Der Nachdruck sowie jede Art von Vervielfältigung – auch
auszugsweise – sind nur mit schriftlicher Genehmigung der
Thüringer Industrie Produkte GmbH zulässig.
Es gelten die
Allgemeinen Lieferbedingungen
für Erzeugnisse und Leistungen der Elektroindustrie
(„Grüne Lieferbedingungen“ – GL)
zur Verwendung im Geschäftsverkehr gegenüber Unternehmern
(http://www.stromzaehler.de/html/a_g_b.html)
Direkt angeschlossener elektronischer Dreiphasen-Vierleiter-Wechselstromzähler zur Messung elektrischer Arbeit
in unterschiedlich belasteten Phasen.
1.2 Verwendung
Der Zähler SINUS 85 ist ein vollelektronisch selbsttätig arbeitender Wechselstrom-Elektrizitätszähler zur
Festinstallation in Dreiphasen-Vierleiternetzen und dazu bestimmt, elektrische Wirk- und Blindenergie zu messen
und in bis zu zwei Energietarifen zu registrieren.
Er ist ausgeführt als Innenraumzähler mit Gehäusebauform als Installations-Einbaugerät in 4 Teilungseinheiten
für Hutschienenmontage.
1.3 Anschlussversion
Der Zähler SINUS 85 ist für den direktmessenden Anschluss bis 85 A Grenzstromstärke in Niederspannungsnetzen verfügbar – siehe auch Abschnitt 2.3.2 Varianten.
Es stehen immer ein Tarifsteuereingang zur Tarifumschaltung und ein Impulsausgang zur Ausgabe wirkenergieproportionaler Impulse zur Verfügung.
1.4 Zulassungsversion
Der Zähler SINUS mit MID-Konformitätskennzeichnung auf der Basis einer Baumusterprüfung und der ZählerFirmware-Version mit der Kennung 05072013 ist als Verrechnungsmessgerät für die Registrierung elektrischer
Wirkenergie vorgesehen.
Im Einsatz als Verrechnungsmessgerät sind die in den Zulassungen/Prüfbescheinigungen dafür freigegebenen
Betriebsweisen einzuhalten und der Funktionsumfang entsprechend der Typenschildangaben zu beachten!
1.5 Weitere Merkmale
Es gilt ein erweiterter EMV-Bereich von 2 kHz bis 150 kHz unter Berücksichtigung der Vorgaben des "Leitfaden
zur Bewertung der Zuverlässigkeit und Messbeständigkeit von Elektrizitätszählern und Zusatzeinrichtungen"
(Wechselrichtereignung).
Eine zusätzliche Hilfsenergieversorgung für den Zähler ist nicht notwendig.
Optional stehen ein zweiter Impulsausgang zur Ausgabe blindenergieproportionaler Impulse oder alternativ eine
M-Bus-Kommunikationsschnittstelle zur Datenübertragung zur Verfügung.
1.6 Verweise auf Vorschriften und Normen
Wirkenergiemessteil nach Normen DIN-EN 50470-1:2006 und DIN-EN 50470-3:2006
Blindenergiemessteil nach Normen DIN EN 62052-11:2003 und DIN EN 62053-23:2003
EG-Baumusterprüfung nach MID-Richtlinie 2004/22/EG
Betriebsmittel nach EMV-Richtlinie 2004/108/EG
Impulsausgang nach Norm DIN EN 62053-31:1999 als passiver Impulsgeber der Impulsgeberklassen A oder B
Reiheneinbaugerät nach Norm DIN 43880:1988 in Baugröße 1, mit Gehäusebreite 4 TE = 72 mm
Montage auf 35 mm Hutschiene (TH 35) nach DIN EN 60715:2001
Schutzstufen für Geräte und Gehäuse nach DIN EN 60529:1992
Belastbarkeit von Kabeln und Leitungen festgelegt in DIN VDE 0298-4:2003
Drehmomente für Schrauben an Klemmstellen angegeben in DIN EN 60999-1:2000
Schraubendreherspitzen genormt in DIN 5264:2006-01 und DIN ISO 8764-1:2006-01
Der Zähler erfüllt bei bestimmungsgemäßer Verwendung alle gesetzlich an ihn gestellten Sicherheitsanforderungen. Eine Verwendung außerhalb seiner Bestimmung kann Beeinflussungen, Funktionsstörungen,
Gefahren oder Schäden am Zähler selbst oder an anderen Anlagenteilen verursachen.
Heruntergefallene, sichtbar beschädigte, geöffnete, manipulierte oder nasse Zähler dürfen nicht installiert
und/oder in Betrieb genommen werden. Der Zähler darf nur entsprechend seiner Bestimmung eingesetzt werden.
Arbeiten an elektrischen Anlagen dürfen nur von dafür ausgebildeten Personen durchgeführt werden. Es sind die
einschlägigen Sicherheitsvorschriften und -maßnahmen zu beachten, anzuwenden und einzuhalten.
2.2 Installationsort
Der Zähler ist in einem Installationsgehäuse (UV-Schrank, Schaltschrank, Kleinverteilergehäuse etc.) mit
Schutzstufe IP54 oder höher und auf einer 35-mm-Hutschiene nach DIN EN 60715:2001 fest einzubauen.
Der Installationsort muss die mechanischen Umgebungsbedingungen der Kategorien M1 oder M2 und die
elektrischen Umgebungsbedingungen der Kategorien E1 oder E2 der Richtlinie 2004/22/EG erfüllen.
Für Verrechnungsmessungen muss die ungehinderte Sicht auf die Zähleranzeigen (Ablesbarkeit) dauerhaft
gewährleistet sein.
Eine Verwendung auf Zählertafeln nach DIN 43853 ist nicht ohne Befestigungsadapter möglich und nicht ohne
zusätzliche Abdeckung erlaubt.
2.3 Direktanschlusszähler
Die Installation des Zählers erfolgt direkt im zu messenden Stromkreis des versorgten Abnehmers.
Der Abgriff der Speise- und Messspannung erfolgt zählerintern vor der Strommesssensorik.
2.3.1 Anschlusswerte
Es gelten bei allen Angaben immer die auf dem Zählerleistungsschild angegebenen Werte!
Für einen Zähler mit der Spannungsangabe 3×230/400 V auf dem Leistungsschild gilt:
Referenzspannung Un = 3×230/400 V
im Dreiphasen-Vierleiter-Drehstromnetz.
Für einen Zähler mit der Stromangabe 0,25-5(85) A auf dem Leistungsschild gilt:
Anlaufstromstärke Ist = 0,02 A
Mindeststromstärke I
Übergangsstromstärke Itr = 0,5 A
Referenzstromstärke I
Grenzstromstärke I
bei symmetrisch belasteten Phasen.
2.3.2 Varianten
SINUS 60 S0 Grenzstromstärke 60 A, ein Impulsausgang für Wirk-, ein Impulsausgang für Blindenergie
SINUS 60 M-BUS Grenzstromstärke 60 A, ein Impulsausgang für Wirkenergie, eine M-Bus-Schnittstelle
SINUS 65 S0 Grenzstromstärke 65 A, ein Impulsausgang für Wirk-, ein Impulsausgang für Blindenergie
SINUS 65 M-BUS Grenzstromstärke 65 A, ein Impulsausgang für Wirkenergie, eine M-Bus-Schnittstelle
SINUS 80 S0 Grenzstromstärke 80 A, ein Impulsausgang für Wirk-, ein Impulsausgang für Blindenergie
SINUS 80 M-BUS Grenzstromstärke 80 A, ein Impulsausgang für Wirkenergie, eine M-Bus-Schnittstelle
SINUS 85 S0 Grenzstromstärke 85 A, ein Impulsausgang für Wirk-, ein Impulsausgang für Blindenergie
SINUS 85 M-BUS Grenzstromstärke 85 A, ein Impulsausgang für Wirkenergie, eine M-Bus-Schnittstelle
2.3.3 Voraussetzungen
Es ist in jedem Fall sicherzustellen, dass für den Betrieb des Zählers die in den technischen Werten genannten
Grenzbereiche nicht überschritten und die auf dem Zählerleistungsschild angegebenen Bemessungsbetriebsbedingungen am Einbauort eingehalten werden.
2.3.4 Vorsicherungen
Es sind als Zählervorsicherungen in den Energieleitungen nur Überstromschutzorgane von höchstens 80 A zu
installieren (z. B. Ganzbereichssicherungen, Leitungsschutzschalter).
2.3.5 Leitungsquerschnitte
Die verwendeten Leitungen sind hinsichtlich der Stromdichte und Verlegebedingungen so zu bemessen, dass
sich die Leiter unter den auftretenden Umgebungs- und Belastungsbedingungen auf nicht mehr als +55 °C im
Abstand von 20 cm vom Zähler erwärmen.
Die Belastbarkeit von Kabeln und Leitungen ist festgelegt in DIN VDE 0298-4.
Das Klemmvermögen der Strom-/Spannungs- und Nullklemmen beträgt minimal 2,5 mm² und maximal 25 mm².
Zu verwenden ist die Schrauberklingenform SL für Schlitzschrauben mit einer Größe von 5,5 mm × 1,0 mm.
Das empfohlene Anzugsdrehmoment für die M5-Klemmenschraube beträgt 2,5 Nm.
Das Klemmvermögen der Zusatzklemmen beträgt minimal 0,25 mm² und maximal 1,5 mm².
Zu verwenden ist die Schrauberklingenform SL für Schlitzschrauben mit einer Größe von 3,5 mm × 0,6 mm.
Das empfohlene Anzugsdrehmoment für die M2,5-Klemmenschraube beträgt 0,4 Nm.
Mehrdrähtige Leiterenden sind vor dem Einklemmen mit einer passenden Aderendhülse zu versehen.
Die Drehmomente für Schrauben an Klemmstellen sind angegeben in DIN EN 60999-1.
2.4 Einbau
Die Installation des Zählers in einer elektrotechnischen Anlage darf nur im spannungs- und stromlosen Zustand
erfolgen. Für den Einbau sind die einschlägigen Normen, Sicherheitsvorschriften und -maßnahmen zu beachten,
anzuwenden und einzuhalten. Der Zähler darf nur in einer Anlage und an Komponenten ein- und angebaut und
angeschlossen werden, deren elektrische Werte mit den Angaben auf dem Leistungsschild des Zählers
übereinstimmen und deren Umgebungsbedingungen den Vorgaben entsprechen. Die Überstromschutzeinrichtung muss den Vorgaben entsprechen und die Abschaltbedingungen erfüllen.
2.5 Installationskontrolle
Kontrolle der Zählerstrom- und -spannungsangaben mit den elektrischen Anschlusswerten auf Übereinstimmung.
Es ist zu überprüfen, dass die Anschaltung des Zählers seiner Anschlussart und der im Schaltbild dargestellten
Weise entspricht und die erforderlichen Abschaltbedingungen eingehalten werden.
Die Überstromschutzeinrichtung (Zählervorsicherung) darf den maximal zulässigen Wert nicht überschreiten.
Die installierten Leiterquerschnitte müssen normgerecht gewählt sein und die Vorgaben der
Anschlussbedingungen erfüllen.
Die Leiterenden der Installationsleitungen müssen ausreichend weit in die Schraubklemmen des Zählers
eingeführt und die Schrauben mit den erforderlichen Drehmomenten angezogen sein.
Es dürfen an keiner Klemmstelle blanke (nichtisolierte) Leitungsbereiche aus der Isolation des Zählerklemmenblockes herausragen.
Die Klemmschraubenabdeckungen des Zählers sind nach erfolgter Installation zu schließen.
2.6 Inbetriebnahme direkt angeschlossener Zähler
Die Inbetriebnahme des Zählers erfolgt schrittweise und erst nach vollständig abgeschlossener Installation und
anschließender Installationskontrolle.
Die Abgangssicherungen nach direkt angeschlossenem Zähler sind vor der Inbetriebnahme auf Aus zu schalten
oder die lastfreie Inbetriebnahme ist auf andere Weise sicherzustellen.
Einschalten der Zählervorsicherungen/der Mess- und Speisespannung.
Kontrolle der anliegenden Spannung an den Zählerklemmen auf allen drei Phasen und Vergleich mit den
Spannungsangaben auf dem Leistungsschild des Zählers.
Kontrolle des rechten Drehfeldes an den Zähleranschlussklemmen auf Vorhandensein.
Kontrolle des Zählerstillstandes – die Anzeige-LED (die Prüfausgänge RL) rechts neben dem Zählerdisplay
müssen dauerhaft rot leuchten.
Einschalten der nach dem Zähler installierten Abgangssicherungen – Zähleranlauf und Lastaufnahme.
Informationen zur Bedeutung der Anzeige finden sich im Abschnitt 4 Bedienung.
Nach dem Einschalten des Zählers lädt dieser sein Betriebsprogramm (Firmware) aus dem internen Speicher.
Dabei zeigt das Display für 3 Sekunden einen Segmenttest (alle Segmente werden gleichzeitig dargestellt) und
die LED der Prüfausgänge eine Funktionsprüfung (LED leuchtet) an. Danach ist der Zähler betriebsbereit und im
Messmodus und kann elektrische Energie registrieren.
An den Segmenttest anschließend zeigt der Zähler im Display die Version der verwendeten Firmware für
4 Sekunden an, danach die Hersteller-ID (Herstellernummer) für weitere 4 Sekunden.
Ab etwa 10 Sekunden nach dem Einschalten wird der aktuell laufende Zählwerkstand (kWh) angezeigt.
3.2 Ausschaltverhalten
Unterhalb einer Spannung von AC 180 V Phase (Phase-Null) wird die Energiemessung auf dem betroffenen
Messpfad blockiert. Die resultierende Teilenergiemenge wird nicht mehr registriert und nicht zum Prüfausgang
(LED) und zum Impulsausgang weitergeleitet.
Bei allphasigen Spannungen kleiner AC 180 V (Phase-Null) wird die Energiemessung blockiert und dabei werden
das Display, der Prüfausgang und der Impulsausgang abgeschaltet.
Die registrierten Zählerstände werden beim Abschaltvorgang in einen nichtflüchtigen Speicher (EEPROM)
gesichert und bleiben dort für mindestens 10 Jahre erhalten.
3.3 Phasenausfallerkennung
Am Zähler anliegende Phasenspannungen werden durch die dargestellten Ziffern der Symbolgruppe "L123"
angezeigt. Bei fehlenden Phasenspannungen sind die jeweiligen Ziffern der Symbolgruppe ausgeblendet.
3.4 Stillstand- und Anlaufverhalten
Unterhalb des angegebenen Anlaufstromes (Ist) und bei anliegender Nennspannung (Un) zeigen die
Prüfausgänge (LED) getrennt für Wirk- und Blindenergie durch Dauerleuchten den Stillstand des Wirk- und
Blindenergiemesswerkes an. Die Energieart- und -richtungsindikatoren sind bei Zählerstillstand nicht zu sehen.
Energiemengen unterhalb des Anlaufstromes werden vom Zähler nicht registriert.
Bei Überschreiten des Anlaufstromes (Ist) und bei anliegender Nennspannung (Un) endet das Dauerleuchten der
Prüfausgänge (LED) getrennt für Wirk- und Blindenergie je nach gemessener Energieart.
Oberhalb des Anlaufstromes (Ist) und bei anliegender Nennspannung (Un) zeigen die Prüfausgänge (LED)
getrennt für Wirk- und Blindenergie durch Blinkimpulse die laufende Messung von Wirk- und/oder Blindenergie an.
Die Energieart- und -richtungsindikatoren im Display geben an, welche anliegende Energierichtung der Zähler
erkennt.
3.5 Messabweichung
Die Messabweichungen liegen entsprechend der auf dem Zähler angebrachten Genauigkeitsklasse und unter
Verwendung innerhalb der zulässigen Betriebsbedingungen immer innerhalb der in der MID-Richtlinie
2004/22/EG geforderten Grenze.
3.6 Rücklaufhemmung
Voraussetzung ist die Kennzeichnung des Zählers als Einrichtungszähler mit dem Klinkensymbol für Rücklaufhemmung nach Symbol Nr. 3 im Abschnitt 7.1.5 Symbole. Ist die vektorielle Summe aus den drei Einzelphasen-
leistungen am Zähler positiv, wird die resultierende Energiemenge vom Zähler registriert. Das Verhalten des
Zählers hinsichtlich der Bildung der vektoriellen Summe entspricht dem eines Ferrariszählers (Induktionsmotorzähler). Solange die vektorielle Summe negativ ist, wird die Registrierung ausgesetzt.
3.7 Zweirichtungszählung
Voraussetzung ist die Kennzeichnung des Zählers als Zweirichtungszähler mit den Pfeilsymbolen nach
Symbol Nr. 4 im Abschnitt 7.1.5 Symbole. Ist die vektorielle Summe aus den drei Einzelphasenleistungen am
Zähler positiv, so wird die resultierende Energiemenge vom Zähler als Bezug (Import) registriert, ist die vektorielle
Summe aus den drei Einzelphasenleistungen negativ, dann als Lieferung (Export).
Die Zweirichtungszählung ist für eine Verrechnungsmessung nicht freigegeben (ohne MID).
3.8 Energierichtungskontrolle
Weicht am Zähler eine der drei Einzelphasenleistungen in ihrer Richtung von der vektoriellen Summe aus den
drei Einzelphasenleistungen ab, d. h. fließt in einer Installationsphase die Energie in entgegengesetzter Richtung
durch den Zähler (z. B. bei vertauschtem Ein- und Ausgang), so zeigt der Zähler an den Energieart- / -richtungsindikatoren durch einen blinkenden Indikatorpfeil die abweichende Energierichtung an, die Richtung der
vektoriellen Summe wird durch einen dauerhaften Indikatorpfeil gekennzeichnet.
Der Zähler SINUS 85 verfügt über ein mehrzeiliges LC-Display (Flüssigkristallanzeige) ohne Hintergrundbeleuchtung zur Darstellung des Zählerstandes und weiterer Angaben sowie über zwei rote LED als
Prüfausgänge.
4.2.1 LED – Leuchtdioden
Die roten Leuchtdioden sind die Prüfausgänge des Wirkenergie- und des Blindenergiemesswerkes und zeigen
durch Dauerleuchten den jeweiligen Zählerstillstand (getrennt nach Wirk- oder Blindzählerstillstand) oder durch
Blinkimpulse, deren zeitlicher Abstand im Verhältnis der Zählerkonstante der anliegenden Wirk-/Blindleistung
proportional ist, die laufende Messung von Wirk- und/oder Blindenergie an.
4.2.2 Ansicht Zähleranzeige
Segmenttest alle möglichen Segmente des Displays werden
beim Neustart gleichzeitig für 3 Sekunden
dargestellt
Softwareversion Beispiel "02072013"
wird nur beim Neustart für 4 Sekunden angezeigt,
zusätzlich die Angabe "SoFt"
Herstellernummer Beispiel "08154711"
wird beim Neustart für 4 Sekunden angezeigt
zusätzlich die Angabe "IdEnt"
Beispiel Zählwerkstand mit 888888,88 kWh;
anliegend Spannungen an L1, L2 und L3;
aktiver Tarif 1;
Zählerstillstand
Anzeigebereich 1 für Zählerstand, Messwert, Menüname,
Ergebnisse, Menüführung
Anzeigebereich 2 für Kennzahlen, Zusatzangaben
Einheit Einheit für Anzeigebereich 1
Energieart- /
-richtungsindikatoren
Zählerstillstand oder aktuell anliegende
Energieart und -richtung in Vektorendarstellung,
in der die Zähleranlaufbedingungen überschritten
sind (getrennt nach +P; –P; +Q; –Q) und
Energierichtungskontrolle
Spannungsphasen aktuell anliegende Spannungsphasen und
anliegendes Drehfeld rechts- oder linksdrehend
Tarifstellung aktuell registrierender Tarif oder Tarifzuordnung
des angezeigten Zählerstandes
Zusatzgrößen Zuordnung zu Hilfswerten
Bedienpfeile nur bei Tastenbedienung
Tastendruck Lang und
Tastendruck Länger angezeigt
Handsymbol nur bei Messwandlerzählern mit noch nicht
abgeschlossener Einstellung des StromwandlerÜbersetzungsfaktors blinkend angezeigt,
nach abgeschlossener einmal möglicher
Einstellung ist das Handsymbol erloschen
4.2.3 Anzeigenkapazität
Die Anzeigenstelligkeit der Energieregister beträgt 6 Dezimalstellen (Vorkommastellen) Kilowattstunden (kWh)
und 2 dezimale Nachkommastellen und befindet sich im Bereich 1 des Displays.
Die gesamte Registrierkapazität des Zählwerkes beträgt 999 999,99 kWh und umfasst die Energiemenge, die
einer Betriebszeit von etwa 17 000 Stunden (annähernd 23 Monate) bei Grenzstrom, Referenzspannung und
Leistungsfaktor 1 entspricht.
Die Darstellung von Werten im Display kann über zwei Tasten bedient werden.
Es wird in der Bedienung der Menüs unterschieden, welche Taste bedient wird und wie lange die Taste gedrückt
gehalten wird, Bedienpfeile im Display signalisieren hierbei den vom Zähler erkannten Zustand:
Kurz: kürzer als 2 Sekunden – Funktionen verschieden und unten beschrieben
Lang: länger als 2 Sekunden und kürzer als 5 Sekunden – es erscheint der obere Indikatorpfeil, Funktionen
verschieden und unten beschrieben
Länger: länger als 5 Sekunden – es erscheint nach 4 Sekunden zusätzlich der untere Bedienpfeil, nach
insgesamt 5 Sekunden ohne Loslassen dann der Rücksprung in die Grundanzeige
Das Grundmenü wird nur über Tastenbetätigung Kurz aufgerufen und bedient und verwendet keine Kennzahlen.
Die weiteren Funktionsmenüs werden mit verschieden Tastenbetätigungen Kurz oder Lang bedient und bauen
auf Kennzahlen auf.
Die Auswahlmöglichkeit der Funktionsmenüs erfolgt mit der ersten Betätigung Lang der linken oder der rechten
Taste von der Grundanzeige oder dem Grundmenü ausgehend. Danach kann mit Tastendruck Kurz der linken
Taste zwischen den vorhandenen Funktionsmenüs Std-dAtA, AbL-dAtA, SEt oder PArA ausgewählt werden, der
Einstieg in das ausgewählte Menü erfolgt über einen Tastendruck Lang der linken oder der rechten Taste.
nur Messwandlerzähler
4.2.4.1 Grundanzeige
In der Grundanzeige des Displays (nach einem Neustart oder dem manuellen oder automatischen Rücksprung in
die Grundanzeige) werden gleichzeitig angezeigt: der Wirkenergiezählerstand für bezogene Energie des aktiven
Energietarifes in kWh, die Einheit "kWh", die anliegenden Spannungsphasen in Auswahl an "L123", der aktive
Energietarif "T1" oder "T2" und die anliegende Energierichtung durch die Energieart- und -richtungsindikatoren.
Der Anzeigebereich der Kennzahl (Bereich 2) bleibt dabei leer.
Zählerstillstand Energierichtung +P und +Q keine Spannung an L2 Anschlussfehler +P und -P
4.2.4.2 Grundmenü
Das Grundmenü dient der gleichzeitigen Darstellung des Wirkenergiezählerstandes für bezogene Energie im
aktiven Energietarif und aktuell am Zähler anstehender elektrischer Werte.
Es werden keine Kennzahlen zur Benennung der dargestellten Größen verwendet.
Die Bedienung erfolgt mit der ersten Betätigung Kurz der linken Taste und danach nur über Tastendruck Kurz mit
linker oder rechter Taste.
Mit der linken Taste erfolgt nacheinander mit Betätigung Kurz die Auswahl der elektrischen Größen V, A, W, VA,
VAr, Frequenz und Cos. Mit der rechten Taste erfolgt mit Betätigung Kurz nacheinander die Auswahl der
Phasenzuordnung L123 oder einzeln L1, L2 und L3.
Der der getroffenen Auswahl entsprechende aktuell am Zähler anliegende elektrische Wert wird im Bereich 2 des
Displays angezeigt.
Der Bereich 1 des Displays zeigt wie in der Grundanzeige immer den Wirkenergiezählerstand für bezogene
Energie des aktiven Energietarifes in kWh an.
Das Funktionsmenü Std-dAtA enthält die verrechnungsfähigen Registrierwerte des Zählers (Zählerstände) –
soweit der Zähler den eichrechtlichen Vorgaben entspricht – und dazu notwendige oder zulassungsrelevante
Angaben.
Es werden Kennzahlen zur Benennung der dargestellten Größen verwendet.
Die Auswahlmöglichkeit erfolgt mit der ersten Betätigung Lang der linken oder der rechten Taste von der
Grundanzeige oder dem Grundmenü ausgehend, danach kann mit Tastendruck Kurz der linken Taste zwischen
den vorhanden Menüs Std-dAtA, AbL-dAtA, SEt oder PArA ausgewählt werden. Der Einstieg in das Menü
Std-dAtA erfolgt über einen Tastendruck Lang der linken oder der rechten Taste.
Innerhalb des Menüs Std-dAtA erfolgt das Blättern zwischen den aufgelisteten Werten mit Tastendruck Kurz der
linken Taste für Abwärts oder der rechten Taste für Aufwärts.
Menüname Kennzahl Bedeutung
Standard-Verrechnungs-Datensatz
Herstellernummer des Zählers
Software-ID (Firmwareversion)
Impulskonstante LED Wirk- und Blindenergie
Impulskonstante Ausgang Wirk- und Blindenergie
+A, Arbeitswert T1 [kWh]
+A, Arbeitswert T2 [kWh]
4.2.4.4 AbL-dAtA-Menü
Das Funktionsmenü AbL-dAtA enthält die Service-Angaben des Zählers.
Es werden Kennzahlen zur Benennung der dargestellten Größen verwendet.
Die Auswahlmöglichkeit erfolgt mit der ersten Betätigung Lang der linken oder der rechten Taste von der
Grundanzeige oder dem Grundmenü ausgehend, danach kann mit Tastendruck Kurz der linken Taste zwischen
den vorhanden Menüs Std-dAtA, AbL-dAtA, SEt oder PArA ausgewählt werden. Der Einstieg in das Menü
AbL-dAtA erfolgt über einen Tastendruck Lang der linken oder der rechten Taste.
Innerhalb des Menüs AbL-dAtA erfolgt das Blättern zwischen den aufgelisteten Werten mit Tastendruck Kurz der
linken Taste für Abwärts oder der rechten Taste für Aufwärts.
Menüname Kennzahl Bedeutung
Service-Datensatz
Herstellernummer des Zählers
M-Bus Primäradresse (nur bei SINUS 85 M-BUS relevant)
M-Bus Sekundäradresse (nur bei SINUS 85 M-BUS relevant)
Spannung in Phase L1 [V]
Spannung in Phase L2 [V]
Spannung in Phase L3 [V]
Strom in Phase L1 [A]
Strom in Phase L2 [A]
Strom in Phase L3 [A]
Leistungsfaktor in Phase L1
Leistungsfaktor in Phase L2
Das Funktionsmenü SEt enthält setzbar am Zähler einstellbare Werte für die Schnittstellen.
Es werden Kennzahlen zur Benennung der dargestellten Größen verwendet.
Die Auswahlmöglichkeit erfolgt mit der ersten Betätigung Lang der linken oder der rechten Taste von der
Grundanzeige oder dem Grundmenü ausgehend, danach kann mit Tastendruck Kurz der linken Taste zwischen
den vorhanden Menüs Std-dAtA, AbL-dAtA, SEt oder PArA ausgewählt werden. Der Einstieg in das Menü SEt
erfolgt über einen Tastendruck Lang der linken oder der rechten Taste.
Innerhalb des Menüs SEt erfolgt das Blättern zwischen den aufgelisteten Werten mit Tastendruck Kurz der linken
Taste für Abwärts oder der rechten Taste für Aufwärts.
Die Einstellung setzbarer Werte ist wiederholbar, der Zugang ist nicht geschützt und es erfolgt keine
Protokollierung über durchgeführte Veränderungen.
Das Vorgehen zur Einstellung setzbarer Werte ist beschrieben im Abschnitt 5 Programmierung.
4.2.4.6 PArA-Menü
Das Funktionsmenü PArA enthält parametrierbar am Zähler einstellbare Werte.
Es entfällt für direkt angeschlossene Zähler.
Die Einstellung parametrierbarer Werte kann nur einmalig erfolgen und ist nicht wiederholbar.
Das Vorgehen zur Einstellung parametrierbarer Werte ist beschrieben im Abschnitt 5 Programmierung.
i max
5 Programmierung
5.1 Setzfunktion
Die Inhalte des SEt-Menüs, deren Bedeutung, Einstellbereiche und Maßeinheiten sind beschrieben im Abschnitt
4.2.4.5 SEt-Menü.
Grundanzeige im Zählerstillstand Beispiel Zählwerkstand mit
888888,88 kWh;
anliegend Spannungen an
L1, L2 und L3; aktiver Tarif 1;
Zählerstillstand
Verlassen der Grundanzeige mit der ersten
Betätigung Lang der linken oder der
rechten Taste – hier die Grundanzeige im
Zählerstillstand mit oberem Bedienpfeil
nach 2 Sekunden
Tastenbetätigung erscheint
der Pfeil, danach Taste
loslassen
00000 … 59999
Es erscheint die Angabe Std-dAtA
Blättern mit Tastendruck Kurz zwischen
den Auswahlmöglichkeiten zu SEt
Auswahlmöglichkeiten:
Std-dAtA
AbL-dAtA
Einstieg in die Menüebene mit der ersten
Betätigung Lang der linken oder der
rechten Taste – hier die Anwahl des SEtMenüs im Anzeigebereich 1 mit oberem
Bedienpfeil
Blättern mit Tastendruck Kurz zwischen
den Auswahlmöglichkeiten zur
gewünschten Kennzahl – hier die Anwahl
der Kennzahl 0.0.2 der sekundären M-BusAdresse im Anzeigebereich 2
Einstieg in die angewählte Auswahl über
einen Tastendruck Lang der linken oder
der rechten Taste – hier die Anwahl der
Kennzahl 0.0.2, um die Adresse 00000000
zu verändern
Tastendruck Kurz rechte Taste zählt die
editierbare Stelle hoch
Tastendruck Kurz linke Taste ändert die
editierbare Stelle nach rechts
Es muss bis zur letzten Stelle nach rechts
durchgeschaltet werden
Tastendruck Kurz rechte Taste zählt die
editierbare Stelle hoch - letzte Stelle rechts
wird eingestellt auf z. B. "1"
Tastendruck Kurz linke Taste wechselt
Funktion zu EntEr
EdIt wechselt zu EntEr
Alternativen:
Übernehmen der Einstellung oder
Wert erneut einstellen
übernehmen:
Tastendruck Lang der linken oder der
rechten Taste schließt mit Speichern des
eingestellten Wertes ab
erneut einstellen:
Tastendruck Kurz linke Taste ändert die
Funktion wieder zu Edit und die editierbare
Stelle steht wieder links
Im Beispiel neu eingestellte
M-Bus-Sekundäradresse mit dem Wert
87654321 in der oberen Zeile und
zugehörige Kennzahl 0.0.2 in der unteren
Zeile
nach 2 Sekunden
Tastenbetätigung erscheint
der Pfeil, danach Taste
loslassen
editierbare Stelle blinkt:
0 … _ … 0 … _ …
Funktion blinkt:
edit … 0.0.2 … edit …
editierbare Stelle blinkt:
1 … _ … 1 … _ …
Funktion blinkt:
edit … 0.0.2 … edit …
eingestellte
Sekundäradresse:
87654321
Funktion blinkt:
nach 2 Sekunden
Tastenbetätigung erscheint
der Pfeil, danach Taste
loslassen
editierbare Stelle blinkt:
8 … _ … 8 … _ …
Funktion blinkt:
edit … 0.0.2 … edit …
Wird der Setzvorgang unterbrochen und nicht zuende geführt, kehrt der Zähler 5 Minuten nach der letzten
Tastenbetätigung selbsttätig in die Grundanzeige zurück. Bis dahin vorgenommene Veränderungen gehen dabei
verloren.
5.2 Parametrierfunktion
Die Inhalte des PArA-Menüs, deren Bedeutung, Einstellbereiche und Maßeinheiten sind beschrieben im Abschnitt
4.2.4.6 PArA-Menü.
Grundanzeige im Zählerstillstand Beispiel Zählwerkstand mit
888888,88 kWh;
anliegend Spannungen an
L1, L2 und L3; aktiver Tarif 1;
Zählerstillstand
Ein Tarifsteuereingang ist in jeder Zählervariante des SINUS vorhanden.
Der Tarifsteuereingang dient zur Umschaltung zwischen den zwei möglichen Energietarifen T1 und T2 zur
tarifierten Zählerstandsregistrierung. Die Tarifumschaltung wirkt sich zeitgleich auf die Tarifzuordnung aller
gemessenen Energiearten und -richtungen aus.
Der Tarifsteuereingang ist elektrisch passiv und galvanisch getrennt. Ohne anliegende Steuerspannung (0 V)
registriert der Zähler im Energietarif T1. Die Ansteuerung zur Umschaltung nach T2 erfolgt mit Wechselspannung
im Effektivwertebereich 180 V…260 V. Die Leistungsaufnahme beträgt etwa 0,3 VA bei AC 230 V.
Durch fehlerhaften oder falschen Schnittstellenanschluss oder -betrieb kann deren Funktion beeinträchtigt oder
zerstört werden, eine Beeinflussung oder Veränderung von Mess- oder Zählergebnissen ist jedoch nicht möglich.
Das Klemmvermögen der Tarifsteuereingangsklemmen beträgt minimal 0,25 mm² und maximal 1,5 mm².
Mehrdrähtige Leiterenden sind vor dem Einklemmen mit einer Aderendhülse zu versehen.
Zu verwenden ist die Schrauberklingenform für Schlitzschrauben mit einer Größe von 3,5 mm × 0,6 mm.
Das empfohlene Anzugsdrehmoment für die Tarifsteuereingangsklemmen beträgt 0,4 Nm.
Die Drehmomente für Schrauben an Klemmstellen sind angegeben in DIN EN 60999-1.
6.2 Impulsausgang
In der Zählervariante SINUS 85 S0 ist je ein Impulsausgang für Wirk- und für Blindenergie vorhanden, eine
Kommunikationsschnittstelle ist nicht vorhanden.
Die Impulsausgänge geben eine der vom Zähler gemessenen Leistung proportionale Impulsfolge im Verhältnis
der Ausgangsimpulskonstante RA aus.
Die Impulse sind elektrisch passiv, galvanisch getrennt und bedürfen für die Nutzung einer extern anzulegenden
Spannung von DC 18 V…27 V bei einem maximalen Strom von DC 27 mA, die voreingestellte maximale
Ausgangsimpulsbreite (t
Die maximale Ausgangsimpulsbreite (t
Kennzahl 0.3.8 ab etwa 1 ms bei Eingabewert 00000 bis zu etwa 30 s bei Eingabewert 30000 und zu einem
1-zu-1-Tastverhältnis bei Eingabewert über 30000. Die jeweilig minimale Ausgangsimpulsbreite (t
minimale Ausgangsimpulspause (t
augenblicklich gemessenen elektrischen Leistung.
Der Impulsausgang entspricht bei einer programmierten Ausgangsimpulsbreite (t
DIN EN 62053-31 und ist als passiver Impulsgeber kompatibel zu den Impulsgeberklassen A und B.
Durch fehlerhaften oder falschen Schnittstellenanschluss oder -betrieb kann deren Funktion beeinträchtigt oder
zerstört werden, eine Beeinflussung oder Veränderung von Mess- oder Zählergebnissen ist jedoch nicht möglich.
Das Klemmvermögen der Impulsausgangsklemmen beträgt minimal 0,25 mm² und maximal 1,5 mm².
Mehrdrähtige Leiterenden sind vor dem Einklemmen mit einer Aderendhülse zu versehen.
Zu verwenden ist die Schrauberklingenform für Schlitzschrauben mit einer Größe von 3,5 mm × 0,6 mm.
Das empfohlene Anzugsdrehmoment für die Impulsausgangsklemmen beträgt 0,4 Nm.
Die Drehmomente für Schrauben an Klemmstellen sind angegeben in DIN EN 60999-1.
6.3 Kommunikationsschnittstelle
In der Zählervariante SINUS 85 M-BUS sind ein Impulsausgang für Wirkenergie und eine M-BusKommunikationsschnittstelle vorhanden, ein Impulsausgang für Blindenergie ist nicht vorhanden.
Die Kommunikationsschnittstelle ist nach DIN EN 13757-2 und DIN EN 13757-3 ausgeführt.
Die Verdrahtung erfolgt über eine verdrillte Zweidrahtleitung, die Übertragung bitseriell asynchron (Start-Stopp) im
Halbduplexbetrieb. Zur Verwendung der M-Bus-Kommunikation in einem M-Bus-Netzwerk sind eine eineindeutige
Vergabe der Geräteadressen und der Datenübertragungsgeschwindigkeit am Zähler erforderlich. Die
voreingestellte Datenübertragungsgeschwindigkeit beträgt 2400 Bd, die voreingestellte M-Bus-Sekundäradresse
ist identisch mit der Zähler-Herstellernummer.
Müssen die am Zähler voreingestellten Werte auf die Notwendigkeiten des M-Bus-Netzes angepasst werden, so
sind die Adressen einstellbar im SEt-Menü unter den Kennzahlen 0.0.1 und 0.0.2, die passende
Datenübertragungsgeschwindigkeit ist einstellbar im SEt-Menü unter der Kennzahl C90.9.
Die Datenübertragungsgeschwindigkeit ist wählbar zwischen 300, 600, 1200, 2400, 4800, 9600 und 19200 Bd,
das Zeichenformat enthält 11 Bit pro Charakter (1 Startbit, 8 Datenbit, 1 Paritätsbit [even] und 1 Stoppbit).
Durch fehlerhaften oder falschen Schnittstellenanschluss oder -betrieb kann deren Funktion beeinträchtigt oder
zerstört werden, eine Beeinflussung oder Veränderung von Mess- oder Zählergebnissen ist jedoch nicht möglich.
Das Klemmvermögen der Klemmen der Kommunikationsschnittstelle beträgt minimal 0,25 mm² und maximal
1,5 mm². Mehrdrähtige Leiterenden sind vor dem Einklemmen mit einer Aderendhülse zu versehen.
Zu verwenden ist die Schrauberklingenform für Schlitzschrauben mit einer Größe von 3,5 mm × 0,6 mm.
Das empfohlene Anzugsdrehmoment für die Klemmen der Kommunikationsschnittstelle beträgt 0,4 Nm.
Die Drehmomente für Schrauben an Klemmstellen sind angegeben in DIN EN 60999-1.
TIP Herstellername
SINUS 85 S0 Typbezeichnung des Zählers
RL = 5000 Imp./kWh/kvarh Konstantenangaben der Zählerkonstanten (RL) für die Zählerprüfausgänge
Wirk und Blind (LED) in Imp/kWh bzw. in Imp/kvarh
RA = 500 Imp./kWh/kvarh Konstantenangaben der Zählerkonstanten (RA) für die elektrischen
Impulsausgänge in Imp/kWh bzw. in Imp/kvarh
Schaltung 4702 Angabe der Zählergrundschaltung (siehe auch Anschlussbild)
FW. 05072013 Angabe der Zähler-Firmwareversion
CL.B Angabe der Genauigkeitsklasse des Zählers
EN 50 470 Baunorm, nach der sich die grundlegenden Zählereigenschaften richten
00004495 Herstellernummer des Zählers
2013 Baujahr des Zählers
7.1.2 Bemessungsangaben
3× 230/400 V Spannungsangabe der Bemessungsspannung
0,25-5(85) A Stromangabe der Minimalstrom-, Referenzstrom- und Grenzstromstärke
50 Hz Frequenzangabe des Referenzfrequenzbereiches
7.1.3 Umgebungsbedingungen
3K6 Umgebungsklasse für den Grenzbetriebstemperaturbereich (–25 °C bis +55 °C)
M2/E2 Umgebungsklassen für die zulässigen mechanischen und elektromagnetischen
Umgebungsbedingungen (erhebliche bis starke Schwingungen und
Erschütterungen; elektromagnetische Störungen wie in Industriegebäuden)
7.1.4 Konformitätskennzeichnung
CE M13 0000 "CE"-Konformitäts- und Metrologiekennzeichnung entsprechend europäischer
Richtlinien mit Metrologiejahr 2013 (Jahr des Inverkehrbringens; als Beispiel)
DE MTP 11 B 000 MI-003 Zertifikatskennung, unter der die Zählerbauart konformitätsbewertet wurde
7.1.5 Symbole
Symbol Nr. 1
Zähler zur Verwendung in Dreiphasen-Vierleiter-Netzen
Symbol Nr. 2
Zähler zur Verwendung in Einphasen-Zweileiter-Netzen (ohne MID)
Symbol Nr. 3
Symbol Nr. 4
Rücklaufhemmung eines Zählwerkes – Zählwerk für eine Energierichtung
Ein Sicherungsetikett 15 mm × 10 mm ist jeweils seitlich links und rechts am Zähler angebracht.
8 Technik
8.1 Aufbau
Der Zähler besteht aus einem mehrteiligen Kunststoffgehäuse. Ein Teil ist aus glasklarem Kunststoff gefertigt und
deckt das darunter liegende LC-Display (Flüssigkristallanzeige) und das Leistungsschild ab. Zum Anschluss des
Zählers sind von außen zugängliche Klemmenschrauben vorhanden. Die elektronische Funktionsschaltung des
Zählers ist auf Leiterplatinen ausgebaut und befindet sich innerhalb des Kunststoffgehäuses.
8.2 Funktionsschaltung
8.2.1 Stromeingänge
Die zu messende Stromstärke wird je Strompfad (je Phase) intern über einen Messwiderstand und einen
Stromwandler an die Eingangsbedingungen der elektronischen Sensoren angepasst.
8.2.2 Spannungseingänge
Die zu messende Spannungsgröße wird je Spannungspfad (je Phase) intern über einen Spannungsteiler an die
Eingangsbedingungen der elektronischen Sensoren angepasst.
8.2.3 Messwerk
Die angepassten Strom- und Spannungssignale werden über Filterschaltungen dem A/D-Wandlungsprozess
zugeführt. Die digitalisierten Messwerte werden in einem nachgeschalteten Prozessor weiterverarbeitet. Nach der
Prozessverarbeitung werden die registrierten Energiemengen auf der Anzeige dargestellt.
Informationen zur Anzeige finden sich im Abschnitt 4.2 Anzeigen.
8.2.4 Software
Die Software steuert die Prozessverarbeitung im Zähler. Hierdurch werden Funktionen zum Zähleranlauf
und -stillstand, zur Impulsausgabe, zur Anzeigensteuerung, zur Messwertspeicherung und -rettung, zum
Start- und Abschaltverhalten und zur Fehlerüberwachung realisiert.
8.2.5 Blockschaltbild
Blockschaltbild
8.3 Gehäuse
Das Gehäuse besteht aus mehreren miteinander mehrfach verrasteten Einzelteilen, die nach ihrer Montage nicht
wieder demontiert werden können.
Über den Zugängen zu den Klemmenschrauben der Anschlüsse befinden sich schwenkbare Abdeckungen, die
nach erfolgter Installation zu schließen sind. Die Abdeckungen können gegen unbefugten Zugriff gesichert
werden.
8.3.1 Material
Die Display- und Typenschildabdeckung besteht aus glasklarem Polycarbonat. Das Zählergehäuse, die
Klemmenabdeckung und der Klemmenträger bestehen aus eingefärbtem Polycarbonat mit Glasfaseranteilen.
Alle Gehäusematerialien sind selbstverlöschend.
Der Zähleraufbau entspricht der Schutzklasse 2 (Schutzisolation).
Der Zähler erfüllt die Schutzstufe IP51 bei geschlossenen Klemmenabdeckungen.
8.3.3 Befestigung
Die Montage erfolgt vornehmlich horizontal auf 35 mm Hutschiene nach DIN EN 60715:2001. Jedoch ist jede
beliebige Einbaulage ohne Funktionseinschränkung möglich.
Hersteller TIP Thüringer Industrie Produkte GmbH
Produktformbezeichnungen SINUS 85 S0 und SINUS 85 M-BUS
Kurzbeschreibung
Baumusterprüfbescheinigung DE MTP 13 B 009 MI-003
zugrundeliegende Wirkenergiezählernormen EN 50470-1:2006; EN 50470-3:2006
Schaltungsart Dreiwattmeter-Zähler (drei Messwertaufnehmer)
Netzanschluss Dreiphasen-Vierleiter-Drehstromnetz, direktmessend
Referenzspannungsbereich (siehe Zähleraufdruck)
Referenzfrequenzbereich (siehe Zähleraufdruck)
Stromstärkeangaben nach Zähleraufdruck
Anlaufstromstärke
Mindeststromstärke (siehe Zähleraufdruck)
Übergangsstromstärke
Referenzstromstärke (siehe Zähleraufdruck)
Grenzstromstärke (siehe Zähleraufdruck)
Genauigkeitsklasse (siehe Zähleraufdruck) Klasse A (MPE = ± 3,5 %) oder Klasse B (MPE = ± 2 %)
Betriebsanzeige/Prüfausgang, optisch
Stillstand-/Rücklauferkennung, optisch LED, rot dauerleuchtend
Registrierungsanzeige LC-Display (Flüssigkristallanzeige)
Stelligkeit der Energieregister 6 Stellen kWh und 2 Dezimalstellen
Impulskonstante, optisch (siehe Zähleraufdruck)
Impulskonstante, elektrisch (siehe Zähleraufdruck)
Impulszahl/Messzeit für Wiederholpräzision mindestens 2 Impulse und 20 Sekunden Integrationszeit
Impulsausgang, elektrisch passiv potentialfrei, nach DIN EN 62053-31 Klasse A und B
Impulsparameter, elektrisch
Impulslänge, eingestellte
Funktionsspannungsbereich erweitert 180 V bis 265 V; Spannung einphasig oder dreiphasig
Funktionsfrequenzbereich erweitert 40 Hz bis 65 Hz
Wirkleistungsaufnahme im Spannungspfad
Scheinleistungsaufnahme im Spannungspfad
Scheinleistungsaufnahme im Strompfad
Anlaufstrom tatsächlich (dreiphasig)
Berücksichtigung Oberwellenenergiegehalt messtechnisch bis etwa 4 kHz
Betriebstemperaturbereich 3K6 (–25 °C bis +55 °C), Innenraum
Luftfeuchte maximal Jahresmittel ≤ 75 %, kurzzeitig 95 %, nicht kondensierend
Umgebungsbedingungen zulässig mechanisch M2, elektromagnetisch E2
Schutzklasse Schutzklasse 2, Schutzisolation
Schutzstufe Gehäuse IP 51, bei angebrachtem Klemmendeckel
Hüllmaße Baugröße 2, Tiefenmaß 56 mm, 4 Teilungseinheiten
Außenmaße 72 mm breit, 90 mm hoch, 63 mm tief
Befestigung Hutschiene TH 35 horizontal (jedoch lageunabhängig)
Verwendung Installationsgerät; Elektroenergiezähler
Spannungsmessung Widerstandsteiler
Strommessung Stromübertrager mit Nebenschluss-Shunt
Stromversorgung intern Schaltnetzteil dreiphasig
Messwertverarbeitung 1 Energiemess-IC mit integrierter CPU
Gehäusematerial Polycarbonat mit 6 % Glasfaser >PC-GF6<
Klemmvermögen Zusatzklemmen minimal: 0,25 mm²; maximal: 1,5 mm²
Klemmenschrauben Zusatzklemmen Gewinde M2,5; nom. 0,4 Nm; SL 3,5 mm × 0,6 mm
Klemmvermögen Strom-/Spannungsanschlüsse minimal: 2,5 mm²; maximal: flexibel 25 mm²
Klemmenschrauben Strom-/Spannungsanschlüsse Gewinde M5; nom. 2,5 Nm; SL 5,5 mm × 1,0 mm
Anschluss
Vorsicherung Strom-/Spannungsanschlüsse Ganzbereich, maximal 80 A
Gewicht zirka 0,27 kg
Der inverkehrgebrachte Zähler besitzt keine Justageelemente und muss nicht justiert werden.
9.2 Wartung
Der Zähler benötigt nach ordnungsgemäßer Inbetriebnahme zum ordnungsgemäßen Betrieb keine Wartung.
9.3 Beständigkeit und Zuverlässigkeit
Die messtechnische Beständigkeit und Zuverlässigkeit unter Nennbetriebsbedingungen ist für einen Zeitraum von
mindestens 10 Jahren ausgelegt.
9.4 Eichgültigkeit
Die Eichgültigkeit mit CE-Metrologiekennzeichnung versehener und über Konformitätserklärung
inverkehrgebrachter Zähler sowie innerstaatlich (nach)geeichter Zähler ist geregelt in der Eichordnung (EO 1988;
Teil 4).
9.5 Nachprüfung
Eine Zählernachprüfung kann nach der Prüfzählermethode oder dem Zeit-Leistungs-Verfahren erfolgen.
Prüfzählermethode: unter Nutzung der LED-Prüfausgänge oder der elektrischen Impulsausgänge des SINUS und
Einbindung eines Prüfzählers in die Strom- und Spannungsleitungen des SINUS.
Zeit-Leistungs-Verfahren: unter Nutzung der Energieregister des SINUS bei Verwendung einer konstanten und
definierten Zählerbelastung über eine definierte Zeit.
Verbindliche Prüfungen der Genauigkeit sind nur unter Einhaltung festgelegter Prüfbedingungen möglich!
Anforderungen an Prüfbedingungen und -voraussetzungen finden sich unter anderem in den GM-AR, den
PTB-Prüfregeln Band 6, der DIN EN 50470 und der DIN EN 62053.
Für Prüfungen des SINUS gilt unter Prüfbedingungen der Technischen Richtlinien Messgeräte für Elektrizität, der
PTB-Prüfregeln und der DIN EN 50470 zum Erreichen einer Wiederholpräzision von 1/10 der
Genauigkeitsklassenanforderung eine Mindestintegrationszeit von 20 Sekunden bei einem Minimum von
2 Impulsen über den Prüfausgang oder ein Mindestzählwerksfortschritt über 200 Ziffernsprünge.
9.6 Verkehrsfehler
Nach § 33 der Eichordnung (EO 1988; Teil 6) gelten als Verkehrsfehlergrenzen (Grenzen der Messabweichung
nach dem Inverkehrbringen eines Messgerätes) die doppelten Eichfehlergrenzen (Grenzen der Messabweichung
zum Zeitpunkt der Ersteichung/des Inverkehrbringens eines Messgerätes), sofern in der zutreffenden Baumusterprüfbescheinigung/Bauartzulassung keine anderen Angaben gemacht werden.
9.7 Nacheichung
Es gelten die zulässigen Eichfehlergrenzen zum Zeitpunkt der Eichung, sofern in der zutreffenden Baumusterprüfbescheinigung/Bauartzulassung keine anderen Angaben gemacht werden.
Der erforderliche Prüfumfang entspricht den in der zutreffenden Baumusterprüfbescheinigung/Bauartzulassung
gemachten Vorgaben.
9.8 Funktionsfehlererkennung
Der Zähler verfügt über keine Eigenfehlererkennung und daraus resultierenden Meldungen.
Folgende Ausnahme gilt: können die Zählerstände nicht ordnungsgemäß abgespeichert werden ist der
Zähler als " technisch defekt " zu betrachten und das Display blinkt.
9.9 Funktionsstörung
Bei vermeintlichem partiellen oder vollständigen Ausfall des Zählers ist zuerst das Vorhandensein der
Netzspannung an den Zählerklemmen zu prüfen. Liegt Spannung in der erforderlichen Höhe an (vergl.
Typenschildangabe), ist der Hersteller zu informieren. Eine eventuelle Reparatur wird ausschließlich vom
Hersteller durchgeführt.
9.10 Sicherungsstellen
Die Verletzung oder Entfernung von Gehäusebestandteilen, Konformitätskennzeichen, Hersteller-Gehäusesicherungsmarken, eichrechtlichen Haupt- oder Sicherungsstempeln/-marken oder Veränderungen am
Zählergehäuse oder der Aufschriften führen zum vorzeitigen Erlöschen der Eichgültigkeit des Gerätes (EO 1988;
Teil 4, § 13), der Gewährleistung und der Produkthaftung.
Im Abschnitt 7.2 Sicherungskennzeichnung finden sich Informationen zum Aussehen der Hersteller-Gehäusesicherung.
Die Leerlaufprüfung kann in verkürzter Form durchgeführt werden. Hierbei ist zu kontrollieren, dass die LED des
jeweiligen Prüfausganges binnen 30 Sekunden vom Blinken in ein Dauerleuchten wechselt, wenn der anliegende
dreiphasige Strom, dessen cos phi = 1 bzw. sin phi = 1 beträgt, den angegebenen dreiphasigen Startstrom um
mindestens 50 % unterschreitet.
9.11.2 Anlaufprüfung
Die Anlaufprüfung kann in verkürzter Form durchgeführt werden. Hierbei ist zu kontrollieren, dass die LED des
jeweiligen Prüfausganges binnen 30 Sekunden vom Dauerleuchten in ein Blinken wechselt, wenn der anliegende
dreiphasige Strom, dessen cos phi = 1 bzw. sin phi = 1 beträgt, den angegebenen dreiphasigen Startstrom
überschreitet.
9.11.3 Vorwärmung
Auf ein messtechnisches Vorwärmen vor Genauigkeitsprüfungen kann verzichtet werden, wenn sichergestellt ist,
dass die Zählerkerntemperatur zu Prüfungsbeginn im Bereich von +21 °C bis +25 °C liegt (z. B. durch
entsprechende Lagerung). Andernfalls ist bis zum Erreichen eines thermisch stabilen Betriebszustandes mit
Nennspannung vorzuwärmen.
9.11.4 Prüfmodus
Der Zähler SINUS verfügt nicht über einen Prüfmodus.
10 Lagerung und Transport
Die Lagerung und der Transport haben bei Temperaturen im Bereich von –40 °C bis +70 °C (1K5 bzw. 2K4) und
einer relativen Luftfeuchtigkeit von 0 % bis 95 % zu erfolgen.
Das Kondensieren von Feuchtigkeit am oder im Gerät ist zu verhindern, ebenso mechanische Belastungen mit
Beschleunigungswerten größer 200 m/s².
11 Nutzungsende
Unbrauchbare Geräte sind über die Erfassungsstellen für Elektronikschrott zu entsorgen (Richtlinien 2002/95/EG
und 2002/96/EG des Europäischen Parlaments). Es sind bei der Entsorgung die lokal geltenden Entsorgungsund Umweltschutzvorschriften zu beachten.