vielen Dank für den Kauf unseres Modells der Rh 38.4110. Die vorliegende Betriebsanleitung soll Ihnen helfen, die umfangreichen
Funktionen Ihrer Rh 38.4110 zu nutzen.
Wir wünschen viel Vergnügen und eine Gute Fahrt!
Ihr Roco-Team
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Zum Vorbild
Dampokomotive Reihe 109 / 209 / 38
Von der privaten Österreichischen Südbahn Gesellschaft wurde diese formschöne Dampokomotive ab 1910 für die immer schwe-
rer werdenden Schnellzüge auf deren Hauptstrecke Wien – Triest beschafft. Von 1910 bis 1914 wurden für das österreichische
Netz der Südbahn insgesamt 44 Lokomotiven von der Lokomotivfabrik der StEG (Österreichisch-Ungarische Staatseisenbahngesellschaft) in Wien, der Lokomotivfabrik Wiener Neustadt und der Wiener Lokomotivfabrik Floridsdorf geliefert. Die Lokomotiven
der Reihe 109 stellten den Abschluss und Höhepunkt der 2´C-Maschinen in Österreich dar. Mit ihnen konnte die damalige Reisezeit zwischen Wien und Triest von 13,5 auf 10,5 Stunden herabgesetzt werden. Nach Verstaatlichung des österreichischen Teiles
der Südbahn 1923 kamen die 17 Loks zu den Österreichischen Bundesbahnen (damals BBÖ) als Reihe 209, da die Nummer 109
dort schon besetzt war. Die Deutsche Reichsbahn übernahm 1938 alle 17 Loks der BBÖ als Baureihe 38.41. Die Ausmusterung der
letzten italienischen Lokomotiven der Serie 653 fand 1940 statt, nachdem die Strecken von Triest nach Udine und Venedig elektri-
ziert worden waren. 11 Lokomotiven wurden noch von den ÖBB in das neue Nummernschema als Reihe 38 übernommen. Einige
der Lokomotiven wurden noch mit Giesl-Ejektor und Siederohr-Drosselung ausgerüstet, was sparsameren Kohleverbrauch und höhere Leistung zur Folge hatte. Die letzten Maschinen wurden im Jahr 1967 vom regulären Betriebsdienst der ÖBB ausgemustert.
1992 wurde die 38.4101 als 109.13 des Technischen Museums Wien wieder aufgearbeitet, sie wird heute vom 1. Österreichischen
Straßenbahn- und Eisenbahn-Klub (ÖSEK) in Strasshof betriebsfähig gehalten.
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Inbetriebnahme ihrer Lokomotive
▪ Vor der ersten Inbetriebnahme
Um schlechte Laufeigenschaften oder Schäden zu vermeiden müssen die Kuppelstangenlager vor der ersten Inbetriebnahme an Ihrer Lokomotive geölt werden. Hierzu empfehlen wir den ROCO-Öler 10906.
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▪ Einfahren des Modells
Es empehlt sich, die Lok 30 Minuten vorwärts und 30 Minuten rückwärts ohne Belastung einlaufen zu lassen, damit Ihr Modell einen optimalen Rundlauf und beste Zugkraft bekommt.
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▪ Betriebsbedingungen
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Nur für Vitrine
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Der kleinste befahrbare Radius für dieses Modell ist R3 (419,6 mm) des ROCO-Gleissystems
Modell mit Kolbenschutzrohre). Radius R2 (358 mm) ist nur bedingt und ohne Kolbenschutzrohre befahrbar.
Der einwandfreie Lauf Ihrer Lokomotive ist nur auf sauberen Schienen gewährleistet. Hierzu
empfehlen wir den ROCO-Schienenreinigungswagen Art. Nr. 46400 und bei etwas stär-
kerer Verschmutzung den ROCO-Schienen-Reinigungsgummi Art. Nr. 10002.
▪Aufrüstung
Sie können für ihren Fahrbetrieb unter
verschiedenen Kupplungen wählen. Wir
empfehlen den Einsatz der ROCO-Kurz-
kupplung.
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Wahlweise
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▪ Aufrüstung
4.
2./6.
3.
1./7.
Im beigelegten Zurüstbeutel nden Sie
auch kleine vorbildgetreue Steckteile für
eine erweiterte Aufrüstung Ihrer Lokomotive, die Sie bitte vorsichtig montieren.
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Kleben nur mit
audrücklichen
Hinweis!
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Wahlweise
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▪ Nachrüsten eines Seuthe-Dampfgenerators
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Zuerst den Rauchfang abnehmen und dann den Seuthe Dampfgenerator Nr. 10 (für
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den analogen DC-Betrieb oder Nr. 11 (für Digitalen DC-Betrieb) einbauen.
Bei einem eingebauten Dampfgenerator im Digitalbetrieb mit einem nachgerüsteten
Decoder 10880 ist mit der F1 Taste das Ein- und Ausschalten des Dampfgenerators
2.
möglich.
Funktionen im Betrieb mit Brückenstecker (= Analogetrieb):
Den Brückenstecker aus der Schnittstelle entfernen (sorgsam Aufbewahren). Zuletzt den Stecker des Steuerbausteines lagerichtig einsetzen.
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1.
Decoder 16-pin
2.
3.
11
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Wartung und Pege des Modells
Damit Ihnen Ihre Lokomotive lange Freude bereitet, sind regelmäßig (ca. alle 30 Betriebsstunden) gewisse Servicearbeiten zweckmäßig.
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Bevor Sie mit der Pege und Wartung des Modells beginnen entkuppeln Sie zuerst die Lokomotive vom Tender.
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▪Entkuppeln von Lok und Tender
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2.
1.
3.
4.
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▪ Reinigung der Radstromkontakte
Radstromkontakte können auf unsauberen Schienen leicht verschmutzen. Bitte entfernen Sie vorsichtig mit einem kleinen Pinsel den Schmutz
an den gekennzeichneten Stellen.
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2.
1.
2.
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3.
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▪ Schmierung
Versehen Sie die im Schmierplan gekennzeichneten Stellen mit nur kleinen Öltropfen. Wir empfehlen den ROCO-Öler Art. Nr 10906.
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Zur Schmierung der Getriebeteile (Zahnräder, Schnecke) empfehlen wir das
ROCO-Spezialfett 10905. Im Falle der Schmierung diese Teile bitte nicht ölen.
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Auf nicht optimal verlegten Gleisanlagen können möglicherweise die werkseitig montierten vorbildgerechten, niederen Spurkränze der Vorlauf- und Tenderachsen aus den
Schienen springen. Zur Abhilfe bieten wir Ihnen unter der Art.-Nr. 135685 einen
Achsensatz mit höheren Spurkränzen an, den Sie auf dem Ersatzteilweg entgeltlich
bei Ihrem ROCO-Fachhändler erwerben können.
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▪ Haftreifenwechsel
Zuerst den Getriebeboden abnehmen.
Achten Sie vor der Herausnahme von Achsen auf die ursprüngliche
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Lage der Radkontakte!
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Die Haftreifen mit einer Nadel oder mit einem feinen Schraubendre-
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her abziehen. Beim Aufziehen der neuen Haftreifen bitte darauf achten, dass dieser sich nicht verdreht.
2.
2.
1.
4x
3.
16
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3.
▪ Kohlebürstenwechsel
Tendergehäuse abnehmen: siehe Kapitel Schmierung. Danach wird der Motor ausgebaut und die Kohlebürsten ausgewechselt.
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3.
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1.
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2.
▪ Zusammenbau
Achten Sie beim Zusammenbau wieder auf die richtige Lage der Kontakte!
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Der Sounddecoder
▪ Funktionstastenbelegung der RH 38 (Auslieferungszustand)
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Die Lok ist ab Werk auf die Adresse 03 eingestellt
F-Taste Funktion für 72125
F0Spitzenlichter
F1Sound
F2Pff kurz
F3Pff lang
F4Schaffnerpff
F5Kuppeln
F6Rangiergang
F7Kurvenquietschen (nur bei F1 und Fahrt)
F8Sanden
F9Luftpumpe
F10Injektor 1
F11Kohleschaufeln
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F-Taste Funktion für 72125F-Taste
F12Injektor 2F18Pff kurz
F13EntwässernF19Pff lang
F14Mute-TasteF20Wasserfassen
Der in dieser Lok enthaltene Sounddecoder der Firma ZIMO wurde optimal auf die Lok eingestellt. Dennoch können Sie viele Decoder-Eigenschaf-
ten Ihren Wünschen anpassen. Dazu lassen sich bestimmte Parameter (die so genannten CVs – Conguration Variable – oder Register) verändern.
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Prüfen Sie aber vor jeder Programmierung, ob diese tatsächlich notwendig ist. Falsche Einstellungen können dazu führen, dass der Decoder
nicht richtig reagiert.
Für einen hohen Fahrkomfort ist der Decoder werkseitig auf 28/128 Fahrstufen vorprogrammiert. Damit ist er mit allen modernen DCC- (MULTIMAUS®) und Motorola®-Steuergeräten einsetzbar.
Der Sounddecoder wurde speziell für die zusätzlichen Funktionen verändert und darf
nicht gegen einen im Handel erhältlichen Decoder ausgetauscht werden.
Soll die Lok umprogrammiert werden, darf nur die Lok auf dem Programmiergleis stehen.
CVNameWerteDefault Werte
6Mittengeschwindigkeit (bei mittlerer Fahrstufe) - Wert 1 entspricht 1/3 von Vmax. (CV5)00 – 2521
7Decoderversionsnummer (nur lesen! Lesbar nur an lesefähigen Verstärkern/Zentralen).
Wichtig! Für die Nutzung der MULTIMAUS® zum Erreichen von CV´s größer als CV255: Mit der kurzfristigen Programmierung der CV7 wird nur der anschließende Programmierzugriff mit dem Wert 10 um 100 CV-Plätze
erhöht (also CV166 greift dann z.B. auf CV266 zu!) Wert 20 um 200 CV-Plätze erhöht
8Reset-Funktion Zurücksetzen aller Werte auf Werkseinstellung; (An lesefähigen Verstärkern/Zentralen ist die Her-
08 = Reset
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stellererkennung lesbar)
13Analogmodus F1 bis F8 (00 – keine Funktion im Analogmodus)
17+18Lange Adresse (Vorraussetzung: In CV29 ist die lange Adresse eingeschalten)100 – 9999
29Einstellungen 14
266 Gesamtlautstärke aller Geräusche 00 – 25564
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▪Betrieb mit DCC-Zentrale (MULTIMAUS®)
Da die (MULTIMAUS®) über 20 Funktionstasten und einer Lichttaste verfügt, ist die Bedienung besonders komfortabel.
Programmierarten
Wir empfehlen: Direkt CV-Programmierung (byteweise) oder POM-Modus (Programmierung am Hauptgleis). Das Programmieren ist im
Handbuch der (MULTIMAUS®) beschrieben.
Auslesen:
Mit einer entsprechenden Ausrüstung (z.B. / Z21® / z21® / z21start®) können Sie die Werte byte- und bitweise auslesen.
▪ Zusatzfunktionen
Eine Fülle anderer, jedoch wohl recht selten benötigter Einstellmöglichkeiten hinsichtlich Fahrstufenkurve, Lastnachregelungseinstellung oder
Geräuschsynchronisation können Sie im ausführlichen Handbuch in Erfahrung bringen. Bitte beachten Sie hierzu die Anleitung MX645P22
auf www.zimo.at