ACHTUNG! Gerät nicht öffnen - Gefahr durch Stromschlag
Das Gerät weist innen nicht isolierte, Spannung führende Teile auf. Im Inneren
befinden sich keine vom Benutzer zu wartenden Teile. Reparaturarbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt werden.
Netzanschluss
• Das Gerät muss geerdet sein – niemals ohne Schutzkontakt betreiben
• Defekte Anschlussleitungen dürfen nicht verwendet werden
• Betrieb des Gerätes nur in Übereinstimmung mit der Bedienungsanleitung
• Nur Sicherungen gleichen Typs verwenden
Um eine Gefährdung durch Feuer oder Stromschlag auszuschließen, das
Gerät weder Regen noch Feuchtigkeit aussetzen. Spritzwasser oder tropfende Flüssigkeiten dürfen nicht in das Gerät gelangen. Keine Gefäße mit Flüssigkeiten, z. B. Getränke oder Vasen, auf das Gerät stellen. Gefahr durch
Kondensfeuchtigkeit - erst einschalten wenn sich das Gerät auf Raumtemperatur erwärmt hat.
Montage
Außenflächen des Gerätes können im Betrieb heiß werden - für ausreichende Luftzirkulation sorgen. Direkte Sonneneinstrahlung und die unmittelbare
Nähe zu Wärmequellen vermeiden. Beim Einbau in ein Rack für ausreichende Luftzufuhr und Abstand zu anderen Geräten sorgen.
Bei Fremdeingriffen in das Gerät erlischt die Garantie. Nur vom Hersteller
spezifiziertes Zubehör verwenden.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung vollständig. Sie enthält alle zum
Einsatz des Gerätes nötigen Informationen.
Der OctaMic XTC ist besonders vielseitig. Er bietet einen Hi-End 8-Kanal Mikrofonvorverstärker
mit AD-Wandlung, der auch hochpegelige Linesignale und hochohmige Instrumente versteht.
Eine 4-Kanal DA-Wandlung dient dem Monitoring und als digitaler Rückweg. Die digitalen Ausgänge ADAT, AES/EBU und MADI liegen auch als Eingänge vor, mit der Möglichkeit den XTC
einzuschleifen, die digitalen Formate in andere umzuwandeln, oder auf diese zu verteilen. Im
Class Compliant Modus arbeitet der XTC auch als USB-Audiointerface unter Windows und Mac
OS X, und per Camera Connection Kit sogar am iPad. Letzteres ist besonders interessant, da
der XTC mit sämtlichen analogen wie digitalen Schnittstellen ausgestattet das ideale UniversalInterface für diese Plattform darstellt, und dabei auch in Sachen Kanalzahl (24 In, 24 Out) mühelos die Spitze erklimmt.
2. Lieferumfang
Bitte überzeugen Sie sich vom vollständigen Lieferumfang des OctaMic XTC:
• OctaMic XTC
• Netzkabel
• Handbuch
• 1 optisches Kabel (TOSLINK), 2 m
3. Kurzbeschreibung und Eigenschaften
Der OctaMic XTC ist ein Full Range Hi-End Preamp und AD/DA-Konverter in Referenz-Qualität,
mit voller Fernsteuerbarkeit. In einem Standard 19" Gehäuse mit 1 HE Höhe bietet das Gerät
zahlreiche außergewöhnliche Merkmale, wie Intelligent Clock Control (ICC), SyncCheck, SteadyClock, QuickGain, AutoSet, MIDI over MADI, sowie Fernbedienung über USB, MADI und
MIDI.
• 8 symmetrische XLR Mikrofon-Eingänge
• 4 TRS Line, 4 TS Instrumenten-Eingänge
• 85 dB Gain Range
• Analoger Eingangspegel von –53 dBu bis zu +32 dBu
• Hi-End Schaltungstechnik mit Relais und super-rauscharmem Mic Front-End
• Weiter Frequenzbereich (200 kHz) mit spezieller HF-Filterung im Eingang
• 2 unsymmetrische Stereo-Ausgänge Line/Phones
• Nahezu geräuschlose Gainänderung
• AutoSet: Automatische Gainreduzierung mit multipler Verlinkung
• Aktueller Gerätestatus auf 6 Speicherplätzen ablegbar
• Komplett fernbedienbar
• Wordclock Ein- und Ausgang
• SyncCheck prüft die Synchronität der Clocksignale
Auf der Frontseite des OctaMic XTC befinden sich vier Kanaltaster, 32 Status-LEDs, zwei Stereo-Klinkenausgänge, vier Menütaster, ein grafisches Farbdisplay, und zwei Drehgeber mit
Tastenfunktion.
Jeder Eingangskanal besitzt drei LEDs zur direkten
Anzeige der Parameter PAD/INST, 48V und Signal. Über
den Kanaltaster besteht Schnellzugriff auf die Gains der
jeweiligen Eingangskanäle, die dann mit dem Drehgeber
1 und 2 sofort einstellbar sind. Im Display erscheinen
auch zwei Level Meter zur exakten Anzeige der aktuellen
Aussteuerung. Wird der Taster gedrückt gehalten
erscheinen die im Bild zu sehenden Verbindungsstriche,
welche den Stereo-Modus signalisieren. Die beiden
Kanäle sind dann gemeinsam einstellbar.
Eingang 1 bis 4 besitzen eine Dämpfungsfunktion für zu hohe Eingangspegel (PAD, -20 dB).
Diese Einstellung befindet sich im Menü CHANNEL. Der Klinkeneingang in der XLRKombibuchse arbeitet wie der XLR-Eingang, ist aber um 9 dB unempfindlicher.
Der Klinkeneingang der Eingänge 5 bis 8 ist unsymmetrisch und hochohmig. Er dient zum Anschluss von Instrumenten, mit Umschaltung im jeweiligen Kanal des Menüs CHANNEL.
Der Taster PHONES erlaubt eine Einstellung des Phones-Ausgangspegels mit dem Drehgeber
1, sowie eine Einstellung der Signalquelle mittels Drehgeber 2. Phones 1/2 Volume ist während
der Anzeige der Level Meter Übersicht über die Drehgeber 1 und 2 auch direkt verfügbar.
GROUPS zeigt den Gruppenbildschirm. Drehgeber 1 wechselt darin zwischen Group All und
Group 1 bis 4. Drehgeber 2 verändert alle Gains der jeweiligen Gruppe gleichzeitig.
Über den Taster CHANNEL besteht Zugriff auf:
Pre Amp Gain Einstellung der Verstärkung
AutoSet Gain Automatische Gain-Reduzierung
Gain Group Zuweisung zu einer von vier Gruppen
+48V Phantomspeisung (nur für XLR)
PAD / Instrument Eingangsdämpfung -20 dB / Umschaltung auf Klinkenbuchse
Phase Invert Phasendrehung (180°)
Mute Stummschaltung des Kanals
SETUP enthält verschiedene Optionen zur Konfiguration des Gerätes. Drehgeber 1 wechselt
zwischen Options und Setups. Die Untermenüs in Options, General Settings, Digital Routing,
Clock und MIDI Sources, sind per Drehgeber 2 zugänglich.
Ein weiterer Druck jeder dieser Tasten verlässt das Menü und zeigt die Level Meter Übersicht.
Acht Leuchtdioden sorgen im Bereich STATE für eine schnelle Übersicht. SYNC zeigt, ob die
externen Signale Wordclock, AES, ADAT und MADI vorhanden und gültig sind. Im Bereich MIDI
erfolgt eine Anzeige der eingehenden und ausgehenden Daten. CTRL I und CTRL O zeigen
ein- und ausgehende Fernsteuerinformationen an, egal auf welchem Port. ALL I und ALL O
signalisieren generelle MIDI Daten, ebenfalls von allen Ports. Eine genauere Anzeige der eingehenden Daten enthält die Seite SETUP – Options – MIDI Sources (siehe Kapitel 8.5).
Auf der Rückseite des OctaMic XTC befinden sich acht analoge Eingänge, ein Netzanschluss,
ein USB 2.0 Port, MIDI I/O, Wordclock I/O, MADI I/O, ADAT I/O und AES/EBU I/O.
BALANCED MICROPHONE / LINE INPUTS (XLR/TRS Kombibuchse): Acht symmetrische Full
Range Mic/Line/Inst Eingänge mit vollen 85 dB Gain Range.
ADAT IN (TOSLINK): Optischer ADAT Eingang (Clock Synchronisation, Monitoring, Formatkonvertierung).
ADAT OUT (TOSLINK): Zwei optische ADAT Ausgänge. Diese geben im S/MUX2-Betrieb volle
8 Kanäle bei 96 kHz aus, maximal 4 Kanäle bei 192 kHz.
WORD IN (BNC): Im Menü Options - Clock kann unter anderem der Eingang mit 75 Ohm ter-
miniert werden.
WORD OUT (BNC): Standard Wordclockausgang.
MADI I/O optical: Standard MADI Ports optisch.
AES/EBU I/O (25-pol D-Sub): Die D-Sub Buchse enthält vier AES/EBU Ausgänge (AD-Signale,
Formatkonvertierung) und vier AES/EBU Eingänge (Clock Synchronisation, Monitoring, Formatkonvertierung). Die 25-polige D-Sub Buchse ist nach dem weit verbreiteten Tascam Standard beschaltet (Pinbelegung siehe Kapitel 26.9). Die AES I/Os sind trafosymmetriert. Der Eingang ist hoch empfindlich, und akzeptiert daher alle üblichen Digitalquellen, auch SPDIF.
USB 2.0: Class Compliant Audio Interface und Firmware Update unter Windows und Mac OS
X. iPad: Class Compliant Audio Interface per Camera Connection Kit.
MIDI I/O (5-pol DIN): MIDI Eingang und Ausgang über 5-polige DIN Buchse. Zur Fernsteuerung
des OctaMic XTC und zur Übertragung von MIDI Daten über MADI oder USB.
Kaltgerätestecker für Netzanschluss. Das speziell für den OctaMic XTC entwickelte, interne
Hi-Performance Schaltnetzteil arbeitet im Bereich 100 V bis 240 V AC. Es ist kurzschlusssicher,
besitzt ein integriertes Netzfilter, regelt Netz-Spannungsschwankungen vollständig aus, und
unterdrückt Netzstörungen.
Nach Anschluss aller Kabel und Einschalten des Gerätes beginnt die Konfiguration des OctaMic XTC im Menü SETUP – Options - Clock. Wählen Sie eine Clockquelle und eine Samplefrequenz.
Der nächste Schritt ist die GAIN-Einstellung. Dazu den Kanaltaster drücken und mit den Drehgebern neben dem Display die Verstärkung einstellen, die in den unteren Level Metern nicht zu
einer Übersteuerung führt.
Den digitalen Ausgang, über den das gewandelte analoge Signal ausgegeben wird, definieren
Sie in SETUP – Options – Digital Routing. Durch Drücken des Drehgebers 2 navigieren Sie in
der Liste nach unten, z.B. auf ADAT Out. Durch Drehen des Drehgebers 2 lässt sich die Signalquelle des ADAT-Ausgangs nun auf Mic 1-8 einstellen (Default).
Der OctaMic XTC speichert dauerhaft alle vor dem Ausschalten des Gerätes aktiven Einstellungen, und lädt diese beim nächsten Einschalten automatisch. Der Speichervorgang erfolgt
fünf Sekunden nach der letzten Änderung.
5. Zubehör
RME bietet diverses optionales Zubehör für den OctaMic XTC:
Artikelnummer Beschreibung
OK0050 Optokabel, Toslink, 0,5 m
OK0100 Optokabel, Toslink, 1 m
OK0200 Optokabel, Toslink, 2 m
OK0300 Optokabel, Toslink, 3 m
OK0500 Optokabel, Toslink, 5 m
OK1000 Optokabel, Toslink, 10 m
MADI0.5S MADI Optical Cable, Simplex, 0.5 m
MADI1S MADI Optical Cable, Simplex, 1 m
MADI3D MADI Optical Cable, Duplex, 3 m
MADI6D MADI Optical Cable, Duplex, 6 m
MADI10D MADI Optical Cable, Duplex, 10 m
MADI20D MADI Optical Cable, Duplex, 20 m
MADI50D MADI Optical Cable, Duplex, 50 m
MCD100 MADI Optical Multicore auf Trommel, 100 m
MCD150 MADI Optical Multicore auf Trommel, 150 m
MCD300 MADI Optical Multicore auf Trommel, 300 m
BO25MXLR4M4F1PRO Digital Breakoutkabel Pro, AES/EBU
25-pol D-Sub auf 4 x XLR male + 4 x XLR female, 1m
BO25MXLR4M4F3PRO dito, 3 m
BO25MXLR4M4F6PRO dito, 6 m
BO25M25M1PRO Digital D-Sub Kabel Pro, AES/EBU
25-pol D-Sub auf 25-pol D-Sub, 1m
BO25M25M3PRO dito, 3m
BO25M25M6PRO dito, 6m
BOB32 BOB-32, Universal Breakout Box, 19" 1 HE. Die professionelle
Jeder OctaMic XTC wird von IMM einzeln geprüft und einer vollständigen Funktionskontrolle
unterzogen. Die Verwendung ausschließlich hochwertigster Bauteile erlaubt eine Gewährung
voller zwei Jahre Garantie. Als Garantienachweis dient der Kaufbeleg / Quittung.
Bitte wenden Sie sich im Falle eines Defektes an Ihren Händler. Schäden, die durch unsachgemäßen Einbau oder unsachgemäße Behandlung entstanden sind, unterliegen nicht der
Garantie, und sind daher bei Beseitigung kostenpflichtig.
Schadenersatzansprüche jeglicher Art, insbesondere von Folgeschäden, sind ausgeschlossen.
Eine Haftung über den Warenwert des OctaMic XTC hinaus ist ausgeschlossen. Es gelten die
Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Firma Audio AG.
7. Anhang
RME News und viele Infos zu unseren Produkten finden Sie im Internet:
http://www.rme-audio.de
Vertrieb:
Audio AG, Am Pfanderling 60, D-85778 Haimhausen
Alle Warenzeichen und eingetragenen Marken sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. RME,
Hammerfall und DIGICheck sind eingetragene Marken von RME Intelligent Audio Solutions.
SyncAlign, QuickGain, SyncCheck, SteadyClock und OctaMic XTC sind Warenzeichen von
RME Intelligent Audio Solutions. Alesis und ADAT sind eingetragene Marken der Alesis Corp.
ADAT optical ist ein Warenzeichen der Alesis Corp. S/MUX ist Copyright der Firma Sonorus.
Microsoft und Windows sind registrierte Warenzeichen der Microsoft Corp. Apple, iPad und Mac
OS sind registrierte Warenzeichen der Apple Inc.
Alle Angaben in dieser Bedienungsanleitung sind sorgfältig geprüft, dennoch kann eine Garantie auf Korrektheit nicht übernommen werden. Eine Haftung von RME für unvollständige oder
unkorrekte Angaben kann nicht erfolgen. Weitergabe und Vervielfältigung dieser Bedienungsanleitung und die Verwertung seines Inhalts sowie der zum Produkt gehörenden Software sind
nur mit schriftlicher Erlaubnis von RME gestattet. Änderungen, die dem technischen Fortschritt
dienen, bleiben vorbehalten.
Dieses Gerät wurde von einem Prüflabor getestet und erfüllt unter praxisgerechten Bedingungen die Normen zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit (RL2004/108/EG), sowie die Rechtsvorschriften zur elektrischen
Sicherheit nach der Niederspannungsrichtlinie (RL2006/95/EG).
RoHS
Dieses Produkt wurde bleifrei gelötet und erfüllt die Bedingungen der RoHS Direktive.
ISO 9001
Dieses Produkt wurde unter dem Qualitätsmanagement ISO 9001 hergestellt. Der Hersteller,
IMM elektronics GmbH, ist darüber hinaus nach ISO 14001 (Umwelt) und ISO 13485 (MedizinProdukte) zertifiziert.
Entsorgungshinweis
Nach der in den EU-Staaten geltenden Richtlinie RL2002/96/EG (WEEE
– Directive on Waste Electrical and Electronic Equipment – RL über
Elektro- und Elektronikaltgeräte) ist dieses Produkt nach dem Gebrauch
einer Wiederverwertung zuzuführen.
Sollte keine Möglichkeit einer geregelten Entsorgung von
Elektronikschrott zur Verfügung stehen, kann das Recycling durch IMM
electronics GmbH als Hersteller des OctaMic XTC erfolgen.
Dazu das Gerät frei Haus senden an:
IMM electronics GmbH
Leipziger Straße 32
D-09648 Mittweida.
Die mit SELECT beschrifteten Kanal-Taster dienen der schnellen Auswahl und damit Einstellung des Gains. Nach Druck auf einen der 4 Taster erscheint im Display die Seite Mic Gain des
jeweiligen Paares. Über die Drehgeber 1 und 2 lässt sich nun sofort der Gain einstellen. Diese
Technik ergibt einen schnellen Sofortzugriff auf die wichtigsten Parameter des Gerätes, und
spart 8 einzelne Drehgeber (Potis) auf der Frontplatte.
Aus dem gleichen Grund gibt es trotz des übersichtlichen Displays noch einzelne LEDs für Signal und Übersteuerung (zweifarbige SIG-LED). Weist ein Kanal zu hohe Verstärkung auf, drückt
man genau dort wo diese zu sehen ist auf den Taster SELECT, und regelt dann mit Drehgeber
1 oder 2 den Gain herunter – blitzschnell und intuitiv.
Außer über die Gruppenfunktion können die typischen Paare (1/2, 3/4…) auch direkt gleichzeitig eingestellt werden. Dieser Link oder Ganging genannte Modus arbeitet relativ, das heißt
unterschiedliche Gains bleiben relativ erhalten. Der Modus wird durch gedrückt halten des Tasters SELECT aktiviert, und im Display durch zwei Verbindungslinien zwischen den Drehgebersymbolen 1 und 2 signalisiert.
8.2 Drehgeber
Diese auch als Encoder bezeichneten Bauteile lassen sich sowohl drehen als auch drücken,
haben also auch eine Taster-Funktion. Was sie jeweils bewirken wird klar im Display angezeigt.
Generell verändert ein Drehen entweder den aktuellen Parameter, oder bewegt die Auswahlmaske (den Cursor) horizontal zu anderen Seiten. Über das Drücken der Drehgeber bewegt
sich die Auswahlmaske vertikal, mit 1 nach oben und 2 nach unten, siehe die Pfeile im Display.
Auf den durch die Kanal-Taster aufgerufenen Gain-Seiten aktiviert ein Druck auf Drehgeber 1
und 2 die Funktion AutoSet, das AS im Display ändert sich von hellgrau zu schwarz (siehe Bild
in Kapitel 4.1).
Dazu ein Beispiel. Taste SETUP drücken. Es erscheint die
Seite Setups. Die 1 im Kreis rechts daneben zeigt an, dass
durch Drehen weitere Seiten verfügbar sind, in diesem Fall
gibt es noch Options. Setups selbst hat keine weiteren
Unterseiten. Durch Drücken des Drehgebers 2 bewegt sich
der Cursor nach unten, durch Drücken des Drehgebers 1
wieder nach oben. Auf dem jeweils ausgewählten Feld
signalisiert die 2 rechts, dass der dortige Parameter durch
Drehen mit dem Drehgeber 2 verändert werden kann.
Auf der Seite Options gibt es weitere Unterseiten, daher wird auf den Unterseiten rechts jeweils
eine 2 gezeigt. Durch Drehen des Drehgebers 2 gelangt man zu den Seiten Clock, MIDI Sour-ces, General Settings und Digital Routing. Der Pfeil unter der 2 zeigt, dass durch Druck auf
Drehgeber 2 der Cursor in die jeweilige Seite eintritt und sich dort dann Einstellungen verändern lassen.
Diese Taster links neben dem Display vereinfachen die Navigation, da sie bestimmte Bereiche
direkt anspringen.
PHONES
Dieser Taster erlaubt eine Einstellung des Ausgangspegels Phones 1 mit dem Drehgeber 1, sowie eine
Einstellung der Signalquelle mittels Drehgeber 2. Ein
erneuter Druck wechselt zu Phones 2.
Phones 1/2 Volume ist während der Anzeige der Level
Meter Übersicht über die Drehgeber 1 und 2 auch direkt
verfügbar, dann aber ohne Quellenauswahl.
GROUPS
Dieser Taster zeigt den Gruppenbildschirm. Drehgeber 1 wechselt darin zwischen Group All
und Group 1 bis 4. Drehgeber 2 verändert alle Gains der jeweiligen Gruppe gleichzeitig. Ihr
relativer Wert, also die Unterschiede zwischen den einzelnen Gains, bleiben erhalten.
Group All
Hier werden vorhandene Gruppenzuweisungen ignoriert und immer alle acht Kanäle beeinflusst.
Group 1 bis 4
Die nicht einer Gruppe zugewiesenen Kanäle sind links
(Kanalnummer) und rechts (aktueller Gain) ausgegraut.
Die Pegelanzeige ist jedoch für alle aktiv. Der OctaMic
XTC hat 8 Kanäle, damit sind maximal 4 Gruppen à 2
Kanäle möglich. Die Gruppenzugehörigkeit lässt sich im
Menü CHANNEL - Gain Group einstellen.
Durch ein Drücken des Drehgebers 2 wird die jeweilige
Gruppe aktiviert, mit einem erneuten Druck die Funktion
AutoSet (AS) für diese Gruppe aktiviert, und mit einem
weiteren Druck beides wieder abgeschaltet.
CHANNEL
Dieser Taster bietet einen Zugriff auf die Einstellungen für
die analogen Eingänge Mic 1 bis 8, sowie die analogen
Ausgänge Phones 1 und 2.
SETUP
Direkter Zugriff auf Setups und Options, letzteres mit den
Unterseiten Clock, MIDI Sources, General Settings, MADI Settings und Digital Routing. Screenshot auf der linken
Seite (Kapitel 8.2).
Einstellung der aktuellen Verstärkung. Einstellbar sind 0 dB und +10 bis +65 dB in Schritten von
1 dB.
AutoSet Gain
Gainreduzierung im Falle von Übersteuerung als automatischer Übersteuerungsschutz. AutoSet versucht einen Headroom von 6 dB sicherzustellen. Pegel höher als -6 dBFS führen zu
einer dauerhaften Reduzierung der Verstärkung. Zum Ausprobieren einfach eine hohe Verstärkung (Gain) einstellen und ein Eingangssignal anlegen. Der angezeigte Gain-Wert sinkt schnell
bis eine passende Verstärkungseinstellung vorhanden ist. Obwohl AutoSet im XTC nicht exakt
die gleiche Funktion wie im Micstasy bietet (extreme Übersteuerungen führen für Bruchteile
einer Sekunde zu Verzerrungen, bevor der Pegel korrekt eingestellt ist), funktioniert es in realen
Anwendungen sehr gut, und verhindert zuverlässig verzerrte Aufnahmen.
AutoSet lässt sich sowohl in CHANNEL, als auch auf den durch die Kanal-Taster aufgerufenen
Gain-Seiten aktivieren: ein Druck auf Drehgeber 1 und 2 schaltet AutoSet ein, das AS im Display ändert sich von hellgrau zu schwarz.
Bei gruppierten Kanälen ist das Feld AutoSet Gain
ausgegraut, die Aktivierung von AutoSet erfolgt dort im
Gruppendialog.
Zur Vermeidung von Panoramaverschiebungen sollte
AutoSet bei Stereo-Kanälen gekoppelt arbeiten, also
Gainänderungen eines Kanals auch beim jeweils anderen
einstellen. Diese Funktion ist Bestandteil der Gruppen, und
arbeitet damit über bis zu 8 Kanäle. Ein Stereopaar Mic1/2
muss zur Nutzung der AutoSet-Link-Funktion also explizit
als Gruppe definiert, und diese Gruppe auch aktiviert sein.
Sobald AutoSet den Gain reduziert, also aktiv geworden ist, ändert sich die Farbe des im Display zu sehenden AS von schwarz zu blau.
Gain Group
Zuweisung zu einer von vier Gruppen, einstellbar auf None oder 1 bis 4.
+48V
Aktivierung der Phantomspeisung für Kondensatormikrofone oder spezielles Zubehör (Alva
Test-Plug). Diese sollte nur bei Verwendung von Kondensatormikrofonen, die auf eine solche
Speisung angewiesen sind, aktiviert werden, und nur im jeweiligen Kanal. Außerdem gilt die
Regel: erst das Mikrofon anstecken, dann die Phantomspeisung einschalten. Der OctaMic XTC
fährt diese weich hoch (Softstart). Wird das Mikrofon dagegen bei aktivierter Phantomspeisung
angesteckt, kommt es zu einem Stromstoß, der zur Zerstörung der empfindlichen Mikrofoneingangsstufe führen kann.
Die Phantomspeisung wird nur an die XLR-Buchse angelegt, die innere Klinkenbuchse bleibt
spannungsfrei.
Die Kanäle 1 bis 4 verfügen über ein PAD, eine Abschwächung des Signals um -20 dB direkt im
Eingang. Dies verhindert eine Übersteuerung der Eingangsstufe bei hochpegeligen LineSignalen. XLR- und Klinkenbuchse sind gleichzeitig aktiv, es ist keine Umschaltung notwendig.
Ist PAD aktiv wird dies per LED auf der Front angezeigt.
Instrument (Kanal 5-8)
Die Kanäle 5 bis 8 verfügen über einen hochohmigen Instrumenteneingang. Dazu wird in dieser
Funktion von der XLR- auf die Klinkenbuchse umgeschaltet, und der aktuelle Zustand per LED
auf der Front angezeigt.
Phase Invert
Phasendrehung (180°). Nützlich zur Korrektur verpolter Mikrofone, oder zur absichtlichen Korrektur von Auslöschungen und Phasenfehlern.
Mute
Stummschaltung des Kanals. Ermöglich ein Ausblenden von Signalen ohne die GainEinstellung zu verändern.
Phones 1 und 2 enthält folgende Einträge:
Volume
Einstellung des Ausgangspegels von -64 dB bis +6 dB, in Schritten von 1 dB. Mute ist ebenfalls
verfügbar.
Balance
Einstellbar von -1 (Links) über 0 (Mitte) bis +1 (Rechts).
Source
Auswahl der Signalquelle. Play 1/2 und 3/4 bezieht sich
auf Software-Wiedergabe im Class Compliant Modus. Mic
1 bis 8 bewirkt ein Mono-Monitoring des jeweiligen
Eingangs, Mic 1/2 bis 7/8 das Gleiche in Stereo. Mic 1-8S
gibt alle 8 Eingangssignale gleichzeitig auf den Phones
wieder. Es folgen Mono- und Stereo-Kanäle der digitalen
Eingänge ADAT, AES und MADI.
Mute
Stummschaltung des Phones-Ausgangs, ohne die Einstellung des Volumes zu verändern.
Phase Invert
Verfügbare Einstellungen sind Off, Both, Left und Right.
SETUP bietet verschiedene Optionen zur Konfiguration des Gerätes. Drehgeber 1 wechselt
zwischen Options und Setups. Die Untermenüs in Options, General Settings, Digital Routing,
Clock und MIDI Sources, sind per Drehgeber 2 zugänglich.
Ein weiterer Druck jeder dieser Tasten verlässt das Menü und zeigt die Level Meter Übersicht.
8.5.1 Das Options Menü
Die Seite Clock enthält folgende Einträge:
Clock Source
Einstellbar sind INT (Internal, Master), WCK (Wordclock), AES 1 bis 4, MADI und ADAT.
Sample Rate
Einstellbar sind 32, 44,1, 48, 64, 88,2, 96, 128, 176,4 und
192 kHz. Die Einstellung der Samplefrequenz ist auch im
Slave-Modus, also bei externer Taktung über Word oder
einen der digitalen Eingänge, notwendig. Nur bei AES ist
es möglich die genaue Samplefrequenz zu bestimmen. Bei
den anderen S/MUX-Formaten muss dem Gerät vom Benutzer mitgeteilt werden, ob es sich um Single Speed,
Double Speed oder QuadSpeed handelt.
WCK Alw. Singl
Word Clock Always Single Speed, Einstellung On oder Off.
WCK Term.
Wordclock Terminierung für den Wordclock-Eingang – On oder Off.
Die Seite General Settings enthält folgende Einträge:
MIDI Device ID
Einstellbar von 0 bis 7.
MIDI Contr. Thru
On oder Off.
LCD Contrast
Einstellbar von -20% bis +20%. Default ist 0 %.
SW-Version
Anzeige der aktuellen Software-Versionsnummer und
deren Datum.
Manuelle Einstellung der Compensation ID, von 1 bis 8.
Ausgegraut wenn Auto-ID oder Auto-CA aktiv sind.
MADI Format
Einstellbar 56 oder 64 Kanäle.
MADI Frame
Einstellbar 48k oder 96k.
Diese Optionen werden in Kapitel 10 genauer erläutert.
Die Seite Digital Routing enthält folgende Einträge:
ADAT Out
Auswahl der Signalquelle des ADAT Ausgangs. Einstellbar sind Mic 1-8, ADAT In, AES In,
MADI In in Achtergruppen, Playback 1-8, 5-12, 9-16,13-20, 17-24.
ADAT 2 Out
Siehe ADAT Out.
AES Out
Siehe ADAT Out.
MADI 1-8 etc
Siehe ADAT Out. Allen 8 Achtergruppen des MADI
Ausgangs lassen sich die obigen Signalquellen frei
zuordnen.
Recording
Die Eingänge 1 bis 8 sind der Aufnahme über USB (Class Compliant Mode) fest auf den Kanälen 1-8 zugeordnet. Der Class Compliant Modus des XTC stellt je 24 Kanäle Recording und
Playback bereit, die Kanäle 9 bis 24 sind über das Menü frei zuweisbar:
Rec. 9-16
Einstellbar sind Mic 1-8, ADAT In, AES In, MADI In in Achtergruppen
Rec. 17-24
Einstellbar sind Mic 1-8, ADAT In, AES In, MADI In in Achtergruppen
Im unteren Teil der Anzeige zeigen fünf Felder durch Aufleuchten, an welchem Eingang MIDI
Signale anliegen. DIN ist die hintere 5-polige Buchse, USB1/2 der jeweilige USB MIDI Port,
wobei diese nur zur Verfügung stehen wenn auch eine USB-Verbindung besteht, und MADI,
der dank RMEs MIDI over MADI Technologie auch MIDI von anderen Geräten empfangen
kann.
Das Feld Contr. (Control) zeigt speziell MIDI-Fernbedienungsbefehle für den XTC an.
Control (Inp.)
Bestimmt, von welchem Eingang der XTC seine Fernsteuerbefehle erhält. Einstellbar sind
USB1, USB2, MADI In, DIN In, Off.
USB MIDI 1 / USB MIDI 2
Bestimmt die Quelle der an den USB MIDI Port 1 oder 2
gesendeten Daten. Einstellbar sind USB1, USB2, MADI
In, DIN In, Control, Off. Control bedeutet hier
Antworten/Statusdaten vom Gerät.
MIDI DIN out
Bestimmt die Quelle der an den MIDI DIN Ausgang
gesendeten Daten. Einstellbar sind USB1, USB2, MADI
In, DIN In, Control, Off. Control bedeutet hier
Antworten/Statusdaten vom Gerät.
MIDI ov. MADI
Bestimmt die Quelle der mittels MIDI over MADI an den MADI Ausgang gesendeten Daten.
Einstellbar sind USB1, USB2, MADI In, DIN In, Control, Off. Control bedeutet hier Antworten/Statusdaten vom Gerät.
8.5.2 Das Setups Menü
Die Seite Setups, Load/Store all Settings, enthält folgende Einträge:
Setup Select
Einstellbar sind Speicherplätze 1 bis 6 und Factory
(Werkseinstellung).
Operation
Auswahl der Funktionen Load und Store (Laden und
Speichern).
Start
Press 1s. Das Drücken des Drehgebers 2 für mindestens
1 Sekunde löst die in Operation ausgewählte Funktion
aus.
In Options - Clock wird Quelle und Frequenz des Gerätetaktes festgelegt. Clock Source bietet
eines Auswahl der aktuellen Taktquelle: interne Clock oder externe Clock (WCK = Wordclock,
AES 1 bis 4, MADI, ADAT). Mittels Sample Rate wird für interne, aber auch für externe Clock
die Samplefrequenz konfiguriert.
WCK, AES 1-4, MADI, ADAT (Slave Mode)
Aktiviert den jeweiligen Eingang als Clock-Referenz. Bei nicht vorhandenem oder unbrauchbarem Signal wird die Anzeige der aktuellen Samplefrequenz rechts unten im Display kurz rot
eingefärbt, danach wechselt das Gerät auf die interne Clock.
INT (Master Mode)
Aktiviert die interne Clock.
In der Einstellung INT (interne Clock) ist es zwingend erforderlich, dass der Datentakt des
speisenden Gerätes synchron zum OctaMic XTC ist. Dazu ist das externe Gerät über den
!
Wordclock Out oder AES/ADAT/MADI Out des OctaMic XTC zu synchronisieren.
Der OctaMic XTC muss also Master sein, alle angeschlossenen Geräte dagegen Slave. Damit
es in diesem Betriebsfall durch mangelhafte oder fehlende Synchronisation nicht zu Knacksern
und Aussetzern kommt, prüft ein spezielles Verfahren namens SyncCheck die Synchronität der
eingehenden Clocks mit der internen Clock des OctaMic XTC. Der Sync-Zustand wird - auch
bei Nutzung externer Clocks - per blinkender (Fehler) oder konstant leuchtender (Ok) STATELED angezeigt.
Die Umstellung in Double und Quad Speed ist auch bei externer Clock (Slave) möglich. Soll der
OctaMic XTC von 48 kHz Wordclock synchronisiert werden, aber mit 192 kHz arbeiten, einfach
die Sample Rate auf den gewünschten Wert einstellen. Damit werden AD/DA-Wandlung und
digitale Ausgänge auf die Frequenzbereiche Single Speed, Double Speed oder Quad Speed
konfiguriert.
Single Speed
An allen Ausgängen wird ein Signal im Bereich 32 kHz bis 48 kHz ausgegeben.
DS (Double Speed)
An den AES-Ausgängen 1-8 steht ein Signal im Bereich 64 kHz bis 96 kHz. ADAT und MADI
bleiben bei maximal 48 kHz mit Datenausgabe im Format S/MUX.
QS (Quad Speed)
An den AES-Ausgängen 1-8 steht ein Signal im Bereich 176.4 kHz bis 192 kHz. ADAT und
MADI bleiben bei maximal 48 kHz mit Datenausgabe im Format S/MUX4. Daher stehen bei
ADAT nur noch 4 Kanäle (2 pro optischem Ausgang) zur Verfügung.
Der GAIN des OctaMic XTC ist unabhängig pro Kanal in Schritten von 1 dB einstellbar. Die
Verstärkungseinstellung geschieht digital, ist daher 100% reproduzierbar und sehr genau. Die
Änderung der Verstärkung selbst findet aber auf analoger Ebene statt.
Der Bereich der einstellbaren
Verstärkung beträgt 65 dB.
Außerdem steht ein Abschwächer
um 20 dB (PAD) zur Verfügung.
Insgesamt steht ein Verstärkungsbereich von 85 dB zur Verfügung.
Die TRS-Line Eingänge haben einen
dazu um 9 dB verschobenen
Pegelbereich. Der AD-Wandler im
OctaMic XTC erreicht Vollaussteuerung schon bei –53 dBu (Gain 65 dB,
XLR Eingang), aber auch erst bei
+32 dBu (Gain 0 dB, PAD aktiv). Die
Eingänge des OctaMic XTC sind
daher sowohl vollwertiger Mikrofonals auch Line-Eingang.
Die Grafik rechts zeigt die Pegel und
Verstärkungsverhältnisse im Überblick und im Verhältnis der verschiedenen Eingänge zueinander.
Der Instrument-Eingang hat kein
PAD, und einen Verstärkungsbereich
von 55 dB.
XLR und TRS-Line haben einen Verstärkungsbereich von 55 dB in Schritten von 1 dB, sowie
einen weiteren Schritt von 10 dB. Dazu kommt ein PAD von -20 dB bei XLR und -18 dB bei
TRS-Line.
9.2 Phantomspeisung
Die LED +48V zeigt an, ob die Phantomspeisung für die XLR-Eingänge aktiviert wurde. Die
Phantomspeisung sollte nur bei Verwendung von Kondensatormikrofonen, die auf eine solche
Speisung angewiesen sind, aktiviert werden.
Das An- und Abstecken von Mikrofonen bei eingeschalteter Phantomspeisung verursacht
einen starken Impuls, der zur Zerstörung der Mikrofoneingangsstufe führen kann! Dieser
!
Vorgang sollte daher bei abgeschalteter Phantomspeisung stattfinden.
Der OctaMic XTC fährt die Phantomspeisung in einer Sekunde weich von 0 auf 48 Volt hoch,
was sowohl für das angeschlossene Mikrofon als auch den OctaMic XTC von Vorteil ist.
Die Phantomspeisung des OctaMic XTC ist kurzschlussfest. Bei maximaler Belastung auf acht
Kanälen sinkt die Spannung im Netzteil nicht unter 47 Volt.
Einige Preamps enthalten Limiter, mit denen eine Übersteuerung - insbesondere des ADWandlers - vermieden werden soll. Eine solche Schaltung ist im OctaMic XTC nicht umsetzbar,
da die hervorragenden technischen Daten des Mic-Frontends dahin wären.
Da der Gain des OctaMic XTC aber komplett digital kontrolliert wird, kann ihn das Gerät natürlich auch automatisch selbst einstellen. Damit ergibt sich ein Übersteuerungsschutz ohne jegliche Verschlechterung des Nutzsignals, da dieses keine zusätzliche Elektronik durchlaufen
muss.
Da AutoSet als Übersteuerungsschutz und nicht als ’Kompressor’ dient, gibt es keine automatische Gainerhöhung. AutoSet reduziert den Gain nur. Auch ist es problemlos möglich, bei aktivem AutoSet den Gain manuell zu verändern. Der aktuell maximal mögliche Wert ist jedoch
nicht überschreitbar, da AutoSet schon während der manuellen Änderung die Eingabe in Echtzeit zurückstellt.
In der Praxis sind zwei Einsatzweisen denkbar:
• Die Gains aller Kanäle werden auf sehr hohe Werte gestellt (circa 60 dB). Es erfolgt dann
ein Testdurchlauf mit maximalem akustischen Pegel. Danach wird AutoSet ausgeschaltet.
• Wie oben, AutoSet bleibt aber immer aktiv.
Für beide finden sich gute Argumente. Dank der problemlosen manuellen Nachkorrektur der
gesetzten Werte ist der OctaMic XTC für alle Anwendungen bestens gerüstet.
AutoSet lässt sich sowohl in CHANNEL als auch auf den durch die Kanal-Taster aufgerufenen
Gain-Seiten aktivieren: ein Druck auf Drehgeber 1 und 2 schaltet AutoSet ein, das AS im Display ändert sich von hellgrau zu schwarz.
Bei gruppierten Kanälen ist das Feld AutoSet Gain ausgegraut, die Aktivierung von AutoSet
erfolgt dort im Gruppendialog.
Zur Vermeidung von Panoramaverschiebungen sollte AutoSet bei Stereo-Kanälen gekoppelt
arbeiten, also Gainänderungen eines Kanals auch beim jeweils anderen einstellen. Diese Funktion ist Bestandteil der Gruppen, und arbeitet damit über bis zu 8 Kanäle. Ein Stereopaar Mic1/2
muss zur Nutzung der AutoSet-Link-Funktion also explizit als Gruppe definiert, und diese Gruppe auch aktiviert werden.
Sobald AutoSet den Gain reduziert, also aktiv geworden ist, ändert sich die Farbe des im Display zu sehenden AS von schwarz zu blau.
9.4 Instrument
Über den Instrument-Klinkeneingang der Kanäle 5 bis 8 lässt sich per 6,3 mm Klinkenstecker
sowohl ein Line-Signal als auch ein Instrumentensignal einspeisen. Er ist für den Anschluss von
Standard-Linequellen wie Keyboards, Mischpulten, Effektgeräten oder Consumer-Geräten bestens geeignet. Mit seiner hohen Eingangsimpedanz von 800 kOhm ist er auch ein perfekter
Instrumenteneingang. Der maximale Eingangspegel beträgt +21 dBu unsymmetrisch. PAD
steht hier nicht zur Verfügung.
Geräte wie der OctaMic XTC lassen sich per MADI seriell verbinden, und damit bis zu 64 Kanäle (z.B. bis zu 8 OctaMic XTC) über ein einziges MADI-Kabel übertragen. Im Menü Digital Rou-ting lässt unter anderem sich einstellen, an welcher Stelle im 64-kanaligen MADI-Datenstrom
der OctaMic XTC seine 8 Kanäle unterbringen soll.
Bei serieller Verkabelung mehrerer Geräte verursacht der MADI I/O jedes Gerätes eine Verzögerung um einige Samples. Das Problem dieses Versatzes löst die Funktion Delay Compensa-tion. Die Einstellungen dazu befinden sich in SETUP – Options – MADI Settings.
Bei serieller Verkabelung mehrerer Geräte verursacht der MADI I/O jedes OctaMic XTC eine
Verzögerung um 3 Samples. Demzufolge sind am MADI Ausgang des letzten Gerätes die Daten aller vorgeschalteten Geräte verzögert. Bei Double Speed erhöht sich die Verzögerung auf
6 Samples pro Gerät, bei Quad Speed auf 12.
Delay Compensation verzögert die Daten so, dass sie im Mehrgerätebetrieb zueinander
samplesynchron sind.
!
Delay Compensation muss in jedem Gerät einzeln manuell aktiviert werden!
Die folgende Tabelle zeigt die Verzögerung in Samples für zwei bis acht seriell verkabelte Geräte. So sind bei Verwendung von vier OctaMic XTC die Daten des ersten Gerätes zum letzten
Gerät um 9 Samples verzögert, die der Geräte 2 und 3 um jeweils 6 und 3 Samples. Bei Double
Speed und Quad Speed erhöhen sich die Werte, wobei zu beachten ist, dass bei Double Speed
nur maximal vier, bei Quad Speed nur maximal zwei OctaMic XTC per MADI seriell nutzbar
sind.
Eingänge und Ausgänge werden unterschiedlich verzögert. Bei den Eingängen entspricht das
Delay den in der Tabelle zu sehenden Werten. Bei mehreren Geräten in serieller Verkabelung
werden die Eingangsdaten des zweiten Gerätes um 3 Samples, des dritten um 6 usw. verzögert
Damit sind am Ende der Kette alle Eingänge wieder samplesynchron. Kapitel 13.3 zeigt ein
erklärendes Diagramm dazu.
Delay Compensation im XTC arbeitet nicht nur mit den analogen Eingängen, sondern auch den
digitalen. Werden z.B. an den ADAT-Eingängen zusätzliche AD-Wandler angeschlossen und in
den MADI-Strom integriert, sind auch die ADAT-Eingänge mehrerer XTC zueinander samplesynchron.
Auch die analogen Ausgänge des XTC profitieren von der Delay Compensation. Aus technischen Gründen kommt es hier zu einem konstanten Delay um 21 Samples, egal wie viele Geräte seriell verbunden sind. Bei Double Speed sind es 18, bei Quad Speed 12 Samples. Dieser in
den meisten Fällen etwas erhöhten Verzögerung steht der deutliche Vorteil der Samplesynchronität bei Nutzung aller analogen Ausgänge mehrerer Geräte gegenüber.
Bei dieser Einstellung wird im Eintrag Compens. ID (Compensation ID) ein Wert manuell vorgegeben. Der Wert muss der Position des Gerätes in der Kette entsprechen.
Auto-ID
Der OctaMic XTC erkennt, ob ein anderes Gerät vor ihm in der Kette liegt. Wenn nicht wird die
ID 1 eingestellt, sonst entsprechend der vorgefundenen ID plus 1. Der Eintrag Compens. ID
wird ausgegraut, da er nicht mehr manuell einstellbar ist.
Auto-CA
Die Option Auto Channel Assignment stellt das digitale Routing passend zur aktuellen ID ein.
So wird beispielsweise beim dritten OctaMic XTC in einer Kette automatisch Kanal 17-24 des
MADI-Datenstroms benutzt.
Dies ist die komfortabelste, schnellste und fehlerfreieste Art, mehrere Geräte in Reihe zu benutzen. Einfach bei allen Geräten Delay Comp. auf den Wert Auto-CA einstellen, im Display
kurz die vergebenen IDs prüfen, und schon an nur einem MADI-Kabel alle Kanäle samplesynchron zusammen benutzen.
Mit der ID definiert sich im Modus Auto-CA die Achterguppe innerhalb des MADI Signals, die
vom Gerät benutzt wird um seine Daten einzufügen:
ID 1: Kanäle 1-8 ID 2: Kanäle 9-16 ID 3: Kanäle 17-24
ID 4: Kanäle 25-32 ID 5: Kanäle 33-40 ID 6: Kanäle 41-48
ID 7: Kanäle 49-56 ID 8: Kanäle 57-64
Auto-ID hilft bei der Nutzung weiterer OctaMic XTC, ADI-8 QS oder ADI-642 ein korrektes Setup zu erstellen. In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein die ID selbst festzulegen, z.B. wenn
das erste MADI-Gerät in einer Kette den Auto ID Modus nicht unterstützt, oder die Achtergruppe absichtlich anders geroutet oder behandelt werden soll.
Der OctaMic XTC ist vollständig per MIDI fernbedienbar. Er reagiert auf spezielle SysExKommandos, und sendet auf Anfrage den kompletten Gerätestatus. Jeder OctaMic XTC kann
mit einer eigenen ID versehen werden (Menü Options - General Settings), so dass auch eine
getrennte Fernsteuerung mehrerer Geräte über nur einen MIDI-Kanal möglich ist. Eine Beschreibung der MIDI-Befehle enthält Kapitel 29.
Im Menü Options – MIDI Sources lässt sich festlegen, von welchem Eingang das Gerät MIDIBefehle empfängt: USB1, USB2, MADI In oder DIN In. Die Option OFF ist eine Sicherheitsfunktion, die ein unabsichtliches Verstellen des Gerätes durch MIDI-Signale verhindert.
Im gleichen Menü lässt sich auch festlegen, an welchen Ausgang die Antworten auf externe
MIDI-Befehle gesendet werden. Alle MIDI-Ports des Gerätes, USB 1/2, DIN, und MADI, sind –
auch gleichzeitig - als Control-Ausgang einstellbar.
Im Menü General Settings lässt sich zudem ein Durchschleifen des kompletten MIDI-Signals
vom aktuellen Control-Eingang zum aktuellen Control-Ausgang aktivieren. Diese Option ist
beispielsweise bei serieller MADI-Verkabelung notwendig, da Remote-Befehle sonst nur das
erste Gerät in der MADI-Kette erreichen würden.
11.2 MIDI über MADI
MADI erlaubt die Übertragung von 64 Audio-Kanälen über lange Strecken mit nur einer einzigen Leitung. Und MIDI? Seien es Remote Control Befehle oder Sequencerdaten, in der Praxis
wird man nicht mit einer reinen Audioleitung auskommen. Daher entwickelte RME die MIDI over MADI Technologie. Die MIDI-Daten werden unsichtbar in das MADI-Signal verwoben, und stehen über den MIDI-Ausgang eines weiteren OctaMic XTC oder anderen RME-MADI Gerätes
am anderen Ende der MADI-Leitung wieder zur Verfügung.
Technisch gesehen enthält jeder einzelne MADI-Kanal diverse Zusatzbits, in denen sich verschiedene Informationen befinden (Channel Status). RME verwendet das normalerweise unbenutzte User Bit des Kanals 56 (Kanal 28 im Modus 96k Frame), um die MIDI-Daten unsichtbar
in MADI zu übertragen, und dabei volle Kompatibilität zu gewährleisten.
Zur Fernsteuerung mehr als eines OctaMic XTC kann jedes Gerät eine eigene ID erhalten (Menü Options - General Settings), so dass auch eine getrennte Fernsteuerung mehrerer Geräte
über nur einen MIDI-Kanal möglich ist.
11.3 Bedienung per TotalMix FX
Bei jedem mit TotalMix FX ausgestatteten RME Audiointerface lassen sich die wichtigsten Einstellungen des XTC (Gain, 48V, Phase, Mute, AutoSet) in den Eingangskanälen von TotalMix
FX vornehmen. Die Fernsteuerung erfolgt über MIDI (DIN, USB oder MIDI over MADI).
In TotalMix FX ist dazu unter Options – Settings - Aux Devices der OctaMic XTC, der Audioweg
(ADAT oder MADI) und die Device ID (Default: 0) einzustellen. In den Kanalsettings erscheinen
nun die neuen Bedienelemente (z.B das Gain-Poti in einem ADAT-Kanal).
Am OctaMic XTC ist Control im Menü SETUP – Options – MIDI Sources auf den aktuell genutzten MIDI Ein- und Ausgang zu konfigurieren: Control (Inp.) auf DIN In, MIDI DIN Out auf
Control.
Audiointerfaces mit MADI können stattdessen den virtuellen MIDI-Port (MIDI over MADI) nutzen, brauchen daher keine zusätzliche MIDI-Verkabelung.
Beispiel der Einstellungen in TotalMix FX und am OctaMic XTC für Remote über MADI mit
einem UFX+ und zwei OctaMic XTC
MADI Verkabelung: vom UFX+ ausgehend (sogenannte Ringverkabelung):
¾ UFX+ MADI Out → XTC1 MADI In
¾ XTC1 MADI Out → XTC2 MADI In (bei nur einem XTC: UFX+ MADI In)
¾ XTC2 MADI Out → UFX+ MADI In
Als Clock Source bietet sich für die XTCs MADI an (am Gerät einstellen), das UFX+ wird im
Settingsdialog auf Clock Source Internal gestellt.
Empfohlene MADI-Parameter auf allen Geräten: 64 Kanäle, MADI Frame 96k.
Bei allen OctaMic XTC die Delay Kompensation auf Auto-CA stellen, alle angeschlossenen
OctaMic XTC (1 bis maximal 8) ermitteln dann automatisch ihre Device ID. Andernfalls stellt
man individuelle Device IDs manuell an den Geräten ein.
Auf allen OctaMic XTC die MIDI Device ID einstellen (0 bis 7). Jedes Gerät benötigt für die
Fernsteuerung eine eigene, individuelle MIDI Device ID.
Auf allen XTC im Menü MIDI Sources die Fernsteuerung für MIDI over MADI einrichten:
¾ Control (Inp.) = MADI In
¾ USB MIDI 1 = OFF
¾ USB MIDI 2 = OFF
¾ MIDI DIN out = OFF
¾ MIDI ov. MADI = Control
In TotalMix FX unter Options / Settings / Aux. Devices folgende Einstellungen vornehmen:
: In TotalMix muss die Fernsteuerung für Auxiliary Devices nicht extra aktiviert werden
(Options, Enable MIDI Control auf Off).
Die Integration in TotalMix FX bietet den Vorteil der Abspeicherung der wichtigsten Mic-Pre
Einstellungen in Snapshots und Workspaces. Damit stehen diese immer direkt in TotalMix FX
zur Verfügung.
MIDI Remote ist kostenlos auf der RME Website für Windows und Mac OS X herunterladbar.
Es erlaubt eine Fernsteuerung und Statusabfrage aller XTC per Mausklick, über einen beliebigen MIDI-Port. Besonders interessant ist eine Nutzung mit MADI, welches eine direkte Kontrolle
des XTC per MIDI over MADI erlaubt.
Der Vorteil der Software MIDI Remote
gegenüber der Steuerung aus TotalMix FX
heraus (Aux. Devices) besteht in einem Zugriff
auf sämtliche Einstellungen des OctaMic XTC.
Kurzbeschreibung der Windows/Mac OS X
Software MIDI Remote
Das Programm besitzt eine ausführliche englische Online-Hilfe (F1). Nach dem Start ist
zuerst die Funktion OctaMic XTC im Menü
Functions zu wählen (auch per F4 zugänglich).
Dann ist per Options - MIDI I/O Setup ein
MIDI Ein- und Ausgang zu wählen.
Über den Befehl Options – Start/Stop MIDI I/O startet die Kommunikation mit dem XTC.
In der obersten Zeile des Fensters wird der
aktuelle Zustand angezeigt, wie gewählte ID,
Online / No Response / Offline etc.
Über Save Workspace as lassen sich
komplette Setups inklusive aller geöffneten
Fenster speichern und jederzeit wieder laden.
Send Single Set of Data erlaubt eine OfflineKonfiguration des XTC mit einmaliger Übertragung der Einstellungen.
Eine globale Selektion erfolgt mit gedrückter
Strg-Taste.
Alle Einstellungen sind direkt auf der
Oberfläche verfügbar. Für alle Kanäle und
Geräte lassen sich Namen vergeben.
Das Mehrfenster-Konzept erlaubt eine
gleichzeitige Nutzung und Konfiguration nicht
nur beliebig vieler XTC, sondern auch aller
anderen unterstützen Geräte, selbst in
gemischten Setups. Die Software MIDI
Remote steuert auch RMEs ADI-8 QS, ADI6432, ADI-648, ADI-642, die gesamte MSerie, Micstasy, und die MADI Bridge.
Hinweis
zur Fernsteuerung benutzt werden.
: Die Funktion Aux. Devices in TotalMix FX und MIDI Remote können nicht gleichzeitig
Der OctaMic XTC besitzt auf der Rückseite 8 symmetrische Full Range XLR-Eingänge. Die
elektronische Eingangsschaltung arbeitet servosymmetrisch. Sie kann sowohl symmetrische als
auch unsymmetrische Eingangssignale korrekt verarbeiten.
Bei Verwendung von unsymmetrischen Verbindungen sollte der Anschluss 3 (-) mit 1 (Masse) verbunden sein, da es sonst zu Störgeräuschen über den 'offenen' negativen Eingang
!
der symmetrischen Eingangsstufe kommen kann.
Die Pinbelegung folgt internationalen Standards. Bei XLR ist Pin 2 + oder hot, Pin 3 – oder cold,
Pin 1 ist Ground. Pin 1 ist direkt an der Buchse mit dem Gehäuse verbunden (AES48).
Der OctaMic XTC bietet eine einstellbare Verstärkung von -20 dB bis +65 dB. Dies entspricht
einer Empfindlichkeit von +32 dBu bis hinunter zu -53 dBu, bezogen auf Vollaussteuerung des
AD-Wandlers. Änderungen des Gains erfolgen in den meisten Fällen klickfrei, da die Verstärkungsänderung wenn möglich im Nulldurchgang des Signals erfolgt.
Die weich zuschaltbare, kurzschlussfeste Phantomspeisung (48 Volt) sorgt für einen professionellen Umgang mit Kondensatormikrofonen. Die Verwendung eines Hi-End Schaltkreises (PGA
2500) sowie eines vollständig symmetrischen Signalpfades garantiert herausragende Klangqualität, sensationell niedrigen Klirrfaktor, sowie maximalen Rauschabstand in allen Verstärkungseinstellungen.
Der Rauschabstand des OctaMic XTC ist aufgrund seiner Flexibilität nicht einfach festzulegen.
Der EIN ist über einen besonders großen Verstärkungsbereich sehr hoch, und liegt bei typischen 127 dBu mit 150 Ohm Abschluss. Selbst mit einer Gain-Einstellung von 30, bei der Vollaussteuerung schon bei -18 dBu erreicht wird, liegt der EIN noch bei 122 dBu.
12.2 Line In (TRS)
Die Klinkenbuchsen der Eingänge 1-4 arbeiten als Line Eingänge, verglichen mit den XLR mit
leicht höherer Eingangsimpedanz (6,6 kOhm) und fester Abschwächung um 9 dB. Dies hat
keine Auswirkungen auf Rauschabstand oder Klirrfaktor. Auch die einstellbare Verstärkung
umfasst weiterhin einen Bereich von 65 dB. Das PAD schwächt hier jedoch nur um 18 dB ab,
so dass sich insgesamt eine Empfindlichkeit von +39 dBu bis hinunter zu -44 dBu für eine Vollaussteuerung des AD-Wandlers ergibt.
12.3 Instrument In
Der Hauptunterschied zwischen einem Line- und Instrumenteneingang ist dessen Eingangsimpedanz. Kanäle 5-8 bieten an der Klinkenbuchse eine Eingangsimpedanz von 800 kOhm, mit
einer einstellbaren Verstärkung von +10 dB bis +65 dB. Dies entspricht einer Empfindlichkeit
von +21 dBu bis hinunter zu -34 dBu, bezogen auf Vollaussteuerung des AD-Wandlers.
Der OctaMic XTC besitzt auf der Frontseite zwei unsymmetrische Stereo-Klinkenausgänge. Die
Ausgänge sind außerdem besonders niederohmig, und daher für den Einsatz mit Kopfhörern
prädestiniert. Sie werden von einem hochwertigen DA-Wandler mit 118 dBA Rauschabstand
gespeist. Zusätzlich stehen zwei diskret in Hardware realisierte Referenzpegel zur Verfügung.
Im Menü CHANNEL – Phones 1/2 lässt sich der Output Level zwischen High und Low wählen.
High entspricht einem Ausgangspegel von +17 dBu bei 0 dBFS, Low einem Pegel von +4 dBV
(+4,2 dBu). Die Ausgänge sind damit auch als hochwertige, jedoch unsymmetrische LineAusgänge nutzbar.
Die Einstellung des Ausgangspegels, sprich der Lautstärke, erfolgt direkt durch Drehen des
Encoderknopfes 1 (Phones Kanal 1/2) oder 2 (Phones Kanal 3/4). Eine Veränderung der
Monitor-Lautstärke an den beiden Stereo-Ausgängen ist daher sehr schnell möglich.
Bei Verwendung als Line-Ausgang ist im
Allgemeinen ein Adapter von StereoKlinke auf zwei Mono-Klinken oder
Cinchstecker erforderlich.
Die Belegung folgt internationalem
Standard, der linke Kanal liegt auf der
Spitze des Klinkensteckers, der rechte
Kanal auf dem Ring.
Auf der Rückseite des OctaMic XTC befinden sich 4 AES/EBU Ein- und Ausgänge in Form
einer 25-poligen D-Sub Buchse mit Tascam Pinbelegung. Ein passendes digitales Breakoutkabel stellt 4 Male und 4 Female XLR bereit. Jeder Ein- und Ausgang ist trafosymmetriert, galvanisch getrennt, und kompatibel zu allen Geräten mit AES/EBU-Schnittstelle.
Die AES-Ausgänge geben normalerweise das gewandelte analoge Eingangssignal aus. Über
das Menü Digital Routing lassen sich aber auch ADAT, USB, MADI und selbst AES als Quelle
auswählen.
Digitalsignale im SPDIF oder AES/EBU Format beinhalten neben Audioinformationen auch eine
Kennung (Channel Status) zur Übertragung weiterer Informationen. Die ausgangsseitige Kennung des OctaMic XTC wurde entsprechend AES3-1992 Amendment 4 implementiert:
• 32 kHz, 44.1 kHz, 48 kHz, 88.2 kHz, 96 kHz, 176.4 kHz, 192 kHz je nach Samplefrequenz
• Audio use
• No Copyright, Copy permitted
• Format Professional
• Category General, Generation not indicated
• 2-Channel, No Emphasis
• Aux Bits Audio use, 24 Bit
• Origin: HDSP
Um Geräte mit koaxialer SPDIFSchnittstelle an die Ausgänge des OctaMic
XTC anzuschließen bedarf es eines Kabeladapters XLR/Cinch. Dazu werden die Pins
2 und 3 einer XLR-Kupplung einzeln mit den
beiden Anschlüssen eines Cinch-Steckers
verbunden. Die abschirmende Masse des
Kabels ist nur an Pin 1 der XLR-Kupplung
anzuschließen.
Die meisten Consumergeräte mit Cinch-Eingängen (SPDIF) akzeptieren nur Signale mit
dem Channel Status 'Consumer'. Das Adapterkabel wird eventuell nicht funktionieren.
!
Der OctaMic XTC unterstützt nur Single Wire, im Bereich 32 kHz bis 192 kHz: insgesamt 8 Kanäle, 2 Kanäle pro AES-Leitung. Die effektive Samplefrequenz entspricht dem Takt der AESLeitung. Ist eine Konvertierung von/zu Single, Double und Quad Wire erforderlich, empfiehlt
sich der RME ADI-192 DD, ein 8-kanaliger, universeller Sample Rate und Format Konverter.
Pinbelegung der D-Sub Buchse, Ausgänge
Signal Out
1/2+
D-Sub 18 6 4 17 15 3 1 14
GND liegt an den Pins 2, 5, 8, 11, 16, 19, 22, 25. Pin 13 bleibt frei.
Die auf der D-Sub Buchse vorhandenen Eingänge AES 1 bis 4 (Kanal 1-8) sind sowohl für Audio (Digital Routing), als auch als Clockquelle (Clock) nutzbar. Dank einer hochempfindlichen
Eingangsstufe lässt sich unter Zuhilfenahme eines einfachen Kabeladapters (XLR/Cinch) auch
SPDIF anlegen (siehe oben).
Pinbelegung der D-Sub Buchse, Eingänge
Signal In
1/2+
In
1/2-
In
3/4+
In
3/4-
In
5/6+
In
5/6-
In
7/8+
In
7/8-
D-Sub 24 12 10 23 21 9 7 20
13.2 ADAT Optical
Der OctaMic XTC verfügt über zwei Ausgänge im ADAT optical Format. Diese geben normalerweise das gewandelte analoge Eingangssignal aus. Über das Menü Digital Routing lassen
sich aber auch AES, USB, MADI und selbst ADAT als Quelle auswählen.
Im Single Speed Betrieb lassen sich über Digital Routing an beiden Ausgängen identische Audiodaten anlegen. Damit ist es möglich das 8-kanalige Ausgangssignal zu verteilen, also gleichzeitig an zwei verschiedene Geräte zu senden.
Im Betrieb mit Samplefrequenzen höher als 48 kHz wird der Eintrag ADAT 2 im Menü Digital
Routing ausgegraut. Der OctaMic XTC ist dann im S/MUX-Modus, und gibt bei ADAT 2 das bei
ADAT 1 eingestellte Quellsignal aus.
Da das physikalische Format ADAT optical nur bis 48 kHz spezifiziert ist, aktiviert der OctaMic
XTC bei 88.2 und 96 kHz automatisch den Sample Split Modus (S/MUX), und verteilt die Daten
eines Kanals auf jeweils zwei Ausgangskanäle. Die interne Frequenz bleibt jedoch bei 44.1/48
kHz. Daher ist in diesem Fall die Samplefrequenz am ADAT-Ausgang nur halb so hoch wie an
den AES-Ausgängen. In der Praxis muss man sich um die Verteilung keinerlei Gedanken machen. 96 und 192 kHz-fähige ADAT-Hardware, wie beispielsweise alle aktuellen DigitalInterfaces von RME, rekombinieren die Daten vollautomatisch, und präsentieren sie dem Anwender und anderen Applikationen (DAW-Software etc.) als ganz normale einzelne Kanäle mit
korrekter Double und Quad Speed Samplefrequenz.
Die ADAT Ausgänge stehen bis 192 kHz zur Verfügung, allerdings dann nur die Kanäle 1 bis 4.
Die ADAT optical Ausgänge des OctaMic XTC sind kompatibel zu allen Geräten mit einer solchen Schnittstelle. Der Anschluss erfolgt über handelsübliches TOSLINK Lichtleiterkabel.
ADAT 1 Out
Anschluss des ersten oder einzigen Gerätes welches ein ADAT Signal vom OctaMic XTC erhält. Übertragung der Kanäle 1 bis 8. Im Double Speed Modus Ausgabe der Kanäle 1 bis 4. Im
Quad Speed Modus Ausgabe der Kanäle 1 und 2.
ADAT 2 Out
Im Single Speed Modus Ausgabe der per Digital Routing bei ADAT 2 eingestellten Kanäle. Im
Double Speed Modus Ausgabe der Kanäle 5 bis 8 des bei ADAT 1 eingestellten Signals. Im
Quad Speed Modus Ausgabe der Kanäle 3 und 4 des bei ADAT 1 eingestellten Signals.
Der optischen MADI I/O versieht den OctaMic XTC mit einem 64-kanaligen MADI Ein- und Ausgang. Auf welchen Kanälen der OctaMic XTC seine Daten ausgibt wird im Menü Digital Routing
festgelegt (siehe Kapitel 8.5.1).
Der MADI Eingang dient als optionale Clockquelle (Menü Clock), als Quelle der analogen Ausgänge, aber auch als Durchschleifeingang. Da der OctaMic XTC nur 8 Kanäle belegt, schleift
der MADI I/O bis zu 56 Kanäle durch, bei Abschaltung der Funktion sogar alle 64.
Auf dieser Basis arbeitet die serielle Kaskadierung der OctaMic XTC. Eingehende Daten werden 1:1 zum Ausgang durchgeschleift, nur ein Achterblock wird durch die Daten des OctaMic
XTC ersetzt. Auf diese Weise lassen sich bis zu 8 OctaMic XTC per MADI seriell verkabeln. Am
Ausgang des achten Gerätes stehen dann 64 Kanäle OctaMic XTC gebündelt in einer Leitung
zur Verfügung. Der jeweils genutzte Achterblock wird entweder automatisch (Auto-CA) oder
manuell (Compens. ID) im Menü MADI Settings festgelegt:
ID 1: Kanäle 1-8 ID 2: Kanäle 9-16 ID 3: Kanäle 17-24
ID 4: Kanäle 25-32 ID 5: Kanäle 33-40 ID 6: Kanäle 41-48
ID 7: Kanäle 49-56 ID 8: Kanäle 57-64
Die Konfiguration des MADI-Ausgangssignals erfolgt ebenfalls im Menü MADI Settings. MADI Format stellt das Format auf 56 oder 64 Kanäle. Mit MADI Frame wird für den Betrieb bei 88,2
und 96 kHz das Format auf 48 K oder 96K Frame festgelegt. Samplefrequenzen höher als 48
kHz können auch mittels des normalen 48K Frames übertragen werden, allerdings ist dann
keine automatische Erkennung der aktuellen Samplefrequenz möglich. Dazu dient der 96K
Frame, der aber nicht von allen Geräten unterstützt wird.
Der OctaMic XTC ist auch über MADI fernsteuerbar. Gleichzeitig werden MIDI-Daten per MADI
übertragen, siehe Kapitel 11.2.
Bei serieller Verkabelung verursacht der MADI I/O jedes OctaMic XTC eine Verzögerung um 3
Samples. Demzufolge sind im MADI Datenstrom des letzten Gerätes die Daten aller vorgeschalteten Geräte verzögert. Bei Double Speed erhöht sich die Verzögerung auf 6 Samples pro
Gerät, bei Quad Speed auf 12 Samples.
Das Problem dieses Versatzes löst die Funktion Delay Compensation, siehe Kapitel 10.1. Sie
verzögert die Daten so dass sie im Mehrgerätebetrieb zueinander samplesynchron sind. Die
Grafik auf der nächsten Seite zeigt einen seriellen Aufbau mit HDSPe MADI Karte, drei OctaMic
XTC und aktiver Delay Compensation mit automatischer Kanalzuweisung (Auto-CA).
Delay Compensation muss in jedem Gerät einzeln manuell aktiviert werden.
SteadyClock garantiert exzellentes Verhalten in allen Clock-Modi. Aufgrund der effizienten Jitterunterdrückung kann der OctaMic XTC jegliches Clocksignal säubern, auffrischen, und als
Referenzclock am BNC-Ausgang bereitstellen (siehe auch Kapitel 18.10).
Eingang
Der galvanisch getrennte Wordclockeingang des OctaMic XTC ist aktiv, wenn in der Clock Sektion WCK gewählt wird. Das an der BNC-Buchse anliegende Signal kann Single, Double oder
Quad Speed sein, der OctaMic XTC stellt sich automatisch darauf ein. Sobald ein gültiges Signal erkannt wird leuchtet die LED WCK konstant, ansonsten blinkt sie.
Dank RMEs Signal Adaptation Circuit arbeitet der Wordclockeingang selbst mit stark verformten, DC-behafteten, zu kleinen oder mit Überschwingern versehenen Signalen korrekt. Dank
automatischer Signalzentrierung reichen prinzipiell schon 300 mV (0.3V) Eingangsspannung.
Eine zusätzliche Hysterese verringert die Empfindlichkeit auf 1 V, so dass Über- und Unterschwinger sowie hochfrequente Störanteile keine Fehltriggerung auslösen können.
Der Wordclockeingang ist ab Werk hochohmig, also nicht terminiert. Über das Menü Clock - WCK Term., kann eine interne Terminierung (75 Ohm) aktiviert werden.
Ausgang
Der Wordclockausgang des OctaMic XTC ist ständig aktiv, und stellt die gerade aktive Samplefrequenz als Wordclock bereit. Im Master-Modus entspricht die ausgegebene Wordclock fest
der internen. In allen anderen Fällen ist die ausgegebene Frequenz identisch mit der am gerade
gewählten Clock-Eingang anliegenden. Fällt das Clock-Signal aus schaltet der OctaMic XTC
auf Interne Clock und stellt die zuletzt erkannte Samplefrequenz ein.
Nach Anwahl der Option WCK Alw. Singl im Menü Clock wird die Ausgangsfrequenz angepasst, so dass sie immer im Bereich 32 bis 48 kHz ist. Bei 96 kHz und 192 kHz Samplefrequenz wird also 48 kHz ausgegeben.
Das dem Gerät zugeführte Wordclocksignal kann auch über den Wordclockausgang weitergeschleift werden. Damit entfällt das sonst notwendige T-Stück, und der OctaMic XTC arbeitet wie
ein Signal Refresher. Diese Anwendung wird ausdrücklich empfohlen, da
• Ein- und Ausgang phasenstarr sind und 0° Phasenlage aufweisen
• SteadyClock das Eingangsignal praktisch komplett von Jitter befreit
• der außergewöhnliche Eingang des OctaMic XTC (1 Vss statt üblichen 3 Vss Empfindlich-
keit, DC Sperre, Signal Adaptation Circuit) zusammen mit SteadyClock eine sichere Funktion auch mit kritischsten Wordclocksignalen garantiert
Dank eines niederohmigen, aber kurzschlussfesten Ausganges liefert der OctaMic XTC an 75
Ohm 4 Vss. Bei fehlerhaftem Abschluss mit 2 x 75 Ohm (37.5 Ohm) werden immer noch 3.3
Vss ins Netz gespeist.
In der analogen Technik kann man beliebige Geräte beliebig miteinander verschalten, eine
Synchronisation ist nicht erforderlich. Digital Audio jedoch ist einem Grundtakt, der Samplefrequenz, unterworfen. Das Signal kann nur korrekt weiterverarbeitet oder transportiert werden,
wenn alle beteiligten Geräte dem gleichen Takt folgen. Ansonsten kommt es zu Fehlabtastungen des digitalen Signales. Verzerrungen, Knackgeräusche und Aussetzer sind die Folge.
AES/EBU, SPDIF, ADAT und MADI sind selbsttaktend, eine zusätzliche Wordclockleitung ist
also prinzipiell nicht erforderlich. In der Praxis kommt es bei der gleichzeitigen Benutzung mehrerer Geräte jedoch zu Problemen. Beispielsweise kann die Selbsttaktung bei einer Schleifenverkabelung zusammenbrechen, wenn es innerhalb der Schleife keinen 'Master' (zentralen
Taktgeber) gibt. Ausserdem muss die Clock aller Geräte synchron sein, was sich bei reinen
Wiedergabegeräten wie einem CD-Player über die Selbsttaktung gar nicht realisieren lässt, da
CD-Player keinen SPDIF-Eingang besitzen.
Der Bedarf an Synchronisation in einem Digital Studio wird daher durch das Anschließen an
eine zentrale Synchronisationsquelle befriedigt. Beispielsweise arbeitet das Mischpult als Master und liefert an alle anderen Geräte ein Referenzsignal, die Wordclock. Das geht aber nur,
wenn die anderen Geräte auch einen Wordclockeingang besitzen, also Slave-fähig sind. (Professionelle CD-Player besitzen daher einen Wordclockeingang). Dann werden alle Geräte synchron mit dem gleichen Takt versorgt und arbeiten problemlos miteinander.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben!
!
Doch Wordclock ist nicht nur Allheilmittel, sondern bringt auch einige Nachteile mit sich. Eine
Wordclock liefert statt des tatsächlich benötigten Taktes immer nur einen Bruchteil desselben.
Beispiel SPDIF: 44.1 kHz Wordclock (ein einfaches Rechtecksignal mit exakt dieser Frequenz)
muss innerhalb der Geräte mittels einer PLL um den Faktor 256 multipliziert werden (zu 11.2
MHz). Dieses Signal ersetzt dann das Taktsignal des Quarzoszillators. Großer Nachteil: Wegen
der starken Multiplikation ist das Ersatz-Taktsignal stark schwankend, der Jitter erreicht mehrfach höhere Werte als der eines Quarzes.
Das Ende dieser Probleme verheißt die sogenannte Superclock mit der 256-fachen Wordclockfrequenz, was im Allgemeinen der internen Quarzfrequenz entspricht. Damit entfällt die PLL
zur Taktrückgewinnung, das Signal wird direkt verwendet. Doch in der Praxis erweist sich Superclock als weitaus kritischer als Wordclock. Ein Rechtecksignal von mindestens 11 MHz an
mehrere Geräte zu verteilen heißt mit Hochfrequenztechnologie zu kämpfen. Reflektionen, Kabelqualität, kapazitive Einflüsse - bei 44.1 kHz vernachlässigbare Faktoren, bei 11 MHz das
Ende des Taktnetzwerkes. Zusätzlich ist zu bedenken, dass eine PLL nicht nur Jitter verursachen kann, sondern auch Störungen beseitigt, was an ihrer vergleichsweise langsamen Regelschleife liegt, die ab wenigen kHz wie ein Filter wirkt. Eine solche 'Entstörung' von sowohl Jitter
als auch Rauschen fehlt der Superclock naturgemäß.
Das tatsächliche Ende dieser Probleme bietet die SteadyClock-Technologie des OctaMic XTC.
Sie verbindet die Vorteile modernster und schnellster digitaler Technologie mit analoger Filtertechnik, und kann daher auch aus einer Wordclock von 44.1 kHz ein sehr jitterarmes Taktsignal
von 22 MHz zurückgewinnen. Darüber hinaus wird sogar Jitter auf dem Eingangssignal stark
bedämpft, so dass das rückgewonnene Taktsignal in der Praxis immer in höchster Qualität vorliegt.
Wordclock wird üblicherweise in Form eines Netzwerkes verteilt, also mit BNC-T-Adaptern weitergeleitet und mit BNC-Abschlusswiderständen terminiert. Als Verbindungskabel empfehlen
sich fertig konfektionierte BNC-Kabel. Insgesamt handelt es sich um die gleiche Verkabelung
wie sie auch bei Netzwerken in der Computertechnik üblich ist. Tatsächlich erhalten Sie entsprechendes Zubehör (T-Stücke, Abschlusswiderstände, Kabel) sowohl im Elektronik- als auch
im Computerfachhandel, in letzterem aber üblicherweise in 50 Ohm Technik. Die für Wordclock
verwendeten 75 Ohm stammen aus der Videotechnik (RG59).
Das Wordclocksignal entspricht idealerweise einem 5 Volt Rechteck mit der Frequenz der Samplerate, dessen Oberwellen bis weit über 500 kHz reichen. Sowohl die verwendeten Kabel als
auch der Abschlusswiderstand am Ende der Verteilungskette sollten 75 Ohm betragen, um
Spannungsabfall und Reflektionen zu vermeiden. Eine zu geringe Spannung führt zu einem
Ausfall der Wordclock, und Reflektionen können Jitter oder ebenfalls einen Ausfall verursachen.
Leider befinden sich im Markt nach wie vor viele Geräte, selbst neuere Digitalmischpulte, die
mit einem nur als unbefriedigend zu bezeichnenden Wordclockausgang ausgestattet sind.
Wenn der Ausgang bei Abschluss mit 75 Ohm auf 3 Volt zusammenbricht, muss man damit
rechnen, dass ein Gerät, dessen Eingang erst ab 2,8 Volt arbeitet, nach 3 Metern Kabel bereits
nicht mehr funktioniert. Kein Wunder, dass das Wordclocknetzwerk in manchen Fällen nur ohne
Abschlusswiderstand wegen des insgesamt höheren Pegels überhaupt arbeitet.
Im Idealfall sind alle Ausgänge Wordclock-liefernder Geräte niederohmig aufgebaut, alle
Wordclockeingänge dagegen hochohmig, um das Signal auf der Kette nicht abzuschwächen.
Doch auch hier gibt es negative Beispiele, wenn die 75 Ohm fest im Gerät eingebaut sind und
sich nicht abschalten lassen. Damit wird oftmals das Netzwerk mit zwei mal 75 Ohm stark belastet, und der Anwender zum Kauf eines speziellen Wordclockverteilers gezwungen. Ein solches Gerät ist in größeren Studios allerdings grundsätzlich empfehlenswert.
Der Wordclockeingang des OctaMic XTC enthält einen schaltbaren Abschlusswiderstand, und
ist damit für maximale Flexibilität ausgelegt. Soll ein vorschriftsmäßiger Abschluss erfolgen, weil
er das letzte Glied in einer Kette mehrerer Geräte ist, ist im Menü Clock die Option WCK Term.
zu aktivieren.
Befindet sich der OctaMic XTC dagegen innerhalb einer Kette von mit Wordclock versorgten
Geräten, so wird das Wordclocksignal mittels T-Stück zugeführt, und an der anderen Seite des
T-Stückes zum nächsten Gerät mit einem weiteren BNC-Kabel weitergeführt. Beim letzten Gerät der Kette erfolgt dann die Terminierung in Form eines T-Stücks und eines 75 Ohm Abschlusswiderstandes (kurzer BNC-Stecker). Bei Geräten mit schaltbarem Abschlusswiderstand
entfallen T-Stück und Abschlusswiderstand.
Aufgrund der einzigartigen SteadyClock-Technologie des OctaMic XTC empfiehlt es sich,
das Eingangssignal nicht mittels T-Stück weiterzuschleifen, sondern den Wordclockausgang des Gerätes zu benutzen. Das Eingangssignal wird in diesem Fall dank SteadyClock
!
sowohl von Jitter befreit, als auch im Fehlerfalle gehalten.
15. MIDI
Der OctaMic XTC besitzt einen Standard MIDI Ein- und Ausgang in Form je einer 5-pol DIN
Buchse. Der MIDI I/O dient:
• der Fernsteuerung des OctaMic XTC, siehe Kapitel 11.1
• der Übertragung von MIDI Daten und Fernsteuerbefehlen per MADI und USB
RME verbessert alle Treiber fortwährend. Laden Sie sich bitte den aktuellsten Treiber von der
RME Website herunter: http://rme.to/usb
dem Herunterladen und Entpacken der ZIP-Datei startet die Installation durch das Starten der
rmeinstaller.exe. Nach der Treiberinstallation verbinden Sie den XTC per USB-Kabel mit dem
Computer. Windows erkennt den OctaMic XTC und installiert dessen Treiber automatisch.
Nach einem Neustart erscheint in der Taskleiste das Symbol des
Settingsdialogs. Windows versteckt dieses oft hinter dem Dreieck bzw.
Aufwärtssymbol – ein Klick darauf erlaubt Zugriff und Konfiguration des
Erscheinens.
Wie man den optimalen USB-Anschluss findet beschreibt Kapitel 27.4.
Treiber-Updates erfordern keine Entfernung des vorherigen Treibers. Der neue Treiber kann
einfach über den vorherigen installiert werden.
Wird der OctaMic XTC nicht automatisch gefunden liegt ein Fehler vor. Mögliche Ursachen:
• Der OctaMic XTC ist nicht eingeschaltet
• Der USB-Port ist im System nicht aktiv (im Gerätemanager prüfen)
• Das USB-Kabel ist gar nicht oder nicht korrekt eingesteckt
De-installation der Treiber
Eine Deinstallation der Treiberdateien ist nicht notwendig. Dank vollständiger Plug & Play Unterstützung werden die Treiber nach Entfernen der Hardware nicht mehr geladen.
Leider gilt dies jedoch nicht für den Autostart-Eintrag des Settingsdialogs, sowie die Registrierung des ASIO-Treibers. Diese Einträge lassen sich aber über eine Software Deinstallationsanweisung aus der Registry entfernen. Sie befindet sich wie alle Deinstallationseinträge in der
Systemsteuerung, Programme und Funktionen. Klicken Sie hier auf den Eintrag 'RME MADIface', dann Deinstallieren.
Firmware Update
Der OctaMic XTC erhält eventuell erweiterte Funktionen oder Fehlerkorrekturen über ein Firmware Update (aktuell v47). Dieses wäre auf der RME Webseite, Sektion Downloads, USB, erhältlich. Nach dem Herunterladen der Datei ist das gezippte Archiv zu entpacken.
Das Flash Update Tool aktualisiert die Firmware des OctaMic XTC auf die jeweils neueste Version. Unter Windows erfordert es einen installierten Treiber der MADIface Serie, der sich auf
der gleichen Download-Seite befindet.
Nach dem Start des FUT zeigt es zunächst die aktuelle Version der Firmware des XTC, und ob
diese aktualisiert werden sollte. Wenn ja, dann einfach den Knopf 'Update' drücken. Ein Balken
zeigt den Fortschritt des Updates und das Ende des Flash-Vorganges an (Verify Ok).
Nach dem Update muss der XTC durch kurzzeitiges Ausschalten resettet werden.
Sollte das Flashen unerwartet fehlschlagen wird ab dem nächsten Neustart das Not-BIOS des
Gerätes benutzt, es bleibt also funktionsfähig. Das Flashen kann dann erneut versucht werden.
Die Konfiguration des XTC erfolgt normalerweise direkt am Gerät. Bei Betrieb mit ASIO lassen
sich Samplefrequenz und Puffergröße (Latenz) über einen eigenen Settingsdialog einstellen. Er
öffnet sich nach Klick auf das Feuersymbol rechts unten in der Taskleiste.
Einstellungen im Settingsdialog werden in Echtzeit übernommen, sind
ohne Klick auf OK oder das Schließen der Dialogbox aktiv.
Veränderungen an den Settings sollten aber möglichst nicht während laufender Wiedergabe
oder Aufnahme erfolgen, da es sonst zu Störungen kommen kann. Zu beachten ist auch, dass
manche Programme selbst im Modus 'Stop' das Aufnahme- und Wiedergabegerät geöffnet
halten, und deshalb die neuen Einstellungen nicht immer sofort wirksam werden.
Buffer Size
Die Einstellung der Buffer Size (Puffergröße) bestimmt unter ASIO und WDM sowohl die Latenz
zwischen eingehenden und ausgehenden Daten, als auch die Betriebssicherheit des Systems.
USB Diagnosis zeigt spezifische
USB-Übertragungsfehler (CRC5,
normal 0) und allgemeine Fehler.
Erkennt das Gerät einen Aufnahmeoder Wiedergabefehler ist die Anzeige
ungleich 0. Ein Audio-Reset erfolgt
automatisch. Die Anzeige wird beim
Start einer Aufnahme/Wiedergabe auf
Null gesetzt.
Sample Rate
Setzt die aktuell verwendete
Samplefrequenz. Bietet eine zentrale
und komfortable Möglichkeit, die
Samplefrequenz aller WDM-Devices
auf den gewünschten Wert zu stellen,
denn seit Vista ist dies nicht mehr
über das Audioprogramm möglich. Ein
ASIO-Programm kann die
Samplefrequenz jedoch wie bisher
selbst setzen.
Bei laufender Wiedergabe/Aufnahme ist die Auswahl ausgegraut, eine Änderung nicht möglich.
Auf der Registerkarte About sind die aktuelle Treiberversion, die Firmwareversion und zwei
weitere Optionen zu sehen:
Lock Registry
Default: Off. Verhindert Änderungen an den in der Registry gespeicherten Einstellungen des
Settingsdialogs per Passwort. Alle Einstellungen sind weiter temporär änderbar. Da bei einem
Neustart des Rechners immer die Einstellungen aus der Registry geladen werden kann so auf
einfache Weise ein definierter Ausgangszustand des OctaMic XTC erzeugt werden.
Enable MMCSS for ASIO
Aktiviert eine höhere Priorität des ASIO Treiber-Threads. Hinweis: Das Aktivieren dieser Option
scheint derzeit nur bei höherer Last mit aktuellem Cubase/Nuendo sinnvoll zu sein. Bei anderen
Programmen kann sich die Performance verschlechtern. Die Umschaltung wird nach einem
Reset des ASIO-Treibers aktiv, daher lässt sich schnell und einfach testen, welche Einstellung
besser funktioniert.
Das Feld WDM Devices besitzt einen Knopf der einen Dialog zur Konfiguration öffnet, eine Statusanzeige mit der Anzahl der aktuell aktivierten WDM Devices, und eine Listbox um zwischen
Stereo oder Multi-Channel Devices zu wechseln.
Die Zahl repräsentiert sowohl Aufnahme- als
auch Playback-Devices. ‘1’ bedeutet also
ein Ein- und ein Ausgangsdevice.
Das Bild rechts zeigt die Stereo WDM
Devices des XTC. Hier wurde nur Ausgang
1/2 aktiviert. Es sind beliebig viele
aktivierbar. Es können auch nur Devices
weiter hinten in der Kanalliste aktiviert
werden. Beispielsweise erfordert eine
Systemwiedergabe über Ausgang 9/10
nicht, dass auch die davor liegenden 4
Stereodevices aktiviert sind. Nur Ausgang
9/10 wird im System erscheinen.
Die Option All dient dem schnellen
Markieren und Demarkieren aller Devices.
Das Aktivieren aller 12 Stereodevices
kann temporäre Effekte wie Einfrieren
und ‚reagiert nicht’ verursachen. Es
sollten nur die wirklich benötigten
Devices aktiviert sein.
Der Screenshot links zeigt die Multichannel
WDM Devices des XTC nach Auswahl der
Option ‘Multi-Channel’ im Feld WDM
Devices und Klick auf den Knopf WDM
Configure. In diesem Beispiel ist das Device
1 bis 8 aktiviert.
Ein Multichannel WDM Device erlaubt eine
Mehrkanal-Wiedergabe mit spezialisierter
Software, als auch Surround Sound von
DVD oder Blu-Ray Player Software.
Bitte beachten Sie, dass eine SurroundKonfiguration des WDM Device im
Kontrollfeld Sound die Eigenschaft Lautsprecher erfordert. Siehe nächste Seite.
Die Option All dient wiederum dem schnellen
Markieren und Demarkieren aller Devices.
Ein Klick auf den Reiter Speaker präsentiert
eine Liste aller aktuell aktivierten WDM
Devices. Jedes kann die Eigenschaft
Speaker/Lautsprecher bekommen.
Bitte beachten Sie, dass die Zuweisung der
Eigenschaft Speaker zu mehreren Devices
normalerweise keinen Sinn macht, da die
Lautsprecher von Windows weder
nummeriert noch umbenannt werden, es
also unmöglich ist sie zu unterscheiden.
Nach dem Verlassen des Dialogs mit OK
werden die Devices neu geladen, so dass
Windows ihre neuen Eigenschaften erkennt.
Im Kontrollfeld Sound lassen sich nun
beliebige Surround-Modi konfigurieren, von
Stereo bis 7.1, nach Anwahl des
Wiedergabegeräts und Klick auf Konfigurieren.
In der digitalen Welt sind Geräte immer Master (Taktgeber) oder Slave (Taktempfänger). Bei
der Zusammenschaltung mehrerer Geräte muss es immer einen Master geben.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben! Ist beim OctaMic XTC
der Clock Mode 'Internal' aktiv, muss das extern angeschlossene Gerät Slave sein.
!
In der täglichen Studiopraxis ist die Definition einer Clock-Referenz unverzichtbar. RMEs exklusive SyncCheck Technologie dient der einfachen Prüfung und Anzeige der aktuellen ClockSituation. Im State Overview zeigt die Spalte SYNC für alle digitalen Eingänge getrennt an, ob
ein gültiges Signal anliegt (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt
(Sync). Siehe Kapitel 27.2.
Da der XTC unter WDM die Samplefrequenz
selbst vorgibt bzw. vorgeben muss, kann es
bei externer Clock zu dem im Bild
dargestellten Fehler kommen. Ein AES, ADAT oder MADI-Signal mit 48 kHz dient als SyncReferenz, aber Windows Audio wurde zuvor mit 44100 Hz gestartet. Die rote Färbung der
Beschriftung Sample Rate macht deutlich, dass hier 48 kHz eingestellt werden sollte.
18. Betrieb und Bedienung
18.1 Wiedergabe
Zuerst ist der OctaMic XTC als ausgebendes Gerät in der jeweiligen Software einzustellen.
Übliche Bezeichnungen sind Playback Device, Device, Audiogerät etc., meist unter Optionen, Vorgaben oder Preferences zu finden.
Mehr oder größere Puffer in der Applikation (WDM) oder dem RME Settingsdialog (ASIO) ergeben eine höhere Störsicherheit, aber auch eine größere Verzögerung bis zur Ausgabe der Daten.
Hinweis
bestimmen. Der MADIface Serie Treiber enthält daher eine Möglichkeit, die Samplefrequenz
zentral für alle WDM-Devices im Settingsdialog einzustellen. Siehe Kapitel 17.1.
: Seit Vista ist es der Applikation unter WDM nicht mehr möglich die Samplefrequenz zu
Populäre DVD Software Player können ihren Audio Datenstrom über den OctaMic XTC an jeden AC-3/DTS fähigen Receiver senden.
Die Samplefrequenz muss im OctaMic XTC auf 48 kHz gestellt werden, da die Software
sonst nur einen analogen 2-Kanal Downmix via SPDIF ausgibt.
!
In manchen Fällen muss das Wiedergabegerät des OctaMic XTC als Standard in > Systemsteuerung /Sound /Wiedergabe < gesetzt sein, damit die Software es erkennt.
In den Audio-Eigenschaften der DVD-Software steht nun die Option 'SPDIF Out' oder ähnlich
zur Verfügung. Wird diese angewählt, spielt die Software das undekodierte digitale Mehrkanalsignal über den AES-, ADAT oder MADI-Ausgang des OctaMic XTC ab.
Achtung
Multi-channel
PowerDVD und WinDVD können auch als Software-Decoder arbeiten, und den mehrkanaligen
Datenstrom einer DVD direkt auf die analogen und digitalen Ausgänge des OctaMic XTC ausgeben. Damit dies funktioniert, ist das WDM Wiedergabegerät ’Lautsprecher’ des OctaMic XTC
unter >Systemsteuerung/ Sound/ Wiedergabe < als Standard auszuwählen. Außerdem ist unter
>Konfigurieren < das Lautsprechersetup von Stereo auf 5.1 Surround zu ändern.
In den Audio-Eigenschaften der abspielenden Software stehen nun mehrere MehrkanalWiedergabemodi zur Verfügung. Werden diese angewählt, spielt die Software das dekodierte
analoge Mehrkanalsignal über den OctaMic XTC ab. Nicht bei jeder Software ist das Setzen
des Lautsprechers im Sound-Fenster notwendig.
: Dieses 'SPDIF'-Signal klingt wie zerhacktes Rauschen bei maximalem Pegel.
18.3 Multiclient-Betrieb
RME Audio Interfaces unterstützen Multiclient-Betrieb, also eine Nutzung mehrerer Programme
gleichzeitig. Die Formate ASIO und WDM lassen sich sogar auf den gleichen Wiedergabekanälen gleichzeitig nutzen. Da WDM über eine Samplerate Conversion in Echtzeit verfügt, ASIO
jedoch nicht, müssen alle beteiligten ASIO-Programme die gleiche Samplefrequenz benutzen.
Die Eingänge lassen sich bei WDM und ASIO gleichzeitig von beliebig vielen Programmen nutzen, da der Treiber die eingehenden Daten allen Programmen parallel zur Verfügung stellt.
Eine Besonderheit stellt RMEs Hi-End Tool DIGICheck dar. Es arbeitet als ASIO-Host, der mittels einer besonderen Technik auf in Benutzung befindliche Wiedergabekanäle zugreift. Daher
kann DIGICheck sogar eine Analyse und Anzeige der Wiedergabedaten durchführen.
18.4 Multiinterface-Betrieb
Die aktuellen Treiber unterstützen den Betrieb von bis zu drei Geräten der RME MADIface Serie. Dabei müssen alle Geräte synchron arbeiten, also per digitalem Eingangssignal mit synchronen Signalen versorgt werden. Der OctaMic XTC kann so gemeinsam mit einem MADIface
XT, MADIface USB, MADIface Pro, Fireface UFX+, oder einem ADI-2 Pro arbeiten. Unter ASIO
präsentiert der Treiber alle Geräte als ein ASIO-Device, mit allen verfügbaren Kanälen.
Wenn eines der Geräte im Clock Mode Master arbeitet, müssen die anderen im Modus Slave
arbeiten, und vom Master-Gerät per Word, ADAT, AES oder MADI synchronisiert werden. Im
Settingsdialog sind die Clock-Modi der einzelnen Geräte korrekt zu konfigurieren.
Nach dem Start der ASIO-Software ist in deren Audio-Einstellungen das Gerät oder der ASIOTreiber ASIO MADIface USB auszuwählen.
Die Samplefrequenz wird von der ASIO-Software eingestellt. Die Puffergröße (Latenz) wird im
RME Settingsdialog konfiguriert.
Der ASIO 2.2 Treiber unterstützt Samplefrequenzen bis zu 192 kHz. ASIO Direct Monitoring
(ADM) wird nicht unterstützt.
19. DIGICheck Windows
DIGICheck ist ein weltweit einmaliges Utility für Tests, Messungen und die Analyse des digitalen Audio-Datenstroms. Die Software ist größtenteils selbsterklärend, enthält aber trotzdem
eine ausführliche Online-Hilfe. DIGICheck 5.90 arbeitet als Multiclient ASIO Host, und kann
daher parallel zu jeglicher Software sowohl die Eingangs- als auch die Ausgangsdaten (!) anzeigen. DIGICheck bietet derzeit folgende Funktionen:
•Level Meter. Hoch präzise, 24 Bit Auflösung, 2/8/24 Kanäle. Anwendungsbeispiele: Spitzen-
Pegelmessung, RMS-Pegelmessung, Over-Erkennung, Messung des Korrelationsgrades
(Phase), Messung von Dynamik/Rauschspannungsabständen, Darstellung der Differenz
RMS/Peak (Lautheit), Langzeit Spitzenwerterfassung. Input Check. Oversampling Mode für
Pegel höher als 0 dBFS. Ausrichtung Vertikal oder Horizontal. Slow RMS und RLB Weighting Filter. K-system kompatibel.
•Spectral Analyser. Weltweit einmalige 10-, 20- oder 30-Band Darstellung in analoger Band-
pass-Filter Technologie. 192 kHz-fähig!
•Vector Audio Scope. Weltweit einmaliges Phasenmessgerät mit dem typischen Nachleuch-
ten einer Oszilloskop-Röhre, integriertem Korrelationsgradmesser und Level Meter.
• Totalyser. Spectral Analyser und Vector Audio Scope in einem Fenster.
• Surround Audio Scope. Professionelles Surround Level Meter mit erweiterter Korrelations-
Analyse, ITU Weighting und ITU Summenmeter.
• ITU1770/EBU R128 Meter. Für standardisierte Lautheits-Messungen.
• Bit Statistics & Noise. Zeigt die tatsächliche Bit Auflösung, sowie Fehler und DC. Integrier-
te Signal to Noise Messung in dB und dBA, sowie DC-Messung.
• Global Record. Langzeitaufnahme aller Kanäle mit minimaler Systemlast.
• Komplett Multiclient. Öffnen Sie so viele Messfenster jeglicher Messfunktion auf jeglichen
Kanälen und Ein- und Ausgängen wie Sie wollen!
Zur Installation laden Sie die neueste Version von www.rme-audio.de, Sektion Downloads / DIGICheck. herunter, entpacken das zip-Archiv, und starten setup.exe. Folgen Sie den Anwei-
sungen am Bildschirm.
Der OctaMic XTC ist ein UAC 2.0 Class Compliant Device. Mac OS X unterstützt UAC vollständig, es ist keine Treiberinstallation erforderlich. Verbinden Sie den OctaMic XTC per USB-Kabel
mit dem Computer. Mac OS X erkennt die neue Hardware als OctaMic XTC (Seriennummer).
Unter Mac OS X stehen zwei Modi zur Verfügung: 8/4 Kanäle bis 192 kHz, oder 24/24 Kanäle
bis 96 kHz, abhängig von der Auswahl im Audio MIDI Setup. In beiden Fällen kann das Wiedergabesignal von Kanal 1/2 am Gerät auf andere Ausgänge kopiert werden.
Firmware Update
Der OctaMic XTC erhält eventuell erweiterte Funktionen oder Fehlerkorrekturen über ein Firmware Update (aktuelll v47). Dieses wäre auf der RME Webseite, Sektion Downloads, USB, erhältlich. Nach dem Herunterladen des Tools ist das gezippte Archiv zu entpacken.
Das Flash Update Tool aktualisiert die Firmware des OctaMic XTC auf die jeweils neueste Version. Nach dem Start des Flash Update Tool zeigt es zunächst die aktuelle Version der Firmware des XTC, und ob diese aktualisiert werden sollte. Wenn ja, dann einfach den Knopf 'Update'
drücken. Ein Balken zeigt den Fortgang des Updates und das Ende des Flash-Vorganges an
(Verify Ok).
Nach dem Update muss der XTC durch kurzes Aus- und wieder einschalten resettet werden.
Sollte das Flashen unerwartet fehlschlagen wird ab dem nächsten Neustart das Not-BIOS des
Gerätes benutzt, es bleibt also funktionsfähig. Das Flashen kann dann erneut versucht werden.
20.1 Konfiguration des OctaMic XTC
Die Konfiguration des OctaMic
XTC erfolgt direkt am Gerät. Da
normalerweise Mac OS X die
Samplerate einstellt empfiehlt es
sich den OctaMic XTC auf Clock
Source Internal zu stellen.
Über Launchpad – Other – Audio MIDI Setup wird der XTC
für systemweite Nutzung konfiguriert. Das Fenster Audio enthält
ein Menü zur Einstellung der
Samplefrequenz. Im Modus 8/4
sind bis zu 192 kHz möglich, im
Modus 24/24 bis zu 96 kHz.
Über Configure Speakers lässt
sich die Wiedergabe auf alle
verfügbaren Kanäle konfigurieren.
Programme, die keine Karten- und/oder Kanalauswahl unterstützen, verwenden immer den
Eingang und Ausgang des unter Systemeinstellungen - Ton gewählten Geräts. Diese Einstellung ist auch im Audio MIDI Setup über das Zahnrad unten im Fenster möglich.
In der digitalen Welt sind Geräte immer Master (Taktgeber) oder Slave (Taktempfänger). Bei
der Zusammenschaltung mehrerer Geräte muss es immer einen Master geben.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben! Ist beim OctaMic XTC
der Clock Mode 'Internal' aktiv, muss das extern angeschlossene Gerät Slave sein.
!
In der täglichen Studiopraxis ist die Definition einer Clock-Referenz unverzichtbar. RMEs exklusive SyncCheck Technologie dient der einfachen Prüfung und Anzeige der aktuellen ClockSituation. Im State Overview zeigt die Spalte SYNC für alle digitalen Eingänge getrennt an, ob
ein gültiges Signal anliegt (No Lock, Lock), oder ob ein gültiges und synchrones Signal anliegt
(Sync). Siehe Kapitel 27.2.
20.3 Multiinterface-Betrieb
OS X erlaubt die Verwendung von mehr als einem Audiogerät und deren gleichzeitige Nutzung
in einem Programm. Dies geschieht über die Funktion Aggregate Devices, mit dem sich mehrere Geräte zu einem zusammenfassen lassen. Dabei müssen alle Geräte synchron arbeiten,
also per digitalem Eingangssignal mit synchronen Signalen versorgt werden.
Wenn eines der Geräte im Clock Mode Master arbeitet, müssen die anderen im Modus Slave
arbeiten, und vom Master-Gerät per Word, ADAT, AES oder MADI synchronisiert werden. Im
Settingsdialog sind die Clock-Modi der einzelnen Geräte korrekt zu konfigurieren.
21. DIGICheck Mac
DIGICheck ist ein weltweit einmaliges Utility für Tests, Messungen und Analyse des digitalen
Audio-Datenstroms. Die Software ist größtenteils selbsterklärend, enthält aber trotzdem eine
ausführliche Online-Hilfe. DIGICheck 0.71 arbeitet parallel zu jeglicher Software und kann derzeit alle Eingangsdaten anzeigen. DIGICheck bietet aktuell folgende Funktionen:
•Level Meter. Hoch präzise, 24 Bit Auflösung, 2/8/24 Kanäle. Anwendungsbeispiele: Spitzen-
Pegelmessung, RMS-Pegelmessung, Over-Erkennung, Messung des Korrelationsgrades
(Phase), Messung von Dynamik/Rauschspannungsabständen, Darstellung der Differenz
RMS/Peak (Lautheit), Langzeit Spitzenwerterfassung. Input Check. Oversampling Mode für
Pegel höher als 0 dBFS. Ausrichtung Vertikal oder Horizontal. Slow RMS und RLB Weighting Filter. K-system kompatibel.
•Spectral Analyser. Weltweit einmalige 10-, 20- oder 30-Band Darstellung in analoger Band-
pass-Filter Technologie. 192 kHz-fähig!
•Vector Audio Scope. Weltweit einmaliges Phasenmessgerät mit dem typischen Nachleuch-
ten einer Oszilloskop-Röhre, integriertem Korrelationsgradmesser und Level Meter.
• Totalyser. Spectral Analyser und Vector Audio Scope in einem Fenster.
• Surround Audio Scope. Professionelles Surround Level Meter mit erweiterter Korrelations-
Analyse, ITU Weighting und ITU Summenmeter.
• ITU1770/EBU R128 Meter. Für standardisierte Lautheits-Messungen.
• Bit Statistics & Noise. Zeigt die tatsächliche Bit Auflösung, sowie Fehler und DC. Integrier-
te Signal to Noise Messung in dB und dBA, sowie DC-Messung.
•Komplett Multiclient. Öffnen Sie so viele Messfenster jeglicher Messfunktion auf jeglichen
Kanälen wie Sie wollen!
Zur Installation laden Sie die neueste Version von www.rme-audio.de, Sektion Downloads / DIGICheck. herunter, entpacken das zip-Archiv, und starten setup.exe. Folgen Sie den Anwei-
sungen am Bildschirm.
Der OctaMic XTC arbeitet im Modus Class Compliant (UAC 2.0), ein Standard der nativ von
Betriebssystemen wie iOS, Mac OS X und Linux unterstützt wird. Es sind dann keine weiteren
Treiber erforderlich, ein Gerät wird direkt erkannt.
Der OctaMic XTC ist ein so universelles wie professionelles Hardware-Frontend für Apples
iPad. Er gibt dem iPad die professionellen analogen I/Os die ihm fehlen: Hochwertigste Mikrofon-Preamps mit AutoSet, professionelle symmetrische Line-Eingänge, Instrumenten-Eingänge,
2 Hi-Power Stereo-Kopfhörerausgänge, sowie alle im Studio gängigen Digitalschnittstellen ADAT, AES und MADI. All dies kann mit maximal 24 Kanälen in beiden Richtungen gleichzeitig
genutzt werden. Dies alles digital über USB, also in uneingeschränkter Qualität mit bis zu 192
kHz und 24 Bit. Und natürlich ein doppelter, Sysex-fähiger MIDI I/O.
Der XTC liefert keine Versorgungsspannung an iPad/iPhone. Der neuere Lightning zu USB 3
Camera Adapter von Apple enthält eine Lightning-Buchse zum Anschluss des Standard Apple
Netzteils, und ermöglicht so das Laden des i-Device während es im Class Compliant Modus mit
dem OctaMic XTC arbeitet.
23. Systemvoraussetzungen
• Beliebiges Apple iPad mit mindestens iOS 5, oder iPhone mit mindestens iOS 7
• Apple iPad Camera Connection Kit oder Lightning zu USB Adapter
24. Setup
Verbinden Sie das USB Kabel mit dem Camera Connection Kit/Lightning Adapter. Nun das iDevice starten und Kit/Adapter in die Buchse am i-Device einstecken. Funktioniert alles wie
erwartet wird der XTC nun für jegliches Audio I/O verwendet. Eine Audio-Wiedergabe von iTunes erfolgt automatisch über den OctaMic XTC, auf den analogen Ausgängen 1/2 und 3/4.
Hinweis
: Die Lautstärkeeinstellung des i-Device ist während des USB-Betriebs außer Funktion.
25. Unterstützte Eingänge und Ausgänge
Am iPad funktioniert bei Mono-Apps Eingang 1, bei Stereo-Apps Eingang 1/2 (also Mikrofon/Line, sowohl Dual-Mono als auch Stereo), und bis zu 8 Eingänge bei Apps wie MultiTrack
DAW und Music Studio. Garage Band unterstützt alle Eingänge, aber nur zwei gleichzeitig.
Auria kann alle 24 Eingänge gleichzeitig aufnehmen.
Wiedergabe nutzt die analogen Ausgänge 1 und 2, oder auch mehr, wenn die jeweilige App das
unterstützt, so wie Auria und Cubasis, die alle 24 Kanäle des XTC nutzen können.
Bei der Wiedergabe kann der XTC wahlweise die iPad Playback-Kanäle 1/2 auf die Ausgänge
Phones 1, Phones 2, ADAT, AES und MADI routen (Menü Digital Routing).
Im Modus Slave/Externe Clock wird der XTC (und das iPad) bei Vorhandensein eines gültigen
digitalen Eingangssignals zu diesem synchronisiert. Dies führt bei einer falschen Samplefrequenz zu schweren Audiostörungen. Ohne ein digitales Eingangssignal bleibt der XTC im Master-Modus. Die aktuelle Samplefrequenz wird grundsätzlich von Mac OS X oder iOS (der aktuellen App) eingestellt.
Im Class Compliant Modus ist der Default Clock Modus Internal, und iOS setzt typisch 96 kHz.
Jede App kann die Samplefrequenz auf einen beliebigen Wert ändern/setzen, aber nicht alle
Apps bieten eine Auswahl an. Das Setzen des XTC (und mit ihm des i-Device) in den Modus
Slave, durch Auswahl von AES, ADAT oder MADI als externer Clock-Quelle synchronisiert den
XTC zu dieser. Bei einer falschen Samplefrequenz kommt es zu schweren Audiostörungen.
Ohne externe Clock wechselt der XTC zu seiner internen, wobei iOS oder die in Gebrauch befindliche App die aktuelle Samplefrequenz bestimmt.
Zwar senden und empfangen die MIDI I/Os des XTC Sysex-Daten, leider sind aber viele Apps
dazu (noch) nicht in der Lage. Das betrifft auch die ansonsten empfehlenswerten Tools MIDI Monitor und AC-7. Zur Prüfung der Sysex-Funktion eignet sich die App Midi Tool Box.
• Masse ohne Rackohren/Bügel (BxHxT): 436 x 44 x 236 mm
• Gewicht: 3 kg
• Temperaturbereich: +5° bis zu +50° Celsius
• Relative Luftfeuchtigkeit: < 75%, nicht kondensierend
26.7 Firmware
Der OctaMic XTC basiert intern auf programmierbarer Logik. Durch Neuprogrammierung eines
kleinen Bausteines, eines sogenannten Flash-PROM, können Funktion und Verhalten des Gerätes jederzeit verändert werden.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Handbuches wird das Gerät mit der Firmware 47 ausgeliefert. Die Firmware-Version wird nach dem Einschalten des OctaMic XTC für circa eine Sekunde auf dem Display angezeigt, sowie im Menü SETUP – Options – General Settings – SWVersion.
Firmware Updates: Werden auf der RME Website, www.rme-audio.de
kostenlos zur Verfügung gestellt. Siehe auch Kapitel 16 und 20.
, im Bereich Downloads
26.8 MADI User Bit Belegung
• RS-232: Kanäle 1 bis 9 (wird immer von MADI durchgereicht)
Die D-Sub Buchse beinhaltet vier AES Ein- und Ausgänge. Die Belegung folgt dem verbreiteten
Tascam Standard, welches auch von Digidesign benutzt wird.
Tascam / Digidesign:
Signal In
1/2+
D-Sub 24 12 10 23 21 9 7 20
Signal Out
1/2+
D-Sub 18 6 4 17 15 3 1 14
GND liegt an den Pins 2, 5, 8, 11, 16, 19, 22, 25. Pin 13 bleibt frei.
Auch die Belegung nach Yamaha Pinout ist oft anzutreffen. Bei der Erstellung eines D-Sub zu
D-Sub Adapter-/Anschlusskabels ist zu beachten, dass dessen Stecker eindeutig mit Tascam
und Yamaha gekennzeichnet werden. Das Kabel lässt sich nur korrekt verwenden, indem der
Tascam Stecker auf eine Tascam Buchse gesteckt wird – dito die andere Seite mit Yamaha.
Yamaha:
Signal In
1/2+
D-Sub 1 14 2 15 3 16 4 17
Signal Out
1/2+
D-Sub 5 18 6 19 7 20 8 21
GND liegt an den Pins 9, 10, 11, 12, 13, 22, 23, 24, 25.
Gleiches gilt für ein direktes Adapterkabel Tascam D-Sub zu Euphonix D-Sub.
Euphonix:
Signal In
1/2+
D-Sub 15 2 4 16 18 5 7 19
Signal Out
1/2+
D-Sub 21 8 10 22 24 11 13 25
GND liegt an den Pins 3, 6, 9, 12, 14, 17, 20, 23. Pin 1 bleibt frei.
Spitze = + (hot)
Ring = nicht verbunden (n.c.)
Schaft = Masse (GND)
Klinkenbuchsen Phones
Die analogen Monitor-Ausgänge
sind über 6,3 mm StereoKlinkenbuchsen zugänglich. Der
Ausgang ist daher direkt mit
Kopfhörern nutzbar. Bei Verwendung als Line-Ausgang ist
im Allgemeinen ein Adapter von
Stereo-Klinke auf zwei MonoKlinken oder Cinchstecker erforderlich.
Die Belegung folgt internationalem Standard, der linke Kanal
liegt auf der Spitze des Klinkensteckers, der rechte Kanal auf
dem Ring.
Ursprünglicher Frequenzbereich von Digital Audio. Zum Einsatz kamen 32 kHz (Digitaler Rundfunk), 44.1 kHz (CD) und 48 kHz (DAT).
Double Speed
Verdopplung des ursprünglichen Samplefrequenzbereiches, um eine hochwertigere Audio- und
Verarbeitungsqualität sicherzustellen. 64 kHz ist ungebräuchlich, 88.2 kHz wird trotz einiger
Vorteile selten benutzt, 96 kHz ist weit verbreitet. Manchmal auch Double Fast genannt.
Quad Speed
Kontrovers diskutierte Vervierfachung des ursprünglichen Samplefrequenzbereiches, um eine
Hi-End Audio- und Verarbeitungsqualität sicherzustellen. 128 kHz existiert faktisch nicht, 176.4
kHz wird selten benutzt, wenn dann kommt meist 192 kHz zum Einsatz.
Single Wire
Normale Übertragung der Audiodaten, wobei die effektive Samplefrequenz der tatsächlichen
des digitalen Signals entspricht. Wird im Bereich 32 kHz bis 192 kHz eingesetzt. Manchmal
auch Single Wide genannt.
Double Wire
Vor 1998 gab es überhaupt keine Receiver/Transmitter-Schaltkreise, welche mehr als 48 kHz
empfangen oder senden konnten. Zur Übertragung höherer Samplefrequenzen wurde daher
auf einer AES-Leitung statt zwei Kanälen nur noch einer übertragen, dessen ungerade und
gerade Samples auf die ursprünglichen Kanäle Links/Rechts verteilt sind. Damit ergibt sich die
doppelte Datenmenge, also auch doppelte Samplefrequenz. Zur Übertragung eines StereoSignales sind demzufolge zwei AES/EBU Ports erforderlich.
Das Prinzip von Double Wire ist heute Industrie-Standard, wird aber nicht immer so genannt.
Weitere Namen sind Dual AES, Double Wide, Dual Line und Wide Wire. Die AES3 Spezifika-
tion benutzt die ungebräuchliche Bezeichnung Single channel double sampling frequency mode. Bei Nutzung des ADAT Formates heißt das Verfahren S/MUX.
Double Wire funktioniert natürlich nicht nur mit Single Speed als Basis, sondern auch mit Double Speed. Beispielsweise benutzte das ProTools HD System, dessen AES Receiver/Transmitter
nur bis 96 kHz arbeiteten, das Double Wire Verfahren, um 192 kHz I/O zu realisieren. Aus vier
Kanälen mit je 96 kHz entstehen dank Double Wire zwei Kanäle mit 192 kHz.
Quad Wire
Wie Double Wire, nur werden die Samples eines Kanals auf vier Kanäle verteilt. Geräte mit
Single Speed Interface können so bis zu 192 kHz übertragen, benötigen aber zwei AES/EBU
Ports um einen Kanal übertragen zu können. Auch Quad AES genannt.
S/MUX
Da die ADAT-Schnittstelle seitens der Interface-Hardware auf Single Speed begrenzt ist,
kommt bis 96 kHz das Double Wire Verfahren zum Einsatz, wird jedoch allgemein mit S/MUX
(Sample Multiplexing) bezeichnet. Ein ADAT-Port überträgt damit vier Kanäle.
S/MUX4
Mit Hilfe des Quad Wire Verfahrens können bis zu zwei Kanäle be
tragen werden. Das Verfahren wird hier S/MUX4 genannt.
Hinweis
die vorhandenen Samples zwischen den Kanälen verteilt oder zusammengeführt.
: Alle Konvertierungen in den beschriebenen Verfahren sind verlustfrei, es werden nur
Digitale Signale bestehen aus einem Carrier (Träger) und den darin enthaltenen Nutzdaten
(z.B. Digital Audio). Wenn ein digitales Signal an einen Eingang angelegt wird, muss sich der
Empfänger (Receiver) auf den Takt des Carriers synchronisieren, um die Nutzdaten später
störfrei auslesen zu können. Dazu besitzt der Empfänger eine PLL (Phase Locked Loop). Sobald sich der Empfänger auf die exakte Frequenz des hereinkommenden Carriers eingestellt
hat ist er 'locked' (verriegelt). Dieser Lock-Zustand bleibt auch bei kleineren Schwankungen der
Frequenz erhalten, da die PLL als Regelschleife die Frequenz am Empfänger nachführt.
Wird an den OctaMic XTC ein AES- oder MADI-Signal angelegt, beginnt die entsprechende
LED zu blinken. Das Gerät signalisiert LOCK, also ein gültiges, einwandfreies Eingangssignal
(ist das Signal auch synchron leuchtet sie konstant, siehe unten).
Leider heißt Lock noch lange nicht, dass das empfangene Signal in korrekter Beziehung zur die
Nutzdaten auslesenden Clock steht. Beispiel: Der OctaMic XTC steht auf internen 44.1 kHz
(Clock Mode Master), und an den Eingang MADI ist ein Mischpult mit MADI-Ausgang angeschlossen. Die entsprechende LED wird sofort LOCK anzeigen, aber die Samplefrequenz des
Mischpultes wird normalerweise im Mischpult selbst erzeugt (ebenfalls Master), und ist damit
entweder minimal höher oder niedriger als die interne des OctaMic XTC. Ergebnis: Beim Auslesen der Nutzdaten kommt es regelmäßig zu Lesefehlern, die sich als Knackser und Aussetzer
bemerkbar machen.
Auch bei der Nutzung mehrerer Eingänge ist ein einfaches LOCK unzureichend. Zwar lässt sich
das obige Problem elegant beseitigen, indem der OctaMic XTC von Internal Clock auf MADI In
umgestellt wird (seine interne Clock ist damit die vom Mischpult gelieferte). Wird aber nun ein
weiteres asynchrones Gerät angeschlossen, ergibt sich wiederum eine Abweichung der Samplefrequenz, und damit Knackser und Aussetzer.
Um solche Probleme auch optisch am Gerät anzuzeigen, enthält der OctaMic XTC Sync-Check. Es prüft alle verwendeten Clocks auf Synchronität. Sind diese nicht zueinander syn-
chron (also absolut identisch), blitzt die LED des asynchronen Eingangs. Sind sie jedoch vollständig synchron erlischt die LED, und nur die LED der aktuellen Clock-Quelle leuchtet. Im
obigen Beispiel wäre nach Anstecken des Mischpultes sofort aufgefallen, dass die STATE
MADI LED andauernd blinkt.
In der Praxis erlaubt SyncCheck einen sehr schnellen Überblick über die korrekte Konfiguration
aller digitalen Geräte. Damit wird eines der schwierigsten und fehlerträchtigsten Themen der
digitalen Studiowelt endlich leicht beherrschbar.
Der Begriff Zero Latency Monitoring wurde 1998 von RME mit der DIGI96 Serie eingeführt
und beschreibt die Fähigkeit, das Eingangssignal des Rechners am Digital-Interface direkt zum
Ausgang durchzuschleifen. Seitdem ist die dahinter stehende Idee zu einem der wichtigsten
Merkmale modernen Harddisk Recordings geworden. Im Jahre 2000 veröffentlichte RME zwei
wegweisende Tech Infos zum Thema Low Latency Hintergrund, die bis heute aktuell sind: Mo-nitoring, ZLM und ASIO, sowie Von Puffern und Latenz Jitter, zu finden auf der RME Website.
Wie Zero ist Zero?
Rein technisch gesehen gibt es kein Zero. Selbst das analoge Durchschleifen ist mit Phasenfehlern behaftet, die einer Verzögerung zwischen Ein- und Ausgang entsprechen. Trotzdem
lassen sich Verzögerungen unterhalb bestimmter Werte subjektiv als Null-Latenz betrachten.
Das analoge Mischen und Routen gehört dazu, RMEs Zero Latency Monitoring unseres Erachtens auch. RMEs digitale Receiver verursachen aufgrund unvermeidlicher Pufferung und nachfolgender Ausgabe über den Transmitter eine typische Verzögerung von 3 Samples über alles.
Das entspricht bei 44.1 kHz etwa 68 µs (0,000068 s), bei 192 kHz noch 15 µs.
Oversampling
Während man die Verzögerung der digitalen Schnittstellen relativ vergessen kann, ist bei Nutzung der analogen Ein- und Ausgänge eine nicht unerhebliche Verzögerung vorhanden. Moderne Chips arbeiten mit 64- oder 128-facher Überabtastung und digitalen Filtern, um die
fehlerbehafteten analogen Filter möglichst weit aus dem hörbaren Frequenzbereich zu halten.
Dabei entsteht eine Verzögerung von circa 40 Samples, knapp einer Millisekunde. Ein Abspielen und Aufnehmen einer Spur über DA und AD (Loopback) führt so zu einem Offset der neuen
Spur von circa 2 ms.
Low Latency!
Der OctaMic XTC benutzt neueste AD-Wandler mit speziellen Low Latency Filtern, mit herausragendem Rauschabstand, Klirrfaktor, und super-schneller Wandlung. Eine Verzögerung von
nur 10 Samples war bis vor einigen Jahren nicht erhältlich. Aber auch der als DA-Wandler zum
Einsatz kommende Chip weist eine geringere Verzögerung als üblich auf. Die genauen Verzögerungen durch die AD- und DA-Wandlung beim OctaMic XTC sind:
Samplefrequenz kHz 44.1 48 88,2 96 176,4 192
AD (12.6 x 1/fs) ms 0,28 0,26 0,14 0,13
AD (9.8 x 1/fs) ms 0,06 0,05
DA (28 x 1/fs) ms 0,63 0,58 0,32 0,29 0,16 0,15
Diese Werte sind wesentlich kleiner als die von selbst deutlich teureren Geräten, und damit ein
wichtiger Schritt zur weiteren Reduzierung der Latenz im rechnergestützten Studio.
USB-Audio unterscheidet sich in einigen Punkten deutlich von PCI-basierten Audio Interfaces.
Ein OctaMic XTC erreicht an einem modernen PC durchaus eine ähnliche Performance wie
eine PCI- oder PCI-Express Karte. Geringe CPU-Last und eine knacksfreie Nutzung von 64
Samples Puffergröße sind auf aktuellen Rechnern möglich. Auf etwas älteren Rechner dagegen
verursacht schon ein simples Stereo-Playback eine CPU-Last von über 30 %.
Ein kurzzeitig blockierter Rechner führt – egal ob WDM oder ASIO - zu einem Verlust eines
oder mehrerer Datenpakete. Solche Probleme sind nur durch eine höhere Buffer Size (und
damit Latenz) vermeidbar.
Der OctaMic XTC enthält eine einzigartige Datenprüfung, die Fehler
auf dem USB-Übertragungsweg erkennt und im Settingsdialog anzeigt. Außerdem enthält es einen speziellen Mechanismus, der die
aktuelle Sampleposition automatisch korrigiert. Er erlaubt es, trotz
Aussetzern mit Aufnahme und Wiedergabe fortzufahren.
Der OctaMic XTC sollte – wie alle Audiointerfaces – eine möglichst ungestörte Datenübertragung zum Computer besitzen. Dies lässt sich am einfachsten garantieren, indem der XTC möglichst an einen eigenen Bus angeschlossen wird. Dies sollte ohne weitere Hardware möglich
sein, da gängige USB 2.0 Interfaces immer im Doppelpack daherkommen. Eine Prüfung im
Geräte-Manager erfolgt folgendermaßen:
¾ OctaMic XTC an einen USB-Port anschließen
¾ Gerätemanager starten, Ansicht nach Verbindung wählen
¾ ACPI x86-basierter PC, Microsoft ACPI konformes System, PCI Bus ausklappen
In diesem Zweig finden sich normalerweise zwei Einträge eines USB2 Enhanced Host Controllers. Über einen Root Hub sind daran dann die USB-Devices angeschlossen, auch der OctaMic
XTC erscheint dort. Durch einfaches Umstecken lässt sich in dieser Darstellung nun überprüfen, an welchem der beiden Controller der OctaMic XTC angeschlossen ist, und bei mehreren
Geräten, ob diese am gleichen Controller hängen.
Diese Information lässt sich natürlich auch nutzen, um eine USB-Festplatte am Rechner zu
betreiben, ohne den OctaMic XTC zu stören, indem die Platte am anderen Controller betrieben
wird. Außerdem gilt sie gleichermaßen für USB 3. Ports
Vor allem bei Notebooks kann es aber passieren, dass alle internen Geräte und alle Buchsen
am gleichen Controller hängen, und der zweite Controller überhaupt nicht genutzt wird. Dann
arbeiten alle Geräte am gleichen Bus und behindern sich gegenseitig.
Nach Aktivierung des Double Speed Modus arbeitet der OctaMic XTC mit doppelter Samplefrequenz. Die interne Clock 44.1 kHz wird zu 88.2 kHz, 48 kHz zu 96 kHz. Die interne Auflösung
beträgt weiterhin 24 Bit.
Samplefrequenzen oberhalb 48 kHz waren nicht immer selbstverständlich – und konnten sich
wegen des alles dominierenden CD-Formates (44.1 kHz) bis heute nicht auf breiter Ebene
durchsetzen. Vor 1998 gab es überhaupt keine Receiver/Transmitter-Schaltkreise, welche mehr
als 48 kHz empfangen oder senden konnten. Daher wurde zu einem Workaround gegriffen:
statt zwei Kanälen überträgt eine AES-Leitung nur noch einen Kanal, dessen gerade und ungerade Samples auf die ursprünglichen Kanäle Links/Rechts verteilt werden. Damit ergibt sich die
doppelte Datenmenge, also auch doppelte Samplefrequenz. Zur Übertragung eines StereoSignales sind demzufolge zwei AES/EBU-Anschlüsse erforderlich.
Diese Methode der Übertragung wird in der professionellen Studiowelt als Double Wire bezeichnet, und ist unter dem Namen S/MUX (Sample Multiplexing) auch in Zusammenhang mit
der ADAT-Schnittstelle bekannt.
Erst im Februar 1998 lieferte Crystal die ersten 'Single Wire' Receiver/Transmitter, die auch mit
doppelter Samplefrequenz arbeiteten. Damit konnten nun auch über nur einen AES/EBU Anschluss zwei Kanäle mit je 96 kHz übertragen werden.
Doch Double Wire ist deswegen noch lange nicht tot. Zum einen gibt es nach wie vor viele Geräte, die nicht mehr als 48 kHz beherrschen, z.B. digitale Bandmaschinen. Aber auch andere
aktuelle Schnittstellen wie ADAT und TDIF nutzen weiterhin diesen Modus.
Da die ADAT-Schnittstelle seitens der Interface-Hardware keine Samplefrequenzen über 48
kHz ermöglicht, wird im DS-Betrieb vom OctaMic XTC automatisch das Sample Multiplexing
aktiviert. Die Daten eines Kanals werden nach folgender Tabelle auf zwei Kanäle verteilt:
Original 1 2 3 4 5 6 7 8
DS Signal
Port
1/2
1
3/4
1
5/6
1
7/8
1
1/2
2
3/4
2
5/6
2
7/8
2
Da das Übertragen der Daten doppelter Samplefrequenz mit normaler Samplefrequenz (Single
Speed) erfolgt, ändert sich am ADAT-Ausgang nichts, dort stehen also in jedem Fall nur 44.1
kHz oder 48 kHz an.
27.6 QS – Quad Speed
Aufgrund der geringen Verbreitung von Geräten mit Samplefrequenzen bis 192 kHz, wohl aber
noch mehr wegen des geringen praktischen Nutzens solcher Auflösungen (CD...), konnte sich
Quad Speed bisher nur in wenigen Geräten durchsetzen. Eine Implementierung im ADATFormat als doppeltes S/MUX (S/MUX4) ergibt nur noch 2 Kanäle pro optischem Ausgang. Daher ist der OctaMic XTC an den ADAT-Ausgängen bei Quad Speed auf vier Kanäle begrenzt.
An den AES-Ausgängen stehen 192 kHz nur im Single Wire Verfahren bereit.
Die wichtigsten elektrischen Eigenschaften von 'AES' und 'SPDIF' sind in der Tabelle zu sehen.
AES/EBU ist die professionelle, symmetrische Verbindung mit XLR-Steckverbindern. Basierend
auf der AES3-1992 wird der Standard von der Audio Engineering Society festgelegt. Für den
'home user' haben Sony und Philips auf symmetrische Verbindungen verzichtet, und benutzen
entweder Cinch-Stecker oder optische Lichtleiterkabel (TOSLINK). Das S/P-DIF (Sony/Philips
Digital Interface) genannte Format ist in der IEC 60958 festgelegt.
Typ AES3-1992 IEC 60958
Verbindung XLR RCA / Optisch
Betriebsart Symmetrisch Unsymmetrisch
Impedanz 110 Ohm 75 Ohm
Pegel 0,2 V bis 5 Vss 0,2 V bis 0,5 Vss
Clock Genauigkeit nicht spezifiziert
Neben den elektrischen Unterschieden besitzen die beiden Formate aber auch einen geringfügig anderen Aufbau. Zwar sitzen die Audioinformationen an der gleichen Stelle im Datenstrom,
weshalb beide Formate prinzipiell kompatibel sind. Es existieren jedoch auch Informationsblöcke, die sich in beiden Normen unterscheiden. In der Tabelle wurde die Bedeutung des Byte 0
für beide Formate übereinander gestellt. Im ersten Bit erfolgt bereits eine Festlegung, ob die
folgenden Bits als Professional oder Consumer zu verstehen sind.
Byte Mode Bit 0 1 2 3 4 5 6 7
0 Pro P/C Audio? Emphasis Locked Sample Freq.
0 Con P/C Audio? Copy Emphasis Mode
Wie zu sehen ist unterscheiden sich die Bedeutungen der nachfolgenden Bits in beiden Formaten ganz erheblich. Wenn ein Gerät, wie ein handelsüblicher DAT-Rekorder, nur einen SPDIF
Eingang besitzt, versteht es normalerweise auch nur dieses Format. Es schaltet daher meist bei
Zuführung von Professional-Daten ab. Wie die Tabelle zeigt würde ein Professional-kodiertes
Signal bei Verarbeitung durch ein nur Consumer Format verstehendes Gerät zu Fehlfunktionen
im Kopierschutz und der Emphasis führen.
Viele Geräte mit SPDIF-Eingang verstehen heutzutage auch das Professional Format. Geräte
mit AES3-Eingang akzeptieren (mittels Kabeladapter) fast immer auch Consumer SPDIF.
Der hervorragende Rauschabstand der AD-Wandler des OctaMic XTC lässt sich auch ohne
teures Mess-Equipment verifizieren, z.B. mittels der Aufnahme-Pegelanzeigen diverser Software. Bei Umschaltung in den DS- und QS-Betrieb steigt das angezeigte Grundrauschen jedoch von circa -113 dBFS auf circa -106 dBFS bei 96 kHz, und –79 dBFS bei 192 kHz. Hierbei
handelt es sich um keinen Fehler. Bei dieser Art der Pegelmessung wird das Rauschen im gesamten Frequenzbereich erfasst, bei 96 kHz Samplefrequenz also von 0 Hz bis 48 kHz (RMS
unbewertet), bei 192 kHz von 0 Hz bis 96 kHz.
Wird der Messbereich dagegen bei 192 kHz Samplerate auf den Bereich 20 Hz bis 20 kHz begrenzt (sogenannter Audio-Bandpass), ergibt sich wieder ein Wert von -113 dB. Dies ist auch
mit DIGICheck nachvollziehbar. In der Funktion Bit Statistic & Noise misst DIGICheck das
Grundrauschen mit Limited Bandwidth, ohne DC und unhörbare hochfrequente Anteile.
Der Grund für dieses Verhalten ist das Noise-Shaping der AD-Wandler. Sie erreichen ihren
hervorragenden Klang, indem sie Störprodukte in den unhörbaren Frequenzbereich über 30
kHz verschieben. Dort nimmt das Rauschen also leicht zu. Aufgrund des hohen Energiegehaltes hochfrequenten Rauschens, sowie der vervierfachten Bandbreite, ergibt sich bei einer breitbandigen Messung ein deutlich verringerter Rauschabstand, während sich der hörbare Rauschanteil nicht im Geringsten verändert.
Wie im Bild zu sehen ist bleibt das Grundrauschen bis 30 kHz vollkommen unverändert. Bei
Samplefrequenzen bis 96 kHz erfolgt das Noise-Shaping außerhalb des Übertragungsbereiches.
MADI, das serielle Multichannel Audio Digital Interface, wurde auf Wunsch von mehreren Firmen bereits 1989 als Erweiterung des existierenden AES3-Standards definiert. Das auch als
AES/EBU bekannte Format, ein symmetrisches Bi-Phase Signal, ist auf 2 Kanäle begrenzt.
MADI enthält vereinfacht gesagt 28 solcher AES/EBU Signale seriell, also hintereinander, und
kann dabei noch +/-12,5 % in der Samplefrequenz variieren. Dabei wird von einer Datenrate
von knapp 100 Mbit/s ausgegangen, die nicht überschritten werden darf.
Da in der Praxis aber eher von einer festen Samplefrequenz ausgegangen werden kann, wurde
im Jahre 2001 der 64-Kanal Modus offiziell eingeführt. Dieser erlaubt eine maximale Samplefrequenz von 48 kHz +ca. 1%, entsprechend 32 Kanälen bei 96 kHz, ohne die festgelegten 100
Mbit/s zu überschreiten. Die effektive Datenrate an der Schnittstelle beträgt aufgrund zusätzlicher Kodierung 125 Mbit/s.
Ältere Geräte verstehen und generieren daher nur das 56-Kanal Format. Neuere Geräte arbeiten häufig im 64-Kanal Format, stellen nach außen aber nur 56 Audiokanäle zur Verfügung. Der
Rest wird zur Übertragung von Steuerbefehlen für Mischpultautomationen etc. verbraten. Dass
es auch anders geht zeigt RME mit der unsichtbaren Übertragung von 16 MIDI Kanälen und
des seriellen RS232 Datenstromes, wobei das 64-kanalige MADI-Signal weiterhin vollkommen
kompatibel ist.
Zur Übertragung des MADI-Signals wurden bewährte Methoden und Schnittstellen aus der
Netzwerktechnik übernommen. Unsymmetrische (koaxiale) Kabel mit BNC-Steckern und 75
Ohm Wellenwiderstand sind den meisten bekannt, preisgünstig und leicht beschaffbar. Wegen
der kompletten galvanischen Trennung ist die optische Schnittstelle jedoch viel interessanter –
für viele Anwender jedoch ein Buch mit 7 Siegeln, denn nur wenige haben jemals mit Schaltschränken voller professioneller Netzwerktechnik zu tun gehabt. Daher nachfolgend ein paar
Erläuterungen zum Thema 'MADI optisch'.
•Die zu verwendenden Kabel sind Standard in der Computer-Netzwerktechnik. Daher sind
sie auch alles andere als teuer, jedoch leider nicht in jedem Computer-Geschäft erhältlich.
•Die Kabel sind mit einer internen Faser von nur 50 oder 62,5 µm aufgebaut, sowie einer
Umhüllung von 125 µm. Sie heißen daher Netzwerkkabel 62,5/125 oder 50/125, erstere
meist blau, letztere meist orange. Obwohl nicht immer explizit erwähnt handelt es sich
grundsätzlich um Glasfaserkabel. Plastik-Faser-Kabel (POF, Plastic Optical Fiber) sind in
solch kleinen Durchmessern nicht zu fertigen.
•Die verwendeten Stecker sind ebenfalls Industrie-Standard, und heißen SC. Bitte nicht mit
ST verwechseln, die ähnlich aussehen wie BNC-Stecker und geschraubt werden. Frühere
Stecker (MIC/R) waren unnötig groß und werden daher praktisch nicht mehr verwendet.
•Die Kabel gibt es als Duplex-Variante (2 x 1 Kabel, meist nur an wenigen Stellen zusam-
mengeschweißt), oder als Simplex (1 Kabel). Das Optomodul des OctaMic XTC unterstützt
beide Varianten.
•Die Übertragungstechnik arbeitet im sogenannten Multimode-Verfahren, welches Kabellän-
gen bis knapp 2 km erlaubt. Single Mode erlaubt weitaus größere Längen, nutzt mit 8 µm
aber auch eine vollkommen anders dimensionierte Faser. Das optische Signal ist übrigens
wegen der verwendeten Wellenlänge von 1300 nm für das menschlic
Die SteadyClock Technologie des OctaMic XTC garantiert exzellentes Verhalten in allen ClockModi. Aufgrund der effizienten Jitterunterdrückung kann der OctaMic XTC jegliches Clocksignal
säubern, auffrischen, und als Referenzclock am Wordclock-Ausgang bereitstellen.
Üblicherweise besteht eine Clock-Sektion aus einer analogen PLL für externe Synchronisation,
und verschiedenen Quarzen für interne Synchronisation. SteadyClock benötigt nur noch einen
Quarz, dessen Frequenz ungleich der von Digital-Audio ist. Modernste Schaltungstechniken wie
Hi-Speed Digital Synthesizer, Digital-PLL, 100 MHz Abtastfrequenz und analoge Filterung erlauben es RME, eine vollkommen neu entwickelte Clock-Technologie kosten- und platzsparend
direkt im FPGA zu realisieren, deren Verhalten professionelle Wünsche befriedigt. Trotz ihrer
bemerkenswerten Merkmale ist SteadyClock vergleichsweise schnell. Es lockt sich in Sekundenbruchteilen auf das Eingangssignal, folgt auch schnellen Varipitch-Änderungen phasengenau, und lockt sich direkt im Bereich 28 kHz bis 200 kHz.
SteadyClock wurde ursprünglich
entwickelt, um aus der sehr stark
schwankenden MADI-Clock, also dem
Referenzsignal innerhalb des MADIDatenstromes, eine stabile und saubere
Clock zurückzugewinnen. Die in MADI
enthaltene Referenz schwankt wegen
der zeitlichen Auflösung von 125 MHz
mit rund 80 ns. Eine übliche Clock hat
dagegen weniger als 5 ns Jitter, eine
sehr gute sogar weniger als 2 ns.
Im nebenstehenden Bild ist oben das
mit 80 ns Jitter versehene MADIEingangssignal zu sehen (gelb). Dank
SteadyClock wird daraus eine Clock mit
weniger als 2 ns Jitter (blau).
Mit den anderen Eingangssignalen des
OctaMic XTC, Wordclock, ADAT und
AES/EBU, ist ein solch hoher Wert sehr
unwahrscheinlich. Es zeigt aber, dass
SteadyClock grundsätzlich in der Lage
ist mit solch extremen Werten umzugehen.
Im nebenstehenden Bild ist ein mit circa
50 ns extrem verjittertes WordclockSignal zu sehen (obere Linie, gelb).
Auch hier bewirkt SteadyClock eine
extreme Säuberung, die gefilterte Clock
weist weniger als 2 ns Jitter auf (untere
Linie, Blau).
Das gesäuberte und von Jitter befreite Signal kann bedenkenlos in jeglicher Applikation als
Referenz-Clock benutzt werden. Das von SteadyClock prozessierte Signal wird natürlich nicht
nur intern benutzt, sondern ist auch am Wordclockausgang des OctaMic XTC verfügbar. Es
dient außerdem zur Taktung der digitalen Ausgänge MADI, ADAT und AES/EBU.
Name
F0h SysEx header
00h 20h 0Dh MIDITEMP manufacturer ID
69h Model ID (OctaMic XTC)
00h..7Eh, 7Fh MIDI device ID
mm Command ID
nn Data (parameter index, parameter LSB, parameter MSB, set-flags, ...)
F7h EOX
29.2 Message Types - Commands
Value Name
10h Request value
11h Request level meter data
012h Request changed parameters
020h Set parameter (multiple parameters allowed)
30h Send parameters (multiple parameters allowed)
Request Value
Format: F0 00 20 0D 69 (dev ID) 10 F7
This string triggers a complete dump of all parameter data bytes.
Value Response
After being triggered by receiving a request parameter command, device sends a string of all
parameter data bytes. Message type is set to 30h.
Set Parameter
Sets any number of parameters.
mm / nn can be repeated freely.
Request Level Meter Data
Format: F0 00 20 0D 69 (dev ID) 11 F7
This string triggers a dump of the level meter data.
(… = multiple parameters per message allowed, each consisting of index, LSB, MSB, set-flags)
Set-flags: set to value from list to set the according parameter in the device, otherwise parameter will be ignored. Set-flags are only assigned for commands containing multiple parameters.
Messages sent by the device (command ID 0x30) do not contain set-flags.
Example for MIDI device ID 0
f0 00 20 0 69 00 20 01 1c 08 7f 0a 30 10 0d f7
Set Gain Mic 2 to 37dB; Pad on; Phase-Invert, Mute, AutoSet, 48V off; all parameters to be set.
Set Phones 1 source to MADI1/2; high Level, Phase-Invert off, Mute not to be set.
0x10 request all parameters (incl. level data) x
0x11 request level data x
request changed parameters (in case of no changes: empty
0x12
0x20 set parameter (multiple parameters allowed) x
0x30 send parameters (multiple parameters possible) x
block) x
Parameters
Index Value
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
LSB
MSB
22
LSB
LSB Bit 2: MADI-Format (0: 56ch, 1: 64ch) x x 0x02
LSB Bit 3: MADI-Frame (0: 96k, 1: 48k) x x 0x04
MSB Bit 0-2: Delay Compensation ID (0-7 for ID 1-8) x x 0x08
Channel Settings Mic 1 (see Details below) x x s.d.
Channel Settings Mic 2 x x s.d.
Channel Settings Mic 3 x x s.d.
Channel Settings Mic 4 x x s.d.
Channel Settings Mic 5 x x s.d.
Channel Settings Mic 6 x x s.d.
Channel Settings Mic 7 x x s.d.
Channel Settings Mic 8 x x s.d.
Phones 1 Volume (see Details below) x x n.a.
Phones 1 Balance x x n.a.
Phones 1 Settings x x s.d.
Phones 2 Volume x x n.a.
Phones 2 Balance x x n.a.
Phones 2 Settings x x s.d.
Digital Routing ADAT Out, ADAT2 Out (see Details below) x x s.d.
Digital Routing AES Out x x s.d.
Digital Routing MADI 1-8, MADI 9-16 x x s.d.
Digital Routing MADI 17-24, MADI 25-32 x x s.d.
Digital Routing MADI 33-40, MADI 41-48 x x s.d.
Digital Routing MADI 49-56, MADI 57-64 x x s.d.
Digital Routing Rec. 9-16, Rec. 17-24 x x s.d.
Clock Settings x x
Bit 0-3: Clock Source (internal, WCK, AES1..AES4, ADAT,
MADI) 0x01
Bit 4: WCK always single 0x02
Bit 5: WCK termination active 0x04
Bit 0-3: Sample rate index (32k, 44.1k, 48k, 64k, 88.2k, 96k,
128k, 176.4k, 192k) 0x08
MADI Settings
Bit 0-1: Delay Compensation (0-Off, 1-Manual, 2-Auto-ID, 3-
MSB integer part of Volume[dB]+65.0 (0...71 for -65...+6dB)
LSB 1/100 Balance n.a.
MSB Bit 0: Left (1) / Right (0)
MIDI Source Select x x
Bit 3-6: Source USB2 Output (see Value Table 2) 0x02
Bit 3-6: Source MIDI over MADI (see Value Table 2) 0x08
Group Enable x x
Save/Load Preset (Receive only) x
Input State Lock/Sync (Send only at request of all params) x
Group Gain adjust x
Level Meter Mic 1 / 2 (see details below) x n.a.
Level Meter Mic 3 / 4 x n.a.
Level Meter Mic 5 / 6 x n.a.
Level Meter Mic 7 / 8 x n.a.
Level Meter Phones 1 x n.a.
Level Meter Phones 2 x n.a.
Channel Settings Mic
Bit 6: Phase Invert 0x02
Bit 1: AutoSet 0x08 Bit 2: +48V 0x10 Bit 3: Pad (Channel 1-4)/Instrument (Channel 5-8) 0x20 Bit 4-6: Group (0: off, 1..4: group) 0x40