Wenn man einem Toningenieur vor 20 Jahren den AW4416 von Yamaha gezeigt
hätte, so wäre er ebenso begeistert gewesen wie Galileo, dem man eine interplanetarische Sonde zur Verfügung gestellt hätte. Nach der anfänglichen Sprachlosigkeit hätten beide wahrscheinlich den Kopf geschüttelt und gebrummt, dass es
irgend wann dazu kommen musste. Der AW4416 leistet alles, was bis vor kurzem nur mit einem ganzen Raum voller Geräte und einer entsprechend vertrackten Bedienung möglich war. Und “Leistung” darf man hier ruhig wörtlich nehmen. Mit dem AW4416 haben Sie alles unter einem Dach, von der Aufnahme der
ersten Idee bis zur fertigen Abmischung, die man bedenkenlos “professionell”
nennen darf, weil die Qualität wirklich herausragend ist.
Wenn Sie bereits mit einem Yamaha O2R Digital-Mischpult (dem De-facto-Standard in der Ton- und Produktionsindustrie) oder einem der anderen hochwertigen
Pulte dieser Serie gearbeitet haben, fühlen Sie sich auf dem AW4416 sofort zu
Hause. Wenn Sie sich dieses Vergnügen bisher verkneifen mussten, werden Sie
von der Leistung des AW4416 (und seiner Vielseitigkeit) zwar begeistert sein,
aber sich vielleicht anfangs ein wenig hilflos fühlen. Das genau ist der Grund für
diese “Einführung”. Sie sollen so schnell wie möglich auf höchstem Niveau mit
dem AW4416 arbeiten können. Da die meisten Bedienvorgänge in der Regel
nicht von den verwendeten Geräten abhängig ist, haben wir den Demosong “So
Fine” vorbereitet, anhand dessen wir Ihnen die Bedienung des AW4416 näher
bringen möchten. So können Sie anhand eines Praxisbeispiels alle Schritte –von
der Abmischung bis zum Mastern Ihrer Produktion– durcharbeiten. Wir haben
aber auch an das Aufnahmestadium gedacht und wollen Ihnen weiter unten ein
paar Tipps hierzu geben.
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Ein Wort zu dieser Einführung
In diesem Buch gehen wir davon aus, dass Sie die Bedienelemente des AW4416
bereits kennen und wissen, wozu sie dienen. Wenn Sie irgend wann den Faden
verlieren, siehe das “Praxisbuch”.
Außerdem finden Sie am Ende dieser Einführung ein Glossar, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erklärt werden mit den Infos, die Ihnen bei einem noch besseren Verständnis helfen werden.
— Einführung
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Einführung–Inhalt
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Inhalt
AW4416 Professional Audio Workstation ........................................1
Ein Wort zu dieser Einführung .............................................................. 1
Obwohl der Song “So Fine”, den wir im Folgenden abmischen wollen, die Basisspuren bereits enthält, wollen wir diesen ersten Aufnahmeschritt kurz erläutern,
denn vielleicht möchten Sie ja auch eigenes Material für diese Einführung verwenden.
Die unten beschriebenen Schritte gelten mit Sicherheit nicht für “ganz ausgefallene Sachen”. Für die Aufnahme eines Songs (mit oder ohne Gesang) müssen Sie
sie aber wahrscheinlich absolvieren. Halten Sie sich also an folgende Faustregeln:
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Immer zuerst den Rhythmus!
Da die rhythmischen Parts das Tempo (den “Groove”) eines Stückes bestimmen,
sollte man sie immer zuerst aufnehmen, weil die Musiker, die später zum Zuge
kommen –Gitarristen, Keyboarder, Sänger, Chor usw.–, dann über einen rhythmischen Halt verfügen. Das ist natürlich nicht notwendig, wenn der Titel nur eine
Gitarrenbegleitung zu einer Gesangsstimme enthält. Wenn Sie ein Meisterwerk
aber Spur für Spur (oder zumindest Sektion für Sektion) einspielen möchten –weil
Sie, wie die meisten von uns, nur über ein relativ kleines Studio und ein nicht viel
größeres Budget verfügen– oder nur Perfektion durchgehen lassen, sollten Sie
immer zuerst mit dem Rhythmus beginnen. Dabei könnte es sich um das Schlagzeug, mit oder ohne Percussion, das Schlagzeug und den Bass oder das Schlagzeug mit Bass und rhythmischen Keyboard- oder Gitarrenparts handeln.
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Fein säuberlich trennen
Bedenken Sie, dass bei einer Mikrofonabnahme mehrerer Instrumente auch die
notwendige Kanaltrennung gewähleistet sein muss (bestimmte Ingenieure verwenden sogar getrennte Räume). Hierfür gibt es aber keine goldene Regel: wenn
Sie die gesamte Rhythmussektion beispielsweise mit nur zwei Mikrofonen aufnehmen, brauchen Sie an die Trennung gar nicht zu denken. Mikrofonierung und
die räumliche Aufteilung der Musiker und Signalquellen sind in einem solchen
Fall jedoch lebenswichtig! Wenn Sie alle Instrumente auf separate Spuren aufnehmen möchten, müssen Sie jedoch dafür sorgen, dass die Spuren immer nur
das wirklich benötigte Signal enthalten. Wie das geht? Durch eine physische
Trennung der Signalquellen. Sorgen Sie dafür, dass sich die Musiker in unterschiedlichen Räumen befinden (z.B. in separaten “Kabinen” eines Studios) oder
verwenden Sie Trennwände, um Übersprechen im Rahmen des Möglichen auszuschalten, wenn sich mehrere Musiker notwendigerweise im selben Raum
befinden müssen. Mikrofone mit Nierencharakteristik sind wärmstens zu empfehlen und sollten sich jeweils so nahe wie möglich an der Signalquelle befinden.
Eine hundertprozentige Trennung erzielt man jedoch nur, indem man nur jeweils
einen Part aufnimmt. Aber auch dann hört man auf der Gesangsspur hier und da
noch andere Parts im Hintergrund, weil der Pegel im Kopfhörer zu hoch war. Bei
Line-Signalquellen hat man dieses Problem selbstverständlich nicht.
Geringfügiges Übersprechen stellt aber kein gewichtiges Problem dar. Verwenden Sie also nicht mehr Zeit auf die Kanaltrennung als unbedingt notwendig.
Hören Sie sich die einzelnen Spuren von “So Fine” einmal separat an. Sie werden
sofort wissen, was wir meinen.
— Einführung
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Einführung – Aufnahme der Basisspuren
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‘Pilotgesang’
Wenn Sie alles im Alleingang aufnehmen, ist dies wahrscheinlich nicht notwendig. Wenn Sie jedoch in einer Band spielen, sollte der Sänger bei der Aufnahme
der Rhythmussektion mitsingen. Diese Aufnahme nennt man die “Pilotspur”. Sie
hat den Vorteil, dass sich die übrigen Musiker bei späteren Aufnahmedurchgängen am Gesangspart orientieren und sich noch mehr ins Zeug legen können, weil
Sie nicht zu zählen und zu raten brauchen, an welchen Stellen hinterher Gesang
zu hören sein wird. Die Gitarristen und Keyboarder werden es Ihnen danken.
Verwenden Sie den Pilotgesang jedoch NIEMALS als Anhaltspunkt für den Chor,
weil bereits die kleinste Abweichung der eigentlichen Gesangsspur dafür sorgen
kann, dass der Chor nicht mehr dazu passt.
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Welche Mikrofone?
Hoppla! Selbst erfahrene Toningenieure zucken bei dieser Frage zumindest kurz
zusammen. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass man hierauf nicht zuviel Zeit
verwendet, weil das Mikrofonangebot der meisten Anwender sowieso relativ
begrenzt ist. Und da nimmt man, was man hat.
Trotzdem möchten wir Ihnen jedoch folgenden Rat geben: wenn Sie noch kein(e)
Mikrofon(e) gekauft haben, WÄHLEN SIE SIE MIT BEDACHT! Sehen wir uns ein
paar Mikrofontypen an, die man selbst im Heimstudio bei der Hand haben sollte.
❍
Wenn Sie Gesang und akustische Instrumente in Ihrem (Heim)Studio aufnehmen möchten.
Mittlerweile ist das Angebot an erschwinglichen Großmembran-Kondensatormikrofonen erfreulich groß. So eins brauchen Sie unbedingt. Wenn möglich, sollten
Sie es vor dem Kauf jedoch ausgiebig testen. Obwohl die meisten Mikrofone dieser Kategorie einen hervorragenden Übertragungsbereich haben, weisen sie alle
ihren eigenen “Sound” auf. Wählen Sie also unbedingt das Mikro, das Ihrer Meinung nach am besten “klingt”. Machen Sie sich keine großen Gedanken über die
umschaltbare Richtcharakteristik, es sei denn, Sie brauchen die Kugel für ganz
bestimmte Anwendung. In der Regel reicht ein Mikro mit Nierencharakteristik
jedoch aus. Und da der AW4416 für die Eingänge 1 und 2 eine umschaltbare
Phantomspeisung bietet, können Sie sich bedenkenlos für ein Kondensatormikro
der Oberliga entscheiden.
Das für den Gesang verwendete Mikrofon eignet sich in der Regel auch für akustische Gitarre, Klavier und eine ganze Reihe von Bläsern. Für das so genannte
“Close-Miking” von Schlagzeug hingegen sind sie nicht ganz das Gelbe vom Ei.
Mit ein oder zwei Großmembran-“Kondensatoren” verfügen Sie aber beispielsweise über die idealen “Overheads”.
❍
“Close-Miking” von Gitarrenverstärkern, Schlagzeug und anderen lauten Signalquellen
Hierfür brauchen Sie ein oder zwei dynamische Mikrofone. In dieser Sparte gibt
es mehrere “Standardmikros”, die Sie bedenkenlos einsetzen können, zumal sie
überraschend erschwinglich sind. Wenn Sie sich ein solches Mikro erst noch
zulegen müssen, fragen Sie Kollegen usw. um Rat. In der Regel werden immer
dieselben Modelle erwähnt.
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— Einführung
Einführung – Aufnahme der Basisspuren
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Überspielen (Overdubs)
Die Vorgehensweise für das Überspielen unterscheidet sich nicht grundlegend
von der Aufnahme der Rhythmussektion. Allerdings hören die Musiker während
der Aufnahme die bereits eingespielten Parts. Im Sinne einer optimalen Kanaltrennung sollten Sie für die Aufnahme der Begleitung und des Gesang eine guten
und vor allem geschlossenen Kopfhörer verwenden. (Vergessen Sie die halb offenen Modelle bzw. die kleinen Dinger für tragbare CD-Spieler usw.)
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Effekte oder nicht?
Jetzt geht es schon fast ans Eingemachte, weil Sie hier Entscheidungen treffen
müssen, die den weiteren Produktionsablauf erheblich beeinflussen können.
Bestimmte Toningenieure nehmen prinzipiell ohne Effekte (Compressor, EQ usw.)
auf. Der Grund: wenn man jetzt schon bestimmte Entscheidungen trifft, kann
man sich den Sound später eventuell nicht mehr wunschgemäß zurechtbiegen,
so dass die Transparenz des Gesamtkunstwerks zu wünschen übrig lässt. Auch
hier scheiden sich aber die Geister. Unserer Meinung nach gibt es ein paar gute
Gründe, welshalb schon während der Aufnahme bestimmte Effekte zumindest
dezent zum Einsatz kommen sollten.
❍
Compressor und Limiter
Einer der am häufigsten verwendeten Effekte für die Aufnahme ist der Compressor. Er wird in diesem Stadium aber noch nicht als “Effekt” eingesetzt, sondern
dient lediglich dazu, Pegelspitzen ein wenig glattzubügeln. Zwar wären solche
Spitzen kein Drama, aber warum soll man Dynamik verschenken, wenn man sie
effektiv nutzen kann? Werden nämlich die Pegelspitzen etwas abgeflacht, so
kann man den Hauptteil des betreffenden Signals lauter aufzeichnen. Bei einem
digitalen Aufnahmegerät kommt dies der Dynamik zugute, während man außerdem den Abstand zwischen dem Nutzsignal und eventuellem Rauschen so groß
wie möglich hält. Bassgitarren, E-Gitarren, Gesang und Schlagzeug werden oftmals bereits während der Aufnahme komprimiert. Tun Sie das aber niemals für
Instrumente, deren Einsatz so natürlich wie möglich sein sollte (z.B. Klavier).
❍
Entzerrung/Klangregelung/EQ
Während der Aufnahme wird die Klangregelung in der Regel nur zu Korrekturzwecken eingesetzt. So können Sie z.B. den etwas zu stark wummernden Bass
des Mikrofons abschwächen oder den Tonabnehmern einer Gitarre durch
gezielte Mittenkorrekturen etwas mehr “Bums” geben. Die wirklich kreative Entzerrung sollten Sie sich aber auf alle Fälle für die Abmischung aufheben, damit
Sie nur Einstellungen verwenden, die dem Sound auch dienlich sind.
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Effekte
Effekte mit Rauminformationen (Hall, Delay usw.) sollten Sie niemals aufnehmen.
Nur dann können Sie sich später noch gegen den Hall oder für ein anderes Hallprogramm entscheiden. Rauminformationen sind also prinzipiell erst im letzten
Stadium der Produktion hinzuzufügen. Sicher gibt es auch in dieser Hinsicht Ausnahmen, aber das hängt dann schon mit den kreativen Überlegungen für ein
bestimmtes Projekt zusammen.
Andere Effekte, wie Modulation und Verzerrung werden hingegen oft bereits
während der Aufnahme hinzugefügt, aber nur, wenn Sie fester Bestandteil des
gewünschten “Sounds” sind (z.B. Verzerrung für eine E-Gitarre, “Rotary Speaker”
für eine Orgel usw.).
— Einführung
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Einführung – Laden des Demosongs
Laden des Demosongs
Bevor Sie sie mit dem Demosong arbeiten können, müssen Sie ihn zur Festplatte
des AW4416 kopieren. Er befindet sich nämlich auf einer CD-ROM.
In dieser Einführung gehen wir davon aus, dass Ihr AW4416 bereits ein CD-RWLaufwerk enthält bzw. dass Sie über ein externes CD-RW-Laufwerk verfügen.
Wenn nicht, sollten Sie das jetzt nachholen. Hinweise hierzu finden Sie im Praxisbuch.
Kopieren des Demosongs von der CD-ROM
zur Festplatte des AW4416
1. Drücken Sie die [FILE]-Taste des AW4416.
2. Drücken Sie die Funktionstaste [F2], um die “Restore”-Seite aufzurufen.
3. Schauen Sie nach, ob die SCSI ID des CD-R- oder CD-RW-Laufwerks im
SOURCE DRIVE-Feld selektiert ist. (Wenn das nicht der Fall ist, führen Sie
den Cursor zum SOURCE DRIVE-Feld, wählen mit dem [DATA/JOG]-Rad die
Laufwerksnummer und drücken die [ENTER]-Taste.) Die laut Vorgabe
gewählte SCSI ID für CD-RW-Laufwerke von Yamaha ist “3”. Ändern Sie
nichts an dieser Einstellung.
4. Öffnen Sie den CD-Schlitten, indem Sie die [F2]-Taste betätigen (“CD
UNLOAD”), während Sie die [SHIFT]-Taste drücken. Legen Sie die CD-ROM
in den Schlitten (mit dem Aufdruck nach oben) und drücken Sie die Funktionstaste [F1] (“CD LOAD”), während Sie [SHIFT] gedrückt halten. Der
Schlitten wird nun eingefahren.
5. Nun dürfte der Demosong “So Fine” im Übersichtsfenster erscheinen. Führen Sie den Cursor zum RESTORE SONG-Feld und drücken Sie die [ENTER]Taste, um statt DISABLE die Einstellung ENABLE zu wählen.
6. Führen Sie den Cursor zu “EXECUTE” im Display und drücken Sie die
[ENTER]-Taste. Sobald die Rückfrage “ARE YOU SURE?” erscheint, führen Sie
den Cursor zu “OK” und drücken noch einmal [ENTER], um die Daten “wiederherzustellen” (Restore).
7. Wenn die Meldung “COMPLETE” erscheint, sind die alle Daten kopiert.
Das Kopieren des Demosongs dauert ungefähr 10 Minuten und kann nicht
abgebrochen werden.
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— Einführung
Einführung – Laden des Demosongs
Laden des Demosongs von der Festplatte
1. Drücken Sie die [SONG]-Taste (und eventuell die Funktionstaste [F1], um
die “Song List”-Seite aufzurufen).
2. Wählen Sie mit dem [DATA/JOG]-Rad “So Fine”.
3. Führen Sie den Cursor zu “LOAD” und drücken Sie die [ENTER]-Taste. Nun
wird die Rückfrage “Will Save Current song … ARE YOU SURE?” angezeigt.
Führen Sie den Cursor zu “YES” oder “NO” und drücken Sie die [ENTER]Taste, um die Daten zu laden.
4. Nun wird ein Balken angezeigt, der Sie darüber informiert, wie weit der Vorgang bereits fortgeschritten ist. Sobald er verschwindet, kann der Song
abgespielt werden.
Wenn Sie sich die abgemischte “So Fine”-Version anhören möchten, bevor Sie selbst mitmischen…
In dem Fall brauchen Sie nur den [PLAY]-Button zu drücken. Der Song “So Fine” wird
dann nämlich den aufgezeichneten Automix-Daten entsprechend abgespielt.
— Einführung
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Einführung – Abmischung
Abmischung
Vielleicht glauben Sie, dass mit “Abmischung” ein einziger Vorgang gemeint ist.
In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine ganze Reihe von Schritten. Nach
und nach bekommen Sie aber den Eindruck, dass es sich tatsächlich um einen
stromlinienförmigen Prozess handelt. Das ist schon allein deshalb von Vorteil,
weil Sie dann auch schneller begreifen, dass sich jede Änderung sofort auf den
Gesamt-Sound auswirkt. Schon eine kleine Klangfarbenkorrektur eines Parts kann
z.B. den Sound der übrigen Instrumente usw. entscheidend beeinflussen. Je mehr
Erfahrung Sie sammeln, desto besser werden Sie vorhersagen können, welche
Konsequenzen bestimmte Änderungen haben werden. Übung macht den Meister.
Phase 1: Anhören der Spuren und Zurechtlegen eines Konzepts
Einer der wichtigsten Schritte ist, dass man sich Gedanken darüber macht, was
man erreichen möchte und wie sich das realisieren lässt. Folgende Überlegungen
spielen dabei eine Rolle:
• Befassen Sie sich zuerst mit der Musik! Was sagt der Song aus? Welche Stimmung möchte der Titel vermitteln? Wie muss man ihn abmischen, um der
Musik noch das gewisse Etwas hinzuzufügen?
• Wie wichtig ist der Text? Wie wichtig die Stimme? Oder steht der Rhythmus
zentral? Dreht sich alles um ein Riff oder einen bestimmten Klang? In der
Regel sollte man immer das Element hervorheben, das den Charakter eines
Songs ausmacht. Wenn der Text das Wichtigste ist, darf sich der Gesang z.B.
nicht zu stark im Hintergrund befinden bzw. darf der Hall die Verständlichkeit
des Textes nicht beeinträchtigen.
• Wie sollen die Instrumente über das Stereobild verteilt werden? Möchten Sie
einen “Konzerteindruck” erwecken oder soll ein bestimmter Effekt erzielt
werden?
• In was für einem “Raum” sollte sich die Musik befinden? Offen und relativ
direkt? Weit weg? Intim?
• Welche Instrumente bewegen sich im gleichen Frequenzbereich und können
deshalb für Überlagerungen sorgen? Eine verzerrte Gitarre und eine elektrische Orgel sind in dieser Hinsicht echte Problemfälle. Diese müssen sich also
weit voneinander entfernt befinden (Stereopanorama) – oder ihr Klang muss
so geändert werden, dass sie separat wahrgenommen werden können.
• Muss sich die Stimmung im Laufe des Songs ändern und, wenn ja, wie stark
• Bedenken Sie, dass dies nur Anhaltspunkte sind und dass jeder Titel anders
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— Einführung
ändern sich die Pegel, die Klangregelung und/oder Effekte an den betreffenden Stellen? Solche Feinheiten werden dank der Automatisierung überhaupt
erst möglich.
ist. Das Planen der Abmischung ist mit Sicherheit der kreativste Schritt des
gesamten Produktionsprozesses.
Einführung – Abmischung
❒
An die Arbeit
Also, der Spuren ist geladen und kann also abgespielt werden.
Schalten Sie die AUTOMIX-Funktion aus! Drücken Sie also die AUTOMATION [AUTOMIX]-Taste, führen Sie den Cursor zu AUTOMIX “ENABLE” und drücken Sie [ENTER], um
“DISABLE” einzustellen.
1. Wählen Sie die Mischebene (MIXING LAYER) RECORDER [MONI].
2. Rufen Sie die Szene 01 “FADERS NOMINAL” auf, um die Fader 1~14 auf
den Nennwert zu stellen. (Drücken Sie die [SCENE]-Taste, wählen Sie mit
dem [DATA/JOG]-Rad den Szenenspeicher 01 “FADERS NOMINAL”, führen
Sie den Cursor zu “RECALL”, drücken Sie [ENTER], wählen Sie “OK” im
Rückfrage-Fenster und drücken Sie noch einmal [ENTER]).
3. Drücken Sie die MIXER [VIEW]-Taste, damit die Parameter des gewählten
Monitor-Kanals im Display angezeigt werden. Eventuell müssen Sie auch
die Funktionstaste [F1] drücken, um zur “CH View”-Seite zu gehen.
4. Drücken Sie die [PLAY]-Taste und hören Sie sich das Material an.
In der Übersicht weiter unten sehen Sie, welches Material die Spuren des Songs
“So Fine” enthalten. Der Vermerk “V.Trk” ganz links bezieht sich auf die verwendeten virtuellen Spuren (pro Spur gibt es nämlich eigentlich 8 Spuren). Obwohl
wir vor allem die Hauptspur verwenden werden (die virtuellen Spuren “1”), enthalten die virtuellen Spuren “2” der Spuren 9 und 10 eine alternative Streicherversion, während die zweite virtuelle Spur von Spur 14 eine männliche Gesangsstimme enthält. Diese Alternativen können Sie später zum Erstellen einer Version
mit Männerstimme verwenden.
12345678
V.Trk 1
V.Trk 2
V.Trk 1
V.Trk 2
Schlagz.
links
Streicher
links
Alt. Streicher links
Schlagz.
rechts
9 10111213141516
Streicher
rechts
Alt. Strei-
cher
rechts
Claves &
E.Drm
Frauen-
chor 1
Bass
Frauen-
chor 2
Rhythm.
Gitarre
Männer-
chor &
Rap
Sologi-
tarre
Sologe-
sang
(Frau)
Sologe-
sang
(Mann)
OrgelKlavier
— Einführung
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