Dieses Projektierungshandbuch für VLT® Refrigeration Drive
FC 103-Frequenzumrichter ist vorgesehen für:
Projektingenieure und Anlagenbauer
•
Planer
•
Anwendungs- und Produktspezialisten
•
Das Projektierungshandbuch enthält technische Informationen zu den Möglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters zur Integration in Systeme zur
Motorsteuerung und -überwachung.
Das Projektierungshandbuch hat den Zweck, Informationen
zum Anlagendesign und notwendige Daten für die
Integration des Frequenzumrichters in Anwendungen zu
liefern. Das Projektierungshandbuch ermöglicht die
Auswahl der passenden Frequenzumrichter und Optionen
für Anwendungen und Installationen.
Kapitel 6 Typencode und Auswahl: Verfahren zur Bestellung
von Geräten und Optionen zur bestimmungsgemäßen
Verwendung der Anlage.
Kapitel 7 Technische Daten: Eine Zusammenstellung von
technischen Daten im Tabellen- und Grafikformat.
Kapitel 8 Anhang – Ausgewählte Zeichnungen: Eine
Zusammenstellung von Grafiken, die Folgendes darstellen:
Netz und Motoranschlüsse
•
Relaisklemmen
•
Kabeleinführungen
•
1.3 Zusätzliche Materialien
Es stehen weitere Materialien bereit, die Ihnen helfen, den
erweiterten Betrieb des Frequenzumrichters sowie
Programmierung und Konformität mit den relevanten
Normen zu verstehen:
11
Die Verfügbarkeit aller detaillierten Produktinformationen
in der Projektierungsphase ist für die Entwicklung einer
ausgereiften Anlage mit optimaler Funktionalität und
Effizienz sehr hilfreich.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
Organisation
1.2
Kapitel 1 Einführung: Der allgemeine Zweck des Projektierungshandbuchs und Übereinstimmung mit internationalen
Richtlinien.
Kapitel 2 Produktübersicht: Interner Aufbau und Funktionen
des Frequenzumrichters sowie dessen Eigenschaften im
Betrieb.
Kapitel 3 Systemintegration: Umgebungsbedingungen; EMV,
Oberschwingungen und Erdableitstrom; Netzanschluss;
Motoren und Motoranschlüsse; andere Anschlüsse;
mechanische Planung; und Beschreibungen der
verfügbaren Optionen und des verfügbaren Zubehörs.
Kapitel 4 Anwendungsbeispiele: Beispiele für Produktanwendungen und Nutzungsrichtlinien.
Das VLT® Refrigeration Drive FC 103-Produk-
•
thandbuch (in diesem Handbuch als
Produkthandbuch bezeichnet) vermittelt Ihnen
detaillierte Informationen zu Installation und
Inbetriebnahme des Frequenzumrichters.
Das VLT® Refrigeration Drive FC 103-Projektie-
•
rungshandbuch enthält die notwendigen
Informationen für die Integration des Frequenzumrichters in eine Anlage.
Das VLT® Refrigeration Drive FC 103-Programmier-
•
handbuch (in diesem Handbuch als
Programmierhandbuch bezeichnet) enthält
umfassende Informationen zur Programmierung,
für die Arbeit mit Parametern sowie viele
Anwendungsbeispiele.
Das VLT® Produkthandbuch Safe Torque Off enthält
•
eine Beschreibung zur Verwendung von Danfoss
Frequenzumrichtern in Anwendungen mit funktionaler Sicherheit. Dieses Handbuch ist im
Lieferumfang des Frequenzumrichters enthalten,
wenn die STO-Option vorhanden ist.
Sie können zusätzliche Veröffentlichungen und
Handbücher herunterladen unter http://vlt-
Für die Frequenzumrichter stehen Optionsmodule zur
Verfügung, die einige der in diesen Dokumenten
enthaltenen Informationen ändern können. Bitte prüfen
Sie die Anleitungen dieser Optionsmodule auf besondere
Anforderungen.
HzHertz
I
INV
I
LIM
I
M,N
I
VLT,MAX
I
VLT,N
Wechselrichter-Nennausgangsstrom
Stromgrenze
Motornennstrom
Maximaler Ausgangsstrom
Vom Frequenzumrichter gelieferter Ausgangsnennstrom
Wenden Sie sich für weitere Informationen an einen
Danfoss-Händler oder besuchen Sie www.danfoss.com
Weitere Informationen.
CM
(Common
Mode)
CTKonstantes Drehmoment
DCGleichstrom
DIDigitaleingang
DM
(Differenzbetrieb)
D-TYPEAbhängig vom Frequenzumrichter
EMVElektromagnetische Verträglichkeit
EMKElektromotorische Gegenkraft
ETR Elektronisches Thermorelais
f
JOG
f
M
f
MAX
f
MIN
f
M,N
FCFrequenzumrichter
gGramm
Hiperface®Hiperface® ist eine eingetragene Marke von
HOHohe Überlast
hpHorse Power
HTLHTL-Drehgeber (10-30 V) Pulse - Hochspannungs-
Grad Celsius
richter, Einspeisung und Zubehör
Gleichtakt
Differenzbetrieb
Motorfrequenz bei aktivierter Festdrehzahl JOGFunktion.
Motorfrequenz
Die maximale Ausgangsfrequenz des Frequenzumrichters an seinem Ausgang.
Die minimale Motorfrequenz vom Frequenzumrichter.
Motornennfrequenz
Stegmann.
Transistorlogik
kHzKilohertz
LCPLocal Control Panel (LCP Bedieneinheit)
lsbLeast Significant Bit (geringstwertiges Bit)
mMeter
mAMilliampere
MCMMille Circular Mil
MCTMotion Control Tool
mHInduktivität in Millihenry
mmMillimeter
msMillisekunden
msbMost Significant Bit (höchstwertiges Bit)
η
VLT
Der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters ist
definiert als das Verhältnis zwischen Leistungs-
abgabe und Leistungsaufnahme.
nFKapazität in Nanofarad
LCP 101Numerisches LCP Bedienteil
NmNewtonmeter
NONormale Überlast
n
s
Online/
Offline-
Synchrone Motordrehzahl
Änderungen der Online-Parameter sind sofort
nach Änderung des Datenwertes wirksam.
Parameter
P
br,cont.
Nennleistung des Bremswiderstands
(Durchschnittsleistung bei kontinuierlichem
Bremsen).
PCBLeiterplatte
PCDProcess Data (Prozessdaten)
PDSAntriebssystem: ein CDM und ein Motor
PELV PELV (Schutzkleinspannung - Protective Extra Low
Voltage)
P
m
Nenn-Ausgangsleistung des Frequenzumrichters
als hohe Überlast (HO).
P
M,N
Motornennleistung
PM-MotorPermanentmagnetmotor
PID-ProzessDer PID (Proportional, Integral und Differential)-
Regler hält Drehzahl, Druck, Temperatur usw.
konstant.
R
br,nom
Der Nenn-Widerstandswert, der an der Motorwelle
für eine Dauer von 1 Minute eine Bremsleistung
von 150/160 % sicherstellt.
RCD Fehlerstromschutzschalter
rückspei-
Generatorische Klemmen
sefähig
R
min
Zulässiger Mindestwert des Frequenzumrichters
für den Bremswiderstand
EFFEffektivwert
U/min [UPM] Umdrehungen pro Minute
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann.
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittleren Verletzungen führen kann. Die
Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
1.6 Definitionen
Motorfreilauf
Die Motorwelle dreht im Motorfreilauf. Kein Drehmoment
am Motor.
CT-Kennlinie
Konstante Drehmomentkennlinie;dient für Anwendungen
folgender Art:
Förderbänder
•
Verdrängungspumpen
•
Krane
•
Initialisieren
Bei der Initialisierung (Parameter 14-22 Betriebsart) werden
die Werkseinstellungen des Frequenzumrichters wiederhergestellt.
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb
Der Aussetzbetrieb bezieht sich auf eine Abfolge von
Arbeitszyklen. Jeder Zyklus besteht aus einem Belastungsund einem Entlastungszeitraum. Der Betrieb kann
periodisch oder aperiodisch sein.
Leistungsfaktor
Der Wirkleistungsfaktor (Lambda) berücksichtigt alle
Oberschwingungen. Der Wirkleistungsfaktor ist immer
kleiner als der Leistungsfaktor (cos ϕ), der nur die 1.
Oberschwingung von Strom und Spannung berücksichtigt.
cosϕ =
Cosphi wird auch als Verschiebungsleistungsfaktor
bezeichnet.
Lambda und Cos ϕ sind für Danfoss VLT®-Frequenzumrichter in Kapitel 7.2 Netzversorgung aufgeführt.
Der Leistungsfaktor gibt an, wie stark ein Frequenzumrichter die Netzversorgung belastet.
Je niedriger der Leistungsfaktor, desto höher der I
gleicher kW-Leistung.
Darüber hinaus weist ein hoher Leistungsfaktor darauf hin,
dass der Oberschwingungsstrom sehr niedrig ist.
Alle Danfoss-Frequenzumrichter verfügen über eingebaute
Zwischenkreisspulen und einen eingebauten Zwischenkreis.
Die Spulen erzielen einen hohen Leistungsfaktor und
reduzieren die gesamte harmonische Verzerrung THDi der
Netzversorgung deutlich.
Parametersatz
Sie können die Parametereinstellungen in vier Parametersätzen speichern. Sie können zwischen den vier
Parametersätzen wechseln oder einen Satz bearbeiten,
während ein anderer Satz gerade aktiv ist.
Schlupfausgleich
Der Frequenzumrichter gleicht den belastungsabhängigen
Motorschlupf aus, indem er unter Berücksichtigung des
Motorersatzschaltbildes und der gemessenen Motorlast die
Ausgangsfrequenz anpasst (nahezu konstante
Motordrehzahl).
SLC ist eine Folge benutzerdefinierter Aktionen, die der
Frequenzumrichter ausführt, wenn die SLC die zugehörigen
benutzerdefinierten Ereignisse als TRUE (WAHR) auswertet.
(Parametergruppe 13-** Smart Logic).
FC-Standardbus
Schließt RS485-Bus mit FC-Protokoll oder MC-Protokoll ein.
Siehe Parameter 8-30 FC-Protokoll.
Thermistor
Ein temperaturabhängiger Widerstand, mit dem die
Temperatur des Frequenzumrichters oder des Motors
überwacht wird.
Abschaltung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, z. B. bei einer
Übertemperatur des Frequenzumrichters oder wenn der
Frequenzumrichter den Motor, Prozess oder Mechanismus
schützt. Der Neustart ist nicht möglich, bis Sie die Fehlerursache behoben und den Alarmzustand quittiert haben.
Beenden Sie den Abschaltungszustand durch:
Aktivierung von „Reset“ oder
•
Programmierung des Frequenzumrichters zum
•
automatischen Quittieren
Sie dürfen die Abschaltung nicht zu Zwecken der
Personensicherheit verwenden.
Abschaltblockierung
Ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, wenn sich der
Frequenzumrichter selbst schützt und ein Eingriff
erforderlich ist, z. B. bei einem Kurzschluss am Ausgang
des Frequenzumrichters. Sie können eine Abschaltblockierung nur durch Unterbrechen der Netzversorgung,
Beheben der Fehlerursache und erneuten Anschluss des
Frequenzumrichters aufheben. Der Neustart wird verzögert,
bis der Fehlerzustand über die [Reset]-Taste am LCP
quittiert wird. Sie dürfen die Abschaltung nicht zu
Zwecken der Personensicherheit verwenden.
VT-Kennlinie
Variable Drehmomentkennlinie; typisch bei Anwendungen
mit quadratischem Lastmomentverlauf über den Drehzahlbereich, z. B. Kreiselpumpen und Lüfter.
Dokument- und Softwareversion
1.7
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen.
Zulassungen und Zertifizierungen
1.8
Frequenzumrichter werden in Übereinstimmung mit den in
diesem Abschnitt beschriebenen Richtlinien konstruiert.
Weitere Informationen zu den Zulassungen und Zertifizierungen finden Sie im Downloadbereich unter vlt-drives.danfoss.de/dokumentation/marinezulassungen/.
1.8.1 CE-Zeichen
Abbildung 1.1 CE
Das CE-Zeichen (Communauté Européenne) zeigt an, dass
der Hersteller des Produkts alle relevanten EU-Richtlinien
einhält. Die geltenden EU-Richtlinien zu Ausführung und
Konstruktion des Frequenzumrichters sind in Tabelle 1.3
aufgeführt.
HINWEIS
Über die Qualität eines Produkts sagt die CEKennzeichnung nichts aus. Auch gibt sie keinen
Aufschluss zu technischen Spezifikationen.
HINWEIS
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein.
Die Niederspannungsrichtlinie gilt für alle elektrischen
Geräte im Spannungsbereich von 50–1000 V AC und 75–
1600 V DC.
Der Zweck der Richtlinie ist die Gewährleistung der
Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Anwender die
elektrischen Betriebsmittel bei ordnungsgemäßer Instal-
EinführungProjektierungshandbuch
lation, Wartung und bestimmungsgemäßer Verwendung
bedienen.
1.8.1.2 EMV-Richtlinie
Der Zweck der EMV-Richtlinie (elektromagnetische Verträglichkeit) ist die Reduzierung elektromagnetischer
Störungen und die Verbesserung der Störfestigkeit der
elektrischen Geräte und Installationen. Die grundlegende
Schutzanforderung der EMV-Richtlinie gibt vor, dass
Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen (EMV)
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, so ausgelegt sein müssen,
dass ihre erreichten elektromagnetischen Störungen
begrenzt sind. Die Geräte müssen bei ordnungsgemäßer
Installation und Wartung sowie bestimmungsgemäßer
Verwendung einen geeigneten Grad der Störfestigkeit
gegenüber EMV aufweisen.
Elektrische Geräte, die alleine oder als Teil einer Anlage
verwendet werden, müssen eine CE-Kennzeichnungen
tragen. Anlagen müssen nicht über eine CE-Kennzeichnung
verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen
der EMV-Richtlinie entsprechen.
1.8.1.3 Maschinenrichtlinie
Der Zweck der Maschinenrichtlinie ist die Gewährleistung
der Personensicherheit und die Vermeidung von Beschädigungen der Anlage und Geräte, wenn Nutzer die
mechanischen Betriebsmittel bestimmungsgemäß
verwenden. Die Maschinenrichtlinie bezieht sich auf
Maschinen, die aus einem Aggregat mehrerer zusammenwirkender Komponenten oder Betriebsmittel bestehen, von
denen mindestens eine(s) mechanisch beweglich ist.
Frequenzumrichter mit integrierter Sicherheitsfunktion
müssen mit der Maschinenrichtlinie konform sein. Frequenzumrichter ohne Sicherheitsfunktion fallen nicht unter die
Maschinenrichtlinie. Wird ein Frequenzumrichter jedoch in
ein Maschinensystem integriert, so stellt Danfoss Informationen zu Sicherheitsaspekten des Frequenzumrichters zur
Verfügung.
Kommen Frequenzumrichter in Maschinen mit mindestens
einem beweglichen Teil zum Einsatz, muss der Maschinenhersteller eine Erklärung zur Verfügung stellen, die die
Übereinstimmung mit allen relevanten gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsrichtlinien bestätigt.
1.8.1.4 EU-Ökodesignrichtlinie
allgemeine Umweltverträglichkeit von Elektrogeräten bei
gleichzeitiger Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung zum Ziel. Die Einflüsse der
energieverbrauchsrelevanten Produkte auf die Umwelt
umfassen den Energieverbrauch über die gesamte Produktlebensdauer.
Die C-Tick-Kennzeichnung zeigt eine Übereinstimmung mit
den relevanten technischen Standards zur elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) an. Die C-Tick-Konformität ist
für die Markteinführung elektrischer und elektronischer
Geräte auf dem Markt in Australien und Neuseeland
erforderlich.
Die C-Tick-Richtlinie befasst sich mit leitungsgeführter und
abgestrahlter Störaussendung. Wenden Sie für Frequenzumrichter die in EN/IEC 61800-3 angegebenen
Störaussendungsbeschränkungen an.
Eine Konformitätserklärung ist auf Anfrage erhältlich.
1.8.3 UL-Konformität
UL-gelistet
Abbildung 1.3 UL
HINWEIS
Frequenzumrichter mit Betriebsspannungen von 525 bis
690 V sind nicht nach UL-Anforderungen zertifiziert.
Der Frequenzumrichter erfüllt die Anforderungen der
UL508C bezüglich der thermischen Sicherung. Weitere
Informationen finden Sie unter Kapitel 2.6.2 ThermischerMotorschutz.
1.8.4 Konformität mit Richtlinien in der
Schifffahrt
11
Die Ökodesignrichtlinie ist die europäische Richtlinie zur
umweltgerechten Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte. Die Richtlinie legt die Anforderungen an die
umweltgerechte Gestaltung energieverbrauchsrelevanter
Produkte einschließlich Frequenzumrichtern fest Die
Richtlinie hat eine verbesserte Energieeffizienz und
Einheiten mit der Schutzart IP55 (NEMA 12) oder höher
verhindern Funkenbildung und werden in Übereinstimmung mit dem Europäischen Übereinkommen über die
internationale Beförderung gefährlicher Güter auf Binnenwasserstraßen (ADN) als elektrisches Betriebsmittel mit
begrenzter Explosionsgefahr eingestuft.
1
2
130BD832.10
Einführung
VLT® Refrigeration Drive FC 103
11
Bei Geräten mit der Schutzart IP20/Chassis, IP21/NEMA 1
oder IP54 verhindern Sie Funkenbildung wie folgt:
Installieren Sie keinen Netzschalter
•
Vergewissern Sie sich, dass Parameter 14-50 EMV-
•
Filter auf [1] Ein eingestellt ist.
Entfernen Sie alle Relaisstecker mit der
•
Kennzeichnung RELAIS. Siehe Abbildung 1.4.
Kontrollieren Sie, welche Relaisoptionen installiert
•
sind, falls vorhanden. Die einzige zulässige
Relaisoption ist die erweiterte Relais-Optionskarte
VLT® MCB 113.
Wählen Sie vlt-drives.danfoss.de/dokumentation/marinezulas-sungen/ für zusätzliche Informationen zu Zulassungen für
Schifffahrtsanwendungen auf.
1.8.5 Exportkontrollvorschriften
Frequenzumrichter können regionalen und/oder nationalen
Exportkontrollvorschriften unterliegen.
Frequenzumrichter, die Exportkontrollvorschriften
unterliegen, sind mit einer ECCN-Nummer gekennzeichnet.
Die ECCN-Nummer finden Sie in den Dokumenten, die Sie
mit dem Frequenzumrichter erhalten.
Im Falle einer Wiederausfuhr ist der Exporteur dafür verantwortlich, die Einhaltung aller geltenden
Exportkontrollvorschriften sicherzustellen.
1.9 Sicherheit
1.9.1 Allgemeine Leitlinien zur Sicherheit
Frequenzumrichter können bei unsachgemäßer
Handhabung tödliche Verletzungen verursachen, da sie
Hochspannungskomponenten enthalten. Nur qualifiziertes
Fachpersonal darf dieses Gerät installieren oder bedienen.
Reparaturarbeiten dürfen erst begonnen werden, wenn der
Frequenzumrichter vom Netz getrennt und der festgelegte
Zeitraum für die Entladung gespeicherter elektrischer
Energie verstrichen ist.
Für einen sicheren Betrieb des Frequenzumrichters ist die
strikte Befolgung von Sicherheitsmaßnahmen und hinweisen unbedingt erforderlich.
Der einwandfreie und sichere Betrieb des Frequenzumrichters setzt fachgerechten und zuverlässigen Transport
voraus. Lagerung, Installation, Bedienung und Instandhaltung müssen diese Anforderungen ebenfalls erfüllen.
Nur qualifiziertes Fachpersonal darf dieses Gerät installieren
oder bedienen.
1, 2Relaisstecker
Abbildung 1.4 Position der Relaisstecker
Eine Herstellerdeklaration ist auf Anfrage erhältlich.
Qualifiziertes Fachpersonal wird als geschulte Mitarbeiter
definiert, die gemäß den einschlägigen Gesetzen und
Vorschriften zur Installation, Inbetriebnahme und Instandhaltung von Betriebsmitteln, Systemen und Schaltungen
berechtigt ist. Ferner muss das qualifizierte Personal mit
allen Anweisungen und Sicherheitsmaßnahmen gemäß
diesem Produkthandbuch vertraut sein.
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an Versorgungsnetzeingang, DCVersorgung oder Zwischenkreiskopplung führen
Frequenzumrichter Hochspannung. Erfolgen Installation,
Inbetriebnahme und Wartung nicht durch qualifiziertes
Personal, kann dies zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen.
Installation, Inbetriebnahme und Wartung
•
dürfen ausschließlich von qualifiziertem
Personal durchgeführt werden.
Bei Anschluss des Frequenzumrichters an Versorgungsnetz, DC-Versorgung oder Zwischenkreiskopplung
kann der angeschlossene Motor jederzeit unerwartet
anlaufen. Ein unerwarteter Anlauf im Rahmen von
Programmierungs-, Service- oder Reparaturarbeiten kann
zu schweren bzw. tödlichen Verletzungen oder zu
Sachschäden führen. Der Motor kann über einen
externen Schalter, einen Feldbus-Befehl, ein Sollwerteingangssignal, über ein LCP oder nach einem quittierten
Fehlerzustand anlaufen.
So verhindern Sie ein unerwartetes Starten des Motors:
Trennen Sie den Frequenzumrichter vom Netz.
•
Drücken Sie [Off/Reset] am LCP, bevor Sie
•
Parameter programmieren.
Verkabeln und montieren Sie Frequenzum-
•
richter, Motor und alle angetriebenen Geräte
vollständig, bevor Sie den Frequenzumrichter an
Netzversorgung, DC-Versorgung oder Zwischenkreiskopplung anschließen.
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Der Frequenzumrichter enthält Zwischenkreiskondensatoren, die auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen sein können. Auch wenn die Warn-LED nicht
leuchten, kann Hochspannung vorliegen. Das Nichteinhalten der vorgesehenen Entladungszeit nach dem
Trennen der Stromversorgung vor Wartungs- oder
Reparaturarbeiten kann zu schweren oder tödlichen
Verletzungen führen!
1.Stoppen Sie den Motor.
2.Trennen Sie das Versorgungsnetz, Permanentmagnet-Motoren und externe
Zwischenkreisversorgungen, einschließlich
externer Batterie-, USV- und Zwischenkreisverbindungen zu anderen Frequenzumrichtern.
3.Führen Sie Wartungs- oder Reparaturarbeiten
erst nach vollständiger Entladung der Kondensatoren durch. Die entsprechende Wartezeit
finden Sie in Tabelle 1.4.
Die Ableitströme überschreiten 3,5 mA. Eine nicht
vorschriftsmäßige Erdung des Frequenzumrichters kann
zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen!
Lassen Sie die ordnungsgemäße Erdung der
•
Geräte durch einen zertifizierten Elektroinstallateur überprüfen.
WARNUNG
GEFAHR DURCH ANLAGENKOMPONENTEN!
Ein Kontakt mit drehenden Wellen und elektrischen
Betriebsmitteln kann zu schweren Personenschäden oder
sogar tödlichen Verletzungen führen.
Stellen Sie sicher, dass Installations-,
•
Inbetriebnahme- und Wartungsarbeiten
ausschließlich von geschultem und qualifiziertem Personal durchgeführt werden.
Alle Elektroarbeiten müssen den VDE-
•
Vorschriften und anderen lokal geltenden
Elektroinstallationsvorschriften entsprechen.
Befolgen Sie die Verfahren in diesem Handbuch.
•
WARNUNG
UNERWARTETE MOTORDREHUNG
WINDMÜHLEN-EFFEKT
Ein unerwartetes Drehen von Permanentmagnetmotoren
erzeugt Spannung und lädt das Gerät ggf. auf, was zu
schweren Verletzungen oder Sachschäden führen kann.
Stellen Sie sicher, dass die Permanentmagnet-
•
motoren blockiert sind, sodass sie sich unter
keinen Umständen drehen können.
VORSICHT
GEFAHR BEI EINEM INTERNEN FEHLER
Ein interner Fehler im Frequenzumrichter kann zu
schweren Verletzungen führen, wenn der Frequenzumrichter nicht ordnungsgemäß geschlossen wird.
Stellen Sie vor dem Anlegen von Netzspannung
•
sicher, dass alle Sicherheitsabdeckungen
angebracht und ordnungsgemäß befestigt sind.
Dieses Kapitel enthält eine Übersicht über die primären
Baugruppen und Schaltkreise des Frequenzumrichters. Es
dient zur Beschreibung der internen elektrischen und
Signalverarbeitungsfunktionen. Eine Beschreibung der
internen Regelungsstruktur ist ebenfalls enthalten.
Darüber hinaus enthält es Beschreibungen der verfügbaren
automatisierten und optionalen Frequenzumrichterfunktionen zur Auslegung robuster Betriebssysteme mit einer
hohen Leistung bei Steuerungs- und Statusprotokollierung.
2.1.1 Bestimmungsgemäße Verwendung
des Produkts in Kälteanwendungen
Der VLT® Refrigeration Drive FC 103 ist für Kälteanwendungen ausgelegt. Der integrierte Application Wizard führt
den Benutzer durch den Inbetriebnahmeprozess. Das
Angebot der Standard- und optionalen Funktionen
umfasst:
Mehrzonenkaskadenregelung
•
Neutralzonenregelung.
•
Potenzialfreie Kondensationstemperatursteuerung.
•
Ölrücklaufsteuerung.
•
Multi-Feedback-Verdampfersteuerung.
•
Kaskadenregelung.
•
Trockenlauferkennung.
•
Kennlinienende-Erkennung.
•
Motorwechsel.
•
STO.
•
Energiesparmodus.
•
Passwortschutz.
•
Überlastschutz.
•
Smart Logic Control.
•
Mindestdrehzahlüberwachung.
•
Frei programmierbare Texte für Informationen,
•
Warnungen und Alarme.
Im Vergleich zu alternativen Regelsystemen bietet ein
Frequenzumrichter die höchste Energieeffizienz zur
Regelung von Lüftungs- und Pumpenanlagen.
Die Verwendung eines Frequenzumrichters zur Regelung
des Durchflusses führt in gängigen Anwendungen zu einer
Reduzierung der Pumpendrehzahl von 20 % und Energieeinsparungen von ca. 50 %.
Abbildung 2.1 zeigt ein Beispiel für die erzielbare Energiereduzierung.
Wie in Abbildung 2.2 dargestellt, lässt sich der Durchfluss
durch die Änderung der Drehzahl anpassen. Durch
Reduzierung der Drehzahl um nur 20 % gegenüber der
Nenndrehzahl wird auch der Durchfluss um 20 % reduziert,
Der Durchfluss ist direkt proportional zur Drehzahl. Der
Stromverbrauch sinkt um bis zu 50 %.
Soll die Anlage an nur sehr wenigen Tagen im Jahr einen
Durchfluss erzeugen, der 100 % entspricht, im übrigen Teil
des Jahres jedoch im Durchschnitt unter 80 % des
Nenndurchflusswertes, so erreicht man eine Energieeinsparung von mehr als 50 %.
Abbildung 2.2 beschreibt die in Kreiselpumpen gegebene
Abhängigkeit von Durchfluss, Druck und Leistungsaufnahme von der Drehzahl.
2.1.4 Beispiel mit variablem Durchfluss
über 1 Jahr
Das Beispiel basiert auf einer Pumpenkennlinie, die von
einem Pumpendatenblatt stammt dargestellt in
Abbildung 2.4.
Das erzielte Ergebnis zeigt Energieeinsparungen von über
50 % bei der gegebenen Durchflussverteilung über ein
Jahr,
siehe Abbildung 2.3. Die Amortisationszeit hängt vom
Strompreis sowie vom Preis des Frequenzumrichters ab. In
diesem Beispiel beträgt die Amortisationszeit weniger als
ein Jahr im Vergleich zu Ventilen und konstanter Drehzahl.
22
Abbildung 2.2 Affinitätsgesetze für Kreiselpumpen
Q
n
1
Durchfluss:
H
Druck:
Power:
1
H
2
P
1
P
2
=
=
1
=
Q
n
2
2
2
n
1
n
2
3
n
1
n
2
t [h]Durchflussdauer. Nähere Angaben finden Sie
auch in Tabelle 2.2.
Q [m3/h]
Abbildung 2.3 Durchflussverteilung über 1 Jahr (Dauer im
Verhältnis zur Durchflussrate)
Durchflussrate
Es wird von einem gleichbleibenden Wirkungsgrad im
gesamten Drehzahlbereich ausgegangen.
des Durchflusses oder des Drucks eines Systems zu
verbessern.
Mithilfe eines Frequenzumrichters können Sie die Drehzahl
eines Kompressors, Lüfters oder einer Pumpe ändern,
sodass sich eine stufenlose Regelung des Durchflusses und
des Drucks ergibt.
Darüber hinaus passt ein Frequenzumrichter die
Kompressor-, Lüfter- oder Pumpendrehzahl schnell an die
geänderten Durchfluss- oder Druckbedingungen in der
Anlage an.
Einfache Prozessregelung (Durchfluss, Pegel oder Druck)
über den integrierten PI-Regler.
2.1.6 Stern-/Dreieckstarter oder Softstarter
Wenn große Motoren anlaufen, verlangen viele Länder
Geräte, die den Startstrom begrenzen. In konventionelleren
Systemen sind Stern-/Dreieckstarter oder Softstarter weit
verbreitet. Bei Verwendung eines Frequenzumrichters sind
solche Motorstarter nicht erforderlich.
Wie in Abbildung 2.5 gezeigt, benötigt ein Frequenzum-
Verwenden Sie einen Frequenzumrichter, um die Regelung
Abbildung 2.4 Energieverbrauch bei verschiedenen Drehzahlen
Der Frequenzumrichter kontrolliert zur Regelung der
Motordrehzahl den Netzstrom zum Motor. Der Frequenzumrichter liefert variable Frequenz und Spannung an den
Motor.
Der Frequenzumrichter ist in 4 Hauptmodule unterteilt:
Gleichrichter
•
Gleichspannungszwischenkreis
•
Wechselrichter
•
Steuerung und Regelung
•
Abbildung 2.6 ist ein Blockschaltbild der internen
Baugruppen des Frequenzumrichters.
NummerBezeichnungFunktionen
Der Wechselrichter erzeugt aus der
•
Gleichspannung eine pulsbreiten-
6Wechselrichter
7Motorklemmen
8Steuerteil
Abbildung 2.6 Blockschaltbild des Frequenzumrichters
modulierte AC-Wellenform für eine
variable Motorregelung an den
Motorklemmen.
Geglättete 3-phasige
•
Motorspannung zum Motor.
Das Steuerteil überwacht die
•
Netzversorgung, die interne
Verarbeitung, den Motorausgang
und den Motorstrom und sorgt
somit für einen effizienten Betrieb
und eine effiziente Regelung.
Es überwacht die Benutzerschnitt-
•
stelle sowie die externen
Steuersignale und führt die
resultierenden Befehle aus.
Es stellt die Zustandsmeldungen
•
und Kontrollfunktionen bereit.
22
NummerBezeichnungFunktionen
3-phasige Netzversorgung zum
1Netzanschluss
2Gleichrichter
Gleichspan-
3
nungszwischenk
reis
DC-Zwischen-
4
kreisdrosseln
Gleichspan-
5
nungskondensat
oren
•
Frequenzumrichter.
Die Gleichrichterbrücke wandelt
•
den eingehenden Wechselstrom in
einen Gleichstrom zur Versorgung
des Wechselrichters um.
Der Gleichspannungszwischenkreis
•
führt den Gleichstrom.
Die Zwischenkreisdrosseln filtern
•
die Zwischenkreisgleichspannung.
Sie bieten Schutz vor Netztran-
•
sienten.
Sie reduzieren den Effektivstrom.
•
Sie heben den Leistungsfaktor an.
•
Sie reduzieren Oberschwingungen
•
am Netzeingang.
Die Kondensatoren speichern die
•
Gleichspannung.
Sie überbrücken kurzzeitige
•
Verlustleistungen.
2.2.1 Regelungsstrukturprinzip
Der Frequenzumrichter richtet die Netzwechsel-
•
spannung in Gleichspannung um.
Der Wechselrichter wandelt dann die Gleich-
•
spannung in eine Wechselspannung mit variabler
Amplitude und Frequenz um.
Der Frequenzumrichter versorgt den Motor mit variabler
Spannung und Frequenz sowie variablem Strom, was eine
stufenlose Drehzahlregelung von herkömmlichen
Dreiphasen-Asynchronmotoren und PermanentmagnetMotoren ermöglicht.
Der Frequenzumrichter verwaltet verschiedene Arten von
Motorsteuerprinzipen, wie U/f-Sondermotor-Modus und
VVC+. Den Kurzschlussschutz beim Frequenzumrichter
übernehmen Stromwandler in allen 3 Motorphasen.
vom Danfoss VVC
erzeugt wird, ermöglicht optimale Leistung und minimale
Verluste im Motor.
PWM-Verfahren an der Steuerkarte
Wenn der Frequenzumrichter an Spannung liegt, fließt
Strom durch die Netzklemmen (L1, L2 und L3). Je nach
Konfiguration des Geräts fließt der Strom bis zur Schalterund/oder zur EMV-Filteroption.
2.3.2 Zwischenkreisabschnitt
Nach dem Gleichrichter gelangt die Spannung zum
Zwischenkreis. Der Filterkreis, der aus der Zwischenkreisdrossel und -kondensatoren besteht, glättet die
gleichgerichtete Spannung.
Die DC-Busdrossel liefert eine Reihenimpedanz zur
Änderung des Stroms. Die Gleichstromdrossel reduziert
gleichzeitig die Netzverzerrungen, die normalerweise bei
Gleichrichterschaltungen auf die Spannungsversorgung
rückwirken.
2.3.3 Wechselrichter
Sobald Startbefehl und Drehzahlsollwert vorhanden sind,
leiten die IGBTs im Wechselrichter den Schaltvorgang zur
Erzeugung des Ausgangssignals ein. Die Signalform, die
2.4 Regelungsstrukturen
2.4.1 Regelungsstruktur ohne Rückführung
Bei Regelung ohne Rückführung lässt sich der Frequenzumrichter manuell über das LCP-Bedienteil sowie aus der
Ferne über Analog-/Digitaleingänge oder serielle Schnittstellen betreiben.
Bei der in Abbildung 2.8 abgebildeten Konfiguration
arbeitet der Frequenzumrichter mit einer Drehzahlregelung
ohne Rückführung. Er empfängt vom LCP (Hand-Betrieb)
oder über ein Fernsignal (Auto-Betrieb) ein Eingangssignal.
Der Umrichter empfängt das Signal (Drehzahlsollwert) und
konditioniert es folgendermaßen:
Programmierte minimale und maximale
•
Motordrehzahlgrenzwerte (in U/min und Hz).
Rampe-Auf- und Rampe-Ab-Zeiten.
•
Motordrehrichtung
•
Der Sollwert wird anschließend zur Motorregelung
übermittelt.
Abbildung 2.8 Blockschaltbild der Regelung ohne Rückführung
22
2.4.2 Regelungsstruktur (Regelung mit
Rückführung)
Bei der Regelung mit Rückführung kann der Frequenzumrichter anhand eines internen PID-Reglers zum Betrieb als
unabhängige Bedieneinheit Systemsollwert- und Istwert-
Abbildung 2.9 Blockschaltbild des Reglers mit Rückführung
Beispiel: Eine Pumpanwendung, bei der der Frequenzumrichter die Drehzahl der Pumpe so regelt, dass der
statische Druck in einer Leitung konstant bleibt (siehe
Abbildung 2.9). Der Frequenzumrichter empfängt ein
Istwertsignal von einem Sensor im System. Daraufhin
vergleicht er diesen Istwert mit einem Sollwert und
erkennt ggf. eine Abweichung zwischen diesen beiden
Signalen. Zum Ausgleich dieser Abweichung passt er dann
die Drehzahl des Motors an.
signale verarbeiten. Der Frequenzumrichter kann neben
vielen anderen programmierbaren Optionen zur externen
Systemüberwachung Status- und Alarmmeldungen
ausgeben und zugleich unabhängig einen Regelbetrieb mit
Rückführung durchführen.
Erhöhung des von der Pumpe gelieferten Drucks eine
Rampe Auf durch.
Auch wenn der Regler des Frequenzumrichters oft bereits
mit den voreingestellten Werten für zufriedenstellende
Leistung sorgt, können Sie die Regelung des Systems
durch Anpassung einiger PID-Parameter oft noch
verbessern. Für diese Optimierung steht die AutomatischeAnpassung zur Verfügung.
Der statische Drucksollwert wird als Sollwertsignal an den
Frequenzumrichter übermittelt. Ein statischer Drucksensor
misst den tatsächlichen statischen Druck in der Leitung
und übermittelt diesen Wert als Istwertsignal an den
Frequenzumrichter. Wenn das Istwertsignal größer ist als
der Sollwert, führt der Frequenzumrichter zur Druckminderung eine Rampe Ab durch. Ist der Leitungsdruck
niedriger als der Sollwert, führt der Frequenzumrichter zur
2.4.3 Hand-Steuerung (Hand On) und FernBetrieb (Auto On)
Der Frequenzumrichter kann manuell über das Bedienteil
(LCP) oder aus der Ferne über Analog-/Digitaleingänge
oder serielle Schnittstellen betrieben werden.
Aktiver Sollwert und Regelverfahren
Der aktive Sollwert kann der Ortsollwert oder Fernsollwert
sein. Der Fernsollwert ist die Werkseinstellung.
Konfigurieren Sie zur Verwendung des
•
Ortsollwerts im Hand-Betrieb. Passen Sie zur
Aktivierung des Hand-Betriebs die Parametereinstellungen in Parametergruppe 0-4* LCP-Tasten an.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im
Programmierhandbuch.
Konfigurieren Sie zur Verwendung des
•
Fernsollwerts im Auto-Betrieb (der werkseitigen
Betriebsart). Im Auto-Betrieb lässt sich der
Frequenzumrichter über die Digitaleingänge bzw.
verschiedene serielle Schnittstellen (RS485, USB
oder einen optionalen Feldbus) steuern.
Abbildung 2.10 veranschaulicht das Regelver-
•
fahren, das sich durch die Auswahl des aktiven
Sollwerts (Ort oder Fern) ergibt.
Abbildung 2.11 veranschaulicht das manuelle
•
Regelverfahren für den Ortsollwert.
Abbildung 2.11 Manuelles Regelverfahren
Anwendungssteuerverfahren
Entweder ist der Fernsollwert oder der Ortsollwert aktiviert.
Beide Sollwerte können nicht gleichzeitig aktiviert sein.
Stellen Sie das Anwendungssteuerverfahren (Regelung
ohne oder mit Rückführung) in Parameter 1-00 Regelver-fahren ein, wie in Tabelle 2.3 gezeigt.
Wenn der Ortsollwert aktiviert ist, müssen Sie das Steuerverfahren der Anwendung in Parameter 1-05 Local ModeConfiguration einstellen.
Stellen Sie die Sollwertvorgabe in Parameter 3-13 Sollwert-vorgabe ein, wie in Tabelle 2.3 gezeigt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Programmier-handbuch.
HandUmschalt. Hand/AutoOrt
Hand⇒Off (Aus)
AutoUmschalt. Hand/AutoFern
Auto⇒Off (Aus)
Alle TastenOrtOrt
Alle TastenFernFern
Tabelle 2.3 Ort- und Fernsollwertkonfigurationen
Parameter 3-13 Sollwert-
vorgabe
Umschalt. Hand/AutoOrt
Umschalt. Hand/AutoFern
Aktiver Sollwert
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
2.4.4 Sollwertverarbeitung
Die Sollwertverarbeitung erfolgt beim Betrieb mit und
ohne Rückführung.
Interne und externe Sollwerte
Im Frequenzumrichter können bis zu 8 interne
Festsollwerte programmiert werden. Sie können den
aktiven internen Festsollwert mithilfe von Digitaleingängen
oder dem seriellen Kommunikationsbus extern auswählen.
Externe Sollwerte lassen sich an den Frequenzumrichter
übertragen, in der Regel über einen analogen Steuereingang. Alle Sollwertquellen sowie der Bus-Sollwert
ergeben durch Addition den gesamten externen Sollwert.
Wählen Sie eine der folgenden Optionen als aktiven
Sollwert aus:
Der externe Sollwert
•
Der Festsollwert
•
Der Sollwert
•
Die Summe der drei obenstehenden Werte
•
Der aktive Sollwert kann skaliert werden.
Der skalierte Sollwert wird wie folgt berechnet:
Sollwert = X + X ×
X ist der externe Sollwert, der Festsollwert oder die Summe
dieser Sollwerte, und Y ist Parameter 3-14 RelativerFestsollwert in [%].
Wenn Y, Parameter 3-14 Relativer Festsollwert, auf 0 %
eingestellt ist, wird der Sollwert nicht von der Skalierung
beeinflusst.
Fernsollwert
Ein Fernsollwert besteht aus folgenden Einzelwerten (siehe
Abbildung 2.12):
Die Istwertverarbeitung lässt sich so konfigurieren, dass sie
mit Anwendungen arbeitet, die eine erweiterte Steuerung
erfordern, wie etwa mehrere Sollwerte und mehrere
Istwerte (siehe Abbildung 2.13).
Drei Regelungstypen sind gebräuchlich:
Einzelne Zone, einzelner Sollwert
Dieser Regelungstyp ist eine grundlegende Istwertkonfiguration. Sollwert 1 wird zu einem anderen Sollwert (falls
vorhanden) addiert und das Istwertsignal wird gewählt.
Mehrere Zonen, einzelner Sollwert
Dieser Regelungstyp verwendet 2 oder 3 Istwertsensoren,
aber nur einen Sollwert. Der Istwert kann hinzugefügt oder
abgezogen werden oder aus ihm kann der Durchschnitt
gebildet werden. Zusätzlich kann der maximale oder
minimale Wert verwendet werden. Sollwert 1 wird
ausschließlich bei dieser Konfiguration eingesetzt.
Mehrere Zonen, Sollwert/Istwert
Das Sollwert/Istwert-Paar mit der größten Differenz regelt
die Drehzahl des Frequenzumrichters. Das Maximum
versucht, alle Zonen an oder unter ihren jeweiligen
Sollwerten zu halten; das Minimum versucht, alle Zonen an
oder über ihren jeweiligen Sollwerten zu halten.
Beispiel
Eine Anwendung mit 2 Zonen und 2 Sollwerten. Der
Sollwert von Zone 1 beträgt 15 bar, der Istwert 5,5 bar. Der
Sollwert von Zone 2 beträgt 4,4 bar, der Istwert 4,6 bar.
Wenn Maximum eingestellt ist, werden Sollwert und
Istwert der Zone 2 an den PID-Regler gesendet, da diese
die geringere Differenz aufweisen (der Istwert ist größer als
der Sollwert, was eine negative Differenz ergibt). Wenn
Minimum ausgewählt wurde, werden Sollwert und Istwert
der Zone 1 an den PID-Regler gesendet, da diese die
größere Differenz aufweisen (der Istwert ist kleiner als der
Sollwert, was eine positive Differenz ergibt).
22
Abbildung 2.13 Blockschaltbild über die Verarbeitung von Istwertsignalen
In einigen Anwendungen kann die Umwandlung des
Istwertsignals hilfreich sein. Zum Beispiel kann ein
22
Drucksignal für eine Durchflussrückführung verwendet
werden. Da die Quadratwurzel des Drucks proportional
zum Durchfluss ist, ergibt die Quadratwurzel des
Drucksignals einen zum Durchfluss proportionalen Wert,
siehe Abbildung 2.14.
Abbildung 2.14 Istwertumwandlung
2.5 Automatisierte Betriebsfunktionen
Automatisierte Betriebsfunktionen sind aktiv, sobald der
Frequenzumrichter in Betrieb ist. Die meisten dieser
Funktionen erfordern keine Programmierung oder Konfiguration. Durch das Wissen, dass diese Funktionen existieren,
kann die Systemauslegung optimiert und ggf. die
Integration redundanter Komponenten oder Funktionen
vermieden werden.
Detaillierte Informationen zu einer erforderlichen Konfiguration, insbesondere von Motorparametern, finden Sie im
Programmierhandbuch.
Der Frequenzumrichter verfügt über eine Reihe von
integrierten Schutzfunktionen zum Selbstschutz und zum
Schutz des angetriebenen Motors.
2.5.1 Kurzschluss-Schutz
Motor (Phase-Phase)
Der Frequenzumrichter ist durch seine Strommessung in
jeder der drei Motorphasen oder im Zwischenkreis gegen
Kurzschlüsse geschützt. Ein Kurzschluss zwischen zwei
Ausgangsphasen bewirkt einen Überstrom im Wechselrichter. Jedoch wird der Wechselrichter abgeschaltet,
sobald sein Kurzschlussstrom den zulässigen Wert (Alarm16 Abschaltblockierung) überschreitet.
Netzseite
Ein ordnungsgemäß arbeitender Frequenzumrichter
begrenzt die Stromaufnahme vom Netz. Verwenden Sie
versorgungsseitig Sicherungen und/oder Trennschalter als
Schutz für den Fall einer Bauteilstörung im Inneren des
Frequenzumrichters (erster Fehler). Nähere Informationen
finden Sie unter Kapitel 7.8 Sicherungen und Trennschalter.
HINWEIS
Zur Übereinstimmung mit IEC 60364 für CE oder NEC
2009 für UL ist die Verwendung von Sicherungen bzw.
Trennschaltern zwingend erforderlich.
2.5.2 Überspannungsschutz
Vom Motor erzeugte Überspannung
Wenn der Motor als Generator arbeitet, steigt die
Zwischenkreisspannung. Dies geschieht in folgenden
Fällen:
Die Last treibt den Motor an (bei konstanter
•
Ausgangsfrequenz des Frequenzumrichters), d. h.
die Last „erzeugt“ Energie.
Während der Verzögerung (Rampe Ab) ist die
•
Reibung bei hohem Trägheitsmoment niedrig und
die Rampenzeit zu kurz, um die Energie als
Verlustleistung im Frequenzumrichter, Motor oder
in der Anlage abzugeben.
Eine falsche Einstellung beim Schlupfausgleich
•
kann eine höhere Zwischenkreisspannung
hervorrufen.
Gegen-EMK durch PM-Motorbetrieb. Bei Freilauf
•
mit hoher Drehzahl kann die Gegen-EMK des PMMotors möglicherweise die maximale
Spannungstoleranz des Frequenzumrichters
überschreiten und Schäden verursachen. Um
diese Situation zu vermeiden, wird der Wert von
Parameter 4-19 Max. Ausgangsfrequenz
automatisch durch eine auf den Werten
Parameter 1-40 Gegen-EMK bei 1000 UPM,
Parameter 1-25 Motornenndrehzahl und
Parameter 1-39 Motorpolzahl basierende internen
Berechnung begrenzt.
HINWEIS
Statten Sie den Frequenzumrichter zur Vermeidung einer
überhöhten Drehzahl des Motors (z. B. aufgrund eines
übermäßigen Windmühleneffekts oder eines unkontrollierten Wasserdurchflusses) mit einem Bremswiderstand
aus.
Sie können die Überspannung mithilfe einer Bremsfunktion
(Parameter 2-10 Bremsfunktion) oder der Überspannungssteuerung (Parameter 2-17 Überspannungssteuerung)
kontrollieren.
Überspannungssteuerung (OVC)
Die Überspannungssteuerung reduziert die Gefahr einer
Abschaltung des Frequenzumrichters aufgrund einer
Überspannung im Zwischenkreis. Dies wird gewährleistet,
indem die Rampe-Ab-Zeit automatisch verlängert wird.
Sie können die Überspannungssteuerung für PMMotoren (PM VVC+) aktivieren.
2.5.3 Erkennung fehlender Motorphasen
Die Funktion Fehlende Motorphase
(Parameter 4-58 Motorphasen Überwachung) ist werkseitig
aktiviert, um Beschädigungen des Motors im Falle einer
fehlenden Motorphase zu verhindern. Die Werkseinstellung
ist 1.000 ms, für eine schnellere Erkennung kann diese
jedoch geändert werden.
2.5.4 Erkennung der NetzphasenAsymmetrie
Betrieb bei starkem Netzphasenfehler kann die
Lebensdauer des Motors reduzieren. Wenn der Motor bei
nahezu nomineller Last kontinuierlich betrieben wird,
gelten die Bedingungen als schwer. Bei der Werkseinstellung wird der Frequenzumrichter bei einem
Netzphasenfehler (Parameter 14-12 Netzphasen-Unsymmetrie) abgeschaltet.
2.5.5 Schalten am Ausgang
Das Hinzufügen eines Schalters am Ausgang, zwischen
Motor und Frequenzumrichter, ist zulässig. Es können
Fehlermeldungen auftreten. Aktivieren Sie zum Fangen
eines drehenden Motors die Motorfangschaltung.
2.5.6 Überlastschutz
Parameter 4-19 Max. Ausgangsfrequenz begrenzt die
maximale Ausgangsdrehzahl, die der Frequenzumrichter
liefern kann.
ETR
Bei ETR handelt es sich um eine elektronische Funktion, die
anhand interner Messungen ein Bimetallrelais simuliert. Die
Kennlinie wird in Abbildung 2.15 gezeigt.
Spannungsgrenze
Erreicht der Frequenzumrichter ein bestimmtes, fest
programmiertes Spannungsniveaus, schaltet er ab, um die
Transistoren und die Zwischenkreiskondensatoren zu
schützen.
Übertemperatur
Der Frequenzumrichter verfügt über integrierte Temperatursensoren und reagiert aufgrund von fest
programmierten Grenzen sofort auf kritische Werte.
2.5.7 Automatische Leistungsreduzierung
Der Frequenzumrichter prüft beständig, ob die folgenden
Parameter ein kritisches Niveau aufweisen:
Hohe Temperatur an Steuerkarte oder Kühlkörper
•
Hohe Motorbelastung
•
Hohe Zwischenkreisspannung
•
Niedrige Motordrehzahl
•
Als Reaktion auf einen kritischen Wert passt der Frequenzumrichter die Taktfrequenz an. Bei hohen internen
Temperaturen und niedriger Motordrehzahl kann der
Frequenzumrichter ebenfalls den PWM-Schaltmodus auf
SFAVM setzen.
22
Drehmomentgrenze
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor unabhängig
von der Drehzahl vor Überlast. Die Drehmomentgrenze
wird in Parameter 4-16 Momentengrenze motorisch oderParameter 4-17 Momentengrenze generatorisch eingestellt,
und die Verzögerungszeit zwischen DrehmomentgrenzenWarnung und Abschaltung wird in
Parameter 14-25 Drehmom.grenze Verzögerungszeit definiert.
Stromgrenze
Die Stromgrenze wird in Parameter 4-18 Stromgrenze
geregelt.
Drehzahlgrenze
Definieren Sie mithilfe der folgenden Parameter die
unteren und oberen Grenzwerte für den Betriebsdrehzahlbereich:
Parameter 4-11 Min. Drehzahl [UPM].
•
Parameter 4-12 Min. Frequenz [Hz] und
•
Parameter 4-13 Max. Drehzahl [UPM].
Parameter 4-14 Motor Speed High Limit [Hz].
•
Beispielsweise können Sie den Betriebsdrehzahlbereich im
Bereich zwischen 30 und 50/60 Hz definieren.
HINWEIS
Die automatische Leistungsreduzierung erfolgt anders,
wenn Parameter 14-55 Ausgangsfilter auf [2] FesterSinusfilter programmiert ist.
2.5.8 Automatische Energieoptimierung
Die Automatische Energieoptimierung (AEO) gibt dem
Frequenzumrichter vor, die Motorlast kontinuierlich zu
überwachen und die Ausgangsspannung für eine maximale
Effizienz anzupassen. Bei geringer Last wird die Spannung
reduziert, und der Motorstrom wird minimiert. Der Motor
profitiert von:
Gesteigerter Effizienz
•
Reduzierter Motorerwärmung
•
Leiserem Betrieb
•
Sie müssen keine V/Hz-Kurve wählen, da der Frequenzumrichter die Motorspannung automatisch anpasst.
Der Frequenzumrichter erzeugt kurze elektrische Impulse
zur Bildung einer AC-Sinuskurve. Die Taktfrequenz ist die
Rate dieser Impulse. Eine niedrige Taktfrequenz (langsame
Pulsrate) führt zu Störgeräuschen im Motor, weshalb
vorzugsweise eine höhere Taktfrequenz verwendet werden
sollte. Eine hohe Taktfrequenz erzeugt jedoch wiederum
Wärme im Frequenzumrichter, wodurch der verfügbare
Ausgangsstrom zum Motor begrenzt wird.
Ein Motor, der versucht, eine Last zu schnell für den
verfügbaren Strom zu beschleunigen, kann eine
Abschaltung des Frequenzumrichters verursachen. Das
Gleiche gilt für eine zu schnelle Verzögerung. Die Funktion
Auto-Rampe bietet einen Schutz vor solchen Situationen,
indem die Motorrampenrate (Beschleunigung und
Verzögerung) erweitert wird, damit sie dem verfügbaren
Strom entspricht.
2.5.13 Stromgrenzenkreis
Die automatische Taktfrequenzmodulation regelt diese
Zustände automatisch, damit ohne Überhitzen des
Frequenzumrichters die höchste Taktfrequenz zur
Verfügung steht. Durch die geregelten hohen Taktfrequenz
werden die Betriebsgeräusche des Motors bei niedrigen
Drehzahlen leiser, wenn eine Geräuschdämpfung wichtig
ist, und stellt die volle Ausgangsleistung zum Motor zur
Verfügung.
2.5.10 Automatische Leistungsreduzierung
Wenn die Last die Leistungsfähigkeit des Frequenzumrichters im Normalbetrieb überschreitet (aufgrund eines zu
kleinen Frequenzumrichters oder Motors), reduziert die
Stromgrenze die Ausgangsfrequenz, um den Motor zu
verlangsamen und die Last zu reduzieren. Ein einstellbarer
Timer steht zur Verfügung, um den Betrieb bei dieser
Bedingung für maximal 60 s zu begrenzen. Die werkseitig
eingestellte Grenze ist 110 % des Motornennstroms zur
Minimierung von Überstrombelastungen.
wegen erhöhter Taktfrequenz
2.5.14 Ausgleich der Leistungsschwankung
Der Frequenzumrichter ist für den Dauerbetrieb bei Volllast
bei Taktfrequenzen zwischen 3,0 und 4,5 kHz ausgelegt
(dieser Frequenzbereich ist von der Leistungsgröße
abhängig). Überschreitet die Taktfrequenz den maximal
zulässigen Bereich, erzeugt sie eine erhöhte Wärmeabgabe
im Frequenzumrichter, was eine Reduzierung des
Ausgangsstroms erfordert.
Der Frequenzumrichter umfasst eine automatische
Funktion zur lastabhängigen Taktfrequenzregelung. Mit
dieser Funktion kann der Motor von einer der zulässigen
Last entsprechenden, hohen Taktfrequenz profitieren.
2.5.11 Automatische Leistungsreduzierung
bei Übertemperatur
Mit der automatischen Leistungsreduzierung bei Übertemperatur wird verhindert, dass der Frequenzumrichter bei
hoher Temperatur abschaltet. Die internen Temperatursensoren messen die Betriebsbedingungen, um die
Leistungskomponenten vor Überhitzen zu schützen. Der
Frequenzumrichter kann seine Taktfrequenz automatisch
reduzieren, um die Betriebstemperatur innerhalb ihrer
sicheren Grenzwerte zu halten. Nach der Reduzierung der
Taktfrequenz kann der Frequenzumrichter auch Ausgangsfrequenz und -strom um bis zu 30 % reduzieren, um eine
Übertemperatur-Abschaltung zu verhindern.
Der Frequenzumrichter hält den folgenden Netzschwankungen stand:
Transienten
•
Vorübergehenden Netzausfällen
•
Kurzen Spannungsabfällen
•
Überspannungen
•
Der Frequenzumrichter kompensiert Schwankungen in der
Eingangsspannung von ±10 % der Nennspannung
automatisch, um die volle Motornennspannung und den
vollen Drehmoment bereitstellen zu können. Wenn Sie den
automatischen Wiederanlauf ausgewählt haben, läuft der
Frequenzumrichter nach einer Überspannungsabschaltung
automatisch wieder an. Bei aktivierter Motorfangschaltung
synchronisiert der Frequenzumrichter vor dem Start die
Motordrehung.
2.5.15 Softstart des Motors
Der Frequenzumrichter liefert die richtige Strommenge an
den Motor, um Lastträgheit zu überwinden und den Motor
auf die gewünschte Drehzahl zu bringen. Hierdurch wird
vermieden, dass die volle Netzspannung an einem
stehenden oder langsam drehenden Motor angelegt wird,
wodurch ein hoher Strom erzeugt wird und eine starke
Wärmeentwicklung die Folge ist. Diese vorhandene
Softstart-Funktion reduziert die thermische und
mechanische Belastung, führt zu einer längeren Motorlebensdauer und ermöglicht einen geräuschärmeren
Anlagenbetrieb.
Die Nutzung der Resonanzdämpfung kann hochfrequente
Motorresonanzgeräusche unterbinden. Hierbei steht Ihnen
die automatische oder manuelle Frequenzdämpfung zur
Auswahl.
2.5.17 Temperaturgeregelte Lüfter
Sensoren im Frequenzumrichter steuern die internen
Kühllüfter in Abhängigkeit der Gerätetemperatur. Der
Kühllüfter läuft meist nicht bei Betrieb mit niedriger Last,
im Energiesparmodus oder Standby. Dadurch wird der
Geräuschpegel gesenkt, die Effizienz erhöht und die
Nutzungsdauer des Lüfters verlängert.
2.5.18 EMV-Konformität
Elektromagnetische Störungen (EMI) oder Funkfrequenzstörungen (EMV, bei Funkfrequenzen) sind Interferenzen, die
einen Stromkreis durch elektromagnetische Induktion oder
Strahlung von einer externen Quelle beeinträchtigen. Der
Frequenzumrichter ist so konzipiert, dass er die Anforderungen der EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter, IEC
61800-3, sowie die Europäische Norm EN 55011, erfüllt.
Damit der Frequenzumrichter die Emissionswerte der Norm
EN 55011 einhält, müssen Sie das Motorkabel abschirmen
und ordnungsgemäß anschließen. Weitere Informationen
zur EMV-Leistung finden Sie unter Kapitel 3.2.2 EMV-Prüfer-gebnisse (Störaussendung).
Stromversorgung, einschließlich Signaltrennung.
•
IGBT-Ansteuerkarte zur Ansteuerung der IGBTs,
•
Triggertransformatoren und Optokoppler.
Die Ausgangsstrom-Halleffektwandler.
•
2.6 Kundenspezifische
Anwendungsfunktionen
Bei kundenspezifischen Anwendungsfunktionen handelt es
sich um die gängigsten Funktionen, die Sie zur Verbesserung der Systemleistung in den Frequenzumrichter
einprogrammieren können. Sie erfordern einen minimalen
Programmierungs- oder Einrichtungsaufwand. Diese
Funktionen können die Systemauslegung optimieren und
möglicherweise die Integration von redundanten Bauteilen
oder Funktionen vermeiden. Anweisungen zur Aktivierung
dieser Funktionen finden Sie im Programmierhandbuch.
2.6.1 Automatische Motoranpassung
Die automatische Motoranpassung (AMA) ist ein automatisierter Testalgorithmus zur Messung der elektrischen
Motorparameter. Die AMA stellt ein genaues elektronisches
Modell des Motors bereit. Mit dieser Funktion kann der
Frequenzumrichter die Abstimmung mit dem Motor für
optimale Leistung und Effizienz berechnen. Indem Sie das
AMA-Verfahren durchführen, wird außerdem die Energieoptimierungsfunktion des Frequenzumrichters verbessert. Die
AMA wird bei Motorstillstand und ohne die Last vom
Motor abzukoppeln durchgeführt.
22
2.5.19 Strommessung an allen drei
Motorphasen
Die kontinuierliche Messung des Ausgangsstroms zum
Motor an allen 3 Phasen schützt Frequenzumrichter und
Motor vor Kurzschlüssen, Erdschlüssen und Phasenfehlern.
Erdschlüsse am Ausgang werden sofort erkannt. Wenn ein
Motorphasenfehler auftritt, stoppt der Frequenzumrichter
sofort und meldet, welche Phase fehlt.
2.5.20 Galvanische Trennung der
Steuerklemmen
Alle Steuerklemmen und Ausgangsrelaisklemmen sind
galvanisch von der Netzversorgung getrennt. So ist der
Regelkreis vollständig vor dem Eingangsstrom geschützt.
Die Ausgangsrelaisklemmen müssen separat geerdet
werden. Diese Isolierung entspricht den strengen Anforderungen der PELV-Richtlinie (Protective Extra Low Voltage,
Schutzkleinspannung).
Die Komponenten, aus denen die galvanische Trennung
besteht, umfassen:
2.6.2 Thermischer Motorschutz
Für die Bereitstellung des thermischen Motorschutzes gibt
es drei Möglichkeiten:
Mittels direkter Temperaturmessung über den in
•
den Motorwicklungen eingebauten PTC-Sensor,
der mit einem der Analog- oder Digitaleingänge
verbunden ist.
mittels des mechanischen Thermoschalters
•
(Klixon-Schalter) an einem Digitaleingang.
mittels des integrierten elektronischen Thermo-
•
relais (ETR) für Asynchronmotoren.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur, indem
es den Strom, die Frequenz und die Betriebszeit misst. Der
Frequenzumrichter zeigt die thermische Belastung am
Motor in Prozent an und kann bei einem programmierbaren Überlast-Sollwert eine Warnung ausgeben.
Durch die programmierbaren Optionen bei einer Überlast
kann der Frequenzumrichter den Motor stoppen, die
Ausgangsleistung reduzieren oder den Zustand ignorieren.
Sogar bei niedrigen Drehzahlen erfüllt der Frequenzumrichter die Normen der I2t Klasse 20 für elektronische
Motorüberlastung.
Mit dieser Funktion kann der Frequenzumrichter einen
Motor, der aufgrund eines Netzausfalls unkontrolliert läuft,
22
„fangen“. Diese Option ist für Zentrifugen und Lüfter
relevant.
Kinetischer Speicher
Mit dieser Funktion wird sichergestellt, dass der Frequenzumrichter so lange weiterläuft, wie Energie im System
vorhanden ist. Bei kurzen Netzausfällen wird der Betrieb
wiederhergestellt, sobald das Netz wieder verfügbar ist,
ohne dabei die Anwendung anzuhalten oder die Kontrolle
zu verlieren. Sie können mehrere Varianten des kinetischen
Speichers auswählen.
Das Verhalten des Frequenzumrichters bei einem
Netzausfall können Sie in Parameter 14-10 Netzausfall-
Abbildung 2.15 ETR-Eigenschaften
Funktion und Parameter 1-73 Motorfangschaltung
konfigurieren.
Die X-Achse in Abbildung 2.15 zeigt das Verhältnis zwischen
Motorstrom (I
) und Motornennstrom (I
motor
motor, nom
). Die YAchse zeigt die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und
den Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl. Die berechnete
Temperatur kann in Parameter 16-18 Therm. Motorschutz
abgelesen werden.
2.6.3 Netzausfall
Während eines Netzausfalls arbeitet der Frequenzumrichter
weiter, bis die Zwischenkreisspannung unter das minimale
Niveau abfällt. Das minimale Niveau liegt typischerweise
15 % unter der niedrigsten Versorgungsnennspannung. Die
Höhe der Netzspannung vor dem Ausfall und die aktuelle
Motorbelastung bestimmen, wie lange der Frequenzumrichter im Freilauf ausläuft.
Sie können für den Frequenzumrichter
(Parameter 14-10 Netzausfall-Funktion) unterschiedliche
Verhaltensweisen für Netzausfälle konfigurieren:
Für Kompressoren wird der Freilauf empfohlen, da die
Trägheit in den meisten Situationen zu klein für die
Motorfangschaltung ist.
2.6.4 Integrierte PID-Regler
Ihnen stehen 4 integrierte, proportionale, differentiale PIDRegler zur Verfügung, sodass die Notwendigkeit
zusätzlicher Steuergeräte entfällt.
Einer der PID-Regler sorgt für eine konstante Steuerung
von Systemen mit Rückführung, bei denen eine Regelung
von Druck, Durchfluss, Temperatur oder einer anderen
Systemanforderung erforderlich ist. Der Frequenzumrichter
stellt eine eigenständige Steuerung der Motordrehzahl als
Reaktion auf die Istwertsignale von Fernsensoren bereit.
Der Frequenzumrichter kann zwei Istwertsignale von zwei
verschiedenen Geräten verarbeiten. Mit dieser Funktion
können Sie ein System mit unterschiedlichen IstwertAnforderungen steuern. Der Frequenzumrichter ergreift
Steuerungsmaßnahmen, indem er die beiden Signale zur
Optimierung der Systemleistung vergleicht.
Verwenden Sie die 3 zusätzlichen und unabhängigen
Regler zur Regelung anderer prozessrelevanter Betriebsmittel, z. B. Förderpumpen in der Chemie, Ventilreglern
oder zur Belüftung mit verschiedenen Stufen.
2.6.5 Automatischer Wiederanlauf
Sie können den Frequenzumrichter so programmieren, dass
er den Motor nach einer Abschaltung aufgrund eines
leichten Fehlers, wie einem vorübergehenden Leistungsverlust oder einer Schwankung, automatisch neu startet.
Durch diese Funktion entfällt die Notwendigkeit eines
manuellen Resets und der automatisierte Betrieb für
ferngesteuerte Systeme wird verbessert. Die Anzahl der
HINWEIS
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
Neustartversuche und die Dauer zwischen den Versuchen
kann begrenzt sein.
2.6.6 Motorfangschaltung
Die Motorfangschaltung ermöglicht dem Frequenzumrichter die Synchronisierung mit einem drehenden Motor
bis zur vollen Drehzahl. Die Synchronisierung ist
unabhängig von der Laufrichtung des Motors möglich.
Hierdurch können Sie Abschaltungen aufgrund einer
Überstromaufnahme verhindern. Mechanische Belastungen
der Anlage werden minimiert, da beim Start des Frequenzumrichters keine abrupte Änderung der Motordrehzahl
erfolgt.
2.6.7 Volles Drehmoment bei gesenkter
Drehzahl
Der Frequenzumrichter folgt einer variablen V/Hz-Kurve,
damit das volle Motordrehmoment sogar bei gesenkten
Drehzahlen vorhanden ist. Das volle Ausgangsmoment
kann mit der maximalen ausgelegten Betriebsdrehzahl des
Motors übereinstimmen. Dies unterscheidet sich von
Frequenzumrichtern mit variablem Drehmoment und
Frequenzumrichtern mit konstantem Drehmoment.
Frequenzumrichter mit variablem Drehmoment bieten bei
niedrigen Drehzahlen ein reduziertes Motordrehmoment.
Bei Frequenzumrichtern mit konstantem Drehmoment sind
Spannung, Wärme und Motorgeräusche zu hoch, wenn
nicht die volle Drehzahl erreicht wird.
2.6.8 Frequenzausblendung
In bestimmten Anwendungen kann die Anlage Betriebsdrehzahlen aufweisen, die eine mechanische Resonanz
erzeugen. Dies kann zu übermäßiger Geräuschentwicklung
führen und mechanische Komponenten in der Anlage
beschädigen. Der Frequenzumrichter verfügt über 4
programmierbare Ausblendfrequenzbandbreiten. Anhand
dieser kann der Motor Drehzahlen überspringen, die
Resonanzen in der Anlage verursachen.
2.6.10 Vier programmierbare
Parametersätze
Der Frequenzumrichter verfügt über 4 voneinander
unabhängig programmierbare Parametersätze. Über
Externe Anwahl können Sie über Digitaleingänge oder die
serielle Kommunikation zwischen mehreren unabhängig
programmierten Funktionen umschalten. Es werden
unabhängige Konfigurationen verwendet, zum Beispiel zur
Änderung von Sollwerten, für einen Tages-/Nachtbetrieb
bzw. einen Sommer-/Winterbetrieb oder zur Steuerung
mehrerer Motoren. Die Bedieneinheit zeigt die aktive
Konfiguration.
Sie können Konfigurationsdaten zwischen Frequenzumrichtern kopieren, indem Sie die Informationen vom
abnehmbaren LCP herunterladen.
2.6.11 DC-Bremsung
In einigen Anwendungen ist ggf. ein Verzögern des Motors
auf eine niedrige Drehzahl oder das Anhalten des Motors
erforderlich. Die DC-Bremse kann den Motor verzögern,
sodass keine separate Motorbremse erforderlich ist. Sie
können DC-Bremsung bei einer voreingestellten Frequenz
oder beim Empfang eines Signals aktivieren. Die Bremsrate
kann ebenfalls programmiert werden.
2.6.12 Energiesparmodus
Der Energiesparmodus stoppt automatisch den Motor,
wenn der Bedarf für eine festgelegte Zeitspanne niedrig ist.
Wenn sich der Bedarf in der Anlage erhöht, startet der
Frequenzumrichter den Motor neu. Der Energiesparmodus
ermöglicht Energieeinsparungen und reduziert den
Motorverschleiß. Im Gegensatz zu einer fest programmierten Zeitschaltung ist der Frequenzumrichter immer
betriebsbereit und startet, wenn er den gewünschten
Grenzwert für den Aktivierungsbefehl erreicht.
2.6.13 Startfreigabe
22
2.6.9 Motor-Vorheizung
Zum Vorheizen eines Motors in kalten oder feuchten
Umgebungen kann ein kleiner, kontinuierlicher Gleichstrom
am Motor angelegt werden, um diesen vor Kondensation
und einem Kaltstart zu schützen. Diese Methode macht
den Einsatz eines Heizgeräts überflüssig.
Der Frequenzumrichter kann vor dem Starten auf ein
„System bereit“-Fernsignal warten. Ist diese Funktion
aktiviert, bleibt der Frequenzumrichter gestoppt, bis er eine
Startfreigabe erhält. Die Startfreigabe gewährleistet, dass
sich Anlage oder Hilfsgeräte in einem einwandfreien
Zustand befinden, bevor der Frequenzumrichter den Motor
starten kann.
. . .
. . .
Par. 13-11
Comparator Operator
Par. 13-43
Logic Rule Operator 2
Par. 13-51
SL Controller Event
Par. 13-52
SL Controller Action
130BB671.13
Coast
Start timer
Set Do X low
Select set-up 2
. . .
Running
Warning
Torque limit
Digital input X 30/2
. . .
=
TRUE longer than..
. . .
. . .
Par. 13-11
Comparator Operator
=
TRUE longer than.
. . .
. . .
Par. 13-10
Comparator Operand
Par. 13-12
Comparator Value
130BB672.10
. . .
. . .
. . .
. . .
Par. 13-43
Logic Rule Operator 2
Par. 13-41
Logic Rule Operator 1
Par. 13-40
Logic Rule Boolean 1
Par. 13-42
Logic Rule Boolean 2
Par. 13-44
Logic Rule Boolean 3
130BB673.10
Produktübersicht
2.6.14 Smart Logic Control (SLC)
VLT® Refrigeration Drive FC 103
22
Aktionen (siehe Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [x]), die
ausgeführt werden, wenn das zugehörige benutzerdefinierte Ereignis (siehe Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis
[x]) durch die SLC als WAHR ermittelt wird.
Die Bedingung für ein Ereignis kann ein bestimmter Status
sein oder wenn der Ausgang einer Logikregel oder eines
Vergleicher-Funktion WAHR wird. Dies führt zu einer
zugehörigen Aktion, wie in Abbildung 2.16 gezeigt.
Smart Logic Control (SLC) ist eine Folge benutzerdefinierter
Abbildung 2.17 Ausführungsreihenfolge bei einer Programmierung von 4 Ereignissen/Aktionen
Vergleicher
Vergleicher dienen zum Vergleichen von Betriebsvariablen
(z. B. Ausgangsfrequenz, Ausgangsstrom, Analogeingang
usw.) mit festen Sollwerten.
Abbildung 2.18 Vergleicher
Abbildung 2.16 SLC-Ereignis und Aktion
Logikregeln
Es ist möglich, 3 bool'sche Eingänge (WAHR/FALSCH) von
Timern, Vergleichern, Digitaleingängen, Statusbits und
Ereignisse und Aktionen sind jeweils nummeriert und
paarweise verknüpft (Zustände). Wenn also Ereignis [0]
Ereignissen über UND, ODER, NICHT miteinander zu
verknüpfen.
erfüllt ist (d. h. WAHR ist), wird die Aktion [0] ausgeführt.
Danach werden die Bedingungen von Ereignis [1]
ausgewertet, und wenn WAHR, wird Aktion [1] ausgeführt
usw. Es wird jeweils nur ein Ereignis ausgewertet. Ist das
Ereignis FALSCH, wird während des aktuellen Abtastintervalls keine Aktion (im SLC) ausgeführt und es werden
keine anderen Ereignisse ausgewertet. Dies bedeutet, dass
der SLC, wenn er startet, Ereignis [0] (und nur Ereignis [0])
in jedem Abtastintervall auswertet. Nur wenn Ereignis [0]
Abbildung 2.19 Logikregeln
als WAHR bewertet wird, führt der SLC Aktion [0] aus und
beginnt, Ereignis [1] auszuwerten. Sie können 1 bis 20
Ereignisse und Aktionen programmieren.
Wenn das letzte Ereignis/die letzte Aktion durchgeführt
wurde, startet die Sequenz ausgehend von Ereignis [0]/
Die Logikregeln, Timer und Vergleicher stehen auch für
eine Verwendung außerhalb der SLC-Sequenz zur
Verfügung.
Aktion [0] erneut. Abbildung 2.17 zeigt ein Beispiel mit 4
Ereignissen/Aktionen:
Ein Beispiel zum SLC finden Sie in Kapitel 4.3 Anwendungs-
beispiele.
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
2.6.15 Funktion “Safe Torque Off”
Der Frequenzumrichter ist mit der Funktion “Safe Torque
Off (STO)” über Steuerklemme 37 erhältlich. STO schaltet
die Steuerspannung der Leistungshalbleiter in der
Ausgangsstufe des Frequenzumrichters ab. Dies verhindert
die Erzeugung der Spannung, die der Motor zum Drehen
benötigt. Ist Safe Torque Off (Klemme 37) aktiviert, gibt der
Frequenzumrichter einen Alarm aus, schaltet ab und lässt
den Motor im Freilauf zum Stillstand kommen. Zum
Wiederanlauf müssen Sie den Frequenzumrichter manuell
neu starten. Die Funktion Safe Torque Off kann als Not-Aus
für den Frequenzumrichter verwendet werden. Verwenden
Sie im Normalbetrieb, bei dem Sie kein Safe Torque Off
benötigen, die normale Stoppfunktion. Vergewissern Sie
sich bei der Verwendung des automatischen Wiederanlaufs,
dass die Anforderungen nach ISO 12100-2 Absatz 5.3.2.5
erfüllt sind.
Haftungsbedingungen
Der Anwender ist dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass
das Personal, das die Funktion Safe Torque Off installiert
und bedient:
die Sicherheitsvorschriften im Hinblick auf
•
Arbeitsschutz und Unfallverhütung kennt.
gute Kenntnisse über die allgemeinen und Sicher-
•
heitsnormen der jeweiligen Anwendung besitzt.
Folgende Personen zählen zu Anwendern:
Integratoren
•
Bediener
•
Kundendiensttechniker
•
Instandhalter
•
Normen
Zur Verwendung der Funktion Safe Torque Off an Klemme
37 muss der Anwender alle Sicherheitsbestimmungen in
einschlägigen Gesetzen, Vorschriften und Richtlinien
erfüllen. Die optionale Funktion Safe Torque Off erfüllt die
folgenden Normen:
EN 954-1: 1996 Kategorie 3
•
IEC 60204-1: 2005 Kategorie 0 – unkontrollierter
•
Stopp
IEC 61508: 1998 SIL2
•
IEC 61800-5-2: 2007 – STO-Funktion
•
IEC 62061: 2005 SIL CL2
•
ISO 13849-1: 2006 Kategorie 3 PL d
•
ISO 14118: 2000 (EN 1037) – Vermeidung von
•
unerwartetem Anlauf
Die aufgeführten Informationen und Anweisungen reichen
zur sicheren und einwandfreien Verwendung der STOFunktion nicht aus. Vollständige Informationen finden Sie
®
im VLT
-Produkthandbuch zur Funktion Safe Torque Off.
Schutzmaßnahmen
Qualifiziertes Fachpersonal muss sicherheitstech-
•
nische Anlagen installieren und in Betrieb
nehmen.
Installieren Sie die Einheit in einem Gehäuse der
•
Schutzart IP54 oder in einer entsprechenden
Umgebung. Bei speziellen Anwendungen ist eine
höhere Schutzart erforderlich.
Schützen Sie das Kabel zwischen Klemme 37 und
•
der externen Sicherheitsvorrichtung gemäß ISO
13849-2 Tabelle D.4 gegen Kurzschluss.
Wenn externe Kräfte auf die Motorachse wirken
•
(z. B. hängende Lasten), sind zur Vermeidung
potenzieller Gefahren zusätzliche Maßnahmen (z.
B. eine sichere Haltebremse) erforderlich.
2.7 Fehler-, Warn- und Alarmfunktionen
Der Frequenzumrichter überwacht zahlreiche Aspekte des
Anlagenbetriebs, einschließlich Netzbedingungen,
Motorlast und -leistung sowie Umrichterstatus. Ein Alarm
oder eine Warnung deutet nicht notwendigerweise auf ein
Problem innerhalb des Frequenzumrichters hin. Es kann
sich um eine Bedingung außerhalb des Frequenzumrichters
handeln, die zur Bestimmung von Leistungsgrenzen
überwacht wird. Der Frequenzumrichter verfügt über
verschiedene vorprogrammierte Fehler-, Warn- und
Alarmreaktionen. Wählen Sie zusätzliche Alarm- und
Warnfunktionen zur Steigerung oder Änderung der System-
leistung.
In diesem Abschnitt werden die gängigen Alarm- und
Warnfunktionen beschrieben. Durch ein Verständnis der
Verfügbarkeit dieser Funktionen kann die Systemauslegung
optimiert und möglicherweise die Integration von
redundanten Bauteilen oder Funktionen vermieden
werden.
2.7.1 Betrieb bei Übertemperatur
Standardmäßig gibt der Frequenzumrichter bei Übertem-
peratur einen Alarm aus und schaltet ab. Wenn Sie
Automatische Reduzierung und Warnung auswählen, warnt
der Frequenzumrichter vor dem Zustand, setzt seinen
Betrieb jedoch fort und versucht zunächst, durch eine
Reduzierung der Taktfrequenz abzukühlen. Falls
erforderlich, reduziert er dann noch die Ausgangsfrequenz.
Die automatische Reduzierung ersetzt nicht die Benutze-
reinstellungen für die Leistungsreduzierung wegen
erhöhter Umgebungstemperatur (siehe
Kapitel 5.4 Leistungsreduzierung wegen erhöhter Umgebungs-
Bei Regelung ohne Rückführung bestimmt das Sollwertsignal direkt die Drehzahl des Frequenzumrichters. Auf
dem Display wird eine blinkende Warnung “Sollwert zu
hoch/zu niedrig” angezeigt, wenn der programmierte
Höchst- oder Mindestwert erreicht wird.
2.7.3 Warnung Istwert hoch und niedrig
Bei Regelung mit Rückführung werden die ausgewählten
hohen und niedrigen Istwerte vom Frequenzumrichter
überwacht. Das Display zeigt ggf. eine blinkende
Warnung “hoch/niedrig” an. Der Frequenzumrichter kann
die Istwertsignale auch bei Regelung ohne Rückführung
überwachen. Die Signale beeinträchtigen nicht den Betrieb
des Frequenzumrichters bei Regelung ohne Rückführung,
jedoch können sie bei der Zustandsanzeige der Anlage
(lokal oder per serieller Schnittstelle) hilfreich sein. Der
Frequenzumrichter arbeitet mit 39 verschiedenen Maßeinheiten.
2.7.4 Phasenasymmetrie oder Phasenfehler
einem Start eine Warnung “niedrige Frequenz” an, bevor es
die Betriebsfrequenz erreicht hat.
2.7.7 Warnung Strom hoch
Diese Funktion ähnelt der Warnung Frequenz hoch, mit der
Ausnahme, dass eine hohe Stromeinstellung zur Anzeige
einer Warnung und zum Zuschalten zusätzlicher Betriebs-
mittel verwendet wird. Die Funktion ist bei einem Stopp
oder Start nicht aktiv, bis der Frequenzumrichter den
eingestellten Betriebsstrom erreicht hat.
2.7.8 Warnung Strom niedrig
Diese Funktion ähnelt der Warnung niedrige Frequenz
davon, dass eine niedrige Stromeinstellung zur Anzeige
einer Warnung und zum Abschalten von Betriebsmitteln
verwendet wird. Die Funktion ist bei einem Stopp oder
Start nicht aktiv, bis der Frequenzumrichter den
eingestellten Betriebsstrom erreicht hat.
2.7.9 Warnung “Keine Last/Riemenbruch”
Ein zu hoher Rippel-Strom im DC-Bus ist ein Hinweis
darauf, dass eine Netzphasenasymmetrie oder ein Phasenfehler vorhanden ist. Wenn eine Phase zum
Frequenzumrichter fehlt, ist die standardmäßige Aktion die
Anzeige eines Alarms und die Abschaltung des Geräts zum
Schutz der Zwischenkreiskondensatoren. Weitere Optionen
sind die Anzeige einer Warnung und die Reduzierung des
Ausgangsstroms auf 30 % des Gesamtstroms oder die
Anzeige einer Warnung und die Fortsetzung des Normalbetriebs. Der Betrieb eines an eine asymmetrische Leitung
angeschlossenen Geräts kann u. U. von Vorteil sein, bis die
Asymmetrie korrigiert wird.
2.7.5 Warnung Frequenz hoch
Beim Zuschalten zusätzlicher Betriebsmittel wie
Kompressoren oder Kühllüftern kann der Frequenzumrichter vor hoher Motordrehzahl warnen. Sie können eine
spezifische hohe Frequenzeinstellung im Frequenzumrichter programmieren. Wenn der Ausgang die
vorgegebene Warnfrequenz überschreitet, zeigt das Gerät
eine Wrnung vor zu hoher Frequenz an. Ein Digitalausgang
vom Frequenzumrichter kann das Zuschalten externer
Geräte anzeigen.
2.7.6 Warnung Frequenz niedrig
Diese Funktion kann zur Überwachung einer lastfreien
Bedingung verwendet werden, z. B. bei einem Keilriemen.
Nachdem Sie für den Fall eines Lastverlusts eine Grenze
für “niedriger Strom” im Frequenzumrichter gespeichert
haben, können Sie den Frequenzumrichter für die Anzeige
eines Alarms und einer Abschaltung oder für die
Fortsetzung des Betriebs mit Anzeige einer Warnung
programmieren.
2.7.10 Verlust der seriellen Schnittstelle
Der Frequenzumrichter kann einen Verlust der seriellen
Kommunikation erkennen. Sie können eine Zeitverzö-
gerung von bis zu 99 s wählen, um eine Antwort aufgrund
von Unterbrechungen am seriellen Kommunikationsbus zu
vermeiden. Wird die Verzögerung überschritten hat das
Gerät die folgenden Optionen:
Beibehaltung der letzten Drehzahl.
•
Wechseln zur Maximaldrehzahl.
•
Wechseln zu einer voreingestellten Drehzahl.
•
Stoppen und Anzeigen einer Warnung.
•
Benutzerschnittstellen und
2.8
Programmierung
Beim Abschalten von Betriebsmitteln kann der Frequenzumrichter vor niedriger Motordrehzahl warnen. Sie
können für Warnungen und zum Abschalten externer
Betriebsmittel eine spezifische niedrige Frequenzeinstellung
wählen. Das Gerät zeigt weder bei einem Stopp noch bei
Der Frequenzumrichter verwendet Parameter zur Programmierung seiner Anwendungsfunktionen. Die Parameter
bieten die Beschreibung einer Funktion und ein
Optionsmenü, aus dem eine Auswahl getroffen oder über
das numerische Werte eingegeben werden können. Ein
130BP066.10
1107 UPM
0 - ** Betrieb/Display
1 - ** Motor/Last
2 - ** Bremsfunktionen
3 - ** Sollwert/Rampen
3,84 A1 (1)
Hauptmenü
Auto
on
Reset
Hand
on
Off
Status
Quick
Menu
Main
Menu
Alarm
Log
Back
Cancel
Info
OK
Status
1(1)
1234rpm10,4A43,5Hz
Run OK
43,5Hz
On
Alarm
Warn.
130BB465.10
a
b
c
d
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
Beispiel für ein Programmiermenü ist in Abbildung 2.20
2.8.1 LCP Bedieneinheit
abgebildet.
Das Local Control Panel (LCP) ist eine grafische Bedieneinheit mit Display an der Vorderseite des Geräts, die als
22
Benutzerschnittstelle mit Bedientasten Statusmeldungen,
Warnungen und Alarme, Programmierungsparameter und
vieles mehr anzeigt. Ein numerisches Bedienteil mit
begrenzten Anzeigeoptionen steht ebenfalls zur Verfügung.
Abbildung 2.21 zeigt das LCP.
Abbildung 2.20 Beispiel – Programmiermenü
Lokale Benutzerschnittstelle
Zur lokalen Programmierung können Sie auf die Parameter
zugreifen, indem Sie auf dem LCP entweder auf [Quick
Menu] oder [Main Menu] drücken.
Das Quick-Menü ist für die erste Inbetriebnahme und
Motorauswahl bestimmt. Das Hauptmenü greift auf alle
Parameter zu und ermöglicht die Programmierung für
erweiterte Anwendungen.
Fern-Benutzerschnittstelle
Zur Fernprogrammierung stellt Danfoss ein Softwareprogramm zur Verfügung, mit dem Sie Progamme und
Konfigurationen entwickeln, speichern und übertragen
können. Mit Hilfe der MCT 10 Konfigurationssoftware
können Sie einen PC an den Frequenzumrichter
anschließen und den Frequenzumrichter online programmieren, anstatt das LCP zu benutzen. Zudem können Sie
die gesamte Programmierung offline vornehmen und dann
einfach in den Frequenzumrichter übertragen. Alternativ
können Sie das gesamte Frequenzumrichterprofil zur
Sicherung oder Analyse auf den PC übertragen. Zum
Anschluss des Frequenzumrichters an den PC stehen ein
USB-Anschluss oder die RS485-Schnittstelle bereit.
MCT 10 Konfigurationssoftware kann kostenlos heruntergeladen werden unter www.VLT-software.com. Sie ist
ebenfalls auf CD erhältlich (Teilenummer 130B1000). Eine
Bedienungsanleitung enthält genaue Anweisungen. Siehe
auch Kapitel 2.8.2 PC-Software.
Programmieren der Steuerklemmen
Jede Steuerklemme hat vorgegebene Funktionen,
•
die sie ausführen kann.
•
Mit der Klemme verknüpfte Parameter aktivieren
die jeweilige Funktion.
Für eine einwandfreie Funktion des Frequenzum-
•
richters müssen Sie die Steuerklemmen:
-korrekt verdrahten.
-für die gewünschte Funktion program-
mieren.
Abbildung 2.21 LCP Bedieneinheit
2.8.2 PC-Software
Der PC kann über ein Standard-USB-Kabel (Host/Gerät)
oder über die RS485-Schnittstelle angeschlossen werden.
USB ist eine serielle Schnittstelle, die 4 abgeschirmte
Signalleitungen mit geerdetem Stecker verwendet, die an
die Abschirmung des USB-Anschlusses am PC
angeschlossen sind. Wenn der PC per USB-Kabel an den
Frequenzumrichter angeschlossen wird, besteht die Gefahr
einer Beschädigung des USB-Hostcontrollers des PCs. Alle
130BT308.10
Produktübersicht
VLT® Refrigeration Drive FC 103
Standard-PCs werden ohne galvanische Trennung an der
USB-Schnittstelle hergestellt.
Jede Differenz des Erdungspotentials, die sich daraus
22
ergibt, dass Sie die im Produkthandbuch beschriebenen
Empfehlungen nicht einhalten, kann zu einer Beschädigung des USB-Hostcontrollers durch die Abschirmung
des USB-Kabels führen.
Verwenden Sie beim Anschließen des PC an einen
Frequenzumrichter per USB-Kabel einen USB-Isolator mir
galvanischer Trennung, um den USB-Hostcontroller des PC
vor Erdpotentialdifferenzen zu schützen.
Verwenden Sie kein PC-Leistungskabel mit geerdetem
Stecker, wenn der PC per USB-Kabel an den Frequenzumrichter angeschlossen ist. Dies verringert die
Potentialdifferenz bezüglich Erde, beseitigt aber aufgrund
der Erdung und Abschirmung, die an der USB-Schnittstelle
des PC angeschlossen sind, nicht alle Potentialdifferenzen.
4.Wählen Sie Kopieren.
5.Wählen Sie die Auswahl Projekt.
6.Wählen Sie Einfügen.
7.Wählen Sie Speichern unter.
Alle Parameter sind nun gespeichert.
Beispiel 2: Datenübertragung vom PC zum Frequenzumrichter über MCT 10 Konfigurationssoftware
1.Schließen Sie über den USB-Anschluss oder die
RS485-Schnittstelle einen PC an das Gerät an.
2.Öffnen Sie MCT 10 Konfigurationssoftware.
3.Wählen Sie Öffnen – alle gespeicherten Dateien
werden angezeigt.
4.Öffnen Sie die gewünschte Datei.
5.Wählen Sie Zum Frequenzumrichter schreiben.
Alle Parameter werden nun in den Frequenzumrichter
übertragen.
Für die MCT 10 Konfigurationssoftware ist ein gesondertes
Handbuch erhältlich. Software und Handbuch sind als
Download erhältlich über www.danfoss.com/BusinessAreas/DrivesSolutions/Softwaredownload/.
Abbildung 2.22 USB-Anschluss
2.8.2.1 MCT 10 Konfigurationssoftware
Die MCT 10 Konfigurationssoftware ist für die
Inbetriebnahme und Wartung des Frequenzumrichters
entwickelt, einschließlich geführter Programmierung des
Kaskadenreglers, Echtzeituhr, Smart Logic Controller und
vorbeugender Wartung.
Diese Software ermöglicht eine einfache Kontrolle über
Details ebenso wie eine allgemeine Übersicht über
Anlagen, gleichgültig ob groß oder klein. Die Software
können Sie für alle Frequenzumrichterserien, VLT
Advanced Active Filter AAF 006 und VLT®-Softstarter
verwendet.
Beispiel 1: Datenspeicherung im PC über MCT 10
Konfigurationssoftware
1.Schließen Sie über den USB-Anschluss oder die
RS485-Schnittstelle einen PC an das Gerät an.
2.Öffnen Sie MCT 10 Konfigurationssoftware.
3.Wählen Sie den USB-Anschluss oder die RS485Schnittstelle aus.
®
2.8.2.2
VLT® Harmonics Calculation
Software MCT 31
Die MCT 31 Software zur Oberschwingungsberechnung
hilft beim Einschätzen der Oberschwingungsbelastung in
einer bestimmten Anwendung. Mit der Software können
Sie sowohl die Oberschwingungsverzerrung von DanfossFrequenzumrichtern als auch von Frequenzumrichtern
anderer Herstellern als Danfoss mit zusätzlichen Geräten
zur Oberschwingungsreduzierung berechnen, wie z. B.
Danfoss VLT® Advanced Harmonic Filters AHF 005/AHF 010
und 12- oder 18-Puls-Gleichrichter.
MCT 31 steht auch zum Download zur Verfügung unter
HCS ist eine erweiterte Version des Harmonic Calculation
Tool. Die errechneten Ergebnisse werden mit den
entsprechenden Normwerten verglichen und können
anschließend gedruckt werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.danfoss-
Danfoss-Frequenzumrichtermodelle bis 90 kW sind
wartungsfrei. Frequenzumrichter mit hoher Leistung (mit
Nennleistungen von 110 kW oder höher) verfügen über
integrierte Filtermatten, die der Betreiber je nach Staubund Verschmutzungsbelastung regelmäßig reinigen muss.
Die Wartungsintervalle für die Kühllüfter (ca. 3 Jahre) und
die Kondensatoren (ca. 5 Jahre) werden für die meisten
Umgebungen empfohlen.
2.9.1 Lagerung
Wie alle elektronischen Betriebsmittel müssen Frequenzumrichter an einem trockenen Ort gelagert werden. Während
der Lagerung ist ein regelmäßiges Formieren (Laden der
Kondensatoren) nicht erforderlich.
Es wird empfohlen, das Gerät bis zur Installation
verschlossen in der Verpackung zu belassen.
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Aspekten, die bei
der Integration des Frequenzumrichters in eine Systemaus-
33
legung zu berücksichtigen sind. Das Kapitel ist in diese
Abschnitte unterteilt:
Kapitel 3.1 Betriebsbedingungen
•
Umgebungsbedingungen für den Betrieb für den
Frequenzumrichter einschließlich:
-Umgebung
-Gehäuse
-Temperatur
-Leistungsreduzierung
-Weitere Aspekte
Kapitel 3.2 EMV, Schutz vor Oberschwingungen und
•
Erdableitstrom
Eingang (Rückspeisung) vom Frequenzumrichter
in das Stromnetz, einschließlich:
-Leistung
-Oberschwingungen
-Überwachung
-Weitere Aspekte
Kapitel 3.4 Netzintegration
•
Netzseitiger Eingang in den Frequenzumrichter
einschließlich:
-Leistung
-Oberschwingungen
-Überwachung
-Verkabelung
-Sicherungen
-Weitere Aspekte
Kapitel 3.5 Motoreinbau
•
Ausgang vom Frequenzumrichter zum Motor
einschließlich:
-Motortypen
-Belastung
-Überwachung
-Verkabelung
-Weitere Aspekte
Kapitel 3.6 Zusätzliche Ein- und Ausgänge,
•
Kapitel 3.7 Planung
Integration von Frequenzumrichterein- und ausgang für ein optimales Systemdesign
einschließlich:
Durch eine umfassende Systemplanung erkennen Sie
potentielle Problembereiche bereits im Voraus, sodass Sie
eine möglichst effektive Kombination aus Umrichterlösungen implementiern können. Die folgenden
Informationen dienen als Richtlinien zur Planung und
Spezifizierung eines Motorregelsystems mit Frequenzumrichtern.
Die Einsatzsatzmöglichkeiten umfassen eine Reihe von
Designkonzepten, angefangen mit der einfachen
Motordrehzahlregelung bis hin zu einem voll integrierten
Automationssystem mit beispielsweise:
•
•
•
•
Ein vollständiges Designkonzept enthält detaillierte Spezifikationen zu Anforderungen und Anwendungsbereich.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Siehe Kapitel 3.10 Checkliste zur Auslegung der Anlage für
praktische Hinweise zu Auswahl und Auslegung.
Durch ein Verständnis für die Funktionen und Strategieoptionen können Sie die Systemauslegung optimieren und
ggf. die Integration redundanter Komponenten oder
Funktionen vermeiden.
-Anpassung von Frequenzumrichter/
Motor
-Systemmerkmale
-Weitere Aspekte
Istwertverarbeitung
Berichtsfunktionen zur Betriebsbereitschaft
Automatisierten Fehlerreaktionen
Fernprogrammierung
Frequenzumrichtertypen
Motoren
Netzanforderungen
Regelungsstruktur und Programmierung
Serielle Kommunikation
Gerätegröße, Form, Gewicht
Anforderungen an die Leistungs- und Steuerleitungen; Typ und Länge
Obwohl der Frequenzumrichter bei hoher Feuchtigkeit (bis
95 % relativer Feuchte) ordnungsgemäß betrieben werden
kann, müssen Sie Kondensation möglichst vermeiden.
Insbesondere besteht die Gefahr von Kondensation, wenn
der Frequenzumrichter kälter als feuchte Umgebungsluft
ist. Luftfeuchtigkeit kann auch an den elektronischen
Komponenten kondensieren und Kurzschlüsse verursachen.
Kondensation tritt an stromlosen Geräten auf. Wenn
aufgrund der Umgebungsbedingungen Kondensation
möglich ist, sollten Sie die Installation einer Schaltschrankheizung vorsehen. Vermeiden Sie eine Installation in
Bereichen, in denen Frost auftritt.
3.1.3.1 Ventilatoren
Die Höchsttemperatur der Luft, die in den Schalt-
•
schrank eintritt, darf niemals 40 °C [104 °F]
überschreiten.
Die tägliche/nächtliche Durchschnittstemperatur
•
darf 35 °C [95 °F] nicht überschreiten.
Befestigen Sie das Gerät so, dass die
•
ungehinderte Luftzirkulation durch die Kühlrippen
gewährleistet ist. Siehe Kapitel 3.7.1 Abstand für
korrekte Montageabstände.
Halten Sie die Mindestanforderungen für den
•
vorderen und hinteren Abstand zur Luftzirkulation
für die Kühlung ein. Siehe das Produkthandbuch
für die ordnungsgemäßen Installationsanforderungen.
33
Alternativ kann die Gefahr von Kondensation durch den
Standby-Betrieb des Frequenzumrichters (Gerät am Netz
angeschlossen) reduziert werden. Stellen Sie sicher, dass
der Leistungsverlust ausreichend ist, damit die Platinen des
Frequenzumrichters frei von Feuchtigkeit bleibt.
3.1.2 Temperatur
Für alle Frequenzumrichter sind Ober- und Untergrenzen
für die Umgebungstemperatur festgelegt. Durch die
Vermeidung extremer Umgebungstemperaturen wird die
Lebensdauer der Betriebsmittel verlängert und die
allgemeine Anlagenzuverlässigkeit optimiert. Befolgen Sie
die Empfehlungen für die maximale Leistung und die
Langlebigkeit der Geräte.
Frequenzumrichter können zwar bei
•
Temperaturen bis -10 °C eingesetzt werden,
jedoch ist ein einwandfreier Betrieb bei Nennlast
nur bei Temperaturen von 0 °C und höher
gewährleistet.
Überschreiten Sie nicht die Temperatur-
•
Höchstwerte.
Die Lebensdauer der elektronischen
•
Komponenten reduziert sich je 10 °C im Betrieb
über der Auslegungstemperatur um 50 %.
Auch Geräte der Schutzarten IP54, IP55 oder IP66
•
müssen den festgelegten Umgebungstemperaturbereichen entsprechen.
Eine zusätzliche Klimatisierung des Schaltschranks
•
oder des Installationsorts ist ggf. notwendig.
3.1.3 Kühlung
Frequenzumrichter geben Energie in Form von Wärme ab.
Für eine effektive Kühlung der Geräte müssen die
folgenden Empfehlungen berücksichtigt werden.
Der Frequenzumrichter verfügt für eine optimale Kühlung
über integrierte Lüfter. Der Hauptlüfter führt den Luftstrom
an den Kühlrippen des Kühlkörpers entlang und gewährleistet so eine Kühlung der Luft im Innnenraum des Geräts.
Bei einigen Leistungsgrößen befindet sich ein kleiner
Sekundärlüfter in der Nähe der Steuerkarte, damit die
Innenluft zur Vermeidung lokaler Überhitzung zirkuliert
wird.
Die Innentemperatur des Frequenzumrichters ist die
Führungsgröße für den Hauptlüfter. Die Drehzahl erhöht
sich zusammen mit der Temperatur schrittweise, was
Geräusche und Energieverbrauch bei niedrigen Innentemperaturen reduziert. Bei Bedarf ist dennoch eine maximale
Kühlung gewährleistet. Sie können die Lüftersteuerung
über Parameter 14-52 Lüftersteuerung an jede beliebige
Anwendung anpassen, auch zum Schutz vor negativen
Effekten der Kühlung bei sehr kaltem Klima. Bei einer
Übertemperatur im Frequenzumrichter reduziert die
interne Steuerung Taktfrequenz und Schaltmuster. Siehe
Kapitel 5.1 Leistungsreduzierung für weitere Informationen.
3.1.3.2 Berechnung der erforderlichen
Luftzirkulation zur Kühlung des
Frequenzumrichters
Die erforderliche Luftzirkulation zur Kühlung eines
Frequenzumrichters bzw. mehrerer Frequenzumrichter in
einem Schaltschrank kann wie folgt berechnet werden:
1.Bestimmen Sie die Verlustleistung bei maximaler
Ausgangsleistung aller Frequenzumrichter anhand
der Datentabellen in Kapitel 7 Technische Daten.
2.Addieren Sie die Verlustleistungswerte aller
Frequenzumrichter, die gleichzeitig in Betrieb sein
können. Die sich ergebende Summe ist die zu
übertragende Wärme Q. Multiplizieren Sie das
Ergebnis mit dem Faktor f, entnommen aus
Tabelle 3.1. Zum Beispiel f = 3,1 m3 x kWh bei NN.
3.Bestimmen Sie die höchste Temperatur der in den
Schaltschrank einströmenden Luft. Subtrahieren
Sie diese Temperatur von der erforderlichen
Temperatur im Schaltschrank, zum Beispiel 45 °C
(113 °F).
33
4.Dividieren Sie die Summe aus Schritt 2 durch die
Summe aus Schritt 3.
Die Berechnung wird durch die folgende Formel
ausgedrückt:
f xQ
V =
Ti − T A
wobei
V = Luftstrom in m3/h
f = Faktor in m3 x kWh
Q = zu übertragende Wärme in W
Ti = Temperatur im Schaltschrank in °C
TA = Umgebungstemperatur in °C
f = cp x ρ (spezifische Luftwärme x Luftdichte)
HINWEIS
Spezifische Luftwärme (cp) und Luftdichte (ρ) sind keine
Konstanten, sondern sind abhängig von Temperatur,
Feuchte und atmosphärischem Druck. Daher sind sie von
der Höhenlage über NN abhängig.
Tabelle 3.1 zeigt typische Werte des Faktors f, berechnet für
verschiedene Höhenlagen.
Tabelle 3.1 Faktor f, berechnet für verschiedene Höhenlagen
Beispiel
Welcher Luftstrom ist zur Kühlung von 2 gleichzeitig
betriebenen Frequenzumrichtern (Wärmeverluste 295 W
und 1430 W) erforderlich, die in einem Schaltschrank mit
einer Umgebungstemperatur von max. 37 °C installiert
sind?
Bestimmte Luftwärme
cp
Die Summe der Wärmeverluste beider Frequen-
•
zumrichter beträgt 1725 W.
Multipliziert man 1725 W mit 3,3 m3 x kWh,
•
erhält man das Ergebnis 5693 m x K/h.
Subtrahiert man 37 °C von 45 °C, erhält man das
•
Ergebnis 8 °C (=8 K).
Dividiert man 5693 m x K/h durch 8 K, erhält man
•
das Ergebnis: 711,6 m3h.
LuftdichteρFaktor
f
[kg/m3][m3⋅kWh]
Wenn Sie den Luftstrom in der Einheit CFM benötigen,
rechnen Sie wie folgt um: 1 m3/h = 0,589 CFM.
Für das obige Beispiel ergibt sich: 711,6 m3/h = 418,85
CFM.
3.1.4 Vom Motor erzeugte Überspannung
Die Gleichspannung im Zwischenkreis (DC-Bus) erhöht sich
beim generatorischen Betrieb des Motors. Dies kann auf
zwei Arten auftreten:
Die Last treibt den Motor an, wenn der Frequen-
•
zumrichter bei konstanter Ausgangsfrequenz
betrieben wird. Dies wird allgemein als
durchziehende Last bezeichnet.
Wenn die Trägheit der Last bei der Verzögerung
•
hoch ist und die Verzögerungszeit des Frequenzumrichters auf einen kurzen Wert eingestellt ist.
Der Frequenzumrichter kann keine Energie in den Eingang
zurückspeisen. Daher begrenzt er die vom Motor
aufgenommene Energie, wenn die automatische Rampe
aktiviert ist. Falls die Überspannung während der
Verzögerung auftritt, versucht der Frequenzumrichter dies
durch automatische Verlängerung der Rampe-Ab Zeit zu
kompensieren. Ist diese Maßnahme nicht erfolgreich oder
treibt die Last den Motor bei Betrieb mit konstanter
Frequenz an, schaltet der Umrichter ab und zeigt einen
Fehler an, wenn ein kritischer Zwischenkreisspannungspegel erreicht ist.
3.1.5 Störgeräusche
Störgeräusche von Frequenzumrichtern haben 3 Ursachen:
Zwischenkreisdrosseln
•
EMV-Filterdrossel
•
Interne Lüfter
•
Siehe Tabelle 7.40 für Spezifikationen zu den Störgeräuschen.
3.1.6 Vibrationen und Erschütterungen
Der Frequenzumrichter wurde gemäß den Normen IEC
68-2-6/34/35 und 36 geprüft. Im Rahmen dieser Prüfverfahren wird das Gerät im Bereich von 18 bis 1000 Hz in 3
Richtungen für eine Dauer von 2 Stunden g-Kräften von
0,7 unterzogen. Alle Danfoss-Frequenzumrichter erfüllen
die bei diesen Bedingungen gegebenen Anforderungen,
wenn das Gerät an der Wand oder auf dem Boden
montiert ist und der Schaltschrank, in dem das Gerät
montiert ist, an der Wand oder mit dem Boden verschraubt
ist.
Aggressive Gase wie Schwefelwasserstoff, Chlor oder
Ammoniak können die elektrischen und mechanischen
Komponenten des Frequenzumrichters beschädigen. Eine
Kontamination der Kühlluft kann zudem zu einer allmählichen Zersetzung von Leiterbahnen auf Platinen sowie
Türdichtungen führen. Aggressive Stoffe finden sich häufig
in Kläranlagen oder Schwimmbecken. Ein eindeutiges
Anzeichen für eine aggressive Atmosphäre ist korrodiertes
Kupfer.
In aggressiven Atmosphären werden nur bestimmte
Schutzarten sowie schutzbeschichtete Platinen empfohlen.
Siehe Tabelle 3.2 für Anforderung der Schutzbeschichtung.
HINWEIS
Der Frequenzumrichter ist standardmäßig mit Leiterkarten ausgestattet, die eine Schutzbeschichtungen der
Klasse 3C2 aufweisen. Auf Anfrage sind auch Beschichtungen der Klasse 3C3 erhältlich.
Tabelle 3.2 Spezifikationen der Schutzbeschichtungsklassen
1) Die Höchstwerte sind transiente Spitzenwerte, die maximal 30
Minuten pro Tag erreicht werden dürfen.
mg/m
mg/m
mg/m
mg/m
mg/m
mg/m
mg/m
mg/m
3
3
3
3
3
3
3
3
3.1.7.2 Staubbelastung
Häufig kann die Installation von Frequenzumrichtern in
Umgebungen mit hoher Staubbelastung nicht vermieden
werden. Staub beeinträchtigt wand- oder rahmenmontierte
Geräte mit der Schutzart IP55 oder IP66 sowie schrankmontierte Geräte der Schutzart IP21 oder IP20.
Berücksichtigen Sie die 3 in diesem Abschnitt beschrieben
Aspekte, wenn Sie Frequenzumrichter in solchen
Umgebungen installieren.
Mittel-
Maximal-
wert
wert
1)
0,10,31,05,010
0,01 0,10,53,010
0,01 0,10,030,31,0
0,01 0,10,51,05,0
0,003 0,010,030,13,0
0,31,03,01035
0,01 0,050,10,10,3
0,10,51,03,09,0
Mittelwert
Maximalwert
1)
Reduzierte Kühlung
Staub führt zu Ablagerungen auf der Geräteoberfläche und
im Inneren des Geräts auf den Leiterkarten und den
elektronischen Komponenten. Diese Ablagerungen wirken
wie isolierende Schichten und hindern die Wärmeableitung
in die Umgebungsluft, wodurch die Kühlkapazität reduziert
wird. Die Komponenten erwärmen sich, was zu einem
schnelleren Verschleiß der elektronischen Komponenten
führt und die Lebensdauer des Geräts reduziert. Staubablagerungen auf dem Kühlkörper an der Rückseite des Geräts
reduzieren ebenfalls die Lebensdauer des Geräts.
Kühllüfter
Die Luftzirkulation zur Kühlung des Geräts generieren
Kühllüfter, die sich in der Regel an der Rückseite des Geräts
befinden. Die Lüfterrotoren verfügen über kleine Lager, in
die Staub eindringen und abrasiv wirken kann. Staub in
den Lagern führt zu Beschädigungen der Lager und zu
einem Ausfall der Lüfter.
Filter
Frequenzumrichter mit hoher Leistung verfügen über
Kühllüfter, die heiße Luft aus dem Geräteinneren herausführen. Ab einer bestimmten Größe verfügen diese Lüfter
über Filtermatten. Diese Filter können in staubbelasteten
Umgebungen schnell verstopfen. Unter diesen
Bedingungen sind vorbeugende Maßnahmen erforderlich.
Regelmäßige Wartung
Unter den oben beschriebenen Bedingungen wird
empfohlen, dass Sie den Frequenzumrichter im Rahmen
der regelmäßigen Wartung reinigen. Beseitigen Sie
jeglichen Staub vom Kühlkörper und von den Lüftern und
reinigen Sie die Filtermatten.
3.1.8 Definitionen der IP-Schutzarten
Erste
Kennziffer
Schutz gegen das
Eindringen von
Fremdkörpern
0 (nicht geschützt)(nicht geschützt)
1
≥50 mm Durchmesser
2 12,5 mm DurchmesserFinger
3 2,5 mm DurchmesserWerkzeug
4
≥1,0 mm Durchmesser
5 Staubgeschützt Draht
6 StaubdichtDraht
Schutz gegen
Eindringen von Wasser
mit schädlicher
Auswirkung
Schutz gegen den
Zugang zu gefährlichen Bauteilen
Danfoss-Frequenzumrichter sind mit 3 verschiedenen
Schutzarten erhältlich:
IP00 oder IP20 zur Installation im Schaltschrank.
•
IP54 oder IP55 zur lokalen Montage.
•
IP66 für kritische Umgebungsbedingungen, zum
•
Beispiel extrem hohe (Luft-) Feuchtigkeit oder
hohe Konzentrationen von Staub oder
aggressiven Gasen.
3.1.9 Funkstörungen
In der Praxis ist das Hauptziel, Anlagen zu errichten, die
ohne Hochfrequenzstörungen zwischen den Komponenten
stabil arbeiten. Um einen hohen Grad an Störfestigkeit zu
erreichen, empfehlen wir die Verwendung von Frequenzumrichtern mit qualitativ hochwertigen EMV-Filtern.
Schutz gegen den
Zugang zu gefährlichen Bauteilen
–
–
–
–
–
–
Verwenden Sie Filter der Kategorie C1 gemäß EN 61800-3,
die den Grenzwerten der Klasse B der allgemeinen Norm
EN 55011 entsprechen.
Bringen Sie Warnschilder am Frequenzumrichter an, falls
die EMV-Filter nicht der Kategorie C1 (Kategorie C2 oder
niedriger) entsprechen. Die Verantwortung für eine
ordnungsgemäße Kennzeichnung liegt beim Betreiber.
Im Feld gibt es 2 Ansätze für EMV-Filter:
Integriert im Gerät
•
-Integrierte Filter nehmen Platz in den
Schaltschränken ein, jedoch fallen keine
zusätzlichen Kosten für Einbau,
Verkabelung und Material an. Der
größte Vorteil der integrierten Filter ist
jedoch die einwandfreie EMVKonformität und Verkabelung.
Externe Optionen
•
-Externe EMV-Filteroptionen, die an der
Eingangsseite des Frequenzumrichters
installiert werden, verursachen einen
Spannungsabfall. In der Praxis bedeutet
dies, dass nicht die vollständige
Netzspannung am Frequenzumrichtereingang anliegt und Sie ggf. den
Frequenzumrichter eine Stufe größer
auslegen müssen. Für eine Übereinstimmung mit den geltenden EMVGrenzwerten muss die Motorkabellänge
zwischen 1 und 50 m liegen und darf
diese Länge nicht überschreiten. Für
Material, Verkabelung und Montage
fallen Kosten an. Die EMV-Konformität
wird nicht überprüft.
HINWEIS
Verwenden Sie immer EMV-Filter der Kategorie C1, um
einen störungsfreien Betrieb des Frequenzumrichter-/
Motor-Systems zu gewährleisten.
HINWEIS
Die VLT® Refrigeration Drive FC 103-Geräte werden
standardmäßig mit integrierten EMV-Filtern ausgeliefert,
die der Kategorie C1 (EN 61800-3) zur Verwendung mit
400-V-Netzsystemen und Nennleistungen bis 90 kW oder
der Kategorie C2 für Nennleistungen von 110 bis 630 kW
entsprechen. Die FC 103 -Geräte entsprechen der
Kategorie C1 mit abgeschirmten Motorkabeln bis 50 m
oder der Kategorie C2 mit abgeschirmten Motorkabeln
bis 150 m. Detaillierte Informationen siehe Tabelle 3.4.
Stellen Sie den Schutz gegen elektrischen Schlag sicher,
wenn die Stromversorgung vom Typ PELV (Schutzkleinspannung – Protective Extra Low Voltage) ist und die
Installation gemäß den örtlichen bzw. nationalen
Vorschriften für PELV-Versorgungen ausgeführt wurde.
Um den PELV-Schutzgrad beizubehalten, müssen alle
steuerklemmenseitig angeschlossenen Geräte den PELVAnforderungen entsprechen, d. h. Thermistoren müssen
beispielsweise verstärkt/zweifach isoliert sein. Alle Steuerund Relaisklemmen der Danfoss-Frequenzumrichter
erfüllen die PELV-Anforderungen (gilt nicht bei geerdetem
Dreieck-Netz größer 400 V).
Die galvanische (sichere) Trennung wird erreicht, indem die
Anforderungen für höhere Isolierung erfüllt und die
entsprechenden Kriech-/Luftstrecken beachtet werden.
Diese Anforderungen sind in der Norm EN 61800-5-1
beschrieben.
Die elektrische Isolierung wird wie in Abbildung 3.1 gezeigt
hergestellt. Die beschriebenen Komponenten erfüllen die
PELV-Anforderungen sowie die Anforderungen an die
galvanische Trennung.
Installation in großer Höhenlage
WARNUNG
ÜBERSPANNUNGInstallationen, bei denen die
Grenzen der Höhenlagen überschritten werden, erfüllen
ggf. nicht die PELV-Anforderungen. Die Isolierung
zwischen Komponenten und kritischen Teilen ist ggf.
nicht ausreichend. Es besteht die Gefahr von
Überspannung. Reduzieren Sie die Gefahr von
Überspannung durch externe Schutzeinrichtungen oder
galvanische Trennung.
Kontaktieren Sie bei Installationen in großen Höhenlagen
hinsichtlich der PELV-Konformität Danfoss.
380–500 V (Bauformen A, B und C): über 2000 m
•
(6500 ft)
380–500 V (Bauformen D, E und F): über 3000 m
•
(9800 ft)
525–690 V: über 2000 m (6500 ft)
•
3.2 EMV, Schutz vor Oberschwingungen
und Erdableitstrom
3.2.1 Allgemeine Aspekte von EMV-
Emissionen
Frequenzumrichter (und andere elektrische Geräte)
erzeugen elektronische oder magnetische Felder, die in
ihrer Umgebung Störungen verursachen können. Die
elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) dieser Effekte ist
von den Leistungs- und Oberschwingungseigenschaften
der Geräte abhängig.
33
Die unkontrollierte Wechselwirkung zwischen elektrischen
Geräten in einer Anlage kann die Kompatibilität und den
zuverlässigen Betrieb beeinträchtigen. Störungen können
sich folgendermaßen äußern:
Netzoberschwingungsgehalt
1 Stromversorgung (SMPS) einschließlich Signaltrennung der
Zwischenkreisspannung V DC.
2 IGBT-Ansteuerkarte für die IGBTs
3 Stromwandler
4 Bremselektronik (Optokoppler)
5 Einschaltstrombegrenzung, Funkentstörung und Temperatur-
messkreise.
6 Ausgangsrelais
a Galvanische Trennung für die externe 24-V-Versorgung
b Galvanische Trennung für die RS485-Standard-Busschnittstelle
Elektrische Geräte erzeugen Störungen und sind zugleich
den Störungen von anderen Quellen ausgesetzt.
Elektromagnetische Störungen treten in der Regel im
Frequenzbereich von 150 kHz bis 30 MHz auf. Durch die
Luft übertragene Störungen des Frequenzumrichtersystems
im Frequenzbereich von 30 MHz bis 1 GHz werden durch
den Wechselrichter, das Motorkabel und den Motor
erzeugt.
1
2
z
z
z
L1
L2
L3
PE
U
V
W
C
S
I
2
I
1
I
3
I
4
C
S
C
S
C
S
C
S
I
4
C
S
z
PE
3
4
5
6
175ZA062.12
Systemintegration
VLT® Refrigeration Drive FC 103
Wie in Abbildung 3.2 gezeigt, werden durch kapazitive
Ströme des Motorkabels, in Verbindung mit hohem dU/dt
der Motorspannung, Ableitströme erzeugt.
Die Verwendung eines abgeschirmten Motorkabels erhöht
Steuerleitung, Signalschnittstelle und Bremse verwendet
werden. In einigen Situationen ist zum Vermeiden von
Stromschleifen jedoch eine Unterbrechung der
Abschirmung notwendig.
den Ableitstrom (siehe Abbildung 3.2), da abgeschirmte
Kabel eine höhere Kapazität zu Erde haben als nicht
33
abgeschirmte Kabel. Wird der Ableitstrom nicht gefiltert,
verursacht dies in der Netzzuleitung größere Störungen im
Funkfrequenzbereich unterhalb von etwa 5 MHz. Der
Ableitstrom (I1) kann über die Abschirmung (I3) direkt
zurück zum Gerät fließen. Es verbleibt dann nur ein kleines
elektromagnetisches Feld (I4) vom abgeschirmten
Wenn der Anschluss der Abschirmung über eine Montage-
platte für den Frequenzumrichter vorgesehen ist, muss
diese Montageplatte aus Metall gefertigt sein, da die
Ableitströme zum Gerät zurückgeführt werden müssen.
Außerdem muss durch die Montageschrauben stets ein
guter elektrischer Kontakt von der Montageplatte zur
Gehäusemasse des Frequenzumrichters gewährleistet sein.
Motorkabel, siehe Abbildung 3.2.
Beim Einsatz ungeschirmter Leitungen werden einige
Die Abschirmung verringert zwar die abgestrahlte Störung,
erhöht jedoch die Niederfrequenzstörungen am Netz.
Emissionsanforderungen nicht erfüllt. Die immunitätsbe-
zogenen Anforderungen werden jedoch erfüllt.
Schließen Sie den Motorkabelschirm an die Gehäuse von
Frequenzumrichter und Motor an. Dies geschieht am
besten durch die Verwendung von integrierten Schirmbügeln, um verdrillte Abschirmungsenden (Pigtails) zu
vermeiden. Die verdrillten Abschirmungsenden erhöhen
die Abschirmungsimpedanz bei höheren Frequenzen,
wodurch der Abschirmungseffekt reduziert und der
Ableitstrom (I4) erhöht wird.
Verbinden Sie die Abschirmung an beiden Enden mit dem
jeweiligen Gehäuse, wenn abgeschirmte Kabel für Relais,
Um das Störungsniveau des gesamten Systems (Frequen-
zwandler und Installation) so weit wie möglich zu
reduzieren, ist es wichtig, dass Sie die Motor- und
Bremskabel so kurz wie möglich halten. Steuer- und
Buskabel dürfen nicht gemeinsam mit Anschlusskabeln für
Motor und Bremse verlegt werden. Insbesondere die
Regelelektronik erzeugt Funkstörungen von mehr als 50
MHz (schwebend).
1Massekabel3Netzversorgung5 Abgeschirmtes Motorkabel
2Abschirmung4Frequenzumrichter6 Motor
Folgende Ergebnisse wurden unter Verwendung eines Frequenzumrichters (mit Optionen, falls relevant), mit abgeschirmter
Steuerleitung, eines Steuerkastens mit Potenziometer sowie eines Motors und geschirmten Motorkabeln erzielt.
HX, H1 oder H2 ist an Pos. 16-17 des Typencodes für EMV-Filter definiert
HX – Keine EMV-Filter im Frequenzumrichter integriert (nur 600-V-Geräte)
H1 – Integriertes EMV-Filter. Erfüllt Klasse A1/B
H2 – Kein zusätzlicher EMV-Filter. Erfüllt Klasse A2
H5 – Schifffahrtsversionen. Entspricht denselben Emissionswerten wie H2-Versionen
Die EMV-Produktnorm für Frequenzumrichter definiert 4
Umgebung
Kategorien (C1, C2, C3 und C4) mit festgelegten Anforderungen für Störaussendung und Störfestigkeit. Tabelle 3.5
enthält die Definitionen der 4 Kategorien und die entspre-
33
chende Klassifizierung aus EN 55011.
Kategorie Definition
C1In der ersten Umgebung ( Wohn-,
Geschäfts- und Gewerbebereich
sowie Kleinbetriebe) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V.
C2In der ersten Umgebung ( Wohn-
und Bürobereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V, die weder steckerfertig noch
beweglich sind und von
Fachkräften installiert und in
Betrieb genommen werden
müssen.
C3In der zweiten Umgebung (Indust-
riebereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung unter 1000
V.
C4In der zweiten Umgebung (Indust-
riebereich) installierte
Frequenzumrichter mit einer
Versorgungsspannung gleich oder
über 1000 V oder einem
Nennstrom gleich oder über 400 A
oder vorgesehen für den Einsatz in
komplexen Systemen.
Entsprechende
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Klasse B
Klasse A
Gruppe 1
Klasse A
Gruppe 2
Keine
Begrenzung.
Erstellen Sie
einen EMV-Plan.
Erste
Umgebung
(Wohnung und
Büro)
Zweite
Umgebung
(Industriebereich)
Tabelle 3.6 Zusammenhang zwischen der Fachgrundnorm
Störungsaussendung und EN 55011
3.2.4 Störfestigkeitsanforderungen
Die Störfestigkeitsanforderungen für Frequenzumrichter
sind abhängig von der Installationsumgebung. In Industriebereichen sind die Anforderungen höher als in Wohn- oder
Bürobereichen. Alle Danfoss-Frequenzumrichter erfüllen die
Anforderungen für Industriebereiche. Daher erfüllen sie
auch die niedrigeren Anforderungen für Wohn- und
Bürobereiche mit einem großen Sicherheitsspielraum.
Zur Dokumentation der Störfestigkeit gegenüber
elektrischen Störungen wurde der nachfolgende Störfestigkeitstest entsprechend den folgenden grundlegenden
Normen durchgeführt:
•
•
•
Tabelle 3.5 Zusammenhang zwischen IEC 61800-3 und
EN 55011
Fachgrundnorm
Störungsaussendung
Fachgrundnorm EN/IEC
61000-6-3 für Wohnbereich,
Geschäfts- und Gewerbebereiche sowie Kleinbetriebe.
Fachgrundnorm EN/IEC
61000-6-4 für Industriebereiche.
EN 61000-4-2 (IEC 61000-4-2): Elektrostatische
Entladung (ESD): Simulation elektrostatischer
Entladung von Personen.
EN 61000-4-3 (IEC 61000-4-3): Elektromagnetisches Einstrahlfeld, amplitudenmodulierte
Simulation der Auswirkungen von Radar- und
Funkgeräten sowie von mobilen Kommunikationsgeräten.
EN 61000-4-4 (IEC 61000-4-4): Schalttransienten:
Simulation von Störungen, herbeigeführt durch
Schalten mit einem Schütz, Relais oder ähnlichen
Entsprechende
Störaussendungsklasse in
EN 55011
Klasse B
Klasse A Gruppe
1
Geräten.
Wenn die Fachgrundnorm (leitungsgeführte) Störungsaussendung zugrunde gelegt wird, müssen die
Frequenzumrichter die Grenzwerte in Tabelle 3.6 einhalten.
EN 61000-4-5 (IEC 61000-4-5): Überspannungen:
•
Simulation von Transienten, z. B. durch Blitzschlag
AbnahmekriteriumBBBAA
Spannungsbereich: 200–240 V, 380–500 V, 525–600 V, 525–690 V
Leitung
4 kV CM (Common
Mode)
Motor4 kV CM (Common
Mode)
Steuerkabel2 kV CM (Common
Mode)
Standardbus2 kV CM (Common
Mode)
Relaisleitungen2 kV CM (Common
Mode)
Anwendungs- und FeldbusOptionen
LCP-Kabel2 kV CM (Common
Externe 24 V DC
Gehäuse
2 kV CM (Common
Mode)
Mode)
2 V CM (Common
Mode)
——
Überspannungen
IEC 61000-4-5
2)
2 kV/2 Ω Differenz-
betrieb
4 kV/12 Ω CM
(Common Mode)
4 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
2 kV/2 Ω
0,5 kV/2 Ω
Differenzbetrieb
1 kV/12 Ω CM
(Common Mode)
2)
Elektrosta-
tische
Entladung
IEC
61000-4-2
——10 V
1)
1)
1)
1)
1)
1)
——10 V
——10 V
——10 V
——10 V
——10 V
——10 V
——10 V
8 kV AD
6 kV CD
Abgestrahlte elektromagne-
tische Felder
2)
IEC 61000-4-3
10 V/m—
HF-Gleichtakt-
spannung
IEC 61000-4-6
33
eff
eff
eff
eff
eff
eff
eff
eff
Tabelle 3.7 Tabelle EMV-Immunität
1) Einstreuung auf Kabelschirm
2) Werte wurden in der Regel im Rahmen von Tests festgestellt
3.2.5 Motorisolation
Moderne Motoren für den Einsatz mit Frequenzumrichtern
haben einen hohen Isolationsgrad für die neue Generation
hocheffizienter IGBTs mit hohem du/dt. Zur Nachrüstung in
alten Motoren muss die Motorisolation überprüft oder eine
Dämpfung mit einem dU/dt-Filter bzw. falls erforderlich mit
einem Sinusfilter durchgeführt werden.
Bei Motorkabellängen ≤ der in Kapitel 7 Technische Daten
aufgeführten maximalen Kabellänge werden die in
Tabelle 3.8 aufgeführten Motorisolationsnennwerte
empfohlen. Bei einem geringeren Isolationswert eines
Motors emfiehlt sich die Verwendung eines du/dt- oder
Sinusfilters.
Netznennspannung [V]Motorisolation [V]
UN≤420
420 V < UN ≤ 500Verstärkte ULL=1600
500 V < UN ≤ 600Verstärkte ULL=1800
600 V < UN ≤ 690Verstärkte ULL=2000
Tabelle 3.8 Motorisolation
Standard ULL=1300
3.2.6 Motorlagerströme
Erden Sie zur Minimierung der Lager- und Wellenströme
die folgenden Komponenten mit der angetriebenen
Maschine:
4.Ändern Sie die Wechselrichtersignalform, 60° AVM
5.Installieren Sie ein Wellenerdungssystem oder
6.Tragen Sie leitfähiges Schmierfett auf.
7.Verwenden Sie, sofern möglich, minimale
8.Versuchen Sie sicherzustellen, dass die
9.Verwenden Sie ein dU/dt- oder Sinusfilter.
2cVerstärken Sie den Schutzleiter (PE),
sodass die hochfrequent wirksame
Impedanz im PE niedriger als bei den
Eingangsstromleitungen ist.
2dStellen Sie eine hochfrequent gut
wirksame Verbindung zwischen Motor
und Frequenzumrichter her, zum Beispiel
über ein abgeschirmtes Kabel mit einer
360°-Verschraubung am Motor und
Frequenzumrichter.
2eStellen Sie sicher, dass die Impedanz
vom Frequenzumrichter zur Gebäudeerdung niedriger als die
Erdungsimpedanz der Maschine ist. Dies
kann bei Pumpen schwierig sein.
2fStellen Sie eine direkte Erdverbindung
zwischen Motor und angetriebenem
Gerät her (z. B. Pumpe).
oder SFAVM.
verwenden Sie eine Trennkupplung.
Drehzahleinstellungen.
Netzspannung zur Erde symmetrisch ist. Dies
kann bei IT-, TT-, TN-CS-Netzen oder Systemen
mit geerdetem Zweig schwierig sein.
3.2.7 Oberschwingungen
Elektrische Geräte mit Diodengleichrichtern, wie
Leuchtstofflampen
•
Computer
•
Kopiergeräte
•
Faxgeräte
•
unterschiedliche Laborgeräte und
•
Telekommunikationssysteme
•
können den Oberschwingungsgehalt der Netzversorgung
erhöhen. Frequenzumrichter verwenden am Eingang eine
Diodenbrücke, die ebenfalls zu Oberschwingungsverzerrungen führen kann.
Der Frequenzumrichter nimmt nicht gleichmäßig Strom aus
dem Netz auf. Dieser nicht sinusförmige Strom verfügt
über Anteile, die ein Vielfaches der Grundstromfrequenz
darstellen. Jene Anteile werden als Oberschwingungen
bezeichnet. Es ist wichtig, den Gesamtoberschwingungsgehalt der Netzversorgung zu regeln. Zwar wirken sich die
Oberschwingungsströme nicht direkt auf den gemessenen
Verbrauch von elektrischer Energie aus, jedoch erzeugen
sie Wärme in der Verkabelung und in den Transformatoren.
Diese erzeugte Wärme kann andere Geräte beeinflussen,
die an dieselbe Verteilung angeschlossen sind.
3.2.7.1 Oberschwingungsanalyse
Verschiedene Eigenschaften des elektrischen Systems eines
Gebäudes bestimmen die exakte Oberschwingungsverzerrung des Frequenzumrichters, die einen Anteil des
Gesamtoberschwingungsgehalts einer Anlage ausmachen.
Zudem entscheidet sich dadurch, ob die IEEE-Standards
erfüllt werden. Allgemeine Grundsätze zum Anteil der
Oberschwingungen von Frequenzumrichtern bei einer
bestimmten Anlage sind schwierig zu erstellen. Führen Sie
gegebenenfalls eine Analyse der Oberschwingungen im
elektrischen System durch, um die Auswirkungen auf die
Geräte zu bestimmen.
Ein Frequenzumrichter nimmt vom Netz einen nicht
sinusförmigen Strom auf, der den Eingangsstrom I
erhöht. Nicht sinusförmige Ströme lassen sich mithilfe der
Fourier-Analyse in Sinusströme verschiedener Frequenz,
d. h. in verschiedene Oberschwingungsströme IN mit
ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz von 50 Hz
oder 60 Hz zerlegen.
Die Oberschwingungen tragen nicht direkt zur Leistungsaufnahme bei; sie erhöhen jedoch die Wärmeverluste bei
der Installation (Transformator, Induktoren, Leitungen). Bei
Anlagen mit einem hohen Anteil an Gleichrichterlasten
müssen daher die Oberschwingungsströme auf einem
niedrigen Pegel gehalten werden, um eine Überlastung des
Transformators, der Induktoren und der Kabel zu
vermeiden.
Tabelle 3.10 Umgewandelter nicht sinusförmiger Strom
StromOberschwingungsstrom
I
Eingangsstrom1,00,90,40,2< 0,1
Tabelle 3.11 Oberschwingungsströme verglichen mit dem
effektiven Eingangsstrom Strom
Abbildung 3.3 Zwischenkreisspulen
1
50250350550
Oberschwingungsstrom (In)
I
5
effI1
I
5
I
7
I
7
I
11-49
I
11
HINWEIS
Oberschwingungsströme können Kommunikationsgeräte
stören, die an denselben Transformator angeschlossen
sind, oder Resonanzen in Verbindung mit Blindstromkompensationsanlagen verursachen.
Um Oberschwingungsströme gering zu halten, ist der
Frequenzumrichter mit einem Zwischenkreis ausgestattet.
Durch die DC-Spulen und DC-Kondensatoren wird der
Gesamtoberschwingungsgehalt (THD) auf 40 % reduziert.
Die Spannungsverzerrung in der Netzversorgung hängt
von der Größe der Oberschwingungsströme multipliziert
mit der internen Netzimpedanz der betreffenden Frequenz
ab. Die gesamte Spannungsverzerrung THD wird aus den
einzelnen Spannungsoberschwingungen nach folgender
Formel berechnet:
2
2
+ U
THD
U
=
+ ... + U
5
7
U1
3.2.7.2 Oberschwingungsemissions
anforderungen
An das öffentliche Versorgungsnetz angeschlossene
Anlagen und Geräte
OptionDefinition
1IEC/EN 61000-3-2 Klasse A bei Dreiphasengeräten
(bei Profigeräten nur bis zu 1 kW Gesamtleistung).
2IEC/EN 61000-3-12 Geräte mit 16 A-75 A und profes-
sionell genutzte Geräte ab 1 kW bis 16 A
Phasenstrom.
2
N
3.2.7.3 Prüfergebnisse für
Oberschwingungsströme (Emission)
Leistungsgrößen bis zu PK75 bei T2 und T4 entsprechen
der IEC/EN 61000-3-2 Klasse A. Leistungsgrößen von P1K1
bis zu P18K bei T2 und bis zu P90K bei T4 entsprechen
IEC/EN 61000-3-12, Tabelle 4. Die Leistungsgrößen P110 bis
P450 bei T4 entsprechen außerdem IEC/EN 61000-3-12,
obwohl dies nicht erforderlich ist, da die Ströme über 75 A
haben.
In Tabelle 3.13 wird beschreiben, dass die Kurzschlussleistung der Netzversorgung Ssc an der Schnittstelle
zwischen der Benutzerversorgung und der öffentlichen
Versorgung (R
diesen entsprechen:
S
= 3 × R
SC
Tatsächlich
(typisch)
Grenzwert für
R
≥120
sce
Tatsächlich
(typisch)
Grenzwert für
R
≥120
sce
Tabelle 3.13 Prüfergebnisse für Oberschwingungsströme
(Emission)
Der Monteur oder der Benutzer des Geräts muss – ggf.
durch Nachfrage beim Betreiber des Verteilernetzes –
sicherstellen, dass das Gerät nur an eine Stromversorgung
mit einer Kurzschlussleistung Sk angeschlossen wird, die
mindestens dem in der Gleichung angegebenen Wert
entspricht.
Wenden Sie sich an den Betreiber des Verteilernetzes,
wenn Sie andere Leistungsgrößen an das öffentliche
Stromversorgungsnetz anschließen möchten.
Übereinstimmung mit verschiedenen SystemebenenRichtlinien:
Die in Tabelle 3.13 vorhandenen Daten zu Oberschwingungsströmen entsprechen IEC/EN 61000-3-12 mit Bezug
zur Produktnorm für Leistungsfrequenzumrichtersysteme.
Sie können als Grundlage zur Berechnung der Einflüsse der
Oberschwingungsströme auf das Stromversorgungssystem
und zur Dokumentation der Übereinstimmung mit den
relevanten regionalen Richtlinien verwendet werden: IEEE
519 -1992; G5/4.
3.2.7.4 Einfluss von Oberschwingungen in
einer Energieverteilungsanlage
In Abbildung 3.4 ist ein Transformator auf der Primärseite
mit einem Verknüpfungspunkt PCC1 an der Mittelspan-
33
nungsversorgung verbunden. Der Transformator hat eine
Impedanz Z
und speist eine Reihe von Verbrauchern. Der
xfr
Die störende Wirkung von Oberschwingungen hat zwei
Faktoren:
Oberschwingungsströme tragen zu Systemver-
•
lusten bei (in Verkabelung, Transformator).
Spannungsverzerrung durch Oberschwingungen
•
führt zu Störungen anderer Verbraucher und
erhöht Verluste in anderen Verbrauchern.
PCC (Point of Common Coupling, Verknüpfungspunkt), an
dem alle Verbraucher angeschlossen sind, ist PCC2. Jeder
Verbraucher wird durch Kabel mit einer Impedanz Z1, Z2, Z
3
angeschlossen.
Abbildung 3.5 Störende Wirkungen von Oberschwingungen
3.2.7.5 Normen und Anforderungen zur
Oberschwingungsbegrenzung
Abbildung 3.4 Kleine Verteilanlage
Von nichtlinearen Verbrauchern aufgenommene
Oberschwingungsströme führen durch den Spannungsabfall an den Impedanzen des Stromverteilungssystems zu
einer Spannungsverzerrung. Höhere Impedanzen ergeben
höhere Grade an Spannungsverzerrung.
Die Stromverzerrung steht mit der Geräteleistung und der
individuellen Last in Verbindung. Spannungsverzerrung
steht mit der Systemleistung in Verbindung. Die
Spannungsverzerrung im PCC kann nicht ermittelt werden,
wenn nur die Oberschwingungsleistung der Last bekannt
ist. Um die Verzerrung im PCC vorhersagen zu können,
müssen die Konfiguration des Verteilungssystems und die
entsprechenden Impedanzen bekannt sein.
Ein häufig verwendeter Begriff, um die Impedanz eines
Stromnetzes zu beschreiben, ist das Kurzschlussverhältnis
R
. Dieses Verhältnis ist definiert als das Verhältnis
sce
zwischen Kurzschluss-Scheinleistung der Versorgung am
PCC (Ssc) und der Nennscheinleistung der Last (S
S
ce
R
=
sce
S
equ
Ssc=
wobei
2
U
Z
Versorgung
und
= U × I
S
equ
equ
equ
Die Anforderungen an die Oberschwingungsbegrenzungen
können folgende sein:
Anwendungsspezifische Anforderungen
•
Einzuhaltende Normen
•
Die anwendungsspezifischen Anforderungen beziehen sich
auf eine konkrete Anlage, in der technische Gründe für die
Begrenzung der Oberschwingungen vorliegen.
Beispiel
Wenn einer der Motoren direkt an das Netz geschaltet und
der andere über einen Frequenzumrichter gespeist wird, ist
ein 250-kVA-Transformator mit zwei angeschlossenen 110kW-Motoren ausreichend. Wenn beide Motoren über
Frequenzumrichter gespeist werden, ist der Transformator
jedoch unterdimensioniert. Die Verwendung zusätzlicher
Maßnahmen zur Oberschwingungsreduzierung in der
Anlage oder die Wahl von Low Harmonic Drives
ermöglichen den Betrieb beider Motoren mit Frequenzumrichtern.
Es gibt verschiedene Normen, Vorschriften und Empfehlungen zur Reduzierung von Oberschwingungen. Normen
unterscheiden sich je nach Land und Industrie. Die
folgenden Normen sind am häufigsten anwendbar:
IEC61000-3-2
•
).
IEC61000-3-12
•
IEC61000-3-4
•
IEEE 519
•
G5/4
•
Genaue Angaben zu jeder Norm enthält das VLT® AHF-
Projektierungshandbuch 005/010.
In Europa beträgt die maximale THDv 8 %, wenn die
Anlage über das öffentliche Netz versorgt wird. Wenn die
Anlage über einen eigenen Transformator verfügt, ist die
Grenze für die THDv 10 %. Der VLT® Refrigeration Drive FC
103 kann einer THvD von 10 % standhalten.
3.2.7.6 Reduzierung, Vermeidung oder
Kompensation von
Oberschwingungen
In Fällen, in denen zusätzliche Oberschwingungsunterdrückung gefordert ist, bietet Danfoss eine Vielzahl von
Geräten zur Reduzierung, Vermeidung oder Kompensation
von Netzrückwirkungen an. Dazu gehören:
12-Puls Frequenzumrichter
•
AHF-Filter
•
Low Harmonic Drives
•
Aktive Filter
•
Die Wahl der richtigen Lösung hängt von verschiedenen
Faktoren ab:
Das Stromnetz (Hintergrundverzerrung, Netzasym-
•
metrie, Resonanz und Art der Versorgung
(Transformator/Generator))
Anwendung (Lastprofil, Anzahl Lasten und
•
Lastgröße)
Örtliche/nationale Anforderungen/Vorschriften
•
(IEEE 519, IEC, G5/4 usw.)
Gesamtkosten für den Eigentümer (Anschaffungs-
•
kosten, Wirkungsgrad, Wartung usw.)
Ziehen Sie immer eine Reduzierung der Oberschwingungen in Betracht, wenn die Transformatorlast einen nicht
linearen Anteil von 40 % oder mehr hat.
Danfoss bietet Werkzeuge zur Berechnung der Oberschwingungen an, siehe Kapitel 2.8.2 PC-Software.
33
Abbildung 3.6 Einfluss von Motorkabellänge und
Leistungsgröße auf den Ableitstrom. Leistungsgröße a >
Leistungsgröße b
Der Ableitstrom hängt ebenfalls von der Netzverzerrung
ab.
3.2.8 Erdableitstrom
Befolgen Sie im Hinblick auf die Schutzerdung von Geräten
mit einem Ableitstrom gegen Erde von mehr als 3,5 mA
alle nationalen und lokalen Vorschriften.
Die Frequenzumrichtertechnik nutzt hohe Taktfrequenzen
bei gleichzeitig hoher Leistung. Dies erzeugt einen
Ableitstrom in der Erdverbindung.
Der Erdableitstrom setzt sich aus verschiedenen Faktoren
zusammen und hängt von verschiedenen Systemkonfigurationen ab, u. a. folgenden:
Abbildung 3.7 Die Netzverzerrung beeinflusst den Ableitstrom
Zur Übereinstimmung mit EN/IEC 61800-5-1 (Produktnorm
für Elektrische Leistungsantriebssysteme mit einstellbarer
Drehzahl) müssen besondere Anforderungen erfüllt
werden, wenn der Erdableitstrom 3,5 mA übersteigt.
Verstärken Sie die Erdung durch Berücksichtigung der
folgenden Anforderungen zur Schutzerdung:
130BB958.12
f
sw
Cable
150 Hz
3rd harmonics
50 Hz
Mains
RCD with low f
cut-
RCD with high f
cut-
Leakage current
Frequency
130BB957.11
Leakage current [mA]
100 Hz
2 kHz
100 kHz
Systemintegration
Erdungskabel (Klemme 95) mit einem Querschnitt
•
von mindestens 10 mm
Zwei getrennt verlegte Erdungskabel, die die
•
2
VLT® Refrigeration Drive FC 103
vorgeschriebenen Maße einhalten
Weitere Informationen finden Sie in EN/IEC 61800-5-1 und
33
EN 50178.
Fehlerstromschutzschalter
Wenn Fehlerstromschutzschalter (RCD), auch als
Erdschlusstrennschalter bezeichnet, zum Einsatz kommen,
sind die folgenden Anforderungen einzuhalten:
Verwenden Sie nur allstromsensitive Fehlerstrom-
•
schutzschalter (Typ B).
Verwenden Sie Fehlerstromschutzschalter mit
•
Einschaltverzögerung, um Fehler durch transiente
Erdströme zu vermeiden.
Bemessen Sie RCD in Bezug auf Systemkonfigu-
•
ration und Umgebungsbedingungen.
Der Ableitstrom enthält mehrere Frequenzen, die ihren
Ursprung in der Netzfrequenz und in der Taktfrequenz
haben. Der Typ der verwendeten Fehlerstromschutzein-
Abbildung 3.9 Einfluss der Trennfrequenz des Fehlerstromschutzschalters auf den Ableitstrom
richtung beeinflusst, ob die Taktfrequenz erkannt wird.
Abbildung 3.8 Hauptbeitragsfaktoren zum Ableitstrom
Die Menge des von der Fehlerstromschutzeinrichtung
erkannten Ableitstroms hängt von der Trennfrequenz des
Fehlerstromschutzschalters ab.
Die Norm EN 50598 Ökodesign für Antriebssysteme, Motorstarter, Leistungselektronik und deren angetriebene Einrichtungen liefert
Richtlinien für die Bewertung der Energieeffizienz von Frequenzumrichtern.
Die Norm stellt eine neutrale Methode zur Bestimmung von Effizienzklassen und Leistungsverlusten unter Volllast und
Teillast bereit. Die Norm lässt die Kombination aus einem beliebigen Motor mit einem beliebigen Frequenzumrichter zu.
33
Abbildung 3.10 Antriebssystem (PDS) und komplettes Antriebsmodul (CDM)
Gemäß der Norm EN 50598-2 umfasst das komplette
Antriebsmodul (CDM) den Frequenzumrichter, seinen
Speiseabschnitt und seine Hilfseinrichtungen.
Energieeffizienzklassen für CDM:
IE0 = unter dem Stand der Technik
•
IE1 = Stand der Technik.
•
IE2 = über dem Stand der Technik.
•
Danfoss Frequenzumrichter erfüllen die Werte der Effizienzklasse IE2. Die Energieeffizienzklasse bezieht sich auf den
Nennpunkt des CDM.
Antriebssysteme (PDS)
Ein Antriebssystem (PDS) besteht aus einem kompletten
Antriebsmodul (CDM) und einem Motor.
Energieeffizienzklassen für PDS:
•
•
•
IES0 = unter dem Stand der Technik.
IES1 = Stand der Technik.
IES2 = über dem Stand der Technik.
Abhängig vom Motorwirkungsgrad erfüllen von einem
Danfoss VLT® Frequenzumrichter angetriebene Motoren
normalerweise die Energieeffizienzklasse IES2.
Die Energieeffizienzklasse bezieht sich auf den Nennpunkt
des PDS und kann auf der Basis von CDM und Motorverlusten berechnet werden.
3.3.2 Verlustleistungsdaten und
Wirkungsgraddaten
Leistungsverlust und Wirkungsgrad eines Frequenzumrichters sind abhängig von der Konfiguration und den
Zusatzeinrichtungen. Um konfigurationsspezifische Daten
zu Verlustleistung und Wirkungsgrad zu erhalten,
verwenden Sie das DanfossDanfoss ecoSmart Tool.
Die Verlustleistungdaten werden als Prozentsatz der
Nennscheinleistung angegeben und gemäß EN 50598-2
bestimmt. Bei der Bestimmung der Verlustleistungsdaten
verwendet der Frequenzumrichter die Werkseinstellungen
mit Ausnahme der Motordaten, die für den Betrieb des
Motors erforderlich sind.
Abbildung 3.11 Betriebspunkte des Frequenzumrichters
gemäß EN 50598-2
Unter www.danfoss.com/vltenergyefficiency finden Sie
Informationen zu den Verlustleistungs- und Wirkungsgraddaten des Frequenzumrichters an den
Betriebspunkten, die in Abbildung 3.11 angegeben sind.
Mit der Danfoss ecoSmart-Anwendung können die Effizienzklassen IE und IES berechnet werden. Die Anwendung
ist verfügbar unter ecosmart.danfoss.com.
Beispiel für verfügbare Daten
Die folgenden Beispiele zeigt Verlustleistungs- und
Wirkungsgraddaten für einen Frequenzumrichter mit den
folgenden Eigenschaften:
Nennleistung 55 kW, Nennspannung bei 400 V.
•
Nennscheinleistung, Sr, 67,8 KVa.
•
Nennleistung, P
•
Nennwirkungsgrad, ηr, 98,3 %.
•
, 59,2 kW.
CDM
Abbildung 3.12 und Abbildung 3.13 zeigen Verlustleistungsund Wirkungsgradkurven. Die Drehzahl ist proportional zur
Frequenz.
Abbildung 3.12 Verlustleistungsdaten des Frequenzumrichters.
CDM relative Verluste (P
(n) [% der Nenndrehzahl].
1100 % Last
250 % Last
325 % Last
Abbildung 3.13 Effizienzdaten des Frequenzumrichters.
CDM Wirkungsgrad (η
(n) [% der Nenndrehzahl].
) [%] bezogen auf Drehzahl
L, CDM
CDM(freq, load)
) [%] bezogen auf Drehzahl
Interpolation der Verlustleistung
Die Verlustleistung wird an einem zufälligen Betriebspunkt
unter Verwendung einer zweidimensionalen Interpolation
bestimmt.
Der Wirkungsgrad eines Motor, der mit 50-100 % der
Motornenndrehzahl und mit 75-100 % des Nenndrehmoments läuft, ist praktisch konstant. Dies gilt sowohl
dann, wenn der Motor vom Frequenzumrichter geregelt
wird als auch dann, wenn der Motor direkt im Netz
betrieben wird.
Der Wirkungsgrad ist abhängig vom Motortyp und vom
Niveau der Magnetisierung.
130BE107.10
25
20
15
10
5
0
0246810
[kHz]
[%]
1
2
3
SystemintegrationProjektierungshandbuch
Weitere Informationen zu Motortypen finden Sie in der
Motortechnologie-Broschüre unter www.vlt-drives.danfoss.com.
Taktfrequenz
Die Taktfrequenz beeinflusst die Magnetisierungsverluste
im Motor und die Schaltverluste im Frequenzumrichter, wie
in Abbildung 3.14 dargestellt.
1Motor und Frequenzumrichter
2Nur Motor
3Nur Frequenzumrichter
Abbildung 3.14 Verluste [%] bezogen auf Taktfrequenz [kHz]
HINWEIS
Ein Frequenzumrichter erzeugt zusätzliche Oberwellenverluste im Motor. Diese Verluste nehmen bei steigender
Taktfrequenz ab.
3.3.4 Verluste und Wirkungsgrad eines
Antriebssystems
Um die Verlustleistung für ein Antriebssystem an
verschiedenen Arbeitspunkten zu bestimmen, summieren
Sie die Verlustleistung jeder Systemkomponente am
jeweiligen Arbeitspunkt.
Frequenzumrichter
•
Motor
•
Zusatzeinrichtungen
•
Netzintegration
3.4
3.4.1 Netzkonfigurationen und EMVAuswirkungen
Netztyp Beschreibung
TN-Netze Es gibt zwei Typen von TN-Netzverteilungssystemen:
TN-S und TN-C.
TN-SEin Fünfleitersystem mit separatem Neutral- (N) und
Schutzleiter (PE). Das System bietet die besten EMVEigenschaften und vermeidet die Übertragung von
Störungen.
TN-CEin Vierleitersystem mit gängigem Neutral- und
Schutzleiter (PE), der durch das gesamte Netz führt.
Die Kombination aus Neutral- und Schutzleiter führt
zu schlechten EMV-Eigenschaften.
TT-Netze Ein Vierleitersystem mit geerdetem Neutralleiter und
jeweils einzelner Erdung für die Frequenzumrichter. Bei
korrekter Erdung verfügen diese Netze über gute EMVEigenschaften.
IT-NetzEin isoliertes Vierleitersystem mit nicht geerdetem
oder über eine Impedanz geerdetem Neutralleiter.
Tabelle 3.14 Versorgungsnetztypen
3.4.2 Niederfrequente Netzstörungen
3.4.2.1 Nicht sinusförmige Netzversorgung
Die Netzspannung ist nur in seltenen Fällen eine gleichförmige Sinusspannung mit konstanter Amplitude und
Frequenz. Dies liegt zum Teil an Verbrauchern, die nicht
sinusförmige Ströme aus dem Netz aufnehmen oder
nichtlineare Eigenschaften aufweisen, beispielsweise
Computer
•
Fernseher
•
Schaltnetzteile
•
Energiesparlampen
•
Frequenzumrichter
•
Abweichungen sind nicht vermeidbar und in gewissen
Grenzen zulässig.
3.4.2.2 Konformität mit den EMV-Richtlinien
Im Großteil von Europa ist die Grundlage für eine objektive
Bewertung der Netzspannungsqualität das Gesetz über die
elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG).
Durch Übereinstimmung mit dieser Regelung wird sichergestellt, dass sämtliche Geräte und Netzwerke, die an
elektrische Systeme angeschlossen sind, ihren Zweck
erfüllen, ohne Probleme zu verursachen.
33
Es gibt verschiedene Typen von Versorgungsnetzen, die
Frequenzumrichter mit Strom versorgen. Jeder Frequenzumrichter wirkt sich auf die EMV-Eigenschaften des Netzes
aus. Die TN-S-Systeme mit fünf Leitern gelten als am
besten geeignet für EMV, während das isolierte IT-System
am wenigsten geeignet ist.
Tabelle 3.15 Technische EN-Normen zur Netzspannungsqualität
Darin sind die Grenzwerte der
Netzspannung in öffentlichen und industriellen Stromnetzen festgelegt.
Darin werden durch angeschlossene Geräte
verursachte Netzstörungen geregelt.
von Starkstromanlagen mit elektronischen
Betriebsmitteln.
3.4.2.3 Störungsfreie Frequenzumrichter
Alle Frequenzumrichter erzeugen bestimmte Netzstörungen. In den vorliegenden Normen ist nur ein
Frequenzbereich von bis zu 2 kHz festgelegt. Einige
Frequenzumrichtern haben ihre Netzrückwirkungen im
Bereich über 2 kHz, wo derzeit noch keine Norm
verabschiedet ist, und gelten daher derzeit dennoch als
störungsfrei. Grenzwerte für diesen Bereich werden
momentan erforscht. In der Regel wird der Netzstörungsbereich von Frequenzumrichtern nicht verändert.
Unterspannungswarnungen
Falsche Spannungsmessungen durch Verlust der
•
Sinusform der Netzspannung
Führen zu falschen Strommessungen, da nur bei
•
der Messung von Echteffektivwerten der
Oberschwingungsgehalt berücksichtigt wird.
Höhere Verluste
Durch Oberschwingungen werden Wirkleistung,
•
Scheinleistung und Blindleistung reduziert.
Verzerrungen durch elektrische Verbraucher
•
führen zu hörbaren Störungen in anderen
Geräten, oder im schlimmsten Fall sogar zu einer
Zerstörung der Geräte.
Verkürzt die Lebensdauer der Geräte infolge von
•
Wärmeentwicklung.
HINWEIS
Durch einen übermäßigen Oberschwingungsgehalt
entsteht eine Belastung der Blindstromkompensationsanlagen, wodurch es möglicherweise sogar zu dessen
Zerstörung kommen kann. Aus diesem Grund müssen Sie
die Blindstromkompensationsanlagen bei übermäßigem
Oberschwingungsgehalt mit Drosseln versehen.
3.4.2.4 Auftreten von Netzstörungen
3.4.3 Analyse von Netzstörungen
Netzstörungen, welche die Sinusform der Netzspannung
verzerren, entstehen durch pulsierende Eingangsströme
und werden als Oberschwingungen bezeichnet. Basierend
auf der Fourier-Analyse werden Oberschwingungen von bis
zu 2,5 kHz untersucht, die der 50. Oberschwingung der
Netzfrequenz entsprechen.
Eingangsgleichrichter von Frequenzumrichtern erzeugen
eine solch typische Oberschwingungsbelastung des Netzes.
Wenn Frequenzumrichter an Netze mit 50 Hz
angeschlossen werden, weisen die dritte Oberschwingung
(150 Hz), die fünfte Oberschwingung (250 Hz) bzw. die
siebte Oberschwingung (350 Hz) die stärksten Auswirkungen auf. Die Gesamtmenge an Oberschwingungen wird
als Gesamtoberschwingungsgehalt (THD) bezeichnet.
3.4.2.5 Auswirkungen von Netzstörungen
Oberschwingungen und Spannungsschwankungen stellen
zwei Formen von niederfrequenten Netzstörungen dar. Sie
haben am Entstehungsort ein anderes Erscheinungsbild als
an einem anderen beliebigen Anschlusspunkt eines
Verbrauchers im Netz. Folglich müssen Sie bei der
Untersuchung der Auswirkungen von Netzstörungen eine
Reihe von Einflüssen gemeinsam bestimmen. Dazu
gehören u. a. die Netzeinspeisung, die Netzstruktur sowie
die Verbraucher.
Infolge der Netzstörungen kann es zu Unterspannungswarnungen und stärkeren Funktionsverlusten kommen.
Um eine Beeinträchtigung der Netzspannungsqualität zu
vermeiden, sind zur Analyse von Systemen oder Geräten,
die Oberschwingungsströme produzieren, verschiedene
Verfahren einsetzbar. Mithilfe von Netzanalyseprogrammen,
wie z. B. Harmonic Calculation Software (HCS), werden
Systeme auf Oberschwingungen überprüft. Zuvor können
Sie spezielle Gegenmaßnahmen überprüfen, die eine
Kompatibilität mit dem System gewährleisten.
Um Netze zu analysieren, besuchen Sie die Seitehttp://www.danfoss-hcs.com/Default.asp?LEVEL=START und laden
Sie die entsprechende Software herunter.
HINWEIS
Danfoss besitzt ein hohes Maß an Fachwissen im Bereich
EMV und bietet Kunden neben Kursen, Seminaren und
Workshops EMV-Analysen mit detaillierter Auswertung
und Netzberechnungen.
3.4.4 Optionen zur Verringerung von
Netzstörungen
Generell reduziert eine Amplitudenbegrenzung der
einzelnen Pulsströme die von Frequenzumrichtern
erzeugten Netzstörungen. Dies hat eine Verbesserung des
Leistungsfaktors λ (Lambda) zur Folge.
Zur Vermeidung von Netzoberschwingungen werden
verschiedene Methoden empfohlen:
Netzdrosseln oder Zwischenkreisdrosseln in den
•
Frequenzumrichtern
Passive Filter
•
Aktive Filter
•
Schlanke Zwischenkreise
•
Active Front End und Low Harmonic Drives
•
Gleichrichter mit 12, 18 oder 24 Pulsen pro Zyklus
•
3.4.5 Funkstörungen
Frequenzumrichter erzeugen Funkfrequenzstörungen (RFI)
aufgrund ihrer Strompulse mit variablen Drehfeldfrequenzen. Frequenzumrichter und Motorkabel strahlen
diese Störungen ab und speisen sie in das Netz zurück. Zur
Reduzierung dieser Störungen im Netz werden EMV-Filter
eingesetzt. Diese bieten Störfestigkeit und schützen die
Geräte vor hochfrequenten leitungsgebundenen
Störungen. Zudem reduzieren sie zum Netzkabel
ausgesendete oder vom Netzkabel abgegebene Störungen.
Die Filter sollen die Störungen auf einen bestimmten Wert
reduzieren. Integrierte Filter sind häufig als Standardausstattung im Lieferumfang enthalten und auf eine
bestimmte Störfestigkeit ausgelegt.
HINWEIS
Sämtliche VLT® Refrigeration Drive FC 103-Frequenzumrichter sind standardmäßig mit integrierten
Zwischenkreisdrosseln zur Reduzierung der Netzstörungen ausgestattet.
3.4.6 Einstufung der Einsatzorte
Unterhaltungseinrichtungen
•
3.4.6.2 Umgebung 2/Klasse A:
Industriegebiet
Industriebereiche sind in der Regel nicht an das öffentliche
Versorgungsnetz angeschlossen. Stattdessen besitzen sie
eigene Hoch- oder Mittelspannungstransformatoren. Die
Einstufungen der Umgebungen gelten sowohl innerhalb
als auch außerhalb der Gebäude.
Sie sind als Industriegebiet definiert und durch besondere
elektromagnetische Gegebenheiten gekennzeichnet:
Das Vorhandensein wissenschaftlicher, medizin-
•
ischer oder industrieller Geräte
Schalten großer induktiver und kapazitiver Lasten
•
Das Vorhandensein hoher magnetischer Felder (z.
•
B. wegen hoher Stromstärken)
3.4.6.3 Spezielle Umgebungen
In Gebieten mit Mittelspannungstransformatoren., die klar
von anderen Gebieten abgegrenzt sind, entscheidet der
Anwender, in welche Art von Umgebung die Anlage
eingestuft wird. Der Anwender muss die notwendige
elektromagnetische Verträglichkeit eigenverantwortlich
sicherstellen, die allen Geräten ein fehlerfreies Funktionieren unter festgelegten Bedingungen gewährleistet.
Einige Beispiele für besondere Umgebungen sind:
Einkaufszentren
•
Supermärkte
•
Abfüllstationen
•
Bürogebäude
•
Lagerhäuser
•
33
Im Hinblick auf die Erfüllung der EMV-Richtlinie ist das
Bewusstsein für die Anforderungen an die Umwelt, in
welcher der Frequenzumrichter betrieben werden soll,
einer der wichtigsten Faktoren.
3.4.6.1 Umwelt 1/Klasse B: Wohngebiet
Als Umgebung 1/Klasse B eingestuft werden Einsatzorte,
die an das öffentliche Niederspannungsnetz angeschlossen
sind (einschließlich Kleinbetriebe). Sie besitzen keine
eigenen Hoch- oder Mittelspannungstransformatoren zur
separaten Versorgung. Die Einstufungen im Hinblick auf die
Umgebung gelten sowohl innerhalb als auch außerhalb
von Gebäuden. Einige allgemeine Beispiele sind:
Wenn ein Frequenzumrichter nicht der Kategorie C1
entspricht, müssen Sie einen Warnhinweis anbringen. Dies
liegt in der Verantwortung des Anwenders. Die Beseitigung
von Störungen basiert in EN 55011 auf den Klassen A1, A2
und B. Für die passende Einstufung der Geräte und die
Kosten zur Behebung von EMV-Problemen ist letztendlich
der Anwender verantwortlich.
3.4.7 Verwendung mit isolierter
Eingangsquelle
Die meisten Netzstromleitungen in den USA sind geerdet.
Als Netzversorgung kann eine isolierte Stromquelle dienen,
auch wenn dies in den USA nicht gängig ist. Sie können
alle Danfoss Frequenzumrichter mit isolierter Eingangsquelle sowie mit einem geerdeten Stromleitungen
betreiben.
Systemintegration
VLT® Refrigeration Drive FC 103
3.4.8 Blindstromkompensation
Blindstromkompensationsanlagen dienen zur Reduzierung
der Phasenverschiebung (φ) zwischen Spannung und
Strom, um den Leistungsfaktor näher zum Wert Eins (cos
33
φ) zu bringen. Dies ist erforderlich, wenn eine große
Anzahl induktiver Lasten, beispielsweise Motoren oder
Lampen-Vorschaltgeräte, in einem elektrischen System zum
Einsatz kommen. Frequenzumrichter mit isoliertem
Zwischenkreis nehmen keinen Blindstrom aus dem Netz
auf bzw. erzeugen keine Phasenverschiebungen. Ihr
Phasenwinkel cos φ hat einen Wert von ungefähr 1.
Aus diesem Grund müssen Sie drehzahlgeregelte Motoren
bei der Auslegung der Blindstromkompensationsanlage
nicht berücksichtigen. Allerdings steigt der aus der
Blindstromkompensationsanlage aufgenommene Strom an,
da Frequenzumrichter Oberschwingungen erzeugen. Je
mehr die Anzahl an Oberschwingungserzeugern steigt,
umso mehr wirken Belastung und Wärme auf die Kondensatoren. Montieren Sie daher Drosseln an die
Blindleistungskompensationsanlage. Diese Drosseln
verhindern zudem die Entstehung einer Resonanz
zwischen der Induktivität der Verbraucher und der
Kapazität. Bei Frequenzumrichtern mit cos φ <1 müssen Sie
ebenfalls Drosseln vor der Blindleistungskompensationsanlage montieren. Berücksichtigen Sie bei der
Dimensionierung der Kabel zudem die höhere
Wirkleistung.
3.4.9 Eingangsstromverzögerung
Um sicherzustellen, dass die Überspannungsschutzkreise
am Eingang korrekt funktionieren, halten Sie eine Zeitverzögerung zwischen aufeinander folgenden Anwendungen
mit Eingangsstrom ein.
Netztransienten erzeugt, beispielsweise Blindstromkompensationsgeräte. Transienten können ebenfalls durch
Kurzschlüsse, durch Abschaltung eines Hauptschalters in
Stromverteilungssystemen sowie durch induktive Kopplung
zwischen parallel verlaufenden Kabeln erzeugt werden.
In der Norm EN 61000-4-1 wird beschrieben, in welchen
Formen diese Transienten auftreten und wie viel Energie
sie enthalten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die
schädlichen Auswirkungen von Transienten zu begrenzen.
Gasgefüllte Überspannungsableiter und Funkenstrecken
bilden einen ersten Schutz vor energiereichen Transienten.
Als zweiten Schutz sind die meisten elektronischen Geräte,
einschließlich Frequenzumrichter, mit spannungsabhängigen Widerständen (Varistoren) zur Dämpfung von
Transienten ausgestattet.
3.4.11 Betrieb mit Notstromgenerator
Setzen Sie Netzersatzanlagen ein, wenn bei einem
Netzausfall ein Dauerbetrieb erforderlich ist. Sie werden
ebenfalls parallel zum öffentlichen Netz betrieben, um eine
höhere Netzleistung zu erreichen. Hierbei handelt es sich
um ein bewährtes Verfahren für wärme- und stromerzeugende Geräte, bei dem die hohe Effizienz genutzt wird,
die bei dieser Form der Energieumwandlung erzielt wird.
Bei Netzersatzschaltung mittels Generator ist die Netzimpedanz in der Regel höher als bei der Stromentnahme aus
dem öffentlichen Netz. Dadurch kommt es zu einer
Erhöhung des Gesamtoberschwingungsgehalts. Bei
geeigneter Ausführung können Generatoren in einem
System mit Geräten betrieben werden, die Oberschwingungen erzeugen.
Ziehen Sie bei dem Entwurf eines Systems die Nutzung
eines Notstromgenerators in Betracht.
Tabelle 3.16 zeigt die minimal zulässige Zeit zwischen den
Anwendungen mit Eingansstrom.
Transienten sind kurze Spannungsspitzen in einem Bereich
von ein paar Tausend Volt. Sie können in allen Arten von
Stromverteilungssystemen auftreten, einschließlich
Industrie- und Wohngebieten.
Blitzeinschläge sind eine häufige Ursache für Transienten.
Sie werden jedoch auch durch Ein- und Ausschalten großer
Lasten oder durch Schalten sonstiger Anlagen gegen
auf Generatorspeisung steigt die Oberschwingungsbelastung in der Regel an
Planer müssen den Anstieg der Oberschwin-
•
gungsbelastung berechnen bzw. messen, um
sicherzustellen, dass die Netzqualität die
Vorschriften erfüllt, und um Probleme durch
Oberschwingungen sowie Anlagenausfälle zu
vermeiden.
Vermeiden Sie eine asymmetrische Belastung des
•
Generators, da dies zu einer Erhöhung der
Verluste und des Gesamtoberschwingungsgehalts
führen kann.
Eine 5/6-Staffelung der Generatorwicklung sorgt
•
für eine Dämpfung der 5. und 7.
Oberschwingung, führt jedoch zu einer Erhöhung
der 3. Oberschwingung. Durch eine 2/3-Staffelung
wird die 3. Oberschwingung wiederum reduziert.
SystemintegrationProjektierungshandbuch
Nach Möglichkeit sollte der Betreiber die
•
Blindstromkompensationsanlage vom Netz
trennen, da diese eine Resonanz im System
verursacht.
Drosseln oder aktive Absorptionsfilter sowie
•
parallel betriebene ohmsche Lasten können
Oberschwingungen dämpfen.
Parallel betriebene kapazitive Verbraucher
•
erzeugen aufgrund von unvorhersehbaren
Resonanzeffekten eine zusätzliche Last.
Eine genauere Analyse ist beispielsweise mit der Netzanalysesoftware HCS möglich. Um Netze zu analysieren,
besuchen Sie die Seite http://www.danfoss-hcs.com/Default.asp?LEVEL=START und laden Sie die entsprechende
Software herunter.
Für den Betrieb mit oberschwingungserzeugenden Geräten
werden die maximal zulässigen Verbraucher, die auf einem
reibungslosen Anlagenbetrieb basieren, in der Tabelle mit
Oberschwingungsgrenzwerten dargestellt.
Oberschwingungsgrenzwerte
B2- und B6-Gleichrichter⇒maximal 20 % der
•
Generatornennlast
B6-Gleichrichter mit Drossel⇒maximal 20 bis 35 %
•
der Generatornennlast, je nach Zusammensetzung
Gesteuerter B6-Gleichrichter⇒maximal 10 % der
•
Generatornennlast
rungen der Norm EN 61800-3 RFI, Kategorie C2, für
ungeschirmten Motorkabeln, siehe Kapitel 3.8.3 Sinusfilter.
Nähere Informationen zu den optionalen Sinus- und du/dtFiltern finden Sie in Kapitel 6.2.6 Sinusfilter,
Kapitel 3.8.3 Sinusfilter und Kapitel 6.2.7 du/dt-Filter.
33
Nähere Informationen zu den Bestellnummern für Sinusund du/dt-Filter finden Sie in Kapitel 3.8.3 Sinusfilter und
Kapitel 6.2.7 du/dt-Filter.
3.5.3 Ordnungsgemäße Motorerdung
Eine ordnungsgemäße Erdung des Motors ist zur Gewährleistung der Personensicherheit sowie zur Erfüllung der
EMV-Anforderungen des Stromnetzes für Niederspannungsanlagen unerlässlich. Für die effektive Nutzung von
Abschirmungen und Filtern ist eine ordnungsgemäße
Erdung erforderlich. Zur Erfüllung der EMV-Anforderungen
müssen Sie Einzelheiten der Motorausführung überprüfen.
3.5.4 Motorkabel
Technische Daten und Empfehlungen zu den Motorkabeln
finden Sie unter Kapitel 7.5 Kabelspezifikationen.
Sie können alle Arten dreiphasiger Standard-Asynchronmotoren mit einem Frequenzumrichter verwenden. Die
Werkseinstellung ist Rechtslauf, wobei der Frequenzumrichterausgang wie folgt angeschlossen ist:
Motoreinbau
3.5
3.5.1 Zu berücksichtigende Faktoren bei
der Motorauswahl
Der Frequenzumrichter kann bei einem Motor zu einer
Stromüberlastung führen. Wenn Sie den Motor an den
Frequenzumrichter anpassen, müssen Sie daher die
folgenden Auswirkungen auf den Motor berücksichtigen:
Isolationsbeanspruchung
•
Lagerbeanspruchung
•
Thermische Beanspruchung
•
3.5.2 Sinus- und dU/dt Filter
Ausgangsfilter sind für einige Motoren zur Senkung der
Strombelastung sowie für eine größere Kabellänge von
Nutzen. Zu den Optionen für Ausgänge gehören u. a.
Sinusfilter (auch als LC-Filter bezeichnet) und dU/dt-Filter.
Durch dU/dt-Filter wird der starke Spannungsanstieg des
Impulses reduziert. Durch Sinusfilter werden die
Spannungspulse abgeschwächt und in eine beinahe
sinusförmige Ausgangsspannung umgewandelt. Bei einigen
Frequenzumrichtern erfüllen die Sinusfilter die Anforde-
Auch bei einer guten Abschirmung wird die Strahlung
nicht vollständig eliminiert. Systemkomponenten, die sich
in der Strahlungsumgebung befinden, müssen ohne
Verschlechterung der Leistung betrieben werden können.
33
3.5.6 Anschluss von mehreren Motoren
HINWEIS
Wenn sich die Motorgrößen stark unterscheiden, können
beim Hochfahren und bei niedrigen Drehzahlen
Probleme auftreten, da der relativ hohe Ohm-Widerstand
der kleinen Motoren im Stator in solchen Situationen
eine höhere Spannung erfordert.
Der Frequenzumrichter kann mehrere parallel geschaltete
Motoren steuern/regeln. Bei parallelem Motoranschluss
müssen Sie die folgenden Punkte beachten:
VVC+-Modus kann in einigen Anwendungen
•
verwendet werden.
Der Gesamtstrom der Motoren darf den
•
maximalen Ausgangsnennstrom I
zumrichters nicht übersteigen.
Verwenden Sie bei langen Kabeln keine
•
gemeinsame Anschlussverbindung, siehe
Abbildung 3.15 Klemmenanschluss für Rechts- und Linkslauf
Abbildung 3.17.
Die in Tabelle 3.4 angegebene gesamte Motorka-
•
bellänge gilt nur, solange die parallelen Kabel
Ändern Sie die Drehrichtung durch Vertauschen von zwei
Phasen im Motorkabel oder durch Ändern der Einstellung
von Parameter 4-10 Motor Drehrichtung.
3.5.5 Motorkabelabschirmung
Frequenzumrichter erzeugen an ihren Ausgängen Impulse
mit steilen Spannungsflanken. Diese Impulse enthalten
hochfrequente Anteile (deren Werte bis in den GigahertzBereich reichen), die unerwünschte Strahlungen aus dem
kurz gehalten werden (jeweils kürzer als 10 m).
Siehe Abbildung 3.19 und Abbildung 3.20.
Berücksichtigen Sie den Spannungsabfall an den
•
Motorkabeln, siehe Abbildung 3.20.
Verwenden Sie bei langen parallelen Kabel ein
•
LC-Filter, siehe Abbildung 3.20.
Für lange Kabel ohne parallelen Anschluss, siehe
•
Abbildung 3.21.
Motorkabel verursachen. Diese Strahlung können Sie durch
abgeschirmte Motorkabel reduzieren.
des Frequen-
INV
Die Abschirmung der Kabel hat folgenden Zweck:
•
•
Die Abschirmung nimmt hochfrequente Anteile auf und
leitet sie zurück zur Störquelle, in diesem Fall zum Frequenzumrichter. Abgeschirmte Motorkabel erhöhen ebenfalls
die Störfestigkeit gegen nahe gelegene externe
Störquellen.
Der Frequenzumrichter sorgt auf verschiedene Arten für
thermischen Motorschutz:
3.5.8 Ausgangsschütz
Zwar ist dies in der Regel keine empfohlene Maßnahme,
jedoch hat der Betrieb eines Ausgangsschützes zwischen
Motor und Frequenzumrichter keine Beschädigung des
Die Drehmomentgrenze schützt den Motor
33
•
unabhängig von der Drehzahl vor Überlast.
Die Mindestdrehzahl begrenzt den Betriebsdreh-
•
zahlbereich, beispielsweise zwischen 30 und
50/60 Hz.
Die Maximaldrehzahl begrenzt die maximale
•
Umrichters zur Folge. Durch Schließen eines zuvor
geöffneten Ausgangsschützes wird ein laufender Frequenzumrichter möglicherweise an einen gestoppten Motor
angeschlossen. Dadurch kann der Frequenzumrichter
abschalten und einen Fehler anzeigen.
3.5.9 Energieeffizienz
Ausgangsdrehzahl.
Für einen externen Thermistor ist ein Eingang
•
verfügbar.
Das elektronischen Thermorelais (ETR) für
•
Asynchronmotoren simuliert anhand interner
Messungen ein Bimetallrelais. Das ETR misst den
aktuellen Strom, die aktuelle Drehzahl und Zeit
zur Berechnung der Motortemperatur und schützt
den Motor vor Überhitzung, indem das System
eine Warnmeldung ausgibt oder die Stromzufuhr
des Motors unterbricht. Die Eigenschaften des
ETR werden in Abbildung 3.22 dargestellt.
Wirkungsgrad des Frequenzumrichters
Die Last am Frequenzumrichter hat kaum Auswirkung auf
seinen Wirkungsgrad.
Das heißt auch, dass sich der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters nicht ändert, wenn Sie eine andere U/fKennlinie wählen. Dennoch haben die U/f-Kennlinien einen
Einfluss auf den Wirkungsgrad des Motors.
Der Wirkungsgrad nimmt leicht ab, wenn die Taktfrequenz
auf einen Wert von über 5 kHz eingestellt ist. Der
Wirkungsgrad nimmt auch leicht ab, wenn das Motorkabel
länger als 30 m ist.
Berechnung des Wirkungsgrads
Berechnen Sie den Wirkungsgrad des Frequenzumrichters
bei unterschiedlichen Lasten auf Grundlage von
Abbildung 3.23. Multiplizieren Sie den Faktor in dieser
Abbildung mit dem spezifischen Wirkungsgradfaktor, der in
Kapitel 7.1 Elektrische Daten zu finden ist.
Abbildung 3.22 Eigenschaften des elektronischen Thermorelais
Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen Motorstrom
(I
) und Motornennstrom (I
motor
die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und den
Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl.
Beispiel: Nehmen wir als Beispiel einen Frequenzumrichter
mit 55 kW und 380–480 V AC bei 25 % Last bei 50 %
Drehzahl. Das Diagramm zeigt 0,97 an. Die Nenn-Effizienz
für einen 55-kW-Frequenzumrichter beträgt 0,98. Der
tatsächliche Wirkungsgrad ist gleich: 0,97 x 0,98 = 0,95.
SystemintegrationProjektierungshandbuch
Motorwirkungsgrade
Der Wirkungsgrad eines an den Frequenzumrichter
angeschlossenen Motors hängt von der Magnetisierungsstufe ab. Der Motorwirkungsgrad ist außerdem vom
Motortyp abhängig.
Im Nenndrehmomentbereich von 75–100 % ist
•
der Motorwirkungsgrad praktisch konstant,
sowohl wenn dieser vom Frequenzumrichter
geregelt, als auch wenn er direkt am Netz
betrieben wird.
Die U/f-Kennlinien haben nur einen minimalen
•
Einfluss auf den Wirkungsgrad. Allerdings ergeben
sich beachtliche Effizienzvorteile bei Motoren mit
mindestens 11 kW.
Die Taktfrequenz hat keinen Einfluss auf den
•
Wirkungsgrad von kleinen Motoren. Der
Wirkungsgrad von Motoren ab 11 kW wird um 1
bis 2 % verbessert. Dies liegt daran, dass die
Form der Sinuskurve des Motorstroms bei hoher
Taktfrequenz fast perfekt ist.
Systemwirkungsgrad
Zur Berechnung des Systemwirkungsgrads multiplizieren
Sie den Wirkungsgrad des Frequenzumrichters mit dem
Motorwirkungsgrad.
Bei Verkabelung und korrekter Programmierung liefern die Steuerklemmen Folgendes bzw. stellen Folgendes bereit:
Istwert, Sollwert und weitere Eingangssignale an den Frequenzumrichter
33
•
Ausgang für Status und Fehlerbedingungen des Frequenzumrichters
•
Relais für den Betrieb von Zusatzeinrichtungen
•
Serielle Kommunikationsschnittstelle
•
24-V-Bezugspotenzial
•
Die Steuerklemmen sind für verschiedene Funktionen programmierbar, indem Sie die Parameteroptionen an der Bedieneinheit (LCP) an der Vorderseite des Geräts oder an externen Quellen auswählen. Die meisten Steuerkabel stellt der Kunde
bereit, es sei denn, diese wurden in der Werksbestellung angegeben.
Abbildung 3.24 Anschlussplan des Grundgeräts
A=Analog, D=Digital
*Klemme 37 (optional) wird für die Funktion Safe Torque Off (STO) verwendet. Installationsanweisungen für Safe Torque Off
finden Sie im Produkthandbuch Safe Torque Off für VLT®-Frequenzumrichter.
**Schließen Sie die Abschirmung nicht an.
Kapitel 2.5.18 EMV-Konformität und Kapitel 3.2 EMV, Schutz
vor Oberschwingungen und Erdableitstrom.
HINWEIS
EMV-STÖRUNGEN
Verwenden Sie für Motor- und Steuerleitungen
abgeschirmte Kabel und verlegen Sie die Kabel für
Netzversorgung, Motor- und Steuerleitungen getrennt.
Die Nichtbeachtung dieser Vorgabe kann zu nicht
vorgesehenem Verhalten oder reduzierter Leistung der
Anlage führen. Ein Mindestabstand von 200 mm
zwischen Leistungs- und Motorkabeln sowie Steuerleitungen ist erforderlich.
3.7 Planung
3.7.1 Abstand
Für alle Baugrößen ist eine Seite-an-Seite-Installation
möglich, außer wenn eine optionale Abdeckung der
Schutzart IP21/IP4X/TYP 1 verwendet wird (siehe
Kapitel 3.8 Optionen und Zubehör).
Horizontaler Abstand, IP21-Gehäuseabdeckung
Wenn Sie die IP21-Gehäuseabdeckung bei Baugröße A2
oder A3 verwenden, müssen Sie zwischen den Frequenzumrichtern einen Abstand von mindestens 50 mm
eingehalten werden.
Vertikaler Abstand
Halten Sie für optimale Kühlbedingungen über und unter
dem Frequenzumrichter einen Abstand für eine ausreichende Luftzirkulation ein. Siehe Abbildung 3.28.
33
Horizontaler Abstand, IP20
Die Baugrößen A und B der Schutzart IP20 können Sie
Seite an Seite ohne Abstand aufstellen. Achten Sie jedoch
auf die richtige Montagereihenfolge. Abbildung 3.27 zeigt,
wie die korrekte Aufstellung durchgeführt wird.
HINWEIS
Bei Baugröße A2 und A3 muss zwischen den Frequenzumrichtern ein Abstand von mindestens 40 mm eingehalten
werden.
Baugröße
a [mm]100200225
b [mm]100200225
Abbildung 3.28 Vertikaler Abstand
A2/A3/A4/
A5/B1
B2/B3/B4/
C1/C3
C2/C4
3.7.2 Wandmontage
Bei der Installation an einer flachen Wand ist keine
Rückwand erforderlich.
Bei der Installation an einer unebenen Wand müssen Sie
die Kühlrippen mit einer Rückwand verwenden, um
ausreichend Kühlluft über dem Kühlkörper sicherzustellen.
Verwenden Sie die Rückwand nur bei den Bauformen A4,
A5, B1, B2, C1 und C2.
Abbildung 3.27 Korrekte Seite-an-Seite-Installation ohne
Abstand
Bei Frequenzumrichtern mit Schutzart IP66 müssen Sie
zum Schutz der Epoxidbeschichtung eine Unterlegscheibe
aus Faserstoff oder Nylon verwenden.
1Rückwand
2Frequenzumrichter mit IP66-Gehäuse
3Rückwand
4Unterlegscheibe aus Faserstoff
Abbildung 3.30 Installation mit Rückwand für die Schutzart
IP66
3.7.3 Zugriff
Um vor der Montage den Zugriff auf die Kabel besser
planen zu können, beachten Sie die Zeichnungen in
Kapitel 8.1 Netzanschlusszeichnungen und
Kapitel 8.2 Motoranschlusszeichnungen.
VLT® Refrigeration Drive FC 103
3.8
Optionen
Die Bestellnummern finden Sie in Kapitel 6 Typencode und
Auswahl.
Netzabschirmung
•
EMV-Filter
•
Fehlerstromschutzschalter
Arbeitet nach dem Summenstromprinzip, um die
Erdschlussströme in geerdeten und hochohmig geerdeten
Systemen (TN- und TT-Systeme in der IEC-Terminologie) zu
überwachen. Es gibt einen Vorwarn- (50 % des
Hauptalarm-Sollwertes) und einen Hauptalarm-Sollwert.
Jedem Sollwert ist ein einpoliges Alarmrelais zum externen
Gebrauch zugeordnet, der einen externen AufsteckStromwandler erfordert (vom Kunden bereitgestellt und
installiert).
•
•
•
•
•
Isolationswiderstandsüberwachung (IRM)
Überwacht den Isolationswiderstand zwischen den Phasenleitern und der Masse in nicht geerdeten Systemen (ITSysteme in der IEC-Terminologie). Für das Isolationsniveau
stehen ein ohmscher Vorwarn- und ein HauptalarmSollwert zur Verfügung. Jedem Sollwert ist ein einpoliges
Alarmrelais zum externen Gebrauch zugeordnet.
HINWEIS
Sie können an jedes nicht geerdete System (IT-Netz) nur
eine Isolationswiderstandsüberwachung anschließen.
•
•
•
•
Optionen und Zubehör
Die Lexan®-Abschirmung wird vor die Leistungsklemme und die Netzanschlussplatte montiert,
um bei geöffneter Gehäuseklappe vor unbeabsichtigten Berührungen zu schützen.
Frequenzumrichter sind standardmäßig mit EMVFiltern der Klasse A2 ausgestattet. Wenn
weiterführende EMV-Schutzmaßnahmen
erforderlich sind, verwenden Sie die optionalen
EMV-Filter der Klasse A1, die für eine
Unterdrückung von Funkstörungen und elektromagnetischer Strahlung gemäß EN 55011 sorgen.
Diese sind in den Kreis „Safe Torque Off“ des
Frequenzumrichters integriert.
IEC 60755 Gerät vom Typ B überwacht gepulste
DC und reine DC-Erdschlussströme
LED-Balkenanzeige des Erdschlussstrompegels
von 10–100 % des Sollwerts.
Fehlerspeicher.
TEST/RESET-Taste.
Diese sind in den Kreis „Safe Torque Off“ des
Frequenzumrichters integriert.
richters vor Überströmen empfohlen. Sicherungen
dienen zur Begrenzung von Schäden am Frequenzumrichter und reduzieren die Wartungszeit bei
einem Ausfall auf ein Minimum. Sicherungen sind
erforderlich, um die Zulassung für Schiffsanwendungen zu erfüllen.
Trennschalter
Durch einen an der Tür montierten Griff ist die
•
manuelle Bedienung eines Leistungstrennschalters möglich. Somit können Sie die
Stromzufuhr zum Frequenzumrichter aktivieren
und deaktivieren, wodurch während der Wartung
eine verbesserte Sicherheit sichergestellt wird.
Der Trennschalter ist mit den Gehäuseklappen
verriegelt, damit diese nicht bei noch aktivierter
Stromversorgung geöffnet werden.
Hauptschalter
Einen Hauptschalter können Sie manuell oder per
•
Fernsteuerung auslösen, müssen ihn jedoch
manuell wieder zurücksetzen. Hauptschalter sind
mit den Gehäuseklappen verriegelt, damit diese
nicht bei noch aktivierter Stromversorgung
geöffnet werden. Bei Bestellung eines optionalen
Hauptschalters sind im Lieferumfang auch
Halbleitersicherungen enthalten, die zum Schutz
des Frequenzumrichters vor Überströmen dienen.
Schütze
Ein elektrisch gesteuerter Schütz ermöglicht die
•
ferngesteuerte Aktivierung und Deaktivierung der
Stromversorgung des Frequenzumrichters. Bei
Bestellung des optionalen IEC-Not-Aus überwacht
das Pilz-Sicherheitsrelais einen Hilfskontakt am
Schütz.
Manuelle Motorstarter
Liefert dreiphasigen Strom für elektrische Kühlgebläse, die
häufig für größere Motoren benötigt werden. Der Strom für
die Starter wird lastseitig sowie auf der Eingangsseite des
optionalen EMV-Filters der Klasse 1 durch ein mit Strom
versorgtes Schütz, einen Hauptschalter oder einen
Trennschalter bereitgestellt. Vor jedem Motorstarter
befindet sich eine Sicherung, und die Stromversorgung
wird abgeschaltet, wenn die Stromversorgung des
Frequenzumrichters unterbrochen wird. Sie können bis zu
2 Starter einsetzen (nur einer, wenn Sie eine abgesicherte
Schaltung mit 30 A bestellen). Die Motorstarter werden in
die Safe Torque Off-Schaltung des Frequenzumrichters
eingebaut.
Zu den Gerätefunktionen zählen:
Betriebsschalter (ein/aus).
•
Kurzschluss- und Überlastschutz mit Testfunktion.
•
Manuelle Quittierfunktion.
•
Durch Sicherung geschützte 30-A-Klemmen
Dreiphasiger Strom, der mit der eingehenden
•
Netzspannung übereinstimmt, um kundenseitige
Nebengeräte zu versorgen.
Nicht verfügbar, wenn Sie 2 manuelle
•
Motorstarter ausgewählt haben.
Die Klemmen sind ausgeschaltet, wenn die
•
Stromversorgung des Frequenzumrichters
unterbrochen ist.
Der Strom für die durch Sicherung geschützten
•
Klemmen wird lastseitig und auf der
Eingangsseite des optionalen EMV-Filters der
Klasse 1 durch ein mit Strom versorgtes Schütz,
einen Hauptschalter oder einen Trennschalter
geliefert.
24 V DC-Versorgung
5 A, 120 W, 24 V DC.
•
Gegen Ausgangs-Überstrom, Überlast,
•
Kurzschlüsse und Übertemperatur geschützt.
Für die Versorgung von kundenseitig bereitge-
•
stellten Zusatzgeräten wie Fühler, SPS-I/O,
Schütze, Temperaturfühler, Anzeigeleuchten und/
oder anderer elektronischer Hardware.
Zu den Diagnosewerkzeugen zählen ein potenz-
•
ialfreier DC-OK-Kontakt, eine grüne DC-OK-LED
und eine rote Überlast-LED.
Externe Temperaturüberwachung
Zur Überwachung der Temperatur von externen
•
Systemkomponenten, wie etwa Motorwicklungen
und/oder -lager. Beinhaltet acht universelle
Eingangsmodule sowie zwei spezielle ThermistorEingangsmodule Alle zehn Module sind in die
STO-Schaltung des Frequenzumrichters integriert
und können über ein Feldbus-Netzwerk
überwacht werden (erfordert den Kauf eines
separaten Modul-/Bus-Kopplers). Bestellen Sie die
Bremsoption „Safe Torque off“ und wählen Sie
damit die externe Temperaturüberwachung aus.
Serielle Kommunikation
VLT® PROFIBUS DP-V1 MCA 101
PROFIBUS DP V1 bietet Ihnen umfassende
•
Kompatibilität, hohe Verfügbarkeit, Unterstützung
für alle führenden SPS-Anbieter und Kompatibilität mit künftigen Ausführungen.
Schnelle, effiziente Kommunikation, transparente
•
Installation, erweiterte Diagnose und Parametrisierung und Autokonfiguration von Prozessdaten
per GSD-Datei
Azyklische Parametrierung mittels PROFIBUS DP-
•
V1, PROFIdrive oder Danfoss FC-Profil, PROFIBUS
DP-V1, Master-Klasse 1 und 2
Die PROFINET-Option ermöglicht Anschluss an auf
PROFINET basierende Netzwerke über das PROFINETProtokoll. Die Option kann eine einzelne Verbindung mit
einer API (Actual Packet Intervall) von 1 ms in beiden
Richtungen bedienen.
Integrierter Web-Server zur Ferndiagnose und
•
zum Auslesen grundlegender Parameter des
Frequenzumrichters
Ein E-Mail-Benachrichtigungs-Service kann
•
eingerichtet werden, der beim Eintreten oder
Quittieren von bestimmten Warn- oder Alarmmeldungen E-Mail-Nachrichten an einen oder
mehrere Adressaten versendet.
TCP/IP für einfachen Zugriff auf Frequenzum-
•
richter-Konfigurationsdaten über MCT 10
Konfigurationssoftware.
Hochladen und Herunterladen der FTP (File
•
Transfer Protocol)-Datei
Unterstützung des DCP (Discovery and Configu-
•
ration Protocol)
Weitere Optionen
VLT®-Universal-E/A MCB 101
Die E/A-Option erweitert die Anzahl der frei programmierbaren Steuerein- und -ausgänge um folgende
Schnittstellen:
Ermöglicht die Erweiterung des Umrichters um drei
zusätzliche Relaisausgänge.
•
•
•
•
•
•
•
VLT®-Analog-E/A-Option MCB 109
Diese Analog-E/A-Option wird problemlos am Frequenzumrichter angebracht. Somit profitieren Sie von einer
erweiterten Leistung und Steuerung durch zusätzliche
Eingänge/Ausgänge. Diese Option stattet den Frequenzumrichter zusätzlich mit einer externen Batterie aus, die die in
den Frequenzumrichter integrierte Uhr puffert. Hierdurch
ist ein stabiler Betrieb aller Uhrfunktionen des Frequenzumrichters wie z. B. Zeitablaufsteuerungen möglich.
•
•
•
•
•
VLT® Erweiterte Relais-Optionskarte MCB 113
Die erweiterte Relais-Optionskarte MCB 113 steigert die
Flexibilität des Frequenzumrichters mit zusätzlichen Ein-/
Ausgängen.
•
•
•
•
Maximaler Belastungsstrom der Klemme: AC-1
Ohmsche Last: 240 V AC, 2 A, AC-15
Induktive Last @cos ф 0,4: 240 V AC, 0,2 A, DC-1
Ohmsche Last: 24 V DC, 1 A, DC-13
Induktive Last: @cos ф 0,4: 24 V DC, 0,1 A
Minimaler Belastungsstrom der Klemme: DC 5 V:
10 mA.
Maximale Taktfrequenz bei Nennlast/min. Last: 6
min-1/20 s-1
Bestellnummern:
-130B1110 unbeschichtet
-130B1210 beschichtet (Klasse G3/ISA
S71.04-1985)
3 Analogeingänge, jeweils für Spannungs- und
Temperatureingänge konfigurierbar
Anschluss von 0-10-V-Analogsignalen sowie von
PT1000- und NI1000-Temperatureingängen
3 Analogausgänge, jeweils als 0-10-V-Ausgänge
konfigurierbar
Enthält eine externe Pufferbatterie für die
Standard-Uhrfunktion im Frequenzumrichter. Die
externe Batterie hält je nach Umgebung in der
Regel ca. 10 Jahre.
Die Option wird zum Anschluss einer externen DCVersorgung verwendet, damit die Steuerkarte und alle
installierten Optionen bei einem Netzstromausfall weiter
versorgt werden.
Eingangsspannungsbereich: 24 V DC ±15 % (max.
•
37 V in 10 s).
Maximaler Eingangsstrom: 2,2 A
•
Maximale Kabellänge: 75 m
•
Eingangskapazitätslast: <10 uF
•
Einschaltverzögerung: < 0,6 s.
•
Die Option können Sie problemlos in Frequen-
•
zumrichtern in vorhandenen Maschinen
installieren
Erhält die Funktion von Steuerkarte und -
•
optionen bei Stromausfällen aufrecht
Hält Feldbusse während Stromausfällen aktiv
•
Bestellnummern:
•
-130B1108 unbeschichtet
-130B1208 beschichtet (Klasse G3/ISA
S71.04-1985)
3.8.1 Kommunikationsoptionen
VLT® PROFIBUS DP-V1 MCA 101
•
VLT® AK-LonWorks MCA 107
•
3.8.3 Sinusfilter
Steuert ein Frequenzumrichter einen Motor, sind aus dem
Motor Resonanzgeräusche zu hören. Die Geräusche,
verursacht durch die Motorkonstruktion, treten immer bei
der Ummagnetisierung des Blechpakets auf. Die Frequenz
der Resonanzgeräusche entspricht somit der Taktfrequenz
des Frequenzumrichters.
Danfoss bietet einen Sinusfilter zur Dämpfung der
akustischen Motorgeräusche an.
Der Filter verringert die Rampe-Auf Zeit der Spannung, die
Spitzenlastspannung U
Motor. Das heißt, dass Strom und Spannung beinahe
sinusförmig werden. Folglich reduzieren sich die
akustischen Motorgeräusche auf ein Minimum.
Auch der Rippel-Strom in den Spulen des Sinusfilters
verursacht Geräusche. Dieses Problem können Sie durch
Einbau des Filters in einen Schaltschrank oder ein
ähnliches Gehäuse beseitigen.
und den Rippel-Strom ΔI zum
PEAK
3.8.4 du/dt-Filter
Danfoss bietet dU/dt-Filter. Hierbei handelt es sich um
Gegentakt-Tiefpassfilter, die Spannungsspitzen an den
Motorklemmen verringern und die Spannungsanstiegsgeschwindigkeit bis auf ein Niveau senken, auf dem die
Belastung der Motorwicklungsisolierung reduziert wird.
Dies ist besonders bei kurzen Motorkabeln von Bedeutung.
Im Vergleich zu Sinusfiltern (siehe Kapitel 3.8.3 Sinusfilter)
haben die du/dt-Filter eine Trennfrequenz über der
Taktfrequenz.
33
VLT® PROFINET MCA 120
•
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 7 Technische
Daten.
3.8.2 Eingang/Ausgang, Istwert- und
Sicherheitsoptionen
VLT®-Universal-E/A-Modul MCB 101
•
VLT®-Relaiskarte MCB 105
•
VLT® Erweiterte Relais-Optionskarte MCB 113
•
Weitere Informationen finden Sie in Kapitel 7 Technische
Daten.
Die VLT® AHF 005 und AHF 010 sind erweiterte
Oberschwingungsfilter (Advanced Harmonic Filter – AHF),
die nicht mit herkömmlichen Oberschwingungsfiltern zu
vergleichen sind. Die Danfoss-Oberschwingungsfilter sind
speziell an die Danfoss-Frequenzumrichter angepasst.
Bei Anschluss der Danfoss-Oberschwingungsfilter AHF 005
oder AHF 010 vor einem Danfoss-Frequenzumrichter
reduzieren diese die in das Netz zurückgespeiste GesamtOberschwingungsstromverzerrung auf 5 % bzw. 10 %.
A
B
C
D
E
130BT323.10
B
A
E
C
D
130BT324.10
Systemintegration
VLT® Refrigeration Drive FC 103
3.8.6 Gehäuseabdeckung IP21/NEMA Typ 1
IP20/IP4X (obere Abdeckung)/NEMA TYP 1 ist ein
optionales, für IP20-Geräte verfügbares Gehäuseelement.
Wenn die Gehäuseabdeckung verwendet wird, wird die
33
IP20-Einheit aufgerüstet, auf die Schutzart IP21/4X (obere
Abdeckung)/TYP 1 entsprechend.
Die obere IP4X-Gehäuseabdeckung kann bei allen IP20 FC
103-Standardvarianten verwendet werden.
1.Positionieren Sie die obere Abdeckung wie
abgebildet. Bei Verwendung einer A- oder BOption muss die obere Blende zum Verdecken
des oberen Einlasses angebracht werden.
2.Platzieren Sie den Sockelteil C an der Unterseite
des Frequenzumrichters.
3.Verwenden Sie die Schellen aus dem Beutel mit
Zubehör zum ordnungsgemäßen Befestigen der
Kabel.
1) Wenn Option A/B verwendet wird, vergrößert sich die Tiefe (detaillierte Informationen finden Sie in Kapitel 7.9 Nennleistungen, Gewicht
und Abmessungen)
1)
[mm]
33
Abbildung 3.34 Baugrößen B4, C3 und C4
A Abdeckplatte
B Obere Blende
Abbildung 3.33 Baugröße B3
C Sockelteil
D Untere Abdeckung
E Schraube(n)
FLüfterabdeckung
G Obere Klammer
Tabelle 3.18 Legende zu Abbildung 3.33 und Abbildung 3.34
Wenn Optionsmodul A und/oder Optionsmodul B
verwendet wird/werden, befestigen Sie die obere Blende
(B) an der Abdeckplatte (A).
HINWEIS
33
Eine Seite-an-Seite-Aufstellung ist bei Verwendung des
Gehäusesatzes IP21/IP4X/TYP 1 nicht möglich.
3.8.7 Gleichtaktfilter
Hochfrequenz-Gleichtaktkerne (HF-CM-Kerne) verringern
elektromagnetische Störungen und eliminieren
Lagerschäden durch elektrische Entladungen. Bei diesen
handelt es sich um nanokristalline Magnetkerne, die im
Vergleich zu normalen Ferritkernen höhere Filterleistungen
aufweisen. Der HF-CM-Kern verhält sich wie eine Gleichstromdrossel zwischen Phasen und Erde.
Abbildung 3.35 HF-CM-Kern mit Motorphasen
Bei Installation um die drei Motorphasen (U, V, W)
reduzieren die Gleichtaktfilter hochfrequente Gleichtaktströme. Als Ergebnis werden hochfrequente
elektromagnetische Störungen vom Motorkabel verringert.
Die Anzahl der erforderlichen Kerne ist abhängig von der
Länge des Motorkabels und von der Spannung des
Frequenzumrichters. Jeder Satz besteht aus zwei Kernen.
Informationen zur erforderlichen Anzahl an Kernen finden
Sie in Tabelle 3.19.
Kabellänge
[m]A und BCD
5024224
10044244
15046444
30046446
Tabelle 3.19 Anzahl der Kerne
1) Wenn längere Kabel erforderlich sind, setzen Sie zusätzliche HFCMKerne ein.
1)
Baugröße
T2/T4T7T2/T4T7T7
Um die HF-CM-Kerne anzubringen, führen Sie die drei
Motorphasenkabel (U, V, W) durch jeden einzelnen Kern
(siehe Abbildung 3.35).
3.8.8 LCP-Einbausatz
Sie können die LCP Bedieneinheit durch Verwendung eines
Fern-Einbausatzes in die Schaltschranktür integrieren.
Ziehen Sie die Befestigungsschrauben mit einem
Drehmoment von max. 1 Nm an.
Das LCP hat die Schutzart IP66.
GehäuseVorderseite IP66
Maximale Kabellänge zwischen LCP und Gerät3 m
Standardmäßige KommunikationsschnittstelleRS485
Tabelle 3.21 Einzelheiten zu den Befestigungskonsolen
Systemintegration
VLT® Refrigeration Drive FC 103
3.9 Serielle Schnittstelle RS485
3.9.1 Übersicht
RS485 ist eine Zweileiter-Busschnittstelle, die mit einer
busförmigen Netztopologie kompatibel ist. Knoten können
33
als Bus oder über Übertragungskabel (Nahbuskabel) an
eine gemeinsame Abnehmerleitung angeschlossen werden.
Es können insgesamt 32 Teilnehmer (Knoten) an ein
Netzwerksegment angeschlossen werden.
Netzwerksegmente sind durch Busverstärker (Repeater)
unterteilt, siehe Abbildung 3.41.
Eine Erdverbindung der Abschirmung mit geringer
Impedanz an allen Knoten ist wichtig, auch bei hohen
Frequenzen. Schließen Sie daher die Abschirmung
großflächig an Masse an, z. B. mit einer Kabelschelle oder
einer leitfähigen Kabelverschraubung. Möglicherweise
müssen Sie Potenzialausgleichskabel verwenden, um im
Netz das gleiche Erdungspotenzial zu erhalten –
insbesondere bei Installationen mit langen Kabeln.
Um eine nicht übereinstimmende Impedanz zu verhindern,
müssen Sie im gesamten Netzwerk immer den gleichen
Kabeltyp verwenden. Beim Anschluss eines Motors an den
Frequenzumrichter ist immer ein abgeschirmtes
Motorkabel zu verwenden.
HINWEIS
Jeder Repeater fungiert in dem Segment, in dem er
installiert ist, als Teilnehmer. Jeder mit einem Netzwerk
verbundene Teilnehmer muss über alle Segmente hinweg
eine einheitliche Teilnehmeradresse aufweisen.
Schließen Sie die Segmente an beiden Endpunkten ab –
entweder mit Hilfe des Terminierungsschalters (S801) des
Frequenzumrichters oder mit einem Abschlusswiderstand.
Verwenden Sie stets ein STP-Kabel (Screened Twisted Pair)
für die Busverdrahtung, und beachten Sie die bewährten
Installationsverfahren.
KabelScreened Twisted Pair (STP - verdrillte
Zweitdrahtleitung)
Impedanz [Ω]
Kabellänge [m]
Tabelle 3.22 Kabelspezifikationen
120
Maximal 1200 (einschließlich Abzweigleitungen)
Maximal 500 von Station zu Station
Parameter 8-30 F
C-ProtokollFC-Profil*
Parameter 8-31 A
dresse
Parameter 8-32 B
audrate
* = Werkseinstellung
Hinweise/Anmerkungen:
Wählen Sie in den oben
genannten Parametern
Protokoll, Adresse und
Baudrate.
DIN 37 ist eine Option.
1*
9600*
Abbildung 3.42 Parallele Verdrahtung
Zur Vermeidung von Potenzialausgleichsströmen über die
Abschirmung führen Sie die Verkabelung gemäß
Abbildung 3.24 durch.
33
Tabelle 3.23 RS485-Netzwerkverbindung
3.9.2 Netzwerkverbindung
Mittels der RS485-Standardschnittstelle können Sie einen
oder mehrere Frequenzumrichter an einen Regler (oder
Master) anschließen. Klemme 68 ist an das P-Signal (TX+,
RX+) und Klemme 69 an das N-Signal (TX-, RX-)
anzuschließen. Siehe Zeichnungen in
Kapitel 3.6.1 Anschlussdiagramm.
Sollen mehrere Frequenzumrichter an einen Master
angeschlossen werden, verdrahten Sie die Schnittstellen
parallel.
Schließen Sie den RS485-Bus an beiden Endpunkten mit
einem Widerstandsnetzwerk ab. Hierzu ist Schalter S801
auf der Steuerkarte auf „ON“ zu stellen.
Stellen Sie das Kommunikationsprotokoll auf
Parameter 8-30 FC-Protokoll ein.
3.9.4 EMV-Schutzmaßnahmen
Die folgenden EMV-Schutzmaßnahmen werden empfohlen,
um den störungsfreien Betrieb des RS485-Netzwerks zu
erreichen.
Beachten Sie die einschlägigen nationalen und lokalen
Vorschriften und Gesetze, zum Beispiel im Hinblick auf die
Fieldbus cable
90° crossing
130BE039.11
Minimum 200 mm (8 in)
STXLGEADRDATABCC
195NA099.10
Systemintegration
VLT® Refrigeration Drive FC 103
Schutzerdung. Halten Sie das RS485-Kommunikationskabel
von Motor- und Bremswiderstandskabeln fern, um das
Einkoppeln von Hochfrequenzstörungen von einem Kabel
zum anderen zu vermeiden. Normalerweise genügt ein
Abstand von 200 mm, aber halten Sie den größtmöglichen
Abstand zwischen den Kabeln ein, insbesondere wenn
33
diese über weite Strecken parallel laufen. Lässt sich das
Kreuzen der Kabel nicht vermeiden, muss das RS485-Kabel
in einem Winkel von 90° über Motorkabel geführt werden.
3.9.6 Netzwerkkonfiguration
Legen Sie folgende Parameter fest, um das FC-Protokoll für
den Frequenzumrichter zu aktivieren:
Jedes übertragene Zeichen beginnt mit einem Startbit.
Danach werden 8 Datenbits übertragen, was einem Byte
entspricht. Jedes Zeichen wird über ein Paritätsbit
abgesichert, das auf 1 gesetzt wird, wenn Parität gegeben
ist. (d. h. eine gleiche Anzahl binärer Einsen in den 8
Datenbits und dem Paritätsbit zusammen). Ein Zeichen
endet mit einem Stoppbit und besteht somit aus
Abbildung 3.44 Kabelverlegung
insgesamt 11 Bits.
3.9.5 Übersicht zum FC-Protokoll
Das FC-Protokoll, das auch als FC-Bus oder Standardbus
bezeichnet wird, ist der Standardfeldbus von Danfoss. Es
definiert ein Zugriffsverfahren nach dem Master/FollowerPrinzip für die Kommunikation über einen Feldbus.
Sie können maximal 126 Follower und einen Master an die
Schnittstelle anschließen. Die einzelnen Follower werden
vom Master über ein Adresszeichen im Telegramm
angewählt. Nur wenn ein Follower ein fehlerfreies, an ihn
adressiertes Telegramm empfangen hat, sendet er ein
Antworttelegramm. Die direkte Nachrichtenübertragung
unter Followern ist nicht möglich. Die Datenübertragung
findet im Halbduplex-Betrieb statt.
Die Master-Funktion kann nicht auf einen anderen
Teilnehmer übertragen werden (Ein-Master-System).
Die physikalische Schicht ist RS485 und nutzt damit die im
Frequenzumrichter integrierte RS485-Schnittstelle. Das FCProtokoll unterstützt unterschiedliche Telegrammformate:
•
•
Ein kurzes Format mit 8 Bytes für Prozessdaten.
Ein langes Format von 16 Bytes, das außerdem
einen Parameterkanal enthält.
Abbildung 3.45 Inhalt eines Zeichens
3.9.7.2 Telegrammaufbau
Jedes Telegramm ist folgendermaßen aufgebaut:
Startzeichen (STX) = 02 Hex
•
Ein Byte zur Angabe der Telegrammlänge (LGE)
•
Ein Byte zur Angabe der Adresse des Frequen-
•
zumrichters (ADR)
Danach folgen verschiedene Nutzdaten (variabel, abhängig
vom Telegrammtyp).
Das Telegramm schließt mit einem Datensteuerbyte (BCC).
1) 10 steht für die festen Zeichen, während n variabel ist (je nach
Textlänge).
101)+n Byte
3.9.7.4 Frequenzumrichteradresse (ADR)
Es wird mit 2 verschiedenen Adressformaten gearbeitet.
Der Adressbereich des Frequenzumrichters beträgt
entweder 1–31 oder 1–126.
Adressformat 1–31
•
-Bit 7 = 0 (Adressformat 1–31 aktiv).
-Bit 6 wird nicht verwendet
3.9.7.6 Das Datenfeld
-Bit 5=1: Broadcast, Adressbits (0–4)
werden nicht benutzt.
-Bit 5=0: Kein Broadcast
-Bit 0-4 = Frequenzumrichteradresse 1-31
Adressformat 1–126
•
-Bit 7 = 1 (Adressformat 1–126 aktiv).
-Bit 0-6 = Frequenzumrichteradresse
1-126
-Bit 0-6 = 0 Broadcast
Der Follower sendet das Adress-Byte im Antworttelegramm
unverändert an den Master zurück.
3.9.7.5 Datensteuerbyte (BCC)
Die Prüfsumme wird als XOR-Funktion berechnet. Bevor das
erste Byte im Telegramm empfangen wird, lautet die
berechnete Prüfsumme 0.
33
Die Struktur der Nutzdaten hängt vom Telegrammtyp ab. Es gibt drei Telegrammtypen, die sowohl für Steuertelegramme
(Master⇒Follower) als auch Antworttelegramme (Follower⇒Master) gelten.
Die drei Telegrammarten sind:
Prozessblock (PCD)
Der PCD besteht aus einem Datenblock mit 4 Byte (2 Wörtern) und enthält:
Steuerwort und Sollwert (von Master zu Follower)
•
Zustandswort und aktuelle Ausgangsfrequenz (von Follower zu Master)
•
Abbildung 3.47 Prozessblock
Parameterblock
Der Parameterblock dient zur Übertragung von Parametern zwischen Master und Follower. Der Datenblock besteht aus 12
Byte (6 Wörtern) und enthält auch den Prozessblock.
Der Index wird zusammen mit der Parameternummer zum
Lesen/Schreiben von Zugriffsparametern mit einem Index
verwendet, z. B. Parameter 15-30 Fehlerspeicher: Fehlercode.
Der Index besteht aus 2 Bytes, einem Lowbyte und einem
Highbyte.
Nur das Low Byte wird als Index verwendet.
3.9.7.10 Parameterwert (PWE)
Der Parameterwertblock besteht aus zwei Wörtern (4
Bytes); der Wert hängt vom definierten Befehl (AK) ab.
Verlangt der Master einen Parameterwert, so enthält der
PWE-Block keinen Wert. Um einen Parameterwert zu
ändern (schreiben), wird der neue Wert in den PWE-Block
geschrieben und vom Master zum Follower gesendet.
Antwortet der Follower auf eine Parameteranfrage
(Lesebefehl), so wird der aktuelle Parameterwert im PWEBlock an den Master übertragen. Wenn ein Parameter
keinen numerischen Wert enthält, sondern mehrere
Datenoptionen, z. B. Parameter 0-01 Sprache, wobei [0]
Englisch und [4] Dänisch ist, wählen Sie den Datenwert
durch Eingabe des Werts in den PWE-Block. Über die
serielle Kommunikationsschnittstelle können nur Parameter
des Datentyps 9 (Textblock) gelesen werden.
Zum Beispiel kann in Parameter 15-40 FC-Typ die
Leistungsgröße und Netzspannung gelesen werden. Wird
eine Textfolge übertragen (gelesen), so ist die
Telegrammlänge variabel, da die Texte unterschiedliche
Längen haben. Die Telegrammlänge ist im zweiten Byte
(LGE) des Telegramms definiert. Bei Textübertragung zeigt
das Indexzeichen an, ob es sich um einen Lese- oder
Schreibbefehl handelt.
Um einen Text über den PWE-Block lesen zu können,
müssen Sie den Parameterbefehl (AK) auf F Hex einstellen.
Das Highbyte des Indexzeichens muss 4 sein.
Einige Parameter enthalten Text, der über den Feldbus
geschrieben werden kann. Um einen Text über den PWEBlock schreiben zu können, stellen Sie Parameterbefehl
(AK) auf F Hex ein. Das Highbyte des Indexzeichens muss 5
sein.
3.9.7.11 Unterstützte Datentypen
„Ohne Vorzeichen“ bedeutet, dass das Telegramm kein
Vorzeichen enthält.
DatentypenBeschreibung
3Ganzzahl 16 Bit
4Ganzzahl 32 Bit
5Ohne Vorzeichen 8 Bit
6Ohne Vorzeichen 16 Bit
7Ohne Vorzeichen 32 Bit
9Textblock
10Bytestring
13Zeitdifferenz
33Reserviert
35Bitsequenz
Tabelle 3.29 Unterstützte Datentypen
3.9.7.12 Umwandlung
Die verschiedenen Attribute jedes Parameters sind in den
Werkseinstellungen aufgeführt. Parameterwerte werden nur
als ganze Zahlen übertragen. Aus diesem Grund werden
Umrechnungsfaktoren zur Übertragung von Dezimalwerten
verwendet.
Parameter 4-12 Min. Frequenz [Hz] hat einen Umrechnungsfaktor von 0,1. Soll die Mindestfrequenz auf 10 Hz
eingestellt werden, übertragen Sie den Wert 100. Der
Umrechnungsfaktor 0,1 bedeutet, dass der übertragene
Wert mit 0,1 multipliziert wird. Der Wert 100 wird somit als
10,0 gelesen.
Ändern Sie Parameter 4-14 Max Frequenz [Hz] zu 100 Hz.
Schreiben Sie die Daten in EEPROM.
PKE = E19E Hex - Ein Wort schreiben in Parameter 4-14 MaxFrequenz [Hz].
IND = 0000 Hex
PWEHIGH=0000 Hex
PWELOW = 03E8 Hex – Datenwert 1000, entsprechend 100
Abbildung 3.55 Antwort vom Follower
3E8 Hex entspricht 1000 im Dezimalformat. Der Umwandlungsindex für yParameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 beträgt -2,
d. h. 0,01.
Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 ist vom Typ Unsigned 32
(Ohne Vorzeichen 32).
Hz, siehe Kapitel 3.9.7.12 Umwandlung.
Das Telegramm sieht wie folgt aus:
3.9.9 Modbus RTU-Protokoll
3.9.9.1 Voraussetzungen
Abbildung 3.52 Schreiben von Daten in EEPROM
HINWEIS
Parameter 4-14 Max Frequenz [Hz] ist ein einzelnes Wort,
und der in EEPROM zu schreibende Parameter lautet E.
Parameternummer 4-14 ist 19E in hexadezimaler
Schreibweise.
Die Antwort des Follower an den Master lautet wie folgt:
Danfoss geht davon aus, dass der installierte Regler die in
diesem Handbuch aufgeführten Schnittstellen unterstützt
und dass alle Anforderungen an den Regler und auch an
den Frequenzumrichter sowie sämtliche entsprechenden
Einschränkungen unbedingt erfüllt werden.
Das integrierte Modbus RTU-Protokoll (Remote Terminal
Unit) ist für die Kommunikation mit sämtlichen Reglern
ausgelegt, die die in diesem Handbuch definierten Schnittstellen unterstützen. Voraussetzung ist, dass der Anwender
vollständig über die Funktionen und Einschränkungen des
Reglers informiert ist.
Abbildung 3.53 Antwort vom Follower
3.9.8.2 Lesen eines Parameterwertes
Lesen Sie den Wert in Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1.
PKE = 1155 Hex - Parameterwert lesen in
Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1.
IND = 0000 Hex
PWEHIGH=0000 Hex
PWELOW=0000 Hex
Abbildung 3.54 Parameterwert
Lautet der Wert in Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 10 s,
lautet die Antwort des Follower an den Master
3.9.9.2 Übersicht zu Modbus RTU
Ungeachtet der Art des physischen Kommunikationsnetzwerks wird in der Übersicht zum Modbus RTU der
Vorgang beschrieben, den ein Regler beim Anfordern eines
Zugriffs auf ein anderes Gerät verwendet. Dieser Vorgang
umfasst auch die Art und Weise, wie die Modbus RTU auf
Anforderungen von einem anderen Gerät antwortet und
wie Fehler erkannt und gemeldet werden. Zudem etabliert
er ein allgemeines Format für das Layout und die Inhalte
der Meldungsfelder.
Während der Kommunikation über ein Modbus RTUNetzwerk nimmt das Protokoll Folgendes vor:
Bestimmt, wie jeder Regler seine Geräteadresse
•
lernt.
Erkennt eine an ihn adressierten Meldung.
•
Bestimmt die Art der auszuführenden Aktionen.
•
Auslesen von Daten oder anderen Informationen
•
aus der Meldung.
Wenn eine Antwort erforderlich ist, erstellt der Regler die
Antwortmeldung und sendet diese.
Regler kommunizieren mithilfe einer Master/FollowerTechnik, bei der nur der Master Transaktionen (so genannte
Abfragen) einleiten kann. Die Follower antworten, indem
sie den Master mit den angeforderten Daten versorgen
oder die in der Abfrage angeforderte Maßnahme ergreifen.
Der Master kann einzelne Follower direkt ansprechen oder
eine Broadcast-Meldung an alle Follower einleiten. Follower
senden auf Anfragen, die direkt an sie gerichtet sind, eine
Antwort. Bei Broadcast-Anfragen vom Master werden keine
Antworten zurückgesendet. Das Modbus RTU-Protokoll
erstellt das Format für die Abfrage des Masters, indem es
Folgendes bereitstellt:
Die Geräte- (oder Broadcast-) Adresse.
•
Einen Funktionscode, der die angeforderte Aktion
•
definiert.
Alle zu sendenden Daten.
•
Ein Fehlerprüffeld.
•
Die Antwort des Followers wird ebenfalls über das
Modbus-Protokoll erstellt. Sie enthält Felder für die
Bestätigung der ergriffenen Maßnahme, jegliche zurückzusendenden Daten und ein Feld zur Fehlerprüfung. Tritt
beim Empfang der Meldung ein Fehler auf oder der
Follower kann die angeforderte Maßnahme nicht
durchführen, antwortet der Follower mit einer Fehlermeldung. Oder es tritt ein Timeout auf.
3.9.9.3 Frequenzumrichter mit Modbus RTU
Der Frequenzumrichter kommuniziert im Modbus RTUFormat über die integrierte RS485-Schnittstelle. Die
Modbus RTU bietet Zugriff auf das Steuerwort und den
Bussollwert des Frequenzumrichters.
Mit dem Steuerwort kann der Modbus-Master mehrere
wichtige Funktionen des Frequenzumrichters steuern:
Start
•
Stoppen des Frequenzumrichters auf
•
unterschiedliche Arten:
-Freilaufstopp
-Schnellstopp
-DC-Bremsstopp
-Normaler Stopp (Rampenstopp)
Reset nach Fehlerabschaltung
•
Betrieb mit verschiedenen Festdrehzahlen
•
Start mit Reversierung
•
Änderung des aktiven Parametersatzes
•
Steuern des integrierten Relais des Frequenzum-
•
richters
Der Bussollwert wird in der Regel zur Drehzahlregelung
verwendet. Es ist ebenfalls möglich, auf die Parameter
zuzugreifen, ihre Werte zu lesen und, wo möglich, Werte
an sie zu schreiben. Dies ermöglicht eine Reihe von Steuerungsoptionen, einschließlich der Regelung des Sollwerts
des Frequenzumrichters, bei Verwendung seines internen
PI-Reglers.
3.9.9.4 Netzwerkkonfiguration
Um den Modbus RTU auf dem Frequenzumrichter zu
aktivieren, müssen Sie folgende Parameter einstellen:
Die Regler sind für die Kommunikation über RTU-Modus
(Remote Terminal Unit) am Modbus-Netz eingerichtet,
wobei jedes Byte einer Meldung zwei hexadezimale 4-BitZeichen enthält. Das Format für jedes Byte ist in
Tabelle 3.32 dargestellt.
Startb
it
Tabelle 3.32 Format jedes Byte
Codiersystem8 Bit binär, hexadezimal 0-9, A–F.
Bit pro Byte1 Startbit.
FehlerprüffeldZyklische Redundanz-Prüfung (CRC).
DatenbyteStopp/
2 hexadezimale Zeichen in jedem 8-Bit-Feld
des Telegramms.
8 Datenbits, Bit mit der niedrigsten
Wertigkeit wird zuerst gesendet;
1 Bit für gerade/ungerade Parität; kein Bit
ohne Parität.
1 Stoppbit, wenn Parität verwendet wird; 2
Bits ohne Parität.
Stopp
Parität
3.9.10.2 Modbus RTU-Meldungsaufbau
Eine Modbus RTU-Meldung wird vom sendenden Gerät in
einen Block gepackt, der einen bekannten Anfangs- und
Endpunkt besitzt. Dadurch ist es dem empfangenden Gerät
möglich, am Anfang des Telegramms zu beginnen, den
Adressenabschnitt zu lesen, festzustellen, welches Gerät
adressiert ist (oder alle Geräte, im Fall eines BroadcastTelegramms) und festzustellen, wann das Telegramm
beendet ist. Unvollständige Meldungen werden ermittelt
und als Konsequenz Fehler gesetzt. Die für alle Felder
zulässigen Zeichen sind im Hexadezimalformat 00 bis FF.
Der Frequenzumrichter überwacht kontinuierlich den
Netzwerkbus, auch während des Silent-Intervalls. Wenn das
erste Feld (das Adressfeld) empfangen wird, wird es von
jedem Frequenzumrichter oder jedem einzelnen Gerät
entschlüsselt, um zu ermitteln, welches Gerät adressiert ist.
Modbus RTU-Meldungen mit Adresse 0 sind BroadcastMeldungen. Auf Broadcast-Meldungen ist keine Antwort
erlaubt. Ein typischer Telegrammblock wird in Tabelle 3.33
33
gezeigt.
StartAdresse FunktionDatenCRC-
Prüfung
T1-T2-T3-T48 Bit8 BitN x 8 Bit16 BitT1-T2-T3-
Tabelle 3.33 Typischer Modbus RTU-Meldungsaufbau
Ende
T4
3.9.10.3 Start-/Stoppfeld
Telegramme beginnen mit einer Sendepause von
mindestens 3,5 Zeichen pro Zeiteinheit. Dies entspricht
einem Vielfachen der Baudrate, mit der im Netzwerk die
Datenübertragung stattfindet (in der Abbildung als Start
T1-T2-T3-T4 angegeben). Das erste übertragene Feld ist die
Geräteadresse. Nach dem letzten übertragenen Intervall
markiert ein identisches Intervall von mindestens 3,5
Zeichen pro Zeiteinheit das Ende der Meldung. Nach
diesem Intervall kann eine neue Meldung beginnen. Der
gesamte Meldungsblock muss als kontinuierlicher
Datenstrom übertragen werden. Falls eine Sendepause von
mehr als 1,5 Zeichen pro Zeiteinheit vor dem Abschluss
des Blocks auftritt, löscht das empfangende Gerät die
Daten und nimmt an, dass es sich beim nächsten Byte um
das Adressfeld einer neuen Meldung handelt. Beginnt ein
neues Telegramm früher als 3,5 Zeichen pro Zeiteinheit
nach einem vorangegangenen Telegramm, interpretiert es
das empfangende Gerät als Fortsetzung des vorangegangenen Telegramms. Dies führt zu einem Timeout (keine
Antwort vom Follower), da der Wert im letzten CRC-Feld
für die kombinierten Telegramme nicht gültig ist.
3.9.10.5 Funktionsfeld
Das Feld für den Funktionscode eines Meldungsblocks
enthält acht Bits. Gültige Codes liegen im Bereich von 1 bis
FF. Funktionsfelder dienen zum Senden von Telegrammen
zwischen Master und Follower. Wenn ein Telegramm vom
Master zu einem Follower-Gerät übertragen wird, teilt das
Funktionscodefeld dem Follower mit, welche Aktion
durchzuführen ist. Wenn der Follower dem Master
antwortet, nutzt er das Funktionscodefeld, um entweder
eine normale (fehlerfreie) Antwort anzuzeigen oder um
anzuzeigen, dass ein Fehler aufgetreten ist (Ausnahmeantwort). Im Fall einer normalen Antwort wiederholt der
Follower den ursprünglichen Funktionscode. Im Fall einer
Ausnahmeantwort sendet der Follower einen Code, der
dem ursprünglichen Funktionscode entspricht, dessen
wichtigstes Bit allerdings auf eine logische 1 gesetzt wurde.
Neben der Modifizierung des Funktionscodes zur
Erzeugung einer Ausnahmeantwort stellt der Follower
einen individuellen Code in das Datenfeld des Antworttelegramms. Dadurch wird der Master über die Art des Fehlers
oder den Grund der Ausnahme informiert. Siehe auch
Kapitel 3.9.10.10 Von Modbus RTU unterstützte Funktionscodes und Kapitel 3.9.10.11 Modbus-Ausnahmecodes.
3.9.10.6 Datenfeld
Das Datenfeld setzt sich aus Sätzen von je 2 hexadezimalen Zeichen im Bereich von 00 bis FF (hexadezimal)
zusammen. Diese bestehen aus einem RTU-Zeichen. Das
Datenfeld des von einem Master zu Follower-Geräten
gesendeten Telegramms enthält zusätzliche Informationen,
die der Follower verwenden muss, um die vom Funktionscode festgelegte Aktion durchführen zu können. Dazu
gehören z. B. Einzel- und Registeradressen, die Anzahl der
zu bearbeitenden Punkte oder die Zählung der IstwertDatenbytes im Feld.
3.9.10.4 Adressfeld
Das Adressfeld eines Meldungsblocks enthält acht Bits.
Gültige Adressen von Follower-Geräten liegen im Bereich
von 0–247 dezimal. Die einzelnen Follower-Geräte
entsprechen zugewiesenen Adressen im Bereich von 1–247
(0 ist für den Broadcast-Modus reserviert, den alle Follower
erkennen.) Ein Master adressiert ein Follower-Gerät, indem
er die Follower-Adresse in das Adressfeld des Telegramms
einträgt. Wenn das Follower-Gerät seine Antwort sendet,
trägt es seine eigene Adresse in das Adressfeld der
Antwort ein, um den Master zu informieren, welches der
Follower-Geräte antwortet.
Meldungen enthalten ein Fehlerprüffeld, das auf der
zyklischen Redundanzprüfung (CRC) basiert. Das CRC-Feld
prüft den Inhalt der gesamten Meldung. Die Prüfung wird
in jedem Fall durchgeführt, unabhängig vom Paritätsprüfverfahren für die einzelnen Zeichen der Meldung. Der CRCWert wird vom sendenden Gerät errechnet und als letztes
Feld an die Meldung angehängt. Das empfangende Gerät
führt während des Erhalts der Meldung eine
Neuberechnung der CRC durch und vergleicht den
errechneten Wert mit dem tatsächlichen Wert im CRC-Feld.
Sind die beiden Werte nicht identisch, erfolgt ein BusTimeout. Das CRC-Feld enthält einen 16-Bit-Binärwert, der
in Form von zwei 8-Bit-Bytes implementiert wird. Wenn
dieser Schritt abgeschlossen ist, wird das niederwertige
Byte im Feld zuerst angehängt und anschließend das
höherwertige Byte. Das höherwertige CRC-Byte ist das
letzte im Rahmen der Meldung übertragene Byte.
SystemintegrationProjektierungshandbuch
3.9.10.8 Adressieren von Einzelregistern
Im Modbus-Protokoll sind alle Daten in Einzelregistern
(Spulen) und Halteregistern organisiert. Einzelregister
enthalten ein einzelnes Bit, während Halteregister ein 2Byte-Wort (d. h. 16 Bit) enthalten. Alle Datenadressen in
Modbus-Meldungen werden als Null referenziert. Das erste
Auftreten eines Datenelements wird als Element Nr. 0
adressiert. Ein Beispiel: Die als Spule 1 in einem programmierbaren Regler eingetragene Spule wird im
Datenadressfeld eines Modbus-Telegramms adressiert. Spule127 (dezimal) wird als Spule 007E hexadezimal (126 dezimal)
adressiert.
Halteregister 40001 wird im Datenadressfeld der Meldung
als 0000 adressiert. Im Funktionscodefeld ist bereits eine
„Halteregister“-Operation spezifiziert. Daher ist die Referenz
4XXXX implizit. Halteregister 40108 wird als Register 006Bhexadezimal (107 dezimal) adressiert.
Frequenzumrichter-Ausgangsfrequenz.
Regelung mit Rückführung: Istwertsignal des Frequenzumrichters.
65Parameterschreibsteuerung (Master
→ Follower).
0=Parameteränderungen werden
zum RAM des Frequenzumrichters geschrieben.
1=Parameteränderungen werden
zum RAM und EEPROM des
Frequenzumrichters geschrieben.
66–
65536
Reserviert.
Master →
Follower
Follower →
Master
Follower →
Master
Master →
Follower
Spule01
01Festsollwert lsb
02Festsollwert msb
03DC-Bremse Keine DC-Bremse
04Freilaufstopp Kein Freilaufstopp
05SchnellstoppKein Schnellstopp
06Freq. speichernFreq. nicht speichern
07RampenstoppStart
08Kein ResetReset
09Keine Festdrehzahl JOG Festdrehzahl JOG
10Rampe 1Rampe 2
11Daten nicht gültigDaten gültig
12Relais 1 Aus Relais 1 Ein
13Relais 2 Aus Relais 2 Ein
14Einrichtung lsb
15Einrichtung msb
16Keine ReversierungReversierung
gister löschen (Clear
counters and diagnostic
register)
angeben (Return bus
message count)
Fehlernummer ausgeben
(Return bus communication error count)
ausgeben (Return slave
error count)
Telegramme ausgeben
(Return slave message
count)
aufgelistet.
3.9.10.11 Modbus-Ausnahmecodes
3.9.10.10 Von Modbus RTU unterstützte
Funktionscodes
Modbus RTU unterstützt die Funktionscodes (siehe
Tabelle 3.38) im Funktionsfeld einer Meldung.
FunktionFunktionscode (Hex)
Spulen lesen (Read coils)1
Halteregister lesen (Read holding
registers)
Einzelspule schreiben (Write single coil) 5
Einzelregister schreiben (Write single
register)
Mehrere Spulen schreiben (Write
multiple coils)
Mehrere Register schreiben (Write
multiple registers)
3
6
F
10
Eine umfassende Erläuterung des Aufbaus einer Ausnahmecode-Antwort finden Sie unter
Kapitel 3.9.10.5 Funktionsfeld.
Code Bezeichnung Bedeutung
1Unzulässige
Funktion
Der in der Anfrage empfangene Funktionscode ist keine zulässige Aktion für den
Server (oder Follower). Es kann sein, dass
der Funktionscode nur für neuere Geräte
gilt und im ausgewählten Gerät nicht
implementiert wurde. Es könnte auch
anzeigen, dass der Server (oder Follower)
im falschen Zustand ist, um eine
Anforderung dieser Art zu verarbeiten, z.
B. weil er nicht konfiguriert ist und
aufgefordert wird, Registerwerte zu
senden.
Die in der Anfrage empfangene
Datenadresse ist keine zulässige Adresse
für den Server (oder Follower). Genauer
gesagt ist die Kombination aus Referenznummer und Transferlänge ungültig. Bei
einem Regler mit 100 Registern wäre eine
Anfrage mit Offset 96 und Länge 4
erfolgreich, eine Anfrage mit Offset 96
und Länge 5 erzeugt jedoch Ausnahmefehler 02.
Ein im Anfragedatenfeld enthaltener Wert
ist kein zulässiger Wert für den Server
(oder Follower). Dies zeigt einen Fehler in
der Struktur des Rests einer komplexen
Anforderung an, z. B. dass die implizierte
Länge falsch ist. Es bedeutet jedoch
genau NICHT, dass ein zur Speicherung in
einem Register gesendetes Datenelement
einen Wert hat, der außerhalb der
Erwartung des Anwendungsprogramms
liegt, da das Modbus-Protokoll die
Bedeutung eines bestimmten Werts eines
bestimmten Registers nicht kennt.
Ein nicht behebbarer Fehler trat auf,
während der Server (oder Follower)
versuchte, die angeforderte Aktion
auszuführen.
3.9.11 Zugriff auf Parameter
3.9.11.1 Parameterverarbeitung
Die PNU (Parameternummer) wird aus der Registeradresse
übersetzt, die in der Modbus-Lese- oder Schreibmeldung
enthalten ist. Die Parameternummer wird als (10 x Parameternummer) DEZIMAL für Modbus übersetzt. Beispiel:
Messwert Parameter 3-12 Catch up/slow Down Value (16
bit): Das Halteregister 3120 enthält den Wert der
Parameter. Ein Wert von 1352 (Dezimal) bedeutet, dass der
Parameter auf 12,52 % eingestellt ist.
Messwert Parameter 3-14 Relativer Festsollwert (32 Bit): Die
Halteregister 3410 und 3411 enthalten die Parameterwerte.
Ein Wert von 11300 (Dezimal) bedeutet, dass der Parameter
auf 1113,00 eingestellt ist.
Weitere Informationen zu den Parametern, zur Größe und
zum Umrechnungsindex finden Sie im Programmier-handbuch.
3.9.11.2 Datenspeicherung
Die Spule 65 (dezimal) bestimmt, ob an den Frequenzumrichter geschriebene Daten im EEPROM und RAM (Spule 65
= 1) oder nur im RAM (Spule 65 = 0) gespeichert werden.
3.9.11.3 IND (Index)
Einige Parameter im Frequenzumrichter sind Arrayparameter, z. B. Parameter 3-10 Festsollwert. Da der Modbus
keine Arrays in Halteregistern unterstützt, hat der Frequenzumrichter das Halteregister 9 als Zeiger zum Array
reserviert. Stellen Sie das Halteregister 9 ein, bevor ein
Arrayparameter ausgelesen oder geschrieben wird. Wenn
Sie das Halteregister auf den Wert 2 einstellen, werden alle
Lese-/Schreibevorgänge zu Arrayparametern mit 2 indiziert.
3.9.11.4 Textblöcke
Der Zugriff auf als Textblöcke gespeicherte Parameter
erfolgt auf gleiche Weise wie für die anderen Parameter.
Die maximale Textblockgröße ist 20 Zeichen. Gilt die
Leseanfrage für einen Parameter für mehr Zeichen, als der
Parameter speichert, wird die Antwort verkürzt. Gilt die
Leseanfrage für einen Parameter für weniger Zeichen, als
der Parameter speichert, wird die Antwort mit Leerzeichen
gefüllt.
3.9.11.5 Umrechnungsfaktor
Da ein Parameterwert nur als ganze Zahl übertragen
werden kann, muss zur Übertragung von Dezimalzahlen
ein Umrechnungsfaktor benutzt werden.
3.9.11.6 Parameterwerte
Standarddatentypen
Standarddatentypen sind int 16, int 32, uint 8, uint 16 und
uint 32. Sie werden als 4x-Register gespeichert (40001–
4FFFF). Die Parameter werden über die Funktion 03HEX
Halteregister lesen gelesen. Parameter werden über die
Funktion 6 hex Einzelregister voreinstellen für 1 Register (16
Bit) und die Funktion 10 hex Mehrere Register voreinstellen
für 2 Register (32 Bit) geschrieben. Lesbare Längen reichen
von 1 Register (16 Bit) bis zu 10 Registern (20 Zeichen).
Nicht-standardmäßige Datentypen
Nichtstandarddatentypen sind Textblöcke und werden als
4x-Register gespeichert (40001–4FFFF). Die Parameter
werden über Funktion 03 hex Halteregister lesen gelesen
und über die Funktion 10 hex Mehrere Register voreinstellen
geschrieben. Lesbare Längen reichen von 1 Register (2
Zeichen) bis zu 10 Registern (20 Zeichen).
halten
06RampenstoppStart
07Ohne FunktionReset
08Ohne FunktionFestdrehzahl JOG
09Rampe 1Rampe 2
10Daten ungültigDaten gültig
11Ohne FunktionRelais 01 aktiv
12Ohne FunktionRelais 02 aktiv
13Parametersatzanwahl(lsb)
14Parametersatzanwahl(msb)
15Ohne FunktionReversierung
Tabelle 3.41 Steuerwort-Bits
Erklärung der Steuerbits
Bits 00/01
Bit 00 und 01 werden benutzt, um zwischen den vier
Sollwerten zu wählen, deren Vorprogrammierung Sie unter
Parameter 3-10 Festsollwert gemäß Tabelle 3.42 finden.
Rampe verwenden
Bit 02, DC-Bremse
Bit 02 = 0 führt zu DC-Bremsung und -Stopp. Stellen Sie
den Bremsstrom und die Bremsdauer in Parameter 2-01 DC-Bremsstrom und Parameter 2-02 DC-Bremszeit ein.
Bit 02 = 1 bewirkt Rampe.
Bit 03, Motorfreilauf
Bit 03 = 0: Der Frequenzumrichter lässt den Motor
austrudeln (Ausgangstransistoren werden „abgeschaltet“).
Bit 03 = 1: Wenn die anderen Startbedingungen erfüllt
sind, startet der Frequenzumrichter den Motor.
Wählen Sie in Parameter 8-50 Motorfreilauf, wie Bit 03 mit
der entsprechenden Funktion an einem Digitaleingang
verknüpft ist.
Bit 04, Schnellstopp
Bit 04 = 0: Lässt die Motordrehzahl bis zum Stopp
absinken (eingestellt in Parameter 3-81 RampenzeitSchnellstopp).
Bit 05, Ausgangsfrequenz halten
Bit 05 = 0: Die aktuelle Ausgangsfrequenz (in Hz) wird
gespeichert. Sie können die gespeicherte Ausgangsfrequenz dann nur an den Digitaleingängen
(Parameter 5-10 Klemme 18 Digitaleingang bis
Parameter 5-15 Klemme 33 Digitaleingang), programmiert
für Drehzahl auf und Drehzahl ab, ändern.
HINWEIS
Ist „Ausgangsfrequenz speichern“ aktiv, stoppen Sie den
Frequenzumrichter durch Auswahl von:
Bit 03, Motorfreilaufstopp.
•
Bit 02, DC-Bremsung.
•
Digitaleingang (Parameter 5-10 Klemme 18
•
Digitaleingang bis Parameter 5-15 Klemme 33
Digitaleingang) auf DC-Bremsung, Freilaufstopp
Bit 06 = 0: Bewirkt einen Stopp, indem die Motordrehzahl
über den entsprechenden Parameter für Rampenzeit Ab bis
zum Stopp reduziert wird.
Bit 06 = 1: Wenn die anderen Startbedingungen erfüllt
sind, lassen Sie das Starten des Motors durch den Frequenzumrichter zu.
Wählen Sie in Parameter 8-53 Start, wie Bit 06
Rampenstart/-stopp mit der entsprechenden Funktion an
einem Digitaleingang verknüpft ist.
Output freq.STW
Bit
no.:
Follower-master
15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
130BA273.11
SystemintegrationProjektierungshandbuch
Bit 07, Reset
Bit 07 = 0: Kein Reset.
Bit 07 = 1: Reset einer Abschaltung. Reset wird auf der
ansteigenden Signalflanke aktiviert, d. h. beim Übergang
von logisch 0 zu logisch 1.
Bit 08, Jog
Bit 08 = 1: Parameter 3-19 Festdrehzahl Jog [UPM] bestimmt
die Ausgangsfrequenz.
Bit 09, Auswahl von Rampe 1/2
Bit 09 = 0: Rampe 1 ist aktiv (Parameter 3-41 Rampenzeit
Auf 1 bis Parameter 3-42 Rampenzeit Ab 1).
Bit 09 = 1: Rampe 2 (Parameter 3-51 Rampenzeit Auf 2 bis
Parameter 3-52 Rampenzeit Ab 2) ist aktiv.
Bit 10, Daten nicht gültig/Daten gültig
Teilt dem Frequenzumrichter mit, ob das Steuerwort
benutzt oder ignoriert wird.
Bit 10 = 0: Das Steuerwort wird ignoriert.
Bit 10 = 1: Das Steuerwort wird verwendet. Diese Funktion
ist relevant, weil das Telegramm unabhängig vom
Telegrammtyp stets das Steuerwort enthält. Deaktivieren
Sie das Steuerwort, wenn dieses beim Aktualisieren oder
Lesen von Parametern nicht verwendet werden soll.
Bit 11, Relais 01
Bit 11 = 0: Relais nicht aktiviert.
Bit 11 = 1: Relais 01 ist aktiviert, vorausgesetzt in
Parameter 5-40 Relaisfunktion wurde [36] Steuerwort Bit 11
gewählt.
Bit 12, Relais 04
Bit 12 = 0: Relais 04 ist nicht aktiviert.
Bit 12 = 1: Relais 04 ist aktiviert, vorausgesetzt in
Parameter 5-40 Relaisfunktion wurde [37] Steuerwort Bit 12
gewählt.
Bit 13/14, Parametersatzanwahl
Mit Bit 13 und 14 können Sie unter den in Tabelle 3.43
aufgeführten vier Parametersätzen auswählen.
Tabelle 3.43 Spezifikation der Parametersätze
Die Funktion ist nur möglich, wenn [9] Externe Anwahl in
Parameter 0-10 Aktiver Satz gewählt ist.
Wählen Sie in Parameter 8-55 Satzanwahl aus, wie Bit 13/14
mit der entsprechenden Funktion an den Digitaleingängen
verknüpft ist.
Bit 15 Reversierung
Bit 15 = 0: Keine Reversierung.
Bit 15 = 1: Reversierung. In der Werkseinstellung ist
Reversierung in Parameter 8-54 Reversierung auf Digital
eingestellt. Bit 15 bewirkt nur dann eine Reversierung,
wenn entweder [1] Bus, [2] Bus UND Klemme oder [3] BusODER Klemme gewählt ist.
00Steuerung nicht bereitSteuer. bereit
01FU nicht bereitBereit
02Motorfreilauf Aktivieren
03Kein FehlerAbschaltung
04Kein FehlerFehler (keine Abschaltung)
05Reserviert06Kein FehlerAbschaltblockierung
07Keine WarnungWarnung
08Drehzahl ≠ SollwertDrehzahl = Sollwert
09OrtbetriebBussteuerung
10Außerhalb Frequenzgrenze Frequenzgrenze OK
11Ohne FunktionIn Betrieb
12FU OKGestoppt, Auto Start
13Spannung OKSpannung überschritten
14Moment OKMoment überschritten
15Timer OKTimer überschritten
Tabelle 3.44 Zustandswort-Bits
Erläuterung der Zustandsbits
Bit 00, Steuerung nicht bereit/bereit
Bit 00 = 0: Der Frequenzumrichter schaltet ab.
Bit 00 = 1: Steuerkarte des Frequenzumrichters bereit, aber
möglicherweise keine Versorgung zum Leistungsteil (bei
externer 24 V DC-Versorgung der Steuerkarte).
Bit 01, Frequenzumrichter bereit
Bit 01 = 1: Der Frequenzumrichter ist betriebsbereit, aber
der Freilaufbefehl ist über die Digitaleingänge oder über
serielle Kommunikation aktiv.
Bit 02, Motorfreilaufstopp
Bit 02 = 0: Der Frequenzumrichter gibt den Motor frei.
Bit 02 = 1: Der Frequenzumrichter startet den Motor mit
einem Startbefehl.
Bit 03, Kein Fehler/keine Abschaltung
Bit 03 = 0: Es liegt kein Fehlerzustand des Frequenzumrichters vor.
Bit 03 = 1: Der Frequenzumrichter schaltet ab. Um den
Fehler zurückzusetzen, muss ein [Reset] ausgeführt werden.
Actual output
frequency
STW
Follower-slave
Speed referenceCTW
Master-slave
16bit
130BA276.11
ReverseForward
Par.3-00 set to
(1) -max- +max
Max referenceMax reference
Par.3-00 set to
(0) min-max
Max reference
Forward
Min reference
100%
(4000hex)
-100%
(C000hex)
0%
(0hex)
Par.3-030Par.3-03
Par.3-03
(4000hex)(0hex)
0%100%
Par.3-02
130BA277.10
Systemintegration
VLT® Refrigeration Drive FC 103
33
Bit 04, Kein Fehler/Fehler (keine Abschaltung)
Bit 04 = 0: Es liegt kein Fehlerzustand des Frequenzumrichters vor.
Bit 04 = 1: Der Frequenzumrichter meldet einen Fehler,
aber schaltet nicht ab.
Bit 05, Nicht verwendet
Bit 05 wird im Zustandswort nicht benutzt.
Bit 06, Kein Fehler/Abschaltsperre
Bit 06 = 0: Es liegt kein Fehlerzustand des Frequenzumrichters vor.
Bit 06 = 1: Der Frequenzumrichter ist abgeschaltet und
blockiert.
Bit 07, Keine Warnung/Warnung
Bit 07 = 0: Es liegen keine Warnungen vor.
Bit 14, Drehmoment OK/Grenze überschritten
Bit 14 = 0: Der Motorstrom liegt unter der in
Parameter 4-18 Stromgrenze gewählten Drehmomentgrenze.
Bit 14 = 1: Die Drehmomentgrenze in
Parameter 4-18 Stromgrenze ist überschritten.
Bit 15, Timer OK/Grenze überschritten
Bit 15 = 0: Die Timer für thermischen Motorschutz und
thermischen Schutz des Frequenzumrichters überschreiten
nicht 100 %.
Bit 15 = 1: Einer der Timer überschreitet 100 %.
Wenn die Verbindung zwischen der Interbus-Option und
dem Frequenzumrichter verloren geht oder ein internes
Kommunikationsproblem auftritt, werden alle Bits im ZSW
auf „0“ gesetzt.
Bit 07 = 1: Eine Warnung liegt vor.
Bit 08, Drehzahl≠ Sollwert/Drehzahl = Sollwert
Bit 08 = 0: Der Motor läuft, die aktuelle Drehzahl entspricht
aber nicht dem voreingestellten Drehzahlsollwert. Dies
kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Drehzahl beim
Starten/Stoppen ansteigt/sinkt.
Bit 08 = 1: Die Motordrehzahl entspricht dem voreingestellten Drehzahlsollwert.
Bit 09, Ort-Betrieb/Bussteuerung
3.9.12.3 Bus-Drehzahlsollwert
Der Sollwert für die Drehzahl wird an den Frequenzumrichter als relativer Wert in % übermittelt. Der Wert wird in
Form eines 16-Bit-Wortes übermittelt. In Ganzzahlen
(0-32767) entspricht der Wert 16384 (4000 Hex) 100 %.
Negative Werte werden über Zweier-Komplement
formatiert. Die aktuelle Ausgangsfrequenz (HIW) wird auf
gleiche Weise wie der Bussollwert skaliert.
Bit 09 = 0: Es wurde die [Stop/Reset]-Taste an der Bedieneinheit betätigt oder in Parameter 3-13 Sollwertvorgabe auf
[2] Ort umgestellt. Die Steuerung über eine serielle Schnittstelle ist nicht möglich.
Bit 09 = 1 Der Frequenzumrichter kann über den
Feldbus/die serielle Schnittstelle gesteuert werden.
Bit 10, Frequenzgrenze überschritten
Bit 10 = 0: Die Ausgangsfrequenz hat den Wert in
Parameter 4-11 Min. Drehzahl [UPM] oder
Abbildung 3.58 Aktuelle Ausgangsfrequenz (HIW)
Parameter 4-13 Max. Drehzahl [UPM] erreicht.
Bit 10 = 1: Die Ausgangsfrequenz ist innerhalb der festgelegten Grenzen.
Der Sollwert und HIW werden wie folgt skaliert:
Bit 11, Kein Betrieb/Betrieb
Bit 11 = 0: Der Motor läuft nicht.
Bit 11 = 1: Der Frequenzumrichter hat ein Startsignal, oder
die Ausgangsfrequenz ist größer als 0 Hz.
Bit 12, Frequenzumrichter OK/gestoppt, autom. Start:
Bit 12 = 0: Es liegt keine vorübergehende Übertemperatur
des Wechselrichters vor.
Bit 12 = 1: Der Wechselrichter wird aufgrund einer
Übertemperatur angehalten, aber die Einheit wird nicht
abgeschaltet und nimmt nach Beseitigung der Übertemperatur den Betrieb wieder auf.
Bit 13, Spannung OK/Grenze überschritten
Abbildung 3.59 Sollwert und HIW
Bit 13 = 0: Es liegen keine Spannungswarnungen vor.
Bit 13 = 1: Die Zwischenkreisspannung (DC) des Frequenzumrichters ist zu niedrig oder zu hoch.
Das Steuerwort dient zum Senden von Befehlen vom
Master (z. B. einem PC) an einen Follower.
BitBit=0Bit = 1
00Aus 1Ein 1
01Aus 2Ein 2
02Aus 3Ein 3
03Motorfreilauf Kein Motorfreilauf
04SchnellstoppRampe
05Pulsausgang haltenRampe verwenden
06RampenstoppStart
07Ohne FunktionReset
08Festdrehzahl JOG 1 AusFestdrehzahl JOG 1 Ein
09Festdrehzahl JOG 2 AusFestdrehzahl JOG 2 Ein
10Daten ungültigDaten gültig
11Ohne FunktionFrequenzkorrektur Ab
12Ohne FunktionFrequenzkorrektur Auf
13Parametersatzanwahl(lsb)
14Parametersatzanwahl(msb)
15Ohne FunktionReversierung
Tabelle 3.45 Steuerwort-Bits
Erläuterung der Steuerbits
Bit 00, AUS 1/EIN 1
Normale Rampenstopps mit den Rampenzeiten der
tatsächlich ausgewählten Rampe.
Bit 00=0 führt zum Stopp und Aktivierung des Ausgangs
Relais 1 oder 2, wenn die Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt
und wenn Sie [31] Relais 123 in Parameter 5-40 Relais-funktion ausgewählt haben.
Wenn Bit 0 = 1, befindet sich der Frequenzumrichter in
Zustand 1: Einschalten gesperrt.
Bit 01, Aus 2/Ein 2
Motorfreilaufstopp
Wenn Bit 01 = 0, werden ein Freilaufstopp und die
Aktivierung von Ausgangsrelais 1 oder 2 durchgeführt,
wenn die Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt und wenn Sie
[31] Relais 123 in Parameter 5-40 Relaisfunktion ausgewählt
haben.
Bit 02, Aus 3/Ein 3
Schnellstopp unter Verwendung der Rampenzeit von
Parameter 3-81 Rampenzeit Schnellstopp. Wenn Bit 02 = 0,
werden ein Schnellstopp und die Aktivierung von
Ausgangsrelais 1 oder 2 durchgeführt, wenn die Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt und wenn Sie [31] Relais 123 in
Parameter 5-40 Relaisfunktion ausgewählt haben.
Wenn Bit 02 = 1, befindet sich der Frequenzumrichter in
Zustand 1: Einschalten gesperrt.
Bit 03, Motorfreilauf/Kein Motorfreilauf
Freilaufstopp Bit 03 = 0 führt zu einem Stopp.
Wenn die anderen Startbedingungen erfüllt sind und Bit
03 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter starten.
HINWEIS
Die Auswahl in Parameter 8-50 Motorfreilauf legt fest, wie
Bit 03 mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge verknüpft ist.
Bit 04, Schnellstopp/Rampe
Schnellstopp unter Verwendung der Rampenzeit von
Parameter 3-81 Rampenzeit Schnellstopp.
Wenn Bit 04 = 0 ist, wird ein Schnellstopp durchgeführt.
Wenn die anderen Startbedingungen erfüllt sind und Bit
04 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter starten.
HINWEIS
Die Auswahl in Parameter 8-51 Quick Stop Select legt fest,
wie Bit 04 mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge verknüpft ist.
Bit 05, Pulsausgang halten/Rampe verwenden
Wenn Bit 05 = 0 ist, wird die aktuelle Ausgangsfrequenz
beibehalten, auch wenn der Sollwert geändert wird.
Wenn Bit 05 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter wieder
seine Regelung ausführen; der Betrieb erfolgt gemäß dem
jeweiligen Sollwert; der Betrieb wird gemäß dem
entsprechenden Sollwert ausgeführt.
Bit 06, Rampe Stopp/Start
Normaler Rampenstopp unter Verwendung der Rampenzeiten der tatsächlichen Rampe (wie gewählt). Zudem wird
Ausgangsrelais 01 oder 04 aktiviert, wenn die Ausgangsfrequenz 0 Hz beträgt und wenn [31] Relais 123 in
Parameter 5-40 Relaisfunktion ausgewählt wurde.
Bit 06 = 0 führt zu einem Stopp.
Wenn die anderen Startbedingungen erfüllt sind und Bit
06 = 1 ist, kann der Frequenzumrichter starten.
HINWEIS
Die Auswahl in Parameter 8-53 Start legt fest, wie Bit 06
mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge
verknüpft ist.
Bit 07, Keine Funktion/Reset
Reset nach einem Abschalten.
Bestätigt das Ereignis im Fehlerpuffer.
Wenn Bit 07 = 0 ist, wird kein Reset durchgeführt.
Bei einem Flankenwechsel von Bit 07 auf „1“ wird nach
dem Ausschalten ein Reset durchgeführt.
Bit 08, Festdrehzahl JOG 1 Aus/Ein
Aktivierung der vorprogrammierten Drehzahl in
Parameter 8-90 Bus-Festdrehzahl 1. JOG 1 ist nur möglich,
wenn Bit 04 = 0 und Bit 00-03 = 1.
Bit 09, Festdrehzahl JOG 2 Aus/Ein
Aktivierung der vorprogrammierten Drehzahl in
Parameter 8-91 Bus-Festdrehzahl 2. Festdrehzahl JOG 2 ist
nur möglich, wenn Bit 04 = 0 und Bit 00-03 = 1.
Teilt dem Frequenzumrichter mit, ob das Steuerwort
benutzt oder ignoriert wird.
Bit 10 = 0 führt dazu, dass das Steuerwort ignoriert wird.
HINWEIS
Bit 15 bewirkt nur dann eine Reversierung, wenn
entweder [1] Bus, [2] Bus UND Klemme oder [3] Bus ODERKlemme in Parameter 8-54 Reversierung gewählt ist.
Bit 10 = 1 führt dazu, dass das Steuerwort verwendet wird.
Diese Funktion ist relevant, weil das Telegramm
33
unabhängig vom Telegrammtyp stets das Steuerwort
enthält. Sie können das Steuerwort deaktivieren, wenn es
beim Aktualisieren oder Lesen von Parametern nicht
benutzt werden soll.
Das Zustandswort wird verwendet, um den Master (zum
Beispiel einen PC) über den Betriebsmodus eines Followers
Bit 11, Keine Funktion/Frequenzkorrektur ab
zu informieren.
Reduziert den Drehzahlsollwert um den in
Parameter 3-12 Catch up/slow Down Value angegebenen
Wert.
Wenn Bit 11 = 0, wird keine Änderung des Sollwerts
durchgeführt.
Wenn Bitt 11 = 1, wird der Sollwert herabgesetzt.
Bit 12, Keine Funktion/Frequenzkorrektur Auf
Erhöht den Drehzahlsollwert um den in
Parameter 3-12 Catch up/slow Down Value angegebenen
Wert.
Wenn Bit 12 = 0, wird keine Änderung des Sollwerts
durchgeführt.
Wenn Bit 12 = 1, wird der Sollwert erhöht.
Wenn sowohl Verlangsamen als auch Beschleunigen
aktiviert sind (Bit 11 und 12 = 1), hat das Verlangsamen
Priorität. Dies bedeutet, dass der Drehzahlsollwert
verringert wird.
Bits 13/14, Satzanwahl
Mit Bit 13 und 14 können die 4 Parametersätze
BitBit=0Bit = 1
00Steuerung nicht bereit Steuer. bereit
01FU nicht bereitBereit
02Motorfreilauf Aktivieren
03Kein FehlerAbschaltung
04Aus 2Ein 2
05Aus 3Ein 3
06Start möglichStart nicht möglich
07Keine WarnungWarnung
08
09OrtbetriebBussteuerung
10Außerhalb Frequenz-
11Ohne FunktionIn Betrieb
12FU OKGestoppt, Auto Start
13Spannung OKSpannung überschritten
14Moment OKMoment überschritten
15Timer OKTimer überschritten
Drehzahl≠Sollwert
grenze
Drehzahl = Sollwert
Frequenzgrenze OK
entsprechend Tabelle 3.46 gewählt werden.
Die Funktion ist nur dann möglich, wenn [9] ExterneAnwahl in Parameter 0-10 Aktiver Satz ausgewählt ist. Die
Auswahl in Parameter 8-55 Satzanwahl legt fest, wie Bit 13
und 14 mit der entsprechenden Funktion der Digitaleingänge verknüpft sind. Ein Umschalten zwischen den
Parametersätzen bei laufendem Motor ist nur möglich,
wenn diese in Parameter 0-12 Satz verknüpfen mit verknüpft
wurden.
ParametersatzBit 13Bit 14
100
210
301
411
Tabelle 3.47 Zustandswort-Bits
Erläuterung der Zustandsbits
Bit 00, Steuerung nicht bereit/bereit
Wenn Bit 00 = 0, ist Bit 00, 01 oder 02 des Steuerworts 0
(AUS 1, AUS 2 oder AUS 3) – andernfalls wird der Frequenzumrichter ausgeschaltet (Abschaltung).
Wenn Bit 00 = 1, ist die Frequenzumrichtersteuerung
bereit, es gibt jedoch möglicherweise keine Spannungsversorgung für die vorhandene Einheit (im Fall einer externen
24 V DC-Versorgung des Steuerungssystems).
Bit 01, Frequenzumrichter nicht bereit/bereit
Gleiche Bedeutung wie Bit 00, es liegt jedoch eine
Stromversorgung der Leistungseinheit vor. Der Frequenzumrichter ist bereit, wenn er die erforderlichen
Tabelle 3.46 Konfigurationsauswahl
Bit 15, Keine Funktion/Reversierung
Bit 15 = 0 verursacht keine Reversierung.
Bit 15 = 1 verursacht Reversierung.
HINWEIS
In der Werkseinstellung ist Reversierung in
Parameter 8-54 Reversierung auf [0] Klemme eingestellt.
Startsignale empfängt.
Bit 02, Motorfreilauf/aktivieren
Wenn Bit 02 = 0, ist Bit 00, 01 oder 02 des Steuerworts 0
(AUS 1, AUS 2 oder AUS 3; oder Motorfreilauf) –
andernfalls wird der Frequenzumrichter ausgeschaltet
(Abschaltung).
Wenn Bit 02 = 1, ist Bit 00, 01 oder 02 des Steuerworts 1;
der Frequenzumrichter wird nicht abgeschaltet.
Wenn Bit 03 = 0, liegt keine Fehlerbedingung für den
Frequenzumrichter vor.
Wenn Bit 03 = 1, wurde der Frequenzumrichter
abgeschaltet und kann erst nach einem Reset wieder
starten.
Bit 04, Ein 2/Aus 2
Wenn Bit 01 des Steuerworts gleich 0 ist, dann ist Bit 04 =
0.
Wenn Bit 01 des Steuerworts gleich 1 ist, dann ist Bit 04 =
1.
Bit 05, Ein 3/Aus 3
Wenn Bit 02 des Steuerworts gleich 0 ist, dann ist Bit 05 =
0.
Wenn Bit 02 des Steuerworts gleich 1 ist, dann ist Bit 05 =
1.
Bit 06, Start möglich/Start nicht möglich
Wenn Sie [1] PROFIdrive in Parameter 8-10 Steuerprofil
ausgewählt haben, ist Bit 06 1 nach einer Abschaltungsbestätigung, nach der Aktivierung von Aus2 oder Aus3, und
nach dem Einschalten der Netzspannung. Start nichtmöglich wird quittiert, wenn Bit 00 des Steuerworts auf 0
gesetzt wird und die Bits 01, 02 und 10 auf 1 gesetzt
werden.
Bit 07, Keine Warnung/Warnung
Bit 07 = 0 bedeutet, dass keine Warnungen vorliegen.
Bit 07 = 1 bedeutet, dass eine Warnung vorliegt.
Bit 08, Drehzahl≠ Sollwert/Drehzahl = Sollwert
Wenn Bit 08 = 0, weicht die aktuelle Motordrehzahl vom
eingerichteten Drehzahlsollwert ab. Dies kann
beispielsweise der Fall sein, wenn die Drehzahl beim
Starten/Stoppen durch Rampe auf/ab geändert wird.
Wenn Bit 08 = 1, entspricht die aktuelle Motordrehzahl
dem eingerichteten Drehzahlsollwert.
Bit 09, Ort-Betrieb/Bussteuerung
Bit 09 = 0 zeigt an, dass der Frequenzumrichter mit der
[Stop]-Taste am LCP gestoppt wurde oder dass [0]
Umschalt. Hand/Auto oder [2] Ort in
Parameter 3-13 Sollwertvorgabe ausgewählt wurden.
Wenn Bit 09 = 1, kann der Frequenzumrichter über die
serielle Schnittstelle gesteuert werden.
Bit 10, Frequenzgrenze überschritten/Frequenzgrenze OK
Wenn Bit 10 = 0, befindet sich die Ausgangsfrequenz
außerhalb der in Parameter 4-52 Warnung Drehz. niedrig
und Parameter 4-53 Warnung Drehz. hoch festgelegten
Grenzen.
Wenn Bit 10 = 1, liegt die Ausgangsfrequenz innerhalb der
angegebenen Grenzwerte.
Bit 11, Kein Betrieb/Betrieb
Wenn Bit 11 = 0, dreht sich der Motor nicht.
Wenn Bit 11 = 1, so hat der Frequenzumrichter ein
Startsignal, oder die Ausgangsfrequenz liegt über 0 Hz.
Bit 12, Frequenzumrichter OK/gestoppt, autom. Start
Wenn Bit 12 = 0, ist derzeit keine Überlast im Wechselrichter vorhanden.
Wenn Bit 12 = 1, wurde der Wechselrichter aufgrund von
Überlastung gestoppt. Allerdings wurde der Frequenzumrichter nicht ausgeschaltet (Alarm) und startet erneut,
sobald die Überlastung beendet ist.
Bit 13, Spannung OK/Spannung überschritten
Wenn Bit 13 = 0, liegt die Spannung des Frequenzumrichters innerhalb der festgelegten Grenzwerte.
Wenn Bit 13 = 1, ist die Zwischenkreisspannung des
Frequenzumrichters zu niedrig oder zu hoch.
Bit 14, Drehmoment OK/Drehmoment überschritten
Wenn Bit 14 = 0, liegt das Motordrehmoment unterhalb
des in Parameter 4-16 Momentengrenze motorisch und
Parameter 4-17 Momentengrenze generatorisch gewählten
Grenzwerts.
Wenn Bit 14 = 1, wird der in Parameter 4-16 Momenten-
grenze motorisch oder Parameter 4-17 Momentengrenze
generatorisch gewählte Grenzwert überschritten.
Bit 15, Timer OK/Timer überschritten
Wenn Bit 15 = 0, haben die Timer für thermischen
Motorschutz und thermischen Schutz des Frequenzumrichters 100 % nicht überschritten.
Wenn Bit 15 = 1, so hat einer der Timer 100 %
überschritten.
Tabelle 3.48 enthält eine Checkliste zur Integration eines Frequenzumrichters in ein Motorregelsystem. Die Liste dient als
Erinnerungsstütze zu den allgemeinen Kategorien und erforderlichen Optionen zur Definition der Systemanforderungen.
KategorieDetailsHinweise
33
Frequenzumrichtermodell
Power
VoltStromPhysischAbmessungen Gewicht BetriebsbedingungenTemperaturHöheLuftfeuchtigkeit Luftqualität/StaubAnforderungen an die Leistungsre-
Der VLT® Refrigeration Drive FC 103 ist für Kälteanwendungen ausgelegt. Die zahlreichen Standard- und
optionalen Funktionen umfassen einen optimierten
44
SmartStart-Assistenten:
Motorwechsel
•
Die Motorwechselfunktion eignet sich für
Anwendungen (z. B. Lüfter- oder Pumpenanwendungen) mit 2 Motoren, die sich einen
Frequenzumrichter teilen.
HINWEIS
Verwenden Sie die Motorwechselfunktion nicht mit
Kompressoren.
Kaskadenregelung
•
Die Basis-Kaskadenregelung ist standardmäßig
integriert, mit einer Kapazität von bis zu 3
Kompressoren. Die Kaskadenregelung ermöglicht
die Drehzahlregelung eines einzelnen
Kompressors in einer Anlage mit mehreren
Kompressoren. Für die Steuerung von bis zu 6
Kompressoren verwenden Sie die erweiterte VLT®Relais-Optionskarte MCB 113.
Potenzialfreie Kondensationstemperatur-
•
steuerung
Spart Geld durch die Überwachung der
Außentemperatur und die Ermöglichung einer
minimalen Kondensationstemperatur, was Lüfterdrehzahl und Energieverbrauch reduziert.
Ölrücklaufsteuerung
•
Die Ölrücklaufsteuerung verbessert die Zuverlässigkeit und Lebensdauer des Kompressors und
stellt eine ordnungsgemäße Schmierung sicher,
indem der Kompressor mit variabler Drehzahlregelung überwacht wird. Wenn er eine bestimmte
Zeit lang betrieben wurde, wird Geschwindigkeit
aufgenommen, um das Öl wieder dem Ölbehälter
zuzuführen.
Low and high pressure monitoring
•
Spart Geld, indem die Notwendigkeit von Resets
vor Ort reduziert wird. Der Frequenzumrichter
überwacht den Druck im System. Wenn sich der
Druck stark dem Wert annähert, bei dessen
Erreichen das Abschaltventil betätigt wird, führt
der Frequenzumrichter eine sichere Abschaltung
und kurz danach einen Neustart durch.
•
STO ermöglicht Safe Torque Off (Motorfreilauf),
wenn eine kritische Situation auftritt.
Energiesparmodus
•
Der Energiesparmodus spart Energie, indem er
die Pumpe stoppt, wenn kein Bedarf besteht.
Echtzeituhr
•
Smart Logic Control (SLC)
•
Die SLC umfasst die Programmierung einer
Sequenz aus Ereignissen und Aktionen. Sie bietet
eine Vielzahl von SPS-Funktionen mit
Vergleichern, Logikregeln und Timern.
4.2 Ausgewählte Anwendungsfunktionen
4.2.1 SmartStart
Für eine möglichst effiziente und logische Einstellung des
Frequenzumrichters nutzt das Gerät Anzeigetexte und
fachspezifische Sprache für Kältetechniker und -installateure vor Ort. Um Parametrierung und Inbetriebnahme
noch effizienter zu gestalten, führt das integrierte
Inbetriebnahmemenü den Benutzer in klarer und strukturierter Weise durch die Konfiguration des
Frequenzumrichters.
Die folgenden Anwendungen werden unterstützt:
Steuerung mehrerer Kompressoren
•
Lüfter mit mehreren Kondensatoren, Kühlturm/
•
Verdunstungsberieselung
Einzellüfter und -pumpe
•
Pumpensystem
•
Die Funktion wird beim ersten Einschalten, nach einem
Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen oder über das
Quick-Menü aktiviert. Bei der Aktivierung des Assistenten
fragt der Frequenzumrichter nach den für die Ausführung
der Anwendung erforderlichen Informationen.
Abbildung 4.3 Spannungssollwert über Potenziometer
4.3 Anwendungsbeispiele
Die Beispiele in diesem Abschnitt sollen als Schnellreferenz für häufige Anwendungen dienen.
Parametereinstellungen sind die regionalen Werkseinstellungen, sofern nicht anders angegeben (in
•
Parameter 0-03 Ländereinstellungen ausgewählt).
Neben den Zeichnungen sind die Parameter für die Klemmen und ihre Einstellungen aufgeführt.
•
Wenn Schaltereinstellungen für die analogen Klemmen A53 und A54 erforderlich sind, werden diese ebenfalls
•
dargestellt.
HINWEIS
Um den Frequenzumrichter mit der optionalen Funktion Safe Torque Off (STO) in Werkseinstellung zu betreiben,
benötigen Sie ggf. Drahtbrücken zwischen Klemme 12 (oder 13) und Klemme 37.
Rampenzeiten in Parameter 3-41 Rampenzeit Auf 1 und Parameter 3-42 Rampenzeit Ab 1 auf die gewünschten Zeiten
einstellen.
t
Rampe
Stellen Sie Klemme 27 auf [0] Ohne Funktion (Parameter 5-12 Klemme 27 Digitaleingang) ein.
Stellen Sie den Festsollwert 0 auf gewünschte Sollwertdrehzahl (Parameter 3-10 Festsollwert [0]) in Prozent von max.
Sollwertdrehzahl (Parameter 3-03 Maximaler Sollwert) ein. Beispiel: 60 %
Stellen Sie den Festsollwert 1 auf die zweite Festdrehzahl ein (Parameter 3-10 Festsollwert [1] Beispiel: 0 % (Null)).
Timer 0 für konstante Drehzahl in Parameter 13-20 SL-Timer [0] einstellen. Beispiel: 2 s
Stellen Sie Ereignis 1 in Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis [1] auf [1] Wahr ein.
Stellen Sie Ereignis 2 in Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis [2] auf [4] Ist=Sollwert ein.
Stellen Sie Ereignis 3 in Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis [3] auf [30] Timeout 0 ein.
Stellen Sie Ereignis 4 in Parameter 13-51 SL-Controller Ereignis [4] auf [0] Falsch ein.
Stellen Sie Aktion 1 in Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [1] auf [10] Anwahl Festsollw. 0 ein.
Stellen Sie Aktion 2 in Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [2] auf [29] Start Timer 0 ein.
Stellen Sie Aktion 3 in Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [3] auf [11] Anwahl Festsollw. 1 ein.
Stellen Sie Aktion 4 in Parameter 13-52 SL-Controller Aktion [4] auf [1] Keine Aktion ein.
Stellen Sie in Parameter 13-00 Smart Logic Controller auf EIN.
Start-/Stopp-Befehl liegt an Klemme 18 an. Bei anliegendem Stoppsignal werden die Rampe im Frequenzumrichter
verringert und der Motorfreilauf aktiviert.