Digitalisierungsoszilloskope
TDS 500B, 600B und TDS 700A
070-9581-00
Diese Publikation bezieht sich auf
Firmware–Version 1.0 und höher.
Copyright T ektronix, Inc. 1996. Alle Rechte vorbehalten.
T ektronix–Produkte sind durch erteilte und angemeldete US– und Auslandspatente geschützt. In dieser Dokumentation
enthaltene Informationen ersetzen jene in früheren Veröffentlichungen. Veränderungen bei Preisen und Spezifikationen
vorbehalten.
Printed in the U.S.A.
T ektronix, Inc., P.O. Box 1000, Wilsonville, OR 97070–1000
TEKTRONIX, TEK, FastFrame, FlexFormat und InstaVu sind eingetragene Warenzeichen von Tektronix, Inc.
GEWÄHRLEISTUNG
T ektronix gewährleistet, daß dieses Produkt für einen Zeitraum von drei (3) Jahren ab Versanddatum frei ist von Sach– und
Arbeitsmängeln. Sollte ein solches Produkt sich während dieser Gewährleistungsfrist als defekt erweisen, so wird T ektronix
nach eigenem Ermessen entweder das defekte Produkt ohne T eile– und Arbeitskostenbelastung reparieren oder durch ein
neues ersetzen.
Um die hier gewährleisteten Dienstleistungen zu beanspruchen, muß der Kunde T ektronix vor Ablauf der
Gewährleistungsfrist über den Mangel unterrichten und für die Ausführung der Dienstleistung entsprechende Vorkehrungen
treffen. Der Kunde ist für Verpackung und Versand des defekten Produkts an das von Tektronix designierte Service Center
verantwortlich; Versandkosten sind im voraus zu bezahlen. Tektronix trägt die Kosten der Rücksendung an den Kunden,
solange der Versand an einen Ort innerhalb des Landes, in dem sich das Tektronix Service Center befindet, stattfindet.
Versandkosten, Zollgebühren, Steuerabgaben und sonstige Kosten, die mit einer Rücksendung an andere Standorte
verbunden sind, sind die Verantwortlichkeit des Kunden.
Diese Gewährleistung gilt nicht für durch unsachgemäße Benutzung oder mangelhafte Wartung und Pflege entstandene
Defekte, Versagen oder Schäden. Tektronix ist unter dieser Gewährleistung nicht dazu verpflichtet, a) Schäden zu
reparieren, die durch Versuche anderer, d.h. nicht von der Firma T ektronix autorisiertem Personal, das Produkt zu
installieren, zu reparieren oder zu warten, verursacht wurden; b) Schäden zu reparieren, die durch unsachgemäße
Benutzung oder Anschluß an unpassende Geräte verursacht wurden; oder c) Wartungsarbeiten an einem Produkt
vorzunehmen, das Modifizierungen oder Integration mit anderen Produkten unterzogen wurde, und solche Modifizierung
oder Integration Zeitaufwand oder Schwierigkeitsgrad für die Wartung des Produkts erhöhen.
DIESE GEWÄHRLEISTUNG WIRD VON TEKTRONIX IN BEZUG AUF DIESES PRODUKT UND AN STELLE
VON JEGLICHEN ANDEREN AUSDRÜCKLICHEN ODER STILLSCHWEIGENDEN GEWÄHRLEISTUNGEN
GEGEBEN. DIE FIRMA TEKTRONIX UND IHRE LIEFERANTEN VERWEIGERN DIE ANERKENNUNG
IMPLIZIERTER GEWÄHRLEISTUNGEN FÜR MARKTGÄNGIGKEIT ODER EIGNUNG ZU SPEZIELLEN
ZWECKEN. BEI VERSTÖSSEN GEGEN DIESE GEWÄHRLEISTUNG IST DIE VERANTWORTLICHKEIT
DER FIRMA TEKTRONIX, DEFEKTE PRODUKTE ZU REP ARIEREN ODER ZU ERSETZEN, ALLEINIGER
UND AUSSCHLIESSLICHER IN ANSPRUCH NEHMBARER RECHTSBEHELF DES KUNDEN. TEKTRONIX
UND SEINE LIEFERANTEN HAFTEN NICHT FÜR INDIREKTE, BESONDERE, BEILÄUFIG ENTSTEHENDE
ODER MITTELBARE SCHÄDEN, UNABHÄNGIG DAVON, OB DIE FIRMA TEKTRONIX ODER DER
LIEFERANT IM VORHINEIN ÜBER DIE MÖGLICHKEIT SOLCHER SCHÄDEN INFORMIERT WIRD.
EC Konformitätserklärung
Hiermit erklärt
Tektronix Holland N.V.
Marktweg 73A
8444 AB Heerenveen
Niederlande
alleinverantwortlich, daß die
Digitaloszilloskope TDS 520B, TDS 540B, TDS 724A und TDS 784A
die Bestimmungen der Direktive 89/336/EEC in bezug auf elektromagnetische
Verträglichkeit und der Niederspannnungsdirektive 73/23/EEC für Produktsicherheit
erfüllen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wurde anhand der folgenden
technischen Daten gemäß dem offiziellen Journal der Europäischen Union belegt:
EMC Direktive 89/336/EEC:
EN 55011Strahlungs- und Leitemissionen der Klasse A
EN 50081-1 Emissionen:
Niederspannungsdirektive 73/23/EEC:
EN 61010-1Sicherheitsbestimmungen für den Gebieten Messung
und Steuerung und in Laboratorien eingesetzte
elektrische Ausrüstung
EC Konformitätserklärung
Hiermit erklärt
Tektronix Holland N.V.
Marktweg 73A
8444 AB Heerenveen
Niederlande
alleinverantwortlich, daß die
Digitaloszilloskope TDS 620B, TDS 644B, TDS 680B und TDS 684B
die Bestimmungen der Direktive 89/336/EEC in bezug auf elektromagnetische
Verträglichkeit erfüllen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wurde anhand der
folgenden technischen Daten gemäß dem offiziellen Journal der Europäischen Union
belegt:
EMC Direktive 89/336/EEC:
EN 55011Strahlungs– und Leitemissionen der Klasse A
EN 50081-1 Emissionen:
Tabelle F–1: Liste für die Sichtprüfung F–2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
viii
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Zusammenfassende Sicherheitshinweise
Beachten Sie die nachstehenden Sicherheitshinweise, um Verletzungen zu
vermeiden und Schäden an diesem Produkt und an daran angeschlossenen
Geräten zu verhindern.
Wartungsarbeiten sind ausschließlich von qualifiziertem Wartungspersonal
durchzuführen.
Vermeiden von Verletzungen
Verwendung des
korrekten Netzkabels
Vermeidung einer
elektrischen Überlastung
Erdung des Gerätes
Nicht ohne Abdeckungen
betreiben!
Verwendung der
geeigneten Sicherung
Nicht in nasser/feuchter
Umgebung betreiben!
Zur Vermeidung von Feuergefahr darf nur das für dieses Gerät spezifizierte
Netzkabel verwendet werden.
Zur Vermeidung von Feuergefahr oder eines elektrischen Schlags darf niemals
eine Spannung an eine Klemme angelegt werden, die außerhalb des zulässigen
Bereichs liegt.
Dieses Gerät ist durch den Erdleiter des Netzkabels geerdet. Um einen elektrischen Schlag zu vermeiden, muß der Erdleiter mit der Masse verbunden sein. Das
Gerät muß ordnungsgemäß geerdet sein, bevor an den Ein– und Ausgangsklemmen Verbindungen hergestellt werden.
Zur Vermeidung von Feuergefahr oder eines elektrischen Schlages darf dieses
Gerät nicht bei abmontierter Abdeckung und/oder Frontplatte betrieben werden.
Zur Vermeidung von Feuergefahr darf nur eine Sicherung des korrekten Typs und
mit den für dieses Gerät spezifizierten Nennwerten eingesetzt werden.
Zur Verhütung eines elektrischen Schlages darf dieses Gerät nicht in nassen oder
feuchten Umgebungen betrieben werden.
Nicht in
explosionsgefährdeten
Zur Vermeidung von Verletzungen und Feuergefahr darf dieses Gerät nicht in
explosionsgefährdeter Umgebung betrieben werden.
Umgebungen betreiben!
Tastkopf sauber halten!
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Zur Vermeidung eines elektrischen Schlages und falscher Meßwerte muß die
Oberfläche des Tastkopfes stets sauber gehalten werden.
ix
Zusammenfassende Sicherheitshinweise
Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Geräteschäden
Verwendung des
korrekten Netzkabels
Für gute Luftzirkulation
sorgen!
Möglicherweise
beschädigtes Gerät nicht
Dieses Gerät darf nicht an eine Steckdose angeschlossen werden, deren
Spannung die des Gerätes übersteigt.
Um zu vermeiden, daß sich das Gerät überhitzt, muß für gute Luftzirkulation
gesorgt werden.
Wenn zu vermuten ist, daß das Gerät beschädigt ist, sollte es von qualifiziertem
Wartungspersonal überprüft werden.
betreiben!
Nicht in Flüssigkeiten
Den Tastkopf nur mit einem feuchten Tuch reinigen. Siehe Reinigungsanleitung.
tauchen!
Sicherheitsbezogene Begriffe und Symbole
Hinweise in diesem
Handbuch
Die folgenden Hinweise sind ggf. in diesem Handbuch enthalten:
WARNUNG. Warnhinweise kennzeichnen Zustände oder Handlungsweisen, die
Verletzungen oderTod zur Folge haben können.
Bezeichnungen auf dem
x
Gerät
VORSICHT. Vorsichtshinweise kennzeichnen Zustände oder Handlungsweisen, die
Geräteschäden oder anderweitige Sachschäden zur Folge haben können.
Die folgenden Bezeichnungen befinden sich ggf. auf dem Gerät.
DANGER signalisiert eine Verletzungsgefahr, die unmittelbar beim Lesen der
Bezeichnung besteht.
WARNING signalisiert eine Verletzungsgefahr, die nicht unmittelbar beim Lesen
der Bezeichnung besteht.
CAUTION signalisiert eine Gefahr für Geräte– und Sachen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Zusammenfassende Sicherheitshinweise
Symbole auf dem Gerät
Auf dem Gerät befinden sich ggf. die folgenden Symbole:
GEFAHR
Hochspannung
Zertifizierungen und Zulassungen
CSA–zugelassene
Netzkabel
Die CSA–Zertifizierung wurde für die in Nordamerika eingesetzten Produkte
und Netzkabel erteilt. Alle anderen Netzkabel sind für das jeweilige Land, in
dem sie eingesetzt werden, zugelassen.
Schutzleiteranschluß
(Erde)
ACHTUNG
Siehe Benutzerhandbuch
doppelt
isoliert
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
xi
Zusammenfassende Sicherheitshinweise
xii
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Vorwort
Literaturhinweise
Dieses Benutzerhandbuch ist für die Digitalisieroszilloskope TDS 500B, TDS
600B und TDS 700A.
Im Kapitel Zu Beginn ist eine kurze Beschreibung des TDS–Oszilloskops, der
Installationsvorbereitungen und der Inbetriebnahme enthalten.
Im Kapitel Grundlegende Betriebsweise werden die wesentlichen Funktionsmerkmale des Oszilloskops beschrieben und mit Abbildungen der Schnittstellen
und Lernprogrammbeispielen erläutert.
Das Kapitel Referenzteil erläutert, wie bestimmte Aufgaben durchgeführt
werden. Eine vollständige Auflistung der in diesem Kapitel enthaltenen
betriebsbezogenen Funktionen ist auf Seite 3–1 aufgeführt.
Die Anhänge setzen sich aus einer Auflistung der Optionen und Zubehörkomponenten und weiteren nützlichen Informationen zusammen.
Die folgenden Publikationen beziehen sich auf den Einsatz bzw. die Wartung des
Oszilloskops.
Im Programmierhandbuch TDS Family Digitizing Oscilloscopes Program-
mer Manual (Tektronix Teilenummer 070−9385−XX) wird der Einsatz eines
Computers für die Steuerung des Oszilloskops über die GPIB–Schnittstelle
beschrieben.
Das Referenzhandbuch (Tektronix Teilenummer 070−9382−XX) gibt einen
kurzen Überblick über die Funktionsweise des Oszilloskops.
Wartungs– und Reparaturhinweise für das Oszilloskop auf Modulebene.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
xiii
Vorwort
Standardmodell
Dieses Handbuch bezieht sich auf die Digitalisierungsoszilloskope TDS 500B,
TDS 600B und TDS 700A. Beachten Sie bitte die folgenden Konventionen.
Einige TDS–Modelle sind anstelle der Kanäle CH 3 und CH 4 mit zwei
Hilfskanälen, AUX 1 und AUX 2, ausgestattet. Die Bezugnahme auf diese
Kanäle erfolgt stets unter der Bezeichnung CH 3 und CH 4; bei den
Oszilloskopmodellen TDS 520B, TDS 620B, TDS 680B und TDS 724A
gelten alle in diesem Handbuch enthaltenen Bezugnahmen auf CH 3 und CH
4 stets für AUX 1 und AUX2.
Der Standardbildschirm in den Abbildungen in diesem Handbuch ist stets
der Anzeigebildschirm des TDS 684B.
Bezugnahme auf die verschiedenen Modelle
In diesem Handbuch sind die Digitalisierungsoszilloskope TDS 500B, TDS
600B und TDS 700A beschrieben. Bei der Bezugnahme auf die einzelnen
Modelle werden die folgenden Konventionen angewandt:
Konventionen
Bei Informationen, die sich auf die Oszilloskopmodelle TDS 520B und TDS
540B beziehen, wird die Bezeichnung “TDS 500B” verwendet.
Bei Informationen, die sich auf die Oszilloskopmodelle TDS620B, TDS
644B, TDS680B und TDS 684B beziehen, wird die Bezeichnung “TDS
600B” verwendet.
Bei Informationen, die sich auf die Oszilloskopmodelle TDS 724A, TDS
744A und TDS 784A beziehen, wird die Bezeichnung “TDS 700A”
verwendet.
In diesem Handbuch sind verschiedene Anleitungen zur Vorgehensweise
enthalten, deren Schritte der Benutzer ausführen muß. Zum leichteren
Verständnis und zur Strukturierung dieser Anleitungen werden in diesem
Handbuch die folgenden Konventionen verwendet:
Bei Vorgehensweisen sind die Bezeichnungen der Bedienungselemente der
Frontplatte fettgedruckt.
Die Verwendung von Groß– und Kleinbuchstaben (d.h. es wird nur der
Anfangsbuchstabe oder es werden alle Buchstaben groß geschrieben)
entspricht der auf der Oszilloskop–Frontplatte und in den Menüs verwende-
ten Schreibweise. Die Bezeichnungen auf der Frontplatte enthalten nur
Großbuchstaben, z.B. VERTICAL MENU und CH 1.
xiv
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Vorwort
Die Anleitungsschritte sind numeriert, wenn es sich nicht nur um einen
einzigen Schritt handelt.
Wenn bei der Ausführung der Anleitungen mit den Bedienungselementen der
Frontplatte und den Menütasten eine Reihe von Funktionen/Elementen
gewählt wird, wird jeder Übergang von einer Taste der Frontplatte zu einem
Menü bzw. von einem Menü zum nächsten durch einen Pfeil ( ➞ ) angezeigt.
Ob es sich dabei um ein Hauptmenü oder ein Seitenmenü handelt, ist
ebenfalls deutlich gekennzeichnet: Drücken Sie VERTICAL MENU ➞
Coupling (Hauptmenü) ➞ DC (seitliches Menü) ➞ Bandwidth (Hauptmenü) ➞ 250 MHz (seitliches Menü).
Die Verwendung der oben beschriebenen Konvention resultiert in graphisch
intuitiven Anleitungen, die die Vorgehensweise vereinfachen. Beispiel: Die oben
dargestellte Anleitung ersetzt die folgenden fünf Schritte:
1. Drücken Sie die Frontplatten–Taste VERTICAL MENU.
2. Drücken Sie die Hauptmenü–Taste Coupling.
3. Drücken Sie die Seitenmenü–Taste DC.
4. Drücken Sie die Hauptmenü–Taste Bandwidth.
5. Drücken Sie die Untermenü–Taste 250 MHz.
Manchmal ist es erforderlich, eine Wahl in einem Pop–up–Menü zu treffen:
Drücken Sie TRIGGER MENU ➞ Type (Hauptmenü) ➞ Edge (pop-up). In
diesem Beispiel muß die Hauptmen–Taste Type wiederholt gedrückt werden, bis
im Pop–up–Menü Edge markiert ist.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
xv
Vorwort
xvi
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Zu Beginn
Produktbeschreibung
Das Tektronix TDS–Oszilloskop eignet sich hervorragend für die Erfassung,
Anzeige und Messung von Signalen und kann sowohl als Tischgerät im Labor
und als tragbares Gerät vor Ort eingesetzt werden. Die wichtigsten Funktions–
merkmale sind:
Hmaximale Abtastrate von bis zu 5 GS/s je Kanal, je nach Modell (siehe
Tabelle 1–2 Die wichtigsten Funktionen und modellspezifische Unterschiede)
Hanaloge Bandbreite von 1 GHz bzw. 500 MHz, je nach Modell
(siehe Tabelle 1–2)
HAufzeichnungslängen von bis zu 50 K (standardmäßig) und, je nach Modell,
500 K mit Option 1M (siehe Tabelle 1–2)
HVierkanal– oder Zwei–plus–Zwei–Kanalbetrieb, je nach Modell. (Im
Zwei–plus–Zwei–Kanalbetrieb können zwei der vier Kanäle gleichzeitig
angezeigt werden.) Alle Kanäle haben eine Auflösung von 8 Bit (siehe
Tabelle 1–2.)
HZu den Triggermodi gehören Flanken–, Logik– und Impulsmessungen.
Videotriggerung ist nur mit Option 05 erhältlich und umfaßt NTSC,
SECAM, PAL, HDTV und FlexFormatT.
HDie Doppelfenster–Zoomfunktion zeigt gleichzeitig ein vergrößertes und ein
nicht vergrößertes Signal an und ist in allen Oszilloskopen der Reihe
TDS 600B und TDS 700A enthalten.
und InstaVuT–Erfassungsmodus mit Anzeigenaktualisierungszeiten, die den
schnellsten Analogoszilloskopen entsprechen. (Modelle und verfügbare
Modi sind in Tabelle 1–2 enthalten.)
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
1–1
Produktbeschreibung
Modellspezifische Unterschiede
In T abelle 1–1 sind einige der wichtigsten Merkmale der verschiedenen in
diesem Handbuch beschriebenen TDS–Oszilloskopmodelle aufgeführt.
T abelle 1–1: Die wichtigsten Merkmale und modellspezifischen Unterschiede
Merkmal520B540B620B644B680B684B724A744A784A
Anzahl der Kanäle2+2
maximale
1
42 + 2
1 GS/s2 GS/s
2
Digitalisierungsrate
Anzahl der Kanäle bei max.124241
Analoge Bandbreite500 MHz1 GHz500 MHz1 GHz
maximale
Die Zwei–plus–Zwei–Kanalfunktion ermöglicht, daß zwei von vier Kanälen gleichzeitig angezeigt werden. Über die nicht
angezeigten Kanäle kann ein Triggersignal an das Oszilloskop gekoppelt werden.
2
Dieses TDS–Modell ist mit Option 1G lieferbar. Die maximale Digitalisierungsrate wird dann auf 1 GS/s begrenzt. Diese
Option ermöglicht den Verkauf in Ländern, denen eine Exportbegrenzung auferlegt ist. Siehe Option 1G, Seite A–1.
3
Dieses TDS–Modell ist mit Option 1M lieferbar, wodurch längere Einstellungen der Aufzeichnungslänge ermöglicht
werden. Siehe Option 1M, Seite A–2.
4
Enthält erweiterte Digitalsignalverarbeitung zur Erstellung von FFT–Umwandlungen, Integral– und Differentialwerten von
Signalen. Einige Modelle erfordern Option 2F; siehe Option 2F, Seite A–2.
5
Alle Modelle sind mit GPIB–E/A ausgestattet.
1–2
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Technische Daten
Produktbeschreibung
Die technischen Daten der Produkte sind im technischen Referenzhandbuch
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Technical Reference (Performance
Verification and Specifications), das als Standardzubehör im Lieferumfang des
TDS–Oszilloskops enthalten ist, aufgeführt.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
1–3
Produktbeschreibung
1–4
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Inbetriebnahme
Vorbereitungen
Vor der Verwendung des TDS–Oszilloskops muß sichergestellt werden, daß es
richtig installiert und eingeschaltet ist.
Damit bei kritischen Messungen möglichst exakte Ergebnisse erzielt werden
können, sollten Sie mit der Signalpfadkompensierung und der sachgemäßen
Anwendung der für den Einsatz mit dem Oszilloskop gewählten Tastköpfe
vertraut sein.
Signalpfadkompensierung
Empfohlene Tastköpfe
Wahl des geeigneten
Tastkopfes
Es muß sichergestellt werden, daß das Oszilloskop entsprechend der
Umgebungstemperatur kompensiert wurde. Durch diese sogenannte Signalpfad-kompensierung (Signal Path Compensation – SPC) wird sichergestellt, daß bei
kritischen Messungen die bestmögliche Genauigkeit erzielt wird. Eine Beschreibung dieser Funktion und betriebsbezogene Hinweise sind im Abschnitt
Signalpfadkompensierung auf Seite 3–122 enthalten.
Die Oszilloskope TDS 680B, 684B und 784A werden ohne Tastköpfe geliefert.
Um die größere Bandbreite dieser Modelle zu nutzen, empfiehlt sich der aktive
Tastkopf P6245.
Im Lieferumfang aller anderen Oszilloskope der Reihe TDS 500B, 600B und
700A sind Allzweck–Tastköpfe — je nach Modell entweder P6139A oder
P6243, enthalten. Hinweise zu den Standardtastköpfen und der jeweils gelieferten Anzahl sind im Abschnitt Standardzubehör auf Seite A–4 enthalten.
Eine Auflistung der für alle Oszilloskopmodelle TDS 500B, 600B und 700A als
optionales Zubehör erhältlichen Tastköpfe ist unter Als Zubehör erhältlicheTastköpfe auf Seite A–5A– aufgeführt.
Der verwendete Tastkopf muß für die jeweilige Anwendung geeignet sein.
Beispielsweise eignet sich der aktive Tastkopf P6245 nicht für die Messung von
Signalen, die größer als ±8 V sind oder die ein Offset von mehr als ±10 V
aufweisen, da bei der Signalmessung Fehler auftreten. (Weitere Hinweise sind im
Tastkopf–Benutzerhandbuch enthalten.) Vielmehr sollte zur Messung höherer
Spannungen ein passiver Tastkopf, wie z.B. P6139A, verwendet werden. Dieser
Tastkopf eignet sich für Messungen bis zu ±500 V.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
1–5
Inbetriebnahme
VORSICHT. Wenn die aktiven Tastköpfe P6243 und P6245 zur Messung von
Signalen über ±40 V verwendet werden, besteht die Gefahr, daß sie beschädigt
werden.
Eingangskopplung
Inbetriebnahme
Installation
Bei der Kopplung von Signalleitern an das Oszilloskop muß für den Tastkopf
und sonstige Kabel eine geeignete Eingangskopplung und Impedanz gewählt
werden. Weitere Hinweise zur korrekten Kopplung des Eingangssignals sind im
Abschnitt Aspekte der Eingangsimpedanz auf Seite 3–5 enthalten.
Die in den folgenden Abschnitten enthaltenen Schritte erläutern die Installation,
den Zugang zur Frontplatte, den Einschaltvorgang, die Durchführung eines
Selbsttests und den Ausschaltvorgang:
Die folgenden Schritte müssen durchgeführt werden, um das Oszilloskop
ordnungsgemäß zu installieren und einzuschalten:
1. Stellen Sie sicher, daß die Umgebungsbedingungen für den Betrieb des
Gerätes geeignet sind. Das technische Referenzhandbuch (Tektronix–Teile-
nummer 070−8990−xx) enthält die technischen Daten in bezug auf Tempera-
tur, relative Luftfeuchtigkeit, Höhenlage, Vibrationen und Emissionen.
2. Sorgen Sie für ausreichende Luftzirkulierung. Die Luftströmung der
Lufteinlaß– und –auslaßöffnung an den Seiten des Gehäuses (wo sich das
Gebläse befindet) wird nicht behindert. An jeder Seite des Gerätes sollte
mindestens 5,1 cm Freiraum vorhanden sein.
1–6
WARNUNG. Um elektrische Schläge zu vermeiden, muß vor dem Überprüfen der
Sicherung sichergestellt werden, daß der Netzstecker gezogen ist.
3. Überprüfen Sie, ob die Sicherung dem korrekten Typ und Nennwert
entspricht (siehe Abbildung 1–1). Für das Oszilloskop sind zwei Sicherun-
gen geeignet, wobei jede Sicherung eine eigene Schutzkappe (siehe
Tabelle 1–2) erfordert. Ab Werk ist im Gerät eine UL–zugelassene Sicherung
installiert.
4. Stellen Sie sicher, daß die erforderlichen elektrischen Anschlüsse vorhanden
sind. Das Oszilloskop erfordert einen kontinuierlichen Bereich von 90 bis
250 V ACEFF, 45 Hz bis 440 Hz und bis zu 300 W.
5. Schließen Sie das Netzkabel an den Netzanschluß der Rückplatte (siehe
Abbildung 1–1) und eine Netzsteckdose an.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Netzanschluß
Netzhauptschalter
Sicherung
Inbetriebnahme
Abbildung 1–1: Einschalt–Bedienelemente der Rückplatte
T abelle 1–2: Teilenummer von Sicherung und Sicherungsschutzkappe
Entfernen der
Frontabdeckung
Einschaltvorgang
Teilenummer,
Sicherung
0,25 Zoll y 1,25 Zoll (UL 198.6, 3AG): 6 A
SCHNELL, 250 V
5 mm y 20 mm (IEC 127): 5 A (T), 250 V159-0210-00200-2265-00
Sicherung
159-0013-00200-2264-00
Teilenummer,
Schutzkappe
Fassen Sie die Frontabdeckung an der linken und rechten Kante, und nehmen Sie
sie mit einer leichten Ruckbewegung ab. (Die Abdeckung kann wieder angebracht werden, indem Sie sie auf der Frontplatte ausrichten und andrücken, bis
sie einrastet.)
Das Oszilloskop wird wie folgt in Betrieb genommen:
1. Stellen Sie sicher, daß der Hauptnetzschalter an der Rückplatte eingeschaltet
ist (siehe Abbildung 1–1). Das Gerät wird nur dann mit Strom versorgt,
wenn dieser Schalter eingeschaltet ist.
2. Wird das Oszilloskop dennoch nicht aktiviert, (d.h. auf dem Bildschirm
erscheint keine Anzeige), drücken Sie die ON/STBY–Taste auf der
Frontplatte, um das Gerät zu aktivieren (siehe Abbildung 1–2).
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
1–7
Inbetriebnahme
ON/STBY–Taste
Selbsttest
Abbildung 1–2: ON/STBY–Taste
Mit der ON/STBY–Taste wird die Stromversorgung der meisten Geräteschaltkreise gesteuert. Auch wenn dieser Schalter auf STBY eingestellt ist, werden
bestimmte Komponenten weiterhin mit Strom versorgt.
Nachdem das Oszilloskop installiert ist, wird der Hauptnetzschalter gewöhnlich
in der eingeschalteten Position belassen und das Gerät mit der ON/STBY–Taste
ein– und ausgeschaltet.
Jedesmal, wenn das Oszilloskop eingeschaltet wird, führt es automatisch
mehrere Selbsttests durch. Die anschließende Anzeige auf dem Bildschirm
besagt, ob der Test erfolgreich durchgeführt wurde oder nicht. Entsprechende
Ergebnisse können der Anzeige entnommen werden. (Bei erfolgreich durchgeführtem Selbsttest wird die Statusanzeige nach einigen Sekunden wieder
ausgeblendet.)
1–8
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Inbetriebnahme
Konnte der Selbsttest nicht erfolgreich abgeschlossen werden, setzen Sie sich
bitte mit Ihrem Tektronix–Kundendienst in Verbindung. Je nach Art der Störung
kann das Oszilloskop u.U. weiterhin verwendet werden, bevor eine Wartung/Reparatur durchgeführt werden muß.
Ausschaltvorgang
Drücken Sie die ON/STBY–Taste, um das Oszilloskop auszuschalten.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
1–9
Inbetriebnahme
1–10
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Grundlegende Betriebsweise
Überblick
In diesem Kapitel wird die grundsätzliche Funktionsweise des TDS–Oszillo–
skops beschrieben. Kenntnisse über die wesentlichen Konzepte ermöglichen den
effektiven Einsatz des Oszilloskops.
Im ersten Abschnitt, Abbildungen der Bedienerschnittstellen, ist ein Überblick
über die Anordnung der Bedienelemente des Oszilloskops mit der jeweiligen
Seitenangabe enthalten. Ferner sind die allgemeinen Verfahrensweisen zur
Bedienung des Menüsystems erläutert. Dieser Abschnitt ist in die folgenden
Bereiche untergliedert:
Abbildung der Frontplatte
Abbildung der rückwärtigen Anschlüsse
Abbildung der Anzeige
Bedienung des Menüsystems
Bedienung eines Pop–up–Menüs
Der zweite Abschnitt, Lernprogramm, enthält Beispiele der wichtigsten
Aufgaben, die zur Anzeige eines Signalmeßwertes durchgeführt werden müssen.
Außerdem wird anhand eines Beispiels erläutert, wie die Oszilloskopkonfiguration für den späteren Gebrauch gespeichert werden kann. Dieser Abschnitt
enthält die folgenden Lernbeispiele:
Einstellung für die Lernbeispiele
Beispiel 1: Anzeige eines Signals
Beispiel 2: Anzeige mehrerer Signale
Beispiel 3: Durchführung automatischer Messungen
Beispiel 4: Speichern der Konfiguration
Eine detailliertere Beschreibung dieser Themen sowie eine Erörterung der
Themen, die hier nicht enthalten sind, ist im Referenzteil enthalten. Eine
Auflistung der Themen beginnt auf Seite 3–1.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–1
Überblick
2–2
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Betriebsschnittstellen–Illustrationen
Dieser Abschnitt enthält Illustrationen (oder Karten) der Anzeige, Vorder– und
Rückplatten sowie das Menüsystem des TDS–Oszilloskops. Diese Karten helfen
Ihnen, das Oszilloskop zu verstehen und zu bedienen. Hier finden Sie ebenfalls
einen visuellen Führer zum Verwenden des Menüsystems.
Vorderplatte — Links
Dateisystem,
Seite 3–121
seitliche Menütasten,
Seite 2–7
ON/STBY–Schalter,
Seite 1–7
Hauptmenü–Tasten,
Seite 2–7
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
CLEAR MENU
Entfernt Menüs von
der Anzeige
2–3
Betriebsschnittstellen–Illustrationen
Vorderplatte — Rechts
Cursor Measurements, page
Cursormessungen, Seite 3–115
Speichern und Abrufen von
Signalen, Seite 3–138
Dateisystem, Seite 3–136
Meßsystem, Seite 3–103
Hardcopy, Seite 3–145
Dateisystem, Seite 3–140
Erfassungsmodi, Seite 3–24
Cursormessungen,
Seite 3–115
Autoset, Seite 3–6
Hilfe, Seite 3–161
Status, Seite 3–159
Speichern und
Abrufen von
Konfigurationen,
Seite 3–133
Kanalauswahl,
Seite, page 3–9
Signalkalkulationen,
Seite 3–168
Vertikale
Bedienelemente,
Seite 3–12
Zoom, Seite 3–43
Bedienelemente,
Horizontale
Seite 3–16
Masseanschluß
InstaVu, Seite
3–44 (nur für
Modelle TDS 500B
und TDS 700A)
Farbe, Seite 3–38
Anzeigeneinstellun
gen, Seite 3–33
Fernkommunik–
ation, Seite 3–155
Tastkopfkalibrie–
rung, Seite 3–124
Triggerung, Seite 3–57
Verzögerungstriggerung, Seite 3–95
Flankentriggerung, Seite 3–67
Logiktriggerung, Seite 3–71
Impulstriggerung, Seite 3–82
2–4
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Rückplatte
Betriebsschnittstellen–Illustrationen
Hauptnetzschalter,
Seite 1–7
Sicherung,
Seite 1–6
Centronics–Anschluß
Seriennummer
RS–232–Anschluß
Netzanschluß, Seite
1–6
GPIB–Anschluß,
Seite 3–155
Rückseitige AnschlüsseSicherheitshalterung
SIGNAL OUTPUT –
(Analogsignalausgang von CH3 – oder AX1 –
@ 10 mV/Teilung)
AUX TRIGGER INPUT –
(Haupttriggerungs– (TTL–) Ausgang)
MAIN TRIGGER OUTPUT –
(Haupttriggerungs– (TTL–) Ausgang)
DELAYED TRIGGER OUTPUT –
(Triggerungs– (TTL–) Ausgang für die
verzögerte Triggerung)
VGA–Ausgang
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–5
Betriebsschnittstellen–Illustrationen
Anzeige
Erfassungsstatus,
Seite 3–27
Triggerpegel am Signal
(kann anstelle eines
Striches als Pfeil an der
rechten Bildschirmseite
angezeigt werden).
Position der vertikalen
Balkencursor in der
Signalaufzeichnung,
Seite 3–119
Zeigt an, welcher Teil der
Signalaufzeichnung angezeigt
wird, Seite 3–16
Triggerposition (T),
Seite 3–66
Mit dem Mehrzweckknopf
oder über die Tastatur
eingegebener Wer
Signalaufzeich–
nungssymbol
Wenn diese Meldung angezeigt
wird, werden mit dem
Mehrzweckknopf grobe und wenn
sie nicht angezeigt wird, feine
t.
Einstellungen vorgenommen.
Cursormessungen,
Seite 3–115
2–6
Kanalpegel und
Signalquelle.
Vertikale Skala,
Seite 3–12
Das Hauptmenü mit
Auswahl wählbaren
Aktionen
Seitliches Menü
mit bestimmten
wählbaren
Aktionen
Triggerparameter,
Seite 3–65
Horizontale Skala und
Zeitbasis, Seite 3–16
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Bedienung eines Menüs
1 (Drücken Sie zuerst SHIFT, wenn die Tastenbezeichnung in blau angezeigt wird.)
Betriebsschnittstellen–Illustrationen
2 Drücken Sie eine dieser Tasten, um eine Wahl im
Hauptmenü zu treffen.
3 Drücken Sie eine dieser Tasten, um eine Wahl im seitlichen Menü zu treffen.
4 Wenn das Element des seitlichen Menüs einen veränderlichen Wert enthält (invertierte Darstellung), kann er mit dem
Mehrzweck–Knopf oder mit der Tastatur justiert werden.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–7
Betriebsschnittstellen–Illustrationen
Bedienung eines Pop-Up–Menüs
2–8
Drücken Sie diese Taste, um
Pop–up–Menüs aufzurufen.
Drücken Sie diese T aste erneut, um ein
Element zu wählen.
Oder Drücken Sie zuerst SHIFT, um
eine andere Funktion zu wählen.
Bei Wahl eines
Pop–up–Menüelements ändern sich
die Bezeichnungen der restlichen
Hauptmenüs.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Drücken Sie diese
Taste, um die
Menüs vom
Bildschirm zu
entfernen.
Lernprogramm
In diesem Abschnitt werden Sie schnell mit einigen grundlegenden Funktionen
vertraut gemacht, die für die Durchführung von Messungen mit dem TDS–Oszilloskop erforderlich sind. Beginnen Sie dieses Lernprogramm mit der Einstellungfür die Lernbeispiele auf dieser Seite.
Einstellung für die Lernbeispiele
Führen Sie die folgenden Schritte durch, um das Eingangssignal an das
TDS–Oszilloskop anzuschließen, das Gerät zurückzusetzen und eine Einführung
in den Anzeigebildschirm zu erhalten. Nach Abschluß dieser Aufgaben ist das
Oszilloskop für die folgenden Beispiele einsatzbereit.
Anschluß des
Eingangssignals
Entfernen Sie sämtliche Tastköpfe und Signaleingänge von den BNC–
Anschlüssen an der unteren rechten Seite der Frontplatte. Stellen Sie anschließend mit einem entsprechenden Tastkopf (z.B. P6245) eine Verbindung
zwischen dem Anschluß CH 1 des Oszilloskops und den Anschlüssen PROBECOMPENSATION her (siehe Abbildung 2–1.)
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–9
Lernprogramm
SignalMasse
Zurücksetzen des
Oszilloskops
Abbildung 2–1: Anschluß eines Tastkopfes für die Lernbeispiele (abgebildeter
T astkopf: P6245)
HINWEIS. Siehe Anhang A: Optionen und Zubehör für optionale Tastköpfe, die
zusätzlich bestellt und mit diesem Gerät verwendet werden können.
Führen Sie die folgenden Schritte durch, um das Oszilloskop vor der
Durchführung dieser Beispiele auf eine bekannte werksseitige Vorgabeeinstellung zurückzusetzen. (Das Gerät kann vor der Durchführung einer neuen
Messung und immer dann zurückgesetzt werden, wenn ein “neuer Start” mit
bekannten Vorgabeeinstellungen erwünscht ist.)
1. Drücken Sie die SETUP–Taste save/recall, um das Setup–Menü anzuzeigen
(siehe Abbildung 2–2).
2–10
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
SETUP–Taste
Lernprogramm
Abbildung 2–2: Position der SETUP–Taste
Am unteren Rand des Oszilloskop–Bildschirms werden Hauptmenüs
angezeigt. In Abbildung 2–3 ist das Setup–Hauptmenü dargestellt.
Menüelement und Taste
“OK Confirm Factory Init”
Menüelement und Taste
“Recall Factory Setup”
(werksseitige Einstellungen
aufrufen)
Abbildung 2–3: Das Setup–Menü
2. Drücken Sie die Taste direkt unter dem Menüelement Recall Factory Setup.
An der rechten Seite der Anzeige sind seitliche Menüs dargestellt. Die
dazugehörigen Tasten befinden sich zur rechten Seite dieser Menüs.
Da durch ein versehentliches Rücksetzen des Gerätes eine Einstellung
gelöscht werden kann, deren Konfigurierung viel Zeit in Anspruch genommen hat, werden Sie vom Oszilloskop aufgefordert, die Rücksetzung auf die
werksseitigen Vorgabeeinstellungen zu bestätigen (siehe Abbildung 2–3).
3. Drücken Sie die Taste zur rechten Seite des seitlichen Menüelements OK
Confirm Factory Init.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–11
Lernprogramm
HINWEIS. In diesem Handbuch wird der in Schritt 1, 2 und 3 gewählte Ablauf
wie folgt dargestellt: Drücken Sie save/recall SETUP ➞Recall Factory Setup(Hauptmenü) ➞ OK Confirm Factory Init (seitliches Menü).
Auf dem Bildschirm erscheint ein Uhrensymbol. Dieses Symbol wird
angezeigt, wenn das Oszilloskop eine Funktion durchführt, die länger als
einige Sekunden dauert.
4. Drücken Sie SET LEVEL TO 50% (siehe Abbildung 2–4), um sicherzus-
tellen, daß das Oszilloskop das Eingangssignal antriggert.
Taste “SET LEVEL TO 50%”
Untersuchung der
Anzeigeelemente
Abbildung 2–4: Trigger–Bedienelemente
Lesen Sie den folgenden Abschnitt, um sich mit der Anzeige des Oszilloskops
vor der Durchführung der Beispiele vertraut zu machen.
In Abbildung 2–5 ist die Anzeige dargestellt, die durch das Rücksetzen des
Gerätes aufgerufen wird. Beachten Sie bitte die folgenden wichtigen Punkte:
Die Triggerpegellinie zeigt an, daß das Signal in der Nähe des 50%–Pegels
seiner Amplitude (aus Schritt 4) angetriggert wird.
Aus der Triggerpositionsanzeige ist ersichtlich, daß sich die Triggerposition
des Signals in der horizontalen Mitte des Rasters befindet.
Die Kanalanzeige kennzeichnet die vertikale Position von Kanal 1 ohne
Eingangssignal. Diese Anzeige signalisiert den Massepegel des Kanals,
wenn sein vertikales Offset im Vertikalmenü auf 0 V eingestellt ist. Wenn
das vertkale Offset nicht auf 0 V eingestellt ist, kennzeichnet sie den Pegel
des vertikalen Offsets.
Aus dem Trigger–Readout ist ersichtlich, daß das Oszilloskop Kanal 1 (Ch1)
an einer steigenden Flanke antriggert und daß der Triggerpegel ungefähr
200–300 mV beträgt.
2–12
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Triggerpegelstrichr
Triggerpositionsanzeiger
Kanalanzeige
Trigger–Readout
Zeitbasis–Readout
Kanal–Readout
Lernprogramm
Das Zeitbasis–Readout zeigt an, daß die Hauptzeitbasis auf eine Horizontals-
kala von 500 µs/div eingestellt ist.
Aus dem Kanal–Readout ist ersichtlich, daß Kanal 1 (Ch1) mit DC–Kop-
plung angezeigt ist. (Bei AC–Kopplung erscheint nach dem Volts/div–Readout das Zeichen ~. Bei einer Rücksetzung zeigt das Oszilloskop immer
Kanal 1 an.
Abbildung 2–5: Die Anzeige nach einer Initialisierung der werksseitigen
V orgabeeinstellung
Auf dieser Anzeige sind die Kanal–, Zeitbasis– und Trigger–Readoutwerte im
Rasterbereich dargestellt, weil ein Menü aufgerufen ist. Die CLEAR MENU–
Taste kann jederzeit gedrückt werden, um die Menüs auszublenden und die
Readoutwerte unterhalb des Rasters anzuzeigen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–13
Lernprogramm
Beispiel 1: Anzeige eines Signals
Die Frontplatte des TDS–Oszilloskops ist mit Reglern ausgestattet, die eine
manuelle Justierung des Signals ermöglichen. Die Bedienungselemente können
auch automatisch eingestellt werden, um ein Signal anzuzeigen. Anhand der
folgenden Aufgaben lernen Sie, wie ein Signal justiert werden kann und wie das
TDS–Oszilloskop
für die automatische Einstellung (autoset) konfiguriert wird.
Justierung der
Signalanzeige
Auf der Anzeige wird das Tastkopf–Kompensierungssignal in Form einer
Rechteckwelle (1kHz) mit einer Amplitude von ca. 0,5 V dargestellt.
In Abbildung 2–6 sind die VERTICAL– und HORIZONTAL–Hauptbereiche der
Frontplatte dargestellt. Jeder Bereich verfügt über einen SCALE– und einen
POSITION–Regler. Justieren Sie die Größe und Positionierung des Signals mit
diesen Reglern wie folgt:
1. Drehen Sie den vertikalen SCALE–Regler im Uhrzeigersinn. Beachten Sie,
wie sich die Anzeige des Signals und des Kanal–Readouts am unteren
Bildschirmrand verändert.
2–14
Abbildung 2–6: Die VERTICAL– und HORIZONTAL–Bedienungselemente
2. Drehen Sie den vertikalen POSITION–Regler zuerst in eine Richtung und
anschließend in die entgegengesetzte Richtung. Beachten Sie, wie sich die
Signalanzeige verändert. Positionieren Sie das Signal anschließend wieder in
der Mitte des Rasters.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Lernprogramm
3. Drehen Sie den horizontalen SCALE–Regler um eine Raststellung im
Uhrzeigersinn. Beachten Sie das Zeitbasis–Readout am unteren Bildschirmrand. Sie sollte nun auf 200 µs/Teilg. eingestellt sein, und auf der Anzeige
sollten zwei vollständige Signalzyklen vorhanden sein.
Automatische Einstellung
des Oszilloskops
MAIN LEVEL–Regler
Wenn ein Signal erstmals an einen Kanal angeschlossen und auf dem Bildschirm
dargestellt wird, ist seine Anzeige u.U. nicht korrekt skaliert und wird nicht
ordnungsgemäß angetriggert. In diesem Fall kann mit der Autoset–Funktion
schnell eine brauchbare Anzeige erstellt werden.
Die Anzeige des Tastkopf–Kompensierungssignals wurde bereits im letzten
Schritt justiert und sollte stabilisiert sein. Führen Sie die folgenden Schritte
durch, um zuerst eine nicht stabilisierte Anzeige zu erstellen und diese dann mit
der Autoset–Funktion zu justieren:
1. Zur Erstellung einer nicht stabilisierten Anzeige drehen Sie den MAIN
LEVEL–Regler des Triggerbereichs (siehe Abbildung 2–7) zuerst in eine
Richtung und anschließend in die entgegengesetzte Richtung. Beachten Sie,
wie sich die Anzeige verändert, wenn der Triggerpegel über dem obersten
Abschnitt des Signals positioniert wird. Belassen Sie den Triggerpegel in
diesem ungetriggerten Zustand.
Abbildung 2–7: TRIGGER–Bedienungselemente
2. Drücken Sie AUTOSET (siehe Abbildung 2–8), und beobachten Sie die
Anzeige des stabilisierten Signals.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–15
Lernprogramm
AUTOSET–Taste
Abbildung 2–8: Position der AUTOSET–Taste
Abbildung 2–9 zeigt, wie die Anzeige aussieht, nachdem die AUTOSET–Taste
gedrückt wurde. Falls erforderlich, kann das Signal nun mit den Reglern, die
weiter vorne in diesem Beispiel erläutert wurden, justiert werden.
2–16
Abbildung 2–9: Die Anzeige, nachdem die Autoset–T aste gedrückt wurde
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
HINWEIS. Bei Verwendung eines passiven Tastkopfes, z.B. P6139A, sind die
Ecken des dargestellten Signals möglicherweise abgerundet oder zugespitzt
(siehe Abbildung 2–10). Wenn dies der Fall ist, muß der Tastkopf ggf. kompensiert werden. Siehe Kompensierung passiver Tastköpfe auf Seite 3–4.
Abbildung 2–10: Anzeigesignale, die eine Kompensierung des Tastkopfes erfordern
Beispiel 2: Anzeige von mehrfachen Signalen
Das TDS–Oszilloskop kann bis zu vier Kanäle, drei berechnete Signale und vier
Bezugssignale gleichzeitig darstellen. Bei der Durchführung der folgenden
Aufgaben lernen Sie, wie mehrere Signale gleichzeitig angezeigt und gesteuert
werden.
Lernprogramm
Hinzufügen eines Signals
Der VERTICAL–Bereich der Frontplatte enthält die Kanalwahltasten CH 1, CH
2, CH 3, CH 4 und MORE (siehe Abbildung 2–11). (Bei einigen Modellen sind
CH 3 und CH 4 durch AUX1 und AUX2 ersetzt; siehe Standardmodell auf Seite
xiv und Modellspezifische Unterschiede auf Seite 1–2.)
Abbildung 2–11: Die Kanaltasten und –leuchtanzeigen
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–17
Lernprogramm
Hinter der Beschriftung jeder Kanaltaste (CH) befindet sich eine Leuchtanzeige.
Auf dieser Abbildung leuchtet die Anzeige CH 1, um zu signalisieren, daß die
vertikalen Bedienungselemente zur Justierung von Kanal 1 eingestellt werden.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um ein weiteres Signal anzuzeigen:
1. Wenn dieser Schritt nicht als Fortsetzung des vorhergehenden Beispiels
durchgeführt wird, sind die Anleitungen im Abschnitt Einstellung für dieLernbeispiele auf Seite 2–9 zu beachten.
2. Drücken Sie SETUP ➞ Recall Factory Setup ➞ OK Confirm Factory
Init.
3. Drücken Sie AUTOSET.
4. Drücken Sie CH 2.
Auf der Anzeige erscheint eine zweite Signalaufzeichnung, die das über
Kanal 2 erfaßte Signal repräsentiert. Da am Eingang für CH 2 keine
Verbindung hergestellt wurde, ist dieses Signal eine flache Linie. Die
folgenden weiteren wichtigen Aspekte sind zu berücksichtigen:
Das Kanal–Readout auf der Anzeige zeigt nun die Einstellungen für Ch1
und Ch2.
Auf der linken Seite des Rasters befinden sich zwei Kanalanzeigen, die
sich gegenseitig überlappen.
Die Leuchte oberhalb der CH–2–Taste ist nun eingeschaltet, während die
Leuchte der CH–1–Taste erloschen ist. Da mit den Reglern jeweils nur
ein Kanal gesteuert werden kann, sind die vertikalen Bedienungselemente nun für die Justierung von Kanal 2 eingestellt.
Das Trigger–Readout zeigt weiterhin an, daß Triggerereignisse an Ch1
erfaßt werden. Die Triggerquelle wird durch das Hinzufügen eines
Kanals nicht geändert. (Die Triggerquelle kann durch Aufrufen des
Triggermenüs mit der TRIGGER–MENU–Taste geändert werden.)
5. Drehen Sie den vertikalen POSITION–Regler im Uhrzeigersinn, um das
Signal von Kanal 2 auf dem Raster nach oben zu verschieben. Die Kanalanzeige für Kanal 2 wird hierbei ebenfalls verschoben.
6. Drücken Sie VERTICAL MENU ➞ Coupling.
Mit der Taste VERTICAL MENU wird ein Menü angezeigt, mit dem viele
vertikale Kanalparameter gesteuert werden können (siehe Abbildung 2–12).
Obwohl mehrere Kanäle angezeigt werden können, wird mit dem Vertikalmenü und den Tasten stets nur der gewählte Kanal eingestellt.
2–18
Für jedes Menüelement des Vertikalmenüs wird ein seitliches Menü
angezeigt. In der folgenden Abbildung ist das Element Coupling des
Hauptmenüs markiert, d.h. im seitlichen Menü sind die Kopplungsoptionen
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Kanalanzeige Ch2
Lernprogramm
enthalten. Über dem seitlichen Menü wird in der Menübezeichnung der von
den Menüoptionen betroffene Kanal angezeigt. Dieser Kanal stimmt stets mit
dem Kanal, dessen Taste erleuchtet ist, überein.
Bezeichnung
des seitlichen
Menüs
Zuordnung der
Bedienungselemente für
einen anderen Kanal
Abbildung 2–12: Das Vertikal–Hauptmenü und das seitliche Kopplungsmenü
7. Drücken Sie , um 50
nun von 1 M
Ω auf 50 Ω geändert. Das Kanal–Readout für Kanal 2 (am
zu wählen. Die Eingangskopplung für Kanal 2 wird
unteren Rand des Rasters) enthält nun eine Ω–Anzeige.
Wenn eine Kanaltaste (CH) gedrückt wird, werden die vertikalen Bedienungselemente diesem Kanal zugeordnet. Wenn das über diesen Kanal angeschlossene
Signal nicht bereits angezeigt wird, wird die Kanalanzeige dem Bildschirm
hinzugefügt. Machen Sie sich durch Ausführung der folgenden Schritte mit der
Zuordnung der Bedienungselemente für verschiedene Kanäle vertraut:
1. Drücken Sie CH 1.
Nun ist in der Bezeichnung des seitlichen Menüs Ch1 enthalten (siehe
Abbildung 2–13), und die Leuchtanzeige oberhalb der Taste CH 1 leuchtet.
Das markierte Menüelement des seitlichen Menüs wurde von der für Kanal 2
konfigurierten Einstellung 50 Ω
tellung
1 MΩ geändert.
in die für Kanal 1 konfigurierte Impedanzeins-
2. Drücken Sie CH 2 ➞, um 1 M zu wählen. Dadurch wird die Kopplung-
simpedanz von Kanal 2 in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–19
Lernprogramm
Bezeichnung
des seitlichen
Menüs
Abbildung 2–13: Die Menüs nach dem Umschalten der Kanäle
Entfernen eines Signals
Mit der Taste WAVEFORM OFF wird das Signal des gewählten Kanals entfernt.
Ist das Signal nicht bereits gewählt, wird der entsprechende Kanal mit der
Kanaltaste (CH) aktiviert.
1. Drücken Sie WAVEFORM OFF (unterhalb des vertialen SCALE–Reglers).
Da CH 2 aufleuchtete, als die Taste WAVEFORM OFF gedrückt wurde,
wurde das Signal von Kanal 2 entfernt.
Nun ist Kanal (CH) 1 erleuchtet. Dies ist jetzt der gewählte Kanal. Nachdem
das letzte Signal entfernt wird, erlöschen alle CH–Leuchtanzeigen.
2. Drücken Sie WAVEFORM OFF erneut, um das Signal von Kanal 1 zu
entfernen.
Beispiel 3: Automatische Messungen
Das TDS–Oszilloskop kann viele Signalparameter automatisch messen und die
Ergebnisse auf dem Bildschirm anzeigen. In den folgenden Schritten wird
erläutert, wie das Oszilloskop für die Durchführung automatischer Signalmessungen eingestellt wird.
2–20
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Lernprogramm
Automatische Anzeige
von Messungen
Die Signalanzeige muß stabilisiert sein, bevor das automatische Meßsystem
angewandt werden kann. Außerdem muß das Signal alle Segmente enthalten, die
für die gewünschte Messung erforderlich sind. Beispiel: Die Messung der
Anstiegszeit erfordert mindestens eine steigende Flanke, und eine Frequenzmessung erfordert mindestens einen vollständigen Zyklus. Automatische Messungen
werden wie folgt durchgeführt:
1. Wenn dieser Schritt nicht als Fortsetzung des vorhergehenden Beispiels
durchgeführt wird, sind die Anleitungen im Abschnitt Einstellung für dieLernbeispiele auf Seite 2–9 zu beachten.
2. Drücken Sie SETUP ➞Recall Factory Setup ➞ OK Confirm Factory
Init.
3. Drücken Sie AUTOSET.
4. Drücken Sie MEASURE, um das Meßhauptmenü anzuzeigen (siehe
Abbildung 2–14).
5. Sofern das Menü Select Measrmnt nicht bereits gewählt ist, drücken Sie
diese Taste. Das Readout dieses Menüs zeigt an, an welchem Kanal die
Messung vorgenommen wird. Alle automatischen Messungen werden am
gewählten Kanal vorgenommen.
Im seitlichen Menü “Select Measurement” sind einige der verfügbaren
Meßarten aufgelistet, die an Signalen durchgeführt werden können; maximal
können gleichzeitig vier Messungen vorgenommen und angezeigt werden.
Wenn die Taste neben dem Menüelement –more– gedrückt wird, werden die
weiteren Meßoptionen angezeigt.
6. Drücken Sie Frequency. Wenn das Menüelement Frequency nicht sichtbar
ist, drücken Sie wiederholt –more–, bis es auf der Anzeige erscheint.
Drücken Sie anschließend Frequency.
Beachten Sie, daß die Frequenzmessung auf der rechten Seite des Rasterbereichs dargestellt wird. Das Meßwert–Readout enthält die Bezeichnung Ch1,
d.h. daß die Messung am Signal von Kanal 1 vorgenommen wird. (Zur
Durchführung einer Messung an einem anderen Kanal muß der entsprechende Kanal und anschließend die Messung gewählt werden.)
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–21
Lernprogramm
Entfernen von
Readoutwerten
Abbildung 2–14: Measure–Hauptmenü und seitliches Menü “Select Measurement”
7. Drücken Sie Positive Width ➞ –more– ➞Rise Time ➞ Positive Duty
Cycle.
Alle vier Messungen werden angezeigt. Zu diesem Zeitpunkt verdecken sie
einen Teil des Rasterbereichs einschließlich der angezeigten Signale.
8. Durch Drücken der Taste CLEAR MENU werden die Readoutwerte
außerhalb des Rasterbereichs angezeigt (siehe Abbildung 2–15).
Signale, die nicht länger benötigt werden, können mit dem Measure–Menü
entfernt werden. Die folgenden Schritte beschreiben, wie ein einzelner Meßwert
entfernt wird (Meßwerte können auch gruppenweise entfernt werden):
1. Drücken Sie MEASURE ➞ Remove Measrmnt ➞ Measurement 1,
Measurement 2 und Measurement 4, um diese Meßwerte zu entfernen.
Belassen Sie den Meßwert der Anstiegszeit auf der Anzeige.
2–22
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Lernprogramm
Änderung der
Meßwert–Bezugspegel
Drücken Sie diese Taste, um die
Menüs vom Bildschirm zu entfernen
Abbildung 2–15: Vier gleichzeitige Readoutwerte
Standardmäßig werden vom Meßsystem zur Messung der Anstiegszeit die
Signalpegel 10% und 90% verwendet. Diese Werte können in andere Prozentualwerte oder in absolute Spannungspegel geändert werden.
Zur Überprüfung der aktuellen Werte drücken Sie Reference Levels ➞ HighRef.
Der Allzweck–Regler. Mit diesem (großen) Regler kann nun der obere Be-
zugspegel eingestellt werden (siehe Abbildung 2–16).
Beachten Sie bitte die folgenden wichtigen Anzeigen auf dem Bildschirm:
Das Reglersymbol wird am oberen Bildschirmrand angezeigt, um darauf
hinzuweisen, daß soeben der Allzweck–Regler zur Justierung eines
Parameters eingestellt wurde.
In der oberen rechten Bildschirmecke ist das Readout des oberen Bezugs-
wertes “High Ref: 90%” dargestellt.
Das Element “High Ref” des seitlichen Menüs ist markiert, und dessen Wert
90% ist in einem Kästchen dargestellt. Das Kästchen weist darauf hin, daß
der Allzweck–Regler zur Justierung eines Parameters eingestellt ist.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–23
Lernprogramm
Drehen Sie den Allzweck–Regler nach links und nach rechts, und stellen Sie den
oberen Pegel auf 80% ein. Somit wird der obere Bezugswert der Messung auf
80% eingestellt.
Tip: Zur schnellen Durchführung von großen Änderungen mit dem Allzweck–
Regler drücken Sie die SHIFT–Taste, bevor Sie den Regler drehen. Wenn die
Anzeigeleuchte oberhalb der SHIFT–Taste leuchtet und in der oberen rechten
Ecke des Bildschirms die Meldung Coarse Knobs erscheint, wird die Geschwindigkeit des Allzweck–Reglers bedeutend erhöht.
Knob Einstellung und Readout des
Mehrzweckknopfes
Symbol des
Mehrzweck–
knopfes
Markiertes
Menüele–
ment mit
Readoutwert–
Kästchen
Abbildung 2–16: Anzeigen des Allzweck–Reglers
Die numerische T astatur. Immer dann, wenn der Allzweck–Regler zur Jus-
tierung eines Parameters eingestellt wird, kann ein numerischer Wert nicht
nur mit dem Regler, sondern über die Tastatur eingegeben werden. Die Eingabe wird stets durch Drücken der ENTER–Taste (
) bestätigt.
Die numerische Tastatur enthält auch Multiplikatoren für technische Exponenten,
z.B. m für Milli–, M für Mega– und µ für Mikro–. Zur Eingabe dieser Werte
muß zuerst die SHIFT–Taste und anschließend der Multiplikator gedrückt
werden.
2–24
1. Drücken Sie Low Ref.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Lernprogramm
2. Geben Sie auf der numerischen Tastatur 2 und 0 ein, und drücken Sie
anschließend die ENTER–Taste (
20% einzustellen. Beachten Sie, daß sich die Anstiegszeit verändert hat.
3. Drücken Sie Remove Measrmnt All Measurements. Die ursprüngliche
Anzeige wird nun wieder dargestellt.
), um den unteren Meßbezugswert auf
Anzeige einer
Momentaufnahme der
automatischen
Messungen
Im vorherigen Abschnitt wurde erläutert, wie bis zu vier einzelne, automatische
Messungen auf dem Bildschirm dargestellt werden können. Darüber hinaus
können fast alle automatischen Messungen des seitlichen Menüs “Select
Measrmnts” in Form eines Pop–up–Fensters angezeigt werden. Diese Moment–
aufnahme der Messungen bezieht sich auf das jeweils mit den Kanalwahltasten
gewählte Signal.
Wie bei der Anzeige einzelner Messungen ist auch hier eine stabilisierte
Signalanzeige erforderlich. Außerdem muß das Signal alle Segmente enthalten,
die für die gewünschte Messung erforderlich sind.
1. Drücken Sie Snapshot, um eine Momentaufnahme aller verfügbaren
einzelnen Signalmessungen darzustellen (siehe Abbildung 2–17).
Die Momentaufnahme enthält die Bezeichnung Ch1, d.h., die angezeigten
Messungen werden am Signal von Kanal 1 durchgeführt. Zur Erstellung
einer Momentaufnahme eines Signals, das an einen anderen Kanal ange–
schlossen ist, muß der entsprechende Kanal zuerst mit den Kanalwahltasten
gewählt werden.
Die in der Momentaufnahme dargestellten Meßwerte werden nicht kontinuierlich aktualisiert, sondern stellen vielmehr eine momentane Erfassung
aller Meßwerte dar, die erst mit einer neuen Momentaufnahme aktualisiert
werden.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
2–25
Lernprogramm
Abbildung 2–17: Momentaufnahme von Kanal 1
2. Drücken Sie Again, um eine weitere Momentaufnahme zu erhalten. Die
enthaltenen Meßwerte sind nun aktualisiert.
3. Drücken Sie Remove Measrmnt, um die Anzeige der Momentaufnahme
auszublenden. (Alternativ hierzu kann auch CLEAR MENU gedrückt
werden. In diesem Fall wird jedoch eine neue Momentaufnahme gemacht,
wenn das Meßmenü erneut angezeigt wird.)
2–26
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Beispiel 4: Speichern von Einstellungen
Das TDS–Oszilloskop kann die Einstellungen der Bedienelemente speichern und
zu einem späteren Zeitpunkt schnell wieder aufrufen. Es enthält zehn Speicherbereiche, in denen bis zu zehn Einstellungen abgelegt werden können. Ferner
enthält es ein Dateisystem, so daß Einstellungen auch auf einer Diskette
gespeichert werden können. Im folgenden Abschnitt lernen Sie, wie eine
Einstellung gespeichert und anschließend wieder aufgerufen wird.
HINWEIS. Mit dem Oszilloskop können nicht nur mehrere vollständige Einstellungen, sondern auch alle Parametereinstellungen beim Ausschalten des Gerätes
gespeichert werden. Somit muß das Gerät lediglich wieder eingeschaltet werden,
um die Messungen an der zuletzt bearbeiteten Stelle fortzusetzen, ohne die beim
Ausschalten vorhandene Einstellung neu zu konfigurieren.
Lernprogramm
Speichern einer
Einstellung
Zuerst muß die zu speichernde Geräteeinstellung erstellt werden. Die nächsten
Schritte befassen sich mit der Erstellung und Speicherung einer Einstellung, die
aufgrund ihrer Komplexität nicht jedesmal neu erstellt werden soll:
1. Wenn dieser Schritt nicht als Fortsetzung des vorhergehenden Beispiels
durchgeführt wird, sind die Anleitungen im Abschnitt Einstellung für dieLernbeispiele auf Seite 2–9 zu beachten.
2. Drücken Sie SETUP ➞ Recall Factory Setup ➞ OK Confirm Factory
Init.
3. Drücken Sie ➞ AUTOSET.
4. Drücken Sie MEASURE ➞ Select Measrmnt ➞ Frequency. (Wenn die
Option Frequency nicht im seitlichen Menü sichtbar ist, drücken Sie
–more– im seitlichen Menü.)
5. Drücken Sie CH 2CLEAR MENU.
6. Drücken Sie SAVE/RECALL SETUP ➞ Save Current Setup, umd das
VORSICHT. Die Einstellungsadressen im seitlichen Menü sind mit der Bezeichnung user gekennzeichnet, wenn sie eine gespeicherte Einstellung enthalten.
Wenn sie keine gespeicherte Einstellung enthalten, tragen sie die Bezeichnung
factory. Um zu verhindern, daß eine gespeicherte Einstellung überschrieben (und
somit permanent gelöscht) wird, empfiehlt es sich, eine Speicheradresse mit der
Bezeichnung factory zu wählen. (Diese Adressen enthalten die werksseitige
Einstellung als Vorgabe und können zum Speichern von aktuellen Einstellungs–
konfigurationen verwendet werden, ohne daß bereits gespeicherte Einstellungen
überschrieben werden.)
2–28
Abbildung 2–18: Speichern/Aufrufen eines Einstellungsmenüs
7. Drücken Sie eine der Tasten To Setup des seitlichen Menüs, um die
aktuellen Geräteeinstellungen unter der entsprechenden Einstellungsadresse
zu speichern. Notieren Sie die Einstellungsadresse für den späteren
Gebrauch.
Alle Einstellungsadressen können nicht gleichzeitig im seitlichen Menü
angezeigt werden. Wählen Sie das Element –more–, um die restlichen
Einstellungsadressen anzuzeigen.
Nach dem Speichern kann die Einstellung verändert werden, da sie jederzeit
durch Aufruf der gespeicherten Werte wieder in ihrer ursprünglichen
Konfiguration angezeigt werden kann.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Lernprogramm
8. Drücken Sie MEASURE ➞ Positive Width, um diese Messung der
Anzeige hinzuzufügen.
Aufruf einer Einstellung
Drücken Sie SAVE/RECALL SETUP ➞ Recall Saved Setup ➞ Recall
Setup, um die Einstellung von der im vorausgehenden Beispiel verwendeten
Einstellungsadresse abzurufen. Die Messung der positiven Breite ist nun
ausgeblendet, da sie erst nach dem Speichern der Einstellung gewählt wurde.
Mit diesem Schritt sind die Lernbeispiele abgeschlossen. Die Vorgabeeinstellungen können durch Drücken der folgenden Tasten aufgerufen werden: SETUP ➞Recall Factory Setup ➞ OK Confirm Factory Init.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
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Lernprogramm
2–30
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Referenzteil
Übersicht
Dieses Kapitel beschreibt ausführlich, wie Sie die für die Messung, das Testen,
die Verarbeitung, Sicherung und Dokumentierung Ihrer Signale erforderlichen
Funktionen ausführen. Drei Abschnitte erläutern die Grundfunktionen der
Erfassung, stabilen Anzeige und Messung von Signalen:
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Triggerung auf Signale
Messen von Signalen
Wenn Sie Signale erfaßt und gemessen haben, können Sie sie oder die Steuerungseinstellungen, die Sie für die Erfassung und Messung verwendet haben,
speichern oder wiederherstellen. Sie können auch den Anzeigebildschirm
zusammen mit Informationen zu den Signalen und Einstellungen sichern, um sie
in die Dokumente einzufügen, die Sie mit Ihrem DTP–System erstellen. Sie
können die Signale aber auch digital verarbeiten (addieren, multiplizieren oder
dividieren, integrieren, differenzieren oder eine schnelle Fourier–Transformation
von ihnen erstellen). Damit befassen sich die beiden folgenden Abschnitte:
Speichern von Signalen und Einstellungen
Verwenden der Funktionen für höhere Anwendungen
Wenn Sie sich bei der Ausführung einer dieser Funktionen eine detaillierte
Aufstellung der aktuellen Steuerungseinstellungen auf dem Bildschirm anzeigen
lassen möchten oder sich die Betriebsinformationen über die Bedienelemente an
der Vorderseite und die Menüs lieber anzeigen lassen möchten, als Sie in diesem
Handbuch nachzulesen, sehen Sie bitte im folgenden Abschnitt nach:
Bestimmung des Status und Zugriff auf Hilfefunktion
Die aufgeführten Abschnitte enthalten Anweisungen, die Sie befolgen müssen,
um die in der Abschnittsüberschrift definierten Schritte auszuführen. Informieren
Sie sich jedoch zunächst über die Konventionen auf Seite xiv des Vorworts.
Jeder aufgeführte Abschnitt enthält weitere grundlegende Funktionen und
Abschnitte. Nachfolgend eine Liste dieser Funktionen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–1
Übersicht
Erfassen und Anzeigen
von Signalen
Triggerung auf Signale
Koppeln von Signalen an das Oszilloskop3–3. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wenn Sie das TDS–Oszilloskop für die Messung oder Überwachung von Signalen verwenden möchten, müssen Sie zunächst wissen, wie diese Signale ordnungsgemäß erfaßt, ausgewählt und angezeigt werden. Dazu beschreibt dieser
Abschnitt die folgenden Verfahren:
Koppeln von Signalen an die Kanäle des Oszilloskops
Ein– und Abschalten der Anzeige von Kanälen
Skalieren und Positionieren des ausgewählten Kanals auf dem Bildschirm
Verwenden der Menüs für die Einstellung der Vertikal– (Kopplung, Offset,
Bandbreite) und Horizontal–(Zeitbasis, aufgez. Abtastpunkte usw.)
Parameter
Dieser Abschnitt beschreibt außerdem, wie Sie einen geeigneten Modus für die
Erfassung der Signale auswählen, wie Sie die Anzeige (einschließlich der Farbe der
Anzeigeelemente) an Ihre Bedürfnisse anpassen und wie Sie die Funktionen Zoom,
FastFrame und InstaVu verwenden können.
Koppeln von Signalen an das Oszilloskop
Tektronix stellt eine Vielzahl von Tastköpfen und Kabeln her, die für die
Kopplung verschiedener Signale an die Eingangskanäle dieses Gerätes geeignet
sind. Dieser Unterabschnitt umfaßt zwei Themen, die bei der Kopplung von
Bedeutung sind: Tastkopfkompensierung und Eingangsimpedanz.
Wenn Ihr Oszilloskop mit einem Tastkopf geliefert wird, verwenden Sie diesen
für die Universalkopplung von Signalen mit dem Oszilloskop. Eine Liste
weiterer Tastköpfe finden Sie unter Als Zubehör erhältliche Tastköpfe auf Seite
A–6.
Die Modelle TDS 680B, 684B und 784A werden ohne Tastköpfe ausgeliefert.
Tektronix empfiehlt, die aktiven Tastköpfe vom Typ P6245 zu verwenden, um
die höhere Bandbreite dieser Modelle auszunutzen.
Die Modelle TDS 500B, 600B und 700A werden mit Universaltastköpfen
ausgeliefert — entweder dem Modell P6139A oder dem Modell P6243, je nach
Modell des Oszilloskops. Eine Aufstellung der standardmäßigen Zubehör–
Tastköpfe und Mengen für diese Oszilloskope finden Sie unter Standard–Zu-behör auf Seite A–5.
Tektronix bietet außerdem eine Reihe von BNC–Kabeln und Verbindungsstec–
kern für die Kopplung verschiedener Signalquellen mit den Eingangskanälen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–3
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Wenden Sie sich bitte an Ihren Tektronix–Händler, um eine Liste der Produkte
für die Signalkopplung zu erhalten.
Kompensieren von
passiven Tastköpfen
Wenn Sie einen passiven Tastkopf verwenden, kompensieren Sie diesen, um eine
möglichst verzerrungsfreie Eingabe in das Oszilloskop zu gewährleisten und
Fehler bei Hochfrequenzamplituden zu vermeiden (siehe Abbildung 3–1). So
kompensieren Sie Ihren Tastkopf:
1. Verbinden Sie den Tastkopf mit der Buchse für das Kompensierungssignal
an der Frontplatte. Verbinden Sie den Masseleiter des Tastkopfs mit dem
Erdungsanschluß an der Frontplatte.
2. Drücken Sie AUTOSET.
3. Drücken Sie VERTICAL MENU ➞ Bandwidth (Hauptmenü) ➞ 20 Mhz
(seitl. Menü).
Tastkopf korrekt kompensiert
Tastkopf überkompensiert
3–4
Tastkopf unterkompensiert
Abbildung 3–1: Einfluß der Tastkopfkompensierung auf Signale
4. Wenn Sie die Eingangsimpedanz verändern müssen, drücken Sie Coupling
(Hauptmenü). Stellen Sie mit der Option (Hauptmenü) die korrekte
Impedanz ein.
5. Nur für Modelle TDS 500B und 700A: Drücken Sie ➞ SHIFT ACQUIRE
MENU ➞ Mode (Hauptmenü) ➞ Hi Res (Hauptmenü).
6. Nur für Modell TDS 600B: Drücken Sie SHIFT ACQUIRE MENU ➞
Mode (seitl. Menü) ➞ Average (seitl. Menü). Verwenden Sie das Tastenfeld,
um Mittelwerte (Averages) auf 5 einzustellen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
7. Justieren Sie den Tastkopf solange, bis ein Rechtecksignal mit absolut
flachem Dach angezeigt wird. Abbildung 3–2 zeigt, wo sich die Justiereinrichtung befindet.
Eingangsimpedanz
Abbildung 3–2: Justierung des Tastkopfs P6139A
Um die ordnungsgemäße Kopplung Ihrer Eingangssignale mit dem Oszilloskop
sicherzustellen, sollten Sie die folgenden Punkte beachten, wenn Sie eine
50–W–Kopplung mit einem Kanal verwenden:
Das Oszilloskop zeigt bei ausgewählter Wechselstromkopplung Frequenzen
unter 200 kHz nicht genau an.
Das Oszilloskop verringert die maximale Volt/Div. Einstellung für den Kanal
von 10 V auf 1 V (von 100 V auf 10 V, wenn ein Tastkopf vom Typ X10
angeschlossen ist), da die für die höhere Einstellung angemessene Eingangs–
amplitude den 50–W-Eingang überlasten würde.
Das Oszilloskop schaltet auf 50 W um und deaktiviert die Wechselstrom–
kopplung (schaltet die Kopplung auf Gleichstrom um, wenn Wechselstrom
ausgewählt ist), wenn Sie einen aktiven Tastkopf, wie zum Beispiel das
Modell P6245, anschließen. Bei diesen Tastköpfen wird außerdem die
maximale Volt/Div. Einstellung, wie oben beschrieben, auf 10 V verringert.
Dies führt zu einer 50–W Nicht–Wechselstromkopplung, die für diese
Tastköpfe angemessen ist.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–5
Erfassen und Anzeigen von Signalen
HINWEIS. Wenn Sie einen aktiven Tastkopf entfernen, schaltet das Oszilloskop die
Kopplung nicht auf 1 M (oder in Wechselstrom, wenn dies zuvor ausgewählt
war) zurück. Auch die durch die 50––Auswahl beschränkte Volt/Div. Einstellung wird nicht wieder erweitert, wenn Sie die 1–M–Kopplung wiederherstellen. Im allgemeinen müssen Sie die für Ihre Kopplung geeigneten Werte für
Kanalskalierung, Eingangskopplung und Impedanz einstellen. Vergewissern Sie
sich, daß Sie für jedes Eingangssignal, das nicht von einem 50––System
stammt, auf 1 M umschalten.
Weitere Informationen
Zur Vorgehensweise beim Ändern der Einstellungen für Kopplung und Eingangsimpedanz sehen Sie bitte unter Ändern der Vertikal–Parameter auf Seite 3–14
nach.
Eine Aufstellung der verfügbaren Tastköpfe finden Sie unter AlsZubehör–erhältliche Tastköpfe auf Seite A–5.
Einen Leitfaden für die Auswahl von Tastköpfen für verschiedene Anwendungsgebiete finden Sie in Anhang E: Auswahl der Tastköpfe auf Seite E–1.
Automatische Einstellung: Autoset und Zurücksetzen
Das TDS–Oszilloskop kann automatisch ein stabiles Signal verwertbarer
Eingangsgrößen erfassen und anzeigen. Es kann auch auf die werksseitigen
Einstellungen zurückgesetzt werden. Dieser Unterabschnitt beschreibt, wie Sie
die Funktionen Autoset und Zurücksetzen verwenden können, und führt die nach
einem Autoset gültigen Standardeinsellungen auf.
Beim Autoset werden die Steuerelemente an der Frontplatte automatisch anhand
der Merkmale des Eingangssignals eingestellt. Das geht schneller und einfacher
als die schrittweise Einstellung mit Hilfe des Handbuchs. Mit der Funktion
Autoset werden die Steuerelemente in den folgenden Kategorien eingestellt:
Erfassung, Anzeige, Horizontal, Trigger und Vertikal.
Automatisches Einstellen
des Oszilloskops
3–6
Gehen Sie wie folgt vor, um das Oszilloskop automatisch einzustellen:
1. Drücken Sie die Kanalauswahltaste (zum Beispiel CH 1), die Ihrem
Eingangskanal entspricht, um diesen zu aktivieren.
2. Drücken Sie AUTOSET.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Wenn Sie die Funktion Autoset verwenden, wenn ein oder mehrere Kanäle
angezeigt werden, wählt das Oszilloskop den Kanal mit der kleinsten Ziffer für
die Einstellung der Horizontalskala und der Triggerung aus. Vertikal skaliert
werden die verwendeten Kanäle einzeln. Wenn Sie die Funktion Autoset
verwenden, wenn kein Kanal angezeigt wird, aktiviert das Oszilloskop Kanal 1
(CH 1) und skaliert ihn.
HINWEIS. Die Funktion Autoset kann die vertikale Position verändern, um das
Signal angemessen zu positionieren. Der vertikale Offset wird stets auf 0 V
eingestellt.
Liste der
Autoset–Standardwerte
In Tabelle 3–1 sind die Standardwerte aufgeführt.
T abelle 3–1: Autoset–Standardwerte
SteuerungBei Autoset verändert in
Selected channelMit kleinster Zahl bezeichneter, angezeigter Kanal
Acquire ModeSample
Acquire Repetitive Signal
(TDS 500B and 700A Models
Only)
Acquire Stop Afterausschließlich nach Drücken der RUN/STOP–Taste
Deskew, Channel/ProbeUnverändert
Display StyleVectors
Display Intensity — OverallWenn 50%, auf 75% einstellen
Display FormatYT
FastFrame (TDS 500B and
700A Models Only)
Horizontal PositionInnerhalb des Rasterfensters zentriert
Horizontal ScaleSignalfrequenzabhängig
On
Off
Horizontal Time BaseMain Only
Horizontal Record LengthUnverändert
Horizontal LockUnverändert
InstaVu Acquisitions
(TDS 500B and 700A Models
Only)
Limit TestOff
Trigger PositionUnverändert
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Unverändert
3–7
Erfassen und Anzeigen von Signalen
T abelle 3–1: Autoset–Standardwerte (Forts.)
SteuerungBei Autoset verändert in
Trigger T ypeEdge
Trigger SourceMit kleinster Zahl bezeichneter, angezeigter Kanal (der
Trigger LevelMittel der Daten für T riggerquelle
Trigger SlopePositive
Trigger CouplingDC
Trigger HoldoffDefault Holdoff: Einstellung entsprechend 5 horizontaler
Vertical ScaleSignalpegelabhängig
angezeigte Kanal)
Skalenteile
EinstellbaresHoldoff: 250 ns
Die Auswahl in den Menüs Mode und Holdoff bestimmt, ob
Default Holdoff oder einstellbares Holdoff verwendet wird.
Zurücksetzen des
Oszilloskops
Vertical CouplingDC, wenn AC nicht zuvor eingestellt wurde. AC bleibt
Gehen Sie wie folgt vor, um das Oszilloskop auf die Werkseinstellungen
zurückzusetzen:
1. Drücken Sie die Taste SETUP SAVE/RECALL, um das Menü Setup (siehe
Abbildung 3–3) anzeigen zu lassen. Drücken Sie die Taste direkt unterhalb
des Menüpunktes Recall Factory Setup
2. Drücken Sie die Taste rechts neben dem Seitenmenüpunkt OK Confirm
Factory Init.
3. Drücken Sie die Taste SET LEVEL TO 50% (Frontplatte), um sicherzustel-
len, daß das Oszilloskop auf das Eingangssignal triggert.
3–8
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Auswählen von Kanälen
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Das TDS–Oszilloskop wendet alle Aktionen, die auf einem bestimmten Signal
basieren, wie zum Beispiel Messungen oder Änderungen der
Vertikal–Steuerungseinstellungen, die es empfängt, auf das ausgewählte Signal
an. Sie können ein Kanalsignal, ein errechnetes Signal oder ein Bezugssignal
auswählen. Dieser Unterabschnitt beschreibt, wie Sie ein Signal auswählen und
die Anzeige eines Signals ausschalten können.
Ermitteln
des ausgewählten Kanals
Kanalbezugsanzeiger
Kanal–Readout
Um zu bestimmen, welcher Kanal gegenwärtig ausgewählt ist, prüfen Sie das
Kanal–Readout. Der ausgewählte Kanal wird in der linken unteren Bildschirm–
ecke invertiert angezeigt. Außerdem wird der Kanalreferenzanzeiger ebenfalls
invertiert an der linken Bildschirmseite angezeigt. (Siehe Abbildung 3–3.)
Abbildung 3–3: Kanal–Readout
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–9
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Auswählen und
Entfernen von Signalen
Um einen Kanal auszuwählen, verwenden Sie die Kanalauswahltasten rechts
vom Bildschirm. Mit diesen mit CH 1, CH 2, CH 3, CH 4 und MORE
beschrifteten Tasten können Sie einen Kanal auswählen und anzeigen, falls er
ausgeschaltet ist. (Mit der Taste MORE können Sie intern gespeicherte
errechnete (Math) und Bezugssignale (Ref) auswählen, um sie anzuzeigen und zu
verändern.) Die Leuchtdiode über der Taste des ausgewählten Kanals zeigt den
ausgewählten Kanal an.
Gehen Sie wie folgt vor, um Signale zunächst anzuzeigen und dann von der
Anzeige zu entfernen:
1. Drücken Sie CH 1, CH 2, CH 3 bzw. CH 4, um beliebig viele dieser Kanäle
einzuschalten. Der zuletzt eingeschaltete Kanal ist der gewählte Kanal. Bei
der Auswahl eines Kanals wird dieser eingeschaltet, wenn er nicht bereits
eingeschaltet ist.
Mit den Kanalauswahltasten wählen Sie nicht die Triggerquelle aus. Die
Triggerquelle wählen Sie im Menü Main Trigger oder im Menü Delayed
Trigger aus.
2. Drücken Sie WAVEFORM OFF, um die Anzeige des Signals des ausgewählten Kanals auszuschalten. Automatische Messungen dieses Signals
werden ebenfalls von der Anzeige entfernt.
Signalpriorität
3. Um ein erzeugtes errechnetes Signal oder ein gespeichertes Bezugssignal
auszuwählen, drücken Sie MORE, und wählen Sie das Signal aus dem
Menü More aus. Drücken Sie WAVEFORM OFF, während die Leuchtdiode
über der Taste MORE leuchtet, um die Anzeige des im Menü More
gewählten Signals auszuschalten.
Wenn Sie die Anzeige eines Signals ausschalten, wählt das Oszilloskop
automatisch das Signal mit der nächsthöheren Priorität aus. In Abbildung 3–4 ist
die Reihenfolge der Prioritäten dargestellt.
1. CH1
2. CH2
3. CH3 or AX1
4. CH4 or AX2
1. MATH1
2. MATH2
3. MATH3
4. REF1
5. REF2
6. REF3
7. REF4
Abbildung 3–4: Auswahlpriorität von Signalen
Beachten Sie, daß in Abbildung 3–4 zwei Reihenfolgen der Priorität gemäß den
folgenden Regeln dargestellt sind: Wenn Sie die Anzeige von mehr als einem
Signal ausschalten und dabei mit einem Kanalsignal beginnen, werden alle
Kanäle ausgeschaltet, bevor zu den unter MORE aufgeführten Signalen
3–10
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
übergegangen wird. Wenn Sie mit den unter MORE aufgeführten Signalen
beginnen, wird die Anzeige aller Signale unter MORE vor der der Kanalsignale
ausgeschaltet.
Wenn Sie einen Kanal ausschalten, der eine Triggerquelle ist, bleibt er die
Triggerquelle, auch wenn das Signal nicht angezeigt wird.
Weitere Informationen
Zur Auswahl von Bezugssignalen lesen Sie bitte nach unter Speichern und
Abrufen von Signalen auf Seite 3–136.
Zur Auswahl (und Erzeugung) von errechneten Signalen lesen Sie bitte nach
unter Signalberechnung auf Seite 3–168.
Skalieren und Positionieren von Signalen
Mit dem TDS–Oszilloskop können Sie Signale für die optimale Anzeige auf dem
Bildschirm skalieren (vertikale oder horizontale Größe ändern) und positionieren
(nach oben, unten, links oder rechts verschieben). (In Abbildung 3–5 sind die
Ergebnisse des horizontalen und vertikalen Skalierens und Positionierens
dargestellt.) Dieser Abschnitt zeigt Ihnen, wie Sie die horizontale und vertikale
Skala, Position und sonstige Parameter, wie zum Beispiel die vertikale Bandbreite und die horizontale Aufzeichnungslänge, schnell prüfen und einstellen
können.
Prüfen der Position
Um die Position des Signals auf dem Bildschirm schnell zu erkennen, prüfen Sie
die Symbole für Kanalreferenz und Aufzeichnungsausschnitt. (Siehe Abbildung
3–5.)
Das Symbol für Kanalreferenz am linken Bildschrimrand zeigt bei der Signalaufzeichnung auf Erde, wenn der Offset auf 0V eingestellt ist. Das Oszilloskop
staucht oder streckt die Signalanzeige relativ zu diesem Punkt, wenn Sie die
Vertikalskala verändern.
Der Aufzeichnungsausschnitt am oberen Bildschirmrand zeigt an, wo sich der
Triggerpunkt befindet und welcher Teil des aufgezeichneten Signals angezeigt
wird.
Prüfen Sie den Vertikal–Readout links unten am Bildschirm, um die Volt/Div.
Einstellung für den angezeigten Kanal abzulesen (der ausgewählte Kanal wird
invertiert angezeigt). (Siehe Abbildung 3–6.)
An dem TDS–Oszilloskop können Sie die Vertikalskala und die vertikale
Position schnell mit Hilfe der entsprechenden Bedienelemente an der Frontplatte
verändern. So ändern Sie die Vertikalskala und die vertikale Position:
1. Betätigen Sie den Drehknopf SCALE für die vertikale Skala. Beachten Sie,
daß nur die Skalierung des ausgewählten Signals verändert wird.
Wenn Sie den Knopf SCALE im Uhrzeigersinn drehen, wird der Wert
kleiner, was zu einer höheren Auflösung führt, denn Sie sehen einen
kleineren Teil des Signals. Wenn Sie ihn gegen den Uhrzeigersinn drehen
wird der Wert größer, so daß Sie einen größeren Ausschnitt des Signals mit
geringerer Auflösung sehen.
3–12
2. Betätigen Sie den Drehknopf POSITION für die vertikale Position.
Beachten Sie, daß nur die Position des ausgewählten Signals verändert wird.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
3. Um die Position schneller zu verändern, drücken Sie die SHIFT–Taste.
Wenn die Leuchtdiode über der SHIFT–Taste leuchtet und in der oberen
rechten Ecke des Bildschirms Coarse Knobs angezeigt wird, können Sie das
Signal mit dem Drehknopf POSITION schneller positionieren.
Der Drehknopf POSITION addiert einfach Skalenteile zum Bezugspunkt des
ausgewählten Signals. Durch Addition von Skalenteilen wird das Signal
nach oben verschoben, durch Subtraktion nach unten. Sie können die
Position des Signals außerdem mit der Option Offset im Menü Vertical (wird
weiter unten in diesem Abschnitt besprochen) verändern.
Vertikal–Readout
Abbildung 3–6: Vertikal–Readouts und Menü Kanal
Durch Ändern der Vertikalskala können Sie sich auf einen bestimmten Teil eines
Signals konzentrieren. Durch Ändern der vertikalen Position können Sie das
Signal auf dem Bildschirm nach oben oder unten verschieben. Die Änderung der
vertikalen Position ist vor allem dann nützlich, wenn Sie zwei oder mehr Signale
miteinander vergleichen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–13
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Ändern der
Vertikal–Parameter
Wählen Sie mit Hilfe des Vertikal–Menüs (Abbildung 3–6). die Kopplung,
Bandbreite und Offset für das gewählte Signal aus. Mit diesem Menü können Sie
auch wie mit den Drehknöpfen die Position und Skala numerisch verändern.
Gehen Sie dazu wie folgt vor:
Kopplung. So wählen Sie die Art der Kopplung für die Verbindung des Eingangssignals mit der Vertikaldämpfung für den gewählten Kanal aus und stellen die
Eingangsimpedanz ein:
Drücken Sie VERTICAL MENU ➞ Coupling (Hauptmenü) ➞DC, AC, GND,
oder W (seitl. Menü).
Bei DC werden sowohl die Wechselstrom– als auch die Gleichstromkompo-
nenten des Eingangssignals angezeigt.
Bei AC werden nur die alternierenden Komponenten des Eingangssignals
angezeigt.
Bei GND (Erde) wird das Eingangssignal von der Erfassung getrennt.
Für die Eingangsimpedanz können Sie entweder 1 M W oder 50 W wählen.
HINWEIS. Wenn Sie die 50–W–Impedanz mit Wechselstromkopplung wählen,
werden Frequenzen unter 200 kHz nicht exakt angezeigt.
Außerdem wird die Eingangsimpedanz automatisch auf 50 W eingestellt, wenn
Sie einen aktiven Tastkopf an das Oszilloskop (etwa das Modell P6245)
anschließen. Wenn Sie danach einen passiven Tastkopf anschließen (etwa das
Modell P6139A), müssen Sie die Eingangsimpedanz wieder auf 1M W einstellen.
Die maximale Volt/Div. Einstellung wird von 10 V auf 1 V verringert, wenn Sie
eine Impedanz von 50 W wählen. Siehe Eingangsimpedanz auf Seite 3–5.
Bandbreite. Der Begriff Bandbreite bezieht sich auf den Frequenzbereich, den ein
Oszilloskop exakt erfassen und anzeigen kann (d. h. mit einer Dämpfung von
weniger als 3 dB). Wenn Sie die Obergrenze für Hochfrequenzkomponenten
beschränken, indem Sie 250 MHz oder 20 Mhz wählen, wird das Symbol
B
im
W
unteren Teil des Bildschirms angezeigt. So ändern Sie die Bandbreite für den
ausgewählten Kanal:
Drücken Sie VERTICAL MENU ➞ Bandwidth (Hauptmenü) ➞Full, 250MHz oder 20 MHz(seitl. Menü).
3–14
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Feineinstellung. Für die Feineinstellung der Vertikalskala drücken Sie
VERTICAL MENU ➞ Fine Scale (Hauptmenü), und verwenden Sie den
Mehrzweckknopf oder das Tastenfeld.
Position. Um die vertikale Position um eine bestimmte Anzahl von Skalenteilen
zu verändern, drücken Sie VERTICAL MENU ➞ Position (Hauptmenü), und
verwenden Sie den Mehrzweckknopf oder das Tastenfeld, um den Offset–Wert
einzustellen. Drücken Sie Set to 0 divs (seitl. Menü), wenn Sie den Bezugspunkt
für das ausgewählte Signal auf die Bildschirmmitte zurücksetzen möchten.
Offset. Verwenden Sie Offset, um vor der Untersuchung eines Signals Gleichstrom–Vorspannung zu subtrahieren. Beispiel: Sie möchten eine schwache
Restwelligkeit (z. B. 100 mV) an einem Stromversorgungsausgang (z. B. +
15 V) anzeigen. Stellen Sie den Offset ein, um die Anzeige der Restwelligkeit
auf dem Bildschirm zu halten, und stellen Sie die vertikale Skala empfindlich
genug ein, um die Restwelligkeit möglichst gut anzeigen zu lassen.
Um den Offset einzustellen, drücken Sie VERTICAL MENU ➞ Offset
(Hauptmenü). Stellen Sie dann mit Hilfe des Mehrzweckknopfs oder des
Tastenfeldes den vertikalen Offset ein. Drücken Sie Set to 0 V (seitl. Menü),
wenn Sie den Offset auf Null zurücksetzen möchten.
Prüfen des
Horizontalstatus
Prüfen Sie den Aufzeichnungsausschnitt, um die Größe und Position des
Signalaufzeichnung sowie die relative Position des Triggers zur Anzeige zu
bestimmen. (Siehe Abbildung 3–7.)
Prüfen Sie mit Hilfe des Zeitbasis–Readouts am unteren Bildschirmrand die
Zeit/Div.–Einstellungen und die verwendete Zeitbasis (Haupt– oder verzögert).
(Siehe Abbildung 3–7. Siehe auch Abbildung 3–5 auf Seite 3–12.) Da alle
eingehenden Signale dieselbe Zeitbasis verwenden, zeigt das Oszilloskop für alle
aktiven Kanäle nur eine Zeitbasis und eine Zeit/Div Einstellung an.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–15
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Readout des
Aufzeichnungsausschnitts
Zeitbasis–Readout
Ändern der horizontalen
Skalierung und Position
Abbildung 3–7: Aufzeichnungsausschnitt und Zeitbasis–Readouts
Bei dem TDS–Oszilloskop können die horizontale Position und Skalierung mit
Hilfe der Drehknöpfe an der Frontplatte eingestellt werden.
Durch Ändern der horizontalen Skalierung können Sie das Signal nach rechts
oder links verschieben, um sich unterschiedliche Teile des Signals anzusehen.
Das ist besonders dann von Vorteil, wenn Sie größere Aufzeichnungslängen
verwenden und sich nicht das ganze Signal auf dem Bildschirm anzeigen lassen
können.
Ändern der horizontalen Skalierung und Position:
1. Drehen Sie an den Drehknöpfen POSITION für die horizontale Position und
SCALE für die Horizontalskala. (Siehe Abbildung 3–8.)
2. Wenn Sie die Position mit dem Drehknopf POSITION schneller verändern
möchten, drücken Sie die SHIFT–Taste. Wenn die Leuchtdiode über der
Shift–Taste leuchtet und in der oberen rechten Bildschirmecke CoarseKnobs angezeigt wird, können Sie Signale mit dem Drehknopf POSITION
schneller positionieren.
3–16
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Abbildung 3–8: Horizontalsteuerung
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Ändern der horizontalen
Parameter
Wenn Sie einen Kanal auswählen, können Sie mit dem Drehknopf SCALE für
die Horizontalskala alle angezeigten Signale gleichzeitig skalieren. Wenn Sie ein
errechnetes oder Bezugssignal auswählen, wird nur dieses Signal skaliert.
Wenn Sie einen Kanal auswählen, können Sie mit dem Drehknopf POSITION
für die horizontale Position alle angezeigten Kanal–, Bezugs– und errechneten
Signale gleichzeitig positionieren, wenn im Menü Zoom die Horizontalverriegelung auf Lock eingestellt ist. Siehe Zoomen eines Signals auf Seite 3–43.
Um für ein Signal die Aufzeichnungslänge und Triggerposition auszuwählen,
verwenden Sie das Horizontal–Menü. Sie können dieses Menü auch anstelle des
Drehknopfs verwenden, um die horizontale Position und Skalierung zu ändern.
Sie können die verzögerte Zeitbasis (siehe Verzögerte Triggerung auf Seite 3–95)
oder Ausschnitte des Signals auswählen, die Sie sehen möchten (siehe Verwen-den von FastFrame auf Seite 3–53).
Trigger–Position. Der Triggerpunkt markiert die Zeit Null bei einer Signalaufzeichnung. Alle Aufzeichnungspunkte vor dem Triggerpunkt bilden den
Vortriggerungsteil der Signalaufzeichnung. Jeder Aufzeichnungspunkt nach dem
Triggerpunkt gehört zum Nachtriggerungsteil. Jegliche Zeitmessungen bei der
Signalaufzeichnung werden in Abhängigkeit vom Triggerpunkt vorgenommen.
So definieren Sie die Position des Triggerpunktes:
Drücken Sie HORIZONTAL MENU ➞ Trigger Position (Hauptmenü) ➞Set
to 10%, Set to 50% oder Set to 90%(seitl. Menü), oder ändern Sie den Wert
mit Hilfe des Mehrzweckknopfes oder des Tastenfeldes.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–17
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Aufzeichnungslänge. Die Anzahl der Punkte, die die Signalaufzeichnung umfaßt,
wird durch die Aufzeichnungslänge definiert. So stellen Sie die Aufzeichnungslänge ein:
1. Drücken Sie HORIZONTAL MENU➞Record Length (Hauptmenü).
Wählen Sie die gewünschte Aufzeichnungslänge aus dem Seitenmenü.
Drücken Sie –more– , um sich weitere Auswahlmöglichkeiten anzeigen zu
lassen:
Alle stellen Standard–Aufzeichnungslängen von 500, 1000, 2500, 5000
und 15000 Punkten zur Verfügung.
Für Instrumente, die mit der Option 1M ausgeliefert werden, stellen die
Oszilloskope TDS 500B und TDS 700A zusätzliche, erweiterte
Aufzeichnungslängen je nach Modell von bis zu 500.000 Punkten zur
Verfügung. Welche Aufzeichnungslängen im einzelnen verfügbar sind,
entnehmen Sie bitte aus Tabelle A–1 auf Seite A–2. Die Option 1M muß
ab Werk eingebaut sein (nicht für die Modelle TDS 600B).
HINWEIS. Modelle TDS 500B und TDS 700A: Der hochauflösende Erfassungs–
modus Hi Res erfordert einen doppelt so großen Erfassungsspeicher wie andere
Erfassungsmodi. Daher beträgt die maximale Aufzeichnungslänge ohne Option
1M 15.000 Punkte und mit der Option 1M 50.000 Punkte. Wenn der Hi
Res–Modus eingeschaltet wird, wird die Aufzeichnungslänge automatisch
angepaßt, damit das Oszilloskop stets über genügend Speicher verfügt.
2. Um ein erfaßtes Signal ungeachtet der Aufzeichnungslänge an den sichtbaren
Bildschirmbereich anzupassen, drücken Sie HORIZONTAL MENU ➞
Record Length (Hauptmenü). Dann schalten Sie im Seitenmenü die Option
Fit to Screen auf ON. Damit wird die Signalanzeige automatisch angepaßt,
wie Sie es auch manuell tun könnten — der Zoom–Modus wird eingeschaltet, und die Zeit/Div.–Einstellung wird soweit verändert, bis das Signal auf
den Bildschirm paßt. Um diese Funktion auszuschalten, schalten Sie Fit toScreen auf OFF.
Horizontalskala. So verändern Sie die Horizontalskala (Zeit pro Skalenteil) im
Menü statt mit Hilfe des Drehknopfes (HORIZONTAL) SCALE:
Drücken Sie HORIZONTAL MENU (Hauptmenü) ➞ Horiz Scale ➞ Main
Scale oder Delayed Scale (seitl. Menü), und verändern Sie die Skalenwerte mit
Hilfe des Tastenfeldes oder des Drehknopfes.
3–18
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Horizontale Position. So stellen Sie die horizontale Position im Menü auf
bestimmte Werte ein, anstatt den Drehknopf POSITION für die horizontale
Position zu verwenden:
Drücken Sie HORIZONTAL MENU ➞ Horiz Pos (Hauptmenü) ➞ Set to10%, Set to 50% oder Set to 90% (seitl. Menü), um zu bestimmen, wieviel
vom Signal links von der Bildschirmmitte angezeigt wird.
Sie können auch festlegen, ob die Änderung der horizontalen Position alle
angezeigten Signale oder nur die eingehenden Signale oder nur das ausgewählte
Signal betrifft. Der Abschnitt Zoomen eines Signals auf Seite 3–43 enthält
Informationen zur Einstellung der Horizontalverriegelung.
Auswählen der
verzögerten Zeitbasis
Weitere Informationen
Sie können zwischen Hauptzeitbasis und verzögerter Zeitbasis auswählen.
Verwenden Sie die Hauptzeitbasis für die meisten Anwendungsgebiete.
Verwenden Sie die verzögerte Zeitbasis, wenn Sie eine Erfassung verzögern
wollen, damit Ereignisse erfaßt und angezeigt werden, die auf andere Ereignisse
folgen. Siehe Weitere Informationen unten.
Um die Vorgehensweise bei der Auswahl, Skalierung und Positionierung von
Signalen zu erlernen, sehen Sie unter Beispiel 1: Anzeigen eines Signals auf Seite
2–14 und Beispiel 2: Anzeigen mehrerer Signale auf Seite 2–17 nach.
Um mehr über die Verwendung der Verzögerung bei Signalen zu erfahren, sehen
Sie unter Verzögerte Triggerung auf Seite 3–95 nach. Um mehr über die
Vergrößerung der Signalanzeig zu erfahren, sehen Sie unter Zoomen vonSignalen auf Seite 3–43 nach.
Auswählen eines Erfassungsmodus
Die TDS–Oszilloskope sind digitale Geräte, die Ihre Signale auf vielfältige
Weise erfassen und verarbeiten können. Um Sie bei der Auswahl des besten
Modus für Ihre Signalmessung zu unterstützen, beschreibt dieser Abschnitt:
Wie das Oszilloskop ein Eingangssignal abtastet und digitalisiert
Welchen Einfluß die verschiedenen Erfassungsmodi (z. B. Interpolation) auf
diesen Prozeß haben
Wie Sie den geeigneten Modus auswählen
Diesen Erläuterungen folgen Verfahrensweisen für die Auswahl der Abtast– und
Erfassungsmodi, beginnend mit Prüfen des Erfassungs–Readouts auf Seite 3–27.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–19
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Abtasten und
Digitalisieren
Erfassung ist der Prozeß des Abtastens eines analogen Signals, dessen Digitalisierung, d. h. Umwandlung in digitale Daten, und Zusammenfügung zu einer
Signalaufzeichnung. (Siehe Abbildung 3–9.) Das Oszilloskop erstellt eine
digitale Darstellung des Eingangssignals, indem es den Spannungspegel des
Signals in regelmäßigen Zeitabständen abtastet. Die abgetasteten und digitalisierten Punkte werden zusammen mit den entsprechenden Zeitinformationen im
Speicher gesichert. Sie können diese digitale Darstellung des Signals für die
Anzeige, für Messungen oder zur weiteren Verarbeitung verwenden.
+5.0 V
0 V0 V0 V0 V
EingangssignalAbgetastete PunkteDigitale Werte
–5.0 V
+5.0 V
–5.0 V
Abbildung 3–9: Erfassung: Analoges Eingangssignal, Abtastung und
Digitalisierung
Das verwendet die Abtastungen (siehe Abbildung 3–11), um eine Signalaufzeichnung mit einer vom Benutzer definierten Anzahl von Daten oder Aufzeichnungspunkten zu erstellen. Jeder Aufzeichnungspunkt stellt einen bestimmten
Spannungspegel zu einem bestimmten Zeitpunkt nach der Triggerung dar.
Das Oszilloskop kann mehr Abtastungen vornehmen, als Punkte in Ihrer
Signalaufzeichnung angezeigt werden. Tatsächlich kann das Oszilloskop für
jeden Aufzeichnungspunkt mehrere Abtastungen vornehmen (siehe Abbildung
3–10). Der Digitalisierer kann zusätzliche Abtastungen zur weiteren Verarbeitung
verwenden, etwa für die Mittelwertbildung oder Ermittlung von Minimal– und
Maximalwerten. Die von Ihnen gewählten Abtastmethoden und Erfassungsmodi
bestimmen, wie das Oszilloskop die erfaßten Abtastpunkte zu einer Signalaufzeichnung zusammenfügt.
Intervall für einen Aufzeichnungspunkt
Abtastungen für einen Aufzeichnungspunkt
Abbildung 3–10: Mehrere Abtastungen für Aufzeichnungspunkte sind möglich
3–20
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Echtzeitabtastung
Äquivalenzzeit–
Abtastung
Die beiden wichtigsten Abtastmethoden sind die Echtzeit– und die Äquivalenzzeit–Abtastung. Die Oszilloskope TDS 600B verwenden nur die Echtzeit–Abta–
stung, die Modelle TDS 500B und TDS 700A verwenden sowohl die Echtzeit–
als auch die Äquivalenzzeit–Abtastung.
Bei der Echtzeit–Abtastung digitalisiert das Oszilloskop alle Punkte, die es nach
einem Triggerereignis erfaßt (siehe Abbildung 3–11). Verwenden Sie die
Echtzeit–Abtastung stets für einmalige und sich ändernde Signale.
Aufzeichnungspunkte
Abtastrate
Abbildung 3–11: Echtzeit–Abtastung
Ein Oszilloskop vom Typ TDS 500B oder TDS 700A (die Modelle TDS 600B
verwenden nur die Echtzeit–Abtastung) verwendet die Äquivalenzzeit–Abta–
stung, um die Abtastrate über die maximale Echtzeit–Abtastrate hinaus
auszudehnen. Dies ist jedoch nur unter den folgenden Bedingungen der Fall:
Sie müssen im Menü Acquisition “equivalent time” eingeschaltet haben.
Sie müssen eine Abtastrate eingestellt haben, die zu schnell für das
Oszilloskop ist, damit es mit der Echtzeit–Abtastung nicht genügend
Abtastungen vornehmen kann, um eine Signalaufzeichnung zu erstellen.
Wenn beide Bedingungen gelten, nimmt das Oszilloskop bei jeder Triggerung
einige Abtastungen vor und erhält schließlich genügend Abtastungen, um eine
Signalaufzeichnung zu erstellen. Kurz gesagt: Das Oszilloskop führt mehrere
Erfassungen eines periodischen Signals durch, um die für eine Signalaufzeichnung erforderliche Abtastdichte zu erreichen. (Siehe Abbildung 3–12.) Dadurch
können Sie mit dem Oszilloskop Signale exakt erfassen, deren Frequenzen die
maximale Echtzeit–Bandbreite weit übersteigen. Die Äquivalenzzeit–Abtastung
kann nur bei periodischen Signalen verwendet werden.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–21
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Erster Erfassungszyklus
Zweiter Erfassungszyklus
Dritter Erfassungszyklus
Abbildung 3–12: Äquivalenzzeit–Abtastung
Das Oszilloskop verwendet die zufällige Äquivalenzzeit–Abtastung. Es nimmt
die Abtastung zwar in zeitlich geordneter Reihenfolge, aber im Hinblick auf den
Trigger zufällig vor. Die Abtastung ist zufallsgesteuert, weil der Abtasttakt des
Oszilloskops asynchron zu Eingangssignal und Signaltrigger ist. Das Oszilloskop nimmt Abtastungen unabhängig von der Triggerstelle vor und zeigt sie auf
der Grundlage des Zeitunterschiedes zwischen Abtastung und Trigger an.
Aufzeichnungspunkte
Nter Erfassungszyklus
Interpolation
Das Oszilloskop kann zwischen den Abtastpunkten, die es erfaßt, interpolieren.
Wie bei der Äquivalenzzeit–Abtastung geschieht dies nur, wenn es nicht alle für
die Ergänzung der Signalaufzeichnung erfordlichen echten Abtastungen
vornehmen kann. Beispiel: Die Einstellung der horizontalen Skalierung auf
immer schnellere Erfassungsraten führt zu immer kürzeren Zeitabständen für die
Signalaufzeichnung. Deshalb muß das Oszilloskop schneller abtasten, um die
Abtastpunkte (Aufzeichnungspunkte) zu erfassen, die für die Aufzeichnung
erforderlich sind. Schließlich wird das durch die Skaleneinstellung festgelegte
Zeitintervall zu kurz, um alle erforderlichen echten Abtastpunkte zu erfassen.
Diese Situation tritt ein, wenn Sie die Horizontalskala auf eine Zeitbasiseinteilung von weniger als 10ns (TDS 600B) einstellen. (Die Einstellung ist bei den
Modellen TDS 500B und TDS 700A abhängig von der Anzahl der Kanäle; siehe
Tabellen 3–4 und 3–5 ab Seite 3–29.) Das Oszilloskop interpoliert daraufhin, um
die Zwischenpunkte in der Signalaufzeichnung zu erzeugen. Es gibt zwei
Optionen für die Interpolation: linear oder sin(x)/x. (Die Modelle TDS 500B und
TDS 700A können auch die Äquivalenzzeit–Abtastung verwenden, um mehr
Abtastpunkte zu erfassen; siehe Äquivalenzzeit–Abtastung auf Seite 3–21.)
Bei der linearen Interpolation werden Aufzeichnungspunkte zwischen
tatsächlich erfaßten Abtastpunkten mit Hilfe einer Geraden berechnet. Dabei
wird davon ausgegangen, daß alle interpolierten Punkte auf diese Gerade fallen.
Die lineare Interpolation ist für viele Signale, z. B. Impulsfolgen, nützlich.
3–22
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Anzahl der
Anzahl der
eingeschalteten
Bei der Sin(x)/x Interpolation werden die Aufzeichnungspunkte zwischen den
tatsächlich erfaßten Abtastpunkten mit Hilfe einer Kurve berechnet. Dabei wird
davon ausgegangen, daß alle interpolierten Punkte auf diese Kurve fallen. Das ist
besonders dann von Nutzen, wenn rundere Signale, etwa in Sinuskurvenform,
erfaßt werden. Tatsächlich ist dieses Verfahren für die meisten Anwendungen
von Nutzen. Jedoch kann es bei Signalen mit kurzen Anstiegszeiten zu Über–
oder Unterschwingungen führen.
HINWEIS. Wenn Sie eine der beiden Interpolationsmethoden verwenden, möchten
Sie vielleicht die Anzeige so einstellen, daß echte Abtastpunkte im Vergleich zu
interpolierten Punkten hervorgehoben angezeigt werden. Befolgen Sie dazu die
Anweisungen unter Auswählen der Anzeigeart auf Seite 3–33.
Kanalverschachtelung
Oszilloskope vom Typ TDS 500B oder TDS 700A können ihre Kanäle
miteinander verschachteln, um ohne Äquivalenzzeit–Abtastung oder
Interpolation höhere Digitalisierungsraten zu erzielen. Das Oszilloskop nutzt die
Digitalisierungsressourcen der ungenutzten (d. h. ausgeschalteten) Kanäle, um
die genutzten (d. h. eingeschalteten) abzutasten. In Tabelle 3–2 ist aufgeführt,
wie die Nutzung von mehr als einem Digitalisierer die maximale
Digitalisierungsrate erhöht.
Sobald Sie die Horizontalskala so einstellen, daß die maximale Digitalisierungsrate für die Anzahl der genutzten Kanäle (siehe Tabelle 3–2) überschritten wird,
kann das Oszilloskop nicht mehr genug Abtastpunkte erfassen, um eine
Signalaufzeichnung zu erzeugen. Das Oszilloskop wird dann entweder interpolieren, um zusätzliche Abtastpunkte zu berechnen, oder es wird von Echtzeit– auf
Äquivalenzzeit–Abtastung umschalten, um zusätzliche Abtastpunkte zu erhalten.
(Siehe Interpolation auf Seite 3–22 und Äquivalenzzeit–Abtastung auf Seite
3–21.)
T abelle 3–2: Einfluß der Kanalverschachtelung auf die Abtastrate
Bei Echtzeit–Abtastung. (GS = 109 Abtastpunkte; MS = 106 Abtastpunkte.)
2
Bei diesem TDS–Modell ist die maximale Abtastrate, wenn es über die Option 1 G
verfügt, auf 1 GS/Sekunde beschränkt. Siehe Option 1G auf Seite A–2.
TDS 520B oder
TDS 724A
1
TDS 540B oder
TDS 744A
TDS 784A
2
4 GS/Sekunde
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–23
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Die Erfassungsmodi
Alle Oszilloskope in diesem Handbuch unterstützen die vier folgenden
Erfassungsmodi: Abtasten, Hüllkurve, Mittelwert und Spitzenwert–Erkennung.
Die TDS 500 B– und TDS 700A–Oszilloskope unterstützen außerdem den
hochauflösenden Modus Hi Res. Merken Sie sich die für Ihr Oszilloskopmodell
zutreffenden Modi, wenn Sie die folgenden Absätze lesen.
Die Modi Abtasten (der am häufigsten verwendete Modus), Spitzenwert–Erkennung und Hi Res arbeiten in Echtzeit mit einem einzelnen Triggerereignis,
vorausgesetzt, daß das Oszilloskop für jedes Triggerereignis genügend Abtastpunkte erfassen kann. Die Modi Hüllkurve und Mittelwert arbeiten mit mehreren
Erfassungen; das Oszilloskop bildet den Mittelwert oder erzeugt eine Hüllkurve
für mehrere Signale auf einer Punkt–für–Punkt–Basis. (Nur für die Modelle
TDS 500B und TDS 700A: Die Modi Hi Res, Hüllkurve und Mittelwert sind im
InstaVu–Modus nicht verfügbar; siehe Inkompatible Modi auf Seite 3–53.)
In Abbildung 3–13 sind die einzelnen Modi und deren Vorteile dargestellt. Sie
wird Ihnen bei der Auswahl des für Ihr Anwendungsgebiet geeigneten Modus
helfen. Nehmen Sie sie zu Hilfe, wenn Sie die Beschreibung der einzelnen Modi
lesen.
Abtastmodus. Im Abtastmodus (Sample) erzeugt das Oszilloskop einen
Aufzeichnungspunkt, indem es den ersten (von möglicherweise vielen) Abtastpunkt während eines Erfassungsintervalls speichert. (Ein Erfassungsintervall ist
die gesamte Zeit der Signalaufzeichnung geteilt durch die Aufzeichnungslänge.)
Der Abtastmodus ist der standardmäßige Modus.
Hüllkurven–Modus. Im Hüllkurven–Modus (Envelope) können Sie eine Signal–
aufzeichnung erfassen und anzeigen, die die Abweichungsextreme während
mehrerer Erfassungen zeigt. Sie geben die Zahl der Erfassungen an, während
denen Daten gesammelt werden sollen. Das Oszilloskop speichert ähnlich wie im
Spitzenwert–Erkennungsmodus die größten und kleinsten Werte in zwei
benachbarten Intervallen. Im Hüllkurven–Modus werden anders als bei der
Spitzenwert–Erkennung Spitzenwerte über mehrere Triggerereignisse gesammelt.
Nach jedem Triggerereignis erfaßt das Oszilloskop Daten und vergleicht dann die
Minimal– / Maximalwerte der aktuellen Erfassung mit den bei den vorherigen
Erfassungen gespeicherten Werten. Bei der endgültigen Anzeige werden die
extremsten Werte für alle Erfassungen für jeden Punkt in der Signalaufzeichnung
dargestellt.
3–24
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Einzelne Signalerfassung
Erfassen und Anzeigen von Signalen
In vier Erfassungsintervallen
erfaßte Abtastpunkte
Intervall 1234
Für schnellste Erfassungsrate. Standardmodus.
Verwendet höchste und niedrigste Abtastungen in zwei Intervallen
Für Erkennung von Pseudoeffekt und Glitches. Bietet Vorteile des Hüllkurvenmodus bei Geschwindigkeit einer
einzelnen Erfassung.
Berechnet Mittelwert aus allen Abtastungen
im Intervall (Nur für Modelle TDS 500B und TDS 700A)
Erfassungsmodus
Intervall 1234
Abtasten
Verwendet erste
Abtastung im Intervall
Spitenwerter–
kennung
Hi Res
Angezeigte
Aufzeichnungspunkte
Auf Kathodenstrahlröhre
dargestellte Kurvenform
Zur Verringerung offensichtlichen Rauschens. Bietet Vorteile der Mittelwertbildung bei Geschwindigkeit einer
einzelnen Erfassung
Mehrere Signalerfassungen
Drei Erfassungen von einer Quelle
Erfassung 123
Verwendet Spitzenwerterkennungsmodus für jede Erfassung
Zur Ermittlung von Abweichungen im Signal im Laufe der Zeit
Verwendet Abtastmodus für jede Erfassung
Zur Verringerung offensichtlichen Rauschens bei periodischen Signalen
Erfassungsmodus
Hüllkurve
Ermittelt höchste und niedrigste
Aufzeichnungspunkte über mehrere
Erfassungen
Mittelwert
Berechnet Mittelwert für jeden
Aufzeichnungspunkt über
mehrere Erfassungen
Abbildung 3–13: Funktionsweise der Erfassungsmodi
Auf Kathodenstrahlröhre
dargestellte Kurvenform
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–25
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Mittelwert–Modus. Im Mittelwert–Modus (Average) können Sie eine Signalaufzeichnung erfassen und anzeigen, die den gebildeten Mittelwert mehrerer
Erfassungen darstellt. Dieser Modus verringert Rauschstörungen. Das Oszillo–
skop erfaßt nach jedem Triggerereignis Daten mit dem Abtastmodus. Es bildet
dann den Mittelwert aus dem Aufzeichnungspunkt der aktuellen Erfassung und
den bei den vorherigen Erfassungen gespeicherten Punkten.
Spitzenwert–Erkennungsmodus. Im Spitzenwert–Erkennungsmodus (Peak
Detect) werden die höchsten Abtastpunkte in einem Erfassungsintervall und die
niedrigsten Punkte im nächsten Erfassungsintervall gespeichert. Dieser Modus
ist nur bei der Echtzeit–Abtastung ohne Interpolation verfügbar.
Wenn Sie die Zeitbasis so kurz einstellen, daß eine Echtzeit–Abtastung mit
Interpolation bzw. eine Äquivalenzzeit–Abtastung erforderlich wird, schaltet der
Modus automatisch von der Spitzenwert–Erkennung in Abtastmodus um. Die
Menüauswahl ändert sich jedoch nicht.
Hi Res–Modus. Nur für Modelle TDS 500B und 700A: Im Hi Res–Modus wird
aus allen Abtastpunkten während eines Erfassungsintervalls für die Erzeugung
eines Aufzeichnungspunktes ein Mittelwert gebildet. Der Mittelwert führt zu
einer Signaldarstellung mit höherer Auflösung und geringerer Bandbreite.
Ein wichtiger Vorteil des Hi Res–Modus ist seine Fähigkeit, die Auflösung
ungeachtet des Eingangssignals zu erhöhen. Tabelle 3–3 und die untenstehenden
Gleichungen zeigen, wie Sie im Hi Res–Modus bis zu 15 relevante Bits erhalten
können. Beachten Sie, daß Auflösungsverbesserungen auf Geschwindigkeiten
von weniger als 100ns/Div. beschränkt sind. Außerdem sind Auflösungen von
mehr als 15 Bit aufgrund der Hardware– und Berechnungsbeschränkungen nicht
zulässig.
Si = Erfassungsintervall für TDS 744A = 1ns
t = Erfassungsintervall =
ZeitDiv
PunkteDiv
Nd = Anzahl Punkte pro Dezimierungsintervall =
Auflösungsverbesserung (Bit) =
Der Hi Res–Modus ist nur bei Echtzeit–Abtastung ohne Interpolation möglich.
Wenn Sie die Zeitbasis so kurz einstellen, daß eine Echtzeit–Abtastung mit
Interpolation bzw. eine Äquivalenzzeit–Abtastung erforderlich wird, wird
automatisch in den Abtastmodus umgeschaltet. Die Menüauswahl ändert sich
jedoch nicht.
3–26
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
T abelle 3–3: Zusätzliche Auflösungsbits
ZeitbasiseinstellungAuflösung
100 s und schneller8 Bits
200 s bis 500 s9 Bits
1 s bis 2 s10 Bits
5 s bis 10 s11 Bits
20 s bis 50 s12 Bits
100 s bis 200 s13 Bits
500 s14 Bits
1 ms und langsamer15 Bits
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Prüfen des
Erfassungs–Readouts
Erfassungsreadout
Um die Abtastrate, den Erfassungsstatus (läuft oder gestoppt) und den Erfassungsmodus zu bestimmen, prüfen Sie den Erfassungs–Readout am oberen
Bildschirmrand. (Siehe Abbildung 3–14.) Im Status “Run:” werden die
Abtastrate und der Erfassungsmodus angezeigt. Im Status “Stop:” wird die
Anzahl der Erfassungen seit dem letzten Stop oder der letzten größeren
Änderung angezeigt.
Abbildung 3–14: Menü Acquisition und Erfassungs–Readout
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–27
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Auswählen eines
Erfassungsmodus
Das Oszilloskop stellt mehrere Modi (siehe Die Erfassungsmodi auf Seite 3–14)
für die Erfassung und Digitalisierung von analogen Daten zur Verfügung. So
bestimmen Sie, wie das Oszilloskop Punkte bei der Signalaufzeichnung erzeugt:
1. Drücken Sie SHIFT ACQUIRE MENU➞Mode(Hauptmenü). (Siehe
Abbildung 3–14.)
2. TDS 600B: Drücken Sie Sample, Envelope, Average, oder Peak Detect
(seitl. Menü) oder ...
Modelle TDS 500B und TDS 700A: Drücken Sie Sample, Peak Detect, Hi
Res, Envelope, oder Average (seitl. Menü).(Der InstaVu–Modus muß bei
den Modi Hi Res, Hüllkurve (Envelope) und Mittelwert (Average) ausgeschaltet sein.)
3. Wenn Sie den Modus Hüllkurve (Envelope) oder Mittelwert (Average)
ausgewählt haben, geben Sie mit Hilfe des Mehrzweckknopfs oder des
Tastenfeldes die Anzahl der Signalaufzeichnungen an, die umhüllt oder für
die ein Mittelwert gebildet werden soll.
HINWEIS. Nur für Modelle TDS 500B und 700A: Bei der Auswahl des Hi
Res–Modus im Menü Acquire werden Einstellungen für eine große Aufzeichnungslänge automatisch verringert, um ein Überlaufen des Erfassungsspeichers
zu verhindern. Da im Hi Res–Modus doppelt so viel Speicher benötigt wird wie
in anderen Erfassungsmodi, würde das Oszilloskop bei größeren horizontalen
Aufzeichnungslängen über nicht genügend Speicher verfügen
Auswählen der
alternativen Abtastung
3–28
Nur für Modelle TDS 500B und TDS 700A: So stellen Sie ein, daß das
Oszilloskop auf die Echtzeit–Abtastung beschränkt ist oder zwischen Echtzeit–
und Äquivalenzzeit–Abtastung wählen kann:
Drücken Sie SHIFT ACQUIRE MENU ➞ Repetitive Signal (Hauptemenü) ➞ON oder OFF (seitl. Menü).
Bei ON (Äquivalenzzeit ein) ist je nach Bedarf sowohl die Echtzeit– als
auch die Äquivalenzzeit–Abtastung möglich.
Bei OFF (Nur Echtzeit) ist das Oszilloskop auf Echtzeit–Abtastung
beschränkt. Wenn das Oszilloskop nicht genügend Abtastpunkte für eine
vollständige Signaldarstellung exakt erfassen kann, wird die Interpolation
eingeschaltet.
Die gewählte Abtastrate und die gewählte Anzahl der Kanäle haben einen
Einfluß darauf, welchen Modus das Oszilloskop für die Abtastung von Signalen
verwendet. Wenn die Zeitbasis langsam genug eingestellt ist, verwendet das
Oszilloskop immer die Echtzeit–Abtastung. Ist sie schnell eingestellt, verwendet
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
es die Äquivalenzzeit–Abtastung oder die Interpolation. Bei Zwischengeschwindigkeiten erzeugt das Oszilloskop Signalaufzeichnungen auf unterschiedliche
Weise und in Abhängigkeit von der Anzahl der eingeschalteten Kanäle. Siehe die
für Ihr Oszilloskopmodell zutreffende Tabelle 3–4 oder Tabelle 3–5.
T abelle 3–4: TDS 500B, TDS 724A, 744A Auswählen des Abtastmodus (Wenn Fit to
Screen auf Off geschaltet ist)
Gilt nicht für Modelle TDS 500B und TDS 724A, die nur zwei von vier Kanälen
gleichzeitig anzeigen können.
2
Der Abtastmodus ist nur für die Modelle TDS 540B und 744A mit Option 1G
“Äquivalenzzeit oder Interpolieren”. Durch die Option 1G sind diese Modelle auf eine
maximale Abtastrate von 1GS/Sekunde beschränkt. Siehe Option 1G auf Seite A–2.
T abelle 3–5: 784A Auswählen des Abtastmodus (Wenn Fit to Screen auf Off
geschaltet ist)
HINWEIS. Das Oszilloskop wird mit Hilfe der Interpolation die fehlenden
Aufzeichnungspunkte ergänzen —entweder mit der linearen oder der sin(x)/x
Interpolation. Unter Interpolation auf Seite 3–22 finden Sie eine Erklärung zur
Interpolation.
Ende der Signalerfassung
So wählen Sie das Ereignis aus, mit dem die Erfassung des Signals beendet wird:
Drücken Sie SHIFT ACQUIRE MENU ➞ Stop After (Hauptmenü) ➞
RUN/STOP button only, Single Acquisition Sequence, oder Limit Test
Condition Met (seitl. Menü). (Siehe Abbildung 3–15.) (Nur für Modelle
TDS 500B und TDS 700A: Die Optionen Einzelne Erfassung (single acquisition)
und Grenzbereichsprüfung (limit test) werden im InstaVu–Modus ignoriert; siehe
Inkompatible Modi auf Seite 3–53.)
3–30
Abbildung 3–15: Das Menü Acquire — Stop after
Drücken Sie RUN/STOP button only (seitl. Menü), um die Erfassung mit
der Taste RUN/STOP zu beenden. Bei einmaligem Drücken der Taste
RUN/STOP wird die Erfassung beendet. In der oberen linken Bildschirmecke werden die Anzeige “Stop” und die Anzahl der Erfassungen
angezeigt. Wenn Sie die Taste erneut drücken, wird das Oszilloskop die
Erfassung fortsetzen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Drücken Sie Single Acquisition Sequence (seitl. Menü). Dadurch können
Sie eine einzelne Erfassungsfolge durch Drücken der Taste RUN/STOP
beginnen. In den Modi Abtasten (Sample), Spitzenwert–Erkennung (Peak
Detect) und Hi Res erfaßt das Oszilloskop eine Signalaufzeichnung mit dem
ersten gültigen Trigger und beendet den Vorgang danach. (Der Hi Res–Modus ist nur bei den Modellen TDS 500B und TDS 700A verfügbar.)
In den Modi Hüllkurve (Envelope) und Mittelwert (Average) führt das
Oszilloskop eine bestimmte Anzahl von Erfassungen zur Bildung des
Mittelwerts oder einer Hüllkurve durch.
Nur für Modelle TDS 500B und TDS 700A: Wenn sich das Oszilloskop im
Äquivalenzzeit–Modus befindet und Sie Single Acquisition Sequence (seitl.
Menü) drücken, wird es so lange Triggerereignisse suchen und Abtastpunkte
erfassen, bis die Signalaufzeichnung vollständig ist.
HINWEIS. Um schnell die Option Einzelne Erfassungsfolge zu aktivieren, ohne
sich zuvor die Menüs Acquire und Stop After anzeigen zu lassen, drücken Sie
SHIFT FORCE TRIG. Nun können Sie die Taste RUN/STOP, wie zuvor
beschrieben, verwenden. (Um die Option Einzelne Erfassungsfolge zu deaktivieren, müssen Sie jedoch die Menüs Acquire und Stop After verwenden.)
Verhindern von
Alias–Effekten
Drücken Sie Limit Test Condition Met (seitl. Menü), um so lange Signale
zu erfassen, bis die Signaldaten die in der Grenzbereichsprüfung angegebenen Grenzen überschreiten. Danach wird die Erfassung beendet. Nun können
Sie über die Auswahlmöglichkeiten im Hauptmenü Limit Test Setup auch
andere Aktionen angeben, die das Oszilloskop durchführen soll.
HINWEIS. Damit das Oszilloskop eine Erfassung beendet, wenn die Bedingungen
für die Grenzbereichsprüfung erfüllt sind, muß die Option Limit Testing im
Hauptmenü Limit Test Setup auf ON geschaltet sein.
Die Einstellungen für Grenzbereichsprüfungen erfordern weitere Schritte.
Siehe Grenzbereichsprüfungen auf Seite 3–163.
Unter bestimmten Bedingungen treten bei der Darstellung eines Signals
Aliasing–Effekte auf. Die folgenden Abschnitte enthalten eine Beschreibung des
Aliasing–Effekts und Vorschläge zur Vermeidung desselben.
Der Alias–Effekt. Wenn ein Signal Alias–Effekte zeigt, wird es mit einer
Frequenz angezeigt, die geringer ist als die tatsächliche, oder es erscheint
instabil, selbst wenn die Leuchtdiode neben TRIG’D leuchtet. Ein Alias–Effekt
tritt ein, weil das Oszilloskop das Signal nicht schnell genug abtasten kann, um
eine exakte Darstellung zu erzeugen. (Siehe Abbildung 3–16.)
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–31
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Tatsächliches,
hochfrequentes Signal
Anscheinend
niederfrequentes Signal
bedingt durch Pseudoeffekt
Abgetastete Punkte
Abbildung 3–16: Der Alias–Effekt
Methoden zur Überprüfung und Beseitigung. Um ein Signal schnell auf Alias–
Effekte hin zu überprüfen, vergrößern Sie langsam die Horizontalskala (Zeit pro
Skalenteil, Sek./Div.–Einstellung). Wenn sich die angezeigte Wellenform stark
verändert oder bei einer schnelleren Zeitbasiseinstellung stabil wird, zeigte Ihr
Signal wahrscheinlich Alias–Effekte.
Um diesen Effekt zu vermeiden, stellen Sie sicher, daß Sie das Eingangssignal
mit einer Rate abtasten, die mehr als doppelt so schnell ist wie Komponente mit
der höchsten Frequenz. Zum Beispiel muß ein Signal mit Frequenzkomponenten
von 500MHz mit einer Abtastrate von mehr als 10
9
Abtastungen/Sekunde
abgetastet werden, damit es exakt dargestellt und Alias–Effekte vermieden
werden. Die folgenden Hinweise können Ihnen bei der Beseitigung von
Aliasing–Effekten helfen:
Korrigieren Sie die Horizontalskala.
Drücken Sie die Taste AUTOSET.
Schalten Sie den Erfassungsmouds (im Menü Acquisition) auf Hüllkurve
(Envelope) oder Spitzenwert–Erkennung (Peak Detect). Im Hüllkurven–
Modus wird nach Abtastungen mit den größten und kleinsten Werten
während mehrerer Erfassungen gesucht, im Spitzenwert–Erkennungsmodus
während einer einzelnen Erfassung. In beiden können schnellere Signalkomponenten ermittelt werden.
Drücken Sie die Taste für die InstaVu–Erfassung. (Nur für Modelle
TDS 500B und TDS 700A). Der Betrieb im InstaVu–Modus führt aufgrund
der schnelleren Signalerfassungsrate zu Signalanzeigen, die denen bei einem
analogen Oszilloskop ähnlich sind.
3–32
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Anpassen der Anzeige
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Das TDS–Oszilloskop kann Signalaufzeichnungen und andere Anzeigen auf
verschiedene Arten darstellen. Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie die Art,
Helligkeit, das Raster und das Format der Anzeige des Oszilloskops anpassen
können.
HINWEIS. Nur für Modelle TDS 500B und 700A: Dieses Abschnitt geht davon
aus, daß Sie den Erfassungsmodus Normal verwenden, und gibt die Anzeigeeinstellungen für diesen Modus an. Wenn Sie den InstaVu–Modus wählen, weichen
die Verfahrensweisen für die Einstellung der Anzeigeart, des Formats und des
Readouts von den angegebenen Verfahrensweisen ab. Einige Auswahlmöglichkeiten entfallen dann. Siehe Einstellungsunterschiede unter Verwenden desInstaVu–Erfassungsmodus auf Seite 3–50 und Inkompatible Modi auf Seite
3–53.
Ändern der
Anzeigeeinstellungen
Auswählen der Anzeigeart
So öffnen Sie das Menü Display:
Drücken Sie DISPLAY ➞ Settings (Hauptmenü) ➞Display (Popup–Menü).
Mit Hilfe des Menüs Display können Sie die unten beschriebenen Merkmale der
Anzeigeart, Helligkeit, des Rasters und des Formats anpassen. Das Menü Color
erlaubt Ihnen, die Farbeinstellungen für verschiedene Anzeigekomponenten,
z. B. Signal oder Text, zu ändern. Weitere Informationen dazu finden Sie unter
Anpassen der Anzeigefarben auf Seite 3–38.
Nur für Modell TDS 600B: Drücken Sie DISPLAY ➞ Style (Hauptmenü) ➞
Nur für Modelle TDS 500B und TDS 700A: Drücken Sie DISPLAY ➞
Mode (Hauptmenü) ➞ Normal (Popup–Menü) ➞ Style (Hauptmenü) ➞
Vectors, Dots, Intensified Samples, Infinite Persistence, oder Variable
Persistence (seitl. Menü)
Bei Vectors werden Vektoren (Linien) zwischen den Aufzeichnungspunkten
angezeigt.
Bei Dots werden die Aufzeichnungspunkte als Punkte angezeigt.
Bei Intensified Samples werden die Aufzeichnungspunkte ebenfalls als Punkte
angezeigt. Jedoch werden tatsächlich abgetastete Punkte in der in den Menüs
Display Colors mit ”Zone” bezeichneten Farbe angezeigt.
Bei dieser Einstellung muß für das Oszilloskop die Interpolation (Bei den
Modellen TDS 500B und TDS 700A muß die Äquivalenzzeit–Abtastung
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–33
Erfassen und Anzeigen von Signalen
ausgeschaltet sein) oder die Option Zoom mit einer horizontalen Streckung von
mehr als 1X eingeschaltet sein. Siehe Interpolation auf Seite 3–22; siehe Zoomenvon Signalen auf Seite 3–43.
Bei Variable Persistence werden die Aufzeichnungspunkte auf dem Bildschirm
gesammelt und nur für ein bestimmtes Zeitintervall angezeigt. In diesem Modus
verhält sich die Anzeige wie die eines analogen Oszilloskops. Sie können für
diese Option die Zeit mit Hilfe des Mehrzweckknopfs oder des Tastenfeldes
eingeben. Aufzeichnungspunkte werden außerdem in Farben angezeigt, die je
nach Anzeigedauer dieses Punktes variieren. Siehe Auswählen einer Farbpalette
auf Seite 3–39.
Bei Infinite Persistence werden Aufzeichnungspunkte so lange angezeigt, bis Sie
eine Einstellung (z. B. den Skalenfaktor) verändern, wodurch die Anzeige
gelöscht wird.
HINWEIS. Nur für Modelle TDS 500B und TDS 700A: Unter Verwenden des
InstaVu–Erfassungsmodus auf Seite 3–50, erfahren Sie, wie sich die Einstel-
lung der Anzeigeart für den InstaVu–Modus unterscheidet.
3–34
Abbildung 3–17: Das Menü Display — Anzeigeart
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
Erfassen und Anzeigen von Signalen
Einstellen der Helligkeit
Einstellen der Optionen
für das Anzeige–Readout
Mit der Option Intensity können Sie die Helligkeit des Textes/Rasters und der
Signaldarstellung einstellen. So stellen Sie die Helligkeit ein:
Drücken Sie DISPLAY ➞ Intensity (Hauptmenü) ➞ Text/Grat oder Wave-form (seitl. Menü). Wählen Sie mit Hilfe des Tastenfeldes oder des Mehrzweckknopfes die Helligkeit in Prozent.
Die Helligkeitsregelung arbeitet im Bereich zwischen 20% (fast ganz abgedunkelt) und 100% (ganz hell).
Die Readout–Optionen bestimmen, ob der Triggeranzeiger, die Triggerpegelleiste sowie Datum und Uhrzeit angezeigt werden. Sie legen auch fest, wie die
Triggerpegelleiste angezeigt wird (lang oder kurz).
1. TDS 600B: Drücken Sie DISPLAY ➞Readout Options (Hauptmenü).
Modelle TDS 500B und TDS 700A: Drücken Sie DISPLAY ➞
Mode (Hauptmenü) ➞ Normal (Popup–Menü) ➞ Format/RO (Hauptmenü).
2. Drücken Sie Display ‘T’ @ Trigger Point(seitl. Menü), um anzugeben, ob
der Triggerpunkt mit einem ’T’ angezeigt werden soll. Sie können zwischen
ON und OFF wählen. (Der Triggerpunkt gibt die Position des Triggers bei
der Signalaufzeichnung an.)
3. Drücken Sie Trigger Bar Style, um eine lange oder kurze Triggerleiste
anzuzeigen oder die Anzeige der Triggerleiste auszuschalten. (Siehe
Abbildung 3–18. Beachten Sie daß zu Erläuterungszwecken beide Anzeigearten dargestellt sind, Sie aber nur jeweils eine auswählen können.)
Die Triggerleiste wird nur angezeigt, wenn es sich bei der Triggerquelle um
ein aktives, angezeigtes Signal handelt. Zwei Triggerleisten werden
angezeigt, wenn Erfassungen mit verzögerter Triggerung angezeigt werden
— eine für die Haupt–, eine für die verzögerte Zeitbasis. Die Triggerleiste ist
eine optische Anzeige für den Triggerpegel.
Manchmal, besonders wenn Sie die Funktion Drucken verwenden, möchten
Sie sich vielleicht Datum und Uhrzeit auf dem Bildschirm anzeigen lassen.
(Weitere Informationen zur Anzeige und zur Einstellung von Datum und
Uhrzeit finden Sie unter Einfügen von Datum/Uhrzeit beim Drucken auf
Seite 3–148.)
4. Drücken Sie Display Date/Time (seitl. Menü), um sie ein– bzw. auszuschalten. Drücken Sie Clear Menu , um sich das aktuelle Datum und die aktuelle
Uhrzeit anzeigen zu lassen.
TDS 500B, TDS 600B, & TDS 700A Benutzerhandbuch
3–35
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