Dieses Projektierungshandbuch ist für Projektingenieure
und Anlagenbauer, Planungsberater sowie Anwendungsund Produktspezialisten bestimmt. Es enthält technische
Informationen zu den Möglichkeiten und Funktionen des
Frequenzumrichters zur Integration in Steuerungs- und
Überwachungssysteme für Motoren. Detaillierte Informationen bezüglich Betrieb, Anforderungen und
Empfehlungen für die Systemintegration sind ebenfalls
enthalten. Zudem enthält das Handbuch Informationen zur
Eingangsleistung, dem Ausgang für die Motorsteuerung
und Umgebungsbedingungen zum Betrieb des Frequenzumrichters.
Ebenfalls enthalten sind:
Sicherheitsmerkmale.
•
Überwachung der Fehlerbedingung.
•
Berichtsfunktionen zur Betriebsbereitschaft
•
Serielle Kommunikationsfunktionen.
•
Programmierbare Optionen und Merkmale.
•
Projektierungsdetails wie Standortanforderungen, Kabel,
Sicherungen, Steuerkabel, Größe und Gewicht von Geräten
und weitere kritische Informationen, die zur Planung der
Systemintegration erforderlich sind, können Sie dem
Handbuch ebenfalls entnehmen.
Die Verfügbarkeit aller detaillierten Produktinformationen
in der Projektierungsphase ist für die Entwicklung einer
ausgereiften Anlage mit optimaler Funktionalität und
Effizienz sehr hilfreich.
Definitionen
1.3
1.3.1 Frequenzumrichter
Motorfreilauf
Die Motorwelle dreht im Motorfreilauf. Kein Drehmoment
am Motor.
I
VLT,MAX
Maximaler Ausgangsstrom.
I
VLT,N
Vom Frequenzumrichter gelieferter Ausgangsnennstrom.
U
VLT,MAX
Maximale Ausgangsspannung.
1.3.2 Eingang
Steuerbefehle
Sie können den angeschlossenen Motor über das LCP und
die Digitaleingänge starten und stoppen.
Die Funktionen sind in zwei Gruppen unterteilt.
Funktionen in Gruppe 1 haben eine höhere Priorität als
Funktionen in Gruppe 2.
Gruppe 1Präziser Stopp, Freilauf- und Resetstopp, präziser
Stopp und Freilaufstopp, Schnellstopp, DC-Bremse,
Stopp und [AUS].
Gruppe 2Start, Puls-Start, Reversierung, Start +
Reversierung, Festdrehzahl JOG und Ausgangsfrequenz speichern.
Tabelle 1.1 Funktionsgruppen
11
VLT® ist eine eingetragene Marke.
Zusätzliche Materialien
1.2
Es stehen weitere Materialien bereit, die Ihnen helfen, die
Bedienung und Programmierung des Frequenzumrichters
zu verstehen:
VLT® Midi Drive FC 280 Bedienungsanleitung,
•
enthält Informationen zu Installation,
Inbetriebnahme, Anwendung und Wartung des
Frequenzumrichters.
Das VLT® Midi Drive FC 280 Programmierhandbuch
•
enthält Informationen über die Programmierung
und vollständige Parameterbeschreibungen.
Zusätzliche Veröffentlichungen und Handbücher sind bei
Danfoss erhältlich. Siehe drives.danfoss.de/knowledge-center/technical-documentation/ für Auflistungen.
An der Antriebswelle erzeugtes Drehmoment und Drehzahl
von 0 UPM bis zur maximalen Drehzahl des Motors.
f
JOG
Motorfrequenz bei aktivierter Funktion Festdrehzahl JOG
(über Digitalklemmen oder Bus).
f
M
Motorfrequenz.
f
MAX
Maximale Motorfrequenz.
f
MIN
Minimale Motorfrequenz.
f
M,N
Motornennfrequenz (Typenschilddaten).
I
M
Motorstrom (Istwert).
175ZA078.10
Kippgrenze
Drehzahi
Moment
Einführung
VLT® Midi Drive Frequenzumrichter 280
11
I
M,N
1.3.4 Sollwerteinstellung
Motornennstrom (Typenschilddaten).
n
M,N
Motornenndrehzahl (Typenschilddaten).
n
s
Synchrone Motordrehzahl.
2 × Parameter 1−23 × 60s
ns=
n
slip
Parameter 1−39
Motorschlupf.
P
M,N
Motornennleistung (Typenschilddaten in kW oder HP).
T
M,N
Nenndrehmoment (Motor).
U
M
Momentanspannung des Motors.
U
M,N
Motornennspannung (Typenschilddaten).
Losbrechmoment
Analogsollwert
Ein Sollwertsignal an den Analogeingängen 53 oder 54
(Spannung oder Strom).
Binärsollwert
Ein über die serielle Kommunikationsschnittstelle
übertragenes Signal.
Festsollwert
Ein definierter Festsollwert, einstellbar zwischen -100 %
und +100 % des Sollwertbereichs. Sie können bis zu 8
Festsollwerte über die Digitaleingänge auswählen. Sie
können bis zu 4 Festsollwerte über den Bus auswählen.
Pulssollwert
Ein an die Digitaleingänge übertragenes Pulsfrequenzsignal
(Klemme 29 oder 33).
Ref
MAX
Bestimmt das Verhältnis zwischen dem Sollwerteingang bei
100 % des Gesamtskalenwerts (in der Regel 10 V, 20 mA)
und dem resultierenden Sollwert. Der in
Parameter 3-03 Maximaler Sollwert eingestellte maximale
Sollwert.
Ref
MIN
Bestimmt das Verhältnis zwischen dem Sollwerteingang bei
0 % (normalerweise 0 V, 0 mA, 4 mA) und dem
resultierenden Sollwert. Der in Parameter 3-02 MinimalerSollwert eingestellte minimale Sollwert.
Abbildung 1.1 Losbrechmoment
η
VLT
Der Wirkungsgrad des Frequenzumrichters ist definiert als
das Verhältnis zwischen Leistungsabgabe und Leistungsaufnahme.
Einschaltsperrbefehl
Ein Startdeaktivierungsbefehl, der zu den Steuerbefehlen in
Gruppe 1 gehört. Nähere Angaben finden Sie unter
Tabelle 1.1.
Stoppbefehl
Ein Stoppbefehl, der zu den Steuerbefehlen in Gruppe 1
gehört. Nähere Angaben finden Sie unter Tabelle 1.1.
1.3.5 Verschiedenes
Analogeingänge
Die Analogeingänge können verschiedene Funktionen des
Frequenzumrichters steuern.
Es gibt zwei Arten von Analogeingängen:
Eingangsstrom: 0–20 mA und 4–20 mA.
•
Spannungseingang: 0–10 V DC.
•
Analogausgang
Die Analogausgänge können ein Signal von 0-20 mA oder
4-20 mA ausgeben.
Automatische Motoranpassung, AMA
Die AMA ist ein Testalgorithmus, der die elektrischen
Parameter des angeschlossenen Motors im Stillstand misst.
Bremswiderstand
Der Bremswiderstand kann die bei generatorischer
Bremsung erzeugte Bremsleistung aufnehmen. Während
generatorischer Bremsung erhöht sich die Zwischenkreisspannung. Ein Bremschopper stellt sicher, dass die
generatorische Energie an den Bremswiderstand
übertragen wird.
Konstantmoment (CT)-Kennlinie
Konstantmomentkennlinie; wird für Anwendungen wie
Förderbänder, Verdrängungspumpen und Kräne eingesetzt.
Die Digitaleingänge können verschiedene Funktionen des
Frequenzumrichters steuern.
Digitalausgänge
Der Frequenzumrichter verfügt über zwei programmierbare
Ausgänge, die ein 24 V-DC-Signal (max. 40 mA) liefern
können.
DSP
Digitaler Signalprozessor.
ETR
Das elektronische Thermorelais ist eine Berechnung der
thermischen Belastung auf Grundlage der aktuellen
Belastung und Zeit. Damit lässt sich die Motortemperatur
schätzen.
Frequenzumrichter-Standardbus
Schließt RS485-Bus mit FC-Protokoll oder MC-Protokoll ein.
Siehe Parameter 8-30 Protocol.
Initialisierung
Eine Initialisierung (Parameter 14-22 Operation Mode) stellt
die Werkseinstellungen des Frequenzumrichters wieder her.
Arbeitszyklus für Aussetzbetrieb
Der Aussetzbetrieb bezieht sich auf eine Abfolge von
Arbeitszyklen. Jeder Zyklus besteht aus einem Belastungsund einem Entlastungszeitraum. Der Betrieb kann
periodisch oder aperiodisch sein.
LCP
Das LCP Bedienteil dient zum Steuern und Programmieren
des Frequenzumrichters. Das LCP ist abnehmbar. Mithilfe
des optionalen Einbausatzes können Sie die Bedieneinheit
bis zu 3 m (9,8 ft) vom Frequenzumrichter entfernt an
einer Schaltschranktür anbringen.
LCP 101
Das numerische Bedienteil dient zum Steuern und
Programmieren des Frequenzumrichters. Das Display ist
numerisch und die Bedieneinheit dient der Anzeige von
Prozesswerten. Das LCP 101 verfügt über Funktionen zum
Speichern und Kopieren.
LCP 102
Das grafische Bedienteil dient zum Steuern und Programmieren des Frequenzumrichters. Das Display ist grafisch
und die Bedieneinheit dient der Anzeige von Prozesswerten. Das LCP 102 verfügt über Funktionen zum
Speichern und Kopieren.
lsb
Steht für „Least Significant Bit“, bei binärer Codierung das
Bit mit der niedrigsten Wertigkeit.
msb
Steht für „Most Significant Bit“; bei binärer Codierung das
Bit mit der höchsten Wertigkeit.
MCM
Steht für Mille Circular Mil; eine amerikanische Maßeinheit
für den Leitungsquerschnitt. 1 MCM = 0,5067 mm2.
Online-/Offline-Parameter
Änderungen der Online-Parameter werden sofort nach
Änderung des Datenwertes aktiviert. Drücken Sie [OK], um
die Änderungen der Offline-Parameter zu aktivieren.
PID-Prozess
Der PID-Regler sorgt durch eine Anpassung der Ausgangsfrequenz an die wechselnde Last für eine
Aufrechterhaltung von Drehzahl, Druck und Temperatur.
PCD
Process Control Data (Prozessregelungsdaten).
PFC
Korrektur Leistungsfaktor.
Aus- und Einschaltzyklus
Schalten Sie die Netzversorgung aus, bis das Display (LCP)
dunkel ist. Schalten Sie die Spannungsversorgung
anschließend wieder ein.
Leistungsfaktor
Der Leistungsfaktor ist das Verhältnis zwischen I1 und I
Leistungs− faktor =
Für FC 280 Frequenzumrichter ist
Leistungs− faktor =
3xUxI1cosϕ1
3xUxI
EFF
cosϕ
I1xcosϕ1
=
I
EFF
1 = 1, deshalb:
I
1
I
EFF
.
eff
Der Leistungsfaktor gibt an, wie stark ein Frequenzumrichter die Netzversorgung belastet.
Je niedriger der Leistungsfaktor, desto höher der I
bei
eff
gleicher kW-Leistung.
I
EFF
=
I
+ I
1
5
+ I
2
+ .. + I
7
2
n
2
2
Darüber hinaus weist ein hoher Leistungsfaktor darauf hin,
dass der Oberschwingungsstrom sehr niedrig ist.
Die eingebauten DC-Spulen (T2/T4) und PFC (S2) erzeugen
einen hohen Leistungsfaktor und reduzieren dadurch die
Netzbelastung.
Pulseingang/Inkrementalgeber
Ein externer digitaler Impulsgeber für Istwertinformationen
über die Motordrehzahl. Der Drehgeber kommt in
Anwendungen zum Einsatz, bei denen eine große
Genauigkeit bei der Drehzahlregelung erforderlich ist.
Fehlerstromschutzschalter
Fehlerstromschutzschalter.
Parametersatz
Sie können die Parametereinstellungen in vier Parametersätzen speichern. Sie können zwischen den vier
Parametersätzen wechseln oder einen Satz bearbeiten,
während ein anderer Satz gerade aktiv ist.
SFAVM
Akronym für den Schaltmodus „Statorfluss-orientierte
asynchrone Vektormodulation“.
Schlupfausgleich
Der Frequenzumrichter gleicht den belastungsabhängigen
Motorschlupf aus, indem er unter Berücksichtigung des
Motorersatzschaltbildes und der gemessenen Motorlast die
Die SLC ist eine Folge benutzerdefinierter Aktionen, die
ausgeführt werden, wenn der Smart Logic Controller die
zugeordneten benutzerdefinierter Ereignisse als „wahr“
ermittelt (Parametergruppe 13-** Smart Logic Control).
STW (ZSW)
Zustandswort
THD
Total Harmonic Distortion ist die gesamte Spannungsverzerrung, die sich aus der Addition der einzelnen
Oberschwingungen ergibt.
Thermistor
Ein temperaturabhängiger Widerstand, mit dem die
Temperatur des Frequenzumrichters oder des Motors
überwacht wird.
Abschaltung
Die Abschaltung ist ein Zustand, der in Fehlersituationen
eintritt. Beispiele für Fehlersituationen:
Der Frequenzumrichter ist einer Überspannung
•
ausgesetzt.
Der Frequenzumrichter schützt den Motor, den
•
Prozess oder die Installation.
Der Neustart wird verzögert, bis die Fehlerursache
behoben wurde und der Alarmzustand über die [Reset]Taste am LCP quittiert wird. In einigen Fällen erfolgt das
Quittieren automatisch (durch vorherige Programmierung).
Sie dürfen die Abschaltung nicht zu Zwecken der
Personensicherheit verwenden.
Abschaltblockierung
Die Abschaltblockierung ist ein Zustand, der in Fehlersituationen eintritt, in denen der Frequenzumrichter aus
Sicherheitsgründen abschaltet und ein manueller Eingriff
erforderlich ist. Beispiel: Ein Kurzschluss am Ausgang löst
Abschaltblockierung aus. Sie können eine Abschaltblockierung nur durch Unterbrechen der Netzversorgung,
Beheben der Fehlerursache und erneuten Anschluss des
Frequenzumrichters aufheben. Der Neustart wird verzögert,
bis der Fehlerzustand über die [Reset]-Taste am LCP
quittiert wird. In einigen Fällen erfolgt die Aufhebung
automatisch (durch vorherige Programmierung). Sie dürfen
die Abschaltblockierung nicht zu Zwecken der Personensicherheit verwenden.
VT-Kennlinie
Variable Drehmomentkennlinie; typisch bei Anwendungen
mit quadratischem Lastmomentverlauf über den Drehzahlbereich, z. B. Kreiselpumpen und Lüfter.
+
VVC
Im Vergleich zur herkömmlichen U/f-Steuerung bietet
Voltage Vector Control (VVC+) eine verbesserte Dynamik
und Stabilität der Motordrehzahl in Bezug auf Änderungen
des Last-Drehmoments.
60° AVM
Siehe den Schaltmodus 60° asynchrone Vektormodulation.
1.4 Dokument- und Softwareversion
Dieses Handbuch wird regelmäßig geprüft und aktualisiert.
Alle Verbesserungsvorschläge sind willkommen. Tabelle 1.2
zeigt die Dokumentenversion und die entsprechende
Softwareversion an.
AusgabeAnmerkungen
MG07B3
Tabelle 1.2 Dokument- und Softwareversion
Weitere Informationen zu POWERLINK
und Softwareaktualisierung.
Software-
version
1.3
1.5 Zulassungen und Zertifizierungen
Frequenzumrichter werden in Übereinstimmung mit den in
diesem Abschnitt beschriebenen Richtlinien konstruiert.
1.5.1 CE-Zeichen
Das CE-Zeichen (Communauté Européenne) zeigt an, dass
der Hersteller des Produkts alle relevanten EU-Richtlinien
einhält.
Die geltenden EU-Richtlinien zu Ausführung und
Konstruktion des Frequenzumrichters sind:
Die Niederspannungsrichtlinie.
•
Die EMV-Richtlinie.
•
Die Maschinenrichtlinie (für Geräte mit
•
integrierter Sicherheitsfunktion).
Die CE-Kennzeichnung soll für einen freien Handel
zwischen der EG und Mitgliedsstaaten der EFTA
(Europäische Freihandelsassoziation) innerhalb der EWE
technische Barrieren beseitigen. Über die Qualität eines
Produkts sagt die CE-Kennzeichnung nichts aus. Auch gibt
sie keinen Aufschluss zu technischen Spezifikationen.
1.5.2 Niederspannungsrichtlinie
Frequenzumrichter werden als elektronische Komponenten
klassifiziert und müssen in Übereinstimmung mit der
Niederspannungsrichtlinie die CE-Kennzeichnung tragen.
Die Richtlinie gilt für alle elektrischen Geräte in den
Spannungsbereichen 50–1000 V AC und 75–1500 V DC.
Die Richtlinie schreibt vor, dass aufgrund der Konstruktion
der Betriebsmittel bei einer ordnungsmäßigen Installation
und Wartung sowie einer bestimmungsgemäßen
Verwendung die Sicherheit von Menschen und Nutztieren
sowie die Erhaltung von Sachwerten gewährleistet sind.
Danfoss CE-Kennzeichnungen sind mit der Niederspan-
nungsrichtlinie konform und Danfoss liefert auf Wunsch
eine Konformitätserklärung.
1.5.3 EMV-Richtlinie
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bedeutet, dass
elektromagnetische Störungen zwischen Geräten deren
Leistung nicht beeinträchtigt. Die grundlegende Schutzanforderung der EMV-Richtlinie 2014/30/EU gibt vor, dass
Betriebsmittel, die elektromagnetische Störungen
verursachen oder deren Betrieb durch diese Störungen
beeinträchtigt werden kann, bei einer ordnungsmäßigen
Installation und Wartung sowie einer bestimmungsgemäßen Verwendung so ausgelegt sein müssen, dass ihre
erreichten elektromagnetischen Störungen begrenzt sind
und die Betriebsmittel eine bestimmte Störfestigkeit
aufweisen.
Ein Frequenzumrichter kann als Stand-alone-Gerät oder als
Teil einer komplexeren Anlage eingesetzt werden. In jedem
dieser Fälle müssen die Gehäuse mit der CEKennzeichnung versehen sein. Anlagen müssen nicht über
eine CE-Kennzeichnung verfügen, jedoch den grundlegenden Schutzanforderungen der EMV-Richtlinie
entsprechen.
Im Falle einer Wiederausfuhr ist der Exporteur dafür verantwortlich, die Einhaltung aller geltenden
Exportkontrollvorschriften sicherzustellen.
1.6 Sicherheit
Frequenzumrichter enthalten Hochspannungskomponenten
und können bei unsachgemäßer Handhabung tödliche
Verletzungen verursachen. Nur qualifiziertes Fachpersonal
darf das Gerät installieren oder bedienen. Reparaturarbeiten dürfen erst erfolgen, wenn der Frequenzumrichter
vom Netz getrennt und der festgelegte Zeitraum für die
Entladung gespeicherter elektrischer Energie verstrichen ist.
Weitere Informationen entnehmen Sie dem Produkthandbuch, das dem Gerät bei Lieferung beiliegt und
online verfügbar ist unter:
Entladezeit.
•
Detaillierte Sicherheitshinweise und Warnungen.
•
Für einen sicheren Betrieb des Frequenzumrichters ist die
strikte Befolgung von Sicherheitsmaßnahmen und hinweisen unbedingt erforderlich.
11
1.5.4 UL-Konformität
UL-gelistet
Abbildung 1.2 UL
Angewendete Normen und Konformität für STO
Zur Verwendung der Funktion „Safe Torque Off“ an den
Klemmen 37 und 38 müssen Sie alle Sicherheitsbestimmungen in einschlägigen Gesetzen, Vorschriften und
Richtlinien erfüllen. Die integrierte STO-Funktion erfüllt
folgende Normen:
IEC/EN 61508:2010, SIL2
•
IEC/EN 61800-5-2:2007, SIL2
•
IEC/EN 62061:2015, SILCL von SIL2
•
EN ISO 13849-1:2015, Kategorie 3 PL d
•
Frequenzumrichter können regionalen und/oder nationalen
Exportkontrollvorschriften unterliegen.
Frequenzumrichter, die Exportkontrollvorschriften
unterliegen, sind mit einer ECCN-Nummer gekennzeichnet.
Die ECCN-Nummer finden Sie in den Dokumenten, die Sie
mit dem Frequenzumrichter erhalten.
Die Baugröße hängt von der Leistung ab. Informationen zu den Abmessungen finden Sie in Kapitel 7.13 Baugrößen, Nennleis-tungen und Abmessungen.
BaugrößeK1K2K3K4K5
Gehäuseschutzart
Leistungsbereich
[kW (HP)]
3-phasig
380–480 V
Leistungsbereich
[kW (HP)]
3-phasig
200–240 V
Leistungsbereich
[kW (HP)]
, einphasig
200–240 V
1) IP21 ist für einige Varianten des VLT® Midi Drive FC 280 erhältlich. Durch die Montage der IP21-Bausatzoptionen können Sie alle Leistungsgrößen zu IP21 aufrüsten.
Die Baugröße ist im gesamten Handbuch ein Indikator, da sich die Verfahren und Komponenten der Frequenzumrichter je
nach physischer Größe unterscheiden.
Suchen Sie die Baugröße mithilfe der folgenden Schritte:
1.Entnehmen Sie dem Typencode auf dem Typenschild die folgenden Informationen. Siehe Abbildung 2.1.
1aProduktgruppe und Frequenzumrichterserie (Zeichen 1–6), zum Beispiel FC 280.
1bNennleistung (Zeichen 7-10), zum Beispiel PK37.
1cNennspannung (Phasen und Netzspannung) (Zeichen 11–12), zum Beispiel T4.
2.Entnehmen Sie Tabelle 2.2 die Nennleistung und Nennspannung, und schlagen Sie die Baugröße von FC 280 nach.
Dieser Abschnitt enthält eine Beschreibung zum Anschluss des Frequenzumrichters.
22
Abbildung 2.2 Anschlussdiagramm des Grundgeräts
A = analog, D = digital
1) Der integrierte Bremschopper ist nur für 3-phasige Einheiten erhältlich.
2) Sie können Klemme 53 auch als Digitaleingang verwenden.
3) Sie können den Schalter S801 (DC-Bus-Zwischenkreisklemmen) verwenden, um für die serielle RS485-Schnittstelle (Klemmen 68
und 69) die integrierten Busabschlusswiderstände zu aktivieren.
4) Kapitel 4 Safe Torque Off (STO) zeigt die richtige STO-Verdrahtung.
5) Der S2-Frequenzumrichter (Single-Phase 200–240 V) unterstützt nicht Zwischenkreiskopplungsanwendungen.
Minimum 16 mm2 (6 AWG) Ausgleichskabel
3Steuerleitungen12Kabelisolierung, abisoliert
4Mindestens 200 mm (656 ft) zwischen Steuerleitungen,
Motorkabeln und Netzkabeln.
5Netzversorgung14Bremswiderstand
6Freiliegende (nicht lackierte) Oberfläche15Metallkasten
7Sternscheiben16Anschluss zum Motor
8Anschlusskabel für Bremse (abgeschirmt)17Motor
9Motorkabel (abgeschirmt)18EMV-Kabelverschraubung
Abbildung 2.3 Typische elektrische Verbindung
11Ausgangsschütz usw.
13Gemeinsame Erdsammelschiene. Beachten Sie nationale und
örtliche Vorschriften für die Schaltschrankerdung.
Induzierte Spannung durch nebeneinander verlegte
Motorkabel kann Gerätekondensatoren auch dann
aufladen, wenn die Geräte abgeschaltet und verriegelt
sind. Die Nichtbeachtung der Empfehlung zum separaten
Verlegen von Motorkabeln oder zur Verwendung von
abgeschirmten Kabeln kann zum Tod oder zu schweren
Verletzungen führen!
Verlegen Sie Motorkabel getrennt.
•
Verwenden Sie abgeschirmte Kabel.
•
Befolgen Sie bezüglich der Kabelquerschnitte
•
örtliche und nationale Vorschriften. Maximale
Kabelquerschnitte siehe Kapitel 7.1 ElektrischeDaten.
Befolgen Sie die Anforderungen des Motorhers-
•
tellers an die Motorkabel.
Kabeleinführungen für Motorkabel oder
•
Bodenplatten mit Durchführungen sind am
Unterteil von Frequenzumrichtern mit Schutzart
IP21 (NEMA Typ 1) vorgesehen.
Schließen Sie kein Anlass- oder Polwechselgerät
•
(z. B. Dahlander-Motor oder Asynchron-Schleifringläufermotor) zwischen Frequenzumrichter und
Motor an.
Vorgehensweise
1.Isolieren Sie einen Abschnitt der äußeren
Kabelisolierung ab. Empfohlene Länge beträgt
10–15 mm.
2.Positionieren Sie das abisolierte Kabel unter der
Kabelschelle, um eine mechanische Befestigung
und elektrischen Kontakt zwischen Kabelschirm
und Erde herzustellen.
3.Schließen Sie das Erdungskabel gemäß den
Erdungsanweisungen im Kapitel Erdung der VLT
Midi DriveFC 280 Bedienungsleitung an die
nächstgelegene Erdungsklemme an. Siehe
Abbildung 2.4.
4.Schließen Sie die 3 Phasen des Motorkabels an
die Klemmen 96 (U), 97 (V) und 98 (W) an (siehe
Abbildung 2.4).
5.Ziehen Sie die Klemmen gemäß den Anzugsdrehmomenten in Kapitel 7.7 Anzugsdrehmomente fürAnschlüsse an.
®
Abbildung 2.4 Motoranschluss
Die Netz-, Motor- und Erdanschlüsse für 1-phasige und 3phasige Frequenzumrichter sind jeweils in Abbildung 2.5,
Abbildung 2.6 und Abbildung 2.7 aufgeführt. Die jeweiligen
Konfigurationen ändern sich je nach Gerätetypen und
optionaler Ausrüstung.
HINWEIS
Bei Motoren ohne Phasentrennpapier oder eine
geeignete Isolation, welche für den Betrieb an einem
Zwischenkreisumrichter benötigt wird, müssen Sie einen
Sinusfilter am Ausgang des Frequenzumrichters
vorsehen.
Abbildung 2.5 Netz-, Motor- und Erdanschluss für 1-phasige
Einheiten (K1, K2)
Abbildung 2.6 Netz-, Motor- und Erdanschluss für 3-phasige
Einheiten (K1, K2, K3)
Abbildung 2.7 Netz-, Motor- und Erdanschluss für 3-phasige
Einheiten (K4, K5)
2.2.2 Netzanschluss
Wählen Sie die Querschnitte der Kabel anhand
•
des Eingangsstroms des Frequenzumrichters.
Angaben zum maximalen Kabelquerschnitt finden
Sie in Kapitel 7.1 Elektrische Daten.
Befolgen Sie bezüglich der Kabelquerschnitte
•
örtliche und nationale Vorschriften.
Vorgehensweise
1.Schließen Sie die Netzkabel an die Klemmen N
und L für 1-phasige Einheiten (siehe
Abbildung 2.5) oder an die Klemmen L1, L2 und
L3 für 3-phasige Einheiten (siehe Abbildung 2.6
und Abbildung 2.7) an.
2.Schließen Sie je nach Konfiguration der Geräte
die Eingangsleistung an die Netzeingangsklemmen oder den Netztrennschalter an.
3.Erden Sie das Kabel gemäß den Erdungsanweisungen im Kapitel Erdung der VLT® Midi DriveFC
280 Bedienungsleitung.
4.Versorgt ein IT-Netz, eine potenzialfreie Dreieckschaltung oder ein TT/TN-S-Netz mit geerdetem
Zweig (geerdete Dreieckschaltung) den Frequenzumrichter, so stellen Sie sicher, dass die
Schraube des EMV-Filters entfernt wird. Durch das
Entfernen der Schraube des EMV-Filters
verhindern Sie Schäden am Zwischenkreis und
verringern die Erdungskapazität gemäß IEC
61800-3 (siehe Abbildung 7.13, die Schraube des
EMV-Filters befindet sich an der Seite des
22
Frequenzumrichters).
2.2.3 Steuerklemmentypen
Abbildung 2.8 zeigt die steckbaren Anschlüsse des Frequenzumrichters. Tabelle 2.3 und Tabelle 2.4 fasst
Klemmenfunktionen und Werkseinstellungen zusammen.
Abbildung 2.8 Anordnung der Steuerklemmen
Abbildung 2.9 Klemmennummern
Nähere Angaben zu Klemmenspezifikationen finden Sie in
Kapitel 7.6 Steuereingang/-ausgang und Steuerdaten .
AnschlussParameter
Digital-E/A, Puls-E/A, Drehgeber
12, 13–+24 V DC
Parameter 5-10
18
19
Klemme 18
Digitaleingang
Parameter 5-11
Klemme 19
Digitaleingang
Werksein-
stellung
[8] Start
[10]
Reversierung
Beschreibung
24-V-DC-Versorgungsspannung.
Maximaler
Ausgangsstrom
von 100 mA für
alle 24-V-Lasten.
Digitaleingänge.
AnschlussParameter
Parameter 5-01
Klemme 27
Funktion
Parameter 5-12
27
29
32
33
37, 38–STO
42
50–+10 V DC
53
54
Klemme 27
Digitaleingang
Parameter 5-30
Klemme 27
Digitalausgang
Parameter 5-13
Klemme 29
Digitaleingang
Parameter 5-14
Klemme 32
Digitaleingang
Parameter 5-15
Klemme 33
Digitaleingang
Analogeingänge/-ausgänge
Parameter 6-91
Klemme 42
Analogausgang
Parameter-
gruppe 6-1*
Analogeingang
53
Parameter-
gruppe 6-2*
Analogeingang
54
Werksein-
stellung
Digitaleingang [2]
Motorfreilauf
(inv.)
Digitalausgang [0]
Ohne
Funktion
[14]
Festdrehzahl
JOG
[0] Ohne
Funktion
[0] Ohne
Funktion
[0] Ohne
Funktion
–
–
Beschreibung
Lässt sich als
Digitaleingang,
Digitalausgang
oder Pulsausgang
wählen. Die
Werkseinstellung
ist Digitaleingang.
Digitaleingang.
Digitaleingang, 24V-Drehgeber. Sie
können Klemme
33 als Pulseingang
verwenden.
Funktionale Sicherheitseingänge.
Programmierbarer
Analogausgang.
Das Analogsignal
liefert 0 .. 20 mA
oder 4 .. 20 mA
bei maximal 500
Ω. Sie können die
Klemmen auch als
Digitalausgänge
konfigurieren.
10-V-DC-Versorgungsspannung
am Analogausgang. Maximal
15 mA, in der
Regel für Potenziometer oder
Thermistor
verwendet.
Analogeingang.
Nur die Einstellung
Spannung wird
unterstützt. Sie
können diesen
auch als Digitaleingang
verwenden.
Analogeingang.
Programmierbar
für Spannung oder
Strom.
Integrierter RCFilter für
Kabelabschirmung.
Dient NUR zum
Anschluss der
Abschirmung bei
EMV-Problemen.
RS485-Schnitt-
–
–
stelle. Ein Schalter
auf der
Steuerkarte dient
zum Zuschalten
des Abschlusswiderstands.
WechselkontaktRelaisausgang.
Diese Relais
befinden sich je
nach Konfiguration
und Größe des
Frequenzumrichters an
verschiedenen
Positionen.
Verwendbar für
Wechsel- oder
Gleichspannung
sowie ohmsche
oder induktive
Lasten.
2.2.4 Verdrahtung der Steuerklemmen
Steuerklemmenanschlüsse am Frequenzumrichter sind
steckbar und ermöglichen so eine einfache Installation
(siehe Abbildung 2.8).
Details zur STO-Verdrahtung siehe Kapitel 4 Safe Torque Off(STO).
HINWEIS
Halten Sie Steuerleitungen möglichst kurz und verlegen
Sie diese separat von den Leistungskabeln, um
Störungen möglichst gering zu halten.
1.Lösen Sie die Schrauben für die Klemmen.
2.Führen Sie die abisolierten Steuerleitungen in die
Steckplätze ein.
3.Ziehen Sie die Schrauben für die Klemmen fest.
4.Stellen Sie sicher, dass der Kontakt fest hergestellt
ist. Lose Steuerkabel können zu Fehlern oder
einem Betrieb führen, der nicht die optimale
Leistung erbringt.
Steuerleitungsquerschnitte finden Sie unter
Kapitel 7.5 Kabelspezifikationen und typische Beispiele für
den Anschluss der Steuerleitungen unter
Kapitel 3 Anwendungsbeispiele.
2.3 Regelungsstrukturen
Ein Frequenzumrichter richtet die Netzwechselspannung in
Gleichspannung gleich. Der Wechselrichter wandelt dann
die Gleichspannung in eine Wechselspannung mit variabler
Amplitude und Frequenz um.
Spannung/Strom und Frequenz am Motorausgang sind
somit variabel, was eine stufenlose Drehzahlregelung von
herkömmlichen Dreiphasen-Asynchronmotoren und
Permanentmagnet-Synchronmotoren ermöglicht.
2.3.1 Steuerungsmodi
Der Frequenzumrichter regelt die Drehzahl oder das
Drehmoment an der Motorwelle. Der Frequenzumrichter
regelt außerdem den Prozess für einige Anwendungen, die
die Prozessdaten als Soll- oder Istwert verwenden (z. B.
Temperatur und Druck). Einstellung von
Parameter 1-00 Configuration Mode bestimmt die Art der
Regelung.
Drehzahlregelung
Es gibt zwei Arten der Drehzahlregelung:
Drehzahlregelung ohne Istwertrückführung vom
•
Motor (ohne Geber).
Drehzahlregelung mit Istwertrückführung mit PID-
•
Regelcharakteristik. Eine optimierte
Drehzahlregelung mit Istwertrückführung arbeitet
mit einer wesentlich höheren Genauigkeit als eine
ohne Istwertrückführung.
Wählen Sie aus, welcher Eingang zur Rückführung des PIDDrehzahlistwerts in Parameter 7-00 Speed PID FeedbackSource verwendet werden soll.
Die Drehmomentregelung kommt in Anwendungen zum
Einsatz, in denen das Drehmoment an der Motorwelle in
22
der Anwendung zur Zugkraftregelung dient. Wählen Sie [2]
Drehmoment mit Rückführung oder [4] Drehmoment ohne
Rückführung in Parameter 1-00 Configuration Mode. Die
Drehmomenteinstellung erfolgt durch Festlegung eines
analogen, digitalen oder busgesteuerten Sollwerts. Bei
Betrieb mit Drehmomentregelung empfehlen wir, eine
komplette AMA auszuführen, da die richtigen Motordaten
wichtig für optimale Leistung sind.
VVC+-Betrieb mit Rückführung. Diese Funktion
•
können Sie bei Anwendungen mit niedrigen bis
mittleren Dynamikanforderungen verwenden. Sie
bietet in allen vier Quadranten und bei allen
Motordrehzahlen eine ausgezeichnete Leistung.
Das Drehzahlistwertsignal ist obligatorisch. Stellen
Sie sicher, dass die Drehgeberauflösung
mindestens 1024 PPR beträgt und das
Abschirmkabel des Drehgebers ordnungsgemäß
geerdet ist, weil die Genauigkeit des Drehzahlistwertsignals wichtig ist. Stellen Sie
Parameter 7-06 Speed PID Lowpass Filter Time auf
das beste Drehzahlistwertsignal ein.
VLT® Midi Drive Frequenzumrichter 280
VVC+-Betrieb ohne Rückführung. Die Funktion
•
wird in mechanisch robusten Anwendungen
verwendet, die Genauigkeit ist jedoch begrenzt.
Die Drehmomentregelung ohne Rückführung
funktioniert in beide Richtungen. Das
Drehmoment wird anhand der internen
Strommessung des Frequenzumrichters
berechnet.
Drehzahl-/Drehmomentsollwert
Der Sollwert für dieses Regelverhalten kann entweder ein
einzelner Sollwert oder die Summe verschiedener Sollwerte
einschließlich relativ skalierter Sollwerte sein. Die Sollwertverarbeitung wird ausführlich in
Kapitel 2.4 Sollwertverarbeitung erläutert.
Prozessregelung
Es gibt zwei Arten der Prozessregelung:
Die Prozessregelung mit Rückführung ist ein
•
grundlegender PID-Prozessregler.
Die erweiterte PID-Drehzahlregelung ohne
•
Rückführung erweitert die Funktion des grundlegenden PID-Prozessreglers durch Hinzufügen
weiterer Funktionen. Beispielsweise Vorsteuerung,
Befestigung, Sollwert/Istwert-Filter und Verstärkungsskalierung.
Der VLT® Midi Drive FC 280 ist ein Frequenzumrichter für Anwendungen mit einfachen bis mittleren Anforderungen an
Dynamik und Genauigkeit. Das Steuerverfahren basiert auf VVC+.
FC 280 Frequenzumrichter können Asynchronmotoren und Permanentmagnet-Synchronmotoren bis 22 kW (30 hp) steuern.
Das Strommessprinzip in FC 280 Frequenzumrichtern basiert auf der Strommessung durch einen Widerstand im
Zwischenkreis. Erdschlussschutz und Kurzschlussverhalten werden durch denselben Widerstand realisiert.
22
Abbildung 2.10 Steuerschaltbild
2.3.3
Regelungsstruktur in VVC
Abbildung 2.11 Regelungsstruktur in VVC+-Konfigurationen mit und ohne Rückführung
In der in Abbildung 2.11 gezeigten Konfiguration ist Parameter 1-01 Motor Control Principle auf [1] VVC+ eingestellt und
Parameter 1-00 Configuration Mode auf [0] Ohne Rückführung. Der resultierende Sollwert aus dem Sollwertsystem wird in der
Rampenbegrenzung und Drehzahlbegrenzung empfangen und durch sie geführt, bevor er an die Motorregelung übergeben
22
wird. Der Ausgang der Motorregelung ist dann zusätzlich durch die maximale Frequenzgrenze beschränkt.
Wenn Parameter 1-00 Configuration Mode auf [1] Mit Drehgeber eingestellt ist, wird der resultierende Sollwert von der
Rampenbegrenzung und Drehzahlgrenze an einen PID-Drehzahlregler übergeben. Die Parameter für den PID-Drehzahlregler
befinden sich in Parametergruppe 7-0* PID Drehzahlregler. Der resultierende Sollwert vom PID-Drehzahlregler wird beschränkt
durch die Frequenzgrenze an die Motorsteuerung geschickt.
Wählen Sie [3] PID-Prozess in Parameter 1-00 Configuration Mode, um den PID-Prozessregler zur Regelung mit Rückführung
bei einer Druck- oder Durchflussregelung zu verwenden. Die Parameter für Prozess-PID-Regelung befinden sich in den
Parametergruppen 7-2* PID-Prozess Istw. Istw. und 7-3* PID-Prozessregler.
2.3.4
Interner Stromgrenzenregler in Betriebsart VVC
+
Der Frequenzumrichter ist mit einem integrierten Stromgrenzenregler ausgestattet. Diese Funktion wird aktiviert, wenn der
Motorstrom und somit das Drehmoment die in Parameter 4-16 Torque Limit Motor Mode, Parameter 4-17 Torque LimitGenerator Mode und Parameter 4-18 Current Limit eingestellten Drehmomentgrenzen überschreitet.
Wenn der Frequenzumrichter während des Motorbetriebs oder im generatorischen Betrieb die Stromgrenze erreicht,
versucht der Frequenzumrichter schnellstmöglich, die eingestellten Drehmomentgrenzen wieder zu unterschreiten, ohne die
Kontrolle über den Motor zu verlieren.
2.3.5 Hand-Steuerung (Hand On) und Fern-Betrieb (Auto On)
Sie können den Frequenzumrichter manuell über das Bedienteil vor Ort (grafisches oder numerisches LCP) oder aus der
Ferne über Analog-/Digitaleingänge oder Feldbus betreiben.
Starten und stoppen Sie den Frequenzumrichter über das LCP mit den Tasten [Hand On] und [Reset]. Die Inbetriebnahme
erfolgt über folgende Parameter:
Parameter 0-40 [Hand On]-LCP Taste.
•
Parameter 0-44 [Off/Reset]-LCP Taste.
•
Parameter 0-42 [Auto On]-LCP Taste.
•
Quittieren Sie Alarme mithilfe der [Reset]-Taste oder über einen Digitaleingang, wenn die Klemme auf Reset programmiert
wird.
Der Ortsollwert versetzt das Regelverfahren in eine Regelung ohne Rückführung, die unabhängig von den Einstellungen in
Parameter 1-00 Regelverfahren ist.
Der Ortsollwert wird beim Ausschalten des Frequenzumrichters wiederhergestellt.
Der Ortsollwert ist aktiv, wenn der Frequenzumrichter mit aktiver [Hand on]-Taste betrieben wird. Stellen Sie den Sollwert
über [▲]/[▼] und [◄/[►] ein.
Fernsollwert
Abbildung 2.14 zeigt das Sollwertsystem zur Berechnung des Fernsollwerts.
Der Fernsollwert wird bei jedem Abtastintervall
berechnet und besteht anfänglich aus 2 Arten von
Sollwerteingängen:
1.X (der externe Sollwert): Eine Summe (siehe
Parameter 3-04 Reference Function) von bis zu vier
extern ausgewählten Sollwerten, bestehend aus
einer beliebigen Kombination (bestimmt durch
die Einstellung von Parameter 3-15 Reference 1
Source, Parameter 3-16 Reference 2 Source und
Parameter 3-17 Reference 3 Source) eines
Festsollwerts (Parameter 3-10 Preset Reference),
variabler Analogsollwerte, variabler digitaler
Pulssollwerte und verschiedener Feldbussollwerte
in einer beliebigen Einheit, in welcher der
Frequenzumrichter die Überwachungsfunktion
übernimmt ([Hz], [UPM], [Nm] usw.).
2.Y (der relative Sollwert): Eine Summe eines
Festsollwerts (Parameter 3-14 Preset RelativeReference) und eines variablen Analogsollwerts
(Parameter 3-18 Relative Scaling Reference
Abbildung 2.15 Die Summe aller Sollwerte, wenn Sie den
Sollwertbereich auf 0 setzen
Resource) in [%].
Die 2 Arten von Sollwerteingängen werden in folgender
Formel kombiniert:
Fernsollwert = X+X*Y/100 %.
Wenn der relative Sollwert nicht verwendet wird, müssen
Sie Parameter 3-18 Relative Scaling Reference Resource auf[0] Deaktiviert und Parameter 3-14 Preset Relative Reference
auf 0 % einstellen. Die Digitaleingänge des Frequenzumrichters können die Funktion „Frequenzkorrektur Auf/Ab“
und die Funktion „Sollwert speichern“ aktivieren. Die
Funktionen und Parameter werden im VLT® Midi DriveFC
280 Programmierhandbuch beschrieben.
Die Skalierung von Analogsollwerten wird in den Parame-
tergruppen 6-1* Analogeingang 53 und 6-2* Analogeingang
54 und die Skalierung digitaler Pulssollwerte in Parametergruppe 5-5* Pulseingänge beschrieben.Sollwertgrenzen und -bereiche stellen Sie in Parameter-
Abbildung 2.16 Die Summe aller Sollwerte, wenn Sie den
Sollwertbereich auf 1 setzen
zusammen den zulässigen Bereich der Summe aller
Sollwerte. Die Summe aller Sollwerte wird bei Bedarf
begrenzt. Die Beziehung zwischen dem resultierenden
Sollwert (nach der Befestigung) und der Summe aller
Sollwerte wird in Abbildung 2.15 und Abbildung 2.16
gezeigt.
Sie können den Wert von Parameter 3-02 Minimaler Sollwert
nicht unter 0 einstellen, sofern Parameter 1-00 Regelver-fahren nicht auf [3] PID-Regler eingestellt ist. In diesem Fall
ergibt sich das Verhältnis zwischen dem resultierenden
Sollwert (nach der Befestigung) und der Summe aller
Sollwerte wie in Abbildung 2.17 gezeigt.
130BA186.11
P 3-03
P 3-02
Summe aller
Sollwerte
P 3-00 Sollwertbereich= [0] Min to Max
Resultierender Sollwert
Resource output
[Hz]
Resource input
Terminal X
high
High reference/
feedback value
130BD431.10
8
[V]
50
10
P1
P2
10
Low reference/
feedback value
Produktübersicht
VLT® Midi Drive Frequenzumrichter 280
2.4.3 Skalierung von Analog- und
Pulssollwerten und Istwert
22
Soll- und Istwerte werden auf gleiche Weise von Analogund Pulseingängen skaliert. Der einzige Unterschied ist,
dass Sollwerte, die über oder unter den angegebenen
Endpunkten liegen (in Abbildung 2.18 P1 und P2),
eingegrenzt werden, während dies bei Istwerten nicht der
Fall ist.
Abbildung 2.17 Die Summe aller Sollwerte, wenn Sie den
minimalen Sollwert auf einen negativen Wert setzen
2.4.2 Skalierung von Festsollwerten und
Bussollwerten
Festsollwerte werden gemäß den folgenden Regeln
skaliert:
Wenn Parameter 3-00 Reference Range[0] Min. bis
•
Max. ist, entspricht ein Sollwert von 0 % dem
Wert 0 [Einheit], wobei eine beliebige Einheit
(UPM, m/s, bar usw.) zulässig ist, und ein Sollwert
von 100 % entspricht dem Maximum (abs.
Parameter 3-03 Maximum Reference), abs
(Parameter 3-02 Minimaler Sollwert)).
Wenn Parameter 3-00 Reference Range[1] -Max–
•
+Max ist, entspricht ein Sollwert von 0 % dem
Wert 0 [Einheit] und ein Sollwert von 100 % dem
maximalen Sollwert.
Bussollwerte werden gemäß den folgenden Regeln
skaliert:
Wenn Parameter 3-00 Reference Range[0] Min–Max
•
ist, entspricht ein Sollwert von 0 % dem
minimalen Sollwert und ein Sollwert von 100%
dem maximalen Sollwert.
Wenn Parameter 3-00 Reference Range[1] Min–
•
+Max ist, entspricht ein Sollwert von -100 % dem
negativen maximalen Sollwert und ein Sollwert
von 100% dem maximalen Sollwert.
In einigen Fällen sollte der Sollwert (gelegentlich auch der Istwert) eine Totzone um Null haben, um sicherzustellen, dass die
Maschine gestoppt wird, wenn der Sollwert nahe Null liegt.
22
Nehmen Sie die folgenden Einstellungen vor, um die Totzone zu aktivieren und ihren Umfang zu definieren:
P1 oder P2 definiert die Größe der Totzone, wie dies in Abbildung 2.19 gezeigt wird.
Setzen Sie den minimalen Sollwert (siehe Tabelle 2.5 für relevante Parameter) oder den maximalen Sollwert auf 0.
•
Mit anderen Worten:P1 oder P2 muss auf der X-Achse in Abbildung 2.19 liegen.
Stellen Sie sicher, dass sich beide Punkte im selben Quadranten befinden.
Low reference 0 Hz
High reference 20 Hz
Low voltage 1 V
High voltage 10 V
Ext. source 1
Range:
0.0% (0 Hz)
150.0% (30 Hz)
150.0% (30 Hz)
Ext. reference
Range:
0.0% (0 Hz)
30 Hz 10 V
Ext. Reference
Absolute
0 Hz 1 V
Reference
algorithm
Reference
100.0% (20 Hz)
0.0% (0 Hz)
Range:
Limited to:
-100%- +100%
(-20 Hz- +20 Hz)
Limited to: -200%- +200%
(-40 Hz- +40 Hz)
Reference is scaled
according to
max reference giving a
speed.!!!
Scale to
speed
+20 Hz
-20 Hz
Range:
Speed
setpoint
Motor
control
Range:
–10 Hz
+10 Hz
Motor
Digital input 19
Low No reversing
High Reversing
Limits Speed Setpoint
according to min max speed.!!!
Motor PID
Dead band
Digital input
General Reference
parameters:
Reference Range: -Max - Max
Minimum Reference: Don't care
Maximum Reference: 20 Hz (100.0%)
General Motor
parameters:
Motor speed direction: Both directions
Motor speed Low limit: 0 Hz
Motor speed high limit: 10 Hz
ProduktübersichtProjektierungshandbuch
Fall 2: Positiver Sollwert mit Totzone, Digitaleingang zum Triggern der Reversierung, Teil II
Abbildung 2.21 zeigt, wie der Sollwerteingang mit Werten, die außerhalb der Grenzen für -Max und +Max liegen, die Unterund Obergrenzen der Eingänge begrenzt, bevor der externe Sollwert addiert wird. Außerdem sehen Sie, wie der externe
Sollwert durch den Sollwertalgorithmus an -Max bis +Max begrenzt wird.
22
Abbildung 2.21 Beschränkung des Sollwerteingangs außerhalb von Minimum - und Maximum +
1) Nicht verfügbar bedeutet, dass der Modus nicht verfügbar ist.
ParameterFunktionsbeschreibung
Parameter 7-00 DrehgeberrückführungLegt den Eingang fest, von der der PID-Drehzahlregler den Istwert erhält.
Parameter 7-02 Speed PID Proportional GainJe höher der Wert, desto schneller die Regelung. Ein zu hoher Wert kann jedoch zu
Parameter 7-03 Drehzahlregler I-ZeitEliminiert eine Abweichung von der stationären Drehzahl. Niedrigere Werte stehen für eine
Parameter 7-04 Drehzahlregler D-ZeitLiefert Zuwachs proportional zur Veränderungsrate des Istwerts. Die Einstellung 0
Parameter 7-05 Drehzahlregler D-Verstärk./
Grenze
Parameter 7-06 Drehzahlregler Tiefpassfilterzeit Ein Tiefpassfilter, der Schwingungen auf dem Istwertsignal dämpft und die stationäre
Parameter 1-01 Steuerprinzip
U/f
Nicht verfügbar
Schwingungen führen.
schnellere Reaktion. Ein zu niedriger Wert kann jedoch zu Schwingungen führen.
deaktiviert den Differentiator.
Kommt es in einer Anwendung zu sehr schnellen Änderungen des Soll- oder Istwertes, so
kann der Differentiator rasch zum Überschwingen neigen. Er reagiert auf Änderungen der
Regelabweichung. Je schneller sich die Regelabweichung ändert, desto höher fällt auch die
Differentiationsverstärkung aus. Sie können die Differentiationsverstärkung daher
begrenzen, so dass sowohl eine angemessene Differentiationszeit bei langsamen
Änderungen als auch eine angemessene Verstärkung bei schnellen Änderungen eingestellt
werden kann.
Leistung verbessert. Bei einer zu langen Filterzeit nimmt jedoch die dynamische Leistung
des PID-Drehzahlreglers ab.
Einstellungen von Parameter 7-06 Speed PID Lowpass Filter Time aus der Praxis anhand der
Anzahl von Impulsen pro Umdrehung am Drehgeber (PPR):
In diesem Beispiel wird der PID-Drehzahlregler verwendet, um eine konstante Motordrehzahl trotz veränderlicher Motorlast
aufrecht zu erhalten. Die erforderliche Motordrehzahl wird über ein Potenziometer eingestellt, das mit Klemme 53
verbunden ist. Der Drehzahlbereich liegt zwischen 0 und 1500 U/min, was 0 bis 10 V über das Potenziometer entspricht. Ein
mit Klemme 18 verbundener Schalter regelt das Starten und das Stoppen. Der PID-Drehzahlregler überwacht die aktuelle
Drehzahl des Motors mit Hilfe eines 24 V/HTL-Inkrementalgebers als Istwertgeber. Der Istwertgeber (1024 Impulse pro
Umdrehung) ist mit den Klemmen 32 und 33 verbunden. Der Pulsfrequenzbereich an den Klemmen 32 und 33 beträgt 4
Hz–32 kHz.