Wir möchten Sie recht herzlich zu Ihrer Entscheidung für ein KTM Motorrad beglückwünschen. Sie sind nun Besitzer eines modernen
sportlichen Motorrades, das Ihnen bestimmt viel Freude bereiten wird, wenn Sie es entsprechend warten und pflegen.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Fahren!
Bitte tragen Sie unten die Seriennummern Ihres Fahrzeuges ein.
Fahrgestellnummer (7)Händlerstempel
Motornummer (7)
Die Bedienungsanleitung entsprach zum Zeitpunkt der Drucklegung dem neuesten Stand dieser Baureihe. Kleine Abweichungen, die
sich aus der konstruktiven Weiterentwicklung der Motorräder ergeben, sind jedoch nie ganz auszuschließen. Die Bedienungsanleitung
ist ein wichtiger Bestandteil des Motorrades und muss beim Weiterverkauf an den neuen Eigentümer übergeben werden.
Alle enthaltenen Angaben sind unverbindlich. Die KTM-Sportmotorcycle AG behält sich insbesondere das Recht vor, technische
Angaben, Preise, Farben, Formen, Materialien, Dienst- und Serviceleistungen, Konstruktionen, Ausstattungen und ähnliches ohne
vorheriger Ankündigung und ohne Angabe von Gründen zu ändern bzw. ersatzlos zu streichen, sie an lokale Gegebenheiten anzupassen
sowie die Fertigung eines bestimmten Modells ohne vorherige Ankündigung einzustellen. KTM übernimmt keine Haftung für
Liefermöglichkeiten, Abweichungen von Abbildungen und Beschreibungen sowie Druckfehler und Irrtümer. Die abgebildeten Modelle
enthalten zum Teil Sonderausstattungen, die nicht zum serienmäßigen Lieferumfang gehören.
ISO 9001(12 100 6061)
Im Sinne der internationalen Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 wendet KTM Qualitätssicherungsprozesse an, die zu
höchstmöglicher Produktqualität führen.
Ausgestellt durch: TÜV Management Service
KTM-Sportmotorcycle AG
5230 Mattighofen, Österreich
Nachfolgend wird die Verwendung von bestimmten Symbolen erklärt.
Kennzeichnet eine erwartete Reaktion (z.B. eines Arbeitsschrittes oder einer Funktion)
Kennzeichnet eine unerwartete Reaktion (z.B. eines Arbeitsschrittes oder einer Funktion)
Alle Arbeiten, die mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, erfordern Fachkenntnisse und technisches Verständnis.
Lassen sie diese Arbeiten, im Interesse ihrer eigenen Sicherheit, in einer autorisierten KTM-Fachwerkstätte
durchführen! Dort wird ihr Motorrad von speziell geschulten Fachkräften mit dem erforderlichen Spezialwerkzeug
optimal gewartet.
Kennzeichnet einen Seitenverweis (Mehr Informationen sind auf der angegebenen Seite nachzulesen)
Benutzte Formatierungen
Nachfolgend werden die verwendeten Schriftformatierungen erklärt.
OriginalbezeichnungKennzeichnet eine Originalbezeichnung
®
Name
Marke™Kennzeichnet einen Marke im Warenverkehr
Kennzeichnet einen geschützten Namen
WICHTIGE HINWEISE5
2WICHTIGEHINWEISE
Einsatzdefinition
KTM Sportmotorräder sind so konzipiert und konstruiert, dass sie gängigen Beanspruchungen bei regulärem Wettbewerbseinsatz standhalten. Die Motorräder entsprechen den derzeit gültigen Reglements und Kategorien der obersten internationalen Motorsportverbände.
Wartung
Voraussetzung für den fehlerfreien Betrieb und die Vermeidung von vorzeitigem Verschleiß sind die Einhaltung der in der Bedienungsanleitung genannten Wartungs-, Pflege-, und Abstimmungsarbeiten von Motor und Fahrwerk. Schlechte Fahrwerksabstimmung kann
Beschädigungen und Brüche an Fahrwerkskomponenten hervorrufen.
Die Benutzung der Motorräder bei extremen Einsatzbedingungen, z.B. stark schlammiges und feuchtes Gelände, kann zu
überdurchschnittlichem Verschleiß von Komponenten wie etwa Antriebsstrang oder Bremsen führen. Demzufolge kann eine Wartung
bzw. der Austausch von Verschleißteilen bereits vor Erreichen der Verschleißgrenze laut Schmier- und Wartungstabelle notwendig sein.
Bitte beachten Sie unbedingt die vorgeschriebenen Einfahrzeiten, Inspektions- und Wartungsintervalle. Deren genaue Einhaltung trägt
wesentlich zur Erhöhung der Lebensdauer Ihres Motorrades bei.
Garantie
Die in der Schmier- und Wartungstabelle vorgeschriebenen Servicearbeiten müssen unbedingt in einer autorisierten KTM-Fachwerkstätte
durchgeführt und im Serviceheft bestätigt werden, da sonst jeglicher Garantieanspruch verloren geht. Bei Schäden und Folgeschäden,
die durch Manipulationen und Umbauten am Motorrad verursacht wurden, kann keine Gewährleistung beansprucht werden.
Betriebsmittel
Es sind die in der Bedienungsanleitung genannten Kraft- und Schmierstoffe bzw. Betriebsstoffe gemäß Spezifikation zu verwenden.
Ersatzteile, Zubehör
Verwenden Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit nur Ersatzteile und Zubehörprodukte, die von KTM freigegeben sind. Für andere Produkte
und daraus entstandene Schäden übernimmt KTM keine Haftung.
Transport
Hinweis
Beschädigungsgefahr Beschädigungsgefahr durch Wegrollen oder Umfallen des Motorrades.
–Das Motorrad immer auf festem und ebenem Untergrund abstellen.
Hinweis
Brandgefahr Bestimmte Bauteile (Motor, Kühler und Auspuffanlage) werden beim Betrieb sehr heiß.
–Motorrad nicht an Stellen mit leicht brennbaren und/oder entzündlichen Materialien abstellen.
(450 XC-F, 505 XC-F)
–Drehgriff
(450 SX-F, 505 SX-F)
–Drehgriff
–Motorrad mit Spannbändern oder anderen geeigneten Befestigungsvorrichtungen gegen Umfallen und Wegrollen sichern.
1 am Kraftstoffhahn in Stellung OFF drehen. (Abbildung 400201-109)
1 am Kraftstoffhahn in Stellung OFF drehen. (Abbildung 400200-109)
Umwelt
Offroad-Motorradfahren ist ein wunderbarer Sport und wir hoffen natürlich, dass Sie ihn in vollen Zügen genießen können. Jedoch –
er birgt Potential für Probleme mit der Umwelt wie auch für Konflikte mit anderen Personen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit
dem Motorrad sorgt aber dafür, dass diese Probleme und Konflikte nicht auftauchen müssen. Um die Zukunft des Motorradsports zu
sichern, versichern Sie sich, dass Sie das Motorrad im Rahmen der Legalität benutzen, zeigen Sie Umweltbewusstsein und respektieren
Sie die Rechte anderer.
Warnhinweise
Beachten Sie in Ihrem eigenen Interesse die angegebenen Warnhinweise.
Info
An Ihrem Motorrad sind verschiedene Warnhinweisaufkleber angebracht. Entfernen Sie keine Warnhinweisaufkleber. Fehlen
diese, können Sie oder andere Personen Gefahren nicht erkennen und sich deshalb verletzen.
WICHTIGE HINWEISE6
Gefahrengrade
Gefahr
Gefahr, die unmittelbar und mit Sicherheit zu schweren, bleibenden Verletzungen oder zum Tod führt.
Warnung
Gefahr die wahrscheinlich zu schweren, bleibenden Verletzungen oder zum Tod führt.
Hinweis
Gefahr von erheblichen Maschinen- oder Materialschäden.
Warnung
Gefahr von Umweltschäden.
Bedienungsanleitung
–Lesen Sie diese Bedienungsanleitung genau und vollständig, bevor Sie die erste Ausfahrt unternehmen. Sie enthält viele
Informationen und Tipps, die Ihnen die Bedienung und Handhabung Ihres Motorrades erleichtern werden. Nur so erfahren Sie,
wie Sie das Motorrad am Besten für sich abstimmen und wie Sie sich vor Verletzungen schützen können. Außerdem enthält diese
Bedienungsanleitung wichtige Informationen über die Wartung des Motorrades.
LAGE DER SERIENNUMMERN7
3LAGEDERSERIENNUMMERN
Fahrgestellnummer
3.1
Die Fahrgestellnummer 1 ist auf der rechten Seite des Steuerkopfrohres eingeprägt.
400193-10
3.2Typenschild
Das Typenschild 1 ist auf dem Steuerkopf vorn angebracht.
3.3Motornummer
3.4Gabelartikelnummer
400284-10
Die Motornummer 1 ist an der linken Motorseite unterhalb des Kettenritzels eingeprägt.
400194-10
Die Gabelartikelnummer 1 ist auf der Innenseite der Gabelfaust eingeprägt.
3.5Federbeinartikelnummer
500082-10
Die Federbeinartikelnummer 1 ist am Federbeinoberteil über dem Einstellring zur
Motorseite hin eingeprägt.
500083-10
BEDIENUNGSELEMENTE8
4BEDIENUNGSELEMENTE
Kupplungshebel
4.1
Der Kupplungshebel 1 ist am Lenker links angebracht.
Die Kupplung wird hydraulisch betätigt und stellt sich automatisch nach.
400195-10
4.2Heissstarthebel
Der Heissstarthebel 1 ist am Lenker links angebracht.
Wenn man den Heissstarthebel während des Startvorgangs zum Lenker zieht, wird im
Vergaser eine Bohrung freigegeben, über die der Motor zusätzlich Luft ansaugen kann.
Dadurch ergibt sich ein mageres Kraftstoff-Luftgemisch, wie es beim Heissstart benötigt
wird.
Mögliche Zustände
–Heissstarthebel in der Grundstellung
–Heissstarthebel gezogen
4.3Handbremshebel
4.4Kurzschlusstaster
400195-12
Der Handbremshebel 1 befindet sich am Lenker rechts und betätigt die Vorderradbremse.
400196-10
Der Kurzschlusstaster 1 ist am Lenker links angebracht.
Beim Betätigen des Kurzschlusstasterswird der Zündstromkreis kurzgeschlossen und
somit der Motor abgestellt.
Mögliche Zustände
–Kurzschlusstaster in der Grundstellung
–Kurzschlusstaster gedrückt
4.5E-Starterknopf
400197-10
Der E-Starterknopf 1 ist am Lenker rechts angebracht.
Durch Drücken des E-Starterknopfeswird der E-Starter betätigt.
Mögliche Zustände
–Startknopf in der Grundstellung
–E-Starterknopf gedrückt
400198-10
BEDIENUNGSELEMENTE9
4.6Kraftstoffhahn (450 SX-F, 505 SX-F)
Mit dem Drehgriff 1 am Kraftstoffhahn kann man die Kraftstoffzufuhr zum Vergaser
öffnen oder schließen.
–Entriegelungsknopf 1 drücken, Tankverschluss gegen den Uhrzeigersinn drehen
und nach oben abnehmen.
400199-10
BEDIENUNGSELEMENTE10
4.9Tankverschluss schließen
–Tankverschluss aufsetzen und im Uhrzeigersinn drehen, bis der Entriegelungsknopf
1 einrastet.
Info
Schlauch der Kraftstofftankentlüftung 2 knickfrei verlegen.
400199-11
4.10Choke
Der Chokeknopf 1 ist am Vergaser links angebraucht.
Bei aktivierter Chokefunktion wird im Vergaser eine Bohrung freigegeben, über die
der Motor zusätzlich Kraftstoff ansaugen kann. Dadurch ergibt sich ein fetteres
Kraftstoff-Luftgemisch, wie es beim Kaltstart benötigt wird.
Info
Bei betriebswarmen Motor muss die Chokefunktion deaktiviert sein.
Die Lage der Gänge ist aus der Abbildung ersichtlich.
Die Neutral- oder Leerlaufstellung befindet sich zwischen dem 1. und 2. Gang.
400204-10
Die Lage der Gänge ist aus der Abbildung ersichtlich.
Die Neutral- oder Leerlaufstellung befindet sich zwischen dem 1. und 2. Gang.
400204-11
BEDIENUNGSELEMENTE11
4.12Fußbremshebel
Der Fußbremshebel 1 befindet sich vor der rechten Fußraste und betätigt die
Hinterradbremse.
400205-10
4.13Plug-in-Ständer (450 SX-F, 505 SX-F)
Hinweis
Beschädigungsgefahr Beschädigungsgefahr durch Wegrollen oder Umfallen des
Motorrades.
–Das Motorrad immer auf festem und ebenem Untergrund abstellen.
400203-10
4.14Seitenständer (450 XC-F, 505 XC-F)
400218-10
Zum Abstellen des Motorrades den Plug-in-Ständer
1 in die linke Seite der Steckachse
einsetzen.
Info
Vor der Fahrt den Plug-in-Ständer entfernen.
Hinweis
Beschädigungsgefahr Beschädigungsgefahr durch Wegrollen oder Umfallen des
Motorrades.
–Das Motorrad immer auf festem und ebenem Untergrund abstellen.
Zum Abstellen des Motorrades den Seitenständer
1 mit dem Fuß bis zum Boden
ausklappen und mit dem Motorrad belasten.
Während der Fahrt muss der Seitenständer 1 hochgeklappt und mit dem Gummiband
2 gesichert sein.
400219-10
ALLGEMEINE TIPPS UND HINWEISE ZUR INBETRIEBNAHME12
5ALLGEMEINETIPPSUND HINWEISE ZURINBETRIEBNAHME
Hinweise zur ersten Inbetriebnahme
5.1
Gefahr
Unfallgefahr Gefahr durch mangelhafte Verkehrstüchtigkeit.
–Fahrzeug nicht in Betrieb nehmen wenn Sie verkehrsuntüchtig sind bzw. Alkohol und/oder Drogen konsumiert haben.
Warnung
Verletzungsgefahr Verletzungsgefahr durch fehlende/mangelhafte Schutzbekleidung.
–Schutzbekleidung (Helm, Stiefel, Handschuhe, Hose und Jacke mit Protektoren) bei allen Fahrten tragen.
Warnung
Sturzgefahr Beeinträchtigung des Fahrverhaltens durch unterschiedliche Reifenprofile an Vorder- und Hinterrad.
–Vorder- und Hinterrad dürfen nur mit Reifen gleichartiger Profilgestaltung bereift sein, sonst könnte das Motorrad
unkontrollierbar werden.
Warnung
Unfallgefahr Kritisches Fahrverhalten durch nicht angepasste Fahrweise.
–Passen Sie die Fahrtgeschwindigkeit den Fahrbahnverhältnissen und Ihrem Fahrkönnen an.
Warnung
Unfallgefahr Unfallgefahr durch Mitnahme eines Beifahrers.
–Ihr Motorrad ist nicht für die Mitnahme eines Beifahrers ausgelegt. Nehmen Sie keinen Beifahrer mit.
Warnung
Unfallgefahr Ausfall der Bremsanlage.
–Wird der Fußbremshebel nicht freigegeben, schleifen die Bremsbeläge ununterbrochen. Die Hinterradbremse kann durch
Überhitzung ausfallen. Nehmen Sie den Fuß vom Fußbremshebel wenn Sie nicht bremsen wollen.
Warnung
Unfallgefahr Instabiles Fahrverhalten.
–Höchstzulässiges Gesamtgewicht und Achslasten nicht überschreiten.
Warnung
Entwendungsgefahr Benutzung durch Unbefugte.
–Motorrad nie unbeaufsichtigt stehen lassen solange der Motor läuft. Das Motorrad ist vor dem Zugriff Unbefugter zu sichern.
Info
Bedenken Sie beim Betreiben Ihres Motorrades, dass sich andere Menschen durch übermäßigen Lärm belästigt fühlen.
–Vergewissern Sie sich, dass die Arbeiten der Auslieferungsinspektion von einer autorisierten KTM-Fachwerkstätte durchgeführt
wurden.
Sie erhalten die Auslieferungsurkunde und das Serviceheft bei der Fahrzeugübergabe.
–Lesen Sie vor der ersten Fahrt die gesamte Bedienungsanleitung aufmerksam durch.
–Machen Sie sich mit den Bedienungselementen vertraut.
–Grundstellung des Kupplungshebels einstellen. (62)
–Grundstellung des Handbremshebels einstellen. (40)
–Grundstellung des Fußbremshebels einstellen. (44)
–Gewöhnen Sie sich auf einem geeigneten Gelände an das Handling des Motorrades, bevor Sie eine größere Ausfahrt machen.
Info
Ihr Motorrad ist nicht für den Betrieb auf öffentlichen Straßen zugelassen.
Im Gelände ist es empfehlenswert mit einer weiteren Person auf einem zweiten Fahrzeug unterwegs zu sein, um sich
gegenseitig zu helfen.
–Versuchen Sie auch einmal möglichst langsam und im Stehen zu fahren, um mehr Gefühl für das Motorrad zu bekommen.
–Machen Sie keine Geländefahrten, die Ihre Fähigkeiten und Erfahrung überfordern.
–Halten Sie während der Fahrt den Lenker mit beiden Händen fest und lassen Sie die Füße auf den Fußrasten.
–Nehmen Sie keine Veränderungen am Motorrad vor und verwenden Sie nur von KTM freigegebene Teile.
ALLGEMEINE TIPPS UND HINWEISE ZUR INBETRIEBNAHME13
–Wenn Sie Gepäck mitnehmen, ist auf eine sichere Befestigung möglichst nahe an der Fahrzeugmitte und eine gleichmäßige
Gewichtsverteilung auf Vorderrad und Hinterrad zu achten.
Info
Motorräder reagieren empfindlich auf Veränderung der Gewichtsverteilung.
–Das höchstzulässige Gesamtgewicht und die höchstzulässigen Achslasten sind einzuhalten.
Vorgaben
Höchstzulässiges Gesamtgewicht335 kg
Höchstzulässige Achslast vorne145 kg
Höchstzulässige Achslast hinten190 kg
–Motor einfahren.
5.2Motor einfahren
–Während der Einlaufphase die angegebene Motordrehzahl und Motorleistung nicht überschreiten.
Vorgaben
maximale Motordrehzahl
während der ersten 3 Betriebsstunden7.000 1/min
Maximale Motorleistung während der Einfahrzeit
während der ersten 3 Betriebsstunden≤ 50 %
während der nächsten 12 Betriebsstunden≤ 75 %
–Vollgasfahrten vermeiden!
FAHRANLEITUNG14
6FAHRANLEITUNG
Überprüfungen vor jeder Inbetriebnahme
6.1
Info
Beim Betrieb muss das Motorrad in technisch einwandfreiem Zustand sein.
Info
Im Interesse der Fahrsicherheit sollten Sie sich zur Gewohnheit machen, am Motorrad vor jeder Inbetriebnahme eine allgemeine
Überprüfung vorzunehmen.
–Motorölstand kontrollieren. (65)
–Kettenspannung kontrollieren. (35)
–Kettenverschmutzung kontrollieren. (34)
–Reifenzustand kontrollieren. (50)
–Reifenluftdruck kontrollieren. (51)
–Bremsflüssigkeitsstand der Vorderradbremse kontrollieren. (40)
–Bremsflüssigkeitsstand der Hinterradbremse kontrollieren. (44)
–Bremsbeläge der Vorderradbremse kontrollieren. (42)
–Bremsbeläge der Hinterradbremse kontrollieren. (46)
–Bremswirkung überprüfen.
–Kühlflüssigkeitsstand kontrollieren. (57)
–Einstellung und Leichtgängigkeit aller Bedienelemente kontrollieren.
6.2Startvorgang
Gefahr
Vergiftungsgefahr Auspuffgase sind giftig und können zu Bewusstlosigkeit oder zum Tode führen.
–Beim Betrieb des Motors stets für ausreichende Belüftung sorgen, Motor nicht in einem geschlossenen Raum starten oder
laufen lassen.
Hinweis
Motorschaden Hohe Drehzahlen bei kaltem Motor wirken sich negativ auf die Haltbarkeit des Motors aus.
–Motor immer mit niedriger Drehzahl warmfahren.
Info
Wenn das Motorrad schlecht anspringt, kann alter Kraftstoff in der Schwimmerkammer die Ursache sein. Die leicht
entflammbaren Anteile der Kraftstoffe verflüchtigen sich bei längerer Standzeit.
Wenn die Schwimmerkammer mit frischem, zündfähigem Kraftstoff gefüllt ist, wird der Motor sofort anspringen.
Maximal 5 Sekunden ununterbrochen starten. Bis zum nächsten Startversuch mindestens 5 Sekunden warten.
Bedingungen
Stillstand des Motorrades: ≥ 1 Woche
–Schwimmerkammer des Vergasers entleeren. (64)
(450 XC-F, 505 XC-F)
–Drehgriff
(450 SX-F, 505 SX-F)
–Drehgriff
–Motorrad vom Ständer nehmen.
–Getriebe in Leerlauf schalten.
Bedingungen
Motor kalt
–Choke bis zum Anschlag herausziehen.
Bedingungen
Motor warm
–Heissstarthebel ziehen.
1 am Kraftstoffhahn in Stellung ON drehen. (Abbildung 400201-109)
Es kann Kraftstoff vom Tank zum Vergaser fließen.
1 am Kraftstoffhahn in Stellung ON drehen. (Abbildung 400200-109)
Es kann Kraftstoff vom Tank zum Vergaser fließen.
FAHRANLEITUNG15
–E-Starterknopf drücken.
Info
Kein Gas geben.
6.3Anfahren
–Kupplungshebel ziehen, 1. Gang einlegen, Kupplungshebel langsam freigeben und gleichzeitig vorsichtig Gas geben.
6.4Schalten, Fahren
Warnung
Unfallgefahr Zurückschalten bei hoher Motordrehzahl führt zum Blockieren des Hinterrades.
–Nicht bei hoher Motordrehzahl in einen kleineren Gang zurückschalten. Der Motor wird überdreht und das Hinterrad kann
blockieren.
Info
Treten beim Betrieb betriebsunübliche Geräusche auf, ist sofort anzuhalten, der Motor abzustellen und eine autorisierte
KTM-Fachwerkstätte zu kontaktieren.
Der 1. Gang stellt den Anfahr- oder Berggang dar.
–Wenn die Verhältnisse (Steigung, Fahrsituation usw.) es erlauben, können Sie in höhere Gänge schalten. Dazu Gas wegnehmen,
gleichzeitig Kupplungshebel ziehen, nächsten Gang einlegen, Kupplungshebel freigeben und Gas geben.
–Wurde die Chokefunktion aktiviert, ist diese nach dem Erwärmen des Motors zu deaktivieren.
–Nach dem Erreichen der Höchstgeschwindigkeit durch volles Aufdrehen des Gasdrehgriffes, diesen auf 3/4 Gas zurückdrehen; die
Geschwindigkeit verringert sich kaum, der Kraftstoffverbrauch geht jedoch stark zurück.
–Geben Sie immer nur so viel Gas wie der Motor gerade verarbeiten kann - abruptes Aufreißen des Gasdrehgriffes erhöht den
Verbrauch.
–Zum Zurückschalten Motorrad nötigenfalls abbremsen und gleichzeitig Gas wegnehmen.
–Kupplungshebel ziehen und niedrigeren Gang einlegen, Kupplungshebel langsam freigeben und Gas geben bzw. nochmals schalten.
–Stellen Sie den Motor ab, wenn längerer Betrieb im Leerlauf oder im Stand bevorsteht.
Vorgaben
≥ 2 min
–Vermeiden Sie oftmaliges und längeres Schleifen der Kupplung. Dieses erhitzt das Motoröl und damit den Motor und das
Kühlsystem.
–Fahren Sie mit niedriger Drehzahl anstatt mit hoher Drehzahl und schleifender Kupplung.
6.5Abbremsen
Warnung
Unfallgefahr Zu starkes Abbremsen führt zum Blockieren der Räder.
–Die Bremsweise ist der Fahrsituation und den Fahrbahnverhältnissen anzupassen.
Warnung
Unfallgefahr Verringerte Bremswirkung durch schwammigen Druckpunkt der Vorder- bzw. Hinterradbremse.
–Bremssystem in einer autorisierten KTM-Fachwerkstätte überprüfen lassen, nicht weiterfahren.
Warnung
Unfallgefahr Verminderte Bremswirkung durch nasse oder verschmutzte Bremsen.
–Verschmutzte oder nasse Bremsen vorsichtig sauber- bzw. trockenbremsen.
0
FAHRANLEITUNG16
–Auf sandigem, regennassem oder schlüpfrigem Untergrund soll vorwiegend die Hinterradbremse betätigt werden.
–Der Bremsvorgang sollte immer vor Kurvenbeginn abgeschlossen sein. Schalten Sie dabei, der Geschwindigkeit entsprechend, in
einen kleineren Gang.
–Nutzen Sie bei langen Talfahrten die Bremswirkung des Motors. Schalten Sie dazu einen oder zwei Gänge zurück, überdrehen Sie
jedoch den Motor nicht. So brauchen sie wesentlich weniger zu bremsen und die Bremsen werden nicht überhitzt.
6.6Anhalten, Parken
Warnung
Verbrennungsgefahr Einige Motorradteile werden beim Betrieb des Motorrades sehr heiß.
–Heiße Teile wie z.B. Auspuffanlage, Kühler, Motor, Stoßdämpfer und Bremsen nicht berühren. Bevor mit Arbeiten an diesen
Teilen begonnen wird, Teile abkühlen lassen.
Hinweis
Beschädigungsgefahr Beschädigungsgefahr durch Wegrollen oder Umfallen des Motorrades.
–Das Motorrad immer auf festem und ebenem Untergrund abstellen.
Hinweis
Brandgefahr Bestimmte Bauteile (Motor, Kühler und Auspuffanlage) werden beim Betrieb sehr heiß.
–Motorrad nicht an Stellen mit leicht brennbaren und/oder entzündlichen Materialien abstellen.
–Motorrad abbremsen und Getriebe auf Leerlauf schalten.
–Zum Abstellen des Motors bei Leerlaufdrehzahl des Motors Kurzschlusstaster drücken, bis der Motor stillsteht.
–Kraftstoffhahn schließen, Motorrad auf festem Untergrund parken.
6.7Kraftstoff tanken
Gefahr
Brandgefahr Kraftstoff ist leicht entflammbar.
–Motorrad nicht in der Nähe von offenen Flammen bzw. brennenden Zigaretten tanken und den Motor immer abstellen.
Darauf achten, dass kein Kraftstoff insbesondere auf heiße Teile des Motorrads verschüttet wird. Verschütteten Kraftstoff
sofort aufwischen.
–Der im Kraftstofftank vorhandene Kraftstoff dehnt sich bei Erwärmung aus und kann bei Überfüllung austreten. Angaben
zum Kraftstoff tanken beachten.
Warnung
Vergiftungsgefahr Kraftstoff ist giftig und gesundheitsschädlich.
–Kraftstoff nicht mit Haut, Augen und Kleidung in Berührung bringen. Kraftstoffdämpfe nicht einatmen. Bei Augenkontakt
sofort mit Wasser spülen und einen Arzt aufsuchen. Kontaktierte Hautstellen sofort mit Wasser und Seife reinigen. Wurde
Kraftstoff verschluckt, sofort einen Arzt aufsuchen. Mit Kraftstoff kontaktierte Bekleidung wechseln.
Warnung
Umweltgefährdung Unsachgemäßer Umgang mit Kraftstoff gefährdet die Umwelt.
–Kraftstoff darf nicht in das Grundwasser, den Boden oder in die Kanalisation gelangen.
–Tankverschluss öffnen. (9)
00
–Kraftstofftank bis maximal an das Maß
Vorgaben
Maß
A:35mm
A mit Kraftstoff auffüllen.
AA
Superkraftstoff bleifrei (84)
Superkraftstoff bleifrei (84)
400214-10
Tankinhalt8,2 l (450 SX-F,
505 SX-F)
9,2 l (450 XC-F,
505 XC-F)
–Tankverschluss schließen. (10)
SCHMIER- UND WARTUNGSTABELLE17
7SCHMIER-UNDWARTUNGSTABELLE
Wichtige Wartungsarbeiten, die durch eine autorisierte KTM-Fachwerkstätte durchgeführt werden müssen.
7.1
nach 3
Betriebsstunden /
20 Liter Kraftstoff
alle 10
Betriebsstunden
/ 70 Liter
Kraftstoff / nach
jedem Rennen
MotorMotoröl und Ölfilter wechseln, Ölsieb reinigen. (65)••
Zündkerze erneuern.•
Ventilspiel kontrollieren ggf. einstellen.••
Motorbefestigungsschrauben auf festen Sitz kontrollieren.••
Zündkerzenstecker reinigen und auf festen Sitz kontrollieren.••
Schraube vom Schalthebel auf festen Sitz kontrollieren.••
VergaserVergasermanschetten auf Risse und Dichtheit kontrollieren.•
Entlüftungsschläuche auf Beschädigung und knickfreie Verlegung
••
kontrollieren.
Leerlauf kontrollieren.••
AnbauteileKühlsystem auf Dichtheit kontrollieren.••
Frostschutz und Kühlflüssigkeitsstand kontrollieren. (57)••
Auspuffanlage auf Dichtheit und korrekte Aufhängung kontrollie-
ren.
Bowdenzüge auf Beschädigung, Leichtgängigkeit und knickfreie
••
Verlegung kontrollieren.
Flüssigkeitsstand der hydraulischen Kupplung kontrollieren.
••
(62)
Luftfilter reinigen. (61)••
Kabel auf Beschädigung und knickfreie Verlegung kontrollieren.•
BremsenBremsbeläge der Vorderradbremse kontrollieren. (42)••
Bremsbeläge der Hinterradbremse kontrollieren. (46)••
Bremsscheiben kontrollieren. (39)••
Bremsflüssigkeitsstand der Vorderradbremse kontrollieren.
••
(40)
Bremsflüssigkeitsstand der Hinterradbremse kontrollieren.
••
(44)
Bremsleitungen auf Beschädigung und Dichtheit kontrollieren.••
Leerweg am Handbremshebel kontrollieren. (40)••
Leerweg am Fußbremshebel kontrollieren. (44)••
Funktion der Bremsanlage kontrollieren.••
Schrauben und Führungsbolzen der Bremsanlage auf festen Sitz
••
kontrollieren.
FahrwerkFederbein und Gabel auf Dichtheit und Funktion kontrollieren.••
Staubmanschetten der Gabelbeine reinigen. (26)•
Gabelbeine entlüften. (26)•
Schwingarmlagerung kontrollieren.•
Steuerkopflagerspiel kontrollieren. (27)••
Alle Fahrwerksschrauben auf festen Sitz kontrollieren.••
RäderSpeichenspannung kontrollieren. (51)••
Felgenschlag kontrollieren.••
Reifenzustand kontrollieren. (50)••
Reifenluftdruck kontrollieren. (51)••
Kettenverschleiß kontrollieren. (36)••
Kettenspannung kontrollieren. (35)••
Kette reinigen. (34)••
Radlager auf Spiel kontrollieren.••
Einstellschrauben der Kettenspanner reinigen und fetten.••
alle 30
Betriebsstunden
/ 210 Liter
Kraftstoff
•
SCHMIER- UND WARTUNGSTABELLE18
7.2Wichtige Wartungsarbeiten, die durch eine autorisierte KTM-Fachwerkstätte durchgeführt werden müssen. (als
Zusatzauftrag)
alle 10 Be-
triebsstunden
/ 70 Liter
Kraftstoff /
nach jedem
alle 20
Betriebsstunden /
140 Liter
Kraftstoff
alle 40
Betriebsstunden /
270 Liter
Kraftstoff
jährlichalle 2 Jahre
Rennen
Gabel vollständig warten.•
Federbein vollständig warten.•
Steuerkopflager schmieren. (31)•
Vergaser reinigen und einstellen.•
Elektrische Kontakte und Schalter mit Kontaktspray behan-
ren.
Länge Bypassventilfeder kontrollieren.•
Glasfasergarnfüllung des Enddämpfers wechseln. (60)•
Dichtmanschetten Fußbremszylinder erneuern.•
Vergaserbauteile kontrollieren.•
7.3Durchführung von dringenden Kontroll- und Pflegearbeiten durch den Fahrer.
Bedingungen:
Bei Geländeeinsatz
nach Bedarf
Motorölstand kontrollieren. (65)•
Bremsflüssigkeitsstand der Vorderradbremse kontrollieren. (40)•
Bremsflüssigkeitsstand der Hinterradbremse kontrollieren. (44)•
Bremsbeläge der Vorderradbremse kontrollieren. (42)•
Bremsbeläge der Hinterradbremse kontrollieren. (46)•
Bowdenzüge kontrollieren und einstellen.•
Gabelbeine entlüften. (26)•
Staubmanschetten der Gabelbeine reinigen. (26)•
Kette reinigen. (34)•
Kettenspannung kontrollieren. (35)•
SCHMIER- UND WARTUNGSTABELLE19
Bedingungen:
Bei Geländeeinsatz
nach Bedarf
Kettenverschleiß kontrollieren. (36)•
Kettenrad / Kettenritzel auf Verschleiß kontrollieren. (36)•
Luftfilter reinigen. (61)•
Reifenluftdruck kontrollieren. (51)•
Reifenzustand kontrollieren. (50)•
Kühlflüssigkeitsstand kontrollieren. (57)•
Schwimmerkammer des Vergasers entleeren. (64)•
Leichtgängigkeit aller Bedienelemente kontrollieren.•
Bremswirkung kontrollieren.•
Alle Schrauben, Muttern und Schlauchschellen regelmäßig auf festen Sitz kontrollieren.•
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR20
8WARTUNGSARBEITENAN FAHRGESTELLUND MOTOR
Motorrad aufbocken
8.1
Hinweis
Beschädigungsgefahr Beschädigungsgefahr durch Wegrollen oder Umfallen des
Motorrades.
–Das Motorrad immer auf festem und ebenem Untergrund abstellen.
–Motorrad am Rahmen unterhalb des Motors aufbocken. Die Räder dürfen den Boden
nicht mehr berühren.
Montageständer (54829055000)
500074-01
8.2Motorrad vom Montageständer nehmen
Hinweis
Beschädigungsgefahr Beschädigungsgefahr durch Wegrollen oder Umfallen des Motorrades.
–Das Motorrad immer auf festem und ebenem Untergrund abstellen.
–Motorrad vom Montageständer nehmen.
–Montageständer entfernen.
–Motorrad gegen Umfallen sichern.
8.3Fahrwerksgrundeinstellung zum Fahrergewicht kontrollieren
Info
Bei der Fahrwerksgrundeinstellung zuerst das Federbein und danach die Gabel einstellen.
Um optimale Fahreigenschaften des Motorrades zu erzielen und um Beschädigungen an Gabel, Federbein, Schwingarm und Rahmen
zu vermeiden, muss die Grundeinstellung der Federungskomponenten zu Ihrem Körpergewicht passen.
KTM Offroad-Motorräder sind im Auslieferungszustand auf ein Standard Fahrergewicht (mit kompletter Schutzkleidung) eingestellt.
Standard Fahrergewicht75…85 kg
Wenn Ihr Gewicht außerhalb dieses Bereiches liegt, müssen Sie die Grundeinstellung der Federungskomponenten entsprechend
anpassen.
Kleinere Gewichtsabweichungen können durch Ändern der Federvorspannung ausgeglichen werden, bei größeren Abweichungen müssen
entsprechende Federn montiert werden.
8.4Druckstufendämpfung Federbein
Das Federbein verfügt über die Möglichkeit, im Low- und High Speed Bereich die Druckstufendämpfung getrennt abzustimmen (Dual
Compression Control).
Die Bezeichnung Low- und High Speed ist auf die Bewegung des Federbeins beim Einfedern und nicht auf die Fahrtgeschwindigkeit
des Motorrades bezogen.
Die Low- und High Speed Technik arbeitet übergreifend.
8.5Druckstufendämpfung High Speed des Federbeins einstellen
Gefahr
Unfallgefahr Das Federbein steht unter hohem Druck.
–Das Federbein ist mit hochverdichtetem Stickstoff gefüllt, daher niemals das Federbein zerlegen oder Wartungsarbeiten
selbst durchführen.
Info
Die High Speed Einstellung zeigt ihre Wirkung beim schnellen Einfedern des Federbeins.
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR21
–Einstellschraube 1 mit einem Ringschlüssel bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn
drehen.
Info
Verschraubung 2 nicht lösen!
–Dem Federbeintyp entsprechende Anzahl von Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn
zurückdrehen.
Vorgaben
400208-10
8.6Druckstufendämpfung Low Speed des Federbeins einstellen
Druckstufendämpfung High Speed (450 SX-F, 505 SX-F)
Drehen im Uhrzeigersinn erhöht die Dämpfung, drehen gegen den Uhrzeigersinn verringert die Dämpfung.
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR22
8.7Zugstufendämpfung des Federbeins einstellen
Gefahr
Unfallgefahr Das Federbein steht unter hohem Druck.
–Das Federbein ist mit hochverdichtetem Stickstoff gefüllt, daher niemals das Federbein zerlegen oder Wartungsarbeiten
selbst durchführen.
–Einstellschraube 1 bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen.
Info
Verschraubung 2 nicht lösen!
–Dem Federbeintyp entsprechende Anzahl von Klicks gegen den Uhrzeigersinn
zurückdrehen.
Vorgaben
Zugstufendämpfung (450 SX-F, 505 SX-F)
400210-10
Komfort25 Klicks
Standard23 Klicks
Sport22 Klicks
Zugstufendämpfung (450 XC-F, 505 XC-F)
Standard23 Klicks
Info
Drehen im Uhrzeigersinn erhöht die Dämpfung, drehen gegen den Uhrzeigersinn verringert die Dämpfung beim Ausfedern.
8.8Maß Hinterrad entlastet ermitteln
–Motorrad aufbocken. (20)
–Messen Sie möglichst senkrecht die Entfernung zwischen der Hinterradachse und einem Fixpunkt - z.B. eine Markierung an der
Seitenverkleidung.
00AA
A.
–Maß A Hinterrad entlastet ermitteln. (22)
–Bitten Sie einen Helfer das Motorrad senkrecht zu halten.
–Messen Sie erneut den Abstand zwischen der Hinterradachse und dem Fixpunkt.
–Notieren Sie den Wert als Maß
B.
–Notieren Sie den Wert als Maß
–Motorrad vom Montageständer nehmen. (20)
8.9Statischen Durchhang des Federbeins kontrollieren
Info
Der statische Durchhang ist die Differenz der Maße A und B.
–Kontrollieren Sie den statischen Durchhang.
Statischer Durchhang33 mm
> Wenn der statische Durchhang kleiner oder größer als das angegebene Maß ist:
–Federvorspannung des Federbeins einstellen. (23)
000BB
400221-10
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR23
8.10Fahrtdurchhang des Federbeins kontrollieren
–Maß A Hinterrad entlastet ermitteln. (22)
–Mit Hilfe einer Person, die das Motorrad hält, setzen Sie sich mit kompletter
Schutzkleidung in normaler Sitzposition (Füße auf den Fußrasten) auf das Motorrad
und wippen einige Male auf und nieder, damit sich die Hinterradaufhängung
00AA
CC
400222-10
einpegelt.
–Eine andere Person misst nun erneut den Abstand zwischen der Hinterradachse und
dem Fixpunkt.
–Notieren Sie den Wert als Maß
C.
Info
Der Fahrtdurchhang ist die Differenz der Maße A und C.
–Kontrollieren Sie den Fahrtdurchhang.
Fahrtdurchhang (450 SX-F, 505 SX-F)107 mm
Fahrtdurchhang (450 XC-F, 505 XC-F)110 mm
> Wenn der Fahrtdurchhang vom angegebenen Maß abweicht:
–Fahrtdurchhang einstellen. (24)
8.11Federvorspannung des Federbeins einstellen x
Gefahr
Unfallgefahr Das Federbein steht unter hohem Druck.
–Das Federbein ist mit hochverdichtetem Stickstoff gefüllt, daher niemals das Federbein zerlegen oder Wartungsarbeiten
selbst durchführen.
Info
Bevor Sie die Federvorspannung ändern, sollten Sie sich die aktuelle Einstellung notieren - z.B. Federlänge messen.
Die Federrate ist an der Feder-Außenseite angeführt.
–Federbein einbauen. (24)
–Statischen Durchhang des Federbeins kontrollieren. (22)
–Zugstufendämpfung des Federbeins einstellen. (22)
8.13Federbein ausbauen x
–Motorrad aufbocken. (20)
–Schraube 1 entfernen und das Hinterrad mit dem Schwingarm so weit absenken,
dass sich das Hinterrad noch drehen lässt. Hinterrad in dieser Position fixieren.
–Schraube
2 entfernen, Spritzschutz 3 zur Seite drücken und Federbein entnehmen.
8.14Federbein einbauen x
400249-10
400249-11
–Teile auf Beschädigungen und Verschleiß kontrollieren.Beschädigte bzw.
verschlissene Teile erneuern.
–Spritzschutz
1 zur Seite drücken und Federbein positionieren. Schraube 2
montieren und festziehen.
Vorgaben
Schraube Feder-
M1280 NmLoctite
®
243™ (86)
bein oben
–Schraube
3 montieren und festziehen.
Vorgaben
Schraube Feder-
M1280 NmLoctite
®
243™ (86)
bein unten
Info
Das Schwenklager für das Federbein am Schwingarm ist teflonbeschichtet.
Es darf weder mit Fett noch mit anderen Gleitmitteln geschmiert werden.
Schmiermittel lösen die Teflonbeschichtung auf, wodurch die Lebensdauer
drastisch verkürzt wird.
–Motorrad vom Montageständer nehmen. (20)
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR25
8.15Grundeinstellung der Gabel kontrollieren
Info
Bei der Gabel kann aus verschiedenen Gründen kein exakter Fahrtdurchhang festgelegt werden.
Kleinere Abweichungen Ihres Körpergewichtes können wie beim Federbein durch die
Federvorspannung ausgeglichen werden.
Wenn Ihre Gabel aber öfter durchschlägt (harter Endanschlag beim Einfedern) müssen
unbedingt härtere Gabelfedern montiert werden, um Beschädigungen an Gabel und
Rahmen zu vermeiden.
400189-01
8.16Druckstufendämpfung der Gabel einstellen
Info
Die hydraulische Druckstufendämpfung bestimmt das Verhalten beim Einfedern der Gabel.
–Einstellschrauben 1 bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen.
Info
Die Einstellschrauben 1 befinden sich am oberen Ende der Gabelbeine.
Die Einstellung an beiden Gabelbeinen gleichmäßig vornehmen.
–Dem Gabeltyp entsprechende Anzahl von Klicks gegen den Uhrzeigersinn zurück-
drehen.
Vorgaben
400206-10
Druckstufendämpfung (450 SX-F, 505 SX-F)
Komfort16 Klicks
Standard14 Klicks
Sport12 Klicks
Druckstufendämpfung (450 XC-F, 505 XC-F)
Standard20 Klicks
Info
Drehen im Uhrzeigersinn erhöht die Dämpfung, drehen gegen den Uhrzeigersinn verringert die Dämpfung beim Einfedern.
8.17Zugstufendämpfung der Gabel einstellen
Info
Die hydraulische Zugstufendämpfung bestimmt das Verhalten beim Ausfedern der Gabel.
400207-10
–Schutzkappen 1 abnehmen.
–Einstellschrauben
2 bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn drehen.
Info
Die Einstellschrauben 2 befinden sich am unteren Ende der Gabelbeine.
Die Einstellung an beiden Gabelbeinen gleichmäßig vornehmen.
WARTUNGSARBEITEN AN FAHRGESTELL UND MOTOR26
–Dem Gabeltyp entsprechende Anzahl von Klicks gegen den Uhrzeigersinn zurück-
drehen.
Vorgaben
Zugstufendämpfung (450 SX-F, 505 SX-F)
Komfort22 Klicks
Standard21 Klicks
Sport21 Klicks
Zugstufendämpfung (450 XC-F, 505 XC-F)
Standard21 Klicks
Info
Drehen im Uhrzeigersinn erhöht die Dämpfung, drehen gegen den Uhrzeigersinn verringert die Dämpfung beim Ausfedern.
–Schutzkappen
8.18Gabelbeine entlüften
–Motorrad aufbocken. (20)
–Entlüftungsschrauben 1 kurz entfernen.
–Entlüftungsschrauben montieren und festziehen.
–Motorrad vom Montageständer nehmen. (20)
400248-10
8.19Staubmanschetten der Gabelbeine reinigen
–Motorrad aufbocken. (20)
–Gabelschutz lösen. (27)
–Staubmanschetten 1 an beiden Gabelbeinen nach unten schieben.
1 montieren.
Eventuell vorhandener Überdruck aus dem Gabelinneren entweicht.
Info
Die Staubmanschetten sollen Staub und groben Schmutz vom Gabelholm
abstreifen. Mit der Zeit kann Schmutz hinter die Staubmanschetten
gelangen. Wird dieser Schmutz nicht entfernt, können die dahinter liegenden
Öldichtringe undicht werden.
500088-10
Warnung
Unfallgefahr Verringerte Bremswirkung durch Öl oder Fett auf den Brems-
scheiben.
–Bremsscheiben unbedingt öl- und fettfrei halten, bei Bedarf mit
Bremsenreiniger behandeln.
–Staubmanschette und Gabelinnenrohr an beiden Gabelbeinen reinigen und einölen.
Universal Ölspray (86)
–Staubmanschetten in die Einbaulage zurückdrücken.
–Überflüssiges Öl entfernen.
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