Yamaha YZ450F, YZ450FZ User Manual [de]

20102010
Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung sorgfältig durch, bevor Sie das Fahrzeug in Betrieb nehmen.Bitte lesen Sie diese Bedienungsanleitung sorgfältig durch, bevor Sie das Fahrzeug in Betrieb nehmen.
FAHRER- UNDFAHRER- UND
WARTUNGSHANDBUCHWARTUNGSHANDBUCH
YZ450F(Z)YZ450F(Z)
33D-28199-80-G033D-28199-80-G0
FAHRER- UND WARTUNGSHANDBUCH
©2009 Yamaha Motor Co., Ltd.
1. Auflage, August 2009
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung und
Verbreitung, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche
Genehmigung der
Yamaha Motor Co., Ltd.
nicht gestattet.
Gedruckt in Japan
VORWORT
VORWORT
Herzlich willkommen im Kreis der Ya­maha-Fahrer. Sie besitzen nun eine YZ, die mit jahrzehntelanger Er­fahrung sowie neuester Yamaha­Technologie entwickelt und gebaut wurde. Daraus resultiert ein hohes Maß an Qualität und die sprichwörtli­che Yamaha-Zuverlässigkeit. In dieser Anleitung erfahren Sie, wie Sie Ihr Motorrad am besten bedi­enen, inspizieren, warten und abstim­men. Sollten Sie darüber hinaus noch weitere Fragen haben, wenden Sie sich an den nächsten Yamaha- Hän­dler Ihres Vertrauens.
Die Angaben dieser Anleitung befind­en sich zum Zeitpunkt der Druckle­gung auf dem neuesten Stand. Aufgrund der kontinuierlichen Bemü­hungen von Yamaha um technischen Fortschritt und Qualitätssteigerung können einige Angaben jedoch für Ihr Modell nicht mehr zutreffen. Richten Sie Fragen zu dieser Anleitung bitte an Ihren Yamaha-Händler.
Vor der Inbetriebnahme sollte man sich mit den Eigenschaften und der Bedienung seines Fahrzeugs gut vertraut machen. Nur vorschriftsmäßige Wartung, regelmäßige Schmierung und kor­rekte Einstellung können optimale Leistung und Sicherheit gewährleisten. Damit Sie alle Vorzüge dieses Motorrades nutzen können, lesen Sie bitte diese Anlei­tung vor der Inbetriebnahme sorg­fältig durch. Der Yamaha-Händler gibt bei Fragen gerne Auskunft.
WICHTIGE INFORMATIONEN IN DIESER ANLEITUNG
Besonders wichtige Informationen sind in dieser Anleitung wie folgt gek­ennzeichnet.
Dies ist das Sicherheits-Warnsym­bol. Es warnt Sie vor potenziellen Verletzungsgefahren. Befolgen Sie alle Sicherheitsanweisungen, die diesem Symbol folgen, um mögli­che schwere oder tödliche Verlet­zungen zu vermeiden.
Das Zeichen WARNUNG weist auf eine gefährliche Situation hin, die, wenn sie nicht vermieden wird, zu tödlichen oder schweren Verlet­zungen führen kann.
Das Zeichen ACHTUNG bedeutet, dass spezielle Vorsichtsmaßnah­men getroffen werden müssen, um eine Beschädigung des Fahrzeugs oder anderen Eigentums zu verme­iden.
Ein HINWEIS gibt Zusatzinformation­en und Tipps, um bestimmte Vorgän­ge oder Arbeiten zu vereinfachen.
SICHERHEITSTINFORMATI ON
Dieses Motorrad ist ausschließlich für den Einsatz im Gelände-Rennsport auf geschlossenen Kursen bestimmt. Die Benutzung dieses Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung. Aber auch Fahrten auf öffentlichem Gelän­de können waltende Verkehrsbestim­mungen verletzen. Erkundigen Sie sich deshalb vor der Fahrt bei der zuständigen Verkehrsbehörde.
• Die Benutzung dieses Motorrads setzt eine gewisse Erfahrung voraus. Fahren Sie diese Maschine nicht voll aus, bevor Sie sich mit allen ihren Eigenschaften gründlich ver­traut gemacht haben.
• Dieses Motorrad ist ausschließlich für Solofahrten bestimmt. Führen Sie niemals einen Sozius auf dieser Maschine mit.
• Geeignete Schutzkleidung ist oblig­atorisch. Fahren Sie stets mit angemessener Schutzkleidung, robusten Stiefeln, speziellen Motorrad-Hand­schuhen, einem geprüften, perfekt sitzenden Helm und ausreichen­dem Augenschutz. Achten Sie da­rauf, daß die Kleidung eng anliegt und nicht mit beweglichen Teilen oder Bedienungselementen der Maschine in Berührung kommt.
• Regelmäßige Pflege und Wartung sind unerläßlich. Nur vorschriftsmäßige Wartung, regelmäßige Schmierung und kor­rekte Einstellung können optimale Leistung und Sicherheit gewährleisten. Um Unfälle zu ver­meiden, stets die in dieser Anlei­tung aufgeführte "Routinekontrolle vor Fahrtbeginn" durchführen.
• Benzin ist äußerst entzündbar und u. U. explosiv. Stellen Sie vor dem Tanken immer den Motor ab und achten Sie da­rauf, daß kein Benzin auf den Motor oder die Auspuffanlage verschüttet wird. Während des Tankens offene Flammen und Funken fern halten und keinesfalls rauchen.
• Benzin ist giftig. Sollten Sie versehentlich Benzin verschluckt, Benzindämpfe einge­atmet oder Benzin in die Augen bekommen haben, sofort einen Arzt aufsuchen. Falls Benzin auf die Haut oder Kleidung gelangt, die be­troffene Stelle unverzüglich mit Se­ifenwasser abwaschen und ggf. die Kleidung wechseln.
• Den Motor nur an gut belüftetem Ort laufen lassen. Den Motor keinesfalls in geschloss­enen Räumen anlassen und betrei­ben. Abgase enthalten Kohlenmonoxid, ein farb- und geruchloses Gas, das aber äußerst giftig ist und in kurzer Zeit bereits zu Bewußtlosigkeit und sogar zum Tod führen kann.
• Vorsicht beim Parken. Zum Parken stets den Motor abstel­len. Das Fahrzeug nicht auf ab­schüssigem oder weichem Untergrund abstellen, damit es nicht umfallen kann.
• Motor, Öltank, Schalldämpfer und Abgaskanäle werden sehr heiß. Bei Arbeiten am Motorrad darauf achten, die heißen Teile nicht versehentlich zu berühren.
• Das Motorrad vor jedem Transport fest verankern. Aus Sicherheitsgründen muss der Kraftstofftank vor dem Transport des Fahrzeugs entleert werden.
GEWICHT DER F.I.M.­MASCHINE
Gewicht der Maschine ohne Kraft­stoff
Das Mindestgewicht für eine Moto­cross- Maschine ist:
für 125 cc Klasse: Mindest 88 kg (194 lb)
für 250 cc Klasse: Mindest 98 kg (216 lb)
für 500 cc Klasse: Mindest 102 kg (225 lb)
Falls Sie Modifikationen an lhrer Maschine vornehmen (z.B. zur Ge­wichtsverringerung), unbedingt das oben angeführte Mindestgewicht lhre Klasse einhalten.
BENUTZERHINWEISE
INFORMATION AUFFINDEN
1. Diese Anleitung umfasst acht Kapitel: 1. Allgemeine Angaben –
2. Technische Daten – 3. Regelmässige Wartungs- und Einstellarbeiten – 4. Motor – 5. Fahrwerk – 6. Kraftstoffsystem –
7. Elektrische Anlage – 8. Abstim­mung
2. Dem ersten Kapitel geht ein In­haltverzeichnis voran. Machen Sie sich mit dem Inhalt und Auf­bau der Anleitung vertraut, bevor Sie nach bestimmten Angaben suchen. Halten Sie das Buch wie in der Abbildung gezeigt, um das Auffin­den der einzelnen Kapitel zu erle­ichtern.
AUFBAU
Diese Anleitung wurde zusam­mengestellt, um dem Benutzer ein le­icht verständliches Nachschlagewerk in die Hand zu geben, in dem alle dargestellten Arbeitsvorgänge (Ein­und Ausbau, Zerlegung und Zusam­menbau, Prüfung und Reparatur) de­tailliert und in der entsprechenden Reihenfolge beschrieben sind. Je nach Zustand eines fehlerhaften Bauteils weist ein Pfeilsymbol auf die erforderliche Maßnahme hin. Beispiel:
• Lager Pitting/BeschädigungErneuern.
LESEN DER BESCHREIBUNGEN
Um bei der Identifikation der Teile zu helfen und die Arbeitsschritte zu ver­deutlichen, sind Explosionsdia­gramme am Beginn jedes Ausbauund Demontageabschnittes dargestellt.
1. Für die Ausbau- und Demon­tagearbeiten ist meistens ein übersichtliches Explosionsdia­gramm "1" dargestellt.
2. Die Nummern "2" in dem Explo­sionsdiagramm sind in der Reihenfolge der Arbeiten auf­geführt. Eine in einen Kreis einge­schriebene Nummer bezeichnet einen Demontageschritt.
3. Eine Erläuterung der Arbeiten und Hinweise ist durch ablesefre­undliche Symbolmarkierungen "3" gegeben. Die Bedeutungen der Symbolmarkierungen sind auf der nächsten Seite aufgeführt.
4. Eine Arbeitsanweisungstabelle "4" begleitet das Explosionsdia­gramm und gibt die Arbeitsreihen­folge, Bezeichnung der Teile, Hinweise zu den Arbeiten usw. an.
5. Für Arbeiten, für die weitere Infor­mationen benötigt werden, sind schrittweise Ergänzungen "5" zusätzlich zu dem Explosionsdia­gramm und der Arbeitsan­weisungstabelle aufgeführt.
1
2
4
ABGEBILDETEN SYMBOL(Siehe Abbildung)
3
Die Symbole "1" bis "7" weisen auf wichtige Angaben im Text hin.
1. Wartung mit montiertem Motor möglich
2. Art und Menge einzufüllender Flüssigkeiten
3. Schmiermittel
4. Spezialwerkzeug
5. Anzugsmoment
6. Verschleißgrenzen, Toleranzen
7. Elektrische Sollwerte
Die Symbole "8" bis "13" werden in den Explosionszeichnungen verwen­det und weisen auf Schmier- und Klebemittel sowie die entsprechen­den Stellen hin.
8. Motoröl
9. Molybdändisulfidöl
10. Bremsflüssigkeit
11. Leichtes Lithiumfett
12. Molybdändisulfidfett
13. Silikonfett
5
Die Symbole "14" und "15" werden ebenfalls in den Explosionszeichnun­gen verwendet.
14. Klebemittel (LOCTITE
15. Neues Bauteil verwenden
®
)
INHALTSVERZEICHNIS
ALLGEMEINE ANGABEN
TECHNISCHE DATEN
REGELMÄSSIGE WARTUNGS- UND EINSTELLARBEITEN
MOTOR
FAHRWERK
1
2
3
4
5
KRAFTSTOFFSYSTEM
ELEKTRISCHE ANLAGE
ABSTIMMUNG
6
7
8
INHALT
KAPITEL 1
ALLGEMEINE
ANGABEN
LAGE DER WICHTIGEN
AUFKLEBER.................... 1-1
FAHRZEUGBESCHREI
BUNG ...............................1-5
KUNDEN
INFORMATION................. 1-6
BESONDERE
MERKMALE ..................... 1-7
MITGELIEFERTE TEILE.. 1-9 WICHTIGE
INFORMATIONEN............ 1-9
HANDHABUNG VON
ELEKTRONIKTEILEN.... 1-10
KABELANSCHLÜSSE
KONTROLLIEREN......... 1-10
SPEZIALWERKZEUGE .1-12 BEDIENUNGSELEMENTE UND DEREN
FUNKTION .....................1-17
STARTEN UND
EINFAHREN...................1-17
ANZUGSDREHMOMENTE
KONTROLLIEREN......... 1-19
PFLEGE UND
LAGERUNG ...................1-20
KAPITEL 2 ALLGEMEINE TECHNISCHE
DATEN
ALLGEMEINE
TECHNISCHE DATEN ..... 2-1
WARTUNGSDATEN ........2-3
ANZUGSMOMENT......... 2-11
SCHMIERSYSTEM-
SCHAUBILDER.............. 2-17
KABELFÜHRUNGS
DIAGRAMME .................2-18
KAPITEL 3
REGELMÄSSIGE
WARTUNGS- UND
EINSTELLARBEIT-
EN
WARTUNGSINTERVALLE
..........................................3-1
ROUTINEKONTROLLE
VOR FAHRTBEGINN .......3-6
MOTOR.............................3-7
FAHRWERK ...................3-15
ELEKTRISCHE
ANLAGE.........................3-25
KAPITEL 4
MOTOR
SITZBANK UND SEITENABDECKUNGEN
DEMONTIEREN................4-1
AUSPUFFKRÜMMER UND
SCHALLDÄMPFER..........4-3
KÜHLER ...........................4-7
NOCKENWELLEN .........4-10
ZYLINDERKOPF ............4-15
VENTILE UND
VENTILFEDERN.............4-19
ZYLINDER UND
KOLBEN.........................4-24
KUPPLUNG....................4-28
ÖLFILTEREINSATZ UND
WASSERPUMPE............4-32
AUSGLEICHSWELLE....4-36
ÖLPUMPE ......................4-38
KICKHEBELWELLE UND
SCHALTWELLE.............4-41
DREHSTROMGENERATOR
MIT DAUERMAGNET.....4-46
MOTOR
DEMONTIEREN..............4-48
KURBELGEHÄUSE UND
KURBELWELLE.............4-53
GETRIEBE, SCHALTWALZE UND
SCHALTGABELN ..........4-59
KAPITEL 5
FAHRWERK
VORDER- UND
HINTERRAD .....................5-1
VORDER- UND HINTERRADBREMSEN ...5-6
TELESKOPGABEL ........5-16
LENKER..........................5-24
LENKUNG.......................5-28
SCHWINGE.....................5-32
FEDERBEIN....................5-37
KAPITEL 6
KRAFTSTOFF
SYSTEM
KRAFTSTOFFTANK ........6-1
DROSSELKLAPPEN
GEHÄUSE.........................6-4
KAPITEL 7
ELEKTRISCHE
ANLAGE
ELEKTRISCHE BAUTEILE
UND SCHALTPLAN .........7-1
ZÜNDSYSTEM..................7-3
EINGELEGT DROSS-
ELKLAPPENSENSOR .....7-6
KRAFTSTOFF-
EINSPRITZSYSTEM.........7-8
KRAFTSTOFFPUMPEN
SYSTEM..........................7-38
ELEKTRISCHE
BAUTEILE ......................7-39
KAPITEL 8
ABSTIMMUNG
FAHRWERK .....................8-1

LAGE DER WICHTIGEN AUFKLEBER

ALLGEMEINE ANGABEN

LAGE DER WICHTIGEN AUFKLEBER
Lesen Sie die folgenden wichtigen Aufkleber vor Inbetriebnahme des Fahrzeugs aufmerksam durch.
KANADA
1
1-1
LAGE DER WICHTIGEN AUFKLEBER
1-2
EUROPA
AUS, NZ, ZA
LAGE DER WICHTIGEN AUFKLEBER
1-3
LAGE DER WICHTIGEN AUFKLEBER
Machen Sie sich mit den folgenden Piktogrammen und den dazu gehörenden erklärenden Texten vertraut.
Lesen Sie die Bedienungsanleitung.
Diese Einheit enthält Stickstoff unter hohem Druck. Falsche Handhabung kann zu einer Explosion füh­ren. Nicht verbrennen, anbohren oder öffnen.
Schalten Sie den Hauptschalter nach der Fahrt aus, um Entladung der Batterie zu vermeiden.
Ausschließlich bleifreies Benzin tanken.
Reifenluftdruck bei kalten Reifen messen.
Reifenluftdruck einstellen. Falscher Reifenluftdruck kann zum Verlust der Kontrolle führen. Der Verlust der Kontrolle kann zu schweren oder tödlichen Verletzungen führen.
1-4

FAHRZEUGBESCHREIBUNG

FAHRZEUGBESCHREIBUNG
1. Kupplungshebel
2. Handbremshebel
3. Gasdrehgriff
4. Kühlerverschlussdeckel
5. Tankverschluss
6. Motorstoppschalter
7. Kickstarterhebel
8. Kraftstofftank
9. Kühler
• Die Abbildungen in vorliegender Anleitung können leicht vom eigentlichen Modell abweichen und dienen daher lediglich zur Bezugnahme.
• Änderungen an Design und technischen Daten jederzeit vorbehalten.
10. Kühlmittelablassschraube
11. Fußbremshebel
12. Ventilverbindung
13. Luftfilter
14. Antriebskette
15. Fußschalthebel
16. Ölstand-Schauglas
17. Choke-Knopf/Leerlaufschraube
18. Teleskopgabel
1-5

KUNDENINFORMATION

Die Fahrzeug-Identifizierungsnum­mer ist in folgenden Fällen erforder­lich:
1. Bei der Bestellung von Ersatz-
teilen benötigt der Yamaha-Händ­ler diese Nummer zur exakten Identifizierung des Modells.
2. Bei Diebstahl benötigt die Polizei
diese Nummer zur exakten Identi­fizierung des Modells.
FAHRZEUGIDENTIFIZIERUNGSNU MMER
Die Fahrzeug-Identifizierungsnum­mer "1" ist auf der rechten Seite des Lenkkopfrohres eingeschlagen.
KUNDENINFORMATION
MOTORIDENTIFIZIERUNGSNUMM ER
Die Motor-Identifizierungsnummer "1" ist an der gezeigten Stelle im Kurbelgehäuse eingeschlagen.
MODELLCODE-INFORMATION
Das Modellcode-Klebeschild "1" ist an der gezeigten Stelle auf dem Rah­men unter dem Fahrersitz ange­bracht. Die Codenummer und das Info-Kürzel werden zur Ersatzteil­bestellung benötigt.
1-6

BESONDERE MERKMALE

BESONDERE MERKMALE
GRUNDLAGEN DES KRAFTSTOFF-EINSPRITZSYSTEMS
Die Hauptfunktion des Kraftstoff-Zufuhrsystems ist es, Kraftstoff im optimalen Luft/Kraftstoff-Verhältnis,entsprechend den Motorbetriebsbedingungen und der Lufttemperatur, in die Verbrennungskammer zuleiten. In einem konventionellen Ver­gasersystem wird das Luft/Kraftstoff-Verhältnis des Gemisches,das der Verbrennungskammer zugeführt wird, bestimmt, indem von einer Düse dosierter Kraftstoff einembestimmten Ansaugluftvolumen beigemischt wird. Trotz der gleichen Menge Ansaugluft, variiert die benötigte Kraftstoffmenge je nach den Motorbetriebsbedingungen,wie zum Beispiel bei Beschleunigung, Abbremsung oder bei einem Betrieb unter hoherZuladung. Mit Kraftstoffdüsen bestückte Vergaser sind mit verschiedenen Hilfseinrichtungen ausgestattet,die unter Berücksichtigung der fortlaufenden Veränderun­gen in den Betriebsbedingungen desMotors ein optimales Luft/Kraftstoff-Verhältnis erzielen. Wurde dieses Modell anstelle eines konventionellen Vergasersystemsmit einem elektronisch gesteuerten Kraftstoff-Ein­spritzsystem ausgestattet. Dieses Systemermöglicht es, dem Motor zu jedem Zeitpunkt ein optimales Luft/Kraftstoff-Gemi­sch zu liefern. Hierzu erfassen verschiedene Sensoren die Betriebsbedingungen des Motors, und ein Mikroprozessorregelt danach die Kraftstoff-Einspritzmenge.
1. Einspritzdüse
2. Drosselklappensensor
3. Ansaugluft-Druckgeber
4. Elektronisches Steuergerät
5. Kraftstoffpumpe
6. Ansauglufttemperaturfühler
7. Luftdruckgeber
8. Kurbelwellensensor
9. Kühlflüssigkeits-Temperaturfühler
10. Zündspule
11. Kondensator
1-7
BESONDERE MERKMALE
KRAFTSTOFF-EINSPRITZSYSTEMS
Die Kraftstoffpumpe leitet Kraftstoff über den Kraftstofffilter zum Einspritzventil. Der Druckregler hältden Kraftstoffdruck, der auf die Einspritzdüse ausgeübt wird, bei nur 324 kPa (3.24 kgf/cm ² , 47.0 psi). Dementsprechend öffnet sich der Kraftstoff­weg, wenn das vom Motor-Steuergerät ausgegebene Steuersignaldas Einspritzventil einschaltet, woraufhin für die Dauer, die der Kraftstoffweg geöffnet ist, Kraftstoffin den Ansaugkanal eingespritzt wird. Daher ist die zugeführte Kraftstoffmenge umso größer, jelänger das Einspritzventil eingeschaltet ist (Einspritzzeit). Umgekehrt ist die zugeführte Kraftstoffmenge­geringer, je kürzer die Einspritzzeit (Dauer, die das Einspritzventil eingeschaltet bleibt) ist. Dauer und Zeitpunkt der Einspritzung werden vom Motor-Steuergerät gesteuert. Das elektronische Steuergerät berechnet die Einspritzdauer aus den Signalen vom Drosselklappensensor, Kühlflüssigkeits-Temperatursensor, Luftdrucksensor, Neigungswinkelsensor, Kurbelwellensensor, Ansaugluft-Druckgeber und Ansaugluft-Temperatursensor. Der Einspritzzeit­punkt wird aus den Signalen des Kurbelwellensensorsermittelt. Daraus ergibt sich, dass dem Motor jederzeit die den Fahrbedingungen entsprechendgeforderte Kraftstoffmenge zugeführt werden kann.
4
C
1
3
11
10
B
9
8
1. Kraftstoffpumpe
2. Einspritzdüse
3. Elektronisches Steuergerät
4. Drosselklappensensor
5. Kühlflüssigkeits-Temperaturfühler
6. Kurbelwellensensor
7. Ansaugluft-Druckgeber
8. Drosselklappengehäuse
9. Ansauglufttemperaturfühler
10. Luftfiltergehäuse
A
5
2
7
6
11. Luftdruckgeber
A. Kraftstoffsystem B. Einlasssystem C. Steuersystem
1-8

MITGELIEFERTE TEILE

MITGELIEFERTE TEILE
ABNEHMBARER SEITENSTÄNDER
Der Seitenständer "1" dient lediglich zum Abstützen der Maschine im Stand oder beim Transport.
• Den Seitenständer niemals zusätzlich belasten.
• Vor dem Losfahren den Seiten­ständer entfernen.
VENTILVERBINDUNG
Die Ventilverbindung "1" ist im Kraft­stofftank- Belüftungsschlauch ange­bracht und verhindert ein Auslaufen von Benzin.
Beim Einbau sicherstellen, dass die Pfeilmarkierung nach unten zum Kraftstofftank gerichtet ist.
LENKERSCHUTZ
Den Lenkerschutz "1" so einbauen, dass die Markierung "a" nach vorne weist.
KRAFTSTOFFTANK-HALTESEIL
Das Kraftstofftank-Halteseil "1" wird verwendet, um den Kraftstofftank während der Wartung zu halten.
ABDECKUNG DER KRAFTSTOFFSCHLAUCH­KUPPLUNG
Während der Kraftstoffschlauch an­geschlossen ist, verhindern die An­schlussabdeckungen "1" des Kraftstoffschlauchs das Eintreten von Schlamm, Staub und anderen Frem­dkörpern in die Kraftstoffpumpe.
Bauteil Teilenummer
YZ Power Tuner 33D-859C0-10
Der YZ Power Tuner ist optional er­hältlich.

WICHTIGE INFORMATIONEN

VORBEREITUNG FÜR AUSBAU UND ZERLEGUNG
1. Vor dem Ausbau oder Zerlegen der Bauteile und -gruppen sämtli­chen Schmutz, Schlamm, Staub und andere Fremdkörper entfern­en.
• Vor dem Abspritzen des Fahrzeugs mit Wasser folgende Bauteile entsprechend abdecken. Belüftungskanal Auspuffrohrmündung Ablassbohrung an der rechten Seite des Zylinderkopfes Öffnung an der Unterseite des Wasserpumpengehäuses
ZÜNDKERZENSCHLÜSSEL
Der Zündkerzenschlüssel "1" dient zum Aus- und Einbau der Zündkerze.
SPEICHENSCHLÜSSEL
Der Speichenschlüssel "1" dient zum Festziehen der Speichen.
STECKVERBINDER FÜR DEN ANSCHLUSS OPTIONALER GERÄTE
Dieser Steckverbinder "1" wird für den Anschluss eines optionalen Pow­er Tuner usw. verwendet.
Wenn kein optionales Gerät oder ähnliches angeschlossen ist, die Anschlussklemme mit dem Origi­nal-Steckverbinder "2" verbinden. Vor dem Ausbau dieses Steck­verbinders jegliche an ihm haften­den Schmutz- oder Wasserreste gründlich abwischen.
1-9
2. Nur geeignete Werkzeuge und Reinigungsmittel verwenden. Sie­he unter "SPEZIAL­WERKZEUGE".

HANDHABUNG VON ELEKTRONIKTEILEN

3. Beim Zerlegen zusammenge­hörige Teile immer gemeinsam ablegen. Dies gilt besonders für Zahnräder, Zylinder, Kolben und alle beweglichen Teile, die mitein­ander arbeiten. Solche Baugrup­pen dürfen nur komplett wieder verwendet oder ausgetauscht werden.
4. Alle ausgebauten Teile reinigen und in der Reihenfolge des Aus­baus auf einer sauberen Unter­lage ablegen. Dies gewährleistet einen zügigen und korrekten Zusammenbau.
LAGER UND DICHTRINGE
1. Lager "1" und Dichtringe "2" so einbauen, dass die Herstellerbes­chriftung oder Teilenummer sicht­bar bleibt. (Die Beschriftung muss also nach außen weisen.) Beim Einbau von Dichtringen die Dich­tlippen mit einer dünnen Schicht Lithiumseifenfett bestreichen. La­ger beim Einbau großzügig ölen.
Lager nie mit Druckluft behandeln. Dies könnte die Lagerlaufflächen beschädigen.
HANDHABUNG VON ELEKTRONIKTEILEN
Elektronische Bauteile sind sehr empfindlich. Vorsichtig behandeln und vor Stößen schützen.
• Menschen sind statisch aufge­laden. Die statische Spannung ist sehr hoch, und elektronische Bauteile sind sehr empfindlich.
• Es ist möglich, dass Kleinteile im Inneren von elektronischen Bau­teilen durch statische Elektrizität zerstört werden.
• Nicht berühren oder ver­schmutzen.
5. Feuer fern halten.
ERSATZTEILE
1. Es wird empfohlen, nur Original­Ersatzteile von Yamaha zu ver­wenden. Nur von Yamaha emp­fohlene Schmiermittel verwenden.
DICHTUNGEN, DICHTRINGE UND O-RINGE
1. Beim Überholen des Motors sind sämtliche Dichtungen, Dichtringe und O-Ringe zu erneuern. Alle Di­chtflächen, Dichtlippen und O­Ringe vor dem Zusammenbau säubern.
2. Beim Zusammenbau alle beweg­lichen Teile sowie Lager ölen. Alle Dichtlippen einfetten.
SICHERUNGSSCHEIBEN, ­BLECHE UND SPLINTE
1. Sicherungsscheiben und -bleche "1" sowie Splinte müssen nach dem Ausbau erneuert werden. Si­cherungslaschen und Splinten­den werden nach dem vorschriftsmäßigen Festziehen der Schraube bzw. Mutter gegen die Schlüsselfläche der Schraube bzw. Mutter hochgebogen.
SICHERUNGSRINGE
1. Sicherungsringe vor dem Wie­dereinbau sorgfältig kontrollieren. Kolbenbolzen-Sicherungsringe müssen nach jedem Ausbau erneuert werden. Bei Verformung oder Beschädigung erneuern. Beim Einbau eines Sicherung­sringes "1" stets darauf achten, dass die scharfkantige Seite "2" den Ring gegen die Druckrich­tung "3" abstützt. Siehe entspre­chende Abbildung. Siehe entsprechende Abbildung.

KABELANSCHLÜSSE KONTROLLIEREN

Sämtliche Steckverbinderkontakte und Kabelanschlüsse auf Flecken, Rost, Feuchtigkeit usw. kontrollieren.
1. Lösen:
• Kabel
• Steckverbinder
• Steckverbinder
2. Kontrollieren:
• Kabel
• Steckverbinder
• Steckverbinder Wenn feucht Mit Druckluft trockenblasen. Rost/Flecken Mehrmals abzie­hen und wieder aufstecken.
1-10
KABELANSCHLÜSSE KONTROLLIEREN
3. Kontrollieren:
• Alle Verbindungen Lose Verbindung Fest verbin­den.
Wenn der Stift "1" in der An­schlussklemme zu abgeflacht ist, diesen leicht hochbiegen.
Wenn Kontaktprobleme vorzuliegen scheinen, die Klemme per Hand abziehen und ihren Zustand über­prüfen.
SCHNELLSPANNER MONTIEREN
Zur Montage eines Schnellverschlus­ses dessen Mittelstift "a" zurück drücken, sodass er an der Oberseite herausragt, dann den Schnellver­schluss einsetzen und den Stift mit einem Schraubendreher wieder ein­drücken, bis er mit dem Ver­schlusskopf fluchtet.
Bei der Überprüfung der Spannung oder des Leitungsdurchgangs die Messspitze von hinten einführen, wenn dies möglich ist.
4. Anschließen:
• Kabel
• Steckverbinder
• Steckverbinder
Sämtliche Anschlüsse müssen fest verbunden sein.
5. Kontrollieren:
• Durchgang (mit dem Taschen-Prüfgerät)
Taschen-Multimeter:
90890-03112 Analog-Taschenprüf­gerät:
YU-03112-C
• Ist kein Leistungsdurchgang mess­bar, müssen die Anschlussklem­men gereinigt werden.
• Zum Kontrollieren des Kabelbaums die Schritte (1) bis (5) durchführen.
• Handelsübliches Kontaktspray kann als schnelle Abhilfe verwen­det werden.
1. Messspitze
2. Steckverbinder
SCHNELLSPANNER DEMONTIEREN
Den Mittelstift nicht mit zu starker Kraft hinein drücken. Andernfalls könnte der Mittelstift beschädigt werden.
Zur Demontage eines Schnellver­schlusses die Mitte des Schnellver­schlusses mit einem Schraubendreher eindrücken und dann den Schnellverschluss her­ausziehen.
1-11

SPEZIALWERKZEUGE

SPEZIALWERKZEUGE
Die folgenden Spezialwerkzeuge sind für korrekte und vollständige Einstell- und Montagearbeiten unerlässlich. Durch die Verwendung dieser Werkzeuge werden Beschädigungen vermieden, die beim Gebrauch ungeeigneter Hilfsmittel oder im­provisierter Techniken entstehen können. Die Ausführung und Teilenummer der Spezialwerkzeuge weicht je nach Bestim­mungsland ab. Bei der Bestellung von Spezialwerkzeugen sollten die im Folgenden aufgeführten Bezeichnungen und Teilenummern angegeben werden.
• Teilenummern für U.S.A. und Kanada beginnen mit "YM-", "YU-" bzw. "ACC-".
• Teilenummern für alle anderen Länder beginnen mit "90890-".
Werkzeug/Teilenummer Anwendung Abbildung
Messuhr und Ständer YU-3097, 90890-01252 Ständer YU-1256
Zum Kontrollieren von Bauteilen auf Schlag und Verbiegung.
Kurbelwellen-Einbauwerkzeug Kurbelwellen-Einbaufassung YU-90050, 90890-01274 Kurbelwellen-Einbauschraube YU-90050, 90890-01275 Kurbelwellen-Einbauhülse YM-91044, 90890-04081 Adapter (M12) YU-90063, 90890-01278
Kolbenbolzen-Abzieher YU-1304, 90890-01304
Kühlerverschlussdeckel-Prüfgerät YU-24460-01, 90890-01325 Kühlerverschlussdeckel-Adapter YU-33984, 90890-01352
Zum Einbau der Kurbelwelle.
Zum Ausbau des Kolbenbolzens.
Zur Prüfung des Kühlsystems.
1-12
SPEZIALWERKZEUGE
Werkzeug/Teilenummer Anwendung Abbildung
Hakenschlüssel YU-33975, 90890-01403
Zum vorschriftsmäßigen Festziehen der Lenkkopf- Ringmutter.
Abdeckschraubenschlüssel YM-01500, 90890-01500
Abdeckschrauben-Ringschlüssel YM-01501, 90890-01501
Gabeldichtring-Treiber YM-A0948, 90890-01502
Speichennippel-Schlüssel YM-01521, 90890-01521
Zum Lockern und Festziehen des Gabelventils.
Zum Lockern und Festziehen des Dämpferrohrs.
Zum Einbau des Gabeldichtrings.
Dieses Werkzeug dient zum Festz­iehen der Speichen.
Taschen-Prüfgerät YU-03112-C, 90890-03112
Stroboskoplampe YM-33277-A, 90890-03141
Zur Prüfung von Widerständen, Spannungen und Stromstärken.
Zur Prüfung des Zündzeitpunktes.
1-13
SPEZIALWERKZEUGE
Werkzeug/Teilenummer Anwendung Abbildung
Druckmesser YU-03153, 90890-03153
Dieses Werkzeug wird zur Messung des Kraftstoffdrucks verwendet.
FI-Diagnosegerät YU-03182, 90890-03182
Kraftstoffdruck-Adapter YM-03186, 90890-03186
Prüfkabelbaum S-Druckgeber (3P) YU-03207, 90890-03207
Prüfkabelbaum Geschwindigkeits­sensor (3P) YU-03208, 90890-03208
Mit diesem Werkzeug werden die Fehlercodes überprüft und Prob­leme diagnostiziert.
Dieses Werkzeug wird zur Anbrin­gung des Manometers verwendet.
Das Werkzeug wird zwischen Ansaugluft-Druckgeber und Kabel­baum angeschlossen und wird zum Messen der Spannung verwendet.
Das Werkzeug wird zwischen Dros­selklappensensor und Kabelbaum angeschlossen und wird zum Mes­sen der Spannung verwendet.
FI-Diagnosewerkzeug-Hilfskabel YU-03212, 90890-03212
Ventilführungs-Zieher- und Ein­treibersatz 90890-04016
Ventilfederspanner YM-4019, 90890-04019
Dieses Werkzeug wird zum An­schluss des FI-Diagnosewerkzeugs an eine Batterie verwendet.
Zum Aus- und Einbau der Ventilfüh­rungen.
Zum Aus- und Einbau der Ventile.
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SPEZIALWERKZEUGE
Werkzeug/Teilenummer Anwendung Abbildung
Kupplungshalter YM-91042, 90890-04086
Zum Festhalten der Kupplung beim Lösen und Festziehen der Kup­plungsnaben-Mutter.
Ventilführungs-Austreiber
5.5 mm (0.22 in) YM-01122
Ventilführungs-Einbauhülse
5.5 mm (0.22 in) YM-04015
Ventilführungs-Reibahle
5.5 mm (0.22 in) YM-01196
Ventilfederspanner-Vorsatz YM-04108, 90890-04108
Zum Aus- und Einbau der Ventilführ­ungen.
Zum Einbau der Ventilführungen.
Zum Ausbohren neuer Ventilführ­ungen.
Zum Aus- und Einbau der Ventile.
Rotorabzieher YM-04151, 90890-04151
Kurbelgehäuse-Trennwerkzeug YU-A9642 90890-04152
Zum Ausbau des Schwungrad-Mag­netzünders.
Zum Ausbau der Kurbelwelle.
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SPEZIALWERKZEUGE
Werkzeug/Teilenummer Anwendung Abbildung
Zündfunkenstrecken-Tester YM-34487 Zündungstester 90890-06754
Zur Prüfung des Zündsystems.
Drehzahlmesser YU-39951-B, 90890-06760
YAMAHA-Dichtmasse Nr.1215 (ThreeBond® Nr.1215) 90890-85505
Zur Ermittlung der Motordrehzahl.
Zum Abdichten von Kurbelgehäuse­Passflächen und dergleichen.
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BEDIENUNGSELEMENTE UND DEREN FUNKTION

BEDIENUNGSELEMENTE UND DEREN FUNKTION
MOTORSTOPPSCHALTER
Der Motorstoppschalter "1" befindet sich links am Lenker. Den Motor­stoppschalter gedrückt halten, bis der Motor stoppt.
KUPPLUNGSHEBEL
Der Kupplungshebel "1" befindet sich links am Lenker. Er dient zum Aus-/ Einkuppeln. Zum Auskuppeln den Kupplungshebel zügig ziehen, beim Einkuppeln gefühlvoll loslassen. Dies gewährleistet ein weiches Aus- und Einrücken der Kupplung.
FUSSCHALTHEBEL
Das 5-Gang-Getriebe dieses Motor­rads ist ideal abgestuft. Die Gänge werden über den Fußschalthebel "1" links am Motor geschaltet.
GASDREHGRIFF
Der Gasdrehgriff "1" befindet sich re­chts am Lenker. Er gibt Gas und nim­mt es weg. Zum Gasgeben den Drehgriff öffnen; zum Gaswegneh­men den Drehgriff schließen.
HANDBREMSHEBEL
Der Starterschalter "1" befindet sich rechts am Lenker. Mit diesem Hebel wird die Vorderradbremse betätigt.
FUSSBREMSHEBEL
Der Fußbremshebel "1" befindet sich an der rechten Fahrzeugseite. Mit diesem Hebel wird die Hinterrad­bremse betätigt.

STARTEN UND EINFAHREN

KRAFTSTOFF
Nur den empfohlenen Kraftstoff tan­ken. Am Anfang eines Renntages frischen Kraftstoff einfüllen.
Empfohlener Kraftstoff:
Nur bleifreies Super­benzin
Ausschließlich bleifreies Benzin tanken. Der Gebrauch verbleiten Kraftstoffs verursacht unreparier­bare Schäden am Motor (z. B. den Ventilen), am Auspuffsystem usw.
Ihr Yamaha Motor wurde für den Be­trieb mit bleifreiem Superbenzin mit einer Oktanzahl von mindestens 91 [(R+M)/2] oder mit einer Research­Oktanzahl von mindestens 95 ent­wickelt. Wenn Klopfen (oder Klingeln) auftritt, wechseln Sie zu einer an­deren Kraftstoffmarke.
• Zum Tanken den Motor abstellen und darauf achten, dass kein Benzin verschüttet wird. Feuer fern halten.
• Vor dem Tanken Motor, Auspuff usw. abkuhlen lassen.
KICKSTARTERHEBEL
Den Kickstarterhebel "1" ausklappen. Zum Anlassen des Motors den Kick­starterhebel langsam niedertreten, bis deutlicher Widerstand spürbar wird; anschließend den Kickstarter kräftig durchtreten. Da dieses Modell mit einem Primärkickstarter aus­gerüstet ist, kann der Motor bei ein­gelegtem Gang und gezogener Kupplung gestartet werden. Es ist je­doch ratsam, den Motor in der Leer­laufstellung des Getriebes anzulassen.
CHOKE-KNOPF/ LEERLAUFSCHRAUBE
Der Choke-Knopf/die Leerlauf­schraube "1" wird zum Starten eines kalten Motors verwendet. Zum Betäti­gen des Chokes den Choke-Knopf/ die Leerlaufschraube herausziehen. Wenn der Motor warmgelaufen ist, den Knopf hineinstoßen, um den Kre­islauf zu schließen.
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Gasohol (Für USA und Kanada)
Es gibt zwei Gasoholtypen: Gasohol mit Äthanol und Gasohol mit Metha­nol. Gasohol mit Äthanol kann ver­wendet werden, wenn der Äthanolgehalt 10% nicht überschrei­tet. Gasohol mit Methanol wird nicht von Yamaha empfohlen, weil es das Kraftstoffsystem beschädigen oder die Fahrzeugleistung beeinträchtigen kann.
STARTEN UND EINFAHREN
HANDHABUNGSHINWEISE
Niemals den Motor in einem ge­schlossenen Raum starten oder betreiben. Die Abgase sind giftig und können in kürzester Zeit zu Bewusstlosigkeit bzw. Stets für eine gute Belüftung sorgen.
• Ungleich einem 2-Takt-Motor, kann dieser Motor nicht mit geöffnetem Gasdrehgriff ange­lassen werden; anderenfalls könnte der Kickstarterhebel rückschlagen. Außerdem könnte das Gemisch bei geöffnetem Gasdrehgriff zu mager sein.
• Vor dem Anfahren der Maschine, unbedingt die unter „Prüfungen vor lnbetriebnahme" aufgefüh­rten Kontrollen ausführen.
LUFTFILTER WARTEN
Entsprechend dem Abschnitt "LUFT­FILTER REINIGEN" in KAPITEL 3, Schaumfilteröl auf den Filtereinsatz auftragen. (Ein Überschuss an Öl kann Startprobleme verursachen.)
KALTEN MOTOR ANLASSEN
1. Den Kühlflüssigkeitsstand kon-
trollieren.
2. Das Getriebe auf Neutral
schalten.
3. Choke-Knopf/Leerlaufschraube
"1" auf volle Länge herausziehen.
Choke-Knopf/Leerlaufschraube bei Lufttemperaturen unter 15°C (59°F) verwenden.
4. Kickstarter mit dem Fuß leicht
nach unten treten, bis ein Wider­stand zu spüren ist.
5. Bei vollständig geschlossenem
Gasdrehgriff den Kickstarterhebel herausklappen, mit dem Fuß langsam niedertreten, bis deutli­cher Widerstand spürbar wird und dann den Kickstarter kräftig du­rchtreten.
Beim Anlassen des Motors mit dem Kickstarter den Gasdrehgriff nicht öffnen. Anderenfalls könnte der Kickstarterhebel rückschlag­en.
Wenn der Motor nicht anspringt, den Kickstarter 10 bis 20 Mal langsam bei Vollgas durchtreten, um das im Motor vorhandene fette Gemisch auszus­toßen.
6. Wenn der Motor angesprungen ist, ihn eine oder zwei Minuten bei konstanter Drehzahl (3,000 bis 5,000 U/min) warmlaufen lassen und dann den Choke-Knopf/die Leerlaufschraube wieder in ur­sprüngliche Position bringen.
7. Drücken Sie den Motorstopp­schalter "1".
Den Motor nicht übermäßig lange im Leerlauf betreiben.
WARMEN MOTOR ANLASSEN
Achten Sie beim Starten eines war­men Motors darauf, dass die Kalt­starteinrichtung (Choke) gedrückt ist und dass Sie kein Gas geben, starten Sie dann den Motor mit dem Kick­starter.
Wenn der Motor nicht anspringt, den Kickstarter 10 bis 20 Mal langsam bei Vollgas durchtreten, um das im Motor vorhandene fette Gemisch auszus­toßen.
EINFAHRVORSCHRIFTEN
1. Vor dem Starten voll tanken.
2. Die "Routinekontrolle vor Fahrt­beginn" ausführen.
3. Den Motor anlassen und einige Minuten lang betreiben. Die Leer­laufdrehzahl und die Funktion der Bedienelemente einschließlich des Motorstoppschalters kontrol­lieren. Den Motor erneut anlassen und innerhalb 5 Minuten dessen Funktion kontrollieren.
4. Das Motorrad 5–8 Minuten lang mit mäßigem Gas im unteren Gangbereich betreiben.
5. Den Motorbetrieb bei 1/4 bis 1/2 geöffnetem Gasdrehgriff (niedri­ger bis mäßiger Geschwindigkeit) etwa eine Stunde lang überwa­chen.
6. Den Motor erneut starten und den gesamten Betriebsbereich kon­trollieren. Den Motor erneut start­en und weiter 10–15 Minuten lang betreiben. Das Motorrad ist nun rennfertig.
• Entsprechend dem Abschnitt
"ANZUGSDREHMOMENTE KON­TROLLIEREN", nach dem Ein­fahren sowie vor jedem Rennen samtliche Befestigungselemente kontrollieren. Befestigungsele­mente ggf. vorschriftsmäßig festziehen.
• Folgende Bauteile müssen nach
dem Auswechseln eingefahren werden. ZYLINDER UND KURBELWELLE: Eine einstündige Einfahrzeit ein­legen. KOLBEN, KOLBENRINGE, VEN­TILE, NOCKLENWELLEN UND RITZEL: Eine halbstündige Einfahrzeit mit maximal halb geöffnetem Gas­drehgriff einlegen. Den Motorbe­trieb gründlich überwachen.
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ANZUGSDREHMOMENTE KONTROLLIEREN

ANZUGSDREHMOMENTE KONTROLLIEREN
Fahrgestell Rahmen und Rahmenhinterteil
Sitzbank-Krafstofftank-Baugruppe Kraftstofftank und Rahmen Auspuffsystem Schalldämpfer und Rahmenhinterteil Motorlager Rahmen und Motor
Motorhalterung und Motor Motorhalterung und Rahmen
Lenkung Lenkkopf und Lenker Lenkrohr und Rahmen
Lenkschaft und obere Gabelbrücke Obere Gabelbrücke und Lenker
Radaufhängung Vorn Lenkkopf und Gabelholme Gabelholme und obere Gabelbrücke
Teleskopgabel und untere Gabelbrücke
Hinten Bei Umlenksystem Umlenkhebel
Hebel und Rahmen Hebel und Federbein
Hebel und Schwinge Federbeinbefestigung Federbein und Rahmen Schwingenbefestigung Anzugsdrehmoment der Schwingenachse
Rad Radbefestigung Vorn Anzugsdrehmoment der Radachse
Anzugsdrehmoment der Achshalterung
Hinten Anzugsdrehmoment der Radachse
Rad und Kettenrad
Bremsen Vorn Bremssattel und Teleskopgabel
Bremsscheibe und Rad
Anzugsdrehmoment der Hohlschraube
Hauptbremszylinder und Lenker
Anzugsdrehmoment der Entlüftungsschraube
Anzugsdrehmoment der Bremsschlauch- Hal-
terung
Hinten Fußbremshebel und Rahmen
Bremsscheibe und Rad
Anzugsdrehmoment der Hohlschraube
Hauptbremszylinder und Rahmen
Anzugsdrehmoment der Entlüftungsschraube
Anzugsdrehmoment der Bremsschlauch- Hal-
terung
Kraftstoffanlage Kraftstoffpumpe zu Kraftstofftank
Die entsprechenden Anzugsdrehmomente sind dem Abschnitt "ANZUGSMOMENT" in KAPITEL 2 zu entnehmen.
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PFLEGE UND LAGERUNG

PFLEGE UND LAGERUNG
FAHRZEUGWÄSCHE
Regelmäßige Wäsche optimiert das Aussehen, die Leistung und die Leb­ensdauer des Motorrads und seiner Bestandteile.
1. Vor der Fahrzeugwäsche den Schalldämpfer zudekken, damit kein Wasser eindringen kann. Hi­erzu einen Plastikbeutel überstül­pen und mit Gummiband befestigen.
2. Falls der Motor stark verölt ist, einen Kaltreiniger mit dem Pinsel auftragen. Kaltreiniger von Kette, Kettenrädern und Radachsen fern halten.
3. Schmutz und Kaltreiniger mit einem schwachen Wasserstrahl abspülen.
Vermeiden Sie eine Hochdruck­oder Dampfstrahlreinigung, da dies zu Wassereintritt und Verfall der Dichtungen führen kann.
4. Nach dem Abspülen sämtliche Oberflächen mit warmem Wasser und einem milden Reinigungsmit­tel waschen. Schwer zugängliche Stellen mit einer Bürste reinigen.
5. Das Motorrad umgehend mit sau­berem Wasser abspülen und mit einem weichen Tuch gründlich abtrocknen.
6. Die Antriebskette anschließend mit einem Papierhandtuch trok­kenreiben und sofort schmieren, damit sie nicht rostet.
7. Die Sitzbank mit einem Kunstst­offpflegemittel behandeln.
8. Alle lackierten und verchromten Oberflächen mit Pflegewachs be­handeln. Keine Pflegemittel mit Scheurmitteln verwenden, um Kratzer zu vermeiden.
9. Anschließend den Motor anlas­sen und einige Minuten lang be­treiben.
LAGERUNG
Soll das Motorrad länger als 60 Tage gelagert werden, sind gewisse Schutzmaßnahmen notwendig. Das Motorrad nach der Wäsche, wie nachfolgend beschrieben, auf die La­gerung vorbereiten:
1. Füllen Sie den Kraftstofftank und fügen Sie einen stabilisierenden Zusatz hinzu (falls erhältlich), um den Tank vor Rostbefall zu schüt­zen und eine chemische Verän­derung des Kraftstoffs zu verhindern.
2. Die Zündkerze herausdrehen, einen Esslöffel SAE 10W-40 Mo­toröl in die Zündkerzenbohrung gießen und die Zündkerze wieder eindrehen. Bei betätigtem Motor­stoppschalter mehrmals den Kickstarterhebel durchtreten, um die Zylinderwandungen mit Öl zu bedecken.
3. Die Antriebskette abnehmen, gründlich reinigen und an­schließend schmieren. Die Kette montieren oder in einem am Rah­men angebundenen Plastikbeutel aufbewahren.
4. Sämtliche Seilzüge ölen.
5. Das Motorrad so abstützen, dass die Räder sich frei drehen lassen.
6. Einen Plastikbeutel über die Schalldämpferöffnung binden, damit keine Feuchtigkeit ein­dringt.
7. Ist der Lagerort feucht oder sal­zhaltig, sämtliche Metallflächen mit Sprühöl behandeln. Öl von Gummiteilen und der Sitzbank fern halten.
Anfallende Reparaturen oder Inspek­tion vor der Stilllegung ausführen.
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ALLGEMEINE TECHNISCHE DATEN

ALLGEMEINE TECHNISCHE DATEN

ALLGEMEINE TECHNISCHE DATEN
Modellbezeichnung: YZ450FZ (USA, CDN, AUS, NZ)
YZ450F (EUROPE, ZA)
Modell-Code-Nummer: 33D1 (USA,CDN)
33D2 (EUROPE) 33D4 (AUS, NZ, ZA)
Abmessungen: USA, CDN EUROPE AUS, NZ, ZA
Gesamtlänge 2,193 mm (86.34
in) Gesamtbreite 825 mm (32.48 in) ←← Gesamthöhe 1,311 mm (51.61
in) Sitzhöhe 999 mm (39.33 in) 998 mm (39.29 in) Radstand 1,492 mm (58.74
in) Bodenfreiheit 383 mm (15.08 in) 384 mm (15.12 in)
Gewicht: USA, CDN EUROPE AUS, NZ, ZA
Ohne Öl und Kraftstoff 111.3 kg (245 lb) 111.9 kg (247 lb) 111.5 kg (246 lb)
Motor:
Bauart Flüssigkeitsgekühlter 4-Takt-Ottomotor, zwei obenliegende
Nockenwellen (DOHC) Zylinder Ein Zylinder, Nach hinten geneigt
3
Hubraum 449.7 cm Bohrung × Hub 97.0 × 60.8 mm (3.82 × 2.39 in) Verdichtungsverhältnis 12.5 : 1 Startsystem Kickstarter
Schmiersystem: Trockensumpf Ölsorte und -viskosität:
Motoröl
Empfohlene Marke: YAMALUBE
SAE10W-30, SAE10W-40, SAE10W-50,
SAE15W-40, SAE20W-40 oder SAE20W-50
API Service, Sorte SG oder höher/
JASO MA
(15.8 Imp oz, 15.2 US oz)
2,191 mm (86.26 in)
←←
1,487 mm (58.54 in)
2,194 mm (86.38 in)
2
Ölfüllmenge:
Motoröl
Ölwechsel ohne Filterwechsel 0.95 L (0.84 Imp qt, 1.00 US qt) Ölwechsel mit Filterwechsel 1.0 L (0.88 Imp qt, 1.06 US qt)
Gesamtmenge 1.2 L (1.06 Imp qt, 1.27 US qt) Kühlsystem-Fassungsvermögen: 1.13 L (0.99 Imp qt, 1.19 US qt) Luftfilter: Nassfiltereinsatz
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ALLGEMEINE TECHNISCHE DATEN
Kraftstoff:
Bauart Nur bleifreies Superbenzin Tankinhalt 6.0 L (1.30 Imp gal, 1.59 US gal)
Drosselklappengehäuse:
Bauart 30RA Hersteller KEIHIN
Zündkerze:
Typ/Hersteller CR8E/NGK (entstört)
Elektrodenabstand 0.7–0.8 mm (0.028–0.031 in) Kupplungsbauart: Mehrscheiben-Ölbadkupplung Getriebe:
Primärantrieb Zahnrad
Primärübersetzung 61/23 (2.652)
Sekundärantrieb Kettentrieb
Sekundärübersetzung 48/13 (3.692) (USA, CDN)
49/13 (3.769) (EUROPE, AUS, NZ, ZA) Ausführung Sequenzielles 5-Gang-Klauengetriebe Betätigung Fußschalthebel (links) Getriebeabstufung:
1. Gang 27/14 (1.929)
2. Gang 23/15 (1.533)
3. Gang 23/18 (1.278)
4. Gang 24/22 (1.091)
5. Gang 20/21 (0.952)
Fahrwerk: USA, CDN EUROPE AUS, NZ, ZA
Rahmenbauart Bilateral beam ←← Lenkkopfwinkel 26.9° 26.8° 26.9° Nachlauf 118.6 mm (4.67
in)
Reifen:
Bauart Schlauch-Reifen Dimension vorn 80/100-21 51M Dimension hinten 120/80-19 63M (nur USA, CDN, AUS, NZ, ZA)
110/90-19 62M (nur EUROPE) Reifenluftdruck (vorn und hinten) 100 kPa (1.0 kgf/cm
Bremsen:
Vorderradbremse Einscheibenbremse Betätigung Handbremshebel (rechts) Hinterradbremse Einscheibenbremse Betätigung Fußbremshebel (rechts)
Radaufhängung:
Vorderradaufhangung Teleskopgabel Hinterradaufhangung Monocross-Schwinge (mit Umlenkhebelabstützung)
117.5 mm (4.63 in)
2
, 15 psi)
119.0 mm (4.69 in)
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