Verriegelungseinheit „SuperLock“
für HSK-Spannsysteme
Selbsthemmender Mechanismus für die
automatische Werkzeugspannung
“SuperLock” self-locking unit
for HSK clamping system
Self-locking mechanism for
automatic tool clamping
Unité de verrouillage „SuperLock“
pour systèmes de serrage HSK
Mécanisme à autoblocage pour le serrage
automatique des outils
Sistema de enclavamiento
„SuperLock“ para sistemas de
amarre HSK
Mecanismo de retención automática
para el amarre automático de herramienta
Inhalt - Contents - Table de matières - Indice
1. Beschreibung, Funktionsablauf 3
2. Allgemeine Gefahrenhinweise 5
3. Montage, Inbetriebnahme, Demontage 6
4. Bedienung 8
5. Wartung, Instandhaltung 8
6. Ersatzteile 8
1. Description and functional process 9
2. General information on dangers 11
3. Assembly, initialisation and dismantling 12
4. Operation 14
5. Maintenance and servicing 14
6. Replacement parts 14
1. Description, déroulement du fonctionnement 15
2. Remarques générales sur les dangers 17
3. Montage, mise en service, démontage 18
4. Commande 20
5. Entretien, maintenance 20
6. Pièces détachées 20
1. Descripción, funcionamiento 21
2. Indicaciones de peligro generales 23
3. Montaje, puesta en servicio, desmontaje 24
4. Manejo 26
5. Mantenimiento, cuidado 26
6. Piezas de recambio 26
2
Vorbemerkung:
Handspannfutter (Keilstangenprinzip)
Diese Bedienungsanleitung ist unter Berücksichti-
1.
gung der DIN EN ISO 12100-1, DIN EN ISO 12100-2,
und der dazugehörigen einschlägigen Normen erstellt.
Bei unterschiedlichen Werkzeugspannungen sind
2.
die zur Übertragung der benötigten Kräfte bzw.
Momente erforderlichen Spannkräfte nach der
VDI-Richtlinie 3106 analog zu ermitteln (vgl. auch
VDMA-Richtlinie 34181). Die zulässigen Drehzahlen
müssen gegebenenfalls entsprechend angepasst
werden.
Diese Bedienungsanleitung gilt für alle Nenngrößen
3.
der Verriegelungseinheit. Zusammenbauzeichnungen
und Stücklisten zu einzelnen Nenngrößen können
separat bei der Fa. RÖHM angefordert werden.
1. Beschreibung
1.1 Aufbau und Funktionsmerkmale
Die Verriegelungseinheit „SuperLock“ ist Bestandteil
eines automatischen HSK-Werkzeugspannsystems.
Sie dient zur Übertragung einer Zugkraft auf den HSKSpannsatz und für die anschließende selbsthemmende
Verriegelung und Aufrechterhaltung der Spannkraft. Die
Standardausführung der Verriegelungseinheit wird mit
einer Zugbolzenverlängerung versehen, an der eine
Spann- und Löseeinheit die Spann- und Lösekräfte bzw.
Spann- und Lösehübe überträgt (Bild 1).
Bild 1: Kompletteinheit für die automatische HSK-Spannung mit
HSK-Spannsatz (1), Verriegelungseinheit (2), Zugbolzenverlängerung (3), Spann- und Löseeinheit (4)
Nach der Montage der Verriegelungseinheit wird das
•
Druckstück des HSK-Spannsatzes mit der Zugstange
der Verriegelungseinheit verschraubt. Der Zugbolzen
der Verriegelungseinheit wird mit einer OriginalRöhm-Zugstangenverlängerung oder einer kunden-
spezisch gestalteten Betätigungsstange bei der
Montage des Systems am Spindelende verbunden.
Die Zugstange der Verriegelungseinheit besitzt in der
•
Regel eine zentrale, abgedichtete Durchgangsbohrung für die innere Medienzufuhr. Eine Nutzung dieser
Bohrung ist für die Größe HSK25 nur mit einem ange
passten Druckstück des HSK25-Spannsatzes mög
lich. Die Spannsätze der anderen HSK-Nenngrößen
(HSK32-HSK125) besitzen Durchgangsbohrungen
für die Medienzufuhr und können ohne Zusatzmaßnahmen mit der Verriegelungseinheit „SuperLock“
kombiniert werden.
In der Lösestellung (Bild 3) ist der Zugbolzen auf die
•
Zugstange aufgefahren und das Druckstück bendet
sich in der Ausstoßposition zum Lösen des HSKWerkzeugs.
Die Spannstellung (Bild 4) wird durch Einleiten einer
•
Kraft am Zugbolzen (Zugstangenverlängerung)
erreicht, wobei zwischen dem Aussenkegel des
Zugbolzens und dem Innenkegel der Spannzange
selbsthemmende Verriegelung auftritt. Nach dem
Erreichen der Spannposition fährt ein Krafteinleitungselement (z. B. Hydraulikkolben) einer Spannund Löseeinheit wieder in eine neutrale Stellung,
in der die Zugstangenverlängerung frei rotieren
kann.
Die Spann- und Löseeinheit ist so zu gestalten,
•
dass die vorgegebenen Spannhübe und Spannkräfte erreicht werden. Insbesondere ist der durch die
Toleranz der HSK-Werkzeuge bedingte mögliche
Spannhubbereich zu beachten (siehe auch Montage/
Demontage).
-
-
Die Verriegelungseinheit „SuperLock“ besteht aus den
Elementen Spannzange, Zugbolzen, Spannhülse,
Zugstange und Führungshülse (Bild 2). Sie wird als
komplette Baugruppe in zusammengefügtem Zustand
geliefert. Für die Montage wird der eingesteckte Zugbolzen entnommen (vgl. dazu Einbau und Montage).
Die restlichen Teile der SuperLock-Baugruppe dürfen
nicht eigenständig demontiert und montiert werden.
Anschluss für HSK-Spannsatz Anschluss für Betätigungsstange
Zugbolzen
Zugstange
SpannhülseSpannzange
Bild 2: Aufbau der Verriegelungseinheit „SuperLock“
Führungshülse
Bild 3: Lösestellung der Verriegelungseinheit mit HSK-Spannsatz
Bild 4: Spannstellung der Verriegelungseinheit mit HSK-Spannsatz
3
HSK-A/E 25 HSK-A/E 32 HSK-A/E 40 HSK-A/E 50
Einzugskraft (HSK-Spannkraft)
3.500 N 5.000 N 10.000 N 15.000 N
Lösekraft (HSK-Schaft)
ca. 700 N ca. 1.000 N ca. 2.000 N ca. 3.000 N
Nennspannhub (am HSK-Spannsatz)
4,0 mm 5,57, 0 mm 8,0 mm
Spannbereich (am HSK-Spannsatz)
3,0-5,0 mm 4,5-6,5 mm 5,5-8,56,5-9,5
Ausstoßhub
0,2 mm 0,4 mm 0,5 mm 0,5 mm
Betätigungskraft am Zugbolzen
700 N 1.000 N 2.000 N 3.000 N
Nennspannhub am Zugbolzen
10,8 mm 13,6 mm 17,8 mm 19,9 mm
Hubbereich am Zugbolzen
8,8-12,8 mm 11,6-15,6 mm 14,8-20,8 mm 16,9-22,9 mm
Zugbolzenhub ohne Werkzeug
max. 15,6 mm max. 18,9 mm max. 22,8 mm max. 26,3 mm
HSK-A/E 63 HSK-A/E 80 HSK-A/E 100 HSK-A/E 125
Einzugskraft (HSK-Spannkraft)
25.000 N 37.500 N 50.000 N 70.000 N
Lösekraft (HSK-Schaft)
ca. 5.000 N ca. 7.500 N ca. 10.000 N ca. 14.000 N
Nennspannhub (am HSK-Spannsatz)
8,0 mm 11,0 mm 12,0 mm 14,0 mm
Spannbereich (am HSK-Spannsatz)
6,0-10,09,0-13,0 mm 10,0-14,0 mm 11,5-16,5 mm
Ausstoßhub
0,5 mm 0,5 mm 0,8 mm 0,8 mm
Betätigungskraft am Zugbolzen
5.000 N 7.500 N 10.000 N 15.000 N
Nennspannhub am Zugbolzen
20,0 mm 27,3 mm 30,8 mm 37,6 mm
Hubbereich am Zugbolzen
16,0-24,0 mm 23,3-31,3 mm 26,8-34,8 mm 32,6-42,6 mm
Zugbolzenhub ohne Werkzeug
max. 28,0 mm max. 38,1 mm max. 42,4 mm max. 50,8 mm
1.2 Funktionsdaten der Verriegelungseinheit
Handspannfutter (Keilstangenprinzip)
Die Verriegelungseinheit darf nur in Verbindung mit
einem Röhm-HSK-Spannsatz eingesetzt werden.
Davon abweichende Anwendungen werden von Röhm
einer technischen Überprüfung unterzogen.
Die Verriegelungseinheit wird zur Speicherung und
Aufrechterhaltung einer Zugkraft im Zusammenwirken
mit einem HSK-Spannsatz verwendet. Die Tabelle 1
enthält Kräfte und Hübe für den HSK-Spannsatz und
für die eigentliche Verriegelungseinheit. Die Kräfte und
Hübe des HSK-Spannsatzes können an einer Spindel
oder Aufnahme von vorne ermittelt werden. Die Kräfte
am Zugbolzen werden von hinten über eine Spannund Löseeinheit eingeleitet. Der Zugbolzenhub wird
am Spindelende an einer Zugstangenverlängerung
gemessen.
Übersicht zu Kräften und Hüben der Verriegelungseinheit
Tabelle 1
Zur Einhaltung der Einzugskraft am HSK-Schaft sind
die in der oben stehenden Tabelle angegebenen
Betätigungskräfte am Zugbolzen zu realisieren. Der
Einsatz der Verriegelungseinheit mit geringeren oder
höheren Betätigungskräften am Zugbolzen darf nicht
eigenmächtig erfolgen, sondern ist mit Röhm schriftlich
abzustimmen.
4
Die Verriegelungseinheit arbeitet in einem weiten Toleranz- bzw. Hubbereich (Tabelle 1), damit ist auch eine
sichere Verriegelung des Systems mit HSK-Werkzeugen möglich, welche die vorgeschrie-bene Toleranzen
der Spannschulter über- oder unterschreiten.
2. Allgemeine Gefahrenhinweise:
Handspannfutter (Keilstangenprinzip)
2.1 Umgebungsbedingungen, Umweltgefahren
Umgebungsbedingungen (in Anlehnung an die DIN EN
60204):
relative Luftfeuchte (bei 40°C) 50 %.
•
Verschmutzung der Umgebung im Rahmen der von den
•
Maschinen selbst ausgehenden Verschmutzung.
Umgebungstemperatur am Einsatzort 5°C bis 40°C.
•
Umgebungstemperatur bei Transport und Lagerung - 15°C
•
bis 55°C (für 24 h auch bis 70°C).
Umweltgefahren
wird die Verriegelungseinheit als Systembestandteil einer
•
kompletten Werkzeugspannung eingesetzt, so ist insbesondere auf den sorgfältigen Umgang mit den Medien für
Schmierung und Kühlung (Hydrauliköl, Schmieröl/Schmierfett, Kühlschmiermittel) zu achten.
dazu enthält die Bedienungsanleitung RN-1600 insbeson-
•
dere Sicherheitshinweise und Richtlinien für den Einsatz
von Werkzeugspannern, die sorgfältig zu lesen und zu
beachten sind.
2.2 Bestimmungsgemäße Verwendung
Die Verriegelungseinheit ist nach dem Stand der Technik
•
konstruiert und hergestellt. Alle einschlägigen Sicherheitsbestimmungen wurden beachtet. Dennoch sind auch bei
bestimmungsgemäßer Verwendung der Verriegelungseinheit Restgefahren vorhanden.
Die Verriegelungseinheit ist vornehmlich zur Erzeugung
•
und Aufrechterhaltung der Zugkraft für HSK-Spannsätze
konstruiert.
Diese Verriegelungseinheit wird zur automatischen
•
Spannung von HSK-Werkzeugen eingesetzt. Aufgrund
der Bauart ist dieses Spannmittel nur im Zusammenwirken mit HSK-Spannsätzen der Firma Röhm verwendbar.
Wird eine andere Verwendung als die vorgesehene in
Erwägung gezogen, ist dazu die schriftliche Zustimmung
des Herstellers erforderlich.
Diese Verriegelungseinheit ist zur spanenden und span-
•
losen Formgebung in schnell umlaufenden Werkzeugmaschinenspindeln sowohl in horizontaler als auch vertikaler
Lage einsetzbar.
Der Einsatz in stationären Einheiten ohne Rotation der
•
Verriegelungseinheit ist ohne Einschränkungen möglich.
Die in den technischen Daten angegebenen Grenzwerte
•
(z. B. maximale Betätigungskraft, max. Spannhub) dürfen
nicht überschritten werden. Ein Einsatz mit geringeren
Betätigungskräften ist nur nach Absprache und mit schriftlicher Genehmigung des Herstellers erlaubt.
Die Verriegelungseinheit wird über eine Spann- und
•
Löseeinheit betrieben. Mit der eingesetzten Spann- und
Löseeinheit müssen die in Tabelle 1 angegebenen Werte
für Kräfte und Hübe erreicht werden. Eine Überwachung
der Spannposition der Verriegelungseinheit während
der Bearbeitung ist aus sicherheitstechnischer Sicht
erforderlich.
2.3 Bestimmungswidrige Verwendung / nahliegender
Missbrauch
Die Form und Masse des gespannten HSK-Werkzeugs ist
von großer Bedeutung für das Schwingungsverhalten des gesamten Werkzeug-Spannzeug-Spindel-Systems. Deshalb gilt:
Werkzeuge müssen eine ausgeglichene Masse besitzen.
•
Bei unwuchtigen Werkzeugen muss mit reduzierter Dreh-
•
zahl gefahren werden.
Die Drehzahlgrenzen ergeben sich entsprechend DIN
•
ISO 1940-1 und DIN 69888:2008-09(D).
Die in Eigenfertigung des Kunden hergestellten An
schlussteile und Baugruppen (Zugbolzenverlängerung,
Spann- und Löseeinheit) müssen entsprechend den An-
-
gaben in der Benutzerdokumentation und den geltenden
Richtlinien ausgelegt und verwendet werden.
Veränderungen an der Verriegelungseinheit sind generell mit
einem Sicherheitsrisiko verbunden. Deshalb gilt:
An der Verriegelungseinheit dürfen keine Veränderungen
•
vorgenommen werden.
Modikationen von Anschlussteilen dürfen nur in Abspra-
•
che und nach vorheriger schriftlicher Genehmigung des
Herstellers vorgenommen werden.
Röhm-Spann- und Löseeinheiten überwachen die
•
Spannposition der Verriegelungseinheit während des Einsatzes (Spindelrotation). Werden Spann- und Löseeinheiten anderer Hersteller verwendet, übernimmt Röhm
keine Verantwortung für eventuell auftretende Störungen
des Verriegelungssystems und deren Folgen.
Für jede Spann- und Löseeinheit ist die Verwendung von
•
Sensoren zur Erfassung der Lösestellung, der Spannstellung und der Stellung „Spannen ohne Werkzeug“ vorgeschrieben. Besondere Beachtung ist der Überwachung
der Spannposition während der Rotation zu schenken.
Hier sind Sensoren mit der Steuerung der Maschine
derart zu koppeln, dass Veränderungen während des
Einsatzes erfasst werden und bei Grenzüberschreitungen
der Spindel-Stopp aktiviert wird. Der in der Tabelle 1
angegebene Hubbereich des Zugbolzens enthält die
Ober- und Untergrenzen für die Spannposition und darf
nur bedingt überschritten und nicht unterschritten
werden (siehe 3.2).
Die Maschinenspindel darf erst anlaufen, wenn die
•
Spannstellung an der Hubkontrolle erreicht ist. Die
Spannstellung muss mit einem Sicherheitssensor nach
DIN VDE 0660 Teil 209 abgefragt werden.
Weitere sicherheitstechnische Anforderungen für den Be-
•
trieb von Werkzeugspannungen sind in der RN-1600
dargelegt und müssen unbedingt beachtet werden.
2.4 Pichten des Betreibers
Die angegebenen technischen Daten der Verriegelungseinheit dürfen, wenn nicht ausdrücklich anders beschrieben,
nicht über- oder unterschritten werden.
Vor allen Arbeiten an der Verriegelungseinheit ist sicherzustellen, dass:
die entsprechenden Teile der Benutzerdokumentation
•
dem zuständigen Personal zur Verfügung stehen.
die Benutzerdokumentation vom zuständigen Personal
•
gelesen und verstanden wurden. Dies gilt besonders für
alle Sicherheits- und Warnhinweise.
zusätzlich zu der vorliegenden Bedienungsanleitung
•
RN-1701 die Bedienungsanleitung RN-1600, insbesondere das Kapitel 3. „Sicherheitshinweise und Richtlinien
für den Einsatz von Werkzeugspannern“, gelesen und
beachtet wird.
das zuständige Personal, entsprechend seiner Tätigkeit,
•
ausreichend qualiziert ist. Dies gilt besonders für die
Inbetriebnahme, Wartung/Instandhaltung und Reparatur,
sowie für alle Arbeiten an elektrischen Anlagen und Bauteilen. Einschlägige Vorschriften und Richtlinien sowie die
Benutzerdokumentation müssen beachtet werden.
alle Sicherheitseinrichtungen ordnungsgemäß ange-
•
bracht und funktionsfähig sind. Sicherheitseinrichtungen
dürfen nicht manipuliert oder außer Kraft gesetzt werden.
Die Widerstandsklassen der trennenden Schutzeinrichtungen (z. B. Schutzhauben, Sicherheitsfenster) müssen
beachtet werden.
die Maschine und die Verriegelungseinheit sich in tech-
•
nisch einwandfreiem Zustand bendet.
alle beschädigten oder defekten Teile umgehend erneu-
•
ert werden. Dies gilt besonders für alle Sicherheitseinrichtungen.
5
3. Montage, Inbetriebnahme, Demontage
Handspannfutter (Keilstangenprinzip)
3.1 Montage
3.1.1. Montagereihenfolge
3.1.1.1 Zugbolzen
Zum Einbau der Verriegelungseinheit „SuperLock“ wird
zunächst der Zugbolzen aus der komplett montiert
gelieferten Gesamtbaugruppe „abgezogen“. Danach
erfolgt der Einbau des Zugbolzens in eine Spindel
(Aufnahme). Dazu wird der Zugbolzen vorzugsweise
außerhalb der Spindel mit der Zugbolzenverlängerung
verschraubt (Außensechskant am Kopf des Zugbolzens,
Schlüsselweite siehe Tabelle 2 unten). Die Montage des
Zugbolzens kann auch von vorne mit einem handelsüblichen Hülsensteckschlüssel und Verlängerung erfolgen.
Die zugehörigen Anzugsmomente für den Zugbolzen
enthält ebenfalls Tabelle 2.
Die Zugbolzenverlängerung wird von hinten in die
Spindel eingesetzt und entsprechend der individuellen
Spindelkonstruktion am Spindelende gesichert.
3.1.1.2 Spann- und Löseeinheit, Zugbolzen
Anschließend erfolgt die Montage der Spann- und
Löseeinheit. In der Lösestellung wird die Lage der
Stirnäche des Zugbolzens in der Spindel vermessen
(Bild 5, Tabelle 2, Maß l1). Korrekturen der Position des
Zugbolzens können nur an der Spann- und Löseeinheit
oder der Zugbolzenverlängerung vorgenommen werden.
00
SW
l1
3.1.1.3 Verriegelungseinheit
Zunächst wird die Führungshülse der Verriegelungseinheit in die Spindel gesetzt. Dabei ist auf die schonende
Einführung des O-Rings der Führungshülse in die Spindelbohrung zu achten, um Abscherungen des O-Rings
zu vermeiden.
Die Baugruppe mit Spannhülse, Spannzange und Zugstange wird von vorne in die Spindel geschraubt. Dabei
wird die in der Spannhülse verschiebbare, überstehende
Spannzange zunächst ohne Schraubbewegung über
den Zugbolzen geschoben.
Dazu wird die Spannzange von Hand auf den Kopf des
Zugbolzens gesetzt, die Spannhülse gegenüber der
Spannzange bis zum Anschlag an der Verdrehsicherungsschraube zurückgesetzt und schließlich unter kräftigem Druck axial auf den Zugbolzen geschoben (vgl.
Bild 6). Dieser Vorgang erfolgt je nach HSK-Nenngröße
mit leichtem Kraftaufwand wegen des Aufspreitzens
der Spannzange. Als Hilfsmittel können handelsübliche
Werkzeuge verwendet werden.
Montagestellung
Bild 6: Position der Spannzange in der Spannhülse bei der Montage
auf den Zugbolzen
Hat die Spannzange ihre Position auf dem Zugbolzen
eingenommen und lässt sich frei drehen, kann die
Spannhülse mit einem Montageschlüssel eingeschraubt
werden. Die erforderlichen Montageschlüssel und Anzugsmomente für die Spannhülse enthält Tabelle 3.
ZugbolzenSpindel
Bild 5: Kontrollmaß für den Einbau des Zugbolzens (l1), Schlüsselweite am Zugbolzen (SW)
Schlüsselweite (SW), Anzugsmoment (Mz) und Kontrollmaß für den Zugbolzen (l1)
HSK-Nenngröße:
Schlüsselweite am
Zugbolzen
(SW):
Anzugsmoment
Zugbolzen
Mz (Nm):
ZugbolzenHSK-Plananlage l1 (mm):
Tabelle 2
6
25324050 63 80 100125
6,3581012 15 192228
5102040 80 150 250400
30,4 36,5 47,5 56,2 72 93,1 117,8 145,1
Montageschlüssel und Anzugsmomente für die
Montage der Spannhülse
Nach erfolgter Montage der Spannhülse kann der HSKSpannsatz montiert werden. Dazu sind ebenfalls die
Montage- und Einstellvorschriften für HSK-Spannsätze
zu beachten.
Zur Abstimmung der erforderlichen Position des Druckstücks in Lösestellung ist eine beigefügte Abstimmscheibe auf das erforderliche Maß zu schleifen. Dazu wird
das Druckstück mit Abstimmscheibe auf die Zugstange
geschraubt und das sich ergebende Einstellmaß
gemessen.
Die Dicke der Abstimmscheibe wird dann um das
Differenzmaß zwischen vorhandenem Einstellmaß
und vorgeschriebenem Einstellmaß gekürzt. Anschließend wird das mit der korrigierten Abstimm-scheibe
unterlegte Druckstück auf der Zugstange gekontert (vgl.
dazu Einstellmaß in Zusammenbauzeichnungen).
Achtung: das Einstellmaß darf über den Toleranzbereich hinaus nicht überschritten werden!
Im Einfahrbetrieb ist besonders aufmerksam zu
verfahren, um die Gewindestifte für die Verdrehsicherung an der Spannzange nicht zu beschädigen. Dazu ist auch die unter 3.1.1.2 beschriebene
Position des Zugbolzens zu beachten.
Mit der Montage des HSK-Spannsatzes ist das Gesamtsystem mit Verriegelungseinheit und Spann- und
Löseeinheit betriebsbereit.
3.1.2 Montagehilfsmittel
Die Verriegelungseinheit kann mit handelsüblichen
Montagewerkzeugen eingebaut werden. Lediglich für
die Montage der Spannhülse werden Spezialschlüssel
verwendet. Auf die Spezialschlüssel (Röhm Id.-Nr. siehe
Tabelle 3) können zum Aufbringen eines denierten
Anzugsmoments handelsübliche Drehmomentschlüssel
gesetzt werden.
3.2 Inbetriebnahme
Mit Betätigung der Spann- und Löseeinheit können bei
stehender Spindel die Funktionen der Ver-riegelungs-
einheit überprüft werden. Dabei werden die Positionen
„Werkzeug gelöst“, „Werkzeug gespannt“ und „gespannt
ohne Werkzeug“ ermittelt (Werte siehe Tabelle 1). Für
eine genaue Bestimmung der Spannposition wird ein
HSK-Prüfwerkzeug mit „0-Lage“ der HSK-Spannschulter verwendet.
Zur Positionserfassung der verschiedenen Schaltstellungen müssen entsprechende Sensoren auf die
Spannhübe abgestimmt und die Signalbereiche in der
Steuerung der Maschine abgelegt werden.
die Toleranzen weiterer Elemente im Kraftuss sowie die
achen Winkel in der Verriegelungseinheit ergibt sich
um den idealen Spannpunkt herum (Nennspannhub am
Zugbolzen) ein relativ weiter Spannbereich. Die Tabelle 1
enthält diese Werte für alle HSK-Größen (Hubbereich am
Zugbolzen: z. B. 16-24 mm für HSK63).
Zur Erfassung des Hubbereichs werden im allgemeinen
Analogsensoren eingesetzt. Der Sensor ist mit der Maschinensteuerung derartig zu koppeln, dass das erforderliche
„Spannfenster“ für die Funktion „Werkzeug spannen“
erkannt wird und bei Veränderungen der axialen Spannposition während der Rotation das Abschalten der Spindel
erfolgt.
3.2.3 Position „Spannen ohne Werkzeug“
Der maximale Wert der Spannposition kann überschritten werden, solange sichergestellt ist, dass der Abstand
zur Position „Spannen ohne Werkzeug“ nicht zu Fehlfunktionen führt. Es wird empfohlen, je nach Nenngröße
auch bei Spezialanwendungen 1-2 mm Mindestabstand
zwischen „Spannen“ und „Spannen ohne Werkzeug“
einzuhalten. Die Tabelle 1 enthält die maximalen Werte
der Hübe für das Spannen ohne Werkzeug.
3.2.4 Sensorik zur Positionsbestimmung
Zur Erfassung der oben beschriebenen Positionen ist eine
geeignete Sensorik zu verwenden, die mit der Maschinensteuerung gekoppelt wird. Werden diese Baugruppen als
Bestandteil von Spann- und Löseeinheiten nicht von Röhm
bezogen, sind die oben beschriebenen Funktionen der
Überwachung in adäquater Weise zu realisieren.
Eine Überwachung der Spannposition der Verriegelungseinheit während der Bearbeitung ist aus
sicherheitstechnischer Sicht erforderlich. Setzt der
Betreiber der Verriegelungseinheit keine Überwachung der Spannposition ein, so lehnt Röhm
ausdrücklich jede Haftung für eventuelle Schäden
nach Fehlfunktionen der Verriegelungseinheiten
ab.
3.2.1 Position „Werkzeug gelöst“
Diese Position wird bei der Montage des Gesamtsystems überprüft (siehe 3.1).
3.2.2 Position „Werkzeug gespannt“
Bedingt durch die Toleranzen der HSK-Werkzeuge,
7
3.2.5 Messen der Spannkraft
Handspannfutter (Keilstangenprinzip)
Mit Hilfe eines HSK-Spannkraftmessgerätes wird die
vorhandene Spannkraft durch Einsetzen in die Spindel
gemessen. Mit den entsprechenden Betätigungskräften
am Zugbolzen (Tabelle 1) ergeben sich die HSKSpannkräfte (Einzugskräfte).
3.3 Demontage
Die Demontage des Verriegelungssystems erfolgt in
Lösestellung in folgender Reihenfolge:
Demontage des HSK-Spannsatzes
•
Spannhülse mit Spezialschlüssel lösen (Röhm Id.-
•
Nr. siehe Tabelle 3)
Spannhülse im Verbund mit Spannzange und Zugstan-
•
ge entnehmen
Zugbolzen von der Zugstangenverlängerung schrau-
•
ben (Hülsensteckschlüssel)
Der Zustand der Verriegelungseinheit ist ausschlaggebend für dessen Funktion, Spann-, Verriegelungskraft
und Lebensdauer. Zur Überprüfung des Zustandes muss
er in regelmäßigen Zeitabständen gemäß den Wartungsanleitungen überprüft werden. Unabhängig von der
Spannfrequenz, nach ca. 40 Betriebsstunden, muss eine
Spannkraftkontrolle erfolgen. Falls erforderlich, sind dazu
spezielle Spannkraftmessvorrichtungen (Einzugskraftmessgeräte) zu verwenden.
Bei extremen Abweichungen der Spannkraft vom Sollwert
ist zunächst der HSK-Spannsatz zu schmieren (siehe
Bedienungsanleitung vom Spannsatz). Sollte diese Maßnahme nicht zum gewünschten Ergebnis führen, so ist
der HSK-Spannsatz auszutauschen. Die Spannkraftmessungen können durch Hubmessungen unterstützt werden.
Erst wenn auch mit einem neuen HSK-Spannsatz kein
optimales Ergebnis erreicht wird, ist bei außergewöhnlichem Spannkraftabfall die Verriegelungseinheit entsprechend der Vorgehensweise nach 3.3 zu wechseln.
Die Demontage kann ausschließlich von der Spindelfrontseite aus erfolgen. Die Spann- und Löseeinheit
muss nicht demontiert werden. Voraussetzung für die
Demontage des Zugbolzens ist eine Verdrehsicherung
der Zugstangenverlängerung.
4. Bedienung
Die Funktionsstellungen Lösen, Spannen und
Spannen ohne Werkzeug können mit unterschiedlichen Spann- und Löseeinheiten realisiert werden.
Unabhängig von der Bauform und der Art der
Krafterzeugung (hydraulisch, pneumatisch, elektrisch)
müssen vor dem Anlauf der Spindel in jedem Fall
alle Betätigungselemente in eine Parkstellung fahren.
Entsprechende Kolben o. ä. dürfen das Zugbolzenende nicht mehr berühren und müssen während der
Spindelrotation konstant einen Sicherheitsabstand
einhalten.
Nach erfolgter Spannkrafteinleitung überträgt die
Verriegelungseinheit die eingeleitete Betätigungskraft
auf den HSK-Spannsatz und hält diese Zugkraft
mechanisch selbsthemmend. Die Betätigungskraft
muss und darf während der Rotation der Spindel nicht
mehr anstehen.
Die Überwachung der verschiedenen Funktionsstellungen im Stillstand und der Spannstellung während
der Rotation können individuell mit Sensoren unterschiedlicher Bauart gelöst werden, wobei insbesondere die Hinweise in Kapitel 2. zu beachten sind.
5. Wartung, Instandhaltung
Die Verriegelungseinheit ist wartungsfrei. Schmierzyklen oder der Austausch von Verschleißteilen sind
nicht erforderlich.
Zur Funktionskontrolle werden Spannkraftmessungen empfohlen. Nach einem Leerhub (Spannen
ohne Werkzeug) kann die HSK-Spannkraftmessung
mit handelsüblichen Geräten erfolgen.
6. Ersatzteile
Defekte oder verschlissene Einzelteile werden nicht
erneuert. In solchen Fällen wird die Verriegelungseinheit
immer komplett ausgetauscht.
Um Nachbestellungen von Ersatzteilen reibungslos
durchführen zu können, ist die Angabe der auf der
Baugruppe eingravierten 7-stelligen Ident-Nummer
und - wenn vorhanden - die Fabrikationsnummer
erforderlich.
Es wird darauf hingewiesen, dass ausschließlich ORIGINAL-Röhm-Einbauteile bzw. Einbauteile von autorisierten
Lieferanten der Fa. Röhm GmbH zu verwenden sind. Für
alle Schäden, die durch die Verwendung von Fremdbauteilen entstehen, erlischt jegliche Haftung der Fa. Röhm
GmbH.
Weiter erstreckt sich die Gewährleistung nicht auf:
Schäden, verursacht durch den Betreiber durch
1.
Nichterfüllung der schriftlichen Anweisungen des
Verkäufers in Bezug auf den Betrieb und die Wartung
der Ausrüstung.
Natürlichen Verschleiß.
2.
Schäden durch Einwirkung von höherer Gewalt.
3.
Schäden, verursacht durch Fehlbedienung jeglicher Art
4.
oder verursacht durch nicht sachgemäßen Einsatz oder
Betrieb der Spanneinrichtung oder Teile derselben.
Schäden, die durch Dritte verursacht wurden.
5.
Schäden, die durch Einsatz der Anlage oder Teile
6.
derselben unter geänderten Bedingungen (z.B. Werkstoffe, Werkstücke, Werkzeuge, Schnittparameter,
Programme etc.) erfolgen, insbesondere ohne Rücksprache und schriftliche Freigabe durch den Verkäufer
bzw. Hersteller.
Schäden, die auf geänderte Umgebungsbedingungen
7.
zurückzuführen sind.
8
Preliminary remarks:
Handspannfutter (Keilstangenprinzip)
Fremdsprachentexte ...
Fremdsprachentexte ...
mit Backensicherung
1. This operating manual is created under considera-
tion of DIN EN ISO 12100-1, DIN EN ISO 12100-2
and the corresponding respective norms.
2. For different tool clamping, the necessary force
transfer or moments for the necessary clamping
force is to be determined according to the VDI
guideline 3106 (compare VDMA guideline 34181).
The authorised speeds may also need to be adapted
accordingly.
3. This operating manual applies to all nominal sizes of
the locking unit. Assembly drawings and parts lists
for the individual nominal sizes can be requested
separately from the company RÖHM.
1. Description
1.1 Conguration and functional features
The “SuperLock” locking unit is part of an automatic
HSK tool clamping system. It serves the purpose of
transferring traction to the HSK clamping set and the
subsequent self-locking detent and maintaining the
clamping force. The standard version of the locking unit
is provided with a draw bolt extension on which a clamping and release unit transfers the clamping and release
forces or clamping and release strokes (illustration 1).
After assembly of the locking unit, the pressure head
•
of the HSK clamping set is screwed together with
the draw bar of the locking unit. The draw bolt of the
locking unit are connected with an original Röhm
draw bolt extension, or an operating rod designed
specically for the customer, to the shaft end during
assembly of the system.
The draw bar of the locking unit generally has a cen-
•
tral, sealed through-hole for the internal supply of the
medium. The use of this drill hole is only possible for
size HSK25 with a tted pressure head on the HSK25
clamping set. The clamping sets of the other HSK nominal sizes (HSK32-HSK125) have through-holes for
the supply of the medium and can be combined with
the “SuperLock” locking unit without any additional
measures.
In the release position (illustration 3), the draw bolt is
•
driven up to the draw bar and the pressure head is in
the ejection position for releasing the HSK tool.
The clamping position (illustration 4) is achieved by
•
applying force to the draw bolts (draw bolt extension)
whereby the self-locking effect exists between the
male taper of the draw bolt and the female taper of
the collet. After reaching the clamping position, a
force application element (e.g. hydraulic piston) brings
the clamping and release unit back to a neutral position in which the draw bolt extension can freely rotate.
The clamping and release unit is to be designed so
•
that the stipulated clamping strokes and clamping
forces can be achieved. Particular attention is to be
paid to the possible clamping stroke range caused by
the tolerance of the HSK tools (also refer to assembly/
dismantling).
Illustration 1: Complete unit for automatic HSK tension with HSK
clamping set (1), locking unit (2), pull bolt extension (3), clamp and
release unit (4)
The „SuperLock“ locking unit consists of the collet,
draw bolt, clamping sleeve, draw bar and guide
sleeve (illustration 2). It is delivered as a complete
module which is fully assembled. The inserted pull
bolt is removed for installation (compare installation
and assembly). The remaining parts of the SuperLock
module may not be independently dismantled and
assembled.
Connection for HSK clamping set Connection for operating rod
Pull bolt
Connection rod
Clamping sleeveCollet
Illustration 2: conguration of the “SuperLock” locking unit
Guide sleeve
Illustration 3: release position of a locking unit with HSK
clamping set
Illustration 4: clamping position of the locking unit with HSK
clamping set
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