Omron TJ1-FL02, TJ1-MC04, TJ1-ML16, TJ1-ML04, TJ1-PRT Hardware Manual [de]

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Cat. No. I51E-DE-03
Trajexia Bewegungssteuerungssystem
TJ1-MC04, TJ1-MC16, TJ1-ML04, TJ1-ML16, TJ1-PRT, TJ1-DRT, TJ1-FL02
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH
Hinweis
OMRON-Produkte sind zum Gebrauch durch einen qualifizierten Bediener gemäß angemessenen Verfahren und nur zu den in diesem Handbuch beschriebenen Zwecken gefertigt. In diesem Handbuch werden Sicherheitshinweise nach folgenden Konventionen gekennzeichnet und eingeteilt. Beachten Sie stets die in diesen Hinweisen enthaltenen Informationen. Ein Nichtbeachten der Sicherheitshinweise kann zu Verletzungen oder zu Sachschäden führen.
Definition von Sicherheitsinformationen
GEFAHR
Kennzeichnet eine unmittelbar drohende gefährliche Situation, die zum Tod oder zu ernsthaften Verletzungen führt, wenn sie nicht vermieden wird.
VORSICHT
Kennzeichnet eine potenziell gefährliche Situation, die zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen kann, wenn sie nicht vermieden wird.
Achtung
Kennzeichnet eine potenziell gefährliche Situation, die zu kleineren oder mittelschweren Verletzungen oder Sachschäden führen kann, wenn sie nicht vermieden wird.
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© OMRON, 2007
Warenzeichen und Urheberrechte
PROFIBUS ist ein eingetragenes Warenzeichen von PROFIBUS International. MECHATROLINK ist ein eingetragenes Warenzeichen der Yaskawa Corporation. DeviceNet ist ein eingetragenes Warenzeichen der Open DeviceNet Vendor Assoc INC. CIP ist ein eingetragenes Warenzeichen der Open DeviceNet Vendor Assoc INC.
Revision 3.0
Trajexia ist ein eingetragenes Warenzeichen von OMRON. Motion Perfect ist ein eingetragenes Warenzeichen von Trio Motion Technology Ltd.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 2
Alle Rechte vorbehalten. Diese Publikation darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung von OMRON weder als Ganzes noch in Auszügen in irgendeiner Form oder auf irgendeine Weise, sei es auf mechanischem oder elektronischem Wege oder durch Fotokopieren oder Aufzeichnen, reproduziert, auf einem Datensystem gespeichert oder übertragen werden. In Bezug auf die hierin enthaltenen Informationen wird keine Patenthaftung übernommen. Da OMRON weiterhin an einer ständigen Verbesserung seiner Qualitätsprodukte arbeitet, sind Änderungen an den in diesem Handbuch enthaltenen Informationen ohne Ankündigung vorbehalten. Bei der Herstellung dieses Handbuchs wurden alle Vorsorgemaßnahmen ergriffen. Dennoch übernimmt OMRON keine Verantwortung für etwaige Fehler und Auslassungen. Ferner wird keine Haftung für Schäden übernommen, die durch die in diesem Handbuch enthaltenen Informationen entstehen.
Zu diesem Handbuch
Bezeichnung Kat.- Nr. Inhalt
Dieses Handbuch beschreibt die Installation und den Betrieb des Trajexia Motion-Controllers Lesen Sie dieses Handbuch und die anderen in der folgenden Liste aufgeführten Handbücher sorgfältig durch, und stellen Sie sicher, dass Sie die Informationen verstanden haben, bevor Sie versuchen, Baugruppen des Trajexia Motion-Controllers zu installieren oder zu betreiben. Beachten Sie die Sicherheitshinweise im folgenden Abschnitt.
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Bezeichnung Kat.- Nr. Inhalt
Trajexia Motion­Controller KURZANLEITUNG
HARDWARE­REFERENZHAND-
BUCH für Trajexia Motion-Controller
Trajexia Motion­Controller PROGRAMMIER­HANDBUCH
Handbuch für Sigma­II-Servoantrieb
Handbuch für Servoantriebe der JUNMA -Serie
Handbuch JUSP-NS115
Revision 3.0
I50 Beschreibt, wie Sie sich schnell mit
Trajexia vertraut machen und eine Servoachse über MECHATROLINK-II in Betrieb nehmen.
I51 Beschreibt die Installation und
Hardware-Spezifikationen der Trajexia-Baugruppen und erläutert die Trajexia Systemphilosophie.
I52 Beschreibt die für die Programmierung
von Trajexia verwendeten BASIC­Befehle, erklärt die Kommunikations­protokolle und die Trajexia Tools-Soft­ware, gibt praktische Beispiele und Informationen zur Fehlersuche.
SIEP S800000 15 Beschreibt die Installation und den
Betrieb von Sigma-II-Servoantrieben.
TOEP-C71080603 01-OY Beschreibt die Installation und den
Betrieb von JUNMA-Servoantrieben.
SIEP C71080001 Beschreibt die Installation und den
Betrieb der MECHATROLINK-II­Optionskarte.
Handbuch für Sigma-III mit MECHATROLINK­Schnittstelle
V7-Frequenzumrichter
F7Z-Frequenzumrichter
G7-Frequenzumrichter
SI-T MECHATROLINK­Schnittstelle für G7 & F7
ST-T/V7 MECHATROLINK­Schnittstelle für V7
MECHATROLINK-E/ A-Module
SYSMAC CS/CJ­Serie Kommunikati­onsbefehle
VORSICHT
Fehler die dadurch verursacht werden, weil Sie die in diesem Handbuch enthaltenen Informationen nicht lesen oder nicht verstehen, können zur Verletzung oder zum Tod von Personen, zur Beschädigung des Produkts bzw. zu Fehlfunktionen führen. Lesen Sie jedes Kapitel vollständig durch, und führen Sie die vorgestellten Maßnahmen und Bedienverfahren erst durch, wenn Sie sicher sind, dass Sie die im jeweiligen Kapitel und den zugehörigen Abschnitten bereitgestellten Informationen verstanden haben.
SIEP S800000 11 Beschreibt die Installation und den
Betrieb von Sigma-II-Servoantrieben mit MECHATROLINK-Schnittstelle.
TOEP C71060605 02-OY Beschreibt die Installation und den
Betrieb von V7-Frequenzumrichtern.
TOE S616-55 1-OY Beschreibt die Installation und den
Betrieb von F7Z-Frequenzumrichtern.
TOE S616-60 Beschreibt die Installation und den
Betrieb von G7-Frequenzumrichtern.
SIBP-C730600-08 Beschreibt die Installation und
den Betrieb von MECHATROLINK­Schnittstellen für G7 und F7­Frequenzumrichter.
SIBP-C730600-03
SIE-C887-5
W342 Beschreibt das FINS-
Beschreibt die Installation und den Betrieb von MECHATROLINK­Schnittstellen für V7-Frequenzumrichter.
Beschreibt die Installation und den Betrieb von MECHATROLINK­Eingangs- und Ausgangs-Baugruppen und dem MECHATROLINK-II-Repeater.
Kommunikationsprotokoll und die FINS-Befehle
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 3
Unterstützung von Funktionalität nach Baugruppenversion
Nach der Markteinführung von Trajexia wurden weiterentwickelte Funktionen in die Controller-Baugruppe übernommen. Diese Funktionalität ist in die Firmware und/ oder FPGA der Controller­Baugruppe implementiert. In der unten stehenden Tabelle ist die entsprechende Funktionalität für die jeweilige Firmware- und FPGA-Version des TJ1-MC__ gezeigt.
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Funktionalität TJ1-MC__ Firmware-
Version
Volle Unterstützung TJ1-FL02 V1.6509 21 und höher.
Unterstützung für BASIC­Befehle FINS_COMMS
Unterstützung für TJ1-DRT V1.6509 Alle Ausführungen
Unterstützung für TJ1-MC04 und TJ1-ML04
V1.6509 Alle Ausführungen
V1.6607 21 und höher
TJ1-MC__ FPGA-Version
Überprüfen Sie die Firmware- und FPGA-Versionen des TJ1-MC__.
Verbinden Sie den TJ1-MC__ mit der Trajexia Tools-Software. Weitere Informationen finden Sie im Programmierhandbuch. Öffnen Sie das Terminalfenster, und geben Sie die folgenden Befehle ein:
Geben Sie
PRINT VERSION
in das Terminalfenster ein. Der Versionsparameter zeigt die aktuelle Firmware-Versionsnummer des Motion-Controllers an. Geben Sie PRINT FPGA_VERSION SLOT(-1) in das Terminalfenster ein. Der Parameter zeigt die aktuelle FPGA-Versionsnummer des TJ1-MC__ an.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 4
Inhalt
1 Sicherheitswarnungen und -hinweise ........................................................................................................................................................8
1.1 Zielgruppe.........................................................................................................................................................................................................................................8
1.2 Allgemeine Sicherheitshinweise .......................................................................................................................................................................................................8
1.3 Sicherheits- hinweise........................................................................................................................................................................................................................8
1.4 Sicherheitshinweise für die Betriebsumgebung................................................................................................................................................................................9
1.5 Sicherheitshinweise zu Anwendungen ...........................................................................................................................................................................................10
1.6 Vorsichtsmaßnahmen bei der Montage von Baugruppen ..............................................................................................................................................................13
1.7 Entspricht den EU-Richtlinien .........................................................................................................................................................................................................13
1.7.1 Konzepte ..........................................................................................................................................................................................................................13
1.7.2 Konformität mit EU-Richtlinien..........................................................................................................................................................................................13
2 Systemphilosophie.....................................................................................................................................................................................14
2.1 Einführung ......................................................................................................................................................................................................................................14
2.2 Motion Control Konzepte ................................................................................................................................................................................................................16
2.2.1 PTP-Steuerung.................................................................................................................................................................................................................17
2.2.2 Positionssynchronisierung................................................................................................................................................................................................20
2.2.3 Elektronisches Getriebe ...................................................................................................................................................................................................22
2.2.4 Andere Vorgänge .............................................................................................................................................................................................................25
2.3 Funktionsweise des Servosystems.................................................................................................................................................................................................27
2.4 Architektur des Trajexia-Systems ..................................................................................................................................................................................................30
2.5 Zykluszeit .......................................................................................................................................................................................................................................31
2.6 Programmsteuerung und Multitasking ............................................................................................................................................................................................37
2.7 Bewegungsablauf und Achsen .......................................................................................................................................................................................................40
2.7.1 Profilgenerator ..................................................................................................................................................................................................................41
2.7.2 Positionsregelkreis ...........................................................................................................................................................................................................41
2.7.3 Achsenfolge......................................................................................................................................................................................................................41
2.7.4 Achsentyp.........................................................................................................................................................................................................................41
2.8 Bewegungs-Befehlsspeicher .........................................................................................................................................................................................................48
2.9 Mechanisches System....................................................................................................................................................................................................................50
3 Hardware-Referenz .....................................................................................................................................................................................51
3.1 Einführung ......................................................................................................................................................................................................................................51
3.1.1 Vorteile des Trajexia-Systems..........................................................................................................................................................................................52
3.1.2 Trajexia-Tools...................................................................................................................................................................................................................53
3.1.3 Dieses Handbuch .............................................................................................................................................................................................................53
3.2 Alle Baugruppen ............................................................................................................................................................................................................................54
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 5
3.2.1 Systeminstallation ............................................................................................................................................................................................................54
3.2.2 Umgebungsbedingungen und Lagerung für alle Baugruppen ........................................................................................................................................61
3.2.3 Abmessungen der Baugruppen .......................................................................................................................................................................................62
3.2.4 Verdrahten der Weidmüller Steckverbinder......................................................................................................................................................................64
Revision 3.0
Inhalt
3.3 Spannungsversorgungs-Baugruppe (PSU) ....................................................................................................................................................................................66
3.3.1 Einführung ........................................................................................................................................................................................................................66
3.3.2 PSU-Anschlüsse...............................................................................................................................................................................................................66
3.3.3 PSU-Spezifikationen.........................................................................................................................................................................................................67
3.3.4 PSU-Verpackungsinhalt ...................................................................................................................................................................................................67
3.4 TJ1-MC__ .....................................................................................................................................................................................................................................68
3.4.1 Einführung ........................................................................................................................................................................................................................68
3.4.2 LED-Anzeige ....................................................................................................................................................................................................................69
3.4.3 TJ1-MC__ Anschlüsse .....................................................................................................................................................................................................70
3.4.4 Batterie .............................................................................................................................................................................................................................76
3.4.5 TJ1-MC__ Spezifikation ..................................................................................................................................................................................................77
3.4.6 TJ1-TER ...........................................................................................................................................................................................................................78
3.4.7 TJ1-MC__-Verpackungsinhalt ..........................................................................................................................................................................................78
3.5 TJ1-ML__........................................................................................................................................................................................................................................79
3.5.1 Einführung ........................................................................................................................................................................................................................79
3.5.2 LED-Beschreibung ...........................................................................................................................................................................................................80
3.5.3 TJ1-ML__ Anschluss ........................................................................................................................................................................................................80
3.5.4 TJ1-ML__ Spezifikationen ...............................................................................................................................................................................................84
3.5.5 TJ1-ML__-Verpackungsinhalt...........................................................................................................................................................................................85
3.5.6 MECHATROLINK-II-Servotreiber Sigma-II-Serie .............................................................................................................................................................85
3.5.7 MECHATROLINK-II-Servotreiber der Junma-Serie .........................................................................................................................................................92
3.5.8 MECHATROLINK-II-Frequenzumrichter V7 .....................................................................................................................................................................98
3.5.9 MECHATROLINK-II-Frequenzumrichter F7 und G7 ......................................................................................................................................................102
3.5.10 MECHATROLINK-II digitale E/A-Slaves ........................................................................................................................................................................107
3.5.11 Analoges MECHATROLINK-II 4-Kanal-Eingangsmodul ...............................................................................................................................................117
3.5.12 Analoges MECHATROLINK-II 2-Kanal-Ausgangsmodul ..............................................................................................................................................123
3.5.13 MECHATROLINK-II-Repeater .......................................................................................................................................................................................128
3.6 TJ1-PRT .......................................................................................................................................................................................................................................131
3.6.1 Einführung ......................................................................................................................................................................................................................131
3.6.2 LEDs-Beschreibung........................................................................................................................................................................................................131
3.6.3 Teilnehmernummer-Wählschalter ..................................................................................................................................................................................132
3.6.4 TJ1-PRT-Anschlüsse .....................................................................................................................................................................................................132
3.6.5 TJ1-PRT-Spezifikationen ...............................................................................................................................................................................................133
3.6.6 TJ1-PRT-Verpackungsinhalt ..........................................................................................................................................................................................133
3.7 TJ1-DRT .......................................................................................................................................................................................................................................134
3.7.1 Einführung ......................................................................................................................................................................................................................134
3.7.2 LEDs-Beschreibung .......................................................................................................................................................................................................134
3.7.3 Teilnehmernummer-Wählschalter ..................................................................................................................................................................................135
3.7.4 TJ1-DRT-Anschlüsse ....................................................................................................................................................................................................136
3.7.5 TJ1-DRT-Spezifikationen ..............................................................................................................................................................................................137
3.7.6 TJ1-DRT-Baugruppengehäuse-Inhalt ............................................................................................................................................................................137
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 6
Inhalt
3.8 TJ1-FL02 ......................................................................................................................................................................................................................................138
3.8.1 Einführung ......................................................................................................................................................................................................................138
3.8.2 LED-Beschreibung ........................................................................................................................................................................................................139
3.8.3 TJ1-FL02-Anschlüsse ....................................................................................................................................................................................................140
3.8.4 TJ1-FL02-Spezifikationen ..............................................................................................................................................................................................146
3.8.5 Inkrementalwertgeber.....................................................................................................................................................................................................147
3.8.6 Absolutwertgeber............................................................................................................................................................................................................149
3.8.7 Schrittmotor ....................................................................................................................................................................................................................153
3.8.8 Registrierung ..................................................................................................................................................................................................................153
3.8.9 Hardware-PSWITCH ......................................................................................................................................................................................................154
3.8.10 TJ1-FL02-Verpackungsinhalt .........................................................................................................................................................................................154
A Unterschiede zwischen Sigma-II und Junma .........................................................................................................................................162
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 7
Sicherheitswarnungen und -hinweise

1 Sicherheitswarnungen und -hinweise

1.1 Zielgruppe

Dieses Handbuch ist an Personen gerichtet, die die Kenntnisse von elektrischen Systemen (z.B. Elektrotechniker o.ä.) haben und die für die Entwicklung, Installation und Verwaltung von Fabrikautomationssystemen und -einrichtungen verantwortlich sind.

1.2 Allgemeine Sicherheitshinweise

Der Anwender darf das Produkt nur entsprechend den in diesem Handbuch niedergelegten Vorgaben einsetzen. Wenden Sie sich vor der Verwendung dieses Produktes an Ihren OMRON­Vertreter, falls Sie das Produkt unter Bedingungen verwenden, die nicht im Bedienerhandbuch aufgeführt sind bzw. wenn Sie das Produkt im Bereich der Nukleartechnik, im Eisenbahnverkehr, in der Luftfahrt, in Fahrzeugen, in Sicherheitseinrichtungen, petrochemischen Fabriken oder anderen Systemen, Geräten oder Ausrüstungen verwenden möchten, bei denen fehlerhafte Verwendung zu schwerwiegenden Gefahren für Leben und Sachgut führen kann.

1.3 Sicherheits- hinweise

VORSICHT
Zerlegen Sie das Gerät nicht und berühren Sie keine inneren Teile, solange die Spannungsversorgung eingeschaltet ist. Es besteht die Gefahr eines elektrischen Schlages.
VORSICHT Die Anschlüsse der Plus- und Minuspole der Batterien dürfen nicht kurzgeschlossen werden, und die Batterien dürfen nicht aufgeladen, zerlegt, durch Druck deformiert oder verbrannt werden. Die Batterien können explodieren, verbrennen, oder es kann Flüssigkeit austreten.
VORSICHT Der Kunde muss durch entsprechende Vorkehrungen die Systemsicherheit für den Fall sicherstellen, dass bedingt durch unterbrochene Signalleitungen, vorübergehende Spannungsausfälle oder beliebige andere Ursachen falsche, fehlende oder ungewöhnliche Signale auftreten. Andernfalls besteht die Gefahr von schweren Unfällen.
VORSICHT Der Anwender muss Not-Aus-Schaltungen, Verriegelungs­und Begrenzungsschaltungen sowie ähnliche Sicherheitsmaßnahmen in externen Schaltungen (d. h. nicht im Trajexia Motion-Controller) vorsehen. Andernfalls besteht die Gefahr von schweren Unfällen.
VORSICHT Wenn der 24-V-DC-Ausgang (E/A-Spannungsversorgung für den TJ1) überlastet oder kurzgeschlossen ist, kann die Spannung abfallen, was eine Abschaltung der Ausgänge zur Folge hat. Um solche Probleme zu vermeiden, müssen externe Sicherheitsvorrichtungen installiert werden, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten.
VORSICHT Berühren Sie Klemmen oder Klemmenblöcke nicht bei eingeschalteter Versorgungsspannung. Es besteht die Gefahr eines elektrischen Schlags.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 8
VORSICHT
Die TJ1-Ausgänge werden abgeschaltet, wenn die Ausgangstransistoren überlastet sind (Schutzvorrichtung). Um solche Probleme zu vermeiden, müssen externe Sicherheitsvorrichtungen installiert werden, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten.
Sicherheitswarnungen und -hinweise
Revision 3.0
VORSICHT Der TJ1 schaltet den WDOG ab, wenn seine Selbstdiagnosefunktion einen Fehler erkennt. Um solche Fehler zu vermeiden, müssen externe Sicherheitsvorrichtungen installiert werden, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten.
VORSICHT Statten Sie externe Schaltkreise (d. h. nicht die im Trajexia Motion­Controller, hier als „TJ1“ bezeichnet) mit Sicherheitsvorrichtungen aus, damit die Sicherheit im System gewährleistet bleibt, wenn aufgrund einer Fehlfunktion des TJ1 oder eines anderen externen Faktors mit Auswirkungen auf den TJ1-Betrieb eine Störung auftritt. Andernfalls besteht die Gefahr von schweren Unfällen.
VORSICHT Versuchen Sie nicht, Baugruppen zu zerlegen, instandzusetzen oder zu modifizieren. Bei jedem Versuch besteht das Risiko von Fehlfunktionen sowie die Gefahr eines elektrischen Schlags bzw. Brandgefahr.
Achtung Überprüfen Sie die Sicherheit in der Zielbaugruppe, bevor Sie ein Programm in eine andere Baugruppe übertragen oder den Speicher bearbeiten. Wenn Sie eine dieser Aktionen durchführen, ohne die Sicherheit zu überprüfen, kann dies zu Verletzungen führen.
Achtung Anwenderprogramme, die in die Motion Controller-Baugruppe geschrieben werden, werden nicht automatisch im Flash-Speicher (Flash-Speicherfunktion) des TJ1 gesichert.
Achtung Beachten Sie beim Verkabeln der DC-Spannungsversorgung die Polarität (+/-). Eine falsche Polung kann Fehlfunktionen des Systems verursachen.
Achtung Ziehen Sie die Schrauben am Klemmenblock der Spannungsversorgungsbaugruppe mit dem in diesem Handbuch angegebenen Drehmoment fest. Lose Schrauben können zu Schmorbränden oder Fehlfunktionen führen.

1.4 Sicherheitshinweise für die Betriebsumgebung

Achtung
Betreiben Sie die Baugruppe nicht an den folgenden Orten: Andernfalls besteht die Gefahr von Fehlfunktionen, elektrischen Schlägen oder Brandgefahr.
- Orte, die direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
- Orte, an denen Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit außerhalb der in den technischen Daten angegebenen Bereiche herrschen.
- Orte, die starken Temperaturschwankungen und damit Kondensatbildung ausgesetzt sind.
- Orte, an denen das Gerät korrosiven oder entzündlichen Gasen ausgesetzt ist.
- Orte, die dem Einfluss von Stäuben (besonders Eisenstaub) oder Salzen ausgesetzt sind.
- Orte, die dem Einfluss von Feuchtigkeit, Öl oder Chemikalien ausgesetzt sind.
- Orte, die Stößen oder Schwingungen ausgesetzt sind.
Achtung Ergreifen Sie beim Installieren von Systemen an folgenden Orten angemessene und geeignete Gegenmaßnahmen. Ungeeignete und unzureichende Maßnahmen können zu Fehlfunktionen führen.
- Orte mit statischer Aufladung und anderen Störungen.
- Orte mit starken elektromagnetischen Feldern.
- Orte, die möglicherweise Radioaktivität ausgesetzt sind.
- Orte in der Nähe von Spannungsversorgungen.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 9
Sicherheitswarnungen und -hinweise
Achtung
Die Betriebsumgebung des TJ1-Systems kann große Auswirkungen auf die Lebensdauer und Zuverlässigkeit des Systems haben. Ungeeignete Betriebsumgebungen können Fehlfunktionen, Ausfälle und andere unvorhergesehene Probleme in Bezug auf das TJ1-System zur Folge haben. Achten Sie darauf, dass die Betriebsumgebung zum Zeitpunkt der Installation die angegebenen Bedingungen erfüllt und dass diese Bedingungen während der Lebensdauer des Systems erfüllt bleiben.

1.5 Sicherheitshinweise zu Anwendungen

VORSICHT
Prüfen Sie zuerst, ob alle Achsen vorhanden und vom richtigen Typ sind, bevor Sie das System starten. Die Anzahl der flexiblen Achsen ändert sich, wenn beim Start des MECHATROLINK-II- Netzwerks Fehler auftreten oder wenn sich die MECHATROLINK-II-Netzwerkkonfiguration ändert.
VORSICHT Überprüfen Sie das Anwenderprogramm auf ordnungsgemäße Ausführung, bevor Sie es tatsächlich für die Baugruppe einsetzen. Wird das Programm nicht überprüft, besteht die Gefahr von unerwartetem Verhalten.
Achtung Ergreifen Sie geeignete Maßnahmen, um sicherzustellen, dass das Gerät mit der angegebenen Nennspannung und -frequenz versorgt wird. Lassen Sie an Installationsorten, an denen die Spannungsversorgung nicht stabil ist, besondere Vorsicht walten. Eine falsche Spannungsversorgung kann zu Fehlfunktionen führen.
Achtung Installieren Sie externe Trennschalter, und ergreifen Sie weitere Sicherheitsmaßnahmen gegen Kurzschlüsse in externer Verdrahtung. Bei unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen gegen Kurzschlüsse besteht Brandgefahr.
Achtung Legen Sie keine Spannung an die Eingangsbaugruppe an, die die Nenneingangsspannung übersteigt. Bei zu hoher Spannung besteht Brandgefahr.
Achtung Legen Sie keine Spannung an die Ausgangsbaugruppen an und schließen Sie keine Lasten an die Ausgangsbaugruppen an, die die maximale Schaltleistung übersteigen. Bei zu hohen Spannungen oder Lasten besteht Brandgefahr.
Achtung Verwenden Sie stets die diesem Handbuch angegebene Versorgungsspannung. Eine falsche Spannung kann zu Fehlfunktionen oder
Achtung Klemmen Sie die Erdung ab, wenn Sie Spannungsfestigkeitstests durchführen. Wird die Erdung nicht abgeklemmt, besteht Brandgefahr.
Brandgefahr führen.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 10
Sicherheitswarnungen und -hinweise
Achtung
Achten Sie bei der Installation der Baugruppen auf eine Erdung der Klasse 3 (bis max. 100). Wenn Sie keine Erdung der Klasse 3 anschließen, besteht die Gefahr eines elektrischen Schlags.
Achtung Schalten Sie die Spannungsversorgung für das System immer AUS, bevor Sie versuchen, eine der folgenden Arbeiten durchzuführen. Bei Nichtabschalten der Versorgungsspannung besteht das Risiko von Fehlfunktionen und die Gefahr eines elektrischen Schlags.
- Anbringen oder Abbauen von Erweiterungsbaugruppen, CPU-Baugruppen oder sonstigen Baugruppen.
- Montieren der Baugruppen.
- Einstellen der DIP-Schalter oder Drehschalter.
- Anschließen oder Verdrahten von Kabeln.
- Anschließen oder Lösen von Steckverbindungen.
Achtung Stellen Sie sicher, dass alle Befestigungsschrauben, Klemmenschrauben und Schrauben von Steckverbindern mit dem in diesem Handbuch angegebenen Drehmoment festgezogen sind. Ein falsches Anzugsdrehmoment kann zu Fehlfunktionen führen.
Achtung Entfernen Sie die Schutzfolie nach Abschluss der Verdrahtungsarbeiten, um eine ordnungsgemäße Wärmeableitung zu gewährleisten. Bei nicht entfernter Schutzfolie besteht die Gefahr von Fehlfunktionen.
Achtung Verwenden Sie für die Verkabelung Crimp-Kabelschuhe. Schließen Sie keine abisolierten Litzendrähte direkt an Klemmen an. Beim Anschließen frei liegender Litzen besteht Brandgefahr.
Achtung Überprüfen Sie alle Verdrahtungen sorgfältig, bevor Sie die Spannungsversorgung einschalten. Bei unsachgemäßer Verdrahtung besteht Brandgefahr.
Achtung Achten Sie auf die richtige Verdrahtung. Bei unsachgemäßer Verdrahtung besteht Brandgefahr.
Achtung Installieren Sie die Baugruppe erst, nachdem Sie den Klemmenblock eingehend überprüft haben.
Achtung Lassen Sie beim Verdrahten die Schutzfolie an der Baugruppe. Bei entfernter Schutzfolie besteht die Gefahr von Fehlfunktionen.
Achtung
Stellen Sie sicher, dass die Klemmenblöcke, Verlängerungskabel und andere Teile mit Arretierungen ordnungsgemäß eingerastet sind. Bei fehlender Arretierung besteht die Gefahr von Fehlfunktionen.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 11
Sicherheitswarnungen und -hinweise
Achtung
Vergewissern Sie sich, dass keine negativen Auswirkungen im System auftreten können, bevor Sie die Betriebsart des Systems ändern. Andernfalls besteht die Gefahr von unerwartetem Verhalten.
Achtung Nehmen Sie den Betrieb erst dann wieder auf, wenn der für den Betrieb benötigte VR- und Table-Speicher auf die neue CPU-Baugruppe übertragen wurde. Andernfalls besteht die Gefahr von unerwartetem Verhalten.
Achtung Achten Sie beim Austauschen von Komponenten darauf, dass die neue Komponente die richtigen Nenndaten besitzt. Andernfalls besteht die Gefahr von Fehlfunktionen oder Brandgefahr.
Achtung Ziehen Sie nicht an den Kabeln, und biegen Sie die Kabel nicht über das natürliche Maß hinaus. Die Kabel können dabei brechen.
Achtung Achten Sie vor Berühren des Systems darauf, dass Sie zunächst einen geerdeten Metallgegenstand berühren, um statische Aufladung abzuleiten. Andernfalls besteht die Gefahr von Fehlfunktionen oder Schäden.
Achtung Die UTP-Kabel sind nicht abgeschirmt. Verwenden Sie in Umgebungen, in denen elektrische Störungen auftreten, ein System mit abgeschirmten, paarweise verdrillten Kabeln (STP-Kabeln) und Hubs, die für eine FA-Umgebung geeignet sind. Schließen Sie keine verdrillten Kabel an Hochspannungsleitungen an. Schließen Sie keine verdrillten Kabel in der Nähe von Geräten an, die elektrische Störungen erzeugen. Schließen Sie keine verdrillten Kabel an Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit an. Verwenden Sie keine verdrillten Kabel an Orten, an denen übermäßig viel Schmutz oder Staub, Ölnebel oder andere Schmutzstoffe auftreten.
Achtung Verwenden Sie die in den Betriebshandbüchern angegebenen Spezialkabel zum Anschluss der Baugruppen. Bei Verwendung von handelsüblichen RS-232C Computerkabeln können externe Geräte oder die Motion-Controller-Baugruppe beschädigt werden.
Achtung Bedingt durch Fehlfunktionen interner Transistorausgänge oder anderer interner Schaltkreise besteht die Möglichkeit, dass Ausgänge auf EIN gesetzt bleiben. Zur Gewährleistung der Sicherheit im System müssen als Gegenmaßnahme für solche Probleme externe Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Achtung Der TJ1 startet in der RUN-Betriebsart, wenn der Strom eingeschaltet wird und wenn ein BASIC-Programm auf die Betriebsart 'Auto Run' eingestellt ist.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 12
Sicherheitswarnungen und -hinweise

1.6 Vorsichtsmaßnahmen bei der Montage von Baugruppen

Achtung
Installieren Sie die Baugruppe ordnungsgemäß. Bei unsachgemäßer Installation der Baugruppe besteht die Gefahr von Fehlfunktionen.
Achtung Montieren Sie die mit dem TJ1-MC__ gelieferte TJ1-TER an der rechten äußeren Baugruppe. Der TJ1 kann erst ordnungsgemäß funktionieren, wenn die TJ1-TER Baugruppe richtig montiert ist.

1.7 Entspricht den EU-Richtlinien

1.7.1 Konzepte
Die Konzepte für die EMV- und Niederspannungsrichtlinien lauten wie folgt:
EMV-Richtlinien
OMRON-Automationsgeräte, die den EU-Richtlinien entsprechen, entsprechen ebenfalls den damit zusammenhängenden EMV-Richtlinien, so dass sie problemlos in andere Gerätekombinationen oder in andere Geräte oder Anlagen integriert werden können. Die Produkte wurden auf Konformität mit den EMV-Normen geprüft. Ob die Produkte jedoch in dem vom Kunden verwendeten System den Normen entsprechen, muss der Kunde selbst prüfen. Die Abstrahlungseigenschaften von OMRON-Produkten, die den EU-Richtlinien entsprechen, variieren je nach Konfiguration, Verdrahtung und anderen Bedingungen der Installation oder der Schaltschränke, in denen die OMRON-Geräte installiert sind. Der Kunde muss daher eine abschließende Prüfung durchführen, um die Bestätigung zu erhalten, dass die Geräte und die Gesamtanlage den EMV-Normen entsprechen.
Revision 3.0
Niederspannungsrichtlinie
Stellen Sie immer sicher, dass Geräte, die mit Spannungen von 50 bis 1000 V AC oder 75 bis 1500 V DC arbeiten, die erforderlichen Sicherheitsnormen erfüllen.
1.7.2 Konformität mit EU-Richtlinien
Die Trajexia Motion-Controller entsprechen den EU-Richtlinien. Um zu gewährleisten, dass die Anlage oder das Gerät, in dem ein System verwendet wird, den EU-Richtlinien entspricht, muss das System wie folgt installiert sein:
1. Das System muss in einem Schaltschrank installiert sein.
2. Sie müssen eine Schutzisolierung oder eine doppelte Isolierung für die DC-Spannungsversorgungen der Kommunikations- und E/A-Baugruppen anbringen.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 13
Systemphilosophie

2 Systemphilosophie

2.1 Einführung

Die Systemphilosophie orientiert sich an der Beziehung zwischen:
Systemarchitektur
Zykluszeit
Programmsteuerung und Multitasking
Bewegungsablauf und Achsen
Befehlsspeicher
Ein vollständiges Verständnis der Beziehung zwischen diesen Konzepten ist Voraussetzung, um die besten Ergebnisse für das Trajexia-System zu erzielen.
2.1.1 Glossar
Bewegungsablauf
Der Bewegungsablauf ist verantwortlich für die Steuerung der Achsposition.
Servo Zykluszeit
Legt die Frequenz fest, mit der der Bewegungsablauf ausgeführt wird. Die Servo Zykluszeit muss der Konfiguration der physikalischen Achsen entsprechend eingestellt sein. Die verfügbaren Einstellungen sind 0,5 ms, 1 ms oder 2 ms.
TJ1-MC16
Programmspeicher
BASIC PROGRAM
Prozess 1
Prozess 2
Prozess 3
Prozess 14
Comms
MC-E/A
Ethernet-
FINS
Speicher-
Speicher - und
und Profil-
Profil-
generator
generator
TJ1-PRT
ACHSEN-REGELKREIS
Positions-
Positions-
regelkreis
regelkreis
TJ1-ML16
-
TJ1 FL02
Abb.1
ACHSENTYP
ACHSENTYP
ACHSENTYP
Servoantrieb.
Positions-
Positionsregelkreis
regelkreis
Drehzahlregelkreis
Drehzahlregelkreis
Drehmomentregelkreis
Servoantrieb.
Drehzahlregelkreis
Drehmomentregelkreis
Drehmomenregelkreis
ENC
Alle anderen Servo treiber
MOTOR
ENC
MOTOR
Ethernet
Zykluszeit
Ist die Zeit, die zur Ausführung eines vollständigen Betriebszyklus des TJ1-MC__ erforderlich ist. Die Zykluszeit ist in vier
INTEGRIERT TJ1-ML16
PROFIBUS
Über
Zeitabschnitte gleicher Länge, sogenannte „CPU-Tasks“, unterteilt. Die Zykluszeit ist 1 ms, wenn SERVO_PERIOD 0,5 ms oder 1 ms beträgt, und 2 ms, wenn SERVO_PERIOD = 2 ms beträgt.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 14
Systemphilosophie
CPU-Tasks
Bei jeder CPU-Task werden folgende Vorgänge ausgeführt:
CPU-Task Betrieb
Erste CPU-Task Bewegungsablauf
Vorgang mit niedriger Priorität
Zweite CPU-Task Vorgang mit hoher Priorität
Dritte CPU-Task Bewegungsablauf (nur wenn SERVO_PERIOD = 0,5 ms)
LED-Aktualisierung Vorgang mit hoher Priorität
Vierte CPU-Task Externe Kommunikation
Programm
Ein Programm besteht aus Programmzeilen in BASIC-Code.
Prozess
Ist ein Programm, das ausgeführt wird und dem eine bestimmte Priorität zugewiesen ist. Die Prozesse 0 bis 12 sind Prozesse mit niedriger Priorität und die Prozesse 13 und 14 sind Prozesse mit hoher Priorität. Zuerst wird anhand der Prozesspriorität, hoch oder niedrig, und dann anhand der Prozessnummer, von hoch bis niedrig, festgelegt, welchem CPU-Task der Prozess zugewiesen wird.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 15
Systemphilosophie

2.2 Motion Control Konzepte

Der TJ1-MC__ bietet folgende Arten von Positionsregelungen:
1. Punkt-zu-Punkt-Positionierung
2. Positionssynchronisierung
3. Elektronisches Getriebe.
In diesem Abschnitt werden einige Befehle und Parameter vorgestellt, die bei der BASIC-Programmierung der Motion-Controll Applikation verwendet werden.
Koordinatensystem
Positionierungsvorgänge, die vom TJ1-MC__ durchgeführt werden, basieren auf einem Achsenkoordinatensystem. Der TJ1-MC__ wandelt entweder die Positionsdaten eines angeschlossenen Servotreibers oder die eines angeschlossenen Drehgebers in ein internes absolutes Koordinatensystem um.
Die technische Maßeinheit für die Strecken kann für jede Achse separat und frei bestimmt werden. Die Umwandlung erfolgt anhand des Einheiten-Umwandlungsfaktors, der durch den UNITS Achsenparameter bestimmt wird. Der Nullpunkt des Koordinatensystem kann mithilfe des DEFPOS-Befehls festgelegt werden. Mit diesem Befehl wird die aktuelle Position in Null oder einen anderen Wert umdefiniert.
Eine Bewegung wird entweder absolut oder relativ definiert.
Abb.2
Eine absolute Bewegung führt die Achse (A) in eine bestimmte vordefinierte Position in Beziehung zum Nullpunkt. Eine relative Bewegung führt die Achse von der aktuellen Position in eine Position, die als relativ zu dieser aktuellen Position definiert ist. Die Abbildung zeigt ein Beispiel für relative (Befehl MOVE) und absolute (Befehl MOVEABS) lineare Bewegungsabläufe.
MOVE(30)
Revision 3.0
0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 16
MOVEABS(30)
MOVE(60)
MOVEABS(50)
MOVE(50)
50 100
A
Systemphilosophie
2.2.1 PTP-Steuerung
Bei der Punkt-zu-Punkt-Positionierung werden die einzelnen Achsen unabhängig voneinander bewegt. Der TJ1-MC__ unterstützt die folgenden Vorgänge:
Relative Bewegung
Absolute Bewegung
Kontinuierliche Vorwärtsbewegung
Kontinuierliche Rückwärtsbewegung.
Absolute und relative Bewegungen
Zum Bewegen einer einzelnen Achse wird entweder der Befehl MOVE für eine relative Bewegung oder der Befehl MOVEABS für eine absolute Bewegung verwendet. Jede Achse verfügt über individuelle Bewegungseigenschaften, die durch die Achsenparameter definiert werden. Angenommen, ein Steuerungsprogramm wird ausgeführt, um eine Bewegung vom Nullpunkt zur Koordinate 100 von Achse Nr. 0 (A) und zur Koordinate 50 von Achse Nr. 1 (B). Wenn für beide Achsen derselbe Drehzahlparameter festgelegt wird und die Beschleunigungs- und Verzögerungsrate hoch genug ist, ergeben sich für die Achsen 0 und 1 die in der Abbildung gezeigten Bewegungen. Zu Beginn bewegen sich die Achsen 0 und 1 im selben Zeitraum zur Koordinate 50. An diesem Punkt stoppt Achse 1 und Achse 0 bewegt sich weiter zur Koordinate 100.
Abb.3
B
50
0
50
MOVEABS(100) AXIS(0) MOVEABS(50) AXIS(1)
100
A
Die Bewegung einer Achse wird mit den Achsenparametern festgelegt. Einige relevante Parameter sind:
/i
Parameter Beschreibung
UNITS Einheiten-Umwandlungsfaktor
ACCEL Beschleunigungsrate einer Achse in Einheiten/s
Revision 3.0
DECEL Verzögerungsrate einer Achse in Einheiten/s
SPEED Solldrehzahl einer Achse in Einheiten/s
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 17
2
2
Systemphilosophie
Definieren von Bewegungen
Das Drehzahlprofil in dieser Abbildung zeigt einen einfachen
MOVE
an. Der
-Vorgang. Achse A gibt die Zeit und Achse B die Drehzahl
UNITS
-Parameter für diese Achse wurde beispielsweise als Meter definiert. Die erforderliche Maximaldrehzahl wurde auf 10 m/s eingestellt. Um diese Drehzahl in einer Sekunde zu erreichen und in einer Sekunde auf Null zu verzögern, wurde sowohl die
2
Beschleunigungs- als auch die Verzögerungsrate auf 10 m/s gesetzt. Die insgesamt zurückgelegte Strecke ist die Summe der Strecken, die in den Segmenten Beschleunigung, Dauerbetrieb und Verzögerung zurückgelegt wurden. Angenommen, die über den
MOVE
-Befehl zurückgelegte Strecke beträgt 40 m, dann
ergibt sich das in der Abbildung angezeigte Drehzahlprofil.
Abb.4
10
B
0
123 456
ACCEL = 10 DECEL = 10 SPEED = 10 MOVE(40)
A
Die beiden Drehzahlprofile in diesen Abbildungen zeigen dieselbe Bewegung mit einer Beschleunigungs- bzw. Verzögerungszeit von zwei Sekunden. Auch hier gibt Achse A die Zeit und Achse B die Drehzahl an.
Revision 3.0
Abb.5
10
Abb.6
10
B
0
123 456
B
0
123 456
ACCEL = 5 DECEL = 10 SPEED = 10 MOVE(40)
A
ACCEL = 10 DECEL = 5 SPEED = 10 MOVE(40)
A
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 18
Systemphilosophie
Bewegungsberechnungen
Die folgenden Gleichungen werden zur Berechnung der Gesamtzeit für die Bewegung der Achsen verwendet.
Die zurückgelegte Strecke für den MOVE-Befehl entspricht D.
Die erforderliche Drehzahl entspricht V.
Die Beschleunigungsrate entspricht a.
Die Verzögerungsrate entspricht d.
/i
Beschleunigungszeit =
Beschleunigungsstrecke =
Verzögerungszeit =
Verzögerungsstrecke =
Strecke mit konstanter Drehzahl =
Gesamtzeit =
Fortlaufende Bewegungen
Die Befehle FORWARD und REVERSE können verwendet werden, um auf einer Achse eine fortlaufende Bewegung mit konstanter Drehzahl zu starten. Mit dem Befehl FORWARD wird die Achse in positive Richtung und mit dem Befehl REVERSE in negative Richtung bewegt. Für diese Befehle
Revision 3.0
gelten auch die Achsenparameter ACCEL und SPEED, um die Beschleunigungsrate und die Solldrehzahl einzustellen.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 19
Systemphilosophie
Beide Bewegungen können mithilfe des CANCEL- bzw. RAPIDSTOP-Befehls abgebrochen werden. Mit dem Befehl CANCEL wird die Bewegung für eine Achse abgebrochen und
mit RAPIDSTOP werden sämtliche Bewegungen auf allen Achsen abgebrochen. Die Verzögerungsrate wird über DECEL eingestellt.
2.2.2 Positionssynchronisierung
Mit der Positionssynchronisierung kann eine synchronisierte Bewegung zwischen der Start- und Endposition einer oder mehrerer Achsen gesteuert werden. Der TJ1-MC__ unterstützt die folgenden Vorgänge:
Lineare Interpolation
Kreisbogeninterpolation
CAM-Steuerung.
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 20
Systemphilosophie
Lineare Interpolation
In einer Anwendung kann sie benutzt werden, um mit mehreren Achsen eine Bewegung von einer Position zur anderen in einer geraden Linie durchzuführen. Linear interpolierte Bewegungen können zwischen mehreren Achsen stattfinden. Die Befehle
MOVEABS
und
werden auch für die lineare Interpolation verwendet. In diesem Fall verfügen die Befehle über mehrere Argumente, um die relative oder absolute Bewegung für jede Achse anzugeben. Beachten Sie in der Abbildung die Dreiachsenbewegung in einer dreidimensionalen Ebene. Es entspricht dem Befehl MOVE(50,50,50). Das Diagramm zeigt das Drehzahlprofil der Bewegung entlang des Wegs. Die drei Parameter SPEED, ACCEL und DECEL zur Bestimmung der Mehrachsbewegung werden von den entprechenden Parametern der Basisachse übernommen. Der MOVE-Befehl berechnet die verschiedenen Komponenten der Solldrehzahl pro Achse. A ist die Zeitachse, B ist die Drehzahlachse.
MOVE
Abb.7
2
1
3
B
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 21
A
Systemphilosophie
Kreisbogeninterpolation
Es kann erforderlich sein, dass ein Werkzeug vom Startpunkt zum Endpunkt eines Kreisbogens bewegt werden muss. In diesem Fall wird die Bewegung von zwei Achsen mit einer Kreisbogeninterpolation durchgeführt. Dazu wird der Befehl
MOVECIRC
verwendet.
Beachten Sie das Diagramm in der Abbildung. Die Abbildung entspricht dem Befehl MOVECIRC(–100,0,–50,0,1). Endpunkt und Mittelpunkt der gewünschten Trajektorie werden relativ zum Startpunkt der Bewegung angegeben. Der letzte Parameter definiert die Richtung. Mit dem MOVECIRC-Befehl werden Radius und Drehwinkel berechnet. Wie beim linear interpolierten
MOVE-Befehl wird anhand der Variablen ACCEL, DECEL und SPEED, die der Basisachse zugeordnet sind, das Drehzahlprofil
entlang der kreisförmigen Bewegung bestimmt.
CAM-Steuerung
Zusätzlich zu den Standardbewegungsprofilen bietet der TJ1-MC__ die Möglichkeit, ein Positionsprofil für die zu bewegende Achse zu definieren. Mit dem CAM-Befehl wird eine Achse entsprechend den im TJ1-MC__ Table-Array gespeicherten Positionswerten bewegt. Die Drehzahl bei der Bewegung durch das Profil wird durch die Achsenparameter der Achse bestimmt. Die Abbildung entspricht dem Befehl CAM(0,99,100,20). A ist die Zeitachse, B ist die Positionsachse.
Abb.8
Abb.9
–50
50
050
B
2.2.3 Elektronisches Getriebe
Mit einem elektronischen Getriebe kann eine direkte Koppelung oder eine verknüpfte Bewegung zwischen zwei Achsen erstellt werden. Die MC-Baugruppe unterstützt folgende Vorgänge.
Elektronisches Getriebe
Revision 3.0
Verknüpfte Kurvenscheiben
Verknüpfte Bewegung
Achsenüberlagerung
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 22
A
Systemphilosophie
Elektronisches Getriebe
Der TJ1-MC__ kann eine Koppelung zwischen zwei Achsen in einem Übersetzungsverhältnis herstellen, die der Verbindung durch ein physikalisches Getriebe entspricht. Dies erfolgt über den CONNECT-Befehl im Programm. In dem Befehl werden das Getriebeverhältnis und die zu koppelnde Achse angegeben. In der Abbildung ist A die Master-Achse und B die CONNECT- Achse. In der Tabelle ist Achse 0 die Masterachse und Achse 1 die CONNECT-Achse
/i
Achsen Verhältnis CONNECT-Befehl
01
1:1 CONNECT(1,0) AXIS(1)
2:1 CONNECT(2,0) AXIS(1)
Abb.10
B
2:1
1:1
1:2
A
1:2 CONNECT(0.5,0) AXIS(1)
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 23
Systemphilosophie
Verknüpfte CAM-Steuerung
Neben dem Standard-CAM-Profiltool stellt der TJ1-MC__ ein Tool zur Kopplung eines CAM-Profils mit einer anderen Achse zur Verfügung. Der Befehl zur Erstellung der Kopplung lautet CAMBOX. Die Drehzahl bei der Bewegung durch das Profil wird nicht durch die Achsenparameter der Achse bestimmt, sondern durch die Position der gekoppelten Achse. Dies ist vergleichbar mit zwei Achsen, die durch ein Nockenschaltwerk verbunden sind. In der Abbildung ist A die Position von Master-Achse (0) und B die Position der CONNECT-Achse.
gekoppelte Bewegung
Mit dem Master-Achse gekoppelt werden Die Achsbewegung ist in einen Beschleunigungs-, Verzögerungs- und Konstantdrehzahlteil unterteilt. Diese werden als Master-Kopplungsstrecken angegeben. Dies kann insbesondere bei der Synchronisierung von zwei Achsen für eine festgelegte Strecke nützlich sein. Die Bezeichnungen in der Abbildung lauten wie folgt: A. Zeitachse. B. Drehzahlachse. C. Master-Achse (1). D. Synchronisiert. E. MOVELINK-Achse (0).
MOVELINK
-Befehl kann eine Achsbewegung mit einer
Abb.11
B
A
Abb.12
B
DC
E
A
Revision 3.0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 24
Systemphilosophie
Achsenüberlagerung
Es kann sehr hilfreich sein, sämtliche Bewegungen einer Achse auf eine andere zu übertragen. Eine mögliche Anwendung ist beispielsweise die Änderung des Offsets zwischen zwei Achsen, die durch ein elektronisches Getriebe gekoppelt sind. Der TJ1-MC__ ermöglicht dies durch die Verwendung des Befehls ADDAX. Die Bewegungen der gekoppelten Achse setzen sich aus sämtlichen Bewegungen der tatsächlichen Achse plus den zusätzlichen Bewegungen der Master-Achse zusammen. In der Abbildung ist A die Zeitachse und B die Drehzahlachse.
Abb.13
B
B
BASE(0) ADDAX(2) FORWARD MOVE(100) AXIS(2) MOVE(-60) AXIS(2)
A
A
B
2.2.4 Andere Vorgänge
Bewegungen abbrechen
Im Normalbetrieb oder im Notfall kann ein Abbruch der aktuellen
Revision 3.0
Bewegung erforderlich sein. Bei Eingabe der Befehle CANCEL oder RAPIDSTOP wird die aktuelle Bewegung der ausgewählten Achse bzw. aller Achsen abgebrochen.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 25
A
Systemphilosophie
Nullpunktsuche
Das Drehgebersignal zur Regelung der Motorposition ist ein inkrementelles Signal. Dies bedeutet, dass alle Bewegungen in Bezug zu einem Nullpunkt definiert werden müssen. Der DATUM-Befehl wird für eine Prozedur verwendet, bei der der TJ1-MC__ eine Nullpunktsequenz durchläuft. In dieser Sequenz wird auf Basis digitaler Eingänge und/oder Z-Marker vom Drehgebersignal nach dem Nullpunkt gesucht.
Druckmarkenerkennung
Der TJ1-MC__ kann die Position einer Achse in einem Register erfassen, wenn ein Ereignis eintritt. Das Ereignis wird als Druckmarkenerkennungseingang bezeichnet. An der steigenden oder fallenden Flanke eines Eingangssignals, bei dem es sich entweder um den Z-Marker oder einen Eingang handelt, erfasst der TJ1-MC__ die Position einer Achse in der Hardware. Diese Position kann anschließend verwendet werden, um einen möglichen Fehler zwischen der tatsächlichen und der Sollposition zu korrigieren. Die Druckmarkenerkennung wird über den
REGIST
Die Position wird in der Hardware erfasst. Demzufolge sind kein Software-Overhead und keine Interrupt-Routinen vorhanden. Dadurch treten keine Zeitprobleme auf.
-Befehl eingerichtet.
Verknüpfte Bewegungen
Wenn der Achsenparameter MERGE auf 1 gesetzt ist, folgt auf eine Bewegung stets eine andere, ohne dass zwischen den Bewegungen gestoppt wird. Die Abbildungen zeigen die Übergänge zweier Bewegungen mit dem MERGE-Wert 0 und 1. In der Abbildung ist A die Zeitachse und B die Drehzahlachse.
Abb.14
B
MERGE = 0
Tippbetrieb
Im Tippbetrieb werden die Achsen durch Betätigung der Digitaleingänge mit konstanter Drehzahl vorwärts oder rückwärts bewegt Unterschiedliche Drehzahlen können auch
Revision 3.0
durch Eingabe ausgewählt werden. Siehe die Achsenparameter
FWD_JOG, REV_JOG und FAST_JOG.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 26
B
MERGE = 1
A
A
Systemphilosophie

2.3 Funktionsweise des Servosystems

In diesem Abschnitt wird das vom TJ1-MC__ verwendete Servosystem und der interne Betrieb des TJ1-MC__ kurz beschrieben.
2.3.1 Halbgeschlossenes Regelkreissystem
Das Servosystem des TJ1-MC__ verwendet ein halbgeschlossenes bzw. geschlossenes Regelkreissystem. Dieses System erkennt die tatsächliche Maschinenbewegung indem es die Drehung des Motors auf den gewünschten Zielwert bezieht. Es berechnet den Fehler zwischen dem Zielwert und der tatsächlichen Bewegung und reduziert den Fehler durch die entsprechende Rückkopplung.
2.3.2 Interner Betrieb des TJ1-MC__
Geschlossene Regelkreissysteme bilden den Großteil moderner Servosysteme, die zur Positionierung von Geräten für industrielle Anwendungen eingesetzt werden. Die Abbildung zeigt das Grundprinzip des Servosystems, das im TJ1-MC__ verwendet wird.
1. Der TJ1-MC__ führt die Positionsregelung durch. Die
wichtigste Regelgröße des Controllers ist der Schleppfehler. Der Schleppfehler ist die Differenz zwischen der Sollposition und der tatsächlich gemessenen Position.
2. Der Ausgang des Positionsreglers ist ein Drehzahlsollwert,
der vom Schleppfehler und von der Abweichung zwischen Sollposition und der gemessenen Position bestimmt wird. Der Drehzahlsollwert wird zum Servotreiber übertragen.
3. Der Servotreiber regelt die Drehzahl des Servomotors
entsprechend dem Drehzahlsollwert. Die Drehzahl verhält sich proportional zum Drehzahlsollwert.
4. Der Drehgeber erzeugt die Rückmeldungsimpulse für
die Drehzahlrückmeldung innerhalb des Drehzahlregelkreises des Servotreibers und für die Positionsrückmeldung innerhalb des Positionsregelkreises des TJ1-MC__.
Revision 3.0
Die Bezeichnungen in der Abbildung lauten wie folgt: A. TJ1-MC__. B. Servosystem.
Abb.15
C
AB
2
1
D
E
3
F
G
4
I
H
J
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 27
Systemphilosophie
C. Sollposition. D. Positionierungsregelung. E. Drehzahlsollwert. F. Drehzahlregelung. G. M oto r. H. Drehgeber. I. Gemessene Drehzahl. J. Gemessene Position.
2.3.3 Motion-Controll -Algorithmus
Das Servosystem steuert den Motor durch die kontinuierliche Anpassung des Drehzahlsollwerts für den Servotreiber. Der Drehzahlsollwert wird anhand des Motion-Controll -Algorithmus des TJ1-MC__ berechnet, der in diesem Abschnitt näher erläutert wird. Der Motion-Controll -Algorithmus verwendet die Sollposition (A), die gemessene Position (D) und den Schleppfehler (B) zur Bestimmung des Drehzahlsollwerts. Der Schleppfehler ist die Differenz zwischen der Soll- und der gemessenen Position. Die gemessene Position, die Sollposition und der Schleppfehler werden durch die Achsenparameter MPOS, DPOS und FE dargestellt. Für den Anwender wurden fünf Verstärkungswerte implementiert, mit denen die richtige Reglereinstellung für jede Anwendung vorgenommen werden kann. C ist das Ausgangssignal.
Proportionalverstärkung
Die Proportionalverstärkung K der proportional zum Schleppfehler E ist.
= Kp · E
O
p
Alle Systeme verwenden die Proportionalverstärkung. Für viele Systeme ist die alleinige Verwendung der Proportionalverstärkung bereits ausreichend. Der Achsenparameter für die Proportionalverstärkung lautet
Integralverstärkung
Die Integralverstärkung K
Revision 3.0
der proportional zur Summe der Schleppfehler E ist, die während des Systembetriebs aufgetreten sind.
= Ki · ΣE
O
i
erzeugt einen Ausgang Op,
p
P_GAIN
erzeugt einen Ausgang Oi,
i
.
Abb.16
K
vff
K
p
AB C
K
i
K
d
K
ov
D
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 28
Systemphilosophie
Die Integralverstärkung kann Überschwingen verursachen und wird demzufolge nur in Systemen verwendet, die mit konstanter Drehzahl oder langsamer Beschleunigung arbeiten. Der Achsenparameter für die Integralverstärkung lautet
I_GAIN
Differenzverstärkung
Die Differenzverstärkung K
erzeugt einen Ausgang Od,
d
der proportional zur Änderung des Schleppfehlers E ist und beschleunigt die Reaktion auf Fehleränderungen. Die Stabiltät des Regelkreises bleibt erhalten.
= Kd · ∆E
O
d
Die Differenzverstärkung kann eine gleichmäßigere Reaktion erzeugen. Hohe Werte können aber zu Schwingungen führen. Der Achsenparameter für die Differenzverstärkung lautet
Ausgangsdrehzahlverstärkung
Die Ausgangsdrehzahlverstärkung K
, der proportional zur Änderung der gemessenen Position Pm
O
ov
erzeugt einen Ausgang
ov
ist und die Systemdämpfung erhöht.
= Kov · ∆P
O
ov
m
Die Ausgangsdrehzahlverstärkung kann für gleichmäßigere Bewegungsabläufe nützlich sein, erzeugt jedoch hohe Schleppfehlerwerte. Der Achsenparameter für die Ausgangsdrehzahlverstärkung lautet
OV_GAIN
.
Verstärkung der Drehzahlvorsteuerung
Die Verstärkung der Drehzahlvorsteuerung K Ausgang O
, der proportional zur Änderung der Sollposition Pd
vff
erzeugt einen
vff
ist und den Schleppfehlerwert bei hoher Drehzahl minimiert.
= K
O
vff
vff
· ∆P
d
Der Parameter kann so eingestellt werden, dass der Schleppfehler bei konstanter Maschinendrehzahl nach Einstellung weiterer Verstärkungen minimiert wird. Der Achsenparameter für die Verstärkung der Drehzahlvorsteuerung lautet
VFF_GAIN
.
.
D_GAIN
.
Die Standardeinstellungen sind in der Tabelle aufgeführt. Auch Werte nach dem Komma sind zulässig.
/i
Verstärkung Vorgabewert
Revision 3.0
Proportionalverstärkung 0,1 Integralverstärkung 0,0
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 29
Systemphilosophie
Verstärkung Vorgabewert
Differenzverstärkung 0,0 Ausgangsdrehzahlverstärkung 0,0 Verstärkung der Drehzahlvorsteuerung 0,0

2.4 Architektur des Trajexia-Systems

Die Architektur des Trajexia-Systems hängt von diesen Konzepten ab:
Programmsteuerung
Bewegungsablauf
Befehlsspeicher
Kommunikation
Peripherie
Diese Konzepte sind vom jeweils im Parameter Wert abhängig. Die Beziehung zwischen dem Wert von und den verschiedenen Konzepten der Systemarchitektur wird nachfolgend beschrieben.
2.4.1 Programmsteuerung
Die Funktion des Systems wird anhand von Programmen festgelegt. Die Programme werden in einer BASIC-ähnlichen Sprache geschrieben und steuern die Achsen und Module. Es können 14 Programme parallel ausgeführt werden. Die Programme können so eingestellt werden, dass sie beim Einschalten des Systems ausgeführt, von anderen Programmen gestartet und gestoppt oder von den Trajexia-Tools ausgeführt werden. Programme führen Befehle aus, um die Achsen zu bewegen, Ein- und Ausgänge zu steuern und die Kommunikation über BASIC-Befehle zu ermöglichen.
2.4.2 Bewegungsablauf
Der Bewegungsablauf steuert die Position aller 16 Achsen mittels folgender
Revision 3.0
Aktionen:
Lesen des Befehlsspeichers
Lesen der aktuell gemessenen Position (MPOS)
SERVO_PERIOD
SERVO_PERIOD
eingestellten
Berechnen der nächsten Sollposition (DPOS)
Ausführen des Positionsregelkreises
Senden des Achsensollwerts
Fehlerbehandlung
2.4.3 Befehlsspeicher
Die Befehlsspeicher sind die Verbindung zwischen den BASIC-Befehlen und
Regelkreisen
den
für die Achsensteuerung. Wenn ein BASIC-Bewegungsbefehl ausgeführt wird, wird der Befehl gespeichert. Während des nächsten Bewegungsablaufs führt der Profilgenerator die Bewegung entsprechend den Informationen im Speicher aus. Wenn die Bewegung beendet ist, wird der Bewegungsbefehl aus dem Befehlsspeicher entfernt.
2.4.4 Kommunikation
Die gesamte Kommunikation erfolgt in der vierten CPU-Task. Zum Konfigurieren der Kommunikation wird eine Reihe von BASIC­Kommunikationsbefehlen verwendet. Wenn es sich beim Trajexia-System um einen Kommunikations-Slave (wie bei der PROFIBUS-Kommunikation) handelt, muss die Kommunikation lediglich in einer Erstausführungs-Task konfiguriert werden. Die Werte der konfigurierten globalen Variablen werden vom Betriebssystem aktualisiert. Wenn es sich bei dem Trajexia­System um einen Kommunikations-Master handelt, werden die BASIC­Kommunikationsbefehle zum Schreiben und Lesen verwendet.
2.4.5 Peripherie
Alle Eingänge und Ausgänge werden mit einer Reihe von Parametern (IN, OP, AIN, AOUT) verwendet. Die Ein- und Ausgänge werden vom Trajexia­System automatisch erkannt und zugewiesen. Frequenzumrichter gelten als Peripheriegeräte und verfügen über eine Reihe von BASIC-Befehlen zur Steuerung. Verschiedene MECHATROLINK-II-Eingangs- und Ausgangsmodule können an eine TJ1-ML__-Baugruppe angeschlossen werden.
HARDWARE-REFERENZHANDBUCH 30
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