In dem vorliegenden Handbuch werden die folgenden Abkürzungen verwendet:
R&S®ENV4200 wird abgekürzt als R&S ENV4200
Grundlegende Sicherheitshinweise
Lesen und beachten Sie unbedingt die nachfolgenden Anweisungen und Sicherheitshinweise!
Alle Werke und Standorte der Rohde & Schwarz Firmengruppe sind ständig bemüht, den
Sicherheitsstandard unserer Produkte auf dem aktuellsten Stand zu halten und unseren Kunden ein
höchstmögliches Maß an Sicherheit zu bieten. Unsere Produkte und die dafür erforderlichen Zusatzgeräte
werden entsprechend der jeweils gültigen Sicherheitsvorschriften gebaut und geprüft. Die Einhaltung
dieser Bestimmungen wird durch unser Qualitätssicherungssystem laufend überwacht. Das vorliegende
Produkt ist gemäß beiliegender EU-Konformitätsbescheinigung gebaut und geprüft und hat das Werk in
sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen
gefahrlosen Betrieb sicherzustellen, muss der Benutzer alle Hinweise, Warnhinweise und Warnvermerke
beachten. Bei allen Fragen bezüglich vorliegender Sicherheitshinweise steht Ihnen die Rohde & Schwarz
Firmengruppe jederzeit gerne zur Verfügung.
Darüber hinaus liegt es in der Verantwortung des Benutzers, das Produkt in geeigneter Weise zu
verwenden. Das Produkt ist ausschließlich für den Betrieb in Industrie und Labor bzw., wenn ausdrücklich
zugelassen, auch für den Feldeinsatz bestimmt und darf in keiner Weise so verwendet werden, dass einer
Person/Sache Schaden zugefügt werden kann. Die Benutzung des Produkts außerhalb des
bestimmungsgemäßen Gebrauchs oder unter Missachtung der Anweisungen des Herstellers liegt in der
Verantwortung des Benutzers. Der Hersteller übernimmt keine Verantwortung für die Zweckentfremdung
des Produkts.
Die bestimmungsgemäße Verwendung des Produkts wird angenommen, wenn das Produkt nach den
Vorgaben der zugehörigen Produktdokumentation innerhalb seiner Leistungsgrenzen verwendet wird
(siehe Datenblatt, Dokumentation, nachfolgende Sicherheitshinweise). Die Benutzung des Produkts
erfordert Fachkenntnisse und zum Teil englische Sprachkenntnisse. Es ist daher zu beachten, dass das
Produkt ausschließlich von Fachkräften oder sorgfältig eingewiesenen Personen mit entsprechenden
Fähigkeiten bedient werden darf. Sollte für die Verwendung von Rohde & Schwarz-Produkten persönliche
Schutzausrüstung erforderlich sein, wird in der Produktdokumentation an entsprechender Stelle darauf
hingewiesen. Bewahren Sie die grundlegenden Sicherheitshinweise und die Produktdokumentation gut
auf und geben Sie diese an weitere Benutzer des Produkts weiter.
Die Einhaltung der Sicherheitshinweise dient dazu, Verletzungen oder Schäden durch Gefahren aller Art
auszuschließen. Hierzu ist es erforderlich, dass die nachstehenden Sicherheitshinweise vor der
Benutzung des Produkts sorgfältig gelesen und verstanden sowie bei der Benutzung des Produkts
beachtet werden. Sämtliche weitere Sicherheitshinweise wie z.B. zum Personenschutz, die an
entsprechender Stelle der Produktdokumentation stehen, sind ebenfalls unbedingt zu beachten. In den
vorliegenden Sicherheitshinweisen sind sämtliche von der Rohde & Schwarz Firmengruppe vertriebenen
Waren unter dem Begriff „Produkt“ zusammengefasst, hierzu zählen u. a. Geräte, Anlagen sowie
sämtliches Zubehör.
Vorsicht beim Umgang mit Geräten mit hohem
Gewicht
Stand-by-Anzeige
Gefahr vor elektrischem Schlag
Gleichstrom (DC)
Warnung vor heißer Oberfläche
Wechselstrom (AC)
Schutzleiteranschluss
Gleichstrom/Wechselstrom (DC/AC)
Erdungsanschluss
Gerät entspricht den Sicherheitsanforderungen an die Schutzklasse II
(Gerät durchgehend durch doppelte /
verstärkte Isolierung geschützt.
Masseanschluss des Gestells oder Gehäuses
EU - Kennzeichnung für Batterien und
Akkumulatoren.
Das Gerät enthält eine Batterie bzw. einen
Akkumulator. Diese dürfen nicht über
unsortierten Siedlungsabfall entsorgt werden,
sondern sollten getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Achtung beim Umgang mit elektrostatisch
gefährdeten Bauelementen
EU - Kennzeichnung für die getrennte
Sammlung von Elektro- und
Elektronikgeräten.
Elektroaltgeräte dürfen nicht über unsortierten
Siedlungsabfall entsorgt werden, sondern
müssen getrennt gesammelt werden.
Weitere Informationen siehe Seite 7.
Warnung vor Laserstrahl
Produkte mit Laser sind je nach ihrer Laser-
Klasse mit genormten Warnhinweisen
versehen.
Laser können aufgrund der Eigenschaften
ihrer Strahlung und aufgrund ihrer extrem
konzentrierten elektromagnetischen Leistung
biologische Schäden verursachen.
Für zusätzliche Informationen siehe Kapitel
„Betrieb“ Punkt 7.
Symbole und Sicherheitskennzeichnungen
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Grundlegende Sicherheitshinweise
kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod oder
schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht vermieden
wird.
kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit mittlerem Risiko, die Tod oder
(schwere) Körperverletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht vermieden
wird.
kennzeichnet eine Gefährdung mit geringem Risiko, die leichte oder mittlere
Körperverletzungen zur Folge haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
weist auf die Möglichkeit einer Fehlbedienung hin, bei der das Produkt
Schaden nehmen kann.
Signalworte und ihre Bedeutung
Die folgenden Signalworte werden in der Produktdokumentation verwendet, um vor Risiken und Gefahren
zu warnen.
Diese Signalworte entsprechen der im europäischen Wirtschaftsraum üblichen Definition für zivile
Anwendungen. Neben dieser Definition können in anderen Wirtschaftsräumen oder bei militärischen
Anwendungen abweichende Definitionen existieren. Es ist daher darauf zu achten, dass die hier
beschriebenen Signalworte stets nur in Verbindung mit der zugehörigen Produktdokumentation und nur in
Verbindung mit dem zugehörigen Produkt verwendet werden. Die Verwendung von Signalworten in
Zusammenhang mit nicht zugehörigen Produkten oder nicht zugehörigen Dokumentationen kann zu
Fehlinterpretationen führen und damit zu Personen- oder Sachschäden führen.
Betriebszustände und Betriebslagen
Das Produkt darf nur in den vom Hersteller angegebenen Betriebszuständen und Betriebslagen ohne
Behinderung der Belüftung betrieben werden. Werden die Herstellerangaben nicht eingehalten, kann dies
elektrischen Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit
Todesfolge, verursachen. Bei allen Arbeiten sind die örtlichen bzw. landesspezifischen Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften zu beachten.
1. Sofern nicht anders vereinbart, gilt für R&S-Produkte folgendes:
als vorgeschriebene Betriebslage grundsätzlich Gehäuseboden unten, IP-Schutzart 2X,
Verschmutzungsgrad 2, Überspannungskategorie 2, nur in Innenräumen verwenden, Betrieb bis
2000 m ü. NN, Transport bis 4500 m ü. NN, für die Nennspannung gilt eine Toleranz von ±10%, für
die Nennfrequenz eine Toleranz von ±5%.
2. Stellen Sie das Produkt nicht auf Oberflächen, Fahrzeuge, Ablagen oder Tische, die aus Gewichtsoder Stabilitätsgründen nicht dafür geeignet sind. Folgen Sie bei Aufbau und Befestigung des
Produkts an Gegenständen oder Strukturen (z.B. Wände und Regale) immer den Installationshinweisen des Herstellers. Bei Installation abweichend von der Produktdokumentation können
Personen verletzt, unter Umständen sogar getötet werden.
3. Stellen Sie das Produkt nicht auf hitzeerzeugende Gerätschaften (z.B. Radiatoren und Heizlüfter). Die
Umgebungstemperatur darf nicht die in der Produktdokumentation oder im Datenblatt spezifizierte
Maximaltemperatur überschreiten. Eine Überhitzung des Produkts kann elektrischen Schlag, Brand
und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge, verursachen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
Elektrische Sicherheit
Werden die Hinweise zur elektrischen Sicherheit nicht oder unzureichend beachtet, kann dies elektrischen
Schlag, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge,
verursachen.
1. Vor jedem Einschalten des Produkts ist sicherzustellen, dass die am Produkt eingestellte
Nennspannung und die Netznennspannung des Versorgungsnetzes übereinstimmen. Ist es
erforderlich, die Spannungseinstellung zu ändern, so muss ggf. auch die dazu gehörige
Netzsicherung des Produkts geändert werden.
2. Bei Produkten der Schutzklasse I mit beweglicher Netzzuleitung und Gerätesteckvorrichtung ist der
Betrieb nur an Steckdosen mit Schutzkontakt und angeschlossenem Schutzleiter zulässig.
3. Jegliche absichtliche Unterbrechung des Schutzleiters, sowohl in der Zuleitung als auch am Produkt
selbst, ist unzulässig. Es kann dazu führen, dass von dem Produkt die Gefahr eines elektrischen
Schlags ausgeht. Bei Verwendung von Verlängerungsleitungen oder Steckdosenleisten ist sicherzustellen, dass diese regelmäßig auf ihren sicherheitstechnischen Zustand überprüft werden.
4. Sofern das Produkt nicht mit einem Netzschalter zur Netztrennung ausgerüstet ist, beziehungsweise
der vorhandene Netzschalter zu Netztrennung nicht geeignet ist, so ist der Stecker des
Anschlusskabels als Trennvorrichtung anzusehen.
Die Trennvorrichtung muss jederzeit leicht erreichbar und gut zugänglich sein. Ist z.B. der Netzstecker
die Trennvorrichtung, darf die Länge des Anschlusskabels 3 m nicht überschreiten.
Funktionsschalter oder elektronische Schalter sind zur Netztrennung nicht geeignet. Werden Produkte
ohne Netzschalter in Gestelle oder Anlagen integriert, so ist die Trennvorrichtung auf Anlagenebene
zu verlagern.
5. Benutzen Sie das Produkt niemals, wenn das Netzkabel beschädigt ist. Überprüfen Sie regelmäßig
den einwandfreien Zustand der Netzkabel. Stellen Sie durch geeignete Schutzmaßnahmen und
Verlegearten sicher, dass das Netzkabel nicht beschädigt werden kann und niemand z.B. durch
Stolperfallen oder elektrischen Schlag zu Schaden kommen kann.
6. Der Betrieb ist nur an TN/TT Versorgungsnetzen gestattet, die mit höchstens 16 A abgesichert sind
(höhere Absicherung nur nach Rücksprache mit der Rohde & Schwarz Firmengruppe).
7. Stecken Sie den Stecker nicht in verstaubte oder verschmutzte Steckdosen/-buchsen. Stecken Sie die
Steckverbindung/-vorrichtung fest und vollständig in die dafür vorgesehenen Steckdosen/-buchsen.
Missachtung dieser Maßnahmen kann zu Funken, Feuer und/oder Verletzungen führen.
8. Überlasten Sie keine Steckdosen, Verlängerungskabel oder Steckdosenleisten, dies kann Feuer oder
elektrische Schläge verursachen.
9. Bei Messungen in Stromkreisen mit Spannungen U
> 30 V ist mit geeigneten Maßnahmen Vorsorge
eff
zu treffen, dass jegliche Gefährdung ausgeschlossen wird (z.B. geeignete Messmittel, Absicherung,
Strombegrenzung, Schutztrennung, Isolierung usw.).
10. Bei Verbindungen mit informationstechnischen Geräten, z.B. PC oder Industrierechner, ist darauf zu
achten, dass diese der jeweils gültigen IEC 60950-1 / EN 60950-1 oder IEC 61010-1 / EN 61010-1
entsprechen.
11. Sofern nicht ausdrücklich erlaubt, darf der Deckel oder ein Teil des Gehäuses niemals entfernt
werden, wenn das Produkt betrieben wird. Dies macht elektrische Leitungen und Komponenten
zugänglich und kann zu Verletzungen, Feuer oder Schaden am Produkt führen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
12. Wird ein Produkt ortsfest angeschlossen, ist die Verbindung zwischen dem Schutzleiteranschluss vor
Ort und dem Geräteschutzleiter vor jeglicher anderer Verbindung herzustellen. Aufstellung und
Anschluss darf nur durch eine Elektrofachkraft erfolgen.
13. Bei ortsfesten Geräten ohne eingebaute Sicherung, Selbstschalter oder ähnliche Schutzeinrichtung
muss der Versorgungskreis so abgesichert sein, dass alle Personen, die Zugang zum Produkt haben,
sowie das Produkt selbst ausreichend vor Schäden geschützt sind.
14. Jedes Produkt muss durch geeigneten Überspannungsschutz vor Überspannung (z.B. durch
Blitzschlag) geschützt werden. Andernfalls ist das bedienende Personal durch elektrischen Schlag
gefährdet.
15. Gegenstände, die nicht dafür vorgesehen sind, dürfen nicht in die Öffnungen des Gehäuses
eingebracht werden. Dies kann Kurzschlüsse im Produkt und/oder elektrische Schläge, Feuer oder
Verletzungen verursachen.
16. Sofern nicht anders spezifiziert, sind Produkte nicht gegen das Eindringen von Flüssigkeiten
geschützt, siehe auch Abschnitt "Betriebszustände und Betriebslagen", Punkt 1. Daher müssen die
Geräte vor Eindringen von Flüssigkeiten geschützt werden. Wird dies nicht beachtet, besteht Gefahr
durch elektrischen Schlag für den Benutzer oder Beschädigung des Produkts, was ebenfalls zur
Gefährdung von Personen führen kann.
17. Benutzen Sie das Produkt nicht unter Bedingungen, bei denen Kondensation in oder am Produkt
stattfinden könnte oder ggf. bereits stattgefunden hat, z.B. wenn das Produkt von kalter in warme
Umgebung bewegt wurde. Das Eindringen von Wasser erhöht das Risiko eines elektrischen
Schlages.
18. Trennen Sie das Produkt vor der Reinigung komplett von der Energieversorgung (z.B. speisendes
Netz oder Batterie). Nehmen Sie bei Geräten die Reinigung mit einem weichen, nicht fasernden
Staublappen vor. Verwenden Sie keinesfalls chemische Reinigungsmittel wie z.B. Alkohol, Aceton,
Nitroverdünnung.
Betrieb
1. Die Benutzung des Produkts erfordert spezielle Einweisung und hohe Konzentration während der
Benutzung. Es muss sichergestellt sein, dass Personen, die das Produkt bedienen, bezüglich ihrer
körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung den Anforderungen gewachsen sind, da
andernfalls Verletzungen oder Sachschäden nicht auszuschließen sind. Es liegt in der Verantwortung
des Arbeitsgebers/Betreibers, geeignetes Personal für die Benutzung des Produkts auszuwählen.
2. Bevor Sie das Produkt bewegen oder transportieren, lesen und beachten Sie den Abschnitt
"Transport".
3. Wie bei allen industriell gefertigten Gütern kann die Verwendung von Stoffen, die Allergien
hervorrufen - so genannte Allergene (z.B. Nickel) - nicht generell ausgeschlossen werden. Sollten
beim Umgang mit R&S-Produkten allergische Reaktionen, z.B. Hautausschlag, häufiges Niesen,
Bindehautrötung oder Atembeschwerden auftreten, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die
Ursachen zu klären und Gesundheitsschäden bzw. -belastungen zu vermeiden.
4. Vor der mechanischen und/oder thermischen Bearbeitung oder Zerlegung des Produkts beachten Sie
unbedingt Abschnitt "Entsorgung", Punkt 1.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
5. Bei bestimmten Produkten, z.B. HF-Funkanlagen, können funktionsbedingt erhöhte elektromagnetische Strahlungen auftreten. Unter Berücksichtigung der erhöhten Schutzwürdigkeit des ungeborenen Lebens müssen Schwangere durch geeignete Maßnahmen geschützt werden. Auch Träger
von Herzschrittmachern können durch elektromagnetische Strahlungen gefährdet sein. Der
Arbeitgeber/Betreiber ist verpflichtet, Arbeitsstätten, bei denen ein besonderes Risiko einer Strahlenexposition besteht, zu beurteilen und zu kennzeichnen und mögliche Gefahren abzuwenden.
6. Im Falle eines Brandes entweichen ggf. giftige Stoffe (Gase, Flüssigkeiten etc.) aus dem Produkt, die
Gesundheitsschäden verursachen können. Daher sind im Brandfall geeignete Maßnahmen wie z.B.
Atemschutzmasken und Schutzkleidung zu verwenden.
7. Falls ein Laser-Produkt in ein R&S-Produkt integriert ist (z.B. CD/DVD-Laufwerk), dürfen keine
anderen Einstellungen oder Funktionen verwendet werden, als in der Produktdokumentation beschrieben, um Personenschäden zu vermeiden (z.B. durch Laserstrahl).
8. EMV Klassen (nach EN 55011 / CISPR 11; sinngemäß EN 55022 / CISPR 22, EN 55032 / CISPR 32)
Gerät der Klasse A:
Ein Gerät, das sich für den Gebrauch in allen anderen Bereichen außer dem Wohnbereich und
solchen Bereichen eignet, die direkt an ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind,
das Wohngebäude versorgt.
Hinweis: Diese Einrichtung kann wegen möglicher auftretender leitungsgebundener als auch
gestrahlten Störgrößen im Wohnbereich Funkstörungen verursachen. In diesem Fall kann vom
Betreiber verlangt werden, angemessene Maßnahmen durchzuführen.
Gerät der Klasse B:
Ein Gerät, das sich für den Betrieb im Wohnbereich sowie in solchen Bereichen eignet, die direkt an
ein Niederspannungs-Versorgungsnetz angeschlossen sind, das Wohngebäude versorgt.
Reparatur und Service
1. Das Produkt darf nur von dafür autorisiertem Fachpersonal geöffnet werden. Vor Arbeiten am Produkt
oder Öffnen des Produkts ist dieses von der Versorgungsspannung zu trennen, sonst besteht das
Risiko eines elektrischen Schlages.
2. Abgleich, Auswechseln von Teilen, Wartung und Reparatur darf nur von R&S-autorisierten
Elektrofachkräften ausgeführt werden. Werden sicherheitsrelevante Teile (z.B. Netzschalter,
Netztrafos oder Sicherungen) ausgewechselt, so dürfen diese nur durch Originalteile ersetzt werden.
Nach jedem Austausch von sicherheitsrelevanten Teilen ist eine Sicherheitsprüfung durchzuführen
(Sichtprüfung, Schutzleitertest, Isolationswiderstand-, Ableitstrommessung, Funktionstest). Damit wird
sichergestellt, dass die Sicherheit des Produkts erhalten bleibt.
Batterien und Akkumulatoren/Zellen
Werden die Hinweise zu Batterien und Akkumulatoren/Zellen nicht oder unzureichend beachtet, kann dies
Explosion, Brand und/oder schwere Verletzungen von Personen, unter Umständen mit Todesfolge,
verursachen. Die Handhabung von Batterien und Akkumulatoren mit alkalischen Elektrolyten (z.B.
Lithiumzellen) muss der EN 62133 entsprechen.
1. Zellen dürfen nicht zerlegt, geöffnet oder zerkleinert werden.
2. Zellen oder Batterien dürfen weder Hitze noch Feuer ausgesetzt werden. Die Lagerung im direkten
Sonnenlicht ist zu vermeiden. Zellen und Batterien sauber und trocken halten. Verschmutzte
Anschlüsse mit einem trockenen, sauberen Tuch reinigen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Zellen oder Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden. Zellen oder Batterien dürfen nicht
gefahrbringend in einer Schachtel oder in einem Schubfach gelagert werden, wo sie sich gegenseitig
kurzschließen oder durch andere leitende Werkstoffe kurzgeschlossen werden können. Eine Zelle
oder Batterie darf erst aus ihrer Originalverpackung entnommen werden, wenn sie verwendet werden
soll.
4. Zellen oder Batterien dürfen keinen unzulässig starken, mechanischen Stößen ausgesetzt werden.
5. Bei Undichtheit einer Zelle darf die Flüssigkeit nicht mit der Haut in Berührung kommen oder in die
Augen gelangen. Falls es zu einer Berührung gekommen ist, den betroffenen Bereich mit reichlich
Wasser waschen und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
6. Werden Zellen oder Batterien, die alkalische Elektrolyte enthalten (z.B. Lithiumzellen), unsachgemäß
ausgewechselt oder geladen, besteht Explosionsgefahr. Zellen oder Batterien nur durch den entsprechenden R&S-Typ ersetzen (siehe Ersatzteilliste), um die Sicherheit des Produkts zu erhalten.
7. Zellen oder Batterien müssen wiederverwertet werden und dürfen nicht in den Restmüll gelangen.
Akkumulatoren oder Batterien, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, sind Sonderabfall.
Beachten Sie hierzu die landesspezifischen Entsorgungs- und Recycling-Bestimmungen.
8. Bei Rücksendungen von Lithiumbatterien zu Rohde & Schwarz - Niederlassungen müssen die
Transportvorschriften der Verkehrsträger (IATA-DGR, IMDG-Code, ADR, RID) befolgt werden.
Transport
1. Das Produkt kann ein hohes Gewicht aufweisen. Daher muss es vorsichtig und ggf. unter
Verwendung eines geeigneten Hebemittels (z.B. Hubwagen) bewegt bzw. transportiert werden, um
Rückenschäden oder Verletzungen zu vermeiden.
2. Griffe an den Produkten sind eine Handhabungshilfe, die ausschließlich für den Transport des
Produkts durch Personen vorgesehen ist. Es ist daher nicht zulässig, Griffe zur Befestigung an bzw.
auf Transportmitteln, z.B. Kränen, Gabelstaplern, Karren etc. zu verwenden. Es liegt in Ihrer
Verantwortung, die Produkte sicher an bzw. auf geeigneten Transport- oder Hebemitteln zu
befestigen. Beachten Sie die Sicherheitsvorschriften des jeweiligen Herstellers eingesetzter
Transport- oder Hebemittel, um Personenschäden und Schäden am Produkt zu vermeiden.
3. Falls Sie das Produkt in einem Fahrzeug benutzen, liegt es in der alleinigen Verantwortung des
Fahrers, das Fahrzeug in sicherer und angemessener Weise zu führen. Der Hersteller übernimmt
keine Verantwortung für Unfälle oder Kollisionen. Verwenden Sie das Produkt niemals in einem sich
bewegenden Fahrzeug, sofern dies den Fahrzeugführer ablenken könnte. Sichern Sie das Produkt im
Fahrzeug ausreichend ab, um im Falle eines Unfalls Verletzungen oder Schäden anderer Art zu
verhindern.
Entsorgung
1. Batterien bzw. Akkumulatoren, die nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden dürfen, darf nach Ende
der Lebensdauer nur über eine geeignete Sammelstelle oder eine Rohde & SchwarzKundendienststelle entsorgt werden.
2. Am Ende der Lebensdauer des Produktes darf dieses Produkt nicht über den normalen Hausmüll
entsorgt werden, sondern muss getrennt gesammelt werden.
Rohde & Schwarz GmbH & Co.KG ein Entsorgungskonzept entwickelt und übernimmt die Pflichten
der Rücknahme- und Entsorgung für Hersteller innerhalb der EU in vollem Umfang. Wenden Sie sich
bitte an Ihre Rohde & Schwarz-Kundendienststelle, um das Produkt umweltgerecht zu entsorgen.
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Grundlegende Sicherheitshinweise
3. Werden Produkte oder ihre Bestandteile über den bestimmungsgemäßen Betrieb hinaus mechanisch
und/oder thermisch bearbeitet, können ggf. gefährliche Stoffe (schwermetallhaltiger Staub wie z.B.
Blei, Beryllium, Nickel) freigesetzt werden. Die Zerlegung des Produkts darf daher nur von speziell
geschultem Fachpersonal erfolgen. Unsachgemäßes Zerlegen kann Gesundheitsschäden
hervorrufen. Die nationalen Vorschriften zur Entsorgung sind zu beachten.
4. Falls beim Umgang mit dem Produkt Gefahren- oder Betriebsstoffe entstehen, die speziell zu
entsorgen sind, z.B. regelmäßig zu wechselnde Kühlmittel oder Motorenöle, sind die
Sicherheitshinweise des Herstellers dieser Gefahren- oder Betriebsstoffe und die regional gültigen
Entsorgungsvorschriften einzuhalten. Beachten Sie ggf. auch die zugehörigen speziellen
Sicherheitshinweise in der Produktdokumentation. Die unsachgemäße Entsorgung von Gefahrenoder Betriebsstoffen kann zu Gesundheitsschäden von Personen und Umweltschäden führen.
Weitere Informationen zu Umweltschutz finden Sie auf der Rohde & Schwarz Home Page.
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Customer Support
Technischer Support – wo und wann Sie ihn brauchen
Unser Customer Support Center bietet Ihnen schnelle, fachmännische Hilfe für die gesamte Produktpalette
von Rohde & Schwarz an. Ein Team von hochqualifizierten Ingenieuren unterstützt Sie telefonisch und
arbeitet mit Ihnen eine Lösung für Ihre Anfrage aus - egal, um welchen Aspekt der Bedienung,
Programmierung oder Anwendung eines Rohde & Schwarz Produktes es sich handelt.
Aktuelle Informationen und Upgrades
Um Ihr Gerät auf dem aktuellsten Stand zu halten sowie Informationen über Applikationsschriften zu Ihrem
Gerät zu erhalten, senden Sie bitte eine E-Mail an das Customer Support Center. Geben Sie hierbei den
Gerätenamen und Ihr Anliegen an. Wir stellen dann sicher, dass Sie die gewünschten Informationen
erhalten.
Diese Bedienungsanleitung ist Bestandteil des Geräts und muss dem Bedienpersonal
jederzeit zur Verfügung stehen. Alle Sicherheitshinweise und Anmerkungen müssen
beachtet werden.
Die R&S ENV4200 erfüllt die Messkategorie CAT II gemäß IEC 61010-2-30.
Elektrischer Schlag bei falscher Anschlussreihenfolge.
Die Schutzerdung dieser Netznachbildung darf erst entfernt werden, wenn das Gerät
von allen anderen Anschlüssen getrennt ist.
Setzen Sie die Netznachbildung folgendermaßen in Betrieb (Zusätzliche Schutzerde zuerst anschließen):
1. Schließen Sie die Netznachbildung an die zusätzliche Schutzerde an.
2. Schließen Sie die Netznachbildung ans Versorgungsnetz an.
Nehmen Sie die Netznachbildung folgendermaßen außer Betrieb (Zusätzliche
Schutzerde zuletzt trennen):
1. Trennen Sie die Netznachbildung vom Versorgungsnetz.
2. Trennen Sie die Netznachbildung von der zusätzlichen Schutzerde.
Alle Sicherheits- und Warnhinweise auf dem Gerät und in diesem Handbuch müssen
streng eingehalten werden.
Unsachgemäßer Betrieb der Netznachbildung kann zu lebensgefährlichem
elektrischem Schlag führen.
Anwender müssen fachgerecht eingewiesen werden.
Elektrischer Schlag bei unsachgemäßem Betrieb.
Bauartbedingt treten bei Netznachbildungen hohe Ableitströme auf, zudem hat ein
solches Gerät prinzipiell keine normgerechte Isolation und keine Sicherung im
Messstromkreis (die R&S ENV4200 hat lediglich eine Sicherung im Hilfsstromkreis des
Lüfters). Daher müssen Benutzer unbedingt vor dem Berühren von Geräteteilen
geschützt werden, an denen Netzspannung anliegen kann.
Um dies sicherzustellen, muss die Inbetriebnahme dieser Netznachbildung durch
erfahrene Elektrofachkräfte erfolgen. Bei der Installation sind die gültigen nationalen
Vorschriften und Normen zu berücksichtigen.
R&S ENV4200 Sicherheitshinweise
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-6
Elektrischer Schlag oder Brandgefahr bei zu geringem Querschnitt der
Anschlussleitungen.
Der Betreiber muss durch Beratung mit einer Elektrofachkraft dafür sorgen, dass
doppelt isolierte Anschlussleitungen mit einem für die Anwendung geeigneten
Mindestquerschnitt verwendet werden.
Dabei sind die maximale Leistungsaufnahme des Prüflings, der Sicherungswert der
Gebäudeinstallation und die Leitungslänge zu beachten.
Bei der Montage der mitgelieferten Kabelbuchsen sind die Montageanleitung und die
Anforderungen des Herstellers unbedingt zu beachten
Da, bedingt durch den geforderten, normgerechten Aufbau nach CISPR 16-1-2 bzw.
EN 55016-1-2, der zulässige Ableitstromgrenzwert nach EN 61010-1 und die
Basisisolation eines Schutzklasse I Gerätes nicht eingehalten werden können, sind
zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gegen direktes oder indirektes Berühren durch
den Benutzer unbedingt erforderlich.
Der Betreiber ist dafür verantwortlich, dass die Schutzmaßnahmen entsprechend
VDE 0100-410 (IEC 60364-4-41) während des Arbeitens mit der Netznachbildung
angewendet werden. Vor Inbetriebnahme ist eine sichere Verbindung mit dem vor Ort
vorhandenen Schutzleiter herzustellen. Diese Verbindung muss in allen Belangen
einer Schutzleiterverbindung entsprechen. Sie darf erst entfernt werden, wenn die
Netznachbildung wieder vom speisenden Netz getrennt ist.
Bei Anschluss mit flexiblem Kabel muss davon ausgegangen werden, dass die
Schutzleiterverbindung sich lösen kann. Vor Inbetriebnahme muss die
Netznachbildung daher mit einem zusätzlichen Schutzleiter nach VDE 0100-540 Teil 554 (IEC 60364-5-54) mit ausreichendem Querschnitt zwischen einem SchutzerdeAnschluss des Messraumes und dem Schutzleiteranschluss an der Rückwand
() der R&S ENV4200 verbunden werden.
Erst dann darf die Netznachbildung an das Versorgungsnetz angeschlossen werden.
Bei Außerbetriebnahme muss in umgekehrter Reihenfolge verfahren werden: Zuerst
die Netznachbildung vom Versorgungsnetz trennen und erst dann die zusätzliche
Schutzleiterverbindung trennen.
Bei Verwendung der Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ ist durch eine
Elektrofachkraft zu entscheiden, an welchen Punkten eine Erdung bzw. ein Verbinden
mit dem vor Ort vorhandenen Schutzerde-Anschluss durchgeführt werden darf.
Grundsätzlich ist bei Betrieb der R&S ENV4200 auf ungehinderte Luftzufuhr von unten
und oben zu achten. Da das Gerät auf der Unterseite Lüftungsöffnungen besitzt muss
es auf einem nicht brennbaren Untergrund aufgestellt werden (z.B. Metallplatte), um
bei Ausfall des Lüftersystems einem Brand vorzubeugen.
R&S ENV4200 Einleitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-7
2Einleitung
Es gibt zwei grundlegende Arten der Stromversorgungs- Netznachbildung (AMN): die
V-Netznachbildung (V-AMN), die unsymmetrische Spannungen koppelt, und die DeltaNetznachbildung (Δ-AMN), die symmetrische und unsymmetrische Spannungen
getrennt koppelt.
Die Vierleiter-V-Netznachbildung R&S ENV4200 wird zur Störspannungsmessung an
netzabhängigen Verbrauchern eingesetzt.
Ihre Hauptaufgaben sind:
● Versorgung des Prüflings mit Netzwechsel- oder Gleichspannung
● Bereitstellen einer genormten Lastimpedanz
● Definierte Abgabe der vom Prüfling erzeugten unsymmetrischen Störspannung an
den Messempfänger
●Entkoppeln des Messkreises von Netzstörungen
Die Netznachbildung R&S ENV4200 ist mit eisenlosen Induktivitäten (50 μH und
250 μH) aufgebaut und entspricht den Anforderungen der CISPR 16-1-2.
Weitere Ausstattungsmerkmale sind:
● Handnachbildung
● 10-dB-Dämpfungsglied im Auskoppelzweig
● Impulsspannungsbegrenzer am Messausgang
● Fernbedienungs-Schnittstelle
● Separate Stromversorgung der Steuerelektronik und Fernbedienungs-Schnittstelle
Die Netznachbildung kann wahlweise von Hand bedient oder über eine TTLSchnittstelle ferngesteuert werden.
R&S ENV4200 Einleitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-8
2.1 Frontansicht
Dieses Bild zeigt die Frontansicht des R&S ENV4200. Die einzelnen Elemente sind
detailliert in den folgenden Abschnitten beschrieben.
56
7
8
1
2
3
4
222
333
Abbildung 1 Frontansicht
1 = Anschluss für Handnachbildung (ARTIFICIAL HAND)
2 = Massebuchsen
3 = MC-Hochstromanschluss (L1, L2, L3, N)
4 = Taste zum Einschalten des Lüfters (FAN)
5 = Taste zum Ausschalten des Impulsbegrenzers (LIMITER)
6 = Drehschalter zur Phasenauswahl (LINE SELECTION)
7 = Messempfängerausgang (TO TEST RECEIVER)
8 = Schutzerdeanschluss
2.1.1 Handnachbildung (ARTIFICIAL HAND)
4-mm-Bananenbuchse zum Anschluss einer Handnachbildung (Künstliche Hand), um
während der Messung der Störspannung den Einfluss der Hand des Benutzers
nachzuahmen.
2.1.2 Massebuchsen ()
4-mm-Bananenbuchse zum Anschluss der Bezugsmasse bei der Kalibrierung.
R&S ENV4200 Einleitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-9
2.1.3 MC-Hochstromanschluss (L1, L2, L3, N)
MC-Einbaustecker zum Anschluss des Prüflings für die Störspannungsmessung an
ein- und dreiphasigen Prüflingen mit einer Sternwechselspannung bis 400 V (dies
entspricht einer Dreieckswechselspannung von 690 V) und Gleichspannung bis 690 V.
Der maximale Dauerstrom je Phase beträgt 200 A.
2.1.4 Lüfter (FAN)
Durch Drücken des Tasters kann der Lüfter manuell in Betrieb gesetzt werden, um
Schäden durch Überhitzung zu vermeiden. Die Lüftung der Netznachbildung wird ab
einer Gehäuseinnentemperatur von ca. 50 °C automatisch eingeschaltet und auf volle
Lüfterdrehzahl geschaltet, die Lüfter-LED leuchtet orange. Ab einer Spulentemperatur
>100 °C wird ein akustischer Alarm ausgesendet und die Lüfter-LED leuchtet rot.
2.1.5 Impulsbegrenzer (LIMITER)
Durch Drücken des Tasters kann der Impulsbegrenzer manuell ausgeschaltet werden.
2.1.6 Phasenauswahl (LINE SELECTION)
Drehschalter zur Auswahl des Messpfads (L1, L2, L3 und N) der Netznachbildung zum
Messempfänger. Die der Messpfadauswahl entsprechende Messpfad-LED leuchtet
grün.
2.1.7 Messempfängerausgang (TO TEST RECEIVER)
N-Buchse (50 ) zum Anschluss des Messempfängers.
2.1.8 Schutzerdeanschluss ()
Gewindebolzen M10 zum Anschluss des Schutzleiters.
R&S ENV4200 Einleitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-10
2.2 Rückansicht
Dieses Bild zeigt die Rückansicht des R&S ENV4200. Die einzelnen Elemente sind
detailliert in den folgenden Abschnitten beschrieben.
1
2
34
222
Abbildung 2 Rückansicht
1 = Anschluss für Fernsteuerung (REMOTE CONTROL)
2 = MC-Hochstromanschluss (L1, L2, L3, N)
3 = Schutzerdeanschluss
4 = Anschluss der Hilfsspannung und Einstellung der Netzspannung
(POWER FOR FAN AND REMOTE CONTROL)
2.2.1 Fernsteuerung (REMOTE CONTROL)
25-polige Sub-D-Buchse zum Anschluss des Fernsteuerkabels.
2.2.2 MC-Hochstromanschluss (L1, L2, L3, N)
MC-Einbaustecker zum Anschluss der Versorgungsspannung.
2.2.3 Schutzerdeanschluss ()
Gewindebolzen M10 zum Anschluss des Schutzleiters.
R&S ENV4200 Einleitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-11
2.2.4 Hilfsspannungsanschluss (POWER FOR FAN AND REMOTE
CONTROL)
Kaltgerätestecker mit Netzfilter zum Anschluss der Hilfsspannung zur
Stromversorgung für Lüfter und Steuerlogik. Die R&S ENV4200 kann auf zwei
nominale Netzspannungen eingestellt werden: 115 V und 230 V.
R&S ENV4200 Blockschaltbild
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-12
3Blockschaltbild
Abbildung 3 Blockschaltbild
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-13
4Betriebsvorbereitung
4.1 Gerät auspacken
Entnehmen Sie das Gerät aus der Verpackung und überprüfen Sie das Gerät sorgfältig
auf eventuelle Beschädigungen. Im Schadensfall sollten Sie umgehend das zuständige
Transportunternehmen verständigen und alle Verpackungsteile zur Wahrung Ihrer
Ansprüche aufbewahren. Auch für einen späteren Transport oder Versand des Geräts
ist die Originalverpackung von Vorteil.
Bei der Entnahme aus der Verpackung und beim Tragen der Netznachbildung müssen
beide Handgriffe benutzt werden. Wegen des hohen Gewichts von 39 kg wird
empfohlen, dass die Netznachbildung immer von zwei Personen getragen wird. Bei
Nichtbeachten besteht Verletzungsgefahr.
4.2 Gerät aufstellen
Vor Inbetriebnahme der R&S ENV4200 ist darauf zu achten, dass
● die Netznachbildung mit einem zusätzlichen Schutzleiter verbunden ist,
● die Belüftungsöffnungen frei sind,
● an den Eingängen keine Signal- und Betriebsspannungen über den zulässigen
Grenzen anliegen,
●der maximal zulässige Dauerstrom an den Ausgängen des Gerätes nicht
überschritten wird oder die Ausgänge falsch verbunden sind.
Beachten Sie die Hinweise unter Kapitel Sicherheitshinweise und die Anweisung zur
Schutzerde im Abschnitt Schutzerdung!
Grundsätzlich ist bei Betrieb der R&S ENV4200 auf ungehinderte Luftzufuhr von unten
und oben zu achten. Da das Gerät auf der Unterseite Lüftungsöffnungen besitzt muss
es auf einem nicht brennbaren Untergrund aufgestellt werden (z.B. Metallplatte), um
bei Ausfall des Lüftersystems einem Brand vorzubeugen.
Ein Nichtbeachten kann zur Beschädigung des Gerätes führen.
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-14
4.3 Schutzerdung
Elektrischer Schlag bei fehlerhafter Schutzerdung.
Bauartbedingt besitzen Netznachbildungen keine normgerechte Isolation, keine
Sicherung im Messstromkreis und weisen hohe Ableitströme auf. Um Benutzer vor
dem Berühren spannungsführender Geräteteile zu schützen, muss die Schutzerdung
dieser Netznachbildung durch erfahrene Elektrofachkräfte erfolgen. Bei der Installation
sind die gültigen nationalen Vorschriften und Normen zu berücksichtigen.
Die Netznachbildung führt Prinzip bedingt hohe Ableitströme von bis zu 3 A auf das
Gehäuse. Das Gehäuse der Netznachbildung liegt somit relativ niederohmig an
Netzspannung. Aus diesem Grund muss die Netznachbildung vor Inbetriebnahme
stets mit der Schutzerde verbunden sein.
Bei Anschluss mit flexiblem Kabel muss davon ausgegangen werden, dass die
Schutzleiterverbindung sich lösen kann. Vor Inbetriebnahme muss die
Netznachbildung daher mit einem zusätzlichen Schutzleiter nach VDE 0100-540 Teil 554 (IEC 60364-5-54) mit einem Querschnitt von 6 mm2 zwischen einem SchutzerdeAnschluss des Messraumes und dem Schutzleiteranschluss an der Rückwand
() der R&S ENV4200 verbunden werden, so dass auch bei fehlerhaftem Prüfling,
d.h. im Kurzschlussfall, die Gehäusespannung unter 4 V liegt.
Erst dann darf die Netznachbildung an das Versorgungsnetz angeschlossen werden.
Bei Außerbetriebnahme muss in umgekehrter Reihenfolge verfahren werden: Zuerst
die Netznachbildung vom Versorgungsnetz trennen und erst dann die zusätzliche
Schutzleiterverbindung trennen.
Es ist darauf zu achten, dass die HF-Bezugsmasse durch den Anschluss des
Schutzerde-Anschlusses an Schutzerde nicht mit Störspannungen etwa aus einem
Industrienetz verunreinigt wird. Sollte dies der Fall sein, so muss die Schutzerde über
eine Schutzleiterdrossel angeschlossen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass auch
mit Schutzleiterdrossel keine berührungsgefährliche Spannung am Gehäuse der
Netznachbildung liegt.
Bei Verwendung der Schutzmaßnahme „Schutztrennung“ ist durch eine
Elektrofachkraft zu entscheiden, an welchen Punkten eine Erdung bzw. ein Verbinden
mit dem vor Ort vorhandenen Schutzerde-Anschluss durchgeführt werden darf.
Die Schutzerde-Verbindung darf erst entfernt werden, wenn sämtliche Anschlüsse vom
speisenden Netz getrennt sind. Alle am Gerät und in der Bedienungsanleitung
angegebenen Sicherheitshinweise sind unbedingt zu beachten.
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-15
4.4 Netzanschluss
Elektrischer Schlag bei fehlerhaftem Netzanschluss.
Bauartbedingt besitzen Netznachbildungen keine normgerechte Isolation, keine
Sicherung im Messstromkreis und weisen hohe Ableitströme auf. Um Benutzer vor
dem Berühren spannungsführender Geräteteile zu schützen, muss der Netzanschluss
dieser Netznachbildung durch erfahrene Elektrofachkräfte erfolgen. Bei der Installation
sind die gültigen nationalen Vorschriften und Normen zu berücksichtigen.
Die Versorgungsspannung wird an den rückseitigen MC-Hochstromanschlüssen (L1,
L2, L3, N) angeschlossen. Geeignete MC-Kabelbuchsen zur Herstellung der
Anschlussleitungen sind im Lieferumfang enthalten.
Die MC-Kabelbuchse mit der Kennfarbe Blau und Aufschrift N (Neutralleiter) ist für den
Anschluss an den MC-Hochstromanschluss mit der Kennung N vorgesehen, siehe
Abbildung 4. Die MC-Kabelbuchsen mit der Kennfarbe Schwarz und Aufschrift L1, L2
bzw. L3 (Phase, engl. Line) sind für den Anschluss an die MC-Hochstromanschlüsse
mit der Kennung L1, L2 und L3 vorgesehen.
Abbildung 4 MC-Kabelbuchse mit der Kennfarbe Blau und Aufschrift N (Neutralleiter)
Bedingt durch die Isolationsanforderungen der Norm CISPR 16-1-2 bzw. EN 55016-12 ist jede Phase der Netznachbildung über 8 µF mit Gehäusemasse verbunden. Daher
kann die Netznachbildung nicht mit einem vorgeschaltetem Fehlerstromschutzschalter
betrieben werden und es sind zusätzliche Maßnahmen zum Schutz gegen direktes
oder indirektes Berühren durch den Benutzer erforderlich.
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-16
Netznachbildungen wie die R&S ENV4200 können auch keine Netzsicherungen
enthalten. Deshalb muss das angeschlossene Versorgungsnetz selbst ausreichend
abgesichert sein. Der maximal zulässige Dauerstrom beträgt 200 A, der Netzanschluss
ist dementsprechend mit 200 A abzusichern.
Das Gerät besitzt keinen EIN/AUS-Schalter. Damit ein Arbeiten an Netzspannung
vermieden wird, ist eine vom Benutzer leicht erreichbare Trennvorrichtung auf der
Netzseite vorzusehen. Erst wenn Netznachbildung und Prüfling komplett
angeschlossen sind, darf die Netzspannung eingeschaltet werden. Bei
Außerbetriebnahme muss in umgekehrter Reihenfolge verfahren werden: Zuerst die
Netznachbildung vom Versorgungsnetz trennen und erst dann den Prüfling von der
Netznachbildung trennen.
Die Netznachbildung verfügt im Betriebsstromkreis über keine Absicherung. Der
Benutzer muss die Absicherung des Betriebsstromkreises im Verlauf Stromversorgung
zum Stromversorgungs-Anschluss der Netznachbildung sicherstellen.
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-17
4.5 Anschließen der HF-Bezugsmasse
Die Netznachbildung ist über den Schutzerdeanschluss mit dem Schutzleiter PE des
Stromnetzes verbunden, dieser ist jedoch für die Störspannungsmessung als HFBezugsmasse ungeeignet. Deshalb muss die Netznachbildung mit einer guten HFBezugsmasse verbunden werden, um reproduzierbare und richtige Messergebnisse zu
erhalten.
Die verwendete HF-Bezugsmasse kann über eine breite Blechfolie mit elf M6
Schrauben (1) flächig an die seitlich angebrachte Masseschiene (2) angeschlossen
werden (siehe Abbildung 5).
Abbildung 5 Anschließen an die HF-Bezugsmasse
2
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-18
Es ist darauf zu achten, dass die HF-Bezugsmasse durch den Anschluss des
Schutzleiters an Schutzerde nicht mit Störspannungen etwa aus einem Industrienetz
verunreinigt wird. Sollte dies der Fall sein, so muss der Schutzerde über eine
Schutzleiterdrossel angeschlossen werden. Dabei ist darauf zu achten, dass auch mit
Schutzleiterdrossel keine berührungsgefährliche Spannung am Gehäuse der
Netznachbildung liegt.
4.5.1 Vermeiden von Erdschleifen
Zur Vermeidung von Erdschleifen soll die Netznachbildung im Messaufbau möglichst
nur einmal geerdet werden. Die obige Fernhaltung von Störspannungen aus einem
Industrienetz ist also nur ein Beispiel für die Anwendung einer Schutzleiterdrossel (SLDrossel). Abbildung 6 zeigt eine Anordnung mit mehreren StromversorgungsNetznachbildungen (AMN, engl. Artificial mains network), Quelle CISPR 16-2-1:201412 (Edition 3).
Abbildung 6 Anordnung von Schutzleiterdrosseln zur Vermeidung von Erdschleifen
Schutzleiterdrosseln für Ströme bis ca. 30 A sind handelsüblich. Für höhere Ströme
können sie mit Hilfe von Ferrit-Ringkernen selbst angefertigt werden. Als Regel gilt: Im
Kurzschlussfall darf der Spannungsabfall an der Schutzleiterdrossel nicht über 4 V
betragen.
HFBezugs
masse
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-19
Eine Mantelstromsperre für das Koaxialkabel kann nach Abbildung 7 realisiert werden.
Es zeigt die Dämpfung eines Absorbers mit folgendem Material:
Kernmaterial: N30; Al=5400 nH
Abmessungen: Ringkern 58 x 40 x 17 mm
EPCOS BN.: B64290-A40-X830
Windungszahl: 20 (HF-Kabel)
Abbildung 7 Dämpfung einer Mantelstromsperre gemessen in einem 150-Ω-Messaufbau
Eine Dämpfung von 20 dB bedeutet, dass die wirksame Impedanz der
Mantelstromsperre in der Größenordnung von 1500 liegt.
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-20
4.6 Anschließen der Hilfsspannung
Brandgefahr bei Ausfall der Hilfsspannung.
Die R&S ENV4200 darf ohne Hilfsspannung nicht betrieben werden, da diese für den
Betrieb des Lüfterystems zwingend notwendig ist. Ein Ausfall des Lüftersystems kann
zu einer Überhitzung der Netznachbildung und im Extremfall zum Brand führen, und es
kann zu Verbrennungen beim Berühren der Netznachbildung kommen.
Vor dem Anschluss der Hilfsspannung muss überprüft werden, ob die eingestellte
Netzspannung an der Netznachbildung der vorhandenen nationalen Netzspannung
entspricht. Die R&S ENV4200 kann auf zwei nominale Netzspannungen eingestellt
werden: 115 V und 230 V. In der Einstellung 115 V beträgt der nominale
Netzspannungsbereich 100 V bis 120 V. In der Einstellung 230 V beträgt der nominale
Netzspannungsbereich 220 V bis 240 V.
Lesen und beachten Sie die Sicherheitshinweise in diesem Handbuch bevor Sie das
Gerät auf eine andere Netzspannung einstellen bzw. einen Sicherungswechsel
durchführen. Die Netzsicherungen F1/F2 sind so dimensioniert, dass ein Schutz gegen
Überstrom und Kurzschluss in beiden Spannungsbereichen vorhanden ist. Bei einem
Wechsel der Sicherung muss der Typ IEC 60127-2/5 T2A H 250V verwendet werden
(zwei Ersatzsicherungen sind im Lieferumfang enthalten).
Die Netzspannung wird folgendermaßen angepasst:
1. Den Sicherungseinsatz in der Kaltgerätebuchse auf der Rückplatte des Geräts
entnehmen.
(die Entnahme ist nur bei nicht angeschlossenem Netzkabel möglich).
2. Den Netzspannungswähler mit einem geeigneten Hebelwerkzeug (z.B.
Schraubendreher Größe 1) entnehmen.
3. Die Netzspannung durch korrektes Einsetzen (drehen) des
Netzspannungswählers einstellen.
4. Die Klappe des Netzanschlusses schließen.
Die gewünschte Netzspannung muss im Anzeigefenster zu sehen sein.
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-21
Abbildung 8 Kaltgerätebuchse, Sicherungseinsatz und Netzspannungswähler
Nach Auswahl des Spannungsbereiches die Netznachbildung über das mitgelieferte
Netzkabel an die Versorgungsspannung anschließen. Bei richtigem Anschluss der
Netznachbildung muss eine der 4 grünen Leuchtdioden für die Messpfandanzeige
leuchten (je nach Stellung des Drehschalters LINE SELECTION).
Bei Anschluss an 230 V mit auf 115 V eingestelltem Spannungswähler können die
intern in der Netznachbildung enthaltenen Sicherungen F3/F4 auslösen. Die internen
Netzsicherungen F3/F4 dürfen nur von einer R&S-autorisierten Service-Stelle
gewechselt werden (zwei Ersatzsicherungen sind im Lieferumfang enthalten).
4.7 Anschließen des Messempfängers
Der Messempfänger wird mit einem 50--Koaxialkabel an den
Messempfängerausgang (50--N-Buchse TO TEST RECEIVER) angeschlossen.
Der Außenleiter der N-Buchse ist über die Frontplatte mit den Erdungsschienen der
Netznachbildung verbunden.
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4.8 10-dB-Dämpfungsglied
Das fest eingebaute 10-dB-Dämpfungsglied dämpft die vom Prüfling abgegebene
Störspannung um 10 dB.
Das Dämpfungsglied dient zur Sicherstellung des für die Einhaltung der
Impedanztoleranz notwendigen 50-Ω-Abschlusswiderstands, verbessert die
Anpassung an den Messempfänger und bietet dem Impulsbegrenzer einen genügend
großen ohmschen Innenwiderstand zur vollen Funktionsfähigkeit.
Siehe Spannungsteilungsmaß im Messprotokoll.
4.9 140-dBµV-Impulsbegrenzer
Der schaltbare Impulsbegrenzer begrenzt Spannungsspitzen auf 140 dBµV am HFAusgang. Dies entspricht einem Pegel des gemessenen Störsignals von 150 dBV.
Dabei ist zu beachten, dass der Messempfänger nur einen 9-kHz-Spektralanteil eines
breitbandigen Störsignals erfasst.
Beim Einschalten des Gerätes ist der Impulsbegrenzer immer eingeschaltet und muss
somit absichtlich ausgeschaltet werden. Damit wird sichergestellt, dass er nicht
versehentlich ausgeschaltet ist.
Durch die LED wird der eingeschaltete Zustand mit Grün angezeigt
Diese Spannungsspitzen entstehen z.B. durch
● hohe Funkstörspannungen von Breitbandstörern
● Ein- und Ausschaltvorgänge
● Impulse aus dem Stromversorgungsnetz
Abbildung 9 Prinzip Impulsbegrenzer
R&S ENV4200 Betriebsvorbereitung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-23
4.10 Anschließen des Prüflings
Der Prüfling wird mit den Anschlussleitungen an die frontseitigen MC-Anschlussstecker
(L1, L2, L3, N) angeschlossen. Der maximal zulässige Dauerstrom beträgt 200 A.
Geeignete MC-Kabelbuchsen zur Herstellung der Anschlussleitungen sind im
Lieferumfang enthalten.
Die MC-Kabelbuchse mit der Kennfarbe Blau und Aufschrift N (Neutralleiter) ist für den
Anschluss an den MC-Hochstromanschluss mit der Kennung N vorgesehen, siehe
Abbildung 4. Die MC-Kabelbuchsen mit der Kennfarbe Schwarz und Aufschrift L1, L2
bzw. L3 (Phase, engl. Line) sind für den Anschluss an die MC-Hochstromanschlüsse
mit der Kennung L1, L2 und L3 vorgesehen.
Um während der Messung der Störspannung den Einfluss der Hand des Benutzers
nachzuahmen, ist die Benutzung einer Handnachbildung (Künstliche Hand, engl.
Artificial Hand) bei Prüflingen, die in der Hand gehalten werden, erforderlich. Die
Handnachbildung besteht aus einer Metallfolie, die über eine RC-Kombination mit der
HF-Bezugsmasse verbunden werden muss. Die RC-Kombination, bestehend aus einer
Reihenschaltung eines Kondensators C von 220 pF und eines Widerstandes R von
510 Ω ist in der R&S ENV4200 eingebaut und kann über die frontseitige 4 mm
Bananenbuchse (ARTIFICIAL HAND) mit dem Prüfling verbunden werden.
R&S ENV4200 Betrieb der Netznachbildung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-24
5Betrieb der Netznachbildung
Die Netznachbildung verfügt im Drehstromkreis über keine Absicherung. Der Benutzer
muss die Absicherung des Betriebsstromkreises im Verlauf Stromversorgung zum
Stromversorgungs-Anschluss der Netznachbildung sicherstellen, siehe auch Kapitel
Netzanschluss.
Beim Betrieb der R&S ENV4200 ist auf eine ungehinderte Luftzufuhr von oben, unten
und seitlich zu achten. Das Gerät darf nicht unbeaufsichtigt betrieben werden und es
muss auf einem nicht brennbaren Untergrund aufgestellt werden (z.B. Metallplatte), um
bei Ausfall des Lüftersystems einem Brand vorzubeugen.
Bei jeder Inbetriebnahme der Netznachbildung sollte die Funktion der Lüfter durch
Drücken des Tasters überprüft werden, um Schäden durch Überhitzung zu vermeiden.
Die Lüftung der Netznachbildung wird ab einer Gehäuseinnentemperatur von ca.
50 °C automatisch auf volle Lüfterdrehzahl geschaltet und die Lüfter-LED leuchtet
orange, wenn die Hilfsspannung ans Netz angeschlossen ist. Ab einer
Spulentemperatur >100 °C wird ein akustischer Alarm ausgesendet und die LüfterLED leuchtet rot.
Bei einer hohen Dauerstrombelastung muss von Zeit zu Zeit die Temperatur der
Anschlusselemente und der Anschlussleitungen kontrolliert werden.
Bei akustischem Lüfter-Alarm und roter Lüfter-LED ist die Netznachbildung sofort von
der Prüflast zu nehmen. Die Geräteoberfläche kann sich dabei stark erhitzen und es
besteht Verbrennungsgefahr. Das Gerät ist anschließend durch den Service zu
überprüfen und ggf. instand zu setzen.
5.1 Messbeispiel
Abbildung 10 zeigt den Messaufbau zur Störspannungsmessung an einer
Handbohrmaschine. Bei dieser Art von Prüfling muss die Handnachbildung (engl.
Artificial Hand) angeschlossen werden. Hierfür werden drei Metallfolien an die
Handbohrmaschine angebracht und diese mit dem Handnachbildungsanschluss
(ARTIFICIAL HAND) verbunden.
R&S ENV4200 Betrieb der Netznachbildung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-25
Abbildung 10 Messbeispiel Handbohrmaschine
Position
Funktion
1
Vertikale HF-Bezugsmasse, Metallwand mindestens 2 m x 2 m
2
Prüfling
3
Netzanschlussleitung
4
Getrennt verlegte Verbindungsleitung zur Handnachbildung
(ARTIFICIAL HAND)
5
Netznachbildung
6
berührbarer Metallkragen
7
Messempfänger
A
Anschluss Stromversorgung
B
Anschluss HF-Bezugsmasse, induktionsarm
(z.B. Messingblech 0,2 mm dick)
P
Anschluss Prüfling (L1, N)
H
Anschluss Handnachbildung (ARTIFICIAL HAND)
M
Anschluss Messempfänger (TO TEST RECEIVER)
D
Metallfolien
R&S ENV4200 Fernbedienung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-26
6Fernbedienung
Der Messpfad der Netznachbildung zum Messempfänger kann wahlweise mit dem
Drehschalter oder mittels Fernsteuerung (engl. Remote Control) gewählt werden.
Zur Fernsteuerung der Netznachbildung wird diese mit einem Anschlusskabel mit dem
Messempfänger verbunden.
Abbildung 11 Anschlussbelegung des rückseitigen Fernsteuerungsanschlusses
(REMOTE CONTROL)
Tabelle 1
Pin
Funktion
12
GND-Potential
14
Messpfad N
15
Messpfad L1
16
Messpfad L2
17
Messpfad L3
Die Auswahl der Messpfade L1, L2, L3 und N erfolgt nach Tabelle 2:
Tabelle 2
Pin 14
Pin 15
Pin 16
Pin 17
gewählte Phase
L H H H N
H L H H L1
H H L H L2
H H H L L3
L-Pegel = 0 - 0,4 V
H-Pegel = 2 - 5 V
Die Fernsteuerung wird aktiviert, sobald einer der Pins 14, 15, 16 oder 17 auf GNDPotential (Pin 12) gezogen wird.
R&S ENV4200 Fernbedienung
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-27
Für die Fernsteuerung mit R&S-Messempfängern der Typen ESL, ESRP, ESR, ESU
und ESW sowie in der Software EMC32 gilt das eigenständige Bedienmenü für die
R&S ENV4200. Zur Steuerung mit dem Messempfänger ESU dienen die
Verbindungskabel EZ-21 (3 m oder 10 m), für die Messempfängern ESL, ESRP, ESR
und ESW dienen die Verbindungskabel EZ-29 (3 m oder 10 m).
Für die Fernsteuerung mit R&S-Messempfängern der Typen ESHS10, ESHS20/30,
ESAI/ESBI/ESMI, ESCS, ESS, ESPI und ESCI sowie in der Software ES-K1 und
ESXS-K1 gilt das Bedienmenü für die Netznachbildung ESH2-Z5 auch für die
Steuerung der R&S ENV4200.
Zur Steuerung der R&S ENV4200 mit dem Messempfänger R&S ESxI (ESAI; ESBI;
ESMI) dient das Verbindungskabel EZ-22. Zur Steuerung mit den anderen
Messempfängern dienen die Verbindungskabel EZ-21 (3 m oder 10 m).
Der Impulsbegrenzer (Limiter) ist nicht fernsteuerbar. Aus Sicherheitsgründen ist der
Impulsbegrenzer bei Fernsteuerung eingeschaltet. Bei vermuteter Beeinflussung des
Störspektrums durch Impulsbegrenzung kann der Impulsbegrenzer an der Frontplatte
ausgeschaltet und manuell nachgemessen werden.
R&S ENV4200 Wartung und Pflege
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-28
7Wartung und Pflege
Das Gerät bedarf keiner periodischen Wartung. Die Wartung beschränkt sich im
Wesentlichen auf eine Außenreinigung des Gerätes. Verunreinigungen am Gehäuse
sollten, im spannungsfreien Zustand, mit einem handfeuchten Tuch ohne aggressive
Reinigungsmittel entfernt werden.
Die Netzanschlusskontakte (MC-Anschlussstecker, MC-Kabelbuchse,
Kaltgeräteanschluss) unterliegen durch mechanische und elektrische Belastung einem
Verschleiß. Die Netzanschlusskontakte sind daher regelmäßig hinsichtlich verbogener,
korrodierter oder abgebrochener Stifte oder Buchsen und Abbrand zu prüfen.
Schadhafte Netzanschlusskontakte sind auszuwechseln!
R&S ENV4200 Kalibrierung und empfohlenes
Bedienhandbuch 1107.2470.11 - 03 D-29
8 Kalibrierung und empfohlenes
Re-Kalibrierungsintervall
Die Netznachbildung R&S ENV4200 wurde vom Hersteller nach abgeschlossener
Fertigung kalibriert und mit Kalibrierzertifikat ans R&S-Lager geliefert. Da am Lager
zwischen Kalibrierung und Auslieferung die Netznachbildung nicht elektrisch oder
mechanisch belastet wird und die Alterung von Netznachbildungen am Lager wegen
nicht vorhandener aktiver Bauelemente vernachlässigbar ist, kann das Intervall bis zur
ersten Re-Kalibrierung vom Tag der Auslieferung ab gerechnet werden.
Es wird empfohlen die Re-Kalibrierung durch den Hersteller oder ein vom Hersteller
autorisiertes Kalibrierlabor durchführen zu lassen.
Das empfohlene Re-Kalibrierungsintervall beträgt 1 Jahr.