Visatronic VT7 User guide [de]

Handbuch VT7
Version 1.6
18. April 2007
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Handbuch VT7 - Version 1.6
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemeines 5
1.1 Hardware VT7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.2 Software auf dem PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
1.3 Gültigkeit dieses Handbuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2 Start des Programms 11
2.1 Start ohne vorherige Verbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
2.2 Start mit vorheriger Verbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.3 Fehlerbeseitigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3 Bedienung des VT7 19
3.1 Dual-Power-Supply . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.2 DC-Voltmeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.3 DC-Amperemeter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
3.4 Funktionsgenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
3.4.1 Frei programmierbare Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
3.5 Oszilloskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
3.5.1 Kontrollfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
3.5.2 Ablaufsteuerung (Run, Erase, Stop) . . . . . . . . . . . . . . . 36
3.5.3 Mittelwertbildung (Average) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
3.5.4 Messung von Kenngrößen (Measure) . . . . . . . . . . . . . . 37
3.5.5 Color (Hintergrundfarbe des Displays) . . . . . . . . . . . . . 37
3.5.6 Screendump . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
3.5.7 Bildschirmdarstellungen (Mode) . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
3.5.8 Setup-Menü - Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
3.5.9 Setup-Menü Kanal 1 bzw. Kanal 2 . . . . . . . . . . . . . . . . 40
3.5.10 Setup-Menü Timebase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
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3.5.11 Setup-Menü Trigger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
3.5.12 Setup-Menü FFT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
3.5.13 Setup-Menü Show all . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
3.5.14 Zoom - Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
3.6 Patterngenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
3.6.1 Funktion und Bedienung des Patterngenerators . . . . . . . . 47
3.6.2 Patternmuster aus Datei (from File) . . . . . . . . . . . . . . . 50
3.6.3 Gleichzeitige Funktion des Patterngenerators und des Logic-
analyzers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
3.7 Logicanalyzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
3.7.1 Logicanalyzer: Setup-Menü . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
3.7.2 Zoomfunktion des Displays . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
3.7.3 Verwendung der Markern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
3.8 Service-Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
3.8.1 Sprachauswahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
3.8.2 Anzeige der Systeminformation . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
3.8.3 Instrumenteneinstellungen (Instrument-Settings) . . . . . . . 63
3.8.4 Offsetabgleich und Kalibirierung . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
3.8.5 PLL-Abgleich (PLL-Adjustment) . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.8.6 Y1 und Y2-Offset (Oscilloscop) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
3.8.7 Abgleich der beiden Kondensatoren C-Y1 und C-Y2 . . . . . . 68
3.8.8 Voltmeter-Offset Abgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
3.8.9 Amperemeter-Offset Abgleich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
3.8.10 Voltmeter-Eichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
3.8.11 Amperemeter-Eichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
3.8.12 Änderung des Passworts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.8.13 Screendump: Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
3.8.14 Screendump: Show/Select all settings . . . . . . . . . . . . . . 76
3.8.15 Screendump: Dateiname für die Screendump-Pixel-Datei . . . 77
3.8.16 Screendump: Dateiname und Syntax für die Ascii-Datei der
Messergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
3.8.17 Screendump: Syntaxregeln für die Syntax-Zeile . . . . . . . . 80
4 Technische Erläuterungen 83
4.1 Blockschaltbild des VT7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
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4.2 Programmablauf auf dem PC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
4.3 Die Netzgeräte-Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
4.4 DC-Spannungsmessung - Messprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
4.4.1 Schaltungstechnische Details für die Spannungsmessung . . . 94
4.4.2 Schaltungstechnische Details für die Strommessung . . . . . . 96
4.5 Der Funktionsgenerator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
4.6 Das Oszilloskop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
5 Technische Daten 124
5.1 Abmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
5.2 Stromverbrauch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
5.3 Anschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
5.4 USB-Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
5.5 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
5.6 Funktionseigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
6 Abbildungsverzeichnis 138
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1 Allgemeines

Das Kombigerät VISATRONIC - VT7 ist ein komplettes Elektroniklabor mit den Funktionen
• Digitales 2-Kanal-Speicheroszilloskop
• Funktionsgenerator
• Patterngenerator für digitale Signale
• 8-Kanal Logicanalyzer
• DC-Voltmeter
• DC-Amperemeter
• Doppelnetzteil für positive und negative Versorgungsspannung
Über die USB-Schnittstelle kommuniziert das Gerät mit einem Standard PC oder ei­nem Notebook. Auf dem Monitor werden alle Geräte dargestellt und können über Tastatur und Maus bedient werden. Das VT7 realisiert damit die wichtigsten Ge­räte, die für eine Schaltungsanalyse benötigt werden. Durch den Anschluss an den PC spart man sich die teuren Anzeigeelemente der handelsüblichen Laborgeräte und kommt so zu einer sehr kostengünstigen Alternative zu den bekannten Mess­geräten. Auch sind seine Abmessungen für den portablen Betrieb geradezu ideal. Allerdings erhebt das VT7 nicht den Anspruch, sieben Geräte mit ausgezeichne­ten Eigenschaften zu realisieren. Aus Kostengründen wurden bewußt Abstriche an technische Daten gemacht. Für viele Anwendungen im Maschinenbau, der Mecha­tronik auch in der Elektronik, wo mit Frequenzen kleiner 100kHz gearbeitet wird, sowie in der Elektronikausbildung an Technischen Gymnasien, Technikerschulen, Berufsakademien, Fachhochschulen, und Universitäten ist dieses Gerät jedoch her­vorragend geeignet und insbesondere aufgrund seines Preis-Leistungsverhältnisses hochinteressant.

1.1 Hardware VT7

Das VT7 ist in einem Aluminium Profilgehäuse mit den Abmessungen 220mm Brei­te, 31mm Höhe und 103mm Tiefe untergebracht. In den Abbildungen 1.1, 1.3 und
1.2 ist das Gerät von verschiedenen Seiten gezeigt.
An der Vorderseite befinden sich alle notwendigen Anschlüsse für die verschiede­nen Funktionen sowie eine Kontroll-LED. Auf der Rückseite wird das USB-Kabel und das Netzgerät angeschlossen. Für das Netzgerät wird ein Steckernetzteil mit 13V DC, 1-1,2A verwendet. Der +Pol muss am Mittelstift liegen. Notfalls kann auch ein 12V-1A DC-Steckernetzteil verwendet werden. Dann muss man aber damit rech­nen, dass beim Doppelnetzteil die positive Spannung von +12V nicht ganz erreicht werden kann.
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Oszilloscope
Funktionsgenerator
KanalY1KanalY2Externer
Trigger
Ausgang
Digitale Ein-und Ausgänge
Pattern-
generator
Logic-
analyzer
LED
Masse
V
PLUS
0..+12V
V
MINUS
0...-12V
+-
Voltmeter: Spannung zwischen + und Masse
+
Amperemeter
Doppelnetzteil
1 32
5
4
6
87
11
9 10
Abbildung 1.1: VT7 - Ansicht von oben
Abbildung 1.2: VT7 - Ansicht von vorne mit Bezeichnung der Anschlussbuchsen
Der Anschluss zum PC erfolgt üblicherweise über den USB-Anschluss. Auf Wunsch kann auch eine RS232-Verbindung realisiert werden. Hierzu muss in die rechte Ab­deckplatte eine Öffnung gestanz oder gesägt und auf der Platine eine DSUB-9­Buchse eingelötet werden. Besonders ältere PC’s, die evtl. noch Probleme mit dem USB-Anschluss haben, können dann eingesetzt werden. Bei solchen PC’s läuft dann die Verbindung zwischen PC und VT7 deutlich schneller.
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Spannungsversorgung 13V, 1A, Mittelstift: +Pol
USB-Anschluss
Abbildung 1.3: VT7 - Ansicht von hinten

1.1.1 Die Anschlüsse des VT7

Die Anschlüsse auf der Vorderseite - von links nach rechts betrachtet - haben fol­gende Funktionen:
Nummer in Bild 1.2
Bezeichnung auf dem VT7
Funktion
1 Y1-IN Eingang Kanal1 (Oszilloskop) 2 Y2-IN Eingang Kanal2 (Oszilloskop) 3 EXT-TRIG Eingang externe Triggerung (Oszilloskop) 4 FUG-OUT Ausgang des Funktionsgenerators 5 Amperemeter - negative Klemme des Amperemeters 6 Amperemeter + positive Klemme des Amperemeters. Das Am-
peremeter kann an beliebiger Stelle in die zu messende Leitung eingeschleift werden; es kann ’floatend’ verwendet werden.
7 DVM + + Eingang des Voltmeters. Der negative An-
schluss des Voltmeters liegt auf Masse. Man kann also immer nur Spannungen gegen Mas­se messen. Spannungsmessung zwischen zwei Knoten sind nicht möglich.
8 U- negative Versorgungsspannung des Doppel-
netzgerätes, einstellbar zwischen 0 und -12Volt
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9 GND Masse des Doppelnetzteils; gleichzeitig Masse
des Voltmeters (DVM) ebenso sind die Masse­anschlüsse der BNC-Buchsen (Oszilloskop und Funktionsgenerator) mit diesem Anschluss ver­bunden.
10 U+ positive Versorgungsspannung des Doppelnetz-
teils, einstellbar zwischen 0 und +12V
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P1 P3 P5 P7 D0 D1 D2 D3 D4 D5 D6 D7 5V
P0 P2 P4 P6
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Nummer in Bild 1.2
Bezeichnung auf dem VT7
Funktion
11 DIGI-CONN Bezeichnung DIGI-CONN : digitale Ein-und
Ausgänge des Patterngenerators und des Logic­analyzers. Die Pinbelegung finden Sie im nächs­ten Kapitel.
Die LED in der Mitte zwischen Anschluss 7 und 8 leuchtet im Betrieb grün. Bei Stromüberlast im Doppelnetzteil wechselt die Farbe auf rot.

1.1.2 Die Anschlüsse des 26-poligen Wannensteckers

Die digitalen Ein- und Ausgänge sind über den 26-poligen Stecker zugänglich. Die Steckerbelegung ist in Abbildung 1.4 angegeben.
Abbildung 1.4: Steckerbelegung der digitalen Ein- und Ausgänge, Ansicht von vorne
Hierbei sind mit P0..P7 die 8 digitalen Ausgänge (Outputs). Diese Ausgänge können über den Patterngenerator angesprochen werden.
D0..D7 sind die digitalen Eingänge, die mit dem Logicanalyzer verbunden sind. Wenn der Logicanalyzer nicht in Betrieb ist, können diese Eingänge auch im Fenster des Patterngenerators als statische Signale angezeigt werden.
Die Steckerstifte mit der Bezeichnung 0 sind mit Masse verbunden. Der Stift 5V ist mit 5V verbunden. Allerdings dürfen an diesem Pin nicht mehr als 20mA gezogen werden. An diesen 26-polige Stecker können über einen einfachen Crimp-Stecker mit Flachbandkabel die Signale entnommen bzw. eingespeist werden. Die Belegung des Flachbandkabels entspricht der Belegung der Stecker, wie in Abbildung 1.5 ge­zeigt ist.
Durch die zahlreichen Massekontakte ist sichergestellt, dass bei Verwendung eines Flachbandkabels sich immer ein digitaler Eingang und eine Masseleitung abwech­selt. Damit erreicht man auf einfache Weise eine gute Entkopplung zwischen den Eingangssignalen. Nur bei den Ausgangssignalen, die naturgemäß weniger kritisch sind, wurde auf diese Technik verzichtet, da insgesamt nur eine beschränkte Anzahl von Steckerstiften zur Verfügung steht. Es empfiehlt sich die Verwendung eines far­bigen Flachbandkabels. Nach Einstecken des Crimp-Steckers sollte aussen links ei­ne blaue Ader und aussen rechts eine braune Ader zu liegen kommen. Die farbliche Kennzeichnung der digitalen Ausgangssignale und die digitalen Eingänge auf dem
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9 7 5 3 1
25 23 21 19 17 15 13 11
26 24 22 20 18 16 14 12 10
8 6 4 2
Abbildung 1.5: Zuordnung der Steckerstifte bezogen auf das Flachbandkabel
PC sind jeweils in denselben Farben wie die Farben des Flachbandkabels gehalten. Damit erscheinen die Signale am Flachbandkabel (von links nach rechts) gemäß der folgenden Tabelle:
Ader Farbe Funktion
26 blau Ausgang P0 25 grün Ausgang P1 24 gelb Ausgang P2 23 orange Ausgang P3 22 rot Ausgang P4 21 braun Ausgang P5 20 schwarz Ausgang P6 19 weiss Ausgang P7 18 grau Masse 17 violett Eingang D0 16 blau Masse 15 grün Eingang D1 14 gelb Masse 13 orange Eingang D2 12 rot Masse 11 braun Eingang D3 10 schwarz Masse
9 weiss Eingang D4 8 grau Masse 7 violett Eingang D5 6 blau Masse
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Ader Farbe Funktion
5 grün Eingang D6 4 gelb Masse 3 orange Eingang D7 2 rot Masse 1 braun 5V Hilfsspannung
Spannungspegel: Ausgänge P0..P7: log 0: 0V, log 1: 5V±0,2V Eingänge D0..D7: log 0: <1,2V log 1: > 1,6V d.h. TTL-Pegel, auch 3,3V Logik!

1.2 Software auf dem PC

Die Software auf dem PC ist in der graphischen Programmiersprache VEE-PRO 7.0 der Firma Agilent geschrieben. Auf dem PC muss die sog. Runtime-Version und die zugehörige IO-Library installiert werden. Diese Software findet sich auf der bei­liegenden CD. Die Software kann auch bei www.visatronic.de heruntergeladen werden. Die Software ist auf allen PC’s unter den volgenden Voraussetzungen lauf­fähig:
• CPU > 200MHz
• ca. 200MB freier Plattenplatz
• Monitor mit einer Auflösung von mindestens 1024x768 Pixels z.B. 17"CRT­Monitor oder 15"TFT-Display eines Notebooks
• Betriebssystem: Windows98 SE, Windows 2000, ME oder Windows XP.
Um die USB-Schnittstelle zu aktivieren, muss auf dem PC noch der entsprechende USB-Treiber installiert werden. Bei Verwendung einer seriellen Schnittstelle ist der USB-Treiber natürlich nicht notwendig. Zusammengefasst sind also folgende Soft­wareinstallationen notwendig:
• Installation des USB-Treibers; entfällt bei ausschließlicher Verwendung der se­riellen Schnittstelle.
• Installation der I/O Library. Entweder I/O Libraries Suite 14 oder Intuilink.
• Installation von VEE-PRO-Runtime-7.5; alternativ kann auch eine frühere In­stallation mit VEE-PRO-Runtime-7.03 weiterverwendet werden.
• Kopieren der Arbeitsprogramme- und Dateien in das Installationsverzeichnis Ihrer Wahl (z.B. c:\Programme\VT7) und ggf. Anpassen der Verknüpfung für das Starten des Programms
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Die Installation aller Softwarekomponenten ist ausführlich im Dokument
VT7_Software_Installation.pdf
beschrieben. Ab Version 1.5 ist die Softwareinstallation wesentlich vereinfacht.

1.3 Gültigkeit dieses Handbuchs

Dieses Handbuch bezieht sich auf die Softwareversion VT7-1.6

2 Start des Programms

Nach erfolgreicher Softwareinstallation kann das Programm VT7 auf dem PC ge­startet werden, entweder durch Doppelklicken des ICONs auf dem Desktop oder durch Starten aus der Programmleiste.
Wenn das Programms zum ersten Mal gestartet wird, wird man nach der Sprache für die Menüführung gefragt. Es erscheint folgende Abfrage:
bei der man zwischen deutsch und englisch auswählen kann. Diese Sprachauswahl ist auch später noch veränderbar (siehe Servicemenü Seite 62 ).
Grundsätzlich kommen zwei verschiedene Startabläufe infrage, je nachdem, ob be­reits eine Verbindung zum PC bestand, oder ob noch keine Verbindung aufgebaut wurde. In letzteren Fall sucht das Programm zunächst, eine Verbindung zu schaffen, bevor es in den normalen Betrieb geht.

2.1 Start ohne vorherige Verbindung

Nachdem die Sprachauswahl (englisch oder deutsch) entschieden wurde, erscheint ein Auswahlmenü für die Hardware. Die Software VT7-1.5 unterstützt mehrere Hardware-Versionen, auch ältere Modelle.
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Wenn die abgebildete Hardware mit dem VT7 übereinstimmt, dann bestätigen Sie mit YES , ansonsten wählen Sie mit Other Hardware die angeschlossene Geräte-
version. Bestand noch keine Verbindung zwischen PC und VT7 oder wird das Programm
erstmals gestartet, dann erscheint nach der Hardwareauswahl folgendes Menü:
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Handbuch VT7 - Version 1.6
Jetzt muss spätestens das VT7 mit dem PC verbunden sein. Weiterhin muss das VT7 auch mit Spannung versorgt werden, so dass die grüne LED auf der Frontseite leuchtet. Nun starten Sie das Programm durch Drücken auf die Taste
Start Configuration . Abschließend bestätigen Sie mit OK . Das Programm wird Sie
hier nochmals auf die notwendige Verbindung mit dem VT7 hinweisen, was Sie be­stätigen. Dann erhält man das Menü:
Wenn Sie die INTUILINK IO-Library installiert haben (beim Automatischen Setup wird diese standardmäßig installiert) dann können Sie auf Automatic drücken,
und die automatische Zuweisung der log. Ports wird vorgenommen. Sie werden i.A. Automatic wählen: der PC scannt alle Com-Ports durch und weist jedem ver-
fügbaren Com-Port dieselbe logische Nummer zu. Würden Sie manuell auswäh­len, müssten Sie anschließend von Hand das Programm INTUILINK - IO-Config starten, um die Zuweisung selbst durchzuführen. Normalerweise genügt die auto­matische Zuweisung.
Wenn der USB-Treiber installiert ist, existiert ein virtueller COM-Port. Dieser wird vom USB-Treiber festgelegt und ist im allgemeinen der erste freie serielle Port, der neben den physikalischen COM-Ports zur Verfügung steht. Je nachdem wel­che sonstigen Geräte angeschlossen sind, ist dies eine Nummer zwischen COM3 bis COM10.
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Das Programm wird dann beendet, weil erst nach einem Neustart des Programms die Konfigurationseinstellungen übernommen werden können.
Diesmal erhält man das rechts abgebildete Me­nü. Das Programm hat alle COM-Ports von COM1 bis COM10 durchprobiert und zwei akti­ve COM-Ports gefunden. Im vorliegenden Bei­spiel ist dies COM1 (der an jedem PC verfüg­bare serielle Anschluss; bei anderen PC’s mit 2 seriellen Anschlüssen würde COM1 und COM2 als aktiv gekenzeichnet). Weiterhin findet sich noch COM4. Dies ist der - nach Installation des USB-Treibers - vom System gewählte virtuelle Port für die USB-Verbindung. Sie können nun diesen Port (COM4) auswählen, man kann aber auch automatisch suchen lassen. Mit Druck auf die Taste Start Configuration wird nun ver-
sucht, eine Verbindung mit dem VT7 aufzuneh­men.
Wenn alles klappt, kommt die Meldung
und man kann mit OK bestätigen. Danach kommt das Programm in den normalen Modus, und man kann das Programm nun benutzen:
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Falls man einen Fehler gemacht hat (z.B. man hat das VT7 mit dem USB­Kabel verbunden, aber die Span­nungsversorgung für das VT7 ver­gessen), dann bekommt das Pro­gramm von keinem COM-Port eine korrekte Antwort, und man erhält die rechts stehende Meldung. Das Programm wird dann beendet und man muss die gesamte Konfigurationsprozedur wiederholen.

2.2 Start mit vorheriger Verbindung

Wenn einmal eine Verbindung mit dem VT7 aufgebaut wurde, wird die so gefunde­ne Verbindung in der Datei VT7.ini) abgespeichert, und es erscheint direkt nach dem Programmstart folgendes Bild:
wobei im Hintergrund gleichzeitig noch das Foto der verwendeten Hardware ge­zeigt wird.
Im linken Anzeigefeld wird der verwendete logische Port angezeigt, mit dem die Kommunikation zwischen PC und VT7 erfolgt. Weiterhin ist die gewählte Baudrate zu sehen. Der logische Port stimmt im allgemeinen mit dem physikalischen (bzw. virtuellen) COM-Port überein. Dieses Informationsmenü verschwindet, sobald im rechten Dialogmenü die Auswahl vorgenommen wurde.
Dort haben jetzt die Wahl, die Einstellungen des letzten Laufs zu übernehmen (from last session). Diese Einstellungen werden von der Datei „last_session.set“ (Ascii­datei) gelesen.
Wenn Sie das erste Mal das Pro­gramm starten, gibt es diese Da­tei noch nicht und man bekommt die rechts angegebene Meldung. Das Programm verwendet für die Einstellungen der Fenster und der Instrumente jetzt die Datei „Stan- dard.set“, die im Installationsver­zeichnis (z.B. c:\Programme\VT7) liegen muss.
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Abbildung 2.1: Ansicht des Haupfensters mit Standardeinstellungen
Jetzt erhalten Sie die Bildschirmdarstellung des VT7, die in der Standardeinstellung das Aussehen gemäß Abbildung 2.1 hat. Links oben sieht man das grau hinterlegte Steuerfenster, das sich mit der Maus beliebig verschieben lässt und mit dem sich die einzelnen Geräte ein- und ausblenden lassen. Die in Abbildung 2.1 gezeigte Darstellung entspricht der Einstellung mit der Datei „Standard.set“, die im Instal­lationsverzeichnis liegen muss. Sie können aber jederzeit, wenn Sie später einmal eine Einstellung gefunden haben, die Sie selbst als Standard-Einstellung definieren wollen, die im Installationsverzeichnis liegende Datei „last_session.set“ in die Datei „standard.set“ umbenennen und Sie haben dann ihre eigene Standard-Einstellung.
Falls diese Datei auch nicht vorhanden ist, kommt die Meldung wie rechts ge­zeigt ist, und das Pro­gramm nimmt eine im Pro­grammcode abgelegte Stan­dardeinstellung vor, bei dem alle Fenster aktiviert sind.
Wenn das Programm die Datei „Standard.set“ gelesen hat, werden die Standardein­stellungen vorgenommen (Funktionsgenerator aufSinus, 1kHz, Oszi auf 0,2ms/unit...).
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Sie können auch mit der Auswahl von „Standart Session“ wie rechts zu sehen ist, die Standardeinstellungen einlesen, auch wenn die Datei „last_session.set“ vorhan­den ist.
Es ist auch möglich, individuelle Einstel­lungen, die Sie in einem der vorherigen Läufe in einer selbst benannten Datei ab­gelegt haben, durch die Auswahl von „stored Settings“ gemäß nebenstehender Abbildung aufzurufen.

2.3 Fehlerbeseitigung

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Nach dem Starten des Programms wird dem VT7 zunächst das Reset-Kommando gesendet, das alle Mikrokontroller in den Startzustand versetzt. Danach versucht das Programm, die Kommunikation mit dem VT7 über die Datenverbindung (USB­oder serielle Verbindung) aufzunehmen. Dabei wird vom VT7 die Baudrate fest­gestellt, mit der der PC kommuniziert. Die Verbindung wurde vorher durch die Konfigurationsprozedur festgestellt (siehe vorletztes Kapitel 2.1 auf Seite 11).
Falls bei einem neuerlichen Start die Verbindung fehlschlägt (z.B. USB-Verbindung vergessen oder VT7 nicht mit dem Netzteil spannungsversorgt), dann erhält man die Meldung:
Bevor man voreilig Reconfigure Ports aktiviert und damit die Konfiguration wie­derholt, sollte man die Verbindung zum PC überprüfen und schauen, ob die grüne LED auf dem VT7 leuchtet. Dann wird das Programm verlassen (mit Exit and Retry ). Anschließend zieht man das USB-Kabel einmal ab und verbindet wieder mit dem
VT7. Danach startet man das Programm neu. Dann sollte die Verbindung wieder stehen.
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Wenn direkt nach dem Start folgende Fehlermeldung erscheint:
dann konnte zwar eine Verbindung zwischen PC und dem VT7 aufgebaut wer­den, es stimmt jedoch irgendetwas mit dem Programmcode der Mikrokontrol­ler nicht (Firmware nicht richtig). In der Datei „Versions.txt“, die in den Ordner „C:\Programme\VT7\prog“ geschrieben wurde, kann man kann man die zulässigen Versionen der Mikrokontrollerprogramme ablesen. Gegebenenfalls müssen die Mi­krokontroller neu programmiert werden. Diese Fehlermeldung kann insbesondere dann auftreten, wenn bei zukünftigen Software-Updates die Mikrokontroller nicht oder nicht alle auf den neuesten Stand programmiert wurden.
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3 Bedienung des VT7

Nach Starten des Programms erhält man zunächst das im letzten Kapitel bereits erwähnte Menü, wie rechts ab­gebildet ist.
Im allgemeinen wird man die Vor­einstellung from last Session wäh-
len. Das Programm liest die Datei last_session.set und nimmt alle Ein­stellungen so vor, wie beim letzten Lauf. Nach Bestätigung mit OK ist das VT7 für die Arbeit bereit. Wenn das Programm läuft, benötigt dies sehr viel Sys­temresourcen. Andere Programme können praktisch nicht gleichzeitig laufen oder werden in Ihrer Reaktion sehr träge.
Der Zugriff auf die verschiedenen Geräte des VT7 er­folgt über das Kontroll-Menü (Bild rechts), indem man die gewünschten Geräte über die Schaltflächen akti­viert.
Mit der Schaltfläche STOP-Program kann das Pro­gramm beendet werden: Man positioniert den Cursor auf die Schaltfläche und drückt die linke Maustaste. Dann wird die Datei last_session.set in das Installa­tionsverzeichnis (z.B. C:\Programme\VT7) geschrie­ben, und Ihnen stehen beim nächsten Mal die zu­letzt eingestellten Regler- und Schalterpositionen so­wie die Positionen und Zustände der eingestellten Fenster zur Verfügung. Beenden Sie das Programm im­mer mit dem “Druck“ auf die Schaltfläche STOP Pro­gram. Wenn Sie das Programm - wie Sie es von anderen Windows-Programmen kennen - mit der Schaltfläche
x ganz oben rechts beenden, was natürlich auch mög-
lich ist, wird die Datei last_session.set nicht geschrie­ben, und die aktuellen Einstellungen gehen verloren. Ausserdem wird bei Betätigen des Buttons STOP Pro- gram das VT7 in den AUS-Zustand versetzt, d.h. die Spannungen am Netzteil werden null, und der Funkti­onsgenerator schaltet sich ab.
Über die Schaltfläche Service-Funktions können verschiedene Dienstprogramme gestartet werden, die im Kapitel 3.8 auf Seite 61 erklärt sind. Die Geräte
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Oscilloscope Function-Generator Patterngenerators Logicanalyzers Voltmeters Amperemeter Dual-Power-Supply
können durch Positionieren des Mauszeigers auf die entsprechenden grauen Schalt­flächen und Betätigen der linken Maustaste in den Vordergrund bzw. bei noch­maligem Betätigen wieder in den Hintergrund geschoben werden (sog. Toggle­Funktion).
Links neben der Schaltfläche befindet sich noch ein kleines quadratisches Anzeige­fenster: wenn dies grau und ohne Buchstaben ist, liegt das entsprechende Gerät im Hintergrund, ansonsten erscheint die Anzeige s für small (kleine Darstellung) oder
L für Large (große Darstellung). Beim Oszilloskop gibt es keine Kleinanzeige son-
dern nur die L für normale Anzeige oder eine übergroße Darstellung des Anzeige­schirms XL (extra Large). Die Gerätefenster sind mit der Maus verschiebbar, indem
der Mauszeiger auf den gold-beigen Hintergrund der “Geräte“ positioniert und dann die linke Maustaste gedrückt wird. Das “Gerät“ hängt dann am Mauszeiger und kann beliebig verschoben werden. Nach Loslassen der linken Maustaste bleiben die Funktionsfenster an der gewählten Stelle. In jedem Funktionsfenster gibt es die
– auch von anderen Windows-Programmen bekannten – Einstell ICONs . Mit dem Symbol kann das Gerätefenster geschlossen werden. Mit dem Symbol
lässt sich das Gerätefenster vergrößern und die Einstellungen an Schiebereglern
und Schaltern vornehmen. Das Oszilloskop lässt sich mit diesem Symbol vom Dis­play her stark vergrößern. Mit dem Symbol kann das Fester wieder verkleinert
werden. Alle Fensterpositionen werden gespeichert, wobei die kleinen und großen Gerätefenster jeweils unabhängig voneinander positioniert werden können. Auch beim Beenden des Programms über die STOP-Program - Schaltfläche werden die Fensterpositionen in der Datei “last_session.set“ abgespeichert. Damit kann jeder seine “Geräte“ entsprechend seinem persönlichen Geschmack auf dem Bildschirm platzieren.
Im Steuerfenster sind unterhalb der Schaltfläche “Dual-Power-Supply“ die Anzeigefenster für die Strombegren­zung des Netzteils (Current-limitation), sowie die Meldung über evtl. fehlge­schlagene Datenübermittlungen zu er­kennen. Wenn weder ein Kurzschluss im Netzteil, noch Datenübertragungs­fehler aufgetreten sind, bleiben diese beiden Felder grau.
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3.1 Dual-Power-Supply

Das Doppelnetzteil kann mit einem kleinen und einem großen Gerätefenster darge­stellt werden. Diese beiden Fenster sind in Abbildung 3.1 und 3.2 gezeigt.
Abbildung 3.1: Doppelnetzgerät - großes Fenster
Abbildung 3.2: Doppelnetzgerät - kleines Fenster
Mit dem Symbol kann das jeweilige Gerätefenster geschlossen werden. Mit dem Symbol des kleinen Gerätefensters lässt sich auf das große Gerätefenster um-
schalten. Mit dem Symbol auf dem großen Gerätefenster lässt sich dieses in das kleine Gerätefenster umwandeln. Beim großen Gerätefenster werden die eingestell­ten Spannungen neben der digitalen Anzeige noch mit je einem “Zeigerinstrument“ dargestellt. Ausserdem lassen sich nur bei der großen Darstellung die Spannungen über Schieberegler ändern.
Bedienungselemente: Über die Schaltfläche ON/OFF lässt sich das Netzgerät ein-
und ausschalten. Der Zustand wird über der Schaltfläche angezeigt. ( ON oder OFF ). Im OFF-Zustand bleiben die eingestellten Spannungswerte erhal-
ten (Position der Schieberegler), aber der Ausgang wird abgeschaltet. Unab­hängig von der Gerätedarstellung (kleines Fenster, großes Fenster oder Gerät im Hintergrund) ist das Netzgerät aktiv, wenn es vorher mit ON/OFF einge­schaltet wurde und ausgeschaltet, wenn es mit ON/OFF ausgeschaltet wurde.
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Der Zustand EIN/AUS wird also nicht durch die Fensterdarstellung beein­flusst! Anders gesagt: Wenn das Gerät in den Hintergrund gelegt wird ist es nur dann inaktiv, wenn es vorher ausgeschaltet wurde.
Spannungsregler: Über je einen Schieberegler kann man die negative Spannung
von 0 bis -12V und die positive Spannung von 0 bis +12V einstellen. Die Ska­lierung der Schieberegler reicht von 0 bis 100(%). Die Einstellung bleibt unab­hängig vom Zustand ON oder OFF bestehen.
Anzeige: Die eingestellten Spannungen können digital und im großen Funktions-
fenster zusätzlich noch mit einem “Zeigerinstrument“ “analog“ abgelesen werden. Die abgelesene Spannung wird mit der DVM-Einheit auf der Plati­ne gemessen und stellt damit die real vorhandene Spannung dar.
Überlastanzeige: Überschreiten des maximal erlauben Stromes von ca. 275mA
wird auf der Platine durch die LED angezeigt, die von grün nach rot wechselt. Gleichzeitig erfolgt auf dem PC im Zeigerinstrument die Meldung Current­Limitation, die rot hinterlegt ist (Abbildung 3.3 zeigt einen Kurzschluss bei der negativen Spannung). Diese Anzeige erscheint auch bei der Darstellung mit dem kleinen Fenster (Abbildung 3.4) direkt neben der Digitalanzeige. Je nach Belastung bricht auch die Spannung zusammen, was man an der Anzei­ge sehen kann.
Abbildung 3.3: Strombegrenzungsanzeige - großes Fenster
Abbildung 3.4: Strombegrenzungsanzeige - kleines Fenster
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Falls keines der beiden Fenster aktiv ist, sollte man die Information über die Strombegrenzung ebenfalls se­hen. Daher wird die Meldung über die Strombegren­zung grundsätzlich auch in dem rechteckigen Feld un­terhalb der Schaltfläche des Kontrollmenüs angezeigt (Abbildung rechts). Allerdings wird nicht unterschie­den, ob sich die Strombegrenzung auf die negative oder die positive Spannungsversorgung bezieht.
Die Strombegrenzung setzt bei ca. 275mA ein. Sie ist abhängig von Bauelementetoleranzen und nicht sonderlich genau. Sie dient im Wesentlichen als Schutz vor Überlast. Auf der Frontseite ist zwi­schen dem Anschluss des Voltmeters und der Klem­me für die negative Spannung des Doppelnetz­teils eine Kontroll-LED zu sehen. Im normalen Be­trieb leuchtet diese grün. Bei Einsetzen der Strom­begrenzung – gleichgültig ob bei der negativen oder positiven Spannung leuchtet diese LED rot.
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3.2 DC-Voltmeter

Das DC-Voltmeter kann mit einem kleinen und einem großen Gerätefenster darge­stellt werden (Abbildung 3.5)
Abbildung 3.5: Spannungsmessung - großes und kleines Fenster
Mit dem Symbol kann das jeweilige Gerätefenster geschlossen werden. Mit dem
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Symbol des kleinen Gerätefensters lässt sich auf das große Gerätefenster um­schalten. Mit dem Symbol auf dem großen Gerätefenster lässt sich dieses in das
kleine Gerätefenster umwandeln. Die Spannungsmessung erfolgt nach einem mo­difizierten Dual-Slope-Verfahren. Die Messzeit beträgt 20ms, so dass 50Hz-bedingte störende Überlagerungen ausgefiltert werden. Eine detailierte Beschreibung finden Sie im Kapitel 4 (Technische Erläuterungen).
Bedienungselemente: Auf dem großen Gerätefenster kann man den Spannungs-
messbereich umschalten: 2V - 5V - 10V - 20V . Diese Einstellung entspricht je­weils dem Vollausschlag des “Zeigerinstruments“. Eine Einstellung des Span­nungsmessbereichs im kleinen Gerätefenster ist nicht möglich.
Elektrische Eigenschaften: Der Innenwiderstand RIN des Spannungsmessers be-
trägt im niedrigen Spannungsbereich (2V) 11Mund 1,1Min den anderen Spannungsbereichen (2V, 5V, 20V). Die Genauigkeit liegt bei ±0,5% des End­wertes, also beim 2V Bereich bei ±10mV.
Die Anzeige erfolgt digital. Beim großen Gerätefenster hat man zusätzlich noch ein
“Zeigerinstrument“. Der Zeiger der “Analoganzeige“ gibt immer den absolu­ten Wert an. Im grauen Feld der Analoganzeige wird unten ein + oder - Zei­chen, je nach Polarität eingeblendet. Wenn der Spannungsbereich überschrit­ten wird, wird dies durch die rot hinterlegte Meldung Range too small signa­lisiert (Abbildung 3.6). Man muss dann auf einen niedrigeren Bereich schalten.
Abbildung 3.6: Spannungsmessung - Bereichsüberschreitung
Der Spannungsmesser lässt sich nicht ausschalten. Er ist immer aktiv. (ON). Wenn das DC-Voltmeter nicht benötigt wird, legt man es einfach in den Hintergrund.
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3.3 DC-Amperemeter

Das DC-Amperemeter kann mit einem kleinen und einem großen Gerätefenster dar­gestellt werden (Abbildung 3.7)
Abbildung 3.7: Strommessung - großes und kleines Fenster
Mit dem Symbol kann das jeweilige Gerätefenster geschlossen werden. Mit dem Symbol des kleinen Gerätefensters lässt sich auf das große Gerätefenster um-
schalten. Mit dem Symbol auf dem großen Gerätefenster lässt sich dieses in das kleine Gerätefenster umwandeln. Die Strommessung erfolgt nach einem modifizier­ten Dual-Slope-Verfahren. Die Messzeit beträgt 20ms, so dass 50Hz-bedingte stören­de Überlagerungen ausgefiltert werden.
Bedienungselemente: Auf dem großen Gerätefenster lässt sich der Messbereich
einstellen: 60µA, 200µA, 600µA, 2mA, 6mA, 20mA, 60mA und 200mA . Die Einstellung entspricht jeweils dem Vollausschlag des “Zeigerinstruments“. Die Genauigkeit liegt bei ±0,5% des Endwertes des gewählten Bereichs (bei 2mA also ±10µA Ungenauigkeit). Das Amperemeter hat einen Eingangswi­derstand nach Masse von 2,6MEG. Zum besseren Verständnis ist die Ein­gangsschaltung in Abbildung 3.8 angegeben. Es handelt sich um einen ge­wöhnlichen Subtrahierverstärker.
elektrische Eigenschaften: Die Spannung zwischen den Ampereklemmen +AMP
und -AMP und Masse muss im Bereich -12V...+12V liegen. (Gleichtaktein­gangsspannungsbereich) Der Messwiderstand RMdes Amperemeters ist je nach gewähltem Messbereich:
• 0,5für 60mA und 200mA
• 4,7für 6mA und 20mA
• 43für 600µA und 2mA
• 470für 60µA und 200µA
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Je nach
Bereich
R
M
2,2M
R
1
2,95M
R
2
-AMP
2,2M
R
3
2,95M
R
4
+AMP
Zum A/
D-
Wandler
U
AMP
Über Miniaturelais wird der Messwiderstand RMumgeschaltet. Wenn der Strommessbereich überschritten wird, wird dies durch die rot hinterlegte Mel­dung Range too small bzw. Overload signalisiert (Abbildung 3.9). Diese Mel­dung erscheint im grau hinterlegten Feld des Zeigerinstruments. Man muss dann auf einen höheren Bereich umschalten.
Abbildung 3.8: Prinzipschaltung des Eingangsverstärker für Amperemessung
Abbildung 3.9: Bereichsüberschreitung bei der Strommessung - großes und kleines
Fenster
Eine Feinsicherung zum Schutz des Amperemeters ist nicht vorhanden. Die Mess­widerstände des DC-Amperemeters sind allerdings so ausgelegt, dass bei Ver­wendung des Doppel-Netzteils keine Überhitzung auftreten kann. Lediglich beim Strommessbereich 2mA und 20mA könnte der Shuntwiderstand RMüberlastet wer­den. Dieser ist als konventioneller Metallfilmwiderstand (47) eingebaut. Falls bei versehentlicher Falscheinstellung des Strommessbereichs dieser Messwiderstand überhitzt werden und evtl. durchbrennen sollte, kann dieser leicht ausgewechselt werden.
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Das Amperemeter lässt sich nicht ausschalten. Er ist immer aktiv. (ON). Wenn das DC-Amperemeter nicht benötigt wird, legt man es einfach in den Hintergrund.

3.4 Funktionsgenerator

Wichtiger Hinweis: Bevor der Funktionsgenerator betrieben werden kann, muss die PLL
des Funktionsgenerator unbedingt abgeglichen werden. Andernfalls stimmen die eingestell­ten Frequenzwerte nicht immer mit der tatsächlichen Frequenz überein, da die PLL nicht in jedem Fall einrastet. Der Abgleich ist sehr einfach und kann ohne zusätzliche Messinstru­mente vorgenommen werden. Er ist in Kapitel Service-Funktionen beschrieben. Im Allge­meinen ist dieser Abgleich nicht mehr notwendig, da bei der Funktionsprüfung des Gerätes der Kondensatortrimmer der PLL bereits abgeglichen wurde.
Der Funktionsgenerator kann mit einem kleinen und einem großen Gerätefenster (Abbildung 3.10 und 3.11) dargestellt werden.
Mit dem Symbol kann das jeweilige Gerätefenster geschlossen werden. Mit dem Symbol des kleinen Gerätefensters lässt sich auf das große Gerätefenster um-
schalten. Mit dem Symbol auf dem großen Gerätefenster lässt sich dieses in das kleine Gerätefenster umwandeln. Im kleinen Gerätefenster werden die Einstellwer­te nur zur Information angezeigt, lassen sich aber nicht einstellen. Man kann im klei-
Abbildung 3.10: Funktionsgenerator - großes Fenster
Abbildung 3.11: Funktionsgenerator - kleines Fenster
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nen Gerätefenster lediglich den Funktionsgenerator ein- und ausschalten. Im großen Gerätefenster lassen sich alle Einstellungen des Funktionsgenerators durch Maus und Tastatur am PC vornehmen. Der Ausgang des Funktionsgenerators kann einen Strom von maximal ±20mA liefern (Ausgang eines OP’s) . Amplitude und Offset der Spannung lassen sich in weiten Grenzen ebenfalls einstellen. Die frei program­mierbare Funktion muss über einen Ascii-Textfile (<name>.txt) in das EEPROM des Funktionsgenerators eingelesen werden.
Bedienungselemente: ON/OFF : Über diese Schaltfläche lässt sich der Funktions-
generator ein- und ausschalten. Der Zustand ( ON oder OFF ) wird über dem Schalter in dem rechteckigen Feld angezeigt.
Waveform: (Signalform): Über einen Schiebeschalter (mit der Maus bedienbar) lässt
sich die gewünschte Kurvenform einstellen. Die programmierbare Funktion muss vorher durch Laden eines Funktionsverlaufes programmiert werden.
Frequenzeinstellung: Die gewünschte Frequenz muss über eine Bereichseinstel-
lung (Frequency coarse) und eine Feineinstellung (Frequency Fine) erfolgen. Die Frequenz lässt sich von 0,1Hz bis 32kHz (Sinus), 0,1Hz bis70kHz (Säge­zahn und Rechteck), 0,1Hz bis 35kHz (Dreieck) und 0,1Hz bis 19kHz (frei pro­grammierbarer Verlauf) einstellen. Die Frequenzfeineinstellung lässt sich mit der Maus am Schieberegler oder über das weisse Feld über dem Schieberegler per Tastatur (Zahleneingabe) eingeben. Den Einfluss der Frequenz bei Wahl der Funktion Random Noise (Rauschen) ist in Kapitel 4.5.1 auf Seite 101 erläu­tert.
Amplitudeneinstellung: Wie bei der Frequenzeinstellung muss die gewünschte
Amplitude über eine Bereichseinstellung (Amplitude coarse) und eine Fein­einstellung (Amplitude fine) vorgenommen werden. Der maximale Wert des Ausgangssignals ist 10V
. Über die Grobeinstellung kann die Amplitude
P P
schrittweise um je 10dB abgeschwächt werden. Bei der Feineinstellung wird immer der Amplitudenwert als Spitze-Spitze-Wert eingestellt, und im weißen Feld über dem Schieberegler angezeigt. Die Amplitudenfeinstellung lässt sich mit der Maus am Schieberegler oder über das weisse Feld über dem Schiebe­regler per Tastatur eingeben. Die minimale Signalamplitude ist 10mV
P P
Offset: Auf das Ausgangssignal kann noch ein Spannungsoffset gegeben werden.
Der Schieberegler zeigt den maximale und minimalen Wert als Spannungs­wert an. Er hängt von der Amplitudengrobeinstellung ab und entspricht der Hälfte des durch den Amplitudenfeinregler maximal einstellbaren Wer­tes (Beispiel: bei -20dB ist der max. Amplitudenwert 1V
; dann ist der ein-
P P
stellbare Offsetwert ±0,5V ). Die Offseteinstellung lässt sich mit der Maus am Schieberegler oder über das weisse Feld über dem Schieberegler per Tastatur eingeben.
Einstellregler ganz rechts: Dieser ist nur aktiv für die Signalformen Rechteck und
Random Noise; für alle anderen Kurvenformen ist er inaktiv und kann auch nicht verändert werden.
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Rechteck: in diesem Fall erscheint über dem Regler die Anzeige Duty-
Cycle (Tastverhältnis). Das Tastverhältnis lässt sich von 1% bis 99% ein­stellen (Abbildung 3.12).
Random-Noise: In diesem Fall kann mit dem Regler das Rauschen auf
analoges Rauschen (Regler > 50% ) oder auf binäres Rauschen (Regler < 50%) eingestellt werden. Der “Regler“ ist damit eigentlich nur ein Schal­ter. Die gewählte Rauschform wird über dem Regler im orangen Feld ein­geblendet (Abbildung 3.13).
Der Mikrokontroller des Funktionsgenerators hat ein EEPROM von 64Byte. Dieser Speicher kann mit Funktionswerten beschrieben werden und gibt diese Werte nach­einander periodisch auf den D/A-Wandler, so dass am Ausgang ein periodischer Funktionsverlauf mit einer Auflösung von 8 bit und 64 Stützwerte pro Periode zur Verfügung steht. Die frei programmierbare Funktion ist nur dann verfügbar, wenn die Funktionswerte vorher in das EEPROM geladen wurden. Auch nach dem Aus­schalten und neuerlichem Einschalten des VT7 steht die programmierbare Funktion zur Verfügung.
Abbildung 3.12: Funktionsgenerator - großes Fenster, Kurvenform Rechtecksignal
Abbildung 3.13: Funktionsgenerator - großes Fenster, Kurvenform Random-Noise;
links: analoges Rauschen, rechts: binäres Rauschen
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3.4.1 Frei programmierbare Funktion

Die Daten für die Programmierung dieses Funktionsverlaufes müssen in einem ASCII-File (endung .txt) abgelegt sein. Ein Ordner mit solchen Text-Dateien befin­det sich als Unterordner mit dem Namen Arbitraryim Installationsverzeichnis z.B. C:\Programme\VT7\Arbitrary. In diesem Ordner befinden sich nach der Installation bereits einige Beispieldateien, so dass im Zweifelsfalle diese Dateien eingesehen werden können. Es handelt sich um Ascii-Dateien und mit folgendem Aufbau:
1.Zeile: Titelzeile, beliebiger Text zur Beschreibung des Spannungsverlaufs, begin-
nend mit einem Stern
2.Zeile: hier steht in eckiger Klammer das Wort [arbitrary]
3.Zeile: hier wird der Text data_range = <unterer Wert>,<oberer Wert> angegeben.
Die in den nächsten Zeilen folgenden Amplitudenwerte müssen innerhalb des durch <unterer Wert> und <oberer Wert> angegebenen Bereichs liegen. Zwi­schen unterem und oberem Wert werden die angegebenen Datenwerte mit einer Auflösung von 8bit (256 Werte) in den Bereich zwischen 0 und 255 abge­bildet.
4.Zeile: und folgende: hier werden die Stützstellen und der jeweils zugehörige Am-
plitudenwert angegeben: <Stützstelle> = <Stützwert>. Die Stützstellen müs­sen von 0 beginnend in aufsteigender Reihe bis 63 angegeben werden. Die Stützwerte müssen im Zahlenbereich zwischen <unterer Wert> und <oberer Wert> liegen, wie in der 3.Zeile angegeben wurde. Es dürfen auch Stützstel­len fehlen, dann werden die fehlenden Stützstellen mit dem vorhergehenden Stützstellenwert aufgefüllt. In jedem Fall müssen die Stützwerte in aufsteigen­der Reihenfolge eingegeben werden.
Beispiel: Treppenfunktion mit 4 in zeitlichem Abstand und in der Amplitude äqui­distanten Stufen (Abbildung 3.14). Insgesamt besteht die Treppe aus 64 Stützwerten: die ersten 16 Stützstellen müssen auf den untersten Wert gesetzt werden, die nächs­ten auf den nächsthöheren Wert u.s.w. Am besten wählt man für Data-range einen Bereich, in dem es sich einfach rechnen lässt: z.B. 0 bis 3 . Der ASCII-File besteht aus 7 Zeilen und kann folgendermassen aussehen:
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