KTM 950LC8 Assembly Manual

BEDIENUNGSANLEITUNG
OWNER`S MANUAL MANUALE D`USO MANUEL D`UTILISATION MANUAL DE INSTRUCCIONES
ART.NR: 3.210.59
950ADVENTURE2003
1
WICHTIG
LESEN SIE DIESE BEDIENUNGSANLEITUNG GENAU UND VOLLSTÄNDIG, BEVOR SIE DIE ERSTE AUSFAHRT UNTERNEHMEN. SIE ENTHÄLT VIELE INFORMATIONEN UND TIPS, DIE IHNEN DIE BEDIENUNG UND HAND­HABUNG ERLEICHTERN WERDEN.
BEACHTEN SIE IN IHREM EIGENEN INTERESSE BESONDERS JENE HINWEISE, DIE WIE FOLGT GEKENNZEICHNET SIND:
ACHTUNG
WERDEN DIESE HINWEISE NICHT BEFOLGT, BESTEHT GEFAHR FÜR LEIB UND LEBEN !
!
VORSICHT
!
BEI MISSACHTUNG DIESER HINWEISE KÖNNEN TEILE DES MOTOR­RADES BESCHÄDIGT WERDEN, ODER DAS MOTORRAD IST NICHT MEHR VERKEHRSSICHER.
Bitte tragen Sie unten die Seriennummern Ihres Fahrzeuges ein
Fahrgestell-Nummer
Motor-Nummer
Schlüssel-Nummer
Händlerstempel
D
IE KTM SPORTMOTORCYCLE AG BEHÄLT SICH DAS RECHT VOR, AUSRÜSTUNG, TECHNISCHE ANGA-
BEN, FARBEN, MATERIALIEN, DIENSTLEISTUNGSANGEBOTE, SERVICELEISTUNGEN UND ÄHNLICHE DINGE OHNE VORHERIGER
ANKÜNDIGUNG UND OHNE ANGABE VON GRÜNDEN ZU ÄNDERN BZW. ERSATZLOS
ZU STREICHEN
, SOWIE DIE FERTIGUNG EINES BESTIMMTEN MODELLS OHNE VORHERIGE ANKÜNDIGUNG
EINZUSTELLEN
.
2
Lieber KTM-Kunde
Wir möchten Sie recht herzlich zu Ihrer Entscheidung für ein KTM Motorrad beglückwünschen.
Sie sind nun Besitzer eines modernen sportlichen Motorrades, das Ihnen bestimmt viel Freude bereiten wird, wenn Sie es entsprechend warten und pflegen. Vor der ersten
Inbetriebnahme sollten Sie unbedingt diese Bedienungsanleitung sorgfälltig durchlesen, um mit der Bedienung und den Eigenschaften Ihres neuen Motorrades vertraut zu werden, auch wenn das Ihre wertvolle Zeit in Anspruch nimmt. Nur so erfahren Sie, wie Sie das Motorrad am Besten für sich abstimmen und wie Sie sich vor Verletzungen schützen können. Außerden enthält das Handbuch wichtige Informationen über die Wartung des Motorrades. Das Handbuch entsprach zum Zeitpunkt der Drucklegung dem neuesten Stand
dieser Baureihe. Kleine Abweichungen, die sich aus der konstruktiven Weiterentwicklung der Motorräder ergeben, sind jedoch nie ganz auszuschließen. Die Bedienungsanleitung ist ein wichtiger Bestandteil des Motorrades und muß beim Weiterverkauf an den neuen Eigentümer übergeben werden.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die im Kapitel „Wartungsarbeiten an Fahrgestell und Motor“ mit
* gekennzeichneten Arbeiten von einer autorisierten KTM Fachwerkstätte
durchgeführt werden müssen. Wenn solche Wartungsarbeiten im Zuge eines Wettbewerb­seinsatzes notwendig werden, müssen diese von einem ausgebildeten Mechaniker vorge­nommen werden. Die Bezeichnungen „links, rechts, vorne, hinten“ beziehen sich immer auf die Fahrtrichtung.
Verwenden Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur Ersatzteile und Zubehörprodukte, die von KTM freigegeben sind. Für andere Produkte und daraus entstandene Schäden übernimmt KTM keine Haftung.
Bitte beachten Sie unbedingt die vorgeschriebenen Einfahrzeiten, Inspektions- und Wartungsintervalle. Deren genaue Einhaltung trägt wesentlich zur Erhöhung der Lebensdauer Ihres Motorrades bei.
Offroad Motorradfahren ist ein wunderbarer Sport und wir hoffen natürlich, daß Sie ihn in vollen Zügen genießen können. Jedoch - er birgt Potential für Probleme mit der Umwelt wie auch für Konflikte mit anderen Personen. Verantwortungsvoller Umgang mit dem Motorrad sorgt aber dafür, daß diese Probleme und Konflikte nicht auftauchen müssen. Um die Zukunft des Motorradsports zu sichern versichern Sie sich, daß Sie das Motorrad im Rahmen der Legalität benutzen, zeigen Sie Umweltbewußtsein und respektieren Sie die Rechte ande­rer.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Fahren !
KTM SPORTMOTORCYCLE AG
5230 MATTIGHOFEN, AUSTRIA
KONSTRUKTIONS- UND AUSFÜHRUNGSÄNDERUNGEN VORBEHALTEN.
© by KTM SPORTMOTORCYCLE AG, AUSTRIA Alle Rechte vorbehalten
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WICHTIGE HINWEISE BETREFFEND
GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIE
Die KTM 950 Adventure ist so konzipiert und konstruiert, um gängigen Beanspruchungen bei regulärem Straßenbetrieb und Einsatz im leichten Gelände (unbefestigten Straßen) standzuhalten.
Voraussetzung für fehlerfreien Betrieb und die Vermeidung von vorzeitigem Verschleiß sind die Einhaltung der in der Bedienungsanleitung genannten Wartungs-, Pflege-, und Bedienungsvorschriften von Motor und Fahrwerk.
Die in der „Schmier- und Wartungstabelle“ vorgeschriebenen Servicearbeiten müssen unbedingt in einer autorisierten KTM Fachwerkstätte, die entspre­chende Schulungen nachweisen kann, durchgeführt werden. Nur dort steht speziell für die 950 Adventure geschultes Fachpersonal zur Verfügung. Die Servicearbeiten müssen im Kundendienstheft bestätigt werden, da sonst jeglicher Garantieanspruch verloren geht.
Es sind die in der Bedienungsanleitung genannten Kraft- und Schmierstoffe bzw. (solche) mit gleichwertigen Spezifikationen nach Wartungsplan zu verwenden.
Bei Schäden und Folgeschäden, die durch Manipulationen und Umbauten am Motorrad verursacht wurden, kann keine Gewährleistung oder Garantie beansprucht werden.
Die Benutzung der Motorräder unter extremen Einsatzbedingungen, z.B. stark schlammiges und feuchtes Gelände, kann zu überdurchschnittlichem Verschleiß von Komponenten wie etwa Antriebsstrang oder Bremsen führen. Dem zufolge kann eine Wartung bzw. der Austausch von Verschleißteilen bereits vor erreichen der Verschleißgrenze laut Wartungsplan notwendig sein.
Im Sinne der internationalen Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 wendet KTM Qualitätssicherungsprozesse an, die zu höchstmöglicher Produktqualität führen.
4
LAGE DER SERIENNUMMERN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Fahrgestell-Nummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Motor-Nummer, Motor-Typ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
BEDIENUNGSELEMENTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Kupplungshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Chokehebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Handbremshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Multifunktions-Digitaltacho . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Display . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Einstellmöglichkeiten am Display . . . . . . . . . . . . . . . . . .7
Temperaturanzeige der Kühlflüssigkeit . . . . . . . . . . . . . .8
Kontrollampen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Drehzahlmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Zündschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Kombischalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Not-Aus-Schalter, Lichtschalter, Startknopf . . . . . . . . . .9
Ablagefach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Tankverschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Sitzbankschloß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Kraftstoffhähne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Schalthebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Seitenständer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Fußbremshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Druckstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Zugstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Federvorspannung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Druckstufendämpfung des Federbeines . . . . . . . . . . . .12
Zugstufendämpfung des Federbeines . . . . . . . . . . . . . .12
Federvorspannung des Federbeines . . . . . . . . . . . . . . .12
Gepäckträgerplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Haltegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Fußrasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE ZUR INBETRIEB-
NAHME DES MOTORRADES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Hinweise zur ersten Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . . . . .14
Einfahren des LC8 Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Zubehör und Zuladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
FAHRANLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme . . . . . . . . . .15
Startvorgang bei kaltem Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Startvorgang bei warmem und heißem Motor . . . . . . .16
Anfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Schalten, Fahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Abbremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Anhalten und Parken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Kraftstoff, tanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
SCHMIER- UND WARTUNGSTABELLE 2003 . . . . . . . . . . .20
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR .22
Sitzbank abnehmen und montieren . . . . . . . . . . . . . . .22
Bordwerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22
Gabel und Federbein einstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Druckstufendämpfung der Gabel einstellen . . . . . . . . .23
Zugstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23
Federvorspannung der Gabel einstellen . . . . . . . . . . . .23
Druckstufendämpfung des Federbeines einstellen . . . .24
Zugstufendämpfung des Federbeines einstellen . . . . . .24
Federvorspannung des Federbeines einstellen . . . . . . .25
Gabelbeine entlüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Staubmanschetten der Telegabel reinigen . . . . . . . . . .25
Kettenspannung kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Kettenspannung korrigieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Kettenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Kettenverschleiß prüfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Grundsätzliche Hinweise zu KTM Scheibenbremsen . . .27
Leerweg am Handbremshebel einstellen . . . . . . . . . . . .28
Bremsflüssigkeitsstand vorne prüfen . . . . . . . . . . . . . . .28
Bremsflüssigkeit vorne nachfüllen . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Bremsklötze vorne kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . .28
Grundstellung des Fußbremshebels ändern . . . . . . . . .29
Bremsflüssigkeitsstand hinten prüfen . . . . . . . . . . . . . .29
Bremsflüssigkeit hinten nachfüllen . . . . . . . . . . . . . . . .29
Bremsklötze hinten kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . .29
Vorderrad aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Hinterrad aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31
Dämpfungsgummi der Hinterradnabe prüfen . . . . . . . .31
Reifen, Reifenluftdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Speichenspannung kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Batterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Batterie aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Batterie laden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Starthilfekabel anschließen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Hauptsicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
Sicherungen für einzelne Stromverbraucher . . . . . . . . .34
Scheinwerferlampen tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35
Leuchtweite des Scheinwerfers einstellen . . . . . . . . . . .36
Brems- Rücklichtlampen tauschen . . . . . . . . . . . . . . . .36
Blinkerlampe tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
Kühlsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Kühlflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter prüfen . . .37
Kühlflüssigkeitsstand im Kühler prüfen . . . . . . . . . . . . .38
Grundstellung des Kupplungshebels ändern . . . . . . . .38
Ölstand der hydraulischen Kupplung prüfen . . . . . . . . .38
Gasseilzüge - Spiel prüfen und einstellen . . . . . . . . . . .38
Chokeseilzug - Spiel prüfen und einstellen . . . . . . . . . .39
Leerlaufdrehzahl des Motors einstellen . . . . . . . . . . . . .39
Motoröl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
Motorölstand kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
Motoröl und Ölfilter wechseln, Ölsiebe reinigen . . . . . .40
Zündkurve für niederoktanigen Kraftstoff aktivieren . . .43
FEHLERSUCHE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44
REINIGUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
KONSERVIERUNG FÜR DEN WINTERBETRIEB . . . . . . . . .46
LAGERUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46
INBETRIEBNAHME NACH DER STILLEGUNG . . . . . . . .46
TECHNISCHE DATEN - FAHRGESTELL . . . . . . . . . . . . . . .47
TECHNISCHE DATEN – MOTOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .49
Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51
SCHALTPLAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Anhang
INHALTSVERZEICHNIS
5

Fahrgestell-Nummer

Die Fahrgestell-Nummer befindet sich auf der rechten Seite des Steuerkopf­rohres und am Typenschild. Notieren Sie sich diese Nummer auf Seite 1

Motor-Nummer, Motor-Typ

Motornummer und Motortyp sind im Bereich des Schalthebels in das Motorgehäuse eingeprägt. Notieren Sie sich diese Nummer auf Seite 1.

LAGE DER SERIENNUMMERN

BEDIENUNGSELEMENTE

Kupplungshebel

Der Kupplungshebel 1 ist am Lenker links angebracht. Mit der Einstell­schraube
A kann die Grundstellung des Kupplungshebels verändert werden
(siehe Wartungsarbeiten). Die Kupplung wird hydraulisch betätigt und stellt sich automatisch nach.

Chokehebel

Zieht man den Chokehebel 2, wird in den Vergasern eine Bohrung freige­geben, über die der Motor zusätzlich Kraftstoff ansaugen kann. Dadurch ergibt sich ein „fettes“ Kraftstoff-Luftgemisch, wie es beim Kaltstart benötigt wird. Die Kraftstoffmenge und damit die Motordrehzahl wird durch die Stellung des Chokehebels bestimmt. Bei Temperaturen über 5°C genügt es, den Chokehebel die Hälfte seines gesamten Weges zu ziehen. Bei Temperaturen unter 5°C sollte der Choke­hebel ganz gezogen werden. Schiebt man den Chokehebel bis zum Anschlag nach vorne, wird die Bohrung wieder verschlossen.

Handbremshebel

Der Handbremshebel 3 befindet sich am Lenker rechts und betätigt die Vorderradbremse. Mit der Einstellschraube
B kann die Grundstellung des
Handbremshebels verändert werden (siehe Wartungsarbeiten).
A
2
1
3
B
6

Multifunktions-Digitaltacho

Der Multifunktions-Digitaltacho ist in 3 Teile gegliedert. Mit den Funktionstasten MODE und SET
1 ändern Sie die Anzeige und die
Grundeinstellungen des Displays
Das Display
2 zeigt alle für Sie interessanten Daten an. 5 Anzeigemodi
können mit der Funktionstaste MODE gewählt werden.
Die Kontrollampen
3 geben Ihnen zusätzliche Information über den
Betriebszustand des Motorrades.

Display

TEST Wenn Sie die Zündung einschalten leuchten 1 Sekunde alle Anzeige­segmente zum Funktionstest auf.
WS (wheel size) Die Anzeige wechselt und es wird 1 Sekunde lang der Durchmesser des Vorderrades in Zoll angezeigt (WS = wheel size). Danach wird der Modus UHR angezeigt, bzw. jener Modus, der aktiv war als die Zündung ausgeschaltet wurde.
UHR Die Anzeige UHR erkennen Sie an den blinkenden Punkten zwischen Stun­den und Minuten. Angezeigt wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssigkeit und die Uhr. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
ODO Im Modus ODO wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssig­keit und die Summe der zurückgelegten Kilometer bzw. Meilen angezeigt. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
TRIP 1 Im Modus TRIP 1 wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssig­keit und der Tageskilometerzähler 1 angezeigt. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
TRIP 2 Im Modus TRIP 2 wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssig­keit und der Tageskilometerzähler 2 angezeigt. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funkti­onstaste MODE.
TRIP F Im Modus TRIP F (fuel) wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühl­flüssigkeit und die zurückgelegte Distanz seit Erreichen der Kraftstoff­Reservemarke (Kraftstoff-Kontrollampe blinkt) angezeigt. Um wieder in den Anzeigemodus UHR zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
1
2
3
TEST
WS
ODO
CLOCK
TRIP 1
TRIP 2
TRIP F
7

Einstellmöglichkeiten am Display

KILOMETER ODER MEILEN. Sie können Geschwindigkeit und Entfernungen in Kilometer oder Meilen am Display anzeigen lassen. Bei Fernreisen läßt sich die Anzeige dem Land ent­sprechend anpassen. Um von Kilometer auf Meilen zu wechsen, schalten Sie die Zündung ein und drücken die Funktionstaste MODE
1 ca. 10 Sekunden lang. Die
Anzeige km/h wechselt auf mph. Die Geschwindigkeit und die gespeicher­ten Entfernungen werden in Meilen umgerechnet und angezeigt. Um wieder auf Kilometer zu wechseln, gehen Sie wie oben beschrieben vor.
UHR Zündung einschalten und in Anzeigemodus UHR schalten. Funktionstasten MODE
1 und SET 2 gleichzeitig drücken. Die Ziffern der
Uhr beginnen zu blinken. Mit der Funktionstaste MODE werden die Stun­den eingestellt, mit der Funktionstaste SET die Minuten. Danach die Funktionstasten MODE und SET gleichzeitig drücken.
HINWEIS: Wenn die Uhr nicht mehr mit Strom versorgt wird, wird 0:00 angezeigt. Ursache kann eine defekte Sicherung oder ein Schaden in der Bordelektrik sein (siehe Fehlersuche).
TRIP 1 Der Tageskilometerzähler 1 läuft immer mit und zählt bis 999,9. Mit ihm kann die Streckenlänge bei Ausfahrten oder die Distanz zwischen 2 Tank­stops gemessen werden. Um den Tageskilometerzähler 1 auf Null zu stellen, schalten Sie die Zün­dung ein, gehen in Anzeigemodus TRIP 1 und drücken die Funktionstaste SET.
TRIP 2 ZURÜCKSTELLEN Der Tageskilometerzähler 2 läuft immer mit und zählt bis 999,9. Er kann wie TRIP 1 verwendet werden, eignet sich aber in Verbindung mit einem als Zubehör erhältlichen Schalter (siehe unten) besonders für Fahrten nach Roadbook. Um den Tageskilometerzähler 2 auf Null zu stellen, schalten Sie die Zün­dung ein, gehen in Anzeigemodus TRIP 2 und drücken die Funktionstaste SET.
HINWEIS: Als Zubehör ist ein Tripmaster-Schalter (TeileNr 582.14.069.044) erhältlich, der die Funktionen des Tageskilometerzählers 2 erweitert. Sie können damit die angezeigte Strecke in O,1-Schritten nach oben oder unten korrigieren. Wenn Sie sich z.B. bei einer Fahrt nach Roadbook verfahren haben, kann auf sehr einfache Weise die Anzeige wieder an das Roadbook angepaßt werden. Außerdem können damit die Anzeigemodi gewechselt werden. Der Schalter wird am Lenker montiert, Sie brauchen die Hand also nicht vom Lenker nehmen.
TRIP F Wenn der Kraftstoffpegel die Reservemarke erreicht, wechselt die Anzeige automatisch auf TRIP F und beginnt zu zählen (egel welcher Anzeigemodus vorher aktiv war). Gleichzeitig beginnt die Kraftstoffwarnleuchte zu blinken. Der Reservekraftstoff reicht noch für ca. 50 Kilometer. Nach dem Tanken dauert es ca 3 Minuten, bis TRIP F automatisch auf 0 stellt und in den vorherigen Anzeigemodus wechselt.
10 sec
1
1
2
2
2
8

Temperaturanzeige der Kühlflüssigkeit

Die Temperaturanzeige 1 im Display besteht aus 7 Balken. Je mehr Balken leuchten, desto heißer ist die Kühlflüssigkeit. Wenn der untere Balken auf­leuchtet hat die Kühlflüssigkeit ca 40°C erreicht. Beim Aufleuchten des obe­ren Balkens (ca. 120°C) beginnen gleichzeitig alle Balken zu blinken und die rote Warnlampe
2 beginnt zu leuchten.
!
VORSICHT
!
MÖGLICHE URSACHEN FÜR DEN TEMPERATURANSTIEG UND SOMIT FÜR DAS AUFLEUCH-
TEN DER ROTEN
KÜHLFLÜSSIGKEITSTEMPERATUR
-WARNLAMPE:
– L
ANGSAME FAHRT UND HOHE BELASTUNG BEI HOHER LUFTTEMPERATUR
– ZUWENIG KÜHLFLÜSSIGKEIT IM SYSTEM – L
ÜFTER AM KÜHLER LÄUFT NICHT
– UNSACHGEMÄSSER
GEBRAUCH DER KUPPLUNG BEI LANGSAMER F
AHRT

Kontrollampen

Die grüne Kontrollampe leuchtet bei eingeschaltetem Blinker im Blinkrhythmus. HINWEIS: Wenn ein Blinker ausgefallen ist, blinkt die Kontrollampe schneller.
Die grüne Kontrollampe leuchtet, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist.
Die blaue Kontrollampe leuchtet, wenn das Fernlicht eingeschaltet ist.
Die rote Warnlampe beginnt zu leuchten, wenn die Kühlflüssigkeit ca. 120°C erreicht hat.
Die orange Warnlampe beginnt zu blinken wenn der Kraftstoffpe­gel die Reservemarke erreicht. Gleichzeitig wird im Display auf Anzeige TRIP F umgeschaltet (siehe TRIP F).
Die rote Warnlampe leuchtet wenn die Zündung eingeschaltet ist und der Motor nicht läuft. Wird der Motor gestartet, erlischt die Warnlampe, sobald genügend Öldruck vorhanden ist.
Diese Kontrollampe ist funktionslos.

Drehzahlmesser

Der Drehzahlmesser zeigt die Motordrehzahl in Umdrehungen pro Minute an. Drehen Sie den Motor maximal bis zur schwarzen Markierung bei 9500/min. Ab 9600/min beginnt der Drehzahlbegrenzer einzusetzen, dadurch wird die Motorleistung oberhalb dieser Drehzahl stark reduziert.
120°C (248°F)
110°C (230°F)
100°C (212°F)
70°C (158°F)
60°C (140°F)
50°C (122°F)
40°C (104°F)
1
2
9
Zündschloß
Das Zündschlosses 1 hat 3 Schaltstellungen.
= Zündung aus, (Motor kann nicht gestartet werden)
= Zündung ein, (Motor kann gestartet werden)
= Zündung aus, Lenkung blockiert Um auf Stellung schalten zu können, den Zündschlüssel in Stellung niederdrücken, Lenkung ganz nach links einschlagen und den Zündschlüssel nach links drehen.
Der Zündschlüssel läßt sich in den Schaltstellungen und abziehen.

Kombischalter

Mit der Schaltwippe 2 wird auf- und abgeblendet.
= Fernlicht = Abblendlicht
Mit dem Taster
3 wird das Lichtsignal (Fernlicht) betätigt.
Der Blinkerschalter
4 geht nach dem Schaltvorgang in die Mittel-
stellung zurück. Zum Ausschalten des Blinkers, den Blinkerschalter zum Schaltergehäuse drücken.
Mit dem Taster
5 wird das Horn betätigt.

Not-Aus-Schalter, Lichtschalter, Startknopf

Der Not-Aus-Schalter 6 ist für Notsituationen gedacht und sollte nicht zum Abstellen des Motors verwendet werden. In Stellung ist der Motor betriebsbereit (Zündstromkreis und Starter­stromkreis sind eingeschaltet). In Stellung läßt sich der Motor nicht starten (Zündstromkreis und Starterstromkreis sind unterbrochen).
Der Lichtschalter
7 hat 3 Schaltstellungen:
= Licht aus
= Begrenzungslicht ein
= Scheinwerfer ein
Mit dem Startknopf
8 wird der E-Starter betätigt.
7
8
6
1
2
3
4
2
5
10

Ablagefach

Vor der Sitzbank befindet sich ein Ablagefach, in dem Sie kleine Gegen­stände unterbringen können, die Sie öfter benötigen. Zum Öffnen den Schnellverschluß
1 ca 180° gegen den Uhrzeigersinn
drehen und Deckel anheben. Zum Schließen den Deckel zuklappen, Schnell­verschluß in das Widerlager einführen und 180° im Uhrzeigersinn drehen.

Tankverschlüsse

Die 950 Adventure hat 2 getrennte Kraftstofftanks. Die beiden Tankverschlüsse
2 sind versperrbar und mit einem Tankbelüf-
tungssystem ausgestattet. Zum Öffnen den Zündschlüssel einstecken, 45° im Uhrzeigersinn drehen und Tankverschluß aufklappen. Der Zündschlüssel kann abgezogen werden, um den zweiten Tankverschluß zu öffnen. Danach Tankverschlüsse einfach zudrücken.
Sitzbankschloß
Die Sitzbank ist mit dem seitlich angebrachten Schloß 3 entriegelt werden. Dazu Zündschlüssel einstecken und gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sitzbank abnehmen und montieren siehe Wartungsarbeiten.

Kraftstoffhähne

Die 950 Adventure ist mit 3 Kraftstoffhähnen ausgerüstet, die aber nur zum Abnehmen der Kraftstofftanks geschlossen werden müssen.
Wenn die Kraftstoffpumpe nicht läuft, kann kein Kraftstoff zu den Verga­sern gelangen, daher braucht der Kraftstoffhahn
4 beim Abstellen des
Fahrzeuges nicht geschlossen werden.
Die beiden Kraftstoffhähne
5 müssen bei Betrieb immer offen sein. Durch
einen Verbindungsschlauch wird ein Niveauausgleich in den Kraftstofftanks erzielt.
1
2
3
4
5
5
11

Schalthebel

Der Schalthebel ist am Motor links montiert. Die Lage der Gänge ist aus der Abbildung ersichtlich. Die Neutral- oder Leerlaufstellung befindet sich zwischen dem 1. und 2. Gang.

Seitenständer

Der Seitenständer 1 ist mit dem Sicherheitsstartsystem gekoppelt. Beachten Sie die Fahranleitung.
HINWEIS: Ein Mittelständer ist als Zubehör bei Ihrer KTM Fachwerkstätte erhältlich. Der Seitenständer muß nicht demontiert werden.

Fußbremshebel

Der Fußbremshebel 2 befindet sich vor der rechten Fußraste. Die Grund­stellung kann Ihrer Sitzposition entsprechend angepaßt werden (siehe Wartungsarbeiten).

Druckstufendämpfung der Gabel

An der Gabel kann der Dämpfungsgrad beim Einfedern (Druckstufendämp­fung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten der Gabel auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschrauben
4 befinden sich unter der Verschlußkappe 3 am
unteren Ende der Gabelbeine. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein abstimmen“.

Zugstufendämpfung der Gabel

An der Gabel kann auch der Dämpfungsgrad beim Ausfedern (Zugstufen­dämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten der Gabel auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschrauben
5 befinden sich am oberen Ende der Gabelbeine.
Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein abstimmen“.
2,3,4,5,6
N
1
1
2
3
4
5
5
12

Federvorspannung der Gabel

Die Federvorspannung der Gabel kann mit den Einstellschrauben 1 verändert werden. Verwenden Sie dazu einen Gabelschlüssel 24 mm. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.

Druckstufendämpfung des Federbeines

Am Federbein kann der Dämpfungsgrad beim Einfedern (Druckstufendämp­fung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten des Federbeines auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Der Dämpfungsgrad kann im Low- und Highspeed Bereich (Dual Compres­sion Control) eingestellt werden. Die Bezeichnung Low- und Highspeed ist auf die Bewegung des Federbeines beim Einfedern bezogen und nicht auf die Fahrtgeschwindigkeit des Motorrades.
Die Einstellschraube
2 für den Lowspeed Bereich kann mit einem Schrau-
bendreher verstellt werden.
Die Einstellschraube
3 für den Highspeed Bereich kann mit einem Steck-
schlüssel 17 mm verstellt werden.
Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.

Zugstufendämpfung des Federbeines

Am Federbein kann auch der Dämpfungsgrad beim Ausfedern (Zugstufen­dämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten des Federbeines auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschraube 4 befindet sich am Federbein unten. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.

Federvorspannung des Federbeines

Die Federvorspannung des Federbeines kann mit dem Handrad 5 stufenlos verstellt werden. Dadurch kann das Federbein auf Körpergewicht und Zuladung optimal abgestimmt werden.
Zum Verstellen kann das Handrad nach außen geschwenkt werden.
2
3
4
5
1

Gepäckträgerplatte

An der Gepäckträgerplatte 1kann die Grundplatte für das Koffersystem Ihrer Wahl befestigt werden.
ACHTUNG
–D
IE GEPÄCKTRÄGERPLATTE DARF MIT MAXIMAL 8 KG BELASTET WERDEN.
–BEACHTEN SIE DIE VORSCHRIFTEN DES KOFFERHERSTELLERS.

Haltegriffe

Der Beifahrer kann sich an den beiden Haltebügeln 2festhalten.

Fußrasten

Die Fußrasten 3für den Beifahrer sind aufklappbar.
13
1
2
2
3
14
ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE ZUR INBETRIEBNAHME DES MOTORRADES

Hinweise zur ersten Inbetriebnahme

– Vergewissern Sie sich, daß die Arbeiten der „FAHRBEREIT-
STELLUNG“ (siehe Kundendienstheft) von Ihrer KTM Fachwerkstätte durchgeführt wurden.
– Lesen Sie vor der ersten Fahrt die gesamte Bedienungs-
anleitung aufmerksam durch.
– Nummern von Fahrgestell, Motor und Schlüssel auf Seite 1
eintragen. – Machen Sie sich mit den Bedienungselementen vertraut. – Stellen Sie den Handbremshebel und den Fußbremshebel in
die für Sie angenehmste Stellung. – Dieses Motorrad ist mit 2 Katalysatoren ausgerüstet.
Bleihaltiger Kraftstoff zerstört die Katalysatoren. Verwenden
Sie daher nur unverbleiten Kraftstoff. – Gewöhnen Sie sich auf einem leeren Parkplatz an das Hand-
ling des Motorrades, bevor Sie eine größere Ausfahrt
machen. Versuchen Sie auch einmal möglichst langsam und
im Stehen zu fahren, um mehr Gefühl für das Motorrad zu
bekommen. – Machen Sie keine Geländefahrten, die Ihre Fähigkeiten und
Erfahrung überfordern. – Halten Sie während der Fahrt den Lenker mit beiden
Händen fest und lassen Sie die Füße auf den Fußrasten. – Nehmen Sie den Fuß vom Bremshebel wenn Sie nicht
bremsen wollen. Wird der Fußbremshebel nicht frei-
gegeben, schleifen die Bremsklötze ununterbrochen und die
Bremse wird überhitzt. – Nehmen Sie keine Veränderungen am Motorrad vor und
verwenden Sie immer „Original KTM Ersatzteile”. Ersatzteile
von anderen Herstellern können die Sicherheit des Motor-
rades beeinträchtigen. – Motorräder reagieren empfindlich auf Veränderung der
Gewichtsverteilung. Beachten Sie den Abschnitt „Zubehör
und Zuladung“, wenn Sie Gepäck mitnehmen. – Beachten Sie die Einfahrvorschriften

Einfahren des LC8 Motors

Auch noch so fein bearbeitete Flächen an den Motorteilen haben rauhere Oberflächen als Teile, die schon längere Zeit aufeinander gleiten. Jeder Motor muß daher einlaufen, aus die­sem Grund darf er während der ersten 1000 Kilometer nicht bis an seine Leistungsgrenze beansprucht werden. Während der ersten 1000 km muß das Fahrzeug mit geringer, wechselnder Belastung eingefahren werden. Die maximale Drehzahl darf 6500 U/min nicht überschreiten. Erst nach 1000 km darf der Motor bis zur roten Markierung des Drehzahlmessers (9500/min) hochgedreht werden. Höhere Drehzahlen als oben angegeben und hohe Drehzahlen bei kaltem Motor wirken sich negativ auf die Lebensdauer aus.
ACHTUNG
–ZIEHEN SIE SICH FÜR DIE FAHRT ENTSPRECHEND AN. CLEVERE KTM-
F
AHRER TRAGEN STETS EINEN HELM, STIEFEL, HANDSCHUHE UND EINE
J
ACKE, EGAL OB ES SICH UM EINE TAGESREISE ODER NUR UM EINE
KURZE
AUSFAHRT HANDELT. DIE SCHUTZKLEIDUNG SOLLTE AUFFÄLLIG
SEIN
, DAMIT SIE SCHON FRÜH VON ANDEREN VERKEHRSTEILNEHMERN
GESEHEN WERDEN
. DER BEIFAHRER BRAUCHT SELBSTVERSTÄNDLICH
AUCH ENTSPRECHENDE
SCHUTZKLEIDUNG.
–F
AHREN SIE NICHT NACH ALKOHOLKONSUM
–S
CHALTEN SIE AUF IHREN FAHRTEN IMMER DAS LICHT EIN, DAMIT SIE
VON DEN ANDEREN
VERKEHRSTEILNEHMERN FRÜH GESEHEN WERDEN.
–B
EI JEDER FAHRT MÜSSEN DIE ERSTEN KILOMETER MIT MÄSSIGER
G
ESCHWINDIGKEIT GEFAHREN WERDEN, BIS DIE REIFEN DIE NÖTIGE
BETRIEBSTEMPERATUR ERREICHT HABEN. ERST DANN IST EINE OPTIMALE
HAFTUNG GEWÄHRLEISTET. –V
ORDER- UND HINTERRAD DÜRFEN NUR MIT REIFEN GLEICHARTIGER
PROFILGESTALTUNG BEREIFT SEIN.
ACHTUNG
–D
IE REIFEN MÜSSEN FÜR EINE
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT VON
240 KM/H (GESCHWINDIGKEITS-SYMBOL V) AUSGELEGT SEIN UND
MÜSSEN VON
KTM FREIGEGEBEN SEIN.
W
ENNREIFEN MIT EINEMGESCHWINDIGKEITSINDEX NIEDRIGER ALS
„V“ (240 KM/H)
DARF DIE ENTSPRECHENDEHÖCHSTGESCHWINDIG
-
KEIT NICHT ÜBERSCHRITTEN WERDEN
. E
SMUSS EINEKLEBEFOLIE MIT
A
NGABE DERHÖCHSTGESCHWINDIGKEIT IMSICHTBEREICH DESFAH
-
RERS AMMOTORRAD ANGEBRACHT WERDEN
.
–NEUE REIFEN HABEN EINE GLATTE OBERFLÄCHE UND DAHER NICHT DIE
VOLLE
HAFTFÄHIGKEIT
. DIE GESAMTE LAUFFLÄCHE MUSS DIE ERSTEN
200 KILOMETER BEI GEMÄSSIGTER
FAHRWEISE DURCH EINFAHREN IN
WECHSELNDEN
SCHRÄGLAGEN AUFGERAUHT WERDEN. ERST DURCH
DAS
EINFAHREN WIRD DIE VOLLE
HAFTFÄHIGKEIT DES REIFENS
ERREICHT
.
–R
ÄDER MIT ANDEREM FELGENDURCHMESSER ODER ANDERER FELGEN-
BREITE DÜRFEN KEINESFALLS EINGEBAUT WERDEN
-
DAS FAHRVERHAL-
TEN IST DADURCH NICHT MEHR SICHER.
B
EFOLGENSIE DIEVERKEHRSVORSCHRIFTEN, FAHRENSIE DEFENSIV UND
VORAUSSCHAUEND UM
G
EFAHREN MÖGLICHST FRÜH ZU ERKENNEN
.
–PASSEN SIE DIE FAHRTGESCHWINDIGKEIT DEN VERHÄLTNISSEN UND
IHREM FAHRKÖNNEN AN
–FAHREN SIE VORSICHTIG AUF UNBEKANNTEN STRASSEN BZW. IN
UNBEKANNTEM
G
ELÄNDE.
–ERNEUERN SIE DAS HELMVISIER BZW. DAS BRILLENGLAS RECHTZEITIG,
UM IN JEDER SITUATION DIE BESTMÖGLICHE SICHT ZU HABEN. BEI
GEGENLICHT IST MAN MIT ZERKRATZTEM
VISIER ODER ZERKRATZTER
BRILLE PRAKTISCH BLIND.
–L
ASSEN SIE DAS MOTORRAD NIE UNBEAUFSICHTIGT SOLANGE DER
MOTOR LÄUFT
.

Zubehör und Zuladung

Zubehörteile und Gepäck können die Fahrstabilität eines Motorrades wesentlich verringern. Beachten Sie daher beson­ders die unten angeführten Warnhinweise.
ACHTUNG
–F
AHREN S
IE NIEMALS SCHNELLER ALS 130 KM/H, WENN SIE ZUBEHÖR-
TEILE AM
MOTORRAD MONTIERT HABEN. ZUBEHÖRTEILE KÖNNEN
BESONDERS IM
HOCHGESCHWINDIGKEITSBEREICH DAS FAHRVERHALTEN
DES
MOTORRADES ERHEBLICH VERSCHLECHTERN.
F
AHRENSIE NIEMALS SCHNELLER ALS
130 KM/H,
WENNIHRMOTOR
-
RAD MITKOFFERN BZW. ANDEREMGEPÄCK BELADEN IST
. B
EI HÖHEREN
G
ESCHWINDIGKEITEN VERSCHLECHTERT SICH DASFAHRVERHALTEN DES
M
OTORRADES UND ES KANN LEICHT AUSSERKONTROLLE GERATEN
.
–WENN SIE KOFFER MONTIERT HABEN, DARF DIE VOM HERSTELLER
VORGEGEBENE MAXIMALE
ZULADUNG NICHT ÜBERSCHRITTEN WERDEN.
–B
EFESTIGEN SIE DAS GEPÄCK MÖGLICHST NAHE AN DER FAHRZEUG- MITTE UND VERTEILEN SIE DAS GEWICHT GLEICHMÄSSIG AUF VORDER- RAD UND HINTERRAD SOWIE LINKS UND RECHTS.
–G
EPÄCK MUSS SICHER UND AUSREICHEND BEFESTIGT WERDEN, LOSES
GEPÄCK BEEINTRÄCHTIGT DIE FAHRSICHERHEIT ERHEBLICH.
–H
OHE ZULADUNG VERÄNDERT DAS FAHRVERHALTEN DES MOTOR-
RADES UND VERLÄNGERT DIE BREMSWEGE STARK, PASSEN SIE DIE
FAHRGESCHWINDIGKEIT ENTSPRECHEND AN.
15

FAHRANLEITUNG

Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme

Beim Betrieb muß das Motorrad in technisch einwandfreiem Zustand sein. Im Interesse der Fahrsicherheit sollten Sie sich zur Gewohnheit machen, am Motorrad vor jeder Inbetriebnahme eine allgemeine Überprüfung vorzunehmen.
Folgende Kontrollen sollten dabei durchgeführt werden:
1 KRAFTSTOFF
Kraftstoffmenge in den Tanks prüfen.
2 KETTE
Eine lockere Kette kann von den Kettenrädern fallen, eine stark abgenützte Kette kann reißen und mit einer ungeschmierten Kette tritt unnötiger Verschleiß an Kette und Kettenräder auf.
3 REIFEN
Reifen auf Beschädigungen prüfen. Reifen mit einem Schnitt oder einer Beule müssen erneuert werden. Die Profiltiefe muß den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Der Luftdruck ist ebenfalls zu prüfen. Wenig Profil und falscher Luftdruck verschlechtern das Fahrverhalten.
4 BREMSEN
Funktion prüfen, Bremsflüssigkeitsstand im Vorratsbehälter prüfen. Die Vorratsbehälter sind so dimensioniert, daß auch bei abgenützten Bremsklötzen kein Nachfüllen erforderlich ist. Fällt der Bremsflüssigkeits­stand unter den Minimalwert, deutet dies auf Undichtheiten im Bremssystem bzw. total abgenützte Bremsklötze hin. Lassen Sie das Bremssystem in einer KTM-Fachwerkstätte überprüfen, da mit einem Bremsversagen zu rechnen ist. Der Zustand der Bremsschläuche und die Bremsbelagstärke müssen ebenfalls kontrolliert werden. Leerweg am Handbremshebel und Fußbremshebel kontrollieren.
5 SEILZÜGE
Einstellung und Leichtgängigkeit der Gasseilzüge und des Chokeseilzuges prüfen.
6KÜHLFLÜSSIGKEIT
Kühlflüssigkeitsstand bei kaltem Motor prüfen.
7 ELEKTRISCHE ANLAGE
Motor starten und Scheinwerfer, Schlußlicht, Bremslicht, Blinker, Kon­trollampen und Horn auf Funktion prüfen.
8 MOTORÖLSTAND KONTROLLIEREN
Zu wenig Motoröl führt zu vorzeitigem Verschleiß und in weiterer Folge zum Motorschaden.
9 GEPÄCK, ZULADUNG
Überschreiten Sie keinesfalls das höchstzulässige Gesamtgewicht (400 kg) und die Radlasten des Motorrades. Das höchstzulässige Gesamtgewicht ergibt sich aus folgenden Gewichten: – Motorrad betriebsbereit und vollgetankt (220 kg) – Gepäck und Zubehör – Fahrer und Beifahrer mit Schutzkleidung und Helm Passen Sie Reifenluftdruck sowie Federvorspannung und Dämpfungsei­genschaften von Gabel und Federbein dem Gesamtgewicht an.
ACHTUNG
F
AHREN SIE NIEMALS SCHNELLER ALS 130 KM/HWENN IHR MOTORRAD MIT KOFFERN
BZW
. ANDEREM GEPÄCK BELADEN IST. BEI HÖHEREN GESCHWINDIGKEITEN VERSCHLECH-
TERT SICH DAS
FAHRVERHALTEN DES MOTORRADES UND ES KANN LEICHT AUSSER
K
ONTROLLE GERATEN.
16

Startvorgang bei kaltem Motor

1 Not-Aus-Schalter 1 einschalten 2 Zündung einschalten (Zündschlüssel
2 in Stellung )
HINWEIS: Nach dem Einschalten der Zündung ist meistens das Arbeitsgeräusch der Kraftstoffpumpe kurz hörbar.
3 Getriebe auf Leerlauf schalten (grüne Kontrollampe N
3 leuchtet)
4 Kaltstarthilfe (Choke)
5 betätigen
Bei Außentemperaturen über 5°C den Chokehebel nur die Hälfte seines vollen Weges betätigen. Bei Außentemperaturen unter 5°C den Choke­hebel über seinen vollen Weg betätigen.
5 Kein Gas geben und Startknopf
6 betätigen
6 Sobald der Motor läuft muß die Öldruck-Warnlampe
4 verlöschen.
7 Den Chokehebel nach kurzer Zeit (max 1 km) zurückstellen. 8 Motorrad vom Hauptständer bzw. vom Seitenständer nehmen
ACHTUNG
STARTEN
SIE DEN MOTOR NICHT IN EINEM GESCHLOSSENEN RAUM UND LASSEN SIE IHN
DORT AUCH NICHT LAUFEN
. AUSPUFFGASE SIND GIFTIG UND KÖNNEN ZU
BEWUSSTLOSIGKEIT ODER ZUM
TODE FÜHREN. SORGEN S
IE BEIM BETRIEB DES
MOTORS
STETS FÜR AUSREICHENDE
BELÜFTUNG.
!
VORSICHT
!
–ERLISCHT DIE ÖLDRUCK-WARNLAMPE NICHT SOBALD DER MOTOR LÄUFT, MOTOR
SOFORT ABSTELLEN
. WIRD DER MOTOR NICHT ABGESTELLT, TRITT INNERHALB KURZER ZEIT EIN MOTORSCHADEN AUF. MOTORÖLSTAND KONTROLLIEREN BZW. KTM F
ACHWERKSTÄTTE AUFSUCHEN.
–M
AXIMAL 5 SEKUNDEN UNUNTERBROCHEN STARTEN. BIS ZUM NÄCHSTEN START-
VERSUCH MINDESTENS
5 SEKUNDEN WARTEN.
–DREHEN SIE DEN KALTEN MOTOR NICHT HOCH. DABEI KANN ES ZUM MOTOR-
SCHADEN KOMMEN, WEIL SICH DER KOLBEN SCHNELLER ERWÄRMT UND DADURCH AUSDEHNT ALS DER WASSERGEKÜHLTE
ZYLINDER. MOTOR IMMER MIT GERINGER
BELASTUNG WARMFAHREN.
WENN BEIM BETÄTIGEN DES STARTKNOPFES DER MOTOR NICHT DURCHDREHT: Kontrollieren Sie – ob das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist – ob der Not-Aus-Schalter eingeschaltet ist – ob die Zündung eingeschaltet ist – ob der Scheinwerfer leuchtet (Lichtschalter in Stellung )
– wenn nicht, ist die Batterie entladen – wenn ja, wie im Kapitel „Fehlersuche“ beschrieben vorgehen bzw.
KTM Fachwerkstätte aufsuchen
WENN BEIM BETÄTIGEN DES STARTKNOPFES DER MOTOR DURCH­DREHT, ABER NICHT ANSPRINGT: Kontrollieren Sie – ob der Kraftstoffhahn offen ist – ob Sie den Chokehebel betätigt haben – ob genügend Kraftstoff im Tank ist
– wenn nicht, Kraftstoff nachtanken – wenn ja, wie im Kapitel „Fehlersuche“ beschrieben vorgehen bzw.
KTM Fachwerkstätte aufsuchen
HINWEIS: Dieses Motorrad ist mit einem Sicherheit-Startsystem ausgerüstet. Der Motor kann nur gestartet werden, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist, bzw. wenn der Kupplungshebel gezogen ist. Bei ausgeklapp­tem Seitenständer kann der Motor nur angelassen werden, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist, oder der Kupplungshebel gezogen ist. Wenn bei ausgeklappten Seitenständer ein Gang eingelegt wird und Sie den Kupplungshebel loslassen, bleibt der Motor stehen.

Startvorgang bei warmem und heißem Motor

1 Not-Aus-Schalter 1 einschalten 2 Zündung einschalten (Zündschlüssel
2 in Stellung )
3 Getriebe auf Leerlauf schalten (grüne Kontrollampe N
3 leuchtet)
4 Kein Gas geben und Startknopf
6 betätigen
5 Sobald der Motor läuft muß die Öldruck-Warnlampe
4 erlöschen.
6 Motorrad vom Hauptständer bzw Seitenständer nehmen.
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