Ardo Amelette Service Anleitung

Serviceanleitung
amelette
AMEDA
vormals
Inhaltsverzeichnis
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1. Funktionsbeschreibung

1.1 Technischer Aufbau 3
1.2 Blockschema 5

2. Technische Daten 6

3. Wartung und Reparatur

3.1 Halbjährliche ‘Vorsorgliche Kontrolle‘ 8
3.2 Ausbau der Steuerung 10
3.3 Einbau der Steuerung 10
3.4 Reinigung 11
3.5 Alarmfunktion 11

4. Abgleichvorschrift

4.1 Grundabgleich 13
4.2 Dynamischer Abgleich 20

5. Bestückungspläne

5.1 Grundprint 23
5.2 Leistungsprint 24
5.3 Frontprint 25
6. Ersatzteilliste
6.1 Ersatzteile 26
6.2 Verschleissteile 27
6.3 Zubehör 28
6.4 Haube kpl. 29
6.5 Bett (stufenlos trendelbar) 30
6.6 Oberteil und Steuerung 31
6.7 Elektronik 32
7. Umwelt
7.1 Entsorgung 32
8. Garantie 33
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1. Funktionsbeschreibung
1.1 Technischer Aufbau
Der Leistungsteil umfasst neben der 5V-Symmetrie für die Speisung und dem Solid­State-Relais für die Heizungssteuerung, zusätzlich noch einen Spannungsregler mit einstellbarer Ausgangsspannung, um den 6V-Akku im Normalbetrieb zu laden. Bei Netzausfall wird der akustische Alarm durch den Akku aufrechterhalten. Damit der Akku nicht vollständig entladen wird, ist ein Tiefentlade-Schutz eingebaut, der bei einer Akku-Spannung von ca. 5.2V die Relais abschaltet. Die Akku-Spannung wird ebenso zum Schalten von Relais A und B gebraucht. Relais A schaltet über Relais C das Netz 230V (115V) ein. Sobald das Netz ein­geschaltet ist, wird der Akku nicht mehr belastet. Beim Einschalten blinken sämtliche LED's und der Alarm ertönt, bis mit der Taste ALARM quittiert wird. Nach der Alarmquittierung leuchtet nur noch SOLLABW, bis der Istwert der Temperatur innerhalb +2°C, bzw. -3°C vom Sollwert liegt. Der Sollwert kann durch Taste SOLL °C abgefragt, oder mit den Tasten auf▲, ab eingestellt werden. Wird nichts am Sollwert verändert, wechselt die Anzeige nach einigen Sekunden automatisch auf die Istwert-Anzeige zurück.
Die Drehzahl des Ventilators wird durch eine Reflexions-Lichtschranke überwacht. Die Impulse gelangen an ein RC-Glied, das den Mittelwert bildet und gleichzeitig die Schwelle des nachgeschalteten Komparators ist. Mit dem One-Shot wird ein definierter Impuls erzeugt, der durch die Signale der Lichtschranke über den Komparator ausgelöst wird. Im anschliessenden RC-Glied wird wieder der Mittelwert gebildet und in einem Komparator verglichen. Ist der Ventilator zu langsam, lädt sich der Kondensator auf, bis die Schaltschwelle des Komparators erreicht wird und das Alarmsignal FD auf high steht.
Die Pt100 Wandler 1 + 2 sind mit einer festen Linearität bestückt. Sie garantiert, dass die Abweichung von der Linearität +/- 0.1°C nicht übersteigt; vorausgesetzt die Wandler wurden mit dem Zero- und Span-Potentiometer entsprechend genau abgeglichen. Der Wandler 1 misst die Fühler-Spannung der Inkubatortemperatur, während die Spannung des Fühlers 2 zur zusätzlichen Überwachung der Inkubator­temperatur zuständig ist. Bei Temperaturen über 40°C löst dieser den Alarm aus. Das Istwert 1-Signal vom Wandler 1 wird im anschliessenden P-Band-Verstärker mit dem Sollwert verglichen. Je nach Empfindlichkeit der Regelstrecke kann mit Poti 4 das P-Band eingestellt werden. Das Signal vom P-Band-Verstärker gelangt über die Struktur-Umschaltung zum Integrator, der den I-Anteil des PI-Reglers bildet. Die Struktur-Umschaltung bewirkt, dass der Integrator solange ausgeschaltet bleibt, bis der Istwert in den P-Band-Bereich kommt, und der Integrator dann zuschaltet.
Im folgenden Addierwerk werden das P-Signal und das I-Signal addiert. Ebenso ist eine Begrenzung der max. Ausgangsspannung des Addierers, parallel zum Gegen­kopplungswiderstand des Verstärkers eingebaut. Der Duty-cycle Regler erzeugt ein Rechtecksignal, dessen Tastverhältnis von der Ausgangsspannung der Stellglied­verzögerung abhängig ist. Dieses Rechtecksignal steuert über einen Optokoppler das Solid-State-Relay SSR für die Heizung (Leistungsteil T1 und R39).
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Wird die SOLL °C -Taste betätigt, zeigt die Anzeige während ca. 3 Sek. den Sollwert. Wird während dieser Zeit die auf oder ab - Taste gedrückt, so wird der sich ändernde Sollwert angezeigt. Durch das Betätigen der auf oder ab –Tasten gelangen Zählimpulse an einen up-down-Counter, dessen Ausgänge einem D/A­Converter zugeführt werden. Das Analogsignal vom D/A-Converter kann mit dem Potentiometer P6 und P7 (Zero und Span) abgeglichen werden.
Die wichtigsten Funktionen werden mit einer Alarm-Logik überwacht und bei einer Fehlfunktion optisch und akustisch gemeldet. Die Überwachung der Sollwert­abweichung kontrolliert die Differenz vom Sollwert zum Istwert. Ein analoges OR wertet das Ausgangssignal des Addierers aus und bringt den Ausgang eines Komparators in den entsprechenden Zustand. Mit dem Istwert 2 wird der Alarm ausgelöst, wenn die Inkubatortemperatur höher als 40°C wird.
Wird einer der Alarme ausgelöst, schaltet die Heizung aus. Mit dem H-off Signal wird der Eingang des Duty-cycle-Reglers heraufgezogen, somit wird das Solid-State­Relais ausgeschaltet. Gleichzeitig schaltet das Relais E den Lastkreis aus. Ebenso werden Fühlerbruch/-Fühlerkurzschluss (für beide Fühler) mit einem analogen OR und Komparatoren überwacht.
Eine Überwachung kontrolliert die +/- 5V Speisung. Die Signale F10, F60, F0, F0+ werden zusammengefasst und zeigen mit dem LED PROBE / DC den Alarm an. Beim Einschalten des Gerätes zeigen alle LED's Alarm. Nach ca. 2.5 Sek., während denen der Zustand low ist, kann mit Taste ALARM quittiert werden. Nach diesem Reset leuchtet LED SOLLABW. während max. 32 Minuten, falls der Istwert nicht schon vorher innerhalb des Toleranzbandes zum Sollwert ist. Stimmt der Istwert 1 nach 32 Minuten immer noch nicht, wird erneut Alarm ausgelöst. Die Alarm-Unterdrückung dauert jetzt nur noch 8 Minuten. Der von einem Taktgeber angesteuerte Counter IC38 liefert die entsprechenden Signale: Q10 = 8 Min. und Q12 = 32 Minuten.
Auf der Bedienungsfront befindet sich zusätzlich die Taste DESINF. Wird diese Taste betätigt schaltet die Regelung aus; das heisst Rel. D und F fallen ab und nur Rel. C bleibt aktiv. Der Ventilator läuft und der Akku wird geladen. Die Taste DESINF beeinflusst das bistabile Relais B, das wiederum Rel. D beeinflusst und die Elektronik ausschaltet.
Die Taste AUS schaltet Relais A und B aus, so dass auch das Netzhauptrelais C und Rel. D für die Elektronik ausschaltet.
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1.2 Blockschema
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2. Technische Daten

Elektrisch

Betriebsspannung

220/240VAC, 50/60Hz 110/120VAC, 50/60Hz

Netzabsicherung

230V Modell 2 x 3.15AT 115V Modell 2 x 6.30AT

Klassifizierung

Schutzklasse I (mit Schutzleiter)
Schutzgrad = Typ B = äusseres Anwendungsteil
0123

Physikalische Daten

(Testparameter bei 22°C - 24 °C und 30 % - 50 % relative Feuchtigkeit)
Aufwärmzeit nach IEC 601 / Teil 2 45 Minuten
Max. relative Feuchtigkeit bei 30°C 75 % ca. bei 36°C 70 % ca.
Filterabscheidegrad bei 0,5µm Porengrösse 99 %
Frischluftmenge 25 l/Min ca. Umwälzluftmenge 250 l/Min ca.
Luftgeschwindigkeit auf Liegefläche 0.1 m/Sek ca.
Maximale CO – Konzentration 0.3 % im Inkubatorinnern
Sauerstoffkonzentration bei O
- Zufuhr von 2 – 8 l/Min 25 % – 60 %
2
Geräusch im Inkubatorinnern 48dBA
Konform mit Medizin Produkte Richtlinie MDD 93/42 EWG

Anzeigen

Anzeigebereich 10°C - 50°C Genauigkeit +/- 0.2°C Display-Typ LED grün Auflösung +/- 0.1°C O
-LED blinkend bei  2 l/Min
2
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Alarme
Sollwertabweichung +2°C / -3°C Übertemperatur 40°C Frischluft Lüfter Fühler / Speisung Netzausfall
Bedienung
Einstellbereich für Lufttemperatur 27°C - 37°C Mech. Schrägstellung des Liegebetts +/- 8º Mech. Auszug des Liegebetts 280 mm Hub der elektrischen Höhenverstellung 200 mm
Abmessungen / Gewichte
Breite 940 mm Tiefe 550 mm Höhe mit Unterbau 1360 mm Höhe mit Lift 1325 mm -1525 mm Lichte Höhe zw. Matratze und Haube 370 mm Frontklappenöffnung (H x B) 245 mm x 940 mm
Gesamtgewicht mit Unterbau 83 kg ca. mit elektrischer Höhenverstellung 100 kg ca.
Liegebettabmessungen Breite 700 mm Tiefe 390 mm Liegebetthöhe mit Unterbau 970 mm mit elektrischer Höhenverstellung 940 mm – 1140 mm
Einsatzgebiet
Umgebungstemperatur 20°C - 30°C Relative Raumfeuchte 30 % – 75 % Luftdruck 700mbar – 1060mbar
Ausführungen
Inkubator-Regelung Luftregelung Schwesternruf potentialfreier Arbeitskontakt möglich (optional)
Hersteller
Ardo medical AG Gewerbestrasse 19 CH-6314 Unterägeri/Schweiz
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3. Wartung und Reparatur
WICHTIG Der Inkubator muss halbjährlich durch autorisiertes und geschultes Personal einer ‘Vorsorglichen Kontrolle‘ unterzogen werden.
Die vorsorglichen Kontrollen sind durchzuführen und zu dokumentieren, zum Beispiel im Gerätebuch, Gerätefile usw.
Werden Arbeiten von einer autorisierten Stelle ausgeführt, so ist durch den Anwender des Gerätes von dieser Stelle eine Bescheinigung zu verlangen. Die Bescheinigung muss Auskunft geben über Art und Umfang der Arbeiten, gegebenenfalls mit Angaben über Änderungen der Nenndaten oder des Arbeitsbereiches. Diese Bescheinigung muss ferner das Datum der Ausführung, sowie Firmenangabe mit Unterschrift enthalten.
Bei einer allfälligen Reparatur oder einem Austausch des Regeleinschubes ist der Anwender verpflichtet, die Arbeiten durch ARDO, oder einer von ARDO ermächtigten Stelle durchführen zu lassen. Es dürfen ausschliesslich Originalersatzteile der ARDO verwendet werden.
WICHTIG Der Regeleinschub darf nur durch geschultes und dazu autorisiertes Personal ausgebaut werden. Nach einem Austausch des Regeleinschubes amelette muss der Inkubator gemäss Serviceanleitung neu abgeglichen werden.
3.1 Halbjährliche ‘ Vorsorgliche Kontrolle ‘
Die halbjährliche Kontrolle darf nur durch Personen durchgeführt werden, die aufgrund ihrer Ausbildung, ihrer Kenntnisse und ihrer durch praktische Tätigkeit gewonnene Erfahrung ausweisen können. Hinsichtlich dieser Kontrolltätigkeit dürfen diese Personen keinen Weisungen unterliegen.

Mechanik

Es sind folgende Punkte zu kontrollieren:
Haube - Gesamte Haube auf Rissbildung oder Verformung
- Bei den Manipulationsklappen den Verschluss mit leichtem Druck von der Innenseite auf sicheren Verschluss kontrollieren
- Die Drehriegel der Frontklappe bei zuviel Spiel nachjustieren
- Irisblende auf Funktion prüfen
- Schlauchdurchführungen kontrollieren
- Beschläge kontrollieren
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Verstellung / - Auf Leichtgängigkeit prüfen und Schienen wenn nötig leicht fetten Liegebett - Arretierung kontrollieren
Liegebett - Auf mechanische Beschädigung kontrollieren
Matratze - Bei Verformung auswechseln
Ansaugplatte / - Auf mechanische Beschädigung kontrollieren Leitplatte - Richtig zusammengesetzt
Luftfilter - Auszug leichtgängig und Filterpapier sauber
Akku - Aus Sicherheitsgründen alle drei Jahre ersetzen
Unterbau - Die Türen müssen vollständig und leise schliessen
(optional) - Die Schubladen sind leichtgängig
- Elektrische Höhenverstellung auf Funktion prüfen
Lenkrollen - Reinigen und auf Festsitz kontrollieren
- Bremsen auf Funktion prüfen
Beschriftung - Sicherheitsrelevante Beschriftungen sind lesbar
Netzkabel - Netzkabel auf Beschädigung kontrollieren
Steuerung - Kontakte der Fühler kontrollieren
- Klemmbriden der Sauerstoffanschlüsse
Lüftermotor - Das Geräusch darf auf der Liegefläche bei Hörprobe nur schwach wahrnehmbar sein; Schallpegel 48dBA. Bei Lagerschaden ist der Motor zu ersetzen
Lüftertopf - Steuerung ausbauen (siehe Kapitel 3.2)
- Heizung auf Festsitz kontrollieren
- Demontage und Montage des Lüfterrades leichtgängig
- Dichtung am Lüftertopf darf keine Beschädigungen aufweisen
- Vor dem Einbauen der Steuerung die Dichtung leicht mit Silikon einfetten
Fühlerblock - Eingelegte Dichtung auf Verschleiss kontrollieren

Doppelfühler

WICHTIG Sicherstellen dass der Doppelfühler mechanisch fest sitzt. Kontrolle von oben und von unten, dass der Fühler nicht nach unten gerutscht ist.
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3.2 Ausbau der Steuerung
Netzstecker am Regeleinschub rechts herausziehen. Der Luftleitkonus aus Aluminium ragt ca. 15 mm in das Lüfterrad hinein. Um den Konus nicht zu beschädigen, muss vor dem Herausziehen der Steuerung die Leitplatte zusammen mit der Ansaugplatte im Innenraum des Inkubators angehoben oder entfernt werden.
Folgendes Vorgehen ist beim Ausbau der Steuerung einzuhalten:
Liegefläche beidseitig mit Hilfe der stufenlosen Trendelung auf maximale Höhenposition stellen
Filtergehäuse herausziehen
Frontklappe der Haube öffnen
Leitplatte mit Ansaugplatte vorne anheben und Filtergehäuse mit der Breitseite unterstellen.
Der Aluminium-Konus an der Leitplatte sollte jetzt nicht mehr in das Lüfterrad hineinragen.
Sicherungsschraube des Einschubs mit Schraubenzieher lösen; an der Steuerung vorne in der Mitte (wenn vorhanden)
Der Regeleinschub kann jetzt vollständig herausgezogen werden.
3.3 Einbau der Steuerung
Vor dem Einschieben der Steuerung ist darauf zu achten, dass der Aluminium-Konus immer noch angehoben ist.
Die Dichtung am Lüftertopf muss von Zeit zu Zeit mit wenig Silikon leicht eingefettet werden.
Beim Einschieben der Steuerung dem Lüftertopf, bzw. dessen Dichtung, etwas nachhelfen, damit sich der Topf unter der Wannenöffnung richtig positioniert.
Wenn die Steuerung komplett bis zum Anschlag eingeschoben ist, unbedingt die Sicherungsschraube wieder festziehen (wenn vorhanden).
Netzkabel an der Steuerung rechts wieder einstecken und kontrollieren, ob der Hauptschalter beim Netzkabel auf EIN steht.
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