Leica MP Instruction Manual

LEICA MP
Bedienungsanleitung / Instructions
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Die CE-Kennzeichnung unserer Produkte dokumentiert die Ein­haltung der grundlegenden Anforderungen der jeweils gültigen EU-Richtlinien.
Warnhinweis
Moderne Elektronikbauelemente reagieren empfindlich auf elektrostatische Entladung. Da sich Menschen z.B. beim Laufen über synthetischen Teppichboden leicht auf mehrere
10.000 Volt aufladen können, kann es beim Berühren Ihrer LEICA MP zu einer Entladung kommen, insbesondere dann, wenn sie auf einer leitfähigen Unterlage liegt. Betrifft sie nur das Kameragehäuse, ist diese Entladung für die Elektronik völlig ungefähr­lich. Die nach außen geführten Kontakte, wie Batterie- oder Rückwandkontakte, sollten aller­dings, trotz eingebauter zusätzlicher Schutzschaltungen, aus Sicherheitsgründen möglichst nicht berührt werden. Bitte benutzen Sie für eine eventuelle Reinigung der Kontakte nicht das Optik-Mikrofaser­tuch (Synthetik), sondern ein Baumwoll- oder Leinentuch! Wenn Sie vorher bewusst an ein Heizungs- oder Wasserrohr (leitfähiges, mit "Erde" verbundenes Material) fassen, wird Ihre eventuelle elektrostatische Ladung mit Sicherheit abgebaut. Bitte vermeiden Sie Verschmutzung und Oxidation der Kontakte auch durch trockene Lager­ung Ihrer Leica im geschlossenen Zustand!
1
Vor wo rt
Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, Leica möchte sich bei Ihnen für den Erwerb der LEICA MP bedanken und Sie zu Ihrer Entschei­dung beglückwünschen. Sie haben mit dieser einzigartigen Messsucher Kamera eine hervorra­gende Wahl getroffen. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg beim Fotografieren mit Ihrer neuen Leica. Damit Sie alle Möglichkeiten Ihrer neuen Kamera richtig nutzen können, empfehlen wir Ihnen, zunächst diese Anleitung zu lesen.
English instructions pages 54 –107
Inhaltsverzeichnis
CE-Hinweis.......................................................u6
Vorwort ..............................................................1
Bezeichnung der Teile ........................................4
Die Anzeigen im Sucher .....................................5
Befestigen des Tragriemens...............................6
Die Stromversorgung .........................................7
- Verwendbare Batterien ....................................7
- Einsetzen und Auswechseln der Batterien........7
- Automatische Batteriekontrolle........................8
- Hinweise zur Batteriebenutzung.......................9
Der Auslöseknopf.............................................10
Das Zeit-Einstellrad ..........................................10
Der Schnellschalthebel.....................................11
Filmwechsel .....................................................12
- Öffnen der Kamera.........................................12
- Einlegen eines Films.......................................13
- Schließen der Kamera ....................................13
- Transportieren auf die 1. Aufnahme ...............14
- Zurückspulen und Herausnehmen des Films..14
Einstellen der Filmempfindlichkeit....................15
- Folgende Einstellungen sind möglich..............16
Ansetzen eines Objektivs .................................16
Abnehmen eines Objektivs...............................17
Der Aufbau von Leica M-Objektiven ..............17
- Der Entfernungs-Einstellring...........................18
- Der Blenden-Einstellring.................................18
- Die Schärfentiefe-Skala..................................19
- Gegenlichtblenden.........................................20
- Die Verwendung bisheriger Leica M-Objektive....20
Richtiges Halten der Kamera............................21
Der Leuchtrahmen-Messsucher .......................22
Der Bildfeldwähler............................................24
Die Entfernungsmessung .................................26
- Mischbildmethode (Doppelbild) .....................26
- Schnittbildmethode........................................26
Die Belichtungsmessung..................................28
- Einschalten des Belichtungsmessers .............28
- Einstellen der Belichtung / - einer passenden
Verschlusszeit-/Blenden-Kombination...........29
- Die B-Einstellung / Abschalten des
Belichtungsmessers.......................................30
- Der Messbereich des Belichtungsmessers.....30
- Unterschreiten des Messbereichs..................30
- Messdiagramm ........................................31/33
- Die Messfeld-Orientierung im Sucher...32/34-35
- Allgemeine Hinweise zur
Belichtungsmessung ......................................36
2
Der Blitzbetrieb ................................................38
- Verwendbare Blitzgeräte................................38
- Aufsetzen und Anschließen des Blitzgeräts....39
Das Systemzubehör für die LEICA MP..............40
- Wechselobjektive...........................................40
- Filter...............................................................40
- Objektivhalter M.............................................41
- Sucher für 21/24/28mm-Objektive...............41
- Sucherlupe M 1.25x ......................................42
- Korrektionslinsen...........................................43
- LEICA MOTOR M............................................43
- LEICAVIT M ....................................................44
- Aufsetzbare Rückspulkurbel...........................44
- Handgriff M....................................................45
- Taschen..........................................................45
Tipps zur Werterhaltung Ihrer Leica Kamera
und Objektive...................................................46
Stichwort-Verzeichnis ......................................48
Technische Daten.............................................50
Weitere Leica Produkte....................................52
- Projektoren....................................................52
- Ferngläser und Spektive ................................52
Leica Akademie................................................52
Leica im Internet..............................................53
Leica Infodienst................................................53
Leica Kundendienst..........................................53
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Bezeichnung der Teile
11. Haltestift des Bodendeckels
12. Batteriefachdeckel
13. Objektiv-Entriegelungsknopf
14. Ösen für Tragriemen
15. Hebel für Rückspulfreigabe
16. Automatisches Bildzählwerk
17. Auslöseknopf
18. Gewinde für Drahtauslöser
19. Schnellschalthebel für Verschlussaufzug und
Filmtransport (wird beim Fotografieren in Be­reitschaftsstellung ausgeklappt)
10. Zeit-Einstellrad mit rastenden Einstellungen für:
• Manuell einstellbare Verschlußzeiten von
1s bis 1/1000 s,
• für die Synchronzeit 1/50s für Blitzbetrieb,
und
B/OFF für Langzeit-Belichtungen und Ab-
schaltung der Belichtungsmessung
11. Ausblickfenster des Entfernungsmessers
12. a. Zubehörschuh mit b. Mittenkontakt für Blitzauslösung
13. Beleuchtungsfenster für die Leuchtrahmen
14. Ausblickfenster des Suchers mit Verspie­gelungen zur besseren Erkennbarkeit der LEDs bei sehr hellem Umfeld, sowie Gravur für Sucher-Vergrößerungsfaktor
15. Ausziehbarer Rückspulknopf
16. Feststehender Ring mit a. Index für Entfernungseinstellung, b. rotem Indexknopf für Objektivwechsel, und c. Schärfentiefe-Skala
17. Entfernungs-Einstellring
18. Blenden-Einstellring
19. Weißer Indexpunkt für Blendeneinstellung
20. Bildfeldwähler
21. Suchereinblick
22. Kontaktbuchse für Blitzgeräte mit Kabelanschluss
23. Rückwand
24. Stativgewinde A
1
/4, DIN 4503 (1/4")
25. Bodendeckel
26. Indexpunkt für Filmempfindlichkeits-Einstellung
27. Drehbare Scheibe zur Einstellung der Film­empfindlichkeit mit ISO-Empfindlichkeits­werten von 6 bis 6400
28. Verriegelungsknebel für Bodendeckel
29. Kontakte zur Übertragung der Filmempfind­lichkeits-Einstellung
30. Aufwickeldorn
31. Kupplung für motorischen oder externen mechanischen Filmtransport
32. Schematische Darstellung für das Einlegen des Films
4
Die Anzeigen im Sucher
A. Durch LEDs (Light Emitting Diodes –
Leuchtdioden)
Zwei dreieckige und eine runde LED:
• Gemeinsam als Lichtwaage für den Belichtungsabgleich, und
• die linke dreieckige für Warnung vor Unterschreitung des Messbereichs.
Batterieförmige LED:
• für Batterie-Warnanzeige.
B. Leuchtrahmen für 50mm und 75mm (Beispiel) C. Messfeld für Entfernungseinstellung
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6
Befestigen des Tragriemens
!
Die Stromversorgung
Die LEICA MP benötigt für die Belichtungsmes­sung zwei Silberoxid-Knopfzellen mit je 1,55 Volt oder eine Lithium-Batterie Typ DL
1
/3N mit 3 Volt. Lithium-Batterien eignen sich besonders, wenn die Kamera oft für längere Zeit nicht eingesetzt wird, bzw. zum Mitführen als Ersatz, da sie viele Jahre fast ohne Energieverlust lagerfähig sind.
Verwendbare Batterien
Silberoxid-Knopfzellen Lithiumzellen Duracell D 357 (10 L 14) Duracell DL
1
/3N Everready EPX 76 Kodak K 58 L Kodak KSX 76 Philips CR
1
/3N Maxell SR 44 Ucar 2 L 76 National SR 44 Varta CR
1
/3N Panasonic SR 44 Philips 357 Ray-o-vac 357 Sony SR 44 Ucar EPX 76 Varta V 76 PX
Einsetzen und Auswechseln der Batterien
1. Den Deckel des Batteriefachs (2) gegen den Uhrzeigersinn abschrauben.
Hinweis:
Im Lieferumfang ist ein zweiter Batteriefach­deckel enthalten. Im Gegensatz zum geriffelten Rand des in den Bildern gezeigten besitzt dieser einen Schlitz, so dass er mit Hilfe einer Münze auf- und zugeschraubt werden kann.
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A
u
f
8
2. Die Batterie/n mit einem sauberen Läppchen von eventuellen Oxidationsrückständen befrei­en, und
3. mit dem Pluspol nach oben zeigend (ent­sprechend der Kennzeichnung) in den Korb des Deckels einlegen.
4. Anschliessend den Deckel mit der/den einge­legten Batterie/n im Uhrzeigersinn wieder in die Kamera einschrauben.
5. Zum Herausnehmen der Batterie/n in umge­kehrter Reihenfolge vorgehen.
Ein Satz frischer Batterien reicht bei Raumtempe­ratur und 14s Messzeit pro Aufnahme für ca. 100 Filme à 36 Aufnahmen, das sind ca. 3600 Auf­nahmen (gemäss Leica Prüfstandards).
Automatische Batteriekontrolle
Leuchtet die batterieförmige LED zusätzlich zu den LEDs der Lichtwaage auf (A), müssen die Batterien bald ausgewechselt werden. Eine ge­naue Belichtungsmessung ist jedoch auch dann noch gewährleistet. Sind die Batterien zu schwach um die elektroni­sche Belichtungsmessung der Kamera sicherzu­stellen, leuchtet nur noch die batterieförmige LED, solange der Auslöser am Druckpunkt gehal­ten wird, bzw. die Anzeigen erlöschen völlig. In solchen Fällen kann mit einer Belichtungsein­stellung auf der Grundlage einer Schätzung, bzw. mit Hilfe eines externen Hand-Belichtungsmes­sers weiter fotografiert werden.
Hinweis:
Durch Oxidieren der Batterieoberflächen kann der Stromkreis unterbrochen werden und die LEDs verlöschen. In diesem Fall Batterien her­ausnehmen und mit einem sauberen Läppchen reinigen. Gegebenenfalls auch die Kontakte in der Kamera säubern.
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Hinweise zur Batteriebenutzung
• Neue und gebrauchte Batterien, bzw. solche unterschiedlicher Leistung oder verschiedener Hersteller, sollten nicht zusammen verwendet werden.
• Die Batteriekontakte müssen sauber gehalten werden.
• Die Batterien dürfen nicht ins Feuer geworfen, wieder aufgeladen, aufgebrochen, zerlegt oder erhitzt werden.
• Verbrauchte Batterien sollten baldmöglichst entnommen, und auch nicht in den normalen Abfall geworfen werden, denn sie enthalten umweltbelastende Substanzen.
• Um sie einem Recycling zuzuführen, sollten sie beim Handel oder zum Sondermüll (Sammel­stelle) abgegeben werden.
• Wird die Kamera längere Zeit nicht eingesetzt, sollte/n die Batterie/n ebenfalls entnommen werden.
• Batterien sollten kühl und trocken gelagert werden.
Der Auslöseknopf
Der Auslöseknopf (7) besitzt eine Druckstufe. Leichtes Niederdrücken bis zum Druckpunkt akti­viert die Belichtungsmessung, sofern der Ver­schluss gespannt ist. Nach Loslassen des Auslö­seknopfs bleiben das Messsystem und die Anzei­ge im Sucher noch ca. 14s eingeschaltet (Nähe­res dazu entnehmen Sie bitte den Abschnitten unter "Die Belichtungsmessung" auf der S. 28). Nach dem Überwinden des Druckpunkts erfolgt die Auslösung des Verschlusses. Der Auslöseknopf sollte weich – nicht ruckartig – gedrückt werden, bis mit leisem Klicken der Ver­schluss abläuft. Der Auslöseknopf besitzt ein genormtes Gewinde für Drahtauslöser (8).
Das Zeit-Einstellrad
Mit dem Zeit-Einstellrad (10) der LEICA MP wer­den die Verschlusszeiten von 1/1000s bis 1s, und in der orange, bzw. rot
1
gekennzeichneten
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Position die Synchronzeit 1/50s für Blitz­betrieb gewählt. Die ebenfalls orange, bzw. rot
1
gekennzeichnete
B/OFF-Position vereint zwei Funktionen:
• Der Belichtungsmesser ist abgeschaltet.
• Wird der Auslöser (7) bei Einstellung auf diese
Position niedergedrückt, bleibt der Verschluss – für Langzeit-Belichtungen – solange offen, wie der Auslöser niedergedrückt gehalten wird.
Alle Positionen rasten deutlich spürbar ein, keine ist verriegelt.
1
Zwecks optimaler Ablesbarkeit sind diese Gravuren bei schwarz verchromten Kameras orange ausgelegt, bei silbern verchromten Kameras rot.
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Hinweise:
Zwischenwerte dürfen nicht verwendet werden. Zwischen den Positionen 1000 und B/OFF befindet sich ein Anschlag, so dass andere Einstellungen aus der Position 1000 nur durch Drehen gegen den Uhrzeigersinn-, bzw. aus der Position B/OFF nur durch Drehen im Uhrzeiger- sinn möglich sind. Beim Transport, z.B. in einer Tasche, und wenn die Kamera länger nicht verwendet wird, sollte sie ausgeschaltet-, d.h. auf B/OFF gestellt werden.
Der Schnellschalthebel
Mit dem Schnellschalthebel (9) wird der Film wei­tertransportiert, der Verschluss aufgezogen und das Bildzählwerk automatisch weitergeschaltet. Der Transport kann mit einem Hebelschwung bis zum Anschlag, aber auch durch mehrere kurze Schwünge des Schnellschalthebels erfolgen. Er kann für schnelles Arbeiten in eine "Bereit­schaftsstellung" ausgeschwenkt werden, bzw. bleiben.
12
Filmwechsel
Überzeugen Sie sich stets zunächst durch Dre­hen am ausziehbaren Rückspulknopf (15) in Pfeil­richtung, ob nicht bereits ein Film eingelegt ist. Spüren Sie Widerstand, so verfahren Sie wie im Abschnitt "Zurückspulen und Herausnehmen des Films" auf Seite 14 beschrieben. Nehmen Sie die Kamera in die linke Hand, so dass der Bodendeckel nach oben zeigt.
Öffnen der Kamera
1. Den Knebel (28) des Bodendeckels (25) hoch­klappen,
2. nach links drehen,
3. den Bodendeckel abheben, und
4. die Rückwand (23) nach hinten abklappen.
Hinweis:
Bei aufgeklappter Rückwand sind dort und am Kamera-Gehäuse jeweils drei Kontakte (29) zur Übertragung der eingestellten Filmempfindlich­keit an das Belichtungsmesssystem sichtbar. Die­se Kontakte sind vergoldet und daher korrosions­geschützt und weitestgehend unempfindlich ge­gen Verschmutzung. Eine besondere Pflege ist nicht erforderlich. Beim Filmwechsel sollte trotzdem darauf geach­tet werden, daß eine grobe Verunreinigung oder eine direkte Benetzung durch Regentropfen etc. vermieden wird.
1
31
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Einlegen eines Films
5. Die Filmpatrone in die rechte Hand nehmen und etwa zur Hälfte in den hierfür vorgesehe­nen Raum der Kamera einstecken,
6. den Filmanfang fassen und, wie in der sche­matischen Darstellung (32) auf dem Innen­gehäuse gezeigt, bis in den Aufwickeldorn (30) hineinziehen, und
7. Filmpatrone und Filmanfang vorsichtig mit den Fingerkuppen in die Kamera drücken.
Hinweise:
Der Filmanfang muss wie bei jedem konfektio­nierten Film angeschnitten sein. Wird der Filmanfang so weit herausgezogen, dass er aus einem der Schlitze auf der gegenüber liegenden Seite des Aufwickeldorns ein wenig
herausragt, stört das die Funktion nicht. Ledig­lich bei Frost muss der Film genau entsprechend der schematischen Darstellung eingelegt wer­den, d.h. der Filmanfang darf nur von einem Schlitz des Aufwickeldorns erfasst werden, damit das herausragende Ende des Films nicht evtl. ab­bricht.
Achtung:
Der Filmtransport sollte nicht bei offener Kamera kontrolliert werden, denn der Bodendeckel ist so ausgeführt, dass sein Ansetzen an die Kamera den Film in die richtige Lage bringt.
Schließen der Kamera
18. Die Rückwand anklappen,
19. den Bodendeckel in den Haltestift (1) an der
Kameraseite einhängen,
10. ihn beiklappen, wobei darauf zu achten ist,
dass die Rückwand ganz angedrückt ist, da­mit der Bodendeckel sie umfasst, und
11. mit dem Knebel verriegeln.
14
Transportieren auf die 1. Aufnahme
12. Den Film mit dem Schnellschalthebel (9) um eine Aufnahme weiterschalten und die Kamera auslösen,
13. dann den Film durch vorsichtiges Drehen am ausziehbaren Rückspulknopf (15) in Pfeilrich­tung spannen. Der Film wird ordnungsgemäß transportiert, wenn sich der Rückspulknopf bei erneuter Betätigung des Schnellschalthe­bels entgegen der Pfeilrichtung mitdreht.
14. Schließlich die Kamera erneut auslösen und den Verschluss zum dritten Mal spannen. Das Bildzählwerk (6) zeigt jetzt auf 1 und die Kamera ist, nach dem Überprüfen oder Ein­stellen der Filmempfindlichkeit (siehe dazu die entsprechenden Abschnitte ab S.15) auf­nahmebereit.
Zurückspulen und Herausnehmen des Films
Ist der Film bis zur letzten Aufnahme belichtet, lässt sich der Schnellschalthebel nicht mehr betätigen. Vor der Entnahme muss der Film in die Filmpatrone zurückgespult werden.
Dazu
1.
den Hebel für Rückspulfreigabe (5) nach Rumlegen,
2. den Rückspulknopf nach oben ziehen (max. ca. 11 mm) und
3. im Uhrzeigersinn (Pfeilrichtung) drehen, bis der Film nach Überwinden eines leichten Widerstandes aus der Aufwickelspule heraus­gezogen ist.
5
15
4. Dann den Bodendeckel öffnen,
5. die Rückwand abklappen, und
6. die Filmpatrone herausnehmen.
Wenn ein Film nicht richtig an der Kassettenspu­le befestigt ist, z. B. bei Verwendung von Meter­ware, kann es vorkommen, dass das Filmende abgerissen wird und vom Aufwickeldorn abge­nommen werden muss.
Dazu
1. den Bodendeckel der Kamera in einem völlig dunklen Raum abnehmen,
2. dann die Kamera so halten, dass der offene Bodendeckel nach unten zeigt, und
3. den Schnellschalthebel mehrmals langsam betätigen, bis der Film von selbst soweit aus der Kamera herauskommt, dass man ihn fas­sen und herausziehen kann. Ggfs. zur Unter­stützung die Kamera leicht in die Hand schla­gen.
Einstellen der Filmempfindlichkeit
Mit der Einstellscheibe (27) wird die Filmemp­findlichkeit manuell durch Einstellung einer der Werte im Bereich von ISO 6 bis 6400 gewählt. (ISO ist die internationale Bezeichnung für die Filmempfindlichkeit.) Dazu wird die rastende Scheibe so gedreht, dass der gewünschte Wert dem weißen Indexpunkt (26) gegenübersteht.
27
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16
Folgende Einstellungen sind möglich
Skala Empfindlichkeit - ISO (ASA/DIN)
6 6/ 9°
- 8/10°
- 10/11°
12 12/ 12°
- 16/13°
- 20/14°
25 25/15°
- 32/16°
- 40/17°
50 50/18°
- 64/19°
- 80/20°
100 100/21°
- 125/22°
- 160/23°
200 200/24°
- 250/25°
- 320/26°
400 400/27°
- 500/28°
- 640/29°
800 800/30°
- 1000/21°
- 1250/32°
1600 1600/33°
- 2000/34°
- 2500/35°
3200 3200/36°
- 4000/37°
- 5000/38°
6400 6400/39°
Ansetzen eines Objektivs
1. Das Objektiv am festen Ring (16) fassen,
2. den roten Indexknopf (16b) des Objektives dem Entriegelungsknopf (3) am Kamera­gehäuse gegenüberstellen und dann
3. das Objektiv in dieser Stellung gerade ein­setzen.
4. Eine kurze Rechtsdrehung lässt das Objektiv hör- und fühlbar einrasten.
17
Abnehmen eines Objektivs
1. Das Objektiv am festen Ring (16) fassen,
2. den Entriegelungsknopf (3) am Kamera­gehäuse niederdrücken,
3. das Objektiv nach links drehen, bis dessen In­dexknopf (16b) dem Entriegelungsknopf ge­genübersteht, und
4. dann gerade herausnehmen.
Hinweis:
Bei eingelegtem Film sollte der Objektivwechsel im Körperschatten erfolgen, da bei direkter Sonneneinstrahlung Lichteinfall durch den Ver­schluss möglich ist.
Der Aufbau von Leica M-Objektiven
Die Leica M-Objektive besitzen einen feststehen­der Ring (16) mit Index für Entfernungseinstel­lung (16a), Indexknopf für Objektivwechsel (16b) und Schärfentiefe-Skala (16c), einen drehbaren Entfernungs-Einstellring (17) und einen Blenden­Einstellring (18) sowie den dazugehörigen weis­sen Indexpunkt (19).
16
17 16 c
18
19
16 b
16 a
18
Der Entfernungs-Einstellring
Der Entfernungs-Einstellring (17) zeigt die jeweils eingestellte Entfernung und, in Verbindung mit der Schärfentiefeskala (16c), den Bereich der Schärfentiefe an. Näheres zur Einstellung der Entfernung entneh­men Sie bitte dem Abschnitt "Die Entfernungs­messung" auf Seite 26.
Der Blenden-Einstellring
Die Blendenzahlen sind international festgelegt. Sie sind so gewählt, dass die Lichtmenge, die auf den Film gelangt, beim Abblenden von Blenden­zahl zu Blendenzahl jeweils auf die Hälfte verrin­gert wird. Eine Blendenstufe entspricht einer Stufe auf dem Zeit-Einstellrad (9). Ähnlich wie die Belichtungszeiten rastet der Blen­den-Einstellring (17) am Objektiv bei jeder Zahl (bei den meisten Objektiven auch bei halben Werten) fühlbar ein. Sie können sich also nach einiger Übung auch im Dunkeln über die Einstel­lung der Blende orientieren. Die Drehrichtung des Blendenrings entspricht den Belichtungsmesser-Anzeigen im Sucher. Leuchtet beispielsweise die linke dreieckige LED auf, führt eine Drehung in Pfeilrichtung, d.h. nach rechts, zu der benötigten, grösseren, d.h. weiter geöffneten Blende (kleinerer Blendenwert). Näheres zur Einstellung der korrekten Belichtung entnehmen Sie bitte dem Abschnitt: "Die Belich­tungsmessung" auf Seite 28.
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Die Schärfentiefe-Skala
Mit höchster Schärfe wird diejenige – dem Film parallele – Ebene im Motiv abgebildet, auf die das Objektiv eingestellt ist. Diese Höchstschärfe nimmt nach vorn und nach hinten allmählich ab, so dass sich ein gewisser Tiefenbereich ergibt, der auf dem Bild scharf wiedergegeben wird: Die Schärfentiefe. Sie ist abhängig von der Aufnah­me-Entfernung, der Brennweite des Objektivs (zusammen ergibt das den Abbildungs-Maßstab) und der eingestellten Blende. Abblenden, d.h. Einstellen eines größeren Wertes, erhöht die Schärfentiefe, Aufblenden, d.h. Einstellen eines kleineren Wertes, verringert sie.
Zusammen mit der Schärfentiefe-Skala (16 c) kann man auf dem Entfernungs–Einstellring (17) den Bereich der Schärfentiefe bei der jeweils ein­gestellten Entfernung ablesen. Haben sie beispielsweise das Objektiv LEICA SUMMILUX-M 1:1,4/50mm auf 5m eingestellt, so reicht die Schärfe bei Blende 4 von 4m bis etwa 8 m. Blenden Sie dagegen bei gleicher Ent­fernung auf 11 ab, so reicht die Schärfe von 3m bis etwa 20m.
20
Gegenlichtblenden
Die einzelnen Leica M-Objektive werden mit ver­schiedenen funktionell ausgebildeten Gegenlicht­blenden geliefert. Bei mehreren Objektiven sind sie eingebaut und teleskopartig ausziehbar. Ge­genlichtblenden sollten grundsätzlich immer be­nutzt werden, weil sie das Objektiv wirksam gegen Nebenlicht und Überstrahlung, aber auch gegen Regentropfen und Fingerabdrücke schüt­zen.
Die Verwendung bisheriger Leica M-Objektive
Alle Leica M-Objektive können benutzt werden. Von der Belichtungsmessung sind jedoch ausge­nommen: Hologon 1:8/15mm, Super-Angulon-M 1:4/21mm Super-Angulon -M 1:3,4/21mm Elmarit-M 1:2,8/28 mm mit niedrigeren Fabr. Nr. als 2 314 921. Beim Objektivwechsel muss auf Unendlich einge­stellt sein: Summicron 1:2/50mm mit Naheinstellung.
21
Richtiges Halten der Kamera
Für scharfe, unverwackelte Aufnahmen muss die Kamera möglichst ruhig und bequem gehalten werden. Eine geeignete, sichere "Drei-Punkt-Hal­tung" der LEICA MP ergibt sich, wenn sie mit der rechten Hand gefasst wird, wobei der Zeigefinger auf dem Auslöseknopf liegt und der Daumen hin­ter den in Bereitschaftsstellung ausgeklappten Schnellschalthebel geschoben wird. Zusätzlich stützt die linke Hand entweder das Objektiv von unten, bereit zum schnellem Nachfokussieren, oder sie umfasst die Kamera. Festes Anlegen an Stirn und Wange gibt der Kamera zusätzlichen Halt. Für Hochformataufnahmen wird die LEICA MP nach links gedreht. Die Hände können dabei in
der gleichen Stellung wie bei Aufnahmen im Querformat bleiben. Sie kann aber auch nach rechts geschwenkt werden. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, mit dem Daumen auszulösen.
Hinweis:
Als praktisches Zubehör wird der Handgriff M für besonders sicheres Halten und freihändiges Tragen der LEICA MP empfohlen (Bestell-Nr.
14405).
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Der Leuchtrahmen-Messsucher
Der Leuchtrahmen-Messsucher der LEICA MP ist nicht nur ein besonders hochwertiger, großer, brillanter und heller Sucher, sondern auch ein mit dem Objektiv gekuppelter, sehr präziser Entfer­nungsmesser. Die Größe der Leuchtrahmen ent­spricht einer Bildgröße von 23 x 35 mm (Diafor­mat) bei der für jede Brennweite kürzesten Ein­stell-Entfernung. Bei größeren Entfernungen wird von der Kamera etwas mehr vom Motiv erfasst, als innerhalb der Leuchtrahmen zu sehen ist. Die Leuchtrahmen sind mit der Entfernungsein­stellung so gekuppelt, dass die Parallaxe – der Versatz zwischen der Objektiv– und der Sucher­achse – automatisch ausgeglichen wird und sich Leuchtrahmenbild und Aufnahmebild im gesam­ten Entfernungs-Einstellbereich von 0,7m bis
decken. Es stehen drei LEICA MP Modelle mit un­terschiedlichen Varianten dieses Suchers zur Verfügung, die sich ausschließlich durch ihre Vergrößerung unterscheiden: Werden bei der LEICA MP mit 0,72-facher Sucher-Vergrößerung Objektive der Brennweiten 28 (Elmarit ab Fabri­kationsnummer 2411 001), 35, 50, 75, 90 und 135mm eingesetzt, so spiegelt sich automatisch der zugehörige Leuchtrahmen in den Kombinatio­nen 28+90mm, 35+135mm, 50+75mm ein.
Im LEICA MP Modell mit der stärkeren , 0,85-fachen Sucher-Vergrößerung werden fünf Rahmen für die Brennweiten ab 35 mm eingespiegelt (90mm, 35+135mm, 50+75mm). In der LEICA MP 0,58 werden fünf Rahmen für die Brennweiten bis zu 90mm eingespiegelt (28+90 mm, 35 mm, 50+75mm). In der Mitte des Sucherfeldes liegt das recht­eckige Entfernungs-Messbild, das heller als das umliegende Bildfeld ist. Alle Objektive von 21 bis 135mm Brennweite kuppeln sich beim Einsetzen in die LEICA MP mit dem Entfernungsmesser. Wenn der Belichtungsmesser eingeschaltet ist, erscheinen am unteren Rand des Sucherbildes zusätzlich die LEDs des Belichtungsmessers, bzw. die LED-Batterie-Warnanzeige. Näheres zur Entfernungs- und Belichtungsmessung entnehmen Sie bitte den entsprechenden Abschnitten auf den Seiten 26 und 28.
Hinweis:
In der LEICA M 0.85 wird der mittlere Bereich des unteren 50 mm-Leuchtrahmens von der Anzeige verdeckt.
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Leucht­rahmen
35 mm
Leucht­rahmen
135 m m
LED für Batterie-Warnanzeige
LED’s des Belichtungsmessers
Messfeld des Entfernungsmessers
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Der Bildfeldwähler
Der Bildfeldwähler (20) erweitert die Möglichkeit des Suchers der LEICA MP. Mit diesem eingebau­ten Universalsucher können Sie sich jederzeit die Bildrahmen einspiegeln , die nicht zu dem gerade eingesetzten Objektiv gehören. Sie sehen dann sofort, ob es bildgestalterischen Gründen günsti­ger ist, das jeweilige Motiv mit einer anderen Brennweite aufzunehmen. Wird der Hebel nach außen, d.h. vom Objektiv weggeschwenkt, erscheinen die Bildbegrenzun­gen für 35 und 135mm Brennweite (die Bildbe­grenzung für 135mm Brennweite entfällt bei der LEICA MP 0.58). Wird der Hebel in die senkrechte, mittige Stel­lung geschwenkt, erscheinen die Bildfeldbegren­zungen für 50 und 75mm Brennweite. Wird der Hebel nach innen, d.h. zum Objektiv geschwenkt, erscheinen in der LEICA MP mit 0,72-facher Sucher-Vergrößerung die Bildbegren­zungen für 28 und 90 mm Brennweite, im Modell mit 0,85- facher Sucher-Vergrößerung nur der Leuchtrahmen für 90mm Brennweite.
*nicht bei Leica MP 0.58
35 mm + 135mm*
25
28 mm*+ 90 mm
50 mm + 75 mm
*nicht bei Leica MP 0.85
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