VOLTCRAFT AO 610 User guide [de]

B E D I E N U N G S A N L E I T U N G
Voltcraft 610-
Trigger Oszilloskop
Inhaltsverzeichnis
Bestimmmungsgemäße Verwendung 3 Lieferumfang 3 Sicherheitsbestimmungen, -hinweise 3 Allgemeine Daten 6 Technische Daten 6 Inbetriebnahme 7 Bedienungselemente und Anschlüsse 7 Bedienung 8 Messen mit dem Oszilloskop 10 Wartung und Pflege 16 Sicherungswechsel 16
2
1. Bestimmungsgemäßer Einsatz
Der bestimmungsgemäße Einsatz des Triggeroszilloskops Voltcraft 610-2 umfaßt:
Messen und Darstellen von galvanisch vom Netz getrennten Meßsignalen von DC bis 10 MHz bei einer Eingangsspannung von max. 400 V Gleichspannung bzw. Spitze Wechselspannung. Der Betrieb ist nur in trockenen geschlossenen und nicht explosionsgefährdeten Räumen unterhalb 2000 m über Meereshöhe zulässig. Messungen dürfen nur in Stromkreisen durchgeführt werden die durch ihre Beschaffenheit einen Maximalstrom von 6 Ampere liefern können. Ein anderer Einsatz als vorgegeben ist unzulässig.
2. Lieferumfang
10 MHz Oszilloskop 610-2
Netzkabel
Bedienungsanleitung
Achtung! Unbedingt lesen!
Lesen Sie die Gebrauchsanweisung sorgfältig durch. Bei Schäden, die durch Nichtbeachtung der Gebrauchsanweisung verursacht werden, erlischt der Garantieanspruch. Für Folgeschäden, die daraus resultieren, übernehmen wir keine Haftung.
3. Sicherheitsbestimmungen
Sicherheitssymbole
Bedeutung der Warnsymbole
Es sind Einschränkungen vorhanden deren Nichteinhaltung lebensgefährlich sein kann oder zur Beschädigung des Oszilloskops führt. Lesen Sie die
.
entsprechenden Abschnitte in der Anleitung.
Achtung! Berührungsgefährliche Spannung
Kennzeichnet die Befestigungsschraube für den internen Schutzleiter­anschluß. Diese Schraube darf auf keinen Fall gelöst werden.
Mit diesem Zeichen markierte Anschlußstellen sind intern mit dem Schutzleiter verbunden.
3
Allgemeine Sicherheitsbestimmungen
Das Oszilloskop ist CE-geprüft (für den Haus- und den gewerblichen Bereich, Kleinbetriebe) und erfüllt die EMV-Richtlinie 89/336/EWG.
Das Oszilloskop hat das Werk in sicherheitstechnisch einwandfreiem Zustand verlassen. Um diesen Zustand zu erhalten und einen gefahrlosen Betrieb sicher­zustellen, muß der Anwender die Sicherheitshinweise und Warnvermerke beachten, die in dieser Gebrauchsanweisung enthalten sind.
Das Gerät ist in Schutzklasse I aufgebaut. Es ist mit einer VDE-geprüften Netzleitung mit Schutzleiter ausgestattet und darf daher nur an 230-V-Wechselspannungsnetzen mit Schutzerdung betrieben bzw. angeschlossen werden.
Es ist darauf zu achten, dass der Schutzleiter (gelb/grün) weder in der Netzleitung noch im Gerät bzw. im Netz unterbrochen wird, da bei unterbrochenem Schutzleiter Lebensgefahr besteht.
Messgeräte und Zubehör gehören nicht in Kinderhände!
In gewerblichen Einrichtungen sind die Unfallverhütungsvorschriften des Verbandes der
gewerblichen Berufsgenossenschaften für elektrische Anlagen und Betriebsmittel zu beachten.
In Schulen, Ausbildungseinrichtungen, Hobby- und Selbsthilfewerkstätten ist das Betreiben von Messgeräten und Zubehör durch geschultes Personal verantwortlich zu überwachen.
Beim Öffnen von Abdeckungen oder Entfernen von Teilen, außer wenn dies von Hand möglich ist, können spannungsführende Teile freigelegt werden. Es können auch Anschlußstellen spannungsführend sein. Vor einem Abgleich, einer Wartung, einer Instandsetzung oder einem Austausch von Teilen oder Baugruppen, muß das Gerät von allen Spannungsquellen und Messkreisen getrennt sein, wenn ein Öffnen des Gerätes erforderlich ist. Wenn danach ein Abgleich, eine Wartung oder eine Reparatur am geöffneten Gerät unter Spannung unvermeidlich ist, darf das nur durch eine Fachkraft geschehen, die mit den damit verbundenen Gefahren bzw. den einschlägigen Vorschriften dafür (VDE 0100, VDE-0701, VDE-0683) vertraut ist.
Kondensatoren im Gerät können noch geladen sein, selbst wenn das Gerät von allen Spannungsquellen und Messkreisen getrennt wurde.
Es ist sicherzustellen, daß nur Sicherungen vom angegebenen Typ und der angegebenen Nennstromstärke als Ersatz verwendet werden. Die Verwendung geflickter Sicherungen oder ein Überbrücken des Sicherungshalters ist unzulässig.
Seien Sie besonders vorsichtig beim Umgang mit Spannungen größer 25 V Wechsel­(AC) bzw. größer 35 V Gleichspannung (DC). Bereits bei diesen Spannungen können Sie bei der Berührung elektrischer Leiter einen lebensgefährlichen elektrischen Schlag erhalten.
Überprüfen Sie vor jeder Messung Ihr Messgerät (Oszilloskop) bzw. Ihre Messleitungen (Tastköpfe, BNC-Kabel) und die Netzleitung auf Beschädigung(en). Beschädigte Mess­und Netzleitungen dürfen nicht verwendet werden. Es besteht Lebensgefahr!
Spannungen, welche mit dem Oszilloskop gemessen werden sollen, müssen galvanisch vom Netz getrennt sein (Sicherheits - Trenntransformator).
Um einen elektrischen Schlag zu vermeiden, achten Sie darauf, dass Sie die Tastkopfspitze(n) bzw. Krokodilklemmen bei offenen BNC-Leitungen und außerdem die zu messenden Anschlüsse (Messpunkte) nicht, auch nicht indirekt, berühren.
Wenn anzunehmen ist, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, so ist das Gerät außer Betrieb zu setzen und gegen unbeabsichtigten Betrieb zu sichern. Es ist anzunehmen, daß ein gefahrloser Betrieb nicht mehr möglich ist, wenn:
ð das Gerät sichtbare Beschädigungen aufweist ð das Gerät nicht mehr arbeitet ð nach längerer Lagerung unter ungünstigen Verhältnissen ð nach schweren Transportbeanspruchungen.
4
F U S E
SERIAL NO.
NO OPERATOR SERVICEABLE PARTS INSIDE; REFER SERVICING
DISCONNECT INPUT POWER BEFORE REPLACING THE FUSE: USE
1819202120
INTENSITY
POWER
DC AC
INT. LINE EXT
+ - X-EXT
TIME/DIV.
50505020
20
.5.5.2
.2
POSTITION
POSTITION
+_CAL
CAT II
max. 400Vp
max. 400Vp
123456789
101112
13
~
FOCUS
PROBE ADJUST
1kHz 0,5Vpp
17
16
15
14
CAT II
VOLTS/DIV.
.2
V
.5
1
2
5
.1
mV
50
20
10
5
VOLT VAR
CAL
.1
1
mS
2
5
10
S
10
.1
.1
TIME VAR LEVEL
AUTO NORM TV
µS
5
2
1
TO SERICE TRAINED OERSONEL ONLY. IDENTICAL TYPE / RAITING FUSE IN USER’S MANUAL
230V
5
4. Allgemeine Daten
Beschreibung
Beim Oszilloskop VOLTCRAFT 610/2 handelt es sich um ein 1-Kanalgerät mit einer Bandbreite von DC - 10MHz (- 3 dB) und einer maximalen horizontalen Ablenkgeschwindigkeit bis zu 100 ns/div. Eine Vielzahl von Triggermöglichkeiten erleichtert die Arbeit. Als Schirm wird eine 75 mm Bildröhre mit vorgesetzter Raster­scheibe verwendet.
Betriebsarten
Das Oszilloskop kann als Einkanalgerät oder im X-Y Betrieb eingesetzt werden. In der XY­Betriebsart wird das Signal an der Trigger Extern Buchse in das Horizontal­ablenksystem und das Signal an der Eingangsbuchse in das Vertikal Ablenk­system geschaltet. Beide Eingänge haben gleiche Eingangsimpedanzen.
Vertikalablenkung
Der Eingangsverstärker besitzt dioden­geschützte FET-Eingangsstufen. Der Eingangsabschwächer besitzt 10 kalibrierte Stufen von 5 V/DIV bis 5 mV/DIV. Unkalibrierte Zwischenwerte können stufenlos eingestellt werden
Zeitbasis
Die Zeitbasis enthält 19 kalibrierte Ablenk­geschwindigkeiten von 0,1 µs/DIV bis 0,1s/DIV. Unkalibrierte Zwischenwerte kön­nen stufenlos eingestellt werden.
Triggerung
Es stehen umfangreiche Triggermöglich­keiten zur Verfügung. Als Triggerart kann zwischen Auto, Norm, EXT und TV gewählt werden.
Sonstiges
Die Strahllage kann von außen korrigiert werden. Zum Abgleich von Tastköpfen ist ein Kalibratorausgang an dem ein Rechtecksignal von 1 kHz und einer Spannung von 0,5 Vss abgegriffen werden kann. Auf der Geräterückseite befindet sich der Sicherungshalter.
5. Technische Daten
Vertikal Ablenkung
Bandbreite: DC - 10 MHz (-3 dB) Empfindlichkeit: 10 kalibrierte Stufen
von 5mV - 5V/div Toleranz: 3% Impedanz: 1 MOhm // 30 pF ±5pF Max Eingangsspannung: Eigangskopplung: DC, GND, AC
Zeitbasis
Ablenkzeiten: 19 kalibrierte Stufen
Toleranz: 5 % (x10 MAG)
Triggerung
Triggerarten: Auto, Norm, EXT, TV Triggerquelle: Intern, Extern, Line Slope: pos. oder neg. Flanke Triggerschwelle: INT: 1 DIV
EXT Triggereigang Imp.: 1M 30pF
X-Y Betrieb
Empfindlichkeit 0,2V/DIV / 0,5V/DIV Eingangsimpedanz 1MΩ//35pF
max. Eingangsspannung Bandbreite (-3dB): DC bis 1MHz,
Kalibrator
Kurvenform: pos. Rechteck Frequenz: 1 kHz ± 2% Amplitude: 0,5Vpp ± 2%
Bildschirm
Ausführung: 75 mm Röhre Beschleunigungs Sp.: ca. 1,2 kV Bildraster: 8 x 10 div
Strahlverstellung: einstellbar
Allgemeines
Netzspannung 230V Frequenz: 50 Hz ± 2 Hz Leistungsaufnahme 25W Abmessungen (HxBxT) (190 x 130 x 270) mm Gewicht 3kg
400 V (DC + AC
Spitze)
von 0,1 µs – 0,1s/div
EXT: 0,3V
max. 400V DC+AC
Spitze
400V DC+AC Spitze
AC 10Hz bis 1MHz
(1 div = 6mm)
6
Arbeitsbedingungen 5°C bis 40°C
10 – 80% RH
7
6. Inbetriebnahme
Auspacken des Geräts
Das Oszilloskop wird vor der Auslieferung vom Hersteller gründlich geprüft und ge­testet. Prüfen Sie bitte sofort nach Erhalt der Sendung Verpackung und Gerät auf Transportschäden. Setzen Sie sich bitte sofort mit dem Lieferanten in Verbindung, wenn irgendwelche Schäden zu erkennen sind.
Achtung!
Das Oszilloskop VOLTCRAFT 610/2 ist in Schutzklasse I aufgebaut und darf nur an Schutzkontaktsteckdosen betrieben werden. Die Netzanschlußschnur muss dreiadrig und mit Schutzkontakt versehen sein. Warnung: Bei fehlendem oder unter­brochenem Schutzleiter besteht Lebens­gefahr!
Umgebungsbedingungen
Das Gerät darf nur in trockenen Räumen und bis zu einer Höhe von 2000 m über Meeresspiegel betrieben werden. Die max. zulässige Umgebungstemperatur während des Betriebs beträgt 5 - 40°C. Außerhalb dieses Bereichs kann das Gerät beschädigt werden. Die angegebenen Toleranzen und Eigenschaften beziehen sich auf einen Temperaturbereich von 10 - 35 °C. Die maximal zulässige relative Luft-feuchte beträgt 85% (nicht kondensierend) Die maximalen Lagerbedingungen sind (-30 bis +60 °C, 80% rF). Das Gerät entspricht der Überspannungs­Kategorie II, Verschmutzungsgrad 2.
Aufstellort
Das Gerät ist in jeder Lage betriebsbereit. Es darf aber nur an sauberen und trockenen Plätzen betrieben werden. Ein Einsatz in nassen, staubigen oder explo­sionsgefährteten Orten ist nicht zulässig. Stellen Sie keine andere schwere Geräte auf das Oszilloskop. Achten Sie darauf, daß die Lüftungsschlitze nicht abgedeckt werden. Vermeiden Sie Plätze, wo starke magnetische oder elektrische Felder herrschen, da sonst die Signalabbildung verzerrt wird.
Maximale Eingangsgrößen
Die nachfolgenden maximalen Eingangs­größen dürfen auf keinen Fall überschritten werden, da sonst Schäden am Oszilloskop auftreten können.
Meßeingang 400V DC + AC Spitze EXT-Triggereingang 400V DC + AC Spitze
Achtung!
Alle Masseanschlüsse der Eingangs­buchsen sind intern mit dem Schutz­leiter verbunden. Aus diesem Grund müssen alle Eingangsspannungen gal­vanisch vom Netz getrennt sein. Die in der Tabelle aufgeführten Grenz­werte gelten nur für Signalspannungen mit einer Frequenz kleiner 1 kHz. Beachten Sie, dass es sich dabei um Spitzenspannungswerte handelt. Diese Werte dürfen weder bei Gleich­Wechsel- oder bei Mischspannung (von Wechsel-spannung überlagerte Gleichspannung) überschritten werden.
7. Bedienungselemente und Anschlüsse (siehe Seite 5)
Bildschirm und Netzschalter
POWER (1)
Haupt(Netz)schalter für das Gerät. Bei ge­drückter Taste ist das Oszilloskop einge­schaltet und die Leuchtdiode unterhalb des Hauptschalters leuchtet.
INTENSITY (2)
Einsteller für die Strahlhelligkeit
FOCUS (3)
Einsteller für die Strahlschärfe
Vertikalablenkung
Meßeingang (14)
Eingangsbuchse. Im XY-Betrieb Eingang für das vertikale Signal
DC-GND-AC Schalter (13)
Schalter für die Wahl der Kopplung des Eingangs mit dem Vertikalverstärker.
DC: Gleichspannungskopplung GND: Legt den Vertikalverstärkereingang
auf Masse und trennt die Verbindung zur Eingangsbuchse
AC: Wechselspannungskopplung
8
VOLTS/DIV (17)
Wahlschalter für die Vertikalablenkung von 5 mV/DIV bis 5 V/DIV in zehn Stellungen.
VOLT VAR. (15)
Feineinsteller für eine stufenlose Ab­schwächung des Signals In der CAL-Stel­lung (Rechtsanschlag) entspricht die Eingangsempfindlichkeit dem eingestellten Wert.
Wahlschalter für die Ablenkgeschwindigkeit von 0,1 µs bis 0,1 s/DIV in 19 Stellungen.
TIME VAR (6)
Feineinsteller für die Ablenkgeschwindig-keit. Drehen aus der CAL-Position bewirkt eine Verlangsamung des eingestellten Wertes der Ablenkgeschwindigkeit . In der CAL-Stellung (Rechtsanschlag) sind die eingestellten Werte kalibriert.
v POSITION (16)
Einsteller für die vertikale Strahlposition
Triggerung
EXT TRIG IN (9)
Eingangsbuchse für ein externes Trigger­signal. Das Triggersignal wird durchge­schaltet, wenn der SLOPE-Schalter (11) in Stellung „EXT“ gebracht wird.
SOURCE (10)
Wahlschalter für die Triggerquelle INT: das Triggersignal wird vom Messsignal abgeleitet. LINE: Netztriggerung 50Hz EXT: das Triggersignal wird extern zuge­führt.
LEVEL (7)
Einsteller für die Synchronisation zu einem stehenden Bilde und Bestimmung des Triggereinsatzpunktes.
34POSTION (12)
Einsteller für die horizontale Strahllage
Verschiedenes
PROBE ANJUST (4)
An dieser Klemme steht ein Rechtecksig-nal mit einer Frequenz von 1 kHz und einer Amplitude von 0,5 Vpp an.
Geräterückseite
Netzbuchbuchse (19) Sicherungshalter (18)
Glasrohrsicherung 0,5 A träge 250 V
Bildröhrenfixierung (20)
Arretierschrauben für die Bildröhre
Strahllageverstellung (21)
Bei gelösten Arretierschrauben kann die Stahllage korrigiert werden.
8. Bedienung
SLOPE (11)
In Schalterstellung (+) erfolgt die Triggerung bei der ansteigenden Flanke des Signals. In Schalterstellung (-) erfolgt die Triggerung bei der abfallenden Flanke des Signals. X-EXT: Schaltet die Trigger EXT.-Buchse in das horizontale Ablenksystem.
TRIGGER MODE (8)
Wahlschalter für die gewünschte Triggerart AUTO: ohne Trigger und bei Signal­frequenzen kleiner 25 Hz wird ein freilaufender horizontaler Strahl abgebildet.
NORM: wenn kein Signal anliegt, wird der Strahl ausgeblendet und die Ablen-kung ist in Bereitschaft. TV: Darstellung des Vertikalsignals und Horizontalsignals eines Fernseh-bildes
Zeitbasis
TIME/DIV (5)
Erstinbetriebnahme
Nehmen Sie folgende Voreinstellungen vor, ehe Sie das Gerät mit dem Netz verbinden.
Voreinstellungen
Bedienteil NR. Status
POWER (1) ausgerastet INTENSITY (2) Mittelstellung FOCUS (3) Mittelstellung v POSITION (16) Mittelstellung VOLTS/DIV (17) 0,1V/DIV VOLT VAR (15) Stellung: CAL DC–GND-AC (13) GND SOURCE (10) INT SLOPE (11) + TRIG. MODE (8) AUTO TIME/DIV (5) 0,1 ms/DIV TIME VAR (6) Stellung: CAL
9
34POSTION (12) Mittelstellung Nachdem Sie diese Einstellungen vorge-
nommen haben, verbinden Sie das Gerät mit dem Stromnetz und fahren Sie wie folgt fort.
Drücken Sie den Netzschalter und be­obachten Sie, ob die Betriebsanzeige (LED) leuchtet. Nach ca. 20 Sekunden sollte der Stahl sichtbar sein. Wenn nach 60 Sekunden immer noch kein Strahl sichtbar ist, schalten Sie das Gerät aus und überprüfen die Einstellungen Stellen Sie mit den Einstellern INTENSITY (2) und FOCUS (3) den Strahl auf optimale Helligkeit und Schärfe ein. Bringen Sie den Strahl mit den Einstellern für vertikale (16) und horizontale (12) Position in Deckung mit der horizontalen Mittellinie. Falls der Strahl etwas schräg liegt, lockern Sie auf der Gehäuserückseite die Arretierungsschrauben für die Bildröhre (20) und verdrehen die Einstellschraube (21) vorsichtig bis der Strahl genau waagrecht liegt. Drehen Sie anschließend die Schrauben wieder fest. Verbinden Sie einen Tastkopf (1/1) mit dem Meßeingang (14) und klemmen Sie die Tastkopfspitze an den Kalibratorausgang (4). Bringen Sie Eingangskopplungs-Schalter (13) in Stellung „AC“. Am Schirm sollte ein Bild wie in Abbildung 8-1 gezeigt, erscheinen.
Hinweis: Die senkrechte Linie des Rechtecksignals ist auf dem Schirm nicht sichtbar.
Positionseinsteller. Beobachten Sie dabei die Veränderungen am Bildschirm.
Triggerung
Die Triggerung ist ein wichtiger Funktions-teil eines Oszilloskops. Deshalb sollten Sie sich unbedingt mit den verschiedenen Triggermöglichkeiten vertraut machen.
Triggerart (MODE)
AUTO
In der AUTO-Betriebsart ist der Ab­lenkgenerator freilaufend und ein Strahl wird geschrieben auch wenn kein Signal anliegt. Ein Triggersignal wird automatisch erzeugt, wenn ein Signal mit einer Frequenz größer 25 Hz anliegt. Die AUTO-Funktion eignet sich für einfache Sig-nalformen. Manchmal kann es vorkommen, daß das Bild durch leichtes Verstellen des LEVEL-Einstellers (7) gefangen werden muss.
NORM
Wenn kein Signal anliegt wird in dieser Betriebsart kein Strahl geschrieben. Eine Strahlablenkung erfolgt, wenn das Signal den mit dem LEVEL-Einsteller (7) gesetzten Schwellwert kreuzt. Wenn Sie ein sinusförmiges Signal und den LEVEL­Einsteller (7) langsam drehen, können Sie am Strahlanfang die Lage der Triggerschwelle erkennen. In den Abbildungen 8-2 und 8-3 sind gleiche Signale mit unterschiedlichen Triggerschwellen dargestellt. In beiden Fällen erfolgt die Triggerung an der ansteigende (positiven) Flanke. Dies wird bestimmt durch die Stellung des Slope-Schalters (11). In Schalterstellung (+) erfolgt die Triggerung an der positiven und in Schalterstellung (-) an der negativen (abfallenden) Flanke. Die Abbildung 8-4 zeigt eine an der negativen Flanke ge-triggerten Kurvenzug. Die Triggerschwelle entspricht der in Abbildung
8-2.
Abbildung 8-1
Korrigieren Sie falls erforderlich die Bildschärfe mit dem FOCUS-Einsteller (3). Verstellen Sie versuchsweise die Ein-steller TIME/DIV (5), VOLTS/DIV (17) sowie die vertikalen (16) und horizontalen (17)
10
LEVEL-Einstellbereich
+
LEVEL-Einstellbereich
Triggerschwelle
LEVEL-Einstellbereich
0
Triggerschwelle
-
Abbildung 8-2
+
EXT.
In dieser Stellung muß das Triggersignal extern zugeführt werden. Das Triggersignal muß eine periodische Beziehung zum Messsignal haben. Eine externe Triggerung ist oft hilfreich bei Messungen in Digitalschaltungen.
Zeitbasis „TIME/DIV“ (5)
Dieser Drehschalter bestimmt die horizon­tale Ablenkgeschwindigkeit. In 19 Stufen können Geschwindigkeiten von 0,1s/DIV bis 0,1 µs/DIV eingestellt werden. Die eingestellte Geschwindigkeit bestimmt wieviel Perioden des Messsignals am Schirm dargestellt werden.
0
Triggerschwelle
-
Abbildung 8-3
+
0
-
Abbildung 8-4 TV
In der Schalterstellung TV erfolgt die Triggerung durch einen speziellen Filter. Dies erleichtert die Darstellung von Bild- und Zeilensignalen eines Videosignals.
Triggerquelle „SOURCE“ (10)
Um ein stehendes Bild zu erhalten muß das Triggersignal in einer Beziehung zum Messsignal stehen. Mit dem Schalter SOURCE (10) kann eine derartige Triggerquelle gewählt werden.
INTERN
Das Triggersignal wird intern von Messsignal abgeleitet
LINE
Das Trigersignal wird von der Netzspannung abgeleitet. Dies ist vor allem bei Messungen an 50Hz-Signalen hilfreich.
Horizontal Position (12)
Mit diesem Einsteller kann der Stahl in hori­zontaler Richtung verschoben werden.
Feineinsteller „TIME VAR“ (6)
Mit dem Einsteller TIME VAR ist es möglich, die gewählte Geschwindigkeit stufenlos zu verlangsamen. In Stellung CAL (Rechtsanschlag) sind die eingestellten Werte kalibriert.
XY- Betrieb
Zum Aktivieren des XY-Betriebs muß der SLOPE-Schalter (11) in die Stellung X-Ext. gebracht werden. In dieser Betriebsart wird der EXT-Buchse (9) das horizontale Signal zugeführt und das vertikale Signal am Messeingang (14) angeschlossen. Die maximale Bandbreite ist jedoch für den X­Eingang auf 1 MHz begrenzt. Achten Sie darauf, daß beim XY-Betrieb nur ein Punkt auf den Schirm abgebildet wird wenn kein Signal zugeführt oder die Eingangskopplung (13) auf (Masse) geschaltet ist. Wenn das lange der Fall ist, besteht Einbrenngefahr an der Leuchtschicht des Schirms.
9. Messen mit dem Oszilloskop
Meßvorbereitungen
Tastkopf-Kompensation
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen Tastköpfe, sofern sie nicht im direkten Betrieb (1/1) eingesetzt werden, an
11
den Oszilloskopeingang angepaßt wer-den. Gehen Sie dabei wie folgt vor. Schalten Sie die den Tastkopf auf 10/1 Teilerbetrieb und verbinden Sie den Tastkopf mit dem Messeingang (13). Schalten Sie die Eingangsempfindlich-keit „VOLTS/DIV“ (17) auf 10 mV/DIV und die Zeitbasis (5) auf 0,1 ms/DIV. Verwenden Sie die Eingangskopplung DC und automatische Triggerung. Klemmen Sie die Tastkopfspitze an den Kalibratorausgang (4) des Oszilloskops. Auf dem Schirm wird ein Rechteck-Kurvenzug dargestellt. Verstellen Sie den TIME/VAR-Einsteller (6) bis mindestens zwei Perioden abgebildet werden. Positionieren Sie die Kurve mit dem Einsteller für vertikale Position (16) in die Mitte des Bildschirms. Für die Anpassung des Tastkopfes be-findet sich ein kleiner Trimmer am Griffteil oder direkt am BNC-Stecker des Tastkopfes. Verdrehen Sie den Trimmer langsam, bis das Signal der Abbildung 9-1 entspricht.
Abbildung 9-3 Ungenügende Kompensation
Achtung! Grundregeln für alle Messungen
Messen Sie niemals in Schaltkreisen, in denen die maximal herrschende Spannung unbekannt oder eine galvanische Trennung vom 230 V Leitungsnetz nicht sichergestellt ist. Beachten Sie die maximalen Eingangsgrößen. Die Masseanschlüsse der Eingangsbuchsen (Messeingang und EXT­Trigger) sind intern elektrisch miteinander verbunden. Deshalb müssen die beiden den Eingängen zugeführten Signale das gleiche Massepotential haben.
Abbildung 9-1 optimale Anpassung
Messungen an Gleichspannungen
Vergewissern Sie sich vor jeder Span­nungsmessung, daß sich der vertikale Feineinsteller in CAL-Stellung (Rechst­anschag) befindet um Messfehler zu vermeiden. Schalten Sie die Eingangskopplung (13) auf GND und die Triggerart auf AUTO. Mit dem vertikalen Positionseinsteller (16) bringen Sie nun den Strahl mit der Mittellinie zur Deckung. Schalten Sie die Eingangsempfindlich-keit auf 5 V/DIV und verbinden Sie den Tastkopf mit dem Messobjekt. Bringen Sie die Eingangskopplung (13) in Stellung DC und achten Sie in welche Richtung der Strahl abgelenkt wird. Ist keine Ablenkung zu erkennen, erhöhen Sie die Eingangsempfindlichkeit (17) bis eine Ablenkung erfolgt. Eine Ablenkung nach oben bedeutet positive, nach unten negative Spannung. Angenommen es handelt sich um eine Ablenkung nach oben.
Abbildung 9-2 Überkompensation
12
Schalten Sie die Eingangskopplung (13)
Ablenkunk 6,2 DIV
wieder in Stellung „GND“. Sie brauchen dabei das Eingangssignal nicht abtrennen, denn es wird in Stellung GND nicht kurzgeschlossen sonder intern getrennt. Schieben Sie den Strahl mit dem vertikalem Positionsregler (16) exakt auf die unterste Rasterlinie. Schalten Sie die Eingangskopplung (13) zurück auf „DC“ und wählen Sie die Eingangsempfindlichkeit (17) so, dass eine möglichst große Ablenkung erreicht wird. In der Abbildung 9-4 bewirkt die Gleichspannung eine Ablenkung um 6,2 Rasterteilungen (DIV). Für die Berechnung der Spannung sind mehrere Parameter von Bedeutung. auf welchen Wert ist die Eingangs­empfindlichkeit (17) geschaltet? wie ist die Tastkopfeinstellung (1/1 oder 10/1)?
(6,2 DIV x 5 V/DIV) x 10 = 310 V
Tip
Je nach Größe des Signals kann es vorkommen, dass in einer Schalterstellung die Ablenkung zu klein ist und in der nächsten über den sichtbaren Bereich hinaus abgelenkt wird. Um einen Zwischenwert der Vertikalablenkung zu schaffen, gehen Sie wie folgt vor. Trennen Sie den Tastkopf vom Messobjekt. Bringen Sie die Vertikalablenkung in Stellung 0,1V/DIV (der Einsteller VOLT VAR (15) muß sich in Stellung CAL befinden) und die Horizontalablenkung in Stellung 0,1 ms/DIV. Klemmen Sie die Tastkopfspitze an den Kalibratorausgang. Die Amplitude des Kalibratorsignals beträgt 0,5 V. Das abgebildete Signal ist demzufolge 5 DIV hoch. Verkleinern Sie nun mit dem Variable Einsteller (15) auf 2,5 DIV Signalamplitude. Verändern Sie den Einsteller VOLT VAR (15) nicht mehr. Die Vertikalempfindlichkeit beträgt nun nicht mehr 0,1V/DIV sondern 0,2V/DIV. Diese Verdopplung gilt auch für die anderen Bereiche. Verbinden Sie nun wieder den Tastkopf mit dem Meßobjekt und ermitteln Sie den Meßwert unter diesen Voraus-setzungen.
GND-Bezugslinie
Abbildung 9-4
Voraussetzung für jede Messung ist, dass sich alle variablen Feineinsteller (15 und 6) in Ihrer CAL-Position (Rechtsanschlag) befinden. Die nachfolgenden Beispiele sollen Ihnen zeigen, wie ein und dasselbe Schirmbild zu unterschiedlichen Messergebnissen führen kann.
Beispiel 1
Die Vertikalempfindlichkeit (17) ist auf 5 V/DIV eingestellt, der vertikale Feineinsteller (15) steht in Position CAL . Der Tastkopf ist auf direkten Betrieb (1/1) geschaltet. Als Ergebnis erhalten wir:
6,2 DIV x 5 V/DIV = 31 V
Beispiel 2
Die Vertikalempfindlichkeit (17) ist auf 5V/DIV eingestellt, der vertikale Fein­einsteller (15) steht in Position CAL . Der Tastkopf ist auf Teilerbetrieb (10/1) geschaltet. Als Ergebnis erhalten wir:
Messungen an Wechselspannungen
Vergewissern Sie sich vor jeder Messung, daß sich der vertikale VOLT VAR (15) und horizontale TIME VAR (6) Feineinsteller in CAL-Stellung (Rechtsanschlag) befinden um Meßfehler zu vermeiden.
Schalten Sie die Eingangskopplung (13) auf GND und die Triggerart (8) auf AUTO. Mit dem vertikalen Positionseinsteller (16) bringen Sie nun den Strahl mit der Mittellinie zur Deckung. Schalten Sie die Eingangsempfindlich-keit (17) auf 5 V/DIV und verbinden Sie den Tastkopf mit dem Meßobjekt. Bringen Sie die Kopplung des verwendeten Eingangs in Stellung AC. Bringen Sie den VOLTS/DIV-Schalter (17) in die Position, wo die größte Ablenkung des Signals am Schirm erreicht wird. Verstellen Sie die Horizontalablenkung TIME/DIV (5) bis mindestens eine ganze Periode abgebildet wird.
13
Spannungsmessung
Spitze-Spitze Spannung 6,6 DIV
Die häufigste Art Wechselspannungen zu messen, ist die Ermittlung der Spitze-Spitze Spannung. Sie kann auf alle Signalformen unabhängig ihrer Komplexität angewendet werden. Die Spitze-Spitze Spannung ist der Betrag zwischen dem positivsten und negativsten Punkten einer Kurve.
Zur Ermittlung der Spitze-Spitze Spannung gehen Sie wie folgt vor.
Verschieben Sie mit dem vertikalen Positionseinsteller (16) die Kurve so, dass der negativste (unterste) Punkt des Signals eine waagrechte Rasterlinie berührt. Verschieben Sie nun mit dem horizontalen Positionseinsteller (12) die Kurve so, dass der positivste Punkt des Signals durch die vertikale Mittellinie führt. In der Abbildung 9- 5 beträgt die Strecke zwischen Extremwerten 6,6 Rasterteilungen (DIV).
3.) Für die Berechnung der Spannung sind mehrere Parameter von Bedeutung. auf welchen Wert ist die Eingangs­empfindlichkeit (17) geschaltet? wie ist die Tastkopfeinstellung (1/1 oder 10/1)? Die Beispiele zeigen, wie ein und dasselbe Schirmbild zu unterschiedlichen Messer­gebnissen führen kann.
0
Abbildung 9-5
Teilerbetrieb (10/1) geschaltet. Als Ergebnis erhalten wir:
Uss = (6,6 DIV x 0,5 V/DIV) x 10 = 33 V
Für sinusförmige Spannungen gelten noch folgende Beziehungen:
U
Einfache Spitzenspannung U
Effektivspannung U
=
eff
SS
=
S
2
U
SS
2 2
Tip
Je nach Größe des Signals kann es vorkommen, dass in einer Schalterstellung die Ablenkung zu klein ist und in der nächsten über den sichtbaren Bereich hinaus abgelenkt wird. Um einen Zwischenwert der Vertikalablenkung zu schaffen, gehen Sie vor, wie im Abschnitt Gleichspannungsmessung beschrieben.
Trennen Sie den Tastkopf vom Messobjekt. Bringen Sie die Vertikalablenkung in Stellung 0,1V/DIV (der Einsteller VOLT VAR (15) muß sich in Stellung CAL befinden) und die Horizontalablenkung in Stellung 0,1 ms/DIV. Klemmen Sie die Tastkopfspitze an den Kalibratorausgang. Die Amplitude des Kalibratorsignals beträgt 0,5 V. Das abgebildete Signal ist demzufolge 5 DIV hoch. Verkleinern Sie nun mit dem Variable Einsteller auf 2,5 DIV Signalamplitude. Verändern Sie die Einstellung von Variable nicht mehr. Die Vertikalempfindlichkeit beträgt nun nicht mehr 0,1V/DIV sondern 0,2V/DIV. Diese Verdopplung gilt auch für die anderen Bereiche. Verbinden Sie nun wieder den Tastkopf mit dem Messobjekt und ermitteln Sie den Messwert unter diesen Voraussetzungen.
Beispiel 1
Die Vertikalempfindlichkeit ist auf 5 mV/DIV eingestellt, der vertikale Feineinsteller (15) steht in Position CAL. Der Tastkopf ist auf direkten Betrieb (1/1) geschaltet. Die Spitze­Spitze Spannung Uss beträgt:
Uss = 6,6 DIV x 5 mV/DIV = 33 mV
Beispiel 2
Die Vertikalempfindlichkeit ist auf 0,5 V/DIV eingestellt, der vertikale Feineinsteller (15) steht in Position CAL. Der Tastkopf ist auf
14
Periodendauer 5,2 DIV
t = 5,2 DIV x 1 µs/DIV = 5,2 µs
Periodendauer 5,2 DIV
Periodendauer- Frequenzmessung
Die Periodendauer ist die Zeit von einem ansteigenden Nulldurchgang eines Signals bis zum nächsten ansteigenden Nulldurch­gang. Schalten Sie die Eingangskopplung (13) auf GND und die Triggerart (8) auf AUTO. Mit dem vertikalen Positionseinsteller (15) bringen Sie nun den Strahl mit der Mittellinie zur Deckung. Schalten Sie die Eingangsempfindlich-keit auf 5 V/DIV und verbinden Sie den Tastkopf mit dem Meßobjekt. Stellen Sie den Eingangskopplungs-Schalter (13) in Stellung „AC“ Bringen Sie den VOLTS/DIV-Schalter (17) in die Position, wo die größte Ablenkung des Signals am Schirm erreicht wird. Verstellen Sie die Horizontalablenkung TIME/DIV (5) bis mindestens eine ganze Periode abgebildet wird.
Aus der Periodendauer kann die Frequenz berechnet werden. Es besteht folgende Beziehung: f = 1 / t Für dieses Beispiel bedeutet das eine Frequenz von:
f = 1 / 5,2µs = 192308Hz
Um eine bessere Ablesegenauigkeit zu erhalten empfiehlt es sich bei hohen Signalfrequenzen mehrere Perioden zu vermessen. In der Abbildung 9-7 sind fünf Perioden 5,2 Rasterteilungen lang. Bei einer Zeitbasiseinstellung von 1µs erhält man für eine Periode eine Dauer von:
t =[(5,2 DIV x 1 µs/DIV) : 5 =
1,04 µs
f = 1 / 1,04µs = 961538,5 Hz
ansteigende Nulldurchgänge
Abbildung 9-6
Verschieben Sie nun mit dem Einsteller für die horizontalen Position (15) die Kurve so, daß ein ansteigender Nulldurchgang des Signals durch eine vertikale Rasterlinie möglichst nahe dem linken Bildschirmrand führt. In der Abbildung 9-6 beträgt die Strecke zwischen den beiden aufeinander­folgenden ansteigenden Nulldurch-gängen 5,2 Rasterteilungen.
Beispiel
Die Horizontalablenkung ist auf 1 µs/DIV eingestellt, der horizontale Feineinsteller TIME VAR (6) steht in Position CAL (Rechtsanschlag). Die Periodendauer beträgt:
ansteigende Nulldurchgänge
Abbildung 9-7 Tip
Je nach Größe des Signals kann es vorkommen, daß in einer Schalterstellung die Ablenkung zu klein ist und in der nächsten über den sichtbaren Bereich hinaus abgelenkt wird. Um einen Zwischenwert der Horizontalablenkung zu schaffen, gehen Sie wie folgt vor. Trennen Sie den Tastkopf vom Meßobjekt. Bringen Sie die Vertikalablenkung in Stellung 0,1 mV/DIV (der Einsteller VOLT VAR (15) muß sich in Stellung CAL befinden) und die Horizontal-ablenkung (5) in Stellung 0,1 ms/DIV. Klemmen Sie die Tastkopfspitze an den Kalibratorausgang. Die Frequenz des Kalibratorsignals beträgt 1 kHz ± 2%. Das abgebildete Signal stellt eine Periode dar und ist 10 DIV breit. Verdrehen Sie nun den TIME VAR Einsteller (6) aus der CAL­Stellung bis genau zwei Perioden abgebildet werden. Verändern Sie die Einstellung von TIME/VAR (6) nicht mehr. Die
15
Horizontalablenkung beträgt nun nicht mehr
-
Ablenkunk 6,8 DIV
Spitze-Spitze Spannung 6,6 DIV
Periodendauer 10 DIV
0,1 ms/DIV sondern 0,2 ms/DIV. Diese Verdopplung gilt auch für die anderen Bereiche. Aus 1 ms/DIV wird 2 ms/DIV usw. Verbinden Sie nun wieder den Tastkopf mit dem Messobjekt und ermitteln Sie den Messwert unter diesen Voraussetzungen.
Messen von Mischspannungen
Mischspannungen sind Gleichspannungen die von einer Wechselspannung überlagert sind. Ein typisches Beispiel ist die Spannung am Ausgang eines belasteten Gleichrichters mit Glättungskondensator.
230V AC
Wenn Sie das Ausgangssignal wie in Abschnitt Gleichspannugsmessung be­schrieben, am Oszilloskop abbilden, sollte es so aussehen wie in Abbildung 9-8.Es ist ersichtlich, daß die Kurve eine Restwelligkeit aufweist. Die Größe dieses Wechselspannungsanteils hängt von der Last und dem Glättungskondensator ab.
+
Last
Abbildung 9-9
Messen der Phasendifferenz
Die Phasendifferenz ist die zeitliche Verschiebung zweier Signale gegen­einander. Diese Zeit kann auch mit einem Einkanakoszilloskop ermittelt werden. Stellen Sie den Einganskopplungs-Schalter (13) auf „AC“. Schalten Sie die Triggerung (8) auf „NORM“ und wählen Sie als Trigger-Quelle (10) EXT. Verbinden Sie das erste Signal gleichzeitig mit dem Messeingang (14) und dem EXT Triggereingang (9). Stellen Sie mit dem Zeitbasisschalter (5) und dem TIME VAR-Einsteller (6) die Kurve so ein, dass genau eine Periode abgebildet wird. Verdrehen Sie den LEVEL-Einsteller (7) bis die Kurve exakt an der horizontalen Mittellinie am linken Schirmrand beginnt.
Abbildung 9-8
Der Spitzenwert der Spannung beträgt in diesem Beispiel 6,8 DIV mal der eingestellten Vertikalempfindlichkeit. Um die Spitze-Spitze Spannung des Wechsel­spannungsanteils zu bestimmen, schalten Sie die Eingangskopplung auf AC, erhöhen die Vertikalempfindlichkeit und messen die Spannung (siehe Abschnitt Wechsel­spannungsmessung).
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GND-Bezugslinie
Start- und Endpunkt
Abbildung 9-10
Trennen Sie das erste Signal vom Messeingang (14) aber lassen Sie die Verbindung zum Triggereingang (9) bestehen. Nehmen Sie sonst keine Veränderungen der Einstellungen vor. Verbinden Sie nun das zweite Signal mit dem Messeingang (14). Falls das zweite Signal nicht phasengleich mit dem ersten
ist, tritt eine Verschiebung der Kurve nach
Verschiebung 1,5 DIV
rechts oder nach links ein. Ermitteln Sie den Wert der Verschiebung gemessen vom Bildschirmrand. In der Abbildung 9-11 beträgt der Wert der Verschiebung 1,5 DIV. Für die Berechnung des Phasenwinkels gilt:
10 DIV entsprechen 360°
Der Phasenwinkel beträgt demnach:
360° / 10 x 1,5 = 54°
11. Sicherungswechsel
Es ist sicherzustellen, daß nur Sicherungen vom angegebenen Typ und der angegebenen Nennstromstärke als Ersatz verwendet werden. Die Verwendung geflickter Sicherungen oder ein Überbrücken des Sicherungshalters ist unzulässig. Zum Sicherungswechsel trennen Sie das Gerät von allen Spannungsquellen (Netzstecker ziehen!!) und Meßkreisen. Nach erfolgter Trennung hebeln Sie den Sicherungshalter (18) vorsichtig mit einem geeigneten Werkzeug (Schraubendreher) heraus. Entnehmen Sie die defekte Sicherung und ersetzten Sie diese gegen eine neue gleichen Typs (0,5A träge 250VAC) Setzen Sie den Sicherungshalter wieder ein.
Neuer Startpunkt
Abbildung 9-11
10. Wartung und Pflege
Das Meßgerät ist bis auf den Siche­rungswechsel und eine gelegentliche Reinigung der Bedienungselemente und der Schirmabdeckung wartungsfrei. Zur Reinigung nehmen Sie ein sauberes fusselfreies trockenes Reinigungstuch. Nehmen Sie zur Reinigung des Gehäuses niemals brennbare Lösungsmittel wie Benzine oder Verdünner . Die Dämpfe können gesundheitsschädlich sein. Zudem besteht die Gefahr einer Explosion wenn brennbare Dämpfe ins Geräteinnere gelangen.
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Impressum
Diese Bedienungsanleitung ist eine Publikation der Conrad Electronic GmbH,
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