Dieses Projektierungshandbuch für Danfoss VLT® AQUA
Drive-Frequenzumrichter ist vorgesehen für:
Projektingenieure und Anlagenbauer
•
Planer
•
Anwendungs- und Produktspezialisten
•
Das Projektierungshandbuch enthält technische Informationen zu den Möglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters zur Integration in Systeme zur
Motorsteuerung und -überwachung.
Das Projektierungshandbuch hat den Zweck, Informationen
zum Anlagendesign und notwendige Daten für die
Integration des Frequenzumrichters in Anwendungen zu
liefern. Das Projektierungshandbuch ermöglicht die
Auswahl der passenden Frequenzumrichter und Optionen
für Anwendungen und Installationen.
Die Verfügbarkeit aller detaillierten Produktinformationen
in der Projektierungsphase ist für die Entwicklung einer
ausgereiften Anlage mit optimaler Funktionalität und
Effizienz sehr hilfreich.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
1.2
Organisation
Kapitel 1 Einführung: Der allgemeine Zweck des Projektierungshandbuchs und Übereinstimmung mit internationalen
Richtlinien.
Kapitel 2 Produktübersicht: Interner Aufbau und Funktionen
des Frequenzumrichters sowie dessen Eigenschaften im
Betrieb.
Kapitel 3 Systemintegration: Umgebungsbedingungen; EMV,
Oberschwingungen und Erdableitstrom; Netzanschluss;
Motoren und Motoranschlüsse; andere Anschlüsse;
mechanische Planung; und Beschreibungen der
verfügbaren Optionen und des verfügbaren Zubehörs.
Kapitel 4 Anwendungsbeispiele: Beispiele für Produktanwendungen und Nutzungsrichtlinien.
Kapitel 6 Typencode und Auswahl
von Geräten und Optionen zur bestimmungsgemäßen
Verwendung der Anlage.
Kapitel 7 Technische Daten: Eine Zusammenstellung von
technischen Daten im Tabellen- und Grafikformat.
Kapitel 8 Anhang – Ausgewählte Zeichnungen: Eine
Zusammenstellung grafischer Darstellungen von Netz- und
Motoranschlüssen, Relaisanschlüssen und Kabeleinführungen.
: Verfahren zur Bestellung
1.3 Zusätzliche Materialien
Es stehen weitere Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen
helfen, den erweiterten Betrieb sowie die erweiterte
Programmierung und Konformität mit allen einschlägigen
Normen für Frequenzumrichter zu verstehen:
®
Das VLT
•
diesem Handbuch als Produkthandbuch
bezeichnet) stellt Ihnen detaillierte Informationen
zur Installation und Inbetriebnahme des Frequenzumrichters zur Verfügung.
Das VLT
•
handbuch enthält die notwendigen Informationen
für die Integration des Frequenzumrichters in eine
Anlage.
Das VLT® AQUA Drive FC 202-Programmier-
•
handbuch (in diesem Handbuch als
Programmierhandbuch bezeichnet) enthält
umfassende Informationen für die Arbeit mit
Parametern sowie viele Anwendungsbeispiele.
Das VLT
•
eine Beschreibung zur Verwendung von Danfoss
Frequenzumrichtern in Anwendungen mit funktionaler Sicherheit. Dieses Handbuch ist im
Lieferumfang des Frequenzumrichters enthalten,
wenn die STO-Option vorhanden ist.
Das Projektierungshandbuch für VLT®-Bremswider-
•
stände enthält eine Beschreibung zur optimalen
Auswahl von Bremswiderständen.
Sie können zusätzliche Veröffentlichungen und
Handbücher herunterladen unter danfoss.com/Product/
Für die Frequenzumrichter stehen Optionsmodule zur
Wenden Sie sich für weitere Informationen an einen
Danfoss-Händler oder besuchen Sie www.danfoss.com .
Verfügung, die einige der in diesen Dokumenten
enthaltenen Informationen ändern können. Bitte prüfen
Sie die Anleitungen dieser Optionsmodule auf besondere
Anforderungen.
LCPLocal Control Panel (LCP Bedieneinheit)
lsbLeast Significant Bit (geringstwertiges Bit)
mMeter
mAMilliampere
MCMMille Circular Mil
MCTMotion Control Tool
mHInduktivität in Millihenry
minMinute
msMillisekunden
msbMost Significant Bit (höchstwertiges Bit)
η
VLT
Der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters ist
definiert als das Verhältnis zwischen Leistungs-
abgabe und Leistungsaufnahme.
nFKapazität in Nanofarad
LCP 101Numerisches LCP-Bedienteil
NmNewtonmeter
n
s
Online-/OfflineParameter
P
br,cont.
Synchrone Motordrehzahl
Änderungen der Online-Parameter sind sofort
nach Änderung des Datenwertes wirksam.
Nennleistung des Bremswiderstands
(Durchschnittsleistung bei kontinuierlichem
Bremsen).
PCBLeiterplatte
PCDProcess Data (Prozessdaten)
PELV PELV (Schutzkleinspannung - Protective Extra
Low Voltage)
P
m
Nenn-Ausgangsleistung des Frequenzum-
richters als hohe Überlast (HO).
P
M,N
Motornennleistung
PM MotorPermanentmagnetmotor
PID-ProzessDer PID-Regler sorgt dafür, dass Drehzahl,
Druck, Temperatur usw. konstant gehalten
werden.
R
br,nom
Der Nenn-Widerstandswert, mit dem an der
Motorwelle für eine Dauer von 1 Minute eine
Bremsleistung von 150/160 % gewährleistet
wird.
RCD Fehlerstromschutzschalter
rückspeisefähigGeneratorische Klemmen
R
min
Zulässiger Mindestwert des Frequenzum-
richters für den Bremswiderstand
EFFEffektivwert
U/min [UPM]Umdrehungen pro Minute
R
Nummerierte Listen zeigen Vorgehensweisen.
Grafische Aufzählungszeichen zeigen weitere Informationen
und Beschreibung der Abbildungen.
Kursivschrift bedeutet:
•
•
•
•
Alle Abmessungen sind in mm (Zoll) angegeben.
* kennzeichnet die Werkseinstellung eines Parameters.
Folgende Symbole kommen in diesem Dokument zum
Einsatz:
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann.
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittleren Verletzungen führen kann. Die
Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
1.5 Definitionen
Bremswiderstand
Der Bremswiderstand kann die im generatorischen Betrieb
erzeugte Energie aufnehmen. Während des generatorischen Betriebs erhöht sich die Zwischenkreisspannung.
Ein Bremschopper stellt sicher, dass die generatorische
Energie an den Bremswiderstand übertragen wird.
Motorfreilauf
Die Motorwelle dreht im Motorfreilauf. Kein Drehmoment
am Motor.
CT-Kennlinie
Konstante Drehmomentkennlinie; wird für Anwendungen
wie Förderbänder, Verdrängungspumpen und Krane
eingesetzt.
Initialisieren
Bei der Initialisierung (Parameter 14-22 Betriebsart) werden
die Werkseinstellungen des Frequenzumrichters wiederhergestellt.
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb
Der Aussetzbetrieb bezieht sich auf eine Abfolge von
Arbeitszyklen. Jeder Zyklus besteht aus einem Belastungsund einem Entlastungszeitraum. Der Betrieb kann ein
Aussetzbetrieb oder eine Pausenzeit sein.
Leistungsfaktor
Der Wirkleistungsfaktor (Lambda) berücksichtigt alle
Oberschwingungen und ist immer kleiner als der
Leistungsfaktor (cosphi), der nur die 1. Oberschwingung
von Strom und Spannung berücksichtigt.
P kW
cosϕ =
P kVA
Cosphi wird auch als Verschiebungsleistungsfaktor
bezeichnet.
Lambda und Cosphi sind für Danfoss VLT®-Frequenzumrichter in Kapitel 7.2 Netzversorgung aufgeführt.
Der Leistungsfaktor gibt an, wie stark ein Frequenzumrichter die Netzversorgung belastet.
Je niedriger der Leistungsfaktor, desto höher der I
gleicher kW-Leistung.
Darüber hinaus weist ein hoher Leistungsfaktor darauf hin,
dass der Oberschwingungsstrom sehr niedrig ist.
Alle Danfoss-Frequenzumrichter verfügen über eingebaute
Zwischenkreisdrosseln, die einen hohen Leistungsfaktor
erzielen und die gesamte Spannungsverzerrung THD der
Netzversorgung deutlich reduzieren.
Parametersatz
Sie können die Parametereinstellungen in vier Parametersätzen speichern. Sie können zwischen den vier
Parametersätzen wechseln oder einen Satz bearbeiten,
während ein anderer Satz gerade aktiv ist.
Schlupfausgleich
Der Frequenzumrichter gleicht den belastungsabhängigen
Motorschlupf aus, indem er unter Berücksichtigung des
Motorersatzschaltbildes und der gemessenen Motorlast die
Ausgangsfrequenz anpasst (nahezu konstante
Motordrehzahl).
SLC ist eine Folge benutzerdefinierter Aktionen, die der
Frequenzumrichter ausführt, wenn die SLC die zugehörigen
benutzerdefinierten Ereignisse als TRUE (WAHR) auswertet.
(Parametergruppe 13-** Smart Logic).
Frequenzumrichter-Standardbus
Schließt RS485-Bus mit FC-Protokoll oder MC-Protokoll ein.
Siehe Parameter 8-30 FC-Protokoll.
Thermistor
Ein temperaturabhängiger Widerstand, mit dem die
Temperatur des Frequenzumrichters oder des Motors
überwacht wird.
Abschaltung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, z. B. bei einer
Übertemperatur des Frequenzumrichters oder wenn der
Frequenzumrichter den Motor, Prozess oder Mechanismus
schützt. Der Neustart ist nicht möglich, bis Sie die Fehlerursache behoben und den Alarmzustand quittiert haben.
Beenden Sie den Abschaltungszustand durch:
Betätigung der Taste „Reset“ oder
•
Programmierung des Frequenzumrichters zum
•
automatischen Quittieren
Sie dürfen die Abschaltung nicht zu Zwecken der
Personensicherheit verwenden.
Abschaltblockierung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, wenn sich der
Frequenzumrichter selbst schützt und ein Eingriff
erforderlich ist, z. B. bei einem Kurzschluss am Ausgang
des Frequenzumrichters. Sie können eine Abschaltblockierung nur durch Unterbrechen der Netzversorgung,
Beheben der Fehlerursache und erneuten Anschluss des
Frequenzumrichters aufheben. Der Neustart wird verzögert,
bis der Fehlerzustand über die [Reset]-Taste am LCP
quittiert wird. Sie dürfen die Abschaltung nicht zu
Zwecken der Personensicherheit verwenden.
VT-Kennlinie
Variable Drehmomentkennlinie; typisch bei Anwendungen
mit quadratischem Lastmomentverlauf über den Drehzahlbereich, z. B. Kreiselpumpen und Lüfter.
1.6
Dokument- und Softwareversion
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen.
Projektierungshandbuch
1.7
Zulassungen und Zertifizierungen
Frequenzumrichter werden in Übereinstimmung mit den in
diesem Abschnitt beschriebenen Richtlinien konstruiert.
Weitere Informationen zu den Zulassungen und Zertifizierungen finden Sie im Downloadbereich unter http://
Das CE-Zeichen (Communauté Européenne) zeigt an, dass
der Hersteller des Produkts alle relevanten EU-Richtlinien
einhält. Die geltenden EU-Richtlinien zu Ausführung und
Konstruktion des Frequenzumrichters sind in Tabelle 1.3
aufgeführt.
HINWEIS
Über die Qualität eines Produkts sagt die CEKennzeichnung nichts aus. Auch gibt sie keinen
Aufschluss zu technischen Spezifikationen.
HINWEIS
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein.
Konformitätserklärungen sind auf Anfrage erhältlich.
1.7.1.1
Die Niederspannungsrichtlinie gilt für alle elektrischen
Geräte im Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–
1600 V DC.
Der Zweck der Richtlinie ist die Gewährleistung der
Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn die elektrischen
Niederspannungsrichtlinie
Page 14
Einführung
VLT® AQUA Drive FC 202
1
Betriebsmittel bei ordnungsgemäßer Installation und
Wartung bestimmungsgemäß verwendet werden.
1.7.1.2 EMV-Richtlinie
Der Zweck der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit) ist die Reduzierung elektromagnetischer
Störungen und die Steigerung der Störfestigkeit der
elektrischen Geräte und Installationen. Die grundlegende
Schutzanforderung der EMV-Richtlinie 2004/108/EG gibt
vor, dass Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, bei einer ordnungsmäßigen
Installation und Wartung sowie einer bestimmungsgemäßen Verwendung so ausgelegt sein müssen, dass ihre
erreichten elektromagnetischen Störungen begrenzt sind
und die Betriebsmittel eine bestimmte Störfestigkeit
aufweisen.
Elektrische Geräte, die alleine oder als Teil einer Anlage
verwendet werden, müssen eine CE-Kennzeichnungen
tragen. Anlagen müssen nicht über eine CE-Kennzeichnung
verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen
der EMV-Richtlinie entsprechen.
1.7.1.3
Der Zweck der Maschinenrichtlinie ist die Gewährleistung
der Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn die mechanischen
Betriebsmittel bestimmungsgemäß verwendet werden. Die
Maschinenrichtlinie bezieht sich auf Maschinen, die aus
einem Aggregat mehrerer zusammenwirkender
Komponenten oder Betriebsmittel bestehen, von denen
mindestens eine(s) mechanisch beweglich ist.
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein. Frequenzumrichter ohne Sicherheitsfunktion fallen nicht unter die
Maschinenrichtlinie. Wird ein Frequenzumrichter jedoch in
ein Maschinensystem integriert, so stellt Danfoss Informationen zu Sicherheitsaspekten des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Wenn Frequenzumrichter in Maschinen mit mindestens
einem beweglichen Teil eingesetzt werden, muss der
Maschinenhersteller eine Erklärung zur Verfügung stellen,
die die Übereinstimmung mit allen relevanten gesetzlichen
Bestimmungen und Sicherheitsrichtlinien bestätigt.
1.7.1.4
Die Ökodesignrichtlinie ist die europäische Richtlinie zur
umweltgerechten Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte. Die Richtlinie legt die Anforderungen an die
umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte einschließlich Frequenzumrichtern fest Die
Richtlinie hat eine verbesserte Energieeffizienz und
Maschinenrichtlinie
EU-Ökodesignrichtlinie
allgemeine Umweltverträglichkeit von Elektrogeräten bei
gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung zum Ziel. Die Einflüsse der
energieverbrauchsrelevanten Produkte auf die Umwelt
umfassen den Energieverbrauch über die gesamte Produktlebensdauer.
Die C-Tick-Kennzeichnung zeigt eine Übereinstimmung mit
den relevanten technischen Standards zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) an. Die C-Tick-Konformität ist
für die Markteinführung elektrischer und elektronischer
Geräte auf dem Markt in Australien und Neuseeland
erforderlich.
Die C-Tick-Richtlinie befasst sich mit leitungsgeführter und
abgestrahlter Störaussendung. Wenden Sie für Frequenzumrichter die in EN/IEC 61800-3 angegebenen
Störaussendungsbeschränkungen an.
Eine Konformitätserklärung ist auf Anfrage erhältlich.
UL-Konformität
1.7.3
UL-gelistet
Abbildung 1.3 UL
HINWEIS
Frequenzumrichter mit Betriebsspannungen von 525 bis
690 V sind nicht nach UL-Anforderungen zertifiziert.
Der Frequenzumrichter erfüllt die Anforderungen der
UL508C bezüglich der thermischen Sicherung. Weitere
Informationen finden Sie unter Kapitel 2.6.2 ThermischerMotorschutz.
1.7.4
Konformität mit Richtlinien in der
Schifffahrt
Einheiten mit der Schutzart IP55 oder höher verhindern
Funkenbildung und werden in Übereinstimmung mit dem
Europäischen Übereinkommen über die internationale
Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen
(ADN) als elektrisches Betriebsmittel mit begrenzter
Explosionsgefahr eingestuft.
1.8
1.8.1 Allgemeine Leitlinien zur Sicherheit
Sicherheit
1
1
Wählen Sie www.danfoss.com für zusätzliche Informationen
zu Zulassungen für Schifffahrtsanwendungen auf.
Bei Geräten mit der Schutzart IP20, IP21 oder IP54
verhindern Sie Funkenbildung wie folgt:
Installieren Sie keinen Netzschalter
•
Vergewissern Sie sich, dass Parameter 14-50 EMV-
•
Filter auf [1] Ein eingestellt ist.
Entfernen Sie alle Relaisstecker mit der
•
Kennzeichnung RELAIS. Siehe Abbildung 1.4.
Kontrollieren Sie, welche Relaisoptionen installiert
•
sind, falls vorhanden. Die einzige zulässige
Relaisoption ist die erweiterte Relais-Optionskarte
VLT® MCB 113.
Frequenzumrichter enthalten Hochspannungskomponenten
und können bei unsachgemäßer Handhabung tödliche
Verletzungen verursachen. Nur qualifiziertes Fachpersonal
darf dieses Gerät installieren oder bedienen. Reparaturarbeiten dürfen erst begonnen werden, wenn der
Frequenzumrichter vom Netz getrennt und der festgelegte
Zeitraum für die Entladung gespeicherter elektrischer
Energie verstrichen ist.
Für einen sicheren Betrieb des Frequenzumrichters ist die
strikte Befolgung von Sicherheitsmaßnahmen und hinweisen unbedingt erforderlich.
Qualifiziertes Personal
1.8.2
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Frequenzumrichters setzt fachgerechten und zuverlässigen Transport
voraus. Lagerung, Installation, Bedienung und Instandhaltung müssen diese Anforderungen ebenfalls erfüllen.
Nur qualifiziertes Fachpersonal darf dieses Gerät installieren
oder bedienen.
Qualifiziertes Fachpersonal wird als geschulte Mitarbeiter
definiert, die gemäß den einschlägigen Gesetzen und
Vorschriften zur Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Betriebsmitteln, Systemen und Schaltungen
berechtigt ist. Ferner muss das qualifizierte Personal mit
allen Anweisungen und Sicherheitsmaßnahmen gemäß
diesem Produkthandbuch vertraut sein.
1, 2Relaisstecker
Abbildung 1.4 Position der Relaisstecker
Eine Herstellerdeklaration ist auf Anfrage erhältlich.
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an Versorgungsnetzeingang, DC-Stromversorgung oder Zwischenkreiskopplung führen
Frequenzumrichter Hochspannung. Erfolgen Installation,
Inbetriebnahme und Wartung nicht durch qualifiziertes
Personal, kann dies zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen.
Ausschließlich qualifiziertes Personal darf Instal-
Bei Anschluss des Frequenzumrichters an Versorgungsnetz, DC-Stromversorgung oder
Zwischenkreiskopplung kann der angeschlossene Motor
jederzeit unerwartet anlaufen. Ein unerwarteter Anlauf
im Rahmen von Programmierungs-, Service- oder Reparaturarbeiten kann zu schweren bzw. tödlichen
Verletzungen oder zu Sachschäden führen. Der Motor
kann über einen externen Schalter, einen seriellen BusBefehl, ein Sollwertsignal, über ein LCP oder einen
quittierten Fehlerzustand anlaufen.
So verhindern Sie einen unerwarteten Anlauf des Motors:
Trennen Sie den Frequenzumrichter vom Netz.
•
Drücken Sie [Off/Reset] am LCP, bevor Sie
•
Parameter programmieren.
Frequenzumrichter, Motor und alle
•
angetriebenen Geräte müssen vollständig
verkabelt und montiert sein, wenn der Frequenzumrichter an Versorgungsnetz, DCStromversorgung oder Zwischenkreiskopplung
angeschlossen wird.
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Das Nichteinhalten der
angegebenen Wartezeit nach dem Trennen der Stromversorgung vor Wartungs- oder Reparaturarbeiten kann zum
Tod oder zu schweren Verletzungen führen.
Stoppen Sie den Motor.
•
Trennen Sie die Netzversorgung und alle
•
externen DC-Zwischenkreisversorgungen,
einschließlich externer Batterie-, USV- und DCZwischenkreisverbindungen mit anderen
Frequenzumrichtern.
Trennen oder blockieren Sie jeden PM-Motor.
•
Führen Sie Wartungs- oder Reparaturarbeiten
•
erst nach vollständiger Entladung der Kondensatoren durch. Die entsprechende Wartezeit
finden Sie in Tabelle 1.4.
Spannung
[V]
4715
200-2400,25-3,7 kW-5,5-45 kW
380-4800,37-7,5 kW-11-90 kW
525-6000,75-7,5 kW-11-90 kW
525-690-1,1-7,5 kW11-90 kW
Auch wenn die Warn-LED nicht leuchten, kann Hochspannung
vorliegen.
Tabelle 1.4 Entladezeit
Mindestwartezeit
(Minuten)
WARNUNG
GEFAHR VON ERDABLEITSTROM
Die Erdableitströme überschreiten 3,5 mA. Eine nicht
vorschriftsmäßige Erdung des Frequenzumrichters kann
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen.
Lassen Sie die ordnungsgemäße Erdung der
•
Geräte durch einen zertifizierten Elektroinstallateur überprüfen.
WARNUNG
GEFAHR DURCH ANLAGENKOMPONENTEN!
Ein Kontakt mit drehenden Wellen und elektrischen
Betriebsmitteln kann zu schweren Personenschäden oder
sogar tödlichen Verletzungen führen.
Stellen Sie sicher, dass Installations-,
•
Inbetriebnahme- und Wartungsarbeiten
ausschließlich von geschultem und qualifiziertem Personal durchgeführt wird.
Alle Elektroarbeiten müssen den VDE-
•
Vorschriften und anderen lokal geltenden
Elektroinstallationsvorschriften entsprechen.
Befolgen Sie die Verfahren in diesem
•
Dokument.
WARNUNG
UNERWARTETE MOTORDREHUNG
WINDMÜHLEN-EFFEKT
Ein unerwartetes Drehen von Permanentmagnetmotoren
erzeugt Spannung und lädt das Gerät ggf .auf, was zu
schweren Verletzungen oder Sachschäden führen kann.
Stellen Sie sicher, dass die Permanentmagnet-
•
motoren blockiert sind, sodass sie sich unter
keinen Umständen drehen können.
Dieses Kapitel enthält eine Übersicht über die primären
Baugruppen und Schaltkreise des Frequenzumrichters. Es
dient zur Beschreibung der internen elektrischen und
Signalverarbeitungsfunktionen. Eine Beschreibung der
internen Regelungsstruktur ist ebenfalls enthalten.
Darüber hinaus enthält es Beschreibungen der verfügbaren
automatisierten und optionalen Frequenzumrichterfunktionen zur Auslegung robuster Betriebssysteme mit einer
hohen Leistung bei Steuerungs- und Statusprotokollierung.
Bestimmungsgemäße Verwendung
2.1.1
des Produkts in Frisch- und
Schmutzwasseranwendungen
®
Der VLT
wasseranwendungen ausgelegt. Der integrierte SmartStartAssistent und das Quick-Menü Wasser und Pumpen führen
den Benutzer durch den Inbetriebnahmeprozess. Das
Angebot der Standard- und optionalen Funktionen
umfasst:
AQUA Drive FC 202 ist für Frisch- und Schmutz-
Kaskadenregelung
•
Trockenlauferkennung
•
Kennlinienende-Erkennung
•
Motorwechsel
•
Rückspülmodus
•
Ausgangs- und Endrampe
•
Rückschlagventil-Rampe
•
STO
•
Trockenlauferkennung
•
Vorschmierung
•
Durchflussüberwachung
•
Rohrfüllmodus
•
Energiesparmodus
•
Echtzeituhr
•
Passwortschutz
•
Überlastschutz
•
Smart Logic Control
•
Mindestdrehzahlüberwachung
•
Frei programmierbare Texte für Informationen,
•
Warnungen und Alarme
2.1.2
Energieeinsparungen
Im Vergleich zu alternativen Regelsystemen bietet ein
Frequenzumrichter die höchste Energieeffizienz zur
Regelung von Lüftungs- und Pumpenanlagen.
Die Verwendung eines Frequenzumrichters zur Regelung
des Durchflusses führt in gängigen Anwendungen zu einer
Reduzierung der Pumpendrehzahl von 20 % und Energieeinsparungen von ca. 50 %.
Abbildung 2.1 zeigt ein Beispiel für die erzielbare Energiereduzierung.
Wie in Abbildung 2.2 dargestellt, lässt sich der Durchfluss
durch die Änderung der Drehzahl anpassen. Durch
Reduzierung der Drehzahl um nur 20 % gegenüber der
Nenndrehzahl wird auch der Durchfluss um 20 % reduziert,
da der Durchfluss direkt proportional zur Drehzahl ist. Der
Stromverbrauch sinkt dagegen um fast 50 %.
Soll die Anlage an nur sehr wenigen Tagen im Jahr einen
Durchfluss erzeugen, der 100 % entspricht, im übrigen Teil
des Jahres jedoch im Durchschnitt unter 80 % des
Nenndurchflusswertes, so erreicht man eine Energieeinsparung von mehr als 50 %.
Abbildung 2.2 beschreibt die in Kreiselpumpen gegebene
Abhängigkeit von Durchfluss, Druck und Leistungsaufnahme von der Drehzahl.
2.1.4
Vergleich von Ventilregelung und
Drehzahlregelung bei Kreiselpumpen
Ventilansteuerung
Da der Bedarf nach Anforderungen der Prozesse in Wasserund Abwassersystemen variiert, muss sich der Durchfluss
entsprechend anpassen lassen. Zu den häufig
angewendeten Verfahren zur Durchflussanpassung zählen
das Drosseln oder der Rücklauf des Durchflusses mittels
Ventilen.
Ein zu weit geöffnetes Rücklaufventil kann dazu führen,
dass die Pumpe am Ende der Pumpenkennlinie läuft, mit
hohem Durchfluss am unteren Arbeitspunkt. Diese
Bedingungen verursachen neben Energieverschwendung
aufgrund der hohen Pumpendrehzahl auch Kavitation in
der Pumpe und folglich eine Beschädigung der Pumpe.
Die Drosselung des Durchflusses mit einem Ventil trägt zu
einem Druckabfall über das Ventil (HP-HS) bei. Dieser
Vorgang kann mit einer Beschleunigung und gleichzeitiger
Betätigung der Bremse zur Reduzierung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs verglichen werden. Abbildung 2.3
zeigt, dass die Drosselung die Systemkurve von Punkt (2)
in der Pumpenkurve zu einem Punkt mit deutlich
reduzierter Effizienz (1) verschiebt.
2
2
Abbildung 2.2 Affinitätsgesetze für Kreiselpumpen
Q
n
1
Durchfluss:
H
Druck:
H
Leistung:
1
=
Q
n
2
2
2
n
1
1
=
n
2
2
3
P
n
1
1
=
P
n
2
2
Es wird von einem gleichbleibenden Wirkungsgrad im
gesamten Drehzahlbereich ausgegangen.
Abbildung 2.3 Durchflussreduzierung durch Ventilregelung
(Drosseln)
Drehzahlregelung
Eine Reduzierung der Pumpendrehzahl kann denselben
Durchfluss erreichen, wie in Abbildung 2.4 gezeigt. Durch
die Reduzierung der Drehzahl wird die Pumpenkurve nach
unten verschoben. Der Betriebspunkt ist der neue
Schnittpunkt von Pumpenkurve und Systemkurve (3). Die
Energieeinsparungen lassen sich durch Anwendung der
Affinitätsgesetze berechnen, wie in Kapitel 2.1.3 Beispiele fürEnergieeinsparungen beschrieben.
Das Beispiel basiert auf einer Pumpenkennlinie, die von
einem Pumpendatenblatt stammt dargestellt in
Abbildung 2.7.
Das erzielte Ergebnis zeigt Energieeinsparungen von über
50 % bei der gegebenen Durchflussverteilung über ein
Jahr,
siehe Abbildung 2.6. Die Amortisationszeit hängt vom
Strompreis sowie vom Preis des Frequenzumrichters ab. In
diesem Beispiel beträgt die Amortisationszeit weniger als
ein Jahr im Vergleich zu Ventilen und konstanter Drehzahl.
Page 21
500
[h]
t
1000
1500
2000
200100300
[m
3
/h]
400
Q
175HA210.11
Produktübersicht
Projektierungshandbuch
t [h]
Q [m3/h]
Abbildung 2.6 Durchflussverteilung über 1 Jahr (Dauer im
Verhältnis zur Durchflussrate)
Durchflussdauer. Siehe auch Tabelle 2.2.
Durchflussrate
Durch die Verwendung eines Frequenzumrichters zur
Regelung des Durchflusses oder des Drucks eines Systems
können Sie die Regelung verbessern.
Mithilfe eines Frequenzumrichters können Sie die Drehzahl
eines Lüfters oder einer Pumpe stufenlos ändern, sodass
sich auch eine stufenlose Regelung des Durchflusses und
des Drucks ergibt.
Darüber hinaus passt ein Frequenzumrichter die Lüfteroder Pumpendrehzahl schnell an die geänderten
Durchfluss- oder Druckbedingungen in der Anlage an.
Einfache Prozessregelung (Durchfluss, Pegel oder Druck)
über den integrierten PI-Regler.
2
2
Stern-/Dreieckstarter oder Softstarter
2.1.7
Wenn große Motoren anlaufen, verlangen viele Länder
Geräte, die den Startstrom begrenzen. In konventionelleren
Systemen sind Stern-/Dreieckstarter oder Softstarter weit
verbreitet. Solche Motorstarter sind bei Verwendung eines
Frequenzumrichters nicht erforderlich.
Wie in Abbildung 2.8 gezeigt, benötigt ein Frequenzum-
Abbildung 2.7 Energieverbrauch bei verschiedenen Drehzahlen
VLT® AQUA Drive FC 202
2 Stern-/Dreieckstarter
3 Sanftstarter
4 Start direkt am Netz
Abbildung 2.8 Startstrom
2.2
Beschreibung des Betriebs
VLT® AQUA Drive FC 202
Der Frequenzumrichter kontrolliert zur Regelung der
Motordrehzahl den Netzstrom zum Motor. Der Frequenzumrichter liefert variable Frequenz und Spannung an den
Motor.
Der Frequenzumrichter ist in 4 Hauptmodule unterteilt:
Gleichrichter
•
Gleichspannungszwischenkreis
•
Wechselrichter
•
Steuerung und Regelung
•
Abbildung 2.9 ist ein Blockschaltbild der internen
Baugruppen des Frequenzumrichters. Die jeweilige
Funktionen beschreibt Tabelle 2.3.
NummerBezeichnungFunktionen
3-phasige Netzstromversorgung
1Netzversorgung
2Gleichrichter
Gleichspan-
3
nungszwischenk
reis
DC-Zwischen-
4
kreisdrosseln
Gleichspan-
5
nungskondensat
oren
6Wechselrichter
7Motorklemmen
8Steuerteil
•
zum Frequenzumrichter.
Die Gleichrichterbrücke wandelt
•
den eingehenden Wechselstrom in
einen Gleichstrom zur Versorgung
des Wechselrichters um.
Der Gleichspannungszwischenkreis
•
führt den Gleichstrom.
Die Zwischenkreisdrosseln filtern
•
die Zwischenkreisgleichspannung.
Sie bieten Schutz vor Netztran-
•
sienten.
Sie reduzieren den Effektivstrom.
•
Sie heben den Leistungsfaktor an.
•
Sie reduzieren Oberschwingungen
•
am Netzeingang.
Die Kondensatoren speichern die
•
Gleichspannung.
Sie überbrücken kurzzeitige
•
Verlustleistungen.
Der Wechselrichter erzeugt aus der
•
Gleichspannung eine pulsbreitenmodulierte AC-Wellenform für eine
variable Motorregelung an den
Motorklemmen.
Geglättete 3-phasige
•
Motorspannung zum Motor.
Das Steuerteil überwacht die
•
Netzversorgung, die interne
Verarbeitung, den Motorausgang
und den Motorstrom, und sorgt
somit für einen effizienten Betrieb
und eine effiziente Regelung.
Es überwacht die Benutzerschnitt-
•
stelle sowie die externen
Steuersignale und führt die
resultierenden Befehle aus.
Es stellt die Zustandsmeldungen
•
und Kontrollfunktionen bereit.
Abbildung 2.9 Blockschaltbild des Frequenzumrichters
1.Der Frequenzumrichter richtet die Netzwechselspannung in Gleichspannung um.
2.Der Wechselrichter wandelt dann die Gleichspannung in eine Wechselspannung mit variabler
Amplitude und Frequenz um.
Page 23
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
Der Frequenzumrichter versorgt den Motor mit variabler
Spannung und Frequenz sowie variablem Strom, was eine
stufenlose Drehzahlregelung von herkömmlichen
Dreiphasen-Asynchronmotoren und PermanentmagnetMotoren ermöglicht.
Abbildung 2.10 Aufbau des Frequenzumrichters
2.3 Funktionsbeschreibung
Der Frequenzumrichter verwaltet verschiedene Arten von
Motorsteuerprinzipen, wie U/f-Sondermotor-Modus und
VVC+. Den Kurzschlussschutz beim Frequenzumrichter
übernehmen Stromwandler in allen 3 Motorphasen.
Bremsoption
2.3.4
2
2
2.3.1 Gleichrichterteil
Wenn der Frequenzumrichter an Spannung liegt, fließt
Strom durch die Netzklemmen (L1, L2 und L3) und weiter
zu der Schalter- bzw. EMV-Filteroption, je nach Gerätekonfiguration.
2.3.2 Zwischenkreisabschnitt
Nach dem Gleichrichter gelangt die Spannung zum
Zwischenkreis. Der Zwischenkreis besteht aus der DCDrossel und den DC-Kondensatoren, diese glätten die
gleichgerichtete Spannung.
Die DC-Busdrossel liefert eine Reihenimpedanz zur
Änderung des Stroms. Die Gleichstromdrossel reduziert
gleichzeitig die Netzverzerrungen, die normalerweise bei
Gleichrichterschaltungen auf die Spannungsversorgung
rückwirken.
Wechselrichter
2.3.3
Sobald Startbefehl und Drehzahlsollwert vorhanden sind,
leiten die IGBTs im Wechselrichter den Schaltvorgang zur
Erzeugung des Ausgangssignals ein. Die Signalform, die
vom Danfoss VVC+ PWM-Verfahren an der Steuerkarte
erzeugt wird, ermöglicht optimale Leistung und minimale
Verluste im Motor.
Bei Frequenzumrichtern mit der dynamischen Bremsoption
ist ein Brems-IGBT zusammen mit den Klemmen 81(R-) und
82(R+) zum Anschluss eines externen Bremswiderstands
vorgesehen.
Die Funktion des Brems-IGBT ist die Begrenzung der
Spannung im Zwischenkreis, wenn die maximal erlaubte
Spannungsgrenze überschritten wird. Dazu schaltet er den
externen Widerstand an den Zwischenkreis ein, um die
überhöhte Gleichspannung der Zwischenkreiskondensatoren abzuführen.
Die externe Anschaltung eines Bremswiderstands bietet
Vorteile. So lässt sich der Widerstand angpasst an die
Anforderungen der Anwendung auswählen. Die Energie
wird aus dem Schaltschrank abgeleitet und der Frequenzumrichter vor Überhitzung geschützt, sollte die Spannung
zu einer Überlastung des Bremswiderstands führen.
Das IGBT-Gate-Signal des Brems-IGBTs wird von der
Steuerkarte generiert und über Leistungskarte und IGBTAnsteuerkarte an das Brems-IGBT übermittelt. Zusätzlich
überwachen Leistungs- und Steuerkarte das Brems-IGBT
und die Bremswiderstandsverbindung bzgl. Kurzschluss
und Überlast. Informationen zu den technischen Daten der
Vorsicherungen finden Sie in Kapitel 7.1 Elektrische Daten.
Siehe auch Kapitel 7.7 Sicherungen und Trennschalter.
Geräte mit eingebauter Zwischenkreiskopplung enthalten
die Klemmen (+) 89 DC und (-) 88 DC. Innerhalb des
Frequenzumrichters werden diese Klemmen mit dem DCBus an der Eingangsseite der DC-Zwischenkreisdrossel und
der Buskondensatoren verbunden.
Wenden Sie sich für weitere Informationen an Danfoss.
Für die Verwendung der Zwischenkreiskopplungsklemmen
stehen 2 Konfigurationen zur Verfügung.
1.Im ersten Verfahren dienen die Klemmen dazu,
die DC-Buskreise mehrerer Frequenzumrichter
miteinander zu verbinden. Auf diese Weise kann
ein im generatorischen Betrieb befindliches Gerät
überschüssige Busspannung an ein anderes Gerät
weitergeben, das den Motor antreibt. Diese
Zwischenkreiskopplungreduziert den Bedarf an
externen dynamischen Bremswiderständen und
spart Energie. Theoretisch ist die Anzahl der
Geräte, die Sie auf diese Weise miteinander
verbinden können, unendlich, sofern alle Geräte
die gleiche Nennspannung aufweisen. Darüber
hinaus kann es je nach Größe und Anzahl der
Geräte erforderlich sein, DC-Zwischenkreisdrosseln
und DC-Sicherungen am Zwischenkreis sowie ACDrosseln am Netz zu installieren. Für eine solche
Konfiguration sind spezifische Überlegungen
erforderlich. Wenden Sie sich für weitere Hilfe an
Danfoss.
2.Im zweiten Verfahren wird der Frequenzumrichter
ausschließlich von einer DC-Quelle gespeist.
Hierfür erforderlich:
2aEine DC-Quelle.
2bEine Vorrichtung zum Vorladen des DC-
Bus beim Einschalten der
Spannungsversorgung.
Wie bereits erwähnt sind für eine derartige
Konfiguration besondere Überlegungen
erforderlich. Wenden Sie sich für weitere Hilfe an
Danfoss.
2.4 Regelungsstrukturen
2.4.1 Regelungsstruktur ohne Rückführung
Bei Regelung ohne Rückführung lässt sich der Frequenzumrichter manuell über das LCP-Bedienteil oder aus der
Ferne über Analog-/Digitaleingänge oder Feldbusschnittstellen betreiben.
Bei der in Abbildung 2.11 abgebildeten Konfiguration
arbeitet der Frequenzumrichter mit einer Drehzahlregelung
ohne Rückführung. Er empfängt vom LCP (Hand-Betrieb)
oder über ein Fernsignal (Auto-Betrieb) ein Eingangssignal.
Das Signal (Drehzahlsollwert) wird empfangen und mittels
minimaler und maximaler Motordrehzahlgrenze (in U/min
und Hz), Rampe-Auf- und Rampe-Ab-Zeiten und
Motordrehrichtung aufbereitet. Der Sollwert wird
anschließend zur Motorregelung übermittelt.
Abbildung 2.11 Blockschaltbild Regelung ohne Rückführung
2.4.2 Regelungsstruktur (Regelung mit Rückführung)
Bei der Regelung mit Rückführung kann der Frequenzumrichter anhand eines internen PID-Reglers zum Betrieb als
unabhängige Bedieneinheit Systemsollwert- und Istwertsignale verarbeiten. Der Frequenzumrichter kann neben
vielen anderen programmierbaren Optionen zur externen
Abbildung 2.12 Blockschaltbild des Reglers mit Rückführung
Beispiel: Eine Pumpanwendung, bei der der Frequenzumrichter die Drehzahl der Pumpe so regelt, dass der
statische Druck in einer Leitung konstant bleibt (siehe
Abbildung 2.12). Der Frequenzumrichter empfängt ein
Istwertsignal von einem Sensor im System. Daraufhin
vergleicht er diesen Istwert mit einem Sollwert und
erkennt ggf. eine Abweichung zwischen diesen beiden
Signalen. Zum Ausgleich dieser Abweichung passt er dann
die Drehzahl des Motors an.
Der gewünschte statische Drucksollwert wird als Sollwertsignal an den Frequenzumrichter übermittelt. Ein statischer
Drucksensor misst den tatsächlichen statischen Druck in
der Leitung und übermittelt diesen Wert als Istwertsignal
an den Frequenzumrichter. Wenn das Istwertsignal größer
ist als der Sollwert, führt der Frequenzumrichter zur
Druckminderung eine Rampe Ab durch. Ist der
Leitungsdruck niedriger als der Sollwert, führt der Frequenzumrichter zur Erhöhung des von der Pumpe gelieferten
Drucks eine Rampe Auf durch.
Auch wenn der Regler des Frequenzumrichters oft bereits
mit den voreingestellten Werten für zufriedenstellende
Leistung sorgt, können Sie die Regelung des Systems
durch Anpassung einiger PID-Parameter oft noch
verbessern. Für diese Optimierung steht die AutomatischeAnpassung zur Verfügung.
Weitere programmierbare Funktionen sind:
Systemüberwachung Status- und Alarmmeldungen
ausgeben und zugleich unabhängig einen Regelbetrieb mit
Rückführung durchführen.
Inverse Regelung – die Motordrehzahl wird bei
•
einem hohen Istwertsignal erhöht.
Startfrequenz – das System erreicht schnell einen
•
bestimmten Betriebsstatus, bevor der PID-Regler
übernimmt.
2.4.3 Hand-Steuerung (Hand On) und FernBetrieb (Auto On)
Der Frequenzumrichter kann vor Ort manuell über das LCP
oder im Fernbetrieb über Analog- und Digitaleingänge
oder die serielle Bus-Schnittstelle gesteuert werden.
Aktiver Sollwert und Regelverfahren
Der aktive Sollwert kann der Ortsollwert oder Fernsollwert
sein. Der Fernsollwert ist die Werkseinstellung.
Konfigurieren Sie zur Verwendung des
•
Ortsollwerts im Hand-Betrieb. Passen Sie zur
Aktivierung des Hand-Betriebs die Parametereinstellungen in Parametergruppe 0-4* LCP-Tasten an.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im
Programmierhandbuch.
Konfigurieren Sie zur Verwendung des
•
Fernsollwerts im Auto-Betrieb (der werkseitigen
Betriebsart). Im Auto-Betrieb lässt sich der
Frequenzumrichter über die Digitaleingänge bzw.
verschiedene serielle Schnittstellen (RS485, USB
oder einen optionalen Feldbus) steuern.
Abbildung 2.13 veranschaulicht das Regelver-
•
fahren, das sich durch die Auswahl des aktiven
Sollwerts (Ort oder Fern) ergibt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im
handbuch.
[Hand On]
[Auto On]
LCP-Tasten
HandUmschalt. Hand/AutoOrt
Hand⇒Off (Aus) Umschalt. Hand/AutoOrt
AutoUmschalt. Hand/AutoFern
Auto ⇒Off (Aus) Umschalt. Hand/AutoFern
Alle TastenOrtOrt
Alle TastenFernFern
Tabelle 2.4 Ort- und Fernsollwertkonfigurationen
Sollwertverarbeitung
2.4.4
Sollwertvorgabe
Parameter 3-13 Sollwertvorgabe
Programmier-
Aktiver Sollwert
Die Sollwertverarbeitung wird beim Betrieb ohne
Abbildung 2.13 Aktiver Sollwert
Rückführung und mit Rückführung durchgeführt.
Interne und externe Sollwerte
Im Frequenzumrichter können bis zu 8 interne
Festsollwerte programmiert werden. Sie können den
aktiven internen Festsollwert mithilfe von Digitaleingängen
oder dem seriellen Kommunikationsbus extern auswählen.
Externe Sollwerte können auch an den Frequenzumrichter
übertragen werden, in der Regel über einen analogen
Steuereingang. Alle Sollwertquellen sowie der Bus-Sollwert
ergeben durch Addition den gesamten externen Sollwert.
Der externe Sollwert, der Festsollwert, der Sollwert oder
die Summe aus allen 3 Werten kann als aktiver Sollwert
ausgewählt werden. Sie können diesen Sollwert skalieren.
Der skalierte Sollwert wird wie folgt berechnet:
Sollwert = X + X ×
Y
100
X ist der externe Sollwert, der Festsollwert oder die Summe
dieser Sollwerte, und Y ist Parameter 3-14 RelativerFestsollwert in [%].
Wenn Y, Parameter 3-14 Relativer Festsollwert, auf 0 %
Abbildung 2.14 Regelverfahren
Anwendungssteuerverfahren
Entweder ist der Fernsollwert oder der Ortsollwert aktiviert.
Beide Sollwerte können nicht gleichzeitig aktiviert sein.
Stellen Sie das Anwendungssteuerverfahren (Regelung
ohne oder mit Rückführung) in Parameter 1-00 Regelver-fahren ein, wie in Tabelle 2.4 gezeigt.
Wenn der Ortsollwert aktiviert ist, müssen Sie das Steuerverfahren der Anwendung in Parameter 1-05 Hand/Ort-Betrieb Konfiguration einstellen.
Stellen Sie die Sollwertvorgabe in Parameter 3-13 Sollwert-vorgabe ein, wie in Tabelle 2.4 gezeigt.
Die Istwertverarbeitung lässt sich so konfigurieren, dass sie
mit Anwendungen arbeitet, die eine erweiterte Steuerung
erfordern, wie etwa mehrere Sollwerte und mehrere
Istwerte (siehe Abbildung 2.16). Drei Regelverfahren sind
gebräuchlich:
Einzelne Zone, einzelner Sollwert
Dieser Regelungstyp ist eine grundlegende Istwertkonfiguration. Sollwert 1 wird zu einem anderen Sollwert (falls
vorhanden) addiert und das Istwertsignal wird gewählt.
Mehrere Zonen, einzelner Sollwert
Dieser Regelungstyp verwendet 2 oder 3 Istwertsensoren,
aber nur einen Sollwert. Der Istwert kann hinzugefügt oder
abgezogen werden oder aus ihm kann der Durchschnitt
gebildet werden. Zusätzlich kann der maximale oder
minimale Wert verwendet werden. Sollwert 1 wird
ausschließlich bei dieser Konfiguration eingesetzt.
Mehrere Zonen, Sollwert/Istwert
Das Sollwert/Istwert-Paar mit der größten Differenz regelt
die Drehzahl des Frequenzumrichters. Das Maximum
versucht, alle Zonen an oder unter ihren jeweiligen
Sollwerten zu halten; das Minimum versucht, alle Zonen an
oder über ihren jeweiligen Sollwerten zu halten.
Beispiel
Eine Anwendung mit 2 Zonen und 2 Sollwerten. Der
Sollwert von Zone 1 beträgt 15 bar, der Istwert 5,5 bar. Der
Sollwert von Zone 2 beträgt 4,4 bar, der Istwert 4,6 bar.
Wenn Maximum eingestellt ist, werden Sollwert und
Istwert der Zone 1 an den PID-Regler gesendet, da diese
die geringere Differenz aufweist (der Istwert ist größer als
der Sollwert, was eine negative Differenz ergibt). Wenn
Minimum ausgewählt wurde, werden Sollwert und Istwert
der Zone 2 an den PID-Regler gesendet, da dieser die
größere Differenz aufweist (der Istwert ist kleiner als der
Sollwert, was eine positive Differenz ergibt).
Abbildung 2.16 Blockschaltbild über die Verarbeitung von Istwertsignalen
Istwertumwandlung
In einigen Anwendungen kann die Umwandlung des
Istwertsignals hilfreich sein. Zum Beispiel kann ein
Drucksignal für eine Durchflussrückführung verwendet
werden. Da die Quadratwurzel des Drucks proportional
zum Durchfluss ist, ergibt die Quadratwurzel des
Drucksignals einen zum Durchfluss proportionalen Wert,
siehe Abbildung 2.17.
Der Frequenzumrichter ist vor Kurzschlüssen im Bremswiderstand geschützt.
Zwischenkreiskopplung
Installieren Sie zum Schutz des DC-Busses gegen
Kurzschlüsse sowie des Frequenzumrichters gegen Überlast
DC-Sicherungen in Reihe an den Zwischenkreiskopplungen
aller angeschlossenen Geräte. Siehe Kapitel 2.3.5 Zwischen-kreiskopplung für weitere Informationen.
2
2
Abbildung 2.17 Istwertumwandlung
2.5 Automatisierte Betriebsfunktionen
Automatisierte Betriebsfunktionen sind aktiv, sobald der
Frequenzumrichter in Betrieb ist. Die meisten dieser
Funktionen erfordern keine Programmierung oder Konfiguration. Durch das Wissen, dass diese Funktionen existieren,
kann die Systemauslegung optimiert und ggf. die
Integration redundanter Komponenten oder Funktionen
vermieden werden.
Detaillierte Informationen zu einer erforderlichen Konfiguration, insbesondere von Motorparametern, finden Sie im
Programmierhandbuch.
Der Frequenzumrichter verfügt über eine Reihe von
integrierten Schutzfunktionen zum Selbstschutz und zum
Schutz des angetriebenen Motors.
Kurzschluss-Schutz
2.5.1
Motor (Phase-Phase)
Der Frequenzumrichter ist durch seine Strommessung in
jeder der drei Motorphasen oder im DC-Zwischenkreis
gegen Kurzschlüsse geschützt. Ein Kurzschluss zwischen
zwei Ausgangsphasen bewirkt einen Überstrom im
Wechselrichter. Jedoch wird der Wechselrichter
abgeschaltet, sobald sein Kurzschlussstrom den zulässigen
Wert (Alarm 16 Abschaltblockierung) überschreitet.
Netzseite
Ein ordnungsgemäß arbeitender Frequenzumrichter
begrenzt die Stromaufnahme vom Netz. Wir empfehlen,
versorgungsseitig Sicherungen und/oder Trennschalter als
Schutz für den Fall einer Bauteilstörung im Inneren des
Frequenzumrichters zu verwenden (erster Fehler). Siehe
Kapitel 7.7 Sicherungen und Trennschalter für weitere
Informationen.
HINWEIS
Zur Übereinstimmung mit IEC 60364 für CE oder NEC
2009 für UL ist die Verwendung von Sicherungen bzw.
Trennschaltern zwingend erforderlich.
2.5.2 Überspannungsschutz
Vom Motor erzeugte Überspannung
Die Spannung im Zwischenkreis erhöht sich beim generatorischen Betrieb des Motors. Dies geschieht in folgenden
Fällen:
Die Last treibt den Motor an (bei konstanter
•
Ausgangsfrequenz des Frequenzumrichters), d. h.
die Last „erzeugt“ Energie.
Während der Verzögerung (Rampe Ab) ist die
•
Reibung bei hohem Trägheitsmoment niedrig und
die Rampenzeit zu kurz, um die Energie als
Verlustleistung im Frequenzumrichter, Motor oder
in der Anlage abzugeben.
Eine falsche Einstellung beim Schlupfausgleich
•
kann eine höhere DC-Zwischenkreisspannung
hervorrufen.
Gegen-EMK durch PM-Motorbetrieb. Bei Freilauf
•
mit hoher Drehzahl kann die Gegen-EMK des PMMotors möglicherweise die maximale
Spannungstoleranz des Frequenzumrichters
überschreiten und Schäden verursachen. Der Wert
von Parameter 4-19 Max. Ausgangsfrequenz wird
automatisch basierend auf einer internen
Berechnung anhand des Werts von
Parameter 1-40 Gegen-EMK bei 1000 UPM,
Parameter 1-25 Motornenndrehzahl und
Parameter 1-39 Motorpolzahl berechnet.
HINWEIS
Statten Sie den Frequenzumrichter zur Vermeidung einer
Überdrehzahl des Motors (z. B. aufgrund eines
übermäßigen Windmühleneffekts) mit einem Bremswiderstand aus.
Sie können die Überspannung mithilfe einer Bremsfunktion
(Parameter 2-10 Bremsfunktion) oder der Überspannungssteuerung (Parameter 2-17 Überspannungssteuerung)
kontrollieren.
Überspannungssteuerung (OVC)
Die Überspannungssteuerung reduziert die Gefahr einer
Abschaltung des Frequenzumrichters aufgrund einer
Überspannung im Zwischenkreis. Dies wird gewährleistet,
indem die Rampe-Ab-Zeit automatisch verlängert wird.
Sie können die Überspannungssteuerung für PMMotoren (PM VVC+) aktivieren.
Bremsfunktionen
Schließen Sie einen Bremswiderstand ist zur Ableitung der
überschüssigen Bremsenergie an. Durch den Anschluss
eines Bremswiderstands vermeiden Sie eine übermäßig
hohe Zwischenkreisspannung beim Bremsen.
Eine AC-Bremse ist eine Alternative für ein verbessertes
Bremsen ohne Verwendung eines Bremswiderstands. Diese
Funktion regelt eine Übermagnetisierung des Motors im
Generatorbetrieb, durch die zusätzliche Energie erzeugt
wird. Diese Funktion kann die Überspannungssteuerung
verbessern. Durch Erhöhen der elektrischen Verluste im
Motor kann die OVC-Funktion das Bremsmoment erhöhen,
ohne die Überspannungsgrenze zu überschreiten.
HINWEIS
Die AC-Bremse ist nicht so wirksam wie dynamisches
Bremsen mit einem Widerstand.
2.5.3 Erkennung fehlender Motorphasen
Die Funktion Fehlende Motorphase
(Parameter 4-58 Motorphasen Überwachung) ist werkseitig
aktiviert, um Beschädigungen des Motors im Falle einer
fehlenden Motorphase zu verhindern. Die Werkseinstellung
ist 1.000 ms, für eine schnellere Erkennung kann diese
jedoch geändert werden.
Erkennung der Netzphasen-
2.5.4
Asymmetrie
Betrieb bei starkem Netzphasenfehler kann die
Lebensdauer des Motors reduzieren. Die Bedingungen
gelten als schwer, wenn der Motor bei nahezu nomineller
Last kontinuierlich betrieben wird. Bei der Werkseinstellung
wird der Frequenzumrichter bei einem Netzphasenfehler
(Parameter 14-12 Netzphasen-Unsymmetrie) abgeschaltet.
Schalten am Ausgang
2.5.5
Das Hinzufügen eines Schalters am Ausgang, zwischen
Motor und Frequenzumrichter, ist zulässig. Es können
Fehlermeldungen auftreten. Aktivieren Sie zum Fangen
eines drehenden Motors die Motorfangschaltung.
2.5.6
Überlastschutz
Drehmomentgrenze
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor unabhängig
von der Drehzahl vor Überlast. Die Drehmomentgrenze
wird in Parameter 4-16 Momentengrenze motorisch bzw.
Parameter 4-17 Momentengrenze generatorisch eingestellt,
und die Verzögerungszeit zwischen DrehmomentgrenzenWarnung und Abschaltung wird in
Parameter 14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit definiert.
Stromgrenze
Die Stromgrenze wird in Parameter 4-18 Stromgrenze
geregelt.
Drehzahlgrenze
Definieren Sie mithilfe der folgenden Parameter die
unteren und oberen Grenzwerte für den Betriebsdrehzahlbereich:
Parameter 4-11 Min. Drehzahl [UPM] oder
•
Parameter 4-12 Min. Frequenz [Hz] und
•
Parameter 4-13 Max. Drehzahl [UPM] oder
Parameter 4-14 Motor Speed High Limit [Hz]
•
Beispielsweise können Sie den Betriebsdrehzahlbereich im
Bereich zwischen 30 und 50/60Hz definieren.
Parameter 4-19 Max. Ausgangsfrequenz begrenzt die
maximale Ausgangsdrehzahl, die der Frequenzumrichter
liefern kann.
ETR
Bei ETR handelt es sich um eine elektronische Funktion, die
anhand interner Messungen ein Bimetallrelais simuliert. Die
Kennlinie wird in Abbildung 2.18 gezeigt.
Spannungsgrenze
Der Frequenzumrichter wird nach Erreichen eines
bestimmten fest programmierten Spannungsniveaus
abgeschaltet, um die Transistoren und die Zwischenkreiskondensatoren zu schützen.
Übertemperatur
Der Frequenzumrichter verfügt über integrierte Temperatursensoren und reagiert aufgrund von fest
programmierten Grenzen sofort auf kritische Werte.
Automatische Leistungsreduzierung
2.5.7
Der Frequenzumrichter prüft beständig, ob die folgenden
Parameter ein kritisches Niveau aufweisen:
Hohe Temperatur an Steuerkarte oder Kühlkörper
•
Hohe Motorbelastung
•
Hohe DC-Zwischenkreisspannung
•
Niedrige Motordrehzahl
•
Als Reaktion auf einen kritischen Wert passt der Frequenzumrichter die Taktfrequenz an. Bei hohen internen
Temperaturen und niedriger Motordrehzahl kann der
Frequenzumrichter ebenfalls den PWM-Schaltmodus auf
SFAVM setzen.
Die automatische Leistungsreduzierung erfolgt anders,
wenn Parameter 14-55 Ausgangsfilter auf [2] FesterSinusfilter programmiert ist.
2.5.8 Automatische Energieoptimierung
Die Automatische Energieoptimierung (AEO) gibt dem
Frequenzumrichter vor, die Motorlast kontinuierlich zu
überwachen und die Ausgangsspannung für eine maximale
Effizienz anzupassen. Bei geringer Last wird die Spannung
reduziert, und der Motorstrom wird minimiert. Dies bietet
die Vorteile einer erhöhten Effizienz, einer geringeren
Erwärmung und eines ruhigeren Betriebs des Motors. Sie
müssen keine V/Hz-Kurve wählen, da der Frequenzumrichter die Motorspannung automatisch anpasst.
Automatische
2.5.9
Taktfrequenzmodulation
Der Frequenzumrichter erzeugt kurze elektrische Impulse
zur Bildung einer AC-Sinuskurve. Die Taktfrequenz ist die
Rate dieser Impulse. Eine niedrige Taktfrequenz (langsame
Pulsrate) führt zu Störgeräuschen im Motor, weshalb
vorzugsweise eine höhere Taktfrequenz verwendet werden
sollte. Eine hohe Taktfrequenz erzeugt jedoch wiederum
Wärme im Frequenzumrichter, wodurch der verfügbare
Ausgangsstrom zum Motor begrenzt wird.
Die automatische Taktfrequenzmodulation regelt diese
Zustände automatisch, damit ohne Überhitzen des
Frequenzumrichters die höchste Taktfrequenz zur
Verfügung steht. Durch die geregelten hohen Taktfrequenz
werden die Betriebsgeräusche des Motors bei niedrigen
Drehzahlen leiser, wenn eine Geräuschdämpfung wichtig
ist, und stellt die volle Ausgangsleistung zum Motor zur
Verfügung.
2.5.11
Automatische Leistungsreduzierung
bei Übertemperatur
Mit der automatischen Leistungsreduzierung bei Übertemperatur wird verhindert, dass der Frequenzumrichter bei
hoher Temperatur abschaltet. Die internen Temperatursensoren messen die Betriebsbedingungen, um die
Leistungskomponenten vor Überhitzen zu schützen. Der
Frequenzumrichter kann seine Taktfrequenz automatisch
reduzieren, um die Betriebstemperatur innerhalb ihrer
sicheren Grenzwerte zu halten. Nach der Reduzierung der
Taktfrequenz kann der Frequenzumrichter auch Ausgangsfrequenz und -strom um bis zu 30 % reduzieren, um eine
Übertemperatur-Abschaltung zu verhindern.
2.5.12
Ein Motor, der versucht, mit dem verfügbaren Strom eine
Last zu schnell zu beschleunigen, kann eine Abschaltung
des Frequenzumrichters verursachen. Das Gleiche gilt für
eine zu schnelle Verzögerung. Die Funktion Auto-Rampe
bietet einen Schutz vor solchen Situationen, indem die
Motorrampenrate (Beschleunigung und Verzögerung)
erweitert wird, damit sie dem verfügbaren Strom
entspricht.
2.5.13
Wenn die Last die Leistungsfähigkeit des Frequenzumrichters im Normalbetrieb überschreitet (aufgrund eines zu
kleinen Frequenzumrichters oder Motors), reduziert die
Strombegrenzung die Ausgangsfrequenz, um den Motor zu
verlangsamen und die Last zu reduzieren. Ein einstellbarer
Timer steht zur Verfügung, um den Betrieb bei dieser
Bedingung für maximal 60 s zu begrenzen. Die werkseitig
eingestellte Grenze ist 110 % des Motornennstroms zur
Minimierung von Überstrombelastungen.
Auto-Rampen
Stromgrenzenkreis
2
2
2.5.10
Automatische Leistungsreduzierung
wegen erhöhter Taktfrequenz
Der Frequenzumrichter ist für den Dauerbetrieb bei Volllast
bei Taktfrequenzen zwischen 3,0 und 4,5 kHz ausgelegt
(dieser Frequenzbereich ist von der Leistungsgröße
abhängig). Durch eine hohe Taktfrequenz wird eine
erhöhte Wärmestrahlung im Frequenzumrichter erzeugt,
sodass der Ausgangsstrom reduziert werden muss.
Der Frequenzumrichter umfasst eine automatische
Funktion zur lastabhängigen Taktfrequenzregelung. Mit
dieser Funktion kann der Motor von einer der zulässigen
Last entsprechend hohen Taktfrequenz profitieren.
Der Frequenzumrichter hält den folgenden Netzschwankungen stand:
Der Frequenzumrichter kompensiert Schwankungen in der
Eingangsspannung von ±10 % der Nennspannung
automatisch, um die volle Motornennspannung und den
vollen Drehmoment bereitstellen zu können. Wenn Sie den
automatischen Wiederanlauf ausgewählt haben, läuft der
Frequenzumrichter nach einer Überspannungsabschaltung
automatisch wieder an. Bei aktivierter Motorfangschaltung
Ausgleich der Leistungsschwankung
Transienten
•
Vorübergehenden Netzausfällen
•
Kurzen Spannungsabfällen
•
Überspannungen
•
Page 32
Produktübersicht
VLT® AQUA Drive FC 202
2
synchronisiert der Frequenzumrichter vor dem Start die
Motordrehung.
2.5.15 Softstart des Motors
Der Frequenzumrichter liefert die richtige Strommenge an
den Motor, um Lastträgheit zu überwinden und den Motor
auf die gewünschte Drehzahl zu bringen. Hierdurch wird
vermieden, dass die volle Netzspannung an einem
stehenden oder langsam drehenden Motor angelegt wird,
wodurch ein hoher Strom erzeugt wird und eine starke
Wärmeentwicklung die Folge ist. Diese vorhandene
Softstart-Funktion reduziert die thermische und
mechanische Belastung, führt zu einer längeren Motorlebensdauer und ermöglicht einen geräuschärmeren
Anlagenbetrieb.
2.5.16
Hochfrequente Motorresonanzgeräusche können durch die
Nutzung der Resonanzdämpfung unterbunden werden.
Hierbei steht Ihnen die automatische oder manuelle
Frequenzdämpfung zur Auswahl.
Resonanzdämpfung
Motorphasenfehler auftritt, stoppt der Frequenzumrichter
sofort und meldet, welche Phase fehlt.
2.5.20 Galvanische Trennung der
Steuerklemmen
Alle Steuerklemmen und Ausgangsrelaisklemmen sind
galvanisch von der Netzversorgung getrennt. So ist der
Regelkreis vollständig vor dem Eingangsstrom geschützt.
Die Ausgangsrelaisklemmen müssen separat geerdet
werden. Diese Isolierung entspricht den strengen Anforderungen der PELV-Richtlinie (Protective Extra Low Voltage,
Schutzkleinspannung).
Die Komponenten, aus denen die galvanische Trennung
besteht, umfassen:
Stromversorgung, einschließlich Signaltrennung.
•
Gatedriver zur Ansteuerung der IGBTs, Triggert-
•
ransformatoren und Optokoppler.
Die Ausgangsstrom-Halleffektwandler.
•
2.6 Kundenspezifische
Anwendungsfunktionen
2.5.17
Die internen Kühllüfter werden durch Sensoren im
Frequenzumrichter temperaturgeregelt. Der Kühllüfter läuft
im Betrieb bei niedriger Last, im Energiesparmodus oder
Standby häufig nicht. Dadurch wird der Geräuschpegel
gesenkt, die Effizienz erhöht und die Nutzungsdauer des
Lüfters verlängert.
2.5.18
Elektromagnetische Störungen (EMI) oder Funkfrequenzstörungen (EMV, bei Funkfrequenzen) sind Interferenzen, die
einen Stromkreis durch elektromagnetische Induktion oder
Strahlung von einer externen Quelle beeinträchtigen. Der
Frequenzumrichter ist so konzipiert, dass er die Anforderungen der EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter, IEC
61800-3, sowie die Europäische Norm EN 55011, erfüllt.
Damit der Frequenzumrichter die Emissionswerte der Norm
EN 55011 einhält, müssen Sie das Motorkabel abschirmen
und ordnungsgemäß anschließen. Weitere Informationen
zur EMV-Leistung finden Sie unter Kapitel 3.2.2 EMV-Prüfer-gebnisse.
Temperaturgeregelte Lüfter
EMV-Konformität
Bei kundenspezifischen Anwendungsfunktionen handelt es
sich um die gängigsten Funktionen, die Sie zur Verbesserung der Systemleistung in den Frequenzumrichter
einprogrammieren können. Sie erfordern einen minimalen
Programmierungs- oder Einrichtungsaufwand. Durch ein
Verständnis der Verfügbarkeit dieser Funktionen kann die
Systemauslegung optimiert und möglicherweise die
Integration von redundanten Bauteilen oder Funktionen
vermieden werden. Anweisungen zur Aktivierung dieser
Funktionen finden Sie im Programmierhandbuch.
Automatische Motoranpassung
2.6.1
Die automatische Motoranpassung (AMA) ist ein automatisierter Testalgorithmus zur Messung der elektrischen
Motorparameter. Die AMA stellt ein genaues elektronisches
Modell des Motors bereit. Mit dieser Funktion kann der
Frequenzumrichter die Abstimmung mit dem Motor für
optimale Leistung und Effizienz berechnen. Indem Sie das
AMA-Verfahren durchführen, wird außerdem die Energieoptimierungsfunktion des Frequenzumrichters verbessert. Die
AMA wird bei Motorstillstand und ohne die Last vom
Motor abzukoppeln durchgeführt.
2.5.19
Strommessung an allen drei
2.6.2
Thermischer Motorschutz
Motorphasen
Für die Bereitstellung des thermischen Motorschutzes gibt
Der Ausgangsstrom zum Motor wird kontinuierlich an allen
3 Phasen gemessen, um Frequenzumrichter und Motor vor
Kurzschlüssen, Erdschlüssen und Phasenfehler zu schützen.
Erdschlüsse am Ausgang werden sofort erkannt. Wenn ein
(Klixon-Schalter) an einem Digitaleingang.
mittels des integrierten elektronischen Thermo-
•
relais (ETR) für Asynchronmotoren.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur, indem
es den Strom, die Frequenz und die Betriebszeit misst. Der
Frequenzumrichter zeigt die thermische Belastung am
Motor in Prozent an und kann bei einem programmierbaren Überlast-Sollwert eine Warnung ausgeben.
Durch die programmierbaren Optionen bei einer Überlast
kann der Frequenzumrichter den Motor stoppen, die
Ausgangsleistung reduzieren oder den Zustand ignorieren.
Sogar bei niedrigen Drehzahlen erfüllt der Frequenzumrichter die Normen der I2t Klasse 20 für elektronische
Motorüberlastung.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl. Die berechnete
Motortemperatur kann als Anzeigeparameter in
Parameter 16-18 Therm. Motorschutz abgelesen werden.
2.6.3 Netzausfall
Während eines Netzausfalls läuft der Frequenzumrichter
weiter, bis die Zwischenkreisspannung unter den
minimalen Stopppegel fällt – normalerweise 15 % unter
der niedrigsten Versorgungsnennspannung. Die Höhe der
Netzspannung vor dem Ausfall und die aktuelle Motorbe-
lastung bestimmen, wie lange der Frequenzumrichter im
Freilauf ausläuft.
In (Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion) können Sie für
den Frequenzumrichter unterschiedliche Verhaltensweisen
für Netzausfälle konfigurieren,
Abschaltblockierung, sobald die Leistung des DC-
•
Zwischenkreises verbraucht ist.
Motorfreilauf mit Motorfangschaltung, sobald die
Mit dieser Funktion kann der Frequenzumrichter einen
Motor, der aufgrund eines Netzausfalls unkontrolliert läuft,
„fangen“. Diese Option ist für Zentrifugen und Lüfter
relevant.
Kinetischer Speicher
Mit dieser Funktion wird sichergestellt, dass der Frequen-
zumrichter so lange weiterläuft, wie Energie im System
vorhanden ist. Bei kurzen Netzausfällen wird der Betrieb
wiederhergestellt, sobald das Netz zurückkehrt, ohne dabei
die Anwendung anzuhalten oder die Kontrolle zu verlieren.
Sie können mehrere Varianten des kinetischen Speichers
auswählen.
Das Verhalten des Frequenzumrichters bei einem
Netzausfall können Sie in Parameter 14-10 Netzausfall-
Abbildung 2.18 ETR-Eigenschaften
Funktion und Parameter 1-73 Motorfangschaltung
konfigurieren.
2.6.4
Die X-Achse in Abbildung 2.18 zeigt das Verhältnis zwischen
Motorstrom (I
Achse zeigt die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und
) und Motornennstrom (I
motor
motor, nom
). Die Y-
den Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Integrierte PID-Regler
Ihnen stehen 4 integrierte, proportionale, differentiale PID-
Regler zur Verfügung, sodass die Notwendigkeit
zusätzlicher Steuergeräte entfällt.
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Einer der PID-Regler sorgt für eine konstante Steuerung
von Systemen mit Rückführung, bei denen eine Regelung
von Druck, Durchfluss, Temperatur oder einer anderen
Page 34
Produktübersicht
VLT® AQUA Drive FC 202
2
Systemanforderung aufrecht erhalten werden muss. Der
Frequenzumrichter stellt eine eigenständige Steuerung der
Motordrehzahl als Reaktion auf die Istwertsignale von
Fernsensoren bereit. Der Frequenzumrichter kann zwei
Istwertsignale von zwei verschiedenen Geräten verarbeiten.
Mit dieser Funktion können Sie ein System mit
unterschiedlichen Istwert-Anforderungen steuern. Der
Frequenzumrichter ergreift Steuerungsmaßnahmen, indem
er die beiden Signale zur Optimierung der Systemleistung
vergleicht.
Verwenden Sie die 3 zusätzlichen und unabhängigen
Regler zur Regelung anderer prozessrelevanter Betriebsmittel, z. B. chemischer Förderpumpen, Ventilreglern oder
zur Belüftung mit verschiedenen Stufen.
Automatischer Wiederanlauf
2.6.5
Sie können den Frequenzumrichter so programmieren, dass
er den Motor nach einer nicht schwerwiegenden
Abschaltung, wie einem vorübergehenden Leistungsverlust
oder einer Schwankung, automatisch neu startet. Durch
diese Funktion entfällt die Notwendigkeit eines manuellen
Resets und der automatisierte Betrieb für ferngesteuerte
Systeme wird verbessert. Die Anzahl der Neustartversuche
und die Dauer zwischen den Versuchen kann begrenzt
sein.
Motorfangschaltung
2.6.6
Die Motorfangschaltung ermöglicht dem Frequenzumrichter die Synchronisierung mit einem drehenden Motor
bis zur vollen Drehzahl. Die Synchronisierung ist
unabhängig von der Laufrichtung des Motors möglich.
Hierdurch können Sie Abschaltungen aufgrund einer
Überstromaufnahme verhindern. Mechanische Belastungen
der Anlage werden minimiert, da beim Start des Frequenzumrichters keine abrupte Änderung der Motordrehzahl
erfolgt.
2.6.8
Frequenzausblendung
In bestimmten Anwendungen kann die Anlage Betriebs-
drehzahlen aufweisen, die eine mechanische Resonanz
erzeugen. Dies kann zu übermäßiger Geräuschentwicklung
dieser kann der Motor Drehzahlen überspringen, die
Resonanzen in der Anlage verursachen.
2.6.9 Motor-Vorheizung
Zum Vorheizen eines Motors in kalten oder feuchten
Umgebungen kann ein kleiner, kontinuierlicher Gleichstrom
am Motor angelegt werden, um diesen vor Kondensation
und einem Kaltstart zu schützen. Diese Methode macht
den Einsatz eines Heizgeräts überflüssig.
2.6.10
Vier programmierbare
Parametersätze
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 voneinander
unabhängig programmierbare Parametersätze. Über
Externe Anwahl können Sie über Digitaleingänge oder die
serielle Kommunikation zwischen mehreren unabhängig
programmierten Funktionen umschalten. Es werden
unabhängige Konfigurationen verwendet, zum Beispiel zur
Änderung von Sollwerten, für einen Tages-/Nachtbetrieb
bzw. einen Sommer-/Winterbetrieb oder zur Steuerung
mehrerer Motoren. Der aktive Parametersatz wird am LCP
angezeigt.
Sie können Konfigurationsdaten zwischen Frequenzum-
richtern kopieren, indem Sie die Informationen vom
abnehmbaren LCP herunterladen.
2.6.11
Dynamische Bremse
Volles Drehmoment bei gesenkter
2.6.7
Drehzahl
Der Frequenzumrichter folgt einer variablen V/Hz-Kurve,
damit das volle Motordrehmoment sogar bei gesenkten
Drehzahlen vorhanden ist. Das volle Ausgangsmoment
kann mit der maximalen ausgelegten Betriebsdrehzahl des
Motors übereinstimmen. Dies ist bei Umrichtern mit
variablem Drehmoment nicht der Fall, die bei niedriger
Drehzahl ein reduziertes Motordrehmoment liefern. Auch
unterscheidet sich dies von Umrichtern mit konstantem
Drehmoment, die unterhalb der vollen Drehzahl
übermäßige Spannung, Wärme und Motorgeräusche
verursachen.,
Ein Brems-IGBT leitet die Bremsenergie vom
Motor an den angeschlossenen Bremswiderstand
(Parameter 2-10 Bremsfunktion = [1]) und
verhindert so, dass die Überspannung einen
bestimmten Grenzwert überschreitet.
AC-Bremse
•
Durch Ändern der Verlustbedingungen im Motor
wird die Bremsenergie im Motor verteilt. Sie
dürfen die AC-Bremsfunktion nicht in
Anwendungen mit einer hohen Ein-/Ausschaltfrequenz verwenden, da dies zu einer
Überhitzung des Motors führen würde
(Parameter 2-10 Bremsfunktion = [2]).
Page 35
. . .
. . .
Par. 13-11
Comparator Operator
Par. 13-43
Logic Rule Operator 2
Par. 13-51
SL Controller Event
Par. 13-52
SL Controller Action
130BB671.13
Coast
Start timer
Set Do X low
Select set-up 2
. . .
Running
Warning
Torque limit
Digital input X 30/2
. . .
=
TRUE longer than..
. . .
. . .
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
2.6.12 DC-Bremsung
In einigen Anwendungen ist ggf. ein Verzögern des Motors
auf eine niedrige Drehzahl oder das Anhalten des Motors
erforderlich. Durch das Anwenden der DC-Bremse auf den
Motor wird dieser verzögert, sodass keine separate
Motorbremse erforderlich ist. Sie können DC-Bremsung zur
Aktivierung bei einer voreingestellten Frequenz oder beim
Empfang eines Signals einstellen. Die Bremsrate kann
ebenfalls programmiert werden.
2.6.13 ESM
Der Energiesparmodus stoppt automatisch den Motor,
wenn der Bedarf für eine festgelegte Dauer niedrig ist.
Wenn sich der Bedarf in der Anlage erhöht, startet der
Umrichter den Motor neu. Der Energiesparmodus
ermöglicht Energieeinsparungen und reduziert den
Motorverschleiß. Im Gegensatz zu einer Zurückstellung ist
der Frequenzumrichter immer betriebsbereit und startet,
wenn er den voreingestellten Grenzwert für den Aktivierungsbefehl erreicht.
Abbildung 2.19 SCL-Ereignis und Aktion
2
2
2.6.14
Startfreigabe
Der Frequenzumrichter kann vor dem Starten auf ein
„System bereit“-Fernsignal warten. Wenn diese Funktion
aktiviert ist, bleibt der Frequenzumrichter gestoppt, bis er
eine Startfreigabe erhält. Die Startfreigabe gewährleistet,
dass sich Anlage oder die Hilfsgeräte in einem einwandfreien Zustand befinden, bevor der Frequenzumrichter den
Motor starten kann.
2.6.15
Smart Logic Control (SLC)
Smart Logic Control (SLC) ist eine Folge benutzerdefinierter
Aktionen (siehe Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [x]), die
ausgeführt werden, wenn das zugehörige benutzerdefinierte Ereignis (siehe Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis
[x]) durch den SLC als WAHR ermittelt wird.
Die Bedingung für ein Ereignis kann ein bestimmter Status
sein oder wenn der Ausgang einer Logikregel oder eines
Vergleicher-Funktion WAHR wird. Dies führt zu einer
zugehörigen Aktion, wie in Abbildung 2.19 gezeigt.
Ereignisse und Aktionen sind jeweils nummeriert und
paarweise verknüpft (Zustände). Wenn also Ereignis [0]
erfüllt ist (d. h. WAHR ist), wird die Aktion [0] ausgeführt.
Danach werden die Bedingungen von Ereignis [1]
ausgewertet, und wenn WAHR, wird Aktion [1] ausgeführt
usw. Es wird jeweils nur ein Ereignis ausgewertet. Ist das
Ereignis FALSCH, wird während des aktuellen Abtastin-
tervalls keine Aktion (im SLC) ausgeführt und es werden
keine anderen Ereignisse ausgewertet. Dies bedeutet, dass
der SLC, wenn er startet, Ereignis [0] (und nur Ereignis [0])
in jedem Abtastintervall auswertet. Nur wenn Ereignis [0]
als WAHR bewertet wird, führt der SLC Aktion [0] aus und
beginnt, Ereignis [1] auszuwerten. Sie können 1 bis 20
Ereignisse und Aktionen programmieren.
Wenn das letzte Ereignis/die letzte Aktion durchgeführt
wurde, startet die Sequenz ausgehend von Ereignis [0]/
Aktion [0] erneut. Abbildung 2.20 zeigt ein Beispiel mit 4
Der Frequenzumrichter ist mit der STO-Funktion (Safe
Torque Off) über Steuerklemme 37 erhältlich. Safe Torque
Off schaltet die Steuerspannung der Leistungshalbleiter in
der Ausgangsstufe des Frequenzumrichters ab. Dies
verhindert die Erzeugung der Spannung, die der Motor
zum Drehen benötigt. Ist Safe Torque Off (Klemme 37)
aktiviert, gibt der Frequenzumrichter einen Alarm aus,
schaltet ab und lässt den Motor im Freilauf zum Stillstand
kommen. Zum Wiederanlauf müssen Sie den Frequenzum-
richter manuell neu starten. Die Funktion Safe Torque Off
kann als Not-Aus für den Frequenzumrichter verwendet
werden. Verwenden Sie im Normalbetrieb, bei dem Sie
Abbildung 2.20 Ausführungsreihenfolge bei einer Programmierung von 4 Ereignissen/Aktionen
Vergleicher
Vergleicher dienen zum Vergleichen von stetigen Variablen
(Ausgangsfrequenz, Ausgangsstrom, Analogeingang usw.)
mit voreingestellten Festwerten.
Abbildung 2.21 Vergleicher
Logikregeln
Kombinieren Sie bis zu drei bool'sche Eingänge (WAHR/
FALSCH-Eingänge) von Timern, Vergleichern, Digitaleingängen, Statusbits und Ereignissen mithilfe der Logikregeln
UND, ODER und NICHT.
Abbildung 2.22 Logikregeln
Die Logikregeln, Timer und Vergleicher stehen auch für
eine Verwendung außerhalb der SLC-Sequenz zur
Verfügung.
Ein Beispiel zum SLC finden Sie in Kapitel 4.3 Anwendungs-beispiele.3
Stoppfunktion. Vergewissern Sie sich bei der Verwendung
des automatischen Wiederanlaufs, dass die Anforderungen
nach ISO 12100-2 Absatz 5.3.2.5 erfüllt sind.
Haftungsbedingungen
Der Anwender ist dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass
das Personal, das die Funktion Safe Torque Off installiert
und bedient:
Folgende Personen zählen zu Anwendern:
Normen
Zur Verwendung der Funktion Safe Torque Off an Klemme
37 muss der Anwender alle Sicherheitsbestimmungen in
einschlägigen Gesetzen, Vorschriften und Richtlinien
erfüllen. Die optionale Funktion Safe Torque Off erfüllt die
folgenden Normen:
Die Informationen und Anweisungen reichen zur sicheren
und einwandfreien Verwendung der Funktion Safe Torque
Off nicht aus. Vollständige Informationen zur STO-Funktion
finden Sie im VLT® Safe Torque Off-Produkthandbuch.
STO-Funktion
die Sicherheitsvorschriften im Hinblick auf
•
Arbeitsschutz und Unfallverhütung kennt.
gute Kenntnisse über die allgemeinen und Sicher-
•
heitsnormen der jeweiligen Anwendung besitzt.
Integratoren
•
Bediener
•
Kundendiensttechniker
•
Instandhalter
•
EN 954-1: 1996 Kategorie 3
•
IEC 60204-1: 2005 Kategorie 0 – unkontrollierter
•
Stopp
IEC 61508: 1998 SIL2
•
IEC 61800-5-2: 2007 – STO-Funktion
•
IEC 62061: 2005 SIL CL2
•
ISO 13849-1: 2006 Kategorie 3 PL d
•
ISO 14118: 2000 (EN 1037) – Vermeidung von
•
unerwartetem Anlauf
Page 37
Produktübersicht
Projektierungshandbuch
Schutzmaßnahmen
Qualifiziertes Fachpersonal muss sicherheitstech-
•
nische Anlagen installieren und in Betrieb
nehmen.
Installieren Sie den Frequenzumrichter in einem
•
Schaltschrank mit Schutzart IP54 oder einer
vergleichbaren Umgebung. Bei speziellen
Anwendungen ist eine höhere Schutzart
erforderlich.
Schützen Sie das Kabel zwischen Klemme 37 und
•
der externen Sicherheitsvorrichtung gemäß ISO
13849-2 Tabelle D.4 gegen Kurzschluss.
Wenn externe Kräfte auf die Motorachse wirken
•
(z. B. hängende Lasten), sind zur Vermeidung
potenzieller Gefahren zusätzliche Maßnahmen
(z. B. eine sichere Haltebremse) erforderlich.
2.7 Fehler-, Warn- und Alarmfunktionen
Der Frequenzumrichter überwacht zahlreiche Aspekte des
Anlagenbetriebs, einschließlich Netzbedingungen,
Motorlast und -leistung sowie Umrichterstatus. Ein Alarm
oder eine Warnung deutet nicht notwendigerweise auf ein
Problem innerhalb des Frequenzumrichters hin. Es kann
sich um eine Bedingung außerhalb des Frequenzumrichters
handeln, die zur Bestimmung von Leistungsgrenzen
überwacht wird. Der Frequenzumrichter verfügt über
verschiedene vorprogrammierte Fehler-, Warn- und
Alarmantworten. Wählen Sie zusätzliche Alarm- und
Warnfunktionen zur Steigerung oder Änderung der Systemleistung.
In diesem Abschnitt werden die gängigen Alarm- und
Warnfunktionen beschrieben. Durch ein Verständnis der
Verfügbarkeit dieser Funktionen kann die Systemauslegung
optimiert und möglicherweise die Integration von
redundanten Bauteilen oder Funktionen vermieden
werden.
2.7.2
Warnung Sollwert hoch und niedrig
Bei Regelung ohne Rückführung bestimmt das Sollwert-
signal direkt die Drehzahl des Frequenzumrichters. Auf
dem Display wird eine blinkende Warnung „Sollwert zu
hoch/zu niedrig“ angezeigt, wenn der programmierte
Höchst- oder Mindestwert erreicht wird.
2.7.3 Warnung Istwert hoch und niedrig
Bei Regelung mit Rückführung werden die ausgewählten
hohen und niedrigen Istwerte vom Frequenzumrichter
überwacht. Das Display zeigt ggf. eine blinkende Warnung
„hoch/niedrig“ an. Der Frequenzumrichter kann die Istwert-
signale auch bei Regelung ohne Rückführung überwachen.
Die Signale beeinträchtigen nicht den Betrieb des Frequen-
zumrichters bei Regelung ohne Rückführung, jedoch
können sie bei der Zustandsanzeige der Anlage (lokal oder
per serieller Schnittstelle) hilfreich sein. Der Frequenzum-
richter arbeitet mit 39 verschiedenen Maßeinheiten.
Phasenunsymmetrie oder
2.7.4
Phasenfehler
Ein zu hoher Rippel-Strom im DC-Bus ist ein Hinweis
darauf, dass eine Netzphasenunsymmetrie oder ein Phasenfehler vorhanden ist. Wenn eine Phase zum
Frequenzumrichter fehlt, ist die standardmäßige Aktion die
Anzeige eines Alarms und die Abschaltung des Geräts zum
Schutz der DC-Buskondensatoren. Weitere Optionen sind
die Anzeige einer Warnung und die Reduzierung des
Ausgangsstroms auf 30 % des Gesamtstroms oder die
Anzeige einer Warnung und die Fortsetzung des Normalbetriebs. Der Betrieb eines an eine asymmetrische Leitung
angeschlossenen Geräts kann u. U. von Vorteil sein, bis die
Asymmetrie korrigiert wird.
Warnung Frequenz hoch
2.7.5
2
2
Betrieb bei Übertemperatur
2.7.1
Standardmäßig gibt der Frequenzumrichter einen Alarm
aus und schaltet bei Übertemperatur ab. Wenn Sie
Automatische Reduzierung und Warnung auswählen, warnt
der Frequenzumrichter vor der Bedingung, setzt seinen
Betrieb jedoch fort und versucht zunächst, durch eine
Reduzierung der Taktfrequenz abzukühlen. Falls
erforderlich, reduziert er dann noch die Ausgangsfrequenz.
Die automatische Reduzierung ersetzt nicht die Benutzereinstellungen für die Leistungsreduzierung wegen
erhöhter Umgebungstemperatur (siehe
Kapitel 5.3 Leistungsreduzierung wegen erhöhter Umgebungstemperatur).
Hilfreich beim Zuschalten zusätzlicher Betriebsmittel wie
Pumpen oder Kühllüftern; der Frequenzumrichter kann bei
hoher Motordrehzahl aufwärmen. Sie können eine
spezifische hohe Frequenzeinstellung im Frequenzumrichter programmieren. Wenn der Ausgang die
programmierte Warnfrequenz überschreitet, zeigt das Gerät
eine hohe Frequenzwarnung an. Ein Digitalausgang vom
Frequenzumrichter kann externe Geräte beim Zuschalten
anzeigen.
2.7.6
Warnung Frequenz niedrig
Hilfreich beim Abschalten von Betriebsmitteln; der
Frequenzumrichter kann vor niedriger Motordrehzahl
warnen. Sie können für Warnungen und zum Abschalten
externer Betriebsmittel eine spezifische niedrige Frequenzeinstellung wählen. Das Gerät zeigt weder bei einem Stopp
Page 38
130BP066.10
1107 UPM
0 - ** Betrieb/Display
1 - ** Motor/Last
2 - ** Bremsfunktionen
3 - ** Sollwert/Rampen
3,84 A1 (1)
Hauptmenü
Produktübersicht
VLT® AQUA Drive FC 202
2
noch bei einem Start eine Warnung „niedrige Frequenz“
an, bevor die Betriebsfrequenz erreicht wurde.
Beispiel für ein Programmiermenü ist in
abgebildet.
Abbildung 2.23
2.7.7 Warnung Strom hoch
Diese Funktion ähnelt der Warnung Frequenz hoch, mit der
Ausnahme, dass eine hohe Stromeinstellung zur Anzeige
einer Warnung und zum Zuschalten zusätzlicher Betriebsmittel verwendet wird. Die Funktion ist bei einem Stopp
oder Start nicht aktiv, bis der eingestellte Betriebsstrom
erreicht wurde.
Abbildung 2.23 Beispiel – Programmiermenü
2.7.8 Warnung Strom niedrig
Diese Funktion ähnelt der Warnung niedrige Frequenz
(siehe Kapitel 2.7.6 Warnung Frequenz niedrig), abgesehen
davon, dass eine niedrige Stromeinstellung zur Anzeige
einer Warnung und zum Abschalten von Betriebsmitteln
verwendet wird. Die Funktion ist bei einem Stopp oder
Start nicht aktiv, bis der eingestellte Betriebsstrom erreicht
wurde.
Warnung „Keine Last/Riemenbruch“
2.7.9
Diese Funktion kann zur Überwachung einer lastfreien
Bedingung verwendet werden, z. B. bei einem Keilriemen.
Nachdem eine niedrige Stromgrenze im Frequenzumrichter
gespeichert wurde, wenn ein Lastverlust festgestellt wird,
können Sie den Frequenzumrichter zur Anzeige eines
Alarms und einer Abschaltung oder zur Fortsetzung des
Betriebs und der Anzeige einer Warnung programmieren.
2.7.10
Der Frequenzumrichter kann einen Verlust der seriellen
Kommunikation erkennen. Sie können eine Zeitverzögerung von bis zu 99 s wählen, um eine Antwort aufgrund
von Unterbrechungen am seriellen Kommunikationsbus zu
vermeiden. Wird die Verzögerung überschritten hat das
Gerät die folgenden Optionen:
2.8
Verlust der seriellen Schnittstelle
Beibehaltung der letzten Drehzahl.
•
Wechseln zur Maximaldrehzahl.
•
Wechseln zu einer voreingestellten Drehzahl.
•
Stoppen und Anzeigen einer Warnung.
•
Benutzerschnittstellen und
Programmierung
Der Frequenzumrichter verwendet Parameter zur Programmierung seiner Anwendungsfunktionen. Die Parameter
bieten die Beschreibung einer Funktion und ein
Optionsmenü, aus dem eine Auswahl getroffen oder über
das numerische Werte eingegeben werden können. Ein
Zur lokalen Programmierung können Sie auf die Parameter
zugreifen, indem Sie auf dem LCP entweder auf [Quick
Menu] (Quick-Menü) oder [Main Menu] (Hauptmenü)
drücken.
Das Quick-Menü ist für die erste Inbetriebnahme und
Motorauswahl bestimmt. Das Hauptmenü greift auf alle
Parameter zu und ermöglicht die Programmierung für
erweiterte Anwendungen.
Fern-Benutzerschnittstelle
Zur Fernprogrammierung stellt Danfoss ein Softwareprogramm zur Verfügung, mit dem Sie ganze Projekte zur
Programmierung entwickeln, speichern und übertragen
können. Mit Hilfe der MCT 10 Konfigurationssoftware
können Sie einen PC an den Frequenzumrichter
anschließen und den Frequenzumrichter online programmieren, anstatt das LCP zu benutzen. Zudem können Sie
die gesamte Programmierung offline vornehmen und dann
einfach in den Frequenzumrichter übertragen. Die Software
kann das gesamte Frequenzumrichterprofil zur Sicherung
oder Analyse auf den PC übertragen. Zum Anschluss des
Frequenzumrichters an den PC stehen ein USB-Anschluss
oder die RS485-Schnittstelle bereit.
MCT 10 Konfigurationssoftware kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.VLT-software.com. Sie ist
ebenfalls auf CD erhältlich. Eine Bedienungsanleitung
enthält genaue Anweisungen. Siehe auch Kapitel 2.8.2 PC-Software.
Programmieren der Steuerklemmen
Jede Steuerklemme hat vorgegebene Funktionen,
•
die sie ausführen kann.
Mit der Klemme verknüpfte Parameter aktivieren
•
die jeweilige Funktion.
Für eine einwandfreie Funktion des Frequenzum-
•
richters müssen Sie die Steuerklemmen:
korrekt verdrahten.
-
für die gewünschte Funktion program-
-
mieren.
Page 39
Auto
on
Reset
Hand
on
Off
Status
Quick
Menu
Main
Menu
Alarm
Log
Back
Cancel
Info
OK
Status
1(1)
1234rpm10,4A43,5Hz
Run OK
43,5Hz
On
Alarm
Warn.
130BB465.10
a
b
c
d
130BT308.10
Produktübersicht
Projektierungshandbuch
2.8.1 LCP Bedieneinheit
Das Local Control Panel (LCP) ist eine grafische Bedieneinheit mit Display an der Vorderseite des Geräts, die als
Benutzerschnittstelle mit Bedientasten dient und Statusmeldungen, Warnungen und Alarme anzeigt, die
Programmierung von Parametern ermöglicht und vieles
mehr. Ein numerisches Bedienteil mit begrenzten Anzeigeoptionen steht ebenfalls zur Verfügung. Abbildung 2.24
zeigt das LCP.
rollers des PCs. Alle Standard-PCs werden ohne galvanische
Trennung an der USB-Schnittstelle hergestellt.
Jede Differenz des Erdungspotentials, die sich daraus
ergibt, dass Sie die im Produkthandbuch beschriebenen
Erdungsempfehlungen nicht einhalten, kann zu einer
Beschädigung des USB-Hostcontrollers durch die
Abschirmung des USB-Kabels führen.
Es wird empfohlen, dass Sie einen USB mit galvanischer
Trennung verwenden, um den PC USB-Hostcontroller beim
Anschluss des PCs an einen Frequenzumrichter per USBKabel vor Erdpotentialdifferenzen zu schützen.
Verwenden Sie kein PC-Leistungskabel mit geerdetem
Stecker, wenn der PC per USB-Kabel an den Frequenzumrichter angeschlossen ist. Dies verringert die MassePotentialdifferenz, beseitigt aber aufgrund der Erdung und
Abschirmung, die an der USB-Schnittstelle des PCs
angeschlossen sind, nicht alle Potentialdifferenzen.
2
2
Abbildung 2.25 USB-Anschluss
2.8.2.1
MCT 10 Konfigurationssoftware
Die MCT 10 Konfigurationssoftware ist für die
Inbetriebnahme und Wartung des Frequenzumrichters
entwickelt, einschließlich hilfsgeführter Programmierung
des Kaskadenreglers, Echtzeituhr, Smart Logic Controller
Abbildung 2.24 LCP Bedieneinheit
und vorbeugender Wartung.
Diese Software ermöglicht eine einfache Kontrolle über
Details sowie eine allgemeine Übersicht über Anlagen, ob
2.8.2
PC-Software
Der PC kann über ein Standard-USB-Kabel (Host/Gerät)
oder über die RS485-Schnittstelle angeschlossen werden.
groß oder klein. Die Software kann für alle Frequenzumrichterserien, VLT® Advanced Active Filtern und VLT
®
Softstartern verwendet werden.
Beispiel 1: Datenspeicherung im PC über MCT 10
Konfigurationssoftware
1.Schließen Sie über den USB-Anschluss oder die
USB ist eine serielle Schnittstelle, die 4 abgeschirmte
Signalleitungen mit geerdetem Stecker 4 zur Abschirmung
des USB-Anschlusses am PC verwendet. Wenn der PC per
USB-Kabel an den Frequenzumrichter angeschlossen wird,
besteht die Gefahr einer Beschädigung des USB-Hostcont-
RS485-Schnittstelle einen PC an das Gerät an.
2.Öffnen Sie MCT 10 Konfigurationssoftware.
3.Wählen Sie den USB-Anschluss oder die RS485Schnittstelle aus.
Beispiel 2: Datenübertragung vom PC zum Frequenzumrichter über MCT 10 Konfigurationssoftware
1.Schließen Sie über den USB-Anschluss oder die
RS485-Schnittstelle einen PC an das Gerät an.
2.Öffnen Sie MCT 10 Konfigurationssoftware.
3.
Wählen Sie Öffnen – alle gespeicherten Dateien
werden angezeigt.
4.Öffnen Sie die gewünschte Datei.
5.
Wählen Sie Zum Frequenzumrichter schreiben.
Alle Parameter werden nun in den Frequenzumrichter
übertragen.
Für die MCT 10 Konfigurationssoftware ist ein gesondertes
Handbuch erhältlich. Software und Handbuch sind als
Download erhältlich über www.danfoss.com/BusinessAreas/DrivesSolutions/Softwaredownload/.
2.8.2.2
VLT® Harmonics Calculation
Software MCT 31
werden müssen. Die Wartungsintervalle für die Kühllüfter
(ca. 3 Jahre) und die Kondensatoren (ca. 5 Jahre) werden
für die meisten Umgebungen empfohlen.
2.9.1 Lagerung
Wie alle elektronischen Betriebsmittel müssen Frequenzumrichter an einem trockenen Ort gelagert werden. Während
der Lagerung ist ein regelmäßiges Formieren (Laden der
Kondensatoren) nicht erforderlich.
Es wird empfohlen, das Gerät bis zur Installation
verschlossen in der Verpackung zu belassen.
Das MCT 31 PC-Tool zur Oberschwingungsberechnung
ermöglicht leichtes Einschätzen der Oberschwingungsverzerrung in einer bestimmten Anwendung. Berechnet
werden können sowohl die Oberschwingungsverzerrung
von Danfoss-Frequenzumrichtern als auch von Frequenzumrichtern von Fremdherstellern (nicht Danfoss) mit
anderen zusätzlichen Geräten zur Oberschwingungsreduzierung, wie z. B. Danfoss AHF-Filter und 12-18Pulsgleichrichter.
MCT 31 steht auch zum Download zur Verfügung unter
HCS ist eine erweiterte Version des Harmonic Calculation
Tool. Die errechneten Ergebnisse werden mit den
entsprechenden Normwerten verglichen und können
anschließend gedruckt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.danfoss-
hcs.com/Default.asp?LEVEL=START
2.9
Instandhaltung
Danfoss Frequenzumrichtermodelle bis 90 kW sind
wartungsfrei. Frequenzumrichter mit hoher Leistung (mit
Nennleistungen von 110 kW oder höher) verfügen über
integrierte Filtermatten, die je nach Staub- und Verschmutzungsbelastung vom Betreiber regelmäßig gereinigt
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Aspekten, die bei
der Integration des Frequenzumrichters in eine Systemauslegung zu berücksichtigen sind. Das Kapitel ist in diese
Abschnitte unterteilt:
Kapitel 3.1 Betriebsbedingungen
•
Betriebsumgebungsbedingungen für den
Frequenzumrichter einschließlich Umgebung,
Bauformen, Temperatur, Leistungsreduzierung
und weitere Aspekte.
Kapitel 3.3 Netzintegration
•
Netzseitiger Eingang in den Frequenzumrichter
einschließlich Leistung, Oberschwingungen,
Überwachung, Verkabelung, Sicherungen und
weitere Aspekte.
Kapitel 3.2 EMV, Schutz vor Oberschwingungen und
•
Erdableitstrom
Eingang (Rückspeisung) vom Frequenzumrichter
in das Stromnetz, einschließlich Leistung,
Oberschwingungen, Überwachung und weiteren
Aspekten.
Kapitel 3.4 Motoreinbau
•
Ausgang vom Frequenzumrichter zum Motor
einschließlich Motortypen, Last, Überwachung,
Verkabelung und weitere Aspekte.
Kapitel 3.5 Zusätzliche Ein- und Ausgänge,
•
Kapitel 3.6 Planung
Integration von Frequenzumrichterein- und ausgang für ein optimales Systemdesign
einschließlich Anpassung von Frequenzumrichter/
Motor, Systemmerkmale und weitere Aspekte.
Bei einer umfassenden Systemplanung werden potentielle
Problembereiche bereits im Voraus erkannt, sodass eine
möglichst effektive Kombination aus Umrichterlösungen
implementiert werden kann. Die folgenden Informationen
dienen als Richtlinien zur Planung und Spezifizierung eines
Motorregelsystems mit Frequenzumrichtern.
Die Betriebsfunktionen umfassen eine Reihe von Designkonzepten, angefangen mit der einfachen
Motordrehzahlregelung bis hin zu einem voll integrierten
Automationssystems mit Istwertverarbeitung, Berichtsfunktionen zur Betriebsbereitschaft, automatisierten
Fehlerreaktionen, Fernprogrammierung und vielem mehr.
Ein vollständiges Designkonzept enthält detaillierte Spezifikationen zu Anforderungen und Anwendungsbereich.
Frequenzumrichtertypen
•
Motoren
•
Netzanforderungen
•
Regelungsstruktur und Programmierung
•
Serielle Kommunikation
•
Gerätegröße, Form, Gewicht
•
Anforderungen an die Leistungs- und
•
Steuerkabel; Typ und Länge
Sicherungen
•
Zusatzeinrichtungen
•
Transport und Lagerung
•
Siehe Kapitel 3.9 Checkliste zur Auslegung der Anlage für
praktische Hinweise zu Auswahl und Auslegung.
Durch ein Verständnis für die Funktionen und Strategieoptionen können Sie die Systemauslegung optimieren und
ggf. die Integration redundanter Komponenten oder
Funktionen vermeiden.
3.1 Betriebsbedingungen
3.1.1 Luftfeuchtigkeit
Obwohl der Frequenzumrichter bei hoher Feuchtigkeit (bis
95 % relativer Feuchte) ordnungsgemäß betrieben werden
kann, müssen Sie Kondensation möglichst vermeiden.
Insbesondere besteht die Gefahr von Kondensation, wenn
der Frequenzumrichter kälter als feuchte Umgebungsluft
ist. Luftfeuchtigkeit kann auch an den elektronischen
Komponenten kondensieren und Kurzschlüsse verursachen.
Kondensation tritt an stromlosen Geräten auf. Wenn
aufgrund der Umgebungsbedingungen Kondensation
möglich ist, wird die Installation einer Schaltschrankheizung empfohlen. Vermeiden Sie eine Installation in
Bereichen, in denen Frost auftritt.
Alternativ kann die Gefahr von Kondensation durch den
Standby-Betrieb des Frequenzumrichters (Gerät am Netz
angeschlossen) reduziert werden. Stellen Sie sicher, dass
der Vorwärmstrom ausreichend ist, damit die Frequenzumrichterschaltung frei von Feuchtigkeit bleibt.
Temperatur
3.1.2
Für alle Frequenzumrichter sind Ober- und Untergrenzen
für die Umgebungstemperatur festgelegt. Durch die
Vermeidung extremer Umgebungstemperaturen wird die
Lebensdauer der Betriebsmittel verlängert und die
allgemeine Anlagenzuverlässigkeit optimiert. Befolgen Sie
die Empfehlungen für die maximale Leistung und die
Langlebigkeit der Geräte.
jedoch ist ein einwandfreier Betrieb bei Nennlast
nur bei Temperaturen von 0 °C und höher
gewährleistet.
Überschreiten Sie nicht die Temperatur-
•
Höchstwerte.
Die Lebensdauer der elektronischen
33
•
Komponenten reduziert sich je 10 °C im Betrieb
über der Auslegungstemperatur um 50 %.
Auch Geräte der Schutzarten IP54, IP55 oder IP66
•
müssen den festgelegten Umgebungstemperaturbereichen entsprechen.
Eine zusätzliche Klimatisierung des Schaltschranks
•
oder des Installationsorts ist ggf. notwendig.
Kühlung
3.1.3
Frequenzumrichter geben Energie in Form von Wärme ab.
Für eine effektive Kühlung der Geräte müssen die
folgenden Empfehlungen berücksichtigt werden.
Die Höchsttemperatur der Luft, die in den Schalt-
•
schrank eintritt, darf niemals 40 °C [104 °F]
überschreiten.
Die tägliche/nächtliche Durchschnittstemperatur
•
darf 35 °C [95 °F] nicht überschreiten.
Befestigen Sie das Gerät so, dass die
•
ungehinderte Luftzirkulation zur Kühlung gewährleistet ist. Siehe Kapitel 3.6.1 Abstand für korrekte
Montageabstände.
Halten Sie die Mindestanforderungen für den
•
vorderen und hinteren Abstand zur Luftzirkulation
für die Kühlung ein. Siehe das Produkthandbuch
für die ordnungsgemäßen Installationsanforderungen.
3.1.3.1
Der Frequenzumrichter verfügt für eine optimale Kühlung
über integrierte Lüfter. Der Hauptlüfter führt den Luftstrom
an den Kühlrippen des Kühlkörpers entlang und gewährleistet so eine Kühlung. Bei einigen Leistungsgrößen
befindet sich ein kleiner Sekundärlüfter in der Nähe der
Steuerkarte, damit die Innenluft zur Vermeidung lokaler
Überhitzung zirkuliert wird.
Der Hauptlüfter wird durch die Innentemperatur des
Frequenzumrichters geregelt, und die Drehzahl erhöht sich
zusammen mit der Temperatur schrittweise, wodurch die
Geräusche und der Energieverbrauch bei geringem Bedarf
reduziert werden. Zudem wird bei Bedarf eine maximale
Kühlung gewährleistet. Sie können die Lüftersteuerung
über Parameter 14-52 Lüftersteuerung an jede beliebige
Anwendung anpassen, auch zum Schutz vor negativen
Effekten der Kühlung bei sehr kaltem Klima. Bei einer
Übertemperatur im Frequenzumrichter werden Schalt-
Ventilatoren
frequenz und Schaltmuster reduziert. Siehe
Kapitel 5.1 Leistungsreduzierung für weitere Informationen.
3.1.3.2 Berechnung der erforderlichen
Luftzirkulation zur Kühlung des
Frequenzumrichters
Die erforderliche Luftzirkulation zur Kühlung eines
Frequenzumrichters bzw. mehrerer Frequenzumrichter in
einem Schaltschrank kann wie folgt berechnet werden:
1.Bestimmen Sie die Verlustleistung bei maximaler
Ausgangsleistung aller Frequenzumrichter anhand
der Datentabellen in Kapitel 7 Technische Daten.
2.Addieren Sie die Verlustleistungswerte aller
Frequenzumrichter, die gleichzeitig in Betrieb sein
können. Die sich ergebende Summe ist die zu
übertragende Wärme Q. Multiplizieren Sie das
Ergebnis mit dem Faktor f, entnommen aus
Tabelle 3.1. Zum Beispiel f = 3,1 m3 x kWh bei NN.
3.Bestimmen Sie die höchste Temperatur der in den
Schaltschrank einströmenden Luft. Subtrahieren
Sie diese Temperatur von der erforderlichen
Temperatur im Schaltschrank, zum Beispiel 45 °C
(113 °F).
4.Dividieren Sie die Summe aus Schritt 2 durch die
Summe aus Schritt 3.
Die Berechnung wird durch die folgende Formel
ausgedrückt:
f xQ
V =
Ti − TA
wobei
V = Luftstrom in m3/h
f = Faktor in m3 x K/Wh
Q = zu übertragende Wärme in W
Ti = Temperatur im Schaltschrank in °C
TA = Umgebungstemperatur in °C
f = cp x ρ (spezifische Luftwärme x Luftdichte)
HINWEIS
Spezifische Luftwärme (cp) und Luftdichte (ρ) sind keine
Konstanten, sondern sind abhängig von Temperatur,
Feuchte und atmosphärischem Druck. Daher sind sie von
der Höhenlage über NN abhängig.
Tabelle 3.1 zeigt typische Werte des Faktors f, berechnet für
verschiedene Höhenlagen.
Tabelle 3.1 Faktor f, berechnet für verschiedene Höhenlagen
Beispiel
Welcher Luftstrom ist zur Kühlung von 2 gleichzeitig
betriebenen Frequenzumrichtern (Wärmeverluste 295 W
und 1430 W) erforderlich, die in einem Schaltschrank mit
einer Umgebungstemperatur von max. 37 °C installiert
sind?
Bestimmte Luftwärme
cp
00,94801,2253,1
1.Die Summe der Wärmeverluste beider Frequenzumrichter beträgt 1725 W.
2.
Multipliziert man 1725 W mit 3,3 m3 x kWh,
erhält man das Ergebnis 5693 m x K/h.
3.
Subtrahiert man 37 °C von 45 °C, erhält man das
Ergebnis 8 °C (=8 K).
4.Dividiert man 5693 m x K/h durch 8 K, erhält man
das Ergebnis: 711,6 m3h.
LuftdichteρFaktor
f
[kg/m3][m3⋅kWh]
bei Betrieb mit konstanter Frequenz an, schaltet der
Umrichter ab und zeigt einen Fehler an, wenn ein kritischer
Zwischenkreisspannungspegel erreicht ist.
3.1.5 Störgeräusche
Störgeräusche von Frequenzumrichtern haben 3 Ursachen:
Zwischenkreisdrosseln
•
EMV-Filterdrossel
•
Interne Lüfter
•
Siehe Tabelle 7.60 für Spezifikationen zu den Störge-
räuschen.
Vibrationen und Erschütterungen
3.1.6
Der Frequenzumrichter wurde gemäß den Normen IEC
68-2-6/34/35 und 36 geprüft. Im Rahmen dieser Prüfverfahren wird das Gerät im Bereich von 18 bis 1000 Hz in 3
Richtungen für eine Dauer von 2 Stunden g-Kräften von
0,7 unterzogen. Alle Danfoss-Frequenzumrichter erfüllen
die bei diesen Bedingungen gegebenen Anforderungen,
wenn das Gerät an der Wand oder auf dem Boden
montiert ist und der Schaltschrank, in dem das Gerät
montiert ist, an der Wand oder mit dem Boden verschraubt
ist.
Aggressive Umgebungen
3.1.7
33
Wenn Sie den Luftstrom in der Einheit CFM benötigen,
rechnen Sie wie folgt um: 1 m3/h = 0,589 CFM.
Für das obige Beispiel ergibt sich: 711,6 m3/h = 418,85
CFM.
Vom Motor erzeugte Überspannung
3.1.4
Die Gleichspannung im Zwischenkreis (DC-Bus) erhöht sich
beim generatorischen Betrieb des Motors. Dies kann auf
zwei Arten auftreten:
Die Last treibt den Motor an, wenn der Frequen-
•
zumrichter bei konstanter Ausgangsfrequenz
betrieben wird. Dies wird allgemein als
durchziehende Last bezeichnet.
Wenn die Trägheit der Last bei der Verzögerung
•
hoch ist und die Verzögerungszeit des Umrichters
auf einen kurzen Wert eingestellt ist.
Der Frequenzumrichter kann keine Energie in den Eingang
zurückspeisen. Daher begrenzt er die vom Motor
aufgenommene Energie, wenn die automatische Rampe
aktiviert ist. Der Frequenzumrichter versucht dies durch
automatische Verlängerung der Rampe-Ab, falls die
Überspannung während der Verzögerung auftritt. Ist dieser
Vorgang nicht erfolgreich oder treibt die Last den Motor
3.1.7.1 Gase
Aggressive Gase wie Schwefelwasserstoff, Chlor oder
Ammoniak können die elektrischen und mechanischen
Komponenten des Frequenzumrichters beschädigen. Eine
Kontamination der Kühlluft kann zudem zu einer allmählichen Zersetzung von Leiterbahnen auf Platinen sowie
Türdichtungen führen. Aggressive Stoffe finden sich häufig
in Kläranlagen oder Schwimmbecken. Ein eindeutiges
Anzeichen für eine aggressive Atmosphäre ist korrodiertes
Kupfer.
In aggressiven Atmosphären werden nur bestimmte
Schutzarten sowie schutzbeschichtete Platinen empfohlen.
Siehe Tabelle 3.2 für Anforderung der Schutzbeschichtung.
HINWEIS
Der Frequenzumrichter ist standardmäßig mit Leiterkarten ausgestattet, die eine Schutzbeschichtungen der
Klasse 3C2 aufweisen. Auf Anfrage sind auch Beschichtungen der Klasse 3C3 erhältlich.
Unter den oben beschriebenen Bedingungen wird
empfohlen, dass Sie den Frequenzumrichter im Rahmen
der regelmäßigen Wartung reinigen. Beseitigen Sie
jeglichen Staub vom Kühlkörper und von den Lüftern und
reinigen Sie die Filtermatten.
3.1.7.3 Explosionsgefährdete Bereiche
In explosionsgefährdeten Bereichen betriebene Anlagen
müssen bestimmte Bedingungen erfüllen. Die EU-Richtlinie
94/9/EG beschreibt den Betrieb elektronischer Geräte in
explosionsgefährdeten Bereichen.
Die Temperatur von durch Frequenzumrichter geregelte
Motoren muss in explosionsgefährdeten Bereichen mithilfe
eines PTC-Temperatursensors überwacht werden. Motoren
der Zündschutzart d oder e sind für solche Umgebungen
zugelassen.
Die Zündschutzart e sieht vor, dass eine etwaige
•
Funkenbildung ausschließlich in einem
geschützten Bereich stattfindet. Hier ist keine
Häufig kann die Installation von Frequenzumrichtern in
Umgebungen mit hoher Staubbelastung nicht vermieden
werden. Staub beeinträchtigt wand- oder rahmenmontierte
Geräte mit der Schutzart IP55 oder IP66 sowie schrankmontierte Geräte der Schutzart IP21 oder IP20.
Berücksichtigen Sie die 3 in diesem Abschnitt beschrieben
Aspekte, wenn Sie Frequenzumrichter in solchen
Umgebungen installieren.
Reduzierte Kühlung
Staub führt zu Ablagerungen auf der Geräteoberfläche und
im Inneren des Geräts auf den Leiterkarten und den
elektronischen Komponenten. Diese Ablagerungen wirken
wie isolierende Schichten und hindern die Wärmeableitung
in die Umgebungsluft, wodurch die Kühlkapazität reduziert
wird. Die Komponenten erwärmen sich. Dies führt zu
einem schnelleren Verschleiß der elektronischen
Komponenten und die Lebensdauer des Geräts wird
reduziert. Staubablagerungen auf dem Kühlkörper an der
Rückseite des Geräts reduzieren ebenfalls die Lebensdauer
des Geräts.
Kühllüfter
Die Luftzirkulation zur Kühlung des Geräts wird durch
Kühllüfter generiert, die sich in der Regel an der Rückseite
des Geräts befinden. Die Lüfterrotoren verfügen über
kleine Lager, in die Staub eindringen und abrasiv wirken
kann. Dies führt zu Beschädigungen der Lager und zu
einem Ausfall der Lüfter.
Filter
HINWEIS
Installieren Sie keine Frequenzumrichter in explosionsgefährdeten Bereichen. Installieren Sie den
Frequenzumrichter in einem Schaltschrank außerhalb
dieses Bereichs. Die Verwendung eines Sinusfilters am
Frequenzumrichterausgang zur Dämpfung des dU/dtSpannungsanstiegs und der Spitzenspannungen wird
ebenfalls empfohlen. Halten Sie die Motorleitungen so
kurz wie möglich.
Zulassung erforderlich, jedoch eine spezielle
Verdrahtung und Eindämmung.
Die Kombination d/e ist in explosionsgefährdeten
•
Bereichen am häufigsten zu finden. Der Motor ist
von der Zündschutzart e, während die Motorverkabelung und die Anschlussumgebung in
Übereinstimmung mit der Klassifizierung e ist. Die
nach dieser Klassifizierung e bestehende
Beschränkung in der Anschlussumgebung bezieht
sich auf die zulässige Höchstspannung in diesem
Bereich. Die Ausgangsspannung eines Frequenzumrichters ist in der Regel auf die Netzspannung
begrenzt. Die Modulation der Ausgangsspannung
kann zu einer Erzeugung von laut Klassifizierung
e unzulässig hoher Spitzenspannungen führen. In
der Praxis hat sich die Verwendung eines
Sinusfilters am Frequenzumrichterausgang als
effektive Methode zur Dämpfung der hohen
Spitzenspannungen bewährt.
Frequenzumrichter mit hoher Leistung verfügen über
Kühllüfter, die heiße Luft aus dem Geräteinneren
ausstoßen. Ab einer bestimmten Größe verfügen diese
Lüfter über Filtermatten. Diese Filter können in staubbelasteten Umgebungen schnell verstopfen. Unter diesen
Bedingungen sind vorbeugende Maßnahmen erforderlich.
Frequenzumrichter mit der Option MCB 112 verfügen
über eine PTB-zertifizierte Überwachungsfunktion des
Motorthermistorsensors in explosionsgefährdeten
Bereichen. Abgeschirmte Motorkabel sind nicht
erforderlich, wenn die Frequenzumrichter mit Sinusfiltern
am Ausgang betrieben werden.
3.1.8 Definitionen der IP-Schutzarten
Schutz gegen das
Eindringen von
Fremdkörpern
0 (nicht geschützt)(nicht geschützt)
1
≥50 mm Durchmesser
Erste
Kennziffer
Zweite
Kennziffer
Ersten
Buchstaben
Zusätzlichen
Buchstaben
Tabelle 3.3 IEC 60529 – Definitionen für IP-Schutzarten
2 12,5 mm DurchmesserFinger
3 2,5 mm DurchmesserWerkzeug
4
≥1,0 mm Durchmesser
5 Staubgeschützt Draht
6 StaubdichtDraht
Schutz gegen den
Zugang zu gefährlichen Bauteilen
Handrücken
Draht
3.1.8.1
Schaltschrankoptionen und
Schutzarten
Danfoss-Frequenzumrichter sind mit 3 verschiedenen
Schutzarten erhältlich:
IP00 oder IP20 zur Installation im Schaltschrank.
•
IP54 oder IP55 zur lokalen Montage.
•
IP66 für kritische Umgebungsbedingungen, zum
•
Beispiel extrem hohe (Luft-) Feuchtigkeit oder
hohe Konzentrationen von Staub oder
aggressiven Gasen.
Funkstörungen
3.1.9
In der Praxis ist das Hauptziel, Anlagen zu errichten, die
ohne Hochfrequenzstörungen zwischen den Komponenten
stabil arbeiten. Um einen hohen Grad an Störfestigkeit zu
erreichen, empfehlen wir die Verwendung von Frequenzumrichtern mit qualitativ hochwertigen EMV-Filtern.
Verwenden Sie Filter der Kategorie C1 gemäß EN 61800-3,
die den Grenzwerten der Klasse B der allgemeinen Norm
EN 55011 entsprechen.
Bringen Sie Warnschilder am Frequenzumrichter an, falls
die EMV-Filter nicht der Kategorie C1 (Kategorie C2 oder
niedriger) entsprechen. Die Verantwortung für eine
ordnungsgemäße Kennzeichnung liegt beim Betreiber.
Im Feld gibt es 2 Ansätze für EMV-Filter:
Integriert im Gerät
•
Integrierte Filter nehmen Platz in den
-
Schaltschränken ein, jedoch fallen keine
zusätzlichen Kosten für Einbau,
Verkabelung und Material an. Der
größte Vorteil der integrierten Filter ist
jedoch die einwandfreie EMVKonformität und Verkabelung.
Externe Optionen
•
Externe EMV-Filteroptionen, die an der
-
Eingangsseite des Frequenzumrichters
installiert werden, verursachen einen
Spannungsabfall. In der Praxis bedeutet
dies, dass die vollständige
Netzspannung nicht am Frequenzumrichtereingang anliegt und ggf. ein
Frequenzumrichter mit höherer
Auslegung verwendet werden muss. Für
eine Übereinstimmung mit den
geltenden EMV-Grenzwerten muss die
Motorkabellänge zwischen 1 und 50 m
liegen und darf diese Länge nicht
überschreiten. Für Material, Verkabelung
und Montage fallen Kosten an. Die EMVKonformität wird nicht überprüft.
VLT® AQUA Drive FC 202
HINWEIS
Verwenden Sie immer EMV-Filter der Kategorie C1, um
33
einen störungsfreien Betrieb des Frequenzumrichter-/
Motor-Systems zu gewährleisten.
HINWEIS
Die VLT® AQUA Drive-Geräte werden standardmäßig mit
integrierten EMV-Filtern ausgeliefert, die der Kategorie
C1 (EN 61800-3) zur Verwendung mit 400-VNetzsystemen und Nennleistungen bis 90 kW oder der
Kategorie C2 für Nennleistungen von 110 bis 630 kW
entsprechen. Die VLT® AQUA Drive-Geräte entsprechen
der Kategorie C1 mit abgeschirmten Motorkabeln bis
50 m oder der Kategorie C2 mit abgeschirmten
Motorkabeln bis 150 m. Detaillierte Informationen siehe
Tabelle 3.4.
3.1.10 Konformität von PELV-Isolierung und
galvanischer Trennung
1
Stromversorgung (SMPS) einschließlich Signaltrennung der
Zwischenkreisspannung V DC.
2 IGBT-Ansteuerkarte für die IGBTs
3 Stromwandler
4 Bremselektronik (Optokoppler)
5 Einschaltstrombegrenzung, Funkentstörung und Temperatur-
messkreise.
6 Ausgangsrelais
a Galvanische Trennung für die externe 24-V-Versorgung
b Galvanische Isolierung für die RS485-Standard-Busschnittstelle
Stellen Sie den Schutz gegen elektrischen Schlag sicher,
wenn die Stromversorgung vom Typ PELV (Schutzkleinspannung – Protective Extra Low Voltage) ist und die
Installation gemäß den örtlichen bzw. nationalen
Vorschriften für PELV-Versorgungen ausgeführt wurde.
Um den PELV-Schutzgrad beizubehalten, müssen alle
steuerklemmenseitig angeschlossenen Geräte den PELVAnforderungen entsprechen, d. h. Thermistoren müssen
beispielsweise verstärkt/zweifach isoliert sein. Alle Steuerund Relaisklemmen der Danfoss-Frequenzumrichter
erfüllen die PELV-Anforderungen (gilt nicht bei geerdetem
Dreieck-Netz größer 400 V).
Die galvanische (sichere) Trennung wird erreicht, indem die
Anforderungen für höhere Isolierung erfüllt und die
entsprechenden Kriech-/Luftstrecken beachtet werden.
Diese Anforderungen sind in der Norm EN 61800-5-1
beschrieben.
Die elektrische Isolierung wird wie in Abbildung 3.1 gezeigt
hergestellt. Die beschriebenen Komponenten erfüllen die
PELV-Anforderungen sowie die Anforderungen an die
galvanische Trennung.
Abbildung 3.1 Galvanische Trennung
Installation in großer Höhenlage
Installationen, bei denen die Grenzen der Höhenlagen
überschritten werden, erfüllen ggf. nicht die PELV-Anforderungen. Die Isolierung zwischen Komponenten und
kritischen Teilen ist ggf. nicht ausreichend. Es besteht die
Gefahr von Überspannung. Reduzieren Sie die Gefahr von
Überspannung durch externe Schutzeinrichtungen oder
galvanische Trennung.
Kontaktieren Sie bei Installationen in großen Höhenlagen
hinsichtlich der PELV-Konformität Danfoss.
380-500 V (Gehäuse A, B und C): über 2000 m
•
(6500 ft)
380-500 V (Gehäuse D, E und F): über 3000 m
•
(9800 ft)
525–690 V: über 2000 m (6500 ft)
•
3.1.11
Wie alle elektronischen Betriebsmittel müssen Frequenzumrichter an einem trockenen Ort gelagert werden. Während
der Lagerung ist ein regelmäßiges Formieren (Laden der
Kondensatoren) nicht erforderlich.
Es wird empfohlen, das Gerät bis zur Installation
verschlossen in der Verpackung zu belassen.
Page 47
SystemintegrationProjektierungshandbuch
3.2 EMV, Schutz vor Oberschwingungen
und Erdableitstrom
3.2.1 Allgemeine Aspekte von EMV-
Emissionen
Frequenzumrichter (und andere elektrische Geräte)
erzeugen elektronische oder magnetische Felder, die in
ihrer Umgebung Störungen verursachen können. Die
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) dieser Effekte ist
von den Leistungs- und Oberschwingungseigenschaften
der Geräte abhängig.
Die unkontrollierte Wechselwirkung zwischen elektrischen
Geräten in einer Anlage kann die Kompatibilität und den
zuverlässigen Betrieb beeinträchtigen. Störungen äußern
sich in Netzoberschwingungsverzerrung, elektrostatischen
Entladungen, schnellen Spannungsänderungen oder
hochfrequenten Störspannungen bzw. Störfeldern.
Elektrische Geräte erzeugen Störungen und sind zugleich
den Störungen von anderen Quellen ausgesetzt.
Elektromagnetische Störungen treten in der Regel im
Frequenzbereich von 150 kHz bis 30 MHz auf. Durch die
Luft übertragene Störungen des Frequenzumrichtersystems
im Frequenzbereich von 30 MHz bis 1 GHz werden durch
den Wechselrichter, das Motorkabel und den Motor
erzeugt.
Wie in Abbildung 3.2 gezeigt, werden durch kapazitive
Ströme des Motorkabels, in Verbindung mit hohem dU/dt
der Motorspannung, Ableitströme erzeugt.
Die Verwendung eines abgeschirmten Motorkabels erhöht
den Ableitstrom (siehe Abbildung 3.2), da abgeschirmte
Kabel eine höhere Kapazität zu Erde haben als nicht
abgeschirmte Kabel. Wird der Ableitstrom nicht gefiltert,
verursacht dies in der Netzzuleitung größere Störungen im
Funkfrequenzbereich unterhalb von etwa 5 MHz. Der
Ableitstrom (I1) kann über die Abschirmung (I3) direkt
zurück zum Gerät fließen. Es verbleibt dann gemäß
Abbildung 3.2 im Prinzip nur ein Ableitstrom (I4), der vom
abgeschirmten Motorkabel über die Erde zurückfließen
muss.
Die Abschirmung verringert zwar die abgestrahlte Störung,
erhöht jedoch die Niederfrequenzstörungen am Netz.
Schließen Sie den Motorkabelschirm an die Gehäuse von
Frequenzumrichter und Motor an. Dies geschieht am
besten durch die Verwendung von integrierten Schirmbügeln; verdrillte Abschirmungsenden (Pigtails) sind zu
vermeiden. Die verdrillten Abschirmungsenden erhöhen
die Abschirmungsimpedanz bei höheren Frequenzen,
wodurch der Abschirmungseffekt reduziert und der
Ableitstrom (I4) erhöht wird.
Verbinden Sie die Abschirmung an beiden Enden mit dem
Gehäuse, wenn abgeschirmte Kabel für Relais, Steuerkabel,
Signalschnittstelle und Bremse verwendet werden. In
einigen Situationen ist zum Vermeiden von Stromschleifen
jedoch eine Unterbrechung der Abschirmung notwendig.
In den Fällen, in denen die Montage der Abschirmung
über eine Montageplatte für den Frequenzumrichter
vorgesehen ist, muss diese Montageplatte aus Metall
gefertigt sein, da die Ableitströme zum Gerät zurückgeführt werden müssen. Außerdem muss durch die
Montageschrauben stets ein guter elektrischer Kontakt von
der Montageplatte zur Gehäusemasse des Frequenzumrichters gewährleistet sein.
Beim Einsatz ungeschirmter Leitungen werden einige
Emissionsanforderungen nicht erfüllt. Die immunitätsbezogenen Anforderungen werden jedoch erfüllt.
Um das Störungsniveau des gesamten Systems (Frequenzwandler und Installation) so weit wie möglich zu
reduzieren, ist es wichtig, dass Sie die Motor- und
Bremskabel so kurz wie möglich halten. Steuer- und
Buskabel dürfen nicht gemeinsam mit Motor- und
Bremskabeln verlegt werden. Funkstörungen von mehr als
50 MHz (in der Luft) werden insbesondere von der
Regelelektronik erzeugt.
1Massekabel3Netzversorgung5 Abgeschirmtes Motorkabel
2Abschirmung4Frequenzumrichter6 Motor
Abbildung 3.2 Erzeugung von Ableitströmen
EMV-Prüfergebnisse
3.2.2
Die folgenden Ergebnisse wurden unter Verwendung einer Anlage mit einem Frequenzumrichter, einem abgeschirmten
Steuerkabel, einem Steuerkasten mit Potentiometer, einem einzelnen Motor sowie einem geschirmten Motorkabel (Ölflex
Classic 100 CY) bei Nenn-Schaltfrequenz erzielt. In Tabelle 3.4 sind die zulässigen maximalen Motorkabellängen aufgeführt.
HINWEIS
Die Bedingungen können sich bei anderen Parametersätzen wesentlich verändern.
3) Hx-Ausführungen können gemäß EN/IEC 61800-3 Kategorie C4 verwendet werden.
4) T7, 37-90 kW erfüllt Klasse A Gruppe 1 mit 25 m Motorkabel. Bei der Installation sind einige Beschränkungen gegeben (kontaktieren Sie Danfoss
für detaillierte Informationen).
5) 100 m zwischen Phase und Neutralleiter, 150 m zwischen den Phasen (jedoch nicht von TT oder TT). Einphasige Frequenzumrichter sind nicht
für eine 2-phasige Versorgung durch ein TT- oder TN-Netz bestimmt.
HX, H1, H2, H3, H4 oder H5 ist an Pos. 16-17 des Typencodes für EMV-Filter definiert.
HX – Keine EMV-Filter im Frequenzumrichter integriert.
H1 – Integriertes EMV-Filter. Erfüllt EN 55011 Klasse A1/B und EN/IEC 61800-3 Kategorie 1/2.
H2 – Ein begrenztes EMV-Filter mit Kondensatoren und ohne Gleichtaktdrossel. Erfüllt EN 55011 Klasse A2 und EN/IEC 61800-3 Kategorie 3.
H3 – Integriertes EMV-Filter. Erfüllt EN 55011 Klasse A1/B und EN/IEC 61800-3 Kategorie 1/2.
H4 – Integriertes EMV-Filter. Erfüllt EN 55011 Klasse A1 und EN/IEC 61800-3 Kategorie 2.
H5 – Schifffahrtsversionen. Verstärkte Ausführung, entspricht denselben Emissionswerten wie H2-Versionen.
VLT® AQUA Drive FC 202
3.2.3 Emissionsanforderungen
Die EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter definiert 4
Umgebung
Kategorien (C1, C2, C3 und C4) mit festgelegten Anforde-
33
rungen für Störaussendung und Störfestigkeit. Tabelle 3.5
enthält die Definitionen der 4 Kategorien und die entsprechende Klassifizierung aus EN 55011.
Entsprechende
Kategorie Definition
C1In der ersten Umgebung (Wohn-,
Geschäfts- und Gewerbebereich
sowie Kleinbetriebe) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V.
C2In der ersten Umgebung (Wohn-,
Geschäfts- und Gewerbebereich
sowie Kleinbetriebe) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V, die weder steckerfertig noch
beweglich sind und von
Fachkräften installiert und in
Betrieb genommen werden
müssen.
C3In der zweiten Umgebung (Indust-
riebereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V.
C4In der zweiten Umgebung (Indust-
riebereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung gleich oder
über 1000 V oder einem
Nennstrom gleich oder über 400 A
oder vorgesehen für den Einsatz in
komplexen Systemen.
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Klasse B
Klasse A
Gruppe 1
Klasse A
Gruppe 2
Keine
Begrenzung.
Erstellen Sie
einen EMV-Plan.
Erste
Umgebung
(Wohnung und
Büro)
Zweite
Umgebung
(Industriebereich)
Tabelle 3.6 Zusammenhang zwischen der Fachgrundnorm
Störungsaussendung und EN 55011
Störfestigkeitsanforderungen
3.2.4
Die Störfestigkeitsanforderungen für Frequenzumrichter
sind abhängig von der Installationsumgebung. In Industriebereichen sind die Anforderungen höher als in Wohn- oder
Bürobereichen. Alle Danfoss-Frequenzumrichter erfüllen die
Störfestigkeitsanforderungen in Industriebereichen und
dementsprechend auch die niedrigeren Anforderungen in
Wohn- und Bürobereichen.
Zur Dokumentation der Störfestigkeit gegenüber
elektrischen Störungen wurde der nachfolgende Störfestigkeitstest entsprechend den folgenden grundlegenden
Normen durchgeführt:
•
•
•
Fachgrundnorm
Störungsaussendung
Fachgrundnorm EN/IEC
61000-6-3 für Wohnbereich,
Geschäfts- und Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe.
Fachgrundnorm EN/IEC
61000-6-4 für Industriebereiche.
EN 61000-4-2 (IEC 61000-4-2): Elektrostatische
Entladung (ESD): Simulation elektrostatischer
Entladung von Personen.
EN 61000-4-3 (IEC 61000-4-3): Elektromagnetisches Einstrahlfeld, amplitudenmodulierte
Simulation der Auswirkungen von Radar- und
Funkgeräten sowie von mobilen Kommunikationsgeräten.
EN 61000-4-4 (IEC 61000-4-4): Schalttransienten:
Entsprechende
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Klasse B
Klasse A Gruppe
1
Simulation von Störungen, herbeigeführt durch
Tabelle 3.5 Zusammenhang zwischen IEC 61800-3 und
EN 55011
Wenn die Fachgrundnorm (leitungsgeführte) Störungsaussendung zugrunde gelegt wird, müssen die
Frequenzumrichter die Grenzwerte in Tabelle 3.6 einhalten.
Schalten mit einem Schütz, Relais oder ähnlichen
Geräten.
EN 61000-4-5 (IEC 61000-4-5): Überspannungst-
•
ransienten: Simulation von Transienten, z. B.
durch Blitzschlag in nahe gelegenen Anlagen.
EN 61000-4-6 (IEC 61000-4-6): HF-Gleichtakt:
•
Simulation der Auswirkung von Funksendegeräten, die an Verbindungskabel angeschlossen
sind.
AbnahmekriteriumBBBAA
Spannungsbereich: 200-240 V, 380-500 V, 525-600 V, 525-690 V
Leitung
4 kV CM (Common
Mode)
Motor4 kV CM (Common
Mode)
Bremse4 kV CM (Common
Mode)
Zwischenkreiskopplung 4 kV CM (Common
Mode)
Steuerkabel2 kV CM (Common
Mode)
Standardbus2 kV CM (Common
Mode)
Relaisleitungen2 kV CM (Common
Mode)
Anwendungs- und FeldbusOptionen
LCP-Kabel2 kV CM (Common
Externe 24 V DC
Gehäuse
2 kV CM (Common
Mode)
Mode)
2 V CM (Common
Mode)
——
Überspannungen
IEC 61000-4-5
2)
2 kV/2 Ω Differenz-
betrieb
4 kV/12 Ω CM
(Common Mode)
4 kV/2 Ω
4 kV/2 Ω
4 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
0,5 kV/2 Ω
Differenzbetrieb
1 kV/12 Ω CM
(Common Mode)
2)
Elektrosta-
tische
Entladung
IEC
61000-4-2
——10 Veff.
1)
1)
1)
1)
1)
1)
1)
1)
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
——10 Veff.
8 kV AD
6 kV CD
Abgestrahlte elektromagne-
2)
tische Felder
IEC 61000-4-3
10 V/m—
HF-Gleichtakt-
spannung
IEC 61000-4-6
33
Tabelle 3.7 Tabelle EMV-Störfestigkeit
1) Einkopplung auf den Kabelschirm
2) Werte wurden in der Regel im Rahmen von Tests festgestellt
Motorisolation
3.2.5
Moderne Motoren für den Einsatz mit Frequenzumrichtern
haben einen hohen Isolationsgrad für die neue Generation
hocheffizienter IGBTs mit hohem dU / dt. Zur Nachrüstung
in alten Motoren muss die Motorisolation überprüft oder
eine Dämpfung mit einem dU/dt-Filter bzw. falls
erforderlich mit einem Sinusfilter durchgeführt werden.
Bei Motorkabellängen ≤ der in Kapitel 7.5 Kabelspezifika-
tionen aufgeführten maximalen Kabellänge werden die in
Tabelle 3.8 aufgeführten Motorisolationsnennwerte
empfohlen. Bei einem geringeren Isolationswert eines
Motors wird die Verwendung eines dU/dt- oder Sinusfilters
empfohlen.
2.Wenden Sie strenge Installationsverfahren an:
2aStellen Sie sicher, dass Motor und
Lastmotor aufeinander abgestimmt sind.
33
2bBefolgen Sie die EMV-Installations-
richtlinie streng.
2cVerstärken Sie den Schutzleiter (PE),
über Anteile, die ein Vielfaches der Grundstromfrequenz
darstellen. Jene Anteile werden als Oberschwingungen
bezeichnet. Es ist wichtig, den Gesamtoberschwingungsgehalt der Netzversorgung zu regeln. Zwar wirken sich die
Oberschwingungsströme nicht direkt auf den Verbrauch
von elektrischer Energie aus, jedoch erzeugen sie Wärme in
der Verkabelung und in den Transformatoren und können
andere Geräte beeinflussen, die an dieselbe Verteilung
angeschlossen sind.
sodass die hochfrequent wirksame
Impedanz im PE niedriger als bei den
3.2.7.1 Oberschwingungsanalyse
Eingangsstromleitungen ist.
2dStellen Sie eine gute hochfrequent
wirksame Verbindung zwischen Motor
und Frequenzumrichter her, zum Beispiel
über ein abgeschirmtes Kabel mit einer
360°-Verbindung im Motor und im
Frequenzumrichter.
2eStellen Sie sicher, dass die Impedanz
vom Frequenzumrichter zur Gebäudeerdung niedriger als die
Erdungsimpedanz der Maschine ist. Dies
kann bei Pumpen schwierig sein.
2fStellen Sie eine direkte Erdverbindung
zwischen Motor und Last her.
3.Senken Sie die IGBT-Taktfrequenz.
4.Ändern Sie die Wechselrichtersignalform, 60° AVM
oder SFAVM.
5.Installieren Sie ein Wellenerdungssystem oder
verwenden Sie eine Trennkupplung.
6.Tragen Sie leitfähiges Schmierfett auf.
7.Verwenden Sie, sofern möglich, minimale
Drehzahleinstellungen.
8.Versuchen Sie sicherzustellen, dass die
Verschiedene Eigenschaften des elektrischen Systems eines
Gebäudes bestimmen die exakte Oberschwingungsverzerrung des Frequenzumrichters, die einen Anteil des
Gesamtoberschwingungsgehalts einer Anlage ausmachen.
Zudem entscheidet sich dadurch, ob die IEEE-Standards
erfüllt werden. Allgemeine Grundsätze zum Anteil der
Oberschwingungen von Frequenzumrichtern bei einer
bestimmten Anlage sind schwierig zu erstellen. Führen Sie
gegebenenfalls eine Analyse der Oberschwingungen im
elektrischen System durch, um die Auswirkungen auf die
Geräte zu bestimmen.
Ein Frequenzumrichter nimmt vom Netz einen nicht
sinusförmigen Strom auf, der den Eingangsstrom I
eff
erhöht. Nicht sinusförmige Ströme können mithilfe einer
Reihe von Fourier-Analysen in Sinusströme verschiedener
Frequenz, d. h. in verschiedene Oberschwingungsströme I
mit einer Grundfrequenz von 50 Hz, zerlegt werden.
Die Oberschwingungen tragen nicht direkt zur Leistungsaufnahme bei; sie erhöhen jedoch die Wärmeverluste bei
der Installation (Transformator, Induktoren, Leitungen). Bei
Anlagen mit einem relativ hohen Anteil an Gleichrichterlasten müssen daher die Oberschwingungen auf einem
niedrigen Pegel gehalten werden, um eine Überlastung des
Transformators, der Induktoren und der Kabel zu
vermeiden.
N
Netzspannung zur Erde symmetrisch ist. Dies
kann bei IT-, TT-, TN-CS-Netzen oder Systemen
mit geerdetem Zweig schwierig sein.
9.Verwenden Sie ein dU/dt- oder Sinusfilter.
Oberschwingungen
3.2.7
Bei elektrischen Geräten mit Diodengleichrichtern,
beispielsweise bei Leuchtmittellampen, Computern,
Kopierern, Faxgeräten, zahlreichen Laborgeräten sowie
Telekommunikationssystemen können Oberschwingungsverzerrungen auf das Stromversorgungsnetz wirken.
Frequenzumrichter verwenden am Eingang eine Diodenbrücke, die ebenfalls zu Oberschwingungsverzerrungen
führen kann.
Tabelle 3.11 Oberschwingungsströme verglichen mit dem
effektiven Eingangsstrom Strom
Abbildung 3.3 Zwischenkreisdrosseln
I
I
1
5
I
7
11-49
HINWEIS
Oberschwingungsströme können Kommunikationsgeräte
stören, die an denselben Transformator angeschlossen
sind, oder Resonanzen in Verbindung mit Kondensatoren
zur Leistungsfaktorkorrektur verursachen.
Um Oberschwingungsströme gering zu halten, ist der
Frequenzumrichter mit einem Zwischenkreis ausgestattet.
Durch die DC-Spulen und DC-Kondensatoren wird der
Gesamtoberschwingungsgehalt (THD) auf 40 % reduziert.
Die Spannungsverzerrung in der Netzversorgung hängt
von der Größe der Oberschwingungsströme multipliziert
mit der internen Netzimpedanz der betreffenden Frequenz
ab. Die gesamte Spannungsverzerrung (THD) wird aus den
einzelnen Spannungsoberschwingungen nach folgender
Formel berechnet:
2
2
+ U
THD
=
3.2.7.2
U
+ ... + U
5
7
U1
Oberschwingungsemissions-
-anforderungen
An das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossene
Anlagen und Geräte
OptionDefinition
1IEC/EN 61000-3-2 Klasse A bei Dreiphasengeräten
(bei Profigeräten nur bis zu 1 kW Gesamtleistung).
2IEC/EN 61000-3-12 Geräte mit 16 A-75 A und profes-
sionell genutzte Geräte ab 1 kW bis 16 A
Phasenstrom.
2
N
P450 bei T4 entsprechen außerdem IEC/EN 61000-3-12,
obwohl dies nicht erforderlich ist, da die Ströme über 75 A
haben.
In Tabelle 3.13 wird beschreiben, dass die Kurzschlussleistung der Netzversorgung Ssc an der Schnittstelle
zwischen der Benutzerversorgung und der öffentlichen
Versorgung (R
) größer als folgende Werte sind bzw.
sce
diesen entsprechen:
S
= 3 × R
SC
Tatsächlich
(typisch)
Grenzwert für
R
sce
Tatsächlich
(typisch)
Grenzwert für
R
sce
Tabelle 3.13 Prüfergebnisse für Oberschwingungsströme (Emission)
≥120
≥120
× U
× I
SCE
= 3 × 120 × 400 × I
Netz
equ
Einzelner Oberschwingungsstrom In/I1 (%)
I
5
4020108
40251510
Oberschwingungsstrom Verzerrungsfaktor
I
7
THDPWHD
4645
4846
(%)
equ
I
11
I
13
Der Monteur oder der Benutzer des Geräts muss – ggf.
durch Nachfrage beim Betreiber des Verteilernetzes –
sicherstellen, dass das Gerät nur an eine Stromversorgung
mit einer Kurzschlussleistung Ssc angeschlossen wird, die
mindestens dem in der Gleichung angegebenen Wert
entspricht.
Wenden Sie sich an den Betreiber des Verteilernetzes,
wenn Sie andere Leistungsgrößen an das öffentliche
Stromversorgungsnetz anschließen möchten.
Übereinstimmung mit verschiedenen SystemebenenRichtlinien:
Die in Tabelle 3.13 vorhandenen Daten zu Oberschwin-
gungsströmen entsprechen IEC/EN 61000-3-12 mit Bezug
zur Produktnorm für Leistungsfrequenzumrichtersysteme.
Sie können als Grundlage zur Berechnung der Einflüsse der
Oberschwingungsströme auf das Stromversorgungssystem
und zur Dokumentation der Übereinstimmung mit den
relevanten regionalen Richtlinien verwendet werden: IEEE
519 -1992; G5/4.
33
Tabelle 3.12 Oberschwingungsemissionsstandards
3.2.7.4
Einfluss von Oberschwingungen in
einer Energieverteilungsanlage
3.2.7.3
Leistungsgrößen bis zu PK75 bei T2 und T4 entsprechen
der IEC/EN 61000-3-2 Klasse A. Leistungsgrößen von P1K1
bis zu P18K bei T2 und bis zu P90K bei T4 entsprechen
IEC/EN 61000-3-12, Tabelle 4. Die Leistungsgrößen P110 bis
Prüfergebnisse für
Oberschwingungsströme
(Emission)
In Abbildung 3.4 ist ein Transformator auf der Primärseite
mit einem Verknüpfungspunkt PCC1 an der Mittelspannungsversorgung verbunden. Der Transformator hat eine
Impedanz Z
und speist eine Reihe von Verbrauchern. Der
xfr
Verknüpfungspunkt, an dem alle Verbraucher angeschaltet
sind, ist PCC2. Jeder Verbraucher wird durch Kabel mit
einer Impedanz Z1, Z2, Z3 angeschlossen.
Page 54
Non-linear
Current Voltage
System
Impedance
Disturbance to
other users
Contribution to
system losses
130BB541.10
Systemintegration
VLT® AQUA Drive FC 202
33
Abbildung 3.5 Störende Wirkungen von Oberschwingungen
3.2.7.5 Normen und Anforderungen zur
Oberschwingungsbegrenzung
Abbildung 3.4 Kleine Verteilanlage
Von nichtlinearen Verbrauchern aufgenommene
Oberschwingungsströme führen durch den Spannungsabfall an den Impedanzen des Stromverteilungssystems zu
einer Spannungsverzerrung. Höhere Impedanzen ergeben
höhere Grade an Spannungsverzerrung.
Die Stromverzerrung steht mit der Geräteleistung und der
individuellen Last in Verbindung. Spannungsverzerrung
steht mit der Systemleistung in Verbindung. Die
Spannungsverzerrung im PCC kann nicht ermittelt werden,
wenn nur die Oberschwingungsleistung der Last bekannt
ist. Um die Verzerrung im PCC vorhersagen zu können,
müssen die Konfiguration des Verteilungssystems und die
entsprechenden Impedanzen bekannt sein.
Ein häufig verwendeter Begriff, um die Impedanz eines
Stromnetzes zu beschreiben, ist das Kurzschlussverhältnis
R
, definiert als das Verhältnis zwischen Kurzschluss-
sce
Scheinleistung der Versorgung am PCC (Ssc) und der
Nennscheinleistung der Last (S
S
ce
=
R
sce
S
wobei
equ
Ssc=
U
Z
Versorgung
2
und
equ
S
= U × I
equ
Die störende Wirkung von Oberschwingungen hat zwei
Faktoren:
Oberschwingungsströme tragen zu Systemver-
•
lusten bei (in Verkabelung, Transformator).
Spannungsverzerrung durch Oberschwingungen
•
führt zu Störungen anderer Verbraucher und
erhöht Verluste in anderen Verbrauchern.
Die Anforderungen an die Oberschwingungsbegrenzungen
können folgende sein:
Anwendungsspezifische Anforderungen
•
Einzuhaltende Normen
•
Die anwendungsspezifischen Anforderungen beziehen sich
auf eine konkrete Anlage, in der technische Gründe für die
Begrenzung der Oberschwingungen vorliegen.
Beispiel
Ein 250-kVA-Transformator mit zwei angeschlossenen 110kW-Motoren reicht aus, wenn einer der Motoren direkt an
das Netz geschaltet und der andere über einen Frequenzumrichter gespeist wird. Der Transformator ist jedoch
unterdimensioniert, wenn beide Motoren über Frequenzumrichter gespeist werden. Durch Verwendung
zusätzlicher Maßnahmen zur Oberschwingungsreduzierung
in der Anlage oder Wahl von Low Harmonic Drives
ermöglichen den Betrieb beider Motoren mit Frequenzumrichtern.
Es gibt verschiedene Normen, Vorschriften und Empfehlungen zur Reduzierung von Oberschwingungen. Normen
).
unterscheiden sich je nach Land und Industrie. Die
folgenden Normen sind am häufigsten anwendbar:
IEC61000-3-2
•
equ
IEC61000-3-12
•
IEC61000-3-4
•
IEEE 519
•
G5/4
•
Genaue Angaben zu jeder Norm enthält das AHF-Projektierungshandbuch 005/010.
In Europa beträgt die maximale THvD 8 %, wenn die
Anlage über das öffentliche Netz versorgt wird. Wenn die
Anlage über einen eigenen Transformator verfügt, ist die
Grenze für die THvD 10 %. Der VLT® AQUA Drive kann
einer THvD von 10 % standhalten.
3.2.7.6 Reduzierung, Vermeidung oder
Kompensation von
Oberschwingungen
In Fällen, in denen zusätzliche Oberschwingungsunterdrückung gefordert ist, bietet Danfoss eine Vielzahl von
Geräten zur Reduzierung, Vermeidung oder Kompensation
von Netzrückwirkungen. Dazu gehören folgende:
12-pulsige Frequenzumrichter
•
AHF-Filter
•
Low Harmonic Drives
•
Aktive Filter
•
Die Wahl der richtigen Lösung hängt von verschiedenen
Faktoren ab:
Das Stromnetz (Hintergrundverzerrung, Netzun-
•
symmetrie, Resonanz und Art der Versorgung
(Transformator/Generator))
(IEEE519, IEC, G5/4 usw.)
Gesamtkosten für den Eigentümer (Anschaffungs-
•
kosten, Wirkungsgrad, Wartung usw.)
Ziehen Sie immer eine Reduzierung der Oberschwingungen in Betracht, wenn die Transformatorlast einen nicht
linearen Anteil von 40 % oder mehr hat.
Danfoss bietet Werkzeuge zur Berechnung der Oberschwingungen an, siehe Kapitel 2.8.2 PC-Software.
33
Abbildung 3.6 Einfluss von Motorkabellänge und
Leistungsgröße auf den Ableitstrom. Leistungsgröße a >
Leistungsgröße b
Der Ableitstrom hängt ebenfalls von der Netzverzerrung
ab.
Erdableitstrom
3.2.8
Befolgen Sie im Hinblick auf die Schutzerdung von Geräten
mit einem Ableitstrom gegen Erde von mehr als 3,5 mA
alle nationalen und lokalen Vorschriften.
Die Frequenzumrichtertechnik nutzt hohe Schaltfrequenzen
bei gleichzeitig hoher Leistung. Dies erzeugt einen
Ableitstrom in der Erdverbindung.
Der Ableitstrom gegen Erde setzt sich aus verschiedenen
Faktoren zusammen und hängt von verschiedenen Systemkonfigurationen ab, u. a. folgenden:
Filterung von Funkfrequenzstörungen
•
Motorkabellänge
•
Motorkabelabschirmung
•
Leistung des Frequenzumrichters
•
Abbildung 3.7 Die Netzverzerrung beeinflusst den Ableitstrom
Zur Übereinstimmung mit EN 61800-5-1 (Produktnorm für
Elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer
Drehzahl) müssen besondere Anforderungen erfüllt
werden, wenn der Erdableitstrom 3,5 mA übersteigt.
Verstärken Sie die Erdung durch Berücksichtigung der
folgenden Anforderungen zur Schutzerdung:
von mindestens 10 mm
Zwei getrennt verlegte Erdungskabel, die die
•
2
VLT® AQUA Drive FC 202
vorgeschriebenen Maße einhalten
Weitere Informationen finden Sie in EN/IEC 61800-5-1 und
33
EN 50178.
Fehlerstromschutzschalter
Wenn Fehlerstromschutzschalter (RCD), auch als
Erdschlusstrennschalter bezeichnet, zum Einsatz kommen,
sind die folgenden Anforderungen einzuhalten:
Verwenden Sie netzseitig nur allstromsensitive
•
Fehlerschutzschalter (Typ B)
Verwenden Sie Fehlerstromschutzschalter mit
•
Einschaltverzögerung, um Fehler durch transiente
Erdströme zu vermeiden.
Bemessen Sie RCD in Bezug auf Systemkonfigu-
•
ration und Umgebungsbedingungen.
Der Ableitstrom enthält mehrere Frequenzen, die ihren
Ursprung in der Netzfrequenz und in der Schaltfrequenz
haben. Der Typ der verwendeten Fehlerstromschutzein-
Abbildung 3.9 Einfluss der Trennfrequenz des Fehlerstromschutzschalters auf den Ableitstrom
richtung beeinflusst, ob die Schaltfrequenz erkannt wird.
Abbildung 3.8 Hauptbeitragsfaktoren zum Ableitstrom
Die Menge des von der Fehlerstromschutzeinrichtung
erkannten Ableitstroms hängt von der Trennfrequenz des
Fehlerstromschutzschalters ab.
3.3
Netzintegration
3.3.1 Netzkonfigurationen und EMVAuswirkungen
Es gibt verschiedene Typen von Versorgungsnetzen, die
Frequenzumrichter mit Strom versorgen. Jeder Frequenzumrichter wirkt sich auf die EMV-Eigenschaften des Netzes
aus. Die TN-S-Systeme mit fünf Leitern gelten als am
besten geeignet für EMV, während das isolierte IT-System
am wenigsten geeignet ist.
Netztyp Beschreibung
TN-Netze Es gibt zwei Typen von TN-Netzverteilungssystemen:
TN-S und TN-C.
TN-SEin Fünfleitersystem mit separatem Neutral- (N) und
Schutzleiter (PE). Das System bietet die besten EMVEigenschaften und vermeidet die Übertragung von
Störungen.
TN-CEin Vierleitersystem mit gängigem Neutral- und
Schutzleiter (PE), der durch das gesamte Netz führt.
Die Kombination aus Neutral- und Schutzleiter führt
zu schlechten EMV-Eigenschaften.
TT-Netze Ein Vierleitersystem mit geerdetem Neutralleiter und
jeweils einzelner Erdung für die Frequenzumrichter. Bei
korrekter Erdung verfügen diese Netze über gute EMVEigenschaften.
IT-NetzEin isoliertes Vierleitersystem mit nicht geerdetem
Die Netzspannung ist nur in seltenen Fällen eine gleichförmige Sinusspannung mit konstanter Amplitude und
Frequenz. Dies liegt zum Teil an Verbrauchern, die nicht
sinusförmige Ströme aus dem Netz aufnehmen oder
nichtlineare Eigenschaften aufweisen, beispielsweise
Computer, Fernseher, Schaltnetzteile, Energiesparlampen
und Frequenzumrichter. Abweichungen sind nicht
vermeidbar und in gewissen Grenzen zulässig.
3.3.2.2
Im Großteil von Europa ist die Grundlage für eine objektive
Bewertung der Netzspannungsqualität das Gesetz über die
elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG).
Durch Übereinstimmung mit dieser Regelung wird sichergestellt, dass sämtliche Geräte und Netzwerke, die an
elektrische Systeme angeschlossen sind, ihren Zweck
erfüllen, ohne Probleme zu verursachen.
NormDefinition
EN 61000-2-2, EN
61000-2-4, EN 50160
EN 61000-3-2,
61000-3-12
EN 50178Dient zur Überwachung der Ausrüstung
Tabelle 3.15 Technische EN-Normen zur Netzspannungsqualität
3.3.2.3
Alle Frequenzumrichter erzeugen bestimmte Netzstörungen. In den vorliegenden Normen ist nur ein
Frequenzbereich von bis zu 2 kHz festgelegt. Bei einigen
Frequenzumrichtern wird der Netzstörungsbereich auf über
2 kHz erhöht, was somit nicht der Norm entspricht, und
diese werden dennoch als störungsfrei gekennzeichnet.
Grenzwerte für diesen Bereich werden momentan
erforscht. In der Regel wird der Netzstörungsbereich von
Frequenzumrichtern nicht verändert.
3.3.2.4
Netzstörungen, welche die Sinusform der Netzspannung
verzerren, entstehen durch pulsierende Eingangsströme
und werden in der Regel als Oberschwingungen
bezeichnet. Basierend auf der Fourier-Analyse werden
Oberschwingungen von bis zu 2,5 kHz untersucht, die der
50. Oberschwingung der Netzfrequenz entsprechen.
Eingangsgleichrichter von Frequenzumrichtern erzeugen
eine solch typische Oberschwingungsbelastung des Netzes.
Konformität mit den EMV-Richtlinien
Darin sind die Grenzwerte der
Netzspannung in öffentlichen und industriellen Stromnetzen festgelegt.
Darin werden durch angeschlossene Geräte
verursachte Netzstörungen geregelt.
von Starkstromanlagen mit elektronischen
Betriebsmitteln.
Störungsfreie Frequenzumrichter
Auftreten von Netzstörungen
Wenn Frequenzumrichter an Netze mit 50 Hz
angeschlossen werden, weisen die dritte Oberschwingung
(150 Hz), die fünfte Oberschwingung (250 Hz) bzw. die
siebte Oberschwingung (350 Hz) die stärksten Auswirkungen auf. Die Gesamtmenge an Oberschwingungen wird
als Gesamtoberschwingungsgehalt (THD) bezeichnet.
3.3.2.5 Auswirkungen von Netzstörungen
Oberschwingungen und Spannungsschwankungen stellen
zwei Formen von niederfrequenten Netzstörungen dar. Sie
haben am Entstehungsort ein anderes Erscheinungsbild als
an einem anderen beliebigen Anschlusspunkt eines
Verbrauchers im Netz. Folglich müssen bei der
Untersuchung der Auswirkungen von Netzstörungen eine
Reihe von Einflüssen gemeinsam bestimmt werden. Dazu
gehören u. a. die Netzeinspeisung, die Netzstruktur sowie
die Verbraucher.
Infolge der Netzstörungen kann es zu Unterspannungswarnungen und stärkeren Funktionsverlusten kommen.
Unterspannungswarnungen
Falsche Spannungsmessungen durch Verlust der
•
Sinusform der Netzspannung
Führen zu falschen Strommessungen, da nur bei
•
der Messung von Echteffektivwerten der
Oberschwingungsgehalt berücksichtigt wird.
Höhere Verluste
Durch Oberschwingungen werden Wirkleistung,
•
Scheinleistung und Blindleistung reduziert.
Verzerrungen durch elektrische Verbraucher
•
führen zu hörbaren Störungen in anderen
Geräten, oder im schlimmsten Fall sogar zu einer
Zerstörung der Geräte.
Verkürzt die Lebensdauer der Geräte infolge von
•
Wärmeentwicklung.
HINWEIS
Durch einen übermäßigen Oberschwingungsgehalt
entsteht eine Belastung der Blindstromkompensationsanlagen, wodurch es möglicherweise sogar zu dessen
Zerstörung kommen kann. Aus diesem Grund müssen Sie
die Blindstromkompensationsanlagen bei übermäßigem
Oberschwingungsgehalt mit Drosseln versehen.
3.3.3 Analyse von Netzstörungen
Um eine Beeinträchtigung der Netzspannungsqualität zu
vermeiden, sind zur Analyse von Systemen oder Geräten,
die Oberschwingungsströme produzieren, verschiedene
Verfahren einsetzbar. Mithilfe von Netzanalyseprogrammen,
wie z. B. Harmonic Calculation Software (HCS), werden
Systeme auf Oberschwingungen überprüft. Zuvor können
Sie spezielle Gegenmaßnahmen überprüfen, die eine
Kompatibilität mit dem System gewährleisten.
Um Netze zu analysieren, besuchen Sie die Seitehttp://
www.danfoss-hcs.com/Default.asp?LEVEL=START und laden
Sie die entsprechende Software herunter.
HINWEIS
33
Danfoss besitzt ein hohes Maß an Fachwissen im Bereich
EMV und bietet Kunden neben Kursen, Seminaren und
Workshops EMV-Analysen mit detaillierter Auswertung
und Netzberechnungen.
3.3.4 Optionen zur Verringerung von
Netzstörungen
Generell werden von Frequenzumrichtern erzeugte
Netzstörungen durch eine Amplitudenbegrenzung der
Pulsströme reduziert. Dies hat eine Verbesserung des
Leistungsfaktors λ (Lambda) zur Folge.
Zur Vermeidung von Netzoberschwingungen werden
verschiedene Methoden empfohlen:
Netzdrosseln oder Zwischenkreisdrosseln in den
•
Frequenzumrichtern
Passive Filter
•
Aktive Filter
•
Schlanke Zwischenkreise
•
Active Front End und Low Harmonic Drives
•
Gleichrichter mit 12, 18 oder 24 Pulsen pro Zyklus
•
Funkstörungen
3.3.5
Frequenzumrichter erzeugen Funkfrequenzstörungen (RFI)
aufgrund ihrer Strompulse mit variablen Drehfeldfrequenzen. Diese Störungen werden durch
Frequenzumrichter und Motorkabel ausgestrahlt und in das
Netz geführt.
3.3.6 Einstufung der Einsatzorte
Im Hinblick auf die Erfüllung der EMV-Richtlinie ist das
Bewusstsein für die Anforderungen an die Umwelt, in
welcher der Frequenzumrichter betrieben werden soll,
einer der wichtigsten Faktoren.
3.3.6.1 Umwelt 1/Klasse B: Wohngebiet
Als Umgebung 1/Klasse B eingestuft werden Einsatzorte,
die an das öffentliche Niederspannungsnetz angeschlossen
sind (einschließlich Kleinbetriebe). Sie besitzen keine
eigenen Hoch- oder Mittelspannungstransformatoren zur
separaten Versorgung. Die Einstufungen im Hinblick auf die
Umgebung gelten sowohl innerhalb als auch außerhalb
von Gebäuden. Einige allgemeine Beispiele stellen
Geschäftsräume, Wohngebäude, Restaurants, Parkplätze
sowie Vergnügungsanlagen dar.
3.3.6.2
Umgebung 2/Klasse A:
Industriegebiet
Industriebereiche sind in der Regel nicht an das öffentliche
Versorgungsnetz angeschlossen. Stattdessen besitzen sie
eigene Hoch- oder Mittelspannungs-Verteil-Transformatoren. Die Einstufungen der Umgebungen gelten
sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gebäude.
Sie sind als Industriegebiet definiert und durch besondere
elektromagnetische Gegebenheiten gekennzeichnet:
Das Vorhandensein wissenschaftlicher, medizin-
•
ischer oder industrieller Geräte
Schalten großer induktiver und kapazitiver Lasten
•
Das Vorhandensein hoher magnetischer Felder
•
(z. B. wegen hoher Stromstärken)
3.3.6.3
Spezielle Umgebungen
Zur Reduzierung dieser Störungen im Netz werden EMVFilter eingesetzt. Diese bieten Störfestigkeit und schützen
die Geräte vor hochfrequenten leitungsgebundenen
Störungen. Zudem reduzieren sie zum Netzkabel
ausgesendete oder vom Netzkabel abgegebene Störungen.
Die Filter sollen die Störungen auf einen bestimmten Wert
reduzieren. Integrierte Filter sind häufig als Standardausstattung im Lieferumfang enthalten und auf eine
bestimmte Störfestigkeit ausgelegt.
In Gebieten mit Mittelspannungstransformatoren., die klar
von anderen Gebieten abgegrenzt sind, entscheidet der
Anwender, in welche Art von Umgebung die Anlage
eingestuft wird. Der Anwender muss die notwendige
elektromagnetische Verträglichkeit eigenverantwortlich
sicherstellen, die allen Geräten ein fehlerfreies Funktionieren unter festgelegten Bedingungen gewährleistet.
Beispiele für spezielle Umgebungen wären Einkaufszentren,
Supermärkte, Tankstellen, Bürogebäude oder Lager.
3.3.6.4
Warnaufkleber
HINWEIS
Sämtliche VLT® AQUA Drive Frequenzumrichter sind
standardmäßig mit integrierten DC-Drosseln zur
Reduzierung der Netzrücwirkungengen ausgestattet.
Wenn ein Frequenzumrichter nicht der Kategorie C1
entspricht, müssen Sie einen Warnhinweis anbringen. Dies
liegt in der Verantwortung des Anwenders. Die Beseitigung
von Störungen basiert in EN 55011 auf den Klassen A1, A2
und B. Für die passende Einstufung der Geräte und die
Page 59
Systemintegration
Projektierungshandbuch
Kosten zur Behebung von EMV-Problemen ist letztendlich
der Anwender verantwortlich.
3.3.7 Verwendung mit isolierter
Eingangsquelle
Der meisten Netzstromleitungen in den USA sind geerdet.
Als Netzversorgung kann eine isolierte Stromquelle dienen,
auch wenn dies in den USA nicht gängig ist. Sie können
alle Danfoss Frequenzumrichter mit isolierter Eingangsquelle sowie mit einem geerdeten Stromleitungen
betreiben.
Blindstromkompensation
3.3.8
Blindstromkompensationsanlagen dienen zur Reduzierung
der Phasenverschiebung (φ) zwischen Spannung und
Strom, um den Leistungsfaktor näher zum Wert Eins (cos
φ) zu bringen. Dies ist erforderlich, wenn eine große
Anzahl induktiver Verbraucher, beispielsweise Motoren
oder Lampen-Vorschaltgeräte, in einem elektrischen System
verwendet werden. Frequenzumrichter mit isoliertem
Zwischenkreis nehmen keinen Blindstrom aus dem Netz
auf bzw. erzeugen keine Phasenverschiebungen. Ihr
Phasenwinkel cos φ hat einen Wert von ungefähr 1.
Aus diesem Grund müssen Sie drehzahlgeregelte Motoren
bei der Auslegung der Blindstromkompensationsanlage
nicht berücksichtigen. Allerdings steigt der aus der
Blindstromkompensationsanlage aufgenommene Strom an,
da Frequenzumrichter Oberschwingungen erzeugen. Je
mehr die Anzahl an Oberschwingungserzeugern steigt,
umso mehr wirken Belastung und Wärme auf die Kondensatoren. Montieren Sie daher Drosseln an die
Blindleistungskompensationsanlage. Diese Drosseln
verhindern zudem die Entstehung einer Resonanz
zwischen der Induktivität der Verbraucher und der
Kapazität. Bei Frequenzumrichtern mit cos φ <1 müssen Sie
ebenfalls Drosseln in die Blindleistungskompensationsanlage montieren. Berücksichtigen Sie bei der
Dimensionierung der Kabel zudem die höhere
Wirkleistung.
Eingangsstromverzögerung
3.3.9
Um sicherzustellen, dass die Überspannungsschutzkreise
am Eingang korrekt funktionieren, halten Sie eine Zeitverzögerung zwischen aufeinander folgenden Anwendungen
mit Eingangsstrom ein.
Eingangsspannung [V]
Wartezeit [in s]
Tabelle 3.16 Eingangsstromverzögerung
380415460600
486583133
3.3.10 Netztransienten
Transienten sind kurze Spannungsspitzen in einem Bereich
von ein paar Tausend Volt. Sie können in allen Arten von
Stromverteilungssystemen auftreten, einschließlich
Industrie- und Wohngebieten.
Blitzeinschläge sind eine häufige Ursache für Transienten.
Sie werden jedoch auch durch Ein- und Ausschalten großer
Lasten oder durch Schalten sonstiger Anlagen gegen
Netztransienten erzeugt, beispielsweise Blindstromkompensationsgeräte. Transienten können ebenfalls durch
Kurzschlüsse, durch Abschaltung eines Hauptschalters in
Stromverteilungssystemen sowie durch induktive Kopplung
zwischen parallel verlaufenden Kabeln erzeugt werden.
In der Norm EN 61000-4-1 wird beschrieben, in welchen
Formen diese Transienten auftreten und wie viel Energie
sie enthalten. Ihre schädlichen Auswirkungen können
durch verschiedenen Verfahren begrenzt werden.
Gasgefüllte Überspannungsableiter und Funkenstrecken
bilden einen ersten Schutz vor energiereichen Transienten.
Als zweiten Schutz sind die meisten elektronischen Geräte,
einschließlich Frequenzumrichter, mit spannungsabhängigen Widerständen (Varistoren) zur Dämpfung von
Transienten ausgestattet.
3.3.11
Setzen Sie Netzersatzanlagen ein, wenn bei einem
Netzausfall ein Dauerbetrieb erforderlich ist. Sie werden
ebenfalls parallel zum öffentlichen Netz betrieben, um eine
höhere Netzleistung zu erreichen. Hierbei handelt es sich
um ein bewährtes Verfahren für wärme- und stromerzeugende Geräte, bei dem die hohe Effizienz genutzt wird,
die bei dieser Form der Energieumwandlung erzielt wird.
Bei Netzersatzschaltung mittels Generator ist die Netzimpedanz in der Regel höher als bei der Stromentnahme aus
dem öffentlichen Netz. Dadurch kommt es zu einer
Erhöhung des Gesamtoberschwingungsgehalts. Bei
geeigneter Ausführung können Generatoren in einem
System mit Geräten betrieben werden, die Oberschwingungen erzeugen.
Betrieb mit Notstromgenerator
33
Tabelle 3.16 zeigt die minimal zulässige Zeit zwischen den
Anwendungen mit Eingansstrom.
Der Einsatz eines Systems mit Notstromgenerator wird
empfohlen
Beim Umschalten des Systems von Netzbetrieb
•
auf Generatorspeisung steigt die Oberschwingungsbelastung in der Regel an
Planer müssen den Anstieg der Oberschwin-
33
•
gungsbelastung berechnen bzw. messen, um
sicherzustellen, dass die Netzqualität die
Vorschriften erfüllt, und um Probleme durch
Oberschwingungen sowie Anlagenausfälle zu
vermeiden.
Vermeiden Sie eine asymmetrische Belastung des
•
Generators, da dies zu einer Erhöhung der
Energieverluste und des Gesamtoberschwingungsgehalts führt
Eine 5/6-Staffelung der Generatorwicklung sorgt
•
für eine Dämpfung der 5. und 7.
Oberschwingung, führt jedoch zu einer Erhöhung
der 3. Oberschwingung. Durch eine 2/3-Staffelung
wird die 3. Oberschwingung wiederum reduziert.
Nach Möglichkeit sollte der Betreiber die
•
Blindstromkompensationsanlage vom Netz
trennen, da diese eine Resonanz im System
verursacht.
Drosseln oder aktive Filter können Oberschwin-
•
gungen sowie parallel betriebene ohmsche
Verbraucher dämpfen.
Parallel betriebene kapazitive Verbraucher
•
erzeugen aufgrund von unvorhersehbaren
Resonanzeffekten eine zusätzliche Last.
Eine genauere Analyse ist beispielsweise mit der Netzanalysesoftware HCS möglich. Um Netze zu analysieren,
besuchen Sie die Seite http://www.danfoss-hcs.com/Default.asp?LEVEL=START und laden Sie die entsprechende
Software herunter.
Für den Betrieb mit oberschwingungserzeugenden Geräten
werden die maximal zulässigen Verbraucher, die auf einem
reibungslosen Anlagenbetrieb basieren, in der Tabelle mit
Oberschwingungsgrenzwerten dargestellt.
Oberschwingungsgrenzwerte
B2- und B6-Gleichrichter⇒maximal 20 % der
•
Generatornennlast
B6-Gleichrichter mit Drossel⇒maximal 20 bis 35 %
•
der Generatornennlast, je nach Zusammensetzung
Gesteuerter B6-Gleichrichter⇒maximal 10 % der
•
Generatornennlast
3.4
Motoreinbau
3.4.1 Zu berücksichtigende Faktoren bei
der Motorauswahl
Der Frequenzumrichter kann bei einem Motor zu einer
Stromüberlastung führen. Wenn Sie den Motor an den
Frequenzumrichter anpassen, müssen Sie daher die
folgenden Auswirkungen auf den Motor berücksichtigen:
Isolationsbeanspruchung
•
Lagerbeanspruchung
•
Thermische Beanspruchung
•
Sinus- und dU/dt Filter
3.4.2
Ausgangsfilter sind für einige Motoren zur Senkung der
Strombelastung sowie für eine größere Kabellänge von
Nutzen. Zu den Optionen für Ausgänge gehören u. a.
Sinusfilter (auch als LC-Filter bezeichnet) und dU/dt-Filter.
Durch dU/dt-Filter wird der starke Spannungsanstieg des
Impulses reduziert. Durch Sinusfilter werden die
Spannungspulse abgeschwächt und in eine beinahe
sinusförmige Ausgangsspannung umgewandelt. Bei einigen
Frequenzumrichtern erfüllen die Sinusfilter die Anforderungen der Norm EN 61800-3 RFI, Kategorie C2, für
ungeschirmten Motorkabeln, siehe Kapitel 3.7.5 Sinusfilter.
Nähere Informationen zu den optionalen Sinus- und dU/dtFiltern finden Sie in Kapitel 3.7.5 Sinusfilter und
Kapitel 3.7.6 du/dt-Filter.
Nähere Informationen zu den Bestellnummern für Sinusund dU/dt-Filter finden Sie in und Kapitel 6.2.9 du/dt-Filter.
Ordnungsgemäße Motorerdung
3.4.3
Eine ordnungsgemäße Erdung des Motors ist zur Gewährleistung der Personensicherheit sowie zur Erfüllung der
EMV-Anforderungen des Stromnetzes für Niederspannungsanlagen unerlässlich. Für die effektive Nutzung von
Abschirmungen und Filtern ist eine ordnungsgemäße
Erdung erforderlich. Zur Erfüllung der EMV-Anforderungen
müssen Sie Einzelheiten der Motorausführung überprüfen.
3.4.4
Motorkabel
Technische Daten und Empfehlungen zu den Motorkabeln
finden Sie unter Kapitel 7.5 Kabelspezifikationen.
Sie können alle Arten dreiphasiger Standard-Asynchronmotoren mit einem Frequenzumrichter verwenden. Die
Werkseinstellung ist Rechtslauf, wobei der Frequenzumrichterausgang wie folgt angeschlossen ist:
in der Strahlungsumgebung befinden, müssen ohne
Verschlechterung der Leistung betrieben werden können.
3.4.6 Anschluss von mehreren Motoren
HINWEIS
33
Wenn sich die Motorgrößen stark unterscheiden, können
beim Hochfahren und bei niedrigen Drehzahlen
Probleme auftreten, da der relativ hohe Ohm-Widerstand
der kleinen Motoren im Stator in solchen Situationen
eine höhere Spannung erfordert.
Der Frequenzumrichter kann mehrere parallel geschaltete
Motoren steuern/regeln. Bei parallelem Motoranschluss
müssen Sie die folgenden Punkte beachten:
VVC+-Modus kann in einigen Anwendungen
•
verwendet werden.
Der Gesamtstrom der Motoren darf den
•
maximalen Ausgangsnennstrom I
des Frequen-
INV
zumrichters nicht übersteigen.
Verwenden Sie bei langen Kabeln keine
Abbildung 3.10 Klemmenanschluss für Rechts- und Linkslauf
•
bellänge gilt nur, so lange die parallelen Kabel
kurz gehalten werden (jeweils kürzer als 10 m).
Ändern Sie die Drehrichtung durch Vertauschen von zwei
Phasen im Motorkabel oder durch Ändern der Einstellung
von Parameter 4-10 Motor Drehrichtung.
Motorkabelabschirmung
3.4.5
Frequenzumrichter erzeugen an ihren Ausgängen Impulse
mit steilen Spannungsflanken. Diese Impulse enthalten
hochfrequente Anteile (deren Werte bis in den GigahertzBereich reichen), die unerwünschte Strahlungen aus dem
Motorkabel verursachen. Diese Strahlung kann durch
HINWEIS
Bei parallel geschalteten Motoren müssen Sie
Parameter 1-01 Steuerprinzip auf [0] U/f einstellen.
Siehe Abbildung 3.14 und Abbildung 3.15.
Berücksichtigen Sie den Spannungsabfall an den
•
Motorleitungen, siehe Abbildung 3.15.
Verwenden Sie bei langen parallelen Kabel ein
•
LC-Filter, siehe Abbildung 3.15.
Für lange Kabel ohne parallelen Anschluss, siehe
•
Abbildung 3.16.
abgeschirmte Motorkabel reduziert werden.
Die Abschirmung der Kabel hat folgenden Zweck:
•
•
Durch die Abschirmung werden hochfrequente Anteile
einfangen und zurück zur Störquelle geleitet, in diesem Fall
zum Frequenzumrichter. Abgeschirmte Motorkabel sorgen
ebenfalls für Störfestigkeit gegen nahe gelegene externe
Störquellen.
Auch bei einer guten Abschirmung wird die Strahlung
nicht vollständig eliminiert. Systemkomponenten, die sich
Durch die Motorkabel erzeugte Oberschwingungen können
die Steuersignale in den Steuerkabel beeinträchtigen und
zu Steuerfehlern führen. Motorkabel und Steuerkabel
sollten getrennt installiert sein. Durch diese Trennung
werden Störeffekte deutlich verringert.
Der Abstand zwischen den Steuer- und den
•
Motorkabeln sollte mehr als 200 mm betragen.
Bei zu geringem Abstand müssen Sie Trennstege
•
verwenden, da andernfalls Störungen auftreten
können.
Steuerkabelabschirmungen müssen beidseitig auf
•
Für einen externen Thermistor ist ein Eingang
•
verfügbar.
Das elektronischen Thermorelais (ETR) für
•
Asynchronmotoren simuliert anhand interner
Messungen ein Bimetallrelais. Das ETR misst den
aktuellen Strom, die aktuelle Drehzahl und Zeit
zur Berechnung der Motortemperatur und zum
Schutz des Motors vor Überhitzung, indem eine
Warnmeldung ausgegeben oder die Stromzufuhr
des Motors unterbrochen wird. Die Eigenschaften
des ETR werden in Abbildung 3.17 dargestellt.
die gleiche Weise wie die Motorkabelabschirmungen angeschlossen werden.
Abgeschirmte Kabel mit verdrillten Leitern bieten
•
den größten Schutz gegen Störströme. Bei einer
Einzelabschirmung wird das Magnetfelds um
30 dB und bei einer Doppelabschirmung um
60 dB gedämpft. Wenn die Leiter zusätzlich noch
verdrillt sind, wird liegt die Dämpfung sogar bei
70 dB.
33
Thermischer Motorschutz
3.4.8
Der Frequenzumrichter sorgt auf verschiedene Arten für
thermischen Motorschutz:
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor
•
Abbildung 3.17 Eigenschaften des elektronischen Thermorelais
unabhängig von der Drehzahl vor Überlast.
Die Mindestdrehzahl begrenzt den Betriebsdreh-
•
zahlbereich, beispielsweise zwischen 30 und
50/60 Hz.
Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen Motorstrom
(I
) und Motornennstrom (I
motor
motor, nom
). Die Y-Achse zeigt
die Zeit in s, bevor das ETR aktiviert wird und den
Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Page 64
Systemintegration
VLT® AQUA Drive FC 202
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
33
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl.
3.4.9 Ausgangsschütz
Zwar ist dies in der Regel keine empfohlene Maßnahme,
jedoch hat der Betrieb eines Ausgangsschützes zwischen
Motor und Frequenzumrichter keine Beschädigung des
Umrichters zur Folge. Durch Schließen eines zuvor
geöffneten Ausgangsschützes wird ein laufender Frequenzumrichter möglicherweise an einen gestoppten Motor
angeschlossen. Dadurch kann der Frequenzumrichter
abschalten und einen Fehler anzeigen.
3.4.10
Um die Last an der Motorwelle zu bremsen, verwenden Sie
entweder eine statische (mechanische) oder eine
dynamische Bremse.
Bremsfunktionen
Berechnung des Arbeitszyklus
Ist der Betrag der kinetischen Energie, die in jedem
Bremszeitraum zum Widerstand übertragen wird,
unbekannt, kann die durchschnittliche Leistung auf Basis
der Zykluszeit und Bremszeit berechnet werden, was als
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb bezeichnet wird. Der
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb des Widerstandes gibt den
Arbeitszyklus an, für den der Widerstand ausgelegt ist
(siehe Abbildung 3.18). Der von den Motorlieferanten bei
der Angabe der zulässigen Belastung häufig benutzte
Betrieb S5 des Widerstands ist ein Ausdruck für den
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb.
Abbildung 3.18 Arbeitszyklus des Bremswiderstands
3.4.11
Die dynamische Bremse erfolgt durch Folgendes:
3.4.12
Ein Bremswiderstand ist erforderlich, um die höhere
Wärmeabgabe und Zwischenkreisspannung bei einer
elektrisch erzeugten Bremsung zu kontrollieren. Zur Wahl
des korrekten Bremswiderstands muss bekannt sein, wie
oft und mit welcher Leistung gebremst wird. Weitere
Informationen finden Sie im Bremswiderstand-Projektie-rungshandbuch.
Dynamische Bremse
Bremswiderstand: Ein Brems-IGBT leitet die
•
Bremsenergie vom Motor an den Bremswiderstand ( = [1]) und verhindert so, dass die
Überspannung einen bestimmten Grenzwert
überschreitet.
AC-Bremse: Durch Ändern der Verlustbedin-
•
gungen im Motor wird die Bremsenergie im
Motor verteilt. Die AC-Bremsfunktion darf nicht in
Anwendungen mit einer hohen Ein-/Ausschaltfrequenz verwendet werden, da dies zu einer
Überhitzung des Motors führen würde.
DC-Bremse: Ein übermodulierter Gleichstrom
•
verstärkt den Wechselstrom und funktioniert als
Wirbelstrombremse.
Berechnung des Bremswiderstands
Berechnen Sie den Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb des
Widerstands wie folgt:
Arbeitszyklus = tb/T
T =Zykluszeit in Sekunden
tb ist die Bremszeit in Sekunden (als Teil der Zykluszeit)
Danfoss bietet Bremswiderstände mit Arbeitszyklen von
5 %,10 % und 40 % an. Bei Anwendung eines Arbeitszyklus
von 10 % nehmen die Bremswiderstände die Bremsleistung
über 10 % der Zykluszeit auf. Die übrigen 90 % der
Zykluszeit werden zum Abführen überschüssiger Wärme
genutzt.
Stellen Sie sicher, dass der Bremswiderstand für die
erforderliche Bremszeit ausgelegt ist.
Berechnung des Bremswiderstands
Damit eine Sicherheitsabschaltung des Frequenzumrichters
beim Bremsen des Motors vermieden wird, wählen Sie die
Widerstandswerte anhand der maximalen Bremsleistung
und der Zwischenkreisspannung aus. Berechnen Sie den
Widerstand des Bremswiderstands wie folgt:
2
Rbr =
Die Leistung des Bremswiderstands ist abhängig von der
Zwischenkreisspannung (Udc).
Udc ist die Spannung, wenn die Bremse aktiviert ist. Die
Bremsfunktion der FC-Serie wird abhängig von der
Netzversorgung umgesetzt.
FC 202 3x200-240390405410
FC 202 3x380-480778810820
FC 202 3x525-600
FC 202 3x525-600
FC 202 3x525-690109911091130
Tabelle 3.18 Zwischenkreisspannung (Udc)
1) Baugrößen A, B, C
2) Baugrößen D, E, F
1)
2)
Bremse
aktiv
[V DC]
943965975
109911091130
Verwenden Sie den Bremswiderstand R
Warnung:
zu hohe
Spannung
[V DC]
, damit der
rec
Warnung:
Über-
spannung
[V DC]
Frequenzumrichter mit dem maximal verfügbaren
Bremsmoment (M
) von 160 % bremst. Die entspre-
br(%)
chende Formel lässt sich wie folgt schreiben:
2
U
x100
R
Ω =
η
η
rec
motor
VLT
P
motor
beträgt in der Regel 0,90
beträgt in der Regel 0,98
xM
dc
br( % )
xη
VLT
xη
motor
Bei der Auswahl eines höheren Bremswiderstands wird das
Bremsmoment von 160%/150%/110% nicht mehr erzielt,
und der Frequenzumrichter schaltet während der
Bremsung möglicherweise mit DC-Überspannung ab.
Für Bremsungen mit niedrigerem Bremsmoment,
beispielsweise 80 %, können Sie einen Bremswiderstand
mit niedrigerer Nennleistung installieren. Berechnen Sie die
Größe anhand der Formel zur Berechnung von R
.
rec
empfohlen, die Kabeladern zu verdrillen, um elektrische
Störgeräusche zwischen Bremswiderstand und Frequenzumrichter zu verringern.
Verwenden Sie eine Metallabschirmung für verbesserte
EMV-Leistung.
3.4.14 Bremswiderstand und Brems-IGBT
Leistungsüberwachung Bremswiderstand
Dank der Leistungsüberwachungsfunktion der Bremse
können Sie die aktuelle Bremsleistung und die
durchschnittliche Bremsleistung eines ausgewählten
Zeitraums auslesen. Die Bremse kann ebenfalls die
Bremsleistung überwachen und sicherstellen, dass sie die
in Parameter 2-12 Bremswiderstand Leistung (kW) gewählte
Grenze nicht überschreitet. In Parameter 2-13 Bremswiderst.Leistungsüberwachung legen Sie fest, welche Funktion
ausgeführt wird, wenn die an den Bremswiderstand
übertragene Leistung den in Parameter 2-12 Bremswi-derstand Leistung (kW) eingestellten Grenzwert
überschreitet.
HINWEIS
Die Überwachung der Bremsleistung stellt keine Sicherheitsfunktion dar. Der Bremswiderstandskreis ist nicht
gegen Erdschluss geschützt.
Die Bremse ist gegen einen Kurzschluss des Bremswiderstands geschützt. Der Bremstransistor wird auf eine
Kurzschlussbedingung hin überwacht. Verwenden Sie ein
Relais oder einen Digitalausgang, um den Bremswiderstand
bei einem Fehler im Frequenzumrichter vor einer
Überlastung zu schützen.
33
Frequenzumrichter der Baugrößen D und F enthalten mehr
als einen Bremschopper. Verwenden Sie bei den
Bauformen einen Bremswiderstand pro Bremschopper.
®
Das VLT
Bremswiderstand-Projektierungshandbuch MCE 101
enthält die aktuellsten Auswahldaten. Zudem sind darin
die Berechnungsschritte ausführlicher beschrieben, u. a.
folgende:
Berechnung der Bremsleistung
•
Berechnung der Spitzenleistung des Bremswi-
•
derstands
Berechnung der Durchschnittsleistung des
•
Bremswiderstands
Trägheitsbremsung
•
3.4.13
Verdrahtung des Bremswiderstands
EMV (Twisted-Pair-Kabel/Abschirmung)
Verwenden Sie zur Erfüllung der angegebenen EMVLeistung des Frequenzumrichters abgeschirmte Kabel/
Adern. Bei der Verwendung ungeschirmter Kabel wird
Sie können Überspannungssteuerung (OVC) als eine
alternative Bremsfunktion in Parameter 2-17 Überspan-nungssteuerung wählen. Bei einem Anstieg der
Zwischenkreisspannung ist diese Funktion für alle Geräte
aktiv. Sie stellt sicher, dass eine Abschaltung verhindert
werden kann. Dies erfolgt durch Anheben der Ausgangsfrequenz zur Begrenzung der Zwischenkreisspannung. Dies
ist eine sehr nützliche Funktion, wenn z. B. die Rampe-Ab
Zeit zu kurz eingestellt wurde, da hierdurch ein Abschalten
des Frequenzumrichters vermieden wird. In dieser Situation
wird die Rampe-Ab-Zeit verlängert.
3.4.15
Energieeffizienz
Wirkungsgrad des Frequenzumrichters
Die Last am Frequenzumrichter hat kaum Auswirkung auf
seinen Wirkungsgrad.
Das heißt auch, dass sich der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters nicht ändert, wenn Sie eine andere U/fKennlinie wählen. Dennoch haben die U/f-Kennlinien einen
Einfluss auf den Wirkungsgrad des Motors.
Der Wirkungsgrad nimmt leicht ab, wenn die Taktfrequenz
auf einen Wert von über 5 kHz eingestellt ist. Der
Wirkungsgrad nimmt auch leicht ab, wenn das Motorkabel
länger als 30 m ist.
Berechnung des Wirkungsgrads
Berechnen Sie den Wirkungsgrad des Frequenzumrichters
33
bei unterschiedlichen Lasten auf Grundlage von
Abbildung 3.19. Multiplizieren Sie den Faktor in dieser
Abbildung mit dem spezifischen Wirkungsgradfaktor, der in
Kapitel 7.1 Elektrische Daten zu finden ist.
Abbildung 3.19 Typische Wirkungsgradkurven
Beispiel: Nehmen wir als Beispiel einen Frequenzumrichter
mit 55 kW und 380–480 V AC bei 25 % Last bei 50 %
Drehzahl. Das Diagramm zeigt 0,97 an. Die Nenn-Effizienz
für einen 55-kW-Frequenzumrichter beträgt 0,98. Der
tatsächliche Wirkungsgrad ist gleich: 0,97 x 0,98=0,95.
Motorwirkungsgrade
Der Wirkungsgrad eines an den Frequenzumrichter
angeschlossenen Motors hängt von der Magnetisierungsstufe ab. Der Motorwirkungsgrad ist außerdem vom
Motortyp abhängig.
Im Nenndrehmomentbereich von 75–100 % ist
•
der Motorwirkungsgrad praktisch konstant,
sowohl wenn dieser vom Frequenzumrichter
geregelt als auch wenn er direkt am Netz
betrieben wird.
Die U/f-Kennlinien haben nur einen minimalen
•
Einfluss auf den Wirkungsgrad. Allerdings ergeben
sich beachtliche Effizienzvorteile bei Motoren mit
mindestens 11 kW.
Die Taktfrequenz hat keinen Einfluss auf den
•
Wirkungsgrad von kleinen Motoren. Die Effizienz
von Motoren ab 11 kW wird um 1 bis 2 %
verbessert. Dies liegt daran, dass die Form der
Sinuskurve des Motorstroms bei hoher
Taktfrequenz fast perfekt ist.
Systemwirkungsgrad
Zur Berechnung des Systemwirkungsgrads multiplizieren
Sie den Wirkungsgrad des Frequenzumrichters mit dem
Motorwirkungsgrad.
Bei Verkabelung und korrekter Programmierung liefern die Steuerklemmen Folgendes bzw. stellen Folgendes bereit:
Istwert, Sollwert und weitere Eingangssignale an den Frequenzumrichter
•
Ausgang für Status und Fehlerbedingungen des Frequenzumrichters
•
Relais für den Betrieb von Zusatzeinrichtungen
•
Serielle Kommunikationsschnittstelle
•
24-V-Bezugspotenzial
•
Die Steuerklemmen sind für verschiedene Funktionen programmierbar, indem Sie die Parameteroptionen bis zur Bedieneinheit (LCP) an der Vorderseite des Geräts oder an externen Quellen auswählen. Die meisten Steuerkabel stellt der Kunde
bereit, es sei denn, diese wurden in der Werksbestellung angegeben.
33
Abbildung 3.20 Anschlussplan des Grundgeräts
A=Analog, D=Digital
*Klemme 37 (optional) wird für die Funktion Safe Torque Off verwendet. Installationshinweise finden Sie im VLT® -Produk-
Kapitel 2.5.18 EMV-Konformität und Kapitel 3.2 EMV, Schutz
vor Oberschwingungen und Erdableitstrom.
HINWEIS
33
EMV-STÖRUNGEN
Verwenden Sie für Motor- und Steuerleitungen
abgeschirmte Kabel und verlegen Sie die Kabel für
Netzversorgung, Motor- und Steuerleitungen getrennt.
Die Nichtbeachtung dieser Vorgabe kann zu nicht
vorgesehenem Verhalten oder reduzierter Leistung der
Anlage führen. Ein Mindestabstand von 200 mm
zwischen Leistungs-, Motor- und Steuerkabeln ist
erforderlich.
Horizontaler Abstand, IP21-Gehäuseabdeckung
Wenn Sie die IP21-Gehäuseabdeckungen bei den
Baugrößen A1, A2 oder A3 verwenden, müssen Sie
zwischen den Frequenzumrichtern einen Abstand von
mindestens 50 mm einhalten.
Vertikaler Abstand
Halten Sie für optimale Kühlbedingungen über und unter
dem Frequenzumrichter einen Abstand für eine ausreichende Luftzirkulation ein. Siehe Abbildung 3.24.
3.6 Planung
3.6.1 Abstand
Für alle Baugrößen ist eine Seite-an-Seite-Installation
geeignet, außer wenn eine Gehäuseabdeckung der
Schutzart IP21/IP4X/TYP 1 verwendet wird (siehe
Kapitel 3.7 Optionen und Zubehör).
Horizontaler Abstand, IP20
Die Baugrößen A und B der Schutzart IP20 können Sie
Seite an Seite ohne Abstand aufstellen. Achten Sie jedoch
auf die richtige Aufstellungsreihenfolge. Abbildung 3.23
zeigt, wie die korrekte Aufstellung durchgeführt wird.
Abbildung 3.23 Korrekte Seite-an-Seite-Installation ohne
Abstand
Baugröße
a [mm]100200225
b [mm]100200225
Abbildung 3.24 Vertikaler Abstand
Wandmontage
3.6.2
Bei der Installation an einer flachen Wand ist keine
Rückwand erforderlich.
Bei der Installation an einer unebenen Wand müssen Sie
eine Rückwand verwenden, um ausreichend Kühlluft über
dem Kühlkörper sicherzustellen. Verwenden Sie die
Rückwand nur bei den Bauformen A4, A5, B1, B2, C1 und
C2.
Bei Frequenzumrichtern mit Schutzart IP66 müssen Sie
zum Schutz der Epoxidbeschichtung eine Unterlegscheibe
aus Faserstoff oder Nylon verwenden.
1Rückwand
2Frequenzumrichter mit IP66-Gehäuse
3Rückwand
4Unterlegscheibe aus Faserstoff
Abbildung 3.26 Installation mit Rückwand für die Schutzart
IP66
Projektierungshandbuch
3.7
Optionen und Zubehör
Optionen
Die Bestellnummern finden Sie unter Kapitel 6 Typencode
und Auswahl
Netzabschirmung
Die Lexan®-Abschirmung wird vor die Leistungs-
•
klemme und die Netzanschlussplatte montiert,
um bei geöffneter Gehäuseklappe vor unbeabsichtigten Berührungen zu schützen.
Heizgeräte mit Thermostat: Heizgeräte werden im
•
Inneren des Schaltschranks bei Baugröße F
montiert und von automatischen Thermostaten
geregelt. Sie verhindern die Kondensatbildung im
Schaltschrank. Gemäß Werkseinstellungen,
schaltet der Thermostat die Heizgeräte bei 10 °C
(50 °F) einschaltet und bei 15,6 °C (60 °F) aus.
EMV-Filter
Frequenzumrichter sind standardmäßig mit EMV-
•
Filtern der Klasse A2 ausgestattet. Wenn
weiterführende EMV-Schutzmaßnahmen
erforderlich sind, verwenden Sie die optionalen
EMV-Filter der Klasse A1, die für eine
Unterdrückung von Funkstörungen und elektromagnetischer Strahlung gemäß EN 55011 sorgen.
Fehlerstromschutzschalter
Arbeitet nach dem Summenstromprinzip, um die
Erdschlussströme in geerdeten und hochohmig geerdeten
Systemen (TN- und TT-Systeme in der IEC-Terminologie) zu
überwachen. Es gibt einen Vorwarn- (50 % des
Hauptalarm-Sollwertes) und einen Hauptalarm-Sollwert.
Jedem Sollwert ist ein einpoliges Alarmrelais zum externen
Gebrauch zugeordnet, der einen externen AufsteckStromwandler erfordert (vom Kunden bereitgestellt und
installiert).
In den Kreis „Safe Torque Off“ des Frequenzum-
•
richters integriert
IEC 60755 Gerät vom Typ B überwacht gepulste
•
DC und reine DC-Erdschlussströme
LED-Balkenanzeige des Erdschlussstrompegels
•
von 10–100 % des Sollwerts
Fehlerspeicher
•
TEST/RESET-Taste
•
33
Zugriff
3.6.3
Um vor der Montage den Zugriff auf die Kabel besser
planen zu können, beachten Sie die Zeichnungen in
Kapitel 8.1 Netzanschlusszeichnungen (3-phasig) und
Kapitel 8.2 Motoranschlusszeichnungen.
Überwacht den Isolationswiderstand zwischen den Phasenleitern und der Masse in nicht geerdeten Systemen (ITSysteme in der IEC-Terminologie). Für das Isolationsniveau
steht ein ohmscher Vorwarn- und ein Hauptalarm-Sollwert
33
zur Verfügung. Jedem Sollwert ist ein einpoliges
Alarmrelais zum externen Gebrauch zugeordnet.
Bemerkung: Sie können an jedes nicht geerdete System (ITNetz) kann nur eine Isolationswiderstandswachung
anschließen.
In den Kreis „Sicherer Stopp“ des Frequenzum-
•
richters integriert
LCD-Display des Isolationswiderstands
•
Fehlerspeicher
•
INFO-, TEST- und RESET-Tasten
•
Bremschopper (IGBTs)
Bei Bremsklemmen mit IGBT-Bremschopperkreis
•
ist der Anschluss externer Bremswiderstände
möglich. Weitere Informationen zu Bremswiderständen finden Sie in Kapitel 3.4.12 Berechnungdes Bremswiderstands und .
Anschlussklemmen der Rückspeiseeinheit
An diesen Klemmen können Rückspeiseeinheiten
•
an den DC-Bus auf der Kondensatorbatterieseite
der DC-Zwischenkreisdrosseln angeschlossen
werden, um eine generatorische Bremsung zu
ermöglichen. Die Anschlussklemmen der
Rückspeiseeinheit von Baugröße F sind auf ca.
50 % der Nennleistung des Frequenzumrichters
ausgelegt. Um Informationen zu den Grenzwerten
zur Rückspeisung von Energie zu erhalten, die auf
Größe und Spannung des jeweiligen Frequenzumrichters basieren, wenden Sie sich an den
Hersteller.
Anschlussklemmen zur Zwischenkreiskopplung
Diese Klemmen sind mit dem DC-Bus auf der
•
Gleichrichterseite der Zwischenkreisdrossel
verbunden. Somit kann der DC-Bus für mehrere
Frequenzumrichter gemeinsam genutzt werden.
Die Zwischenkreiskopplungsklemmen von
Baugröße F sind auf ca. 1/3 der Nennleistung des
Frequenzumrichters ausgelegt. Um Informationen
zu den Grenzwerten der Zwischenkreiskopplung
zu erhalten, die auf Größe und Spannung des
jeweiligen Frequenzumrichters basieren, wenden
Sie sich an den Hersteller.
Sicherungen
Halbleitersicherungen werden als Schutz des
•
Frequenzumrichters vor Überströmen empfohlen.
Sicherungen dienen zur Begrenzung von Schäden
am Frequenzumrichter und reduzieren die
Wartungszeit bei einem Ausfall auf ein Minimum.
Sicherungen sind erforderlich, um die Zulassung
für Schiffsanwendungen zu erfüllen.
Trennschalter
Durch einen an der Tür montierten Griff ist die
•
manuelle Bedienung eines Leistungstrennschalters möglich. Somit können Sie die
Stromzufuhr zum Frequenzumrichter aktivieren
und deaktivieren, wodurch während der Wartung
eine verbesserte Sicherheit sichergestellt wird.
Der Trennschalter ist mit den Gehäuseklappen
verriegelt, damit diese nicht bei noch aktivierter
Stromversorgung geöffnet werden.
Hauptschalter
Einen Hauptschalter können Sie manuell oder per
•
Fernsteuerung auslösen, müssen Sie jedoch
manuell wieder zurücksetzen. Hauptschalter sind
mit den Gehäuseklappen verriegelt, damit diese
nicht bei noch aktivierter Stromversorgung
geöffnet werden. Bei Bestellung eines optionalen
Hauptschalters sind im Lieferumfang auch
Halbleitersicherungen enthalten, die zum Schutz
des Frequenzumrichters vor Überströmen dienen.
Schütze
Ein elektrisch gesteuerter Schütz ermöglicht die
•
ferngesteuerte Aktivierung und Deaktivierung der
Stromversorgung des Frequenzumrichters. Bei
Bestellung des optionalen IEC-Not-Aus überwacht
das Pilz-Sicherheitsrelais einen Hilfskontakt am
Schütz.
Manuelle Motorstarter
Liefert dreiphasigen Strom für elektrische Kühlgebläse, die
häufig für größere Motoren benötigt werden. Der Strom für
die Starter wird lastseitig sowie auf der Eingangsseite des
optionalen EMV-Filters der Klasse 1 durch ein mit Strom
versorgtes Schütz, einen Hauptschalter oder einen
Trennschalter bereitgestellt. Vor jedem Motorstarter
befindet sich eine Sicherung, und die Stromversorgung
wird abgeschaltet, wenn die Stromversorgung des
Frequenzumrichters unterbrochen wird. Sie können bis zu
zwei Starter einsetzen (nur einer, wenn Sie eine abgesicherte Schaltung mit 30 A bestellen). Diese sind in den
Kreis „Safe Torque Off“ des Frequenzumrichters integriert.
Zu den Gerätefunktionen zählen:
Betriebsschalter (ein/aus)
•
Kurzschluss- und Überlastschutz mit Testfunktion
•
Manuelle Quittierfunktion
•
Durch Sicherung geschützte 30-A-Klemmen
Dreiphasiger Strom, der mit der eingehenden
•
Netzspannung übereinstimmt, um kundenseitige
Nebengeräte zu versorgen
Nicht verfügbar, wenn Sie zwei manuelle
•
Motorstarter ausgewählt haben
Die Klemmen sind ausgeschaltet, wenn die
•
Stromversorgung des Frequenzumrichters
unterbrochen ist
Klemmen wird lastseitig und auf der
Eingangsseite des optionalen EMV-Filters der
Klasse 1 durch ein mit Strom versorgtes Schütz,
einen Hauptschalter oder einen Trennschalter
geliefert.
DC-24-V-Netzteil
5 A, 120 W, 24 V DC
•
Gegen Überstrom am Ausgang, Überlast,
•
Kurzschlüsse und Übertemperatur geschützt.
Für die Versorgung von kundenseitig bereitge-
•
stellten Zusatzgeräten wie Fühler, SPS-I/O,
Schütze, Temperaturfühler, Anzeigeleuchten und/
oder anderer elektronischer Hardware
Zu den Diagnosewerkzeugen zählen ein potenz-
•
ialfreier DC-OK-Kontakt, eine grüne DC-OK-LED
und eine rote Überlast-LED
Externe Temperaturüberwachung
Zur Überwachung der Temperatur von externen
•
Systemkomponenten, wie etwa Motorwicklungen
und/oder -lager. Beinhaltet acht universelle
Eingangsmodule sowie zwei spezielle ThermistorEingangsmodule Sie können alle zehn Module in
den „Safe Torque off“-Kreis des Frequenzumrichters integrieren und können sie über ein
Feldbus-Netzwerk überwachen (erfordert den
Kauf eines separaten Modul-/Bus-Kopplers).
Bestellen Sie die Bremsoption „Safe Torque off“
und wählen Sie damit die externe Temperaturüberwachung aus.
Serielle Kommunikation
PROFIBUS DP V1 MCA 101
PROFIBUS DP V1 bietet Ihnen umfassende
•
Kompatibilität, hohe Verfügbarkeit, Unterstützung
für alle führenden SPS-Anbieter und Kompatibilität mit künftigen Ausführungen.
Schnelle, effiziente Kommunikation, transparente
•
Installation, erweiterte Diagnose und Parametrisierung und Autokonfiguration von Prozessdaten
per GSD-Datei
Azyklische Parametrisierung mittels PROFIBUS DP
•
V1, PROFIdrive oder Danfoss FC-Profil, PROFIBUS
DP V1, Master-Klasse 1 und 2, Bestellnummer
130B1100 Standard – 130B1200 Verstärkte
Beschichtung (Klasse G3/ISA S71.04-1985).
DeviceNet MCA 104
Dieses moderne Kommunikationsmodell bietet
•
die wichtigsten Funktionen, mit denen Anwender
effizient bestimmen können, welche Informationen zu welchem Zeitpunkt benötigt werden
Vorteile ergeben sich aus den strengen ODVA-
•
Konformitätsprüfungsrichtlinien, die die
Interoperabilität der Produkte gewährleisten.
Die PROFINET-Option ermöglicht Anschluss an auf
PROFINET basierende Netzwerke über das PROFINETProtokoll. Die Option kann eine einzelne Verbindung mit
einer API (Actual Packet Intervall) von 1 ms in beiden
Richtungen bedienen.
Integrierter Web-Server zur Ferndiagnose und
•
zum Auslesen grundlegender Parameter des
Frequenzumrichters
Ein E-Mail-Benachrichtigungs-Service kann
•
eingerichtet werden, der beim Eintreten oder
Quittieren von bestimmten Warn- oder Alarmmeldungen Mitteilungen an einen oder mehrere
Adressaten versendet
TCP/IP für einfachen Zugriff auf Frequenzum-
•
richter-Konfigurationsdaten über MCT 10
Konfigurationssoftware.
Hochladen und Herunterladen der FTP (File
•
Transfer Protocol)-Datei
Unterstützung des DCP (Discovery and Configu-
•
ration Protocol)
EtherNet IP MCA 121
Ethernet ist der künftige Kommunikationsstandard in der
Werkhalle. Die EtherNet/-Option basiert auf der neuesten
verfügbaren Technologie für die industrielle Nutzung und
ist auch für anspruchsvollste Anforderungen geeignet.
EtherNet/IP erweitert das kommerziell konfektionierte
EtherNet zum Common Industrial Protocol (CIP™) –
dasselbe Upper-Layer-Protokoll und Objektmodell, das
auch bei DeviceNet zum Einsatz kommt. Der MCA 121
bietet folgende erweiterte Funktionen:
Integrierter Hochleistungsschalter für Leitungsto-
•
pologie, ohne dass externe Schalter erforderlich
sind
Erweiterte Schalt- und Diagnosefunktionen
•
Integrierter Web-Server
•
E-Mail-Client für Service-Mails
•
Modbus TCP MCA 122
Die Modbus-Option ermöglicht den Anschluss an auf
Modbus TCP basierende Netzwerke, beispielsweise auf das
Groupe Schneider SPS- System, über das Modbus TCPProtokoll. Die Option kann eine einzelne Verbindung mit
einer API (Actual Packet Intervall) von 5 ms in beiden
Richtungen bedienen.
Auslesen grundlegender Parameter des Frequenzumrichters
Ein E-Mail-Benachrichtigungs-Service kann
•
eingerichtet werden, der beim Eintreten oder
33
Weitere Optionen
Universal-E/A MCB 101
Die E/A-Option erweitert die Anzahl der frei programmierbaren Steuerein- und -ausgänge um folgende
Schnittstellen:
Relaisoption MCB 105
Erweitert den Umrichter um drei zusätzliche
Relaisausgänge
Analog-E/A-Option MCB 109
Diese Analog-E/A-Option wird problemlos am Frequenzumrichter angebracht. Somit profitieren Sie von einer
erweiterten Leistung und Steuerung durch zusätzliche
Eingänge/Ausgänge. Durch diese Option wird der Frequenzumrichter zusätzlich mit einer externen Batterie
Quittieren von bestimmten Warn- oder Alarmmeldungen Mitteilungen an einen oder mehrere
Adressaten versendet
Zwei Ethernet-Schnittstellen mit integriertem
•
Schalter
Hochladen und Herunterladen der FTP (File
•
Transfer Protocol)-Datei
Automatische IP-Adressenkonfiguration über
ausgestattet, die für die in den Frequenzumrichter
integrierte Uhr genutzt wird. Hierdurch ist ein stabiler
Betrieb aller Uhrfunktionen des Frequenzumrichters wie
z. B. Zeitablaufsteuerungen möglich.
3 Analogeingänge, jeweils für Spannungs- und
•
Temperatureingänge konfigurierbar
Anschluss von 0-10-V-Analogsignalen sowie von
•
PT1000- und NI1000-Temperatureingängen
3 Analogausgänge, jeweils als 0-10-V-Ausgänge
•
konfigurierbar
Enthält eine Pufferbatterie für die Standard-
•
Uhrfunktion im Frequenzumrichter. Die
Pufferbatterie hält je nach Umgebung in der
Regel ca. 10 Jahre. Bestellnummer 130B1143
Standard – 130B1243 Verstärkte Beschichtung
(Class G3/ISA S71.04-1985).
PTC-Thermistorkarte MCB 112
Mit der MCB 112 PTC-Thermistorkarte können Sie sämtliche
Danfoss Frequenzumrichter mit STO zur Überwachung von
Motoren in einer explosionsgefährdeten Umgebung
einsetzen MCB 112 bietet eine überlegene Leistung im
Vergleich zur integrierten ETR-Funktion und zur Thermistorklemme.
Schützt den Motor vor Überhitzung
•
Nach ATEX für eine Verwendung mit Ex d- und Ex
•
e-Motoren zugelassen
Nutzen Sie die „Safe Torque Off“-Funktion des
•
Danfoss-Frequenzumrichters, um den Motor im
Fall einer Überhitzung abzuschalten.
Für den Einsatz zum Motorschutz in den Zonen 1,
•
2, 21 und 22 zertifiziert
Bis SIL2 zertifiziert
•
Sensoreingangskarte MCB 114
Die Option schützt den Motor durch Überwachung der
Lager- und Wicklungstemperaturen des Motors vor
Überhitzung. Die Grenzwerte und die entsprechende
Maßnahme sind einstellbar. Die jeweilige Sensortemperatur
wird auf dem Display oder vom Feldbus angezeigt.
Schützt den Motor vor Überhitzung
•
Drei selbsterkennende Sensoreingänge für 2- oder
•
3-adrige PT100/PT1000-Sensoren
Ein zusätzlicher Analogeingang 4-20 mA
•
Erweiterter Kaskadenregler MCO 101
Dieser wird problemlos montiert und dient als Erweiterung
des integrierten Kaskadenreglers, sodass Sie mehr Pumpen
betreiben können und über eine erweiterte Pumpenregelung im Master-/Follower-Modus verfügen.
Die erweiterte Relais-Optionskarte MCB 113 steigert die
Flexibilität des VLT® AQUA Drive mit zusätzlichen Ein-/
Ausgängen.
7 Digitaleingänge: 0-24 V
•
2 Analogausgänge: 0/4–20 mA
•
4 Lastrelais
•
Nennleistung der Lastrelais: 240 V AC/2 A (Ohm)
•
Erfüllt NAMUR-Empfehlungen
•
Galvanische Trennungsfähigkeit, Bestellnummer
•
130B1164 Standard – 130B1264 Verstärkte
Beschichtung (Klasse G3/ISA S71.04-1985)
MCO 102 – erweiterter Kaskadenregler
Erweitert die Möglichkeiten des in die Frequenzumrichter
integrierten Standard-Kaskadenreglers
Bietet acht zusätzliche Relais zum Zuschalten
•
weiterer Motoren
Sorgt für eine genaue Steuerung von Durchfluss,
•
Druck und Pegel zur Effizienzoptimierung von
Systemen, die mehrere Pumpen oder Gebläse
nutzen.
Im Master/Follower-Modus werden alle Gebläse
•
bzw. Pumpen bei gleicher Drehzahl betrieben,
wodurch der Energieverbrauch möglicherweise
auf weniger als die Hälfte der Ventildrosselung
oder einer herkömmlichen Ein- und Ausschaltung
entlang der Leitung reduziert wird.
Durch einen Wechsel der Führungspumpe wird
•
sichergestellt, dass mehrere Pumpen oder
Gebläse gleichmäßig verwendet werden.
24 V DC-Versorgungsoption MCB 107
Die Option wird zum Anschluss einer externen DCVersorgung verwendet, damit die Steuerkarte und alle
installierten Optionen bei einem Netzstromausfall weiter
versorgt werden.
Eingangsspannungsbereich: 24 V DC +/- 15 %
•
(max. 37 V in 10 s).
Maximaler Eingangsstrom: 2,2 A.
•
Maximale Kabellänge: 75 m
•
Eingangskapazitätslast: <10 uF
•
Einschaltverzögerung: < 0,6 s
•
Die Option können Sie problemlos in Frequen-
•
zumrichtern in vorhandenen Maschinen
installieren
Erhält die Funktion von Steuerkarte und -
•
optionen bei Stromausfällen aufrecht
Erhält die Funktion der Feldbusse bei Stromaus-
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 7 Technische
Daten.
Eingang/Ausgang, Istwert- und
3.7.2
Sicherheitsoptionen
VLT® Universal-E/A-Modul MCB 101
•
VLT® Relaiskarte MCB 105
•
VLT® PTC-Thermistorkarte MCB 112
•
VLT® Erweiterte Relais-Option MCB 113
•
VLT® Sensoreingangsoption MCB 114
•
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 7 Technische
Daten.
Option Kaskadenregelung
3.7.3
Durch die Kaskadenregleroptionen wird die Anzahl der
verfügbaren Relais erweitert. Nach Installation einer Option
können Sie die für den Betrieb des erweiterten Kaskadenreglers erforderlichen Parameter auf der Bedieneinheit
abrufen.
MCO 101 und 102 sind Zusatzoptionen, welche die
unterstützte Anzahl an Pumpen sowie die Funktionen des
im VLT® AQUA Drive integrierten Kaskadenreglers
erweitern.
Für den VLT® AQUA Drive stehen folgende Optionen zur
Kaskadenregelung zur Verfügung:
Weitere Informationen finden Sie unter Kapitel 7 Technische
Daten.
Der erweiterte Kaskadenregler kann in zwei verschiedenen
Arten eingesetzt werden:
33
Mit MCO 101 können Sie insgesamt 5 Relais zur Kaskadenregelung verwenden. Mit MCO 102 können Sie insgesamt
acht Pumpen steuern. Mithilfe der Optionen können Sie
die Führungspumpe mit zwei Relais pro Pumpe wechseln.
Mit erweiterten Funktionen, die durch
•
Parametergruppe 27-** Cascade CTL Option
gesteuert werden
Zur Erweiterung der Anzahl an verfügbaren Relais
•
für den einfachen Kaskadenregler, der durch
Parameter
gruppe 25-** gesteuert wird Kaskadenregler.
Master. Die an Follower-Frequenzumrichter
angeschlossenen Pumpen werden als Pumpen mit variabler
Drehzahl bezeichnet.
Über ein Schütz oder einen Softstarter an das Netz
angeschlossene Pumpen arbeiten als Pumpen mit
konstanter Drehzahl.
Jede Pumpe, ob mit variabler oder konstanter Drehzahl,
wird durch ein Relais im Master gesteuert.
Die Kaskadenregleroptionen können eine Kombination aus
Pumpen mit variabler und konstanter Drehzahl regeln.
HINWEIS
Wenn MCO 102 installiert ist, kann mithilfe der
Relaisoption MCB 105 die Anzahl der Relais auf 13
erweitert werden.
Anwendung
Die Kaskadenregelung ist ein gängiges Steuerungssystem
zur energieeffizienten Regelung von parallel angeordneten
Pumpen oder Lüftern.
Mit der Kaskadenregleroption können Sie mehrere parallel
konfigurierte Pumpen auf folgende Weise regeln:
Automatisches Ein-/Ausschalten einzelner Pumpen
•
Drehzahlregelung der Pumpen
•
Der erweiterte Kaskadenregler kann zwecks Regelung des
gewünschten Durchflusses oder Drucks im System einzelne
Pumpen nach Bedarf automatisch zu- und abschalten.
Außerdem regelt er die Drehzahl der an einen VLT® AQUA
Drive angeschlossenen Pumpe, um so eine konstante
Ausgangsleistung zu erzielen.
Verwendungszweck
Die Kaskadenregleroption wurde grundsätzlich für den
Einsatz mit Pumpenanwendungen entwickelt. Die
Kaskadenregler eignen sich jedoch für alle Anwendungen,
die mehrere parallel konfigurierte Motoren erfordern.
Funktionsprinzip
Die Software für den Kaskadenregler läuft auf einem
einzigen Frequenzumrichter mit Kaskadenregleroption. Er
regelt einen Satz von Pumpen, die jeweils von einem
Frequenzumrichter geregelt werden oder über ein Schütz
oder einen Softstarter angeschlossen sind.
Bei zusätzlichen Frequenzumrichtern im System (FollowerFrequenzumrichter) ist keine Kaskadenregleroptionskarte
erforderlich. Sie arbeiten im Modus „Regelung ohne
Rückführung“ und erhalten ihren Drehzahlsollwert vom
In Anwendungen mit motorischem Bremsen wird Energie
im Motor erzeugt und an den Frequenzumrichter zurückgegeben. Ist diese Energierückspeisung an den Motor nicht
möglich, erhöht sich die Spannung im Zwischenkreis des
Frequenzumrichters. In Anwendungen mit häufigem
Bremsen oder hoher Trägheitsmasse kann diese Erhöhung
zur Abschaltung des Frequenzumrichters aufgrund von
Überspannung führen. Bremswiderstände dienen zur
Ableitung der bei generatorischer Bremsung erzeugten
Energie. Die Auswahl des Bremswiderstands erfolgt anhand
seines ohmschen Widerstands, seines Leistungsverlusts und
seiner Größe. Danfoss bietet eine große Auswahl an
unterschiedlichen Bremswiderständen, die speziell auf
Danfoss Frequenzumrichter abgestimmt sind. Informationen zur Dimensionierung der Bremswiderstände finden
Sie im Abschnitt Kapitel 3.4.12 Berechnung des Bremswi-
derstands. Bestellnummern finden Sie unter
Kapitel 6.2 Optionen, Zubehör und Ersatzteile.
3.7.5
Wenn ein Motor durch einen Frequenzumrichter gesteuert
wird, sind aus dem Motor Resonanzgeräusche zu hören.
Die Geräusche, die durch die Konstruktionsweise des
Motors verursacht werden, treten immer dann auf, wenn
einer der Wechselrichterschalter des Frequenzumrichters
aktiviert wird. Die Frequenz der Resonanzgeräusche
entspricht somit der Schaltfrequenz des Frequenzumrichters.
Bremswiderstände
33
Sinusfilter
Integriert
MCO 101
MCO 102
Abbildung 3.29 Anwendungsübersicht
VSP = Pumpe mit variabler Drehzahl (direkt an den Frequenzumrichter angeschlossen)
FSP = Pumpe mit konstanter Drehzahl (der Motor kann über
einen Schütz, Softstarter oder Stern-/Dreieckstarter
angeschlossen werden)
Danfoss bietet einen Sinusfilter zur Dämpfung der
akustischen Motorgeräusche an.
Das Filter verringert die Rampe-Auf Zeit der Spannung, die
Spitzenlastspannung U
Motor. Das heißt, dass Strom und Spannung beinahe
sinusförmig werden. Folglich werden die akustischen
Motorgeräusche auf ein Minimum reduziert.
Auch der Rippel-Strom in den Spulen des Sinusfilters
verursacht Geräusche. Dieses Problem können Sie durch
Einbau des Filters in einen Schaltschrank oder ein
ähnliches Gehäuse beseitigen.
3.7.6
du/dt-Filter
Danfoss bietet dU/dt-Filter. Hierbei handelt es sich um
Gegentakt-Tiefpassfilter, die Spannungsspitzen an den
Motorklemmen verringern und die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit bis auf ein Niveau senken, auf dem die
Belastung der Motorwicklungsisolierung reduziert wird.
Dies ist besonders bei kurzen Motorkabeln von Bedeutung.
Im Vergleich zu Sinusfiltern (siehe Kapitel 3.7.5 Sinusfilter)
haben die dU/dt-Filter eine Trennfrequenz über der Schaltfrequenz.
VLT® AQUA Drive FC 202
3.7.7 Gleichtaktfilter
33
Hochfrequenz-Gleichtaktkerne (HF-CM-Kerne) verringern
elektromagnetische Störungen und eliminieren
Lagerschäden durch elektrische Entladungen. Bei diesen
handelt es sich um nanokristalline Magnetkerne, die im
Vergleich zu normalen Ferritkernen höhere Filterleistungen
aufweisen. Der HF-CM-Kern verhält sich wie eine Gleichstromdrossel zwischen Phasen und Erde.
Bei Installation um die drei Motorphasen (U, V, W)
reduzieren die Gleichtaktfilter hochfrequente Gleichtaktströme. Als Ergebnis werden hochfrequente
elektromagnetische Störungen vom Motorkabel verringert.
Die Anzahl der erforderlichen Kerne ist abhängig von der
Länge des Motorkabels und von der Spannung des
Frequenzumrichters. Jeder Satz besteht aus zwei Kernen.
Um die Anzahl der erforderlichen Kerne bestimmen, ziehen
Sie Tabelle 3.19 zu Rate.
Kabellänge
[m]A und BCD
5024224
10044244
15046444
30046446
1)
Baugröße
T2/T4T7T2/T4T7T7
Abbildung 3.30 HF-CM-Kern mit Motorphasen
Oberschwingungsfilter
3.7.8
Die Danfoss AHF 005 und AHF 010 sind erweiterte
Oberschwingungsfilter (Advanced Harmonic Filter – AHF),
die nicht mit herkömmlichen Oberschwingungsfiltern zu
verwechseln sind. Die Danfoss Oberschwingungsfilter sind
speziell an die Danfoss Frequenzumrichter angepasst.
Bei Anschluss der Danfoss Oberschwingungsfilter AHF 005
oder AHF 010 vor einem Danfoss Frequenzumrichter
reduzieren diese die in das Netz zurückgespeiste GesamtOberschwingungsstromverzerrung auf 5 % bzw. 10 %.
Tabelle 3.19 Anzahl der Kerne
1) Wenn längere Kabel erforderlich sind, setzen Sie zusätzliche HFCM-Kerne ein.
Um die HF-CM-Kerne anzubringen, führen Sie die drei
Motorphasenkabel (U, V, W) durch jeden einzelnen Kern
(siehe Abbildung 3.30).
Gehäuseabdeckung IP21
3.7.9
IP20/IP4X (obere Abdeckung)/NEMA TYP 1 ist ein
optionales, für IP20-Geräte verfügbares Gehäuseelement.
Wenn die Gehäuseabdeckung verwendet wird, wird die
IP20-Einheit aufgerüstet, auf die Schutzart IP21/4X (obere
Abdeckung)/TYP 1 entsprechend.
Die obere IP4X-Gehäuseabdeckung kann bei allen IP20 FC
202-Standardvarianten verwendet werden.
A
BObere Blende
CSockelteil
DUntere Abdeckung
ESchraube(n)
Abbildung 3.32 Baugröße A3
Positionieren Sie die obere Abdeckung wie abgebildet. Bei
Verwendung einer A- oder B-Option muss die obere
Blende zum Verdecken des oberen Einlasses angebracht
werden. Platzieren Sie den Sockelteil C an der Unterseite
des Frequenzumrichters und verwenden Sie die Schellen
aus dem Montagezubehör zum ordnungsgemäßen
Befestigen der Kabel.
1) Wenn Option A/B verwendet wird, vergrößert sich die Tiefe (detaillierte Informationen finden Sie in Kapitel 7.8 Nennleistungen, Gewicht
und Abmessungen)
Abbildung 3.34 Baugrößen B4, C3 und C4
Abdeckplatte
A
B Obere Blende
Abbildung 3.33 Baugröße B3
C Sockelteil
D Untere Abdeckung
E Schraube(n)
F Lüfterabdeckung
G Obere Klammer
Tabelle 3.21 Legende zu Abbildung 3.33 und Abbildung 3.34
Wenn Optionsmodul A und/oder Optionsmodul B
verwendet wird/werden, befestigen Sie die obere Blende
(B) an der Abdeckplatte (A).
HINWEIS
Eine Seite-an-Seite-Aufstellung ist bei Verwendung des
Gehäusesatzes IP21/IP4X/TYP 1 nicht möglich.
3.7.10 LCP-Einbausatz
Sie können die LCP Bedieneinheit durch Verwendung eines
Fern-Einbausatzes in die Schaltschranktür integrieren. Sie
dürfen die Befestigungsschrauben mit max. 1 Nm
anziehen.
33
Das LCP hat die Schutzart IP66.
GehäuseVorderseite IP66
Maximale Kabellänge zwischen LCP und
Gerät3 m
Standardmäßige KommunikationsschnittstelleRS485
Tabelle 3.22 Technische Daten
Abbildung 3.36 LCP-Einbausatz mit numerischer LCP-Bedieneinheit, Befestigungselementen und Dichtung
Bestellnummer 130B1114
Abbildung 3.37 Abmessungen des LCP-Einbausatzes
Abbildung 3.35 ein LCP-Einbausatz mit grafischer LCP-Bedieneinheit, Befestigungselementen, 3-m-Kabel und Dichtung
Bestellnummer 130B1113
RS485 ist eine zweiadrige Busschnittstelle, die mit einer
Multidrop-Netzwerktopologie kompatibel ist, d. h.
Teilnehmer können als Bus oder über Abzweigleitungen
mit einer gemeinsamen Stammleitung aus verbunden
werden. Es können insgesamt 32 Teilnehmer (Knoten) an
ein Netzwerksegment angeschlossen werden.
Netzwerksegmente sind durch Busverstärker (Repeater)
unterteilt, siehe Abbildung 3.40.
HINWEIS
Jeder Repeater fungiert in dem Segment, in dem er
installiert ist, als Teilnehmer. Jeder mit einem Netzwerk
verbundene Teilnehmer muss über alle Segmente hinweg
eine einheitliche Teilnehmeradresse aufweisen.
Schließen Sie die Segmente an beiden Endpunkten ab –
entweder mit Hilfe des Terminierungsschalters (S801) des
Frequenzumrichters oder mit einem polarisierten
Widerstandsnetzwerk. Verwenden Sie stets ein STP-Kabel
(Screened Twisted Pair) für die Busverdrahtung, und
beachten Sie die bewährten Installationsverfahren.
Eine Erdung der Abschirmung mit geringer Impedanz an
allen Knoten ist wichtig, auch bei hohen Frequenzen.
Schließen Sie daher die Abschirmung großflächig an Masse
an, z. B. mit einer Kabelschelle oder einer leitfähigen
Kabelverschraubung. Möglicherweise müssen Sie Potentialausgleichskabel verwenden, um im Netzwerk das gleiche
Erdungspotential zu erhalten, vor allem bei Installationen
mit langen Kabeln.
Um eine nicht übereinstimmende Impedanz zu verhindern,
müssen Sie im gesamten Netzwerk immer den gleichen
Kabeltyp verwenden. Beim Anschluss eines Motors an den
Frequenzumrichter ist immer ein abgeschirmtes
Motorkabel zu verwenden.
Parameter 8-30 F
C-ProtokollFC-Profil*
Parameter 8-31
1*
Adresse
33
Parameter 8-32
9600*
Baudrate
* = Werkseinstellung
Hinweise/Anmerkungen:
Abbildung 3.41 Parallele Verdrahtung
Wählen Sie in den oben
genannten Parametern
Protokoll, Adresse und
Baudrate.
DIN 37 ist eine Option.
Zur Vermeidung von Potenzialausgleichsströmen über die
Abschirmung führen Sie die Verkabelung gemäß
Abbildung 3.20 durch.
Tabelle 3.25 RS485-Netzwerkverbindung
Netzwerkverbindung
3.8.2
Mittels der RS485-Standardschnittstelle können Sie einen
oder mehrere Frequenzumrichter an einen Regler (oder
Master) anschließen. Klemme 68 ist an das P-Signal (TX+,
RX+) und Klemme 69 an das N-Signal (TX-, RX-)
anzuschließen. Siehe Zeichnungen in
Kapitel 3.5.1 Anschlussplan.
Sollen mehrere Frequenzumrichter an einen Master
angeschlossen werden, verdrahten Sie die Schnittstellen
parallel.
Schließen Sie den RS485-Bus an beiden Endpunkten mit
einem Widerstandsnetzwerk ab. Hierzu ist Schalter S801
auf der Steuerkarte auf „ON“ zu stellen.
Stellen Sie das Kommunikationsprotokoll auf
Parameter 8-30 FC-Protokoll ein.
3.8.4
EMV-Schutzmaßnahmen
Die folgenden EMV-Schutzmaßnahmen werden empfohlen,
um den störungsfreien Betrieb des RS485-Netzwerks zu
erreichen.
Beachten Sie die einschlägigen nationalen und lokalen
Vorschriften und Gesetze, beispielsweise im Hinblick auf
Page 85
Fieldbus cable
Min. 200 mm
90° crossing
Brake resistor
130BD507.11
Systemintegration
Projektierungshandbuch
die Schutzerdung. Halten Sie das RS485-Kommunikationskabel von Motor- und Bremswiderstandskabeln fern,
um das Einkoppeln von Hochfrequenzstörungen von einem
Kabel zum anderen zu vermeiden. Normalerweise genügt
ein Abstand von 200 mm, aber halten Sie den größtmöglichen Abstand zwischen den Kabeln ein, insbesondere
wenn diese über weite Strecken parallel laufen. Lässt sich
das Kreuzen der Kabel nicht vermeiden, muss das RS485Kabel in einem Winkel von 90° über Motor- und
Bremswiderstandskabel geführt werden.
Ein kurzes Format mit 8 Bytes für Prozessdaten.
•
Ein langes Format von 16 Bytes, das außerdem
•
einen Parameterkanal enthält.
Ein Format für Text.
•
3.8.6 Netzwerkkonfiguration
Programmieren Sie die folgenden Parameter, um das FCProtokoll für den Frequenzumrichter zu aktivieren:
Das FC-Protokoll, das auch als FC-Bus oder Standardbus
bezeichnet wird, ist der Standardfeldbus von Danfoss. Es
definiert ein Zugriffsverfahren nach dem Master-FollowerPrinzip für die Kommunikation über eine serielle
Schnittstelle.
Sie können maximal 126 Follower und ein Master an die
Schnittstelle anschließen. Die einzelnen Follower werden
vom Master über ein Adresszeichen im Telegramm
angewählt. Nur wenn ein Follower ein fehlerfreies, an ihn
adressiertes Telegramm empfangen hat, sendet er ein
Antworttelegramm. Die direkte Nachrichtenübertragung
unter Followern ist nicht möglich. Die Datenübertragung
findet im Halbduplex-Betrieb statt.
Die Master-Funktion kann nicht auf einen anderen
Teilnehmer übertragen werden (Ein-Master-System).
Die physikalische Schicht ist RS485 und nutzt damit die im
Frequenzumrichter integrierte RS485-Schnittstelle. Das FCProtokoll unterstützt unterschiedliche Telegrammformate:
Jedes übertragene Zeichen beginnt mit einem Startbit.
Danach werden 8 Datenbits übertragen, was einem Byte
entspricht. Jedes Zeichen wird über ein Paritätsbit
abgesichert, das auf 1 gesetzt wird, wenn Parität gegeben
ist. (d. h. eine gleiche Anzahl binärer Einsen in den 8
Datenbits und dem Paritätsbit zusammen). Ein Zeichen
endet mit einem Stoppbit und besteht somit aus
insgesamt 11 Bits.
Abbildung 3.44 Inhalt eines Zeichens
3.8.7.2 Telegrammaufbau
Jedes Telegramm ist folgendermaßen aufgebaut:
Startzeichen (STX) = 02 Hex
•
Ein Byte zur Angabe der Telegrammlänge (LGE)
•
Ein Byte zur Angabe der Adresse des Frequen-
•
zumrichters (ADR)
Danach folgen verschiedene Nutzdaten (variabel, abhängig
vom Telegrammtyp).
1) 10 steht für die festen Zeichen, während n variabel ist (je nach
Textlänge).
3.8.7.4
Es wird mit 2 verschiedenen Adressformaten gearbeitet.
Der Adressbereich des Frequenzumrichters beträgt
entweder 1–31 oder 1–126.
Frequenzumrichteradresse (ADR)
101)+n Byte
Der Follower sendet das Adress-Byte im Antworttelegramm
unverändert an den Master zurück.
3.8.7.5
Die Prüfsumme wird als XOR-Funktion berechnet. Bevor das
erste Byte im Telegramm empfangen wird, lautet die
berechnete Prüfsumme 0.
Adressformat 1-31
•
Bit 7 = 0 (Adressformat 1-31 aktiv)
-
Bit 6 wird nicht verwendet
-
Bit 5=1: Broadcast, Adressbits (0-4)
-
werden nicht verwendet
Bit 5=0: Kein Broadcast
-
Bit 0-4 = Frequenzumrichteradresse 1-31
-
Adressformat 1-126
•
Bit 7 = 1 (Adressformat 1-126 aktiv)
-
Bit 0-6 = Frequenzumrichteradresse
-
1-126
Bit 0-6 = 0 Broadcast
-
Datensteuerbyte (BCC)
3.8.7.6
Die Struktur der Nutzdaten hängt vom Telegrammtyp ab. Es gibt drei Telegrammtypen, die sowohl für Steuertelegramme
(Master⇒Follower) als auch Antworttelegramme (Follower⇒Master) gelten.
Die drei Telegrammarten sind:
Prozessblock (PCD)
Der PCD besteht aus einem Datenblock mit 4 Byte (2 Wörtern) und enthält:
Abbildung 3.46 Prozessblock
Parameterblock
Der Parameterblock dient zur Übertragung von Parametern zwischen Master und Follower. Der Datenblock besteht aus 12
Byte (6 Wörtern) und enthält auch den Prozessblock.
Das Datenfeld
Steuerwort und Sollwert (von Master zu Follower)
•
Zustandswort und aktuelle Ausgangsfrequenz (von Follower zu Master)
(Doppelwort)
0111Befehl kann nicht ausgeführt werden
1111Übertragener Text
Tabelle 3.29 Antwort Follower ⇒ Master
Kann der Befehl nicht ausgeführt werden, sendet der
Follower die Antwort
0111 Befehl kann nicht ausgeführt werden
- und gibt eine Fehlermeldung (siehe Tabelle 3.30) im
Parameterwert (PWE) aus:
PWE niedrig
(Hex)
11Der Datenaustausch im definierten Parameter ist
82Kein Buszugriff auf definierten Parameter
83Datenänderungen sind nicht möglich, da die
Tabelle 3.30 Parameterwert Fehlermeldung
3.8.7.8
Fehlermeldung
0Angewandte Parameternummer nicht vorhanden
1Auf den definierten Parameter besteht kein
Schreibzugriff
2Datenwert überschreitet die Parametergrenzen
3Angewandtes Unterverzeichnis (Subindex) nicht
vorhanden
4Parameter nicht vom Typ Array
5Datentyp passt nicht zum definierten Parameter
im aktuellen Modus des Frequenzumrichters nicht
möglich. Bestimmte Parameter können nur
geändert werden, wenn der Motor ausgeschaltet
ist.
Werkseinstellung gewählt ist
Parameternummer (PNU)
Die Bits Nr. 0–11 dienen zur Übertragung der Parameternummer. Die Funktion des betreffenden Parameters ist
der Parameterbeschreibung im Programmierhandbuch zu
entnehmen.
Der Index wird zusammen mit der Parameternummer zum
Lesen/Schreiben von Zugriffsparametern mit einem Index
verwendet, z. B. Parameter 15-30 Fehlerspeicher: Fehlercode.
Der Index besteht aus 2 Bytes, einem Lowbyte und einem
33
Highbyte.
Nur das Low Byte wird als Index verwendet.
3.8.7.10 Parameterwert (PWE)
Der Parameterwertblock besteht aus zwei Wörtern (4
Bytes); der Wert hängt vom definierten Befehl (AK) ab.
Verlangt der Master einen Parameterwert, so enthält der
PWE-Block keinen Wert. Um einen Parameterwert zu
ändern (schreiben), wird der neue Wert in den PWE-Block
geschrieben und vom Master zum Follower gesendet.
Antwortet der Follower auf eine Parameteranfrage
(Lesebefehl), so wird der aktuelle Parameterwert im PWEBlock an den Master übertragen. Wenn ein Parameter
keinen numerischen Wert enthält, sondern mehrere
Datenoptionen, z. B. Parameter 0-01 Sprache [0] Englisch
und [4] Dänisch, wählen Sie den Datenwert durch Eingabe
des Werts in den PWE-Block. Über die serielle Kommunikationsschnittstelle können nur Parameter des Datentyps 9
(Textblock) gelesen werden.
Zum Beispiel kann in Parameter 15-40 FC-Typ die
Leistungsgröße und Netzspannung gelesen werden. Wird
eine Textfolge übertragen (gelesen), so ist die
Telegrammlänge variabel, da die Texte unterschiedliche
Längen haben. Die Telegrammlänge ist im zweiten Byte
(LGE) des Telegramms definiert. Bei Textübertragung zeigt
das Indexzeichen an, ob es sich um einen Lese- oder
Schreibbefehl handelt.
Um einen Text über den PWE-Block lesen zu können,
müssen Sie den Parameterbefehl (AK) auf F Hex einstellen.
Das Highbyte des Indexzeichens muss 4 sein.
Einige Parameter enthalten Text, der über die serielle
Schnittstelle geschrieben werden kann. Um einen Text
über den PWE-Block schreiben zu können, stellen Sie
Parameterbefehl (AK) auf F Hex ein. Das Highbyte des
Indexzeichens muss 5 sein.
3.8.7.11 Unterstützte Datentypen
„Ohne Vorzeichen“ bedeutet, dass das Telegramm kein
Vorzeichen enthält.
DatentypenBeschreibung
3Ganzzahl 16 Bit
4Ganzzahl 32 Bit
5Ohne Vorzeichen 8 Bit
6Ohne Vorzeichen 16 Bit
7Ohne Vorzeichen 32 Bit
9Textblock
10Bytestring
13Zeitdifferenz
33Reserviert
35Bitsequenz
Tabelle 3.31 Unterstützte Datentypen
3.8.7.12
Die verschiedenen Attribute jedes Parameters sind in den
Werkseinstellungen aufgeführt. Parameterwerte werden nur
als ganze Zahlen übertragen. Aus diesem Grund werden
Umrechnungsfaktoren zur Übertragung von Dezimalwerten
verwendet.
Parameter 4-12 Min. Frequenz [Hz] hat einen Umrechnungsfaktor von 0,1. Soll die Mindestfrequenz auf 10 Hz
eingestellt werden, übertragen Sie den Wert 100. Der
Umrechnungsfaktor 0,1 bedeutet, dass der übertragene
Wert mit 0,1 multipliziert wird. Der Wert 100 wird somit als
10,0 gelesen.
Parameter 4-14 Max Frequenz [Hz] ist ein einzelnes Wort,
und der in EEPROM zu schreibende Parameter lautet E.
Parameternummer 4-14 ist 19E in hexadezimaler
Schreibweise.
Die Antwort des Follower an den Master lautet wie folgt:
Abbildung 3.54 Antwort vom Follower
3E8 Hex entspricht 1000 im Dezimalformat. Der Umwandlungsindex für Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 ist -2, d. h.
0,01.
Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 ist vom Typ Ohne
Vorzeichen 32.
Modbus RTU-Protokoll
3.8.9
3.8.9.1 Voraussetzungen
Danfoss geht davon aus, dass der installierte Regler die in
diesem Dokument aufgeführten Schnittstellen unterstützt
und dass alle Anforderungen an den Regler und auch an
den Frequenzumrichter sowie sämtliche entsprechenden
Einschränkungen unbedingt erfüllt werden.
Das integrierte Modbus RTU-Protokoll (Remote Terminal
Unit) ist für die Kommunikation mit sämtlichen Reglern
ausgelegt, die die in diesem Dokument definierten Schnittstellen unterstützen. Voraussetzung ist, dass der Anwender
vollständig über die Funktionen und Einschränkungen des
Reglers informiert ist.
33
Abbildung 3.52 Antwort vom Follower
3.8.8.2 Lesen eines Parameterwertes
Lesen Sie den Wert in Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1.
PKE = 1155 Hex - Parameterwert lesen in
Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1.
IND = 0000 Hex
PWEHIGH=0000 Hex
PWELOW=0000 Hex
Abbildung 3.53 Parameterwert
Lautet der Wert in Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 10 s,
lautet die Antwort des Follower an den Master
3.8.9.2
Übersicht zu Modbus RTU
Ungeachtet der Art des physischen Kommunikationsnetzwerks wird in der Übersicht zum Modbus RTU der
Vorgang beschrieben, den ein Regler beim Anfordern eines
Zugriffs auf ein anderes Gerät verwendet. Dieser Vorgang
umfasst auch die Art und Weise, wie die Modbus RTU auf
Anforderungen von einem anderen Gerät antwortet und
wie Fehler erkannt und gemeldet werden. Zudem etabliert
er ein allgemeines Format für das Layout und die Inhalte
der Meldungsfelder.
Während der Kommunikation über ein Modbus RTUNetzwerk nimmt das Protokoll Folgendes vor:
Bestimmt, wie jeder Regler seine Geräteadresse
•
lernt.
Erkennt eine an ihn adressierten Meldung.
•
Bestimmt die Art der auszuführenden Aktionen.
•
Auslesen von Daten oder anderen Informationen
•
aus der Meldung.
Wenn eine Antwort erforderlich ist, erstellt der Regler die
Antwortmeldung und sendet diese.
Regler kommunizieren mithilfe einer Master-FollowerTechnik, bei der nur der Master Transaktionen (so genannte
Abfragen) einleiten kann. Die Follower antworten, indem
sie den Master mit den angeforderten Daten versorgen
oder die in der Abfrage angeforderte Maßnahme ergreifen.
Der Master kann einzelne Follower direkt ansprechen oder
eine Broadcast-Meldung an alle Follower einleiten. Follower
senden auf Anfragen, die direkt an sie gerichtet sind, eine
Antwort. Bei Broadcast-Anfragen vom Master werden keine
33
Antworten zurückgesendet. Das Modbus RTU-Protokoll
erstellt das Format für die Abfrage des Masters, indem es
Folgendes bereitstellt:
Die Geräte- (oder Broadcast-) Adresse.
•
Einen Funktionscode, der die angeforderte Aktion
•
definiert.
Alle zu sendenden Daten.
•
Ein Fehlerprüffeld.
•
Die Antwortmeldung des Follower wird ebenfalls über das
Modbus-Protokoll erstellt. Sie enthält Felder für die
Bestätigung der ergriffenen Maßnahme, jegliche zurückzusendenden Daten und ein Feld zur Fehlerprüfung. Wenn
beim Empfang der Meldung ein Fehler auftritt oder der
Follower die angeforderte Maßnahme nicht durchführen
kann, erstellt der Follower eine Fehlermeldung und sendet
diese als Antwort oder es tritt ein Timeout auf.
3.8.9.3
Der Frequenzumrichter kommuniziert im Modbus RTUFormat über die integrierte RS485-Schnittstelle. Die
Modbus RTU bietet Zugriff auf das Steuerwort und den
Bussollwert des Frequenzumrichters.
Mit dem Steuerwort kann der Modbus-Master mehrere
wichtige Funktionen des Frequenzumrichters steuern:
Der Bussollwert wird in der Regel zur Drehzahlregelung
verwendet. Es ist ebenfalls möglich, auf die Parameter
zuzugreifen, ihre Werte zu lesen und, wo möglich, Werte
an sie zu schreiben. Dies ermöglicht eine Reihe von Steuerungsoptionen, einschließlich der Regelung des Sollwerts
des Frequenzumrichters, bei Verwendung seines internen
PI-Reglers.
Frequenzumrichter mit Modbus-RTU
Start
•
Stoppen des Frequenzumrichters auf
•
unterschiedliche Arten:
Freilaufstopp
-
Schnellstopp
-
DC-Bremsstopp
-
Normaler Stopp (Rampenstopp)
-
Reset nach Fehlerabschaltung
•
Betrieb mit einer Vielzahl von Festdrehzahlen
•
Start mit Reversierung
•
Änderung des aktiven Parametersatzes
•
Steuern des integrierten Relais des Frequenzum-
•
richters
3.8.9.4
Um den Modbus RTU auf dem Frequenzumrichter zu
aktivieren, müssen Sie folgende Parameter einstellen:
Die Regler sind für die Kommunikation über RTU-Modus
(Remote Terminal Unit) am Modbus-Netz eingerichtet,
wobei jedes Byte einer Meldung zwei hexadezimale 4-BitZeichen enthält. Das Format für jedes Byte ist in
Tabelle 3.34 dargestellt.
Startb
it
Tabelle 3.34 Format jedes Byte
Codiersystem
Bit pro Byte1 Startbit.
FehlerprüffeldZyklische Redundanz-Prüfung (CRC).
DatenbyteStopp/
8 Bit binär, hexadezimal 0-9, A–F.
2 hexadezimale Zeichen in jedem 8-Bit-Feld
des Telegramms.
8 Datenbits, Bit mit der niedrigsten
Wertigkeit wird zuerst gesendet;
1 Bit für gerade/ungerade Parität; kein Bit
ohne Parität.
1 Stoppbit, wenn Parität verwendet wird; 2
Bits ohne Parität.
Stopp
Parität
3.8.10.2 Modbus RTU-Meldungsaufbau
Eine Modbus RTU-Meldung wird vom sendenden Gerät in
einen Block gepackt, der einen bekannten Anfangs- und
Endpunkt besitzt. Dadurch ist es dem empfangenden Gerät
möglich, am Anfang des Telegramms zu beginnen, den
Adressenabschnitt zu lesen, festzustellen, welches Gerät
adressiert ist (oder alle Geräte, im Fall eines BroadcastTelegramms) und festzustellen, wann das Telegramm
beendet ist. Unvollständige Meldungen werden ermittelt
und als Konsequenz Fehler gesetzt. Die für alle Felder
zulässigen Zeichen sind im Hexadezimalformat 00 bis FF.
Der Frequenzumrichter überwacht kontinuierlich den
Netzwerkbus, auch während des Silent-Intervalls. Wenn das
erste Feld (das Adressfeld) empfangen wird, wird es von
jedem Frequenzumrichter oder jedem einzelnen Gerät
entschlüsselt, um zu ermitteln, welches Gerät adressiert ist.
Modbus RTU-Meldungen mit Adresse 0 sind BroadcastMeldungen. Auf Broadcast-Meldungen ist keine Antwort
erlaubt. Ein typischer Telegrammblock wird in Tabelle 3.35
gezeigt.
StartAdresse FunktionDatenCRC-
Prüfung
T1-T2-T3-T48 Bit8 BitN x 8 Bit16 BitT1-T2-T3-
Tabelle 3.35 Typischer Modbus RTU-Meldungsaufbau
3.8.10.3
Telegramme beginnen mit einer Sendepause von
mindestens 3,5 Zeichen pro Zeiteinheit. Dies entspricht
einem Vielfachen der Baudrate, mit der im Netzwerk die
Datenübertragung stattfindet (in der Abbildung als Start
T1-T2-T3-T4 angegeben). Das erste übertragene Feld ist die
Geräteadresse. Nach dem letzten übertragenen Intervall
markiert ein identisches Intervall von mindestens 3,5
Zeichen pro Zeiteinheit das Ende der Meldung. Nach
diesem Intervall kann eine neue Meldung beginnen. Der
gesamte Meldungsblock muss als kontinuierlicher
Datenstrom übertragen werden. Falls eine Sendepause von
mehr als 1,5 Zeichen pro Zeiteinheit vor dem Abschluss
des Blocks auftritt, löscht das empfangende Gerät die
Daten und nimmt an, dass es sich beim nächsten Byte um
das Adressfeld einer neuen Meldung handelt. Beginnt ein
neues Telegramm früher als 3,5 Zeichen pro Zeiteinheit
nach einem vorangegangenen Telegramm, interpretiert es
das empfangende Gerät als Fortsetzung des vorangegangenen Telegramms. Dies führt zu einem Timeout (keine
Antwort vom Follower), da der Wert im letzten CRC-Feld
für die kombinierten Telegramme nicht gültig ist.
Start-/Stoppfeld
Ende
T4
3.8.10.5
Das Feld für den Funktionscode eines Meldungsblocks
enthält acht Bits. Gültige Codes liegen im Bereich von 1 bis
FF. Funktionsfelder dienen zum Senden von Telegrammen
zwischen Master und Follower. Wenn ein Telegramm vom
Master zu einem Follower-Gerät übertragen wird, teilt das
Funktionscodefeld dem Follower mit, welche Aktion
durchzuführen ist. Wenn der Follower dem Master
antwortet, nutzt er das Funktionscodefeld, um entweder
eine normale (fehlerfreie) Antwort anzuzeigen oder um
anzuzeigen, dass ein Fehler aufgetreten ist (Ausnahmeantwort). Im Fall einer normalen Antwort wiederholt der
Follower den ursprünglichen Funktionscode. Im Fall einer
Ausnahmeantwort sendet der Follower einen Code, der
dem ursprünglichen Funktionscode entspricht, dessen
wichtigstes Bit allerdings auf eine logische 1 gesetzt wurde.
Neben der Modifizierung des Funktionscodes zur
Erzeugung einer Ausnahmeantwort stellt der Follower
einen individuellen Code in das Datenfeld des Antworttelegramms. Dadurch wird der Master über die Art des Fehlers
oder den Grund der Ausnahme informiert. Siehe auch
Kapitel 3.8.10.10 Von Modbus RTU unterstützte Funktionscodes und Kapitel 3.8.10.11 Modbus-Ausnahmecodes.
3.8.10.6
Das Datenfeld setzt sich aus Sätzen von je 2 hexadezimalen Zeichen im Bereich von 00 bis FF (hexadezimal)
zusammen. Diese bestehen aus einem RTU-Zeichen. Das
Datenfeld des von einem Master zu Follower-Geräten
gesendeten Telegramms enthält weitere Informationen, die
der Follower verwenden muss, um die vom Funktionscode
festgelegte Aktion durchführen zu können. Dazu gehören
z. B. Einzel- und Registeradressen, die Anzahl der zu
bearbeitenden Punkte oder die Zählung der IstwertDatenbytes im Feld.
Funktionsfeld
Datenfeld
33
3.8.10.4
Das Adressfeld eines Meldungsblocks enthält acht Bits.
Gültige Adressen von Follower-Geräten liegen im Bereich
von 0–247 dezimal. Die einzelnen Follower-Geräte
entsprechen zugewiesenen Adressen im Bereich von 1–247
(0 ist für den Broadcast-Modus reserviert, den alle Follower
erkennen.) Ein Master adressiert ein Follower-Gerät, indem
er die Follower-Adresse in das Adressfeld des Telegramms
einträgt. Wenn das Follower-Gerät seine Antwort sendet,
trägt es seine eigene Adresse in das Adressfeld der
Antwort ein, um den Master zu informieren, welches der
Follower-Geräte antwortet.
Meldungen enthalten ein Fehlerprüffeld, das auf der
zyklischen Redundanzprüfung (CRC) basiert. Das CRC-Feld
prüft den Inhalt der gesamten Meldung. Die Prüfung wird
in jedem Fall durchgeführt, unabhängig vom Paritätsprüfverfahren für die einzelnen Zeichen der Meldung. Der CRCErgebnis wird vom sendenden Gerät errechnet, das den
CRC-Wert an das Telegramm anhängt. Das empfangende
Gerät führt während des Erhalts der Meldung eine
Neuberechnung der CRC durch und vergleicht den
errechneten Wert mit dem tatsächlichen Wert im CRC-Feld.
Sind die beiden Werte nicht identisch, erfolgt ein BusTimeout. Das CRC-Feld enthält einen 16-Bit-Binärwert, der
in Form von zwei 8-Bit-Bytes implementiert wird. Wenn
dieser Schritt abgeschlossen ist, wird das niederwertige
Byte im Feld zuerst angehängt und anschließend das
höherwertige Byte. Das höherwertige CRC-Byte ist das
letzte im Rahmen der Meldung übertragene Byte.
CRC-Prüffeld
Page 92
Systemintegration
VLT® AQUA Drive FC 202
3.8.10.8 Adressieren von Einzelregistern
Im Modbus-Protokoll sind alle Daten in Einzelregistern
(Spulen) und Halteregistern organisiert. Einzelregister
enthalten ein einzelnes Bit, während Halteregister ein 2Byte-Wort (d. h. 16 Bit) enthalten. Alle Datenadressen in
33
Modbus-Meldungen werden als Null referenziert. Das erste
Auftreten eines Datenelements wird als Element Nr. 0
adressiert. Ein Beispiel: Die als Spule 1 in einem programmierbaren Regler eingetragene Spule wird im
Datenadressfeld eines Modbus-Telegramms adressiert. Spule127 (dezimal) wird als Spule 007E hexadezimal (126 dezimal)
adressiert.
Halteregister 40001 wird im Datenadressfeld der Meldung
als 0000 adressiert. Im Funktionscodefeld ist bereits eine
Halteregister-Operation spezifiziert. Daher ist die Referenz
4XXXX implizit. Halteregister 40108 wird als Register 006Bhexadezimal (107 dezimal) adressiert.
Frequenzumrichter-Ausgangsfrequenz.
Regelung mit Rückführung: Istwertsignal des Frequenzumrichters.
65Parameterschreibsteuerung (Master
→ Follower)
0=Parameteränderungen werden
zum RAM des Frequenzumrichters geschrieben.
1=Parameteränderungen werden
zum RAM und EEPROM des
Frequenzumrichters geschrieben.
66-65536 Reserviert
Master →
Follower
Follower →
Master
Follower →
Master
Master →
Follower
Spule01
01Festsollwertanwahl LSB
02Festsollwertanwahl MSB
03DC-Bremse Keine DC-Bremse
04Freilaufstopp Kein Freilaufstopp
05SchnellstoppKein Schnellstopp
06Freq. speichernFreq. nicht speichern
07RampenstoppStart
08Kein ResetReset
09Keine Festdrehzahl JOG Festdrz. JOG
10Rampe 1Rampe 2
11Daten nicht gültigDaten gültig
12Relais 1 Aus Relais 1 Ein
13Relais 2 Aus Relais 2 Ein
14Parametersatzwahl LSB
15Parametersatzwahl MSB
16Keine ReversierungReversierung
bereich
44GestopptIn Betrieb
45UnbenutztUnbenutzt
46Keine Spannungswarnung Spannungswarnung
47Nicht in StromgrenzeStromgrenze
48Keine Temperaturwarnung Warnung Übertemp.
Eine umfassende Erläuterung des Aufbaus einer Ausnah-
3.8.11
Zugriff auf Parameter
3.8.11.1 Parameterverarbeitung
mecode-Antwort finden Sie unter
Kapitel 3.8.10.5 Funktionsfeld.
33
Code Bezeichnung Bedeutung
1Unzulässige
Funktion
2Unzulässige
Datenadresse
3Unzulässiger
Datenwert
4Follower-
Gerätefehler
Der in der Anfrage empfangene Funktionscode ist keine zulässige Aktion für den
Server (oder Follower). Es kann sein, dass
der Funktionscode nur für neuere Geräte
gilt und im ausgewählten Gerät nicht
implementiert wurde. Es könnte auch
anzeigen, dass der Server (oder Follower)
im falschen Zustand ist, um eine
Anforderung dieser Art zu verarbeiten, z.
B. weil er nicht konfiguriert ist und
aufgefordert wird, Registerwerte zu
senden.
Die in der Anfrage empfangene
Datenadresse ist keine zulässige Adresse
für den Server (oder Follower). Genauer
gesagt ist die Kombination aus Referenznummer und Transferlänge ungültig. Bei
einem Regler mit 100 Registern wäre eine
Anfrage mit Offset 96 und Länge 4
erfolgreich, eine Anfrage mit Offset 96
und Länge 5 erzeugt jedoch Ausnahmefehler 02.
Ein im Anfragedatenfeld enthaltener Wert
ist kein zulässiger Wert für den Server
(oder Follower). Dies zeigt einen Fehler in
der Struktur des Rests einer komplexen
Anforderung an, z. B. dass die implizierte
Länge falsch ist. Es bedeutet jedoch
genau NICHT, dass ein zur Speicherung in
einem Register gesendetes Datenelement
einen Wert hat, der außerhalb der
Erwartung des Anwendungsprogramms
liegt, da das Modbus-Protokoll die
Bedeutung eines bestimmten Werts eines
bestimmten Registers nicht kennt.
Ein nicht behebbarer Fehler trat auf,
während der Server (oder Follower)
versuchte, die angeforderte Aktion
auszuführen.
Die PNU (Parameternummer) wird aus der Registeradresse
übersetzt, die in der Modbus-Lese- oder Schreibmeldung
enthalten ist. Die Parameternummer wird als (10 x Parameternummer) DEZIMAL für Modbus übersetzt. Beispiel:
Messwert Parameter 3-12 Frequenzkorrektur Auf/Ab (16 bit):
Das Halteregister 3120 enthält den Wert der Parameter. Ein
Wert von 1352 (Dezimal) bedeutet, dass der Parameter auf
12,52 % eingestellt ist.
Messwert Parameter 3-14 Relativer Festsollwert (32 bit): Die
Halteregister 3410 und 3411 enthalten die Parameterwerte.
Ein Wert von 11300 (Dezimal) bedeutet, dass der Parameter
auf 1113,00 eingestellt ist.
Weitere Informationen zu den Parametern, zur Größe und
zum Umrechnungsindex finden Sie im Programmier-handbuch.
3.8.11.2
Datenspeicherung
Die Spule 65 (dezimal) bestimmt, ob an den Frequenzumrichter geschriebene Daten im EEPROM und RAM (Spule 65
= 1) oder nur im RAM (Spule 65 = 0) gespeichert werden.
3.8.11.3
IND (Index)
Einige Parameter im Frequenzumrichter sind Arrayparameter, z. B. Parameter 3-10 Festsollwert. Da der Modbus
keine Arrays in Halteregistern unterstützt, hat der Frequenzumrichter das Halteregister 9 als Zeiger zum Array
reserviert. Stellen Sie das Halteregister 9 ein, bevor ein
Arrayparameter ausgelesen oder geschrieben wird. Wenn
Sie das Halteregister auf den Wert 2 einstellen, werden alle
Lese-/Schreibevorgänge zu Arrayparametern mit 2 indiziert.
3.8.11.4
Textblöcke
Der Zugriff auf als Textblöcke gespeicherte Parameter
erfolgt auf gleiche Weise wie für die anderen Parameter.
Die maximale Textblockgröße ist 20 Zeichen. Gilt die
Leseanfrage für einen Parameter für mehr Zeichen, als der
Parameter speichert, wird die Antwort verkürzt. Gilt die
Tabelle 3.42 Modbus-Ausnahmecodes
Leseanfrage für einen Parameter für weniger Zeichen, als
der Parameter speichert, wird die Antwort mit Leerzeichen
gefüllt.
3.8.11.5
Umrechnungsfaktor
Da ein Parameterwert nur als ganze Zahl übertragen
werden kann, muss zur Übertragung von Dezimalzahlen
ein Umrechnungsfaktor benutzt werden.
Standarddatentypen sind int 16, int 32, uint 8, uint 16 und
uint 32. Sie werden als 4x-Register gespeichert (40001–
4FFFF). Die Parameter werden über die Funktion 03HEX
Halteregister lesen gelesen. Parameter werden über die
Funktion 6 hex Einzelregister voreinstellen für 1 Register (16
Bit) und die Funktion 10 hex Mehrere Register voreinstellen
für 2 Register (32 Bit) geschrieben. Lesbare Längen reichen
von 1 Register (16 Bit) bis zu 10 Registern (20 Zeichen).
Nicht-standardmäßige Datentypen
Nichtstandarddatentypen sind Textblöcke und werden als
4x-Register gespeichert (40001–4FFFF). Die Parameter
werden über Funktion 03 hex Halteregister lesen gelesen
und über die Funktion 10 hex Mehrere Register voreinstellen
geschrieben. Lesbare Längen reichen von 1 Register (2
Zeichen) bis zu 10 Registern (20 Zeichen).
halten
06RampenstoppStart
07Ohne FunktionReset
08Ohne FunktionFestdrz. JOG
09Rampe 1Rampe 2
10Daten ungültigDaten gültig
11Ohne FunktionRelais 01 aktiv
12Ohne FunktionRelais 02 aktiv
13Parametersatzanwahl(lsb)
14Parametersatzanwahl(msb)
15Ohne FunktionReversierung
Rampe verwenden
Bits 00/01
Bit 00 und 01 werden benutzt, um zwischen den vier
Sollwerten zu wählen, deren Vorprogrammierung Sie unter
Parameter 3-10 Festsollwert gemäß Tabelle 3.44 finden.
Wählen Sie in Parameter 8-56 Festsollwertanwahl aus, wie
Bit 00/01 mit der entsprechenden Funktion an den
Digitaleingängen verknüpft ist.
Bit 02, DC Bremse
Bit 02 = 0 führt zu DC-Bremsung und -Stopp. Stellen Sie
den Bremsstrom und die Bremsdauer in Parameter 2-01 DC-Bremsstrom und Parameter 2-02 DC-Bremszeit ein.
Bit 02 = 1 bewirkt Rampe.
Bit 03, Motorfreilauf
Bit 03 = 0: Der Frequenzumrichter lässt den Motor
austrudeln (Ausgangstransistoren werden „abgeschaltet“).
Bit 03 = 1: Der Frequenzumrichter startet den Motor, wenn
die anderen Startbedingungen erfüllt sind.
Wählen Sie in Parameter 8-50 Motorfreilauf, wie Bit 03 mit
der entsprechenden Funktion an einem Digitaleingang
verknüpft ist.
Bit 04, Schnellstopp
Bit 04 = 0: Lässt die Motordrehzahl bis zum Stopp
absinken (eingestellt in Parameter 3-81 RampenzeitSchnellstopp).
Bit 05, Frequenzausgang halten
Bit 05 = 0: Die aktuelle Ausgangsfrequenz (in Hz) wird
gespeichert. Sie können die gespeicherte Drehzahl dann
nur an den Digitaleingängen (Parameter 5-10 Klemme 18
Digitaleingang bis Parameter 5-15 Klemme 33 Digitaleingang), programmiert für Drehzahl auf und Drehzahl ab,
Ist Ausgangsfrequenz speichern aktiv, kann der Frequenzumrichter nur gestoppt werden durch Auswahl von:
33
Bit 06, Rampe Stopp/Start
Bit 06 = 0: Bewirkt einen Stopp, indem die Motordrehzahl
über den entsprechenden Parameter für Rampenzeit Ab bis
zum Stopp reduziert wird.
Bit 06 = 1: Ermöglicht dem Frequenzumrichter, den Motor
zu starten, wenn die anderen Startbedingungen erfüllt
sind.
Wählen Sie in Parameter 8-53 Start, wie Bit 06
Rampenstart/-stopp mit der entsprechenden Funktion an
einem Digitaleingang verknüpft ist.
Bit 07, Reset
Bit 07 = 0: Kein Reset.
Bit 07 = 1: Reset einer Abschaltung. Reset wird auf der
ansteigenden Signalflanke aktiviert, d. h. beim Übergang
von logisch 0 zu logisch 1.
Bit 08, Jog
Bit 08 = 1: Die Ausgangsfrequenz wird durch
Parameter 3-19 Festdrehzahl Jog [UPM] bestimmt.
Bit 09, Auswahl von Rampe 1/2
Bit 09 = 0: Rampe 1 ist aktiv (Parameter 3-41 Rampenzeit
Auf 1 bis Parameter 3-42 Rampenzeit Ab 1).
Bit 09 = 1: Rampe 2 (Parameter 3-51 Rampenzeit Auf 2 bis
Parameter 3-52 Rampenzeit Ab 2) ist aktiv.
Bit 10, Daten nicht gültig/Daten gültig
Teilt dem Frequenzumrichter mit, ob das Steuerwort
benutzt oder ignoriert wird.
Bit 10 = 0: Das Steuerwort wird ignoriert.
Bit 10 = 1: Das Steuerwort wird verwendet. Diese Funktion
ist relevant, weil das Telegramm unabhängig vom
Telegrammtyp stets das Steuerwort enthält. Deaktivieren
des Steuerworts, wenn dieses beim Aktualisieren oder
Lesen von Parametern nicht verwendet werden soll.
Bit 11, Relais 01
Bit 11 = 0: Relais nicht aktiviert.
Bit 11 = 1: Relais 01 ist aktiviert, vorausgesetzt in
Parameter 5-40 Relaisfunktion wurde Steuerwort Bit 11
gewählt.
Bit 12, Relais 04
Bit 12 = 0: Relais 04 ist nicht aktiviert.
Bit 12 = 1: Relais 04 ist aktiviert, vorausgesetzt in
Parameter 5-40 Relaisfunktion wurde Steuerwort Bit 12
gewählt.
Bit 03, Motorfreilaufstopp
•
Bit 02, DC-Bremsung
•
Digitaleingang (Parameter 5-10 Klemme 18
•
Digitaleingang bis Parameter 5-15 Klemme 33
Digitaleingang) auf DC-Bremse, Freilaufstopp
oder Reset und Freilaufstopp programmiert.
Bit 13/14, Parametersatzanwahl
Mit Bit 13 und 14 können Sie unter den in Tabelle 3.45
aufgeführten vier Parametersätzen auswählen.
ParametersatzBit 14Bit 13
100
201
310
411
Tabelle 3.45 Spezifikation der Parametersätze
Die Funktion ist nur möglich, wenn [9] Externe Anwahl in
Parameter 0-10 Aktiver Satz gewählt ist.
Wählen Sie in Parameter 8-55 Satzanwahl aus, wie Bit 13/14
mit der entsprechenden Funktion an den Digitaleingängen
verknüpft ist.
Bit 15 Reversierung
Bit 15 = 0: Keine Reversierung.
Bit 15 = 1: Reversierung. In der Werkseinstellung ist
Reversierung in Parameter 8-54 Reversierung auf Digital
eingestellt. Bit 15 bewirkt eine Reversierung nur dann,
wenn entweder Bus, Bus und Klemme oder Bus oder Klemme
gewählt ist.
00Steuerung nicht bereitSteuer. bereit
01FU nicht bereitBereit
02Motorfreilauf Aktivieren
03Kein FehlerAbschaltung
04Kein FehlerFehler (keine Abschaltung)
05Reserviert06Kein FehlerAbschaltblockierung
07Keine WarnungWarnung
08Drehzahl ≠ SollwertDrehzahl = Sollwert
09OrtbetriebBussteuerung
10Außerhalb Frequenzgrenze Frequenzgrenze OK
11Ohne FunktionIn Betrieb
12FU OKGestoppt, Auto Start
13Spannung OKSpannung überschritten
14Moment OKMoment überschritten
15Timer OKTimer überschritten
Tabelle 3.46 Zustandswort-Bits
Erläuterung der Zustandsbits
Bit 00, Steuerung nicht bereit/bereit
Bit 00 = 0: Der Frequenzumrichter hat abgeschaltet.
Bit 00 = 1: Der Frequenzumrichterregler ist bereit, es liegt
jedoch möglicherweise keine Stromversorgung zum
Leistungsteil vor (bei externer 24 V-Versorgung der
Steuerkarte).
Bit 01, Frequenzumrichter bereit
Bit 01 = 1: Der Frequenzumrichter ist betriebsbereit, aber
der Freilaufbefehl ist über die Digitaleingänge oder über
serielle Kommunikation aktiv.
Bit 02, Motorfreilaufstopp
Bit 02 = 0: Der Frequenzumrichter gibt den Motor frei.
Bit 02 = 1: Der Frequenzumrichter startet den Motor mit
einem Startbefehl.
Bit 03, Kein Fehler/keine Abschaltung
Bit 03 = 0: Es liegt kein Fehlerzustand des Frequenzumrichters vor.
Bit 03 = 1: Der Frequenzumrichter hat abgeschaltet. Um
den Fehler zurückzusetzen, muss ein [Reset] ausgeführt
werden.
Bit 04, Kein Fehler/Fehler (keine Abschaltung)
Bit 04 = 0: Es liegt kein Fehlerzustand des Frequenzumrichters vor.
Bit 04 = 1: Der Frequenzumrichter meldet einen Fehler,
aber schaltet nicht ab.
Bit 05, Nicht verwendet
Bit 05 wird im Zustandswort nicht benutzt.
Bit 06, Kein Fehler/Abschaltsperre
Bit 06 = 0: Es liegt kein Fehlerzustand des Frequenzumrichters vor.
Bit 06 = 1: Der Frequenzumrichter ist abgeschaltet und
blockiert.
Bit 07, Keine Warnung/Warnung
Bit 07 = 0: Es liegen keine Warnungen vor.
Bit 07 = 1: Eine Warnung liegt vor.
Bit 08, Drehzahl≠ Sollwert/Drehzahl = Sollwert
Bit 08 = 0: Der Motor läuft, die aktuelle Drehzahl entspricht
aber nicht dem voreingestellten Drehzahlsollwert. Dies
kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Drehzahl beim
Starten/Stoppen ansteigt/sinkt.
Bit 08 = 1: Die Motordrehzahl entspricht dem voreingestellten Drehzahlsollwert.
Bit 09, Ort-Betrieb/Bussteuerung
Bit 09 = 0: Es wurde die [Stop/Reset]-Taste am LCP betätigt
oder in Parameter 3-13 Sollwertvorgabe auf Ort-Steuerung
umgestellt. Die Steuerung über eine serielle Schnittstelle ist
nicht möglich.
Bit 09 = 1 Der Frequenzumrichter kann über den
Feldbus/die serielle Schnittstelle gesteuert werden.
Bit 10, Frequenzgrenze überschritten
Bit 10 = 0: Die Ausgangsfrequenz hat den Wert in
Parameter 4-11 Min. Drehzahl [UPM] oder
Parameter 4-13 Max. Drehzahl [UPM] erreicht.
Bit 10 = 1: Die Ausgangsfrequenz ist innerhalb der festgelegten Grenzen.
Bit 11, Kein Betrieb/Betrieb
Bit 11 = 0: Der Motor läuft nicht.
Bit 11 = 1: Der Frequenzumrichter hat ein Startsignal, oder
die Ausgangsfrequenz ist größer als 0 Hz.
Bit 12, FU OK/gestoppt, autom. Start
Bit 12 = 0: Es liegt keine vorübergehende Übertemperatur
des Wechselrichters vor.
Bit 12 = 1: Der Wechselrichter wird aufgrund einer
Übertemperatur angehalten, aber die Einheit wird nicht
abgeschaltet und nimmt nach Beseitigung der Übertemperatur den Betrieb wieder auf.
Bit 13, Spannung OK/Grenze überschritten
Bit 13 = 0: Es liegen keine Spannungswarnungen vor.
Bit 13 = 1: Die Gleichspannung im Zwischenkreis des
Frequenzumrichters ist zu hoch bzw. zu niedrig.
Bit 14, Drehmoment OK/Grenze überschritten
Bit 14 = 0: Der Motorstrom liegt unter der in
Parameter 4-18 Stromgrenze gewählten Drehmomentgrenze.
Bit 14 = 1: Die Drehmomentgrenze in
Parameter 4-18 Stromgrenze ist überschritten.
Bit 15, Timer OK/Grenze überschritten
Bit 15 = 0: Die Timer für thermischen Motorschutz und
thermischen Schutz des Frequenzumrichters überschreiten
nicht 100 %.
Bit 15 = 1: Einer der Timer überschreitet 100 %.
Alle Bits im ZSW werden auf 0 gesetzt, wenn die
Verbindung zwischen der Interbus-Option und dem
Frequenzumrichter verloren geht oder ein internes
Kommunikationsproblem auftritt.
Der Sollwert für die Drehzahl wird an den Frequenzumrichter als relativer Wert in % übermittelt. Der Wert wird in
Form eines 16-Bit-Wortes übermittelt. In Ganzzahlen
(0-32767) entspricht der Wert 16384 (4000 Hex) 100 %.
Negative Werte werden über Zweier-Komplement
formatiert. Die aktuelle Ausgangsfrequenz (HIW) wird auf
gleiche Weise wie der Bussollwert skaliert.
01Aus 2Ein 2
02Aus 3Ein 3
03Motorfreilauf Kein Motorfreilauf
04SchnellstoppRampe
05Pulsausgang haltenRampe verwenden
06RampenstoppStart
07Ohne FunktionReset
08Festdrehzahl JOG 1 AusFestdrehzahl JOG 1 Ein
09Festdrehzahl JOG 2 AusFestdrehzahl JOG 2 Ein
10Daten ungültigDaten gültig
11Ohne FunktionFrequenzkorrektur Ab
12Ohne FunktionFrequenzkorrektur Auf
13Parametersatzanwahl(lsb)
14Parametersatzanwahl(msb)
Abbildung 3.57 Aktuelle Ausgangsfrequenz (HIW)
15Ohne FunktionReversierung
Tabelle 3.47 Steuerwort-Bits
Der Sollwert und HIW werden wie folgt skaliert:
Erläuterung der Steuerbits
Bit 00, AUS 1/EIN 1
Normale Rampenstopps mit den Rampenzeiten der
tatsächlich ausgewählten Rampe.
Bit 00=0 führt zum Stopp und Aktivierung des Ausgangs
Relais 1 oder 2, wenn die Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt
und wenn Sie [Relais 123] in Parameter 5-40 Relaisfunktion
ausgewählt haben.
Wenn Bit 0 = 1, befindet sich der Frequenzumrichter in
Zustand 1: Einschalten gesperrt.
Bit 01, Aus 2/Ein 2
Abbildung 3.58 Sollwert und HIW
Motorfreilaufstopp
Wenn Bit 01 = 0, wird Motorfreilauf und die Aktivierung
von Ausgangsrelais 1 oder 2 durchgeführt, wenn die
3.8.12.4
Steuerwort gemäß PROFIdriveProfil (CTW)
Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt und wenn Sie [Relais 123]
in Parameter 5-40 Relaisfunktion ausgewählt haben.
Bit 02, Aus 3/Ein 3
Das Steuerwort dient zum Senden von Befehlen vom
Master (z. B. einem PC) an einen Follower.
Schnellstopp unter Verwendung der Rampenzeit von
Parameter 3-81 Rampenzeit Schnellstopp. Wenn Bit 02 = 0,
wird ein Schnellstopp und die Aktivierung von Ausgangsrelais 1 oder 2 durchgeführt, wenn die Ausgangsfrequenz
0 Hz beträgt und wenn Sie [Relais 123] in
Parameter 5-40 Relaisfunktion ausgewählt haben.
Wenn Bit 02 = 1, befindet sich der Frequenzumrichter in
Zustand 1: Einschalten gesperrt.
Bit 03, Motorfreilauf/Kein Motorfreilauf
Freilaufstopp Bit 03 = 0 führt zu einem Stopp.
Wenn Bit 03 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter starten,
wenn die anderen Startbedingungen erfüllt sind.
Die Auswahl in Parameter 8-50 Motorfreilauf legt fest, wie
Bit 03 mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge verknüpft ist.
Bit 04, Schnellstopp/Rampe
Schnellstopp unter Verwendung der Rampenzeit von
Parameter 3-81 Rampenzeit Schnellstopp.
Wenn Bit 04 = 0 ist, wird ein Schnellstopp durchgeführt.
Wenn Bit 04 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter starten,
wenn die anderen Startbedingungen erfüllt sind.
HINWEIS
Die Auswahl in Parameter 8-51 Schnellstopp legt fest, wie
Bit 04 mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge verknüpft ist.
Bit 05, Pulsausgang halten/Rampe verwenden
Wenn Bit 05 =0 ist, wird die aktuelle Ausgangsfrequenz
beibehalten, auch wenn der Sollwert geändert wird.
Wenn Bit 05 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter wieder
seine Regelung ausführen; der Betrieb erfolgt gemäß dem
jeweiligen Sollwert; der Betrieb wird gemäß dem
entsprechenden Sollwert ausgeführt.
Bit 06, Rampe Stopp/Start
Normaler Rampenstopp unter Verwendung der Rampenzeiten der tatsächlichen Rampe (wie gewählt). Zudem wird
Ausgangsrelais 01 oder 04 aktiviert, wenn die Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt und wenn Relais 123 in
Parameter 5-40 Relaisfunktion ausgewählt wurde.
Bit 06 = 0 führt zu einem Stopp.
Wenn Bit 06 = 1, kann der Frequenzumrichter starten,
sofern die anderen Startbedingungen erfüllt sind.
HINWEIS
Die Auswahl in Parameter 8-53 Start legt fest, wie Bit 06
mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge
verknüpft ist.
Bit 07, Keine Funktion/Reset
Reset nach einem Abschalten.
Bestätigt das Ereignis im Fehlerpuffer.
Wenn Bit 07 = 0 ist, wird kein Reset durchgeführt.
Bei einer Flankenänderung von Bit 07 auf „1“ wird nach
dem Ausschalten ein Reset durchgeführt.
Bit 08, Festdrehzahl JOG 1 Aus/Ein
Aktivierung der vorprogrammierten Drehzahl in
Parameter 8-90 Bus-Festdrehzahl 1. JOG 1 ist nur möglich,
wenn Bit 04 = 0 und Bit 00-03 = 1.
Bit 09, Festdrehzahl JOG 2 Aus/Ein
Aktivierung der vorprogrammierten Drehzahl in
Parameter 8-91 Bus-Festdrehzahl 2. Festdrehzahl JOG 2 ist
nur möglich, wenn Bit 04 = 0 und Bit 00-03 = 1.
Bit 10, Daten nicht gültig/Daten gültig
Teilt dem Frequenzumrichter mit, ob das Steuerwort
benutzt oder ignoriert wird.
Bit 10 = 0 führt dazu, dass das Steuerwort ignoriert wird.
Bit 10 = 1 führt dazu, dass das Steuerwort verwendet wird.
Diese Funktion ist relevant, weil das Telegramm
unabhängig vom Telegrammtyp stets das Steuerwort
enthält. Sie können das Steuerwort deaktivieren, wenn es
beim Aktualisieren oder Lesen von Parametern nicht
benutzt werden soll.
Bit 11, Keine Funktion/Frequenzkorrektur ab
Reduziert den Drehzahlsollwert um den in
Parameter 3-12 Frequenzkorrektur Auf/Ab angegebenen
Wert.
Wenn Bit 11 = 0, wird keine Änderung des Sollwerts
durchgeführt.
Wenn Bitt 11 = 1, wird der Sollwert herabgesetzt.
Bit 12, Keine Funktion/Frequenzkorrektur Auf
Erhöht den Drehzahlsollwert um den in
Parameter 3-12 Frequenzkorrektur Auf/Ab angegebenen
Wert.
Wenn Bit 12 = 0, wird keine Änderung des Sollwerts
durchgeführt.
Wenn Bit 12 = 1, wird der Sollwert erhöht.
Wenn sowohl Verlangsamen als auch Beschleunigen
aktiviert sind (Bit 11 und 12 = 1), hat das Verlangsamen
Priorität. Dies bedeutet, dass der Drehzahlsollwert
verringert wird.
Bits 13/14, Satzanwahl
Mit Bit 13 und 14 können die 4 Parametersätze
entsprechend Tabelle 3.48 gewählt werden.
Die Funktion ist nur dann möglich, wenn [9] ExterneAnwahl in Parameter 0-10 Aktiver Satz ausgewählt ist. Die
Auswahl in Parameter 8-55 Satzanwahl legt fest, wie Bit 13
und 14 mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge verknüpft sind. Ein Umschalten zwischen den
Parametersätzen bei laufendem Motor ist nur möglich,
wenn diese in Parameter 0-12 Satz verknüpfen mit verknüpft
wurden.
ParametersatzBit 13Bit 14
100
210
301
411
Tabelle 3.48 Konfigurationsauswahl
Bit 15, Keine Funktion/Reversierung
Bit 15 = 0 verursacht keine Reversierung.
Bit 15 = 1 verursacht Reversierung.
HINWEIS
In der Werkseinstellung ist Reversierung in
Parameter 8-54 Reversierung auf digital eingestellt.
Bit 15 bewirkt eine Reversierung nur dann, wenn
entweder Bus, Bus und Klemme oder Bus oder Klemme
gewählt ist.
Bit 03, Kein Fehler/Keine Abschaltung
Wenn Bit 03 = 0, liegt keine Fehlerbedingung für den
Frequenzumrichter vor.
Wenn Bit 03 = 1, wurde der Frequenzumrichter
abgeschaltet und kann erst nach einem Reset wieder
starten.
Erläuterung der Zustandsbits
Bit 00, Steuerung nicht bereit/bereit
Wenn Bit 00 = 0, ist Bit 00, 01 oder 02 des Steuerworts 0
(AUS 1, AUS 2 oder AUS 3) – andernfalls wird der Frequenzumrichter ausgeschaltet (Abschaltung).
Wenn Bit 00 = 1, ist die Frequenzumrichtersteuerung
bereit, es gibt jedoch möglicherweise keine Spannungsversorgung für die vorhandene Einheit (im Fall einer externen
24-V-Versorgung des Steuerungssystems).
Bit 01, Frequenzumrichter nicht bereit/bereit
Gleiche Bedeutung wie Bit 00, es liegt jedoch eine
Stromversorgung der Leistungseinheit vor. Der Frequenzumrichter ist bereit, wenn er die erforderlichen
Startsignale empfängt.
Bit 02, Motorfreilauf/aktivieren
Wenn Bit 02 = 0, ist Bit 00, 01 oder 02 des Steuerworts 0
(AUS 1, AUS 2 oder AUS 3; oder Motorfreilauf ) –
andernfalls wird der Frequenzumrichter ausgeschaltet
(Abschaltung).
Wenn Bit 02 = 1, ist Bit 00, 01 oder 02 des Steuerworts 1;
Wenn Bit 02 des Steuerworts gleich 0 ist, dann ist Bit 05 =
0.
Wenn Bit 02 des Steuerworts gleich 1 ist, dann ist Bit 05 =
1.
Bit 06, Start möglich/Start nicht möglich
Wenn Sie [1] PROFIdrive in Parameter 8-10 Steuerwortprofil
ausgewählt haben, ist Bit 06 1 nach einer Abschaltungsbestätigung, nach der Aktivierung von Aus2 oder Aus3, und
nach dem Einschalten der Netzspannung. Start nichtmöglich wird zurückgesetzt, wenn Bit 00 des Steuerworts
auf 0 gesetzt wird und die Bits 01, 02 und 10 auf 1 gesetzt
werden.
Bit 07, Keine Warnung/Warnung
Bit 07 = 0 bedeutet, dass keine Warnungen vorliegen.
Bit 07 = 1 bedeutet, dass eine Warnung vorliegt.
Bit 08, Drehzahl≠ Sollwert/Drehzahl = Sollwert
Wenn Bit 08 = 0, weicht die aktuelle Motordrehzahl vom
eingerichteten Drehzahlsollwert ab. Dies kann
beispielsweise der Fall sein, wenn die Drehzahl beim
Starten/Stoppen durch Rampe auf/ab geändert wird.
Wenn Bit 08 = 1, entspricht die aktuelle Motordrehzahl
dem eingerichteten Drehzahlsollwert.
Bit 09, Ort-Betrieb/Bussteuerung
Bit 09 = 0 zeigt an, dass der Frequenzumrichter mit der
[Stop]-Taste am LCP gestoppt wurde oder dass [Umschalt.
Hand/Auto] oder [Ort] in Parameter 3-13 Sollwertvorgabe
ausgewählt wurden.
Wenn Bit 09 = 1, kann der Frequenzumrichter über die
serielle Schnittstelle gesteuert werden.
Bit 10, Frequenzgrenze überschritten/Frequenzgrenze OK
Wenn Bit 10 = 0, befindet sich die Ausgangsfrequenz
außerhalb der in Parameter 4-52 Warnung Drehz. niedrig
und Parameter 4-53 Warnung Drehz. hoch festgelegten
Grenzen.
Wenn Bit 10 = 1, liegt die Ausgangsfrequenz innerhalb der
angegebenen Grenzwerte.
Bit 11, Kein Betrieb/Betrieb
Wenn Bit 11 = 0, dreht sich der Motor nicht.
Wenn Bit 11 = 1, so hat der Frequenzumrichter ein
Startsignal, oder die Ausgangsfrequenz liegt über 0 Hz.
es wird kein Motorfreilauf ausgeführt; der Frequenzumrichter wird nicht abgeschaltet.