Ktm 950 ADVENTURE, 950 ADVENTURE S User Manual [de]

BEDIENUNGSANLEITUNG2005
OWNER’S MANUAL MANUALE D’USO MANUEL D’UTILISATION MANUAL DE INSTRUCCIONES
ART. NR. 3.211.51
950 ADVENTURE 950 ADVENTURE S
DEUTSCH
1
WICHTIG »
Bitte tragen Sie unten die Seriennummern Ihres Fahrzeuges ein
Fahrgestell-Nummer
Motor-Nummer
Schlüssel-Nummer
Händlerstempel
Alle enthaltenen Angaben sind unverbindlich. Die KTM-SPORTMOTORCYCLE AG behält sich insbeson­dere das Recht vor, technische Angaben, Preise, Farben, Formen, Materialien, Dienst- und Serviceleistungen, Konstruktionen, Ausstattungen und ähnliches ohne vorheriger Ankündigung und ohne Angabe von Gründen zu ändern bzw. ersatzlos zu streichen, sie an lokale Gegebenheiten anzupassen sowie die Fertigung eines bestimmten Modells ohne vorherige Ankündigung einzustellen. KTM übernimmt keine Haftung für Liefermöglichkeiten, Abweichungen von Abbildungen und Beschreibungen sowie Druckfehler und Irrtümer. Die abgebildeten Modelle enthalten zum Teil Sonderausstattungen, die nicht zum serienmäßigen Lieferumfang gehören.
© 2004 by KTM-SPORTMOTORCYCLE AG, Mattighofen AUSTRIA; Alle Rechte vorbehalten; Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung von KTM-SPORTMOTORCYCLE AG, Mattighofen
Lesen Sie diese Bedienungsanleitung genau und vollständig, bevor Sie die erste Ausfahrt unternehmen. Sie enthält viele Informationen und Tipps, die Ihnen die Bedienung und Handhabung erleichtern werden. Beachten Sie in Ihrem eigenen Interesse besonders jene Hinweise, die wie folgt gekennzeichnet sind:
– WERDEN DIESE HINWEISE NICHT BEFOLGT, BESTEHT GEFAHR FÜR LEIB UND LEBEN !
– BEI MISSACHTUNG DIESER HINWEISE KÖNNEN TEILE DES MOTORRADES BESCHÄDIGT WERDEN,
ODER DAS MOTORRAD IST NICHT MEHR VERKEHRSSICHER.
DEUTSCH
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LIEBER KTM-KUNDE »
Wir möchten Sie recht herzlich zu Ihrer Entscheidung für ein KTM Motorrad beglückwünschen.
Sie sind nun Besitzer eines modernen sportlichen Motorrades, das Ihnen bestimmt viel Freude bereiten wird, wenn Sie es entsprechend warten und pflegen. Vor der ersten Inbetriebnahme sollten Sie unbedingt
diese Bedienungsanleitung sorgfälltig durchlesen, um mit der Bedienung und den Eigenschaften Ihres neuen Motorrades vertraut zu werden, auch wenn das Ihre wertvolle Zeit in Anspruch nimmt. Nur so erfah­ren Sie, wie Sie das Motorrad am Besten für sich abstimmen und wie Sie sich vor Verletzungen schützen können. Außerden enthält das Handbuch wichtige Informationen über die Wartung des Motorrades. Das
Handbuch entsprach zum Zeitpunkt der Drucklegung dem neuesten Stand dieser Baureihe. Kleine Abweichungen, die sich aus der konstruktiven Weiterentwicklung der Motorräder ergeben, sind jedoch nie ganz auszuschließen. Die Bedienungsanleitung ist ein wichtiger Bestandteil des Motorrades und muß beim Weiterverkauf an den neuen Eigentümer übergeben werden.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die im Kapitel „Wartungsarbeiten an Fahrgestell und Motor“ mit * gekennzeichneten Arbeiten von einer autorisierten KTM Fachwerkstätte durchgeführt werden müssen. Wenn solche Wartungsarbeiten im Zuge eines Wettbewerbseinsatzes notwendig werden, müssen diese von einem ausgebildeten Mechaniker vorgenommen werden. Die Bezeichnungen „links, rechts, vorne, hinten“ beziehen sich immer auf die Fahrtrichtung.
Verwenden Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur Ersatzteile und Zubehörprodukte, die von KTM freigege­ben sind. Für andere Produkte und daraus entstandene Schäden übernimmt KTM keine Haftung.
Bitte beachten Sie unbedingt die vorgeschriebenen Einfahrzeiten, Inspektions- und Wartungsintervalle. Deren genaue Einhaltung trägt wesentlich zur Erhöhung der Lebensdauer Ihres Motorrades bei.
Offroad Motorradfahren ist ein wunderbarer Sport und wir hoffen natürlich, daß Sie ihn in vollen Zügen genießen können. Jedoch – er birgt Potential für Probleme mit der Umwelt wie auch für Konflikte mit anderen Personen. Verantwortungsvoller Umgang mit dem Motorrad sorgt aber dafür, daß diese Probleme und Konflikte nicht auftauchen müssen. Um die Zukunft des Motorradsports zu sichern versichern Sie sich, daß Sie das Motorrad im Rahmen der Legalität benutzen, zeigen Sie Umweltbewußtsein und res­pektieren Sie die Rechte anderer.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Fahren !
KTM SPORTMOTORCYCLE AG 5230 MATTIGHOFEN, AUSTRIA
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WICHTIGE HINWEISE BETREFFEND GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIE
»
Die KTM 950 Adventure ist so konzipiert und konstruiert, um gängigen Beanspruchungen bei regulärem Straßenbetrieb und Einsatz im leichten Gelände (unbefestigten Straßen) standzuhalten.
Voraussetzung für fehlerfreien Betrieb und die Vermeidung von vorzeitigem Verschleiß sind die Einhaltung der in der Bedienungsanleitung genannten Wartungs-, Pflege-, und Bedienungsvorschriften von Motor und Fahrwerk.
Die in der „Schmier- und Wartungstabelle“ vorgeschriebenen Servicearbeiten müssen unbedingt in einer autorisierten KTM Fachwerkstätte, die entsprechende Schulungen nachweisen kann, durchgeführt wer­den. Nur dort steht speziell für die 950 Adventure geschultes Fachpersonal zur Verfügung. Die Servicearbeiten müssen im Kundendienstheft bestätigt werden, da sonst jeglicher Garantieanspruch verloren geht.
Es sind die in der Bedienungsanleitung genannten Kraft- und Schmierstoffe bzw. (solche) mit gleichwer­tigen Spezifikationen nach Wartungsplan zu verwenden.
Bei Schäden und Folgeschäden, die durch Manipulationen und Umbauten am Motorrad verursacht wur­den, kann keine Gewährleistung oder Garantie beansprucht werden.
Die Benutzung der Motorräder unter extremen Einsatzbedingungen, z.B. stark schlammiges und feuch­tes Gelände, kann zu überdurchschnittlichem Verschleiß von Komponenten wie etwa Antriebsstrang oder Bremsen führen. Dem zufolge kann eine Wartung bzw. der Austausch von Verschleißteilen bereits vor erreichen der Verschleißgrenze laut Wartungsplan notwendig sein.
Im Sinne der internationalen Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 wendet KTM Qualitätssicherungsprozesse an, die zu höchstmöglicher Produktqualität führen.
DEUTSCH
4
INHALTSVERZEICHNIS »
Seite
LAGE DER SERIENNUMMERN . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Fahrgestell-Nummer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Motor-Nummer, Motor-Typ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
BEDIENUNGSELEMENTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Kupplungshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Chokehebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Handbremshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5
Multifunktions-Digitaltacho . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Display . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6
Einstellmöglichkeiten am Display . . . . . . . . . . . . . . .7
Temperaturanzeige der Kühlflüssigkeit . . . . . . . . . . . .8
Kontrollampen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Drehzahlmesser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8
Zündschloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Kombischalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9
Not-Aus-Schalter, Lichtschalter, Startknopf . . . . . . . .9
Ablagefach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Tankverschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Sitzbankschloss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Kraftstoffhähne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10
Schalthebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Seitenständer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Mittelständer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Fußbremshebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11
Druckstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . .11
Zugstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . .12
Federvorspannung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
Druckstufendämpfung des Federbeines . . . . . . . . . .12
Zugstufendämpfung des Federbeines . . . . . . . . . . . .12
Federvorspannung des Federbeines . . . . . . . . . . . . .13
Gepäckträgerplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Haltegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Fußrasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE ZUR INBETRIEB-
NAHME DES MOTORRADES . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Hinweise zur ersten Inbetriebnahme . . . . . . . . . . . .14
Einfahren des LC8 Motors . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Zubehör und Zuladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
FAHRANLEITUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme . . . . . . . . .15
Startvorgang bei kaltem Motor . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Startvorgang bei warmem und heissem Motor . . . . . .16
Anfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Schalten, Fahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Abbremsen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Anhalten und Parken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Kraftstoff, tanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
SCHMIER- UND WARTUNGSTABELLE . . . . . . . . . . . . .20
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR 22
Sitzbank abnehmen und montieren . . . . . . . . . . . . .22
Bordwerkzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22
Gabel und Federbein einstellen . . . . . . . . . . . . . . . .23
Druckstufendämpfung der Gabel einstellen . . . . . . .23
Zugstufendämpfung der Gabel . . . . . . . . . . . . . . . .23
Federvorspannung der Gabel einstellen . . . . . . . . . .23
Druckstufendämpfung des Federbeines einstellen . . .24
Seite
Zugstufendämpfung des Federbeines einstellen . . . .24
Federvorspannung des Federbeines einstellen . . . . . .25
Gabelbeine entlüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Staubmanschetten der Telegabel reinigen . . . . . . . . .25
Kettenspannung kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . .25
Kettenspannung korrigieren . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Kettenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Kettenverschleiß prüfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26
Grundsätzliche Hinweise zu KTM Scheibenbremsen .27
Leerweg am Handbremshebel einstellen . . . . . . . . . .28
Bremsflüssigkeitsstand vorne prüfen . . . . . . . . . . . .28
Bremsflüssigkeit vorne nachfüllen . . . . . . . . . . . . . .28
Bremsklötze vorne kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . .28
Grundstellung des Fußbremshebels ändern . . . . . . .29
Bremsflüssigkeitsstand hinten prüfen . . . . . . . . . . .29
Bremsflüssigkeit hinten nachfüllen . . . . . . . . . . . . .29
Bremsklötze hinten kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . .29
Vorderrad aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . .30
Hinterrad aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . .31
Dämpfungsgummi der Hinterradnabe prüfen . . . . . .31
Reifen, Reifenluftdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Speichenspannung kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . .32
Batterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32
Batterie aus- und einbauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Batterie laden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Starthilfekabel anschließen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Hauptsicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
Sicherungen für einzelne Stromverbraucher . . . . . . .34
Scheinwerferlampen tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . .35
Leuchtweite des Scheinwerfers einstellen . . . . . . . . .36
Brems- Rücklichtlampen tauschen . . . . . . . . . . . . .36
Blinkerlampe tauschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
Kühlsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37
Kühlflüssigkeitsstand im Ausgleichsbehälter prüfen .37
Kühlflüssigkeitsstand im Kühler prüfen . . . . . . . . . .38
Kühlsystem entlüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38
Grundstellung des Kupplungshebels ändern . . . . . .39
Ölstand der hydraulischen Kupplung prüfen . . . . . . .39
Gasseilzüge - Spiel prüfen und einstellen . . . . . . . . .39
Chokeseilzug - Spiel prüfen und einstellen . . . . . . . .40
Leerlaufdrehzahl des Motors einstellen . . . . . . . . . .40
Motoröl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Motorölstand kontrollieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40
Motoröl und Ölfilter wechseln, Ölsiebe reinigen . . . .41
Zündkurve für niederoktanigen Kraftstoff aktivieren . .44
FEHLERSUCHE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45
REINIGUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47
KONSERVIERUNG FÜR DEN WINTERBETRIEB . . . . . .47
LAGERUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47
INBETRIEBNAHME NACH DER STILLLEGUNG . . . . . .47
TECHNISCHE DATEN – FAHRGESTELL . . . . . . . . . . . .48
TECHNISCHE DATEN – MOTOR . . . . . . . . . . . . . . . . . .50
STICHWORTVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52
SCHALTPLAN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .ANHANG
DEUTSCH
5
LAGE DER SERIENNUMMERN »
Fahrgestell-Nummer
Die Fahrgestell-Nummer befindet sich auf der rechten Seite des Steuerkopfrohres und am Typenschild. Notieren Sie sich diese Nummer auf Seite 1
Motor-Nummer, Motor-Typ
Motornummer und Motortyp sind im Bereich des Schalthebels in das Motorgehäuse eingeprägt. Notieren Sie sich diese Nummer auf Seite 1.
Kupplungshebel
Der Kupplungshebel [1] ist am Lenker links angebracht. Mit der Einstellschraube [A] kann die Grundstellung des Kupplungshebels verändert werden (siehe
Wartungsarbeiten). Die Kupplung wird hydraulisch betätigt und stellt sich automatisch nach.
Chokehebel
Zieht man den Chokehebel [2], wird in den Vergasern eine Bohrung freigege­ben, über die der Motor zusätzlich Kraftstoff ansaugen kann. Dadurch ergibt sich ein „fettes“ Kraftstoff-Luftgemisch, wie es beim Kaltstart benötigt wird. Die Kraftstoffmenge und damit die Motordrehzahl wird durch die Stellung des Chokehebels bestimmt. Bei Temperaturen über 5°C genügt es, den Chokehebel die Hälfte seines gesam­ten Weges zu ziehen. Bei Temperaturen unter 5°C sollte der Chokehebel ganz gezogen werden. Schiebt man den Chokehebel bis zum Anschlag nach vorne, wird die Bohrung wieder verschlossen.
Handbremshebel
Der Handbremshebel [3] befindet sich am Lenker rechts und betätigt die Vorderradbremse. Mit der Einstellschraube [B] kann die Grundstellung des Handbremshebels verändert werden (siehe Wartungsarbeiten).
BEDIENUNGSELEMENTE »
1
2
3
B
A
DEUTSCH
6
BEDIENUNGSELEMENTE »
Multifunktions-Digitaltacho
Der Multifunktions-Digitaltacho ist in 3 Teile gegliedert. Mit den Funktionstasten MODE und SET [1] ändern Sie die Anzeige und die Grundeinstellungen des Displays.
Das Display [2] zeigt alle für Sie interessanten Daten an. 5 Anzeigemodi kön­nen mit der Funktionstaste MODE gewählt werden.
Die Kontrollampen [3] geben Ihnen zusätzliche Information über den Betriebs­zustand des Motorrades.
Display
TEST Wenn Sie die Zündung einschalten leuchten 1 Sekunde alle Anzeigesegmente zum Funktionstest auf.
WS (wheel size) Die Anzeige wechselt und es wird 1 Sekunde lang der Durchmesser des Vorderrades in Zoll angezeigt (WS = wheel size). Danach wird der Modus UHR angezeigt, bzw. jener Modus, der aktiv war als die Zündung ausgeschaltet wurde.
UHR Die Anzeige UHR erkennen Sie an den blinkenden Punkten zwischen Stunden und Minuten. Angezeigt wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssigkeit und die Uhr. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktions­taste MODE.
ODO Im Modus ODO wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssigkeit und die Summe der zurückgelegten Kilometer bzw. Meilen angezeigt. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktions­taste MODE.
TRIP 1 Im Modus TRIP 1 wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssigkeit und der Tageskilometerzähler 1 angezeigt. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktions­taste MODE.
TRIP 2 Im Modus TRIP 2 wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssigkeit und der Tageskilometerzähler 2 angezeigt. Um in den nächsten Anzeigemodus zu kommen, drücken Sie die Funktionstaste MODE.
TRIP F Im Modus TRIP F (fuel) wird die Geschwindigkeit, die Temperatur der Kühlflüssigkeit und die zurückgelegte Distanz seit Erreichen der Kraftstoff­Reservemarke (Kraftstoff-Kontrollampe blinkt) angezeigt. Um wieder in den Anzeigemodus UHR zu kommen, drücken Sie die Funktions­taste MODE.
TEST
WS
ODO
CLOCK
TRIP 1
TRIP 2
TRIP F
1 2 3
BEDIENUNGSELEMENTE »
DEUTSCH
7
Einstellmöglichkeiten am Display
KILOMETER ODER MEILEN. Sie können Geschwindigkeit und Entfernungen in Kilometer oder Meilen am Display anzeigen lassen. Bei Fernreisen lässt sich die Anzeige dem Land ent­sprechend anpassen. Um von Kilometer auf Meilen zu wechsen, schalten Sie die Zündung ein und drücken die Funktionstaste MODE [1] ca. 10 Sekunden lang. Die Anzeige km/h wechselt auf mph. Die Geschwindigkeit und die gespeicherten Entfer­nungen werden in Meilen umgerechnet und angezeigt. Um wieder auf Kilometer zu wechseln, gehen Sie wie oben beschrieben vor.
UHR Zündung einschalten und in Anzeigemodus UHR schalten. Funktionstasten MODE [1] und SET [2] gleichzeitig drücken. Die Ziffern der Uhr beginnen zu blinken. Mit der Funktionstaste MODE werden die Stunden eingestellt, mit der Funktionstaste SET die Minuten. Danach die Funktionstasten MODE und SET gleichzeitig drücken.
HINWEIS: Wenn die Uhr nicht mehr mit Strom versorgt wird, wird 0:00 angezeigt. Ursache kann eine defekte Sicherung oder ein Schaden in der Bordelektrik sein (siehe Fehlersuche).
TRIP 1 Der Tageskilometerzähler 1 läuft immer mit und zählt bis 999,9. Mit ihm kann die Streckenlänge bei Ausfahrten oder die Distanz zwischen 2 Tankstops gemessen werden. Um den Tageskilometerzähler 1 auf Null zu stellen, schalten Sie die Zündung ein, gehen in Anzeigemodus TRIP 1 und drücken die Funktionstaste SET.
TRIP 2 ZURÜCKSTELLEN Der Tageskilometerzähler 2 läuft immer mit und zählt bis 999,9. Er kann wie TRIP 1 verwendet werden, eignet sich aber in Verbindung mit einem als Zubehör erhältlichen Schalter (siehe unten) besonders für Fahrten nach Roadbook. Um den Tageskilometerzähler 2 auf Null zu stellen, schalten Sie die Zündung ein, gehen in Anzeigemodus TRIP 2 und drücken die Funktionstaste SET.
HINWEIS: Als Zubehör ist ein Tripmaster-Schalter (TeileNr 582.14.069.044) erhältlich, der die Funktionen des Tageskilometerzählers 2 erweitert. Sie können damit die angezeigte Strecke in O,1-Schritten nach oben oder unten korrigieren. Wenn Sie sich z.B. bei einer Fahrt nach Roadbook verfahren haben, kann auf sehr einfache Weise die Anzeige wieder an das Roadbook angepaßt werden. Außerdem können damit die Anzeigemodi gewechselt werden. Der Schalter wird am Lenker montiert, Sie brauchen die Hand also nicht vom Lenker nehmen.
TRIP F Wenn der Kraftstoffpegel die Reservemarke erreicht, wechselt die Anzeige auto­matisch auf TRIP F und beginnt zu zählen (egel welcher Anzeigemodus vor­her aktiv war). Gleichzeitig beginnt die Kraftstoffwarnleuchte zu blinken. Der Reservekraftstoff reicht noch für ca. 50 Kilometer. Nach dem Tanken dauert es ca 3 Minuten, bis TRIP F automatisch auf 0 stellt und in den vorherigen Anzeigemodus wechselt.
1 10 sec
1
2
2
2
DEUTSCH
8
BEDIENUNGSELEMENTE »
Temperaturanzeige der Kühlflüssigkeit
Die Temperaturanzeige [1] im Display besteht aus 7 Balken. Je mehr Balken leuchten, desto heißer ist die Kühlflüssigkeit. Wenn der untere Balken auf­leuchtet hat die Kühlflüssigkeit ca 40°C erreicht. Beim Aufleuchten des obe­ren Balkens (ca. 120°C) beginnen gleichzeitig alle Balken zu blinken und die rote Warnlampe [2] beginnt zu leuchten.
MÖGLICHE URSACHEN FÜR DEN TEMPERATURANSTIEG UND SOMIT FÜR DAS AUFLEUCHTEN DER ROTEN KÜHLFLÜSSIGKEITSTEMPERATUR-WARNLAMPE:
– LANGSAME FAHRT UND HOHE BELASTUNG BEI HOHER LUFTTEMPERATUR – ZU WENIG KÜHLFLÜSSIGKEIT IM SYSTEM – LÜFTER AM KÜHLER LÄUFT NICHT – UNSACHGEMÄSSER GEBRAUCH DER KUPPLUNG BEI LANGSAMER FAHRT
Kontrolllampen
Die grüne Kontrollampe leuchtet bei eingeschaltetem Blinker im Blinkrhythmus. HINWEIS: Wenn ein Blinker ausgefallen ist, blinkt die Kontrollampe schneller.
Die grüne Kontrollampe leuchtet, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist.
Die blaue Kontrollampe leuchtet, wenn das Fernlicht eingeschaltet ist.
Die rote Warnlampe beginnt zu leuchten, wenn die Kühlflüssigkeit ca. 120°C erreicht hat.
Die orange Warnlampe beginnt zu blinken wenn der Kraftstoffpegel die Reservemarke erreicht. Gleichzeitig wird im Display auf Anzeige TRIP F umgeschaltet (siehe TRIP F).
Die rote Warnlampe leuchtet wenn die Zündung eingeschaltet ist und der Motor nicht läuft. Wird der Motor gestartet, erlischt die Warnlampe, sobald genügend Öldruck vorhanden ist.
Diese Kontrollampe ist funktionslos.
Drehzahlmesser
Der Drehzahlmesser zeigt die Motordrehzahl in Umdrehungen pro Minute an. Drehen Sie den Motor maximal bis zur schwarzen Markierung bei 9500/min. Ab 9600/min beginnt der Drehzahlbegrenzer einzusetzen, dadurch wird die Motorleistung oberhalb dieser Drehzahl stark reduziert.
120°C (248°F)
110°C (230°F)
100°C (212°F)
70°C (158°F)
60°C (140°F)
50°C (122°F)
40°C (104°F)
1
2
DEUTSCH
9
BEDIENUNGSELEMENTE »
Zündschloß
Das Zündschlosses [1] hat 3 Schaltstellungen.
Zündung aus, (Motor kann nicht gestartet werden)
Zündung ein, (Motor kann gestartet werden)
Zündung aus, Lenkung blockiert Um auf Stellung schalten zu können, den Zündschlüssel in Stellung
niederdrücken, Lenkung ganz nach links einschlagen und den
Zündschlüssel nach links drehen.
Der Zündschlüssel läßt sich in den Schaltstellungen und abziehen.
Kombischalter
Mit der Schaltwippe [2] wird auf- und abgeblendet.
= Fernlicht
= Abblendlicht
Mit dem Taster [3] wird das Lichtsignal (Fernlicht) betätigt.
Der Blinkerschalter [4] geht nach dem Schaltvorgang in die Mittel-stel­lung zurück. Zum Ausschalten des Blinkers, den Blinkerschalter zum Schaltergehäuse drücken.
Mit dem Taster [5] wird das Horn betätigt.
Not-Aus-Schalter, Lichtschalter, Startknopf
Der Not-Aus-Schalter [6] ist für Notsituationen gedacht und sollte nicht zum Abstellen des Motors verwendet werden. In Stellung ist der Motor betriebsbereit (Zündstromkreis und Starterstromkreis sind eingeschaltet). In Stellung läßt sich der Motor nicht starten (Zündstromkreis und Starter­stromkreis sind unterbrochen).
Der Lichtschalter [7] hat 3 Schaltstellungen:
= Licht aus
= Begrenzungslicht ein
= Scheinwerfer ein
Mit dem Startknopf [8] wird der E-Starter betätigt.
1
2
3
2
4
5
6
7
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BEDIENUNGSELEMENTE »
Tankverschlüsse
Die 950 Adventure hat 2 getrennte Kraftstofftanks. Die beiden Tankverschlüsse [2] sind versperrbar und mit einem Tankbelüftungssystem ausgestattet. Zum Öffnen den Zündschlüssel einstecken, 45° im Uhrzeigersinn drehen und Tankverschluß aufklappen. Der Zündschlüssel kann abgezogen werden, um den zweiten Tankverschluß zu öffnen. Danach Tankverschlüsse einfach zudrücken.
Sitzbankschloss
Die Sitzbank ist mit dem seitlich angebrachten Schloss [3] entriegelt werden. Dazu Zündschlüssel einstecken und gegen den Uhrzeigersinn drehen. Sitzbank abnehmen und montieren siehe Wartungsarbeiten.
Kraftstoffhähne
Die 950 Adventure ist mit 3 Kraftstoffhähnen ausgerüstet, die aber nur zum Abnehmen der Kraftstofftanks geschlossen werden müssen.
Wenn die Kraftstoffpumpe nicht läuft, kann kein Kraftstoff zu den Vergasern gelangen, daher braucht der Kraftstoffhahn [4] beim Abstellen des Fahrzeuges nicht geschlossen werden.
Die beiden Kraftstoffhähne [5] müssen bei Betrieb immer offen sein. Durch einen Verbindungsschlauch wird ein Niveauausgleich in den Kraftstofftanks erzielt.
Ablagefach
Vor der Sitzbank befindet sich ein Ablagefach, in dem Sie kleine Gegenstände unterbringen können, die Sie öfter benötigen. Zum Öffnen den Schnellverschluss [1] ca 180° gegen den Uhrzeigersinn dre­hen und Deckel anheben. Zum Schließen den Deckel zuklappen, Schnell­verschluss in das Widerlager einführen und 180° im Uhrzeigersinn drehen.
1
2
2
3
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DEUTSCH
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BEDIENUNGSELEMENTE »
Schalthebel
Der Schalthebel ist am Motor links montiert. Die Lage der Gänge ist aus der Abbildung ersichtlich. Die Neutral- oder Leerlaufstellung befindet sich zwischen dem 1. und 2. Gang.
Seitenständer
Der Seitenständer [1] ist mit dem Sicherheitsstartsystem gekoppelt. Beachten Sie die Fahranleitung.
Mittelständer
Zusätzlich zum Seitenständer ist das Fahrzeug mit einem Mittelständer [2] ausgestattet
Fußbremshebel
Der Fußbremshebel [3] befindet sich vor der rechten Fußraste. Die Grund­stellung kann Ihrer Sitzposition entsprechend angepaßt werden (siehe Wartungsarbeiten).
Druckstufendämpfung der Gabel
An der Gabel kann der Dämpfungsgrad beim Einfedern (Druckstufendämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten der Gabel auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschrauben [5] befinden sich unter der Verschlußkappe [4] am unte­ren Ende der Gabelbeine. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein ab­stimmen“.
4
5
3
2
1
1
2,3,4,5,6
N
DEUTSCH
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BEDIENUNGSELEMENTE »
Zugstufendämpfung der Gabel
An der Gabel kann auch der Dämpfungsgrad beim Ausfedern (Zugstufen­dämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten der Gabel auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschrauben [1] befinden sich am oberen Ende der Gabelbeine. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein ab­stimmen“.
Federvorspannung der Gabel
Die Federvorspannung der Gabel kann mit den Einstellschrauben [2] verän­dert werden. Verwenden Sie dazu einen Gabelschlüssel 24 mm. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.
Druckstufendämpfung des Federbeines
Am Federbein kann der Dämpfungsgrad beim Einfedern (Druckstufendämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten des Federbeines auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Der Dämpfungsgrad kann im Low- und Highspeed Bereich (Dual Compression Control) eingestellt werden. Die Bezeichnung Low- und Highspeed ist auf die Bewegung des Federbeines beim Einfedern bezogen und nicht auf die Fahrtgeschwindigkeit des Motorrades.
Die Einstellschraube [3] für den Lowspeed Bereich kann mit einem Schraubendreher verstellt werden.
Die Einstellschraube [4] für den Highspeed Bereich kann mit einem Steckschlüssel 17 mm verstellt werden.
Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.
Zugstufendämpfung des Federbeines
Am Federbein kann auch der Dämpfungsgrad beim Ausfedern (Zugstufen­dämpfung) verstellt werden. Sie können damit das Dämpfungsverhalten des Federbeines auf ihren Fahrstil und die Zuladung abstimmen. Die Einstellschraube [5] befindet sich am Federbein unten. Weitere Beschreibungen finden Sie im Kapitel „Gabel und Federbein einstellen“.
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Federvorspannung des Federbeines
Die Federvorspannung des Federbeines kann mit dem Handrad [1] stufenlos verstellt werden. Dadurch kann das Federbein auf Körpergewicht und Zuladung optimal abgestimmt werden. Zum Verstellen kann das Handrad nach außen geschwenkt werden.
Gepäckträgerplatte
An der Gepäckträgerplatte [2] kann die Grundplatte für das Koffersystem Ihrer Wahl befestigt werden.
– DIE GEPÄCKTRÄGERPLATTE DARF MIT MAXIMAL 8 KG BELASTET WERDEN. – BEACHTEN SIE DIE VORSCHRIFTEN DES KOFFERHERSTELLERS.
Haltegriffe
Der Beifahrer kann sich an den beiden Haltebügeln [3] festhalten.
Fußrasten
Die Fußrasten [4] für den Beifahrer sind aufklappbar.
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ALLGEMEINE TIPPS UND WARNHINWEISE ZUR INBETRIEBNAHME »
Hinweise zur ersten Inbetriebnahme
– Vergewissern Sie sich, dass die Arbeiten der „Auslieferungs-
inspektion“ von Ihrer KTM Fachwerkstätte durchgeführt wur­den. Sie erhalten die AUSLIEFERUNGSURKUNDE und das SER­VICEHEFT bei der Fahrzeugübergabe.
– Lesen Sie vor der ersten Fahrt die gesamte Bedienungsanlei-
tung aufmerksam durch.
– Nummern von Fahrgestell, Motor und Schlüssel auf Seite 1 ein-
tragen. – Machen Sie sich mit den Bedienungselementen vertraut. – Stellen Sie den Handbremshebel und den Fußbremshebel in
die für Sie angenehmste Stellung. – Dieses Motorrad ist mit 2 Katalysatoren ausgerüstet. Bleihaltiger
Kraftstoff zerstört die Katalysatoren. Verwenden Sie daher nur
unverbleiten Kraftstoff. – Gewöhnen Sie sich auf einem leeren Parkplatz an das Handling
des Motorrades, bevor Sie eine größere Ausfahrt machen.
Versuchen Sie auch einmal möglichst langsam und im Stehen
zu fahren, um mehr Gefühl für das Motorrad zu bekommen. – Machen Sie keine Geländefahrten, die Ihre Fähigkeiten und
Erfahrung überfordern. – Halten Sie während der Fahrt den Lenker mit beiden Händen
fest und lassen Sie die Füße auf den Fußrasten. – Nehmen Sie den Fuß vom Bremshebel wenn Sie nicht brem-
sen wollen. Wird der Fußbremshebel nicht freigegeben, schlei-
fen die Bremsklötze ununterbrochen und die Bremse wird über-
hitzt. – Nehmen Sie keine Veränderungen am Motorrad vor und ver-
wenden Sie immer „Original KTM Ersatzteile”. Ersatzteile von
anderen Herstellern können die Sicherheit des Motorrades
beeinträchtigen. – Motorräder reagieren empfindlich auf Veränderung der Gewichts-
verteilung. Beachten Sie den Abschnitt „Zubehör und Zuladung“,
wenn Sie Gepäck mitnehmen. – Beachten Sie die Einfahrvorschriften.
Einfahren des LC8 Motors
Auch noch so fein bearbeitete Flächen an den Motorteilen haben rauhere Oberflächen als Teile, die schon längere Zeit aufeinander gleiten. Jeder Motor muß daher einlaufen, aus diesem Grund darf er während der ersten 1000 Kilometer nicht bis an seine Leistungsgrenze beansprucht werden. Während der ersten 1000 km muß das Fahrzeug mit geringer, wechselnder Belastung einge­fahren werden. Die maximale Drehzahl darf 6500 U/min nicht über­schreiten. Erst nach 1000 km darf der Motor bis zur schwarzen Markierung des Drehzahlmessers (9500/min) hochgedreht wer­den. Höhere Drehzahlen als oben angegeben und hohe Drehzahlen bei kaltem Motor wirken sich negativ auf die Lebensdauer aus.
– ZIEHEN SIE SICH FÜR DIE FAHRT ENTSPRECHEND AN. CLEVERE
KTM-FAHRER TRAGEN STETS EINEN HELM, STIEFEL, HANDSCHUHE
UND EINE JACKE, EGAL OB ES SICH UM EINE TAGESREISE ODER
NUR UM EINE KURZE AUSFAHRT HANDELT. DIE SCHUTZKLEIDUNG
SOLLTE AUFFÄLLIG SEIN, DAMIT SIE SCHON FRÜH VON ANDEREN
VERKEHRSTEILNEHMERN GESEHEN WERDEN. DER BEIFAHRER
BRAUCHT SELBSTVERSTÄNDLICH AUCH ENTSPRECHENDE
SCHUTZKLEIDUNG. – FAHREN SIE NICHT NACH ALKOHOLKONSUM – SCHALTEN SIE AUF IHREN FAHRTEN IMMER DAS LICHT EIN, DAMIT
SIE VON DEN ANDEREN VERKEHRSTEILNEHMERN FRÜH GESEHEN
WERDEN. – BEI JEDER FAHRT MÜSSEN DIE ERSTEN KILOMETER MIT MÄSSI-
GER GESCHWINDIGKEIT GEFAHREN WERDEN, BIS DIE REIFEN DIE
NÖTIGE BETRIEBSTEMPERATUR ERREICHT HABEN. ERST DANN
IST EINE OPTIMALE HAFTUNG GEWÄHRLEISTET. – VORDER- UND HINTERRAD DÜRFEN NUR MIT REIFEN GLEICHAR-
TIGER PROFILGESTALTUNG BEREIFT SEIN.
– DIE REIFEN MÜSSEN FÜR EINE HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT VON
240 KM/H (GESCHWINDIGKEITS-SYMBOL V) AUSGELEGT SEIN UND MÜSSEN VON KTM FREIGEGEBEN SEIN.
– WENN REIFEN MIT EINEM GESCHWINDIGKEITSINDEX NIEDRIGER
ALS „V“ (240 KM/H) DARF DIE ENTSPRECHENDE HÖCHST­GESCHWINDIGKEIT NICHT ÜBERSCHRITTEN WERDEN. ES MUSS EINE KLEBEFOLIE MIT ANGABE DER HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT IM SICHTBEREICH DES FAHRERS AM MOTORRAD ANGEBRACHT WERDEN.
– NEUE REIFEN HABEN EINE GLATTE OBERFLÄCHE UND DAHER
NICHT DIE VOLLE HAFTFÄHIGKEIT. DIE GESAMTE LAUFFLÄCHE MUSS DIE ERSTEN 200 KILOMETER BEI GEMÄSSIGTER FAHRWEISE DURCH EINFAHREN IN WECHSELNDEN SCHRÄGLAGEN AUFGE­RAUHT WERDEN. ERST DURCH DAS EINFAHREN WIRD DIE VOLLE HAFTFÄHIGKEIT DES REIFENS ERREICHT.
– RÄDER MIT ANDEREM FELGENDURCHMESSER ODER ANDERER
FELGENBREITE DÜRFEN KEINESFALLS EINGEBAUT WERDEN ­DAS FAHRVERHALTEN IST DADURCH NICHT MEHR SICHER.
– BEFOLGEN SIE DIE VERKEHRSVORSCHRIFTEN, FAHREN SIE DEFEN-
SIV UND VORAUSSCHAUEND UM GEFAHREN MÖGLICHST FRÜH ZU ERKENNEN.
– PASSEN SIE DIE FAHRTGESCHWINDIGKEIT DEN VERHÄLTNISSEN
UND IHREM FAHRKÖNNEN AN
– FAHREN SIE VORSICHTIG AUF UNBEKANNTEN STRASSEN BZW. IN
UNBEKANNTEM GELÄNDE.
– ERNEUERN SIE DAS HELMVISIER BZW. DAS BRILLENGLAS RECHT-
ZEITIG, UM IN JEDER SITUATION DIE BESTMÖGLICHE SICHT ZU HABEN. BEI GEGENLICHT IST MAN MIT ZERKRATZTEM VISIER ODER ZERKRATZTER BRILLE PRAKTISCH BLIND.
– LASSEN SIE DAS MOTORRAD NIE UNBEAUFSICHTIGT SOLANGE DER
MOTOR LÄUFT.
Zubehör und Zuladung
Zubehörteile und Gepäck können die Fahrstabilität eines Motorrades wesentlich verringern. Beachten Sie daher besonders die unten ange­führten Warnhinweise.
– FAHREN SIE NIEMALS SCHNELLER ALS 130 KM/H, WENN SIE
ZUBEHÖRTEILE AM MOTORRAD MONTIERT HABEN. ZUBEHÖRTEILE KÖNNEN BESONDERS IM HOCHGESCHWINDIGKEITSBEREICH DAS FAHRVERHALTEN DES MOTORRADES ERHEBLICH VER­SCHLECHTERN.
– FAHREN SIE NIEMALS SCHNELLER ALS 130 KM/H, WENN IHR
MOTORRAD MIT KOFFERN BZW. ANDEREM GEPÄCK BELADEN IST. BEI HÖHEREN GESCHWINDIGKEITEN VERSCHLECHTERT SICH DAS FAHRVERHALTEN DES MOTORRADES UND ES KANN LEICHT AUS­SER KONTROLLE GERATEN.
– WENN SIE KOFFER MONTIERT HABEN, DARF DIE VOM HERSTELLER
VORGEGEBENE MAXIMALE ZULADUNG NICHT ÜBERSCHRITTEN WERDEN.
– BEFESTIGEN SIE DAS GEPÄCK MÖGLICHST NAHE AN DER
FAHRZEUGMITTE UND VERTEILEN SIE DAS GEWICHT GLEICHMÄS­SIG AUF VORDERRAD UND HINTERRAD SOWIE LINKS UND RECHTS.
– GEPÄCK MUSS SICHER UND AUSREICHEND BEFESTIGT WERDEN,
LOSES GEPÄCK BEEINTRÄCHTIGT DIE FAHRSICHERHEIT ER­HEBLICH.
– HOHE ZULADUNG VERÄNDERT DAS FAHRVERHALTEN DES MOTOR-
RADES UND VERLÄNGERT DIE BREMSWEGE STARK, PASSEN SIE DIE FAHRGESCHWINDIGKEIT ENTSPRECHEND AN.
– ÜBERSCHREITEN SIE KEINESFALLS DAS HÖCHSTZULÄSSIGE
GESAMTGEWICHT UND DIE ACHSLASTEN. DAS HÖCHSTZULÄS­SIGE GESAMTGEWICHT ERGIBT SICH AUS FOLGENDEN GEWICHTEN: – MOTORRAD BETRIEBSBEREIT UND VOLLGETANKT – GEPÄCK – FAHRER UND BEIFAHRER MIT SCHUTZKLEIDUNG UND HELM
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FAHRANLEITUNG »
Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme
Beim Betrieb muss das Motorrad in technisch einwandfreiem Zustand sein. Im Interesse der Fahrsicherheit sollten Sie sich zur Gewohnheit machen, am Motorrad vor jeder Inbetriebnahme eine allgemeine Überprüfung vorzunehmen. Folgende Kontrollen sollten dabei durchgeführt werden:
1 KRAFTSTOFF
Kraftstoffmenge in den Tanks prüfen.
2 KETTE
Eine lockere Kette kann von den Kettenrädern fallen, eine stark abgenützte Kette kann reißen und mit einer ungeschmierten Kette tritt unnötiger Verschleiß an Kette und Kettenräder auf.
3 REIFEN
Reifen auf Beschädigungen prüfen. Reifen mit einem Schnitt oder einer Beule müssen erneuert werden. Die Profiltiefe muß den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Der Luftdruck ist ebenfalls zu prüfen. Wenig Profil und falscher Luftdruck verschlechtern das Fahrverhalten.
4 BREMSEN
Funktion prüfen, Bremsflüssigkeitsstand im Vorratsbehälter prüfen. Die Vorratsbehälter sind so dimensioniert, daß auch bei abgenützten Bremsklötzen kein Nachfüllen erforderlich ist. Fällt der Bremsflüssigkeitsstand unter den Minimalwert, deutet dies auf Undichtheiten im Bremssystem bzw. total abgenützte Bremsklötze hin. Lassen Sie das Bremssystem in einer KTM­Fachwerkstätte überprüfen, da mit einem Bremsversagen zu rechnen ist. Der Zustand der Bremsschläuche und die Bremsbelagstärke müssen eben­falls kontrolliert werden. Leerweg am Handbremshebel und Fußbremshebel kontrollieren.
5 SEILZÜGE
Einstellung und Leichtgängigkeit der Gasseilzüge und des Chokeseilzuges prüfen.
6 KÜHLFLÜSSIGKEIT
Kühlflüssigkeitsstand bei kaltem Motor prüfen.
7 ELEKTRISCHE ANLAGE
Motor starten und Scheinwerfer, Schlußlicht, Bremslicht, Blinker, Kontrollampen und Horn auf Funktion prüfen.
8 MOTORÖLSTAND KONTROLLIEREN
Zu wenig Motoröl führt zu vorzeitigem Verschleiß und in weiterer Folge zum Motorschaden.
9 GEPÄCK, ZULADUNG
Überschreiten Sie keinesfalls das höchstzulässige Gesamtgewicht (400 kg) und die Radlasten des Motorrades. Das höchstzulässige Gesamtgewicht ergibt sich aus folgenden Gewichten: – Motorrad betriebsbereit und vollgetankt (220 kg) – Gepäck und Zubehör – Fahrer und Beifahrer mit Schutzkleidung und Helm Passen Sie Reifenluftdruck sowie Federvorspannung und Dämpfungs­eigenschaften von Gabel und Federbein dem Gesamtgewicht an.
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RÜCKSPIEGEL Auf das Motorrad setzen und Einstellung der Rückspiegel prüfen.
FAHREN SIE NIEMALS SCHNELLER ALS 130 KM/H WENN IHR MOTORRAD MIT KOFFERN BZW. ANDEREM GEPÄCK BELADEN IST. BEI HÖHEREN GESCHWINDIGKEITEN VERSCHLECHTERT SICH DAS FAHRVERHALTEN DES MOTORRADES UND ES KANN LEICHT AUSSER KONTROLLE GERATEN.
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FAHRANLEITUNG »
Startvorgang bei kaltem Motor
1 Not-Aus-Schalter [1] einschalten 2 Zündung einschalten (Zündschlüssel [2] in Stellung )
HINWEIS: Nach dem Einschalten der Zündung ist meistens das Arbeitsgeräusch der Kraftstoffpumpe kurz hörbar.
3 Getriebe auf Leerlauf schalten (grüne Kontrollampe N [3] leuchtet) 4 Kaltstarthilfe (Choke) [5] betätigen
Bei Aussentemperaturen über 5°C den Chokehebel nur die Hälfte seines vollen Weges betätigen. Bei Außentemperaturen unter 5°C den Chokehebel über seinen vollen Weg betätigen.
5 Kein Gas geben und Startknopf [6] betätigen 6 Sobald der Motor läuft muss die Öldruck-Warnlampe [4] verlöschen. 7 Den Chokehebel nach kurzer Zeit (max 1 km) zurückstellen. 8 Motorrad vom Hauptständer bzw. vom Seitenständer nehmen
STARTEN SIE DEN MOTOR NICHT IN EINEM GESCHLOSSENEN RAUM UND LAS­SEN SIE IHN DORT AUCH NICHT LAUFEN. AUSPUFFGASE SIND GIFTIG UND KÖN­NEN ZU BEWUSSTLOSIGKEIT ODER ZUM TODE FÜHREN. SORGEN SIE BEIM BETRIEB DES MOTORS STETS FÜR AUSREICHENDE BELÜFTUNG.
– ERLISCHT DIE ÖLDRUCK-WARNLAMPE NICHT SOBALD DER MOTOR LÄUFT,
MOTOR SOFORT ABSTELLEN. WIRD DER MOTOR NICHT ABGESTELLT, TRITT INNERHALB KURZER ZEIT EIN MOTORSCHADEN AUF. MOTORÖLSTAND KON­TROLLIEREN BZW. KTM FACHWERKSTÄTTE AUFSUCHEN.
– MAXIMAL 5 SEKUNDEN UNUNTERBROCHEN STARTEN. BIS ZUM NÄCHSTEN
STARTVERSUCH MINDESTENS 5 SEKUNDEN WARTEN.
– DREHEN SIE DEN KALTEN MOTOR NICHT HOCH. DABEI KANN ES ZUM MOTOR-
SCHADEN KOMMEN, WEIL SICH DER KOLBEN SCHNELLER ERWÄRMT UND DADURCH AUSDEHNT ALS DER WASSERGEKÜHLTE ZYLINDER. MOTOR IMMER MIT GERINGER BELASTUNG WARMFAHREN.
WENN BEIM BETÄTIGEN DES STARTKNOPFES DER MOTOR NICHT DURCHDREHT: Kontrollieren Sie
– ob das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist – ob der Not-Aus-Schalter eingeschaltet ist – ob die Zündung eingeschaltet ist – ob der Scheinwerfer leuchtet (Lichtschalter in Stellung )
– wenn nicht, ist die Batterie entladen – wenn ja, wie im Kapitel „Fehlersuche“ beschrieben vorgehen bzw. KTM
Fachwerkstätte aufsuchen
WENN BEIM BETÄTIGEN DES STARTKNOPFES DER MOTOR DURCHDREHT, ABER NICHT ANSPRINGT: Kontrollieren Sie
– ob der Kraftstoffhahn offen ist – ob Sie den Chokehebel betätigt haben – ob genügend Kraftstoff im Tank ist
– wenn nicht, Kraftstoff nachtanken – wenn ja, wie im Kapitel „Fehlersuche“ beschrieben vorgehen bzw. KTM
Fachwerkstätte aufsuchen
HINWEIS: Dieses Motorrad ist mit einem Sicherheit-Startsystem ausgerüstet. Der Motor kann nur gestartet werden, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschal­tet ist, bzw. wenn der Kupplungshebel gezogen ist. Bei ausgeklapptem Seitenständer kann der Motor nur angelassen werden, wenn das Getriebe auf Leerlauf geschaltet ist, oder der Kupplungshebel gezogen ist. Wenn bei aus­geklappten Seitenständer ein Gang eingelegt wird und Sie den Kupplungshebel loslassen, bleibt der Motor stehen.
Startvorgang bei warmem und heissem Motor
1 Not-Aus-Schalter [1] einschalten 2 Zündung einschalten (Zündschlüssel [2] in Stellung ) 3 Getriebe auf Leerlauf schalten (grüne Kontrollampe N [3] leuchtet) 4 Kein Gas geben und Startknopf [6] betätigen 5 Sobald der Motor läuft muss die Öldruck-Warnlampe [4] erlöschen. 6 Motorrad vom Hauptständer bzw Seitenständer nehmen.
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FAHRANLEITUNG »
Anfahren
Licht einschalten, Kupplungshebel ziehen und 1. Gang einlegen. Kupplungshebel langsam freigeben und gleichzeitig Gas geben.
– KONTROLLIEREN SIE BEVOR SIE LOSFAHREN IMMER, OB DER
HAUPTSTÄNDER BIS ZUM ANSCHLAG NACH OBEN GESCHWENKT
IST. WENN DER STÄNDER AM BODEN STREIFT, KANN DAS
MOTORRAD AUSSER KONTROLLE GERATEN. – SCHALTEN SIE WÄHREND DER FAHRT IMMER DAS LICHT EIN, SIE
WERDEN DADURCH VON ANDEREN VERKEHRSTEILNEHMERN
WESENTLICH FRÜHER GESEHEN.
Schalten, Fahren
Der 1. Gang, mit dem Sie jetzt fahren, stellt den Anfahr- oder Berggang dar. Wenn die Verhältnisse (Verkehr, Steigung) es erlau­ben, können Sie in höhere Gänge schalten. Dazu Gas wegnehmen, gleichzeitig Kupplungshebel ziehen, nächsten Gang einlegen, Kupplungshebel freigeben und Gas geben. Wurde der Choke betä­tigt, ist dieser nach dem Erwärmen des Motors abzustellen. Geben Sie immer nur so viel Gas wie es Fahrbahn und Witterungsverhältnisse erlauben. Besonders in Kurven sollte vor­sichtig Gas gegeben werden. Durch apruptes Aufreißen des Gasdrehgriffes kann das Motorrad außer Kontrolle geraten, außer­dem erhöht sich der Kraftstoffverbrauch. Zum Zurückschalten Motorrad nötigenfalls abbremsen und gleich­zeitig Gas wegnehmen. Kupplungshebel ziehen und niedrigeren Gang einlegen, Kupplungshebel langsam freigeben und Gas geben bzw. nochmals schalten. Wenn zum Beispiel an einer Kreuzung der Motor abgewürgt wird, nur den Kupplungshebel ziehen und starten. Das Getriebe muß nicht in Neutral-Stellung gebracht werden.
– VERMEIDEN SIE ABRUPTE LASTWECHSEL IN KURVEN UND AUF
NASSER ODER RUTSCHIGER FAHRBAHN, DAS MOTORRAD KANN
DABEI LEICHT AUSSER KONTROLLE GERATEN. – SCHALTEN SIE WÄHREND DER FAHRT DAS ZÜNDSCHLOSS NIE IN
STELLUNG UND . – VERSUCHEN SIE NICHT WÄHREND DER FAHRT EINSTELLUNGS-
ÄNDERUNGEN AM MULTIFUNKTIONS-DIGITALTACHO VORZUNEH-
MEN. SIE WERDEN DADURCH VOM VERKEHR ABGELENKT UND DAS
MOTORRAD KANN AUSSER KONTROLLE GERATEN. – DER BEIFAHRER MUSS SICH WÄHREND DER FAHRT AM FAHRER
ODER AN DEN HALTEGRIFFEN DES GEPÄCKTRÄGERS FESTHALTEN
UND DIE FÜSSE AUF DIE SOZIUSFUSSRASTEN GEBEN. – ÜBERPRÜFEN SIE WIEDERHOLT DIE BEFESTIGUNG DER
GEPÄCKSTÜCKE UND KOFFER. – NACH EINEM STURZ IST DAS MOTORRAD WIE VOR JEDER
INBETRIEBNAHME ZU ÜBERPRÜFEN. – EIN VERBOGENER LENKER IST IMMER ZU ERNEUERN. KEINESFALLS
DEN LENKER RICHTEN, ER VERLIERT DADURCH SEINE STABILITÄT.
– HOHE DREHZAHLEN BEI KALTEM MOTOR WIRKEN SICH NEGATIV
AUF SEINE LEBENSDAUER AUS. SIE FAHREN DEN MOTOR AM
BESTEN IM MITTLEREN DREHZAHLBEREICH EINIGE KILOMETER
WARM, ERST DANN SOLLTE DER MOTOR VOLL BELASTET WERDEN.
DER MOTOR HAT SEINE BETRIEBSTEMPERATUR ERREICHT, SOBALD
DER 2. BALKEN DER TEMPERATURANZEIGE LEUCHTET. – BEGINNT DIE ROTE ÖLDRUCK-WARNLEUCHTE WÄHREND DER
FAHRT ZU LEUCHTEN, IST DER ÖLDRUCK ZU GERING, UM DEN
MOTORS AUSREICHEND ZU SCHMIEREN. HALTEN SIE SOFORT AN
UND STELLEN SIE DEN MOTOR AB. WIRD TROTZ LEUCHTENDER
WARNLAMPE WEITERGEFAHREN, TRITT INNERHALB KURZER ZEIT
EIN MOTORSCHADEN AUF. ÜBERPRÜFEN SIE DEN MOTORÖLSTAND
BZW. SETZEN SIE SICH MIT EINER AUTORISIERTEN KTM
FACHWERKSTÄTTE IN VERBINDUNG. – SCHALTEN SIE NIE VON VOLLGAS IN EINEN KLEINEREN GANG. DER
MOTOR WIRD DABEI ÜBERDREHT UND KANN BESCHÄDIGT WER-
DEN. AUSSERDEM KANN DURCH DAS BLOCKIEREN DES
HINTERRADES DAS MOTORRAD LEICHT AUSSER KONTROLLE
GERATEN. – NEHMEN SIE IHR MOTORRAD NIE OHNE LUFTFILTER IN BETRIEB,
SONST KANN STAUB UND SCHMUTZ IN DEN MOTOR GELANGEN
UND ZU ERHÖHTEM VERSCHLEISS FÜHREN.
– TRITT WÄHREND DER FAHRT DEUTLICH MERKBARER
LEISTUNGSVERLUST AUF, WEIL EIN ZYLINDER AUF GRUND EINES ZÜNDUNGSDEFEKTES AUSSETZT ODER VOLLKOMMEN AUSFÄLLT, MUSS SOFORT ANGEHALTEN WERDEN. GELANGT UNVERBRANN­TES KRAFTSTOFF-LUFTGEMISCH ZUM KATALYSATOR, WIRD ES DORT ENTZÜNDET UND DIE ENTSTEHENDE HITZE ZERSTÖRT KATALYSATOR UND ANGRENZENDE BAUTEILE.
– DIE ROTE KÜHLFLÜSSIGKEITSTEMPERATUR-WARNLAMPE BEGINNT
ZU LEUCHTEN, WENN DIE KÜHLFLÜSSIGKEIT 120°C ERREICHT HAT. MÖGLICHE URSACHEN FÜR DEN TEMPERATURANSTIEG: – LANGSAME FAHRT BEI HOHER BELASTUNG UND HOHER LUFT-
TEMPERATUR – ZU WENIG KÜHLFLÜSSIGKEIT IM SYSTEM – LÜFTER AM KÜHLER LÄUFT NICHT – UNSACHGEMÄSSER GEBRAUCH DER KUPPLUNG BEI LANGSA-
MER FAHRT LASSEN SIE DEN MOTOR ABKÜHLEN, ÜBERPRÜFEN SIE DEN KÜHLFLÜSSIGKEITSSTAND IM KÜHLER. VORSICHT VER- BRÜHUNGSGEFAHR! ES DARF NUR WEITERGEFAHREN WERDEN, WENN GENÜGEND FLÜSSIGKEIT IM KÜHLSYSTEM VORHANDEN IST.
– TRETEN WÄHREND DER FAHRT BETRIEBSUNÜBLICHE GERÄUSCHE
AUF, IST SOFORT ANZUHALTEN, DER MOTOR ABZUSTELLEN UND MIT EINER KTM-FACHWERKSTÄTTE KONTAKT AUFZUNEHMEN.
Abbremsen
Gas wegnehmen und mit Hand- und Fußbremse gleichzeitig brem­sen. Auf sandigem, regennaßem oder schlüpfrigem Untergrund soll vorwiegend die Hinterradbremse betätigt werden. Bremsen Sie stets mit Gefühl, blockierende Räder führen zum Schleudern oder zum Sturz. Schalten Sie dabei auch das Getriebe, der Geschwindigkeit entsprechend, in kleinere Gänge. Nützen Sie bei langen Talfahrten die Bremswirkung des Motors. Schalten Sie dazu das Getriebe 1 oder 2 Gänge zurück, überdre­hen Sie jedoch den Motor nicht. So brauchen sie wesentlich weni­ger zu bremsen und die Bremsen werden nicht überhitzt.
– BEI REGEN ODER NACH DEM WASCHEN DES MOTORRADES KANN
DURCH FEUCHTE BREMSSCHEIBEN DIE BREMSWIRKUNG VERZÖ­GERT EINSETZEN. DIE BREMSEN MÜSSEN TROCKENGEBREMST WERDEN.
– BEI FAHRTEN AUF SALZGESTREUTEN ODER VERSCHMUTZTEN
STRASSEN KANN DIE BREMSWIRKUNG EBENFALLS VERZÖGERT EINSETZEN. DIE BREMSEN MÜSSEN ERST SAUBERGEBREMST WERDEN.
– BERÜCKSICHTIGEN SIE DEN LÄNGEREN BREMSWEG, WENN SIE
BEIFAHRER ODER GEPÄCK MITFÜHREN.
– BEIM BREMSEN ERHITZEN SICH BREMSSCHEIBE, BREMSKLÖTZE,
BREMSSATTEL UND BREMSFLÜSSIGKEIT. JE HEISSER DIESE TEILE WERDEN, DESTO SCHWÄCHER IST DIE BREMSWIRKUNG. IM EXTREMFALL KANN DANN DAS KOMPLETTE BREMSSYSTEM AUS­FALLEN.
Anhalten und Parken
Motorrad abbremsen und Getriebe auf Leerlauf schalten. Zum Abstellen des Motors Zündung ausschalten. Motorrad auf festem Untergrund parken und absperren.
– STELLEN SIE DAS MOTORRAD IMMER AUF EINEN FESTEN UND
WAAGRECHTEN UNTERGRUND.
– LASSEN SIE DAS MOTORRAD NIE UNBEAUFSICHTIGT SOLANGE DER
MOTOR LÄUFT.
– MOTORRÄDER PRODUZIEREN BEI BETRIEB SEHR VIEL WÄRME. DER
MOTOR, DIE KÜHLER, DIE AUSPUFFANLAGE, DIE BREMSSCHEIBEN SOWIE DIE STOSSDÄMPFER KÖNNEN SEHR HEISS WERDEN. BERÜHREN SIE DIESE TEILE NACH INBETRIEBNAHME DES MOTORRADES NICHT UND ACHTEN SIE DARAUF, DASS SIE IHRE MASCHINE AN EINEM ORT ABSTELLEN, WO NICHT DIE WAHRSCHEINLICHKEIT BESTEHT, DASS FUSSGÄNGER SIE BERÜH­REN UND SICH DABEI VERBRENNEN.
– PARKEN SIE DAS MOTORRAD NIE AN STELLEN, AN WELCHEN
FEUERGEFAHR DURCH TROCKENES GRAS ODER ANDERE LEICHT BRENNBARE MATERIALIEN BESTEHT.
SIE SOLLTEN IMMER DEN ZÜNDSCHLÜSSEL ABZIEHEN, WENN SIE DAS MOTORRAD PARKEN, DAMIT ES NICHT VON UNBEFUGTEN IN BETRIEB GENOMMEN WERDEN KANN.
DEUTSCH
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FAHRANLEITUNG »
HINWEIS ZUM SEITENSTÄNDER: Seitenständer mit dem Fuß bis zum Anschlag nach vorne schwenken und Motorrad zur Seite neigen. Achten Sie auf festen Untergrund und sicheren Stand. Zur Sicherheit können Sie einen Gang einlegen.
DER SEITENSTÄNDER IST NUR FÜR DAS GEWICHT DES MOTORRADES AUSGELEGT. WENN SIE SICH AUF DAS MOTORRAD SETZEN UND DADURCH DEN SEITENSTÄNDER ZUSÄTZLICH BELASTEN, KANN DER SEITENSTÄNDER BZW. DAS MOTORGEHÄUSE BESCHÄDIGT WERDEN UND DAS MOTORRAD KANN UMFALLEN.
HINWEIS ZUM MITTELSTÄNDER: Um das Motorrad mit möglichst wenig Kraftaufwand auf dem Mittelständer abstellen zu können, empfehlen wir folgende Vorgangsweise: a) Mittelständer mit dem Fuß auf den Boden drücken b) Ständerausleger mit Körpergewicht belasten und Motorrad am
Fußrastenträger nach hinten ziehen (siehe Abb.)
Achten Sie auf festen Untergrund und sicheren Stand.
– DER MITTELSTÄNDER IST NUR FÜR DAS GEWICHT DES MOTORRADES AUS-
GELEGT. WENN SIE SICH AUF DAS MOTORRAD SETZEN UND DADURCH DEN MITTELSTÄNDER ZUSÄTZLICH BELASTEN, KANN DER MITTELSTÄNDER BZW. DER RAHMEN BESCHÄDIGT WERDEN UND DAS MOTORRAD KANN UMFALLEN.
– ZIEHEN SIE DAS MOTORRAD NICHT AM HANDRAD [2] DER
FEDERBEINVERSTELLUNG (DADURCH KÖNNTE DAS FEDERBEIN UNDICHT WERDEN) NACH HINTEN AUF DEN MITTELSTÄNDER, SONDERN AM FUSSRASTENTRÄGER [1] !
Kraftstoff, tanken
Der LC8 Motor benötigt im Auslieferungszustand unverbleiten Superkraftstoff mit mindestens 95 Oktan (ROZ). Wenn Sie Kraftstoff mit weniger Oktan verwenden, kann sehr einfach auf die vorprogrammierte Zündkurve für 80 - 94 Oktan (ROZ) umgestellt werden (siehe Zündkurve für niederoktanigen Kraftstoff aktivieren).
– VERWENDEN SIE UNVERBLEITEN SUPERKRAFTSTOFF MIT 95 OKTAN (ROZ).
WENN SIE KRAFTSTOFF MIT WENIGER OKTAN VERWENDEN, MUSS DIE ZÜNDKURVE UMGESTELLT WERDEN, DA SONST EIN MOTORSCHADEN ENT­STEHT.
– DIESES MOTORRAD IST MIT 2 KATALYSATOREN AUSGERÜSTET. BLEIHALTIGER
KRAFTSTOFF ZERSTÖRT DIE KATALYSATOREN. VERWENDEN SIE DAHER NUR UNVERBLEITEN KRAFTSTOFF.
Die 950 Adventure hat 2 Tanks mit jeweils 1 Einfüllstutzen. Zuerst den rech­ten Tank befüllen, danach den linken Tank (maximale Füllhöhe siehe Skizze). Wird der rechte Tank bis zum Einfüllstutzen befüllt, kann möglicher­weise Kraftstoff überlaufen, wenn das Motorrad nach dem Tanken auf dem Seitenständer abgestellt wird und sich der Kraftstoff erwärmt.
KRAFTSTOFF IST LEICHT ENTFLAMMBAR UND GIFTIG. BEIM HANTIEREN MIT KRAFTSTOFF IST ÄUSSERSTE VORSICHT GEBOTEN. TANKEN SIE IHR MOTORRAD NICHT IN DER NÄHE VON OFFENEN FLAMMEN BZW. BRENNENDEN ZIGARETTEN AUF. STELLEN SIE ZUM AUFTANKEN IMMER DEN MOTOR AB. ACHTEN SIE DARAUF, DASS SIE KEINEN KRAFTSTOFF AUF MOTOR ODER AUSPUFFROHR VERSCHÜT­TEN, SOLANGE DIE MASCHINE HEISS IST. VERSCHÜTTETEN KRAFTSTOFF SOFORT AUFWISCHEN. WURDE KRAFTSTOFF VERSCHLUCKT ODER IN DIE AUGEN GESPRITZT, IST SOFORT EIN ARZT AUFZUSUCHEN.
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