Es wurden alle erdenklichen Maßnahmen getroffen, um die Richtigkeit und
Vollständigkeit der vorliegenden Dokumentation zu gewährleisten. Da sich
Fehler, trotz aller Sorgfalt, nie vollständig vermeiden lassen, sind wir für Hinweise
und Anregungen jederzeit dankbar.
E-Mail: documentation@wago.com
Wir weisen darauf hin, dass die im Handbuch verwendeten Soft- und
Hardwarebezeichnungen und Markennamen der jeweiligen Firmen im
Allgemeinen einem Warenzeichenschutz, Markenzeichenschutz oder
patentrechtlichem Schutz unterliegen.
WAGO ist eine eingetragene Marke der WAGO Verwaltungsgesellschaft mbH.
10 Hinweise zu dieser Dokumentation WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
852-1605 Industrial-Managed-Switch
1 Hinweise zu dieser Dokumentation
Hinweis
1.1 Gültigkeitsbereich
1.2 Urheberschutz
Dokumentation aufbewahren!
Diese Dokumentation ist Teil des Produkts. Bewahren Sie deshalb die
Dokumentation während der gesamten Nutzungsdauer des Produkts auf.
Geben Sie die Dokumentation an jeden nachfolgenden Benutzer des
Produkts weiter. Stellen Sie darüber hinaus sicher, dass gegebenenfalls
jede erhaltene Ergänzung in die Dokumentation mit aufgenommen wird.
Die vorliegende Dokumentation gilt für das WAGO-ETHERNET-Zubehör
„Industrial-Managed-Switch“ (852-1605).
Diese Dokumentation, einschließlich aller darin befindlichen Abbildungen, ist
urheberrechtlich geschützt. Jede Weiterverwendung dieser Dokumentation, die
von den urheberrechtlichen Bestimmungen abweicht, ist nicht gestattet. Die
Reproduktion, Übersetzung in andere Sprachen sowie die elektronische und
fototechnische Archivierung und Veränderung bedarf der schriftlichen
Genehmigung der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG, Minden.
Zuwiderhandlungen ziehen einen Schadenersatzanspruch nach sich.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 Hinweise zu dieser Dokumentation 11
852-1605 Industrial-Managed-Switch
1.3 Symbole
WARNUNG
VORSICHT
GEFAHR
GEFAHR
Warnung vor Personenschäden!
Kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod
oder schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht
vermieden wird.
Warnung vor Personenschäden durch elektrischen Strom!
Kennzeichnet eine unmittelbare Gefährdung mit hohem Risiko, die Tod
oder schwere Körperverletzung zur Folge haben wird, wenn sie nicht
vermieden wird.
Warnung vor Personenschäden!
Kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit mittlerem Risiko, die Tod oder
(schwere) Körperverletzung zur Folge haben kann, wenn sie nicht
vermieden wird.
Warnung vor Personenschäden!
Kennzeichnet eine mögliche Gefährdung mit geringem Risiko, die leichte
oder mittlere Körperverletzung zur Folge haben könnte, wenn sie nicht
vermieden wird.
ACHTUNG
Warnung vor Sachschäden!
Kennzeichnet eine mögliche Gefährdung, die Sachschaden zur Folge
haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
ESD
Warnung vor Sachschäden durch elektrostatische Aufladung!
Kennzeichnet eine mögliche Gefährdung, die Sachschaden zur Folge
haben könnte, wenn sie nicht vermieden wird.
Hinweis
Wichtiger Hinweis!
Kennzeichnet eine mögliche Fehlfunktion, die aber keinen Sachschaden
zur Folge hat, wenn sie nicht vermieden wird.
Information
Weitere Information
Weist auf weitere Informationen hin, die kein wesentlicher Bestandteil
dieser Dokumentation sind (z. B. Internet).
Handbuch
Version 1.0.0
12 Hinweise zu dieser Dokumentation WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 1: Darstellungen der Zahlensysteme
Zahlensystem
Beispiel
Bemerkung
Dezimal
100
Normale Schreibweise
Hexadezimal
0x64
C-Notation
Binär
'100'
'0110.0100'
In Hochkomma,
Nibble durch Punkt getrennt
Tabelle 2: Schriftkonventionen
Schriftart
Bedeutung
kursiv
Namen von Pfaden und Dateien werden kursiv dargestellt z. B.:
Menü
Menüpunkte werden fett dargestellt z. B.:
Speichern
>
Ein „Größer als“- Zeichen zwischen zwei Namen bedeutet die
Datei > Neu
Eingabe
Bezeichnungen von Eingabe- oder Auswahlfeldern werden fett
Messbereichsanfang
„Wert“
Eingabe- oder Auswahlwerte werden in Anführungszeichen
Geben Sie unter Messbereichsanfang den Wert „4 mA“ ein.
[Button]
Schaltflächenbeschriftungen in Dialogen werden fett dargestellt und
[Eingabe]
[Taste]
Tastenbeschriftungen auf der Tastatur werden fett dargestellt und in
Dieses Kapitel beinhaltet ausschließlich eine Zusammenfassung der wichtigsten
Sicherheitsbestimmungen und Hinweise. Diese werden in den einzelnen Kapiteln
wieder aufgenommen. Zum Schutz vor Personenschäden und zur Vorbeugung
von Sachschäden an Geräten ist es notwendig, die Sicherheitsrichtlinien
sorgfältig zu lesen und einzuhalten.
2.1 Rechtliche Grundlagen
2.1.1 Änderungsvorbehalt
Die WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG behält sich Änderungen vor. Alle
Rechte für den Fall der Patenterteilung oder des Gebrauchsmusterschutzes sind
der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG vorbehalten. Fremdprodukte werden
stets ohne Vermerk auf Patentrechte genannt. Die Existenz solcher Rechte ist
daher nicht auszuschließen.
2.1.2 Personalqualifikation
Sämtliche Arbeitsschritte, die an den Geräten der Serie 852 durchgeführt
werden, dürfen nur von Elektrofachkräften mit ausreichenden Kenntnissen im
Bereich der Automatisierungstechnik vorgenommen werden. Diese müssen mit
den aktuellen Normen und Richtlinien für die Geräte und das
Automatisierungsumfeld vertraut sein.
Alle Eingriffe in die Steuerung sind stets von Fachkräften mit ausreichenden
Kenntnissen in der SPS-Programmierung durchzuführen.
2.1.3 Bestimmungsgemäße Verwendung der Industrial-Switches
Das Gerät wurde für die Schutzklasse IP30 entwickelt. Es ist geschützt gegen
das Eindringen fester Objekte und Fremdkörper mit einem Durchmesser von bis
zu 2,5 mm, aber nicht gegen das Eindringen von Wasser. Sofern nicht anders
angegeben, darf das Gerät in feuchten und staubigen Umgebungen nicht
betrieben werden.
Die Geräte werden ab Werk für den jeweiligen Anwendungsfall mit einer festen
Hard- und Softwarekonfiguration ausgeliefert. Sie enthalten keine durch den
Anwender zu wartenden oder zu reparierenden Teile. Folgende Handlungen
bewirken den Haftungsausschluss der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG:
• Reparaturen,
• Veränderungen an der Hard- oder Software, die nicht in der
Bedienungsanleitung beschrieben sind,
• nicht bestimmungsgemäßer Gebrauch der Komponenten.
Weitere Einzelheiten ergeben sich aus den vertraglichen Vereinbarungen.
Wünsche an eine abgewandelte bzw. neue Hard- oder Softwarekonfiguration
richten Sie bitte an die WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG.
2.1.5 Richtlinien und Bestimmungen für die Verwendung der
Industrial-Switches
Beachten Sie folgende für die Installation relevante Richtlinien und
Bestimmungen:
• Daten- und Netzleitungen müssen gemäß Richtlinien angeschlossen und
installiert werden, damit Installationsfehler vermieden und Gefahren für die
Mitarbeiter ausgeschlossen werden.
• Beachten Sie beim Installieren, Starten, Warten und Reparieren die
Bestimmungen Ihres Gerätes zur Unfallverhütung (z. B. DGUV Vorschrift 3
„Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“).
• Not-Aus-Funktionen und -Geräte dürfen nicht deaktiviert oder anderweitig
unwirksam gemacht werden. Siehe relevante Richtlinien (z. B. EN 418).
• Ihre Installationsausrüstung muss den EMV-Richtlinien entsprechen, damit
elektromagnetische Beeinflussungen ausgeschlossen werden können.
• Beachten Sie die Sicherheitsmaßnahmen gegen elektrostatische Entladung
gemäß EN 61340-5-1/-3. Stellen Sie bei der Verwendung der Module
sicher, dass die Umgebungsfaktoren (Personen, Arbeitsplatz und
Verpackung) geerdet sind.
• Die für die Installation von Switch-Gehäusen geltenden Richtlinien und
Beim Einbauen des Gerätes in Ihre Anlage und während des Betriebes sind
folgende Sicherheitshinweise zu beachten:
GEFAHR
GEFAHR
GEFAHR
Nicht an Geräten unter Spannung arbeiten!
Schalten Sie immer alle verwendeten Spannungsversorgungen für das
Gerät ab, bevor Sie es montieren, Störungen beheben oder
Wartungsarbeiten vornehmen.
Nur in Gehäusen, Schränken oder elektrischen Betriebsräumen
einbauen!
WAGO-ETHERNET-Geräte der Serie 852 sind
Sie diese ausschließlich in abschließbaren Gehäusen, Schränken oder in
elektrischen Betriebsräumen ein. Ermöglichen Sie nur autorisiertem
Fachpersonal den Zugang mittels Schlüssel oder Werkzeug.
Unfallverhütungsvorschriften beachten!
Beachten Sie bei Montage, Inbetriebnahme, Betrieb, Wartung und
Störbehebung die für Ihre Maschine/Anlage zutreffenden Unfallverhütungsvorschriften wie beispielsweise die DGUV Vorschrift 3 „Elektrische Anlagen
und Betriebsmittel“.
GEFAHR
ACHTUNG
ACHTUNG
ACHTUNG
Auf normgerechten Anschluss achten!
Zur Vermeidung von Gefahren für das Personal und Störungen an Ihrer
Anlage, verlegen Sie die Daten- und Versorgungsleitungen normgerecht
und achten Sie auf die korrekte Anschlussbelegung. Beachten Sie die für
Ihre Anwendung zutreffenden EMV-Richtlinien.
Nicht in Telekommunikationsnetzen einsetzen!
Verwenden Sie Geräte mit ETHERNET-/RJ-45-Anschluss ausschließlich in
LANs. Verbinden Sie diese Geräte niemals mit Telekommunikationsnetzen,
wie z. B. mit Analog- oder ISDN-Telefonanlagen.
Defekte oder beschädigte Geräte austauschen!
Tauschen Sie defekte oder beschädigte Geräte (z. B. bei deformierten
Kontakten) aus.
Geräte vor kriechenden und isolierenden Stoffen schützen!
Die Geräte sind unbeständig gegen Stoffe, die kriechende und isolierende
Eigenschaften besitzen, z. B. Aerosole, Silikone, Triglyceride (Bestandteil
einiger Handcremes). Sollten Sie nicht ausschließen können, dass diese
Stoffe im Umfeld der Geräte auftreten, bauen Sie die Geräte in ein
Gehäuse ein, das resistent gegen oben genannte Stoffe ist. Verwenden Sie
generell zur Handhabung der Geräte saubere Werkzeuge und Materialien.
Reinigen Sie das Gehäuse und verschmutzte Kontakte mit Propanol.
Kein Kontaktspray verwenden!
Verwenden Sie kein Kontaktspray, da in Verbindung mit Verunreinigungen
die Funktion der Kontaktstelle beeinträchtigt werden kann.
Verpolungen vermeiden!
Vermeiden Sie die Verpolung der Daten- und Versorgungsleitungen, da
dies zu Schäden an den Geräten führen kann.
Elektrostatische Entladung vermeiden!
In den Geräten sind elektronische Komponenten integriert, die Sie durch
elektrostatische Entladung bei Berührung zerstören können. Beachten Sie
die Sicherheitsmaßnahmen gegen elektrostatische Entladung gemäß
DIN EN 61340-5-1/-3. Achten Sie beim Umgang mit den Geräten auf gute
Erdung der Umgebung (Personen, Arbeitsplatz und Verpackung).
Warnung vor Laserstrahlung!
Sehen Sie nicht in die Öffnungen der Anschlüsse hinein, wenn kein Kabel
angeschlossen ist, um sich nicht der Strahlung auszusetzen.
Es kann eine nicht sichtbare Laserstrahlung emittieren.
Dabei handelt es sich um eine Laser Klasse 1 nach EN 60825-1.
Hinweis
Funkstörungen im Wohnbereich
Dieses Gerät ist eine Einrichtung der Klasse A. Diese Einrichtung kann im
Wohnbereich Funkstörungen verursachen; in diesem Fall kann vom
Betreiber verlangt werden, angemessene Maßnahmen durchzuführen.
2.3 Spezielle Einsatzbestimmungen für ETHERNETGeräte
Wo nicht speziell beschrieben, sind ETHERNET-Geräte für den Einsatz in
lokalen Netzwerken bestimmt. Beachten Sie folgende Hinweise, wenn Sie
ETHERNET-Geräte in Ihrer Anlage einsetzen:
• Verbinden Sie Steuerungskomponenten und Steuerungsnetzwerke nicht
direkt mit einem offenen Netzwerk wie dem Internet oder einem
Büronetzwerk. WAGO empfiehlt, Steuerungskomponenten und
Steuerungsnetzwerke hinter einer Firewall anzubringen.
• Schließen Sie alle nicht von Ihrer Applikation benötigten Ports und Dienste
in den Steuerungskomponenten (z. B. für WAGO-I/O-CHECK und
CODESYS), um die Gefahr von Cyber-Angriffen zu verringern und damit
die Cyber-Security zu erhöhen.
Öffnen Sie die Ports und Dienste nur für die Dauer der Inbetriebnahme
bzw. Konfiguration.
• Beschränken Sie den physikalischen und elektronischen Zugang zu
sämtlichen Automatisierungskomponenten auf einen autorisierten
Personenkreis.
• Ändern Sie vor der ersten Inbetriebnahme unbedingt die standardmäßig
eingestellten Passwörter! Sie verringern so das Risiko, dass Unbefugte
Zugriff auf Ihr System erhalten.
• Ändern Sie regelmäßig die verwendeten Passwörter! Sie verringern so das
Risiko, dass Unbefugte Zugriff auf Ihr System erhalten.
• Ist ein Fernzugriff auf Steuerungskomponenten und Steuerungsnetzwerke
erforderlich, sollte ein „Virtual Private Network“ (VPN) genutzt werden.
• Führen Sie regelmäßig eine Bedrohungsanalyse durch. So können Sie
prüfen, ob die getroffenen Maßnahmen Ihrem Schutzbedürfnis
entsprechen.
• Wenden Sie in der sicherheitsgerichteten Gestaltung Ihrer Anlage
„Defense-in-depth“-Mechanismen an, um den Zugriff und die Kontrolle auf
individuelle Produkte und Netzwerke einzuschränken.
Das Echtzeit-ETHERNET-Kommunikationssystem PROFINET ist eines der
flexibelsten und verbreitetsten Feldbussysteme in der Automatisierungstechnik.
Aufgrund der weltweiten Marktpräsenz ist PROFINET in vielen Branchen bekannt
und akzeptiert. Hersteller und Anwender sind weltweit organisiert in der
PROFIBUS & PROFINET International (PI).
PROFINET gilt als Nachfolger des konventionellen Feldbusses PROFIBUS und
wird deshalb häufig gewählt, sobald die Kommunikation von konventionellen
Feldbussen auf ein ETHERNET-basiertes Feldbussystem umgestellt wird.
Technisch bietet PROFINET eine Reihe von Vorzügen, die je nach Anforderung
der Einsatzumgebung den Ausschlag für dieses Feldbussystem geben können.
Auch auf Grund dieser Vorzüge kann PROFINET in den unterschiedlichsten
Branchen eingesetzt werden.
PROFINET erlaubt eine Kombination von Standard-ETHERNET-Teilnehmern mit
Echtzeitteilnehmern im selben Netzwerk. PROFINET stellt sicher, dass die
Feldbuskommunikation nicht durch Standardkommunikation auf Basis von
TCP/IP gestört wird. Diese Flexibilität bietet einen großen Vorteil gegenüber
anderen ETHERNET-Echtzeitsystemen, bei denen Standard-IT-Geräte gar nicht
oder nur an ausgewiesenen Stellen ins Netzwerk integriert werden dürfen bzw.
nur bei laufender Steuerung in die Kommunikation einbezogen werden. In der
Abbildung „Parallele Nutzung von Standard ETHERNET und PROFINET“ wird
diese parallele Nutzung über dieselbe physikalische Verbindung schematisch
dargestellt.
Abbildung 1: Parallele Nutzung von Standard ETHERNET und PROFINET
Bei PROFINET erfolgt eine Trennung von echtzeitfähigen und nichtechtzeitfähigen Geräten. Diese Trennung erfolgt je nach Echtzeitklasse
(RT_Class) unterschiedlich:
• Bei RT_Class_1 erfolgt die Trennung dadurch, dass die
Echtzeittelegramme über VLAN priorisiert werden.
• Bei RT_Class_3 erfolgt die Trennung über spezielle PROFINET-Switches,
die eine Bandbreitenreservierung für die Echtzeittelegramme vornehmen.
Durch diese Trennung von echtzeitfähigen und nicht-echtzeitfähigen Geräten ist
gewährleistet, dass jedes Standard-IT-Gerät an jeder Stelle eines PROFINETNetzwerkes betrieben werden kann, ohne dass besondere Vorkehrungen
hinsichtlich der physikalischen Anschaltung getroffen werden müssen.
An jeder Schnittstelle im Automatisierungsnetzwerk kann jedes beliebige
ETHERNET-fähige Gerät angeschlossen werden. Bei RT_Class_1 muss dabei
die zulässige Netzlast des Standarddatenverkehrs berücksichtigt werden.
Von jeder Schnittstelle im Automatisierungsnetzwerk aus kann mit Hilfe eines
PCs eine Diagnose vorgenommen werden, ohne dass der Betriebszustand des
Automatisierungssystems dabei relevant ist. Diese Funktion ermöglicht die
optimale physikalische Anpassung der Netzwerkstruktur an die vorliegenden
Gegebenheiten und funktioniert ohne jede Einschränkung hinsichtlich der
physikalischen Topologie:
• Ringtopologie (nur bei Nutzung eines Protokolls zur Medienredundanz,
z. B. MRP)
• Linientopologie
• Sterntopologie
• vermaschtes Netzwerk
In vielen Fällen wird dadurch auch ein Zusammenlegen vormals getrennter
Netzwerke unter Beachtung der zulässigen Netzlast möglich.
3.4 Switching-Technologie
Im Industrial ETHERNET wird vorwiegend die Switching-Technologie genutzt.
Bei dieser Technologie kann jeder Netzwerkteilnehmer jederzeit senden, da er
immer über eine freie Punkt-zu-Punkt-Verbindung zum nächsten Switch verfügt.
Diese Verbindung ist bidirektional, das heißt, die Teilnehmer können gleichzeitig
senden und empfangen (Vollduplex).
Der gezielte Einsatz der Switching-Technologie kann die Echtzeitfähigkeit
erhöhen, da durch die Punkt-zu-Punkt-Verbindung Kollisionen in der
Netzwerkkommunikation vermieden werden.
3.5 Autonegotiation
Autonegotiation ermöglicht es dem Switch, für jeden Port und den daran
angeschlossenen Teilnehmer bzw. die Teilnehmer die Übertragungsrate und die
Betriebsart zu erkennen und entsprechend automatisch einzustellen. Dabei wird
der höchstmögliche Modus (Übertragungsgeschwindigkeit und Betriebsart)
eingestellt.
Autonegotiation ist für ETHERNET-Teilnehmer verfügbar, die über Kupferkabel
mit dem Switch verbunden sind.
Somit ist der Switch ein Plug-and-Play-fähiges Gerät.
Autocrossing (MDI/MDI-X, „Medium Dependent Interface“) führt bei Bedarf eine
automatische Kreuzung der Sende- und Empfangsleitungen an Twisted-PairSchnittstellen durch. Damit kann der Anwender 1:1 verdrahtete Kabel und
gekreuzt verdrahtete Kabel (Cross-over-Kabel) gleichermaßen einsetzen.
3.7 Store-and-Forward-Switching-Modus
Im Modus „Store and Forward“ speichert der ETHERNET-Switch das komplette
Datentelegramm zwischen, überprüft es auf Fehler (CRC-Prüfsumme) und ordnet
es bei Fehlerfreiheit in eine Warteschlange ein. Anschließend wird das
Datentelegramm (MAC-Tabelle) selektiv an denjenigen Port weitergeleitet, der
auf den adressierten Knoten Zugriff hat.
Die Verzögerungszeit, die das Datentelegramm zum Passieren des Store-andForward-Switches benötigt, ist von der Telegrammlänge abhängig.
Vorteil von „Store and Forward“:
Die Datentelegramme werden auf ihre Korrektheit und Gültigkeit geprüft.
Dadurch wird verhindert, dass fehlerhafte bzw. beschädigte Datentelegramme
über das Netzwerk verteilt werden.
3.8 Übertragungsmethoden
Die Datenübertragung in ETHERNET-Netzwerken kann über 2 Modi realisiert
werden:
• Halbduplex (Half Duplex)
- Ein ETHERNET-Gerät kann zu einem Zeitpunkt entweder nur
empfangen oder nur senden.
- Die Erkennung von Kollisionen (CSMA/CD) ist aktiv.
- Die Netzausdehnung ist durch die Laufzeitverzögerungen der Geräte
und Übertragungsmedien begrenzt.
• Vollduplex (Full Duplex)
- Ein ETHERNET-Gerät kann gleichzeitig Daten empfangen und
senden.
- Die Erkennung von Kollisionen (CSMA/CD) ist ausgeschaltet.
- Die Netzausdehnung hängt nur von den Leistungsgrenzen der
verwendeten Sende- und Empfangskomponenten ab.
Der 852-1605 ist ein industrieller, konfigurierbarer ETHERNET-Switch mit 8
Kupfer-Ports 10/100/1000BASE-T und 4 Slots SFP-1000BASE-SX/LX.
Entsprechende SFP-Module sind optional erhältlich.
Der Switch besitzt u. a. folgende Merkmale:
• ein robustes Gehäuse
• eine redundante Spannungsversorgung
• eine Funktionsüberwachung mit Relais
Eine einfache Integration ins Automatisierungssystem erfolgt mit Hilfe der
PROFINET-Gerätebeschreibungsdatei (GSD).
Handbuch
Version 1.0.0
24 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 3: Legende zur Abbildung „Frontansicht des Industrial-Managed-Switches“
Be-
nung
„Gerätebeschreibung“ >
„Anzeigeelemente“
„Gerätebeschreibung“ >
„Gerätebeschreibung“ >
„Anzeigeelemente“
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.1 Ansicht
4.1.1 Frontansicht
Abbildung 2: Frontansicht des Industrial-Managed-Switches
Pos.
zeich-
1 PWR Status-LED Versorgungsspannung
2 RPS Status-LED Redundante Versorgungsspannung
3 ALM Staus-LED Alarm
Bedeutung Details siehe Kapitel
Handbuch
Version 1.0.0
„Anzeigeelemente“
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 Gerätebeschreibung 25
Tabelle 3: Legende zur Abbildung „Frontansicht des Industrial-Managed-Switches“
Be-
nung
„Gerätebeschreibung“ >
„Anzeigeelemente“
Status-LED T-Port – 1000-Mbit/s
„Gerätebeschreibung“ >
Status-LED T-Port – 10/100-Mbit/s
(1 LED für jeden Anschluss)
„Gerätebeschreibung“ >
„Anzeigeelemente“
Anschluss 4 x SFP (1000BASE-SX/-LX,
Glasfaser)
„Gerätebeschreibung“ >
„Anschlüsse“
„Gerätebeschreibung“ >
„Gerätebeschreibung“ >
„Bedienelemente“
„Gerätebeschreibung“ >
„Anschlüsse“
Status-LED SFP-Port LNK/ACT
„Gerätebeschreibung“ >
852-1605 Industrial-Managed-Switch
Pos.
10 - Anschluss 1 x RJ-45 (RS-232)
11 SFP
zeich-
4 POST Status-LED POST
5 -
6 -
7 -
8 - Anschluss 8 x RJ-45 (10/100/1000BASE-T)
9 Reset Taste Reset
(1 LED für jeden Anschluss)
(1 LED für jeden Anschluss)
Bedeutung Details siehe Kapitel
„Anzeigeelemente“
„Anschlüsse“
„Anzeigeelemente“
Handbuch
Version 1.0.0
26 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 4: Legende zur Abbildung „Frontansicht des Industrial-Managed-Switches“
Be-
nung
1 - Erdungsschraube
-
Stecker (Stiftleiste) für Leistungsaufnahme
(PWR/RPS/ALM) und potentialfreier Alarmkontakt
„Gerätebeschreibung“ >
„Anschlüsse“
„Gerätebeschreibung“ >
„Bedienelemente“
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.1.2 Draufsicht
Abbildung 3: Draufsicht des Industrial-Managed-Switches
Pos.
zeich-
2 -
3 - DIP-Schalter
Bedeutung Details siehe Kapitel
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 Gerätebeschreibung 27
Tabelle 5: Legende zur Abbildung „Anschluss Spannungsversorgung (PWR/RPS)“
Anschluss
Bezeichnung
Beschreibung
+
PWR
Primärer Gleichstromeingang
-
PWR
Primärer Gleichstromeingang
+
RPS
Sekundärer Gleichstromeingang
-
RPS
Sekundärer Gleichstromeingang
HW ALM
Kontakt für externen Alarm
HW ALM
Kontakt für externen Alarm
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.2 Anschlüsse
4.2.1 Spannungsversorgung (PWR/RPS)
Die Federleiste (Bestell-Nr. 2231-106/026-000) kann problemlos mit der auf der
Oberseite des Switches befindlichen 6-poligen Stiftleiste verbunden werden.
Warnung vor Sachschäden durch elektrostatische Aufladung!
Switch für Gleichstrombetrieb: Die Stromversorgung erfolgt über eine
externe Gleichstromquelle. Da der Switch keinen Netzschalter hat, schaltet
er sich sofort ein, nachdem Sie das Netzteil in die Steckdose gesteckt
haben.
Handbuch
Version 1.0.0
28 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 6: Legende zur Abbildung „Netzwerkanschlüsse“
Be-
nung
„Gerätebeschreibung“ > …
> „RJ-45-Anschluss“
„Gerätebeschreibung“ > …
Anschlüsse“
„Gerätebeschreibung“ > …
Anschlüsse“
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.2.2 Netzwerkanschlüsse
Der Industrial-Managed-Switch verwendet Anschlüsse mit Glasfaser- oder
Kupfersteckern und unterstützt ETHERNET, Fast-ETHERNET und Gigabit
Ethernet.
Der Anschluss an die ETHERNET-basierten Feldbusse erfolgt über die
RJ-45-Steckverbinder.
Die Pinbelegung für ETHERNET-RJ-45-Steckverbinder ist in der Richtlinie
EIA/TIA 568 festgelegt.
Die Aderfarben entsprechen ebenfalls dieser Richtlinie. Pinbelegung und
Aderfarbe unterscheiden sich nach der belegten Aderzahl (4- oder 8-adrig).
4.2.2.2 10/100/1000BASE-T-Anschlüsse
Die 10/100/1000BASE-T-Anschlüsse unterstützen die
Netzwerkgeschwindigkeiten 10 Mbit/s, 100 Mbit/s und 1000 Mbit/s und können
im Halb- und im Vollduplex-Übertragungsmodus betrieben werden. Außerdem
bieten die Anschlüsse eine automatische Crossover-Erkennung (Auto-MDI/MDIX) und sind damit Plug-and-Play-fähig. Sie brauchen die Netzwerkkabel einfach
in die Anschlüsse zu stecken; diese passen sich dann an die Endknotengeräte
an. Folgendes Kabel wird für die RJ-45-Anschlüsse empfohlen:
• Kat. 5e oder besser mit einer Kabellänge von max. 100 m
4.2.2.3 1000BASE-SX/-LX-Anschlüsse
Die 1000BASE-SX/-LX-Anschlüsse sind für den Anschluss der Gigabit-SFPModule konzipiert, die Übertragungsgeschwindigkeiten von 1000 Mbit/s
unterstützen.
Handbuch
Version 1.0.0
30 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 7: Legende zur Abbildung „Geräte-LEDs“
LED
Name
Status
Beschreibung
PWR
Primary-Power-
Grün
Der Industrial-Managed-Switch
verwendet das primäre Netzteil.
Aus
Das primäre Netzteil ist ausgeschaltet
oder weist einen Fehler auf.
RPS
Redundant-Power-
Grün
Der Industrial-Managed-Switch
verwendet das redundante Netzteil.
Aus
Das redundante Netzteil ist
auf.
ALM 1)
Alarm-LED
Rot
Ausfall einer Portverbindung, sonstiger
Aus
Es wird kein Alarm gemeldet.
ALM 2)
Alarm-LED
Rot
PROFINET-Fehler liegt vor.
Blinkt
Keine „Application Relation“ vorhanden
Aus
Es wird kein Alarm gemeldet.
POST
Power-On-Self-
Grün
Der Switch ist betriebsbereit oder in
Aus
Der Switch ist nicht betriebsbereit.
SFP-Port-LED
Grün
Leuchtet, wenn der Anschluss
verbunden ist.
Blinkt
Datenverkehr wird über den Anschluss
geleitet.
Aus
Am Anschluss ist keine gültige
1)
PROFINET-Modus nicht aktiv
Diagnose gesteuert.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.3 Anzeigeelemente
Der Industrial-Managed-Switch ist mit Geräte-LEDs sowie mit Anschluss-LEDs
ausgestattet.
4.3.1 Geräte-LEDs
Anhand der Geräte-LEDs können Sie den Status des Switches schnell erkennen.
Abbildung 6: Geräte-LEDs
SFP
9 …
12
LED
System-LED
Test-LED
ausgeschaltet oder weist einen Fehler
Alarm; der Alarmkontakt wird aktiviert.
Betrieb.
2)
PROFINET-Modus aktiv; Alarmkontakt wird nicht über die PROFINET-
Handbuch
Version 1.0.0
Verbindung hergestellt.
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 Gerätebeschreibung 31
Tabelle 8: Legende zur Abbildung „LEDs für RJ-45-Anschlüsse“
LED
Name
Status
Beschreibung
1000M
1000BASE T-
Anschluss ist mit 1000 Mbit/s in Betrieb.
Datenverkehr wird über den Anschluss
Am Anschluss ist keine gültige
Verbindung hergestellt.
10/100M
10/100BASE T-
Anschluss ist mit 10/100 Mbit/s in
Betrieb.
Datenverkehr wird über den Anschluss
Am Anschluss ist keine gültige
Verbindung hergestellt.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.3.2 Anschluss-LEDs
Die Anschluss-LEDs geben Auskunft über die Verbindungsaktionen.
Abbildung 7: LEDs für RJ-45-Anschlüsse
Ports-LED
(1 LED für jeden
Anschluss)
Ports-LED
(1 LED für jeden
Anschluss)
Grün
Blinkt
Aus
Grün
Blinkt
Aus
geleitet.
geleitet.
Handbuch
Version 1.0.0
32 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 9: Legende zur Abbildung „DIP-Schalter“
Nr.
Name
Status
Beschreibung
1
PWR
ON
Die Alarmberichtfunktion für das primäre Netzteil ist
OFF
Die Alarmberichtfunktion für das primäre Netzteil ist
deaktiviert.
2
RPS
ON
Die Alarmberichtfunktion für das sekundäre Netzteil ist
aktiviert.
OFF
Die Alarmberichtfunktion für das sekundäre Netzteil ist
deaktiviert.
3
P1
ON
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für Port 1
ist aktiviert.
OFF
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für Port 1
ist deaktiviert.
…
10
P8
ON
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für Port 8
ist aktiviert.
OFF
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für Port 8
ist deaktiviert.
11
P9
ON
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für Port 9
(SFP) ist aktiviert.
OFF
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für Port 9
(SFP) ist deaktiviert.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.4 Bedienelemente
4.4.1 DIP-Schalter
An der Oberseite des Industrial-Managed-Switches befinden sich DIP-Schalter
für die Alarmkonfigurationen. Bei aktivierter Alarmberichtsfunktion wird der
Alarmkontakt bei Eintreten des Ereignisses geschaltet.
Bei nicht aktivem PROFINET-Modus erfolgt bei Aktivierung der
Alarmberichtsfunktion zusätzlich die Anzeige über die Geräte-LED „ALM“ (siehe
Kapitel „Anzeigeelemente“).
Die Bedeutungen der DIP-Schalter-Einstellungen sind nachfolgend erläutert:
Abbildung 8: DIP-Schalter
aktiviert.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 Gerätebeschreibung 33
Tabelle 9: Legende zur Abbildung „DIP-Schalter“
Nr.
Name
Status
Beschreibung
…
14
P12
ON
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für
OFF
Die Alarmberichtfunktion bei Verbindungsfehler für
Port 12 (SFP) ist deaktiviert.
Tabelle 10: Legende zur Abbildung „Reset-Taster“
Name
Status
Beschreibung
Reset
Drücken Sie den Reset-
Das System wird neu gestartet.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
Port 12 (SFP) ist aktiviert.
Die Alarmfunktion kann sowohl für jeden Anschluss als auch für die primäre oder
die redundante Stromversorgung über DIP-Schalter vom Anwender manuell einund ausgeschaltet werden.
Der DIP-Schalter muss auf „ON“ stehen, um die entsprechende Alarmfunktion
aktivieren zu können. Die Default-Einstellung ist „OFF“.
Zur Konfigurierung und Einstellung der DIP-Schalter empfiehlt sich folgendes
Vorgehen bei der ersten Installation:
1. Stellen Sie die DIP-Schalter auf „OFF“.
2. Installieren Sie den Industrial-Managed-Switch in Ihrem Netzwerk.
3. Wählen Sie den Port, der zu überwachen ist oder der den Alarm aktivieren
soll. Eine Mehrfachauswahl kann erfolgen.
4. Stellen Sie den DIP-Schalter des entsprechenden Anschlusses auf „ON“.
5. Schalten Sie den Industrial-Managed-Switch ein.
4.4.2 Reset-Taster
Abbildung 9: Reset-Taster
Taster 2 Sekunden lang und
lassen Sie ihn wieder los.
Hinweis
Wichtiger Hinweis!
Verwenden Sie zum Drücken des Reset-Tasters einen geeigneten
Gegenstand (z. B. einen Kugelschreiber oder eine aufgebogene
Büroklammer).
Handbuch
Version 1.0.0
34 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 11: Legende zur Abbildung „Aufkleber (Beispiel)“
Nr.
Beschreibung „Serial NO“
01
Firmwareversion (linke Ziffernfolge)
01
Hardwareversion (rechte Ziffernfolge)
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.5 Aufkleber
Auf der Rückseite des Industrial-Managed-Switches befindet sich ein Aufkleber
mit der „Serial NO“ und der „MAC Address“.
Abbildung 10: Aufkleber (Beispiel)
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 Gerätebeschreibung 35
Tabelle 12: Technische Daten – Gerätedaten
Breite
50 mm
Höhe
162 mm (ab Oberkante Tragschiene)
Tiefe
120 mm
Gewicht
945 g
Schutzart
IP30
Tabelle 13: Technische Daten – Systemdaten
MAC-Tabelle
bis 16000 Adressen
VLAN
Port-based und Tag-based (4094 VIDs)
Jumbo Frame Size
10240 Byte
Wellenlänge Lichtleiter
abhängig vom SFP-Modul
Maximale Längen
10/100/
RS-232: 15 m
Tabelle 14: Technische Daten – Versorgung
Versorgungsspannung
DC 12 … 60 V
Leistungsaufnahme max.
18 W
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.6 Technische Daten
4.6.1 Gerätedaten
4.6.2 Systemdaten
4.6.3 Versorgung
1000BASE-T: 100 m;
Glasfaser: 2 … 80 km
Handbuch
Version 1.0.0
36 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 15: Technische Daten – Kommunikation
Konfiguration und Update
1 x USB-Host 2.0
Ports (Kupfer; RJ-45)
8 x 10/100/1000BASE-T
1 x RS-232
Ports (LWL)
4 x 1000BASE-SX/-LX
Standards
IEEE 802.3 10BASE-T
PROFINET CC-B
Netzwerkmanagement
• CLI durch Konsolenport, Telnet und
Analyse
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.6.4 Kommunikation
IEEE 802.3u 100BASE-TX/-FX
IEEE 802.3ab 1000BASE-T
IEEE 802.3z 1000BASE-SX/LX
IEEE 802.3x Flow Control
IEEE 802.1d Spanning Tree Protocol
(STP)
IEEE 802.1w Rapid Spanning Tree
Protocol (RSTP)
IEEE 802.1s Multiple Spanning Tree
Protocol (MSTP)
IEEE 802.1Q VLAN Tagging
IEEE 802.1p Class of Service
IEEE 802.1ab Link Layer Discovery
Protocol (LLDP)
SSH
• RJ-45-Port für lokales Management
• Web-based Management
• Statusanzeige und Ereignisreport
über Web-based Management
• Port-Management
• Autonegotiation
• Duplex-Modus
• 802.3x Flow Control
• Unterstützung Jumbo Frame
• SNMP v1 und v2c Management
• SNMP Trap
• Link UP/Down
• Konfigurationswechsel
• Kaltstart
• Warmstart
• Trap-Übertragung: 5 Ziele
• Bereitstellung von Fehler-,
Leistungs-, Konfigurations- und
Sicherheitsmanagement
• RMON: 4 RMON-Gruppen 1, 2, 3, 9
(Verlauf, Statistik, Alarme und
Ereignisse) für verbessertes TrafficManagement, Überwachung und
• Port-basierte Authentifizierung
des Netzwerkzugriffs
• MAC-basierte Authentifizierung
des Netzwerkzugriffs
• SNMP v3 Sicherheit
• SSH
• Web-Authentifizierung
4.6.5 Umgebungsbedingungen
EN 61000-6-2
EN 61000-4-2
EN 61000-4-3
EN 61000-4-4
EN 61000-4-5
EN 61000-4-6
EN 55022: Klasse A
EN 55011: Klasse A
EN 61000-6-4
Handbuch
Version 1.0.0
38 Gerätebeschreibung WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Konformitätskennzeichnung
852-1605 Industrial-Managed-Switch
4.7 Zulassungen
Folgende Zulassungen wurden für das WAGO-ETHERNET-Zubehör
„Industrial-Managed-Switch“ (852-1605) erteilt:
Ordinary
Locations
UL61010-2-201 (E175199)
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 39
Tabelle 17: Beispiele für Provider und Consumer
Daten
Provider
Consumer
Prozessdaten (Eingänge)
IO-Devices
IO-Controller
Prozessdaten (Ausgänge)
IO-Controller
IO-Devices
Parameterdaten
IO-Controller
IO-Devices
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5 PROFINET
5.1 Systemübersicht
5.1.1 Aufbau
5.1.1.1 Geräteklassen
Der Prozessdatenaustausch bei PROFINET IO erfolgt nach dem ProviderConsumer-Modell:
• „Provider“ erzeugen Daten und versenden diese über Datentelegramme
ohne konkrete Anforderung.
• „Consumer“ empfangen Daten und verarbeiten diese.
PROFINET IO definiert folgende Geräteklassen (siehe auch Abbildung
„Geräteklassen bei PROFINET IO“):
• IO-Controller:
Ein IO-Controller ist typischerweise Bestandteil einer überlagerten SPS
(„Speicher-Programmierbare Steuerung“), in der das
Automatisierungsprogramm abläuft und die eingehenden Prozess- und
Diagnosedaten verarbeitet werden. Der IO-Controller ist der Provider der
Ausgangs- und Parameterdaten und der Consumer der Eingangsdaten der
IO-Devices.
• IO-Device:
Ein IO-Device ist ein dezentral angeordnetes Feldgerät, das über
PROFINET IO an einen oder mehrere IO-Controller angekoppelt wird. Ein
IO-Device ist der Provider der Eingangsdaten und der Consumer der
Ausgangs- und Parameterdaten.
Die PROFINET-Switches von WAGO sind IO-Devices.
- I-Device:
Ein I-Device ist ein intelligentes IO-Device mit einer integrierten
Steuerungseinheit (z. B. eine integrierte SPS), das vorverarbeitende
Funktionen übernehmen kann (z. B. I/O-Systeme). Ein I-Device ist der
Provider der Eingangsdaten und der Consumer der Ausgangs- und
Parameterdaten.
• IO-Supervisor:
Der IO-Supervisor (z. B. eine Engineering-Station) ist typischerweise ein
PG („Programmiergerät“), PC oder HMI („Human Machine Interface“) für
die Inbetriebsetzung oder Diagnose. Der Einsatz des IO-Supervisors wird
oft nur temporär für die Projektierung des Netzwerkes und für die
Konfiguration des IO-Controllers benötigt.
In einem PROFINET-IO-System gibt es immer mindestens 1 IO-Controller und 1
oder mehrere IO-Devices. Der IO-Supervisor ist während der Inbetriebnahme
und zur Fehlersuche meist nur temporär eingebunden.
5.1.1.2 Gerätemodell eines IO-Devices
PROFINET unterstützt IO-Devices in folgenden Ausführungen:
• Kompakte Feldgeräte:
Der Ausbaugrad ist im Auslieferzustand bereits festgelegt und kann durch
den Anwender nicht verändert werden.
• Modulare Feldgeräte:
Der Ausbaugrad kann beim Projektieren der Anlage individuell an den
Einsatzfall angepasst werden.
Zur Beschreibung der technischen und funktionellen Möglichkeiten der IODevices dient das Gerätemodell. Dieses Gerätemodell ist in der GSDML-Datei
durch den DAP („Device Access Point“) für eine bestimmte Gerätefamilie
festgelegt. Ein DAP ist der Zugangspunkt für die Kommunikation des Feldgerätes
mit der ETHERNET-Schnittstelle und dem Automatisierungsprogramm.
Für das Gerätemodell eines IO-Devices sind folgende Strukturen standardisiert:
• Der DAP kennzeichnet das IO-Device als Einheit.
• Der Slot kennzeichnet den physikalischen Steckplatz eines I/O-Moduls in
einem modularen IO-Device. Anhand der Slots werden die projektierten
Module adressiert. Diese Module enthalten wiederum 1 oder mehrere
Subslots für den Datenaustausch.
• Die Subslots innerhalb eines Slots bilden die eigentliche Schnittstelle zu
den Ein- und Ausgängen und damit zum Prozess. Die Granularität eines
Subslots und damit die Aufteilung der I/O-Daten ist herstellerspezifisch. Der
Dateninhalt eines Subslots wird immer durch eine Statusinformation
begleitet, die die Gültigkeit der Daten bestimmt.
Jeder Slot muss mindestens 1 Subslot beinhalten.
• Der Index gilt nur für den azyklischen Datenaustausch. Der Index
spezifiziert die Daten, die innerhalb eines Slots bzw. Subslots geschrieben
oder gelesen werden können. Bestimmte Indexe sind normativ festgelegt.
Weitere Indexe können herstellerspezifisch definiert werden.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 41
Tabelle 18: Adressierung der Daten in Abhängigkeit von der Übertragungsart
Übertragungsart
Adressierung durch Kombination von
Slot
Subslot
Index
Zyklisch
X X –
Azyklisch
X X X
852-1605 Industrial-Managed-Switch
Abbildung 11: Adressierung der Daten eines IO-Devices über Slots bzw. Subslots
Die Adressierung der Daten erfolgt in Abhängigkeit von der Übertragungsart:
Die Angabe der Slot/Subslot-Kombination kann herstellerspezifisch festgelegt
werden.
Der PROFINET-Managed-Switch von WAGO enthält nur den Slot 0. Die
Zuordnung der Subslots ist in der folgenden Abbildung dargestellt. Jeder SwitchPort entspricht einem Sub-Slot.
In PROFINET-Netzwerken erfolgt die Kommunikation über Industrial
ETHERNET.
Für den Aufbau der Kommunikation zwischen dem IO-Controller und einem IODevice (z. B. der PROFINET-Managed-Switch von WAGO) müssen die
Kommunikationswege etabliert werden. Diese Kommunikationswege werden
beim Systemanlauf vom IO-Controller anhand der Projektierungsdaten
eingerichtet. Damit ist die Kommunikationsbeziehung für den Datenaustausch
eindeutig spezifiziert.
Jeder Datenaustausch ist in eine AR („Application Relation“) eingebettet. Über
die AR werden allgemeine Kommunikationsparameter sowie
herstellerspezifische Parameter geladen.
Bei PROFINET sind folgende ARs definiert:
• Implizite AR
Diese AR definiert eine Applikationsbeziehung zwischen IO-Controller bzw.
IO-Supervisor und dem IO-Device zum azyklischen Lesen von Daten aus
dem IO-Device. Schreibzugriffe sind bei einer impliziten AR nicht erlaubt.
Diese AR muss nicht explizit etabliert werden, sondern ist standardmäßig
immer im Zugriff der IO-Devices.
• IOCAR („IO-Controller Application Relation“)
Diese AR dient dem Austausch von zyklischen Eingabe- und
Ausgabedaten, von azyklischen Daten sowie von bidirektionalen Alarmen.
• IOSAR („IO-Supervisor Application Relation“)
Diese AR dient dem Datenaustausch zwischen einem IO-Supervisor und
dem IO-Device sowie der Übernahme eines oder mehrerer Submodule
eines IO-Devices, die entsprechenden IO-Controllern zugeordnet sind. Der
Datenaustausch kann dem einer IOCAR entsprechen.
Innerhalb der AR spezifizieren sogenannte CRs („Communication Relation“) die
Daten eindeutig:
• Record Data CR (R-CR):
Kommunikationskanal für den azyklischen Datenaustausch
• IO Data CR (IO-CR):
Kommunikationskanäle für den zyklischen Datenaustausch (Eingangs- und
Ausgangsdaten)
• Alarm CR (A-CR):
Kommunikationskanal für die Alarme
Abbildung 13: Kommunikationsbeziehungen bei PROFINET
In einem PROFINET-System mit PROFINET-Managed-Switches von WAGO
können mehrere IO-Controller eingesetzt werden. Dabei kann 1 IO-Controller zu
mehreren IO-Devices jeweils 1 AR aufbauen.
Die Übertragung von Prozessdaten in PROFINET-Netzwerken erfolgt
grundsätzlich in Echtzeit (RT = „Real Time“). Zusätzlich können
Datentelegramme auch in NRT („Non-Real Time“) über Standard ETHERNET
übertragen werden. PROFINET nutzt folgende Möglichkeiten:
• NRT-Kommunikation innerhalb von und zwischen Netzwerken:
Diese Kommunikation entspricht der „normalen“ Kommunikation in
ETHERNET-Netzwerken. Echtzeitbedingungen werden nicht eingehalten.
Diese Kommunikation kann z. B. zu HMI-Geräten aufgebaut werden.
• RT-Kommunikation innerhalb eines Netzwerkes:
Diese Kommunikation zielt auf ein hohes Maß an Determinismus ab. Dafür
nutzt sie den RT-Kanal. UDP/IP wird in dieser Konstellation nicht
verwendet.
• RT-Kommunikation zwischen Netzwerken:
Diese Kommunikation erfolgt mit zusätzlicher Protokollierung. Dafür nutzt
sie den RT-Kanal. Zusätzlich wird UDP/IP verwendet.
5.3.1 Real-Time-Kommunikation
Datentelegramme im PROFINET-Format werden gemäß IEEE 802.1Q
gegenüber Standarddatentelegrammen priorisiert. Damit ist der in der
Automatisierungstechnik erforderliche Determinismus sichergestellt. Bei diesem
Verfahren werden die Daten über priorisierte ETHERNET-Datentelegramme
übertragen.
5.3.2 Übertragungsmethoden
Die Datenübertragung in PROFINET-Netzwerken erfolgt im Vollduplexmodus
(„Full Duplex“):
• Ein PROFINET-Gerät kann gleichzeitig Daten empfangen oder senden.
• Die Erkennung von Kollisionen (CSMA/CD) ist ausgeschaltet.
• Die Netzausdehnung hängt nur von den Leistungsgrenzen der
verwendeten Sende- und Empfangskomponenten ab.
5.3.3 Übertragungsarten
PROFINET unterstützt die folgenden Übertragungsarten:
Azyklische Übertragung
Azyklisch erfolgt die Übertragung von Daten für:
• die Etablierung der Echtzeitverbindung (Verbindungsaufbau)
• die Parametrierung des PROFINET-Managed-Switches sowie seiner
Submodule
• das Auslesen von Identifikations-, Maintenance- bzw.
Wartungsinformationen
• das Lesen von I/O-Daten
• das Lesen von Alarminformationen
• u. a.
Zyklische Übertragung
Zyklisch erfolgt die Übertragung von Prozessdaten und anderen Nutzdaten.
Die zyklischen I/O-Daten werden als Real-Time-Daten unquittiert übertragen. Die
Zykluszeit kann individuell parametriert werden.
Die Überwachung der Datenverbindung erfolgt anhand einer Zeitüberwachung,
die aus einem Vielfachen der parametrierten Sendezykluszeit abgeleitet wird.
Bei der Übertragung im Echtzeittelegramm werden die Daten eines Subslots
durch Nutzdatenbegleiter (Providerstatus) ergänzt. Diese Statusinformationen
werden vom jeweiligen Consumer der I/O-Daten ausgewertet. Somit kann dieser
Consumer die Gültigkeit der Daten allein aus dem zyklischen Datenaustausch
beurteilen. In die Gegenrichtung werden dafür die Statusinformationen des
Consumers an den Provider übertragen.
Abhängig vom E/A-Typ eines Submoduls können Provider- und Consumerstatus
auch in beide Richtungen übertragen werden.
Die Datentelegramme enthalten im Anschluss an die Daten weitere
Statusinformationen (APDU-Status). Das Ausbleiben der zyklischen Daten wird
vom jeweiligen Consumer der Kommunikationsbeziehung überwacht. Bleibt der
Empfang der Daten innerhalb der projektierten Überwachungszeit aus, baut der
entsprechende Consumer die Verbindung ab.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 47
Dest.
addr.
Source
addr.
VLAN
tag
Ether
type
FrameID
Application
data
Cycle
counter
Data
status
Transfer
status
FCS
Tabelle 19: Bereiche im PROFINET-Telegramm
Bereich
Umfang
Beschreibung
Dest. addr.
6 Byte
Zieladresse (MAC-Adresse)
Source addr.
6 Byte
Quelladresse (MAC-Adresse)
VLAN tag
4 Byte
Dient der Übertragung der Priorität.
Ether type
2 Byte
0x8892 Telegrammtyp PROFINET RT
FrameID
2 Byte
Enthält die ausgetauschte FrameID (siehe auch
Tabelle „Beispiele für ‚FrameID‘“).
Application data
0 Byte …
1440 Byte
Anwenderdaten
Cycle counter
2 Byte
Enthält die Zyklusnummer in Vielfachen von
Cycle counter = 128 (128 × 31,25 µs = 4 ms)
Data status
1 Byte
Enthält Angaben zum Datenstatus (siehe Tabelle
„Beispiel für ‚Data status‘“).
Transfer status
1 Byte
RT_Class_1: 0
RT_Class_3: 0/1 (1 = Ersatzframe)
FCS
4 Byte
Prüfsumme zum Erkennen von
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.3.4 Telegrammaufbau
Ein Datentelegramm bei PROFINET ist nach folgender Struktur aufgebaut:
Die Adressierung eines Gerätes in einem PROFINET-Netzwerk besteht aus
mehreren Komponenten:
• dem Gerätenamen
• der MAC-Adresse
• der IP-Adressierung (IP-Adresse, Subnetzmaske und Gateway-Adresse)
Im Auslieferungszustand hat der PROFINET-Managed-Switch folgende IPAdresse: 0.0.0.0
Dem PROFINET-Switch wird über das Protokoll DCP eine IP-Adresse
zugewiesen. Diese Zuweisung kann z. B. durch den IO-Controller erfolgen.
5.4.1 Gerätename
Bevor ein IO-Device von einem IO-Controller angesprochen werden kann,
müssen beide Geräte einen Gerätenamen erhalten. Bei PROFINET ist diese
Vorgehensweise gewählt worden, weil Namen einfacher zu handhaben sind als
IP-Adressen.
Hinweis
Die Verwendung von Zeichen ist eingeschränkt!
PROFINET unterstützt nur ausgewählte Zeichen bei der Namensvergabe.
Zu diesen Zeichen gehören die Ziffern 0 … 9, die Kleinbuchstaben a … z,
der Bindestrich „-“ und der Punkt „.“.
Der Gerätename kann maximal 127 Zeichen enthalten, wobei zwischen
Bindestrichen und Punkten bis zu 63 Buchstaben oder Ziffern verwendet
werden können.
Leerzeichen sind nicht erlaubt!
Im Auslieferungszustand hat der PROFINET-Managed-Switch noch keinen
Gerätenamen. Der PROFINET-Managed-Switch ist jedoch erst nach der
Zuweisung eines Gerätenamens durch einen IO-Supervisor (PG oder PC) für
einen IO-Controller im Netzwerk identifizierbar. Nach anschließender Zuweisung
der IP-Einstellungen kann die Verbindung anhand der Projektierungsdaten
etabliert werden.
Die Anforderungen an eine Anwendung mit PROFINET IO können in 3
aufeinander aufbauende Konformitätsklassen („CC“ = „Conformance Classes“)
eingeteilt werden. In der Norm IEC 61784-2 werden die 3 Konformitätsklassen
CC-A, CC-B und CC-C für PROFINET definiert.
Abbildung 14: Übersicht der Konformitätsklassen A bis C
Diesen 3 Konformitätsklassen können bestimmten Anwendungen zugeordnet
werden:
CC-A: Anlagenautomation („Plant Control“)
• Entspricht den Anforderungen einer einfachen Anlagenautomation.
• Die eingesetzten PROFINET-Geräte sind zertifiziert.
• Bietet Grundfunktionen für PROFINET IO mit RT-Kommunikation.
• Alle IT-Services können uneingeschränkt eingesetzt werden.
• Für Zykluszeiten von bis zu 100 ms (z. B. in einer Anlagenautomation)
• Die Verwendung einer bestehenden Gebäudeverkabelung ist möglich.
• Definition der Einbindung von drahtlosen Systemen wie Bluetooth
WLAN.
• Festlegung der Einbindung von bestehenden Feldbussen wie PROFIBUS,
INTERBUS oder DeviceNet (herstellerübergreifend)
• Sicherheitskonzepte für den Zugriff aus dem Internet für Remote-Diagnose
ohne Eingriffsmöglichkeiten durch Unbefugte
• Entspricht den Anforderungen für die Maschinenautomation.
• Geräte und Netzwerkinfrastruktur müssen zertifiziert sein.
• Erweitert das Konzept um eine Netzwerkdiagnose über IT-Mechanismen
und um Topologieinformationen.
• Die Funktion „Systemredundanz“ (z. B. bei Prozessautomatisierung) ist in
einer Erweiterung der CC-B zur CC-B(PA) enthalten.
• Für Zykluszeiten der Datenübertragung von bis zu 10 ms (z. B. eine SPS
als typischer Controller für eine Maschine)
• Die Infrastruktur muss klar definierten Richtlinien folgen.
• Nur PROFINET-Komponenten sind erlaubt. Auch die Switches und Kabel
müssen die Mindestanforderungen von PROFINET erfüllen.
• Kabel müssen eine durchgehende Schirmung aufweisen, um die EMVFestigkeit zu gewährleisten.
CC-C: Bewegungsautomation („Motion Control“)
• Erfüllt die Anforderungen für die Bewegungsautomation.
• Geräte und Netzwerkinfrastruktur müssen zertifiziert sein.
• Beschreibt die Basisfunktionen für Geräte mit hardwareunterstützter
Bandbreitenreservierung und Synchronisation (IRT-Kommunikation).
• Bildet die Basis für taktsynchrone Applikationen.
• Für Zykluszeiten von unter 1 ms (z. B. zur Kontrolle von Bewegungen)
• Alle Komponenten müssen Klasse-C-Geräte sein und können zeitlich
synchronisiert werden.
• Isochrone Kommunikation ist die Voraussetzung zum Erreichen der
geforderten Zykluszeiten. Isochron sind die Teilnehmer dann, wenn sie alle
die gleiche Zeit haben („Uhrenabgleich“).
Die einzelnen Konformitätsklassen können miteinander kombiniert werden. Ein
System mit PROFINET IO kann unterschiedliche Konformitätsklassen umfassen.
Auch mehrere Zonen derselben Konformitätsklasse sind problemlos möglich.
Damit diese Aufteilung realisiert werden kann, müssen die Geräte einer
Konformitätsklasse bestimmte Mindestanforderungen betreffend der
implementierten Funktionen und Protokolle erfüllen.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 51
Tabelle 20: Vergleich Konformitätsklassen
Anforderung
Klasse A (CC-A)
Klasse B (CC-B)
Klasse C (CC-C)
Basisfunktionen
• RT-Kommunikation
• RT-Kommunikation
• RT-Kommunikation
• Synchronisation
Verkabelung
Gemäß IEC 61784-5-3
Gemäß IEC 61784-5-3
Gemäß IEC 61784-5-3
Typischer
Einsatz
• Infrastrukturbauten
• Gebäudeautomation
• Fertigungsautomation
• Prozessautomation
• Motion control
852-1605 Industrial-Managed-Switch
In der Praxis können Geräte, die der Konformitätsklasse CC-A entsprechen,
durchaus einzelne Funktionalitäten aus CC-B oder auch CC-C enthalten.
• Zyklische E/A
• Parameter
• Alarme
und IEC 24702
• Kupfer
• LWL
• Drahtlos
• Zyklische E/A
• Parameter
• Alarme
• Netzwerkdiagnose
• Topologieinformationen
• Systemredundanz
• Kupfer
• LWL
• Zyklische E/A
• Parameter
• Alarme
• Netzwerkdiagnose
• Topologieinformationen
• Reservierte
Bandbreite (IRT)
• Kupfer
• LWL
Handbuch
Version 1.0.0
52 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 21: Legende zur Abbildung „Medienredundanz bei PROFINET (Ringtopologie)“
Kürzel
Bedeutung
MRM
Redundanzmanager
MRC
Redundanzclient
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.6 Medienredundanz
PROFINET realisiert Medienredundanz mit Hilfe des MRP-Protokolls. Dabei
werden die PROFINET-Geräte in einer Ringtopologie angeordnet.
In der Ringtopologie übernimmt 1 Gerät die Rolle des Redundanzmanagers. Alle
anderen Geräte im Ring sind Redundanzclients.
Abbildung 15: Medienredundanz bei PROFINET (Ringtopologie)
Die Auswahl und Festlegung der Ringports erfolgt während der Projektierung.
Dabei kann jeder Port am Produkt als Redundanzmanager oder als
Redundanzclient fungieren.
Funktion der Medienredundanz
Bei störungsfreier Kommunikation wird im Redundanzmanager einer der beiden
Ringports blockiert. Somit ist gewährleistet, dass keine Datentelegramme
kreisen. Aus der Sicht der Datenkommunikation wird der Ring zu einer
Linientopologie.
Der Redundanzmanager überwacht die Ringtopologie auf Unterbrechungen,
indem er Testtelegramme von beiden Ringports versendet. Die Testtelegramme
durchlaufen die Ringtopologie in beiden Richtungen, bis sie am jeweils anderen
Ringport des Redundanzmanagers ankommen. Wird der Empfang eines der
Testtelegramme nicht bestätigt, liegt eine Unterbrechung der Kommunikation vor.
Diese Unterbrechung kann verschiedene Ursachen haben:
Liegt eine Unterbrechung vor, schaltet der Redundanzmanager seine beiden
Ringports durch. Über diesen Ersatzweg wird wieder eine funktionierende
Verbindung zwischen allen verbleibenden Geräten in Form einer Linientopologie
hergestellt.
Die Zeit zwischen Ringunterbrechung und Wiederherstellung einer
funktionsfähigen Linientopologie wird als Rekonfigurationszeit bezeichnet.
Sobald die Unterbrechung behoben ist, werden die ursprünglichen
Übertragungswege wiederhergestellt, die beiden Ringports im
Redundanzmanager voneinander getrennt und die Redundanzclients über den
Wechsel informiert. Die Redundanzclients benutzen anschließend die bekannten
Wege zu den anderen Geräten.
Alle Geräte (IO-Controller, IO-Devices, Switches usw.), die über eine
Ringtopologie verbunden sind, müssen die Funktion „Medienredundanz“
unterstützen. Diese Geräte bilden eine sogenannte Redundanzdomäne.
Die Funktion „Medienredundanz“ wird beim PROFINET-Managed-Switch über
folgendes Verfahren realisiert:
MRP („Media Redundancy Protocol“)
Dieses Redundanzverfahren ist das Standardverfahren und basiert auf der Norm
IEC 61158, Type 10 „PROFINET“. Bei diesem Verfahren können maximal 50
Geräte über eine Ringtopologie verbunden werden. Die typische
Rekonfigurationszeit beträgt 200 ms.
Folgende Voraussetzungen müssen für einen störungsfreien Betrieb mit MRP
erfüllt sein:
• Alle Geräte, die über die Ringtopologie verbunden sind, müssen MRP
unterstützen.
• Die Funktion „MRP“ muss bei allen Geräten aktiviert sein.
• Alle Geräte müssen über ihre Ringports miteinander verbunden sein.
• Die Ringtopologie darf aus max. 50 Geräte bestehen.
• Bei den Geräten ist keine IRT-Funktionalität eingestellt.
In diesem Kapitel werden PROFINET-Protokolle aufgeführt, die im PROFINETManaged-Switch zum Einsatz kommen.
DCP
Über DCP („Dynamic Configuration Protocol“) gemäß IEC 61158 können Geräte
in einem ETHERNET-System konfiguriert werden. So können z. B. an
unadressierte Geräte Gerätenamen und IP-Einstellungen verteilt werden, damit
diese Geräte über das IP-Protokoll im Netzwerk erreichbar sind.
Für die Abfrage und Vergabe der Adressinformationen stellt DCP verschiedene
Dienste zur Verfügung, z. B.:
• DCP_Identify-Abfragen
• DCP_Get-Dienste
• DCP_Set-Dienste
Das ETHERNET-Gerät befindet sich bei der ersten Inbetriebnahme in der
Werkseinstellung. Ein Gerätename ist nicht vorhanden (Leerstring, NIL) und die
IP-Einstellungen Adresse, Subnetzmaske und Standard-Gateway sind jeweils
auf 0.0.0.0 eingestellt.
Das ETHERNET-Gerät ist erst über ICMP erreichbar, nachdem ihm über
entsprechende DCP_Set-Dienste ein Gerätename und gültige IP-Einstellungen
zugewiesen wurden.
LLDP
LLDP („Link Layer Discovery Protocol“) ist ein Protokoll auf der Schicht 2 des
ISO/OSI-Referenzmodells.
LLDP ermöglicht einem ETHERNET-Gerät im LAN („Local Area Network“),
Informationen über sich selbst zu versenden und von benachbarten Geräten
Informationen zu empfangen. Das Gerät speichert die empfangenen
Informationen in seiner LLDP-MIB („Management Information Base“), die von
einem Netzwerkmanagement-System über SNMP ausgelesen werden kann.
LLDP-Telegramme werden mit dem EtherType 0x88CC sowohl in periodischen
Abständen als auch bei LLDP-MIB-Änderungen an die Multicast-MAC-Adresse
01:80:C2:00:00:0E versendet. Die Telegramme werden nur vom unmittelbaren
Nachbarn in Netzwerk empfangen und verarbeitet.
MRP
MRP („Media Redundancy Protocol“) ist spezifiziert gemäß IEC 62439 und
ermöglicht im Fehlerfall die Umschaltung der Kommunikationswege für TCP/IPund RT_Class_1-Verkehr innerhalb von 200 ms. Zur Anwendung dieses
Verfahrens sind 1 MRM („Media Redundancy Manager“) sowie 1 oder mehrere,
in einer Ringtopologie angeordnete MRCs („Media-Redundancy Clients“)
erforderlich. Somit müssen die installierten Geräte über mindestens 2
ETHERNET-Ports verfügen.
Der MRM ist in der Regel in einem IO-Controller oder einem PROFINET-Switch
realisiert. Der MRM wickelt den Telegrammverkehr zu den in der Ringtopologie
befindlichen Geräten im fehlerfreien Betrieb lediglich über 1 der beiden Ringports
ab. Dadurch trennt er die Ringtopologie in eine virtuelle Linientopologie auf. Der
MRM überprüft darüber hinaus die projektierte Ringtopologie mittels zyklisch
rotierender Testtelegramme auf eventuelle Unterbrechungen. Diese
Testtelegramme werden von den MRC lediglich zum nächsten Teilnehmer
durchgereicht. Empfängt der MRM die an seinem ersten Ringport ausgesendeten
Testtelegramme an seinem zweiten Ringport nicht zurück, prüft er, an welcher
Stelle die Ringtopologie unterbrochen wurde. Anschließend schaltet er den
Telegrammverkehr zu den nicht mehr über den ersten Ringport erreichbaren
Teilnehmern auf den zweiten Ringport um.
RTC
RTC („Real Time Cyclic“) ist ein zyklisches PROFINET-Protokoll.
Mit der Echtzeittechnologie werden TCP/IP-Schichten umgangen, sodass die
deterministische Leistung von Anwendungen eine Geschwindigkeit von 1 bis 10
Millisekunden erreicht. Damit ist PROFINET RT ideal für Anwendungen, bei
denen die Steuerung von digitalen und analogen I/Os für Produktionszyklen
entscheidend ist. Durch das Überspringen von TCP/IP und die Übertragung von
Datennachrichten von der physikalischen ETHERNET-Schicht zur
Anwendungsschicht bietet „PROFINET Real Time“ einen hochpräzisen
Determinismus.
Alle IO-Devices sind in ihren technischen und funktionellen Eigenschaften in
einer herstellerspezifischen Datei beschrieben. Diese GSDML-Datei („General
Station Description Markup Language“) ist XML-basiert. Sie enthält alle Daten,
die für das Engineering und für den Datenaustausch des IO-Controllers benötigt
werden. Dazu gehören unter anderem:
• Beschreibung der einzelnen IO-Devices (Ein- und Ausgabegeräte)
• Möglichkeiten des Einsatzes der E/A-Geräte zu den Slots
• Parameter, die zum korrekten Betreiben der IO-Devices erforderlich sind
• Diagnosen und deren Bedeutungen, die von einem IO-Device geliefert
werden
• Beschreibung von mehreren Geräten einer Familie in einer Datei
Die GSD-Datei ist mehrsprachig ausgelegt.
Der Name einer GSD-Datei entspricht dem folgenden Schema:
In diesem Kapitel wird die allgemeine Vorgehensweise beschrieben, ohne auf
herstellerspezifische Konfigurationstools einzugehen. Die Beschreibungen zu
diesen Konfigurationstools finden Sie bei dem jeweiligen Hersteller.
Das Projektieren des PROFINET-Managed-Switches besteht im Wesentlichen
aus folgenden Phasen:
1 Planen (Einbinden in die Topologie usw.)
2 Parametrieren/Konfigurieren über Projektierungstool
3 Netzwerkaufbau
4 Test
5 In Betrieb nehmen
5.10.1 Konfigurieren
Das eigentliche Konfigurieren des PROFINET-Managed-Switches mit Hilfe eines
Projektierungstools kann beginnen, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt
sind:
Hinweis
• Die Auswahlphase der Geräte und der Netzwerktopologie ist
abgeschlossen.
• Alle weiteren Fragen des allgemeinen Planens sind ebenfalls geklärt.
Dokumentation des Projektierungstools beachten!
Dieses Kapitel enthält allgemeine Hinweise zum Konfigurieren des
PROFINET-Systems.
Zum Bedienen des eingesetzten Projektierungstools nutzen Sie bitte die
Dokumentation des entsprechenden Herstellers.
Prinzipiell kann das Konfigurieren über 2 verschiedene Wege erfolgen:
• Offline
An das Projektierungstool ist zunächst kein reales PROFINET-System
angeschlossen. Das Projekt wird mit den geplanten Geräten und der
geplanten Topologie erstellt und konfiguriert. Anschließend wird das reale
PROFINET-System an das Projektierungstool angeschlossen und das
erstellte Projekt wird in den realen IO-Controller geladen.
• Online
An das Projektierungstool ist ein reales PROFINET-System
angeschlossen. Das Projekt wird mit der realen Konfiguration erstellt und in
den IO-Controller geladen.
Das generelle Vorgehen ist bei beiden Methoden vergleichbar. Im Weiteren wird
das Vorgehen für eine Offlinekonfiguration beschrieben.
Handbuch
Version 1.0.0
62 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 22: Übersicht Projektierungstools
Hersteller
Projektierungstool
3S
CODESYS
Beckhoff
TwinCAT
Hilscher
SYCON.net
Phoenix Contact
PCWorx
Siemens
STEP 7 (TIA Portal)
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.10.1.1 Projektierungstools (Übersicht)
Für das Planen, Projektieren und Konfigurieren eines PROFINET-Systems
stehen verschiedene, herstellerspezifische Projektierungstools zur Auswahl.
Die folgende Tabelle enthält eine Auswahl von PROFINET-Projektierungstools
verschiedener Hersteller. Die Auflistung erfolgt alphabetisch. Sie erhebt keinen
Anspruch auf Vollständigkeit und stellt keine Wertung dar.
Das allgemeine Vorgehen zum Projektieren ist bei allen Projektierungstools
weitestgehend identisch.
Hinweis
Das einzusetzende Projektierungstool sollte mindestens folgende Aufgaben
erfüllen können:
• Verwalten von PROFINET-Geräten im Hardwarekatalog
• Vernetzen von Geräten in einer (grafischen) Netzwerkansicht und/oder in
einer Hardwarekonfigurationsansicht
• Zuweisen von Namen und Adressen der Geräte
• Onlinebeobachtung und -steuerung von Variablen
• Onlinezugriff auf die Prozessdaten
• Diagnose der PROFINET-Geräte
• Diagnose der Netzwerkgeräte (z. B. der Switches)
• Darstellen des Projekts in einer hierarchischen Struktur (z. B. einer
Baumstruktur)
• Überprüfen des Projekts auf Konsistenz, Fehlerfreiheit und Einhaltung des
Mengengerüstes
• Unterstützen des Anwenders bei der Erstellung der Anlagendokumentation
In den folgenden Beschreibungen wird beispielhaft das Tool „TIA“ von Siemens
verwendet.
Anwendungshinweis beachten!
Eine detaillierte Anleitung zum Konfigurieren des PROFINET-ManagedSwitches mit dem Projektierungstool „TIA“ von Siemens finden Sie im
Anwendungshinweis „TIA Portal – WAGO PROFINET Managed Switches“.
Dieses Dokument können Sie im Internet unter www.wago.com
herunterladen.
5.10.1.2 Allgemeines Vorgehen zum Projektieren eines PROFINET-Systems
Die nachfolgend aufgeführten Schritte können sich je nach eingesetztem
Projektierungstool unterscheiden. Prinzipiell ist das beschriebene Vorgehen aber
identisch.
1. Importieren Sie, falls erforderlich, die entsprechenden GSD-Dateien für die
neuen PROFINET-Geräte.
Bei einem bestehenden Projekt ist ein erneuter Import der GSD-Datei meist
nur dann erforderlich, wenn ein IO-Device durch I/O-Modultypen erweitert
wird, die in dem entsprechenden IO-Device noch nicht enthalten sind.
2. Für ein neues PROFINET-System legen Sie im Projektierungstool ein
neues Projekt an.
Für eine Erweiterung eines bestehenden PROFINET-Systems öffnen Sie
ein vorhandenes Projekt.
3. Fügen Sie die neuen PROFINET-Geräte als Geräteinstanzen aus dem
Hardwarekatalog in das geöffnete Projekt ein.
4. Ordnen Sie den neuen PROFINET-Geräten entsprechend der Planung die
geplanten Gerätenamen bzw. IP-Adressen zu (falls erforderlich).
Ab der Conformance Class B muss jeder PROFINET-Netzwerkteilnehmer
einen Gerätenamen und eine IP-Adresse erhalten.
Vergeben Sie möglichst „sprechende“ Gerätenamen, um eine schnellere
Wiedererkennbarkeit zu erreichen (z. B. bei Diagnosemeldungen).
Je nach verwendetem Projektierungstool und eingesetzter Datenstruktur
kann die Zuweisung von Gerätenamen und/oder IP-Adressen automatisch
erfolgen.
5. Handelt es sich bei dem PROFINET-Gerät um ein modulares IO-Device
(z. B. ein WAGO-I/O-SYSTEM), wählen Sie die zum Einsatz kommenden
Module aus dem Hardwarekatalog aus und fügen Sie diese in das Projekt
ein. Passen Sie den Aufbau der Eingangs- und Ausgangsdaten anhand der
entsprechenden Submodule an.
Damit wird u. a. der Aufbau der Prozessabbilder für die Eingangs- und die
Ausgangsdaten festgelegt.
Information
Größe der Prozessabbilder beachten!
Die Größe der Prozessabbilder ermittelt sich aus der Summe der Eingangsbzw. Ausgangsdaten aller am PROFINET-Knoten konfigurierten Module
bzw. Submodule. Durch die gezielte Auswahl geeigneter Submodultypen
für die digitalen Module haben Sie geräteabhängig die Möglichkeit, den
Aufbau der Prozessabbilder für die Eingangs- und Ausgangsdaten optimiert
zu konfigurieren.
Der Inhalt der Prozessabbilder wird während des Echtzeitdatenverkehrs mit
dem IO-Controller ausgetauscht.
6. Vernetzen Sie die neuen PROFINET-Geräte entsprechend der geplanten
Topologie.
Die Darstellung der Topologie hängt vom verwendeten Projektierungstool
ab und kann von der realen Topologie abweichen.
7. Passen Sie bei Bedarf die stationsübergreifenden Einstellungen am
entsprechenden Submodul des IO-Devices an.
8. Passen Sie bei den IO-Devices bei Bedarf die Parametrierungen für die
projektierten Module bzw. Submodule an.
9. Wählen Sie die Kommunikationsklasse (NRT oder RT) am entsprechenden
Submodul des IO-Devices aus.
10. Überprüfen Sie die Aktualisierungszeit bzw. den Sendezyklus und die
Verbindungsüberwachung der Verbindung zum IO-Controller und passen
Sie bei Bedarf diese Einstellungen an.
11. Wenn Sie die Station in einem medienredundanten Netzwerk
(Ringtopologie) einsetzen wollen, weisen Sie dem IO-Device die Rolle des
MRP-Clients zu und passen Sie bei Bedarf den Namen der MRP-Domäne
an.
12. Überprüfen Sie die Verbindungseinstellungen an den Submodulen der IODevice-Ports und passen Sie diese bei Bedarf an.
13. Führen Sie eine Prüfung des projektierten PROFINET-Systems durch und
speichern Sie es anschließend.
Das Projektierungstool prüft z. B. auf logische Korrektheit des projektierten
Systems sowie auf Einhaltung des vorgegebenen Mengengerüstes.
14. Dokumentieren Sie das projektierte PROFINET-System.
Je nach eingesetztem Projektierungstool kann dieses Dokumentieren
automatisch erfolgen.
15. Falls erforderlich, erstellen Sie die entsprechenden Anwenderprogramme
bzw. passen Sie diese an und testen Sie die Änderungen.
Der Umfang dieses Schrittes hängt im Wesentlichen davon ab, ob ein
komplett neues PROFINET-System erstellt oder ein bestehendes erweitert
wird.
16. Falls erforderlich, passen Sie die Benutzerverwaltung an:
• Erstellen neuer Benutzerrollen
• Anlegen von Benutzern
• Vergabe der entsprechenden Rechte
Hinweis
Nicht verwendete Ports deaktivieren!
Gemäß der Richtlinie „PROFINET Security“ der PNO müssen nicht
verwendete Ports deaktiviert werden.
Damit ist die Offlinekonfiguration zunächst beendet.
5.10.1.3 Laden des Projektes in den IO-Controller
Um das Projekt in den IO-Controller laden zu können, müssen Sie Ihre geplante
PROFINET-Systemkonfiguration realisieren und die Topologie aufbauen.
Anschließend können Sie die Projektierungsphase wie folgt abschließen:
1. Erstellen Sie bei Bedarf mit den Bordmitteln des Projektierungstools die
SOLL-Konfiguration des PROFINET-Netzwerks.
Die SOLL-Konfiguration ist für die Einbindung des IO-Devices in eine IRTDomäne zwingend erforderlich.
Ebenfalls vorausgesetzt wird die Bekanntgabe der SOLL-Konfiguration,
wenn Sie den Gerätetausch ohne anschließende, toolbasierte
„Stationstaufe“ durchführen wollen.
Bei Übereinstimmung von SOLL- und IST-Konfiguration können Sie bei
Bedarf bei der Erstinbetriebnahme auf eine toolbasierte Stationstaufe
verzichten.
2. Schalten Sie im Anschluss die Versorgungsspannung für den
Feldbuskoppler ein.
3. Alternativ zur topologiebasierten Stationstaufe können Sie den
Gerätenamen über ein DCP-Tool zuweisen.
Falls vorhanden, können Sie den Gerätenamen auch wahlweise über
DIP-Schalter definieren.
4. Laden Sie die Systemdaten auf den IO-Controller.
Nachdem die Systemdaten erfolgreich geladen wurden, kann der
Datenaustausch zwischen IO-Controller und IO-Device erfolgen.
Die Parameter des PROFINET-Managed-Switches können über das eingesetzte
Projektierungstool eingestellt werden.
Nach den Abbildungen werden die einzelnen Parameter erklärt und der Bezug
zur GSDML-Datei aufgezeigt.
In den folgenden Beschreibungen wird beispielhaft das Tool „TIA“ von Siemens
verwendet.
Hinweis
Anwendungshinweis beachten!
Eine detaillierte Anleitung zum Konfigurieren des PROFINET-ManagedSwitches mit dem Projektierungstool „TIA“ von Siemens finden Sie im
Anwendungshinweis „TIA Portal – WAGO PROFINET Managed Switches“.
Dieses Dokument können Sie im Internet unter www.wago.com
herunterladen.
5.10.2.1 Bereich „Allgemein“
Abbildung 17: PROFINET-Parameter – Bereich „Allgemein“
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 67
Tabelle 23: PROFINET-Parameter für Bereich „Allgemein“
Parameter
Beschreibung
Tag in der GSDML
Name
Name des DAP
DeviceAccessPointItem
[DNS_CompatibleName]
Autor
Bearbeiter des Gerätes im
Projektierungstool
–
Kommentar
Kommentarfeld
–
Baugruppenträger
Genaue Beschreibung des
Einbauorts
–
Steckplatz
Genaue Beschreibung des
Einbauorts
–
Kurzbezeichnung
Name des Moduls
ModuleInfo/Name
Beschreibung
Beschreibung des Moduls
ModuleInfo/InfoText
Artikel-Nr.
Artikelnummer des Moduls
ModuleInfo/OrderNumber
Firmware-Version
Version der Firmware
ModuleInfo/SoftwareRelease
Hardware-Erzeugnisstand
Version der Hardware
ModuleInfo/HardwareRelease
GSD-Datei
Name der GSDML-Datei
–
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.10.2.2 Bereich „PROFINET-Schnittstelle [X1]“
Abbildung 18: PROFINET-Parameter – Bereich „PROFINET-Schnittstelle [X1]“
Handbuch
Version 1.0.0
68 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 24: PROFINET-Parameter für Bereich „PROFINET-Schnittstelle [X1]“
Zyklische I/O-Daten werden immer zur angegebenen Periodendauer zwischen
SPS und Switches gesendet. Diese Daten werden nahezu in Echtzeit
übertragen. Beispielsweise sind Statusinformationen der Switches und Variablen,
die in den Switch geschrieben werden sollen, typischerweise Teil der zyklischen
Daten.
Zyklische I/O-Daten sind an die Submodule gebunden.
Der Subslot 0 wird standardmäßig nicht für I/O-Submodule verwendet.
PROFINET unterscheidet zwischen 3 Typen von Submodulen:
• Virtuelle Submodule,
• Interface-Submodule und
• Port-Submodule.
Alle diese Submodule können mit I/O-Daten verknüpft werden.
Das virtuelle Submodul ist immer im Subslot 1 enthalten.
Der PROFINET-Managed-Switch definiert alle zyklischen I/O-Daten nur im
virtuellen Submodul. Dieses virtuelle Submodul ist dem Slot 0/SubSlot 1
zugeordnet.
Die zyklischen I/O-Daten umfassen 26 Bytes. Die ersten 2 Bytes der Daten
zeigen die Diagnoseinformationen des Geräts an. Die folgenden 24 Bytes
bezeichnen die Port-Statusinformationen (2 Bytes Daten pro Port-Information).
Die zyklischen I/O-Daten werden nur generiert, wenn sie über das jeweilige
Projektierungstool entsprechend konfiguriert wurden.
Das Format für die zyklischen I/O-Daten wird in der folgenden Übersicht
dargestellt.
Handbuch
Version 1.0.0
78 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 32: Format für zyklische I/O-Daten – PROFINET
Byte Offset
Umfang
Beschreibung
0
16 Bit
Diagnosestatus des PROFINET-Managed-Switches
2
16 Bit
Status PORT 1
4
16 Bit
Status PORT 2
6
16 Bit
Status PORT 3
8
16 Bit
Status PORT 4
10
16 Bit
Status PORT 5
12
16 Bit
Status PORT 6
14
16 Bit
Status PORT 7
16
16 Bit
Status PORT 8
18
16 Bit
Status PORT 9
20
16 Bit
Status PORT 10
22
16 Bit
Status PORT 11
24
16 Bit
Status PORT 12
Tabelle 33: Zyklischer Eingang für die Gerätediagnose
TAG
Bit
Beschreibung
Wert
Bemerkung
DIAG.%X0
0
pn_diagcode_board_temp
0 = NO
Überhitzung
DIAG.%X1
1
pn_diagcode_cpu_temp
0 = NO
1 = YES
Überhitzung CPU
DIAG.%X2
2
pn_diagcode_phy_temp
0 = NO
1 = YES
Überhitzung PHY
DIAG.%X3
3
pn_diagcode_pwr_ovolt
0 = NO
Überspannung
versorgung
DIAG.%X4
4
pn_diagcode_rps_ovolt
0 = NO
Überspannung
versorgung
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.11.1 Beispiel für zyklische I/O-Daten
Das folgende Beispiel basiert auf dem Projektierungstool „TIA“ von Siemens.
Für die zyklischen IO-Daten, die mit Slot 0/SubSlot 1 adressiert sind, generiert
das TIA-Portal automatisch eine Mapping-Adresse, nachdem sie per Drag &
Drop aus dem Hardwarekatalog in die Netzwerkansicht gezogen wurden.
Der Benutzer kann die Abbildungsadresse verwenden, um über die SPS-Tags
auf jedes Bit von Daten zuzugreifen.
Die Daten werden im Format WORD (16 Bit) dargestellt.
In der folgenden Übersicht finden Sie die detaillierte Struktur der Daten:
1 = YES
Mainboard
Handbuch
Version 1.0.0
1 = YES
1 = YES
primäre Spannungs-
sekundäre
Spannungs-
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 79
Tabelle 33: Zyklischer Eingang für die Gerätediagnose
TAG
Bit
Beschreibung
Wert
Bemerkung
DIAG.%X5
5
pn_diagcode_pwr_uvolt
0 = NO
Unterspannung
DIAG.%X6
6
pn_diagcode_rps_uvolt
0 = NO
Unterspannung
versorgung
DIAG.%X7
7
pn_diagcode_pwr_nopwr
0 = NO
Primäre
vorhanden.
DIAG.%X8
8
pn_diagcode_rps_nopwr
0 = NO
Sekundäre
vorhanden.
DIAG.%X9
9
MRP Ring State
0 = Inaktiv
1 = Aktiv
DIAG.%X10
10
MRP Ring Running Status
0 = Zu
Hinweis:
DIAG.%X9 = 1
DIAG.%X11
DIAG.%X14
11
14
Reserviert
DIAG.%X15
15
Device Status
0 = OK
PROFINET-Stack
DIAG.%X15 = 0
852-1605 Industrial-Managed-Switch
…
…
1 = YES
1 = YES
1 = YES
1 = YES
1 = Offen
primäre Spannungsversorgung
sekundäre
Spannungs-
Spannungsversorgung nicht
Spannungsversorgung nicht
Nur sinnvoll bei
1 = Fehler
erzeugt keinen
Alarm bei:
Handbuch
Version 1.0.0
80 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 34: Zyklischer Eingang für Status Port Pn (n = 1 … 12)
TAG
Bit
Beschreibung
Wert
Bemerkung
Pn.%X0
0
Port Power Status
0 = Aus
Pn.%X1
1
Port Duplex Mode
0 = Full Duplex
1 = Half Duplex
Pn.%X2
2
Port Link Status
0 = Link Aus
1 = Link An
Pn.%X3
3
Port Speed
0b000 = 10M
Dieses Bit wird mit
Pn.%X4
4
Pn.%X5
5
Pn.%X6
6
Port Current Link Activity
1 = Disable
Dieses Bit wird mit
Pn.%X7
7
Pn.%X8
8
Pn.%X9
9
Port LLDP Admin Status
0 = Disabled
Dieses Bit wird mit
Pn.%X10
10
Pn.%X11
Pn.%X15
11
15
Reserviert
852-1605 Industrial-Managed-Switch
1 = An
…
…
0b001 = 100M
0b010 = 1000M
0b111 = Auto
2 = Block
3 = Listen
4 = Learn
5 = Foward
1 = Txonly
2 = Rxonly
3 = TxRx
Pn.%X4 und
Pn.%X5
kombiniert.
Pn.%X7 und
Pn.%X8
kombiniert.
Pn.%X10
kombiniert.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 81
Tabelle 35: DAP-Parameter für WAGO PROFINET-Switch
DAP-Parameter werden für die Konfiguration des IO-Devices verwendet. Nach
dem Hochfahren des IO-Devices werden diese Parameter übertragen:
• Der IO-Controller liest diese Parameter vom IO-Device, um die Funktionen
des IO-Devices zu erhalten.
• Der IO-Controller schreibt diese Parameter auf das IO-Device, um die
Funktionen des IO-Devices zu konfigurieren.
Für den PROFINET-Managed-Switch werden die folgenden DAP-Parameter zur
Verfügung gestellt:
Nachfolgend finden Sie die detaillierte Datenstruktur der einzelnen
Parameterindizes.
INDEX=1
Handbuch
Version 1.0.0
82 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 37: Lesen des Port-Status (pro Port)
Offset
Wert
Beschreibung
Default-Wert
0
0
Port ausgeschaltet
0
1
Port eingeschaltet
1
0
Port: Modus – Vollduplex
0
1
Port: Modus – Halbduplex
2
0
Port: Link – Aus
0
1
Port: Link – Ein
3
0
Port: Übertragungsgeschwindigkeit – 10 Mbit/s
0
1
Port: Übertragungsgeschwindigkeit – 100 Mbit/s
2
Port: Übertragungsgeschwindigkeit – 1 Gbit/s
7
Port: Übertragungsgeschwindigkeit –
Automatisch
4
1
Port: Link Aktivität – Disabled
5
2
Port: Link Aktivität – Blocked
3
Port: Link Aktivität – Listen
4
Port: Link Aktivität – Learn
5
Port: Link Aktivität – Forward
5
0
Port: Status LLDP Admin – Disabled
0
1
Port: Status LLDP Admin – Tx only
2
Port: Status LLDP Admin – Rx only
3
Port: Status LLDP Admin – Tx/Rx
852-1605 Industrial-Managed-Switch
INDEX=2
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 83
Tabelle 38: Lesen der Gerätediagnosen
Offset
Wert
Beschreibung
Default-Wert
0
0
Mainboard – Keine Überhitzung
0
1
Mainboard – Überhitzung
1
0
CPU – Keine Überhitzung
0
1
CPU – Überhitzung
2
0
ETHERNET PHY – Keine Überhitzung
0
1
ETHERNET PHY – Überhitzung
3
0
PWR – Keine Überspannung
0
1
PWR – Überspannung
4
0
RPS – Keine Überspannung
0
1
RPS – Überspannung
5
0
PWR – Keine Unterspannung
0
1
PWR – Unterspannung
6
0
RPS – Keine Unterspannung
0
1
RPS – Unterspannung
7
0
PWR hat Spannung.
0
1
PWR hat keine Spannung.
8
0
RPS hat Spannung.
0
1
RPS hat keine Spannung.
9
0
MRP-Ring deaktiviert
0
1
MRP-Ring aktiviert
10
0
MRP-Ring geöffnet
(sinnvoll, wenn Byte 9 = 1)
0
1
MRP-Ring geschlossen (sinnvoll, wenn
11
0
Gerät hat Fehler (Alarm).
0 1 Gerät funktioniert normal, kein Alarm gesetzt.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
INDEX=3
Byte 9 = 1)
Handbuch
Version 1.0.0
84 PROFINET WAGO-ETHERNET-Zubehör 852
Tabelle 39: Konfigurieren der Funktion Port-Spiegelung
Byte
Offset
Bit
Offset
Wert
Beschreibung
Default-Wert
0
–
0
Port-Spiegelung deaktivieren.
0
1
Port-Spiegelung aktivieren.
1 – 0 …
255
Ziel-Port für Spiegelung
0
2
0
0
Spiegelung für Eingang Port 1
deaktivieren.
0
1
Spiegelung für Eingang Port 1 aktivieren.
1
0
Spiegelung für Eingang Port 2
deaktivieren.
0
1
Spiegelung für Eingang Port 2 aktivieren.
…
3
3
0
Spiegelung für Eingang Port 12
deaktivieren.
0
1
Spiegelung für Eingang Port 12
…
6
0
0
Spiegelung für Ausgang Port 1
deaktivieren.
0
1
Spiegelung für Ausgang Port 1
aktivieren.
…
9
7
0
Spiegelung für Ausgang Port 12
deaktivieren.
0
1
Spiegelung für Ausgang Port 12
aktivieren.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
INDEX=4, Configure Port Mirror
Im Gegensatz zu den zyklischen I/O-Daten erfolgt der Zugriff auf die DAPParameter über RDREC/WRRREC-Funktionsbausteine (z. B. in TIA; siehe auch
den Anwendungshinweis zum PROFINET-Managed-Switch von WAGO).
aktivieren.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 85
Tabelle 40: Default-Einstellungen für den Konsolen-Port
Einstellung
Default-Wert
Baud Rate (Baudrate)
38400
Parity (Parität)
None (keine)
Number of Data Bits (Anzahl der Datenbits)
8
Number of Stop Bits (Anzahl der Stoppbits)
1
Flow Control
None
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.13 Zugriff über Konsolen-Port (CLI)
5.13.1 Vergabe der IP-Adresse mit dem Konsolen-Port
Der PROFINET-Managed-Switch wird mit folgenden IPv4-Einstellungen
ausgeliefert.
• IP-Adresse 0.0.0.0
• Subnet-Maske 0.0.0.0
• Default-Gateway 0.0.0.0
Im PROFINET-Modus können die Netzwerkparameter ausschließlich durch das
Engineering-Tool oder den PROFINET-Controller vergeben werden.
Im Folgenden wird beschrieben, wie mit Hilfe des Konsolen-Ports die IP-Adresse
des PROFINET-Managed-Switch konfiguriert werden kann.
1. Verbinden Sie den Computer über ein geeignetes Kabel mit dem KonsolenPort am Switch.
2. Verwenden Sie die folgenden Einstellungen für den Konsolen-Port:
3. Drücken Sie [EINGABE], um den Anmeldebildschirm aufzurufen.
L2SWITCH login:
4. Geben Sie [admin] ein, um in den CLI-Modus zu gelangen.
PN-SWITCH login: admin
PN-SWITCH>
5. Geben Sie [enable] ein, um in den privilegierten Modus zu wechseln.
Verwenden Sie die folgenden Standardwerte für den Benutzernamen und
das Passwort.
PN-SWITCH>enable
user:admin
password: wago
6. Geben Sie [show running config] ein, um die aktuelle Konfiguration des
Gerätes zu sehen.
10. Geben Sie [ip address 192.168.1.254/24] ein, um eine neue IP-Adresse
(z. B. 192.168.1.254) bzw. Subnetzwerk-Maske (z. B. 255.255.255.0) zu
konfigurieren.
PN-SWITCH(config-if)#ip 192.168.1.254/24
Warning: Default gateway works in different subnet from
IP.
11. Geben Sie [exit] ein, um das Konfigurationsmenü der Netzwerkparameter
zu verlassen.
PN-SWITCH(config-if)#exit
PN-SWITCH(config)#
12. Geben Sie [exit] ein, um das Konfigurationsmenü des Geräts zu verlassen.
PN-SWITCH(config)#exit
PN-SWITCH#
13. Geben Sie [show running config] ein, um die aktuelle Konfiguration des
Gerätes zu sehen.
Für die Konfiguration und Verwaltung des PROFINET-Managed-Switches stehen
Ihnen ein internes Dateisystem und ein integrierter Webserver zur Verfügung, die
als WBM („Web-Based-Management-System“) bezeichnet werden.
Der PROFINET-Managed-Switch wird mit aktiviertem PROFINET-Modus
ausgeliefert. In diesem Auslieferungszustand gelten folgende Einstellungen:
• IP-Adresse: 0.0.0.0
• Subnet-Maske: 0.0.0.0
Um WBM nutzen zu können, muss zunächst eine IP-Adresse vergeben werden.
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
• über ein entsprechendes Projektierungstool (siehe Kapitel „Projektieren“)
• über den Konsolen-Port (siehe auch Kapitel „Zugriff über Konsole (CLI)“)
Hinweis
• über DCP mit einem externen Tool (z. B. PRONETA von Siemens oder
PROFINET Commander)
Im PROFINET-Modus ist nur eine eingeschränkte WBM-Funktionalität gegeben.
Weitere Informationen zum WBM
In diesem Kapitel finden Sie die Beschreibung der Funktionalitäten, die im
aktivierten PROFINET-Modus mit dem WBM realisiert werden können.
Ausführliche Informationen zum WBM finden Sie im Kapitel „Im WebBased-Management-System (WBM) konfigurieren“.
Ist der PROFINET-Modus aktiv, wird eine Vielzahl von Parametern durch den IOController konfiguriert. Ist eine Konfiguration im WBM nicht möglich, wird dieses
durch folgenden Satz „Die Konfiguration erfolgt im PROFINET-Modus durch den PNIO-Controller“ im WBM gekennzeichnet.
Das WBM ist unter der konfigurierten IP-Adresse erreichbar.
Auf den intern gespeicherten HTML-Seiten erhalten Sie auslesbare
Informationen über die Konfiguration und den Status des Feldbusknotens.
Außerdem ändern Sie hier die Konfiguration des Gerätes.
Darüber hinaus können Sie über das implementierte Dateisystem auch selbst
erstellte HTML-Seiten hinterlegen.
Hinweis
Nach Änderungen an der Konfiguration immer einen Neustart
durchführen!
Damit geänderte Konfigurationseinstellungen wirksam werden, führen Sie
nach Ihren Änderungen immer einen Systemneustart durch.
1. Zum Öffnen des WBM starten Sie Ihren Webbrowser. Für die Nutzung des
WBM wird die Verwendung eines aktuellen Browsers von Google Chrom
oder Firefox empfohlen.
2. Geben Sie in der Adresszeile die IP-Adresse des PROFINET-ManagedSwitches ein.
3. Bestätigen Sie mit [Enter].
4. Geben Sie im Anmeldefenster Ihren Benutzernamen und das Passwort ein:
Default-User = „admin“
Default-Passwort = „wago“
Abbildung 27: Anmeldefenster für WBM
WAGO empfiehlt, nach dem 1. Log-in den Benutzernamen und das
Passwort zu ändern. Diese Einstellungen finden Sie im Menü Management
> SNMP > Benutzerkonto.
5. Die Startseite des WBM wird aufgebaut.
6. Führen Sie die gewünschten Einstellungen durch.
7. Bestätigen Sie Ihre Änderungen mit der Schaltfläche [Übernehmen],
[Aktualisieren] oder [Anwenden] oder verwerfen Sie Ihre Änderungen mit
der Schaltfläche [Löschen] oder [Verwerfen].
8. Damit die Einstellungen übernommen werden, bestätigen Sie Ihre
Änderungen mit der Schaltfläche [Konfiguration Speichern]).
Über die Links der Navigationsleiste erreichen Sie die entsprechenden WBMSeiten:
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 91
Tabelle 41: Übersicht - Navigationslinks und WBM-Seiten
Navigationslinks und WBM-Seiten
[Systemstatus]
• Systeminformationen
[Grundeinstellungen]
• Allgemeine Einstellungen
[PROFINET]
• Konfiguration
[Erweiterte Einstellungen]
• MRP
[Sicherheit]
[Monitor]
[Management]
[SNMP]
•Upload-File Benutzerkonto
852-1605 Industrial-Managed-Switch
• Port-Mirroring
• Port-Einstellungen
• Informationen
• Diagnose
•
Auf diesen WBM-Seiten können die Einstellungen/Konfigurationen des
PROFINET-Managed-Switches vorgenommen werden.
Auf einigen WBM-Seiten existieren für die Einstellungen/Konfigurationen
Registerseiten.
Die Default-Werte sind fett hervorgehoben dargestellt.
Durch die fehlerhafte Spiegelung von Ports kann die Applikation gestört,
beziehungsweise instabil werden. In diesem Fall kann der Switch im
PROFINET-Modus einfach neu gestartet werden. Der IO-Controller
überschreibt damit die fehlerhaften Einstellungen mit der aktuellen
Konfiguration.
Wählen Sie im Auswahlfeld „Ausschalten“, um die
„Port-Spiegelung“ zu deaktivieren.
Einschalten
Wählen Sie im Auswahlfeld „Einschalten“, um das
„Port-Spiegelung“ zu aktivieren.
Überwachung an Port
1 … 10 (12)
Wählen Sie im Auswahlfeld einen Port aus, der mit
soll.
Alle Ports:
–
Einstellungen in diesem Auswahlfeld wirken sich auf
Ausschalten
Ingress
Egress
Beide
Source Port
1 … 10 (12)
In dieser Spalte wird die Nummer der einzelnen
„Source Ports“ angezeigt.
Spiegel-Modus
Ausschalten
Wählen Sie im Auswahlfeld „Ausschalten“, wenn kein
zum Monitor Port kopiert werden soll.
Ingress
Wählen Sie im Auswahlfeld „Ingress“, um nur die
„Source Ports“ zum „Monitor Port“ zu kopieren.
Egress
Wählen Sie im Auswahlfeld „Egress“, um nur die
„Source Ports“ zum „Monitor Port“ zu kopieren.
Beide
Wählen Sie im Auswahlfeld „Beide“, um beide (ein-
Ports“ zum „Monitor Port“ zu kopieren.
852-1605 Industrial-Managed-Switch
einem „Network Traffic Analyzer“ verbunden werden
alle Ports aus.
Nehmen Sie hier nur Einstellungen vor, wenn diese
für alle Ports gelten sollen.
Beginnen Sie hier mit allgemeinen Einstellungen und
nehmen Sie anschließend Einstellungen für einzelne
Ports vor.
Datenverkehr von den spezifizierten „Source Ports“
Eingangsdaten (eingehende) der spezifizierten
Ausgangsdaten (ausgehende) der spezifizierten
und ausgehende) Daten der spezifizierten „Source
Der PROFINET-Managed-Switch erlaubt eine Multi-Port-Spiegelung. D. h.,
mehrere Ports können auf einen Ziel-Port gespiegelt werden.
Das Rücksetzen dieser Einstellungen kann über ein Reset bzw. Reboot des
Switches erfolgen.
Im PROFINET-Modus dient diese Seite nur zur Information. Das Ändern von
Einstellungen ist nicht möglich.
Handbuch
Version 1.0.0
WAGO-ETHERNET-Zubehör 852 PROFINET 99
Tabelle 45: WBM-Seite „PROFINET Setting“
Parameter
Standardwert
Beschreibung
Status
Einschalten
Wählen Sie im Auswahlfeld „Einschalten“, wenn Sie
Ausschalten
Wählen Sie im Auswahlfeld „Ausschalten“, wenn Sie
852-1605 Industrial-Managed-Switch
5.14.3 PROFINET
5.14.3.1 PROFINET Setting
Abbildung 32: WBM-Seite „PROFINET Setting“
Im Auslieferungszustand ist der PROFINET-Modus eingeschaltet.
ACHTUNG
WBM-Einstellungen im PROFINET-Modus können zu Fehlfunktionen
führen!
Befindet sich der PROFINET-Managed-Switch im PROFINET-Modus, wird
er durch den IO-Controller konfiguriert. Veränderungen der Einstellungen
im WBM können zu einer Fehlfunktion des Switches im PROFINETNetzwerk führen.
Durch ein Reset des Switches wird die Konfiguration durch den IOController neu auf das Gerät geladen. Fehlerhafte Konfigurationen werden
damit überschrieben.