ACHTUNG: Um eine Gefährdung durch Stromschlag auszu-
schließen, darf die Geräteabdeckung bzw. Geräterückwand nicht abgenommen werden. Im Innern
des Geräts befinden sich keine vom Benutzer
reparierbaren Teile. Reparaturarbeiten dürfen nur
von qualifiziertem Personal ausgeführt werden.
WARNUNG: Um eine Gefährdung durch Feuer bzw. Stromschlag
auszuschließen, darf dieses Gerät weder Regen
oder Feuchtigkeit ausgesetzt werden noch sollten
Spritzwasser oder tropfende Flüssigkeiten in das
Gerät gelangen können. Stellen Sie keine mit
Flüssigkeit gefüllten Gegenstände, wie z. B. Vasen,
auf das Gerät.
Dieses Symbol verweist auf das Vorhandensein
einer nicht isolierten und gefährlichen Spannung im
Innern des Gehäuses und auf eine Gefährdung
durch Stromschlag.
Dieses Symbol verweist auf wichtige Bedienungsund Wartungshinweise in der Begleitdokumentation.
Bitte lesen Sie die Bedienungsanleitung.
1) Lesen Sie diese Hinweise.
2) Bewahren Sie diese Hinweise auf.
3) Beachten Sie alle Warnhinweise.
4) Befolgen Sie alle Bedienungshinweise.
5) Betreiben Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wasser.
6) Reinigen Sie das Gerät mit einem trockenen Tuch.
7) Blockieren Sie nicht die Belüftungsschlitze. Beachten Sie
beim Einbau des Gerätes die Herstellerhinweise.
8) Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe von Wärmequellen
auf. Solche Wärmequellen sind z. B. Heizkörper, Herde oder
andere Wärme erzeugende Geräte (auch Verstärker).
9) Entfernen Sie in keinem Fall die Sicherheitsvorrichtung
von Zweipol- oder geerdeten Steckern. Ein Zweipolstecker
hat zwei unterschiedlich breite Steckkontakte. Ein geerdeter
Stecker hat zwei Steckkontakte und einen dritten
Erdungskontakt. Der breitere Steckkontakt oder der
zusätzliche Erdungskontakt dient Ihrer Sicherheit. Falls das
mitgelieferte Steckerformat nicht zu Ihrer Steckdose passt,
wenden Sie sich bitte an einen Elektriker, damit die Steckdose
entsprechend ausgetauscht wird.
10) Verlegen Sie das Netzkabel so, dass es vor Tritten und
scharfen Kanten geschützt ist und nicht beschädigt werden
kann. Achten Sie bitte insbesondere im Bereich der Stecker,
Verlängerungskabel und an der Stelle, an der das Netzkabel
das Gerät verlässt, auf ausreichenden Schutz.
11) Verwenden Sie nur Zusatzgeräte/Zubehörteile, die laut
Hersteller geeignet sind.
12) Verwenden Sie nur Wagen, Standvorrichtungen, Stative,
Halter oder Tische, die vom Hersteller benannt oder im
Lieferumfang des Geräts enthalten sind. Falls Sie einen
Wagen benutzen, seien Sie vorsichtig beim Bewegen der
Wagen-Gerätkombination, um Verletzungen durch Stolpern
zu vermeiden.
13) Ziehen Sie den Netzstecker bei Gewitter oder wenn Sie
das Gerät längere Zeit nicht benutzen.
14) Lassen Sie alle Wartungsarbeiten nur von qualifiziertem
Service-Personal ausführen. Eine Wartung ist notwendig,
wenn das Gerät in irgendeiner Weise beschädigt wurde (z.
B. Beschädigung des Netzkabels oder Steckers),
Gegenstände oder Flüssigkeit in das Geräteinnere gelangt
sind, das Gerät Regen oder Feuchtigkeit ausgesetzt wurde,
das Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert oder auf den
Boden gefallen ist.
15) ACHTUNG! Die Service-Hinweise sind nur durch
qualifiziertes Personal zu befolgen. Um eine Gefährdung
durch Stromschlag zu vermeiden, führen Sie bitte keinerlei
Reparaturen an dem Gerät durch, die nicht in der Bedienungsanleitung beschrieben sind. Reparaturen sind nur von
qualifiziertem Fachpersonal durchzuführen.
2
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
VORWORT
Lieber Kunde,
willkommen im Team der
B-CONTROL-Anwender
und herzlichen Dank für
das Vertrauen, das Sie
uns mit dem Kauf dieses
Geräts entgegengebracht
haben.
Es ist eine meiner
schönsten Aufgaben,
dieses Vorwort für Sie zu
schreiben, da unsere
Ingenieure nach mehrmonatiger harter Arbeit
ein hochgestecktes Ziel
erreicht haben: Zwei hervorragende USB-MIDIController zu präsentieren, die dank ihrer
Flexibilität sowohl als
zentrale Bedieneinheit mit USB-MIDI Interface als auch bei reinen
MIDI Controller-Anwendungen zum Einsatz kommen können. Bei
der Aufgabe, unsere neuen B-CONTROLs zu entwickeln, standen
immer Sie, der anspruchsvolle Computer-Anwender und Musiker,
im Vordergrund. Diesem Anspruch gerecht zu werden, hat uns
viel Mühe und Nachtarbeit gekostet, aber auch viel Spaß bereitet.
Eine solche Entwicklung bringt immer sehr viele Menschen
zusammen. Wie schön ist es dann, wenn alle Beteiligten stolz
auf das Ergebnis sein können.
Sie an unserer Freude teilhaben zu lassen, ist unsere
Philosophie. Denn Sie sind der wichtigste Teil unseres Teams.
Durch Ihre kompetenten Anregungen und Produktvorschläge
haben Sie unsere Firma mitgestaltet und zum Erfolg geführt. Dafür
garantieren wir Ihnen kompromisslose Qualität,hervorragende
klangliche und technische Eigenschaften und einen extrem
günstigen Preis. All dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Kreativität
maximal zu entfalten, ohne dass Ihnen der Preis im Wege steht.
Wir werden oft gefragt, wie wir es schaffen, Geräte dieser
Qualität zu solch unglaublich günstigen Preisen herstellen zu
können. Die Antwort ist sehr einfach: Sie machen es möglich!
Viele zufriedene Kunden bedeuten große Stückzahlen. Große
Stückzahlen bedeuten für uns günstigere Einkaufskonditionen für
Bauteile etc. Ist es dann nicht fair, diesen Preisvorteil an Sie
weiterzugeben? Denn wir wissen, dass Ihr Erfolg auch unser Erfolg
ist!
Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die die
B-CONTROLs erst möglich gemacht haben. Alle haben ihren
persönlichen Beitrag geleistet, angefangen bei den Entwicklern
über die vielen anderen Mitarbeiter in unserer Firma bis zu Ihnen,
dem BEHRINGER-Anwender.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen, das Sie uns mit dem Kauf der
B-CONTROL geschenkt haben. Die B-CONTROL ist eine überaus
flexible Controller-Einheit für die verschiedensten Anwendungsgebiete. Egal, ob Sie die Bedienung Ihrer Sequenzer-Software
mit Mixer, Plug-Ins und virtuellen Instrumenten intuitiver gestalten
möchten, oder ob Sie die vielfältigen MIDI-Funktionen zur
Steuerung von Rack-Synthesizern, General MIDI-Klangerzeugern
oder Effektgeräten nutzen möchten, die B-CONTROL bietet Ihnen
einen Bedienkomfort, der keine Wünsche offen lässt.
Um Ihnen die größtmögliche Betriebssicherheit zu gewährleisten, werden unsere Geräte nach höchsten Qualitätsstandards
in der Industrie hergestellt. Zudem findet die Produktion unter
ISO9000 zertifiziertem Management-System statt.
+ Die folgende Anleitung soll Sie zuerst mit den
Bedienungselementen des Geräts vertraut machen,
damit Sie alle Funktionen kennen lernen. Nachdem Sie
die Anleitung sorgfältig gelesen haben, bewahren Sie
sie bitte auf, um bei Bedarf immer wieder nachlesen zu
können.
1.1 Bevor Sie beginnen
1.1.1 Auslieferung
Die B-CONTROL BCR2000/BCF2000 wurde im Werk sorgfältig
verpackt, um einen sicheren Transport zu gewährleisten. Weist
der Karton trotzdem Beschädigungen auf, überprüfen Sie das
Gerät bitte sofort auf äußere Schäden.
+ Schicken Sie das Gerät bei eventuellen Beschädigungen
NICHT an uns zurück, sondern benachrichtigen Sie
unbedingt zuerst den Händler und das Transportunternehmen, da sonst jeglicher Schadenersatzanspruch erlöschen kann.
+ Um einen optimalen Schutz Ihrer B-CONTROL während
des Transports zu gewähleisten, empfehlen wir die
Verwendung eines Koffers.
+ Verwenden Sie bitte immer die Originalverpackung, um
Schäden bei Lagerung oder Versand zu vermeiden.
+ Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt mit dem
Gerät oder den Verpackungsmaterialien hantieren.
1.2 Systemanforderungen
für den USB-Betrieb:
Aktueller WINDOWS®-PC oder MAC® mit USB-Anschluss
+ Die B-CONTROL unterstützt die USB MIDI
Kompatibilität der Betriebssysteme WINDOWS® XP und
MAC OS X
die Unterstützung mehrerer Geräte, neue Presets sowie
eine kostenlose WINDOWS-Editor-Software können Sie
in Kürze unter
®
. Treiber für weitere Betriebssysteme, für
www.behringer.com herunterladen.
+ Die BCF2000/BCR2000 kann im Stand Alone-Betrieb
auch ohne PC als reiner MIDI-Controller betrieben
werden. Auch eine Software-Steuerung über MIDI ist
möglich, sofern Ihr Rechner über eine MIDI-Schnittstelle
verfügt.
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI
2.1 MIDI-Steuerung für Einsteiger
Die Anwendungsmöglichkeiten der beiden B-CONTROLModelle BCF2000 und BCR2000 sind überaus vielfältig.
Nachfolgend ein paar allgemeine Erklärungen und Beispiele, die
Ihnen einen schnellen, praktischen Einstieg geben sollen.
Was genau macht die B-CONTROL?
Ganz allgemein gesagt, handelt es sich dabei um eine
Fernsteuerung für MIDI-Geräte aller Art. Mit den Fadern
(Schiebereglern, nur BCF2000), Encodern (Endlos-Drehreglern)
und Tastern lassen sich eine ganze Palette an Steuerbefehlen
erzeugen. Mit diesen Parametern können Sie verschiedene
Funktionen externer (Hard- oder Software-) Geräte in Echtzeit
verändern. So lassen sich zum Beispiel unzählige SoftwareMischpulte, Tonerzeuger oder Effekte fernsteuern. Bei diesen
Software-Anwendungen handelt es sich um Abbildungen von
realen Geräten auf einem Computer-Bildschirm, die deren
Funktionsweise im Computer berechnen.
Und wie funktioniert das?
Jedem Bedienelement der B-CONTROL lassen sich bestimmte
MIDI-Daten zuweisen, zum Beispiel der sogenannte MIDIController 7 (CC 07), der die Lautstärke eines MIDI-Geräts regelt.
Bewegt man den entsprechenden Regler an der B-CONTROL,
hört man, wie sich die Lautstärke am empfangenden MIDI-Gerät
ändert, sofern es audiomäßig verkabelt ist. Dabei ist zu bedenken:
+ Bitte entsorgen Sie alle Verpackungsmaterialien
umweltgerecht.
1.1.2 Inbetriebnahme
Sorgen Sie für eine ausreichende Luftzufuhr und stellen Sie
die B-CONTROL nicht auf eine Endstufe oder in die Nähe einer
Heizung, um eine Überhitzung des Geräts zu vermeiden.
Die Netzverbindung erfolgt über das mitgelieferte Netzkabel.
Sie entspricht den erforderlichen Sicherheitsbestimmungen.
1.1.3 Garantie
Nehmen Sie sich bitte die Zeit und senden Sie uns die komplett
ausgefüllte Garantiekarte innerhalb von 14 Tagen nach Kaufdatum zu, da Sie sonst Ihren erweiterten Garantieanspruch
verlieren. Die Seriennummer finden Sie auf der Rückseite des
Geräts. Alternativ ist auch eine Online-Registrierung über unsere
Internet-Seite (www.behringer.com) möglich.
4
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI
+ MIDI-Daten sind immer Steuerdaten und übertragen
keine Audio-Informationen!
Was muss ich wo und wie einstellen?
Oft lassen sich den einzelnen Parametern der MIDI-Geräte
beliebige MIDI-Steuerdatennummern, sogenannte Control
Change- oder CC-Nummern, zuordnen. Das trifft vor allem häufig
bei Musikprogrammen wie Software-Sequenzern, -Mischpulten,
-Tonerzeugern oder auch so genannten Plug-Ins (Effektgeräte
oder Tonerzeuger, die in ein Musikprogramm integriert werden)
zu.
Hier gibt es 2 prinzipielle Möglichkeiten:
Entweder man stellt die gewünschten Controller-Nummern an
der B-CONTROL ein und überträgt diese an die zu steuernde
Software. Oder man stellt die gewünschten Controller-Daten am
zu steuernden Gerät ein und lässt die B-CONTROL im LEARNVerfahren die Zuordnung lernen.
Ein Beispiel:
Sie wollen bei einem Software-Synthesizer die Filter-Frequenz,
Filter-Resonanz und die Lautstärke mit den MIDI-Controllern 5
bis 7 regeln.
Im Software-Synthesizer sind folgende Einstellungen für den
MIDI-Empfang vorzunehmen:
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
sFilter-Frequenz auf CC 05-Empfang stellen
sFilter-Resonanz auf CC 06-Empfang stellen
sLautstärke auf CC 07-Empfang stellen
Wie diese Zuweisung genau erfolgt, erfahren Sie im Kapitel
4.3.2 Programmierung im EDIT-Mode auf Seite 13.
Jetzt müssen Sie in der B-CONTROL festlegen, mit welchen
Bedienelementen Sie diese 3 Parameter steuern wollen. Das geht
entweder per LEARN-Funktion, wenn der Software-Synthesizer
seine CC-Daten über MIDI senden kann, oder Sie machen z. B.
folgende Einstellungen manuell:
sWeisen Sie Push-Encoder 1 CC 05 zur Steuerung der Filter-
frequenz durch Drehbewegung zu.
sWeisen Sie Push-Encoder 2 CC 06 zur Steuerung der Filter-
resonanz durch Drehbewegung zu.
sWeisen Sie Push-Encoder 3 CC 07 zur Steuerung der Laut-
stärke durch Drehbewegung zu.
Wie muss ich die B-CONTROL verkabeln?
Einige klassische Beispiele finden Sie bei den Erklärungen der
unterschiedlichen Operating Modes (siehe Kap. 4.1 Die Operating
Modes ab S. 8). Allgemein gilt Folgendes:
sWenn Sie Hardware-MIDI-Geräte steuern möchten, nutzen
Sie die MIDI-Buchsen.
sMöchten Sie Software-MIDI-Geräte steuern, können Sie
entweder ebenfalls die MIDI-Buchsen der B-CONTROL
verwenden sofern Ihr Computer an ein separates MIDIInterface angeschlossen ist oder Sie nutzen die USBVerbindung zu entsprechenden Computern.
sMöchten Sie sowohl Hardware- als auch Software-Geräte
fernsteuern, bieten sich verschiedene Kombinations-Modi
an, die in Kapitel 4.1 erklärt werden.
Was kann ich alles mit der B-CONTROL steuern?
Im Prinzip alles, was das MIDI-Format unterstützt. Die
Funktionsweise ist bei Hard- oder Software-MIDI-Geräten absolut
identisch. Der Unterschied ist lediglich die Verkabelung.
Hier ein paar Anregungen, wie Sie die B-CONTROL einsetzen
können:
sEditieren der Klangparameter von (virtuellen) Synthesizern,
Sound-Samplern, GM/GS/XG-Tonerzeugern
sSteuerung der Parameter von Effektgeräten/Software
Plug-Ins wie Effektprozessoren, Kompressoren, digitalen
Equalizern
sFernsteuerung von Digital- oder Software-Mixern (Lautstärke,
Panorama, Equalizer etc.)
sFernsteuerung der Laufwerksfunktionen (Wiedergabe,
schneller Vorlauf, Stop etc.) von Sequenzern, HarddiskRecordern, Drum Computern etc.
sNutzung der BCF2000-Fader als Zugriegel-Steuerung für
virtuelle oder digitale Orgelexpander
sSteuerung von MIDI-fähigen Lichtanlagen
sLive-Kontrolle von Lautstärke und Klangparametern von
Sound-Expandern auf der Bühne
sLive-Spielen (Triggern) von kurzen Samples, Drumloops,
Shouts, Effekten
sFernsteuern von Grooveboxen, Step-Sequenzern, MIDI-
Generatoren wie Arpeggiatoren etc., DJ- und andere LiveSoftwares
sProgrammwechsel- und Lautstärke-Steuerung von Ton-
erzeugern wie bei einem Masterkeyboard
sGleichermaßen verwendbar für Band-Keyboarder,
Alleinunterhalter, Organisten, Elektronikmusiker, DJs,
Toningenieure, Heim-/Projektstudiobesitzer, Theatertechniker etc.
2.2 Der MIDI-Standard
Anfang der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts wurde der
MIDI-Standard (Musical Instruments Digital Interface) entwickelt,
um die Kommunikation von elektronischen Musikinstrumenten
unterschiedlicher Hersteller untereinander zu ermöglichen. Im
Laufe der Jahre hat sich der Anwendungsbereich der MIDISchnittstelle immer mehr erweitert; so ist es heute eine
Selbstverständlichkeit geworden, ganze Tonstudios über MIDI
zu vernetzen.
Im Zentrum dieses Netzwerks steht zumeist ein Computer, der
sämtliche Peripheriegeräte steuert. In einem solchen Studio
können Sie die B-CONTROL dazu nutzen, den Sequenzer oder
andere Software-Tools (Software-Mixer, VST-Instrumente, EffektPlug-Ins) in Ihrem Rechner zu steuern. Aber auch wenn kein
Rechner vorhanden ist, wird die B-CONTROL zur zentralen
Bedieneinheit in Ihrem Studio, wenn Sie Ihre Rack-Synthesizer,
GM/GS/XG-Klangerzeuger und Effektgeräte komfortabel editieren
möchten.
2.3 MIDI-Anschlüsse
Die MIDI-Anschlüsse auf der Geräterückseite sind mit den
international genormten 5-Pol DIN-Buchsen ausgestattet. Zur
Verbindung der B-CONTROL mit anderen MIDI-Geräten
benötigen Sie MIDI-Kabel. In der Regel werden handelsübliche,
vorkonfektionierte Kabel verwendet. MIDI-Kabel sollten nicht
länger als 15 Meter sein.
MIDI IN: Dient zum Empfang von MIDI-Daten (Parameter
Feedback, SysEx-Daten), oder um beliebige MIDI-Signale mit den
Signalen der B-CONTROL zu mischen (Merge-Funktion).
MIDI OUT A/B: Über die MIDI-Ausgänge können Daten an die
zu steuernden MIDI-Geräte geschickt werden.
+ Die B-CONTROL besitzt zwei MIDI-Ausgänge. MIDI
OUT B kann als MIDI THRU konfiguriert werden, so dass
die am MIDI IN anliegenden Daten unverändert
herausgeführt werden können.
2.4 Das MIDI-Format
Obwohl die B-CONTROL sehr leicht zu bedienen ist, macht es
Sinn, einige Dinge über das Datenformat zu wissen. Jeder MIDIBefehl, auch Message genannt, setzt sich zusammen aus einem
Status-Byte und bis zu zwei Daten-Bytes. Das Status-Byte
definiert die Befehlsart, die Daten-Bytes liefern die dazugehörigen
Werte. Die B-CONTROL unterstützt die verschiedensten Arten
von MIDI-Messages, die im Folgenden erklärt werden:
Note-Messages:
Note On- und Note Off-Messages zählen für Tastenvirtuosen
zu den essentiellen MIDI-Messages. Erst durch sie wird das
Spielen von MIDI-Instrumenten von einem Masterkeyboard oder
Computer aus möglich. Auch die B-CONTROL ist in der Lage,
Note-Messages zu senden, jedoch nicht notwendigerweise, um
Musik zu spielen. So werden Noten-Events auch zum Triggern
von Drumloops oder einzelner Klänge aus dem Sampler
verwendet. Viele Effektgeräte ermöglichen auch die rhythmische
Eingabe von Delay-Zeiten oder Songtempi mit Notenbefehlen.
Note On- und Note Off-Messages besitzen das folgende
Datenformat:
Status ByteData Byte 1 Data Byte 2
Note Off &8n (n = K anal nr.)Notennr.Velocity
Note On &9n (n = Kanalnr. )Notennr.Veloc i ty
Tab. 2.1: Dateiformat der Note On- und Note Off-Messages
Der Wertebereich für die Kanalnummer beträgt 1 bis 16 und für
die Daten-Bytes 0 bis 127. Obwohl die Note Off-Message für
Keyboarder heute nicht mehr so gebräuchlich ist, wird das Senden
dieses Status von der B-CONTROL unterstützt.
2. EINFÜHRUNG ZUM THEMA MIDI
5
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
Die Velocity entspricht der Anschlagsstärke und damit der
Lautstärke einer anschlagsdynamischen (Klavier-) Tastatur. Da
die B-CONTROL nicht über anschlagsdynamische Taster verfügt,
wird die Velocity grundsätzlich mit einem festen Wert übertragen,
der aber bei der Programmierung eingestellt werden kann.
+ Die Zuordnung eines Notenbefehles ist nur zu Tastern,
Fußtastern und Push-Funktionen der Encoder möglich.
Control Change (CC):
Die Control Change Messages gehören zu den mächtigsten
MIDI-Messages. Über Sie können eine Menge Parameter und
Funktionen aufgerufen und automatisiert werden. An der
B-CONTROL können Sie einzelne Bedienelemente (Fader,
Drehregler, Taster etc.) für CC-Messages zuordnen. Da sowohl
Taster als auch Schiebe- und Drehregler verwendet werden
können, lassen sich Controller-Werte entweder statisch oder
dynamisch in Echtzeit steuern. Eine Liste mit den StandardController-Nummern finden Sie im Anhang dieses Handbuchs.
NRPN:
Darüberhinaus können Controller verwendet werden, die keine
genormte Zuordnung besitzen und von daher unterschiedlich
belegt werden können. Diese nennt man NRPN (Non-Registered
Parameter Numbers). Die NRPNs werden unterteilt in MSB (Most
significant Byte) und LSB (Least Significant Byte), um eine höhere
Auflösung zu erhalten. Eine geringe Auflösung macht sich
insbesondere bei Faderbewegungen eines Mixers bemerkbar, bei
denen mit 7 Bit (= 128 Werte) Pegelsprünge zu hören sind. Durch
die Aufteilung in MSB und LSB können 14-Bit-Auflösungen der
Fader und Dreh-Encoder realisiert werden, was einer Unterteilung
der Faderwege in über 16.000 Schritte entspricht! Neben NRPN
gibt es auch RPN (Registered Parameter Numbers). RPN-Befehle
sind in den MIDI-Standards GM (General MIDI), GS (Roland) und
XG (Yamaha) festgelegt.
Pitch Bend
Das Pitch-Bend-Rad eines Keyboards dient zur TonhöhenModulation und besitzt im MIDI-Format eine eigene Befehlsart.
After Touch
MIDI-Keyboards mit After Touch sind in der Lage, auch nach
dem Anschlagen einer Taste auf den Tastendruck zu reagieren
und über MIDI zu senden. Diese Funktion reagiert entweder
tastenspezifisch (Key Pressure) oder sie wirkt auf alle Noten
zugleich (Channel Pressure).
MIDI Machine Control (MMC):
Mit MIDI Machine Control können die Transportfunktionen eines
Sequenzers oder Drum Computers (z. B. Start, Stop, schneller
Vor- und Rücklauf) und Locator-Punkte mit fest einstellbarer
Zeitposition (Locate, Punch In-/Out-Punkte) auf einzelne Taster
gelegt werden.
Program Change Messages und MIDI Bank Select:
Programmwechselbefehle werden benutzt, um Programme/
Presets der angeschlossenen Geräte aufzurufen. Es stehen 128
Programmnummern zum Aufrufen von Presets zur Verfügung.
Für Geräte mit mehr als 128 Presets gibt es die Bank SelectFunktion, mit der vor dem Senden eines Program Changes die
Speicherbank ausgewählt werden kann.
Running Status:
Da die MIDI-Schnittstelle ein serielles Übertragungsformat ist
und deshalb ihre Daten nacheinander überträgt, merkte man
schnell, dass die Übertragungsrate bei intensiver Nutzung nicht
ausreicht. Um eine wahrnehmbar verzögerte Ausgabe der MIDIDaten zu verhindern, wurde der Running Status vorgesehen. Er
unterdrückt bei aufeinanderfolgenden gleichen MIDI-Messages
das Status Byte. Dies bedeutet, dass z. B. bei einer kontinuierlichen Änderung des Daten-Bytes eines Controllers (z. B.
Lautstärke) das Status Byte nur einmal gesendet wird. Übermittelt
wird anschließend lediglich die Änderung des Data Bytes. Dies
geschieht so lange, bis ein anderes Status Byte gesendet wird.
Es werden also pro gesendeter Message 8 Bit eingespart.
SysEx Dump:
Bei systemexklusiven Daten handelt es sich um eine Funktion,
die es ermöglicht, nicht-spezifizierte Daten über MIDI zu
übertragen. Dies wird häufig für das Auslesen des Speicherinhalts
verwendet, um diesen extern zu sichern.
Das Status Byte kennzeichnet den Datentyp (SysEx), die ersten
drei Daten-Bytes sind eine Hersteller-Identifikation, damit in einem
größeren MIDI-Verbund das richtige Gerät angesprochen werden
kann.
Um die Verwendung mehrerer B-CONTROL gleichen Typs zu
ermöglichen, lässt sich eine Gerätenummer (Device-ID) im Global
Setup einstellen, damit die Daten bei der Rückübertragung am
richtigen Gerät ankommen.
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND
ANSCHLÜSSE
In diesem Kapitel beschreiben wir die verschiedenen
Bedienungselemente Ihrer B-CONTROL. Alle Regler und
Anschlüsse werden im Detail erläutert und nützliche Hinweise zu
ihrer Anwendung gegeben.
Die 8 Endlos-Push-Encoder werden zum Senden von MIDIDaten verwendet. Sie besitzen zwei Funktionen (Drehen
und Drücken), die unterschiedlichen MIDI-Befehlen
zugeordnet werden können.
Diese 16 Taster können je einen MIDI-Befehl senden.
Das vierstellige LED-Display zeigt beim Einschalten kurz
die aktuelle Betriebssoftware-Version an. Danach springt
es auf die gewählte Preset-Nummer um. Im Play-Betrieb
zeigt es bei Betätigen der Bedienelemente die Werteänderungen in Echtzeit an. Im Programmier-Modus werden
MIDI-Befehlsarten, Programm-/Kanalnummern und
Parameterwerte angezeigt.
Mit den ENCODER GROUP-Tastern lassen sich vier sog.
Encoder Groups pro Preset aufrufen, so dass Ihnen die
acht PUSH-Encoder für insgesamt 64 verschiedene MIDIFunktionen zur Verfügung stehen.
Diese LEDs zeigen folgendes an:
MIDI IN, OUT A und OUT B leuchten, wenn an den jeweiligen
Anschlüssen MIDI-Daten fließen.
USB Mode leuchtet, wenn eine USB-Verbindung zum
Computer besteht (bei eingeschaltetem Computer).
Die FOOT SW-LEDs leuchten, wenn die Fußtaster betätigt
werden.
FOOT CTRL (nur BCF2000) leuchtet auf, wenn der
Fußschweller bewegt wird und somit MIDI-Daten sendet.
Diese Tastersektion besitzt fest zugeordnete Funktionen:
STORE dient zum Speichern von Presets.
Mit LEARN gelangen Sie in den LEARN-Mode.
Mit dem EDIT-Taster gelangen Sie in den EDIT-Mode.
Mit dem EXIT-Taster verlassen Sie eine Programmierebene
(Edit-Mode/Global-Setup). Sie können mit ihm aber auch
einen Speicher- oder Kopiervorgang abbrechen.
Die acht 100-mm-Fader der BCF2000 sind zum Steuern
von MIDI-Befehlen frei belegbar. Sie sind motorisiert, so
dass sie bei einem Preset-Wechsel auf die aktuelle FaderPosition springen. Wird von der gesteuerten Software oder
dem angeschlossenen MIDI-Gerät ein Parameter-Feedback
unterstützt, ändern sich die Fader-Positionen wie von
Geisterhand.
Mit den PRESET-Tastern werden die 32 Presets aufgerufen.
Die Preset-Nummer wird im Display angezeigt.
Diese vier Taster sind für beliebige MIDI-Befehle frei belegbar.
6
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE
B-CONTROL FADER BCF2000/B-CONTROL ROTARY BCR2000
Abb. 3.1: Die Bedienoberfläche der B-CONTROLs
Abb.3.2: Die Rückseite der BCF2000 (Bedienungselemente bis stimmen mit dem BCR2000 überein)
Die 24 Endlos-Drehregler der BCR2000 können zum
Senden von MIDI-Steuerbefehlen programmiert werden. Die
LED-Kränze zeigen den aktuellen Wert an.
Dies sind die SWITCH-Buchsen zum Anschluss von
Fußtastern. Die Polarität wird automatisch erkannt. Bei der
BCR2000 kann an die erste Buchse (SWITCH 1) auch ein
Doppelfußschalter mit Stereoklinkenstecker angeschlossen
werden. In diesem Fall muss SWITCH 2 unbelegt bleiben.
CONTROLLER-Buchse (nur BCF2000). Hier können Sie
einen Fußschweller anschließen, der zur Steuerung
zuweisbarer MIDI-Daten herangezogen werden kann.
Mit dem POWER-Schalter nehmen Sie die B-CONTROL in
Betrieb. Der POWER-Schalter sollte sich in der Stellung
Aus befinden, wenn Sie die Verbindung zum Stromnetz
herstellen.
+ Beachten Sie bitte: Der POWER-Schalter trennt das
Gerät beim Ausschalten nicht vollständig vom
Stromnetz. Ziehen Sie deshalb das Kabel aus der
Steckdose, wenn Sie das Gerät längere Zeit nicht
benutzen.
3. BEDIENUNGSELEMENTE UND ANSCHLÜSSE
7
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