eine Änderung
Externe Bedientaste
des Regelsignals, wenn er durch Drücken
der Taste, wie zuvor erwähnt, wieder in die
Der Stellantrieb verfügt über eine externe
STANDBY/RESET/LOCK-Taste, die sich in der Nähe
der Leuchtdiode befindet.
Durch Gedrückthalten und Loslassen dieser Taste
für einen/nach einem bestimmten Zeitraum,
werden unterschiedliche Betriebsmodi aktiviert:
Betriebsart NORMAL geschaltet wird. In der
Betriebsart STANDBY kann der Stellantrieb
manuell bewegt oder durch Drücken der
Taste (siehe entsprechende Betriebsarten) in
die Betriebsarten RESET oder LOCK geschaltet
werden.
• Automatische Hubanpassung =
RESET-MODUS
Durch Drücken der STANDBY/RESET/LOCK-
Taste für 6–9 Sek. und Loslassen nach
zweimaligem Blinken der grünen LED wird
die automatische Hubanpassung gestartet.
Während des Kalibrierverfahrens, das mit
dem Ausfahren der Stange beginnt, blinkt
die zweifarbige LED einmal pro Sekunde
grün. Wenn die maximale Kraft erkannt wird
(in der Ventilendlage), fährt der Stellantrieb
die Antriebsstange wieder ein, bis erneut
die maximale Kraft festgestellt wird (in der
anderen Ventilendlage). Der Stellantrieb
wechselt dann in die Betriebsart NORMAL
und reagiert auf das Regelsignal.
• Betriebsart LOCK
Durch Drücken der STANDBY/RESET/LOCK-
Taste für 9–12 Sek. und Loslassen nach
dreimaligem Blinken der roten LED aktiviert
der Stellantrieb die Betriebsart LOCK. Der
Stellantrieb kann erst in die Betriebsarten
STANDBY oder RESET geschaltet werden,
nachdem er durch Drücken der Taste (siehe
oben: Loslassen der Taste nach dreimaligem
Blinken der grünen LED) in die Betriebsart
NORMAL geschaltet wurde. In der Betriebsart
LOCK funktioniert der Stellantrieb wie bei den
Betriebsarten NORMAL oder POSITIONIERUNG
erläutert, allerdings mit teilweise gesperrten
Tastenfunktionen (angezeigt durch ein- oder
zweimaliges Blinken der roten LED).
• POSITIONIERUNGSMODUS Die zweifarbige LED leuchtet während des
gesamten, durch das Regelsignal ausgelösten
Positionierungsvorgangs des Stellantriebs grün.
• Betriebsart NORMAL
Wenn die Positionierung des Stellantriebs
abgeschlossen ist, blinkt die LED alle
sechs Sekunden grün.
• ANMERKUNG
Bei Gedrückthalten der STANDBY/RESET/
LOCK-Taste für mehr als 12 Sek. findet keine
Aktivierung/Deaktivierung statt.
AI079086452914de-000301
Datenblatt Stellantrieb für modulierende Regelung AME 445
HandverstellungDie Handverstellung erfolgt über den
Regelknopf am Stellantriebsgehäuse:
• Spannungsversorgung trennen oder
die Betriebsart STANDBY aktivieren
• Ventilstellung mit dem Einstellknopf
einstellen (Drehrichtung beachten)
Nach manueller Hubverstellung:
• Spannungsversorgung wiederherstellen
oder in die Betriebsart NORMAL umschalten
Anmerkung:
Wenn eine manuelle Handverstellung vorgenommen wurde,
ist das Ausgangssig nal (X) erst dann wiede r korrekt, wenn der
Stellantrieb seine Endlage erreicht hat.
Verdrahtung
Nur 24 V AC/DC
Spannungsversorgung
nach
unten
nach
oben
SP24 V AC/DC ...... Spannungs-
versorgung
SN 0 V .............. Gemeinsam
Y 0(2) –10 V......... Eingangssignal
0(4)–20 mA
X 0(2)–10 V ......... Ausgangssignal
1, 3 Übersteuerungseingangssignal
(kann nicht für 3-Punkt-Regelung
verwendet werden)
Kabellänge
0–50 m0,75 mm
>50 m1,5 mm
Empfohlener Querschnitt
der Verdrahtung
2
2
Entsorgung
AI079086452914de-000301
Vor der Entsorgung ist der Stellantrieb zu zerlegen.
Die einzelnen Komponenten sind dann, nach
Werkstoffen getrennt, zu entsorgen.