Dieses Handbuch liefert Ihnen Informationen über die
Installation und den Betrieb eines VLT® Refrigeration Drive
FC103 Low Harmonic Drive. Das Handbuch enthält entsprechende Sicherheitshinweise für Installation und Betrieb.
Kapitel 1 Einführung, Kapitel 2 Sicherheit,
Kapitel 3 Mechanische Installation und Kapitel 4 Elektrische
Installation geben eine Einführung zu den Funktionen des
Geräts und beschreiben die ordnungsgemäßen Verfahren
zur mechanischen und elektrischen Installation. Es enthält
Kapitel zu Start und Inbetriebnahme, Anwendungen und
grundlegende Fehlersuche und -behebung.
Kapitel 8 Technische Daten enthält eine kurze Übersicht zu
Nennwerten und Abmessungen sowie weitere technische
Betriebsdaten. Dieses Handbuch vermittelt Ihnen
grundlegende Kenntnisse über das Gerät und erläutert
Konfiguration und grundlegenden Betrieb.
VLT® ist eine eingetragene Marke.
1.2 Zusätzliche Materialien
Es stehen weitere Ressourcen zur Verfügung, die Ihnen
helfen, erweiterte Funktionen und Programmierungen zu
verstehen.
Das VLT® Refrigeration Drive FC103 Programmier-
•
handbuch enthält umfassendere Informationen
über das Arbeiten mit Parametern sowie viele
Anwendungsbeispiele.
Das VLT® Refrigeration DriveFC103 Projektierungs-
•
handbuch enthält umfassende Informationen zu
Möglichkeiten und Funktionen sowie zur
Auslegung von Steuerungssystemen für Motoren.
Zusätzliche Veröffentlichungen und Handbücher
•
sind von Danfoss erhältlich.
Siehe vlt-drives.danfoss.com/Support/Technical-Documentation/ für Auflistungen.
Optionsmodule können einige der beschriebenen
•
Verfahren ändern. Bitte prüfen Sie die
Anleitungen dieser Optionsmodule auf besondere
Anforderungen hin. Wenden Sie sich für weitere
Informationen an einen örtlichen Danfoss-Händler
oder besuchen Sie die Website von Danfoss: vlt-
drives.danfoss.com/Support/TechnicalDocumentation/ um Downloads oder weitere
Informationen zu erhalten.
Das Produkthandbuch für VLT
•
AAF006 enthält weitere Informationen zum
Filterteil des Low Harmonic Drive.
®
aktives Filter
Produktübersicht
1.3
1.3.1 Bestimmungsgemäße Verwendung
Ein Frequenzumrichter ist ein elektronischer Motorregler,
der einen Netzeingangs-Wechselstrom in einen variablen
Ausgangsstrom in AC-Wellenform umwandelt. So steuern
Frequenz und Spannung des Ausgangsstroms die
Motordrehzahl und das Motordrehmoment. Der Frequenzumrichter kann die Drehzahl des Motors entsprechend
einer Systemrückführung z. B. mit Positionssensoren auf
einem Förderband variieren. Zusätzlich kann der Frequenzumrichter den Motor ebenfalls durch Signale von
externen Reglern steuern/regeln.
Der Frequenzumrichter:
überwacht das System und den Motorstatus.
•
gibt bei Fehlerbedingungen Warnungen oder
•
Alarme aus.
startet und stoppt den Motor.
•
optimiert die Energieeffizienz.
•
Betriebs- und Überwachungsfunktionen stehen als
Zustandsanzeigen für ein externes Steuerungssystem oder
ein serielles Kommunikationsnetzwerk zur Verfügung.
Ein Low Harmonic Drive (LHD) kombiniert Frequenzumrichter und Advanced Active Filter (AAF) zur
Oberschwingungsreduzierung in einem Gerät. Der Frequenzumrichter und das Filter sind in einem integrierten System
verbaut, funktionieren jedoch unabhängig voneinander.
Dieses Handbuch enthält getrennte Spezifikationen und
Beschreibungen für den Frequenzumrichter und das Filter.
Da Frequenzumrichter und Filter im gleichen Schaltschrank
untergebracht sind, wird das Gerät als eine einzelne Einheit
transportiert, installiert und betrieben.
VLT® Refrigeration Drive FC 103 Low Harmonic Drive
11
1.3.2 Funktionsprinzip
Der Low Harmonic Drive ist ein Hochleistungsfrequenzumrichter mit integriertem aktivem Filter. Ein aktives Filter ist ein
Gerät, das Oberschwingungsverzerrungswerte aktiv überwacht und Oberschwingungsstrom als Ausgleich in die Leitung
einspeist, um die Oberschwingungen zu unterdrücken.
Abbildung 1.1 Grundaufbau des Low Harmonic Drive
Low Harmonic Drives sind ausgelegt, einen idealen sinusförmigen Stromverlauf aus dem Versorgungsnetz mit einem
Leistungsfaktor von 1 aufzunehmen. Wenn eine traditionelle, nichtlineare Last pulsförmige Ströme aufnimmt, gleicht der Low
Harmonic Drive dies über den parallelen Filterpfad aus und verringert so die Belastung des Versorgungsnetzes. Der Low
Harmonic Drive erfüllt die höchsten Oberschwingungsnormen mit einem THDi unter 5 % bei Volllast bei einer Vorverzerrung
< 3 % an einem 3 % asymmetrischen 3-Phasen-Netz.
Tabelle 1.2 Konformitätszeichen: CE, UL und C-Tick
1.5.2 Übereinstimmung mit ADN
11
1.6.2 Oberschwingungsanalyse
Da Oberschwingungen die Wärmeverluste erhöhen,
müssen Sie diese bei der Auslegung von Systemen berücksichtigen, damit eine Überlastung des Transformators, der
Drosseln und Verkabelung ausgeschlossen ist. Führen Sie
gegebenenfalls eine Analyse der Oberschwingungen im
elektrischen System durch, um die Auswirkungen auf die
Geräte zu bestimmen. Nicht sinusförmige Ströme lassen
sich mithilfe einer Reihe von Fourier-Analysen in
Sinusströme verschiedener Frequenz, d. h. in verschiedene
Oberschwingungsströme IN mit einer Grundfrequenz von
50 Hz oder 60 Hz, zerlegen.
Für eine Übereinstimmung mit dem Europäischen Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher
Güter auf Binnenwasserstraßen (ADN) siehe im Abschnitt
ADN-konforme Installation im Projektierungshandbuch.
1.6 Oberschwingungen – Übersicht
1.6.1 Oberschwingungen
Nicht lineare Lasten wie bei 6-Puls-Frequenzumrichtern
nehmen nicht gleichmäßig Strom aus dem Netz auf. Dieser
nicht sinusförmige Strom verfügt über Anteile, die ein
Vielfaches der Grundstromfrequenz darstellen. Jene Anteile
werden als Oberschwingungen bezeichnet. Es ist wichtig,
den Gesamtoberschwingungsgehalt der Netzversorgung zu
regeln. Zwar wirken sich die Oberschwingungsströme nicht
direkt auf den Verbrauch von elektrischer Energie aus,
jedoch erzeugen sie Wärme in der Verkabelung und in den
Transformatoren und können andere Geräte beeinflussen,
die an dieselbe Verteilung angeschlossen sind.
Abkürzung Beschreibung
f
1
I
1
U
1
I
n
U
n
nOrdnungszahl
Tabelle 1.3 Oberschwingungsbezogene Abkürzungen
Grund
StromI
Frequenz
[Hz]
Tabelle 1.4 Grund- und Oberschwingungsströme
StromOberschwingungsstrom
I
Eingangsstrom1.00.90.50.2<0.1
Tabelle 1.5 Oberschwingungsströme verglichen mit dem
effektiven Eingangsstrom Strom
Grundfrequenz (50 Hz oder 60 Hz)
Strom bei der Grundfrequenz
Spannung bei der Grundfrequenz
Strom bei der n-ten Oberschwingungsfrequenz
Spannung bei der n-ten Oberschwingungsfrequenz
VLT® Refrigeration Drive FC 103 Low Harmonic Drive
11
Die Spannungsverzerrung in der Netzversorgung hängt
von der Größe der Oberschwingungsströme multipliziert
mit der internen Netzimpedanz der betreffenden Frequenz
ab. Die gesamte Spannungsverzerrung (THDi) ergibt sich
aus den einzelnen Spannungsoberschwingungen nach
folgender Formel:
Die Stromverzerrung steht mit der Geräteleistung und der
individuellen Last in Verbindung. Spannungsverzerrung
steht mit der Systemleistung in Verbindung. Die
Spannungsverzerrung im PCC lässt sich nicht ermitteln,
wenn nur die Oberschwingungsleistung der Last bekannt
ist. Um die Verzerrung im PCC vorhersagen zu können,
müssen die Konfiguration des Verteilungssystems und die
THDi =
U25 + U 27 + ... + U 2n
U
entsprechenden Impedanzen bekannt sein.
Ein häufig verwendeter Begriff, um die Impedanz eines
1.6.3 Einfluss von Oberschwingungen in
einer Energieverteilungsanlage
Stromnetzes zu beschreiben, ist das Kurzschlussverhältnis
R
. R
ist definiert als das Verhältnis zwischen
sce
sce
Kurzschluss-Scheinleistung der Versorgung am PCC (Ssc)
In Abbildung 1.10 ist ein Transformator auf der Primärseite
mit einem Verknüpfungspunkt PCC1 an der Mittelspannungsversorgung verbunden. Der Transformator hat eine
Impedanz Z
und speist eine Reihe von Verbrauchern. Der
xfr
PCC (Point of Common Coupling, Verknüpfungspunkt), an
dem alle Verbraucher angeschlossen sind, ist PCC2. Jeder
Verbraucher wird durch Kabel mit einer Impedanz Z1, Z2, Z
angeschlossen.
und der Nennscheinleistung der Last (S
S
R
wobei Ssc=
3
sc
=
sce
S
equ
U
Z
Versorgung
2
und S
equ
Störende Wirkungen von Oberschwingungen
Oberschwingungsströme tragen zu Systemver-
•
= U × I
equ
equ
).
lusten bei (in Verkabelung und Transformator).
Spannungsverzerrung durch Oberschwingungen
•
führt zu Störungen anderer Lasten und erhöht
Verluste in anderen Lasten.
Verknüpfungspunkt
MVMittlere Spannung
LVNiedrige Spannung
Z
xfr
Z
#
Abbildung 1.10 Kleine Verteilanlage
Verknüpfungspunkt
Transformatorimpedanz
Modellierung von Widerstand und Induktivität
in der Verkabelung
Von nichtlinearen Verbrauchern aufgenommene
Oberschwingungsströme führen durch den Spannungsabfall an den Impedanzen des Stromverteilungssystems zu
einer Spannungsverzerrung. Höhere Impedanzen ergeben
höhere Grade an Spannungsverzerrung.
Die Netzspannung ist selten eine gleichmäßige, sinusförmige Spannung mit konstanter Amplitude und Frequenz, da
Verbraucher, die nicht sinusförmige Ströme aus dem Netz aufnehmen, nichtlineare Eigenschaften haben.
Oberschwingungen und Spannungsschwankungen stellen zwei Formen von niederfrequenten Netzstörungen dar. Sie haben
am Entstehungsort ein anderes Erscheinungsbild als an einem anderen beliebigen Anschlusspunkt eines Verbrauchers im
Netz. Folglich müssen Sie bei der Untersuchung der Auswirkungen von Netzstörungen eine Reihe von Einflüssen gemeinsam
bestimmen. Dazu gehören u. a. die Netzeinspeisung, die Netzstruktur sowie die Verbraucher.
Netzstörungen können Folgendes verursachen:
Unterspannungswarnungen
Falsche Spannungsmessungen durch Verlust der Sinusform der Netzspannung
•
Führen zu falschen Strommessungen, da nur bei der Messung von Echteffektivwerten der Oberschwingungsgehalt
•
berücksichtigt wird.
Höhere funktionale Verluste
Durch Oberschwingungen werden Wirkleistung, Scheinleistung und Blindleistung reduziert.
•
Verzerrungen durch elektrische Verbraucher führen zu hörbaren Störungen in anderen Geräten oder im
•
schlimmsten Fall sogar zu einer Zerstörung der Geräte.
Verkürzt die Lebensdauer der Geräte infolge von Wärmeentwicklung.
•
11
Im Großteil von Europa ist die Grundlage für eine objektive Bewertung der Netzspannungsqualität das Gesetz über die
elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten (EMVG). Die Übereinstimmung mit diesen Regelungen stellt sicher, dass alle
Geräte und Netzwerke, die an das elektrische System angeschlossen sind, ihren Zweck erfüllen, ohne Probleme zu
verursachen.
StandardDefinition
EN 61000-2-2, EN 61000-2-4, EN
50160
EN 61000-3-2, 61000-3-12Darin werden durch an Niederstromprodukte angeschlossene Geräte verursachte Netzstörungen
EN 50178Dient zur Überwachung der Ausrüstung von Starkstromanlagen mit elektronischen Betriebsmitteln.
Tabelle 1.6 Technische EN-Normen zur Netzspannungsqualität
2 europäische Normen befassen sich mit Oberschwingungen im Frequenzbereich von 0 Hz bis 9 kHz:
EN 61000–2–2 (Verträglichkeitswerte für niederfrequente, leitungsgebundene Störungen und die Signalisierung in öffentlichen Niederspannungsversorgungssystemen) definiert die Anforderungen an Verträglichkeitswerte für PCC
(Verknüpfungspunkt) von AC-Niederspannungssystemen in einem öffentlichen Versorgungsnetz. Grenzwerte sind nur für die
Oberschwingungsspannung und die Oberschwingungsverzerrung der Spannung insgesamt angegeben. EN 61000–2–2
definiert keine Grenzwerte für Oberschwingungsströme. In Situationen, in denen der Gesamtoberschwingungsgehalt
THD(V)=8% beträgt, entsprechen die PCC-Grenzwerte denen, die in EN 61000–2–4 Klasse 2 angegeben sind.
EN 61000–2–4 (Verträglichkeitswerte für niederfrequente, leitungsgebundene Störungen und die Signalisierung in Industrieanlagen) definiert die Anforderungen an Verträglichkeitswerte in privaten und Industrienetzen. Die Norm definiert zudem
die folgenden 3 Klassen elektromagnetischer Umgebungen:
Darin sind die Grenzwerte der Netzspannung in öffentlichen und industriellen Stromnetzen
festgelegt.
VLT® Refrigeration Drive FC 103 Low Harmonic Drive
11
In der Regel können Sie eine Klasse nicht vorzeitig definieren, ohne die vorgesehene Ausrüstung und die in der Umgebung
angewendeten Prozesse zu berücksichtigen. VLT® Refrigeration Drive FC103 Low Harmonic Drives halten die Grenzen der
Klasse 3 unter typischen Versorgungssystembedingungen (RSC>10 oder
Klasse 1 bezieht sich auf Verträglichkeitspegel, die geringer als im öffentlichen Versorgungsnetz sind. Hiervon
•
betroffen sind Anlagen und Geräte, die sehr störungsanfällig sind (Laborausrüstung, bestimmte Automationsanlagen und Schutzvorrichtungen).
Klasse 2 bezieht sich auf Verträglichkeitspegel, die denen des öffentlichen Versorgungsnetzes entsprechen. Die
•
Klasse bezieht sich auf PCCs im öffentlichen Versorgungsnetz sowie auf IPCs (Internal Points of Coupling, interne
Verknüpfungspunkte) in industriellen oder anderweitigen privaten Versorgungsnetzen. Alle Geräte, die für den
Betrieb in einem öffentlichen Versorgungsnetz ausgelegt sind, sind in dieser Klasse zugelassen.
Klasse 3 bezieht sich auf Verträglichkeitspegel, die größer als jene im öffentlichen Versorgungsnetz sind. Diese
•
Klasse bezieht sich nur auf IPCs in Industriebereichen. Verwenden Sie diese Klasse, wenn die folgenden Geräte
vorhanden sind:
17˂h≤492,27 x (17/h) – 0,272,27 x (17/h) – 0,274,5 x (17/h) – 0,5
Tabelle 1.7 Kompatibilitätsstufen für Oberschwingungen
Klasse 1Klasse 2Klasse 3
THD(V)5%8%10%
Tabelle 1.8 Verträglichkeitspegel für die Gesamt-Oberschwingungsspannungsverzerrung THD(V)
1.6.5 IEEE-Oberschwingungsstandards
Die Norm IEEE 519 (Empfohlene Praktiken und Anforderungen für die Oberschwingungssteuerung in Starkstromanlagen)
enthält spezifische Grenzen für Oberschwingungsspannungen und -ströme für einzelne Komponenten im Versorgungsnetz.
Die Norm enthält zudem Grenzen für die Summe aller Verbraucher am PCC (Point of Common Coupling, Verknüpfungspunkt).
Zur Bestimmung der zulässigen Oberschwingungsspannungsniveaus legt IEEE 519 ein Verhältnis zwischen dem versorgungsseitigen Kurzschlussstrom und dem maximalen Strom des einzelnen Verbrauchers zugrunde. Die zulässigen
Oberschwingungsspannungsniveaus für einzelne Verbraucher finden Sie in Tabelle 1.9. Die zulässigen Niveaus für alle am
PCC angeschlossenen Verbraucher finden Sie in Tabelle 1.10.
ISC/IL (R
102,5–3%Schwaches Netz
202,0–2,5%1-2 große Verbraucher
501,0–1,5%Wenige Verbraucher mit hohem Ausgang
1000,5–1%5–20 Verbraucher mit mittlerem Ausgang
10000,05–0,1%Starkes Netz
Spannung am PCCZulässige einzelne OberschwingungsspannungenZulässiger THD(V)
V
≤69 kV3%5%
Line
Tabelle 1.10 Zulässige Spannungsoberschwingungsstörung insgesamt am PCC für alle Verbraucher
Begrenzen Sie die Oberschwingungsströme auf festgelegte Pegel, wie in Tabelle 1.11 gezeigt. IEEE 519 legt ein Verhältnis
zwischen dem versorgungsseitigen Kurzschlussstrom und dem maximalen Stromverbrauch am PCC zugrunde, ermittelt in
einem Zeitraum von 15 oder 30 Minuten. In bestimmten Fällen, in denen Oberschwingungsgrenzwerte berücksichtigt
werden müssen, die niedrige Oberschwingungswerte enthalten, sind die IEEE 519-Grenzen niedriger als die 61000-2-4Grenzen. Low Harmonic Drives berücksichtigen den Gesamt-Oberschwingungsgehalt, wie in IEEE 519 für alle R
Jeder einzelne Oberschwingungsstrom entspricht der Tabelle 10–3 in IEEE 519 für R
VLT® Refrigeration Drive FC 103 Low Harmonic Drive
2 Sicherheit
22
2.1 Sicherheitssymbole
Folgende Symbole kommen in diesem Dokument zum
Einsatz:
WARNUNG
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
schweren oder tödlichen Verletzungen führen kann.
WARNUNG
UNERWARTETER ANLAUF
Bei Anschluss des Frequenzumrichters an das Wechselstromnetz kann der angeschlossene Motor jederzeit
unerwartet anlaufen. Der Frequenzumrichter, der Motor
und alle angetriebenen Geräte müssen betriebsbereit
sein. Andernfalls können Tod, schwere Verletzungen,
Geräte- oder Sachschäden auftreten.
VORSICHT
Weist auf eine potenziell gefährliche Situation hin, die zu
leichten oder mittleren Verletzungen führen kann. Die
Kennzeichnung kann ebenfalls als Warnung vor
unsicheren Verfahren dienen.
HINWEIS
Weist auf eine wichtige Information hin, z. B. eine
Situation, die zu Geräte- oder sonstigen Sachschäden
führen kann.
2.2 Qualifiziertes Personal
Der sichere Betrieb des Frequenzumrichters setzt fachgerechten und zuverlässigen Transport voraus. Lagerung,
Installation, Bedienung und Instandhaltung müssen diese
Anforderungen ebenfalls erfüllen. Nur qualifiziertes
Personal darf dieses Gerät installieren oder bedienen.
Unter qualifiziertem Personal versteht man per definitionem geschulte Mitarbeiter, die gemäß den einschlägigen
Gesetzen und Vorschriften zur Installation, Inbetriebnahme
und Instandhaltung von Betriebsmitteln, Anlagen und
Schaltungen berechtigt sind. Ferner muss das qualifizierte
Personal mit den in diesem Dokument enthaltenen
Anweisungen und Sicherheitsmaßnahmen vertraut sein.
WARNUNG
ENTLADEZEIT
Die Zwischenkreiskondensatoren des Frequenzumrichters
können auch bei abgeschaltetem Frequenzumrichter
geladen bleiben. Trennen Sie zur Vermeidung
elektrischer Gefahren die Netzversorgung, alle
Permanentmagnet-Motoren und alle externen DCZwischenkreisversorgungen, einschließlich externer
Batterie-, USV- und DC-Zwischenkreisverbindungen mit
anderen Frequenzumrichtern. Führen Sie Wartungs- oder
Reparaturarbeiten erst nach vollständiger Entladung der
Kondensatoren durch. Die entsprechende Wartezeit
finden Sie in der Tabelle Entladezeit. Wenn Sie diese
Wartezeit nach Trennen der Netzversorgung vor
Wartungs- oder Reparaturarbeiten nicht einhalten, kann
dies schwere oder tödliche Verletzungen zur Folge
haben.
Spannung [V]Leistungsbereiche für
normalen Überlastbetrieb
[kW]
380-480
Tabelle 2.1 Entladezeiten
160–25020
315–71040
Mindestwartezeit
(Minuten)
Sicherheitsmaßnahmen
2.3
WARNUNG
HOCHSPANNUNG
Bei Anschluss an die Netzspannung führen Frequenzumrichter Hochspannung. Nur qualifiziertes Personal darf
Installation, Inbetriebnahme und Wartung durchführen.
Erfolgen Installation, Inbetriebnahme und Wartung nicht
durch qualifiziertes Personal, kann dies Tod oder schwere
Verletzungen zur Folge haben.
Es ist wichtig, die Aufstellung des Frequenzumrichters zu
planen. Wird dies unterlassen, kann dies zu zusätzlicher
Arbeit während und nach der Montage führen.
Wählen Sie den optimalen Aufstellungsort unter Berücksichtigung der folgenden Faktoren:
Umgebungstemperatur während des Betriebs.
•
Installationsmethode.
•
Verfahren zur Kühlung des Frequenzumrichters.
•
Position des Frequenzumrichters.
•
Kabelführung.
•
Stellen Sie sicher, dass die Energieversorgung die
•
richtige Spannung und den notwendigen Strom
liefert.
Stellen Sie sicher, dass der Motornennstrom
•
innerhalb des maximalen Stroms des Frequenzumrichters liegt.
Wenn der Frequenzumrichter nicht über
•
eingebaute Sicherungen verfügt, stellen Sie
sicher, dass die externen Sicherungen das
notwendige Schaltvermögen aufweisen.
3.1.2 Checkliste vor der Aufstellung von
Geräten
-Netzversorgung
-Frequenzumrichter
-Motor
Stellen Sie sicher, dass der Nennausgangsstrom
•
gleich dem oder größer als der Voll-Laststrom des
Motors für Motorspitzenleistung ist.
-Motorgröße und Frequenzumrichter-
leistung müssen zur Gewährleistung
eines ordnungsgemäßen Überlastschutzes übereinstimmen.
-Wenn die Nennwerte des Frequenzum-
richters unter denen des Motors liegen,
kann der Motor seine maximale Leistung
nicht erreichen.
3.2 Auspacken
3.2.1 Gelieferte Teile
Die mitgelieferten Teile können je nach Produktkonfiguration unterschiedlich sein.
Überprüfen Sie, dass die mitgelieferten Teile und
•
die Informationen auf dem Typenschild mit der
Bestellbestätigung übereinstimmen.
Überprüfen Sie die Verpackung und den Frequen-
•
zumrichter per Sichtprüfung auf Beschädigungen,
die eine unsachgemäße Handhabung beim
Versand verursacht hat. Erheben Sie ggf.
gegenüber der Spedition Anspruch auf Schadensersatz. Behalten Sie beschädigte Teile bis zur
Klärung ein.
33
Untersuchen Sie vor dem Auspacken des
•
Frequenzumrichters die Verpackung auf
Anzeichen von Beschädigung. Setzen Sie sich bei
Beschädigung sofort mit dem Transportunternehmen in Verbindung, um Schadensersatz
anzufordern.
Platzieren Sie den Frequenzumrichter vor dem
•
Auspacken so nah wie möglich am endgültigen
Aufstellungsort.
Vergleichen Sie die Modellnummer des Frequen-
•
zumrichters auf dem Typenschild mit den
Bestellangaben, um sicherzustellen, dass Sie das
richtige Gerät erhalten haben.
Eingangsspannung, -frequenz und -strom (bei niedrigen/
5
hohen Spannungen)
Ausgangsspannung, -frequenz und -strom (bei niedrigen/
6
hohen Spannungen)
7Baugröße und Schutzart
8Maximale Umgebungstemperatur
9Zertifizierungen
10Entladezeit (Warnung)
3.3.1 Kühlung und Luftstrom
Kühlung
Sie können ausreichende Kühlung über einen Luftstrom
durch den Sockel an der Frontseite und oben im Gerät,
über Lufteinlass und -auslass an der Rückseite des Geräts
oder durch eine Kombination von Kühlmöglichkeiten
erreichen.
Rückseitige Kühlung
Die durch den Kanal auf der Rückseite geleitete Kühlluft
kann auch and der Rückseite ein- und abgeführt werden.
Hierdurch ergibt sich eine Lösung, bei der der rückseitige
Kanal Außenluft aufnehmen und verlorene Wärme nach
außen abführen kann, um so den Klimatisierungsbedarf zu
reduzieren.
Luftzirkulation
Sorgen Sie für die notwendige Luftströmung über den
Kühlkörper. Die Luftströmungsrate wird in Tabelle 3.1
aufgeführt.
Im Frequenzumrichterteil läuft der Lüfter aus den
folgenden Gründen:
AMA.
•
DC-Halten.
•
Vormagnetisierung.
•
DC-Bremse.
•
60 % des Nennstroms überschritten.
•
Bestimmte Kühlkörpertemperatur überschritten
•
(abhängig von der Leistungsgröße).
Bestimmte Umgebungstemperatur der
•
Leistungskarte überschritten (abhängig von der
Leistungsgröße).
Spezifische Umgebungstemperatur der
•
Steuerkarte überschritten.
Nach dem Starten läuft der Lüfter mindestens 10
Minuten lang.
33
Abbildung 3.2 Baugröße D Leistungsreduzierung vs. Druckänderung Luftstrom am
Frequenzumrichter: 450 cfm (765 m3/h)
HINWEIS
Bei Gerätebaugrößen E und F läuft der Lüfter aus den
folgenden Gründen:
Aktives Filter läuft.
•
Aktives Filter nicht in Betrieb, aber Netzstrom
•
überschreitet Grenze (abhängig von
Leistungsgröße).
Bestimmte Kühlkörpertemperatur überschritten
•
(abhängig von der Leistungsgröße).
Bestimmte Umgebungstemperatur der
•
Leistungskarte überschritten (abhängig von der
Leistungsgröße).
Spezifische Umgebungstemperatur der
•
Steuerkarte überschritten.
Nach dem Starten läuft der Lüfter mindestens 10
Minuten lang.
Externe Lüftungskanäle
Wenn Sie zusätzliche Lüftungskanäle extern zum RittalSchaltschrank anbringen, müssen Sie den Druckabfall in
den Kanälen berechnen. Verwenden Sie Abbildung 3.2,
Abbildung 3.3 und Abbildung 3.4 zur Leistungsreduzierung
des Frequenzumrichters entsprechend dem Druckabfall mit
Hilfe der folgenden Diagramme.
Abbildung 3.3 Baugröße E Leistungsreduzierung vs. Druckänderung Luftstrom am
Frequenzumrichter: 850 cfm (1445 m3/h)
Abbildung 3.4 Baugröße F Leistungsreduzierung vs. DruckänderungLuftstrom am
Frequenzumrichter: 580 cfm (985 m3/h)
1
130BE111.10
130BC170.10
Lifting Holes
1
2
130BD574.10
Mechanische Installation
VLT® Refrigeration Drive FC 103 Low Harmonic Drive
3.3.2 Heben
Heben Sie den Frequenzumrichter an den dafür
vorgesehenen Hebeösen an. Verwenden Sie bei allen
Geräten der Baugröße D eine Traverse, um ein Verbiegen
der Hebeösen des Frequenzumrichters zu vermeiden.
Die Traverse muss dem Gewicht des Frequenzumrichters
standhalten können. Siehe Kapitel 8.2 MechanischeAbmessungen für das Gewicht der verschiedenen
Baugrößen. Der maximale Durchmesser der Stange
beträgt 2,5 cm. Der Winkel zwischen FrequenzumrichterOberkante und Hubseil sollte mindestens 60° betragen.
1 Hebeösen für den Filter
2 Hebeösen für den Frequenzumrichter
Auch das Heben der Gerätebaugröße F mit einer
Traverse ist zulässig.
HINWEIS
Der F18-Sockel ist separat verpackt und in der Lieferung
enthalten. Montieren Sie den Frequenzumrichter auf dem
Sockel an seiner endgültigen Position. Der Sockel
ermöglicht ordnungsgemäße Luftzirkulation und
Kühlung.
Die Kabel werden durch die Öffnungen der Bodenabdeckplatte des Geräts eingeführt. Abbildung 3.8, Abbildung 3.9,
Abbildung 3.10 und Abbildung 3.11 zeigen die Öffnungen in der Bodenabdeckplatte und detaillierte Ansichten der Verankerungsbohrungsmaße.