Wo Pinsel oder Rolle keine ausreichend gleichmäßige Oberflächenbeschichtung erlauben, wo die
Sprühdose mehr Farbe neben als
auf die zu lackierende Oberfläche
bringt und zudem hohe Ansprüche an das Können des HobbyLackierers stellt, sind bessere
Beschichtungsmethoden gefragt.
Einen Kompressor mit Lackierpistole wünschen sich viele, ein
lackiertauglicher „ölfreier“ mit
Keramikkolben kostet aber seinen
Preis.
Farbeinstellung
Das Wagner-System verar-
beitet problemlos Lacke, Lasuren, Holzschutzmittel oder Beizen,
kurz alles, was sich ausreichend
flüssig verdünnen lässt. Wasseroder lösemittelverdünnbar spielt
dabei keine Rolle. Sogar Wandfarben – in hoher Verdünnung – sind
denkbar, aufgrund der zum dekkenden „Anstrich“ erforderlichen
mehreren Schichten und der
Zwischentrocknungszeiten sind
hierfür andere Geräte besser geeignet (z.B. Wagner LuftlosSpritzgerät). Für sauberes Arbeiten ist das richtige Verdünnungsverhältnis der Farbe (der Fachmann sagt Viskosität dazu) von
entscheidender Wichtigkeit. Je
dünnflüssiger die Farbe, umso
sauberer lässt sich arbeiten. Allerdings sind auch umso mehr Farbschichten erforderlich.
Bedienung
Nachdem Lack in den Behälter an
der Pistole gefüllt ist, legen wir
los. Mit staubsaugerähnlichem
Ton (und Lautstärkepegel) liefert
die Turbine reichlich Luft, in welche feinfühlig regulierbar Farbe
eingebracht wird. In wenigen
Minuten ist ein ganzer Schrank
lackiert. Selbst der langsame
Lackierstart mitten auf der Fläche
gelingt ohne Kleckse, ganz anders
als etwa bei Sprühdosen. Kleine
Flächen und Werkstückkanten
meistert das System ebenfalls
hervorragend. Die Turbine um den
Hals gehängt, lässt sich das Feinsprühsystem problemlos überall
hin mitnehmen, die Pistole arbeitet in fast jeder Lage. Bei nur 1,8
Metern Netzkabellänge sollte
allerdings eine Verlängerung stets
zur Hand sein.
Preis/Leistung: gut - sehr gut
Vertrieb: J. Wagner,
Markdorf
Preis: um 150 H
Hotline: 07544/50 50
Leistungsaufnahme: 350 mm
Gewicht: 3,3 kg
max. Viskosität: 40 DIN-Sekunden
Lautsärke: 80 dB (A)
Luftschlauchlänge: 1,8 m
+ Farbmenge gut regulierbar
+ kaum Farbnebel
– kurzes Kabel
Handhabung:
40% 1,5
●●●●●●
Funktion:
40% 1,2 ●●●●●●
Produktqualität:
20% 1,5
●●●●●●
1,4
Ausgabe 1/2003
Note:
Oberklasse
Wagner W650
Bewertung:
+
-
Egal ob Wasser verdünnbare Holzlasur, Acryl-Weißlack oder Kunstharzlack: Dünnflüssige
Farben und Lacke lassen sich problemlos verarbeiten
Auf die richtige Verdünnung der Farbe
kommt es an: Mit dem Viskositätsmessbecher
wird die Auslaufzeit (DIN-Sekundenzahl) bestimmt und mit der Tabelle verglichen
Reinigung
Je nach Farbart reicht es, etwas
Wasser oder Verdünnung in den
Farbbehälter zu geben und weiterzusprühen: in Sekunden ist das
Gerät (fast) wieder sauber. Nur der
Schraubrand des Farbbehälters
muss etwas nachgereinigt werden.
Fazit
Wagner bietet mit dem W 650
eine preiswerte Alternative zu
teuren Lackieranlagen. Bei dünnschichtigem Auftrag mit stark
verdünnten Lacken ist mitunter
eine Schicht mehr erforderlich,
das hervorragende Lackierergebnis sorgt aber dennoch für ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis.
Dipl.-Ing. Uwe Knipscheer
Der gelbe Einstellring (rechts) begrenzt
den Weg des gut regulierbaren Auslösers
und damit den Farbdurchfluss. Die kleinste
Einstellung liefert für Feinarbeiten allerdings schon recht viel Farbe, so dass mit
dem Finger abgeregelt werden muss.
Wagner Feinsprühsystem
für glänzende Ergebnisse
Schichtarbeiter
Schichtarbeiter
Einfache Technik,
professionelle Möglichkeiten
Wesentlich preiswerter ist das
Feinsprühsystem von Wagner: Das
tragbare Gerät kommt mit niedrigem Druck aus und benötigt keinen sperrigen Luft-Vorratsbehälter. HVLP nennt sich die nach dem
englischen „High Volume, Low
Pressure“ benannte Technik, was
bedeutet: Ein großer Luftstrom
wird bei niedrigem Druck schnell
an einer Düse vorbei geführt.
Kleinste Tröpfchen Farbe aus der
Düse werden dabei mitgerissen
und bilden den Sprühkegel. Mit
einstellbaren Luftdüsen kann der
Sprühkegel auf Wunsch zu einem
Oval ‚flachgedrückt’ werden, ganz
wie beim Profi-Lackiergerät. Bei
vorwiegend waagerechtem oder
senkrechtem Arbeitsfortschritt ist
dadurch ein gleichmäßiger Farbauftrag sichergestellt. Der gesamte Sprühkegel ist von Luft umhüllt, so dass nur wenig Farbnebel
in den Raum gelangt.
Elektrowerkzeuge
Glänzende Oberflächen wie vom Autolackierer sind ohne eine ProfiLackieranlage kaum hinzubekommen. Doch die ist nicht nur teuer,
sie produziert auch vergleichsweise viel Sprühnebel, der sich überall
absetzt. Wir haben eine preiswerte Alternative getestet.