Adler 745-34 Instruction Manual [de]

Anleitung, komplett
745 - 34 Speedpocket
Nähanlage zum Vornähen von
rechtwinkligen Paspeltaschen
Bedienanleitung
Aufstellanleitung
Serviceanleitung
Programmieranleitung DAC
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Ausgabe / Edition: 08/2005 Printed in Federal Republic of Germany Teile-Nr./Part.-No.: 0791 745170
745 - 34 Speedpocket
Anleitung, komplett
Inhalt
Bedienanleitung
Aufstellanleitung
Serviceanleitung
Programmieranleitung DAC
Bauschaltplan
9870 745131 B
9890 745001 B
Pneumatikgeräteplan
9770 745002
Inhalt Seite:
Vorwort und allgemeine Sicherheitshinweise
Teil 1: Bedienanleitung 745-34 Speedpocket
1. Produktbeschreibung
1.1 Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung ...................... 5
1.2 Kurzbeschreibung ............................................ 5
1.3 TechnischeDaten............................................ 6
1.4 Zusatzausstattung............................................ 7
2. Bedienen
2.1 FaltstationzurSeiteschwenken.................................... 9
2.2 Abdeckhaube zurückschieben und Stoffgleitblech abnehmen .................. 10
2.3 Maschinenoberteil hochstellen .................................... 13
2.4 Nadeln und Garne ............................................ 14
2.5 Nadelfaden einfädeln .......................................... 17
2.6 Greiferfaden aufspulen ......................................... 18
2.7 Spulenwechseln............................................. 19
2.8 Fadenspannung ............................................. 21
2.9 Stapelkontrolle .............................................. 22
2.10 Eckenmesserstation .......................................... 23
2.10.1 Eckenmesseraus-/einschwenken................................... 24
2.10.2 Eckenmessereinstellen......................................... 25
2.11 Referenzposition - Nähvorgang starten - Schnellabschaltung .................. 26
2.12 Patten- und Paspelüberstand ..................................... 27
2.13 Paspelstreifenlänge ........................................... 28
2.14 Arbeitsmethode.............................................. 29
2.14.1 Arbeitsmethode (Hosenfertigung) ................................... 30
2.14.2 Nähen mit Patte ............................................. 33
2.14.2.1 Nähen ohne Lichtschranke ....................................... 33
2.14.2.2 Nähen mit Lichtschranke ........................................ 35
3. Wartung
3.1 Reinigung ................................................. 36
3.2 Wöchentliches Ölen ........................................... 38
1. Produktbeschreibung
1.1 Beschreibung der bestimmungsgemäßen Verwendung
Die 745-34 Speedpocket ist eine Nähanlage, die bestimmungsgemäß zum Nähen von leichtem bis mittelschwerem Nähgut verwendet werden kann. Solches Nähgut ist in der Regel aus textilen Fasern zusammengesetztes Material oder aber Leder. Diese Nähmaterialien werden in der Bekleidungsindustrie verwendet.
Allgemein darf nur trockenes Nähgut mit dieser Nähanlage verarbeitet werden. Das Material darf keine harten Gegenstände beinhalten.
Die Naht wird im allgemeinen mit Umspinnzwirn, Polyesterfaser­oder Baumwollgarnen erstellt. Die Dimension für Nadel- und Greiferfäden sind der Tabelle in Kapitel 2.4 zu entnehmen.
Wer andere Fäden einsetzen will, muss vorher die davon ausgehenden Gefahren abschätzen und ggf. Sicherungsmaßnahmen ergreifen.
Diese Nähanlage darf nur in trockenen und gepflegten Räumen aufgestellt und betrieben werden. Wird die Nähanlage in anderen Räumen, die nicht trocken und gepflegt sind, eingesetzt, können weitergehende Maßnahmen erforderlich werden, die zu vereinbaren sind (siehe EN 60204-31 : 1999).
Wir gehen als Hersteller von Industrienähmaschinen davon aus, dass an unseren Produkten zumindest angelerntes Bedienpersonal arbeitet, sodass alle üblichen Bedienungen und ggf. deren Gefahren als bekannt vorausgesetzt werden können.
1.2 Kurzbeschreibung
Die Dürkopp-Adler 745-34S ist eine Nähanlage zum Vornähen von rechtwinkligen Paspeltaschen.
Das Anlegen der Paspel und der Belegteile erfolgt manuell. Taschenlänge 20-200 mm (mit Patte max. 180 mm).
Maschinenoberteil
Zweinadel-Doppelsteppstichausführung
Große Vertikalgreifer
Extern angetriebenes Mittelmesser
Fadenabschneidvorrichtung für Nadel- und Greiferfäden
Fadenwächter für die Nadelfäden
Nähantrieb als DC-Direktantrieb
Schrittmotoren für den Nähguttransport
Neue Steuerungsgeneration “DAC III” (DÜRKOPP ADLER Control)
In die DAC III ist das umfangreiche Test- und Überwachungssystem MULTITEST integriert. Ein Microcomputer übernimmt die Steuerungsaufgaben, überwacht den Nähprozess und zeigt Fehlbedienungen und Störungen auf dem Bedienfeld an.
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1.3 Technische Daten
Zusatzausstattung
Siehe Kapitel 1.4 (Zusatzausstattung der 745-34S).
Näheinrichtungen und Faltstempel
Angaben über Näheinrichtungen und Faltstempel für die unterschiedlichen Einsatzzwecke sind aus den Einrichtungsblättern der 745-34S zu entnehmen. Anfragen richten Sie bitte an die DÜRKOPP-ADLER-Geschäftsstellen.
Maschinenoberteil: Klasse 0246 992003 Nadelsystem: 2134-85 Nadelabstand: 10, 12 mm Nadeldicke: Nm 80 bis Nm 110
Garne: siehe Tabelle Kapitel 2.4
Nähstichtyp: Zweinadel-Doppelsteppstich
Drehzahl: min. 2000 U/ min
max. 3000 U/ min Stichlänge: min. 2,0 bis 3,0 mm Stichanzahl Stichverdichtung: 1 - 10 Stiche Stichanzahl Riegelstich: 0 - 5 Stiche Stichlänge Stichver-
dichtung/ Riegel 0,5 - 3,0 mm
Taschenlänge: max. 200mm
Betriebsdruck: 6 bar Luftverbrauch: ca. 6 NL pro Arbeitsspiel
Bemessungsspannung: 1 x 230 V (50/60 Hz) Abmessungen: 1540 x 1120 x 1200 mm (L x B x H) Arbeitshöhe: 790...980 mm
(Oberkante Tischplatte)
Gewicht: 240 kg
Geräusch-Angabewert LC = 81 dB (A)
Arbeitsplatzbezogener Emissionswert
nach DIN 45635-48-B-1
Stichlänge: 2,5 mm
Nahtlänge: 180 mm
Stichzahl: 2750 U/min
Nähgut: 2-fach Tuch
240g/m
2
Meßpunkt nach DIN 4895 Teil 1
X = 600 mm Y = 0 mm Z = 300 mm
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1.4 Zusatzausstattung
Bestell-Nr. Zusatzausstattung
0792 011161 Anbausatz K
Pattenklemme links für Jacken
0792 011162 Anbausatz K
Pattenklemme rechts für Hosen
0745 427514 Zangenstapler
Universelle Abstapelvorrichtung (Zangenstapler) zum Abstapeln zur Seite
0797 003031 Druckleitung
Anschlussschlauch zum Pneumatik-Versorgungsnetz mit entsprechenden Anschlüssen
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2. Bedienen
2.1 Faltstation zur Seite schwenken
Für Arbeiten an der Nähstelle (Einfädeln der Nadelfäden, Wechseln der Nadel etc.) lässt sich die gesamte Faltstation mit Faltstempel und Lichtschranken zur rechten Seite wegschwenken.
Gesamte Faltstation 1 mit Faltstempel nach rechts wegschwenken.
Hinweis:
Bei eingeschalteter Nähanlage erscheint eine Sicherheitsmeldung im Display des Bedienfeldes.
E r r 9002
Faltstation ausgeschw enkt
Die Nähstelle ist frei zugänglich.
Faltstation zurückschw enken
Faltstation zurückschwenken.
ACHTUNG !
Nach dem Zurückschwenken muss die Faltstation in der Arretierung 2 einrasten.
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2.2 Abdeckhaube zurückschieben und Stoffgleitblech abnehmen
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Abdeckhaube zurückschieben und Stoffgleitbleche abnehmen nur bei ausgeschalteter Nähanlage.
Hauptschalter ausschalten
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Abdeckhaube zurückschieben
Schraube 1 der Abdeckhaube 2 entfernen.
Abdeckhaube 2 nach links schieben.
ACHTUNG!
Die Abdeckhaube 2 nur soweit nach links schieben, dass das Kabel 3 der Lichtschranke nicht beschädigt wird.
Abdeckhaube 2 wieder nach rechts zurückschieben.
Abdeckhaube 2 mit der Schraube 1 gegen verrutschen sichern.
Hinweis!
Wenn die Haube zurückgeschoben ist erscheint eine Sicherheitsmeldung am Display des Bedienfeldes.
3
3
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E r r 9004
Abdeckhaube nicht zurückgeschoben.
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Stoffgleitblech abnehmen
Zum Wechseln der Greiferfadenspulen: –
Faltstation 4 um 90° ausschwenken.
Stoffgleitblech 6 im Bereich des Stiftes 5 anheben und nach links wegschwenken.
Zum völligen Entfernen (für Wartungs- und Einstellarbeiten): –
Stoffgleitblech ausheben.
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2.3 Maschinenoberteil hochstellen
Für Wartungsarbeiten läßt sich das Maschinenoberteil hochstellen. Der Transportwagen muss dazu in seiner hinteren Einstellung stehen.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Maschinenoberteil nur bei ausgeschaltetem Hauptschalter hochstellen.
Maschinenoberteil hochstellen
Abdeckhaube 1 entfernen. Dazu die Abdeckhaube vorne anheben, so dass die Verrastung gelöst wird. Die Abdeckhaube vorsichtig nach oben abheben.
Faltstation 2 um 90° ausschwenken
Arretierhebel 4 nach oben schwenken
Stoffgleitblech 3 vorne anheben und nach links wegschwenken.
Maschinenoberteil im Bereich des Kopfdeckels anheben und vorsichtig hochstellen, bis Arretierung 5 einrastet. Die Klinke rastet zusätzlich ein. Der Raum unter dem Maschinentisch ist für Reinigungsarbeiten zugänglich.
Maschinenoberteil zurückschwenken
Arretierung 5 anheben.
Maschinenoberteil vorsichtig zurückschwenken.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Oberteil bis zur endgültigen Auflage festhalten. Quetschgefahr zwischen Oberteil und Tischplatte.
Stoffgleitblech einsetzen.
Arretierhebel 4 nach unten schwenken.
Faltstation 2 zurückklappen und einsetzen.
Abdeckhaube 1 aufsetzen.
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2.4 Nadeln und Garne
Nadelsystem: 2134-85 Empfohlene
Nadeldicke: Nm 90 für dünnes Nähgut
Nm 100 für mittelschweres Nähgut Nm 110 für schweres N ähgut
Hohe Nähsicherheit und gute Vernähbarkeit wird mit folgenden Um­spinnzwirnen erzielt:
Zweifach Polyester Endlos Polyester umsponnen (z.B. Epic Poly-Poly, Rasant x, Saba C, ...)
Zweifach Polyester Endlos Baumwolle umsponnen (z.B. Frikka, Koban, Rasant, ...)
Falls diese Garne nicht zu beschaffen sind, können auch die in der Tabelle angegebenen Polyesterfaser- oder Baumwollgarne vernäht werden.
Zweifach-Umspinnzwirne werden von Garnherstellern vielfach mit gleicher Bezeichnung wie Dreifach-Polyesterfasergarne (3zyl.-gesponnen) angeboten. Dies führt zu Unsicherheiten bezüglich Zwirnung und Garndicke.
Im Zweifelsfall Faden aufdrehen und prüfen, ob er 2- oder 3-fach gezwirnt ist. Die Etikett-Nr. 120 auf der Garnrolle eines Umspinnzwirnes entspricht z.B. der Garndicke Nm 80/2 (siehe eingeklammerte Tabellenwerte).
Bei monofilen Fäden können Nadelfäden und Greiferfäden der gleichen Dicke verwendet werden. Die besten Ergebnisse werden dabei mit weichen und dehnbaren Fäden (Software) der Fadendicke 130 Denier erzielt.
Empfohlene Garndicken:
Nadeldicke Umspinnzwirn Umspinnzwirn
Nm
Nadelfaden Greiferfaden Nadelfaden Greiferfaden
Polyester- Polyester- Polyester- Baumwolle-
endlos umsponnen endlos umsponnen
Etikett-Nr. Etikett-Nr. Etikett-Nr. Etikett-Nr.
90 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2) 120 (Nm 80/2)
100 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2) 100 (Nm 65/2)
110 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2) 75 (Nm 50/2)
Nadeldicke Polyesterfasergran Baumwollgarn
Nm (3zyl.-gesponnen)
Nadelfaden Greiferfaden Nadelfaden Greiferfaden
90 Nm 80/3-120/3 Nm 80/3-120/3 Ne
100 Nm 70/3-100/3 Nm 70/3-100/3 Ne
110 Nm 50/3-80/3 Nm 50/3-80/3 Ne
50/3-70/3 NeB50/3-70/3
B
40/3-60/3 NeB40/3-60/3
B
40/4-60/4 NeB40/4-60/4
B
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Nadeln wechseln
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Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Nadeln nur bei ausgeschaltetem Hauptschalter wechseln.
Gefahr von Schnittverletzungen!
Beim Wechseln der Nadeln nicht in den Bereich des Mittelmessers 3 greifen.
Faltstation zur Seite wegschwenken (siehe Kapitel 2.1) Die Nadeln sind frei zugänglich.
Schraube 2 lösen und Nadel aus Nadelhalter 1 entfernen.
Neue Nadel bis zum Anschlag in die Bohrung des Nadelhalters 1 einschieben.
ACHTUNG!
Von der Bedienungsseite der Nähanlage aus gesehen muss die Hohlkehle 4 der linken Nadel nach links und die Hohlkehle 5 der rechten Nadel nach rechts zeigen (siehe Skizze).
Schraube 2 fest anziehen.
ACHTUNG!
Nach dem Wechsel auf eine andere Nadeldicke muss der Nadelschutz am Greifer nachjustiert werden (siehe Serviceanleitung).
Hinweis:
Die 745-34 ist standardmäßig mit Nadeln der Dicke Nm 100 ausgestattet.
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2.5 Nadelfaden einfädeln
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Nadelfäden nur bei ausgeschalteter Nähanlage einfädeln.
Das Einfädeln der Nadelfäden erfolgt wie aus nebenstehenden Abbildungen ersichtlich in aufsteigender Reihenfolge der Ziffern:
Faltstation zur Seite schwenken
Linke Nadel
Garnrolle auf Garnständer stecken.
Faden von der Garnrolle durch die Bohrung 1 des Garnständers fädeln.
Faden durch Führung 2 führen
Faden durch die Bohrung im Halteblech 3 führen.
Faden durch Führung 5 führen
Faden durch die Spannungsscheiben der Nadelfadenspannung 6 hindurchführen.
Faden durch die Fadenanzugsfeder 8 führen
Faden durch die Bohrung im Halteblech 10 führen
Faden durch die Bohrung im Fadenhebel 17 fädeln.
Faden nach unten durch den Fadenvorzieher 16 führen.
Faden durch die Führung 15 durch den Nadelfadenwächter 14 und durch die Fadenführung 13 (nicht sichtbar) fädeln.
Faden durch die Führung 12 (nicht sichtbar), durch die Bohrung im Nadelhalter und durchs Nadelöhr fädeln.
Rechte Nadel
Garnrolle auf Garnständer stecken
Faden von der Garnrolle durch die Bohrung 1 des Garnständers fädeln.
Faden durch Führung 2 führen.
Faden durch die Bohrung im Halteblech 3 führen.
Faden durch die Spannungsscheibe der Nadelfadenspannung 4 fädeln.
Faden durch die Führung 5 und 7 fädeln.
Faden durch die Fadenanzugsfeder 9 führen.
Faden durch die Bohrung im Halteblech 10 führen
Faden durch die Bohrung im Fadenhebel 17 fädeln.
Faden nach unten durch den Fadenvorzieher 16, durch Führung 15, durch den Nadelfadenwächter 11 und durch die Fadenführung 13 fädeln.
Faden durch die Führung 12 (nicht sichtbar), durch die Bohrung im Nadelhalter und durchs Nadelöhr fädeln.
Fäden im Nadelfadenfänger klemmen und abschneiden.
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2.6 Greiferfaden aufspulen
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Der separate Spuler ermöglicht ein Aufspulen der Greiferfäden unabhängig vom Nähen.
Auf den Spulennaben befindliche Fadenreste vor dem Aufspulen entfernen.
Garnrolle auf den Garnständer stecken.
Faden durch die Bohrung 1 des Abzugsarmes fädeln (siehe Bild links).
Faden durch die Führung 4 führen.
Faden durch Spulenfadenspannung 2 hindurchführen.
Faden rechtsherum in die vorderen und hinteren Vorratsrillen der Spulennabe anwickeln. Die gefüllten Vorratsrillen gewährleisten ein sicheres Anspulen auch bei monofilen Fäden.
Spulenklappe 3 gegen die Spulennabe drücken. Der Spuler startet. Nach Erreichen der eingestellten Spulenfüllmenge schaltet der Spuler selbstständig ab. Zum Einstellen der Spulenfüllung siehe Serviceanleitung.
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2.7 Spulen wechseln
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ACHTUNG!
Vor dem Spulenwechsel Hauptschalter ausschalten.
Nach einer bestimmten Anzahl von Nähten ist der Greiferfadenvorrat auf der Spule verbraucht.
Bei eingeschaltetem Unterfadenvorratszähler erscheint im Bedienfeld die Meldung Err 9602.
Nach dem Einschneiden der Ecken wird das Nähteil herausgefördert bzw. abgestapelt.
Die Nähanlage kann erst nach dem Spulenwechsel wieder gestartet werden. (Siehe Kapitel Stichanzahl einstellen).
Leere Spule herausnehmen
Hauptschalter ausschalten
Wenn sich der Transportwagen vorne befindet, von Hand nach hinten schieben.
Faltstation zur Seite schwenken
Stoffgleitblech anheben und nach links schwenken (siehe Kapitel 2.2).
Spulengehäuseoberteil im Bereich 2 anheben. Die Spulengehäuseklappe 1 wird dabei mit angehoben.
Spulengehäuseoberteil zusammen mit der leeren Spule entnehmen.
Leere Spule aus dem Spulengehäuseoberteil entfernen.
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Volle Spule einlegen
Volle Spule in das Spulengehäuseoberteil 2 einlegen.
Faden durch Schlitz 5 unter Spannungsfeder 6 ziehen.
Faden ca. 4 cm aus dem Spulengehäuseoberteil herausziehen. Beim Abziehen des Fadens muss sich die Spule in Pfeilrichtung (entgegen der Greiferdrehrichtung) drehen.
Spulengehäuseoberteil 2 mit voller Spule in das Spulengehäuse­unterteil einsetzen.
Spulengehäuseklappe 1 schließen.
Stoffgleitblech wieder auflegen.
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Hauptschalter einschalten.
Neuen Nähvorgang starten. Die Stichzählung ist wieder auf den alten Wert zurückgesetzt worden. (Siehe auch Programmieranleitung “Einstellprogramme)
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2.8 Fadenspannung
Die Verschlingung der Fäden in der Mitte des Nähgutes liegen. Dickes und hartes Nähgut erfordert festere Fadenspannung als dünnes
und weiches Nähgut. Zu feste Fadenspannungen können bei dünnem Nähgut zu unerwünschten Kräuselungen und Fadenreissen führen.
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6
Bremsfeder 4 einstellen:
Bei Positionsstopp des Maschinenoberteils verhindert die Bremsfeder 4 ein Nachlaufen der Greiferfadenspule.
Bremsfeder 4 durch Richten einstellen. Die Bremskraft ist richtig eingestellt, wenn Bremsfeder 4 ca. 1 mm über Fläche 3 hinaussteht.
Beim Einstellen der Spannungsfeder 6 ist die Bremskraft mit zu berücksichtigen.
Spannungsfeder 6 einstellen:
Spannung der Blattfeder 6 z unächst an Stellschraube 5 nur minimal einstellen. Greiferfadenspannung erhöhen: Rechtsherum drehen Greiferfadenspannung verringern: Linksherum drehen
Bei eingesetzter Spule und durch die Stichplatte eingefädeltem Greiferfaden muss ein gleichmäßig leichter Abzug gewährleistet sein.
Nadelfadenspannung einstellen:
Nadelfadenspannung zustellen, bis ein gleichmäßiges Stichbild erreicht wird.
Spannung der Nadelfäden an Rändelmutter 1 (rechter Nadelfaden) und Rändelmutter 2 (linker Nadelfaden) einstellen. Nadelfadenspannung erhöhen: Rechtsherum drehen Nadelfadenspannung verringern: Linksherum drehen
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2.9 Stapelkontrolle
Die Reflexlichtschranke 1 überwacht das Abstapeln des genähten Teiles. Der Transportwagenrücklauf erfolgt erst, nachdem das Nähteil korrekt herausgefördert wurde.
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Wird das Nähteil nicht korrekt herausgefördert, so bleibt der Strahlengang zwischen Reflexlichtschranke 3 und dem Reflektor 1 unterbrochen. Ein erneutes Starten ist nicht möglich.Nach der Pedalbetätigung erscheint eine Fehlermeldung.
Bei Verschleiß der Teflonfolie 2 ist diese z u ersetzen. Die Teflonfolie besitzt folgende Funktionen:
Besseres Entnehmen des Nähguts
·
Strahlengangunterbrechung bei geöffneter Abdeckung
·
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Beim Entfernen des Nähteiles nicht in den Verfahrbereich des Transportwagens greifen.
In Nähprogrammen mit automatischem Wagenrücklauf bewegt sich der Transportwagen nach Freigabe des Strahlenganges nach vorn.
Nähteil aus Strahlengang entfernen. Ein neuer Nähvorgang kann gestartet werden.
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ACHTUNG!
Für eine sichere Funktion der Stapelkontrolle die Linse der Reflexlichtschranke 1x täglich mit einem weichen Tuch säubern.
2.10 Eckenmesserstation
Die745-34S ist mit einer manuellen Eckenmesserstation ausgerüstet. Die Einstellung der Eckenmesser bezüglich der Taschenlänge
geschieht durch Verstellung des Messerblockes. Die Eckenmesser sind in ihrem Abstand zur Naht manuell justierbar. Der gesamt Messerblock ist ausklappbar, um Einstell- und
Servicearbeiten zu ermöglichen.
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2.10.1 Eckenmesserstation aus-/einschwenken
1
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Eckenmesserstation nur bei ausgeschalteter Nähanlage ausschwenken.
Eckenmesserstation ausschwenken
Eckenmesserstation 1 nach links ausschwenken. Die Messer sind für Einstell- und Servicearbeiten zugänglich.
Eckenmesserstation einschwenken
Eckenmesserstation 1 unter die Nähanlage zurückschwenken und einrasten.
ACHTUNG!
Die Eckenmesserstation muss beim Einschieben hörbar einrasten.
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Hinweis:
Wird bei eingeschalteter Nähanlage die Eckenmesserstation ausgeschwenkt, so erscheint die folgende Meldung:
Err 9001
2.10.2 Eckenmesser einstellen
4321
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Eckenmesser nur bei ausgeschalteter Nähanlage einstellen.
Eckenmesserstation ausschwenken (siehe Kapitel 2.10.1)
Winkel der Eckenmesser einstellen
Der Winkel des Eckenmessers wird durch Verdrehen der Messerblöcke 2 und 4 eingestellt.
Schrauben 1 und 3 lösen.
Messerblöcke 2 und 4 gleichmäßig verdrehen.
Schrauben 1 und 3 festdrehen.
Winkel am anderen Messerpaar entsprechend einstellen.
Höhe der Eckenmesser
Die Eckenmesser sind in der Höhe nicht einstellbar. Die Messer schneiden immer voll durch.
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Eckenmesserstation einschwenken (siehe Kapitel 2.10.1).
Nahtanfang Nahtende
Position des verstellbaren Messerblocks
Die Position des verstelbaren Messerblocks entspricht der Nahtlänge L1.
Klemmhebel 5 lösen und Nahtlänge L1 auf Skala 6 einstellen.
Klemmhebel 5 festdrehen.
Gerade Taschenecken
Rechter und linker Eckenmesser­einschnitt liegen parallel
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2.11 Referenzposition - Nähvorgang starten - Schnellabschaltung
Referenzposition
Die Referenzposition ist erforderlich, um eine definierte Ausgangsstellung zu erhalten.
Hauptschalter einschalten. Die Steuerung wird initialisiert.
Im Display erscheint für kurze Zeit bF4 (Programmversion)745(Programmnummer).
Die Steuerung prüft, ob sich der Transportwagen in seiner hinteren Endstellung befindet. Ist dies nicht der Fall, so zeigt das Display die Meldung “Referenzfahrt” an.
rEF
Pedal zurücktreten. Die Referenzfahrt startet. Der Transportwagen fährt in seine hintere Endstellung.
Die Displayanzeige wechselt zum zuletzt eingestellten Nahtprogramm (z.B. L1 -180 mm).
Nähvorgang starten
Pedal nach vorne treten. Durch mehrmaliges Betätigen des linken Pedals werden nacheinander die verschiedenen Stufen des Anlegevorganges gestartet.
Für Anlegekorrekturen: Pedal zurück treten. Der letzte Schritt des Anlegevorganges wird rückgängig gemacht. Es kann neu angelegt werden.
Pedal nach vorne treten. Der Nähvorgang wird gestartet.
Schnellabschaltung
Das Sicherheitssystem der 745-34S sieht zur sofortigen Stillsetzung der Nähanlage bei Fehlbedienung, Nadelbruch, Fadenriss, u.s.w. zwei verschiedene Möglichkeiten vor:
Pedal zurücktreten. Die augenblickliche Stufe des Anlegevorganges bzw. der Nähvorgang wird sofort abgebrochen. Es erscheint folgende Meldung:
Err 9601
26
Pedal erneut zurücktreten. Der Wagen fährt aus dem Einlegebereich heraus.
Tas t e “RST” am Bedienfeld drücken. Der eingeschaltete Nähvorgang wird abgebrochen.
2.12 Patten- und Paspelüberstand
Für den ungehinderten Durchgang der Nähteile am Faltstempel dürfen die maximalen Überstände von Paspel, Patte und Stoffdicke (siehe Skizze) nicht überschritten werden. Die für die einzelnen Näheinrichtungen (E-Nr.) maximal zulässigen Paspelstreifenbreiten sind den Einrichtungsblättern der 745-34 zu entnehmen.
a
1
b
4
5
2
3
6
3
NA
Einnähtiefe der Patte 1 einstellen
Anschlag 3 bestimmt die Einnähtiefe und somit den Pattenüberstand. –
Schrauben 2 und 4 lösen.
Anschlag 3 einstellen.
Schrauben 2 und 4 festdrehen.
1: Faltstempel 2: Paspelüberstand,
max. 40 mm
3: Patte 4: Leitblech am Faltstempel 5: Pattenüberstand,
max. 20 mm
6: Paspelstreifen
NA: Nahtabstand a, b: Stoffdurchgang
am Faltstempel
1
2
3
4
27
2.13 Paspelstreifenlänge
Die Länge des Paspelstreifens muss so bemessen sein, dass dieser ca. 20mm über Nahtanfang und -ende hinaussteht. Die Paspelstreifenlänge ergibt sich daraus wie folgt:
Paspelstreifenlänge = Nählänge + 2 x 20 mm
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2.14 Arbeitsmethode
Arbeitmethode Erläuterung
A Paspeltaschen,
manuelles Anlegen von Paspelstreifen, Patten u. A. Beilegteilen
Auf den folgenden Seiten ist die Arbeitsmethode beschrieben. Die Beschreibung gliedert sich in die folgenden Punkte:
Anlegepositionen
Dieser Punkt gibt an, welche Anlegepunkte für die verschiedenen Nähteile (z.B. linke und rechte Teile) zum Einsatz kommen.
Anlegehilfen ausrichten
Dieser Abschnitt beschreibt das Einstellen und Ausrichten der Anlegehilfen (z.B. Anlegemarken, Markierungsleuchten, Anschläge, usw.).
Anlegen und Nähvorgang starten
Unter diesem Punkt sind die einzelnen Anlegeschritte anhand gängiger Anlegebeispiele aufgelistet.
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Während des Anlegevorganges nicht unter Niederhalter, Transportklammer und Faltstempel greifen.
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2.14.1 Arbeitsmethode (Hosenfertigung)
Mögliche Verarbeitungsvarianten
Vorderhosentaschen mit untergelegtem Taschenbeutel
Hinterhosentaschen mit oder ohne Patte, mit unterlegtem Taschenbeutel
Anlegemethode
Beispiel: Hinterhosen ohne Patte, mit unterlegtem Taschenbeutel
1. Schritt: –
Taschenprogramm an Bedienfeld anwählen
Taschenbeutel unter Taschenbeutelklemme 1 schieben und an den Markierungen 2 anlegen. Als Markierungen können z.B. Auf dem Stoffgleitblech angebrachte Klebestreifen dienen.
2. Schritt: –
Hinterhosen am “Anlegepunkt hinten” 4 und der Markierung 3 anlegen
Pedal antippen. Die Hinterhose wird mit Stoffniederhalter 5 in ihre Position festgeklemmt.
Festgeklemmte Hinterhose im Bereich des Abnähers ausstreifen.
3. Schritt: –
Pedal antippen. Die Transportklammern fahren nach vorne und senken auf das Nähteil ab. Separates Absenken der Klammerhälften über Programm möglich. Z. B. rechte Klammer sinkt ab, von Hand wird die Mehrweite aus der Hose nach links ausgestreift. Danach linke Klammer absenken.
Den Paspelstreifen 7 auf den Transportklammern bündig an den Vorderkanten 8 anlegen. Das Ausrichten der verschiedenen Paspelarten auf den Transportklammern wird im folgenden noch genauer beschrieben. Siehe “Paspelstreifen anlegen”.
Pedal antippen. Der Faltstempel 6 senkt ab.
Pedal nochmals antippen. Der Nähvorgang startet.
30
1. Schritt:
2. Schritt:
2
1
3. Schritt:
5
3
4
6
7
8
31
12
Paspelstreifen anlegen
Doppelpaspel:
Paspelstreifen mittig auf den Transportklammern und bündig an den Vorderkanten anlegen.
Einfachpaspel links mit gesondert angelegtem Besetzen rechts:
Paspeltaschen auf der linken Transportklammer bündig mit der Schneidlinie anlegen.
Besetzen auf der rechten Transportklammer anlegen. Diese Anlegemethode erfordert die als Zusatzausstattung erhältliche Pattenklemme “rechts” (Bestell-Nr.0792 011162).
Die Kanten 1 und 2 müssen von der Nadel ausreichend erfasst werden, dürfen aber vom Mittelmesser nicht angeschnitten werden.
Einfachpaspel links mit angeschnittenem Besetzen
Paspelstreifen am Anschlag 3 auf dem linken Faltblech anlegen.
ACHTUNG!
Bei angeschnittenen Besetzen darf das rechte Faltblech nicht schließen. Schlauchkupplung an der rechten Transportklammer abziehen.
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2.14.2 Nähen mit Patte
2.14.2.1 Nähen ohne Lichtschranke
Für das gleichzeitige Miteinnähen von Patten oder anderen Beilegteilen sind je nach Einsatzbereich folgende Zusatzausstattungen erforderlich:
Hosenfertigung: Pattenklemme rechts (Bestell-Nr.0792 011162)
oder Pattenklemme links (Bestell-Nr. 0792 011161)
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Formanschlag für Patte
Mit der Pattenklemme 2 wird das Rohteil 1 geliefert. Es muss entsprechend der verwendeten Patte als Formanschlag ausgearbeitet werden.
ACHTUNG!
Die Pattenlänge muss der gewünschten Länge des Tascheneingriffes entsprechen.
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Nähen mit der Patte rechts (Hosenfertigung)
Die Patte bei der Hosenfertigung stets am “Anlegepunkt hinten” (Lichtmarke 5) anlegen. Der “Anlegepunkt hinten” gilt als fester Punkt auch für andere Nähanlagen (weitere Patenlängen).
Die Anlegemarke 4 für die Hinterhose entsprechend auf dem Stoffgleitblech anbringen.
Die Skizze zeigt das Anlegen eines rechten Hinterhosenteiles 3 mit Patte.
Linke Hinterhosenteile spiegelbildlich anlegen. Die Lage der Patte bleibt dabei gleich.
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2.14.2.2 Nähen mit Lichtschranke
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Mit der Lichtschranke erfolgt die Erkennung von Nahtanfang und Nahtende beim Einnähen von Patten.
Anlegen der Patte
Die Anlegemarken 1 und 2 auf dem Faltstempel begrenzen den Nähbereich für das Einnähen von Patten.
Patten stets innerhalb des markierten Bereiches anlegen.
Ist die Patte nicht richtig angelegt, erscheint die Fehlermeldung Err 9721 oder Err 9722.
Korrektur von Nahtanfang und Nahtende
Die Korrektur von Nahtanfang (NA) und Nahtende (NE) beim Nähen mit Lichtschranke im Taschenprogramm Korrigieren (siehe Programmieranleitung).
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3. Wartung
3.1 Reinigung
Vorsicht Verletzungsgefahr!
Hauptschalter ausschalten. Die Wartung der Nähanlage darf nur im ausgeschalteten Zustand erfolgen.
Eine saubere Nähanlage schützt vor Störung!
Täglich reinigen und prüfen:
Umgebung der Greifer 1 und 2 mit der Druckluftpistole reinigen.
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Täglich reinigen und prüfen:
Wasserstand im Druckregler prüfen. Der Wasserstand darf nicht bis zum Filtereinsatz ansteigen. Nach Eindrehen der Ablassschraube 1 das Wasser unter Druck aus. Wasserabscheider 2 abblasen. Durch den Filtereinsatz werden Schmutz und Kondenswasser aus­geschieden. Die verschmutzte Filterschale und den Filtereinsatz nach einer gewissen Betriebsdauer mit Waschbenzin auswaschen und mit der Druckluftpistole sauberblasen.
ACHTUNG!
Zum Auswaschen der Filterschale und des Filtereinsatzes keine Lösungsmittel verwenden! Sie zerstören die Filterschale.
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3.2 Wöchentliches Ölen
Verwenden Sie zum Ölen der Nähanlage ausschließlich das Schmieröl DA-10. DA-10 kann von der Verkaufsstelle der DÜRKOPP ADLER AG bezogen werden.
Ölvorrat im Ölvorratsbehälter 3 für die Schmierung des Maschinenoberteiles prüfen
Maschinenoberteil hochstellen (siehe Kapitel 2.3).
Der Ölstand in Ölvorratsbehälter 3 darf nicht unter die Strichmarke “Min” absinken.
Falls erforderlich, durch die Bohrung im Schauglas Öl bis zur Strichmarke “Max” nachfüllen.
Ölvorrat im Ölvorratsbehälter 5 für die Greiferschmierung prüfen
Maschinenoberteil hochstellen (siehe Kapitel 2.3).
Ölvorratsbehälter 5 durch Nippe 4 bis zur Strichmarke “Max” (siehe Skizze) mit Öl füllen.
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