Behringer BCR2000, BCF2000 User Manual [de]

Bedienungsanleitung
Version 1.1 Oktober 2004
DEUTSCH
B-CONTROL FADER BCF2000 B-CONTROL ROTARY BCR2000
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
SICHERHEITSHINWEISE IM EINZELNEN:
WICHTIGE SICHERHEITSHINWEISE
ACHTUNG: Um eine Gefährdung durch Stromschlag auszu-
schließen, darf die Geräteabdeckung bzw. Geräte­rückwand nicht abgenommen werden. Im Innern des Geräts befinden sich keine vom Benutzer reparierbaren Teile. Reparaturarbeiten dürfen nur von qualifiziertem Personal ausgeführt werden.
WARNUNG: Um eine Gefährdung durch Feuer bzw. Stromschlag
auszuschließen, darf dieses Gerät weder Regen oder Feuchtigkeit ausgesetzt werden noch sollten Spritzwasser oder tropfende Flüssigkeiten in das Gerät gelangen können. Stellen Sie keine mit Flüssigkeit gefüllten Gegenstände, wie z. B. Vasen, auf das Gerät.
Dieses Symbol verweist auf das Vorhandensein einer nicht isolierten und gefährlichen Spannung im Innern des Gehäuses und auf eine Gefährdung durch Stromschlag.
Dieses Symbol verweist auf wichtige Bedienungs­und Wartungshinweise in der Begleitdokumentation. Bitte lesen Sie die Bedienungsanleitung.
1) Lesen Sie diese Hinweise.
2) Bewahren Sie diese Hinweise auf.
3) Beachten Sie alle Warnhinweise.
4) Befolgen Sie alle Bedienungshinweise.
5) Betreiben Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wasser.
6) Reinigen Sie das Gerät mit einem trockenen Tuch.
7) Blockieren Sie nicht die Belüftungsschlitze. Beachten Sie beim Einbau des Gerätes die Herstellerhinweise.
8) Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wärmequellen auf. Solche Wärmequellen sind z. B. Heizkörper, Herde oder andere Wärme erzeugende Geräte (auch Verstärker).
9) Entfernen Sie in keinem Fall die Sicherheitsvorrichtung von Zweipol- oder geerdeten Steckern. Ein Zweipolstecker hat zwei unterschiedlich breite Steckkontakte. Ein geerdeter Stecker hat zwei Steckkontakte und einen dritten Erdungskontakt. Der breitere Steckkontakt oder der zusätzliche Erdungskontakt dient Ihrer Sicherheit. Falls das mitgelieferte Steckerformat nicht zu Ihrer Steckdose passt, wenden Sie sich bitte an einen Elektriker, damit die Steckdose entsprechend ausgetauscht wird.
10) Verlegen Sie das Netzkabel so, dass es vor Tritten und scharfen Kanten geschützt ist und nicht beschädigt werden kann. Achten Sie bitte insbesondere im Bereich der Stecker, Verlängerungskabel und an der Stelle, an der das Netzkabel das Gerät verlässt, auf ausreichenden Schutz.
11) Verwenden Sie nur Zusatzgeräte/Zubehörteile, die laut Hersteller geeignet sind.
12) Verwenden Sie nur Wagen, Standvorrichtungen, Stative, Halter oder Tische, die vom Hersteller benannt oder im Lieferumfang des Geräts enthalten sind. Falls Sie einen Wagen benutzen, seien Sie vorsichtig beim Bewegen der Wagen-Gerätkombination, um Verletzungen durch Stolpern zu vermeiden.
13) Ziehen Sie den Netzstecker bei Gewitter oder wenn Sie das Gerät längere Zeit nicht benutzen.
14) Lassen Sie alle Wartungsarbeiten nur von qualifiziertem Service-Personal ausführen. Eine Wartung ist notwendig, wenn das Gerät in irgendeiner Weise beschädigt wurde (z. B. Beschädigung des Netzkabels oder Steckers), Gegenstände oder Flüssigkeit in das Geräteinnere gelangt sind, das Gerät Regen oder Feuchtigkeit ausgesetzt wurde, das Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert oder auf den Boden gefallen ist.
15) ACHTUNG! Die Service-Hinweise sind nur durch qualifiziertes Personal zu befolgen. Um eine Gefährdung durch Stromschlag zu vermeiden, führen Sie bitte keinerlei Reparaturen an dem Gerät durch, die nicht in der Bedienungs­anleitung beschrieben sind. Reparaturen sind nur von qualifiziertem Fachpersonal durchzuführen.
2
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
VORWORT
Lieber Kunde,
willkommen im Team der B-CONTROL-Anwender und herzlichen Dank für das Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf dieses Geräts entgegengebracht haben.
Es ist eine meiner schönsten Aufgaben, dieses Vorwort für Sie zu schreiben, da unsere Ingenieure nach mehr­monatiger harter Arbeit ein hochgestecktes Ziel erreicht haben: Zwei her­vorragende USB-MIDI­Controller zu präsen­tieren, die dank ihrer
Flexibilität sowohl als zentrale Bedieneinheit mit USB-MIDI Interface als auch bei reinen MIDI Controller-Anwendungen zum Einsatz kommen können. Bei der Aufgabe, unsere neuen B-CONTROLs zu entwickeln, standen immer Sie, der anspruchsvolle Computer-Anwender und Musiker, im Vordergrund. Diesem Anspruch gerecht zu werden, hat uns viel Mühe und Nachtarbeit gekostet, aber auch viel Spaß bereitet. Eine solche Entwicklung bringt immer sehr viele Menschen zusammen. Wie schön ist es dann, wenn alle Beteiligten stolz auf das Ergebnis sein können.
Sie an unserer Freude teilhaben zu lassen, ist unsere Philosophie. Denn Sie sind der wichtigste Teil unseres Teams. Durch Ihre kompetenten Anregungen und Produktvorschläge haben Sie unsere Firma mitgestaltet und zum Erfolg geführt. Dafür garantieren wir Ihnen kompromisslose Qualität,hervorragende klangliche und technische Eigenschaften und einen extrem günstigen Preis. All dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Kreativität maximal zu entfalten, ohne dass Ihnen der Preis im Wege steht.
Wir werden oft gefragt, wie wir es schaffen, Geräte dieser Qualität zu solch unglaublich günstigen Preisen herstellen zu können. Die Antwort ist sehr einfach: Sie machen es möglich! Viele zufriedene Kunden bedeuten große Stückzahlen. Große Stückzahlen bedeuten für uns günstigere Einkaufskonditionen für Bauteile etc. Ist es dann nicht fair, diesen Preisvorteil an Sie weiterzugeben? Denn wir wissen, dass Ihr Erfolg auch unser Erfolg ist!
Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die die B-CONTROLs erst möglich gemacht haben. Alle haben ihren persönlichen Beitrag geleistet, angefangen bei den Entwicklern über die vielen anderen Mitarbeiter in unserer Firma bis zu Ihnen, dem BEHRINGER-Anwender.
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINFÜHRUNG ........................................................... 4
1.1 Bevor Sie beginnen ........................................................ 4
1.1.1 Auslieferung ......................................................... 4
1.1.2 Inbetriebnahme .................................................... 4
1.1.3 Garantie ................................................................ 4
1.2 Systemanforderungen .................................................... 4
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI ............................4
2.1 MIDI-Steuerung für Einsteiger ........................................ 4
2.2 Der MIDI-Standard .......................................................... 5
2.3 MIDI-Anschlüsse ............................................................ 5
2.4 Das MIDI-Format ............................................................ 5
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE ..... 6
4. BEDIENUNG.............................................................. 8
4.1 Die Operating Modes ...................................................... 8
4.1.1 Die USB-Modes .................................................... 8
4.1.2 Die Stand Alone-Modes...................................... 10
4.2 Bedienung im Play-Mode ........................................... 13
4.2.1 Preset anwählen ................................................. 13
4.2.2 Preset speichern/kopieren ................................. 13
4.2.3 Encoder Group kopieren .................................... 13
4.3 Programmierung ........................................................... 13
4.3.1 Die LEARN-Funktion .......................................... 13
4.3.2 Programmierung im EDIT-Mode ........................ 14
4.4 Die MIDI-Messages ...................................................... 17
4.5 Einstellungen im Global-Setup ..................................... 18
4.6 Weitere Funktionen ...................................................... 19
5. ANHANG ................................................................. 20
6. TECHNISCHE DATEN............................................. 21
7. GARANTIE .............................................................. 22
Freunde, es hat sich gelohnt!
Herzlichen Dank,
Uli Behringer
3
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
1. EINFÜHRUNG
Vielen Dank für Ihr Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf der B-CONTROL geschenkt haben. Die B-CONTROL ist eine überaus flexible Controller-Einheit für die verschiedensten Anwendungs­gebiete. Egal, ob Sie die Bedienung Ihrer Sequenzer-Software mit Mixer, Plug-Ins und virtuellen Instrumenten intuitiver gestalten möchten, oder ob Sie die vielfältigen MIDI-Funktionen zur Steuerung von Rack-Synthesizern, General MIDI-Klangerzeugern oder Effektgeräten nutzen möchten, die B-CONTROL bietet Ihnen einen Bedienkomfort, der keine Wünsche offen lässt.
Um Ihnen die größtmögliche Betriebssicherheit zu gewähr­leisten, werden unsere Geräte nach höchsten Qualitätsstandards in der Industrie hergestellt. Zudem findet die Produktion unter ISO9000 zertifiziertem Management-System statt.
+ Die folgende Anleitung soll Sie zuerst mit den
Bedienungselementen des Geräts vertraut machen, damit Sie alle Funktionen kennen lernen. Nachdem Sie die Anleitung sorgfältig gelesen haben, bewahren Sie sie bitte auf, um bei Bedarf immer wieder nachlesen zu können.
1.1 Bevor Sie beginnen
1.1.1 Auslieferung
Die B-CONTROL BCR2000/BCF2000 wurde im Werk sorgfältig verpackt, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Weist der Karton trotzdem Beschädigungen auf, überprüfen Sie das Gerät bitte sofort auf äußere Schäden.
+ Schicken Sie das Gerät bei eventuellen Beschädigungen
NICHT an uns zurück, sondern benachrichtigen Sie unbedingt zuerst den Händler und das Transport­unternehmen, da sonst jeglicher Schadenersatz­anspruch erlöschen kann.
+ Um einen optimalen Schutz Ihrer B-CONTROL während
des Transports zu gewähleisten, empfehlen wir die Verwendung eines Koffers.
+ Verwenden Sie bitte immer die Originalverpackung, um
Schäden bei Lagerung oder Versand zu vermeiden.
+ Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt mit dem
Gerät oder den Verpackungsmaterialien hantieren.
1.2 Systemanforderungen
für den USB-Betrieb:
Aktueller WINDOWS®-PC oder MAC® mit USB-Anschluss
+ Die B-CONTROL unterstützt die USB MIDI
Kompatibilität der Betriebssysteme WINDOWS® XP und MAC OS X die Unterstützung mehrerer Geräte, neue Presets sowie eine kostenlose WINDOWS-Editor-Software können Sie in Kürze unter
®
. Treiber für weitere Betriebssysteme, für
www.behringer.com herunterladen.
+ Die BCF2000/BCR2000 kann im Stand Alone-Betrieb
auch ohne PC als reiner MIDI-Controller betrieben werden. Auch eine Software-Steuerung über MIDI ist möglich, sofern Ihr Rechner über eine MIDI-Schnittstelle verfügt.
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI
2.1 MIDI-Steuerung für Einsteiger
Die Anwendungsmöglichkeiten der beiden B-CONTROL­Modelle BCF2000 und BCR2000 sind überaus vielfältig. Nachfolgend ein paar allgemeine Erklärungen und Beispiele, die Ihnen einen schnellen, praktischen Einstieg geben sollen.
Was genau macht die B-CONTROL?
Ganz allgemein gesagt, handelt es sich dabei um eine Fernsteuerung für MIDI-Geräte aller Art. Mit den Fadern (Schiebereglern, nur BCF2000), Encodern (Endlos-Drehreglern) und Tastern lassen sich eine ganze Palette an Steuerbefehlen erzeugen. Mit diesen Parametern können Sie verschiedene Funktionen externer (Hard- oder Software-) Geräte in Echtzeit verändern. So lassen sich zum Beispiel unzählige Software­Mischpulte, Tonerzeuger oder Effekte fernsteuern. Bei diesen Software-Anwendungen handelt es sich um Abbildungen von realen Geräten auf einem Computer-Bildschirm, die deren Funktionsweise im Computer berechnen.
Und wie funktioniert das?
Jedem Bedienelement der B-CONTROL lassen sich bestimmte MIDI-Daten zuweisen, zum Beispiel der sogenannte MIDI­Controller 7 (CC 07), der die Lautstärke eines MIDI-Geräts regelt. Bewegt man den entsprechenden Regler an der B-CONTROL, hört man, wie sich die Lautstärke am empfangenden MIDI-Gerät ändert, sofern es audiomäßig verkabelt ist. Dabei ist zu bedenken:
+ Bitte entsorgen Sie alle Verpackungsmaterialien
umweltgerecht.
1.1.2 Inbetriebnahme
Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr und stellen Sie die B-CONTROL nicht auf eine Endstufe oder in die Nähe einer Heizung, um eine Überhitzung des Geräts zu vermeiden.
Die Netzverbindung erfolgt über das mitgelieferte Netzkabel. Sie entspricht den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen.
1.1.3 Garantie
Nehmen Sie sich bitte die Zeit und senden Sie uns die komplett ausgefüllte Garantiekarte innerhalb von 14 Tagen nach Kauf­datum zu, da Sie sonst Ihren erweiterten Garantieanspruch verlieren. Die Seriennummer finden Sie auf der Rückseite des Geräts. Alternativ ist auch eine Online-Registrierung über unsere Internet-Seite (www.behringer.com) möglich.
4
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI
+ MIDI-Daten sind immer Steuerdaten und übertragen
keine Audio-Informationen!
Was muss ich wo und wie einstellen?
Oft lassen sich den einzelnen Parametern der MIDI-Geräte beliebige MIDI-Steuerdatennummern, sogenannte Control Change- oder CC-Nummern, zuordnen. Das trifft vor allem häufig bei Musikprogrammen wie Software-Sequenzern, -Mischpulten,
-Tonerzeugern oder auch so genannten Plug-Ins (Effektgeräte oder Tonerzeuger, die in ein Musikprogramm integriert werden) zu.
Hier gibt es 2 prinzipielle Möglichkeiten:
Entweder man stellt die gewünschten Controller-Nummern an der B-CONTROL ein und überträgt diese an die zu steuernde Software. Oder man stellt die gewünschten Controller-Daten am zu steuernden Gerät ein und lässt die B-CONTROL im LEARN­Verfahren die Zuordnung lernen.
Ein Beispiel:
Sie wollen bei einem Software-Synthesizer die Filter-Frequenz, Filter-Resonanz und die Lautstärke mit den MIDI-Controllern 5 bis 7 regeln.
Im Software-Synthesizer sind folgende Einstellungen für den MIDI-Empfang vorzunehmen:
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
s Filter-Frequenz auf CC 05-Empfang stellen
s Filter-Resonanz auf CC 06-Empfang stellen
s Lautstärke auf CC 07-Empfang stellen
Wie diese Zuweisung genau erfolgt, erfahren Sie im Kapitel
4.3.2 Programmierung im EDIT-Mode auf Seite 13.
Jetzt müssen Sie in der B-CONTROL festlegen, mit welchen Bedienelementen Sie diese 3 Parameter steuern wollen. Das geht entweder per LEARN-Funktion, wenn der Software-Synthesizer seine CC-Daten über MIDI senden kann, oder Sie machen z. B. folgende Einstellungen manuell:
s Weisen Sie Push-Encoder 1 CC 05 zur Steuerung der Filter-
frequenz durch Drehbewegung zu.
s Weisen Sie Push-Encoder 2 CC 06 zur Steuerung der Filter-
resonanz durch Drehbewegung zu.
s Weisen Sie Push-Encoder 3 CC 07 zur Steuerung der Laut-
stärke durch Drehbewegung zu.
Wie muss ich die B-CONTROL verkabeln?
Einige klassische Beispiele finden Sie bei den Erklärungen der unterschiedlichen Operating Modes (siehe Kap. 4.1 Die Operating Modes ab S. 8). Allgemein gilt Folgendes:
s Wenn Sie Hardware-MIDI-Geräte steuern möchten, nutzen
Sie die MIDI-Buchsen.
s Möchten Sie Software-MIDI-Geräte steuern, können Sie
entweder ebenfalls die MIDI-Buchsen der B-CONTROL verwenden  sofern Ihr Computer an ein separates MIDI­Interface angeschlossen ist  oder Sie nutzen die USB­Verbindung zu entsprechenden Computern.
s Möchten Sie sowohl Hardware- als auch Software-Geräte
fernsteuern, bieten sich verschiedene Kombinations-Modi an, die in Kapitel 4.1 erklärt werden.
Was kann ich alles mit der B-CONTROL steuern?
Im Prinzip alles, was das MIDI-Format unterstützt. Die Funktionsweise ist bei Hard- oder Software-MIDI-Geräten absolut identisch. Der Unterschied ist lediglich die Verkabelung.
Hier ein paar Anregungen, wie Sie die B-CONTROL einsetzen können:
s Editieren der Klangparameter von (virtuellen) Synthesizern,
Sound-Samplern, GM/GS/XG-Tonerzeugern
s Steuerung der Parameter von Effektgeräten/Software
Plug-Ins wie Effektprozessoren, Kompressoren, digitalen Equalizern
s Fernsteuerung von Digital- oder Software-Mixern (Lautstärke,
Panorama, Equalizer etc.)
s Fernsteuerung der Laufwerksfunktionen (Wiedergabe,
schneller Vorlauf, Stop etc.) von Sequenzern, Harddisk­Recordern, Drum Computern etc.
s Nutzung der BCF2000-Fader als Zugriegel-Steuerung für
virtuelle oder digitale Orgelexpander
s Steuerung von MIDI-fähigen Lichtanlagen
s Live-Kontrolle von Lautstärke und Klangparametern von
Sound-Expandern auf der Bühne
s Live-Spielen (Triggern) von kurzen Samples, Drumloops,
Shouts, Effekten
s Fernsteuern von Grooveboxen, Step-Sequenzern, MIDI-
Generatoren wie Arpeggiatoren etc., DJ- und andere Live­Softwares
s Programmwechsel- und Lautstärke-Steuerung von Ton-
erzeugern wie bei einem Masterkeyboard
s Gleichermaßen verwendbar für Band-Keyboarder,
Alleinunterhalter, Organisten, Elektronikmusiker, DJs, Toningenieure, Heim-/Projektstudiobesitzer, Theater­techniker etc.
2.2 Der MIDI-Standard
Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der
MIDI-Standard (Musical Instruments Digital Interface) entwickelt, um die Kommunikation von elektronischen Musikinstrumenten unterschiedlicher Hersteller untereinander zu ermöglichen. Im Laufe der Jahre hat sich der Anwendungsbereich der MIDI­Schnittstelle immer mehr erweitert; so ist es heute eine Selbstverständlichkeit geworden, ganze Tonstudios über MIDI zu vernetzen.
Im Zentrum dieses Netzwerks steht zumeist ein Computer, der sämtliche Peripheriegeräte steuert. In einem solchen Studio können Sie die B-CONTROL dazu nutzen, den Sequenzer oder andere Software-Tools (Software-Mixer, VST-Instrumente, Effekt­Plug-Ins) in Ihrem Rechner zu steuern. Aber auch wenn kein Rechner vorhanden ist, wird die B-CONTROL zur zentralen Bedieneinheit in Ihrem Studio, wenn Sie Ihre Rack-Synthesizer, GM/GS/XG-Klangerzeuger und Effektgeräte komfortabel editieren möchten.
2.3 MIDI-Anschlüsse
Die MIDI-Anschlüsse auf der Geräterückseite sind mit den international genormten 5-Pol DIN-Buchsen ausgestattet. Zur Verbindung der B-CONTROL mit anderen MIDI-Geräten benötigen Sie MIDI-Kabel. In der Regel werden handelsübliche, vorkonfektionierte Kabel verwendet. MIDI-Kabel sollten nicht länger als 15 Meter sein.
MIDI IN: Dient zum Empfang von MIDI-Daten (Parameter Feedback, SysEx-Daten), oder um beliebige MIDI-Signale mit den Signalen der B-CONTROL zu mischen (Merge-Funktion).
MIDI OUT A/B: Über die MIDI-Ausgänge können Daten an die zu steuernden MIDI-Geräte geschickt werden.
+ Die B-CONTROL besitzt zwei MIDI-Ausgänge. MIDI
OUT B kann als MIDI THRU konfiguriert werden, so dass die am MIDI IN anliegenden Daten unverändert herausgeführt werden können.
2.4 Das MIDI-Format
Obwohl die B-CONTROL sehr leicht zu bedienen ist, macht es Sinn, einige Dinge über das Datenformat zu wissen. Jeder MIDI­Befehl, auch Message genannt, setzt sich zusammen aus einem Status-Byte und bis zu zwei Daten-Bytes. Das Status-Byte definiert die Befehlsart, die Daten-Bytes liefern die dazugehörigen Werte. Die B-CONTROL unterstützt die verschiedensten Arten von MIDI-Messages, die im Folgenden erklärt werden:
Note-Messages:
Note On- und Note Off-Messages zählen für Tastenvirtuosen zu den essentiellen MIDI-Messages. Erst durch sie wird das Spielen von MIDI-Instrumenten von einem Masterkeyboard oder Computer aus möglich. Auch die B-CONTROL ist in der Lage, Note-Messages zu senden, jedoch nicht notwendigerweise, um Musik zu spielen. So werden Noten-Events auch zum Triggern von Drumloops oder einzelner Klänge aus dem Sampler verwendet. Viele Effektgeräte ermöglichen auch die rhythmische Eingabe von Delay-Zeiten oder Songtempi mit Notenbefehlen.
Note On- und Note Off-Messages besitzen das folgende Datenformat:
Status Byte Data Byte 1 Data Byte 2 Note Off &8n (n = K anal nr.) Notennr. Velocity Note On &9n (n = Kanalnr. ) Notennr. Veloc i ty
Tab. 2.1: Dateiformat der Note On- und Note Off-Messages
Der Wertebereich für die Kanalnummer beträgt 1 bis 16 und für die Daten-Bytes 0 bis 127. Obwohl die Note Off-Message für Keyboarder heute nicht mehr so gebräuchlich ist, wird das Senden dieses Status von der B-CONTROL unterstützt.
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI
5
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
Die Velocity entspricht der Anschlagsstärke und damit der Lautstärke einer anschlagsdynamischen (Klavier-) Tastatur. Da die B-CONTROL nicht über anschlagsdynamische Taster verfügt, wird die Velocity grundsätzlich mit einem festen Wert übertragen, der aber bei der Programmierung eingestellt werden kann.
+ Die Zuordnung eines Notenbefehles ist nur zu Tastern,
Fußtastern und Push-Funktionen der Encoder möglich.
Control Change (CC):
Die Control Change Messages gehören zu den mächtigsten MIDI-Messages. Über Sie können eine Menge Parameter und Funktionen aufgerufen und automatisiert werden. An der B-CONTROL können Sie einzelne Bedienelemente (Fader, Drehregler, Taster etc.) für CC-Messages zuordnen. Da sowohl Taster als auch Schiebe- und Drehregler verwendet werden können, lassen sich Controller-Werte entweder statisch oder dynamisch in Echtzeit steuern. Eine Liste mit den Standard­Controller-Nummern finden Sie im Anhang dieses Handbuchs.
NRPN:
Darüberhinaus können Controller verwendet werden, die keine genormte Zuordnung besitzen und von daher unterschiedlich belegt werden können. Diese nennt man NRPN (Non-Registered Parameter Numbers). Die NRPNs werden unterteilt in MSB (Most significant Byte) und LSB (Least Significant Byte), um eine höhere Auflösung zu erhalten. Eine geringe Auflösung macht sich insbesondere bei Faderbewegungen eines Mixers bemerkbar, bei denen mit 7 Bit (= 128 Werte) Pegelsprünge zu hören sind. Durch die Aufteilung in MSB und LSB können 14-Bit-Auflösungen der Fader und Dreh-Encoder realisiert werden, was einer Unterteilung der Faderwege in über 16.000 Schritte entspricht! Neben NRPN gibt es auch RPN (Registered Parameter Numbers). RPN-Befehle sind in den MIDI-Standards GM (General MIDI), GS (Roland) und XG (Yamaha) festgelegt.
Pitch Bend
Das Pitch-Bend-Rad eines Keyboards dient zur Tonhöhen­Modulation und besitzt im MIDI-Format eine eigene Befehlsart.
After Touch
MIDI-Keyboards mit After Touch sind in der Lage, auch nach dem Anschlagen einer Taste auf den Tastendruck zu reagieren und über MIDI zu senden. Diese Funktion reagiert entweder tastenspezifisch (Key Pressure) oder sie wirkt auf alle Noten zugleich (Channel Pressure).
MIDI Machine Control (MMC):
Mit MIDI Machine Control können die Transportfunktionen eines Sequenzers oder Drum Computers (z. B. Start, Stop, schneller Vor- und Rücklauf) und Locator-Punkte mit fest einstellbarer Zeitposition (Locate, Punch In-/Out-Punkte) auf einzelne Taster gelegt werden.
Program Change Messages und MIDI Bank Select:
Programmwechselbefehle werden benutzt, um Programme/ Presets der angeschlossenen Geräte aufzurufen. Es stehen 128 Programmnummern zum Aufrufen von Presets zur Verfügung. Für Geräte mit mehr als 128 Presets gibt es die Bank Select­Funktion, mit der vor dem Senden eines Program Changes die Speicherbank ausgewählt werden kann.
Running Status:
Da die MIDI-Schnittstelle ein serielles Übertragungsformat ist und deshalb ihre Daten nacheinander überträgt, merkte man schnell, dass die Übertragungsrate bei intensiver Nutzung nicht ausreicht. Um eine wahrnehmbar verzögerte Ausgabe der MIDI­Daten zu verhindern, wurde der Running Status vorgesehen. Er unterdrückt bei aufeinanderfolgenden gleichen MIDI-Messages das Status Byte. Dies bedeutet, dass z. B. bei einer kontinu­ierlichen Änderung des Daten-Bytes eines Controllers (z. B. Lautstärke) das Status Byte nur einmal gesendet wird. Übermittelt wird anschließend lediglich die Änderung des Data Bytes. Dies geschieht so lange, bis ein anderes Status Byte gesendet wird. Es werden also pro gesendeter Message 8 Bit eingespart.
SysEx Dump:
Bei systemexklusiven Daten handelt es sich um eine Funktion, die es ermöglicht, nicht-spezifizierte Daten über MIDI zu übertragen. Dies wird häufig für das Auslesen des Speicherinhalts verwendet, um diesen extern zu sichern.
Das Status Byte kennzeichnet den Datentyp (SysEx), die ersten drei Daten-Bytes sind eine Hersteller-Identifikation, damit in einem größeren MIDI-Verbund das richtige Gerät angesprochen werden kann.
Um die Verwendung mehrerer B-CONTROL gleichen Typs zu ermöglichen, lässt sich eine Gerätenummer (Device-ID) im Global Setup einstellen, damit die Daten bei der Rückübertragung am richtigen Gerät ankommen.
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE
In diesem Kapitel beschreiben wir die verschiedenen Bedienungselemente Ihrer B-CONTROL. Alle Regler und Anschlüsse werden im Detail erläutert und nützliche Hinweise zu ihrer Anwendung gegeben.
Die 8 Endlos-Push-Encoder werden zum Senden von MIDI­Daten verwendet. Sie besitzen zwei Funktionen (Drehen und Drücken), die unterschiedlichen MIDI-Befehlen zugeordnet werden können.
Diese 16 Taster können je einen MIDI-Befehl senden.
Das vierstellige LED-Display zeigt beim Einschalten kurz die aktuelle Betriebssoftware-Version an. Danach springt es auf die gewählte Preset-Nummer um. Im Play-Betrieb zeigt es bei Betätigen der Bedienelemente die Werte­änderungen in Echtzeit an. Im Programmier-Modus werden MIDI-Befehlsarten, Programm-/Kanalnummern und Parameterwerte angezeigt.
Mit den ENCODER GROUP-Tastern lassen sich vier sog. Encoder Groups pro Preset aufrufen, so dass Ihnen die acht PUSH-Encoder für insgesamt 64 verschiedene MIDI­Funktionen zur Verfügung stehen.
Diese LEDs zeigen folgendes an:
MIDI IN, OUT A und OUT B leuchten, wenn an den jeweiligen Anschlüssen MIDI-Daten fließen.
USB Mode leuchtet, wenn eine USB-Verbindung zum Computer besteht (bei eingeschaltetem Computer).
Die FOOT SW-LEDs leuchten, wenn die Fußtaster betätigt werden.
FOOT CTRL (nur BCF2000) leuchtet auf, wenn der Fußschweller bewegt wird und somit MIDI-Daten sendet.
Diese Tastersektion besitzt fest zugeordnete Funktionen:
STORE dient zum Speichern von Presets.
Mit LEARN gelangen Sie in den LEARN-Mode.
Mit dem EDIT-Taster gelangen Sie in den EDIT-Mode.
Mit dem EXIT-Taster verlassen Sie eine Programmierebene (Edit-Mode/Global-Setup). Sie können mit ihm aber auch einen Speicher- oder Kopiervorgang abbrechen.
Die acht 100-mm-Fader der BCF2000 sind zum Steuern von MIDI-Befehlen frei belegbar. Sie sind motorisiert, so dass sie bei einem Preset-Wechsel auf die aktuelle Fader­Position springen. Wird von der gesteuerten Software oder dem angeschlossenen MIDI-Gerät ein Parameter-Feedback unterstützt, ändern sich die Fader-Positionen wie von Geisterhand.
Mit den PRESET-Tastern werden die 32 Presets aufgerufen. Die Preset-Nummer wird im Display angezeigt.
Diese vier Taster sind für beliebige MIDI-Befehle frei belegbar.
6
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
Abb. 3.1: Die Bedienoberfläche der B-CONTROLs
Abb.3.2: Die Rückseite der BCF2000 (Bedienungselemente bis stimmen mit dem BCR2000 überein)
Die 24 Endlos-Drehregler der BCR2000 können zum Senden von MIDI-Steuerbefehlen programmiert werden. Die LED-Kränze zeigen den aktuellen Wert an.
Dies sind die SWITCH-Buchsen zum Anschluss von Fußtastern. Die Polarität wird automatisch erkannt. Bei der BCR2000 kann an die erste Buchse (SWITCH 1) auch ein Doppelfußschalter mit Stereoklinkenstecker angeschlossen werden. In diesem Fall muss SWITCH 2 unbelegt bleiben.
CONTROLLER-Buchse (nur BCF2000). Hier können Sie einen Fußschweller anschließen, der zur Steuerung zuweisbarer MIDI-Daten herangezogen werden kann.
Mit dem POWER-Schalter nehmen Sie die B-CONTROL in Betrieb. Der POWER-Schalter sollte sich in der Stellung Aus befinden, wenn Sie die Verbindung zum Stromnetz herstellen.
+ Beachten Sie bitte: Der POWER-Schalter trennt das
Gerät beim Ausschalten nicht vollständig vom Stromnetz. Ziehen Sie deshalb das Kabel aus der Steckdose, wenn Sie das Gerät längere Zeit nicht benutzen.
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE
7
Loading...
+ 15 hidden pages