Das Projektierungshandbuch liefert technische Informationen zu den Einsatzmöglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters und erläutert die Integration in
Systeme zur Motorsteuerung und -überwachung.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
1.2 Zusätzliche Materialien
Es stehen weitere Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen
helfen, erweiterten Betrieb sowie erweiterte Programmierungen und Konformität mit allen einschlägigen Normen
für Frequenzumrichter zu verstehen.
Für die Frequenzumrichter stehen Optionsmodule
•
zur Verfügung, die einige der in diesen
Dokumenten enthaltenen Informationen ändern
können. Spezifische Anforderungen finden Sie in
den Anweisungen, die den Optionen beiliegen.
Zusätzliche Veröffentlichungen und Handbücher sind bei
Danfoss erhältlich. Siehe drives.danfoss.de/downloads/portal/#/ für Auflistungen.
1.3 Dokument- und Softwareversion
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Alle Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Tabelle 1.1
zeigt die Dokumentversion und die entsprechende Softwareversion an.
AusgabeAnmerkungenSoftwareversion
MG22B2xxInhalte D1h–D8h ergänzt3,10
Tabelle 1.1 Dokument- und Softwareversion
11
Die Bedienungsanleitung stellt Ihnen detaillierte
•
Informationen zur Installation und
Inbetriebnahme des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Das Programmierhandbuch enthält umfassende
•
Informationen für die Arbeit mit Parametern
sowie viele Anwendungsbeispiele.
Die Bedienungsanleitung VLT® FC Series - Safe
•
Torque Off enthält eine Beschreibung zur
Verwendung von Danfoss-Frequenzumrichtern in
Anwendungen mit funktionaler Sicherheit. Dieses
Handbuch ist im Lieferumfang des Frequenzumrichters enthalten, wenn die Safe Torque OffOption vorhanden ist.
Das Projektierungshandbuch VLT® Brake Resistor
•
MCE 101 beschreibt die Auswahl des optimalen
Bremswiderstands.
Das Projektierungshandbuch VLT® Advanced
•
Harmonic Filters AHF 005/AHF 010 beschreibt
Oberschwingungen, verschiedene Abhilfemaßnahmen und das Funktionsprinzip des
erweiterten Oberschwingungsfilters. Diese
Anleitung beschreibt auch, wie Sie den richtigen
Filter für eine bestimmte Anwendung auswählen.
Im Projektierungshandbuch für Ausgangsfilter wird
•
erläutert, warum es notwendig ist, Ausgangsfilter
für bestimmte Anwendungen zu verwenden und
wie man den optimalen dU/dt oder Sinusfilter
auswählt.
Folgende Symbole kommen in diesem Handbuch zum
Einsatz:
WARNUNG
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen kann!
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittelschweren Verletzungen führen kann.
Die Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
2.2 Qualifiziertes Personal
Nur qualifiziertes Personal darf dieses Gerät installieren
oder bedienen.
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Auch wenn die Warn-LED nicht
leuchten, kann Hochspannung anliegen. Das Nichteinhalten der in Tabelle 2.1 angegebenen Wartezeit nach
dem Trennen der Stromversorgung vor Wartungs- oder
Reparaturarbeiten kann zu schweren Verletzungen oder
sogar zum Tod führen!
1.Stoppen Sie den Motor.
2.Trennen Sie die Netzversorgung und alle
externen DC-Zwischenkreisversorgungen,
einschließlich externer Batterie-, USV- und DCZwischenkreisverbindungen mit anderen
Frequenzumrichtern.
3.Trennen oder verriegeln Sie den Motor.
4.Warten Sie, damit die Kondensatoren
vollständig entladen können. Siehe Tabelle 2.1.
5.Verwenden Sie vor der Durchführung von
Wartungs- oder Reparaturarbeiten ein
geeignetes Spannungsmessgerät, um sicherzustellen, dass die Kondensatoren vollständig
entladen sind.
Qualifiziertes Fachpersonal sind per Definition geschulte
Mitarbeiter, die gemäß den einschlägigen Gesetzen und
Vorschriften zur Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Betriebsmitteln, Systemen und Schaltungen
berechtigt sind. Außerdem muss das Personal mit allen
Anweisungen und Sicherheitsmaßnahmen gemäß dieser
Anleitung vertraut sein.
Sicherheitsmaßnahmen
2.3
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an das Versorgungsnetz, DC-Versorgung,
Zwischenkreiskopplung oder Permanentmagnetmotoren
führen Frequenzumrichter Hochspannung. Erfolgen
Installation, Inbetriebnahme und Wartung von Frequenzumrichtern nicht durch qualifiziertes Personal, kann dies
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Installation, Inbetriebnahme und Wartung der
•
Frequenzumrichter dürfen ausschließlich von
qualifiziertem Personal vorgenommen werden.
Spannung Nennleistung
(normale Überlast)
380–480110–315 kW
150–450 hp
380–480355–560 kW
500–750 hp
525–69075–400 kW
75–400 hp
525–690450–800 kW
450–950 hp
Tabelle 2.1 Entladezeit für die Bauformen D1h–D8h und
E1h–E4h
GehäuseEntladezeit in
Minuten
D1h–D8h20
E1h–E4h40
D1h–D8h20
E1h–E4h40
WARNUNG
GEFAHR DURCH ABLEITSTRÖME
Die Ableitströme überschreiten 3,5 mA. Eine nicht
vorschriftsgemäße Erdung des Frequenzumrichters kann
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Lassen Sie die ordnungsgemäße Erdung der
•
Geräte durch einen zertifizierten Elektroinstallateur überprüfen.
Eine optionale Netzabschirmung ist für Gehäuse der
Schutzart IP21/IP54 (Typ 1/Typ 12) erhältlich. Die Netzabschirmung ist eine Schutzabdeckung zum Schutz vor
versehentlicher Berührung der Leistungsklemmen gemäß
BGV A2, VBG 4.
2.3.1 ADN-konforme Installation
Um Funkenbildung in Übereinstimmung mit dem Europäischen Übereinkommen über die internationale
Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen
(ADN) zu vermeiden, müssen Sie Vorsichtsmaßnahmen für
Frequenzumrichter mit Schutzart IP00 (Gehäuse), IP20
(Gehäuse), IP21 (Typ 1) oder IP54 (Typ 12) treffen.
Installieren Sie keinen Netzschalter
•
Vergewissern Sie sich, dass Parameter 14-50 RFI
•
Filter auf [1] Ein eingestellt ist.
Entfernen Sie alle Relaisstecker mit der
•
Kennzeichnung RELAIS. Siehe Abbildung 2.1.
Kontrollieren Sie, welche Relaisoptionen installiert
•
sind, falls vorhanden. Die einzige zulässige
Relaisoption ist die VLT® Extended Relay Card
Dieser Abschnitt bietet eine kurze Beschreibung der
verschiedenen Zulassungen und Zertifizierungen, die auf
33
Danfoss-Frequenzumrichtern zu finden sind. Nicht alle
Zulassungen sind auf allen Frequenzumrichtern zu finden.
3.1 Vorschriften und Zulassungen
HINWEIS
AUFERLEGTE BEGRENZUNGEN DER AUSGANGSFREQUENZ
Ab Softwareversion 1.99 ist die Ausgangsfrequenz des
Frequenzumrichters auf 590 Hz begrenzt (bedingt durch
Exportkontrollvorschriften).
3.1.1.1 CE-Zeichen
Das CE-Zeichen (Communauté Européenne) zeigt an, dass
der Hersteller des Produkts alle relevanten EU-Richtlinien
einhält. Die geltenden EU-Richtlinien zu Ausführung und
Konstruktion des Frequenzumrichters sind in Tabelle 3.1
aufgeführt.
HINWEIS
Über die Qualität eines Produkts sagt die CEKennzeichnung nichts aus. Auch gibt sie keinen
Aufschluss zu technischen Spezifikationen.
1) Konformität mit der Maschinenrichtlinie ist nur bei Frequenzumrichtern mit integrierter Sicherheitsfunktion erforderlich.
1)
2014/32/EU
HINWEIS
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion,
wie z. B. Safe Torque Off (STO), müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein.
Konformitätserklärungen sind auf Anfrage erhältlich.
Niederspannungsrichtlinie
Frequenzumrichter müssen seit 1. Januar 2014 die CEKennzeichnung in Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie erfüllen. Die Niederspannungsrichtlinie gilt für alle elektrischen Geräte im
Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–1500 V DC.
Der Zweck der Richtlinie ist die Gewährleistung der
Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Anwender die
elektrischen Betriebsmittel bei ordnungsgemäßer Installation, Wartung und bestimmungsgemäßer Verwendung
bedienen.
EMV-Richtlinie
Der Zweck der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit) ist die Reduzierung elektromagnetischer
Störungen und die Verbesserung der Störfestigkeit der
elektrischen Geräte und Installationen. Die grundlegende
Schutzanforderung der EMV-Richtlinie gibt vor, dass
Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, so ausgelegt sein müssen,
dass ihre erreichten elektromagnetischen Störungen
begrenzt sind. Die Geräte müssen bei ordnungsgemäßer
Installation und Wartung sowie bestimmungsgemäßer
Verwendung einen geeigneten Grad der Störfestigkeit
gegenüber EMV aufweisen.
Elektrische Geräte, die alleine oder als Teil einer Anlage
verwendet werden, müssen eine CE-Kennzeichnung tragen.
Anlagen müssen nicht über eine CE-Kennzeichnung
verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen
der EMV-Richtlinie entsprechen.
Maschinenrichtlinie
Der Zweck der Maschinenrichtlinie ist die Gewährleistung
der Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Nutzer die
mechanischen Betriebsmittel bestimmungsgemäß
verwenden. Die Maschinenrichtlinie bezieht sich auf
Maschinen, die aus einem Aggregat mehrerer zusammenwirkender Komponenten oder Betriebsmittel bestehen, von
denen mindestens eine(s) mechanisch beweglich ist.
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein. Frequenzumrichter ohne Sicherheitsfunktion fallen nicht unter die
Maschinenrichtlinie. Wird ein Frequenzumrichter jedoch in
ein Maschinensystem integriert, so stellt Danfoss Informationen zu Sicherheitsaspekten des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Kommen Frequenzumrichter in Maschinen mit mindestens
einem beweglichen Teil zum Einsatz, muss der Maschinenhersteller eine Erklärung zur Verfügung stellen, die die
Übereinstimmung mit allen relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsrichtlinien bestätigt.
Zulassungen und Zertifizier...Projektierungshandbuch
3.1.1.2 EU-Ökodesignrichtlinie
Die Ökodesignrichtlinie ist die europäische Richtlinie zur
umweltgerechten Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte, zu denen auch Frequenzumrichter gehören. Die
Richtlinie hat eine verbesserte Energieeffizienz und
allgemeine Umweltverträglichkeit von Elektrogeräten bei
gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung zum Ziel. Die Einflüsse der
energieverbrauchsrelevanten Produkte auf die Umwelt
umfassen den Energieverbrauch über die gesamte Produktlebensdauer.
3.1.1.3 UL-Zulassung
Die Underwriters Laboratory(UL)-Markierung zertifiziert die
Sicherheit und Umweltverträglichkeit von Produkten
anhand von Standardprüfungen. Frequenzumrichter der
Bauform T7 (525-690 V) sind nur für 525–600 V nach ULAnforderungen zertifiziert. Der Frequenzumrichter erfüllt
die Anforderungen der UL 61800-5-1 bezüglich der
thermischen Sicherung. Weitere Informationen finden Sie
unter Kapitel 10.6.1 Thermischer Motorschutz.
3.1.1.4 CSA/cUL
Die CSA/cUL-Zulassung ist für Frequenzumrichter mit einer
Nennspannung bis 600 V. Der Standard gewährleistet, dass
der Frequenzumrichter – wenn er gemäß der mitgelieferten Bedienungs-/Installationsanleitung installiert wird –
die UL-Standards für elektrische und thermische Sicherheit
erfüllt. Diese Kennzeichnung zertifiziert, dass das Produkt
alle vorgeschriebenen technischen Spezifikationen und
Prüfungen erfüllt. Eine Konformitätserklärung ist auf
Anfrage erhältlich.
3.1.1.5 EAC
Die EurAsian Conformity(EAC)-Kennzeichnung zeigt an,
dass das Produkt mit allen Anforderungen und technischen
Vorschriften konform ist, die für das Produkt gelten laut
der eurasischen Zollunion, die sich aus den Mitgliedstaaten
der eurasischen Wirtschaftsunion zusammensetzt.
Das EAC-Logo muss sich sowohl auf dem Typenschild als
auch auf der Verpackung befinden. Alle innerhalb des EACBereichs verwendeten Produkte sind bei Danfoss zu
kaufen.
3.1.1.6 UKrSEPRO
Das UKrSEPRO-Zertifikat gewährleistet die Qualität und
Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen sowie
Fertigungsstabilität nach den ukrainischen Regulierungsstandards. Das UkrSepro-Zertifikat ist ein erforderliches
Dokument für die Zollabfertigung sämtlicher Produkte, die
in die Ukraine ein- oder aus ihr ausgeführt werden.
3.1.1.7 TÜV
Der TÜV SÜD ist eine europäische Sicherheitsorganisation,
die die Betriebssicherheit des Frequenzumrichters gemäß
EN/IEC 61800-5-2 zertifiziert. Der TÜV SÜD testet Produkte
und überwacht ihre Produktion, um sicherzustellen, dass
Unternehmen ihre Vorschriften einhalten.
3.1.1.8 RCM
Die Regulatory Compliance Mark (RCM, Konformitätskennzeichnung) zeigt die Konformität von Telekommunikationsund EMV/Funkverkehr-Geräten durch den EMVKennzeichnungshinweis der australischen Kommunikationsund Medienbehörden an. Die RCM ist mittlerweile eine
einzelne Konformitätskennzeichnung, die die Kontrollzeichen A-Tick und C-Tick beinhaltet. RCM-Konformität ist
für die Platzierung elektrischer und elektronischer Geräte
auf dem Markt in Australien und Neuseeland erforderlich.
3.1.1.9 Schiffsanwendungen
Schiffsanwendungen – Schiffe und Öl-/Gasplattformen –
müssen von mindestens einer Klassifikationsgesellschaft
zertifiziert werden, um eine Zulassungslizenz und Versicherungsschutz erhalten zu können. Die Frequenzumrichter
der Danfoss VLT® AQUA Drive-Serie verfügen über Zertifizierungen von bis zu 12 Klassifikationsgesellschaften.
Die Anzeige- oder Druckfunktion für die Zulassungen und
Zertifizierungen für Schiffsanwendungen finden Sie im
Downloadbereich unter http://drives.danfoss.de/industries/marine-and-offshore/marine-type-approvals/#/.
3.1.2 Exportkontrollvorschriften
Frequenzumrichter können regionalen und/oder nationalen
Exportkontrollvorschriften unterliegen.
33
Frequenzumrichter, die Exportkontrollvorschriften
unterliegen, sind mit einer ECCN-Nummer gekennzeichnet.
Die ECCN-Nummer finden Sie in den Dokumenten, die Sie
mit dem Frequenzumrichter erhalten.
Im Falle einer Wiederausfuhr ist der Exporteur dafür verantwortlich, die Einhaltung aller geltenden
Exportkontrollvorschriften sicherzustellen.
Die Frequenzumrichter der VLT®-Serie sind mit unterschiedlichen Gehäuseschutzarten erhältlich, um optimal auf die
Anforderungen der Anwendung eingehen zu können. Die
Schutzart wird jeweils auf Grundlage zweier internationaler
33
Normen angegeben:
Bei einer Prüfung nach UL-Typ wird die
•
Konformität der Gehäuse mit der NEMA(National
Electrical Manufacturers Association)-Norm
ermittelt. Die Bau- und Prüfvorschriften für
Gehäuse sind definiert in „NEMA Standards
Publication 250-2003“ und in UL 50, Elfte
Ausgabe.
IP-Schutzarten (International Protection, Internati-
•
onaler Schutz), definiert von der IEC (International
Electrotechnical Commission, Internationale
Elektrotechnische Kommission) in allen anderen
Staaten weltweit.
Standard-Frequenzumrichter der Danfoss VLT® Serie sind in
verschiedenen Schutzarten erhältlich, um die Anforderungen von IP00 (Gehäuse), IP20 (geschütztes Gehäuse),
IP21 (UL-Typ 1) oder IP54 (UL-Typ 12) zu erfüllen. In diesem
Handbuch wird der UL-Typ als Typ geschrieben. Zum
Beispiel: IP21/Typ 1.
UL-Typ-Standard
Typ 1 – Gehäuse für den Einsatz im Innenbereich, die dem
Personal einen gewissen Schutz vor versehentlichem
Kontakt mit den enthaltenen Einheiten und einen gewissen
Schutz gegen fallenden Schmutz bieten.
Typ 12 – Mehrzweckgehäuse sind für den Einsatz im
Innenbereich vorgesehen und schützen die enthaltenen
Einheiten vor den folgenden Verunreinigungen:
Erste
Kennziffer
0–Kein Schutz.
1–Geschützt bis 50 mm (2,0 in). Schutz vor Berührung mit der Hand.
2–Geschützt bis 12,5 mm (0,5 in). Schutz vor Berührung mit dem Finger.
3–Geschützt bis 2,5 mm (0,1 in). Schutz vor Berührung durch Werkzeug.
4–Geschützt bis 1,0 mm (0,04 in). Schutz vor Berührung mit Drähten.
5–Schutz vor schädlichen Staubablagerungen im Innern.
6–Schutz vor Eindringen von Staub (staubdicht).
–0Kein Schutz.
–1Schutz vor senkrecht fallendem Tropfwasser.
–2
–3
–4Schutz vor Spritzwasser.
–5Schutz vor Strahlwasser.
–6Schutz vor starkem Strahlwasser.
–7Schutz vor eindringendem Wasser beim zeitweiligen Untertauchen.
–8Schutz vor eindringendem Wasser beim dauerhaften Untertauchen.
Zweite
Kennziffer
Schutzniveau
Schutz vor schräg fallendem Tropfwasser (15° gegenüber der Senkrechten).
Schutz vor Sprühwasser (bis 60° gegenüber der Senkrechten).
VLT® AQUA Drive FC 202
Das Gehäuse darf keine Löcher und keine Auslässe oder
Öffnungen für Installationsrohre aufweisen, falls hierfür
nicht ölbeständige Dichtungen zur Montage öldichter oder
staubdichter Mechanismen verwendet werden. Die Türen
sind ebenfalls mit ölbeständigen Dichtungen ausgerüstet.
Zusätzlich verfügen Gehäuse für Kombinationsregler über
Schwingtüren mit horizontaler Drehachse, die mit einem
Werkzeug geöffnet werden müssen.
IP-Standard
Tabelle 3.2 bietet einen Quervergleich der beiden Normen.
Tabelle 3.3 erläutert die Bedeutung der IP-Nummer und
definiert den Schutzgrad. Die Frequenzumrichter erfüllen
die Bestimmungen beider Normen.
NEMA undULIP
GehäuseIP00
Geschütztes
Gehäuse
NEMA 1IP21
NEMA 12IP54
Die in diesem Handbuch beschriebenen VLT® Frequenzumrichter sind als freistehende, wandhängende oder
schrankmontierte Geräte erhältlich. Jeder VLT®-Umrichter
ist für alle Standardmotoren konfigurierbar, kompatibel
und optimiert, was die Einschränkungen der MotorAntriebspakete vermeidet.
Vorteile von VLT®-Umrichtern
In verschiedenen Gehäusegrößen und
•
Schutzarten erhältlich.
Der Wirkungsgrad von 98% reduziert die Betriebs-
•
kosten.
Das einzigartige Design der Rückwandkühlung
•
reduziert den Bedarf an mehr Kühlaggregaten,
was zu geringeren Installations- und wiederkehrenden Kosten führt.
Geringere Leistungsaufnahme für Kontrollraum-
•
Kühlgeräte.
Reduzierte Betriebskosten.
•
Konsistente Benutzerschnittstelle über die
•
gesamte Bandbreite von Danfoss Frequenzumrichtern.
Höhe, mm (in)2043 (80,4)2043 (80,4)1578 (62,1)1578 (62,1)
Breite, mm (in)602 (23,7)698 (27,5)506 (19,9)604 (23,9)
Tiefe, mm (in)513 (20,2)513 (20,2)482 (19,0)482 (19,0)
Gewicht, kg (lb)295 (650)318 (700)272 (600)295 (650)
1)
2)
IP20
3)
IP20
2)
44
Tabelle 4.4 E1h–E4h Frequenzumrichter, 380–480 V
1) Alle Nennleistungen sind für normale Überlast angegeben. Ausgangsleistung wird bei 400 V (kW) und 460 V (hp) angegeben.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
Höhe, mm (in)2043 (80,4)2043 (80,4)1578 (62,1)1578 (62,1)
Breite, mm (in)602 (23,7)698 (27,5)506 (19,9)604 (23,9)
Tiefe, mm (in)513 (20,2)513 (20,2)482 (19,0)482 (19,0)
Gewicht, kg (lb)295 (650)318 (700)272 (600)295 (650)
1)
2)
IP20
3)
IP20
2)
44
Tabelle 4.6 E1h–E4h Frequenzumrichter, 525–690 V
1) Alle Nennleistungen sind für normale Überlast angegeben. Ausgang wird bei 690 V (kW) und 575 V (hp) gemessen.
2) Wenn das Gehäuse mit Zwischenkreiskopplungs- oder Rückspeisungsanschlüssen konfiguriert wird, hat es die Schutzart IP00, andernfalls die
Schutzart IP20.
3) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass die Option nicht verfügbar ist.
Wetterschutzabdeckung mit NEMA 3ROO––––––––––
NEMA 3R-Schutz für Bausatz für rückseitigen
Kühlkanal – Einlass Rücks./Auslass Rücks.
USB für TüreinbauOOOOOOOOSS––
Bedieneinheit, numerischOOOOOOOOOOOO
44
Bedieneinheit, grafisch
Kabel für Bedieneinheit, 3 m (9 ft)OOOOOOOOOOOO
Befestigungssatz für numerische Bedieneinheit
(Bedieneinheit, Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Befestigungssatz für grafische Bedieneinheit
(Bedieneinheit, Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Befestigungssatz für alle Bedieneinheiten
(Befestigungen, Dichtung und Kabel)
Berührungsschutz––––––––OO––
Erdungsschiene––––––––OO––
EingangsplattenoptionOOOOOOOO––––
KlemmenleistenOOOOOOOOOOOO
Bausatz für oberen Eingang der FeldbuskabelOOOOOOOOOOOO
SockelOO––OOOOSS––
Kühlkanal – Einlass Unters./Auslass Obers.––OO––––––OO
Kühlkanal – Einlass Unters./Auslass Rücks.OOOO––––––OO
Kühlkanal – Einlass Rücks./Auslass Obers.––––––––––OO
Kühlkanal – Einlass Rücks./Auslass Rücks.OOOOOOOOOOOO
Kühlkanal – Auslass Obers. (nur)––OO––––––––
1)
2)
D1h D2h D3h D4h D5h D6h D7hD8hE1hE2hE3hE4h
––OO––––––––
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO
Tabelle 4.7 Verfügbare Bausätze für die Bauformen D1h bis D8h und E1h bis E4h
1) S = Standard, O = Optional und ein Bindestrich zeigt an, dass der Bausatz nicht verfügbar ist. Bausatzbeschreibungen und Teilenummern
finden Sie unter Kapitel 13.2.6 Bestellnummern für Bausätze D1h–D8h und Kapitel 13.2.7 Bestellnummern für Bausätze E1h–E4h.
2) Die grafische Bedieneinheit wird standardmäßig mit den Gehäusen D1h–D8h sowie E1h–E4h geliefert. Diesen Bausatz können Sie erwerben,
wenn Sie mehr als eine grafische Bedieneinheit benötigen.
Automatisierte Betriebsfunktionen sind aktiv, wenn der
Frequenzumrichter in Betrieb ist. Die meisten dieser
Funktionen erfordern keine Programmierung oder Konfiguration. Der Frequenzumrichter verfügt über eine Reihe von
integrierten Schutzfunktionen zum Selbstschutz und zum
Schutz des angetriebenen Motors.
Detaillierte Informationen zu einer erforderlichen Konfiguration, insbesondere von Motorparametern, finden Sie im
Programmierhandbuch.
5.1.1 Kurzschlussschutz
Motor (Phase-Phase)
Der Frequenzumrichter ist durch seine Strommessung in
jeder der drei Motorphasen gegen Kurzschlüsse geschützt.
Ein Kurzschluss zwischen zwei Ausgangsphasen bewirkt
einen Überstrom im Wechselrichter. Der Frequenzumrichter
wird abgeschaltet, sobald sein Kurzschlussstrom den
zulässigen Wert (Alarm 16 Abschaltblockierung)
überschreitet.
Netzseite
Ein ordnungsgemäß arbeitender Frequenzumrichter
begrenzt die Stromaufnahme vom Netz. Wir empfehlen,
versorgungsseitig Sicherungen und/oder Trennschalter als
Schutz für den Fall einer Bauteilstörung im Inneren des
Frequenzumrichters zu verwenden (erster Fehler).
Netzseitige Vorsicherungen sind für die UL-Konformität
obligatorisch.
HINWEIS
Zur Übereinstimmung mit IEC 60364 für CE oder NEC
2009 für UL ist die Verwendung von Sicherungen bzw.
Trennschaltern zwingend erforderlich.
Bremswiderstand
Der Frequenzumrichter ist vor Kurzschlüssen im Bremswiderstand geschützt.
Zwischenkreiskopplung
Installieren Sie zum Schutz des DC-Busses gegen
Kurzschlüsse sowie des Frequenzumrichters gegen Überlast
DC-Sicherungen in Reihe an den Zwischenkreiskopplungen
aller angeschlossenen Geräte.
5.1.2 Überspannungsschutz
Vom Motor erzeugte Überspannung
Die Spannung im Zwischenkreis erhöht sich beim generatorischen Betrieb des Motors. Diese Situation tritt in
folgenden Fällen auf:
HINWEIS
Statten Sie den Frequenzumrichter zur Vermeidung einer
zu hohen Motordrehzahl (z. B. aufgrund eines zu starken
Windmühleneffekts) mit einem Bremswiderstand aus.
Sie können die Überspannung mithilfe einer Bremsfunktion
(Parameter 2-10 Brake Function) und/oder einer Überspannungssteuerung (Parameter 2-17 Over-voltage Control)
beseitigen.
Bremsfunktionen
Schließen Sie einen Bremswiderstand ist zur Ableitung der
überschüssigen Bremsenergie an. Bei angeschlossenem
Bremswiderstand ist beim Bremsen eine höhere Zwischenkreisspannung verfügbar.
Eine AC-Bremse ist eine Alternative für ein verbessertes
Bremsen ohne Verwendung eines Bremswiderstands. Diese
Funktion regelt die Übermagnetisierung des Motors im
Generatorbetrieb. Durch Erhöhen der elektrischen Verluste
im Motor kann die OVC-Funktion das Bremsmoment
erhöhen, ohne die Überspannungsgrenze zu überschreiten.
HINWEIS
Die AC-Bremse ist nicht so wirksam wie das dynamische
Bremsen mit einem Widerstand.
Überspannungssteuerung (OVC)
Durch die automatische Verlängerung der Rampe-Ab-Zeit
reduziert die Überspannungssteuerung die Gefahr einer
Abschaltung des Frequenzumrichters aufgrund einer
Überspannung im Zwischenkreis.
Die Last treibt den Motor bei konstanter
•
Ausgangsfrequenz des Frequenzumrichters an,
d. h. die Last erzeugt Energie.
Während der Verzögerung (Rampe Ab) ist die
•
Reibung bei hohem Trägheitsmoment niedrig und
die Rampenzeit zu kurz, um die Energie als
Verlustleistung im Frequenzumrichter abzugeben.
Eine falsche Einstellung beim Schlupfausgleich
•
ruft eine höhere Zwischenkreisspannung hervor.
Gegen-EMK durch PM-Motorbetrieb. Bei Freilauf
•
mit hoher Drehzahl kann die Gegen-EMK des PMMotors möglicherweise die maximale
Spannungstoleranz des Frequenzumrichters
überschreiten und Schäden verursachen. Der Wert
von Parameter 4-19 Max Output Frequency wird
automatisch basierend auf einer internen
Berechnung anhand des Werts von
Parameter 1-40 Back EMF at 1000 RPM,
Parameter 1-25 Motor Nominal Speed und
Parameter 1-39 Motor Poles berechnet.
Sie können OVC für einen PM-Motor mit allen Steuerverfahren aktivieren, PM VVC+, Flux OL und Flux CL für PMMotoren aktivieren.
5.1.3 Erkennung fehlender Motorphasen
Die Motorphasenüberwachung (Parameter 4-58 MissingMotor Phase Function) ist werkseitig aktiviert, um Beschädigungen des Motors im Falle es Ausfalls einer Motorphase
zu verhindern. Die Werkseinstellung ist 1.000 ms, für eine
55
schnellere Erkennung kann diese jedoch geändert werden.
Elektronisches Thermorelais (ETR)
Bei ETR handelt es sich um eine elektronische Funktion, die
anhand interner Messungen ein Bimetallrelais simuliert. Die
Kennlinie wird in Abbildung 5.1 gezeigt.
Spannungsgrenze
Der Frequenzumrichter wird nach Erreichen eines
bestimmten fest programmierten Spannungsniveaus
abgeschaltet, um die Transistoren und die Zwischenkreiskondensatoren zu schützen.
Übertemperatur
Der Frequenzumrichter verfügt über integrierte Temperatursensoren und reagiert aufgrund von fest
programmierten Grenzen sofort auf kritische Werte.
5.1.4 Netzasymmetrie Erkennung
5.1.7 Blockierter Rotorschutz
Ein Betrieb bei starker Netzasymmetrie kann die
Lebensdauer des Motors und des Umrichters reduzieren.
Die Bedingungen gelten als schwer, wenn der Motor bei
nahezu nomineller Last kontinuierlich betrieben wird. Bei
der Werkseinstellung wird der Frequenzumrichter bei einer
Netzasymmetrie (Parameter 14-12 Response to MainsImbalance) abgeschaltet.
5.1.5 Schalten am Ausgang
Es kann zu Situationen kommen, wenn der Rotor aufgrund
von übermäßiger Last oder aufgrund anderer Faktoren
blockiert ist. Der blockierte Rotor kann nicht für eine
ausreichende Kühlung sorgen, was wiederum zu einer
Überhitzung der Motorwicklung führen kann. Der Frequenzumrichter kann den blockierten Rotor per PM FluxRegelung ohne Rückführung und PM VVC+-Regelung
(Parameter 30-22 Locked Rotor Detection) erkennen.
Das Hinzufügen eines Schalters am Ausgang zwischen
Motor und Frequenzumrichter ist zulässig. Jedoch können
Fehlermeldungen angezeigt werden. Danfoss empfiehlt
eine Nutzung dieser Funktion nicht für 525–690-V-Frequenzumrichter, die an ein IT-Netz angeschlossen sind.
5.1.6 Überlastschutz
Drehmomentgrenze
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor unabhängig
von der Drehzahl vor Überlast. Die Drehmomentgrenze
wird in Parameter 4-16 Torque Limit Motor Mode undParameter 4-17 Torque Limit Generator Mode gesteuert. Die
Verzögerungszeit zwischen Drehmomentgrenzen-Warnung
und Abschaltung wird in Parameter 14-25 Trip Delay atTorque Limit definiert.
Stromgrenze
Die Stromgrenze wird kontrolliert in Parameter 4-18 Current
Limit, und die Zeit vor der Abschaltung des Frequenzum-
richters wird in Parameter 14-24 Trip Delay at Current Limit
festgelegt.
Drehzahlgrenze
Minimale Drehzahl: Parameter 4-11 Motor Speed Low Limit
[RPM] oder Parameter 4-12 Motor Speed Low Limit [Hz]
begrenzt den minimalen Drehzahlbereich des Frequenzumrichters.
Maximale Drehzahl: Parameter 4-13 Motor Speed High Limit[RPM] oder Parameter 4-19 Max Output Frequency begrenzt
die maximale Drehzahl, die der Frequenzumrichter liefern
kann.
5.1.8 Automatische Leistungsreduzierung
Der Frequenzumrichter prüft ständig, ob folgende kritische
Werte vorliegen:
Hohe Temperatur an Steuerkarte oder Kühlkörper.
•
Hohe Motorbelastung.
•
Hohe Zwischenkreisspannung.
•
Niedrige Motordrehzahl.
•
Als Reaktion auf einen kritischen Wert passt der Frequenzumrichter die Taktfrequenz an. Bei hohen internen
Temperaturen und niedriger Motordrehzahl kann der
Frequenzumrichter ebenfalls den PWM-Schaltmodus auf
SFAVM setzen.
HINWEIS
Die automatische Leistungsreduzierung erfolgt anders,
wenn Parameter 14-55 Output Filter auf [2] FesterSinusfilter programmiert ist.
5.1.9 Automatische Energieoptimierung
Die Automatische Energieoptimierung (AEO) gibt dem
Frequenzumrichter vor, die Motorlast kontinuierlich zu
überwachen und die Ausgangsspannung für eine maximale
Effizienz anzupassen. Bei geringer Last wird die Spannung
reduziert, und der Motorstrom wird minimiert. Der Motor
profitiert von:
Sie müssen keine V/Hz-Kurve wählen, da der Frequenzumrichter die Motorspannung automatisch anpasst.
5.1.10 Automatische
Taktfrequenzmodulation
Der Frequenzumrichter erzeugt kurze elektrische Impulse
zur Bildung einer AC-Sinuskurve. Die Taktfrequenz ist die
Rate dieser Impulse. Eine niedrige Taktfrequenz (langsame
Pulsrate) führt zu Störgeräuschen im Motor, weshalb
vorzugsweise eine höhere Taktfrequenz verwendet werden
sollte. Eine hohe Taktfrequenz erzeugt jedoch wiederum
Wärme im Frequenzumrichter, wodurch der verfügbare
Ausgangsstrom zum Motor begrenzt wird.
Die automatische Taktfrequenzmodulation regelt diese
Zustände automatisch, damit ohne Überhitzen des
Frequenzumrichters die höchste Taktfrequenz zur
Verfügung steht. Die geregelte hohe Taktfrequenz reduziert
die Betriebsgeräusche des Motors bei niedrigen
Drehzahlen, wenn eine Geräuschdämpfung wichtig ist, und
stellt die volle Ausgangsleistung zum Motor zur Verfügung.
5.1.11 Automatische Leistungsreduzierung
wegen erhöhter Taktfrequenz
Der Frequenzumrichter ist für den Dauerbetrieb bei Volllast
bei Taktfrequenzen zwischen 1,5 und 2 kHz für 380–480 V
und 1–1,5 kHz für 525–690 V ausgelegt. Dieser Frequenzbereich ist von der Leistungsgröße abhängig. Überschreitet
die Taktfrequenz den maximal zulässigen Bereich, erzeugt
sie eine erhöhte Wärmeabgabe im Frequenzumrichter, was
eine Reduzierung des Ausgangsstroms erfordert.
den automatischen Wiederanlauf ausgewählt haben, läuft
der Frequenzumrichter nach einer Überspannungsabschaltung automatisch wieder an. Bei aktivierter
Motorfangschaltung synchronisiert der Frequenzumrichter
vor dem Start die Motordrehung.
5.1.13 Resonanzdämpfung
Resonanzdämpfung unterbindet hochfrequente Motorresonanzgeräusche. Hierbei steht Ihnen die automatische oder
manuelle Frequenzdämpfung zur Auswahl.
5.1.14 Temperaturgeregelte Lüfter
Sensoren im Frequenzumrichter regeln den Betrieb der
internen Kühllüfter. Der Kühllüfter läuft meist nicht bei
Betrieb mit niedriger Last, im Energiesparmodus oder
Standby. Die Sensoren helfen, den Geräuschpegel zu
senken, erhöhen die Effizienz und verlängern die
Nutzungsdauer der Lüfter.
5.1.15 EMV-Konformität
Elektromagnetische Störungen (EMI) und Funkfrequenzstörungen (EMV) sind Interferenzen, die einen Stromkreis
durch elektromagnetische Induktion oder Strahlung von
einer externen Quelle beeinträchtigen. Der Frequenzumrichter ist so konzipiert, dass er die Anforderungen der
EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter, IEC 61800-3, und
die Europäische Norm EN 55011, erfüllt. Motorkabel
müssen abgeschirmt und ordnungsgemäß abgeschlossen
werden, um die Emissionswerte der Norm EN 55011
einzuhalten. Weitere Informationen zur EMV-Leistung
finden Sie unter Kapitel 10.14.1 EMV-Prüfergebnisse.
5.1.16 Galvanische Trennung der
Steuerklemmen
55
Der Frequenzumrichter umfasst eine automatische
Funktion zur lastabhängigen Taktfrequenzregelung. Mit
dieser Funktion kann der Motor von einer der zulässigen
Last entsprechenden, hohen Taktfrequenz profitieren.
5.1.12 Ausgleich der Leistungsschwankung
Der Frequenzumrichter hält den nachfolgend gelisteten
Netzereignissen stand:
Transienten
•
Vorübergehenden Netzausfällen.
•
Kurzen Spannungsabfällen.
•
Überspannungen.
•
Der Frequenzumrichter gleicht Schwankungen in der
Eingangsspannung von ±10 % der Nennspannung
automatisch aus, um die volle Motornennspannung und
das volle Drehmoment bereitstellen zu können. Wenn Sie
Alle Steuerklemmen und Ausgangsrelaisklemmen sind
galvanisch von der Netzversorgung getrennt, was für einen
umfassenden Schutz des Steuerteils vor den Eingangssignalen sorgt. Die Ausgangsrelaisklemmen müssen separat
geerdet werden. Diese Isolierung entspricht den strengen
Anforderungen der PELV-Richtlinie (Protective Extra Low
Voltage, Schutzkleinspannung).
Die Komponenten, aus denen die galvanische Trennung
besteht, umfassen:
Stromversorgung, einschließlich Signaltrennung.
•
Treiberstufen der IGBTs, Triggertransformatoren
•
und Optokoppler.
Die Ausgangsstrom-Halleffektwandler.
•
1,21,01,4
30
10
20
100
60
40
50
1,81,62,0
2.000
500
200
400
300
1.000
600
t [s]
175ZA052.11
fOUT = 0,2 x f M,N
fOUT = 2 x f M,N
fOUT = 1 x f M,N
IMN
IM
Produktfunktionen
VLT® AQUA Drive FC 202
5.2 Kundenspezifische
Anwendungsfunktionen
-mittels PTC-Thermistoreingang an der
VLT® PTC Thermistor Card MCB 112 (mit
ATEX-Zulassung).
Bei kundenspezifischen Anwendungsfunktionen handelt es
sich um die gängigsten Funktionen, die Sie zur Verbesserung der Systemleistung in den Frequenzumrichter
einprogrammieren können. Sie erfordern einen minimalen
Programmierungs- oder Einrichtungsaufwand.
Anweisungen zur Aktivierung dieser Funktionen finden Sie
im Programmierhandbuch.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur, indem
es den Strom, die Frequenz und die Betriebszeit misst. Der
mittels des mechanischen Thermoschalters
•
(Klixon-Schalter) an einem Digitaleingang.
mittels des integrierten elektronischen Thermo-
•
relais (ETR).
Frequenzumrichter zeigt die thermische Belastung des
55
5.2.1 Automatische Motoranpassung
Die automatische Motoranpassung (AMA) ist ein automatisierter Testalgorithmus zur Messung der elektrischen
Motorparameter. Die AMA stellt ein genaues elektronisches
Modell des Motors bereit. Mit dieser Funktion kann der
Frequenzumrichter optimale Leistung und Effizienz
berechnen. Indem Sie das AMA-Verfahren durchführen,
Motors in Prozent an und kann bei einem programmierbaren Überlast-Sollwert eine Warnung ausgeben.
Durch die programmierbaren Optionen bei einer Überlast
kann der Frequenzumrichter den Motor stoppen, die
Ausgangsleistung reduzieren oder den Zustand ignorieren.
Sogar bei niedrigen Drehzahlen erfüllt der Frequenzumrichter die Normen der I2t Klasse 20 für elektronische
Motorüberwachung.
wird die Energieoptimierungsfunktion des Frequenzumrichters verbessert. Die AMA wird bei Motorstillstand
durchgeführt. Ein Abkoppeln der Last vom Motor ist nicht
nötig.
5.2.2 Integrierter PID-Regler
Der integrierte, proportionale, differentiale PID-Regler
macht zusätzliche Steuergeräte überflüssig. Der PID-Regler
sorgt für eine konstante Steuerung von Systemen mit
Rückführung, bei denen eine Regelung von Druck,
Durchfluss, Temperatur oder einer anderen Systemanforderung aufrecht erhalten werden muss.
Der Frequenzumrichter kann zwei Istwertsignale von zwei
verschiedenen Geräten verarbeiten. Der Frequenzumrichter
ergreift Steuerungsmaßnahmen, indem er die beiden
Signale zur Optimierung der Systemleistung vergleicht.
5.2.3 Thermischer Motorschutz
Für die Bereitstellung des thermischen Motorschutzes gibt
es folgende Möglichkeiten:
Direkte Temperaturmessung
•
-mittels PTC- oder KTY-Sensor in den mit
einem der Analog- oder Digitaleingänge
verbundenen Motorwicklungen.
-mittels PT100 oder PT1000 in den mit
der VLT® Sensor Input Card MCB 114
verbundenen Motorwicklungen und
Motorlagern.
Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen Motorstrom
(I
) und Motornennstrom (I
motor
motor, nom
). Die Y-Achse zeigt
die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und den
Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl. Sie können die
berechnete Temperatur als Anzeigeparameter in
Parameter 16-18 Motor Thermal ablesen.
Für Ex-e-Motoren in ATEX-Bereichen ist auch eine spezielle
Ausführung des ETR verfügbar. Mit dieser Funktion können
Sie eine spezifische Kurve zum Schutz des Ex-e-Motors
130BD888.10
CONVERTER SUPPLY
VALID FOR 380 - 415V FWP 50Hz
3 ~ Motor
MIN. SWITCHING FREQ. FOR PWM CONV. 3kHz
l = 1.5XI
M,N
tOL = 10s tCOOL = 10min
MIN. FREQ. 5Hz MAX. FREQ. 85 Hz
PWM-CONTROL
f [Hz]
Ix/I
M,N
PTC °C DIN 44081/-82
Manufacture xx
EN 60079-0
EN 60079-7
СЄ 1180Ex-e ll T3
515255085
0.40.81.01.00.95
1
xЗ
2
3
4
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
eingeben. Konfigurationsanweisungen finden Sie im
Programmierhandbuch.
5.2.4 Thermischer Motorschutz für Ex-eMotoren
Der Frequenzumrichter ist mit einer ATEX ETR Temperaturüberwachung-Funktion zum Betrieb von Ex-e-Motoren
gemäß EN-60079-7 ausgestattet. In Kombination mit einer
ATEX-zugelassenen PTC-Überwachungsvorrichtung wie die
VLT® PTC Thermistor Card MCB 112 oder einer externen
Vorrichtung ist für die Installation keine separate Zulassung
einer ausgewiesenen Zertifizierungsstelle erforderlich.
Die ATEX ETR-Temperaturüberwachungsfunktion ermöglicht
die Verwendung eines Ex-e-Motors anstelle eines teureren,
größeren und schwereren Ex-d-Motors. Die Funktion
gewährleistet, dass der Frequenzumrichter den Motorstrom
zur Vermeidung einer Überhitzung begrenzt.
Anforderungen für den Ex-e-Motor
Stellen Sie sicher, dass der Ex-e-Motor für einen
•
Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen (ATEXZone 1/21, ATEX-Zone 2/22) mit
Frequenzumrichtern zugelassen ist. Der Motor
muss für die jeweiligen explosionsgefährdeten
Bereiche zertifiziert sein.
Installieren Sie den Ex-e-Motor entsprechend der
•
Motorzulassung in Bereich 1/21 oder 2/22 des
explosionsgefährdeten Bereichs.
-Lange Kabel (Spannungsspitzen) oder
eine erhöhte Netzspannung
Spannungen erzeugen, die die maximal
zulässige Spannung an den
Motorklemmen überschreiten.
-Die minimale Taktfrequenz des Frequen-
zumrichters erfüllt nicht die vom
Motorenhersteller angegebene
Anforderung. Die minimale Taktfrequenz
des Frequenzumrichters wird in
Parameter 14-01 Switching Frequency als
Werkseinstellung angezeigt.
Kompatibilität von Motor und Frequenzumrichter
Für gemäß EN-60079-7 zertifizierte Motoren stellt der
Motorenhersteller eine Datenliste einschließlich Grenzen
und Regeln als Datenblatt oder auf dem Motor-Typenschild
bereit. Berücksichtigen Sie während Planung, Installation,
Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung die vom Hersteller
bereitgestellten Grenzen und Regeln für:
Minimale Taktfrequenz.
•
Maximalen Strom.
•
Minimale Motorfrequenz.
•
Maximale Motorfrequenz.
•
Abbildung 5.2 zeigt, wo die Anforderungen auf dem MotorTypenschild angegeben sind.
55
HINWEIS
Installieren Sie den Frequenzumrichter außerhalb des
explosionsgefährdeten Bereichs.
Stellen Sie sicher, dass der Ex-e-Motor mit einer
•
ATEX-zugelassenen Motorüberlastschutzvorrichtung ausgestattet ist. Diese Vorrichtung
überwacht die Temperatur in den Motorwicklungen. Im Falle eines kritischen
Temperaturniveaus oder einer Fehlfunktion
schaltet die Vorrichtung den Motor ab.
Mit der VLT® PTC Thermistor Card MCB
112 können Sie gemäß ATEX-Zulassung
die Motortemperatur überwachen. Es ist
Voraussetzung, dass der Frequenzumrichter gemäß DIN 44081 oder 44082
mit 3 bis 6 in Reihe geschalteten PTCThermistoren ausgestattet ist.
PTC-Schutzvorrichtung mit ATEXZulassung verwenden.
Abbildung 5.2 Motor-Typenschild mit Frequenzumrichteranforderungen
Produktfunktionen
VLT® AQUA Drive FC 202
Bei der Anpassung von Frequenzumrichter und Motor legt
Danfoss die folgenden zusätzlichen Anforderungen fest,
um einen ausreichenden thermischen Motorschutz zu
gewährleisten:
Überschreiten Sie nicht das maximal zulässige
•
Verhältnis zwischen Frequenzumrichtergröße und
Motorgröße. Der typische Wert ist I
Berücksichtigen Sie alle Spannungsabfälle
•
zwischen Frequenzumrichter und Motor. Wenn
der Motor mit einer niedrigeren Spannung als in
der U/f-Kennlinie aufgeführt betrieben wird, kann
55
Weitere Informationen erhalten Sie durch das
Anwendungsbeispiel in Kapitel 12 Anwendungsbeispiele.
sich der Strom erhöhen, wodurch ein Alarm
ausgelöst wird.
VLT, n
≤2xI
m,n
5.2.5 Netzausfall
Während eines Netzausfalls arbeitet der Frequenzumrichter
weiter, bis die Zwischenkreisspannung unter das minimale
Niveau abfällt. Das minimale Niveau liegt typischerweise
15 % unter der niedrigsten Versorgungsnennspannung. Die
Höhe der Netzspannung vor dem Ausfall und die aktuelle
Motorbelastung bestimmen, wie lange der Frequenzumrichter im Freilauf ausläuft.
5.2.6 Automatischer Wiederanlauf
Sie können den Frequenzumrichter so programmieren, dass
er den Motor nach einer Abschaltung aufgrund eines
leichten Fehlers, wie vorübergehender Netzausfall oder
Netzschwankung, automatisch neu startet. Durch diese
Funktion entfällt die Notwendigkeit eines manuellen Resets
und der automatisierte Betrieb für ferngesteuerte Systeme
wird verbessert. Die Anzahl der Neustartversuche und die
Dauer zwischen den Versuchen können begrenzt sein.
5.2.7 Volles Drehmoment bei gesenkter
Drehzahl
Der Frequenzumrichter folgt einer variablen V/Hz-Kurve,
damit das volle Motordrehmoment sogar bei gesenkten
Drehzahlen vorhanden ist. Das volle Ausgangsmoment
kann mit der maximalen ausgelegten Betriebsdrehzahl des
Motors übereinstimmen. Dieser Frequenzumrichter
unterscheidet sich von Frequenzumrichtern mit variablem
und konstantem Drehmoment. Frequenzumrichter mit
variablem Drehmoment bieten bei niedrigen Drehzahlen
ein reduziertes Motordrehmoment. Bei Frequenzumrichtern
mit konstantem Drehmoment sind die Verluste und das
Motorgeräusch hoch, wenn nicht die volle Drehzahl
erreicht wird.
In (Parameter 14-10 Mains Failure) können Sie für den
Frequenzumrichter unterschiedliche Verhaltensweisen für
Netzausfälle konfigurieren:
Mit dieser Funktion kann der Frequenzumrichter einen
Motor, der aufgrund eines Netzausfalls unkontrolliert läuft,
„fangen“. Diese Option ist für Zentrifugen und Lüfter
relevant.
Kinetischer Speicher
Mit dieser Funktion wird sichergestellt, dass der Frequenzumrichter so lange weiterläuft, wie Energie im System
vorhanden ist. Bei kurzen Netzausfällen wird der Betrieb
wiederhergestellt, sobald das Netz wieder verfügbar ist,
ohne dabei die Anwendung anzuhalten oder die Kontrolle
zu verlieren. Sie können mehrere Varianten des kinetischen
Speichers auswählen.
Das Verhalten des Frequenzumrichters bei einem
Netzausfall können Sie in Parameter 14-10 Mains Failure
und Parameter 1-73 Flying Start konfigurieren.
5.2.8 Frequenzausblendung
In bestimmten Anwendungen kann die Anlage Betriebsdrehzahlen aufweisen, die eine mechanische Resonanz
erzeugen. Diese mechanische Resonanz kann zu
übermäßiger Geräuschentwicklung führen und
mechanische Komponenten in der Anlage beschädigen.
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 programmierbare
Ausblendfrequenzbandbreiten. Anhand dieser Bandbreiten
kann der Motor Drehzahlen überspringen, die Resonanzen
in der Anlage verursachen.
5.2.9 Motor-Vorheizung
Zum Vorheizen eines Motors in kalten oder feuchten
Umgebungen kann ein kleiner, kontinuierlicher Gleichstrom
am Motor angelegt werden, um diesen vor Kondensation
und einem Kaltstart zu schützen. Diese Funktion macht
den Einsatz eines Heizgeräts überflüssig.
5.2.10 Programmierbare Parametersätze
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 voneinander
unabhängig programmierbare Parametersätze. Über
Externe Anwahl können Sie über Digitaleingänge oder die
serielle Kommunikation zwischen mehreren unabhängig
programmierten Funktionen umschalten. Es werden
unabhängige Konfigurationen verwendet, zum Beispiel zur
Coast
Start timer
Set Do X low
Select set-up 2
. . .
Running
Warning
Torque limit
Digital input X 30/2
. . .
=
TRUE longer than..
. . .
. . .
130BA062.13
Zustand 1
Ereignis 1/
Aktion 1
Zustand 2
Ereignis 2/
Aktion 2
Start
Ereignis P13-01
Zustand 3
Ereignis 3/
Aktion 3
Zustand 4
Ereignis 4/
Aktion 4
Stop
Ereignis P13-02
Stop
Ereignis P13-02
Stop
Ereignis P13-02
Par. 13-11
Comparator Operator
=
TRUE longer than.
. . .
. . .
Par. 13-10
Comparator Operand
Par. 13-12
Comparator Value
130BB672.10
. . .
. . .
. . .
. . .
Par. 13-43
Logic Rule Operator 2
Par. 13-41
Logic Rule Operator 1
Par. 13-40
Logic Rule Boolean 1
Par. 13-42
Logic Rule Boolean 2
Par. 13-44
Logic Rule Boolean 3
130BB673.10
ProduktfunktionenProjektierungshandbuch
Änderung von Sollwerten, für einen Tages-/Nachtbetrieb
bzw. einen Sommer-/Winterbetrieb oder zur Steuerung
mehrerer Motoren. Die Bedieneinheit zeigt die aktive
Konfiguration.
Sie können Konfigurationsdaten zwischen Frequenzumrichtern kopieren, indem Sie die Informationen vom
abnehmbaren LCP herunterladen.
5.2.11 Smart Logic Control (SLC)
Smart Logic Control (SLC) ist eine Folge benutzerdefinierter
Aktionen (siehe Parameter 13-52 SL Controller Action [x]), die
ausgeführt werden, wenn das zugehörige benutzerdefinierte Ereignis (siehe Parameter 13-51 SL Controller Event
[x]) durch die SLC als WAHR ermittelt wird.
Die Bedingung für ein Ereignis kann ein bestimmter Status
sein oder wenn der Ausgang einer Logikregel oder einer
Vergleicher-Funktion WAHR wird. Der Zustand führt zu
einer zugehörigen Aktion, wie in Abbildung 5.3 gezeigt.
Abtastintervall nur Ereignis [0] aus. Nur wenn Ereignis [0]
als wahr bewertet wird, führt der SLC Aktion [0] aus und
beginnt, das nächste Ereignis auszuwerten. Es ist möglich,
zwischen 1 und 20 Ereignisse und Aktionen zu programmieren.
Wenn das letzte Ereignis/die letzte Aktion durchgeführt
wurde, startet die Sequenz ausgehend von Ereignis [0]/
Aktion [0] erneut. Abbildung 5.4 zeigt ein Beispiel mit 4
Ereignissen/Aktionen:
55
Abbildung 5.4 Ausführungsreihenfolge bei einer Programmierung von 4 Ereignissen/Aktionen
Vergleicher
Vergleicher dienen zum Vergleichen von Betriebsvariablen
(z. B. Ausgangsfrequenz, Ausgangsstrom, Analogeingang
usw.) mit festen Sollwerten.
Abbildung 5.5 Vergleicher
Abbildung 5.3 SLC-Ereignis und Aktion
Die Ereignisse und Aktionen sind paarweise verknüpft.
Logikregeln
Es ist möglich, 3 boolesche Eingänge (WAHR/FALSCH) von
Timern, Vergleichern, Digitaleingängen, Statusbits und
Ereignissen über UND, ODER, NICHT miteinander zu
verknüpfen.
Wenn also das Ereignis [0] erfüllt ist (WAHR), dann wird
Aktion [0] ausgeführt. Nach Ausführung der ersten Aktion
werden die Bedingungen des nächsten Ereignisses
ausgewertet. Wird dieses Ereignis als wahr ausgewertet,
wird die entsprechende Aktion ausgeführt. Es wird jeweils
nur ein Ereignis ausgewertet. Ist das Ereignis FALSCH, wird
während des aktuellen Abtastintervalls keine Aktion (im
SLC) ausgeführt und es werden keine anderen Ereignisse
ausgewertet. Wenn der SLC startet, wertet er bei jedem
Die Funktion Safe Torque Off (STO) dient zum Stoppen des
Antriebs im Notfall. Der Frequenzumrichter kann die STOFunktion mit Asynchron-, Synchron- und PermanenmagnetMotoren verwenden.
Weitere Informationen zur Funktion Safe Torque Off
einschließlich Installation und Inbetriebnahme finden Sie in
der Bedienungsanleitung VLT® FC Series - Safe Torque Off.
55
Haftungsbedingungen
Der Kunde muss sicherstellen, dass das Personal über
Installation und Betrieb der Funktion Safe Torque Off
informiert ist, insbesondere durch:
Sorgfältiges Lesen der Sicherheitsvorschriften im
•
Hinblick auf Arbeitsschutz und Unfallverhütung.
Verstehen der allgemeinen und Sicherheitsricht-
•
linien in der Bedienungsanleitung VLT® FC Series -
Safe Torque Off.
Gute Kenntnisse über die allgemeinen und Sicher-
•
heitsnormen der jeweiligen Anwendung.
5.3
Spezifische Funktionen des VLT® AQUA
Drive FC 202
Der VLT® AQUA Drive FC 202 ist für Frisch- und Schmutzwasseranwendungen ausgelegt. Die zahlreichen Standardund optionalen Funktionen beinhalten einen optimierten
SmartStart-Assistenten und ein Quick-Menü mit Fokus auf
Wasser- und Abwasseranwendungen:
Kaskadenregelung
•
Die Basis-Kaskadenregelung ist standardmäßig
integriert, mit einer Kapazität von bis zu 3
Pumpen. Die Kaskadenregelung ermöglicht die
Drehzahlregelung einer einzelnen Pumpe in einer
Anlage mit mehreren Pumpen. Diese Funktion ist
eine kostengünstige Lösung, z. B. für Druckerhöhungsanlagen. In Anlagen mit mehreren Pumpen
mit variabler Drehzahl ist der VLT® Extended
Cascade Controller MCO 101 oder der VLT
Advanced Cascade Controller MCO 102
erforderlich.
Motorwechsel
•
Die Motorwechselfunktion eignet sich für
Anwendungen mit 2 Motoren oder 2 Pumpen, die
an einem Frequenzumrichter betrieben werden.
Durchflussausgleich
•
Der Durchflussausgleich passt den Sollwert
gemäß Durchfluss an und ermöglicht, den
Drucksensor nahe an der Pumpe zu installieren.
Trockenlauferkennung
•
®
Diese Funktion schützt die Pumpe vor Beschädigungen, indem sie Trockenlauf und Überhitzen
der Pumpe verhindert.
Kennlinienende-Erkennung
•
Diese Funktion erkennt, wenn die Pumpe bei
maximaler Drehzahl läuft und der Sollwert in
einer benutzerdefinierten Zeit nicht erreicht wird.
Rückspülmodus
•
Diese vorbeugende oder reaktive Reinigungsfunktion ist für Pumpen in
Abwasseranwendungen ausgelegt. Nähere
Angaben finden Sie in Kapitel 5.6 Rückspülmodus.
Ausgangs-/Endrampen
•
Durch die Programmierung von kurzen Rampenzeiten für die Mindestdrehzahl (Rampe auf/ab)
werden die Lager geschützt, und es wird eine
ausreichende Kühlung in Anwendungen mit
Tauchpumpen sichergestellt.
Rückschlagventilschutz
•
Durch eine kurze Rampe-Ab-Zeit werden die
Rückschlagventile geschützt und Wasserschläge
vermieden.
STO
•
STO ermöglicht Safe Torque Off (Motorfreilauf ),
wenn eine kritische Situation auftritt.
Trockenlauferkennung
•
Diese Funktion erkennt Bedingungen in der
Anlage, bei denen kein oder wenig Durchfluss
vorhanden ist.
Energiesparmodus
•
Der Energiesparmodus spart Energie, indem er
die Pumpe stoppt, wenn kein Bedarf besteht.
Rohrfüllmodus
•
Der Rohrfüllmodus umfasst mehrere Funktionen
zum sanften Füllen von Rohren und zur
Vermeidung von Wasserschlägen. Diese Funktion
bietet verschiedene Funktionen für horizontale
und vertikale Rohre.
Echtzeituhr
•
Smart Logic Control (SLC)
•
Die SLC umfasst die Programmierung einer
Sequenz aus Ereignissen und Aktionen. Sie bietet
eine Vielzahl von SPS-Funktionen mit
Vergleichern, Logikregeln und Timern.
Vor-/Nach-Schmierung
•
Nähere Angaben finden Sie in Kapitel 5.7 Vor-/
Nach-Schmierung.
Durchflussüberwachung
•
Nähere Angaben finden Sie in
Kapitel 5.8 Durchflussüberwachung.
Die Funktion für die vorbeugende Wartung
ermöglicht die Programmierung von geplanten
Wartungsintervallen im Frequenzumrichter.
5.3.1 Einfache Inbetriebnahme
SmartStart
Mit dem SmartStart-Assistenten können Sie den Frequenzumrichter jetzt einfacher und kosteneffizienter in Betrieb
nehmen. Der SmartStart-Assistent wird bei der ersten NetzEinschaltung oder nach einem Zurücksetzen auf die
Werkseinstellungen aktiviert und führt den Benutzer durch
mehrere einfache Schritte zur Gewährleistung einer
möglichst einwandfreien und effizienten Motorregelung.
Sie können den SmartStart-Assistenten auch direkt über
das Quick-Menü starten.
Einzelpumpe/Motor im Betrieb mit oder ohne
•
Rückführung.
Motorwechsel: Wenn 2 Motoren an einem
•
Frequenzumrichter betrieben werden.
Basis-Kaskadenregelung: Drehzahlregelung einer
•
einzelnen Pumpe in einer Anlage mit mehreren
Pumpen.
Master-Follower: Steuerung von bis zu 8 Frequen-
•
zumrichtern und Pumpen zur Gewährleistung
eines reibungslosen Betriebs der gesamten
Pumpenanlage.
Quick Menu
Der Menüpunkt „Wasser und Pumpen“ im Quick-Menü
bietet schnellen Zugriff auf die gängigsten Funktionen für
Wasser- und Pumpenanwendungen des VLT® AQUA Drive
FC 202:
Spezielle Rampen (Ausgangs-/Endrampe,
•
Rückschlagventil-Rampe).
Energiesparmodus.
•
Rückspülmodus.
•
Trockenlauferkennung.
•
Kennlinienende-Erkennung.
•
Durchflussausgleich.
•
Rohrfüllmodus für horizontale, vertikale und
•
gemischte Rohrsysteme.
Steuerleistung.
•
Mindestdrehzahlüberwachung.
•
Kaskadenregelung – Übersicht
5.4
Durch die Kaskadenregleroptionen wird die Anzahl der
verfügbaren Relais erweitert. Nach Installation einer Option
können Sie die Kaskadenreglerfunktionen über die Bedieneinheit verwalten.
VLT® Extended Cascade Controller MCO 101 und VLT
Advanced Cascade Controller MCO 102 sind Zusatzoptionen, welche die unterstützte Anzahl an Pumpen sowie
die Funktionen des im VLT® AQUA Drive FC 202
integrierten Kaskadenreglers erweitern.
Folgende Optionen zur Kaskadenregelung stehen zur
Verfügung:
Einfacher integrierter Kaskadenregler (Standard-
•
Kaskadenregler).
MCO 101 (erweiterter Kaskadenregler).
•
MCO 102 (erweiterter Kaskadenregler).
•
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 12 Anwendungsbeispiele und im Programmierhandbuch.
Sie können den erweiterten Kaskadenregler in zwei
verschiedenen Arten einsetzen:
Mit erweiterten Funktionen, die durch
•
Parametergruppe 27-** Cascade CTL Option
gesteuert werden.
Zur Erweiterung der Anzahl an verfügbaren Relais
•
für den einfachen Kaskadenregler, der durch
Parametergruppe 25-** Kaskadenregler gesteuert
wird.
Mit MCO 101 können Sie insgesamt 5 Relais zur Kaskadenregelung verwenden. Mit MCO 102 können Sie insgesamt 8
Pumpen steuern. Mithilfe der Optionen können Sie die
Führungspumpe mit zwei Relais pro Pumpe wechseln.
®
HINWEIS
Wenn MCO 102 installiert ist, können Sie mithilfe der
VLT® Relay Card MCB 105 die Anzahl der Relais auf 13
erweitern.
Anwendung
Die Kaskadenregelung ist ein gängiges Steuerungssystem
zur energieeffizienten Regelung von parallel angeordneten
Pumpen oder Lüftern.
Mit der Kaskadenregleroption können Sie mehrere parallel
konfigurierte Pumpen auf folgende Weise regeln:
Automatisches Ein-/Ausschalten einzelner Pumpen
•
Drehzahlregelung der Pumpen
•
Der erweiterte Kaskadenregler kann zwecks Regelung des
gewünschten Durchflusses oder Drucks im System einzelne
Pumpen nach Bedarf automatisch zu- und abschalten.
Außerdem regelt er die Drehzahl der an einen VLT® AQUA
Drive FC 202 angeschlossenen Pumpe, um so eine
konstante Ausgangsleistung zu erzielen.
Verwendungszweck
Die Kaskadenregleroption wurde grundsätzlich für den
Einsatz mit Pumpenanwendungen entwickelt. Die
Kaskadenregler eignen sich jedoch für alle Anwendungen,
die mehrere parallel konfigurierte Motoren erfordern.
Funktionsprinzip
55
Die Software für den erweiterten Kaskadenregler läuft auf
einem einzelnen Frequenzumrichter, auf dem die
Kaskadenregler-Option installiert ist. Er regelt eine Anzahl
von Pumpen, die jeweils von einem Frequenzumrichter
geregelt werden oder über ein Schütz oder einen
Softstarter angeschlossen sind.
Bei zusätzlichen Frequenzumrichtern im System (FollowerFrequenzumrichter) ist keine weitere
Kaskadenregleroptionskarte erforderlich. Sie arbeiten in
Drehzahlregelung (ohne Rückführung) und erhalten ihren
Drehzahlsollwert vom Master-Frequenzumrichter. Die an
Follower-Frequenzumrichter angeschlossenen Pumpen
Integriert–
VLT® Extended
Cascade Controller
MCO 101
VLT® Advanced
Cascade Controller
MCO 102
1 bis 6 VSP + 1 bis 5 FSP (Max. 6 Pumpen)
Parametergruppe 27-** Cascade CTL Option
1 bis 8 VSP + 1 bis 7 FSP (Max. 8 Pumpen)
Parametergruppe 27-** Cascade CTL Option
werden als Pumpen mit variabler Drehzahl bezeichnet.
Über ein Schütz oder einen Softstarter an das Netz
Abbildung 5.8 Anwendungsübersicht
angeschlossene Pumpen arbeiten als Pumpen mit
konstanter Drehzahl. Jede Pumpe, ob mit variabler oder
konstanter Drehzahl, wird durch ein Relais im MasterFrequenzumrichter gesteuert. Die Kaskadenregleroptionen
können eine Kombination aus Pumpen mit variabler und
konstanter Drehzahl regeln.
Integriert–
6 VSP
Parametergruppe 27-** Cascade
CTL Option
8 VSP
Parametergruppe 27-** Cascade
CTL Option
Integriert1 VSP + 2 FSP
Parametergruppe 25-** Kaskadenregler
VLT® Extended Cascade
Controller MCO 101
VLT® Advanced Cascade
Controller MCO 102
Abbildung 5.7 Anwendungsübersicht
1 VSP + 5 FSP
Parametergruppe 25-** Kaskadenregler
1 VSP + 8 FSP
Parametergruppe 25-** Kaskadenregler
VLT® Extended Cascade
Controller MCO 101
VLT® Advanced Cascade
Controller MCO 102
Abbildung 5.9 Anwendungsübersicht
VSP = Pumpe mit variabler Drehzahl (direkt an den Frequenzumrichter angeschlossen).