Die vorliegende Serviceanleitung beschreibt in zweckmäßiger
Reihenfolge das Einstellen der Nähanlage.
ACHTUNG !
Verschiedene Einstellpositionen sind voneinander abhängig.
Die einzelnen Einstellungen müssen deshalb unbedingt unter
Einhaltung der beschriebenen Reihenfolge durchgeführt werden.
In dieser Serviceanleitung beschriebene Tätigkeiten dürfen nur
von Fachkräften bzw. entsprechend unterwiesenen Personen
ausgeführt werden!
Bruchgefahr !
Vor der Wiederinbetriebnahme der Nähanlage nach
Demontagearbeiten sind zunächst die dazu erforderlichen
Einstellarbeiten gemäß dieser Serviceanleitung vorzunehmen.
Vor allen Einstellarbeiten an stichbildenden Teilen:
–
Neue einwandfreie Nadel einsetzen.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Vor Reparatur-, Umbau- und Wartungsarbeiten:
–
Hauptschalter ausschalten und Nähanlage vom pneumatischen
Versorgungsnetz trennen.
Ausnahme:
Einstellarbeiten, die mit Hilfe von Prüf- oder Einstellprogrammen
durchgeführt werden.
Justierarbeiten und Funktionsprüfungen bei laufender Nähanlage
–
Justierarbeiten und Funktionsprüfungen bei laufender Nähanlage
nur unter Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen und größter
Vorsicht durchführen.
Einstellarbeiten im Bereich der Nadel
–
Entsprechende Teile zur Vermeidung von Verletzungen vor den
Einstellarbeiten entfernen.
Ausnahme:
Die Teile sind für die Einstellarbeiten zwingend erforderlich.
3-3
2.Nähmaschinenoberteil einstellen
2.1Lehren
2
3
1
4
Die nachstehend aufgeführten Lehren ermöglichen ein genaues
Einstellen und Prüfen der Nähmaschine.
PositionEinstelllehreBestell-Nr.Verwendung
1Lehre0216 001069Nadelstangenhöhe
2Einstellstift9301 022608Nähmaschine in Position A-F arretieren
3Lehre0271 000767Nadelstangenhöhe und Höhe
Greiferantriebsgehäuse
4Lehre0739 41 751 4Lehre Nähguthalter Nullpunkt
3-4
2.2Beschreibung der integrierten Justierschraube
321
Mit Arretierstift 3 und der am Zahnriemenrad integrierten
Justierscheibe 4 kann die Nähmaschine in allen Einstellpositionen
arretiert werden.
Die Justierscheibe ist dazu mit 6 Einschnitten versehen, die mit den
Buchstaben A, B, C, D, E und F auf dem Handrad gekennzeichnet
sind. In Verbindung mit der Markierung 1 geben die Buchstaben die
Lage der Einschnitte an, in der die Maschine mit Stift 3 arretiert
werden kann.
Der Einschnitt A (Schleifenhubstellung) ist tiefer als die übrigen
Einschnitte.
In den einzelnen Positionen sind einzustellen:
43
AJustierscheibe zur Nut in der Armwellenkurbel,
Schleifenhub, Abstand der Greiferspitze zur Nadel.
2.3Stellung der integrierten Justierscheibe zur Armwellenkurbel
4
321
ACHTUNG !
Alle mit Hilfe der Justierscheibe vorgenommenen Einstellungen sind
nur korrekt, wenn diese wie in der Regel beschrieben eingestellt ist.
Wenn die Armwelle verstellt wird, sind alle folgenden Einstellungen zu
kontrollieren und evtl. zu korrigieren.
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Position der Justierscheibe nur bei ausgeschalteter Nähanlage
prüfen und korrigieren.
Regel und Kontrolle
Die Nut 4 und der Einschnitt A der am Zahnriemenrad integrierten
Justierscheibe müssen in einer Fluchtlinie X-Ystehen.
–
Armwelle mit einem Arretierstift oder einem StiftØ5mmin
Armwellennut 4 arretieren (durch Bohrung 3).
–
Der Arretierstift muss sich durch die Bohrung 1 in Handradposition
A in die integrierte Justierscheibe stecken lassen.
Korrektur
–
Spulerdeckel 2 entfernen.
–
Zahnriemen vom Zahnriemenrad abziehen.
–
Schrauben des Zahnriemenrades 6 lösen.
Von oben mit Imbusschlüssel durch die Bohrung 5.
–
Zahnriemenrad mit dem Arretierstift in Position A arretieren.
–
Einen 5 mm dicken Stift in Absteckloch 3 stecken und in die
Armwellennut 4 einrasten lassen.
–
Schrauben am Zahnriemenrad 6 wieder anziehen.
Das Zahnriemenrad darf nicht axial verschoben werden.
–
Zahnriemen wieder auf das Zahnriemenrad aufziehen.
3-6
65
2.4Nadelstangenhöhe
1
2
3
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten.
Nadelstangenhöhe nur bei ausgeschalteter Nähanlage kontrollieren
und einstellen.
Regel und Kontrolle
4
5
6
In Einstellposition A (Schleifenhubstellung) muss die Greiferspitze 4
auf Mitte der Nadelhohlkehle 5 stehen.
Das Einstellen der Nadelstangenhöhe erfolgt mit der Messbrücke 2
(0271 000766) und dem Einstellstift 1 ( 0216 001069).
–
Schraube 6 lösen.
–
Nadel aus Nadelstange entfernen.
–
Einstellstift 1 bis zum Anschlag in die Nadelstange einschieben.
–
Schraube 6 festziehen.
–
Messbrücke 2 auf Stichplattenauflagefläche legen.
–
Maschinenoberteil in Einstellposition A arretieren.
Der Fuß des Einstellstiftes 1 muss auf Messbrücke 2 aufliegen.
Korrektur
–
Schraube 3 lösen.
–
Nadelstange verschieben, bis der Fuß des Einstellstiftes 1 auf
Messbrücke 2 aufliegt.
Achtung !
Nadelstange beim Verschieben nicht verdrehen.
–
Schraube 3 festdrehen.
–
Messbrücke und Einstellstift entfernen.
–
Alle entfernten Bauteile wieder anbringen.
Achtung !
Nach einer Korrektur der Nadelstangenhöhe ist die Position des
Nadelschutzes zu prüfen und evtl. zu korrigieren.
Eine falsche Einstellung der Nadelstangenhöhe kann folgende
Auswirkungen haben:
–
Beschädigungen der Greiferspitze.
–
Festklemmen des Greiferfadens zwischen Nadel und Nadelschutz.
–
Fehlstiche und Fadenreissen.
3-7
2.5Schleifenhub und Abstand der Greiferspitze zur Nadel
4
3
5
3
2
6
1
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Schleifenhub und Abstand der Greiferspitze zur Nadel nur bei
ausgeschalteter Nähanlage korrigieren.
Regel und Kontrolle
Der Schleifenhub ist der Weg der Nadelstange vom unteren Totpunkt
bis zu dem Punkt, wo die Greiferspitze auf Nadelmitte steht.
Der Schleifenhub beträgt 1,8 mm.
Bei in Position A arretierter Nähmaschine soll die Greiferspitze 6 auf
Nadelmitte stehen.
Der Abstand zwischen Greiferspitze 6 und Nadel soll 0,1 mm betragen.
–
Maschinenoberteil in Einstellposition A arretieren.
–
Stellung der Greiferspitze zur Nadel prüfen.
Korrektur
–
Stichplatte entfernen.
–
Neue Nadel einsetzen.
–
Befestigungsschrauben des Greifers 5 lösen.
Die Schrauben sind durch Bohrung 3 zu erreichen.
–
Nähmaschine in Position A arretieren.
–
Greiferspitze 6 auf Nadelmitte stellen.
Der Abstand zwischen Greiferspitze 6 und der Hohlkehle der Nadel
muss dabei 0,1 mm betragen.
In dieser Stellung besteht zwischen dem Greifer 5 und dem
Stellring 3 ein Abstand von 0,4 mm.
3-8
ACHTUNG!
Wird der Abstand von 0,4 mm nicht erreicht, dann ist das
Greiferantriebsgehäuse entsprechend zu verstellen.
(Siehe Kapitel 2.6)
–
Befestigungsschrauben des Greifers 5 wieder anziehen.
–
Stichplatte wieder anbringen.
2.6Greiferantriebsgehäuse
321
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Position des Greiferantriebsgehäuses nur bei ausgeschalteter
Nähanlage kontrollieren und einstellen.
Regel und Kontrolle
Das Greiferantriebsgehäuse 6 ist werkseitig ausgerichtet.
Es darf nur in Ausnahmefällen verstellt werden!
Bei korrekt ausgerichtetem Greiferantriebsgehäuse muss zwischen der
Rückwand des Greifers 2 und Stellring 1 ein Abstand von ca. 0,4 mm
vorhanden sein.
Der Abstand zwischen der Stichplattenauflagefläche und dem
Fadenziehblech 5 muss 3,7 mm betragen.
Zum Messen beider Maße die Lehre 4 (Bestell-Nr. 0271 000767)
verwenden.
Korrektur
Höhe des Greiferantriebsgehäuses
–
Konterschraube 3 herausdrehen.
Unter der Konterschraube befindet sich eine Anschlagschraube.
–
Befestigungsschrauben 6 des Greiferantriebsgehäuses 7 lösen.
–
Anschlagschraube einstellen.
Der Abstand zwischen der Stichplattenauflagefläche und dem
Fadenziehblech 5 beträgt 3,7 mm.
–
Abstand mit Lehre 4 prüfen.
–
Befestigungsschrauben 6 des Greiferantriebsgehäuses 7 wieder
76
festdrehen.
–
Konterschraube 3 wieder hineindrehen.
54
3-9
76
Abstand Greifer zum Stellring
–
Befestigungsschrauben 6 des Greiferantriebsgehäuses 7 lösen.
–
Greiferantriebsgehäuse 7 seitlich verschieben.
Zwischen dem Greifer 2 und dem Stellring 1 muss ein Abstand von
0,4 mm bestehen.
–
Schrauben 6 des Greiferantriebsgehäuses 7 wieder anziehen.
–
Abstand der Greiferspitze zur Nadel prüfen und falls erforderlich
neu einstellen (siehe Kapitel 2.5).
21
3-10
2.7Spulengehäusehalter
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Spulengehäusehalter nur bei ausgeschalteter Nähanlage korrigieren.
ACHTUNG !
Das Richten darf nur im schraffierten Bereich 3 erfolgen.
(Siehe Skizze)
Im Bereich der Halternase 1 besteht wegen der großen Härte
Bruchgefahr.
Regel und Kontrolle
Der Spulengehäusehalter ist im Werk entsprechend gerichtet worden.
Nach Auswechseln des Halters muss der neue Halter evtl.
nachgerichtet werden.
Korrektur
–
Spulengehäusehalter 4 richten.
Der Abstand zwischen Haltenase 1 des Spulengehäusehalters 4
und dem Spulengehäuseunterteil 2 soll 0,6
+0,1
mm betragen.
3-11
2.8Greiferschmierung
1
ACHTUNG !
Bei der Nähanlage 739-23 wird ein ölfreier Greifer eingesetzt.
Regulierschraube 1 ist ohne Funktion.
3-12
2.9Nadelfadenspannungsauslösung
1
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Nadelfadenspannungsauslösung nur bei ausgeschalteter Nähanlage
korrigieren.
Regel und Kontrolle
Durch Druck auf die Achse 1 der Nadelfadenspannung wird diese
ca. 1 mm geöffnet.
Korrektur
–
Schraube 3 lösen.
–
Zylinder 2 verschieben.
Bei voll zugedrehter Nadelfadenspannung und ohne Faden
zwischen den Spannungsscheiben soll die Achse 1 ca. 0,3 mm
Spiel haben.
–
Schraube 3 wieder festziehen.
32
3-13
2.10 Fadenanzugsfeder
1
3
2
4
5
Vorsicht Verletzungsgefahr !
Hauptschalter ausschalten !
Fadenanzugsfeder nur bei ausgeschalteter Nähmaschine korrigieren.
Regel und Kontrolle
Die Fadenanzugsfeder 1 soll den Nadelfaden mindestens so lange
gespannt halten, bis die Nadelspitze in das Nähgut eingedrungen ist.
Korrektur Fadenweg
–
Schraube 4 lösen.
–
Buchse 3 verdrehen.
Die Fadenanzugsfeder 1 muss den Nadelfaden mindestens bis
zum Eintritt der Nadelspitze in das Nähgut vorspannen.
–
Schraube 4 wieder festziehen.
3-14
Korrektur Federspannung
–
Schraube 5 lösen.
–
Spannungswert durch Verdrehen des Spannungsbolzens 2
einstellen.
Je nach Nähgut und Garn muss die Spannung der
Fadenanzugsfeder zwischen 20 und 50 cN (1 cN=1g)liegen.
–
Schraube 5 wieder festziehen.
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