RME Fireface UFX III USB-Audiointerface User Manual

Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Das leistungsfähigste USB Audio Interface!
USB 3.0 Digital I/O System
64 Kanäle MADI Interface
2 x optischer SPDIF I/O
24 Bit / 192 kHz Digital Audio
188 x 94 Matrix Router
2 x MIDI Eingang/Ausgang
Vollständiger Stand-Alone Betrieb
USB 2/3 Class Compliant Betrieb
MIDI Remote Control
24 Bit / 192 kHz
TotalMix
SyncAlign
SteadyClock
2
Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
Wichtige Sicherheitshinweise
ACHTUNG! Gerät nicht öffnen - Gefahr durch Stromschlag
Das Gerät weist innen nicht isolierte, Spannung führende Teile auf. Im Inneren befinden sich keine vom Benutzer zu wartenden Teile. Reparaturarbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden.
Netzanschluss
• Das Gerät muss geerdet sein – niemals ohne Schutzkontakt betreiben
• Defekte Anschlussleitungen dürfen nicht verwendet werden
• Betrieb des Gerätes nur in Übereinstimmung mit der Bedienungsanleitung
• Nur Sicherungen gleichen Typs verwenden
Um eine Gefährdung durch Feuer oder Stromschlag auszuschließen, das Ge­rät weder Regen noch Feuchtigkeit aussetzen. Spritzwasser oder tropfende Flüssigkeiten dürfen nicht in das Gerät gelangen. Keine Gefäße mit Flüssig­keiten, z. B. Getränke oder Vasen, auf das Gerät stellen. Gefahr durch Kon­densfeuchtigkeit - erst einschalten wenn sich das Gerät auf Raumtemperatur erwärmt hat.
Montage
Außenflächen des Gerätes können im Betrieb heiß werden - für ausreichende Luftzirkulation sorgen. Direkte Sonneneinstrahlung und die unmittelbare Nähe zu Wärmequellen vermeiden. Beim Einbau in ein Rack für ausreichende Luft­zufuhr und Abstand zu anderen Geräten sorgen.
Zur Erfüllung der europäischen CE-Norm muss das Fireface UFX III mit einem CE-geprüften Computer der Klasse B benutzt werden. Alle Verbindungskabel müssen abgeschirmt sein. Der Computer sowie alle an das Fireface UFX III angeschlossenen Kabel müssen ordnungsgemäß geerdet sein. Der Betrieb mit nicht zertifizierten Computern und Kabeln kann zu Störungen anderer Geräte als auch des Fireface UFX III führen.
Bei Fremdeingriffen in das Gerät erlischt die Garantie. Nur vom Hersteller spezifiziertes Zubehör verwenden.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung vollständig. Sie enthält alle zum Einsatz des Gerätes nötigen Informationen.
Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
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Wichtige Sicherheitshinweise ................................. 2
Allgemeines
1 Einleitung ................................................................... 8
2 Lieferumfang ............................................................. 8
3 Systemvoraussetzungen .......................................... 8
4 Kurzbeschreibung und Eigenschaften ................... 8
5 Inbetriebnahme – Quick Start
5.1 Anschlüsse – Bedienelemente – Anzeigen ............ 9
5.2 Quick Start ............................................................ 11
5.3 Menü und Navigation ............................................ 11
5.4 Übersicht Menüstruktur ......................................... 12
5.5 Besondere Optionen ............................................. 13
Installation und Betrieb - Windows
6 Hardware, Treiber und Firmware Installation
6.1 Installation von Hardware und Treiber..................... 16
6.2 Deinstallation der Treiber ..................................... 16
6.3 Firmware Update ................................................. 16
7 Konfiguration des Fireface
7.1 Settingsdialog – Allgemein .................................. 17
7.2 Option WDM Devices .......................................... 20
8 Inbetriebnahme und Bedienung
8.1 Wiedergabe .......................................................... 22
8.2 DVD-Playback (AC-3 / DTS) ................................ 23
8.3 Anzahl der Kanäle mit WDM ................................ 24
8.4 Multiclient-Betrieb ................................................ 24
8.5 Aufnahme Analog ................................................ 25
8.6 Aufnahme Digital.................................................. 25
8.7 Clock Modi – Synchronisation ............................. 26
9 Betrieb unter ASIO
9.1 Allgemeines ......................................................... 27
9.2 Anzahl der Kanäle mit ASIO ................................ 27
9.3 Bekannte Probleme ............................................. 28
10 Betrieb mehrerer Fireface UFX III .......................... 28
11 DIGICheck Windows ............................................... 29
12 Hotline – Probleme – Lösungen ............................ 30
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Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
Installation und Betrieb - Mac OS X
13 Hardware, Treiber und Firmware Installation
13.1 Installation von Hardware und Treiber ................. 32
13.2 Deinstallation der Treiber ..................................... 32
13.3 Firmware Update .................................................. 33
14 Konfiguration des Fireface
14.1 Settingsdialog ....................................................... 33
14.2 Clock Modi – Synchronisation .............................. 36
15 Mac OS X FAQ
15.1 MIDI funktioniert nicht .......................................... 37
15.2 Zugriffsrechte reparieren ...................................... 37
15.3 Unterstützte Samplefrequenzen .......................... 37
15.4 Anzahl der Kanäle mit Core Audio ....................... 37
15.5 Diverses ............................................................... 38
16 Betrieb mehrerer Fireface UFX III .......................... 38
17 DIGICheck NG Mac .................................................. 39
18 Hotline – Probleme – Lösungen ............................ 40
Eingänge und Ausgänge
19 Analoge Eingänge
19.1 Line Hinten ........................................................... 42
19.2 Mikrofon / Line / Inst Vorne .................................. 42
20 Analoge Ausgänge
20.1 Line....................................................................... 43
20.2 Kopfhörer / Line Out ............................................. 43
20.3 DC-gekoppelte Ausgänge (CV/Gate) ................... 44
21 Digitale Anschlüsse
21.1 ADAT .................................................................... 45
21.2 AES ...................................................................... 45
21.3 MADI .................................................................... 46
21.4 MIDI, MIDI over MADI .......................................... 47
22 Word Clock
22.1 Wordclock Ein- und Ausgang ............................... 47
22.2 Einsatz und Technik ............................................. 48
22.3 Verkabelung und Abschlusswiderstände ............. 49
22.4 Betrieb .................................................................. 49
Stand-Alone Betrieb
23 Funktion und Betrieb
23.1 Allgemeines .......................................................... 52
23.2 Einstellungen am Gerät........................................ 52
23.3 Setup am Gerät speichern / laden ....................... 52
23.4 Setup vom Computer aus speichern .................... 52
23.5 ARC Optionen ...................................................... 53
24 Beispiele
24.1 12-Kanal AD/DA-Konverter .................................. 53
24.2 4-Kanal Mic Preamp ............................................. 53
24.3 188-Kanal Monitor-Mixer ...................................... 53
24.4 Digital Format Konverter ...................................... 54
24.5 Analoge/digitale Routing Matrix ........................... 54
24.6 Stand-Alone Recorder/Player .............................. 54
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TotalMix FX
25 Routing und Monitoring
25.1 Überblick .............................................................. 56
25.2 Die Oberfläche ..................................................... 58
25.3 Die Kanäle ........................................................... 59
25.3.1 Settings ........................................................ 61
25.3.2 Equalizer ...................................................... 62
25.3.3 Dynamics ..................................................... 64
25.4 Sektion Control Room .......................................... 65
25.5 Der Control Strip .................................................. 66
25.5.1 View Options ................................................ 67
25.5.2 Snapshots - Groups ..................................... 68
25.5.3 Channel Layout – Layout Presets ................ 69
25.5.4 Scroll Location Marker ................................. 70
25.6 Reverb und Echo ................................................. 71
25.7 Preferences .......................................................... 74
25.7.1 Store for Current or All Users ...................... 75
25.8 Settings ................................................................ 76
25.8.1 Mixer Page ................................................... 76
25.8.2 MIDI Page .................................................... 77
25.8.3 OSC Page .................................................... 78
25.8.4 Aux Devices ................................................. 79
25.9 Hotkeys und Bedienung ....................................... 80
25.10 Menü Options ....................................................... 81
25.11 Menü Window ...................................................... 82
26 Die Matrix
26.1 Überblick .............................................................. 83
26.2 Elemente der Oberfläche ..................................... 83
26.3 Bedienung ............................................................ 83
27 Tipps und Tricks
27.1 ASIO Direct Monitoring (Windows) ...................... 84
27.2 Kopieren eines Submix ........................................ 84
27.3 Duplizieren des Ausgangssignals (Mirror) ........... 84
27.4 Löschen eines Submix ......................................... 84
27.5 Kopieren und Einfügen ........................................ 84
27.6 Aufnahme eines Submix - Loopback ................... 85
27.7 MS Processing ..................................................... 86
28 MIDI Remote Control
28.1 Übersicht .............................................................. 87
28.2 Mapping ............................................................... 87
28.3 Setup .................................................................... 88
28.4 Betrieb .................................................................. 88
28.5 MIDI Control ......................................................... 89
28.6 Stand-Alone MIDI Control .................................... 90
28.7 Loopback Detection ............................................. 92
28.8 OSC (Open Sound Control) ................................. 92
29 DAW Mode ............................................................... 92
30 TotalMix Remote ..................................................... 93
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Class Compliant Modus
31 Allgemeines ............................................................. 96
32 Hardwareanforderungen ........................................ 96
33 Inbetriebnahme ........................................................ 97
33.1 Nützliche Hinweise ............................................... 97
33.2 Class Compliant unter Windows und macOS ...... 98
34 Unterstützte Ein- und Ausgänge ........................... 99
35 Bedienung am Gerät ............................................... 99
36 Audio Routing und Processing ............................. 99
37 Setups .................................................................... 100
DURec - Direct USB Recording
38 Direct USB Recording
38.1 Überblick ............................................................ 102
38.2 Bedienung .......................................................... 102
38.3 Einschränkungen / Hinweise .............................. 105
38.4 Multichannel WAV File Batch Processor ........... 106
38.5 Technischer Hintergrund .................................... 107
Technische Referenz
39 Technische Daten
39.1 Analoger Teil ...................................................... 110
39.2 MIDI .................................................................... 111
39.3 Digitaler Teil ....................................................... 111
39.4 Digitale Eingänge ............................................... 112
39.5 Digitale Ausgänge .............................................. 113
39.6 Allgemeines ........................................................ 113
40 Technischer Hintergrund
40.1 Lock und SyncCheck ......................................... 114
40.2 Latenz und Monitoring........................................ 115
40.3 USB Audio .......................................................... 117
40.4 DS – Double Speed ........................................... 119
40.5 QS – Quad Speed .............................................. 119
40.6 Rauschabstand im DS-/QS-Betrieb ................... 120
40.7 SteadyClock FS ................................................. 121
40.8 MADI Basics ....................................................... 122
41 Diagramme
41.1 Blockschaltbild Fireface UFX III ......................... 123
41.2 Steckerbelegungen ............................................ 124
Diverses
42 Zubehör .................................................................. 126
43 Garantie .................................................................. 126
44 Anhang ................................................................... 127
45 Konformitätserklärung.......................................... 128
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Allgemeines
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Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
1. Einleitung
Vielen Dank für Ihr Vertrauen in das Fireface UFX III. Dieses so einmalige wie überragende Au­diosystem ermöglicht das Überspielen analoger und digitaler Audiodaten von praktisch beliebigen Quellen direkt in Ihren Computer. Zahlreiche einzigartige Merkmale, durchdachte Settingsdia­loge, eine überragende und unglaublich flexible Mixer- und Monitoring-Lösung, professionelle DSP Effekte, sowie exzellente analoge Schaltungen mit neuesten digitalen Wandlern stellen das Fireface UFX III an die Spitze aller Computer-basierten Audio Interfaces.
Treiber sind verfügbar für Windows 7 bis 11, Mac OS X x86 (Intel) und macOS (Intel, M1). Unsere Hi-Performance Philosophie garantiert volle Systemleistung, indem möglichst viele Funk-
tionen nicht vom Treiber (der CPU), sondern von der Audiohardware ausgeführt werden.
2. Lieferumfang
Fireface UFX III Verbindungskabel USB 3.0, 1,8 m (USB-A/B) Verbindungskabel USB 3.0, 1,8 m (USB-C/B) Optisches Kabel 4 Gehäusefüße, selbstklebend Netzkabel Handbuch
3. Systemvoraussetzungen
Windows 7 oder höher, Intel Mac OS X (10.10 oder höher) 1 x USB 3.0 Port, oder 1 x USB 2.0 Port (reduzierte Anzahl an Audiokanälen – keine MADI Aufnahme/Wiedergabe) Für USB: Computer mit mindestens Intel Core i5 CPU
4. Kurzbeschreibung und Eigenschaften
Alle Einstellungen in Echtzeit änderbar Puffergrößen/Latenzzeiten zwischen 32 und 8192 Samples wählbar 8 Kanäle 96 kHz/24 Bit Record/Playback über ADAT optical (S/MUX) 4 Kanäle 192 kHz/24 Bit Record/Playback über ADAT optical (S/MUX4) Professioneller 64-Kanal MADI In/Out Clock Modi Slave und Master Automatische und intelligente Master/Slave Clocksteuerung Unübertroffene Bitclock PLL (Audio Synchronisation) im ADAT Betrieb SteadyClock: Jitter-unempfindliche, superstabile Digitalclock DDS-Technologie für freie Einstellung der Samplefrequenz SyncAlign garantiert samplegenaue und niemals wechselnde Kanalzuordnungen SyncCheck prüft die Synchronität der Eingangssignale TotalMix für Latenz-freie Submixe und perfektes ASIO Direct Monitoring TotalMix: 4096-Kanal Mischer mit 46 Bit interner Auflösung TotalMix FX: 3-Band EQ, Low Cut, Reverb, Echo, Compressor, Expander, Auto Level 2 x MIDI I/O für 32 Kanäle Hi-Speed Low-Jitter MIDI 2 x MIDI over MADI I/O 2 x niederohmige Hi-Power Kopfhörerausgänge DIGICheck DSP: Levelmeter in Hardware mit Peak- und RMS-Berechnung
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5. Inbetriebnahme - Quickstart
5.1 Anschlüsse – Bedienelemente - Anzeigen
Auf der Frontseite des Fireface UFX III befinden sich vier Instrumenten- und Mikrofoneingänge, zwei Stereo Kopfhörerausgänge, drei Drehgeber mit Tastenfunktion, ein grafisches Farbdisplay, ein MIDI Ein- und Ausgang, ein USB-Anschluss für DURec, sowie mehrere Status LEDs.
Die Neutrik Combobuchsen der vier Mic/Line Eingänge erlauben einen Anschluss per XLR und 6,3 mm Klinkenstecker. Sie werden er­gänzt durch Anzeigen für Signal (SIG), Phan­tomspeisung (48V) und aktiven Klinkenein­gang (TRS). Dieser ist hochohmig (1 MOhm) und damit auch als Instrumenteneingang nutz­bar.
Die analogen Ausgänge 9 bis 12 gehen auf die Kopfhörerausgänge Phones 1 und Phones 2. Diese niederohmige Ausgänge höchster Qualität sind in der Lage, genug Lautstärke unverzerrt sowohl in nieder- als auch hochohmigen Kopfhörern zu erzeugen.
MIDI 2 I/O. Zwei 5-polige DIN-Buchsen als MIDI Ein- und Ausgang. Memory. Anschluss eines USB-Sticks oder einer USB-Festplatte für direktes Recording / Play-
back am Gerät (DURec). State LEDs. WC, AES, ADAT1, ADAT2, MADI. Signalisieren getrennt für jeden digitalen Eingang,
ob ein gültiges Eingangssignal anliegt. RMEs exklusives SyncCheck zeigt zusätzlich per blinken­der LED, welches der Eingangssignale zwar gelockt, nicht aber synchron zu den anderen ist. Siehe auch Kapitel 8.7 / 14.2, Clock Modi - Synchronisation.
State LEDs MIDI. Signalisieren getrennt pro Ein- und Ausgang, ob MIDI-Daten empfangen oder gesendet werden. Die HOST LED leuchtet bei erfolgreicher Verbindung zum Computer auf. USB 3 und USB 2 weisen unterschiedliche Farben auf. Die LED erlischt, wenn die USB-Verbindung nicht initialisiert oder unterbrochen wurde (Error, Kabel nicht gesteckt etc.).
Während der Anzeige der Level Meter dient der Drehgeber Volume zur schnellen Einstellung der Monitorlautstärke des Main Out. Das Drücken des Knopfes wechselt zwischen dem Level Meter Display und dem zuletzt benutzten Menü.
Während der Anzeige der Level Meter kontrollieren die Encoder 1 und 2 direkt die Lautstärke der Ausgänge Phones 1 und Phones 2. Das Drücken der Encoder wechselt im Level Meter Display zwischen der Standard-Ansicht (Analog, AES, ADAT, FX) und der aller MADI-Kanäle.
Über die vier Taster und die beiden Encoder 1 und 2 kann das Gerät mittels des hochauflösenden Farbdisplays und einer durchdach­ten Menüstruktur blitzschnell auch ohne einen Computer direkt einge­stellt werden. Hilfetexte und eindeu­tige Marker in der Anzeige führen den Benutzer durch alle Funktionen.
Während der Anzeige des Global Level Meter Bildschirms dient der Drehgeber (Encoder) VOLUME zur schnellen Einstellung der Monitorlautstärke des Main Out. Encoder 1 und 2 steuern die Lautstärke der Kopfhörerausgänge 9/10 und 11/12.
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Auf der Rückseite des Fireface UFX III befinden sich weitere acht analoge Ein- und Ausgänge, der Netzanschluss, sowie sämtliche digitalen Ein- und Ausgänge:
Balanced Line Level Inputs. 8 symmetrische analoge Eingänge per 6,3 mm Stereo-Klinken­buchsen.
Balanced Line Level Outputs. 8 symmetrische analoge Ausgänge, sechs per 6,3 mm Stereo­Klinkenbuchse, zwei per XLR.
AES/EBU I/O. XLR. Das Fireface UFX III akzep­tiert alle üblichen Digitalquellen, sowohl SPDIF als auch AES/EBU.
MADI I/O optical: Standard optischer MADI An­schluss (SC).
Word Clock I/O. BNC. Im Settingsdialog, Input Options, kann der Eingang intern mit 75 Ohm ter­miniert werden.
MADI I/O koaxial: Die BNC-Buchsen können nach Umschaltung im Settingsdialog jeweils als Word Clock oder koaxialer MADI Eingang dienen.
ADAT1 I/O. TOSLINK. Standard ADAT optical Port, 8 Kanäle. ADAT2 I/O. TOSLINK. Standard ADAT optical Port, 8 Kanäle. Kann nach Umschaltung im Set-
tingsdialog auch als optischer SPDIF Ein- und Ausgang genutzt werden. Remote. Anschluss für die optionale Fernbedienung ARC USB, wenn das UFX III im Stand-Alone
und Class Compliant Modus benutzt wird. Dieser Port funktioniert aber auch alternativ statt des Anschlusses der ARC USB an den Computer.
USB 3.0. USB-Buchse zum Anschluss an den Computer. Kompatibel mit USB 2.0 (keine MADI Aufnahme/Wiedergabekanäle, aber alle 30 anderen I/Os).
MIDI I/O 1. Zwei 5-polige DIN-Buchsen als MIDI Ein- und Ausgang. Haken. Dient zur Fixierung und Sicherung der Anschlusskabel. Einfach vor dem Einstecken
durch den Haken führen. Kaltgerätestecker für Netzanschluss.
Das interne Hi-Performance Schalt­netzteil arbeitet im Bereich 100 V bis 240 V AC, und bietet dabei einen ho­hen Wirkungsgrad. Es ist kurzschluss­sicher, besitzt ein integriertes Netzfil­ter, regelt Netzspannungsschwankun­gen vollständig aus, unterdrückt Netz­störungen, und ist dabei komplett brummfrei.
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5.2 Quick Start
Nach der Treiberinstallation (Kapitel 6 bzw. 13) sind die Klinkeneingänge bzw. die XLR-Eingänge mit der jeweiligen analogen Signalquelle zu verbinden. Die Eingangsempfindlichkeit kann für die rückwärtigen Eingänge über TotalMix (Input Channel Settings, Level) so verändert werden dass sich eine gute Aussteuerung ergibt. Eine weitere Optimierung lässt sich erzielen, wenn der Aus­gangspegel des Signal-liefernden Gerätes angepasst wird. Eine optimale Aussteuerung erreicht man durch langsames Erhöhen des Pegels, bis die Peak Level Meter in TotalMix circa –3 dB anzeigen.
Die Verstärkung der vorderen Eingänge kann auch direkt am Fireface UFX III optimiert werden. Über die Taste Mic/Gain besteht direkter Zu­griff auf diese Einstellung, die dann mit Encoder 1 und 2 veränderbar ist. Die Signal-LED neben den Buchsen ist zweifarbig und zeigt Übersteue­rung durch einen Wechsel von grün nach rot an.
Die digitalen Ausgänge des Fireface UFX III bieten die Formate AES/EBU (SPDIF kompatibel) und ADAT optical an den entsprechenden Buchsen.
Auf der analogen Wiedergabe-, also DA-Seite, erfolgt eine Anpassung des analogen Ausgangspegels der rückwärtigen Buchsen über TotalMix (Output Channel Settings, Level) oder die Channel Settings direkt am Gerät. Der Pegel kann über den großen Drehgeber VOLUME frei einge­stellt werden (Standard: Analog 1/2).
Das Ausgangssignal der Kanäle 9/10 und 11/12 steht frontseitig zur Ver­fügung, und wird direkt von Encoder 1 und 2 kontrolliert.
Das Fireface UFX III kann seinen aktuellen Zustand in 6 Speicherplätzen (Setups) ablegen und laden. Damit ist das Fireface UFX III nach entspre­chender Konfiguration Stand-Alone nutzbar, und ersetzt zahlreiche Ge­räte (siehe Kapitel 24).
Im Online-Mode sind einige Einstellungen ausgegraut, da diese dann nur am Computer im Set­tingsdialog oder TotalMix FX ausgeführt werden sollen. Dazu zählen beispielsweise die Samp­lefrequenz oder die Mixeinstellungen.
Die Werkseinstellung des Interface Mode, Auto, sorgt für eine automati­sche Erkennung der Verbindung zum Computer mit USB 3 und USB 2. Im Fall von Class Compliant muss dieser Modus manuell gewählt wer­den. Dies geschieht über SETUP/REV, Options, Hardware/Diagnosis, In­terface Mode.
5.3 Menü und Navigation
Das Fireface UFX III besitzt eine einfache und übersichtliche Menüstruktur, für eine schnelle und effiziente Bedienung direkt am Gerät. In den meisten Fällen werden jedoch sämtliche Einstellun­gen über den Settingsdialog und TotalMix FX des Host-Computers erfolgen. Die Bedienung am Gerät beschränkt sich typischerweise auf eine direkte Einstellung der Abhörlautstärke (Lautspre­cher und Kopfhörer), den Mikrofon-Gain, und DURec (Direct USB Recording). Im Stand-alone­Betrieb sind alle Einstellungen direkt am Gerät verfügbar.
Die Navigation über die Menüs des Displays und die Steuerung der Einstellungen erfolgt über 4 Direktwahltaster und drei Drehencoder mit Druckfunktion. Die Direktwahltaster MIC/GAIN, REC/PLAY, CHAN/MIX und SETUP/REV sind in Kapitel 23.2 beschrieben.
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Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
Default im Display ist der Global Level Meter Screen, der für alle I/Os die aktuellen Signalpegel anzeigt. Durch das Drücken des Encoderknopfes 1 werden nur noch die ersten 8 analogen I/Os (Analog Level Meter Screen) angezeigt, was die Pegelanzeige größer und damit besser ablesbar macht.
5.4 Übersicht Menüstruktur
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5.5 Besondere Optionen
Im Menü SETUP/REV – Options – Hardware/Diagnosis befinden sich einige zusätzliche Einstel­loptionen, die an anderen Stellen dieses Handbuchs nicht beschrieben sind.
Lock Keys. OFF, KEYS, ALL. Ermöglicht es nur die vier vorderen Tasten, oder auch die drei Encoder zu deaktivieren. Zur Freischaltung die Taste SETUP/REV 2 Sekunden lang drücken.
Remap Keys. OFF, ON. Ermöglicht eine Zuweisung 33 verschiedener Funktionen/Aktionen zu den vier Direktwahltastern am Gerät. Die Konfiguration erfolgt in den folgenden vier Einträgen:
MIC/GAIN, REC/PLAY, CHAN/MIX, SETUP/REV. Verfügbare Funktionen/Aktionen: Default, Setup 1-6, DIM, Recall, Mute Enable, Main Mono, Main Mute, Main Out Low Cut, Main Out EQ, Main Out Dynamics, Main Out AutoLevel, Phones 9/10 Mute, Phones 9/10 Low Cut, Phones 9/10 EQ, Phones 9/10 Dynamics, Phones 9/10 AutoLevel, Phones 11/12 Mute, Phones 11/12 Low Cut, Phones 11/12 EQ, Phones 11/12 Dynamics, Phones 11/12 AutoLevel, Reverb enable, Echo enable, Record*, Play/Pause* Stop*, Previous*, Next*, TotalMix (* DURec func­tions).
Die ursprüngliche Funktion der Taste am Gerät, der Aufruf des Menüs, ist über ein längeres Drü­cken der Taste am Gerät (1 s) weiterhin möglich.
Remap Keys ist nicht nur für den Stand-Alone-Betrieb und den direkten Zugriff auf einige Hard­ware-Funktionen nützlich, sondern kann auch zum Aufrufen des TotalMix-Fensters verwendet werden. Die Konfiguration kann auch direkt in TotalMix FX, im ARC & Key Commands Dialog, vorgenommen werden. Die Knöpfe sind hier mit A (MIC/GAIN), B (REC/PLAY), C (CHAN/MIX) und D (SETUP/REV) beschriftet. Über TotalMix FX sind sogar 52 verschiedene Funktionen /Ak­tionen verfügbar.
Die Optionen der ARC USB (Advanced Remote Control) sind in Kapitel 23.5 beschrieben.
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Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Installation und Betrieb - Windows
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6. Hardware, Treiber und Firmware Installation
6.1 Installation von Hardware und Treiber
Zur Vereinfachung der Installation empfiehlt es sich die Treiber schon vor dem Anschluss des Gerätes an den Computer zu installieren. Es funktioniert aber auch anders herum.
RME verbessert alle Treiber fortwährend. Laden Sie sich bitte den aktuellsten Treiber von der RME Website, http://rme.to/download, herunter. Nach dem Entpacken der heruntergeladenen ZIP-Datei startet die Installation mit rmeinstaller.exe.
Starten Sie rmeinstaller.exe, und folgen Sie den Anweisungen des Assistenten am Bildschirm. Nach der Installation verbinden Sie Computer und UFX III passend zum installierten Treiber mit einem USB 2.0 oder USB 3.0 -Kabel. Windows erkennt das neue Gerät als Fireface UFX III und installiert die Treiber automatisch.
Nach einem Neustart erscheinen in der Taskleiste die Symbole von TotalMix FX und des Settingsdialogs. Falls nicht führt ein Klick auf das Dreieck zu Anpassen und den Verhaltensoptionen der Icons.
Treiber-Updates erfordern keine Entfernung des vorherigen Treibers. Der neue Treiber kann einfach über den vorherigen installiert werden.
6.2 Deinstallation der Treiber
Eine Deinstallation der Treiberdateien ist weder notwendig, noch seitens Windows vorgesehen. Dank vollständiger Plug & Play Unterstützung werden die Treiber nach Entfernen der Hardware nicht mehr geladen. Sie können dann auf Wunsch manuell gelöscht werden.
Dies gilt jedoch nicht für die Autostart-Einträge von TotalMix und Settingsdialog, sowie die Re­gistrierung des ASIO-Treibers. Diese Einträge lassen sich aber über eine Software Deinstallati­onsanweisung aus der Registry entfernen, über Systemsteuerung, Programme und Funktionen. Klicken Sie hier auf den Eintrag ’RME MADIface’.
6.3 Firmware Update
Das Flash Update Tool aktualisiert die Firmware des Fireface UFX III auf die jeweils neueste Version. Es erfordert einen installierten Treiber.
Starten Sie das Programm fut_mfusb.exe (USB). Das Flash Update Tool zeigt zunächst die aktuelle Version der Firmware des Fireface, und ob diese aktualisiert werden sollte. Wenn ja, dann einfach den Knopf 'Update' drücken. Ein Balken zeigt den Fortgang des Updates und das Ende des Flash-Vorganges an (Verify Ok).
Nach dem Update muss das Fireface UFX III resettet werden. Dies geschieht durch kurzes Aus­schalten des Gerätes. Ein Neustart des Rechners ist nicht erforderlich.
Sollte das Flashen unerwartet fehlschlagen wird ab dem nächsten Neustart das Not-BIOS des Gerätes benutzt, es bleibt also funktionsfähig. Das Flashen kann dann erneut versucht werden.
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7. Konfiguration des Fireface
7.1 Settingsdialog - Allgemeines
Die Konfiguration des Fireface UFX III erfolgt über einen eigenen Settingsdialog. Das Fenster Settings öffnet ein Mausklick auf das Feuer- oder Hammersymbol im Benachrichtigungsbereich der Task-Leiste.
Den Mischer des Fireface UFX III, TotalMix FX, startet ein Mausklick auf das DSP-FX Symbol an gleicher Stelle in der Taskleiste.
Die Hardware des Fireface UFX III stellt praxisgerechte Funktionen und Optionen bereit, mit de­nen der Betrieb gezielt angepasst werden kann. Der Settingsdialog bietet Zugriff auf:
Die Latenz Arbeitsweise des DSP Konfiguration der digitalen I/Os Die aktuelle Samplefrequenz Das Synchronisationsverhalten Status von Ein- und Ausgang
Einstellungen im Settingsdialog werden in Echtzeit übernommen, sind also ohne Klick auf 'OK' oder das Schließen der Di­alogbox aktiv.
Veränderungen an den Settings sollten aber möglichst nicht während laufender Wiedergabe oder Aufnahme erfolgen, da es sonst zu Störungen kommen kann. Zu beachten ist auch, dass manche Pro­gramme selbst im Modus 'Stop' das Auf­nahme- und Wiedergabegerät geöffnet halten, und deshalb die neuen Einstellun­gen nicht immer sofort wirksam werden.
Auf der Registerkarte About ist sowohl die aktuelle Treiberversion als auch die Firmwareversion des Fireface UFX III zu sehen. About des USB-Treibers enthält vier weitere Optionen:
Lock Registry verhindert Änderungen an den in der Registry gespeicherten Ein­stellungen des Settingsdialogs per Pass­wort. Alle Einstellungen sind weiter tem­porär änderbar. Da bei einem Neustart des Rechners immer die Einstellungen aus der Registry geladen werden kann so auf einfache Weise ein definierter Aus­gangszustand des Fireface UFX III er­zeugt werden.
Enable MMCSS for ASIO aktiviert ASIO 2.3 mit höherer Priorität des ASIO Treiber-Threads. Hinweis: Das Aktivieren dieser Option scheint derzeit nur bei höherer Last mit aktuellem Cubase/Nuendo sinnvoll zu sein. Bei anderen Programmen kann sich die Performance ver­schlechtern. Die Umschaltung wird nach einem Reset des ASIO-Treibers aktiv, daher lässt sich schnell und einfach testen, welche Einstellung besser funktioniert.
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Limit ASIO to 32 Channels
Manche Software stürzt ab wenn sie mehr als 32 ASIO Kanäle sieht. Diese Option begrenzt den ASIO-Treiber auf 32 Kanäle, es sind aber alle I/Os weiterhin per TotalMix FX nutzbar.
Sort ASIO Devices
Ändert die Reihenfolge nur der ASIO-Kanäle im Mehrgerätebetrieb.
Buffer Size
Die Einstellung der Buffer Size (Puffergröße) bestimmt unter ASIO und WDM sowohl die Latenz zwischen eingehenden und ausgehenden Daten, als auch die Betriebssicherheit des Systems (siehe Kapitel 9.1).
USB Diagnosis and Errors bezieht sich nicht auf Pufferfehler, sondern das Auftreten von USB­Übertragungsfehlern. Die Anzeige wird beim Start einer Aufnahme/Wiedergabe auf Null gesetzt. Nähere Informationen enthält Kapitel 40.3.
Input Options Word Clock In Termination
Terminiert den Wordclock-Eingang intern mit 75 Ohm.
AES Input
Default: XLR. Bei Auswahl von Optical 2 wird ein am Eingang ADAT 2 anliegendes SPDIF-Signal auf den Eingangskanal AES geschaltet, siehe auch Blockschaltbild in Kapitel 41.1. Das Eingangs­signal der AES XLR-Buchse steht dann nicht mehr zur Verfügung.
DSP EQ+D for Record Schaltet EQ und Dynamics aller Eingangskanäle in den Aufnahmeweg. Ist jedoch Loopback aktiv sind EQ und Dynamics des Ausgangskanals im Aufnahmeweg. Siehe auch Kapitel 27.6.
MADI Input
Optionen: Optical - Werksvorgabe. Coaxial – der BNC-Eingang kann als koaxialer MADI-Eingang dienen. AutoSelect - das UFX III prüft ständig beide Eingänge auf ein gültiges MADI-Signal, und aktiviert den Eingang an dem zuerst eines gefunden wird. Split – beide MADI-Eingänge sind gleichzeitig aktiv, mit jeweils 32 getrennten Kanälen.
TMS überträgt Zusatzinformationen wie Track Marker und Channel Status Informationen vom AES, SPDIF und MADI Eingang. Werden diese Informationen nicht benötigt sollte die Option ausgeschaltet sein.
Iso(chronous) Streaming (nur USB 3)
Für das Recording benutzt das UFX III einen speziellen Übertragungsmodus mit Fehlerkorrektur. Falls der Default-Modus des UFX III nicht korrekt funktioniert kann alternativ Isochronous Streaming probiert werden. Dies ist der native Modus des Standards für die Audioübertragung, und sollte mit jedem USB 3 Host-Controller funktionieren. Siehe auch Kapitel 40.3.
Output Options AES Format
Das AES-Ausgangssignal kann mit dem Channel Status Professional oder Consumer (SPDIF) versehen werden. Näheres enthält Kapitel 21.2.
Optical 1 Out
Dieser optische TOSLINK-Ausgang kann als ADAT- oder SPDIF-Ausgang arbeiten. ADAT bein­haltet Kanäle 15-22, SPDIF Kanäle 15/16. Im Modus SPDIF sind die Ausgangskanäle 17-22 nur noch per Loopback nutzbar.
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Optical 2 Out
Dieser optische TOSLINK-Ausgang kann als ADAT- oder SPDIF-Ausgang arbeiten. ADAT bein­haltet Kanäle 23-30, SPDIF Kanäle 23/24. Im Modus SPDIF sind die Ausgangskanäle 25-30 nur noch per Loopback nutzbar. Bei Auswahl von AES wird das Ausgangssignal des AES-Kanals (XLR) auch optisch als SPDIF ausgegeben.
MADI Format
Bestimmt das Format des MADI-Ausgangssignals. MADI kann 56- oder 64-kanalig sein.
MADI Frame
Samplefrequenzen höher als 48 kHz können auch mittels des normalen 48K Frames übertragen werden. Alternativ steht der native 96K Frame als Ausgangsformat bereit.
MADI Output
Optionen: Optical - Werksvorgabe. Mirror – der BNC Wordclock-Ausgang arbeitet als koaxialer MADI-Ausgang, der alle 64 Kanäle des optischen MADI-Ausgang spiegelt. Split – beide Aus­gänge sind gleichzeitig aktiv, mit jeweils 32 getrennten Kanälen.
WDM Devices
Erlaubt eine freie Auswahl, welche I/Os als WDM Devices verfügbar sind, ob diese Stereo oder Multichannel Devices sind (bis zu 8 Kanäle), und ob eines oder mehrere der aktiven WDM De­vices die Eigenschaft Speaker aufweisen. Details enthält Kapitel 7.2.
Clock Mode Word Clock – Single Speed
Das Wordclock-Ausgangssignal entspricht normalerweise der aktuellen Samplefrequenz. Nach Anwahl von Single Speed wird die Frequenz angepasst, so dass sie immer im Bereich 32 – 48 kHz ist. Bei 96 kHz und 192 kHz Samplefrequenz wird also 48 kHz ausgegeben.
Sample Rate
Setzt die aktuell verwendete Samplefrequenz. Bietet eine zentrale und komfortable Möglichkeit, die Samplefrequenz aller WDM-Devices auf den gewünschten Wert zu stellen.
Bei laufender Wiedergabe/Aufnahme ist die Auswahl ausgegraut, eine Änderung nicht möglich.
Clock Source
Das Gerät kann als Clock-Quelle seine eigene Clock (Internal = Master) oder eines der Eingangs­signale (Word, AES, ADAT1, ADAT2, MADI optical, MADI coaxial) verwenden. Steht die gewählte Clock-Quelle nicht zur Verfügung (Input Status No Lock), wechselt das Gerät automatisch zur nächsten verfügbaren (dieses Verhalten wird AutoSync genannt). Steht keine zur Verfügung wird die interne Clock benutzt. Die aktuell verwendete Clock-Quelle wird rechts angezeigt.
Input Status
Zeigt für die Eingänge Word, AES, ADAT1, ADAT2, MADI optical und MADI koaxial getrennt an, ob ein gültiges Signal anliegt, (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt (Sync). In der dritten Spalte erscheint die von der Hardware erkannte Samplefrequenz (sehr grobe Erkennung, 32 kHz, 44,1 kHz, 48 kHz etc.). Für MADI erfolgt eine Anzeige des Frame- und Kanalformats.
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7.2 Option WDM Devices
Das Feld WDM Devices besitzt einen Knopf der einen Dialog zur Konfiguration öffnet, eine Sta­tusanzeige mit der Anzahl der aktuell aktivierten WDM Devices, und eine Listbox um zwischen Stereo oder Multi-Channel Devices zu wechseln.
Die Zahl repräsentiert sowohl Aufnahme- als auch Playback-Devices. ‘1’ bedeutet also ein Ein- und ein Ausgangsdevice.
Das Bild rechts zeigt die Stereo WDM De­vices des UFX III. Hier wurde nur Analog 1/2 aktiviert. Es sind beliebig viele aktivierbar. Es können auch nur Devices weiter hinten in der Kanalliste aktiviert werden. Beispielsweise erfordert eine Systemwiedergabe über MADI Ausgang 1/2 nicht, dass auch die davor lie­genden 15 Stereodevices aktiviert sind. Nur MADI 1/2 wird im System erscheinen.
Die Option All dient dem schnellen Markieren und Demarkieren aller Devices.
Das Aktivieren aller 47 Stereodevices kann temporäre Effekte wie Einfrieren und ‚reagiert nicht’ verursachen. Es soll­ten nur die wirklich benötigten Devices ak­tiviert sein.
Der Screenshot links zeigt die Multichannel WDM Devices des UFX III nach Auswahl der Option ‘Multi-Channel’ im Feld WDM Devices und Klick auf den Knopf WDM Configure. In diesem Beispiel sind die Devices Analog 1 bis 8 und MADI 1 bis 8 aktiviert.
Ein Multichannel WDM Device erlaubt eine Mehrkanal-Wiedergabe mit spezialisierter Software, als auch Surround Sound von DVD oder Blu-Ray Player Software.
Bitte beachten Sie, dass eine Surround-Kon­figuration des WDM Device im Kontrollfeld Sound die Eigenschaft Lautsprecher erfor­dert. Siehe nächste Seite.
Die Option All dient wiederum dem schnellen Markieren und Demarkieren aller Devices.
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Ein Klick auf den Reiter Speaker präsentiert eine Liste aller aktuell aktivierten WDM De­vices. Jedes kann die Eigenschaft Spea­ker/Lautsprecher bekommen.
Bitte beachten Sie, dass die Zuweisung der Eigenschaft Speaker zu mehreren Devices normalerweise keinen Sinn macht, da die Lautsprecher von Windows weder numme­riert noch umbenannt werden, es also un­möglich ist sie zu unterscheiden.
Nach dem Verlassen des Dialogs mit OK wer­den die Devices neu geladen, so dass Windows ihre neuen Eigenschaften erkennt. Im Kontrollfeld Sound kann nun das jeweilige Format nach Anwahl des Wiedergabegeräts, Klick auf Konfigurieren und dann Anklicken der Lautsprecher getestet werden.
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8. Inbetriebnahme und Bedienung
8.1 Wiedergabe
Das Fireface UFX III kann Audiodaten nur in unterstützten Formaten wiedergeben (Samplefre­quenz, Bitauflösung). Ansonsten erscheint eine Fehlermeldung (z.B. bei 22 kHz oder 8 Bit).
Zuerst ist das Fireface als ausgebendes Gerät in der jeweiligen Software einzustellen. Übliche Bezeichnungen sind Playback Device, Device, Audiogerät etc., meist unter Optionen, Vorgaben oder Preferences zu finden.
WDM Wiedergabedevices sind nicht verfügbar, wenn im Settingsdialog die Anzahl der WDM Devices auf 0 eingestellt ist.
Wir empfehlen, alle Systemsounds abzustellen (über >Systemsteuerung /Sound / Sounds <). Obwohl das Fireface UFX III eine umfassende Unterstützung von System-Audio besitzt, kann eine Konfiguration als ‚Standard-Wiedergabegerät’ zu Störungen bei der Nutzung von ASIO füh- ren.
Das Beispiel unten zeigt einen typischen Konfigurationsdialog. Die Wiedergabe erfolgt über das jeweils ausgewählte Device, und damit wahlweise analog oder digital.
Mehr oder größere Puffer ergeben eine höhere Störsicherheit, aber auch eine größere Verzöge­rung bis zur Ausgabe der Daten. Im Falle von synchroner Audioausgabe zu MIDI aktivieren Sie auf jeden Fall die Option 'Abspielposition vom Soundkartentreiber erfragen'.
Hinweis: Seit Vista ist es der Applikation unter WDM nicht mehr möglich die Samplefrequenz zu bestimmen. Der Treiber des Fireface UFX III enthält daher eine Möglichkeit die Samplefrequenz zentral für alle WDM-Devices im Settingsdialog einzustellen, siehe Kapitel 7.1.
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8.2 DVD-Playback (AC-3/DTS)
AC-3 / DTS
Populäre DVD Software Player können ihren Audio-Datenstrom über den SPDIF-Ausgang des Fireface UFX III zu jedem AC-3/DTS kompatiblen Receiver senden.
Die Samplefrequenz muss im UFX III auf 48 kHz gestellt werden, da die Software sonst nur einen analogen 2-Kanal Downmix via SPDIF ausgibt.
In manchen Fällen muss das Wiedergabegerät des UFX III als Standard in > Systemsteuerung /Sound /Wiedergabe < gesetzt sein, damit die Software es erkennt.
In den Audio-Eigenschaften der DVD-Software steht nun die Option 'SPDIF Out' oder ähnlich zur Verfügung. Wird diese angewählt, spielt die Software das undekodierte digitale Mehrkanalsignal über das Fireface ab.
Achtung: Dieses 'SPDIF'-Signal klingt wie zerhacktes Rauschen bei maximalem Pegel. Vermei­den Sie ein Routen oder Mischen des Signals per TotalMix auf die Lautsprecher, da diese dadurch beschädigt werden könnten.
Multichannel
DVD Software Player können auch als Software-Decoder arbeiten, und den mehrkanaligen Da­tenstrom einer DVD direkt auf die analogen Ausgänge des Fireface UFX III ausgeben. Damit dies funktioniert, muss das WDM Wiedergabegerät ’Lautsprecher’ des Fireface UFX III unter >Sys-
temsteuerung/ Sound / Wiedergabe< als Standard ausgewählt werden. Außerdem ist unter >Kon- figurieren < das Lautsprechersetup von Stereo auf 5.1 Surround zu ändern.
In den Audio-Eigenschaften der abspielenden Software stehen nun mehrere Mehrkanal-Wieder­gabemodi zur Verfügung. Werden diese angewählt, spielt die Software das dekodierte analoge Mehrkanalsignal über das Fireface ab. Die Wiedergabe ist per TotalMix natürlich auch auf den digitalen Ausgängen möglich.
Die typische Kanalzuweisung bei Surroundwiedergabe ist: 1 - Left
2 - Right 3 - Center 4 - LFE (Low Frequency Effects) 5 - SL (Surround Left) 6 - SR (Surround Right)
Hinweis 1: Das Konfigurieren des Fireface als System-Wiedergabegerät widerspricht unseren Empfehlungen, da professionelle Interfaces vom System nicht gestört werden sollten. Stellen Sie daher sicher, dass diese Konfiguration nach der DVD-Wiedergabe wieder rückgängig gemacht wird, oder schalten Sie alle Systemklänge generell ab (Reiter Sounds, Schema 'Keine akusti­schen Signale').
Hinweis 2: Der DVD-Player wird vom Fireface gesynct. Im Clock Mode Slave verändern sich die Wiedergabegeschwindigkeit und die Tonhöhe entsprechend der anliegenden Clock bzw. Samp­lefrequenz.
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8.3 Anzahl der Kanäle mit WDM
Das Fireface kann ADAT optical mit bis zu 192 kHz Samplefrequenz nutzen. Dazu werden die Daten eines Kanals mittels Sample Multiplexing auf zwei oder vier Kanäle verteilt. Demzufolge stehen statt 8 nur noch 4 bzw. 2 Kanäle pro ADAT-Port zur Verfügung. Gleiches gilt für MADI, hier wird die Anzahl der Kanäle auf 32 bzw. 16 reduziert.
Wechselt das Fireface in den Double Speed (88,2/96 kHz) oder Quad Speed Modus (176,4/192 kHz) verschwinden die nicht mehr nutzbaren Devices automatisch.
WDM Stereodevice
Double Speed
Quad Speed
Fireface Analog (1+2)
Fireface Analog (1+2)
Fireface Analog (1+2)
Fireface Analog (3+4)
Fireface Analog (3+4)
Fireface Analog (3+4)
Fireface Analog (5+6)
Fireface Analog (5+6)
Fireface Analog (5+6)
Fireface Analog (7+8)
Fireface Analog (7+8)
Fireface Analog (7+8)
Fireface Analog (9+10)
Fireface Analog (9+10)
Fireface Analog (9+10)
Fireface Analog (11+12)
Fireface Analog (11+12)
Fireface Analog (11+12)
Fireface AES
Fireface AES
Fireface AES
Fireface ADAT 1 (1+2)
Fireface ADAT 1 (1+2)
Fireface ADAT 1 (1+2)
Fireface ADAT 1 (3+4)
Fireface ADAT 1 (3+4)
Fireface ADAT 1 (3+4)
Fireface ADAT 1 (5+6)
Fireface ADAT 1 (5+6)
Fireface ADAT 1 (5+6)
Fireface ADAT 1 (7+8)
Fireface ADAT 1 (7+8)
Fireface ADAT 1 (7+8)
Fireface ADAT 2 (1+2)
Fireface ADAT 2 (1+2)
Fireface ADAT 2 (1+2)
Fireface ADAT 2 (3+4)
Fireface ADAT 2 (3+4)
Fireface ADAT 2 (3+4)
Fireface ADAT 2 (5+6)
Fireface ADAT 2 (5+6)
Fireface ADAT 2 (5+6)
Fireface ADAT 2 (7+8)
Fireface ADAT 2 (7+8)
Fireface ADAT 2 (7+8)
Fireface MADI (1-16)
Fireface MADI (1-16)
Fireface MADI (1-16)
Fireface MADI (17-32)
Fireface MADI (17-32)
Fireface MADI (17-32)
Fireface MADI (33-64)
Fireface MADI (33-64)
Fireface MADI (33-64)
8.4 Multiclient-Betrieb
RME Audio Interfaces unterstützen Multiclient-Betrieb, also eine Nutzung mehrerer Programme gleichzeitig. Die Formate ASIO und WDM können sogar auf den gleichen Wiedergabekanälen beliebig gleichzeitig benutzt werden. Da WDM über eine Samplerate Conversion in Echtzeit ver­fügt, ASIO jedoch nicht, müssen alle beteiligten ASIO-Programme die gleiche Samplefrequenz benutzen.
Übersichtlicher ist jedoch eine exklusive Nutzung der Kanäle pro Programm. Eine Einschränkung stellt dies nicht dar, da TotalMix ein beliebiges Ausgangsrouting, und damit eine Wiedergabe mehrerer Programme auf gleichen Hardwareausgängen ermöglicht.
Die Eingänge lassen sich bei WDM und ASIO gleichzeitig von beliebig vielen Programmen nut­zen, da der Treiber die eingehenden Daten allen Programmen parallel zur Verfügung stellt.
Eine Besonderheit stellt RMEs Hi-End Tool DIGICheck dar. Es arbeitet als ASIO-Host, der mittels einer besonderen Technik auf in Benutzung befindliche Wiedergabekanäle zugreift. Daher kann DIGICheck sogar eine Analyse und Anzeige der Wiedergabedaten durchführen.
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8.5 Aufnahme analog
Aufnahmen über die analogen Eingänge gelingen nach Anwahl eines entsprechenden Aufnah­medevices (Fireface UFX III Analog (x+x)) in der Aufnahmesoftware.
Die Eingangsempfindlichkeit kann für die rückwärtigen Eingänge über TotalMix (Input Channel Settings, Level) in zwei Stufen plus variablem Gain so verändert werden, dass sich eine gute Aussteuerung ergibt. Eine weitere Optimierung lässt sich erzielen, wenn der Ausgangspegel des Signal-liefernden Gerätes angepasst wird. Eine optimale Aussteuerung erreicht man durch lang­sames Erhöhen des Pegels, bis die Peak Level Meter in TotalMix circa –3 dB anzeigen.
Der Pegel der vorderen Eingänge kann über TotalMix (Input Channel Settings, Gain), oder direkt am Fireface UFX III über die Taste Mic/Gain und die Encoder 1/2 optimiert werden. Hier steht zusätzlich eine zweifarbige Signal- und Clip-LED zur Aussteuerungskontrolle bereit.
Weitere Informationen enthält das Kapitel 19. Oft ist es sinnvoll das Eingangssignal abzuhören oder weiterzuleiten. Der TotalMix FX Mischer
des Fireface UFX III erlaubt Latenz-freies Monitoring (siehe Kapitel 25). Einen gesteuerten Echtzeit-Monitoring-Betrieb erlaubt Steinbergs ASIO Protokoll mit RMEs
ASIO-Treibern und jedem ASIO 2.0 kompatiblen Programm. Nach Aktivierung der Option 'ASIO Direct Monitoring' erscheint ab Punch-In das Eingangssignal in Echtzeit am Ausgang.
8.6 Aufnahme Digital
Im Gegensatz zu analogen Soundkarten, welche auch ohne Eingangssignal eine leere (nur aus Rauschen bestehende) Wavedatei erzeugen, müssen digitale Interface-Systeme zum Start einer Aufnahme immer ein gültiges Eingangssignal erhalten.
Wegen dieser Besonderheit hat RME das Fireface UFX III mit einer umfas­senden Statusanzeige im Settingsdia­log für Ein- und Ausgangssignal, wel­che Samplefrequenz, Lock und Sync Status anzeigt, sowie Status-Leuchtdi­oden für jeden Eingang versehen.
Das Eingangsformat ADAT oder SPDIF wird automatisch erkannt und der Anzeigetext entspre­chend aktualisiert.
Die Anzeige der Samplefrequenz in den Feldern Clock Mode und Input Status bietet einen schnel­len Überblick über die aktuelle Konfiguration von Karte und extern angeschlossenem Gerät. Liegt keine erkennbare Frequenz an erscheint ‘No Lock’.
Damit wird eine Konfiguration der jeweiligen Software zur Durchführung einer digitalen Aufnahme zum Kinderspiel. Nach der Wahl des richtigen Eingangs das Fireface die aktuelle Samplefre­quenz. Diese ist dann im Eigenschaftendialog des jeweiligen Aufnahme-Programms bzw. direkt im Settingsdialog einzustellen.
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8.7 Clock Modi - Synchronisation
In der digitalen Welt sind Geräte immer Master (Taktgeber) oder Slave (Taktempfänger). Bei der Zusammenschaltung mehrerer Geräte muss es immer einen Master geben.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben! Ist beim Fireface der Clock Mode 'Internal' aktiv, müssen alle anderen Geräte Slave sein.
Das Fireface UFX III besitzt eine besonders benutzerfreundliche, intelligente Clocksteuerung, ge­nannt AutoSync. Im Modus AutoSync sucht das System ständig an allen Eingängen nach einem gültigen Digitalsignal. Wird ein gültiges Signal gefunden, schaltet das Gerät von der intern er­zeugten Clock (Anzeige Clock Mode – Current Internal) auf den aus dem Eingangssignal gewon- nenen Takt um (Anzeige Clock Mode - Current MADI, ADAT, AES oder Word). Ein Unterschied zu üblichem Slave-Verhalten ist, dass bei Verlust des Referenzsignals sofort die interne Clock benutzt wird, das UFX III schaltet also in den Clock Mode Master.
AutoSync garantiert eine fehlerfreie Funktion in den Modi Record und Record while Play. In be­stimmten Fällen kann AutoSync jedoch zu einer Rückkopplung des digitalen Carriers, und damit zu einem Verlust der Synchronisation führen. In solchen und ähnlichen Fällen ist das System manuell in den Clock Modus Internal zu schalten.
Das erstmalig in der RME Hammerfall eingesetzte Verfahren SyncCheck dient der einfachen Prüfung und Anzeige der aktuellen Clock-Situation. Die mit Input Status beschriftete Statusbox zeigt für Word Clock, ADAT, SPDIF, AES und MADI getrennt an, ob ein gültiges Signal anliegt, (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt (Sync). Im Feld Clock Mode wird angezeigt, zu welchem Signal die Synchronität besteht (siehe auch Kapitel 40.1).
Über Clock Source wird der Clock-Automatik ein Eingang vorgegeben. Dieser bleibt aktiv solange ein gültiges Signal anliegt, danach sucht die Automatik nach einem anderen. Wird keiner gefun­den schaltet das UFX III in den Clock Modus Internal.
Da das Fireface unter WDM die Samplefrequenz selbst vorgibt bzw. vorgeben muss, kann es bei externer Clock zu dem im Bild dargestellten Fehler kommen. Es liegen stabil 44,1 kHz an (Sync), aber Windows Audio geht von 48000 Hz aus. Die rote Färbung der Beschriftung Sample Rate macht deutlich, dass hier 44100 Hz eingestellt werden sollte.
Unter ASIO setzt die Audiosoftware die Sample Rate selbst, so dass dieser Fehl-Zustand normalerweise nicht auftreten kann – in der Praxis aber doch. Denn Im Slave-Mode hat die externe Samplefrequenz Priorität. Ein Eingangssignal mit 44.1 kHz verhindert die Umschaltung der ASIO Software zu 48 kHz – offensichtlich, denn der einzige Weg dies zu tun wäre ein anderer Clock Mode (Master/Internal).
In der Praxis erlaubt SyncCheck einen sehr schnellen Überblick über die korrekte Konfiguration aller digitalen Geräte. Damit wird eines der schwierigsten und fehlerträchtigsten Themen der di­gitalen Studiowelt endlich für jedermann leicht beherrschbar.
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9. Betrieb unter ASIO
9.1 Allgemeines
Nach dem Start der ASIO-Software ist in deren Audio-Einstellungen das Gerät oder der ASIO­Treiber ASIO MADIface USB zu wählen.
Das Fireface UFX III unterstützt auch Direktes Mithören (ASIO Direct Monitoring). Als MIDI I/O kann sowohl MME MIDI als auch DirectMusic MIDI benutzt werden
9.2 Anzahl der Kanäle mit ASIO
Bei einer Samplefrequenz von 88.2 oder 96 kHz arbeitet der ADAT optical Ein- und Ausgang im S/MUX Verfahren. Es stehen dann nur noch 4 ASIO ADAT Kanäle pro Port zur Verfügung. Bei 176,4 oder 192 kHz arbeitet der ADAT optical Ein- und Ausgang im S/MUX4 Verfahren. Es stehen dann nur noch 2 ASIO ADAT Kanäle pro Port zur Verfügung.
Das Gleiche gilt für MADI, hier reduziert sich die Anzahl der Kanäle auf 32 (Double Speed) und 16 (Quad Speed).
Hinweis: Bei Änderungen der Sample Rate Range von/zu Single, Double und Quad Speed kommt es zu einer Änderung der Anzahl der in ASIO gelisteten Kanäle. Dies erfordert eventuell einen Reset der I/O-Liste in der Audiosoftware.
Single Speed
Double Speed
Quad Speed
Fireface Analog 1 bis 12
Fireface Analog 1 bis 12
Fireface Analog 1 bis 12
Fireface AES L / R
Fireface AES L / R
Fireface AES L / R
Fireface ADAT 1 bis 16
Fireface ADAT 1 bis 8
Fireface ADAT 1 bis 4
Fireface MADI 1 bis 64
Fireface MADI 1 bis 32
Fireface MADI 1 bis 16
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9.3 Bekannte Probleme
Wenn der verwendete Rechner keine ausreichende Rechenleistung, Transferraten über den USB-Bus und/oder PCIe-Transferraten bereitstellt, kommt es zu Aussetzern, Knacken und Stör­geräuschen. Hier hilft das Erhöhen der Latenz, also der Buffer Size im Settings Dialog des Fire­face UFX III. Darüber hinaus sollten PlugIns bei auftretenden Problemen probeweise deaktiviert werden. Weitere Informationen enthält Kapitel 40.3.
Eine andere typische Störquelle ist falsche Synchronisation. ASIO unterstützt keinen asynchro­nen Betrieb. Das bedeutet: Eingangs- und Ausgangssignal müssen nicht nur gleiche Samplefre­quenz besitzen, sondern sogar synchron sein. Daher müssen alle an das Fireface UFX III ange­schlossenen Geräte für funktionierenden Full Duplex Betrieb korrekt eingestellt sein. Solange SyncCheck im Settingsdialog nur Lock, nicht aber Sync meldet, ist das Gerätesetup fehlerhaft!
Gleiches gilt bei der Nutzung mehrerer Fireface UFX III: Sind diese nicht vollkommen synchron kommt es zu periodischen Störgeräuschen.
Fireface UFX III unterstützt ASIO Direct Monitoring (ADM, ASIO direktes Mithören). Bitte beach­ten Sie, dass einige Programme ADM nicht vollständig unterstützen. Bekanntestes Problem ist die falsche Arbeitsweise des Panoramas eines Stereokanals. Vermeiden Sie es außerdem, die Hardware Ausgänge (dritte Reihe) in TotalMix FX als Mono-Kanäle zu konfigurieren. Dies zerstört in den meisten Fällen ADM-Kompatibilität.
Eine Drift zwischen Audio und MIDI, oder ein fester Versatz (MIDI Noten alle kurz vor oder hinter der korrekten Position) erfordern eine Änderung der Einstellungen in Cubase/Nuendo. Zur Druck­legung empfiehlt es sich die Option 'Use System Timestamp' zu aktivieren. Das Fireface UFX III unterstützt MME MIDI und DirectMusic MIDI. Welches besser funktioniert hängt ganz von der jeweiligen Applikation ab.
10. Betrieb mehrerer Fireface UFX III
Die aktuellen Treiber unterstützen den Betrieb von bis zu drei Fireface UFX III. Dabei müssen alle Geräte synchron arbeiten, also per Wordclock oder AutoSync mit synchronen Signalen ver­sorgt werden.
Wenn eines der Firefaces im Clock Modus Master arbeitet, müssen die anderen im Modus
AutoSync arbeiten, und vom Master-Gerät z.B. per Wordclock gesynct werden. Im Settingsdi­alog sind die Clock-Modi der einzelnen Geräte korrekt zu konfigurieren.
Wenn die Geräte synchron mit Clock versorgt werden (also im Settingsdialog alle Sync zei-
gen), ist ein störungsfreier Betrieb mit allen Kanälen gleichzeitig möglich. Dies ist besonders einfach unter ASIO, da der Treiber alle Geräte zu einem zusammenfasst.
Bitte beachten Sie, dass ein gleichzeitiger Betrieb von mehr als einem Fireface UFX III zu Res­sourcenproblemen auf der Computerseite führen kann.
Hinweis: TotalMix befindet sich in der Hardware des jeweiligen Gerätes. Die bis zu drei Mischer sind daher getrennt, können direkt keine Daten austauschen, und daher auch nicht als ein ge­meinsamer Mischer über alle Kanäle genutzt werden.
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11. DIGICheck Windows
DIGICheck ist ein weltweit einmaliges Utility für Tests, Messungen und Analyse des digitalen Audio-Datenstroms. Die Windows-Software ist größtenteils selbsterklärend, enthält aber trotzdem eine ausführliche Online-Hilfe. DIGICheck 5.95 arbeitet als Multiclient ASIO Host, und kann daher parallel zu jeglicher Software, egal ob WDM oder ASIO, sowohl die Eingangs- als auch die Aus­gangsdaten (!) anzeigen. DIGICheck bietet derzeit folgende Funktionen:
Level Meter. Hoch präzise, 24 Bit Auflösung, 2/8/94 Kanäle. Anwendungsbeispiele: Spitzen-
Pegelmessung, RMS-Pegelmessung, Over-Erkennung, Messung des Korrelationsgrades (Phase), Messung von Dynamik/Rauschspannungsabständen, Darstellung der Differenz RMS/Peak (Lautheit), Langzeit Spitzenwerterfassung. Input Check. Oversampling Mode für Pegel höher als 0 dBFS. Ausrichtung Vertikal oder Horizontal. Slow RMS und RLB Weighting Filter. K-system kompatibel.
Hardware Level Meter für Input, Playback und Output. Amtliche Level Meter frei konfigu-
rierbar, dabei praktisch ohne CPU-Last, da vom HDSP System berechnet.
Spectral Analyser. Weltweit einmalige 10-, 20- oder 30-Band Darstellung in analoger Band-
pass-Filter Technologie. 192 kHz-fähig!
Vector Audio Scope. Weltweit einmaliges Phasenmessgerät mit dem typischen Nachleuch-
ten einer Oszilloskop-Röhre, integriertem Korrelationsgradmesser und Level Meter.
Totalyser. Spectral Analyser und Vector Audio Scope in einem Fenster.  Surround Audio Scope. Professionelles Surround Level Meter mit erweiterter Korrelations-
Analyse, ITU Weighting und ITU Summenmeter.
ITU1770/EBU R128 Meter. Für standardisierte Lautheits-Messungen.  Bit Statistics & Noise. Zeigt die tatsächliche Bit Auflösung, sowie Fehler und DC. Integrierte
Signal to Noise Messung in dB und dBA, sowie DC-Messung.
Channel Status Display. Detailierte Analyse und Klartext-Ausgabe der Channel Status Daten
von SPDIF und AES.
Global Record. Langzeitaufnahme aller Kanäle mit minimaler Systemlast.  Komplett Multiclient. Öffnen Sie so viele Messfenster jeglicher Messfunktion auf jeglichen
Kanälen und Ein- und Ausgängen wie Sie wollen!
DIGICheck ist kostenlos und arbeitet nur mit RME Interfaces. Es wird ständig erweitert. Die neu­este Version befindet sich immer auf unserer Website www.rme-audio.de, Sektion Downloads / Software.
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Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
12. Hotline Probleme - Lösungen
Neueste Informationen finden Sie auf unserer Website www.rme-audio.de, Abteilung FAQ, Neu­este Ergänzungen.
Die 8 ADAT-Kanäle erscheinen nicht am optischen Ausgang
Der optische Ausgang 1 oder 2 wurde im Settingsdialog auf 'SPDIF' oder ‘AES‘ geschaltet.
Wie im Blockschaltbild zu sehen existieren nach wie vor alle Kanäle und Zuordnungen, jedoch ist der optische Sender von ADAT2 abgeklemmt, und wird nun vom AES-Ausgang gespeist (welcher auf den Kanälen 13/14 liegt). Die ADAT2 Playback Devices sind trotzdem nutzbar, indem die entsprechenden Kanäle in TotalMix auf andere Ausgänge geroutet oder gemischt werden.
Die Wiedergabe funktioniert, aber die Aufnahme nicht:
Überprüfen Sie, ob ein gültiges Eingangssignal vorhanden ist. In diesem Fall erfolgt eine An-
zeige der aktuellen Samplefrequenz im Settingsdialog.
Überprüfen Sie, ob das Fireface als aufnehmendes Gerät in der benutzten Software eingestellt
ist.
Überprüfen Sie, ob die Einstellung der Samplefrequenz in der Software (Aufnahme-Eigen-
schaften oder ähnliches) mit der des anliegenden Signales übereinstimmt.
Überprüfen Sie, ob es sich um eine Schleifenverkabelung handelt, die Karte also auf Clock
Mode Master zu schalten ist.
Die Aufnahme oder Wiedergabe ist mit Knistern gestört:
Erhöhen Sie die Anzahl und Größe der Buffer im Settingsdialog bzw. der Software. Benutzen Sie andere Kabel (coaxial oder optisch) um Defekte derselben auszuschließen. Überprüfen Sie, ob es sich um eine Schleifenverkabelung handelt, die Karte also auf Clock
Mode Master zu schalten ist.
Überprüfen Sie ob im Settingsdialog Errors angezeigt werden. Treiberinstallation und Settingsdialog/TotalMix funktionieren, aber eine Wiedergabe oder Auf-
nahme ist nicht möglich
Aufnahme/Wiedergabe stellen höhere Ansprüche an die Bus- Kommunikation als reine Erken-
nung und Steuerung des Gerätes. Fehlerhafte USB-Kabel mit leicht eingeschränkter Übertra­gungsbandbreite können daher ein solches Fehlerbild verursachen.
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Installation und Betrieb – Mac OS X
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13. Installation von Hardware, Treiber und Firmware
13.1 Installation von Hardware und Treiber
Nach dem Anschluss des UFX III an den Computer installieren Sie die Treiber passend zum verwendeten macOS.
RME verbessert alle Treiber fortwährend. Laden Sie sich bitte die aktuellsten Treiber von der RME Website, http://rme.to/download, herunter. Nach dem Entpacken der heruntergeladenen ZIP-Datei startet die Installation durch einen Doppelklick auf Fireface USB.pkg. Die Installation erfolgt automatisch durch Doppelklick auf diese Datei.
Bei der Treiberinstallation werden auch die Programme Totalmix (TotalMix FX) und Fireface USB Settings in den Programme-Ordner kopiert, und erscheinen automatisch im Dock sobald ein Fireface angeschlossen wird. Ein Neustart ist nicht erforderlich.
Treiber-Updates erfordern keine Entfernung des vorherigen Treibers. Der neue Treiber kann einfach über den vorherigen installiert werden.
13.2 Deinstallation der Treiber
Bei Problemen ist auch ein manuelles Löschen aller Treiberdateien in den Papierkorb möglich:
USB
/Applications/Fireface USB Settings /Applications/Totalmix /Library/Extensions/FirefaceUSB.kext /Users/username/Library/Preferences/de.rme-audio.TotalmixFX.plist /Users/username/Library/Preferences/de.rme-audio.Fireface_USB_Settings.plist /Library/LaunchAgents/de.rme-audio.firefaceUSBAgent.plist
Im aktuellen Mac OS X ist der Ordner Library ausgeblendet. Um ihn sichtbar zu machen: Finder starten, auf Menüeintrag Gehe zu klicken, Taste Option/Alt drücken, auf Library klicken.
In den neuesten DriverKit Treibern ist der Treiber die RME Settings App im Ordner Programme. Das Löschen der Settings App löscht auch den Treiber vom System.
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13.3 Firmware Update
Das Flash Update Tool aktualisiert die Firmware des Fireface UFX III auf die jeweils neueste Version. Es erfordert einen installierten Treiber.
Starten Sie das Programm Fireface USB Flash. Das Flash Update Tool zeigt zunächst die aktu­elle Version der Firmware des Fireface UFX III, und ob diese aktualisiert werden sollte. Wenn ja, dann einfach den Knopf 'Update' drücken. Ein Balken zeigt den Fortgang des Updates und das Ende des Flash-Vorganges an (Verify Ok).
Nach dem Update muss das Fireface UFX III resettet werden. Dies geschieht durch kurzes Aus­schalten des Fireface. Ein Neustart des Rechners ist nicht erforderlich.
Sollte das Flashen fehlschlagen, wird ab dem nächsten Neustart ein im Fireface befindliches Not­BIOS benutzt. Das Gerät bleibt also funktionsfähig. Das Flashen sollte dann erneut versucht wer­den.
14. Konfiguration des Fireface UFX III
14.1 Settingsdialog
Die Konfiguration des Fireface erfolgt über einen eigenen Settingsdialog, im Programm Fireface USB Settings. Der Mischer des Fireface (TotalMix FX) lässt sich über das Programm Totalmix
aufrufen. Die Hardware des Fireface UFX III
stellt eine Reihe hilfreicher, durch­dachter und praxisgerechter Funkti­onen und Optionen bereit, mit de­nen der Betrieb gezielt den aktuel­len Erfordernissen angepasst wer­den kann. Über 'Settings' besteht Zugriff auf:
Arbeitsweise des DSP Konfiguration der digitalen I/Os Synchronisationsverhalten Status von Ein- und Ausgang Die aktuelle Samplefrequenz
Einstellungen im Settingsdialog werden in Echtzeit übernommen, sind also auch ohne das Schließen der Dialogbox aktiv.
Veränderungen an den Settings sollten aber möglichst nicht wäh­rend laufender Wiedergabe oder Aufnahme erfolgen, da es sonst zu Störungen kommen kann.
Im Feld Properties For wird das zu konfigurierende Gerät ausgewählt.
Rechts davon ist sowohl die Firm­wareversion als auch die aktuelle Treiberversion des Fireface UFX III zu sehen.
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Input Options Word Clock - Termination
Terminiert den Wordclock-Eingang intern mit 75 Ohm.
AES Input
Default: XLR. Bei Auswahl von Optical 2 wird ein am Eingang ADAT 2 anliegendes SPDIF-Signal auf den Eingangskanal AES geschaltet, siehe auch Blockschaltbild in Kapitel 41.1. Das Eingangs­signal der AES XLR-Buchse steht dann nicht mehr zur Verfügung.
MADI Input
Optionen: Optical - Werksvorgabe. Coaxial – der BNC-Eingang kann als koaxialer MADI-Eingang dienen. AutoSelect - das UFX III prüft ständig beide Eingänge auf ein gültiges MADI-Signal, und aktiviert den Eingang an dem zuerst eines gefunden wird. Split – beide MADI-Eingänge sind gleichzeitig aktiv, mit jeweils 32 getrennten Kanälen.
DSP EQ+D for Record Schaltet EQ und Dynamics aller Eingangskanäle in den Aufnahmeweg. Ist jedoch Loopback aktiv sind EQ und Dynamics des Ausgangskanals im Aufnahmeweg. Siehe auch Kapitel 27.6.
Output Options AES Format
Das AES-Ausgangssignal kann mit dem Channel Status Professional oder Consumer (SPDIF) versehen werden. Näheres enthält Kapitel 21.2.
Optical 1 Out
Dieser optische TOSLINK-Ausgang kann als ADAT- oder SPDIF-Ausgang arbeiten. ADAT bein­haltet Kanäle 15-22, SPDIF Kanäle 15/16. Im Modus SPDIF sind die Ausgangskanäle 17-22 nur noch per Loopback nutzbar.
Optical 2 Out
Dieser optische TOSLINK-Ausgang kann als ADAT- oder SPDIF-Ausgang arbeiten. ADAT bein­haltet Kanäle 23-30, SPDIF Kanäle 23/24. Im Modus SPDIF sind die Ausgangskanäle 25-30 nur noch per Loopback nutzbar. Bei Auswahl von AES wird das Ausgangssignal des AES-Kanals (XLR) auch optisch als SPDIF ausgegeben.
MADI Output
Optionen: Optical - Werksvorgabe. Mirror – der BNC Wordclock-Ausgang arbeitet als koaxialer MADI-Ausgang, der alle 64 Kanäle des optischen MADI-Ausgang spiegelt. Split – beide Aus­gänge sind gleichzeitig aktiv, mit jeweils 32 getrennten Kanälen.
MADI Format
Bestimmt das Format des MADI-Ausgangssignals. MADI kann 56- oder 64-kanalig sein.
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MADI Frame
Samplefrequenzen höher als 48 kHz können auch mittels des normalen 48K Frames übertragen werden. Alternativ steht der native 96K Frame als Ausgangsformat bereit.
Input Status
Zeigt für die Eingänge Word, AES, Optical 1 und Optical 2 getrennt an, ob ein gültiges Signal anliegt, (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt (Sync). In der dritten Spalte erscheint die von der Hardware erkannte Samplefrequenz (sehr grobe Erkennung, 32 kHz, 44,1 kHz, 48 kHz etc.).
Clock Options Word Clock I/O – Single Speed
Das Wordclock-Ausgangssignal entspricht normalerweise der aktuellen Samplefrequenz. Nach Anwahl von Single Speed wird die Frequenz angepasst, so dass sie immer im Bereich 32 – 48 kHz ist. Bei 96 kHz und 192 kHz Samplefrequenz wird also 48 kHz ausgegeben.
Der Wordclock-Eingang passt sich normalerweise den Frequenzbereichen an. So kann 48 kHz Word auch zur Synchronisation der internen Clock bei 96 und 192 kHz dienen. Ist die Option Single Speed aktiv folgt die Samplefrequenz des UFX III jedoch direkt der anliegenden, über Single, Double und Quad Speed hinweg. Ein Wordclock-Signal mit 192 kHz bewirkt also eine interne Samplefrequenz von 192 kHz. Dieses Merkmal wird auch Follow Clock genannt.
Sample Rate
Setzt die aktuell verwendete Samplefrequenz. Dies ist die gleiche Einstellung wie im Audio-MIDI Setup, sie wurde zur komfortableren Bedienung auch im Settingsdialog implementiert.
Clock Source
Das Gerät kann als Clock-Quelle seine eigene Clock (Internal = Master) oder eines der Eingangs­signale Word, AES, ADAT/SPDIF1, ADAT/SPDIF2, MADI optical, MADI coaxial) verwenden. Steht die externe Clock-Quelle nicht zur Verfügung (Input Status No Lock), wechselt das Gerät automatisch zur nächsten verfügbaren (dieses Verhalten wird AutoSync genannt). Steht keine zur Verfügung wird die interne Clock benutzt. Die aktuelle Clock-Quelle wird unterhalb angezeigt.
MADI Input Status
Zeigt für beide MADI Eingänge an, ob ein gültiges Signal anliegt, (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt (Sync). In der dritten Spalte erscheint die von der Hard­ware erkannte Samplefrequenz. Vierte und fünfte Spalte zeigen das Eingangs-Kanalformat (48k/96k Frame, 56 oder 64 Kanäle).
Bus USB3 – Iso Transfer Format
Für die Aufnahme benutzt das UFX III einen speziellen Übertragungsmodus mit Fehlerkorrektur. Falls der Default-Modus des UFX III nicht korrekt funktioniert kann alternativ Isochronous Streaming probiert werden. Dies ist der native Modus des Standards für die Audioübertragung, und sollte mit jedem USB 3 Host-Controller funktionieren. Siehe auch Kapitel 40.3.
CRC Errors
Zeigt Übertragungsfehler auf dem USB-Bus. Siehe Kapitel 40.3.
Short Safety Offset
Verringert die Latenz durch einen kleineren Safety Offset. Umstellung erfolgt in Echtzeit. Kleine Safety Offsets können zu Knacksern oder Aussetzern führen.
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14.2 Clock Modi - Synchronisation
In der digitalen Welt sind Geräte immer Master (Taktgeber) oder Slave (Taktempfänger). Bei der Zusammenschaltung mehrerer Geräte muss es immer einen Master geben.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben! Ist beim Fireface UFX III der Clock Mode 'Master' aktiv, müssen alle anderen Geräte Slave sein.
Das Fireface UFX III besitzt eine besonders benutzerfreundliche, intelligente Clocksteuerung, ge­nannt AutoSync. Im Modus AutoSync sucht das System ständig an allen Eingängen nach einem gültigen Digitalsignal. Wird ein gültiges Signal gefunden, schaltet das Gerät von der intern er­zeugten Clock (Anzeige Clock Mode – Current Internal) auf den aus dem Eingangssignal gewon- nenen Takt um (Anzeige Clock Mode - Current MADI, ADAT, AES oder Word). Ein Unterschied zu üblichem Slave-Verhalten ist, dass bei Verlust des Referenzsignals sofort die interne Clock benutzt wird, das UFX III schaltet also in den Clock Mode Master.
AutoSync garantiert eine fehlerfreie Funktion in den Modi Record und Record while Play. In be­stimmten Fällen kann AutoSync jedoch zu einer Rückkopplung des digitalen Carriers, und damit zu einem Verlust der Synchronisation führen. In solchen und ähnlichen Fällen ist das System manuell in den Clock Modus Internal zu schalten.
Das erstmalig in der RME Hammerfall eingesetzte Verfahren SyncCheck dient der einfachen Prüfung und Anzeige der aktuellen Clock-Situation. Die mit Input Status beschriftete Statusbox zeigt für Word Clock, ADAT, AES und MADI getrennt an, ob ein gültiges Signal anliegt, (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt (Sync). Im Feld Clock Mode wird an­gezeigt, zu welchem Signal die Synchronität besteht (siehe auch Kapitel 40.1).
Über Clock Source wird der Clock-Automatik ein Eingang vorgegeben. Dieser bleibt aktiv solange ein gültiges Signal anliegt, danach sucht die Automatik nach einem anderen. Wird keiner gefun­den schaltet das UFX III in den Clock Modus Internal.
Die Umschaltung des Clock Mode ist manchmal unvermeid­lich. Dazu ein Beispiel: Am Eingang ADAT2 ist ein ADAT an­geschlossen und als Sync Ref eingestellt (Clock Source Opti­cal 2). Nun möchten Sie kurz von einem CD-Player an ADAT1 ein paar Samples in den Rechner einspielen. Allerdings sind CD-Player in den wenigsten Fällen synchronisierbar. Daher wird die Übertragung mit Störgeräuschen versehen sein, da das Signal des CD-Players mit der Clock des ADAT eingele­sen wird. In diesem Fall ist also kurzfristig die Clock Source auf Optical1 umzustellen.
In der Praxis erlaubt SyncCheck einen sehr schnellen Über­blick über die korrekte Konfiguration aller digitalen Geräte. Damit wird eines der schwierigsten und fehlerträchtigsten Themen der digitalen Studiowelt endlich für jedermann leicht beherrschbar.
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15. Mac OS X FAQ
15.1 MIDI funktioniert nicht
In einigen Fällen erscheint in der Anwendungssoftware kein MIDI-Port. Der Grund zeigt sich nor­malerweise in der Audio-MIDI Konfiguration. Dort ist entweder gar kein MIDI-Gerät vorhanden, oder das vorhandene ist ausgegraut. In den meisten Fällen reicht es aus, das ausgegraute Gerät zu entfernen (also zu löschen), und neu suchen zu lassen.
Das Fireface UFX III ist Class Compliant. Daher benutzt es keinen eigenen MIDI-Treiber, sondern wird von OS X als MIDI-Interface erkannt, und automatisch mit dem in OS X enthaltenen MIDI­Treiber betrieben.
15.2 Zugriffsrechte reparieren
Die Reparatur der Zugriffsrechte kann Probleme mit dem Installationsprozess beseitigen – und auch viele andere. Dazu wird über Dienstprogramme das Festplatten-Dienstprogramm ge­startet. Markieren Sie links ihr Boot-Volume beziehungsweise ihre Systemplatte. Rechts unter
Erste Hilfe lassen sich nun die Zugriffsrechte sowohl prüfen als auch reparieren.
15.3 Unterstützte Samplefrequenzen
RMEs Mac OS X Treiber stellt grundsätzlich alle Samplefrequenzen bereit, die die jeweilige Hard­ware unterstützt. Dazu gehören neben 32 kHz und 64 kHz auch 96 kHz und 192 kHz.
Allerdings stellen nicht alle Programme auch alle möglichen Samplefrequenzen zur Verfügung. Die tatsächlichen Möglichkeiten der Hardware können bequem in der Audio-MIDI Konfiguration überprüft werden. Dazu ist unter Audio-Geräte im Bereich Eigenschaften für: das Fireface aus­zuwählen. Ein Klick auf Format öffnet ein Dropdown-Menü, welches alle verfügbaren Samplefre­quenzen auflistet.
15.4 Anzahl der Kanäle mit Core Audio
Bei einer Samplefrequenz von 88.2 oder 96 kHz arbeitet der ADAT optical Ein- und Ausgang im S/MUX Verfahren. Es stehen dann nur noch 4 ASIO ADAT Kanäle pro Port zur Verfügung. Bei 176,4 oder 192 kHz arbeitet der ADAT optical Ein- und Ausgang im S/MUX4 Verfahren. Es stehen dann nur noch 2 ASIO ADAT Kanäle pro Port zur Verfügung.
Das Gleiche gilt für MADI, hier reduziert sich die Anzahl der Kanäle auf 32 (Double Speed) und 16 (Quad Speed).
Änderungen der Anzahl der Core Audio-Kanäle sind ohne einen Neustart des Rechners nicht ohne weiteres möglich. Wechselt das Fireface in den Double Speed (88,2/96 kHz) oder Quad Speed Modus (176,4/192 kHz) bleiben die Core Audio-Kanäle alle erhalten, sind jedoch teilweise inaktiv.
Single Speed
Double Speed
Quad Speed
Fireface Analog 1 bis12
Fireface Analog 1 bis 12
Fireface Analog 1 bis 12
Fireface AES
Fireface AES
Fireface AES
Fireface ADAT 1 bis 16
Fireface ADAT 1 bis 8
Fireface ADAT 1 bis 4
Fireface MADI 1 bis 64
Fireface MADI 1 bis 32
Fireface MADI 1 bis 16
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15.5 Diverses
Der USB-Treiber des Fireface UFX III erfordert mindestens Mac OS 10.6. Programme, die keine Karten- und/oder Kanalauswahl unterstützen, verwenden immer den Ein-
gang und Ausgang des unter Systemeinstellungen - Ton gewählten Geräts. Über Launchpad – Other – Audio-MIDI-Setup kann das Fireface für die Nutzung im System
detaillierter konfiguriert werden. Programme, die keine Kanalauswahl unterstützen, verwenden immer die Kanäle 1/2, also das
erste Eingangspaar. Um andere Eingänge nutzen zu können hilft folgender Workaround per To­talMix: gewünschtes Eingangssignal auf Ausgangskanal 1/2 routen. In den Channel Settings von Ausgang 1/2 Loopback aktivieren. Ergebnis: Das gewünschte Eingangsignal liegt jetzt unverzö­gert am Eingang Kanal 1/2 an.
Über Lautsprecher konfigurieren lässt sich die Stereo – oder Mehrkanal-Wiedergabe auf jeden beliebigen Kanal festlegen.
16. Betrieb mehrerer Firefaces UFX III
OS X erlaubt die Verwendung von mehr als einem Audiogerät und deren gleichzeitige Nutzung in einem Programm. Dies geschieht über die Funktion Aggregate Devices, mit dem sich mehrere Geräte zu einem zusammenfassen lassen.
Die Treiber unterstützen den Betrieb von bis zu drei UFX III. Dabei müssen alle Geräte synchron arbeiten, also per Wordclock oder AutoSync mit synchronen Signalen versorgt werden.
Wenn eines der Firefaces im Clock Mode Master arbeitet, müssen die anderen im Mode
Slave arbeiten, und vom Master-Gerät z.B. per Wordclock gesynct werden. Im Settingsdialog sind die Clock-Modi der einzelnen Geräte korrekt zu konfigurieren.
Wenn die Geräte synchron mit Clock versorgt werden (also im Settingsdialog alle Sync zei-
gen), ist ein störungsfreier Betrieb mit allen Kanälen gleichzeitig möglich.
Bitte beachten Sie, dass ein gleichzeitiger Betrieb von mehr als einem Fireface UFX III zu Res­sourcenproblemen auf der Computerseite führen kann.
Hinweis: TotalMix befindet sich in der Hardware des jeweiligen Fireface. Die bis zu drei Mischer sind daher getrennt, können direkt keine Daten austauschen, und daher auch nicht als ein ge­meinsamer Mischer über alle Kanäle genutzt werden.
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17. DIGICheck NG Mac
DIGICheck ist ein weltweit einmaliges Utility für Tests, Messungen und Analyse des digitalen Audio-Datenstroms. Die Software ist größtenteils selbsterklärend, enthält aber trotzdem eine aus­führliche Online-Hilfe. DIGICheck NG 0.89 arbeitet parallel zu jeglicher Software und kann derzeit alle Eingangsdaten anzeigen. DIGICheck bietet aktuell folgende Funktionen:
Level Meter. Hoch präzise, 24 Bit Auflösung, 2/8/94 Kanäle. Anwendungsbeispiele: Spitzen-
Pegelmessung, RMS-Pegelmessung, Over-Erkennung, Messung des Korrelationsgrades (Phase), Messung von Dynamik/Rauschspannungsabständen, Darstellung der Differenz RMS/Peak (Lautheit), Langzeit Spitzenwerterfassung. Input Check. Oversampling Mode für Pegel höher als 0 dBFS. Ausrichtung Vertikal oder Horizontal. Slow RMS und RLB Weighting Filter. K-system kompatibel.
Hardware Level Meter für Input, Playback und Output. Amtliche Level Meter frei konfigu-
rierbar, dabei praktisch ohne CPU-Last, da vom Fireface berechnet.
Spectral Analyser. Weltweit einmalige 10-, 20- oder 30-Band Darstellung in analoger Band-
pass-Filter Technologie. 192 kHz-fähig!
Vector Audio Scope. Weltweit einmaliges Phasenmessgerät mit dem typischen Nachleuch-
ten einer Oszilloskop-Röhre, integriertem Korrelationsgradmesser und Level Meter.
Totalyser. Spectral Analyser und Vector Audio Scope in einem Fenster.  Surround Audio Scope. Professionelles Surround Level Meter mit erweiterter Korrelations-
Analyse, ITU-Gewichtung und ITU-Summenmeter.
ITU1770/EBU R128 Meter. Für standardisierte Lautheits-Messungen.  Bit Statistics & Noise. Zeigt die tatsächliche Bit Auflösung, sowie Fehler und DC. Integrierte
Signal to Noise Messung in dB und dBA, sowie DC-Messung.
Komplett Multiclient. Öffnen Sie so viele Messfenster jeglicher Messfunktion auf jeglichen
Kanälen wie Sie wollen!
DIGICheck wird ständig erweitert. Die neueste Version befindet sich immer auf der RME Website www.rme-audio.de, Sektion Downloads / Software.
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18. Hotline Probleme - Lösungen
Neueste Informationen finden Sie auf unserer Website www.rme-audio.de, Abteilung Support
Karte und Treiber ordnungsgemäß installiert, jedoch keine Wiedergabe möglich:
Ist Fireface UFX III im System Profiler gelistet? (Vendor ID 2613). Ist Fireface UFX III als aktuelles Wiedergabegerät in der abspielenden Software gewählt?
Die 8 ADAT-Kanäle erscheinen nicht am optischen Ausgang
Der optische Ausgang 1 oder 2 wurde im Settingsdialog auf 'AES‘ oder ‘SPDIF' geschaltet.
Wie im Blockschaltbild zu sehen existieren nach wie vor alle Kanäle und Zuordnungen, jedoch ist der optische Sender von ADAT2 abgeklemmt, und wird nun vom AES-Ausgang gespeist (welcher auf den Kanälen 13/14 liegt). Die ADAT2 Playback Devices sind trotzdem nutzbar, indem die entsprechenden Kanäle in TotalMix auf andere Ausgänge geroutet oder gemischt werden.
Die Wiedergabe funktioniert, aber die Aufnahme nicht
Überprüfen Sie, ob ein gültiges Eingangssignal vorhanden ist. In diesem Fall erfolgt eine An-
zeige der aktuellen Samplefrequenz im Settingsdialog.
Überprüfen Sie, ob das Fireface als aufnehmendes Gerät in der Software eingestellt ist. Überprüfen Sie, ob die Einstellung der Samplefrequenz in der Software (Aufnahme-Eigen-
schaften oder ähnliches) mit der des anliegenden Signales übereinstimmt.
Überprüfen Sie, ob es sich um eine Schleifenverkabelung handelt, die Karte also auf Clock
Mode Master zu schalten ist.
Die Aufnahme oder Wiedergabe ist mit Knistern gestört
Erhöhen Sie die Anzahl und Größe der Buffer im Settingsdialog bzw. der Software. Benutzen Sie andere Kabel (coaxial oder optisch) um Defekte derselben auszuschließen. Überprüfen Sie, ob es sich um eine Schleifenverkabelung handelt, die Karte also auf Clock
Mode Master zu schalten ist.
Überprüfen Sie ob im Settingsdialog Errors angezeigt werden.
Mögliche Ursachen für ein nicht funktionierendes Fireface
Das USB-Kabel ist gar nicht, oder nicht korrekt eingesteckt
Treiberinstallation und Settingsdialog/TotalMix funktionieren, aber eine Wiedergabe oder Auf­nahme ist nicht möglich
Aufnahme/Wiedergabe stellen höhere Ansprüche an die Bus-Kommunikation als reine Erken-
nung und Steuerung des Gerätes. Fehlerhafte USB-Kabel mit leicht eingeschränkter Übertra­gungsbandbreite können daher ein solches Fehlerbild verursachen.
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Eingänge und Ausgänge
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19. Analoge Eingänge
19.1 Line Hinten
Das Fireface besitzt auf der Rückseite 8 symmetrische Line-Eingänge in Form von 6,3 mm Ste­reo-Klinkenbuchsen. Die elektronische Eingangsschaltung arbeitet servosymmetrisch. Sie kann sowohl symmetrische (Stereo-Klinkenstecker) als auch unsymmetrische (Mono-Klinkenstecker) Eingangssignale korrekt verarbeiten, bei unveränderter Pegelreferenz.
Bei Verwendung von unsymmetrischen Verbindungen mit Stereo-Klinkensteckern sollte de­ren Anschluss 'Ring' mit Masse verbunden sein, da es sonst zu Störgeräuschen durch den offenen negativen Eingang der symmetrischen Eingangsstufe kommen kann.
Der wichtigste Punkt bei einem AD-Wandler ist die korrekte Anpassung des Eingangspegels, damit der Wandler stets im optimalen Arbeitsbereich betrieben wird. Deshalb besitzt das Fireface intern hochwertige elektronische Schalter, mit denen sich alle Eingänge einzeln an gebräuchliche Arbeitspegel anpassen lassen. Das UFX III stellt +13 dBu und +19 dBu mit 12 dB variablem Gain bereit:
0 dBFS @
Referenz
Headroom
Alt
+19 dBu
+4 dBu
15 dB
Lo Gain
+13 dBu
+4 dBu
9 dB
+4 dBu
Diese Pegel finden sich auch in anderen RME-Geräten (Alt). Damit sind sie vollständig kompati­bel zueinander. Ein Referenzpegel von -10 dBV lässt sich mittels +4 dBu Referenz plus Gain 9 dB (mit dem Gain-Poti in den TotalMix FX Kanaleinstellungen) realisieren.
19.2 Mikrofon / Line / Inst Vorne
Die vier symmetrischen Mikrofoneingänge mit Combo Klinken-/XLR-Buchse des Fireface UFX III bieten eine digital kontrollierte Verstärkung. Der Verstärkungsbereich beträgt für XLR 75 dB, einstellbar in 1 dB Schritten von 8 bis 75 dB, plus 0 dB als zusätzliche Einstellung. Die einzeln und weich zuschaltbare, hochstrom-feste Phantomspeisung (48 Volt) sorgt für einen professio­nellen Umgang mit Kondensatormikrofonen. Der XLR-Eingang kann bis zu einem Pegel von +18 dBu auch als symmetrischer Line-In dienen.
Der alternativ nutzbare unsymmetrische Klinken-Line-Eingang (TRS) macht das Fireface UFX III noch flexibler. Mit 1 MOhm Eingangswiderstand (Hi-Z), Klinkenbuchse und Verstärkungseinstel­lung über einen Bereich von +8 dB bis +50 dB, sind die frontseitigen Eingänge mit Keyboards, Samplern, CD-Playern, Gitarren und vielem mehr optimal zu nutzen. Dieser Eingang verarbeitet Pegel von –21 dBu bis hinauf zu +21 dBu. Damit ist der Klinkeneingang ein echter Vollpegelein­gang auch für hohe Linepegel, und kann auch als Line Gain-Amp genutzt werden. Die Klinken­buchsen sind phantomspannungsfrei.
Eine zweifarbige Signal-LED zeigt pro Kanal vorhandenes Signal (grün, ab –60 dBFS) und sig­nalisiert Übersteuerung (rot, 0 dBFS).
Kanäle 9 bis 12 besitzen einen automatischen Übersteuerungsschutz. AutoSet versucht einen Headroom von 6 dB sicherzustellen. Pegel höher als -6 dBFS führen zu einer dauerhaften Redu­zierung der Verstärkung. Zum Ausprobieren einfach eine hohe Verstärkung (Gain) einstellen und ein Eingangssignal anlegen. Der Knopf in TotalMix wird sich schnell zurückdrehen und eine pas­sende Verstärkung einstellen. Obwohl AutoSet im UFX III nicht exakt die gleiche Funktion wie im Micstasy bietet (extreme Übersteuerungen führen für Bruchteile einer Sekunde zu Verzerrungen, bevor der Pegel korrekt eingestellt ist), funktioniert es in realen Anwendungen sehr gut, und ver­hindert zuverlässig verzerrte Aufnahmen.
Bei Stereokanälen ist AutoSet automatisch gekoppelt. AutoSet lässt sich in TM FX oder direkt am Gerät in den Kanal-Einstellungen aktivieren. Ein Druck auf Encoder 1/2 schaltet AS ein/aus.
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Sobald AutoSet den Gain reduziert, also aktiv geworden ist, ändert sich die Farbe des im Front­display zu sehenden Markers AS von schwarz zu blau.
20. Analoge Ausgänge
20.1 Line
Die kurzschlussfesten und niederohmigen symmetrischen Line-Ausgänge der Kanäle 3 bis 8 sind in Form von 6,3 mm Stereo-Klinkenbuchsen realisiert. Die elektronische Ausgangsschaltung ar­beitet servosymmetrisch. Sie kann sowohl symmetrisch (Stereo-Klinkenstecker) als auch unsym­metrisch (Mono-Klinkenstecker) betrieben werden.
Um den analogen Ausgang optimal an nachfolgende Geräte anpassen zu können besitzt das Fireface intern hochwertige elektronische Schalter, mit denen sich alle Ausgänge an die drei ge­bräuchlichsten Arbeitspegel anpassen lassen.
Wie die analogen Eingangspegel sind auch die analogen Ausgangspegel des Fireface so ausge­legt, dass sie mit möglichst allen Geräten störfrei zusammenarbeiten. Der Headroom des UFX III beträgt daher je nach Referenzpegel zwischen 9 und 15 dB:
0 dBFS @
Referenz
Headroom
Alt
+19 dBu
+4 dBu
15 dB
Hi Gain
+13 dBu
+4 dBu
9 dB
+13 dBu
+4 dBu
-10 dBV
12 dB
+2 dBV
Die obigen Pegel finden sich auch in anderen RME-Geräten (Alt). Damit sind sie vollständig kom­patibel zueinander.
Die Ausgänge 1 und 2 weisen XLR-Buchsen auf. Sie bieten zusätzlich zu den obigen Pegeln auch +24 dBu. Damit sind diese Ausgänge kompatibel zu SMPTE (+24 dBu @ 0 dBFS, +4 dBu mit 20 dB Headroom):
Die elektronische Ausgangsschaltung der XLR-Ausgänge arbeitet nicht servosymmetrisch! Bei Anschluss unsymmetrischer Geräte ist daher darauf zu achten, dass der negative Pin (3) frei bleibt. Eine Verbindung mit Masse kann zu erhöhtem Klirrfaktor führen.
20.2 Kopfhörer / Line Out
Die Kanäle 9-12 des Fireface stehen per Stereo-Klinkenbuchsen auf der Front zur Verfügung. Diese Ausgänge sind mit den gleichen Wandlern bestückt wie die Line-Ausgänge, und erreichen daher die gleichen technischen Daten.
Es stehen zwei diskret in Hardware realisierte Ausgangspegel zur Verfügung (Einstellung in TotalMix Output Channel Settings, Level, High oder Low). High entspricht der Einstellung +19 dBu der anderen Kanäle, Low der Einstellung +4 dBu. Sie sind damit auch als hoch-qualitative, jedoch unsymmetrische Line-Ausgänge nutzbar.
Die Ausgänge besonders niederohmig (2 Ohm), und daher bestens für Kopfhörern geeignet. Die Einstellung des Ausgangspegels erfolgt - neben der Vorauswahl High/Low - über TotalMix
(Hardware Output, PH 9/10 und PH 11/12), oder direkt am Gerät über die drei Encoder. Eine Veränderung der Monitor-Lautstärke an jedem der drei Stereo-Ausgänge ist somit sehr schnell möglich.
Bei Verwendung als Line-Ausgang ist im Allgemeinen ein Adapter von Stereo-Klinke auf zwei Mono-Klinken oder Cinchstecker erforderlich. Die Belegung folgt internationalem Standard, der linke Kanal liegt auf der Spitze des Klinkensteckers, der rechte Kanal auf dem Ring. Siehe Kapitel
41.2.
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20.3 DC-gekoppelte Ausgänge (CV/Gate)
Alle zwölf analogen Ausgänge des UFX III sind DC-gekoppelt. Üblich ist eine AC-Kopplung per Kondensator, sowohl direkt nach dem DAC-Chip als auch direkt an der Ausgangsbuchse. Dies verhindert einen festen DC-Anteil am Ausgang, der negative Effekte wie Popp-Geräusche bis hin zu Fehlfunktionen in weiteren, ebenfalls DC-gekoppelten Geräten verursachen könnte. Es dient aber auch als Schutz vor DC von außen.
Eine DC-Kopplung hat den offensichtlichen Vorteil, den Ausgang bis herunter zu 0 Hz Pegel­linear arbeiten zu lassen. Selbst bei extrem tiefem Bass (16 Hz) werden Phasenverschiebungen vermieden. DC-gekoppelte Eingänge sind selten, insbesondere bei Endstufen, so dass ein even­tueller DC-Offset normalerweise keine schwerwiegenden Probleme verursacht.
Um die Ausgänge stabil und zuverlässig (robust) DC-gekoppelt zu realisieren wurde bei der Schaltung auf geringe DC-Offsets und ausreichenden Überspannungsschutz geachtet. Dass dies funktioniert beweist seit Jahren nicht nur RMEs ADI-Serie.
DC erzeugen zu können ist in der Messtechnik, auch im Zusammenhang mit Audio, durchaus nützlich. DC-Kopplung ist jedoch besonders begehrt im Zusammenspiel mit elektronischen Klan­gerzeugern (Synthesizer). Diese besitzen einen Eingang der über eine DC-Spannung die Ton­höhe als auch andere Funktionen steuern kann. Control Voltage, kurz CV, oft auch CV/Gate (Gate bestimmt Ton an oder aus), CV Filter etc. basiert meist auf dem Spannungsbereich 0 bis +5 Volt. Kann ein Audiointerface solche Gleichspannungen ausgeben dann lassen sich Synthesizer über passende Software und die analogen Ausgänge des Audiointerface steuern.
Die im UFX III verwendeten DA-Wandler und analogen Ausgangsstufen weisen eine sehr geringe DC-Drift auf, und erzeugen die DC-Spannungen sehr zuverlässig reproduzierbar, sind also für diesen Einsatz sehr gut geeignet. Die Verwendung der symmetrischen Ausgänge 1/2 (XLR, Ba­lanced) wird für diese Zwecke jedoch nicht empfohlen.
Polarität - Phase
Da die Ausgänge (natürlich) eine korrekte Polarität aufweisen, und TotalMix DC vollständig un­terstützt (per Fader und Level Meter), erscheint beim Ausgeben eines digitalen positiven DCs auch eine positive Spannung am analogen Ausgang. Wie hoch diese ist lässt sich vor Ort mit jedem einfachen Multimeter relativ genau nachmessen.
Negative Ausgangsspannungen sollten vermieden werden, da diese theoretisch zu Defekten im CV-Eingang führen könnten. Selbst wenn die verwendete Software nur positive Signale ausgibt kann eine simple Phasendrehung in TotalMix das Signal invertieren, so dass eine negative Spannung ausgegeben wird.
Spannungsbereiche Line Out 3-8, unsymmetrisch (Monoklinke), unbelastet:
+19 dBu: +9,5 V, +13 dBu: +4,75 V, +4 dBu: +1,7 V
Phones 9-12, unsymmetrisch, unbelastet: High (+19 dBu): +9,5 V, Low (+4 dBu): +1,7 V Hinweis: Die Level Meter in TotalMix zeigen ab Werk DC 3 dB höher an. Dies lässt sich über die
Abschaltung der Option Settings – Level Meters – RMS +3 dB in TotalMix FX ändern.
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21. Digitale Anschlüsse
21.1 ADAT
Die ADAT optical Eingänge des Fireface UFX III sind kompatibel zu allen Geräten mit einer sol­chen Schnittstelle. RMEs unübertroffene Bitclock PLL verhindert selbst im extremen Varipitch­Betrieb Aussetzer und Knackser während der Aufnahme und Wiedergabe, und bietet blitzschnel­len und jitterarmen, samplegenauen Lock auf das digitale Eingangssignal. Der Anschluss erfolgt über handelsübliches Optokabel (TOSLINK).
ADAT1 IN
Anschluss des ersten oder einzigen Gerätes welches ein ADAT-Signal zum Fireface UFX III sen­det. Übertragung der Kanäle 1 bis 8. Bei Zuspielung eines Double Speed Signals enthält dieses die Kanäle 1 bis 4, bei Quad Speed die Kanäle 1 und 2. Optional als SPDIF-Eingang nutzbar.
ADAT2 IN
Anschluss des zweiten Gerätes welches ein ADAT-Signal zum Fireface UFX III sendet. Übertra­gung der Kanäle 9 bis 16. Bei Zuspielung eines Double Speed Signals enthält dieses die Kanäle 5 bis 8, bei Quad Speed* die Kanäle 3 und 4. Optional als SPDIF-Eingang nutzbar.
ADAT1 Out
Anschluss des ersten oder einzigen Gerätes welches ein ADAT-Signal vom UFX III empfängt. Übertragung der Kanäle 1 bis 8. Bei Ausspielung eines Double Speed Signals enthält dieses die Kanäle 1 bis 4, bei Quad Speed die Kanäle 1 und 2. Optional als SPDIF-Ausgang nutzbar.
ADAT2 Out
Anschluss eines zweiten Gerätes welches ein ADAT-Signal vom Fireface UFX III empfängt. Über­tragung der Kanäle 9 bis 16. Bei Ausspielung eines Double Speed Signals enthält dieses die Kanäle 5 bis 8, bei Quad Speed die Kanäle 3 und 4. Optional als SPDIF-Ausgang nutzbar.
21.2 AES
Das Fireface UFX III stellt einen AES/EBU Ein- und Ausgang per XLR bereit. Der Anschluss erfolgt über symmetrisches Kabel mit XLR-Steckverbindern. Beide sind trafosymmetriert und gal­vanisch getrennt. Der Channel Status am Eingang bleibt unberücksichtigt.
AES/EBU (und SPDIF) können eine Emphasis-Kennung enthalten. Mit Emphasis versehenes Audiomaterial besitzt eine starke Höhenanhebung, und erfordert daher bei der Wiedergabe eine Höhenabsenkung.
Eine Emphasis-Kennung geht verloren. Diese Information wird weder an eine aufnehmende Software, noch an einen der Ausgänge weitergereicht!
Eingang
Dank einer hochempfindlichen Eingangsstufe lässt sich unter Zuhilfenahme eines einfachen Kabeladapters (XLR/Cinch) auch SPDIF koaxial anlegen. Dazu werden die Pins 2 und 3 eines XLR-Steckers einzeln mit den beiden Anschlüs­sen eines Cinch-Steckers verbunden. Die ab­schirmende Masse des Kabels ist nur an Pin 1 des XLR-Steckers anzuschließen.
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Ausgang
Mittels des oben beschriebenen Kabeladapters XLR/Cinch lassen sich auch Geräte mit koaxialer SPDIF-Schnittstelle an den AES-Ausgang des Fireface UFX III anschließen. Allerdings akzeptie­ren viele Consumergeräte mit Cinch-Eingängen (SPDIF) nur Signale mit dem Channel Status 'Consumer'. Die Umschaltung geschieht über den Settingsdialog. In der Stellung Consumer wird außerdem die Ausgangsspannung reduziert, da SPDIF eine geringere Spannung als AES/EBU fordert.
Die ausgangsseitige Kennung des Fireface UFX III wurde entsprechend AES3-1992 Amendment 4 implementiert:
32 / 44.1 / 48 kHz, 64 / 88.2 / 96 kHz, 176.4 / 192 kHz je nach Samplefrequenz Audio use No Copyright, Copy permitted Format Professional oder Consumer Category General, Generation not indicated 2-Channel, No Emphasis Aux Bits Audio use, 24 Bit Origin: RME
21.3 MADI I/O
Der BNC-Eingang ist gleichzeitig Eingang für Wordclock. Auf MADI konfiguriert ist er entspre­chend AES10-1991 kapazitiv entkoppelt. Er weist einen Eingangswiderstand von 75 Ohm auf, und arbeitet bereits ab circa 180 mVss fehlerfrei.
Optischer Eingang und Ausgang sind entsprechend AES10-1991 mit einem ISO/IEC 9413-3, FDDI-kompatiblen Optomodul ausgestattet. Siehe auch Kapitel 40.9, MADI Basics.
Das UFX III bietet eine automatische Eingangsumschaltung (Auto). Fällt das Eingangssignal aus, wird sofort zum nächsten Eingang gewechselt. Dieser Modus bietet nicht nur eine bequeme Quel­lenwahl ohne manuellen Eingriff, sondern auch redundanten Betrieb, mit erhöhter Sicherheit und Schutz gegen Ausfälle der Übertragungsstrecke. Der Umschaltvorgang geschieht innerhalb eines Samples, und – vorausgesetzt das Signal fällt schlagartig aus – ohne Störgeräusch.
Der BNC-Ausgang ist entsprechend AES10-1991 aufgebaut, weist einen Ausgangswiderstand von 75 Ohm auf, und liefert damit abgeschlossen eine Ausgangsspannung von 600 mVss.
Im MADI output mirror mode geben coaxial und optisch das gleiche Signal aus. Dies erlaubt eine Verteilung des Signals an zwei Ziele, oder redundanten Betrieb des Ausgangs. Der Split mode erlaubt die Nutzung von optischem und koaxialem Ausgang mit jeweils 32 unabhängigen Kanä­len. Split Mode existiert unabhängig für Ein- und Ausgänge.
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21.4 MIDI, MIDI over MADI
Das Fireface UFX III weist zwei MIDI I/O über je zwei 5-polige DIN Buchsen auf. Die MIDI-Ports werden im System vom Treiber angemeldet und stehen innerhalb von MIDI-fähiger Software un­ter dem Namen UFX III MIDI Port zur Verfügung.
Alle RME MADI-Geräte unterstützen die unsichtbare Übertragung von MIDI über MADI. MIDI­Daten können von/zu anderen RME-Geräten mit MADI-Ports übertragen werden, ohne zusätzli­che Verkabelung zwischen Computer (MADI Interface) und externen Geräten. Diese Ports sind unter den Namen UFX III MADI Optical und UFX III MADI coaxial oder UFX III MIDI Port 3 und 4 zugänglich.
Die MIDI-Ports sind multiclient-fähig. Ein Eingangssignal kann von mehreren Programmen gleich­zeitig empfangen werden. Auch der MIDI Ausgang kann von mehreren Programmen gleichzeitig benutzt werden, was jedoch aufgrund der begrenzten Bandbreite von MIDI schnell zu Problemen führen kann.
Hinweis: Die MIDI Eingangs-LEDs zeigen jegliche MIDI-Aktivität an, also auch MIDI Clock, MTC und Active Sensing. Letzteres wird von fast allen Keyboards alle 0,3 Sekunden gesendet.
22. Word Clock
22.1 Wordclock Ein- und Ausgang
SteadyClock garantiert exzellentes Verhalten in allen Clock-Modi. Aufgrund der effizienten Jit­terunterdrückung kann das Fireface UFX III jegliches Clocksignal säubern, auffrischen, und als Referenz-Clock am BNC-Ausgang bereitstellen (siehe auch Kapitel 40.8).
Eingang
Der Wordclockeingang des Fireface UFX III ist aktiv, wenn im Settingsdialog Clock Source auf Word Clock gestellt wurde, und ein gültiges Wordclocksignal anliegt. Das an der BNC-Buchse
anliegende Signal kann Single, Double oder Quad Speed sein, das Fireface stellt sich automa­tisch darauf ein. Sobald ein gültiges Signal erkannt wird leuchtet die LED WC, und der Settings­dialog zeigt Lock oder Sync (siehe Kapitel 40.1).
Dank RMEs Signal Adaptation Circuit arbeitet der Wordclockeingang selbst mit stark verformten, DC-behafteten, zu kleinen oder mit Überschwingern versehenen Signalen korrekt. Dank automa­tischer Signalzentrierung reichen prinzipiell schon 300 mV (0.3V) Eingangsspannung. Eine zu­sätzliche Hysterese verringert die Empfindlichkeit auf 1 V, so dass Über- und Unterschwinger sowie hochfrequente Störanteile keine Fehltriggerung auslösen können.
Der Wordclockeingang ist ab Werk nicht terminiert. Über den Settingsdialog und die Option Word Clock Input Term. wird eine Terminierung mit 75 Ohm aktiviert.
Ausgang
Der Wordclockausgang des Fireface UFX III ist ständig aktiv, und stellt grundsätzlich die gerade aktive Samplefrequenz als Wordclock bereit. Im Master-Modus wird die ausgegebene Wordclock demzufolge von der jeweiligen Software festgelegt. Im Modus Slave ist die ausgegebene Frequenz identisch mit der am gerade gewählten Clock-Eingang anlie­genden. Fällt das Clock-Signal aus schaltet das Fireface UFX III in den Master Modus und stellt die nächst passende Frequenz ein (44.1 kHz, 48 kHz etc.).
Nach Anwahl der Option Single Speed im Settingsdialog wird die Ausgangsfrequenz angepasst, so dass sie immer im Bereich 32 bis 48 kHz ist. Bei 96 kHz und 192 kHz Samplefrequenz wird also 48 kHz ausgegeben.
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Das dem Gerät zugeführte Wordclocksignal kann auch über den Wordclockausgang weiterge­schleift werden. Damit entfällt das sonst notwendige T-Stück, und das Fireface UFX III arbeitet wie ein Signal Refresher. Diese Anwendung wird ausdrücklich empfohlen, da
Ein- und Ausgang phasenstarr sind und 0° Phasenlage aufweisen  SteadyClock das Eingangssignal praktisch komplett von Jitter befreit  der außergewöhnliche Eingang des Fireface (1 Vss statt üblichen 3 Vss Empfindlichkeit, DC
Sperre, Signal Adaptation Circuit) zusammen mit SteadyClock eine sichere Funktion auch mit kritischsten Wordclocksignalen garantiert
Dank eines niederohmigen, aber kurzschlussfesten Ausganges liefert das Fireface an 75 Ohm 4 Vss. Bei fehlerhaftem Abschluss mit 2 x 75 Ohm (37.5 Ohm) werden immer noch 3,3 Vss ins Netz gespeist.
22.2 Einsatz und Technik
In der analogen Technik kann man beliebige Geräte beliebig miteinander verschalten, eine Syn­chronisation ist nicht erforderlich. Digital Audio jedoch ist einem Grundtakt, der Samplefrequenz, unterworfen. Das Signal kann nur korrekt weiterverarbeitet oder transportiert werden, wenn alle beteiligten Geräte dem gleichen Takt folgen. Ansonsten kommt es zu Fehlabtastungen des digi­talen Signales. Verzerrungen, Knackgeräusche und Aussetzer sind die Folge.
AES/EBU, SPDIF und ADAT sind selbsttaktend, eine zusätzliche Wordclockleitung ist also prin­zipiell nicht erforderlich. In der Praxis kommt es bei der gleichzeitigen Benutzung mehrerer Geräte jedoch zu Problemen. Beispielsweise kann die Selbsttaktung bei einer Schleifenverkabelung zu­sammenbrechen, wenn es innerhalb der Schleife keinen 'Master' (zentralen Taktgeber) gibt. Aus­serdem muss die Clock aller Geräte synchron sein, was sich bei reinen Wiedergabegeräten wie einem CD-Player über die Selbsttaktung gar nicht realisieren lässt, da CD-Player keinen SPDIF­Eingang besitzen.
Der Bedarf an Synchronisation in einem Digital Studio wird daher durch das Anschließen an eine zentrale Synchronisationsquelle befriedigt. Beispielsweise arbeitet das Mischpult als Master und liefert an alle anderen Geräte ein Referenzsignal, die Wordclock. Das geht aber nur, wenn die anderen Geräte auch einen Wordclockeingang besitzen, also Slave-fähig sind. (Professionelle CD-Player besitzen daher einen Wordclockeingang). Dann werden alle Geräte synchron mit dem gleichen Takt versorgt und arbeiten problemlos miteinander.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben! Befindet sich das Fire­face im Modus 'Master' müssen alle anderen Geräte 'Slave' sein.
Doch Wordclock ist nicht nur Allheilmittel, sondern bringt auch einige Nachteile mit sich. Eine Wordclock liefert statt des tatsächlich benötigten Taktes immer nur einen Bruchteil desselben. Beispiel SPDIF: 44.1 kHz Wordclock (ein einfaches Rechtecksignal mit exakt dieser Frequenz) muss innerhalb der Geräte mittels einer PLL um den Faktor 256 multipliziert werden (zu 11.2 MHz). Dieses Signal ersetzt dann das Taktsignal des Quarzoszillators. Großer Nachteil: Wegen der starken Multiplikation ist das Ersatz-Taktsignal stark schwankend, der Jitter erreicht mehrfach höhere Werte als der eines Quarzes.
Das tatsächliche Ende dieser Probleme bietet die SteadyClock-Technologie des Fireface UFX III. Sie verbindet die Vorteile modernster und schnellster digitaler Technologie mit analoger Fil­tertechnik, und kann daher auch aus einer Wordclock von 44.1 kHz ein sehr jitterarmes Taktsignal von 22 MHz zurückgewinnen. Darüber hinaus wird sogar Jitter auf dem Eingangssignal stark bedämpft, so dass das rückgewonnene Taktsignal in der Praxis immer in höchster Qualität vor­liegt.
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22.3 Verkabelung und Abschlusswiderstände
Wordclock wird üblicherweise in Form eines Netzwerkes verteilt, also mit BNC-T-Adaptern wei­tergeleitet und mit BNC-Abschlusswiderständen terminiert. Als Verbindungskabel empfehlen sich fertig konfektionierte BNC-Kabel. Insgesamt handelt es sich um die gleiche Verkabelung wie sie auch bei Netzwerken in der Computertechnik üblich ist. Tatsächlich erhalten Sie entsprechendes Zubehör (T-Stücke, Abschlusswiderstände, Kabel) sowohl im Elektronik- als auch im Computer­fachhandel, in letzterem aber üblicherweise in 50 Ohm Technik. Die für Wordclock verwendeten 75 Ohm stammen aus der Videotechnik (RG59).
Das Wordclocksignal entspricht idealerweise einem 5 Volt Rechteck mit der Frequenz der Samp­lerate, dessen Oberwellen bis weit über 500 kHz reichen. Sowohl die verwendeten Kabel als auch der Abschlusswiderstand am Ende der Verteilungskette sollten 75 Ohm betragen, um Span­nungsabfall und Reflektionen zu vermeiden. Eine zu geringe Spannung führt zu einem Ausfall, und Reflektionen können Jitter oder ebenfalls einen Ausfall verursachen.
Leider befinden sich im Markt auch Geräte, die mit einem nur als unbefriedigend zu bezeichnen­den Wordclockausgang ausgestattet sind. Wenn der Ausgang bei Abschluss mit 75 Ohm auf 3 Volt zusammenbricht, muss man damit rechnen, dass ein Gerät, dessen Eingang erst ab 2,8 Volt arbeitet, nach 3 Metern Kabel bereits nicht mehr funktioniert. Kein Wunder, dass das Wordclock­netzwerk in manchen Fällen nur ohne Abschlusswiderstand wegen des insgesamt höheren Pe­gels überhaupt arbeitet. In einigen Geräten sind die Wordclockeingänge fest mit 75 Ohm termi­niert. Damit wird oftmals das Netzwerk mit zwei mal 75 Ohm stark belastet, und der Anwender zum Kauf eines speziellen Wordclockverteilers gezwungen (ein solches Gerät ist in größeren Studios allerdings grundsätzlich empfehlenswert).
Es erscheint daher vorteilhaft die Ausgänge Wordclock-liefernder Geräte niederohmig zu gestal­ten, und alle Wordclockeingänge hochohmig, um das Signal auf der Kette nicht abzuschwächen.
Der Wordclockeingang des Fireface UFX III kann hochohmig oder intern terminiert sein, und ist damit für maximale Flexibilität ausgelegt. Soll ein vorschriftsmäßiger Abschluss erfolgen, weil er das letzte Glied in einer Kette mehrerer Geräte ist, ist im Settingsdialog die Option Word Clock In Term. unter Input Options zu betätigen (siehe Kapitel 7.1 / 14.1).
Befindet sich das Fireface UFX III dagegen innerhalb einer Kette von mit Wordclock versorgten Geräten, so wird das Wordclocksignal mittels T-Stück zugeführt, und an der anderen Seite des T-Stückes zum nächsten Gerät mit einem weiteren BNC-Kabel weitergeführt. Beim letzten Gerät der Kette erfolgt dann die Terminierung in Form eines T-Stücks und eines 75 Ohm Abschlusswi­derstandes (kurzer BNC-Stecker). Bei Geräten mit schaltbarem Abschlusswiderstand entfallen T-Stück und Abschlusswiderstand.
Aufgrund der einzigartigen SteadyClock-Technologie des Fireface UFX III empfiehlt es sich, das Eingangssignal nicht mittels T-Stück weiterzuschleifen, sondern den Wordclockausgang des Gerätes zu benutzen. Das Eingangssignal wird in diesem Fall dank SteadyClock sowohl von Jitter befreit, als auch im Fehlerfalle gehalten.
22.4 Betrieb
Sobald ein gültiges Wordclocksignal anliegt leuchtet die grüne Lock LED (STATE) auf der Front­platte auf. Zur Umschaltung der Taktsteuerung auf das Wordclocksignal ist im Feld Clock Mode des Settingsdialogs die Clock Source Word auszuwählen. Die Anzeige Current wechselt zu Word, sobald ein gültiges Signal an der BNC-Buchse anliegt. Die Anzeige besitzt die gleiche Funktion wie die grüne Status LED, informiert also direkt am Bildschirm, ob ein gültiges Wordclocksignal anliegt und dieses auch benutzt wird.
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Stand-Alone Betrieb
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23. Funktionen und Betrieb
23.1 Allgemeines
Das Fireface UFX III ist über die drei Drehencoder und das übersichtliche Farbdisplay komplett direkt am Gerät einstell- und konfigurierbar. Außerdem enthält es sechs interne Speicherplätze zum dauerhaften Ablegen aller Konfigurationsdaten. Damit arbeitet das Fireface UFX III auch ohne Rechner vollständig autark, und verwandelt sich im Stand-Alone Betrieb, also ohne ange­schlossenen Rechner, auf Knopfdruck in verschiedenste, unterschiedlichste Geräte. Darüber hin­aus kann TotalMix, und damit die im Folgenden vorgestellten Anwendungen, auch im Stand­Alone Betrieb per MIDI kontrolliert werden, siehe Kapitel 28.6, Stand-Alone MIDI Control.
23.2 Einstellungen am Gerät
Das Fireface UFX III hat eine einfache Menüstruktur, abhängig vom gedrückten Taster. MIC/GAINS. Erster Druck Mic.Instr. Gain 9/10, zweiter Druck Mic.Instr. Gain 11/12, dritter Druck
Rückkehr zum Level Meter Display. Einstellung des Gain für die Eingänge 9 bis 12. REC/PLAY. Aktiviert das Menü Record/Playback (Direct USB Recording), zweiter Druck Rück-
kehr zum Level Meter Display. CHAN/MIX. Erster Druck Channel Menü, zweiter Druck Mix to Menü, dritter Druck Rückkehr zum
Level Meter Display. Im Channel Menü wird mit Encoder 1 der einzustellende Eingang und Aus­gang ausgewählt, mit Encoder 2 die einzustellende Funktion. Dies sind Settings, Low Cut, Para- metric EQ Compressor/Expander und Auto Level.
Das Menü Mix to gibt Zugriff auf die komplette Submix-Funktionalität. Encoder 1 selektiert das Mix-Ziel, Encoder 2 die Quelle. Bei jeder Quelle lassen sich Pegel und Panorama einstellen.
SETUP/REV. Mit Encoder 1 wird zwischen Setups, Options und Reverb/Echo ausgewählt. Opti­ons besitzt die Unterseiten Clock Options, HW Options/Diagnosis und Control Room Options. Reverb/Echo besitzt die Unterseiten Reverb und Echo, auswählbar über Encoder 2.
23.3 Setup am Gerät speichern / laden
Nach Druck auf die Taste SETUP/REV wechselt eine Drehung am Encoder 1 zu Setups. Zu­nächst ist der gewünschte Speicherplatz auszuwählen, dann der gewünschte Vorgang (Load o­der Store). Schließlich kann dieser durch Drücken des Encoders 2 für mehr als eine Sekunde geladen oder gespeichert werden.
Das UFX III hat sechs Speicherplätze zur freien Verwendung. Drei nicht veränderbare bieten bequemen und schnellen Reset und Konfiguration des Gerätes:
Factory. Versetzt das Gerät in den Werkszustand. AD/DA A. Lädt eine Konfiguration als ADAT Analog von/zu Digital Konverter (12 Analog I/Os). AD/DA M. Lädt eine Konfiguration als MADI Analog von/zu Digital Konverter (12 Analog I/Os).
23.4 Setup vom Computer aus speichern
Setups können auch vom Computer aus in das Gerät gespeichert werden. Dies bietet sich an, da die Setups normalerweise auch am Computer erstellt werden. Dazu wird in TotalMix FX über Options / Store current state into device der gewünschte Speicherplatz (Setup) im Gerät ausge­wählt, und in das Gerät übertragen.
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23.5 ARC Optionen
Im Menü SETUP/REV – Options – Hardware/Diagnosis befinden sich Einstellungen für die opti­onale ARC USB (Advanced Remote Control). Bei direktem Anschluß an das UFX III stehen fol­gende Optionen bereit:
Standalone ARC Volume. Deaktiviert alle Tasten. Nur der Drehgeber funktioniert, fest zugeord­net zu Main Volume.
Diese Option ist auch eine Sicherheitsfunktion für den Fall dass die ARC USB am UFX III ange­schlossen, aber online (mit Computer) betrieben wird. Geht das System offline (Computer wird entfernt, Schlafzustand…) ändern sich die Bedeutungen der Tasten, weil ein Wechsel Online zu Stand-Alone Modus erfolgt, und könnten dadurch bei Betätigung ungewollte Funktionen oder Än­derungen auslösen.
Standalone ARC 1 s op
Jede Taste muss für eine Sekunde gedrückt werden, damit die darunter liegende Funktion aus­gelöst wird. Diese Sicherheitsfunktion verhindert versehentliche Verstellungen. Sie kann in die Setups mit abgespeichert werden, so dass bei Aufruf eines solchen der Modus automatisch aktiv wird. Wird ein Setup geladen in dem dieser Modus nicht aktiv ist schaltet sich die Funktion am UFX III automatisch aus.
Standalone ARC normal
Normaler Betrieb der ARC USB.
24. Beispiele
24.1 12-Kanal AD/DA Konverter
Mit TotalMix lässt sich schnell ein Routing aller analogen Eingänge auf die ADAT-Ausgänge ein­stellen, wie auch ein Routing der ADAT-Eingänge zu den analogen Ausgängen. Damit wird das Fireface UFX III zu einem hochwertigen 12-Kanal AD/DA-Konverter, der auf Wunsch auf einem der Phones auch ein Monitoring aller DA-Kanäle bereitstellt. Natürlich ist auch ein Monitoring (Mixdown) aller oder bestimmter I/Os über den AES-Out möglich.
Es ist sehr einfach ein solches Setup zu erstellen. Zunächst empfiehlt es sich, über das Options Menü einen Total Reset durchzuführen. Dann selektiert man den ADAT Ausgang 1/2 in der dritten Reihe, und stellt die Fader der Analog Inputs 1/2 in der ersten Reihe auf 0 dB. Danach selektiert man ADAT 3/4, schiebt die Fader von Analog 3/4 hoch usw. bis alle 12 analogen Eingänge auf die entsprechenden 12 (8+4) ADAT Ausgänge geroutet sind.
24.2 4-Kanal Mic Preamp
Die vier Mikrofoneingänge können per TotalMix direkt auf die analogen Ausgänge geroutet wer­den. Damit stellt das Fireface UFX III einen 4-Kanal Mic-Preamp dar. Durch die AD- und DA­Wandlung werden die Signale zwar um knapp 0,1 ms verzögert (bei 192 kHz, siehe Kapitel 40.2). Dies ist in der Praxis aber irrelevant, denn der gleiche Effekt ergibt sich durch eine Positionsän­derung der Mikrofone um 3,3 Zentimeter.
24.3 188-Kanal Monitor Mixer
TotalMix erlaubt eine beliebige Konfiguration aller I/Os des Fireface. Damit kann das Gerät z.B. als Monitormixer für 12 analoge Signale, 16 digitale per ADAT, zwei per AES und 64 von MADI. TotalMix erstellt zudem beliebige Submixes, daher sind auf allen Ausgängen unterschiedliche Monitorings der Eingangssignale möglich. Der perfekte Kopfhörer-Monitor-Mixer!
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24.4 Digital Format Konverter
TotalMix erlaubt ein beliebiges Routing der Eingangssignale. Damit kann das Fireface UFX III als ADAT zu AES Konverter, ADAT auf zwei ADAT (Splitter), als AES zu ADAT Konverter, und all dies von/zu MADI genutzt werden.
24.5 Analoge/digitale Routing Matrix
Die Matrix in TotalMix zeigt noch einmal deutlich, dass einfach sämtliche Inputs und Outputs beliebig miteinander verschaltet werden können. Alle obigen Funktionen stehen im Grunde immer gleichzeitig zur Verfügung, lassen sich beliebig kombinieren und mischen. Das Fireface UFX III ist eben eine perfekte analoge/digitale Routing Matrix!
24.6 Stand-Alone Recorder/Player
Das UFX kann sowohl zur Aufnahme als auch zum Abspielen von Audiosignalen eingesetzt wer­den. Da sämtliche Einstellungen direkt am Gerät verfügbar sind, kann beispielsweise ein Live­Konzert ganz ohne Computer aufgezeichnet werden. Zuvor auf einen USB-Stick kopierte Musik lässt sich jederzeit abspielen. Beides natürlich auch in Kombination mit allen vorherigen Beispie­len!
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
TotalMix FX
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25. Routing und Monitoring
25.1 Überblick
Das Fireface UFX III besitzt einen leistungsfähigen digitalen Echtzeit-Mischer, den Fireface UFX III Mixer. Er basiert auf RMEs einzigartiger, Samplefrequenz-unabhängiger TotalMix Technolo-
gie. Dank ihr können quasi beliebige Misch- und Routingvorgänge mit allen Eingängen und Wie­dergabekanälen auf beliebigen Hardwareausgängen stattfinden. In TotalMix FX kommen dazu noch 3-Band parametrischer Equalizer, Low Cut, Echo, Reverb, Compressor, Expander und Auto Level.
Typische Anwendungsfälle für TotalMix sind: Erstellen von verzögerungsfreien Submixen (Kopfhörermischungen). Im Fireface UFX III las-
sen sich bis zu 47 vollkommen unabhänge Stereo-Submixes erstellen. Bei einem analogen Mischpult entspräche dies 94 Aux Sends.
Beliebiges Routen der Ein- und Ausgänge (freie Verwendbarkeit, Patchbay-Funktion). Verteilen eines Signales auf mehrere Ausgänge gleichzeitig. TotalMix bietet State-of-the-Art
Splitter- und Verteilfunktionen.
Gleichzeitige Wiedergabe verschiedener Programme über nur einen Stereoausgang. Dank
ASIO Multiclient Treiber können mehrere Programme gleichzeitig genutzt werden. Geschieht dies auf verschiedenen Wiedergabekanälen erlaubt es TotalMix, diese auf beispielsweise nur einem Stereoausgang zusammenzumischen und abzuhören.
Mischen des Eingangssignales zum Playbacksignal (vollständiges ASIO Direct Monitoring).
RME ist nicht nur der Pionier in Sachen ADM, sondern bietet auch die vollständigste Umset­zung der ADM-Funktionen.
Integration externer Geräte. TotalMix erlaubt ein Einschleifen externer Effektgeräte, im Wie-
dergabe- und im Aufnahmeweg. Je nach Anwendung entspricht dies einer Insert oder Effekt­Send und Effekt-Return Funktionalität, um beispielsweise beim Echtzeitmonitoring dem Ge­sang etwas Hall hinzuzufügen.
Jeder Eingangskanal, Wiedergabekanal und Hardwareausgang besitzt ein in Hardware berech­netes Peak und RMS Level Meter. Diese Pegelanzeigen sind besonders hilfreich, da sie auf einen Blick erkennen lassen, wo derzeit Signale vorhanden sind, und wohin sie geroutet werden.
Zum Verständnis des TotalMix-Mischers sind folgende Dinge wichtig zu wissen: Wie das Blockschaltbild (nächste Seite) zeigt, bleibt das Record-Signal normalerweise unbe-
einflusst. TotalMix befindet sich also nicht im Aufnahmeweg, und verändert weder den digita­len Eingangspegel noch die aufzunehmenden Audiodaten (Ausnahmen: EQ+D for Record und Loopback Modus).
Das Hardware-Eingangssignal kann beliebig oft mit unterschiedlichen Pegeln weitergeleitet
werden. Dies ist ein großer Unterschied zur Bus- und Mix-Struktur herkömmlicher Mischpulte, bei denen der Kanalfader immer den Pegel für alle Routingziele gleichzeitig verändert.
Die Levelmeter von Eingängen und Playback-Kanälen sind Pre-Fader angeordnet, um erken-
nen zu können, wo ein Signal anliegt. Die Level Meter der Hardwareausgabe sind dagegen Post-Fader angeordnet, um erkennen zu können, mit welchem tatsächlichen Pegel ein Signal ausgegeben wird.
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25.2 Die Oberfläche
Das optische Design von TotalMix resultiert aus der Fähigkeit, Hardwareeingänge und Software­Playbackkanäle auf beliebige Hardwareausgänge routen zu können. Das Fireface UFX III hat 94 Kanäle Eingänge, 94 Kanäle Software-Playback, und 94 Kanäle Hardwareausgänge:
TotalMix kann in der obigen Ansicht (View Options 2 Rows) platzsparend arbeiten. Default ist jedoch eine vertikale Anordnung wie bei einer Inline-Konsole, wobei die Reihe Software Playback dem Tape Return eines realen Mischpultes entspricht:
Obere Reihe: Eingänge der Hardware. Der angezeigte
Pegel ist der des Eingangssignals, also Fader-unabhän­gig. Mittels Fader und Routingfenster kann jeder Ein­gangskanal beliebig auf jeden Hardwareausgang (dritte Reihe) geroutet und gemischt werden.
Mittlere Reihe: Playback-Kanäle (Wiedergabespuren
der Audio-Software). Mittels Fader und Routingfenster kann jeder Playbackkanal beliebig auf jeden Hardware­ausgang (dritte Reihe) geroutet und gemischt werden.
Untere Reihe: Hardwareausgänge. Hier kann der Pegel
des ausgegebenen Signals verändert werden. Dies kann die Lautstärke angeschlossener Lautsprecher sein, aber auch der Ausgangspegel der Submixe.
Bedienung im Modus Submix View (Default)
Klickt man mit der Maus auf den Hardwareausgang an dem ein Signal erscheinen soll wird dieser heller dargestellt, er ist als aktueller Submix selektiert. Nun die Fader aller Quellen – Eingänge wie Playback-Kanäle in erster und zweiter Reihe – hochziehen, die an diesem Submix-Ausgang erscheinen sollen. Die Audiosignale von Eingängen (Monitoring) als auch Wiedergabe (DAW Software) erscheinen nun an genau diesem Ausgang, was dank der Level Meter auch jederzeit verifizierbar ist.
Die folgenden Kapitel erläutern Schritt für Schritt alle Funktionen der Oberfläche.
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25.3 Die Kanäle
Ein Kanalzug kann einen Mono- oder Stereokanal enthalten. Die Darstellung wird in den Kanal­Settings umgeschaltet.
Kanalname. Das Namensfeld ist die bevorzugte Stelle, um einen Kanal per Mausklick zu selek­tieren. Per Doppelklick öffnet sich ein Dialog zur Eingabe eines alternativen Namens. Der origi­nale Name erscheint bei Aktivierung der Option O-Names in den View Options.
Panorama. Routet das Eingangssignal beliebig auf das linke und rechte Routingziel (unteres Label, siehe unten). Die Absenkung in Mittenstellung beträgt -3 dB.
Mute und Solo. Eingänge und Playbackkanäle sind jeweils mit einem Mute und Solo-Taster ausgestattet.
Numerische Pegelanzeige. Zeigt den aktuellen Pegel in RMS oder Peak. OVR be­deutet Overload (Übersteuerung). Die Umschaltung der Anzeige von Peak oder RMS erfolgt in den View Options.
Levelmeter. Das Meter zeigt sowohl Peak (Zero Attack, 1 Sample reicht zur Anzeige der Vollaussteuerung) in Form eines Striches, als auch mathematisch korrekten RMS als Balken. Die Anzeige RMS ist mit einer relativ langsamen Zeitkonstante versehen, so dass sie recht gut die durchschnittliche Lautstärke darstellt. Over er­scheinen rot am oberen Ende des Meters. Über F2 (Preferences) ist sowohl die Peak Hold Time, die Over-Erkennung als auch der RMS-Bezugswert einstellbar.
Fader. Bestimmt den Pegel des gerouteten Signals zum aktuellen Routingziel (unteres Label). Bitte beachten Sie, dass dieser Fader nicht der Fader des jeweiligen Kanals ist, sondern immer nur der Fader des aktuellen Routings. Verglichen mit einem herkömmlichen Mischpult besitzt TotalMix keinen Kanalfader, sondern nur Aux-Sends, und zwar so viele wie es Hardwareaus­gänge gibt. Dadurch kann TotalMix auch so viele unterschiedliche Submixes erstellen wie es Hardwareausgänge gibt. Dieses Konzept wird besonders in der Submix View deutlich, doch dazu später mehr.
Unterhalb des Faders wird der Gain entsprechend der Faderstel­lung eingeblendet. Der Fader lässt sich:
per Maus mit gedrückter linker Maustaste ziehen mit dem Mausrad verschieben per Doppelklick auf 0 dB und −∞ setzen. Gleiches passiert mit
einfachem Klick bei gedrückter Strg-Taste.
bei gedrückter Umschalt-Taste im Fein-Modus mit der Maus
und dem Mausrad verstellen
Ein Klick auf den Fader mit gedrückter Umschalt-Taste fügt ihn der temporären Fadergruppe hinzu. Alle nunmehr gelben Fader sind gekoppelt, und bewegen sich relativ zueinander gemeinsam. Die temporäre Fadergruppe wird durch Klick auf das F-Symbol rechts oben im Fenster gelöscht.
Mit dem Pfeilsymbol lässt sich ein Kanal horizontal verkleinern, so dass nur noch die Level Meter zu sehen sind. Ein Mausklick bei gedrückter Strg-Taste führt zum Ein- und Ausklappen aller weiter rechts befindlichen Kanäle.
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Das unterste Feld zeigt das aktuelle Routingziel. Per Mausklick öffnet sich das Routingfenster zur Auswahl eines Routingziels. Alle derzeit für diesen Kanal aktiven Routings sind mit vorangestellten Pfeilen markiert, der aktuelle erscheint in fetter Schrift.
Ein Pfeil erscheint erst mit aktivem Routing. Ein Routing gilt erst dann als aktiv wenn auch Audiodaten gesendet werden. Solange der Fader auf −∞ steht, ist das aktuelle Routing zwar in fetter Schrift zu sehen, aber noch ohne vorangestellten Pfeil.
Trim Gain. Nach Klick auf den T-Knopf sind alle Fader des Kanals synchronisiert. Statt nur ein einzelnes Routing zu verändern wirkt der Fader auf alle aktiven Routings des Kanals. Für eine bessere Übersicht werden die derzeit nicht sichtbaren Fader als orangene Dreiecke links neben der Faderbahn angezeigt. Beim Bewegen des Faders bewegen sich die Dreiecke mit, entspre­chend der veränderten Stellung der Fader.
Der Faderknopf wird auf den aktuell höchsten Gainwert aller Routings gesetzt, um eine bestmög­liche Einstellbarkeit zu gewährleisten. Dies ist jedoch nicht unbedingt das aktuelle Routing. Der Gain (die Position des Faderknopfes) des aktuell aktiven Routings (also des in der dritten Reihe ausgewählten Submixes) wird als weißes Dreieck angezeigt.
Hintergrund: TotalMix hat keinen festen Kanalfader, sondern besteht beim Fireface UFX III aus 94 Mono Aux Sends, die jeweils als einziger Fader abwechselnd im Kanalzug dargestellt werden. Durch die vielen Aux Send sind mehrere, dabei vollkommen unabhängige Routings möglich.
In manchen Fällen ist es jedoch notwendig die Gain-Verstellung dieser Routings zu synchronisieren. Ein Beispiel ist die Post-Fader Funktionalität, bei der eine Ände­rung der Lautstärke des Sängers parallel mit der Änderung des zum Hallgerät ge­führten Signals erfolgen soll, damit sich der Hallanteil relativ nicht ändert. Ein ande­res Beispiel ist das auf mehrere Submixe, also Ausgänge, geroutete Signal einer Gitarre, die im Solo plötzlich viel zu laut wird, und deshalb auf allen Ausgängen gleichzeitig in der Lautstärke reduziert werden soll. Nach Klick auf den Trim-Knopf ist dies einfach und übersichtlich möglich.
Da sich bei aktiviertem Trim-Knopf die Gains aller Routings eines Kanals gleichzeitig ändern, bewirkt dieser Modus im Grunde das gleiche wie ein Trim-Poti im Eingangs­kanal, der das Signal schon vor dem Mischpult reduziert oder verstärkt. Daher die Namensgebung dieser Funktion.
In den View Options / Show lässt sich Trim Gains global für alle Kanäle ein- und ausschalten. Der globale Trim-Modus ist beispielweise bei einem Einsatz als Live­Mischpult empfehlenswert.
Das Kontext Menü. Mit einem Rechtsklick auf Eingangs-, Wiedergabe- und Ausgangskanal öff­net sich das Kontext Menü mit erweiterten Funktionen (diese Menüs sind auch in der Matrix vor­handen, aber dort nur direkt auf den Kanalbezeichnern aufrufbar). Die Einträge sind selbsterklä­rend und abhängig von der Kanalart. Auf allen öffnet der erste Eintrag den Dialog Channel Layout. Der Eingangskanal bietet Clear, Copy input, Paste the input mix und Paste FX. Auf einem Wie­dergabekanal erscheinen Copy, Paste und Clear the playback mix. Ein Ausgangskanal zeigt Copy- und Mirror-Funktion für den aktuellen Submix, sowie ein Copy der FX- Einstellungen.
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25.3.1 Settings
Ein Klick auf das Schraubenschlüsselsymbol öffnet die Settings. Darin befinden sich je nach Kanal unterschiedliche Elemente. So existiert die Option Inst nur im Eingangskanal 9-12, und die ADAT-Kanäle bieten keine Option zur Einschaltung der Phantomspeisung.
Stereo. Schaltet den Kanal in den Mono- oder Stereo-Modus. 48V. Aktiviert Phantomspeisung am jeweiligen Eingang. Dient zur Spei-
sung hochwertiger Kondensatormikrofone. Diese Option sollte mit ande­ren Quellen deaktiviert bleiben, um Ausfälle durch Spannungsspitzen zu vermeiden.
Inst. Schaltet Eingang 9 bis 12 jeweils von XLR auf die Klinkenbuchse (TRS) um.
Gain (9-12). Verstärkungseinstellung der vier Eingänge auf der Front. Der Drehknopf kann durch Ziehen mit gedrückter Maustaste oder per Maus­rad verstellt werden. Dies funktioniert auch bei Positionierung der Maus auf den beiden Gainanzeigen. Dabei ist der Gain im Stereo-Kanal einzeln für Links oder Rechts veränderbar.
Gain (1-8). Line Eingänge 1 bis 8 besitzen neben der Einstellung des Referenzpegels eine zusätzliche Gaineinstellung von 0 bis +12 dB.
Level. Individuelle Einstellung des Referenzpegels der 8 rückseitigen Line-Eingänge. Zur Aus­wahl stehen +4 dBu und LoGain.
AutoSet. Aktiviert eine automatische Gainreduzierung, die Übersteuerung durch zu hoch einge­stellten Gain vermeidet. Details enthält Kapitel 19.2.
Width. Einstellung der Stereo-Basisbreite. 1.00 entspricht vollem Stereo, 0.00 Mono, -1.00 ver­tauschten Kanälen.
FX Send. Bestimmt den Pegel des zum FX-Bus gesendeten Signals, der Echo und Hall zugeführt wird. Die Einstellung ist auch bei geschlossenen Settings sichtbar, da Drehknopf und kleiner Fa­der immer synchron bleiben. Um diese Funktion möglichst praxisgerecht arbeiten zu lassen, ist FX Send an den höchsten aktuellen Submix gekoppelt, und imitiert damit die Aux Post Fader Funktionalität eines herkömmlichen Mischpultes. Beim Verschieben des großen Faders bewegen sich also kleiner Fader und Drehknopf mit. Auf diese Weise bleibt der Hallanteil im Monitoring immer in der gleichen Relation zum trockenen Signal.
Der Pegel des zu den Effekten gesendeten Signals lässt sich auf den Level Metern FX In des FX- Fensters kontrollieren. Dieses erscheint nach Klick auf FX in den View Options.
MS Proc. Aktiviert M/S-Processing im Stereo-Kanal. Monoanteile erscheinen auf dem linken Ka­nal, Stereoanteile auf dem rechten.
Phase L. Invertiert die Phase des linken Kanals um 180°. Phase R. Invertiert die Phase des rechten Kanals um 180°.
Hinweis: die Funktionen Width, MS Proc, Phase L und Phase R wirken auf alle Routings des jeweiligen Kanals.
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Die Settings der Hardwareausgänge weisen neben Stereo/Mono, Phase L und Phase R noch weitere Optionen auf:
Level. Einstellung des Referenzpegels der 8 analogen Line-Ausgänge. Zur Auswahl stehen -10 dBV, +4 dBu und HiGain. Die Ausgänge 1/2 ver­fügen zusätzlich über +24 dBu. Bei den Phones (Kanal 9-12) stehen Low und High zur Auswahl.
FX Return. Das Effektsignal (Echo und Hall) wird über das Tandem klei­ner Fader/Drehknopf dem jeweiligen Hardwareausgang zugemischt.
Talkback. Aktiviert den jeweiligen Kanal als Empfänger, und damit Aus­gang des Talkback-Signals. Damit kann Talkback nicht nur über die Pho­nes in der Control Room Sektion, sondern jeglichen Ausgang erfolgen. Eine weitere Anwendung könnte das Ausspielen eines bestimmten Sig­nals an bestimmte Ausgänge auf Knopfdruck sein.
No Trim. In manchen Fällen haben Kanäle ein festes Routing und feste Pegel, die sich nicht ändern sollten. Ein Beispiel wäre der Stereo-Mixdown für die Aufnahme einer Live-Show. Mit No Trim aktiv ist das Routing des Ausgangskanals von der Funktion Trim Gains ausgenommen, und wird daher nicht unabsichtlich verstellt.
Loopback. Sendet die Ausgangsdaten an den Treiber als Aufnahmedaten. Der entsprechende Submix kann dadurch aufgenommen werden. Der Hardwareeingang dieses Kanals sendet seine Daten nur noch an TotalMix, nicht mehr zur Aufnahmesoftware.
Ein weiterer Unterschied zu den Eingangs- und Playback-Kanälen ist der Taster Cue statt Solo. Ein Klick auf Cue schaltet den entsprechenden Hardware Output auf den Main Out, oder einen der Phones Outs (Option Assign / Cue to in der Control Room Sektion). Damit lässt sich jeder Hardwareausgang bequem über den Monitorausgang kontrollieren und abhören.
27.3.2 Equalizer
Ein Klick auf EQ öffnet den Equalizer. Er ist in allen Eingangs- und Ausgangskanälen verfügbar, und wirkt auf alle Routings des jeweiligen Kanals (Pre-Fader). Das Fenster beinhaltet einen ein­zeln schaltbaren und konfigurierbaren Low Cut, und einen 3-fach parametrischen Equalizer.
EQ. Wird über den Button EQ aktiviert. Type. Band 1 und 3 können im Modus Peak (Glocke) oder
Shelf (Kuhschwanz) betrieben werden. Das mittlere Band steht fest auf Peak. Band 3 kann auch als Hi Cut (Low Pass Filter) arbeiten - besonders nützlich für LFE und Subwoofer.
Gain. All drei Bänder können ihre Verstärkung von +20 dB bis
-20 dB ändern. Freq. Die Grundfrequenz der Filter ist einstellbar von 20 Hz
bis 20 kHz. Im Modus Peak handelt es sich um die Mittenfre­quenz des Filters, im Modus Shelf um die Grenzfrequenz (-3 dB).
Q. Die Güte der Filter ist von 0.7 (breiter Bereich) bis 5.0 (sehr schmalbandig) einstellbar.
Lo Cut. Wird über den Button Lo Cut aktiviert. Die Flankensteilheit des Hochpasses ist einstellbar zwischen 6, 12, 18 und 24 dB pro Oktave. Die Grenzfrequenz (-3 dB) ist einstellbar zwischen 20 Hz und 500 Hz.
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Die Frequenzganggrafik zeigt übersichtlich und präzise die Auswirkungen der Filter. Wenn sich Filter überlappen beeinflussen sie sich gegenseitig. Dies lässt sich ausnutzen um mehr als 20 dB Beeinflussung zu erreichen, oder schwierige Frequenzgangkorrekturen zu erzeugen.
Hinweis: TotalMix besitzt einen internen Headroom von 24 dB. Extreme Anhebungen mit mehr­facher Überlappung können daher zu einer internen Übersteuerung führen. Diese wird aber in jedem Fall über die Over-LED des Level Meters angezeigt.
Preset. Einstellungen des Equalizers und des Low Cut können jederzeit gespeichert, gela­den, und zwischen Kanälen kopiert werden. Ein Kick auf Preset öffnet ein Menü mit mehre­ren Unterpunkten:
Recall: Zuvor vom User gespeicherte Pre-
sets lassen sich hier auswählen und laden
Save to: Es stehen 16 Speicherplätze zur
Verfügung (EQ Preset 1 bis 16)
Import: Lädt eine zuvor gespeicherte TM
EQ Datei (.tmeq)
Export: Speichert den aktuellen Zustand
als TM EQ Datei (.tmeq)
Factory: Enthält 14 Beispiele für den kre-
ativen Umgang mit Low Cut und Equalizer
Reset: Reset des Low Cut und EQ auf mi-
nimale Beeinflussung (Gain 0 dB)
Rename: Die EQ Presets 1 bis 16 können umbenannt werden. Die Änderung wird sowohl in
der Recall- als auch der Save to-Liste sichtbar.
Hinweise zu den EQ Presets Kopieren zwischen Kanälen: Das EQ-Preset Menü aller Kanäle ist identisch. Wird ein EQ per
Save to auf einem der 16 Speicherplätze gespeichert, steht er damit auch in allen anderen Ka­nälen per Recall zur Verfügung.
Kopieren zwischen Snapshots: Die Presets werden nicht in Snapshots gespeichert, und än­dern sich damit auch nicht wenn ein anderer Snapshot geladen wird. Presets werden in Work­spaces gespeichert und mit diesen geladen.
Kopieren zwischen Workspaces: erfolgt über die Export- und Import-Funktion des Preset Me­nüs. Wichtige und nützliche Presets sollten immer auch als TM EQ Datei gesichert werden, so dass diese auch bei einem versehentlichen Überschreiben weiter zur Verfügung stehen.
Factory Presets: Laden wie alle Presets immer die Einstellung von Low Cut und EQ gleichzeitig. Der aktuelle Zustand, also On/Off, wird jedoch nicht gespeichert oder aktiviert. Damit kann ein Preset jederzeit geladen werden, wird aber erst dann aktiv, wenn der Anwender den EQ und/oder LC bewusst einschaltet – außer beides war schon vor dem Laden eingeschaltet. Aus diesem Grund haben einige Factory Presets besondere Bezeichnungen. Telephone (LC+EQ) beispiels­weise klingt erst richtig gut, wenn der LC zusätzlich zum EQ eingeschaltet wird, da der LC hier auf ungewöhnlich hohe 500 Hz Grenzfrequenz eingestellt ist.
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25.3.3 Dynamics
Ein Klick auf D öffnet die Dynamics mit Compressor, Expander und Auto Level. Sie sind in allen Eingangs- und Ausgangskanälen verfügbar, und wirken auf alle Routings des jeweiligen Kanals.
Dynamics. Wird über den Button aktiviert. Thresh. Einsatzpunkt (Threshold) des Compressors oder
Expanders. Der Compressor ist von -60 dB bis 0 dB einstell­bar, der Expander von -99 dB bis -20 dB.
Ratio. Verhältnis des Eingangs- zum Ausgangssignal. Legt die Stärke der Bearbeitung des Signals fest. Einstellbar von 1 bis 10.
Gain. Verstärkungsstufe zum Ausgleich des Pegelverlustes bei aktivem Compressor. Einstellbar von -30 bis +30 dB. Kann bei deaktiviertem Compressor (Threshold 0 dB, Gain 1:1) auch als universelle digitale Verstärkungsstufe verwen­det werden.
Attack. Anstiegszeit der Regelspannung für Compressor und Expander. Legt die Reaktionsgeschwindigkeit auf an­steigenden Pegel fest. Einstellbar von 0 ms bis 200 ms.
Release. Abfallzeit der Regelspannung für Compressor und Expander. Legt die Reaktionsge­schwindigkeit auf abfallenden Pegel fest. Einstellbar von 100 ms bis 999 ms.
Die Amplitudengrafik zeigt übersichtlich und präzise die Auswirkungen der Einstellungen für Com­pressor und Expander. Der weiße Punkt zeigt den Pegel des Eingangssignals, und damit ob die­ses von den aktuellen Einstellungen beeinflusst wird oder nicht. . Die hellblauen Linien im Level Meter zeigen die aktuell wirksame Gain Reduction an. Einstellungen zu diesen Dynamic Meters finden sich in den Preferences (F2).
Auto Level. Wird über den Button aktiviert. Max. Gain. Legt die maximale Verstärkung des
Eingangssignals fest. Einstellbar von 0 dB bis 18 dB.
Headroom. Um kurzzeitige Übersteuerung und das Abschneiden der Pegelspitzen zu minimieren kann Auto Level mit einem festen Abstand zu 0 dBFS arbeiten. Einstellbar von 3 dB bis 12 dB.
Rise Time. Legt die Geschwindigkeit des Pegel­anstiegs nach einer Pegelreduzierung fest. Ein­stellbar von 0.1 s bis 9.9 s.
Preset. Enthält die gleichen Funktionen wie auf der vorherigen Seite beim Equalizer beschrieben. Bei den Factory Presets ist im Namen ersichtlich, ob nur Compressor, nur Auto Level oder beides (C+A) einzuschalten ist.
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25.4 Sektion Control Room
In der Sektion Control Room wird über das Menü Assign der Main Out definiert, über den im Studio abgehört wird. Für diesen Ausgang gelten dann automatisch die Funktionen Dim, Recall, Mono, Talkback, External In und Mute FX. Das Gerät verwendet diese Einstellung für den VOLUME-Knopf.
Zusätzlich wird der Kanal von den Hardware Outputs in die Sektion Control Room verschoben, und mit dem Label Main versehen. Gleiches passiert bei Auswahl eines Main Out B oder der Phones. Der ursprüngliche Name ist über die Funktion Na- mes in den View Options jederzeit sichtbar.
Wenn Talkback aktiviert wurde erhalten Phones 1 bis 4 ein spe­zielles Routing, und das in den Settings definierte Dim wird ak­tiv. Auch macht die Platzierung dieser Ausgänge neben dem Main Out die Ausgangssektion übersichtlicher.
Dim. Die Lautstärke wird um den im Settingsdialog (F3) einge­stellten Wert reduziert.
Recall. Setzt den im Settingsdialog definierten Gain-Wert. Speaker B. Schaltet die Wiedergabe von Main Out auf den
Main Out B um. Per Link lassen sich die Fader der Kanäle Main und Speaker B koppeln.
Mono. Mischt linken und rechten Kanal. Dient zur Prüfung der Mono-Kompatibilität. Talkback. Ein Klick auf diesen Knopf verringert die Lautstärke aller Signale auf den Phones um
den im Preferences-Dialog eingestellten Wert. Gleichzeitig wird das Mikrofonsignal des Mikrofons im Regieraum (Kanal in Preferences definiert) zu den Phones gesendet. Der Pegel des Mikrofon­signals wird mit dem Fader des jeweiligen Kanals eingestellt.
External Input. Schaltet das Main Monito­ring vom Mix-Bus auf den in den Settings (F3) definierten Stereo-Eingang. Die rela­tive Lautstärke wird dort über den Gain­Schieberegler eingestellt.
Mute FX. Mutet Hall und Echo auf dem Main Out, um den Mix ohne diese Effekte abzu­hören.
Assign. Erlaubt die Definition des Main Out, Main Out B (Speaker B), und von bis zu vier Kopfhörerausgängen.
Als Ausgang zum Abhören des Cue-Sig­nals, normalerweise Main, stehen auch die
Phones 1-4 zur Verfügung. Die Einstellung Cue/PFL to kontrolliert auch das PFL-
Monitoring.
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25.5 Der Control Strip
Der Control Strip auf der rechten Seite ist ein festes Element. Er vereint verschiedene Funktionen, die entweder global notwendig sind, oder ständig gebraucht werden, und daher nicht in einem Menü versteckt sein sollten. Er lässt sich dennoch über das Menü, Window - Hide Control Strip, ausblenden.
Die in den folgenden Kapiteln beschriebenen Felder lassen sich durch Klick auf das Dreieck in ihrer Titelleiste einklappen.
Deviceauswahl. Sind mehrere unterstütze Geräte im Computer aktiv kann hier zwischen diesen gewechselt werden.
FX - DSP Meter. Zeigt die Auslastung des DSP durch aktivierte EQ, Low Cut, Compressor, Auto Level, Echo und Reverb. Der DSP des Fireface UFX III be­sitzt eine automatische Begrenzung. Steht keine Leistung mehr zur Verfügung können keine weiteren FX aktiviert werden. Bei der Umschaltung in den DS oder QS Mode werden FX automatisch deaktiviert, bis die maximale DSP­Leistung nicht mehr überschritten ist.
Undo / Redo. Mit dem unbegrenzten Undo und Redo lassen sich Veränderun­gen am Mix beliebig widerrufen und erneut ausführen. Undo/Redo erfasst je­doch keine Veränderungen an der Oberfläche (Fenstergröße, Position, Kanäle schmal/breit etc.), und auch keine Änderungen an den Presets. Das versehent­liche Überschreiben eines EQ-Presets kann also nicht widerrufen werden.
Undo/Redo arbeitet auch über Workspaces hinweg. Daher lässt sich eine vollkommen anders gestaltete Mixer-Ansicht per Workspace laden, und mit einem einmaligen Klick auf Undo der vor­herige interne Mischerzustand zurückholen – die neue Mixer-Ansicht aber bleibt erhalten.
Global Mute Solo Fader. Mute. Global Mute arbeitet quasi Pre-Fader, schaltet also alle derzeit aktivierten Routings des
Kanals stumm. Sobald irgendein Mute-Taster gedrückt wird leuchtet im Control Strip der Mute Master Button auf. Mit ihm lassen sich alle aktivierten Mutes aus-, aber auch einschalten, also
mehrere Mutes gemeinsam aktivieren/deaktivieren. Solo. Sobald ein Solo-Taster gedrückt wurde leuchtet im Schnellbedienfeld der Solo Master But-
ton auf. Mit ihm lassen sich alle aktivierten Solos aus- und einschalten. Solo arbeitet wie von Mischpulten gewohnt als Solo-in-Place, quasi Post-Fader. Die für Mischpulte typische Einschrän­kung, dass Solo nur global oder nur auf dem Main Out arbeitet, gibt es in TotalMix nicht. Solo wird immer für den gerade aktiven Submix aktiviert.
Fader. Der Klick auf einen Fader mit gedrückter Umschalt-Taste fügt ihn der temporären Fad­ergruppe hinzu. Alle nunmehr gelben Fader sind gekoppelt, und bewegen sich relativ zueinander
gemeinsam. Die temporäre Fadergruppe wird durch Klick auf das F-Symbol gelöscht.
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25.5.1 View Options
Das Feld Show fasst verschiedene Funktionen zu Routing, den Level Metern und der Mixerdar­stellung zusammen.
Routing Mode
Submix. Die Submix View (Default) ist die bevorzugte Ansicht und bietet
schnellsten Überblick, Bedienung und Verständnis von TotalMix. Der Klick auf einen Kanalzug im Hardware Output selektiert den entsprechenden Submix, alle anderen Ausgänge erscheinen abgedunkelt. Gleichzeitig sind alle Routingfelder aller Kanäle auf diesen Kanal umgestellt. Mit Submix View ist es sehr einfach, für beliebige Ausgänge einen Submix zu erzeugen: Ausgangskanal wählen, Fader und Pans in der ersten und zweiten Reihe wie gewünscht einstellen – fertig.
Free. Die Free View ist für fortgeschrittene Anwender. Sie dient der gleich-
zeitigen Editierung mehrerer Submixe, ohne zwischen diesen wechseln zu müssen. Hierbei wird nur mit dem Routingfeld der Input- und Playback-Ka­näle gearbeitet, die dann unterschiedliche Routingziele anzeigen.
Level Meters
Post FX. Schaltet alle Level Meter vor oder hinter die Effekte. Pegelveränderungen durch
diese sind damit leicht kontrollierbar. Ausserdem lässt sich das Eingangssignal auf Übersteu­erungen überprüfen. Es empfiehlt sich Post FX als Standardeinstellung zu benutzen, denn das extreme Absenken eines Signals durch LC/EQ sind eher selten. Zudem sind die Over­Anzeigen aller Level Meter sowohl Pre- als auch Post, was unbemerkte Übersteuerungen effektiv verhindert.
RMS. Die numerische Pegelanzeige in den Kanälen gibt wahlweise Peak oder RMS aus.
Show
FX. Öffnet das Fenster zur Einstellung der Effekte Hall und Echo.  Trim. Aktiviert die Trim-Buttons aller Kanäle gleichzeitig. Dadurch verhält sich TotalMix fast
wie ein konventionelles, einfaches Mischpult. Jeder Fader wirkt auf alle aktiven Routings des Kanals gleichzeitig, so als wäre der Fader ein Trim-Poti im Hardwareeingang.
2 Row. Schaltet die Mixeransicht auf 2 Reihen um. Hardware Inputs und Software Playbacks
sind dann nebeneinander. Diese Ansicht spart viel Platz, besonders in der Höhe.
Names. Anzeige der originalen Namen der Kanäle falls diese vom Anwender geändert wur-
den.
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25.5.2 Snapshots - Groups
Snapshots beinhalten alle Mixereinstellungen, aber keine grafischen Elemente wie Fensterposi-
tion, Fenstergröße, Anzahl geöffneter Fenster, sichtbare EQs oder Settings, Scrollzustände, Pre­sets etc. Lediglich der Zustand breit/schmal der Kanäle wird mit erfasst. Der Snapshot wird zudem nur temporär gespeichert. Das Laden eines Workspace führt zum Verlust aller gespeicherten Snapshots, wenn diese nicht zuvor über ein Workspace gemeinsam gesichert, oder über File / Save Snapshot as einzeln gespeichert wurden. Über File / Load Snapshot lassen sich die Mixer­zustände auch einzeln laden.
Im Feld Snapshot lassen sich bis zu acht verschiedene Mixe unter verschiede­nen Namen ablegen. Per Klick auf einen der acht Knöpfe wird der jeweilige Snapshot geladen. Ein Doppelklick auf das Namensfeld öffnet die Dialogbox Input Name zur Eingabe eines neuen Namens. Sobald sich der Mixzustand än­dert blinkt der Knopf. Nach Klick auf Store blinken alle acht Knöpfe, wobei der letztmalig geladene, also die Grundlage des veränderten Zustandes, invertiert blinkt. Die Speicherung erfolgt durch Klick auf den gewünschten Knopf und da­mit Speicherplatz. Das Speichern kann durch nochmaligen Klick auf das blin­kende Store abgebrochen werden.
Das Feld Snapshots ist durch Klick auf den Pfeil in der Titelleiste einklappbar. Das Feld Groups stellt je 4 Speicherplätze für Fader-, Mute- und Solo-Gruppen
zur Verfügung. Die Gruppen gelten pro Workspace, sind also in allen acht Snapshots aktiv und verfügbar. Damit sind sie aber auch nach dem Laden eines neuen Workspace verloren, wenn sie nicht zuvor in einem solchen gespeichert wurden.
Hinweis: Die Undo-Funktion hilft bei versehentlichem Überschreiben oder Löschen der Groups. TotalMix führt mittels Blinksignalen durch die Benutzung der Gruppenfunktion. Nach dem Klick
auf Edit und Klick auf den gewünschten Speicherplatz werden alle für diese Gruppe gewünschten Funktionen aktiviert bzw. selektiert. Der Speichervorgang wird mit einem weiteren Klick auf Edit beendet.
Bei der Erstellung einer Fadergruppe sollten keine Fader aufgenommen werden die auf oberem oder unterem Anschlag stehen, außer alle Fader der Gruppe sind so eingestellt.
Die Mute-Gruppen arbeiten - anders als der globale Mute - ausschließlich für das aktuelle Rou­ting. Damit kann es nicht passieren dass Signale ungewollt an allen Ausgängen gemutet werden. Stattdessen lassen sich Signale gezielt auf bestimmten Submixes per Knopfdruck ausblenden.
Eine Solo-Gruppe arbeitet genau wie das globale Solo, Signale außerhalb des aktuellen Routings werden nicht beeinflusst.
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25.5.3 Channel Layout - Layout Presets
Um die Übersicht über die Kanäle in TotalMix FX nicht zu verlieren lassen sich diese verstecken. Kanäle können auch von der Funktion Remote Control ausgeschlossen werden. Unter Options / Channel Layout listet ein Dialogfenster den aktuellen Status aller I/Os. Nach Selektion von einem oder mehreren Kanälen stehen die Optionen rechts zur Verfügung:
Hide Channel in Mixer/Matrix. Die selektierten Kanäle sind nicht länger in TotalMix FX sicht-
bar, noch lassen sie sich per MIDI oder OSC fernsteuern.
Hide Channel in MIDI Remote 1-4. Die selektierten Kanäle sind für MIDI Remote unsichtbar
(CC und Mackie Protocol).
Hide Channel in OSC Remote 1-4. Die selektierten Kanäle sind für die OSC Remote Control
unsichtbar.
Im Mixer und der Matrix versteckte Kanäle sind voll funktionsfähig. Ein existierendes Routing/Mi­xing/FX Processing bleibt aktiv. Da der Kanal aber nicht mehr sichtbar ist sind seine Einstellungen nicht änderbar. Gleichzeitig werden versteckte Kanäle von der Liste fernsteuerbarer Kanäle ent­fernt, um zu verhindern, dass unbemerkt Änderungen stattfinden.
Die aktive Option MIDI Remote x führt zu einer Entfernung von der Liste fernsteuerbarer Kanäle. Im 8-Kanal Block einer Mackie kompatiblen Remote werden diese dann übersprungen. Daher ist eine solche Remote nicht mehr an fortlaufende Kanalsetups gebunden. Beispielsweise lassen sich die Kanäle 1/ 2 und 6 bis 11 steuern, wenn Kanäle 3 bis 5 versteckt sind.
Das Gleiche gilt für OSC. Durch das Entfernen weniger wichtiger Kanäle in OSC lassen sich die wichtigen als ein Block auf der Remote konzentrieren.
Der Dialog lässt sich direkt aus TotalMix aufrufen, durch einen rechten Mausklick auf einen Kanal. Dieser ist dann bereits zur schnelleren Einstellung vorselektiert.
Die Reihen Inputs, Playbacks und Outputs haben jeweils eine eigene Seite, mit Zugriff über die Reiter oben. In Use zeigt die derzeit im Mix verwendeten Kanäle.
Im obigen Beispiel wurde der AES Input unsichtbar gemacht. Ist AES nicht in Benutzung kann man ihn so sehr einfach ganz aus TotalMix entfernen. Komplexere Setups zeigen z.B. ausschließ­lich die Kanäle der Drum-Sektion, der Bläser, oder der Streicher.
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Ein Doppelklick auf eine Linie öffnet den Editor für die Spalte Name (User). Mit Enter springt man direkt zur nächsten Eingabe. Die Namen in der Control Room Sektion lassen sich nur hier ändern.
Nach Klick auf ein Feld in der Spalte Color lässt sich die Farbe des Kanalnamens ändern. Das untige Locator-Bild zeigt den Effekt und die verfügbaren Farben.
Nach der Fertigstellung eines Layouts lässt sich der gesamte Zustand als Lay- out Preset abspeichern. Ein Klick auf Store und den gewünschten Speicher- platz macht das aktuelle Channel Layout jederzeit aufrufbar. Umgekehrt macht All alle Kanäle temporär sichtbar.
Mit einem einfachen Klick ist es sodann möglich, auf eine Ansicht zu wechseln, welche nur die am Mix der Drum-Sektion, der Bläser oder der Streicher betei­ligten Kanäle zeigt – oder jede beliebige andere Ansicht. Ein optimiertes Remote Layout lässt sich hier ebenfalls aktivieren, mit oder ohne visuelle Änderung. Zur Änderung des Preset-Namens genügt ein Doppelklick auf diesen.
Die Speicherung der Layout Presets erfolgt im Workspace. Stellen Sie daher sicher diesen zu speichern, bevor ein anderer Workspace geladen wird!
Sub führt in der Submix View zu einer Ausblendung aller Kanäle, die nicht am aktuellen Sub-
mix/Hardware Output beteiligt sind. Sub zeigt also temporär den Mix basierend auf allen Kanälen der Reihen Inputs und Playback, unabhängig vom aktuellen Layout Preset. Das macht eine An­sicht und Prüfung des aktuellen Mixes, aber auch das Einstellen des Mixes sehr einfach. Es ver­bessert gleichzeitig die Übersicht, gerade bei der Verwendung vieler Kanäle.
25.5.4 Scroll Location Marker
Ein weiteres Merkmal zur Verbesserung der Übersicht und der Arbeit mit TotalMix FX sind die Scroll Location Marker. Sie erscheinen automatisch, wenn die Kanäle horizontal nicht komplett in das aktuelle TotalMix FX Fenster passen. Auf der rechten Seite des Scrollbalkens jeder Reihe zu sehen, enthalten sie vier Elemente:
Pfeil nach links. Ein Klick mit der linken Maustaste scrollt die Kanäle ganz nach links, zum
ersten Kanal.
1. Marker Nummer 1. Zur gewünschten Position scrollen und mit der rechten Maustaste auf
die 1 klicken. Ein Dialog mit genauen Informationen erscheint. Nach dem Speichern scrollt ein linker Mausklick die Kanäle an die zuvor gespeicherte Position.
2. Marker Nummer 2. Siehe 1 für Details.  Pfeil nach rechts. Ein Klick mit der linken Maustaste scrollt die Kanäle ganz nach rechts
bzw. zum letzten Kanal.
Scroll Location Marker wer­den im Workspace gespei­chert.
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25.6 Reverb und Echo
Nach Klick auf FX in den View Options / Show erscheint das Fenster Output FX. Hier werden alle Einstellungen für die Effekte Hall und Echo vorgenommen.
Reverb. Wird über den Button On aktiviert. Type. Auswahl des Hall-Typs. Zur Verfügung stehen:
Rooms Small, Medium, Large, Walls. Raumsimulation von Räu-
men verschiedener Größe mit unterschiedlichem Verhalten.
Shorty liefert einen kurzen, reichhaltigen und warmen Hall.  Attack schlägt zurück.  Swagger reichert das Originalsignal an und macht es voller.  Old School bietet einen Hallklang alter Schule.  Echoistic weist einen hohen Echoanteil im Nachhall auf, wodurch er
auch schöne Stereoeffekte bietet.
8plus9 ist eine Mischung aus Old School und Echoistic.  Grand Wide steht für einen weiten und großen Raum.  Thicker läßt sich als kurzer Hall nutzen um das Originalsignal anzu-
reichern.
Space hat den meisten Höhenanteil und die längste Hallzeit.  Envelope. Halleffekt mit der Möglichkeit den Lautstärkeverlauf (Hüll-
kurve) frei einzustellen.
Gated. Vereinfachte Version des Envelope-Halls für abgeschnittene
Hall-Effekte.
Bitte beachten Sie dass alle diese Halltypen extrem flexibel sind – durch die beiden Einsteller Smooth und Room Scale. Die meisten eignen sich sowohl als kurzer wie langer Hall, und klingen mit Smooth auf Minimum oder Maximum sehr unterschiedlich.
TotalMix FX besitzt Werkseinstellungen und Vorgabewerte für alle Halltypen, um eine kurze Ein­richtzeit und schnelle Resultate zu ermöglichen. Bitte nehmen Sie sich die Zeit mit verschiedenen Eingangssignalen und den Einstellern zu experimentieren, um zu lernen wie unterschiedlich der Hall klingen kann und einsetzbar ist.
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Allgemeine Settings PreDelay. Verzögerung des Hallsignals. Einstellbar von 0 ms bis zu 999 ms. Low Cut. Hochpass vor der Hallerzeugung, entfernt tieffrequente Signale, die keine Hallerzeu-
gung bewirken sollen. Einstellbar von 20 Hz bis 500 Hz. High Cut. Tiefpass nach der Hallerzeugung. Eine Reduzierung des Höhenanteils lässt Hallräume
oft natürlicher klingen. Einstellbar von 5 kHz bis 20 kHz. Smooth. Weicht den Halleffekt auf, hat Auswirkungen auf Stereobreite, Dichte und Klangcharak-
ter. Einstellbar von 0 bis 100.
Width. Einstellung der Stereobreite des Hallsignals von 100 (Stereo) bis 0 (Mono. Volume. Einstellung des Pegels mit dem der Halleffekt auf den FX Return Bus gelangt.
Spezielle Settings für Rooms Room Scale. Bestimmt die Größe des Raumes und verändert damit Dichte und Länge des Hall-
effektes. Einstellbar von 0.5 bis 3.0.
Spezielle Settings für Envelope und Gated Attack. Dauer des Lautstärkeanstiegs des Hallsignals. Auch Anstiegszeit. Einstellbar von 5 ms
bis 400 ms. Hold. Dauer der gleichbleibenden Lautstärke des Hallsignals. Auch Haltezeit. Einstellbar von 5
ms bis 400 ms. Release. Dauer des Lautstärkeabfalls des Hallsignals. Auch Abfallzeit. Einstellbar von 5 ms bis
400 ms.
Spezielle Settings für Space Reverb Time. Einstellung der Halldauer für einen Lautstärkeabfall von 20 dB. Einstellbar von 0.1
s bis 4.9 s. High Damp. Einstellung der Höhendämpfung über die Zeit für das Hallsignal. Prinzipiell ein Tief-
pass wie High Cut, der sich aufgrund des Funktionsprinzips dieses Halls etwas anders auswirkt. Einstellbar von 5 kHz bis 20 kHz.
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Echo. Wird über den Button On aktiviert. Type. Auswahl des Echo-Algorithmus. Zur Verfügung stehen:
Stereo Echo. Je ein getrennter Echogenerator auf rechtem und linkem Kanal. Damit folgt
das Echo im Stereopanorama der Klangquelle.
Stereo Cross. Echogenerator auf linkem und rechtem Kanal mit gekreuzter Rückkopplung,
die nur für die Stereoanteile gilt. Ist das Eingangssignal nur auf dem rechten oder linken Kanal vorhanden verhält sich Stereo Cross wie das Pong-Echo.
Pong Echo. Erzeugt ein zwischen linkem und rechtem Kanal hin und her springendes Echo,
unabhängig vom zugeführten Quellsignal.
Settings Delay Time. Einstellung der Verzögerungszeit für das erste Echo. BPM. Durch Doppelklick auf das untere Parameterfeld lässt sich im Dialog die Verzögerungszeit
auch als Beats Per Minute eingeben.
Feedback. Rückkopplung zur Erzeugung weiterer Echos. Width. Einstellung der Stereobreite des Echosignals von 100 (Stereo) bis 0 (Mono). Volume. Einstellung des Pegels mit dem der Echoeffekt auf den FX Return Bus gelangt. High Cut (HC). Option für einen natürlicheren Klang, bis hin zur absichtlichen Entfernung aller
Höhen im verzögerten Signal.
Preset. Einstellungen des Reverb und des Echo können jederzeit gespeichert und geladen wer­den. Ein Kick auf Preset öffnet ein Menü mit mehreren Unterpunkten:
Recall: Zuvor vom User gespeicherte Pre-
sets lassen sich hier auswählen und laden
Save to: Es stehen 16 Speicherplätze zur
Verfügung (Reverb/Echo Preset 1 bis 16)
Import: Lädt eine zuvor gespeicherte TM FX
Reverb Datei (.tmrv) oder eine TM FX Echo Datei (.tmeo)
Export: Speichert den aktuellen Zustand als
TM FX Reverb Datei (.tmrv) oder als TM FX Echo Datei (.tmeo)
Factory: Enthält 10 Beispiele für die Konfi-
guration des Reverb
Reset: Reset des Reverb oder Echo  Rename: Die Presets 1 bis 16 können umbenannt werden. Die Änderung wird sowohl in der
Recall- als auch der Save to-Liste sichtbar.
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25.7 Preferences
Über das Menü Options oder direkt über F2 öffnet sich die Dialogbox Preferences.
Level Meters
Full scale samples for OVR. Anzahl der
Samples zum Auslösen der Over-An­zeige (1 bis 10).
Peak Hold Time. Haltezeit des Spitzen-
wertes. Einstellbar von 0.1 bis 9.9 s.
RMS +3 dB. Korrigiert den RMS Wert um
+3 dB, damit Vollaussteuerung sowohl bei Peak als auch bei RMS bei 0 dBFS erfolgt.
Mixer Views
FX Send follows highest Submix.
Koppelt den FX Send Regler an den Kanalfader. Da TotalMix mehrere Routings pro Kanal unterstützt, muss definiert werden, welchem Fader (nur einer ist sichtbar) der FX Send folgt. Dies ist immer der mit der höchsten Faderstellung, also dem höchsten Gain.
FX Send follows Main Out mix. Koppelt
den FX Send Regler an den Kanalfader des Main Out Submix. Dies ist ein typi­sches Live-Feature, bei dem der FX Send immer an Fader des wichtigsten Ausgangs gebunden bleibt - den Main Out. Beim verändern anderer Submixe folgt der FX Send nicht der Faderbewe­gung.
Center Balance/Pan when changing
Mono/Stereo. Beim Umschalten eines
Stereo-Kanals in zwei Mono-Kanäle wer­den die Pans hart links/rechts gelegt. Diese Option stellt die Pans alternativ auf Mitte.
Disable double click fader action. Ver-
hindert das unabsichtliche Verstellen der Fader, z.B. bei der Nutzung empfindli­cher Touchpads.
Disable mouse wheel operation. Ver-
hindert unabsichtliche Änderungen bei der Nutzung des Mausrads.
Store channel open/close in Layout
Preset. Lädt auch den Zustand der Ka-
nalfenster (Setting/EQ/Dyn).
Dynamic Meters
Compressor/Expander. Aktiviert die Anzeige der Gain Reduction des Compressors/Expan-
ders als schmale blaue Linie in den Level Metern des jeweiligen Kanals.
Include Gain setting. Der aktuell über das Poti Gain eingestellte feste Verstärkungswert wird
ebenfalls in der Anzeige berücksichtigt. Dies kann zu positiven Werten führen, wobei die An­zeige auf +6 dB begrenzt ist. Ist die Auswahl Compressor/Expander nicht aktiviert ist diese Option nicht verfügbar und daher ausgegraut.
Auto Level. Aktiviert die Anzeige der variablen Verstärkung des Auto Level. Da Auto Level
je nach Einstellung das Audiosignal abschwächt oder anhebt, kann die Anzeige sowohl ne­gativ (typische Gain Reduction) als auch positiv (oberhalb 0 dB, Verstärkung) ausfallen.
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Snapshots
Do not load - Main Volume, Main/Phones Volumes, Control Room Settings. Die im Snap-
shot gespeicherten Werte der ausgewählten Option werden nicht geladen, damit bleibt die aktuelle Einstellung unverändert.
Device Handling Always init DSP devices with TotalMix FX settings. Dient zur Unterdrückung der Mis-
match-Meldung nach Stand-Alone Betrieb. Aktuelle Settings im Gerät gehen verloren.
Count MADI Channels per port. Nicht für das Fireface UFX III verfügbar.  Disable ASIO Direct Monitoring. Deaktiviert das ASIO Direct Monitoring (ADM) für das
Fireface UFX III in TotalMix FX.
Graphics Use D2D (Change requires restart). Default: Aktiv. Lässt sich im Falle von Graphik-Inkom-
patibilitäten ausschalten, was aber eine höhere CPU-Last zur Folge hat.
Brightness Correction. Anpassung der Helligkeit der Darstellung von TotalMix FX. Store Setting for
All Users (Restart required). Siehe nächstes Kapitel. Special Options
Lock User Interface. Default off. Bei Aktivierung wird der aktuelle Mix-Zustand eingefroren.
Fader, Knöpfe und Schalter die den Mix beeinflussen lassen sich nicht mehr betätigen.
Enter Password (nur Windows). Sichert die gesperrte Benutzeroberfläche zusätzlich mit
einem Passwort ab.
25.7.1 Store for Current or All Users
TotalMix FX speichert alle Settings, Workspaces und Snapshots für den aktuellen Benutzer in:
XP: C:\Dokumente und Einstellungen\Username\Local Settings\ Application Data\TotalMixFX Seit Vista: C.\Users\Username\AppData\Local\TotalMixFX Mac Current User: user/Library/Application Support/RME TotalMix FX Mac All Users: /Library/Application Support/RME TotalMix FX
Bei Nutzung einer Workstation von mehreren Anwendern arbeitet so jeder mit eigenen Settings. Sollen die Einstellungen jedoch für alle Anwender gleich oder vorgegeben sein, kann TotalMix FX auch das Verzeichnis All Users nutzen. Ein Admin kann sogar das Attribut der Datei lastFire- faceUFXIII1.xml auf Nur Lesen setzen, was bei jedem Neustart von TotalMix FX den alten Zu- stand (Inhalt der Datei) herstellt. Die xml-Datei wird beim Beenden aktualisiert. Also einfach To­talMix wie gewünscht einstellen und beenden (rechte Maustaste auf Symbol im Systray oder Exit), dann Datei-Attribut ändern.
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25.8 Settings
Über das Menü Options oder direkt über F3 öffnet sich die Dialogbox Settings.
25.8.1 Mixer Page
Auf der Mixer-Seite werden typische Mixer-Settings konfiguriert, wie Talkback-Quelle, Stärke des Dim während Talkback, die gespeicherte Monitorlautstärke oder der für die Funktion External Input benutzte Eingang.
Talkback
Input. Auswahl des Eingangskanals
über den das Talkback-Signal herein­kommt. Default: None.
Dim. Stärke der Abschwächung aller zu
den Phones gehenden Signale in dB.
Listenback
Input. Auswahl des Eingangskanals
des Listenback-Signals (Mikrofon im Aufnahmeraum). Default: None.
Dim. Stärke der Abschwächung aller
zum Main Out gehenden Signale in dB.
Main Out
Recall. Benutzerdefinierte Abhörlaut-
stärke, die mit dem Taster Recall am Gerät oder in TotalMix aktiviert wird.
Dim. Stärke der Abschwächung des
Main Out in dB.
External Input. Auswahl des Stereo-
Eingangs, welcher das Mix-Signal auf dem Main Out ersetzt wenn Ext. In ak­tiviert wurde. Die relative Lautstärke wird über den Schieberegler Gain ein­gestellt.
Solo/PFL Mode Live Mode, PFL replaces Solo. PFL
bedeutet Pre Fader Listening, also vor dem Fader abhören. Diese Funktion ist besondern nützlich bei der Nutzung von TotalMix in einer Live-Umgebung. Über den Solo­Knopf lässt sich dann blitzschnell jedes gewünschte Eingangssignal abhören, ohne den Fa­der des Eingangskanals zu verstellen. Das Monitoring erfolgt auf dem Ausgang der im As­sign-Dialog für Cue gewählt wurde.
Exclusive Solo/PFL Mode. Nur ein Solo oder PFL kann aktiv sein. Die Auswahl eines
Solo/PFL beendet automatisch den vorher gewählten.
2-Row Mode with only Input in first row. Die Software Playback Kanäle werden in der
unteren Reihe, neben den Hardware Outputs platziert.
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25.8.2 MIDI Page
Auf der MIDI-Seite befinden sich vier unabhängige Einstellungen für bis zu vier MIDI Remote Controls, welche CC Commands oder das Mackie Control Protocol nutzen.
Index
Auswahl einer von vier Settings-Seiten und damit Fernbedienungseinstellungen. Alle Einstellun­gen bleiben automatisch erhalten. Zum Ein- und Ausschalten der jeweiligen Remote dient die Option ‘In Use’.
MIDI Remote Control
MIDI In. Eingang von dem TotalMix die
MIDI Remote Daten empfängt.
MIDI Out. Ausgang über den TotalMix
MIDI Remote Daten sendet.
Disable MIDI in background. Deakti-
viert MIDI Remote Control sobald eine andere Applikation im Vordergrund ist, oder wenn TotalMix minimiert wurde.
Mackie Control Options
Enable Protocol Support. Nach Ab-
schaltung dieser Option reagiert TM FX nur noch auf die Control Change Be­fehle aus Kapitel 28.5.
Extender to. Setzt die aktuelle Remote
als Extender zur Main Remote. Beide Remotes werden als ein Block ange­zeigt und navigieren simultan.
Map Stereo to 2 Mono Channels. Ein
Fader der Remote steuert einen (Mono­) Kanal in TM FX. Bei Stereo-Kanälen nicht sinnvoll.
Submix Selection in Input/Playback
Row. Ermöglicht eine Selektion des ak-
tuellen Submixes ohne in die dritte Reihe wechseln zu müssen. Bei der Verwendung von Mono- und Stereo-Ka­nälen sind erste und dritte Reihe jedoch oft nicht identisch, was die Auswahl sehr unübersichtlich macht.
Enable full LCD support. Aktiviert voll-
ständigen Mackie Control LCD Support mit acht Kanalnamen und acht Volume­/ Pan-Werten.
Send User defined Names. Vom Anwender definierte Kanalnamen werden per MIDI an die
Remote gesendet und dort – falls unterstützt – im Display angezeigt.
Send Level Messages. Aktiviert die Übertragung der Level Meter Daten. Peak Hold aktiviert
die Peak Hold Funktion wie sie in den Preferences für die TotalMix Level Meter eingestellt wurde.
Hinweis: Wird als MIDI Out NONE gewählt, kann TotalMix FX auch per Mackie Control MIDI Befehlen ferngesteuert werden, es erscheint aber keine Kennzeichnung eines 8-kanaligen Ka­nalblocks.
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25.8.3 OSC Page
Auf der OSC-Seite befinden sich vier unabhängige Einstellungen für bis zu vier über Open Sound Control (OSC) gesteuerte MIDI Remotes. Dies ist ein Netzwerk-basiertes Protokoll, welches bei­spielsweise Apples iPad mit der App TouchOSC oder Lemur befähigt, TotalMix FX drahtlos auf dem Mac oder Windows Computer fernzusteuern.
Index
Auswahl einer von vier Settings-Seiten und damit Fernbedienungseinstellungen. Alle Einstellungen bleiben automatisch erhal­ten. Zum Ein- und Ausschalten der jeweili­gen Remote dient die Option ‘In Use’.
TotalMix FX OSC Service
IP. Zeigt die Netzwerkadresse des
Computers auf dem TotalMix FX (local host) läuft. Diese Adresse muss bei der Remote eingetragen werden.
Host Name. Lokaler Computername.  Port incoming. Muss mit dem Eintrag
‘Port outgoing’ der Remote überein-
stimmen. Typische Werte sind 7001 o­der 8000.
Port outgoing. Muss mit dem Eintrag
‘Port incoming’ der Remote überein- stimmen. Typische Werte sind 9001 oder 9000.
Remote Control
IP or Host name. Hier ist die Netzwer-
kadresse oder der Host-Name der Re­mote Control einzutragen. Im Allgemei­nen arbeitet die IP-Adresse zuverlässi­ger als der Host-Name.
Options
Send Peak Level. Aktiviert die Übertra-
gung der Level Meter Daten. Peak Hold aktiviert die Peak Hold Funktion wie sie in den Preferences für die TotalMix Le­vel Meter eingestellt wurde.
Lock Remote to submix. Bindet die aktuell konfigurierte Remote an einen wählbaren Sub-
mix, so dass kein anderer verstellbar ist. Dies verhindert unabsichtliche Verstellungen im Multi-Remote Monitoring.
Number of faders per bank. Wählbar sind 8 (Default), 12, 16, 24, 32 und 48. Zu beachten
ist, dass eine höhere Anzahl an Fadern in leistungsschwächeren Netzwerken, insbesondere drahtlosen, nicht immer reibungslos funktionieren mag.
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25.8.4 Aux Devices
RMEs OctaMic XTC ist ein so flexibler wie hochwertiger 8-Kanal Mikrofon-, Line- und Instrument-Vorverstärker, mit integrierter AD-Wandlung nach ADAT, AES/EBU und MADI, plus 4 Kanal DA-Wandlung zwecks Monitoring. Er kann als universeller I/O­Vorsatz für das Fireface UFX III und an­dere Interfaces dienen.
Zur Vereinfachung der Bedienung lassen sich die wichtigsten Parameter des XTC (Gain, 48V, Phase, Mute, AutoSet) direkt in den Eingangskanälen von TotalMix FX kontrollieren. Diese spezielle Fernbedie­nung nutzt MIDI jeglichen Formates (DIN, USB, MIDI over MADI).
Device Settings
Digital Channels. Auswahl der Ka-
näle, auf denen die acht analogen Ein­gänge des OctaMic XTC anliegen. Beim Fireface UFX III sind dies die ADAT-Kanäle 1-8, 9-16, oder einer der 8-Kanal Blöcke von MADI.
Device. Derzeit steht nur der OctaMic
XTC als Auswahl zur Verfügung.
MIDI Settings
MIDI In. Auswahl der aktuellen MIDI
Verbindung zum OctaMic XTC.
MIDI Out. Auswahl der aktuellen MIDI
Verbindung zum OctaMic XTC.
Device ID. Default 0. Diese Einstellung bezieht sich auf die aktuelle Auswahl der Digital
Channels.
Bei der Nutzung mehrerer OctaMic XTC müssen diese unterschiedliche Device IDs besitzen (Konfiguration erfolgt im OctaMic XTC). Auch in Aux Devices lassen sich den 8-Kanal Blöcken verschiedene Device IDs zuweisen. Die Speicherung erfolgt sofort bei Auswahl einer Device ID. Die Prüfung der Zuweisungen erfolgt durch abwechselnde Anwahl der beiden 8-Kanal Blöcke.
Der Bildausschnitt rechts zeigt die Änderungen im Kanal, sobald die obigen Einstellungen mit OK bestä­tigt wurden. Die ADAT-Kanäle zeigen neue Bedien­elemente für Phantomspeisung, Inst/PAD, Gain und AutoSet. Die Steuerung arbeitet bidirektional, ein Än­dern des Gains am Gerät zeigt sich sofort in TotalMix. Das Ändern des Gains in TotalMix ist auch am Dis­play des Geräts sichtbar.
Damit die Fernsteuerung funktioniert, müssen die ak­tuell benutzten MIDI-I/Os des XTC auf Control stehen. Details dazu enthält das Handbuch des XTC.
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25.9 Hotkeys und Bedienung
TotalMix FX besitzt zahlreiche Tasten- und Maus-/Tastenkombinationen, um die Bedienung zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die folgende Liste bezieht sich auf Windows. Auf dem Mac arbeiten diese ebenso, wenn Strg mit der Taste cmd () ersetzt wird.
Die Umschalt-Taste dient bei den Fadern und in der Matrix zur Feineinstellung des Gain. Auf allen Drehknöpfen dient sie dagegen zur Beschleunigung.
Ein Klick auf den Fader bei gedrückter Umschalt-Taste fügt den Fader der temporären Fader­gruppe hinzu.
Wird bei gedrückter Strg-Taste irgendwo in die Faderbahn geklickt, springt der Fader auf 0 dB, beim nächsten Klick auf −∞. Gleiche Funktion: Doppelklick per Maus.
Wird bei gedrückter Strg-Taste auf einen der Panorama- oder Gain-Knöpfe geklickt springt die­ser in die Mittelstellung. Gleiche Funktion: Doppelklick per Maus.
Beim Klick auf den Panorama-Knopf mit gedrückter Umschalt-Taste springt dieser nach ganz links, mit Strg-Umschalt nach ganz rechts.
Wird bei gedrückter Strg-Taste auf einen der Kanal-Settingsbuttons (Schmal/Breit, Settings, EQ, Dynamics) geklickt, ändern alle Kanäle rechts davon ihren Status. Dadurch lassen sich z.B. alle Panels gleichzeitig öffnen und schließen.
Ein Doppelklick der Maus auf einen Drehknopf oder dessen numerisches Feld öffnet den jewei­ligen Dialog Input Value, mit dem sich der gewünschte Wert per Tastatur eingeben lässt.
Bei gedrückt gehaltener Maustaste erhöht (Bewegung nach oben) oder verringert (Bewegung nach unten) sich der Wert im Wertefeld.
Strg-N öffnet den Dialog Function Select zur Erstellung eines neuen TotalMix-Fensters. Strg-W öffnet den Dialog Datei Öffnen des OS zum Laden einer TotalMix Workspace Datei.
Die Taste W startet den Workspace Quick Select zur direkten Auswahl oder Abspeicherung von bis zu 30 Workspaces.
Die Taste M schaltet das aktive Fenster in die Mixer View. Die Taste X schaltet das aktive Fenster in die Matrix View. Strg-M dagegen öffnet ein neues Mischerfenster, Strg-X ein neues Matrix­fenster. Ein nochmaliges Strg-M beziehungsweise Strg-X schließt das neue Fenster.
F1 öffnet die Online-Hilfe. Der Level Meter Setup Dialog lässt sich (wie auch in DIGICheck) über F2 aufrufen. Die Dialogbox Preferences öffnet sich mit F3.
Alt-F4 schließt das aktuelle Fenster. Alt und Zahl (1 bis 8, nicht Nummernblock!) lädt die Workspaces aus Workspace Quick Select
(Hotkey W) per Tastatur.
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25.10 Menü Options
Deactivate Screensaver. Nach Anwahl dieser Option wird der eventuell in Windows eingestellte
Bildschirmschoner temporär deaktiviert. Always on Top. Nach Auswahl dieser Option (dargestellt durch das Häkchen-Symbol) wird das
TotalMix-Fenster auf dem Windows-Desktop immer oben dargestellt wird. Hinweis: Bei Aktivierung dieser Option kann es Probleme mit der Anzeige von Hilfe-Texten oder Dialogboxen geben, da sich TotalMix auch vor diese Fenster setzt.
Enable MIDI / OSC Control. Aktiviert externe MIDI Kontrolle des TotalMix Mischers. Im Mackie Protokoll Modus werden die unter MIDI-Kontrolle stehenden Kanäle durch einen Farbwechsel des Namensfeldes kenntlich gemacht.
Submix linked to MIDI / OSC control (1-4). Die 8-Kanal Gruppe folgt dem jeweils ausgewählten Submix, also Hardware Output, sowohl wenn auf der Remote ein anderer Submix gewählt wird, als auch wenn dies in TotalMix passiert. Bei der Nutzung mehrerer Fenster kann es sinnvoll sein, diese Funktion in einigen Fenstern abzuschalten. Die Ansicht ändert sich dann nicht.
Preferences. Öffnet eine Dialogbox zur Einstellung diverser Funktionen der Level Meter und des Mixers. Siehe Kapitel 25.7.
Settings. Öffnet eine Dialogbox zur Einstellung diverser Funktionen von Talkback, Listenback, Main Out und der MIDI Remote Control. Siehe Kapitel 25.8.
Channel Layout. Kanäle visuell und vor der Remote Control verstecken. Siehe Kapitel 25.5.3. ARC & Key Commands. Öffnet ein Fenster zur Konfiguration der programmierbaren Tasten der
optionalen ARC USB, sowie der Tasten F4 bis F8 der Computertastatur.
Reset Mix. Enthält mehrere Optionen um den Mischerzustand zu resetten: Straight playback with all to Main Out. Alle Playback-Kanäle sind 1:1 zu den Hardware-
ausgängen geroutet. Gleichzeitig erfolgt ein Mixdown aller Playbacks auf den Main Out. Die Einstellungen der Fader in der dritten Reihe werden nicht verändert.
Straight Playback. Alle Playback-Kanäle sind 1:1 zu den Hardwareausgängen geroutet. Die
Einstellungen der Fader in der dritten Reihe werden nicht verändert.
Clear all submixes. Löscht alle Submixes.  Clear channel effects. Schaltet alle EQs, Low Cuts, Reverb, Echo, Dynamics und Stereo
Width aus und deren Drehknöpfe auf die Defaulteinstellung.
Set output volumes. Alle Fader der dritten Reihe 0 dB gestellt, Main und Speaker B -10 dB.  Reset channel names. Entfernt alle vom Benutzer zugewiesenen Namen.  Set all channels mono. Konfiguriert alle Kanäle von TotalMix FX in den Mono-Modus.  Set all channels stereo. Konfiguriert alle Kanäle von TotalMix FX in den Stereo-Modus.  Set inputs mono / outputs stereo (ADM). Bevorzugtes Setup für höchste ASIO Direct Mo-
nitoring Kompatibilität. In den meisten Fällen verhindern Mono Hardware Outputs ADM. Mono Eingänge sind meist kompatibel. Falls nicht erfolgt falsches Panning.
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Total Reset. Playback-Routing 1:1 mit Mixdown auf Main Out. Abschaltung aller anderen
Funktionen.
Operational Mode. Setzt den Betriebsmodus von TotalMix FX. Zur Auswahl stehen Full Mode (Default, Mixer aktiv, alle Routingoptionen verfügbar), und Digital Audio Workstation Mode (1:1 Playback Routing, kein Mix der Eingänge). Siehe Kapitel 29 für Details.
Offline Device Setup. Macht alle von TotalMix FX unterstützen Geräte auch Offline verfügbar. Dieser ‚Demo‘-Modus kann Workspaces laden und speichern, und ermöglicht damit auch eine Offline-Editierung und optische Prüfung von Workspaces und Snapshots.
Setup: Gewünschte Geräte markieren und per Add zu der Liste der Configured Devices hinzufü­gen. Dialog per OK schließen.
Mixer und Matrix lassen sich nun auch ohne angeschlossenes Gerät öffnen. Die Geräteauswahl erfolgt rechts oben über die Deviceauswahl im Control Strip.
Network Remote Settings. Einstellungen um TotalMix FX mit TotalMix Remote über Netzwerk fernzusteuern. Siehe Kapitel 30.
Store current state into device. Das Gerät besitzt 6 Speicherplätze zur Speicherung des aktu­ellen Zustandes. Diese Funktion wurde speziell für den Stand-Alone Betrieb entwickelt, in dem es keine Playback-Kanäle gibt. Daher resultiert eine Nutzung unter Windows, Mac und iOS in unvollständigen Setups.
25.11 Menü Window
Zoom Options 100%, 135%, 200%, 270%. Abhängig von Größe und Auflösung des Bildschirms
kann TotalMix FX zu klein, und die Bedienelemente schwer bedienbar sein. Zusammen mit dem 2-Row Mode ermöglichen diese Optionen verschiedenste Darstellungsgrößen.
Hide Control Strip. Entfernt den Control Strip aus dem Sichtfeld, schafft Platz für anderes.
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26. Die Matrix
26.1 Überblick
Während die bisher vorgestellte Ansicht von TotalMix ähnlich wie Mischpulte Stereo-basiert ar­beitet, existiert mit der Kreuzschiene ein weiteres Verfahren der Kanalzuweisung, welches Mono­basiert arbeitet. Die Fireface-Matrix sieht aus und funktioniert wie eine Kreuzschiene – geht aber noch einen Schritt weiter. Denn während in einer Kreuzschiene die Kreuzungspunkte analog zu einem mechanischen Steckfeld immer nur mit Standard-Pegel verbunden werden können, erlaubt TotalMix einen beliebigen Verstärkungswert pro Kreuzungspunkt.
Matrix und TotalMix sind verschiedene Darstellungsweisen der gleichen Vorgänge. Daher sind beide Ansichten immer synchron. Egal was man in einer der beiden Oberflächen einstellt, es findet sich sofort in der anderen wieder.
26.2 Elemente der Oberfläche
Das optische Erscheinungsbild der Matrix ergibt sich zunächst durch den Aufbau des UFX III:
Horizontale Beschriftung. Alle Hardware-Ausgänge  Vertikale Beschriftung. Alle Hardware-Eingänge, darunter alle Playback-Kanäle  Grünes Feld 0.0 dB. Standard 1:1 Routing  Dunkelgraues Feld mit Zahl. Zeigt den jeweils
eingestellten Verstärkungswert in dB
Blaues Feld. Dieses Routing ist gemutet  Rotes Feld. Phase 180° gedreht (invertiert)  Dunkelgraues Feld. Kein Routing.
Damit die Übersicht bei verkleinertem Fenster nicht verloren geht, sind die Beschriftungen schwe­bend umgesetzt, verschwinden also beim Scrollen nicht aus dem Fenster. Ein Rechtsklick der Maus auf diese öffnet das Kontextmenü mit den gleichen Optionen wie in der Mixer View: Copy / Mirror / Paste /Clear input channels und Submixes.
26.3 Bedienung
Die Bedienung der Matrix ist sehr einfach. Der aktuelle Kreuzungspunkt ist leicht zu identifizieren, da die Beschriftung am Rand entsprechend der aktuellen Mausposition orange aufleuchtet.
Soll der Eingang 1 auf Ausgang 1 geroutet werden, wird bei gedrückter Strg-Taste ein Mal mit
der Maus auf den Kreuzungspunkt In 1 / AN 1 geklickt. Es erscheinen zwei grüne 0.0 dB Felder, ein nochmaliger Klick entfernt sie wieder.
Um einen anderen Verstärkungsfaktor einzustellen (entspricht einer anderen Faderstellung,
siehe gleichzeitige Darstellung in der Mixer-Ansicht), wird die Maus bei gedrückter linker Maustaste vom Feld aus auf- oder abwärts bewegt. Die Zahl im Feld verändert sich entspre­chend. Der zugehörige Schieberegler in TotalMix bewegt sich ebenfalls, falls das zu beein­flussende Routing sichtbar ist.
Rechts befindet sich der Control Strip aus dem Mischerfenster, angepasst an die Matrix. Der
Knopf für die temporäre Fadergruppe fehlt ebenso wie alle View Options, da sie hier keinen Sinn machen. Stattdessen kann über den Knopf Mono Mode bestimmt werden, ob alle Aktio­nen in der Matrix für zwei Kanäle oder nur für einen gelten.
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Die Matrix ersetzt eine Mischpultansicht nicht in jedem Fall, aber sie verbessert die Routing-Mög­lichkeiten deutlich, und - besonders wichtig - ist eine hervorragende Methode, einen schnellen Überblick über alle aktiven Routings zu erhalten. Und da die Matrix mono arbeiten kann, lassen sich gewünschte Routings mit gewünschten Gains sehr einfach einstellen.
27. Tipps und Tricks
27.1 ASIO Direct Monitoring (Windows)
Programme die ADM (ASIO Direct Monitoring) unterstützen (Samplitude, Sequoia, Cubase, Nu­endo etc.) senden Kontrollbefehle an TotalMix. Diese zeigt TotalMix auch direkt an. Wird ein Fa­der im ASIO-Host verstellt, bewegt sich der entsprechende Fader in TotalMix ebenfalls. TotalMix reflektiert alle ADM-Gains und Pans in Echtzeit.
Aber: die Fader bewegen sich nur mit wenn das aktuelle Routing (der ausgewählte Submix) dem aktuellen Routing im ASIO-Host entspricht. Die Matrix dagegen zeigt jegliche Veränderung, da sie alle Routings innerhalb eines Fensters darstellt.
27.2 Kopieren eines Submix
TotalMix ermöglicht das Kopieren kompletter Submixe auf andere Ausgänge. Wird ein relativ auf­wändiger Submix mit minimalen Änderungen auch auf einem anderen Ausgang benötigt, so lässt sich der gesamte Submix auf den anderen Ausgang kopieren. Rechtsklick mit der Maus auf dem originalen Submixausgang, also Hardware Output, im Kontextmenü Copy Submix wählen. Nun Rechtsklick mit der Maus auf dem gewünschten Submixausgang, im Kontextmenü Paste Submix wählen. Dann die Detailänderungen durchführen.
27.3 Duplizieren des Ausgangssignals (Mirror)
Soll ein Mix an zwei (oder mehr) verschiedene Hardwareausgänge gleichzeitig gehen, kann die­ser über die Funktion Mirror an beliebig viele andere Ausgänge gelangen. Ein Rechtsklick auf den Quellausgang ergibt die Option Copy/Mirror <name>. Ein weiterer Rechtsklick auf den Zielausgang, und Mirror Output of <name> erstellt eine komplette, von nun an synchrone Kopie auf diesem Ausgang. Dabei bleiben der Ausgangsfader als auch EQ und FX des Ausgangs voll­kommen unabhängig.
27.4 Löschen eines Submix
Das Löschen komplexer Routings erfolgt am schnellsten durch Selektion des entsprechenden Ausgangskanals in der Mixer-Ansicht per rechtem Mausklick, und Anwahl des Menüpunktes Clear Submix. Da TotalMix FX ein unbegrenztes Undo enthält kann das Löschen problemlos widerrufen werden.
27.5 Kopieren und Einfügen
Die obigen drei Tipps basieren auf Einträgen im Kontextmenü, welches in allen Kanälen von To­talMix FX existiert. Diese Menüs sind in der Matrix nur per Rechtsklick auf den Kanalbezeichnern aufrufbar. Die Einträge sind selbsterklärend und abhängig von der Kanalart. Der Eingangskanal bietet Clear, Copy input, Paste the input mix und Paste FX. Auf einem Wiedergabekanal erschei- nen Copy, Paste und Clear the playback mix. Ein Ausgangskanal zeigt Copy- und Mirror-Funktion für den aktuellen Submix, sowie ein Copy der FX- Einstellungen.
Diese Optionen bieten ausgefeilte und mächtige Funktionen, um schnell das eigentlich unmögli­che zu tun. Trotzdem muss man keine Angst haben seinen Mix zu zerstören, da ein simpler (oder mehrfacher) Klick auf Undo jederzeit den Ursprungszustand zurückbringt!
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27.6 Aufnahme eines Submix - Loopback
TotalMix besitzt eine interne Schleifen-Funktion (englisch Loopback), von den Hardware Outputs zur Aufnahmesoftware. Statt des am Hardwareeingang anliegenden Signales wird das am Hard­wareausgang ausgegebene Signal zur Aufnahmesoftware geleitet. Auf diese Weise können kom­plette Submixes ohne eine externe Schleifenverkabelung (Loopback) aufgenommen werden. Auch kann eine Software die Wiedergabe einer anderen Software aufnehmen.
Die Funktion wird über den Button Loopback in den Settings der Hardware Outputs aktiviert. Der Hardwareeingang des jeweiligen Kanals geht in diesem Modus zwar nicht mehr zur Aufnahme­software, jedoch weiterhin zu TotalMix. Er kann daher durch TotalMix an einen beliebigen Hard­wareausgang geroutet werden, und über die Submixaufnahmefunktion trotzdem aufgenommen werden.
Da jeder der 47 Stereo-Hardwareausgänge zur Aufnahmesoftware geschaltet werden kann, und die jeweiligen Hardwareeingänge prinzipiell nicht verloren gehen, bietet TotalMix insgesamt eine unerreichte Flexibilität und Performance.
Die Gefahr einer Rückkopplung, bei Loopback-Verfahren prinzipiell unvermeidlich, ist gering, da die Rückkopplung keinesfalls im Mischer auftreten kann, sondern nur wenn die Audiosoftware in den Software-Monitor-Modus geschaltet wird.
Das Blockschaltbild zeigt, wie das Eingangssignal der Software über Playback ausgegeben, und von dort über den Hardware Output zurück zum Softwareeingang gelangt.
Das Blockschaltbild zeigt auch, warum sich bei aktiviertem Loopback der EQ des Hardwareaus­gangs im Aufnahmeweg befindet. Mit Loopback aktiv ist der EQ des Eingangs selbst bei aktivier­ter Option DSP – EQ+D for Record nicht im Aufnahmeweg, sondern nur im Monitoring.
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Aufnahme einer Softwarewiedergabe
Soll die Wiedergabe einer Software von einer anderen Software aufgenommen werden, tritt in der Praxis oft folgendes Problem auf: Die Aufnahmesoftware versucht den gleichen Playback­Kanal zu öffnen wie die gerade abspielende, oder die abspielende hat bereits den Kanal geöffnet der als Aufnahmekanal benutzt werden soll.
Dieses Problem lässt sich jedoch einfach umgehen. Dazu wird zunächst überprüft, dass die Be­dingungen für Multi-Client Betrieb eingehalten werden (keine Überschneidungen der Re­cord/Playback Kanäle der beiden Programme). Dann wird das Wiedergabesignal mittels TotalMix auf einen Hardwareausgang im Bereich der Aufnahmesoftware geroutet, und per Loopback für Aufnahme aktiviert.
Zusammenmischen von Eingangssignalen für die Aufnahme
In einigen Fällen macht es Sinn, verschiedene Eingangssignale gemeinsam auf einem Kanal aufzunehmen. TotalMix Loopback erspart das externe Mischpult. Die Eingangssignale werden auf einen gemeinsamen Ausgang gemischt, dieser Ausgang dann per Loopback zum Aufnahme­kanal umdefiniert. Auf diese Weise lassen sich beliebig viele Eingangssignale aus getrennten Quellen auf einem beliebigen Kanal in nur einer Spur aufnehmen.
27.7 MS Processing
Das Mitte/Seite-Prinzip beschreibt eine spezielle Positionie­rungstechnik bei Mikrofonaufnahmen, als dessen Resultat auf ei­nem Kanal das Mittensignal, auf dem anderen das Seitensignal übertragen wird. Diese Informationen lassen sich relativ einfach wieder in ein normales Stereosignal zurückverwandeln. Dazu wird der monaurale Mittenkanal auf Links und Rechts gelegt, der Seitenkanal ebenfalls, allerdings auf Rechts mit 180° Phasen­drehung.
Zum Verständnis sei angemerkt, dass der Mittenkanal die Funktion L+R darstellt, während der Seitenkanal L-R entspricht.
Da während der Aufnahme in 'normalem' Stereo abgehört werden muss, bietet TotalMix auch die Funktionalität eines M/S-Decoders. Dieser wird in den Settings der Hardware Input- und Software Playback-Kanäle über den Button MS Proc aktiviert.
Das M/S-Processing arbeitet je nach Eingangssignal automatisch als M/S-Encoder oder Deco­der. Bei Verarbeitung eines normalen Stereosignales erscheinen am Ausgang des M/S-Proces­sings alle Monoanteile im linken Kanal, alle Stereoanteile im rechten Kanal. Das Stereosignal wird also Mitte/Seite encodiert. Dabei ergeben sich einige interessante Einblicke in die Mono/Ste­reo-Inhalte moderner Musikproduktionen. Außerdem erlaubt es eine ganze Reihe von Eingriffs­möglichkeiten in die Stereobasis, da sich die Stereoanteile des Eingangssignals nun einfachst manipulieren lassen, indem der Seitenkanal mit Low Cut, Expander, Compressor oder Delay be­arbeitet wird.
Die grundlegendste Anwendung ist die Manipulation der Basisbreite: über die Pegeländerung des Seitenkanals lässt sich die Stereobreite von Mono über Stereo bis Extended stufenlos manipu­lieren.
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28. MIDI Remote Control
28.1 Übersicht
TotalMix ist per MIDI fernsteuerbar. Es ist zum weit verbreiteten Mackie Control Protokoll kom­patibel, kann also mit allen diesen Standard unterstützenden Hardware Controllern benutzt wer­den. Beispiele sind die Mackie Control, Tascam US-2400, und Behringer BCF 2000.
Zusätzlich lässt sich der als Main Out definierte Hardware Output über den Standard Control Change Volume auf MIDI Kanal 1 kontrollieren. Damit ist die wichtigste Lautstärkeeinstellung des Fireface von nahezu jedem mit MIDI versehenen Hardwaregerät kontrollierbar.
MIDI Remote Control arbeitet immer im Modus View Submix, auch wenn in TotalMix FX die View Option Free aktiv ist.
28.2 Mapping
TotalMix unterstützt die folgenden Mackie Control Elemente*: Element: Bedeutung in TotalMix: Channel faders 1 – 8 volume
Master fader Main Out channel fader V-Pots 1 – 8 pan pressing V-Pot knobs pan = center
CHANNEL LEFT or REWIND move one channel left CHANNEL RIGHT or FAST FORWARD move one channel right BANK LEFT or ARROW LEFT move eight channels left BANK RIGHT or ARROW RIGHT move eight channels right ARROW UP or Assignable1/PAGE+ move one row up ARROW DOWN or Assignable2/PAGE- move one row down
EQ Master Mute PLUGINS/INSERT Master Solo STOP Dim Main Out PLAY Talkback PAN Mono Main Out
FLIP Speaker B DYN/INSTRUMENT TrimGains MUTE Ch. 1 – 8 Mute SOLO Ch. 1 – 8 Solo SELECT Ch. 1 – 8 Select REC Ch. 1 – 8 select output bus (Submix) RECORD Recall
F1 - F8 load Snapshot 1 - 8 F9 select Main Out F10 - F12 select Cue Phones 1 - 3
*Getestet mit Behringer BCF2000 Firmware v1.07 in Mackie Control Cubase Emulation, und mit Mackie Control unter Mac OS X.
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28.3 Setup
Nach öffnen des Preferences Dialogs (Menü Options oder F3) ist der MIDI Input und MIDI Output Port, an denen der Hardware Controller angeschlossen ist, auszuwählen.
Wenn keine Rückmeldungen benötigt werden ist NONE als MIDI Output auszuwählen. Im Menü Options auf Enable MIDI Control klicken, so dass der Eintrag einen Haken erhält.
28.4 Betrieb
Die unter Mackie MIDI-Kontrolle stehenden Kanäle werden durch einen Farbwechsel des Na­mensfeldes von schwarz nach braun kenntlich gemacht.
Der 8-Fader Block ist horizontal und vertikal zu bewegen, in Schritten von einem oder acht Ka­nälen.
Im Modus Submix View kann das aktuelle Routingziel (Hardware Output) mittels REC Ch. 1 – 8 selektiert werden. Dies entspricht der Selektion eines anderen Ausgangskanals per Mausklick in der untersten Reihe bei aktiver Submix View. Während des MIDI-Betriebs ist es aber nicht not­wendig zunächst zur dritten Reihe zu springen. Daher ist es auch im MIDI-Betrieb sehr einfach das Routing zu ändern.
Full LC Display Support: Diese Option in den Preferences (F3) aktiviert vollständigen Mackie Control LCD Support mit acht Kanalnamen und acht Volume/Pan Werten. Ist Full LC Display Support deaktiviert wird eine Kurzinfo über den ersten Fader des Achterblocks (Kanal und Reihe) gesendet. Diese Kurzinfo erscheint auch auf der LED-Anzeige des Behringer BCF2000.
Disable MIDI in Background (Menü Options, Settings) deaktiviert die externe MIDI Kontrolle so­bald eine andere Applikation im Vordergrund ist, oder wenn TotalMix minimiert wurde. Damit steuert der Hardware Controller nur die DAW Applikation, außer TotalMix wird in den Vordergrund geholt. Oftmals kann auch die DAW Applikation 'im Hintergrund inaktiv' konfiguriert werden. Dann steuert der Hardware Controller automatisch die Audio Software oder TotalMix, wenn zwischen diesen gewechselt wird.
TotalMix unterstützt auch den neunten Fader der Mackie Control. Dieser Fader (bezeichnet mit Master) kontrolliert den Hardware Output der als Main Out in der Control Room Sektion konfigu­riert wurde.
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28.5 MIDI Control
Der als Main Out definierte Hardware Output lässt sich über den Standard Control Change Vo­lume auf MIDI Kanal 1 kontrollieren. Damit ist die wichtigste Lautstärkeeinstellung des Fireface
von nahezu jedem mit MIDI versehenen Hardwaregerät kontrollierbar. Selbst wenn man keine Fader oder Pans fernsteuern will, sind einige Schalter in 'Hardware' doch
sehr wünschenswert. Zum Beispiel Talkback und Dim, oder die Monitoring Option Cue (Abhören der Phones Submixes). Um diese Knöpfe zu kontrollieren ist glücklicherweise gar kein Mackie Control kompatibles Gerät notwendig, da sie von simplen Note On/Off Befehlen über MIDI Kanal 1 gesteuert werden.
Die jeweiligen Noten sind (Hex / Dezimal / Taste):
Dim: 5D / 93 / A 6 Mono: 2A / 42 / #F 2 Talkback: 5E / 94 / #A 6 Recall: 5F / 95 / H 6 Speaker B: 32 / 50 / D3
Cue Main Out: 3E / 62 / D 4 Cue Phones 1: 3F / 63 / #D 4 Cue Phones 2: 40 / 64 / E 4 Cue Phones 3: 41 / 65 / F 4 Cue Phones 4: 42 / 66 / #F 4
Snapshot 1: 36 / 54 / #F 3 Snapshot 2: 37 / 55 / G 3 Snapshot 3: 38 / 56 / #G 3 Snapshot 4: 39 / 57 / A 3 Snapshot 5: 3A / 58 / #A 3 Snapshot 6: 3B / 59 / H 3 Snapshot 7: 3C / 60 / C 4 Snapshot 8: 3D / 61 / #C 4
Trim Gains: 2D / 45 / A 2 Master Mute: 2C / 44 / #G 2 Master Solo: 2B / 43 / G 2
Hinweis: Der Hex-Wert ist standardisiert, die MIDI Note leider nicht. Klappt die Steuerung nicht empfiehlt es sich alle Noten eine Oktave tiefer auszuprobieren.
Darüber hinaus erlaubt TotalMix eine Steuerung aller Fader aller drei Reihen über simple Control Change Befehle.
Das Format für die Control-Change-Befehle ist: Bx yy zz x = MIDI channel
yy = control number zz = value
Die erste Reihe in TotalMix wird adressiert über MIDI Kanäle 1 bis 4, Reihe 2 über Kanäle 5 bis 8 und Reihe 3 über Kanäle 9 bis 12.
Benutzt werden 16 Controller-Nummern, und zwar die Nummern 102 bis 117 (= hex 66 bis 75). Mit diesen 16 Controllern (= Fadern) und jeweils 4 MIDI-Kanälen pro Reihe lassen sich bis zu 64 Fader pro Reihe adressieren (wie es bei der HDSPe MADI erforderlich ist).
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Anwendungsbeispiele zum Senden von MIDI-Befehlszeilen:
- Input 1 auf 0 dB setzen: B0 66 68
- Input 17 auf maximale Absenkung setzen: B1 66 0
- Playback 1 auf Maximum setzen: B4 66 7F
- Output 16 auf 0 dB setzen: B8 75 68 Hinweis: Das Senden von MIDI Strings erfordert die Eingabe des MIDI-Kanals nach Programmie-
rerlogik, beginnend bei 0 für Kanal 1 und endend bei 15 für Kanal 16. Weitere Funktionen:
- Trim Gains On: BC 66 xx (BC = MIDI Kanal 13, xx = beliebiger Wert)
- Trim Gains Off: BC 66 xx oder Submix selektieren Selektion Submix (Fader) dritte Reihe:
- Kanal 1/2: BC 68/69 xx
- Kanal 3/4: BC 6A/6B xx etc.
Input Gain Control ist über CC9 möglich, der Wertebereich entspricht dem Gain (bis 65). Der MIDI-Kanal bestimmt den beeinflussten Kanal, von 1 bis 16 (UFX: 9 bis 12). Damit dies funktio­niert muss Enable MIDI Control im Menü Options aktiviert sein.
Die Reverb und Echo User Presets lassen sich ebenfalls per MIDI CC umschalten: B2 0C nn für Reverb Preset 1 bis 16, B3 0C nn für Echo Preset 1 bis 16.
28.6 Stand-Alone MIDI Control
Ist das Fireface UFX III nicht an einen Computer angeschlossen kann es auch direkt per MIDI kontrolliert werden. Der Stand-Alone MIDI Control Betrieb wird im Geräte-Menü Options, HW Options/Diagnosis, Standalone MIDI aktiviert.
Hinweis: Wenn nicht benötigt sollte der Stand-Alone MIDI Betrieb nicht aktiv sein, da das Gerät sonst nach dem Einschalten auf MIDI-Noten reagiert und auch selber diverse ausgibt.
Die Ansteuerung erfolgt sowohl über das Mackie Control Protokoll als auch einige Standard MIDI-Funktionen (siehe unten). Im Stand-Alone Modus stehen nicht alle von TotalMix bekannten Merkmale zur Verfügung, da es sich bei einigen nicht um Hardware-, sondern Softwarefunktionen handelt. Funktionen wie Talkback, Mono, Solo, relatives Ganging der Fader, Monitor Main und Monitor Phones werden aufwändig in Software realisiert, und stehen daher im Stand-Alone MIDI Control Betrieb nicht zur Verfügung.
Die meisten und wichtigsten Funktionen für eine Kontrolle des Fireface UFX III sind aber in Hard­ware vorhanden, und daher auch Stand-Alone verfügbar:
Alle Fader und Pans der ersten und dritten Reihe Mute des Eingangssignals pro Kanal Ganging per Select Auswahl des Routingziels, also des aktuellen SubMix Rücksendung von LED- und Displaydaten zum MIDI Controller
Die zweite Reihe (Software Playback) wird übersprungen. Das Fireface UFX III sendet Display­daten als Kurzinfo, so dass eine Navigation innerhalb der Reihen und Spalten problemlos möglich ist. Auch andere Daten wie PAN und diverse Status-LEDs werden unterstützt.
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Das Gerät arbeitet Stand-Alone grundsätzlich im Modus View Submix. Nur so ist es möglich das Routingziel zu ändern, und mehrere Mixdowns/Submixe schnell und einfach einzustellen. Wird das aktuelle TotalMix Setup per 'Store current State into Device' in das Fireface übertragen, ist damit auch der aktuell gewählte Submix-Output in der Hardware für Stand-Alone MIDI Remote voreingestellt.
Mackie Control Protokoll
Der Stand-Alone Betrieb unterstützt die folgenden Mackie Control Elemente*:
*Getestet mit Behringer BCF2000 Firmware v1.07 in Mackie Control Cubase Emulation
Element: Bedeutung im Fireface: Channel faders 1 – 8 volume
V-Pots 1 – 8 pan pressing V-Pot knobs pan = center
CHANNEL LEFT or REWIND move one channel left CHANNEL RIGHT or FAST FORWARD move one channel right BANK LEFT or ARROW LEFT move eight channels left BANK RIGHT or ARROW RIGHT move eight channels right ARROW UP or Assignable1/PAGE+ move one row up ARROW DOWN or Assignable2/PAGE- move one row down
STOP Dim Main Out EQ Master Mute
MUTE Ch. 1 – 8 Mute SELECT Ch. 1 – 8 Select REC Ch. 1 – 8 select output bus (current submix)
F1 – F6 load Setup 1 - 6
Zusätzlich stehen folgende Funktionen auch im Stand-Alone Modus per simpler MIDI-Note auf MIDI-Kanal 1 bereit:
Dim: 5D / 93 / A 6 Setup 1: 36 / 54 / #F 3
Setup 2: 37 / 55 / G 3 Setup 3: 38 / 56 / #G 3 Setup 4: 39 / 57 / A 3 Setup 5: 3A / 58 / #A 3 Setup 6: 3B / 59 / H 3
Das Laden der im Gerät abgelegten Setups ermöglicht die blitzschnelle Umkonfiguration des UFX. Damit kann auf Tastendruck jeglicher Stand-Alone Betriebszustand erzeugt werden.
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28.7 Loopback Detection
Das Mackie Control Protokoll verlangt eine Rücksendung der empfangenen Daten, und zwar zu­rück zum Hardware Controller. Daher wird TotalMix in den meisten Fällen mit MIDI Input und MIDI Output gleichzeitig genutzt. Leider führt der kleinste Fehler bei einer solchen Verkabelung schnell zu einer MIDI Rückkopplung, die dann den Computer (die CPU) komplett blockiert.
Um das Einfrieren des Computers in einem solchen Fall zu verhindern, sendet TotalMix alle halbe Sekunde eine spezielle MIDI Note an den MIDI-Ausgang. Sobald TotalMix diese am Eingang detektiert wird MIDI sofort abgeschaltet. Nach Beseitigung der Rückkopplung ist der Haken bei Options / Enable MIDI Control wieder zu setzen um TotalMix MIDI zu reaktivieren.
28.8. OSC (Open Sound Control)
Neben einfachen MIDI Noten, dem Mackie Protocol und Control Change Commands bietet To­talMix FX auch eine Fernsteuerung über Open Sound Control, OSC. Details und Benutzung sind in Kapitel 25.8.3 erläutert.
Eine OSC Befehlsübersicht (Implementation Chart) ist auf der RME Website verfügbar:
http://www.rme-audio.de/downloads/osc_table_totalmix_new.zip
RME bietet auch eine iPad-Vorlage für die iOS-App TouchOSC (von Hexler, erhältlich im Apple App-Store):
http://www.rme-audio.de/downloads/tosc_tm_ipad_template.zip
Das RME Forum enthält weitere Informationen, Vorlagen (iPhone…) und nützliche Berichte von
Anwendern.
29. DAW Mode
Anwender die ausschließlich mit ihrer DAW Software arbeiten und TotalMix FX für zusätzliche Routingaufgaben nicht nutzen wollen, benötigen einen Weg sicherzustellen, dass TotalMix FX das DAW Routing nicht beeinflusst. Auch wenn Reset Mix dies ermöglicht, sind solche Anwender mit einer einfacheren Oberfläche, die ein gerades 1:1 Routing aller I/Os garantiert, und ansonsten nur die notwendigen Hardware-Kontrollelemente (Gain, +48V, Instrument…) des Interfaces zur Verfügung stellt, besser bedient (das Live-Monitoring übernimmt die DAW Software).
Für solche Fälle enthält TotalMix FX einen alternativen Betriebsmodus. Es kann in den soge­nannten DAW Modus schalten. Diese vereinfachte Oberfläche ist für jeden der das gesamte Mo­nitoring und Routing innerhalb der DAW erledigt. Der DAW Modus startet TM FX in eine Light­Version mit nur zwei Reihen, keiner Playback-Reihe, und keinen Mix-Fadern in der Eingangs­Reihe. Das Routing ist ausschließlich 1:1. Nur die Hardware-Kontrollelemente (wenn vorhanden) und die Hardware Ausgangspegel-Fader sind verfügbar.
Um den Modus zu wechseln klickt man im Menü Options, auf Operational Mode. Zur Auswahl stehen Full Mode (Default, Mixer aktiv, alle Routingoptionen verfügbar), und Digital Audio Work- station Mode (1:1 Playback Routing, kein Mix der Eingänge).
Einige nützliche Pro-Funktionen sind aber auch im TotalMix FX DAW Modus verfügbar:
Talkback, External Input Phones-Zuweisung und Kontrolle mit Talkback Speaker A / B Alle FX (EQ, Dynamics, Echo, Reverb) Mute und Solo Cue / PFL
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30. TotalMix Remote
TotalMix Remote ist eine Fernbedienung für TotalMix FX v1.50 und höher, um den Hardware­Mixer und Effekte in RME-Audio-Interfaces zu steuern. TotalMix Remote spiegelt den aktuellen Status des Host-Systems auf dem iPad und Windows / Mac-Computern - den gesamten Mischer, das komplette Routing, alle FX-Einstellungen und selbst die Pegelanzeigen - und alles in Echtzeit. TotalMix Remote unterstützt bis zu drei Hosts mit jeweils mehreren Interfaces, so dass Apples beliebtes iPad- und Windows / Mac-Computer alle Mixer- und FX-Einstellungen aus der Ferne über Ethernet und WLAN anpassen können.
Unterstützte Hardware
TotalMix Remote kommuniziert mit TotalMix FX 1.50 oder höher. Jede RME-Hardware, die mit TotalMix FX verwendet werden kann, wird automatisch unterstützt.
Schnellstart
Gehen Sie auf dem Host, also dem Rechner mit angeschlossenem Audio-Interface, in TotalMix FX zum Menü Options, Network Remote Settings. Klicken Sie auf Enable TotalMix Remote Ser- ver, um diesen Dienst zu starten. Unter Windows wird eine Firewall-Warnung angezeigt. Erlauben Sie TotalMix FX oder es wird nicht funktionieren. Dieser Dialog zeigt auch die IP des Hosts, wie z.B. 192.168.1.45.
Stellen Sie sicher, dass sich Host und Remo­tecomputer / iPad im selben Netzwerk befinden. Starten Sie TotalMix Remote auf dem Remo­tecomputer / iPad (nicht auf dem Host!). Tippen Sie auf dem iPad auf das Zahnradsymbol in der oberen rechten Ecke und dann auf Host Connection Settings. Unter Windows / Mac wird der Dialog entweder automatisch angezeigt, o­der kann über den Dialog Search Connected Hosts aufgerufen werden. Geben Sie die IP­Adresse des Hosts (wie 192.168.1.45) in das IP- Feld von Host Connection 1 ein, und stellen Sie sicher, dass sie aktiviert ist. Der Port ist stan­dardmäßig auf 7009 eingestellt und muss nor­malerweise nicht geändert werden. Falls dieser Port unerwartet besetzt ist, wird eine Warnmel­dung ausgegeben. Wählen Sie dann einen an­deren Port.
Tippen Sie oben auf Done oder klicken Sie auf OK. In der Mixer-Ansicht sollte der Status inner­halb weniger Sekunden von Offline zu Connected wechseln.
Über die Schaltfläche Add besteht Zu­griff auf das detailliert konfigurierbare Benutzer-Management. Hier lassen sich Nutzer definieren, mit und ohne Passwort, und diesen die Rechte nur Ansehen, Verstellen eines bestimmten Submixes, oder voller Zugriff zuweisen. Wird TotalMix FX beispielsweise als Monitorcontroller für alle Bandmitglie­der benutzt, lässt sich so verhindern, dass der Bassist den Monitormix des Gitarristen verändert. Oder sich der Drummer zu laut macht. Etc.
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Tips
Die Fernbedienungen haben die Option Sync Channel Layouts als Default aktiviert (in Prefe­rences). Diese Option überträgt die Layout Presets und den aktuellen Status des Channel Lay-
outs von Host zu Remote. Abgesehen vom Status der Kanalbreite macht diese Option eine ge­spiegelte Konfiguration sehr einfach. Wenn Sie die Fernbedienung jedoch als individuelle Ein­richtung verwenden, deaktivieren Sie diese Option, um unabhängige Layout-Vorgaben für die Remote zu erhalten.
Einschränkungen
Mixer View & GUI. Wenn der Remote-Computer / das iPad verbunden ist, erhält er sofort die kompletten Routing- und FX-Einstellungen des Hosts, einschließlich Mono- und Stereokanälen, aber nicht die GUI-Einstellungen des Hosts, wie geöffnete/geschlossene Settings/EQ/Dynamics oder FX-Panel, 2-Row oder 3-Row Modus und Kanalbreite. Kanalbreitenzustände können wie üblich per Snapshot und vollständig als Workspace lokal auf dem Remote-Computer gespeichert werden. Sie müssen nach dem Laden eines Workspace auf dem Host manuell geladen werden, falls eine 100% identische Ansicht benötigt wird.
Workspaces. Die Fernbedienung zeigt die auf dem Host gespeicherten Quick Workspaces (Hot­key W unter Windows / Mac) an, und ermöglicht das Remote-Laden dieser Arbeitsbereiche. Es ist nicht möglich, komplette Workspaces mit Mischer-Status von oder auf dem Remote-Gerät zu speichern. Die lokal gespeicherten Arbeitsbereiche enthalten nur GUI-Informationen (Kanalsta­tus: Wide / Narrow, Kanallayouts, Fenstergröße und -position) und weitere lokale Einstellungen, um personalisierte Ansichten auf dem Remotecomputer unabhängig von der Ansicht auf dem Host zu ermöglichen.
Echtzeitverhalten. Kann leiden, wenn das Netzwerk überlastet ist oder der WLAN-Empfang nicht ausreicht. Level Meter stottern dann und Fader bewegen sich nicht reibungslos.
Hintergrundbetrieb auf dem iPad - ist nicht möglich. Dies sollte kein Problem sein, da die Remote im Hintergrund nichts tun muss, und bei Aufruf sehr schnell wieder verbunden und synchronisiert wird.
Status. Wird in der oberen rechten Ecke (Offline oder Connected) oder in der Titelleiste von Mac / Windows angezeigt.
Downloads
Remote-Windows
https://www.rme-audio.de/downloads/tmfx_win_remote.zip
Remote-Mac
https://www.rme-audio.de/downloads/tmfx_mac_remote.zip
iPad Im Apple App Store nach "TotalMix Remote" suchen. Diese App ist kostenlos.
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Bedienungsanleitung
Fireface UFX III
Class Compliant Modus
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31. Allgemeines
Das Fireface UFX III arbeitet in drei verschiedenen Modi: Treiber-basiertes USB2/3, Stand-A­lone Modus, und Class Compliant Modus. Letzteres beschreibt einen Standard, der nativ von
Betriebssystemen wie Windows, Mac OS X und Linux unterstützt wird. Es sind dann keine weite­ren Treiber erforderlich, ein Gerät wird direkt erkannt wenn die CC-Firmware geladen wurde. Die dabei ’nativ’ unterstützten Merkmale eines Fireface UFX III sind, verglichen mit den von den RME- Treibern bereitgestellten, eingeschränkt. So gibt es gibt weder Hardware-Settings, noch einen (Total-) Mixer, noch Einstellungen für die Effekte. Auf dem iPad (iOS) ist das UFX III aber voll­ständig über die optionale App TotalMix FX for iPad kontrollierbar.
Der Class Compliant Modus lässt sich direkt am Gerät im Menü SETUP/REV, Options, Hard­ware/Diagnosis, Interface Mode, aktivieren und deaktivieren, aber nur wenn das Gerät nicht an Mac oder PC angeschlossen ist.
Weder die Windows- noch die Mac-Unterstützung des Class Compliant Modus ist wirklich rele­vant, schließlich gibt es für diese Betriebssysteme ausgereifte RME-Treiber, die ALLE Features bei niedrigster Latenz zur Verfügung stellen. Der eigentliche Grund für die Implementierung die­ses Modus war die Nutzung des UFX III als Hardware-Frontend für Apples iPad®!
Das UFX III stattet iPhone und iPad mit den fehlenden professionellen analogen I/Os aus. Hoch­wertigste Mikrofon-Preamps mit EQ, Dynamics, selbst AutoSet, dazu professionelle symmetri­sche Line-Ausgänge und zwei Hi-Power Kopfhörerausgänge, die auch mit hochohmigen Phones überzeugen. Plus Pegel- und Gain-Anpassungen, AES und ADAT I/O, Hall, Echo und Zero La­tency Monitoring. Dies alles digital über USB, also in uneingeschränkter Qualität mit bis zu 96 kHz und 24 Bit. Und natürlich ein doppelter, Sysex-fähiger MIDI I/O.
DURec, das direkte USB-Recording auf USB-Stick oder Festplatte, steht auch im Class Compli­ant Mode zur Verfügung. Es stellt gerade in Bezug auf Recording mit dem iPhone/iPad nicht nur ein weltweit einmaliges wie außergewöhnliches Merkmal dar, sondern erweist sich in der Praxis geradezu als unverzichtbar.
TotalMix FX for iPad bietet auch volle Unterstützung für die optionale ARC USB, eine Advanced Remote Control speziell für das UFX III, die Betrieb und Bedienung der iPad-DAW leichter und komfortabler gestaltet..
Das UFX III unterstützt erstmalig nicht nur USB 2 Class Compliant, sondern auch USB 3.0 CC. Beispielsweise bei Anschluß an ein iPad Pro per USB-C. Dort stehen dann prinzipiell alle 94 Eingangs- und Ausgangskanäle zur Verfügung. Allerdings unterstützen die meisten Apps aktuell nicht mehr als 24 Kanäle.
32. Hardwareanforderungen
UFX III im Class Compliant Modus Beliebiges Apple iPad mit iOS 6 oder höher iPhone mit iOS 7 oder höher Apple iPad Camera Connection Kit oder Lightning zu USB Adapter iPad Pro: USB-B zu USB-C Kabel, USB 2 opder USB 3 Version
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33. Inbetriebnahme
In der Werkseinstellung Interface Mode – Auto schaltet das UFX III nicht automatisch in den CC­Modus sobald ein iPad oder iPhone angeschlossen wird. Stattdessen wird in den Modus USB 2 gewechselt, und auf dem iPhone/iPad erscheint die Meldung dass das Gerät nicht unterstützt wird. Der CC-Modus ist immer manuell zu aktivieren!
Aktivieren des Class Compliant Modus
USB-Kabel vom UFX III entfernen. SETUP/REV drücken, Encoder 1 drehen bis Options im Dis­play erscheint. Encoder 2 drehen bis Hardware/Diagnosis erscheint. Durch mehrfaches Drücken von Encoder 2 zum Eintrag Interface Mode springen. CC-Modus durch Drehen von Encoder 2 auswählen. Das Gerät bootet neu, alle LEDs leuchten auf, danach befindet es sich im Modus Class Compliant.
Mittels CC-Routing lassen sich zwei verschiedene Routings der Playbacksignale aktivieren. Siehe Kapitel 36.
USB-Kabel mit UFX III und dem Lightning zu USB Adapter verbinden. iPad/iPhone starten und Adapter in das iPad/iPhone einstecken. Funktioniert alles wie erwartet, geht das UFX III in den CC Host-Mode, zu erkennen am Aufleuchten der orangenen USB Host-LED. Eine Wiedergabe erfolgt nun automatisch über das UFX III, auf den analogen Ausgängen 1/2, und parallel den Kopfhörerausgängen 9/10, 11/12 (wenn das Routing Phones aktiviert ist).
Apps die Core MIDI unterstützen bieten einen Auswahldialog zur Auswahl des gewünschten MIDI-Ports des UFX III.
33.1 Nützliche Hinweise
Befindet sich das UFX III beim Verbinden nicht im CC-Modus er­kennt das iPhone/iPad ein inkompatibles USB-Gerät. Es erscheint die Meldung ’Gerät kann nicht benutzt werden – Das angeschlos­sene USB-Gerät wird nicht unterstützt’.
Kein Ton: falsche Output Gain Settings oder falsches Routing, siehe Kapitel 36. Bitte beachten Sie, dass der Lautstärke-Einsteller des iPhone/iPad im USB-Betrieb keine Funktion hat.
Geht das UFX III nicht in den Host Modus: Connection Kit abziehen und wieder anstecken. Seit 2016 bietet Apple eine weitere Version des Lightning auf USB Adapters an, die sich Lightning
auf USB 3 Kamera-Adapter nennt. Er besitzt einen zusätzlichen Lightning-Port als Stromversor­gungsanschluss, der das iPhone/iPad auch beim Betrieb mit dem UFX III lädt.
Das iPad Pro mit seiner USB-C Buchse arbeitet als normaler USB Host. Daher ist kein Adapter notwendig, sondern nur ein passendes Kabel (USB-C zu USB-B).
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33.2 Class Compliant unter Windows und macOS
Der USB 2 Class Compliant Modus des UFX III (18-Kanal Playback) ist kompatibel zu Windows
11. Der USB 3 Class Compliant Modus des UFX III ist aktuell unter Windows nicht nutzbar. macOS lässt sich im Class Com-
pliant Mode nutzen, auch wenn dies ohne Settingsdialog und To­talMix FX wenig Sinn macht. Zu­mindest lassen sich die verfügba­ren CC-Modi über das Audio MIDI Setup anzeigen.
Mit USB 3 (Bild rechts) zeigt das Audio-Fenster im Audio MIDI Setup drei Modi: 34-, 54- und 94­Kanal, mit den entsprechenden Samplefrequenzen.
Das Bild rechts zeigt die verfüg­baren Modi unter macOS mit USB 2.
iOS/iPadOS
Diese Modi existieren zwar auch beim Anschluß eines iPad, können aber von iOS und iPadOS nicht frei genutzt und zugewiesen werden. Es liegt alleine bei der Anwendung ob bestimmte Samplefrequenzen und Kanalzahlen verfügbar sind. Meist sind iPad DAWs auf 24 Kanäle be­schränkt, die z.B. bei Cubasis auch bei 96 kHz zur Verfügung stehen (22 Kanäle mit USB 2, siehe Bild oben). Stereo-Player wie Neutron nutzen alle Samplefrequenzen des UFX III. Eine gemischte Playlist mit Musik von 44,1 kHz bis 192 kHz wird von Neutron problemlos mit den originalen Samplefrequenzen abgespielt.
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34. Unterstützte Ein- und Ausgänge
Unter macOS funktionieren alle Modi, abhängig von der Auswahl im Audio MIDI Setup. Am iPhone/iPad funktioniert bei Mono-Apps Eingang 1, bei Stereo-Apps Eingang 1/2 (also Mik-
rofon/Line, sowohl Dual-Mono als auch Stereo), und bis zu 8 Eingänge bei Apps wie MultiTrack DAW und Music Studio. Garage Band unterstützt alle Eingänge, aber nur zwei gleichzeitig. Auria und Cubasis können 24 Eingänge gleichzeitig aufnehmen.
Bei der Wiedergabe arbeiten die rückseitigen analogen Ausgänge 1 und 2, oder auch mehr, wenn die jeweilige App das unterstützt. Das UFX III kann wahlweise die Playback-Kanäle 1/2 auf die Ausgänge 9/10 und 11/12 kopieren, für vereinfachtes Monitoring (CC-Routing Phones). Das ak­tuelle Routing lässt sich über die Level Meter des Displays recht einfach erkennen bzw. verifizie­ren. Alle Ausgänge können unabhängig prozessiert werden (Volume/EQ/Dyn/FX Return).
Die Konfiguration des UFX III erfolgt idealerweise über die App TotalMix FX for iPad, alternativ über das Laden von Setups. Diese werden bei Betrieb am PC/Mac über TotalMix FX in das Gerät geschrieben, und beinhalten auch den Clock Modus Master oder AutoSync, sowie die aktuelle Samplefrequenz. Bei Nutzung der RME iPad App wird das Routing Phones automatisch deakti­viert, da das gesamte Routing nun von der App kontrolliert wird.
Mit externer Clock wird das UFX III (und das iPhone/iPad) bei Vorhandensein eines gültigen di­gitalen Eingangssignals zu diesem synchronisiert. Dies führt bei einer falschen Samplefrequenz zu schweren Audiostörungen. Ohne ein AES, ADAT oder MADI-Eingangssignal bleibt das UFX III im internen Clock-Modus. Die aktuelle Samplefrequenz wird grundsätzlich von Mac OS X oder iOS (der aktuellen App) eingestellt.
Zwar senden und empfangen die MIDI I/Os des UFX III Sysex-Daten, leider sind aber viele Apps dazu nicht in der Lage. Zur Prüfung der Sysex-Funktion eignet sich die App Midi Tool Box.
35. Bedienung am Gerät
Die Bedienung am Gerät entspricht der unter Windows und Mac sowie Stand-Alone. Über das Display lassen sich daher wie gewohnt sämtliche Funktionen einfach einstellen: Input Gains, Playback Level, Routing und Monitoring, Echo, Hall, EQ, Dynamics, Samplefrequenz, Status des optischen Ausgangs (ADAT/SPDIF/MADI), und vieles mehr.
36. Audio Routing und Processing
Im Class Compliant Modus besitzt das UFX III einen dem normalen Betrieb mit TotalMix FX sehr ähnlichen Aufbau. Mit zwei wesentlichen Unterschieden:
Es gibt keine zweite Reihe (Playback Outputs), und damit auch kein änderbares Routing oder
Mischen der Wiedergabekanäle*. Diese sind den Hardware-Outputs immer entweder 1:1 (CC­Routing All Ch.) zugewiesen, oder mit einem festen Zusatzrouting von 1/2 auf 9/10 und 11/12
(CC-Routing Phones), ohne welches die Kopfhörer nicht nutzbar wären. Die Eingangseffekte EQ/Dyn befinden sich immer im Aufnahmeweg. Das UFX III lässt sich per TotalMix FX unter Windows/Mac über das Ablegen von bis zu 6 Konfi-
gurationen im Setup-Speicher des Gerätes für den CC und Stand-Alone Betrieb vorkonfigurieren, siehe nächstes Kapitel.
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Bedienungsanleitung Fireface UFX III © RME
Das Eingangssignal durchläuft sämtliche aktivierten Funktionen des TM FX Eingangskanals, also Settings, EQ und Dynamics, und wird dann zum iPhone/iPad gesendet. Wie auch unter Windows/Mac lässt sich mittels Routing zu den Ausgängen ein direktes Monitoring einstellen. Auch der Send–Regler für Echo/Reverb ist aktiv.
Wie auch bei der Nutzung von TotalMix FX befinden sich die Optionen Stereo Width, MS Proc und Phase L/R NICHT im Aufnahmeweg, sondern nur im Monitorweg. Dies ist leider tech­nisch bedingt und nicht änderbar.
Das Playbacksignal des iPhone/iPad durchläuft alle aktivierten Funktionen des TM FX Hardware Outputs, also Settings, EQ und Dynamics. Dessen Fader stellt den Ausgangspegel ein.
Einstellungen in der Control Room Section werden nicht berücksichtigt! Die Einstellung der Phones-Ausgäng erfolgt explizit über die Ausgangskanäle 9/10 und 11/12!
Beide Modi lassen sich im laufenden Betrieb aktivieren, und beeinflussen einen über die Setups geladenen Mischerzustand nicht, da sie nur das Playback-Routing betreffen. Das aktuelle Rou­ting lässt sich über die Level Meter des Displays einfach erkennen bzw. verifizieren.
*Gilt nicht bei Nutzung des iPad und der optionalen App TotalMix FX for iPad.
37. Setups
TotalMix FX kann alle aktuellen Einstellungen in das Gerät übertragen (Options/Store Current State into Device). Es stehen 6 Speicherplätze (Setups) zur Verfügung. Dazu ein Beispiel:
Eingänge ohne Processing, mit Gain auf +30 dB und aktivierter Phantomspeisung, Ausgänge
ohne Processing, Fader bei 1/2 auf 0 dB, bei 9/10 auf -20 dB, Clock Mode Master, gespeichert in Setup 1.
Eingänge mit Compressor, Factory Preset Mix Limiter (digitaler Übersteuerungsschutz), Gain
auf +30 dB, keine Phantomspeisung, Ausgänge 1/2 mit EQ (Factory Preset Modern Bass Treble), Ausgänge 9/10 mit EQ (Factory Preset Cheap Phones Compensation), Fader bei 1/2 auf 0 dB, bei 9/10 auf -20 dB, Clock Mode AutoSync, gespeichert in Setup 2.
Über das Menü SETUP/REV, Setups, kann jederzeit zwischen den Setups 1 und 2 gewechselt werden, und damit zwischen zwei vollkommen unterschiedlichen Konfigurationen. Weitere Bei­spiele wären das Aktivieren von Hall/Echo, oder wahlweise ein Monitoring des Eingangssignals. Besonders bequem und schnell schaltet die Advanced Remote USB die Setups um, da ihre Tas­ten die Setups direkt aufrufen können.
Auf dem iPad empfiehlt sich die Verwendung der optional erhältlichen App TotalMix FX for iPad, die eine Einstellung sämtlicher Parameter und Funktionen wie unter Windows und Mac OS über­sichtlich und in Echtzeit erlaubt.
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